HotElbEDARFsANAlYsE FüR DiE stADt AACHEN

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HotElbEDARFsANAlYsE FüR DiE stADt AACHEN
hotelbedarfsanalyse
für die stadt aachen
Die Erarbeitung dieser Studie
wurde ermöglicht durch die
Unterstützung von
Stand
Oktober 2007
Die Analyse wurde erstmalig
präsentiert im Rahmen des
4. Aachener Tourismusforums
am 06. November 2007 in
den Räumen der
2
HOTELBEDARFSANALYSE
AACHEN
Datum: 22. Oktober 2007
Hotelbedarfsanalyse Aachen
AUFTRAGGEBER
aachen tourist service e.v.
Krefelder Straße 123
52070 Aachen
GUTACHTER
STIWA Hotel Valuation & Consulting GmbH
Chartered Surveyors
Keltenring 17
D-82041 Oberhaching
Das Gutachten ist nur für den Auftraggeber und den angegebenen Zweck bestimmt,
einer Veröffentlichung durch den Auftraggeber wird ausdrücklich zugestimmt.
Die Erstellung der Studie erfolgte zwischen Juni 2007 und September 2007. Eine
Besichtigung
des
Standortes,
der
relevanten
Wettbewerber
und
der
Nachfragegeneratoren erfolgte vom 12. bis 14. Juni 2007 durch Herrn Matthias
Niemeyer und Herrn Florian Siegel.
Der Auftragnehmer haftet nicht für Mängel oder Schäden, die aufgrund falscher oder
lückenhafter Angaben durch den Auftraggeber verursacht wurden.
Der
Auftrag
wurde
unabhängig
und
unvoreingenommen
gegenüber
dem
Auftraggeber und anderen durchgeführt. Der Auftrag wurde unter Einhaltung der
Standesregeln der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) ausgeführt.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
1 Aufgabenstellung und Auftrag
Im Jahr 2005 wurde im Rahmen einer Studie die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors
Tourismus für die Stadt Aachen untersucht. Darauf aufbauend erfolgte 2006 die
Analyse der Stärken und Schwächen des touristischen Angebots und der
touristischen Strukturen.
In einem dritten Schritt soll nun das konkrete Potential für neue Hotelbetriebe in
Aachen ermittelt werden, wobei auch nach Art und Größe unterschieden werden soll.
STIWA Hotel Valuation & Consulting Chartered Surveyors GmbH wurde beauftragt,
den Bedarf für neue Hotels in Aachen zu untersuchen.
Folgendes Vorgehen wurde vereinbart:
Analyse auf Basis vorhandener statistischer Daten
Vergleich mit anderen Städten in Deutschland (Benchmarking)
Interne Einschätzung der Situation durch Expertenbefragung
Bewertung des Potenzials durch STIWA als externem Gutachter
Als Ergebnis sollen durch STIWA konkrete Empfehlungen hinsichtlich möglicher
Hotelstandorte und darauf passende Hotelkonzepte gegeben werden.
In der 2006 erstellten Studie wurde Aachen mit den ebenfalls grenznahen Städten
Münster
Trier
Karlsruhe
verglichen. Ein anderer Faktor war die Doppelrolle dieser Städte als KulturtourismusDestinationen einerseits und als Kongress- und Tagungsstädte andererseits.
Deshalb beziehen sich die Benchmarks dieser Studie zur besseren Vergleichbarkeit
auch auf diese Städte, auch wenn sich das Hotelangebot der Vergleichsstädte sehr
heterogen darstellt.
Gleichzeitig sollen Empfehlungen hinsichtlich Art, Größe und Angebot neuer Hotels
gegeben und mögliche Standorte für neue Hotels identifiziert werden.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Entfernungen von Aachen zu Maastricht, Lüttich, Köln, Luxemburg, Brüssel ..................... 11
Tabelle 2: Flughäfen in der Umgebung von Aachen............................................................................. 13
Tabelle 3: Einwohner in Aachen und umgebenden Städten ................................................................. 15
Tabelle 4: Öffentliche Tagungsorte in Aachen ...................................................................................... 20
Tabelle 5: Beherbergungskapazität in Aachen 1997 und 2006 ............................................................ 27
Tabelle 6: Segmentierung nach Betriebsart 2006 ................................................................................. 28
Tabelle 7: Segmentierung der Hotels in Aachen 2006.......................................................................... 28
Tabelle 8: Segmentierung der Hotels in Aachen nach Sternen (DEHOGA) ......................................... 29
Tabelle 9: Segmentierung der Hotels in Aachen nach Sternen (HRS) ................................................. 29
Tabelle 10: Markenhotels in Aachen 2006 ............................................................................................ 30
Tabelle 11: Kongresshotels in Aachen und Umgebung ........................................................................ 32
Tabelle 12: Entwicklung sozio-ökonomischer Daten............................................................................. 35
Tabelle 13: Anzahl der Übernachtungen (alle Beherbergungsbetriebe) 2006...................................... 35
Tabelle 14: Wellnessangebot Aachener Hotels und Umgebung........................................................... 47
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Aachen und Euregio......................................................................................................... 11
Abbildung 2: Verkehrsinfrastruktur Euregio........................................................................................... 12
Abbildung 3: Flughafen Aachen-Maastricht .......................................................................................... 13
Abbildung 4: Großunternehmen in Aachen ........................................................................................... 17
Abbildung 5: SWOT-Analyse Tourismus in Aachen.............................................................................. 19
Abbildung 6: Entwicklung der Übernachtungen und Ankünfte in Aachen 1997-2006 .......................... 23
Abbildung 7: Prozentuale Steigerung der Übernachtungen und Ankünfte in Aachen 1997 - 2006 ...... 23
Abbildung 8: Saisonale Verteilung der Nachfrage in Zahlen 2005 und 2006 ....................................... 24
Abbildung 9: Ausländeranteil an Übernachtungen in % (1997-2006) ................................................... 25
Abbildung 10: Herkunft der ausländischen Gäste an Übernachtungen 2006 ....................................... 26
Abbildung 11: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Hotelbetrieben 1997-2006 ................................. 27
Abbildung 12: Aachener Hotels nach Zimmerzahl, Sternesegment und Zimmerpreis ......................... 29
Abbildung 13: Kongresshotels in Aachen.............................................................................................. 33
Abbildung 14: Anzahl der Übernachtungen (alle Beherbergungsbetriebe) 2002-2006 ........................ 36
Abbildung 15: %- Anteil der Ausländer an Übernachtungen 2002 bis 2006 ......................................... 36
Abbildung 16: Entwicklung der Übernachtungen 2002 bis 2006 .......................................................... 37
Abbildung 17: Entwicklung der Hotelbetriebe in % 1997 - 2006 (1997 = 100 %) ................................. 38
Abbildung 18: Entwicklung der Hotelbetten in % 1997 - 2006 (1997 = 100 %) .................................... 38
Abbildung 19: Durchschnittsgröße der Hotelbetriebe nach Betten 2006 .............................................. 39
Abbildung 20: Veränderung der Durchschnittsgröße der Hotelbetriebe in % ....................................... 39
Abbildung 21: Bettenauslastung (Hotels & Hotels garni) 1997 - 2006.................................................. 40
Abbildung 22: Verteilung Aachener Hotels nach Sternen ..................................................................... 43
Abbildung 23: Verteilung Hotels in der Region...................................................................................... 44
Abbildung 24: Spa des Sofitel Quellenhof............................................................................................. 47
Abbildung 25: Magisches Dreieck Rathaus-Eurogress-RWTH............................................................. 49
Abbildung 26: Übersicht der möglichen Standorte ................................................................................ 51
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung und Auftrag........................................................................... 3
2 Zusammenfassung der Ergebnisse................................................................... 7
3 Marktanalyse ..................................................................................................... 11
3.1 Geographische Einordnung ......................................................................................11
3.1.1
3.1.2
3.1.3
3.1.4
3.1.5
Straßenanbindung ......................................................................................................................... 11
Flughafenanbindung ..................................................................................................................... 12
Bahnanbindung und ÖPNV ........................................................................................................... 14
Bevölkerungsentwicklung.............................................................................................................. 15
Wirtschaftskraft ............................................................................................................................. 15
3.2 Nachfragegeneratoren..............................................................................................16
3.2.1
3.2.2
3.2.3
3.2.4
Unternehmen ................................................................................................................................. 17
Lehre und Forschung .................................................................................................................... 18
Tourismus...................................................................................................................................... 19
Kongresse und Tagungen (Eurogress) .......................................................................................... 20
4 Hotelmarkt Aachen ........................................................................................... 23
4.1 Entwicklung der Nachfrage .......................................................................................23
4.1.1
4.1.2
4.1.3
Saisonale Verteilung der Nachfrage ............................................................................................. 24
Ausländische Gäste ....................................................................................................................... 25
Aufenthaltsdauer ........................................................................................................................... 26
4.2 Hotelangebot ............................................................................................................27
4.2.1
4.2.2
4.2.3
4.2.4
4.2.5
Hotels vs. Sonstige Beherbergungsbetriebe/Kurkliniken .............................................................. 28
Quantitative Segmentierung .......................................................................................................... 28
Qualitative Segmentierung............................................................................................................ 29
Segmentierung nach Marken......................................................................................................... 30
Segmentierung nach Tagungskapazitäten ..................................................................................... 31
5 Bedarfsanalyse.................................................................................................. 35
5.1 Vergleichsmärkte Karlsruhe – Münster – Trier ..........................................................35
5.1.1
5.1.2
5.1.3
Vergleich der Nachfrageentwicklung ............................................................................................ 35
Vergleich des Hotelangebots......................................................................................................... 37
Vergleich der Bettenauslastung..................................................................................................... 40
5.2 Ermittlung des Hotelbedarfs......................................................................................41
5.2.1
5.2.2
5.2.3
Ersatzbedarf für nicht mehr marktfähige Hotels........................................................................... 41
Latent vorhandener Bedarf ........................................................................................................... 41
Neubedarf aufgrund steigender Nachfrage ................................................................................... 42
6 Standortempfehlungen ..................................................................................... 43
6.1 Verteilung der aktuellen Hotelstandorte ....................................................................43
6.1.1
6.1.2
Verteilung der Hotels in Aachen ................................................................................................... 43
Verteilung der Hotels in der Region.............................................................................................. 44
6.2 Konzeptempfehlungen..............................................................................................44
6.2.1
6.2.2
6.2.3
6.2.4
Internationales Konferenzhotel ..................................................................................................... 45
Boarding-Häuser........................................................................................................................... 45
Budget-Hotels................................................................................................................................ 46
Wellness- Hotels............................................................................................................................ 46
6.3 Mögliche neue Hotelstandorte ..................................................................................48
6.3.1
6.3.2
6.3.3
6.3.4
Standorte City................................................................................................................................ 49
Standort Krefelder Straße ............................................................................................................. 50
Standort Bahnhof .......................................................................................................................... 50
Standorte Aachen-West ................................................................................................................. 50
7 Schlusswort....................................................................................................... 52
8 Anhang............................................................................................................... 53
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2 Zusammenfassung der Ergebnisse
Aachen ist verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Als Mittelzentrum mit über
250.000 Einwohnern liegt Aachen in einer Region mit fast 4 Mio. Einwohnern. Gegen
den Bundestrend ist Aachen in den letzten Jahren gewachsen und wird bis 2020
voraussichtlich ca. 283.000 Einwohner haben. Einer vergleichsweise hohen
Arbeitslosigkeit und unterdurchschnittlichen Kaufkraft steht eine dynamische und
breit aufgestellte Wirtschaftstruktur gegenüber. Größter Arbeitgeber ist die RWTH,
die ca. 4.500 Personen beschäftigt. Die Hochschulen mit ihren An-Instituten und den
sich entwickelnden Spin-Offs werden weiterhin für eine wirtschaftliche Dynamik in
Aachen sorgen.
Im Tourismus verfügt Aachen über ein vielfältiges Angebot, aber über eine
unzureichende Erlebnisorientierung, insbesondere der Kulturaspekt kommt zu kurz.
Mit über 18.000 m² Konferenzflächen zählt Aachen zu den großen Kongressstädten
in Deutschland, dem steht ein völlig unzureichendes Angebot großer und
mittelgroßer Hotels gegenüber. Auch eine Multifunktionshalle für kleine Messen fehlt.
Im Vergleich zum Jahr 1997 konnte die Stadt Aachen die Zahl der Übernachtungen
um 26,5 % steigern (im Segment der Hotels und Hotels garni sogar um 39,8 %). Seit
2005 wächst die Nachfrage deutlich stärker als der Bundesdurchschnitt. Ebenfalls
positiv ist die Tatsache, dass Aachen über den Jahresverlauf eine sehr
ausgeglichene Nachfrage aufweist, und dass in Aachen entgegen dem allgemeinen
Trend die durchschnittliche Aufenthaltsdauer gesteigert werden konnte. Blieb der
Hotelgast 1997 noch 1,73 Nächte in Aachen, waren es 2006 bereits 1,83 Nächte.
63 Beherbergungsbetriebe mit 4.613 Betten wurden 2006 in Aachen verzeichnet.
Hotels und Hotels garni haben hieran einen Anteil von 84 % bei den Betrieben und
von 82 % bei der Bettenkapazität - mit steigender Tendenz.
Gegenüber dem Vergleichsjahr 1997 hat sich die Anzahl der Betten um 10,7 %
erhöht, die durchschnittliche Betriebsgröße sank marginal von 74,4 auf 73,2 Betten
und ist für eine Kongressstadt zu gering.
Ohne Kurkliniken und sonstige Beherbergungsbetriebe verfügt Aachen über 53
Hotels mit ca. 2.100 Zimmern. Nur sieben Hotels verfügen über eine international
gängige Kapazität von mehr als 100 Zimmern, 26 Kleinsthotels mit weniger als 25
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Zimmern können langfristig nicht wirtschaftlich betrieben werden und werden
sukzessive den Markt verlassen.
Nach der Klassifizierung der DEHOGA verfügt Aachen lediglich über ein 5-Sterne
Hotel und fünf 4-Sterne Hotels. Dies ist für eine Kongressstadt zu wenig.
Zudem klafft in Aachen eine Lücke zwischen dem klaren Preis-Marktführer Sofitel
Quellenhof und den First Class Betrieben, die mit Ausnahme des neu gebauten
Novotel City eher zwischen 3 und 4 Sternen einzustufen sind.
Das Durchschnittsalter der Hotelbetriebe in Aachen beträgt 23 Jahre und ist damit
als durchschnittlich einzustufen. Die Besichtigungen größerer Hotels im mittleren und
oberen Segment ergaben einen durchweg guten Zustand der Hotels.
Eine augenfällige Besonderheit des Aachener Marktes, die es so in keiner anderen
Stadt in Deutschland gibt, ist die Dominanz der französischen Hotelkette Accor, die
acht der elf Markenhotels in Aachen stellt.
7.200 m² Konferenzfläche und nur 1.318 Zimmer stehen in „Konferenzhotels“ in
Aachen plus Umland zur Verfügung. Die Zimmerkapazität dieser Hotels reicht schon
für die eigenen Konferenzflächen nicht aus. Großveranstaltungen im Eurogress
benötigen jedoch z. T. über 1.000 Zimmer. Die geringe Zimmerzahl bezogen auf die
vorhandenen Konferenzflächen stellt ein großes Handicap für den weiteren Ausbau
Aachens als Kongressstadt dar.
Im Vergleich mit den Daten von Trier, Karlsruhe und Münster, die eine ähnliche
touristische Struktur aufweisen und bei Kongressen und Tagungen im direkten
Wettbewerb mit Aachen liegen, zeigt sich eine dynamische Entwicklung der
Nachfrage in Aachen. Nur Karlsruhe zeigt eine stärkere Steigerung der
Übernachtungen,
was
auch
auf
die
Ende
2003
eröffnete
Neue
Messe
zurückzuführen ist. Die stärkste Steigerung von allen Vergleichsstädten hat Aachen
bei dem wichtigen Anteil der ausländischen Gäste.
In den Vergleichsstädten stieg die Anzahl der angebotenen Hotelbetten deutlicher als
in Aachen. Hier hat eine Marktbereinigung noch nicht stattgefunden, sondern die
durchschnittliche Betriebsgröße ist mit 71 Betten in den letzten zehn Jahren konstant
geblieben. In den anderen Städten wurde sie durch neue große Hotels und den
Marktaustritt von nicht mehr marktfähigen kleinen Hotels z. T. deutlich gesteigert.
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Die Bettenauslastung in Aachen stieg in den letzten Jahren stetig und lag 2006 bei
43,0 % für das Segment der Hotels und Hotels garni. Jenseits von 40 %
Bettenauslastung kann von gesunden Hotelmärkten gesprochen werden.
Diese Studie kommt zum Ergebnis, dass Kleinsthotels mit insgesamt ca. 200
Zimmern aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder Nachfolgeproblemen aus
dem Markt gehen und ersetzt werden müssen.
Hinzu kommt ein latent vorhandener Bedarf für zumindest ein 150 Zimmer Hotel zur
Deckung der Angebotslücke bei Kongressen und Konferenzen.
Die durchschnittliche Steigerung der Hotelübernachtungen in Aachen betrug in den
letzten Jahrzehnten durchschnittlich 5 % pro Jahr. Steigert man die Nachfrage nur
um 4 % p. a. für den Zeitraum von zehn Jahren, müssen zur Befriedigung der
zusätzlichen Übernachtungen 560 Zimmer neu gebaut werden. Zusammen mit dem
Ersatzbedarf für nicht mehr marktfähige Hotels und dem latenten Bedarf im Segment
Konferenzen und Tagungen ergibt sich ein Gesamtbedarf von 920 zusätzlichen
Zimmern in Aachen über die nächsten zehn Jahre.
Sämtliche der wenigen gehobenen Hotels liegen in direktem Umfeld des Eurogress.
In der Innenstadt finden sich die Mittelklassehotels, während in der Bahnhofsgegend
Economy-Hotels dominieren. Der Westen Aachens inklusive der RWTH ist, obwohl
inzwischen verkehrsmäßig gut angebunden, nur sehr schwach mit Hotels besetzt.
Die Priorität bei neuen Hotels sollte auf der Realisierung eines 4 Sterne Hotels mit
150 bis 180 Zimmern liegen. Dabei sollten primär amerikanische oder englische
Hotelbetreiber angesprochen werden.
Für Aachen mit seinem dynamischen universitären Umfeld, das Gastprofessoren
oder Forscher anzieht, sehen wir außerdem für ein Boardinghaus-Konzept große
Marktchancen.
Das Marktsegment mit der momentan größten Dynamik ist das Budget-Segment.
Neue Konzepte (Budget Design Hotels oder Hostels) kommen als Ersatzbedarf für
bestehende, nicht mehr marktfähige Hotels in Frage.
Mit Wellnessangeboten könnten sich bestehende gehobene Hotels Marktvorteile
verschaffen.
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3 Marktanalyse
3.1 Geographische Einordnung
Abbildung 1: Aachen und die Euregio
¹Map Point 2004
Tabelle 1: Entfernungen von Aachen zu Maastricht, Lüttich, Köln, Luxemburg, Brüssel
Maastricht
Lüttich
Köln
Luxemburg
Brüssel
Luftlinie in km
Fahrtkilometer
Fahrtzeit
29,8
39,2
63,4
68,5
122,2
39,1
57,2
71,3
111,1
144,6
30 min
35 min
42 min
1h 14 min
1h 19 min
3.1.1 Straßenanbindung
Die Fernverkehrsanbindung der Region ist hervorragend. Aachen ist in Deutschland
durch die Autobahnen A 44/46 (aus Düsseldorf über Neuss) und insbesondere durch
die A 4 (aus Köln) mit dem überregionalen Fernstraßensystem verbunden. Zudem
besteht ein hervorragender Anschluss an die Nachbarländer durch die E 314 (von
Antwerpen über Hasselt und Heerlen) und A 3 (von Brüssel über Lüttich). Es besteht
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über die A 79 und A 76 eine direkte Autobahnverbindung von Maastricht nach
Aachen. Die Bundesstraßen 1, 57, 264 erschließen die Stadt Richtung Westen und
Süden. Die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt sind ausreichend.
Abbildung 2: Verkehrsinfrastruktur Euregio
¹Map Point 2004
3.1.2 Flughafenanbindung
Der Flughafen Aachen-Maastricht liegt etwa 35 km von Aachen entfernt. Der
Flughafen befindet sich inmitten des Euregio Maas-Rhein Gebiets nördlich von
Maastricht und hat somit Anschluss zu 6,9 Millionen potenziellen Passagieren. In
2006 verzeichnete der Flughafen jedoch lediglich eine Frequenz von 293.326
Passagieren und ein Frachtaufkommen von 77.377 Tonnen. Bei den Passagieren ist
damit ein Rückgang von 6 % im Vergleich zum Vorjahr festzustellen, unter anderem
bedingt durch die Umsiedlung der nationalen Luftfahrtschule nach Portugal.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Außerdem hat die Fluglinie Easyjet ihren Betrieb von Aachen-Maastricht in 2007
eingestellt. Angeflogen wird der Airport von den Fluglinien KLM und Ryanair mit ihren
Linienflügen nach Amsterdam und Barcelona-Girona. Zusätzlich werden Charterflüge
angeboten. Für die Zukunft wird mit höherem Passagieraufkommen gerechnet, da
Ryanair zum Jahresende 2007 seine Destinationen um Alicante und Valencia
erweitern wird. Des Weiteren bestehen Pläne für den Bau eines neuen Terminals.
Wichtiger für Aachen sind die Flughäfen Düsseldorf (91 km) und Köln (83 km). 2006
wurden in Düsseldorf 16,59 Millionen Passagiere und in Köln 9,9 Millionen
Passagiere abgefertigt. Beide Flughäfen werden ihre Stellung im internationalen
Luftverkehr (Düsseldorf) und bei den Verbindungen mit Budget-Airlines (Köln) weiter
ausbauen. Auch der Flughafen Brüssel liegt mit 140 km nur 75 Minuten Fahrzeit von
Aachen entfernt.
Tabelle 2: Flughäfen in der Umgebung von Aachen
Aachen- Maastricht
Düsseldorf
Köln/Bonn
Brüssel
Luftlinie in km
Fahrtkilometer
Fahrtzeit
26 km
72 km
73 km
112 km
32,5 km
91,2 km
83,4 km
139,1 km
28 min
52 min
45 min
1h 15 min
Passagieraufkommen
2006
293.326
16.590.000
9.900.000
2.007.000
Abbildung 3: Flughafen Aachen-Maastricht
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
3.1.3 Bahnanbindung und ÖPNV
Aachen ist gut an das internationale Schienennetz angebunden. Es verkehren ICEZüge
von
Frankfurt
nach
Brüssel
über
Aachen.
Es
bestehen
weiterhin
Regionalverbindungen nach Köln, Düsseldorf, Dortmund, Siegen und Hamm. An das
niederländische Schienennetz ist Aachen mit einer stündlichen Verbindung nach
Heerlen angeschlossen.
Neben der Deutschen Bahn wird die Strecke auch von der internationalen
Bahngesellschaft mit dem Schnellzug Thalys und der Verbindung Köln – Brüssel Paris im zweistündigen Takt bedient.
Nach Abschluss der Bauarbeiten am Buschtunnel (momentan noch eingleisig) soll
die Fernzugfrequenz deutlich zunehmen. Früher existente Linien, etwa nach
Luxemburg, wurden dagegen wegen Unwirtschaftlichkeit aufgegeben.
Der Hauptbahnhof Aachen liegt am östlichen Rand der Innenstadt und wurde zu den
Weltreiterspielen saniert.
Der öffentliche Personennahverkehr mit Bussen ist, wie bei Oberzentren üblich sehr
gut ausgebaut. Der Busbahnhof befindet sich zentral in der Innenstadt.
Für Reisen in vielen Regionalzügen und allen Linienbussen gibt es das EUREGIOTicket, der Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein bietet eine weitere Möglichkeit zum
Reisen innerhalb der Euregio.
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3.1.4 Bevölkerungsentwicklung
Aachen hat derzeit rund 258.770 (31.12.2006)1 Einwohner. Die durchschnittliche
Bevölkerungsdichte der kreisfreien Stadt Aachen beträgt 1.609 Einwohner pro km².
In den letzten fünf Jahren stieg die Einwohnerzahl in Aachen entgegen dem
Bundestrend um 4,5 %. Bis zum Jahr 2020 wird sowohl von der renommierten
Bertelsmann Stiftung als auch vom Statistischen Landesamt mit einer weiteren
Steigerung um erstaunliche 10 % auf 283.000 Einwohner gerechnet. Nach einer im
Jahr 2006 in der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ veröffentlichten Studie liegt Aachen
damit auf Platz 1 in Deutschland.
Die nächsten Oberzentren sind in Deutschland Köln mit 989.766 Einwohnern (71,3
km westlich) und die Landeshauptstadt Düsseldorf mit 577.505 Einwohnern (77,6 km
nordwestlich). Die nächstgrößeren Städte in den Nachbarländern sind Maastricht
(120.137 Einw.) in den Niederlanden und Lüttich (187.086 Einw.) in Belgien, in 39,1
km bzw. 57,2 km Entfernung. Gemeinsam mit der niederländischen Provinz Limburg
und den belgischen Provinzen Limburg und Lüttich bildet die Region Aachen die
Euregio Maas-Rhein. Die Euregio zählt auf einer Fläche von ca. 12.000 km²
insgesamt 3.88 Millionen Einwohner inkl. der deutschsprachigen Minderheit im
belgischen Grenzgebiet.
Tabelle 3: Einwohner in Aachen und umgebenden Städten
Stadt
Aachen
Köln
Düsseldorf
Maastricht
Lüttich
Einwohner
258.770
989.766
577.505
120.137
187.086
Einwohner/km²
1.609
2.443
2.681
1.938
2.696
3.1.5 Wirtschaftskraft
Die Arbeitslosenquote in Aachen lag im Juli 2007 laut Bundesagentur für Arbeit bei
10,3 %. Dies sind 1,2 Prozentpunkte weniger als im Durchschnitt des Landes
Nordrhein-Westfalen.
1
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Der GfK-Kaufkraftindex 2007 beträgt für Aachen 94,6. Die Kaufkraft selbst liegt mit
17.088,32 € pro Einwohner etwa 1.353 € unter dem Landesdurchschnitt von
18.441,88 €.
Nach der aktuellen Konjunkturumfrage2 der IHK Aachen hat sich die Geschäftslage
der Unternehmen im Raum Aachen weiter verbessert. 57 % aller Unternehmen
schätzen ihre Geschäftslage als gut ein, nur 7 % als schlecht.
Eine besonders positive Entwicklung ist bei den Industrieunternehmen festzustellen,
die eine Produktionsauslastung von 70 % vorweisen können. Gleichzeitig rechnet
jedes
zweite
Unternehmen
mit
weiter
steigenden
Auftragseingängen.
Das
Gastgewerbe beurteilt die Zukunftsaussichten verhaltener. Nur 18 % bezeichnen die
Geschäftslage als gut. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Branche durch
Gastronomiebetriebe dominiert wird, deren wirtschaftliche Situation in Deutschland
aufgrund der hohen Kosten und geringen Preise angespannt bleibt.
3.2 Nachfragegeneratoren
Historisch gesehen ist Aachen eine Textil- und Bergbauregion. Bis in die sechziger
und siebziger Jahre wurde hier Steinkohle abgebaut. Außerdem ist Aachen bekannt
für seine Nadelindustrie, jedoch stellte im Rahmen des Strukturwandels auch die
letzte Nadelfabrik 2004 ihren Betrieb ein.
Wichtige Standortfaktoren für die Wirtschaft sind neben der RWTH und den
Fachhochschulen
Biomedizinische
die
drei
Technik,
Fraunhofer-Institute,
das
Institut
für
das
Helmholtz-Institut
Kunststoffverarbeitung,
für
das
Werkzeugmaschinenlabor sowie neun Kompetenz- und Branchennetzwerke, weitere
An-Institute der RWTH, das Technologiezentrum sowie ein Medizintechnisches
Zentrum.
Noch sorgen die traditionellen Wirtschaftsbereiche laut IHK für zwei Drittel der
Umsätze in der Region. Zu nennen sind vor allem Lebensmittelproduzenten wie
Lambertz, Zentis und Lindt & Sprüngli. In der chemischen und pharmazeutischen
Industrie sind es Firmen wie Grünenthal, Trommsdorff und Dr. Babor. Daneben gibt
es den Reifenhersteller Continental, den Waggonbauer Bombardier und die
Papierindustrie, die vor allem im Raum Düren ansässig ist. Bekannte Maschinenbau2
Frühjahr 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Firmen sind Schumag, Krafft-Walzen in Düren sowie Neumann & Esser in ÜbachPalenberg.
3.2.1 Unternehmen
In der Region Aachen sind etwa 16.000 Unternehmen angesiedelt. Im Kammerbezirk
der IHK Aachen ist die Zahl der Unternehmen allein in den letzten sieben Jahren um
18 % auf mehr als 78.000 angestiegen.
Aachen
bekommt
regelmäßig
gute
Noten
für
die
Zukunftsthemen
Wirtschaftsfreundlichkeit, Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, gute Vernetzung
mit der Lehre und Forschung sowie gute Verfügbarkeit an Ausbildungsplätzen.
Die Struktur der Wirtschaft wird geprägt durch viele mittelgroße Unternehmen aus
einem gesunden Branchenmix. Abbildung 4 illustriert beispielhaft Großunternehmen
in der Region Aachen. Eine detaillierte Liste ist dem Anhang zu entnehmen.
Abbildung 4: Großunternehmen in Aachen
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
3.2.2 Lehre und Forschung
Noch vor den großen Industrieunternehmen ist die Rheinisch-Westfälische
Technische Hochschule der größte Arbeitgeber in der Stadt Aachen. Die RWTH, die
zum Kreis der Spitzenuniversitäten Deutschlands gezählt werden kann, beschäftigt
4.436 Personen (Dezember 2006).
Daneben
verfügt
Aachen
noch
über
die
Fachhochschule Aachen, eine Zweigstelle der
Hochschule für Musik Köln und die Katholische
Fachhochschule. Insgesamt studieren in Aachen
etwa 40.000 Studentinnen und Studenten.
Die RWTH versteht es, sich als Impulsgeber für
die Industrie zu betätigen. So haben sich im Umfeld Forschungsabteilungen von
Industrieunternehmen
wie
Microsoft,
Ericsson
oder
auch
Ford
(für
die
Motorentechnik) sowie zahlreiche hochspezialisierte Ingenieurbüros angesiedelt.
Dieser Trend soll durch Ausweisung von Uninahen Gewerbegebieten aktiv gefördert werden.
Sowohl als Arbeitgeber wie auch als Lehr- und
Forschungsanstalt nimmt das Universitätsklinikum
Aachen eine herausragende Position in der
Region ein. Die 1.521 Betten des Hauses sind
nach Auskunft des Klinikums zu 75 bis 80 %
ausgelastet. Insgesamt soll die Kapazität des Klinikums zugunsten von qualitativ
höherwertigen Angeboten verkleinert werden. So wird darüber nachgedacht, eine
Etage speziell für die ausländische Klientel umzubauen.
Das Klinikum verfügt über Veranstaltungsräume (Hörsäle) für Lehrveranstaltungen
und Konferenzen bis zu 250 Personen. Es finden dort monatlich 15 bis 20
Veranstaltungen statt. Räume für Videokonferenzen ergänzen das Angebot. Aus
ehemaligen Wohnheimen wurden 23 renovierte Apartments zur Unterbringung von
ambulanten Patienten und Angehörigen. Das Angebot kann bei steigender
Nachfrage ausgebaut werden. Mittelfristig wird das Klinikum (6.300 Beschäftigte) mit
der Universitätsklinik Maastricht (4.500 Beschäftigte) zu einer Europäischen
Universitätsklinik verschmelzen, die Grundzüge dafür sind gelegt. Eine enge
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Kooperation im Bereich Forschung und die gemeinsame Nutzung von Großgeräten
finden schon heute statt.
3.2.3 Tourismus
Aachen
hat
mit
dem
zum
UNESCO-
Weltkulturerbe zählenden Dom, dem Rathaus,
der historischen Altstadt, dem Casino und den
Carolus
Thermen
Bad
Aachen
einige
überregionale touristische Highlights. Aachen
verfügt über eine attraktive Innenstadt und ist
verkehrstechnisch
gut
angebunden.
Hinzu
kommen weltbekannte Events und Veranstaltungen wie die Verleihung des
Internationalen Karlspreises oder des Orden wider den tierischen Ernst, das CHIO
und der Weihnachtsmarkt. Die Vermarktung durch den aachen tourist service e.v. ist
gut,
allerdings
fehlen
echte
„Kulturmagnete“,
um
die
touristische
Vermarktungsfähigkeit der Stadt Aachen weiter zu erhöhen. Die touristische
Attraktivität Aachens ist in verschiedenen Studien ausführlich untersucht worden,
deshalb sollen an dieser Stelle die Ergebnisse in einer Stärken-Schwächen-Matrix
dargestellt werden.
Abbildung 5: SWOT-Analyse Tourismus in Aachen
Stärken
Schwächen
Stadt der kurzen Wege
Viele ausländische Gäste
USP’ s sind vorhanden
Gute Verkehrsanbindung und Parkplatzsituation
Stadt wird freundlich und sympathisch
eingeschätzt
Sauberkeit
Unterhaltungsangebot
Gastronomie wenig kreativ
Rotlichtviertel im Zentrum
Gewässer fehlt
Wenig Regionales
Chancen
Risiken
Lage im Dreiländereck
Wissenschaftskompetenz
Studentische Szene
Bekanntheitsgrad unterschiedlich eingeschätzt
Aufwärtstrend bei Tourismusentwicklung
Image beeinflusst durch Events
Geringe Erlebnisorientierung
Aachen verliert Anschluss bei Kultur
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
3.2.4 Kongresse und Tagungen (Eurogress)
Ein wesentlicher Baustein der Hotelnachfrage in Aachen sind Tagungen und
Kongresse. Das 1977 eröffnete Eurogress wurde in den vergangenen Jahren saniert
und erweitert. Mit 26 Räumen von 17 m² bis 1.078 m² und einer Gesamtfläche von
6.662 m² zählt das Eurogress zwar nicht zu den so genannten „Big Seven“ der
größten
Messestädte
Deutschlands,
ist
aber
unter
den
zehn
größten
messeunabhängigen Kongresszentren Deutschlands zu finden, die sich in der so
genannten Kongress-Allianz zusammengeschlossen haben.
Im Sommer 2007 wurde für rund 4 Mio. € das Foyer
des
Eurogress
nachgefragten
saniert,
Kongresse
um
für
mit
die
stark
begleitenden
Ausstellungen ein zeitgemäßes Angebot bieten zu
können. Die Zusammenarbeit mit dem benachbarten
Sofitel Quellenhof, das ebenfalls über umfangreiche Konferenzräume (19 Säle von
20 m² bis 650 m²) verfügt, hat sich verbessert, doch ist die Kooperation noch immer
nicht optimal.
Neben
dem
Eurogress
verfügt
Aachen
über
eine
Fülle
von
weiteren
Konferenzflächen, die von privaten und öffentlichen Trägern angeboten werden.
Tabelle 4: Öffentliche Tagungsorte in Aachen
Räume
Größter Raum
Gesamtkapazität
Eurogress
26
1078 m²
6662 m²
Technologiezentrum am Europaplatz
7
325 m²
1329 m²
Stadthalle Alsdorf (in Alsdorf)
3
1000 m²
1234 m²
Kurpark Terrassen
2
500 m²
1000 m²
Schloss Rahe
8
220 m²
730 m²
Forum M
2
260 m²
510 m²
Gut Rosenberg (Akad. des Handwerks)
4
90 m²
466 m²
Erholungsgesellschaft Aachen
5
158 m²
463,5 m²
Altes Kurhaus
1
264 m²
264 m²
Handwerkskammer Aachen
6
116 m²
150 m²
Carolus Thermen Bad Aachen
1
85 m²
85 m²
Rathaus Aachen
1
76 m²
76 m²
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Hinzu kommen die Räumlichkeiten der RWTH und des Klinikums Aachen, die primär
für Lehrveranstaltungen, aber auch für Weiterbildungen und kleine Fachkongresse
genutzt werden und ebenfalls für Nachfrage nach Hotelkapazität sorgen.
Berücksichtigt man außerdem die von den Hotels angebotenen Konferenzflächen
(ca. 7.200 m²) (s. 4.2.5), wird deutlich, warum Aachen sich zu Recht als Kongressund Tagungsstadt definiert. Allerdings ist das Eurogress an 60 Tagen im Jahr mit
Musik- oder Unterhaltungsveranstaltungen belegt und steht an diesen Tagen nicht
für Kongresse oder Tagungen zur Verfügung. Es ist geplant, über der EurogressGarage ein „Haus für Musik“ zu erstellen, das das Eurogress von klassischen
Konzerten entlasten soll. Der Realisierungszeitpunkt dieses privat finanzierten
Projektes ist derzeit noch unklar.
Aachen verfügt nicht über eine Multifunktionshalle von 3.000 bis 5.000 m², in der
neben größeren Unterhaltungsveranstaltungen auch kleinere Messen stattfinden
könnten. Es besteht die Gefahr, dass bei weiterem Wachstum bedeutende
Kongresse, wie z.B. das Kolloquium für Fahrzeug- und Motorentechnik, die sich
durch parallel ausstellende Firmen finanzieren, auf andere Destinationen wie Köln
ausweichen, die über umfangreichere Flächen verfügen.
Ein weiteres Manko des Kongressstandortes Aachen ist das heutige Hotelangebot.
Die beiden mit Abstand wichtigsten Faktoren bei der Organisation von Kongressen
sind jedoch die Verkehrsanbindung – hier kann Aachen punkten – und das
Hotelangebot.
Derzeit müssen Kongressteilnehmer laut Auskunft des aachen tourist service e.v. auf
bis zu 20 Hotels verteilt werden. Bei einem auch international immer stärker
werdenden Wettbewerb wird dieses von Kongressveranstaltern zunehmend weniger
akzeptiert werden. In Köln befinden sich allein im direkten Umfeld des KölnKongress
vier Hotels mit 1.220 Zimmern, weitere Projekte sind in Planung.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
4 Hotelmarkt Aachen
4.1 Entwicklung der Nachfrage
Zur Bestimmung des zukünftigen Nachfragepotentials wurde die Entwicklung der
Nachfrage in der Vergangenheit analysiert. Nach der amtlichen Statistik des
Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NRW hat sich in den letzten zehn
Jahren die touristische Nachfrage in der Stadt Aachen wie folgt entwickelt:
Abbildung 6: Entwicklung der Übernachtungen und Ankünfte in Aachen 1997 - 2006
(Alle Beherbergungsbetriebe und Hotels)
850000
750000
Ankünfte Beherberungsbetriebe
650000
Übernachtungen
Beherbergungsbetriebe
550000
Ankünfte Hotels
450000
Übernachtungen Hotels
350000
250000
150000
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
¹Quelle: aachen tourist service e.v.
Abbildung 7: Prozentuale Steigerung der Übernachtungen und Ankünfte in Aachen
1997 - 2006 (Alle Beherbergungsbetriebe und Hotels)
150
140
Ankünfte Beherbergungsbetriebe
%
130
Übernachtungen
Beherbergungsbetriebe
120
Ankünfte Hotels
110
Übernachtungen Hotels
100
90
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
¹
Quelle: aachen tourist service e.v. ;²1997 = 100
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Das
Jahr
2006
hat
Beherbergungsbetrieben
laut
dieser
insgesamt
eine
amtlichen
Steigerung
Statistik
von
den
3,7
%
Aachener
bei
den
Übernachtungen und von 3,9 % bei den Ankünften gebracht. Dieser positive Trend
setzt sich bislang in 2007 (bis Juli) fort mit einer Steigerung von 5,4 % bei den
Ankünften und 5,3 % bei den Übernachtungen.
Im Vergleich mit dem Jahr 1997 konnte die Stadt Aachen die Anzahl der GesamtÜbernachtungen um 26,5 % steigern, im Hotelbereich sogar um 40 %. Dabei ist zu
beachten, dass das hohe Niveau des Boom-Jahres 2000 bereits 2004 übertroffen
wurde. In vielen anderen Märkten Deutschlands hat die Nachfrage erst jetzt wieder
das Niveau des Jahres 2000 erreicht.
4.1.1 Saisonale Verteilung der Nachfrage
Da 2006 mit den Weltreiterspielen für Aachen ein untypisches Jahr war, ist zum
Vergleich auch die Verteilung der Nachfrage in 2005 betrachtet worden.
Abbildung 8: Saisonale Verteilung der Nachfrage in Zahlen 2005 und 2006
Ankünfte 2006
Übernachtungen 2006
Ankünfte 2005
Übernachtungen 2005
Ja
nu
Fe a r
br
ua
r
M
är
z
Ap
ril
M
ai
Ju
ni
Ju
A u li
Se gu
pt st
em
b
O er
kt
o
No be
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De mb
ze e r
m
be
r
100000
90000
80000
70000
60000
50000
40000
30000
20000
10000
0
¹ Die Statistik wurde gemäß den Erhebungen des aachen tourist e.v. gegenüber den amtlichen Statistiken korrigiert
Es fällt auf, dass Aachen kein „Sommerloch“, sondern einen „Sommerbauch“, d.h.
eine überproportional starke Sommersaison hat. Ebenfalls ungewöhnlich ist die
Steigerung im Dezember. Hier zeigt sich der Effekt des berühmten Aachener
Weihnachtsmarktes.
Lediglich die Monate Januar und Februar fallen in der Nachfrage – wie in allen
relevanten Märkten Deutschlands - stark ab, ansonsten ist die Nachfrage, bis auf
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
den bereits erwähnten „Sommerbauch“, auf einem konstant hohem Niveau, ein für
die Hotellerie extrem positiver Zustand.
4.1.2 Ausländische Gäste
Eine positive Tendenz bei ausländischen Gästen entscheidet in Deutschland
darüber, ob einzelne Märkte sich gegenüber der Konkurrenz abheben können.
Ausländische Gäste bleiben länger und zahlen i.d.R. höhere Zimmerpreise.
Abbildung 9: Ausländeranteil an Übernachtungen in % (1997-2006)
40
35
Alle
Beherbergungsbetriebe
Hotelbetriebe
%
30
25
20
15
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Jahre
¹Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW
In Aachen ist der Anteil der ausländischen Gäste in den letzten zehn Jahren konstant
gestiegen und liegt inzwischen bei fast 30 % der Übernachtungen, betrachtet man
nur die Hotels, sogar bei 35 % der Übernachtungen. Damit liegt Aachen in NRW
nach Köln (41,4 %) und Düsseldorf (34,3 %) eindeutig auf dem 3. Platz.
Interessanterweise stellen nicht die Niederländer oder Belgier die stärkste Gruppe
der ausländischen Besucher, sondern die Briten mit 15,6 %. Erst danach finden sich
die Nachbarn (Niederländer 10,6 % und Belgier 10,8 %). Sehr stark vertreten sind
ebenfalls US-amerikanische Gäste (6,4 %) und Franzosen (7,4 %). Italiener und
Araber stellen mit je 4,3 % ebenfalls ein nennenswertes Potential.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 10: Herkunft der ausländischen Gäste an Übernachtungen 2006
(alle Beherbergungsbetriebe)
China 2,4
Pol 2,4
E 2,6
CH 3
VAE 4,3
S 2,3 A 2,3
JAP 2,1
Anderes Ausland 23,6
I 4,3
USA 6,4
GB 15,5
F 7,4
NL 10,6
B 10,8
¹Quelle: aachen tourist service e.V..
Betrachtet man die letzten Jahre (s. 5.1.1) ist klar zu erkennen, dass der Tourismus
in Aachen internationaler wird.
4.1.3 Aufenthaltsdauer
Bei der Aufenthaltsdauer ist in Aachen wie in allen anderen Märkten ein Sinken der
Aufenthaltsdauer festzustellen. Der Rückgang betrug in den letzten zehn Jahren
jedoch lediglich 0,35 Nächte mit einer durchschnittlichen Übernachtungsdauer von
immer noch 2,21 Nächten, ein überdurchschnittlicher Wert, der aber immer noch,
wenn auch weniger stark als in der Vergangenheit, von den längeren Aufenthalten im
Kurbereich beeinflusst wird.
Betrachtet man allerdings nur die Hotels, ist festzustellen, dass die Aufenthaltsdauer
gegen den Trend sogar gesteigert werden konnte, ein Zeichen für die Dynamik des
Aachener Hotelmarktes.
Blieb der Gast 1997 noch durchschnittlich 1,77 Nächte in Aachen, waren es 2006
bereits 1,83 Nächte.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 11: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Hotelbetrieben 1997-2006
1,85
1,8
Tage
1,75
1,7
Aufenthaltsdauer
1,65
1,6
1,55
1,5
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Aufenthaltsdauer 1,731 1,68 1,696 1,682 1,623 1,707 1,719 1,716 1,812 1,828
Jahre
¹ Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW
4.2 Hotelangebot
63 geöffnete Beherbergungsbetriebe wurden 2006 insgesamt in Aachen verzeichnet.
Die im Markt zur Verfügung stehende Gesamt-Bettenkapazität beläuft sich damit auf
4.613 angebotene Betten. Gegenüber dem Vergleichsjahr 1997 hat sich die Anzahl
der Betriebe um 12,5 % und die Anzahl der Betten um 10,7 % erhöht. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass in dieser Zeit nur wenige Beherbergungsbetriebe geschlossen,
allerdings die Kapazitäten in den Kurkliniken deutlich reduziert wurden und die auf
diese Betriebe entfallende Kapazität durch neue Betriebe – überwiegend Hotels –
ersetzt wurde.
Tabelle 5: Beherbergungskapazität in Aachen 1997 und 2006
Aachen
Anzahl Betriebe
Bettenkapazität
Durchschnittliche
Betriebsgröße
2006
63
4.613
73,2
1997
56
4.168
74,4
¹Quelle: aachen tourist service e.v.
Die durchschnittliche Betriebsgröße sank marginal von 74,4 auf 73,2 Betten und ist
für eine Kongress- und Tagungsstadt zu gering.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
4.2.1 Hotels vs. Sonstige Beherbergungsbetriebe/Kurkliniken
Die oben genannten Zahlen berücksichtigen alle Beherbergungsbetriebe (Hotels,
Hotels
garni,
Kurkliniken,
Jugendherberge
und
Gästehäuser,
sowie
einen
Campingplatz). Hotels und Hotels garni haben einen Anteil von 84 % bei den
Betrieben und von 82 % bei der Bettenkapazität, mit steigender Tendenz.
Tabelle 6: Segmentierung nach Betriebsart 2006
Aachen
Hotels und
Hotels garni
Schulungsheime,
Gästehäuser
Jugendherberge
Kliniken
Sonstige
(Camping)
Gesamt
Betriebe
Betten
Ø Größe
53
3.781
71,3
5
195
39
1
180
180
3
457
152,3
1
-
63
4.613
73,2
¹ Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW
Im Folgenden sollen in Abgrenzung zu den sonstigen Beherbergungsbetrieben
(Kurkliniken, Jugendherberge, Heimen und Campingplätze) nur noch Hotels und
Hotels garni betrachtet werden. Auch soll nur noch von Zimmern die Rede sein, da
die Statistischen Ämter bei der Nachfrage Personen und Betten erfassen, in der
Hotellerie jedoch das Gästezimmer die einheitliche Maßgröße ist.
Insgesamt verfügen die Aachener Hotels über ca. 2.100 Zimmer mit 3.781 Betten.
4.2.2 Quantitative Segmentierung
Nur sieben Hotels in Aachen verfügen über mehr als 100 Zimmer, fünf Hotels
zwischen 51 und 100 Zimmer, 15 Hotels weisen zwischen 26 und 50 Zimmer auf und
26 Hotels sind mit 0 bis 25 Zimmern langfristig als Hotels nicht überlebensfähig. Die
Zimmerkapazität dieser letzten Kategorie beträgt 318 und es ist damit zu rechnen,
dass diese Zimmer als Ersatzbedarf zukünftig geschaffen werden müssen.
Tabelle 7: Segmentierung der Hotels in Aachen 2006
Aachen
Großhotels > 100 Zimmer
Mittelgroße Hotels
51- 100 Zimmer
Kleine Hotels
26- 50 Zimmer
Kleinsthotels
0- 25 Zimmer
Anzahl
7
Zimmerzahl
909
5
415
15
520
26
318
¹ Quelle: aachen tourist service e.v.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
4.2.3 Qualitative Segmentierung
Die Qualitative Segmentierung wird anhand der offiziellen Klassifizierung des
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) vorgenommen, die
allerdings freiwillig ist, so dass dadurch nur ein Teil der Hotels erfasst wird.
Tabelle 8: Segmentierung der Hotels in Aachen nach Sternen (DEHOGA)
DEHOGA
5-Sterne
Hotels
4-Sterne
Hotels
3-Sterne
Hotels
2-Sterne
Hotels
1-Stern
Hotels
Insgesamt 20
1
5
8
5
1
¹Quelle: DEHOGA 2007
Deshalb wird ebenfalls noch die Klassifizierung der in letzter Zeit zum Marktführer
avancierten Buchungsplattform HRS (www.hrs.de) zu Rate gezogen. Es ergibt sich
folgendes Bild:
Tabelle 9: Segmentierung der Hotels in Aachen nach Sternen (HRS)
HRS
5-Sterne
Hotels
4-Sterne
Hotels
3-Sterne
Hotels
2-Sterne
Hotels
1-Stern
Hotels
Insgesamt 27
in %
Zimmerkapazität
in %
1
3,6%
185
11,1%
6
22,2%
414
24,8%
14
52%
730
43,7%
6
22,2%
341
20,4%
0
0%
0
0
¹ Quelle: HRS 2007
Es zeigt sich auch in Aachen das typische Bild, dass das Qualitätssegment (5 und 4
Sterne) hinsichtlich der Anzahl der Betriebe nur mit 25,8 % vertreten ist, jedoch 35,9
% der Zimmer stellt.
Abbildung 12: Aachener Hotels nach Zimmerzahl, Sternesegment und Zimmerpreis
Preis
DZ
200
150
100
50
nicht klassifiziert
0
1 Stern
2 Sterne
3 Sterne
4 Sterne
5 Sterne
Jede Kugel verkörpert ein Aachener Hotel
Die Größe der Kugeln spiegelt die jeweilige Anzahl der Zimmer wieder
Die jeweils größte Kugel in jeder Kategorie symbolisiert die Gesamtzahl der Zimmer und den
Durchschnittspreis in der jeweiligen Kategorie
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Allerdings klafft in Aachen eine Lücke zwischen dem klaren Preis-Marktführer Sofitel
Quellenhof, dem einzigen Hotel im 5-Sterne Segment und den – wenigen – First
Class Betrieben, die mit Ausnahme des neu gebauten Novotel City eher zwischen 3
und 4 Sternen einzustufen sind.
Das Durchschnittsalter der Hotelbetriebe in Aachen beträgt 23 Jahre. Der Bestand ist
damit als durchschnittlich alt einzustufen. Der Lebenszyklus eines Hotels mit einer
Gesamtlebensdauer zwischen 60 und 80 Jahren beträgt 30 bis 35 Jahre bis zur
ersten notwendigen Totalsanierung. Für den Quellenhof wurde aufgrund der
erfolgten Totalsanierung als Baujahr 1998 angesetzt. Seit der letzten grundlegenden
Renovierung der Hotels sind im Durchschnitt nur fünf Jahre vergangen.
Die stichprobenhaften Besichtigungen größerer Hotels im mittleren und oberen
Segment bestätigten dieses Bild und ergaben einen durchweg guten Zustand der
Hotels. Ältere Hotels wurden oder werden saniert und auch auf den technisch
aktuellen Stand gebracht. So verfügen fast alle 4-Sterne Hotels und einige 3-Sterne
Hotels über belüftete oder klimatisierte Gästezimmer.
4.2.4 Segmentierung nach Marken
Eine augenfällige Besonderheit des Aachener Marktes, die es so in keiner anderen
Stadt in Deutschland gibt, ist die Dominanz der französischen Hotelkette Accor.
Tabelle 10: Markenhotels in Aachen 2006
Konzern/
Kooperation
Zimmerzahl
Klassifizierung
Sofitel Quellenhof
Accor
185
5-Sterne
Novotel Aachen City
Accor
154
4- Sterne
Holiday Inn Aachen
Intercontinental
99
4- Sterne
Best Western Hotel Regence
Best Western
60
4- Sterne
Best Western Hotel Royal
Best Western
35
4- Sterne
Mercure Aachen Europaplatz
Accor
118
3- Sterne
Mercure Hotel Am Graben
Accor
117
3- Sterne
Mercure Aachen City
Accor
103
3- Sterne
Hotel Ibis Normaluhr
Accor
128
2- Sterne
Hotel Ibis Marschiertor
Accor
104
2- Sterne
Etap Hotel
Accor
79
1- Stern
¹ Quelle: aachen tourist service e.v.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Aachen verzeichnet nur elf Hotels, die einer international bekannten Marke
angeschlossen sind, davon gehören acht (72,7 %) zum Accor-Konzern. Die
Konzernmarken Sofitel (5 Sterne), Novotel (4 Sterne), Mercure (3 Sterne), Ibis (2
Sterne) und Etap (1 Stern) sind in Aachen vollständig und teilweise doppelt (Ibis)
oder dreifach (Mercure) vertreten. Dies zeigt, dass zumindest ein weltweit agierender
Konzern die Potentiale des Aachener Hotelmarktes erkannt hat. Aus dem Markt war
zudem zu erfahren, dass Accor mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Aachener
Hotels – mit Ausnahme des Sofitel Quellenhof - durchaus zufrieden ist.
Accor hat jedoch aufgrund seines französischen Ursprungs den Nachteil, dass die
Marken im englischen Sprachraum nicht die Bekanntheit haben wie in Mitteleuropa.
Hotels mit englischem oder amerikanischem Hintergrund würden hier eine Lücke
füllen, zumal die größte Gruppe internationaler Gäste aus Großbritannien kommt und
auch Touristen aus anderen englischsprachigen Ländern gut vertreten sind.
Nationale Marken (Steigenberger, Maritim, Dorint, Lindner o.a.) sind in Aachen nicht
vertreten.
4.2.5 Segmentierung nach Tagungskapazitäten
Konferenzen sind für Hotels ein wesentliches Marktsegment, da sie zusammen mit
den Umsätzen aus der hauseigenen Gastronomie und sonstigen Umsätzen für einen
hohen Deckungsbeitrag pro Gast sorgen und unabhängig von Saison oder
feststehenden Terminen (Messen, Events etc.) bei guter Vermarktung zusätzliches
Geschäft
darstellen.
Vorraussetzung
sind
geeignete
und
zeitgemäße
Konferenzräumlichkeiten.
Betrachtet man alle Hotels mit Konferenzräumen in Aachen plus Umland und bezieht
auch die Nachbarländer mit ein, stehen insgesamt 7.200 m² Konferenzfläche mit nur
1.318 Zimmern in „Konferenzhotels“ zur Verfügung. In Aachen selbst sind es 3.621
m² Konferenzfläche in Hotels mit 955 Zimmern Davon entfallen allein auf den
Quellenhof 40 % der Fläche und 20 % der Zimmer.
Definiert man – vorsichtig – einen Gast pro 2,5 m² Konferenzfläche als
Maximalkapazität, so wird deutlich, dass die Zimmerkapazität der Hotels schon für
die eigenen Konferenzflächen nicht ausreicht. Großveranstaltungen im Eurogress
benötigen jedoch über 1.000 Zimmer, d.h. mehr als 50 % der Gesamtkapazität. Die
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
geringe Zimmerzahl bezogen auf die vorhandenen Konferenzflächen stellt ein großes
Handicap für den weiteren Ausbau Aachens als Kongressstadt dar.
Tabelle 11: Kongresshotels in Aachen und Umgebung
Anzahl der
Räume
Anzahl der
Zimmer
Größter
Raum
Gesamtkonferenzfläche
Sofitel Quellenhof Aachen
19
185
650 m²
1.515 m²
Bilderberg Kasteel Vaalsbroek NL
22
130
200 m²
1.206 m²
Hotel Schloss Bloemendal NL
7
77
400 m²
990 m²
Kasteel Erenstein NL
6
44
385 m²
751 m²
Chateau St. Gerlach NL
6
112
240 m²
651 m²
Mercure Aachen Europaplatz
5
118
300 m²
505 m²
Novotel Aachen- City
7
154
100 m²
440 m²
Hotel Ibis – Normaluhr
5
128
134 m²
381m²
Hotel Aquis Grana
4
97
90 m²
205 m²
Best Western Hotel Regence
4
60
80 m²
200 m²
Hotel Ibis Aachen Maschiertor
4
104
88 m²
144 m²
Zum Alten Forsthaus Stolberg
3
10
62 m²
130 m²
Holiday Inn Aachen
4
99
50 m²
101 m²
¹Quelle: aachen congress, HRS
Berücksichtigt man, dass es für Kongressveranstalter wichtig ist, Hotels zu buchen,
die möglichst groß sind, damit viele Tagungsteilnehmer in einem Hotel untergebracht
werden können, die möglichst nah am Kongresszentrum liegen und hinsichtlich ihrer
Qualität nicht stark voneinander abweichen, erfüllen eigentlich nur fünf Hotels mit
671 Zimmern diese Kriterien. Neben dem Sofitel Quellenhof sind dies das Novotel
Aachen City, die beiden Mercure Hotels City und Am Graben, und das Aquis Grana.
Für preissensible Veranstaltungen kommen noch die beiden Ibis Hotels hinzu.
Für das Segment der derzeit stark nachgefragten Incentives kommt der Standort
Aachen nicht in Frage, da bei diesen Veranstaltungen sämtliche Teilnehmer im
gleichen Hotel oder zumindest in wenigen Hotels der gleichen Kategorie
untergebracht werden müssen. Dafür sind die Hotels in Aachen zu klein und zu
heterogen.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 13: Kongresshotels in Aachen
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
5 Bedarfsanalyse
Um aus den vorliegenden statischen Daten den konkreten Bedarf für neue Hotels
ableiten zu können, werden die Daten des Marktes Aachen auf Basis der
Entwicklung der Vergangenheit auf die Zukunft projiziert und mit den Daten anderer
Städte (Benchmarks) verglichen, die eine ähnliche touristische Struktur aufweisen
und zumindest bei Kongressen und Tagungen im direkten Wettbewerb mit Aachen
liegen. Dabei wird ein Zeitraum von fünf Jahren (2002 bis 2006) betrachtet, der die
Rezession nach dem 11. September 2001 und die derzeitige Erholungsphase der
Konjunktur abdeckt.
5.1 Vergleichsmärkte Karlsruhe – Münster – Trier
Tabelle 12: Entwicklung sozio-ökonomischer Daten
Bevölkerungsstand
31.12.2006 ¹
Prozentuale Veränderung
Bevölkerungsstand 2002-2006
GFK Kaufkraftindex 2007 ²
Kaufkraftindex pro
Einwohner 2007
Arbeitslosenquote 2006³
Aachen
Karlsruhe
Münster
Trier
258.770
286.327
272.106
103.518
+ 4,5 %
+ 1,8 %
+ 1,2 %
+ 3,3 %
94,6
103,1
108,9
87,9
17.088 €
18.620 €
19.670 €
15.864 €
13,9 %
8,7 %
8,4 %
8,9 %
¹ Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland
² Quelle: GFK
³ Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Aachen hat in diesem Vergleich das stärkste Bevölkerungswachstum, liegt jedoch
bei Kaufkraft und Arbeitslosigkeit hinter den Vergleichsstädten.
5.1.1 Vergleich der Nachfrageentwicklung
Tabelle 13: Anzahl der Übernachtungen (alle Beherbergungsbetriebe) 2006
Übernachtungen insgesamt
davon durch Inländer
davon durch Ausländer
Anteil Ausländer in %
Übernachtungen/Einwohner
Aachen¹
829.430
591.908
237.522
28,6
3,2
Karlsruhe²
762.953
602.441
160.512
21,0
2,7
Münster³
1.092.624
986.654
105.970
9,7
4,0
4
Trier
736.576
505.699
230.877
31,3
7,1
¹ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW / in Aachen inkl. der Übernachtungen in Kurkliniken
² Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
³ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW / in Münster inkl. der Übernachtungen in vielen Fortbildungseinrichtungen
4
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 14: Anzahl der Übernachtungen (alle Beherbergungsbetriebe) 2002-2006
Anzahl Übernachtungen
1150000
1050000
950000
Aachen
Karlsruhe
850000
Münster
Trier
750000
650000
550000
2002
2003
2004
2005
2006
Jahre
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für
Datenverarbeitung und Statistik NRW, für Aachen: aachen tourist service e.v.
Abbildung 15: %- Anteil der Ausländer an Übernachtungen 2002 bis 2006
(alle Beherbergungsbetriebe)
35
30
25
Aachen
20
%
Karlsruhe
Münster
15
Trier
10
5
0
2002
2003
2004
2005
2006
Jahre
¹
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für
Datenverarbeitung und Statistik NRW
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 16: Entwicklung der Übernachtungen 2002 bis 2006
(alle Beherbergungsbetriebe) (in %, dabei 2002 = 100 %)
130,00
125,00
120,00
Aachen
Karlsruhe
Münster
Trier
%
115,00
110,00
105,00
100,00
95,00
90,00
2002
2003
2004
2005
2006
Jahre
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für
Datenverarbeitung und Statistik NRW, Aachen nach aachen tourist service e.v.
Auch gegenüber den Benchmarks zeigt sich die dynamische Entwicklung der
Nachfrage
in
Aachen.
Nur Karlsruhe
zeigt
eine
stärkere
Steigerung
der
Übernachtungen, die sicher auch auf die Ende 2003 eröffnete Neue Messe
zurückzuführen ist. Die stärkste Steigerung von allen Städten hat Aachen bei dem
wichtigen Anteil der ausländischen Gäste.
5.1.2 Vergleich des Hotelangebots
Da die Veränderungsprozesse auf der Angebotsseite deutlich langfristiger angelegt
sind - große Projekte haben eine Entwicklungszeit von bis zu fünf Jahren - wird die
Entwicklung des Angebotes an Hotels und Hotels garni in den Vergleichsstädten
über einen Zeitraum von zehn Jahren (1997 bis 2006) betrachtet.
Alle Vergleichsstädte haben ihr Hotelangebot in den letzten zehn Jahren nur
geringfügig ausgebaut, dabei ist zu berücksichtigen, dass in vielen Städten wie in
Karlsruhe mehr Betriebe geschlossen werden, als neue hinzukommen. Dieser Trend
ist in Aachen noch nicht festzustellen.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 17: Entwicklung der Hotelbetriebe in % 1997 - 2006 (1997 = 100 %)
120
115
110
Aachen
Karlsruhe
105
Müster
Trier
100
95
90
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
¹ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für Datenverarbeitung
und Statistik NRW
Abbildung 18: Entwicklung der Hotelbetten in % 1997 - 2006 (1997 = 100 %)
140
130
120
Aachen
Karlsruhe
Münster
Trier
110
100
90
80
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
¹ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für Datenverarbeitung
und Statistik NRW
In den Vergleichsstädten stieg die Anzahl der angebotenen Hotelbetten deutlicher als
in Aachen, obwohl die Anzahl der Betriebe in diesen Städten nur geringfügig zunahm
oder sogar (Karlsruhe) rückläufig war, ein Zeichen dafür, dass kleine Betriebe aus
dem Markt gehen und durch große zeitgemäße Hotels ersetzt werden.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Hoteldurchschnittsgröße 2006
Abbildung 19: Durchschnittsgröße der Hotelbetriebe nach Betten 2006
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
92,7
73,0
71,3
63,7
Aachen
Karlsruhe
Münster
Trier
Stadt
¹ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für Datenverarbeitung
und Statistik NRW
Abbildung 20: Veränderung der Durchschnittsgröße der Hotelbetriebe in %
1997-2006 (1997 = 100 %)
140
130
120
Aachen
Karlsruhe
Münster
110
Trier
100
90
80
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
¹Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für Datenverarbeitung und
Statistik NRW
Die
vorherige
Graphik
stützt
die
Analyse,
dass
im
Gegensatz
zu
den
Vergleichsmärkten eine Marktbereinigung in Aachen noch nicht stattgefunden hat.
Während in Aachen die durchschnittliche Betriebsgröße in den letzten zehn Jahren
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
konstant geblieben ist, konnte sie durch neue große Hotels und den Marktaustritt von
nicht mehr marktfähigen kleinen Hotels in den Vergleichsmärkten z. T. deutlich
(Karlsruhe + 40 %) gesteigert werden.
5.1.3 Vergleich der Bettenauslastung
Die Bettenauslastung in Aachen konnte in den letzten Jahren stetig gesteigert
werden und lag 2006 bei 49,3 % für alle Beherbergungsbetriebe und 43,0 %
ausschließlich für Hotels und Hotels garni. Jenseits von 40 % Bettenauslastung kann
von gesunden Hotelmärkten gesprochen werden. Im Vergleich zu den anderen
Städten liegt die Bettenbelegung Aachens deutlich über dem Durchschnitt. Klar
erkennbar ist in der folgenden Abbildung die positive Entwicklung des Karlsruher
Marktes nach der Eröffnung der Neuen Messe.
Abbildung 21: Bettenauslastung (Hotels & Hotels garni) 1997 - 2006
50
45
Aachen
Karlsruhe
Münster
Trier
%
40
35
30
20
06
20
05
20
04
20
03
20
02
20
01
20
00
19
99
19
98
19
97
19
96
25
Jahre
¹ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Landesamt für Datenverarbeitung und
Statistik NRW (Aachen nicht korrigierte Statistik)
Da heute fast alle modernen Hotels nur noch Doppelzimmer ausweisen, diese
jedoch, zumindest im Segment der Geschäftsreisenden, überwiegend einzeln
gebucht werden, wird in der Hotellerie primär die Zimmerauslastung betrachtet. Eine
Bettenauslastung von 40 % entspricht dabei in etwa einer Zimmerauslastung von
60 % bis 65 %.
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Der Break-Even-Punkt von Hotels (ohne die Kleinsthotels) liegt bei gut geführten
Betrieben zwischen 50 % und 55 % Zimmerauslastung. Insofern kann in Aachen
davon ausgegangen werden, dass die Mehrzahl der Betriebe sich wirtschaftlich
erfolgreich am Markt behaupten.
5.2 Ermittlung des Hotelbedarfs
Der zukünftige Hotelbedarf wird sich aus drei Komponenten zusammensetzen:
•
Ersatzbedarf für nicht mehr marktfähige Hotels
•
Latent vorhandener Bedarf für den Kongress- und Tagungstourismus
•
Neubedarf aufgrund steigender Nachfrage
Wir betrachten bei unserer Prognose einen Zeitraum von zehn Jahren.
5.2.1 Ersatzbedarf für nicht mehr marktfähige Hotels
49 % der Aachener Hotelbetriebe sind Kleinsthotels mit ≤ 25 Zimmern, weitere 28 %
sind Kleinbetriebe mit 26 bis 50 Zimmern. Zusammen verfügen diese beiden
Segmente über rund 838 Zimmer. Ein wirtschaftlicher Betrieb dieser Hotels ist nur
unter hohem persönlichem Einsatz der Hoteliers möglich. Diese Hotels leiden
deshalb oftmals unter Nachfolgeproblemen.
Eine Marktbereinigung wie in den Vergleichsmärkten hat in Aachen noch nicht
stattgefunden. Wir schätzen, dass in den nächsten zehn Jahren 1/4 dieser
Zimmerkapazität (210 Zimmer) aus dem Markt gehen und ersetzt werden muss.
5.2.2 Latent vorhandener Bedarf
In den letzten zehn Jahren stieg das Bettenangebot aller Beherbergungsbetriebe
lediglich um 10,7 %, hierin enthalten ist die Reduzierung der Kapazitäten im
Kurbereich, die das Ergebnis leicht verfälschen. Demgegenüber stieg die Anzahl der
Übernachtungen
im
gleichen
Zeitraum
um
26,5
%.
Dies
führte
zu
Betttenauslastungen, die deutlich über 40 % liegen und auf wirtschaftlich gesunde
Betriebe hindeuten. Es kann somit von einem latent vorhanden Bedarf für weitere
Hotelbetten in Aachen ausgegangen werden.
Ein wesentliches Ergebnis dieser Studie ist das völlig unzureichende Zimmerangebot
im Segment der Kongresse und Tagungen. Mittelfristig wird sich die Tatsache, dass
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
bei größeren Kongressen die Teilnehmer auf sehr viele Hotels, bis ins Umland,
verteilt werden müssen, als erheblicher Wettbewerbsnachteil Aachens entwickeln.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, empfehlen wir dringend die Realisierung zumindest
eines weiteren 150 Zimmer-Hotels im Umfeld des Eurogress (vergl. 6.2.1).
Falls dieses Hotel über eine international bekannte Hotelmarke betrieben wird und
selbst über angemessene Konferenzflächen verfügt, werden sich die negativen
Auswirkungen auf die Auslastung der Wettbewerber in Grenzen halten, da diese
Hotels in der Lage sind, selbst zusätzliches Übernachtungsaufkommen zu
generieren.
5.2.3 Neubedarf aufgrund steigender Nachfrage
Die durchschnittliche Steigerung der Hotelübernachtungen in Aachen betrug für den
Zeitraum von:
1977 bis heute:
5,63 % p. a.
1987 bis heute
5,48 % p. a.
1997 bis heute
4.76 % p. a.
Um Sonderentwicklungen wie die Weltreiterspiele zu eliminieren, sind wir in unserer
Prognose davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach Hotelübernachtungen
zukünftig nur um 4,0 % p.a. steigt. Auf der heutigen Basis ergibt sich eine zusätzliche
Nachfrage von 1.481.067 Übernachtungen für die nächsten 10 Jahre oder
umgerechnet 405 Übernachtungsgäste pro Tag. Wir gehen weiter davon aus, dass
von dieser zusätzlichen Nachfrage 20 % von den vorhandenen Hotels abgedeckt
werden kann und für 80 % neue Kapazität geschaffen werden muss.
Unter Berücksichtigung einer Bettenauslastung von durchschnittlichen 45 % ergibt
sich rechnerisch ein Ersatzbedarf von 720 Betten über den Prognosezeitraum von
zehn Jahren. Unter Berücksichtigung eines Doppelbelegungsfaktors von 1,3 Gästen
pro Zimmer, müssen zur Befriedigung der Übernachtungssteigerungen 560 Zimmer
neu gebaut werden. Zusammen mit dem Ersatzbedarf für nicht mehr marktfähige
Hotels und dem latenten Bedarf im Segment Kongresse und Tagungen ergibt sich
somit ein Gesamtbedarf von 920 zusätzlichen Zimmern in Aachen über die
nächsten zehn Jahre.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
6 Standortempfehlungen
6.1 Verteilung der aktuellen Hotelstandorte
Die
aktuell
am
Markt
befindlichen
Hotels
wurden
von
der
auf
Geo-
Informationssysteme spezialisierten Inframation AG in Form von Geokarten
aufbereitet.
Dabei wurden neben der Lage innerhalb der Stadt auch die Größe und die Qualität
(nach Sternen) abgebildet
6.1.1 Verteilung der Hotels in Aachen
Hinsichtlich der Qualität nach Sternen ergibt sich eine Verteilung wie folgt:
Abbildung 22: Verteilung Aachener Hotels nach Sternen
Wie bereits in der Marktanalyse ausgeführt, verfügt Aachen über ein geringes
Angebot in der gehobenen Hotellerie. Sämtliche dieser Hotels liegen in direktem
Umfeld des Eurogress. In der Innenstadt finden sich die Mittelklassehotels, während
in der Bahnhofsgegend Economy-Hotels dominieren.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Der Westen Aachens inklusive der RWTH ist, obwohl inzwischen verkehrsmäßig gut
angebunden, nur sehr schwach mit Hotels besetzt. Ein Großhotel fehlt ebenso wie
Hotels mittlerer Größe zwischen 50 und 100 Zimmern.
6.1.2 Verteilung der Hotels in der Region
Abbildung 23: Verteilung Hotels in der Region
In der Region erkennt man, dass sich die Hotels wie erwartet entlang der
Hauptverkehrsachsen befinden. Das Defizit im Aachener Westen wird wettgemacht
durch zahlreiche Hotels in den Niederlanden. Das Angebot der Region ist hinsichtlich
der Klassifizierung sehr heterogen. Hochwertige Landhotels finden sich, wie in
Kerkrade, neben einem Formule 1-Hotel.
Auffallend ist auch die Reihung der Economy Hotels südöstlich von Aachen in
Richtung Eifel.
6.2 Konzeptempfehlungen
Auch in der Hotellerie ist ein Trend zur Spezialisierung festzustellen. Wurden in der
Vergangenheit ausschließlich Vollhotels gebaut, die sämtliche Marktsegmente
ansprachen und nur mit hohem Personalaufwand zu betreiben waren, findet heute
neben einer klaren Segmentierung hinsichtlich der Qualität auch eine Spezialisierung
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
hinsichtlich der anzusprechenden Zielgruppen statt. Beispiele hierfür sind die unten
beschriebenen Segmente Konferenzhotels, Boarding-Häuser, Budget-Hotels. und
Wellness-Hotels.
6.2.1 Internationales Konferenzhotel
Aachen leidet unter einem mangelnden Angebot von Konferenzhotels im gehobenen
Segment (4-Sterne Segment). Um die in Aachen augenfällige Marktlücke zwischen
dem breit aufgestellten Mittelfeld und dem Preismarktführer Sofitel Quellenhof zu
schließen, sollte die Priorität bei neuen Hotels auf der Realisierung eines 4-Sterne
Hotels mit 150 bis 180 Zimmern liegen. Dabei sollten primär amerikanische oder
englische Hotelbetreiber angesprochen werden. Allerdings wird man die bekannten
Marken nur dann von Aachen überzeugen können, wenn ein hervorragender
zentraler Standort angeboten werden kann, auf dem ein Hotel mit 10.000 m² BruttoGeschoss-Fläche gebaut werden kann. Ein Standort im Umfeld des Eurogress bietet
sich an, auch wenn ein derartiges Hotel selbst umfangreiche Konferenzflächen
benötigt, um wirtschaftlich betrieben werden zu können.
6.2.2 Boarding-Häuser
In den letzten Jahren haben renommierte Hotelbetreiber das Segment der BoardingHäuser entdeckt. So entwickelte Accor das Konzept Suitehotel, das sich primär an
Geschäftsreisende richtet, die über einen längeren Zeitraum an einem Ort sind, aber
auf die Annehmlichkeiten eines Hotels nicht verzichten wollen. Die Zimmer werden
dabei als kleine Appartements oder Juniorsuiten in der Regel mit Miniküche
ausgestaltet. Gleichzeitig werden, mit Einschränkungen, alle Dienstleistungen eines
Hotels erbracht. So ist die Rezeption möglicherweise nicht 24 Stunden besetzt. Die
Boarding-Häuser richten sich an Gäste, die zwischen einer Woche und mehreren
Monaten buchen, stehen gleichzeitig jedoch bei Verfügbarkeit auch dem Tagesgast
offen. Ein erfolgreicher Betreiber in diesem Segment ist die Derag Gruppe, die
zuletzt ein kombiniertes Hotel / Boarding-Haus in Bonn eröffnete.
Für Aachen mit seinem dynamischen universitären Umfeld, das Gastprofessoren
oder Forscher anzieht, sehen wir für ein derartiges Konzept große Marktchancen.
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Die Betriebsgrößen bei Boarding-Häusern schwanken zwischen 100 und 200
Einheiten. Für Aachen sehen wir eher eine Größe zwischen 100 und 120 Einheiten
als marktgerecht an.
6.2.3 Budget-Hotels
Das Marktsegment mit der momentan größten Dynamik ist das Budget-Segment.
Auch wenn das Segment der Budget- und Economy-Hotels in Deutschland bisher
vorwiegend von privat geführten Hotels dominiert ist, so wird sich der Anteil der
kettengebundenen Hotels künftig stark erhöhen, da neben den Expansionsabsichten
der etablierten Ketten (wie Accor mit All Seasons, Intercontinental mit Holiday Inn
Express oder Hampton by Hilton) europaweit auch eine Vielzahl neuer Konzepte
entwickelt wurden, die den Markt kräftig durcheinander wirbeln werden.
Eines dieser neuen Konzepte sind Budget-Design-Hotels, die sich bei moderaten
Preisen durch modern designte Zimmer auf kleinstem Raum, eine zentrale Lage und
ein reduziertes Gastronomie-Angebot auszeichnen. Gäste erhalten dort einen
Lifestyle-Mehrwert, den es bisher in dieser Kategorie nicht gab.
In Deutschland haben sich Motel One Hotels mit diesem Ansatz im Budget-Segment
positioniert und werden nach der Beteiligung durch Morgan Stanley auch europaweit
expandieren. Die 2 Sterne-Marke bietet Ihren Kunden hochwertig gestaltete Zimmer
auf 13 Quadratmetern, sowie Bar und Coffee Shop im Hotel und kommt mit
insgesamt 22 - 24 Quadratmetern Brutto-Geschoss-Fläche pro Zimmer aus. Weitere
interessante Konzepte werden in Großbritannien (Easyhotel, Yotel) und den
Niederlanden (Citizen M oder Qbic) entwickelt.
Auch das Segment der Hostels für junge Reisende entwickelt sich dynamisch. Für
Aachen als studentisch und touristisch geprägte Stadt sehen wir im Budget- und
Economy-Segment auch hinsichtlich des Ersatzbedarfs für bestehende, nicht mehr
marktfähige Hotels die größten Chancen.
6.2.4 Wellness- Hotels
Aachen steht in der Tradition eines römischen Bades. Als Heilbad hat Aachen der
Strukturwandel genauso getroffen wie andere Bäder in Deutschland. Lediglich drei
Kurkliniken werden in der Stadt noch betrieben. Als Zukunftsthema ist das Thema
Gesundheit, Prävention und Wellness zwar durch den Bau der sehenswerten
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Carolus Thermen Bad Aachen besetzt, von den Hotels bislang jedoch nur vom
Sofitel Quellenhof aufgegriffen worden. Laut Auskunft der Direktion ist das Hotel
inzwischen am Wochenende teilweise besser gebucht als während der Woche, die
Wellnessangebote werden verstärkt nachgefragt.
Abbildung 24: Spa des Sofitel Quellenhof
Spa Sofitel Aachen Quellenhof
Lediglich acht Hotels in Aachen und Umland bieten überhaupt Räumlichkeiten im
Zusammenhang mit Wellness und Gesundheit an: Davon können aufgrund ihres
Angebots und der Qualität nur der Sofitel Quellenhof, die beiden Art Hotels und das
Kasteel Vaalsbroek als Wellness-Hotels bezeichnet werden. Bestehende Hotels in
Aachen könnten mit dem Thema „Wellness“ ihre Marktchancen verbessern.
Tabelle 14: Wellnessangebot Aachener Hotels und Umgebung
Name
Zimmer
Wellnessangebot
185
Schwimmbad, Saunen, Fitness, medizinische und
kosmetische Anwendungen
60
Sauna
34
Hallenbad, Sauna, Massage
Art Hotel Superior
33
Dampfbad, Hallenbad, Saunen, kosmetische
Anwendungen
Art Hotel Aachen
33
Schwimmbad, Sauna, Solarium, Dampfbad, Fitness,
kosmetische Anwendungen
Novotel Aachen City
154
Dampfbad, Fitness
Hotel Buschhausen
Bilderberg Kasteel
Vaalsbroek NL
80
Hallenbad, Sauna, Solarium
130
Hallenbad, Fitness, kosmetische Anwendungen, Sauna
Sofitel Quellenhof
Aachen
Best Western Hotel
Regence
Hotel Rosenpark
Laurensberg
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
finden
Wellness-Hotels
sich
aufgrund
des
erhöhten
Investitionsaufwandes
ausschließlich im gehobenen Marktsegment und sollten zur Risikominimierung auch
als Tagungshotels (für Klausurtagungen oder Incentives) konzipiert werden. Ein
gutes Beispiel hierfür ist das Bilderberg Kasteel Vaalsbroek, das sich als Landhotel
vor den Toren Aachens und Maastrichts sowohl für Tagungen mit Geschäftskunden,
als auch als Wellnesshotel für Privatkunden, einen guten Namen gemacht hat und
überdurchschnittliche Ergebnisse produziert.
Für ein Hotel im gehobenen Segment, das Sport (Reiten und/oder Golf), Tagungen
und
Wellness
vereint
und
sich
im
Umfeld
der
neu
zu
entwickelnden
Universitätserweiterungsflächen im Westen Aachens oder im Umfeld der Soers in
einer landschaftlich attraktiven Lage ansiedelt, sehen wir Marktchancen. Aufgrund
der höheren Investitionskosten und des hohen Servicegrads kann ein derartiges
Hotel
jedoch
selten
eine
vergleichbare
Wirtschaftlichkeit
aufweisen
wie
innerstädtische Business-Hotels und kommt für internationale Betreiber deshalb nicht
in Frage.
6.3 Mögliche neue Hotelstandorte
Für Hotelstandorte gelten noch immer die gleichen Kriterien, die Conrad Hilton
nannte, als er die Frage nach den wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Hotel
beantworten sollte:
1. Standort
2. Standort
3. Standort
Übersetzt heißt das, dass ein guter Hotelstandort die folgenden Anforderungen
erfüllen muss:
•
zentrale Lage
•
gut erreichbar
•
gut sichtbar
Dabei gilt: Je höher der Standard des Hotels, desto wichtiger ist die zentrale Lage.
Für ein weiteres Hotel im gehobenen Segment kommen deshalb nur Standorte
innerhalb des Aachener Alleenrings in Frage, wenn man unserer Empfehlung folgt
und renommierte internationale Betreiber ansprechen will.
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Abbildung 25: Magisches Dreieck Rathaus - Eurogress - RWTH
6.3.1 Standorte City
Um den Kongressstandort Aachen weiter zu stärken und den Nachteil der
Heterogenität des Hotelangebots auszugleichen, sollte sich ein weiteres großes
Hotel in der Nähe des Eurogress ansiedeln. Alle Wettbewerber versuchen bei
Kongressveranstaltern damit zu punkten, dass sie im Umfeld der Kongresszentren
möglichst viele Zimmer, in möglichst wenigen Hotels, mit möglichst dem gleichem
Niveau, nachweisen.
Wir halten deshalb den bereits diskutierten Standort SandkaulStraße für einen
geeigneten Standort für ein Hotel der 4 Sterne-Kategorie, sofern es gelingt, die oben
beschriebenen Größenanforderungen zu erfüllen.
Möglicherweise können die Schwierigkeiten, die sich aus der Überplanung der
Grünfläche ergeben, umgangen werden, wenn man zu einem PPP-Projekt mit der
benachbarten Schule kommt. Ein Beispiel für eine derartige Kooperation ist das
Düsseldorf Intercontinental, bei dem gegen Abtretung eines Grundstücksteils neue
Klassenräume erstellt wurden. Unter Einbeziehung von Teilen des Schulgrundstücks kann u. E. die Grünfläche erhalten werden.
Für die oben beschriebenen Boarding-Haus- und Budget-Hotel-Konzepte kommen
diverse Standorte in der Aachener Innenstadt entlang des Alleenrings in Frage.
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Entscheidend für die Realisierung ist eine Grundstücksgröße, die eine Bebauung
zwischen 3.000 m² und 6.000 m² zulässt. Präferenz sollten dabei Standorte in der
Nähe der RWTH genießen.
6.3.2 Standort Krefelder Straße
In den in Aachen geführten Gesprächen wurde von ersten Planungen für ein Hotel in
direkter Anbindung an den Neubau des Fußball-Stadions berichtet.
Wir stehen derartigen Überlegungen kritisch gegenüber, da bei den bereits
umgesetzten Konzepten (Lindner BayArena Leverkusen, Tulip Inn Arena Düsseldorf)
bislang keine Vorteile in der Wirtschaftlichkeit festzustellen sind, die die höheren
Investitionskosten rechtfertigen könnten.
Die Krefelder Straße eignet sich jedoch grundsätzlich für ein Hotel im mittleren und
oberen 3 Sterne – Segment. Es sollten sich dort evtl. Alternativstandorte im Umfeld
des ALRV-Geländes finden lassen.
Sofern an der Krefelder Straße eine Messe- oder Multifunktionshalle realisiert wird,
wäre ein Hotel an diesem Standort zwingend.
6.3.3 Standort Bahnhof
Aktuellen Pressemitteilungen ist zu entnehmen, dass am Hauptbahnhof ein Hotel
konkret geplant wird.
Aufgrund der Entfernung zur City und zum Eurogress sowie der mangelnden
Sichtbarkeit eignet sich der Standort ebenfalls nur für ein Mittelklassehotel, wie es
z.B. die Intercity Hotels anbieten.
6.3.4 Standorte Aachen-West
Die interessantesten Entwicklungsmöglichkeiten bietet der Aachener Westen. Zum
einen, weil sich die RWTH in diese Richtung entwickeln wird, zum anderen, weil sich
die Euregio weiterentwickeln wird. In einem Großraum Aachen/Maastricht sollten
neue Hotels deshalb Richtung Westen ausgerichtet sein.
Internationale Hotelbetreiber wie Hilton, Marriott oder Starwood, die alle noch nicht in
der Euregio vertreten sind, betrachten schon heute nicht nur die Stadt Aachen bei
Ihren
Standortentscheidungen.
© STIWA 2007
Jedoch
auch
hier
gelten
die
allgemeinen
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Ausführungen zu Hotelstandorten. Deshalb kommen nur Standorte entlang des
Toledorings, bzw. des Pariser Rings in Frage.
Hinsichtlich des Realisierungszeitraums sehen wir die Projekte im Aachener Westen
in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der RWTH und des Klinikums jedoch
eher langfristig.
Abbildung 26: Übersicht der möglichen Standorte
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
7 Schlusswort
Der Unterzeichner weist darauf hin, dass das vorstehende Gutachten durch ihn
persönlich nach bestem Wissen und Gewissen und ohne persönliches Interesse am
Ergebnis erstellt wurde.
Es wird darauf hingewiesen, dass das Gutachten Urheberschutz genießt, es ist nur
für den Auftraggeber und nur für den angegebenen Zweck bestimmt. Einer
Veröffentlichung durch den Auftraggeber wird jedoch ausdrücklich zugestimmt. Nur
der Auftraggeber und die Unterzeichner können aus dem Gutachten gegenseitig
Rechte geltend machen.
Düsseldorf, 22. Oktober 2007
STIWA Hotel Valuation & Consulting
Chartered Surveyors GmbH
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
8 Anhang
Unterkunftsverzeichnis Aachen mit Hotels nach Sternen und Zimmeranzahl
Große Unternehmen im Kammerbezirk Aachen
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Sterne
Name
*****s
Sofitel Aachen Quellenhof
****s
Art Hotel Superior
33
****
Novotel Aachen City
154
****
Holiday Inn Aachen
99
****
Best Western Hotel Regence
60
****
Hotel Schweizerhof
47
****
Art Hotel Aachen
33
***s
Mercure Aachen Am
Europaplatz
118
***s
Aquis Grana Cityhotel
97
***s
Hotel Buschhausen
80
***s
Hotel Rosenpark Laurensberg
34
***
Mercure Hotel Am Graben
117
***
Mercure Aachen City
103
***
Hotel Krone
37
***
Best Western Hotel Royal
35
***
Hotel garni Baccara
33
***
Hotel Benelux
33
***
Residenz Hotel Domicil
21
***
Hotel Hesse Am Marschiertor
20
***
Hotel Granus
12
***
Hotel Drei Könige
10
**s
Ibis Aachen Normaluhr
128
**s
Ibis Aachen Marschiertor
104
**
Hotel Lousberg
30
**
Hotel Reichshof
28
**
Hotel Stadt Koblenz
16
**
Hotel Berliner Hof
14
**
Hotel Dreiländereck
7
*
Etap Hotel
79
© STIWA 2007
Zimmeranzahl
185
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Hotel Central
38
Hotel Marx
34
Hotel Zur Heide
28
City Apartments Regence
27
Hotel Bismarckturm
20
Hotel Brabant
16
Hotel Haus Press
15
Hotel Paseo
13
Design Hotel-Restaurant Zur
Abtei
12
Hotel garni Göbel
11
Hotel Brülls am Dom
10
Hotel Brunnenhof
10
Hotel Forsthaus Schöntal
10
Hotel Pallazzo Alfonso
8
Hotel Am Kapellchen
8
Hotel Dura
8
Hotel Krebsloch
8
Hotel-Restaurant Soers
7
Hotel Am Marschiertor
50
Hotel Cortis
8
Hotel Danmark
19
Hotel Hansa-Haus
7
Limburger Hof
8
Relais Königsberg
20
¹Quelle: aachen tourist service e.v.
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Unternehmen
Forschungszentrum Jülich
GmbH
Tätigkeit
Forschung und Entwicklung
Stadt
Mitarbeiter
Jülich
3.485
AachenMünchener
Versicherung AG
Schaden- und
Unfallversicherungen
Aachen
2.800
Sparkasse Aachen
Kreditinstitute (ohne
Spezialkreditinstitute)
Aachen
2.220
Grünenthal GmbH
Herstellung von
pharmazeutischen Erzeugnissen
Aachen
1.900
DALLI-WERKE GmbH & Co.
KG
Herstellung von Seifen, Wasch-,
und Körperpflegemitteln
Stolberg
(Rhld.)
1.750
Lebensversicherungen
Aachen
1.556
Papiergewerbe
Linnich
1.550
Chocoladefabriken Lindt &
Sprüngli GmbH
Herstellung von Süßwaren (ohne
Dauerbackwaren)
Aachen
1.480
ZENTIS GmbH & Co. KG
Herstellung von Konfitüren sowie
von Fruchtzubereitungen
Aachen
1.340
FEV Motorentechnik GmbH
Technische Untersuchung und
Beratung
Aachen
1.300
Cinram GmbH
Vervielfältigung von bespielten
Tonträgern
Alsdorf
1.200
Werbemittelverbreitung und
Werbevermittlung
Aachen
1.105
Maschinenbau
Aachen
1.013
AachenMünchener
Lebensversicherung AG
SIG Combibloc GmbH
Wochenblatt-Zustellung
Grenzland GmbH
Schumag Aktiengesellschaft
Quip AG
Personal- und Stellenvermittlung,
Überlassung von Arbeitskräften
Baesweiler
860
NEW Nordeifelwerkstätten,
anerkannte Werkstätten für
Behinderte gGmbH
Einrichtungen zur Eingliederung
und Pflege Behinderter
Zülpich
820
Hellenthal
785
Aachen
775
Schoeller Werk
GmbH & Co. K.G.
Aachener Printen- und
Schokoladenfabrik Henry
Lambertz GmbH& Co. KG
Herstellung von Stahlrohren
Herstellung von Dauerbackwaren
Aldi GmbH & Co.
Kommanditgesellschaft
Einzelhandel
Eschweiler
745
Sparkasse Düren
Sparkassen
Düren
720
Textilgewerbe
Düren
700
Heimbach GmbH & Co. KG
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
Kreissparkasse Heinsberg
Sparkassen
Erkelenz
670
Kohl-Automobile GmbH
EH m Kraftwagen
Aachen
670
Junghans Wollversand
GmbH& Co. KG
Versandhandel
Aachen
640
Datenverarbeitung und
Datenbanken
Aachen
640
Aachener Straßenbahn und
Energieversorgungs AG
Personenbeförderung im
Omnibus-Überlandlinienverkehr
Aachen
639
Malteser St. Elisabeth
gemeinnützige GmbH
Krankenhäuser sowie Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen
Jülich
636
Eschweiler
626
Stolberg
(Rhld.)
610
Würselen
600
Alsdorf
600
Euskirchen
580
Herstellung von industriellen
Prozesssteuerungseinrichtungen
Aachen
570
Herstellung von Glas und
Glaswaren
Aachen
560
AMB Generali Informatik
Services GmbH
West Pharmaceutical Services
GmbH & Co. KG
LEONI Kerpen GmbH
Kronenbrot KG
Franz Mainz
3 Pagen Versand und
Handelsgesellschaft mbH
Kreissparkasse Euskirchen
AIXTRON AG
SAINT-GOBAIN GLASS
Deutschland GmbH
Herstellung von Gummiwaren
Herstellung von isolierten
Elektrokabeln, -leitungen
Herstellung von Backwaren (ohne
Dauerbackwaren)
Versandhandel
Kreditinstitute (ohne
Spezialkreditinstitute)
WEISS-DRUCK GmbH & Co.
KG
Druckgewerbe
Monschau
550
Wilhelm Kinkartz GmbH & Co
KG
Herstellung von Dauerbackwaren
Würselen
550
SAINT-GOBAIN SEKURIT
Deutschland GmbH & Co. KG
Herstellung, Veredlung und
Bearbeitung von sonstigem Glas
Aachen
550
Deutsche Mechatronics GmbH
Herstellung von sonstigen
Metallwaren
Mechernich
540
Stolberg
(Rhld.)
525
Simmerath
500
CAE Elektronik GmbH
Otto Junker GmbH
Herstellung von elektrischen
Mess-, Kontroll-,
Navigationsgeräten
Herstellung von Öfen und
Brennern
¹Quelle: IHK Aachen
© STIWA 2007
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Hotelbedarfsanalyse Aachen
© STIWA 2007
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aachen tourist service –
ihr kompetenter tourismus-partner
Seit dem 2. Mai 1949, also seit fast 60 Jahren, ist der aachen tourist service e.v.
(früher: Verkehrsverein Bad Aachen e.V.) in der Tourismusarbeit für Aachen engagiert.
Er steht damit in der Nachfolge diverser Organisationen, die sich bereits vor den beiden
Weltkriegen, aber auch schon im 18. und 19. Jahrhundert, um die Gäste in unserer
Kaiserstadt Aachen bemüht haben.
Im Jahr 1983 hat der aachen tourist service e.v. auch die touristischen Aufgaben des ehemals städtischen Kur- und Verkehrsamtes übernommen und ist damit zur offiziellen Tourismusorganisation der Stadt Aachen geworden.
Zu den Aufgabenfeldern des Vereins gehören vor allem:
Umfassende Information, Beratung und Betreuung aller Gäste der Stadt Aachen
Ausarbeitung, Organisation und Durchführung von vielfältigen Besuchsprogrammen
Anwerbung, Beratung und Unterstützung von Tagungs- und Kongressveranstaltern
Zielgruppenorientiertes touristisches Marketing für Aachen im In- und Ausland
Verbesserung und Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur in Aachen
Mitarbeit in allen Gremien und bei vielen Projekten des Aachen-Marketing
Der aachen tourist service e.v. hat rund 300 Mitglieder aus den unterschiedlichsten
Wirtschaftsbereichen, die mit ihren Beiträgen die Basis zur Finanzierung einer professionellen Tourismusarbeit in Aachen legen. Von der Stadt Aachen erhält der aachen tourist
service e.v. einen jährlich neu festgelegten Zuschuss, der den wesentlichen Teil der Finanzierung des Vereins ausmacht. Mehr als 40 % seines Budgets kann der Verein aber mittlerweile auch aus eigenen wirtschaftlichen Erlösen decken. Diesen Anteil zu steigern, ist eines
der mittel- und langfristigen Ziele dieser Private-Public-Partnership, die zu den ersten in
Deutschland gehörte.
Die bestmögliche Beratung und Betreuung unserer Gäste und Kunden wird aber immer im
Vordergrund der Arbeit des Vereins stehen, unabhängig, ob damit direkte Erlöse zu erzielen sind oder nicht. Im Kern geht es in der Arbeit des Vereins um den Bekanntheitsgrad
und das positive Image der Stadt Aachen, aber selbstverständlich auch um die Erzielung
von maximalen zusätzlichen Umsätzen in der Stadt durch auswärtige Gäste.
26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 5 Auszubildende, gehören zum ständigen
Team des aachen tourist service e.v., das sowohl im Informationsbüro am Elisenbrunnen,
wie in den Büros an der Krefelder Strasse jederzeit einen optimalen Service für die Gäste
unserer Stadt sicherstellen will. Dieses engagierte Team freut sich über jede Unterstützung
seiner Arbeit.
Die Erarbeitung dieser Studie
wurde ermöglicht durch die
Unterstützung von
alle Rechte vorbehalten, Aachen 2007
Herausgeber:
aachen tourist service e.v.
Postfach 10 22 51
52022 Aachen
Erstellt durch:
STIWA Hotel Valuation & Consulting GmbH
Chartered Surveyors
Keltenring 17
82041 Oberhaching
Gestaltung:
mäx it Werbeagentur GmbH
Druck:
MS Press GmbH