ein Film von Benedek Fliegauf
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ein Film von Benedek Fliegauf
WOMB ein Film von Benedek Fliegauf in den Hauptrollen Eva Green Matt Smith LOCARNO FILM FESTIVAL 2010 Pressevorführung: Freitag, 6. Aug, 16:00 Kursaal Pressekonferenz: Samstag, 7. Aug, 14:45 Premiere: Samstag, 7. Aug, 18:30 FEVI Wiederholung: Sonntag, 8. Aug, 21:00 La Sala Wiederholung: Montag, 9. Aug, 23:00 Rialto 3 INTERNATIONALE PRESSE: RICHARD LORMAND world cinema publicity www.filmpressplus.com intlpress@aol.com Tel. +1-337-214-4815 (USA), +33-9-7044-9865 (Frankreich) In Locarno: Tel : +33-9-7044-9865 / +33-6-0949-7925 / +39-347-256-4143 WELTVERTRIEB: THE MATCH FACTORY www.the-match-factory.com info@matchfactory.de Balthasarstrasse 79-81 50670 KÖLN - DEUTSCHLAND Tel. +49-221-539-709-0 Fax. +49-221-539-709-10 WOMB ein Film von Benedek Fliegauf INHALT Rebecca sitzt alleine auf der Veranda ihres Strandhauses und erinnert sich an die Ereignisse, die zum “Geschenk” in ihrem Bauch geführt haben… Als kleines, schüchternes Mädchen besucht Rebecca ihren Großvater und freundet sich mit dem rothaarigen Tommy an. Während ihrer Sommerabenteuer im abgelegenen Küstengebiet merken die beiden bald, dass sie eine tiefe Freundschaft verbindet. Doch ihre märchenhafte Romanze ist vorbei, als Rebecca mit ihrer Mutter nach Tokyo ziehen muss. Zwölf Jahre später kehrt Rebecca, jetzt eine junge Frau, in das Haus ihres verstorbenen Großvaters zurück. Sie sucht Tommy auf, der mittlerweile studiert und alleine lebt. Bei ihrer Begegnung spüren sie sofort eine starke gegenseitige Anziehung. Als sie sich näher kennen lernen, entdeckt Rebecca, dass auch Tommy seit der Kindheit starke Gefühle für sie hegt. Doch ihre leidenschaftliche Beziehung ist jäh zu Ende, als Tommy bei einem ungewöhnlichen Autounfall ums Leben kommt. Rebecca ist am Boden zerstört und merkt, dass sie ohne Tommy nicht leben kann. Sie wendet sich an die umstrittene Ministerium für genetische Nachbildung. Tommys Eltern willigen trotz ihrer Skepsis ein und stellen Rebecca das nötige DNS-Material zur Verfügung, damit sie einen neuen Tommy im Mutterleib austragen kann. Das Leben mit dem kleinen Tommy ist voller Freude und Staunen. Rebecca widmet sich vollkommen „nur uns beiden“. Sie leben in einer abgeschiedenen Gemeinde am Meer. Auf die Dauer kann sie den komplexen Konsequenzen ihrer Entscheidung jedoch nicht entkommen. Wie lange kann sie die Wahrheit vor Tommy und den neugierigen Bewohnern verheimlichen? Kann sie ihn vor den Vorurteilen gegenüber „Kopien“ beschützen? Wie wird sie das ungewöhnliche Verlangen erklären können, wenn er zum Abbild ihres Geliebten heranwächst? Düsteres kommt ans Licht, während Rebecca sich auf die bittersüße Verwirklichung eines lebenslangen Traumes vorbereitet. "Why did you do it? Why did you do this thing?" WOMB ein Film von Benedek Fliegauf ANMERKUNGEN DES DREHBUCHAUTORS UND REGISSEURS BENEDEK FLIEGAUF EIN GEFÜHL DES TREIBENS Unser Hauptdrehort lag in der Nähe von Sankt Peter-Ording in Deutschland. Es liegt an der Nordseeküste, am westlichen Ende der Halbinsel Eiderstedt. Sankt Peter-Ording hat mich sofort fasziniert. Die unglaublich weite und flache Küste macht den Ort auf eine gewisse Art zeitlos. Genau das hat mir so gefallen. Dort haben wir die Szenen mit Rebeccas neuem Pfahlhaus gedreht. Der zweite Drehort war auf Sylt. Dort gibt es silberne Sandstrände mit außergewöhnlichen, Gras bewachsenen Dünen. Es war der perfekte Ort für die kindliche Liebesgeschichte... Wir alle neigen dazu zu vergessen, dass wir doch nur durch das Universum treiben. Orte wie Sankt Peter-Ording und Sylt können uns hoffentlich daran erinnern. Diese Art des Treibens ist der Hauptaspekt von WOMB. Da ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass Wasser für die Erzählung wichtig sei, war es selbstverständlich, an der Küste zu drehen. DREH IM WINTER Im Winter beobachte ich gerne Menschen am Meer. Wir alle kennen den typischen Sommer: surfen, sich sonnen, usw. Doch was nach dem Spätherbst passiert, kann außergewöhnlich sein. Die See, der Wind und die Temperatur werden rau und kalt. Die Strände sind menschenleer und die ganze Landschaft scheint unheimlich. Spaziergänger mit ihren Hunden erscheinen plötzlich als Geister am Horizont. Der Wind hinterlässt unglaubliche Formen im Sand. Die winterliche Atmosphäre verwandelt die Küste gleichzeitig in etwas Jenseitiges und Sinnliches. Das alles finde ich unwiderstehlich. KAMERA Der Kameramann Peter Szatmari und ich waren uns einig, dass die Geschichte an sich schon außergewöhnlich sei und wir die Bilder daher subtil halten wollten. Wir haben ständig gesagt: „Weniger ist mehr“. Bis zu dem Punkt, an dem das Team genug hatte. Unser Arbeitsstil war „ungarisch“ in dem Sinne, dass der Kameramann der engste Mitarbeiter des Regisseurs war, nicht nur in Bezug auf visuelle, sondern auch auf dramaturgische Entscheidungen, das Casting und das Szenenbild. Ich glaube nicht, dass ich auch nur eine kreative Entscheidung ohne Peter Szatmari getroffen habe. EIN KLARES UND EINZIGARTIGES SZENENBILD Zärtlichkeit, Egoismus, Selbstlosigkeit, Vergangenheit, Zukunft, Moral, Liebe – all diese Elemente wirbeln in WOMB umher. Für die emotionale Komplexität dieser wirbelnden Handlung wollten wir ein klares und einzigartiges Szenenbild schaffen. Ich wollte einen zeitlosen, ruhigen, aber auch starken Hintergrund, der dabei helfen würde, über all diese Elemente nachzudenken. Der Szenenbildner Erwin Prib stieß erst spät zu uns. Wir hatten bereits die Hauptdrehorte und das visuelle Konzept festgelegt, daher fiel es mir schwer, es aufzugeben. Ich bin selbst Szenenbildner. Erwin war sehr flexibel und er hat einen tollen Sinn für Humor. Er hat mir dabei geholfen, mich von meinen Ängsten zu befreien. Unsere kreativen Ströme ergänzten sich perfekt. Er hat erstklassige Arbeit geleistet, als er Rebeccas Pfahlhaus an der stürmischen Küste entwarf. Es war eine komplizierte WOMB ein Film von Benedek Fliegauf Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Diese Art von Haus an der stürmischen Nordsee zu bauen ist auch eine ästhetische Herausforderung, aber Erwin hat sie auf originelle Art gemeistert. ZÄRTLICHKEIT INMITTEN DER ANSPANNUNG Ich bin mir einer gewissen Anspannung im gesamten Film bewusst. Es ist hauptsächlich unterbewusst passiert, wahrscheinlich wegen meiner Ängste. Was ich interessant finde, ist die Besonderheit dieser Anspannung in den komplexen emotionalen Situationen. Als ich den Film zum ersten Mal sah, habe ich eine bizarre Art von Leere gespürt, die mir gefiel. Ich war überrascht, als Freunde auch eine gewisse Zärtlichkeit inmitten der Anspannung bemerkten. Aber ist es nicht auch im Leben so? DIE ARBEIT MIT KINDERN Ich habe Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kindern durch den privaten Kindergarten meiner Großmutter gesammelt. Die Arbeit mit Kindern im Film ist für mich ein Vergnügen. Sie haben einen beruhigenden Einfluss auf das Team. Ich mag es auch, wenn Kinder schnell „erwachsen werden“ falls es bestimmte Situationen erfordern. Und genauso können auch manche Situationen durch ihre Anwesenheit kindisch werden! Tristan Christopher (als junger Tommy) und Ruby O. Fee (als junge Rebecca) arbeiteten sehr konzentriert. Ich kann mich kaum an Schwierigkeiten erinnern. Beide haben das gesamte Drehbuch gelesen. Ruby war besonders von der Liebesgeschichte angetan, sie verstand die Geschichte als Märchen über die universelle Kraft der Liebe. Tristan ist ein großer ScienceFiction-Fan, er hat versucht nachzuvollziehen, wie ein Klon handeln oder was er fühlen würde. Er hat akzeptiert, dass die Klone in WOMB nicht künstliche Repliken sind, sondern Menschen wie wir, echte Lebewesen. GEBURT Wir merken, dass Rebecca von der Geburt fasziniert ist, als sie als junges Mädchen über ihren Bauch streicht. Aber ich denke nicht, dass sie zu dem Zeitpunkt schon weiß, weshalb. Sie hat nur ein seltsames Gefühl, ohne Genaueres zu wissen. Ich habe bemerkt, dass ich bestimmte Gefühle oder Eindrücke in meinem Körper oder meiner Seele spüre und nicht weiß was es ist. Sie kommen einfach und gehen wieder. Es kann ein unheimliches, manchmal auch komisches Gefühl sein. Oder auch sehr erschreckend. Mit der Zeit begreife ich es dann. Ich denke, erst in der Szene, in der Rebecca auf dem Balkon sitzt und über ihren hochschwangeren Bauch streichelt, begreift sie ihre Gefühle in der Situation damals. EINE UNHEIMLICHE LIEBESREISE Rebecca und Tommy sind von Anfang an ineinander verliebt. Es ist dieser Funke, das gewisse Knistern, das Menschen miteinander verbinden kann. Es „passiert“ einfach mit ihnen. Eine unbekannte Kraft ergreift von ihnen Besitz und nimmt sie mit auf diese unheimliche Liebes- und Lebensreise. Die Tatsache, dass sie sich zwölf Jahre lang nicht gesehen haben, ist bedeutungslos. Als sie sich als Erwachsene wieder sehen, fahren sie fort – oder diese Kraft fährt mit ihnen fort von dem Punkt, an dem sie sich das letzte Mal gesehen haben. Diese Liebesgeschichte aus einer anderen Welt fängt wieder von vorne an. Dieses Mal setzt sie sich über Vergangenheit, Zukunft, sogar über Leben und Tod, über Tabus und soziale Normen hinweg. Rebecca und Tommy sind wie Marionetten in WOMB ein Film von Benedek Fliegauf den Händen einer unwiderstehlichen Kraft. Diesbezüglich ist WOMB eine Liebesgeschichte. EIN BEINAH-FUTURISTISCHES MÄRCHEN Ich würde WOMB nicht als Science-Fiction charakterisieren. Es kann sicherlich nicht als klassischer Science-Fiction-Film bezeichnet werden. Wegen der Stimmung und der Struktur des Erzählstoffs würde ich sagen, dass WOMB am ehesten ein Märchen ist. Oder, wenn ich eine kulturelle Referenz wählen müsste, dann würde ich sagen, dass der Film mit dem Mythos von Orpheus und Eurydike verwandt ist... Dieser Film hat nichts mit einer Faszination für Science-Fiction zu tun. Ich bin kein Fan von Klonen, aber ich interessiere mich sehr für Biologie. Für mich ist der interessanteste Aspekt des Klonens das Thema der genetischen Determinierung. Anders ausgedrückt, die Rolle der Umweltfaktoren und deren Wirkung auf die Menschen wird überschätzt, genauso wie die Macht der Gene unterschätzt wird. Wer sich dafür interessiert, sollte bei Google „Forschung an identischen Zwillingen“ eintippen. Und für den lyrischen Aspekt des Themas schauen Sie sich einfach WOMB an. HOFFNUNGSLOS AUF CHEMIE BASIEREND Ich glaube, dass die Liebe hoffnungslos auf Chemie basiert. Unsere gesamte Biologie, das Universum, einfach alles. Die körperliche Liebe an sich ist wunderschön, aber ich sehe auch die Schönheit in der romantischen Bedeutung, die wir um sie herum erschaffen. In WOMB spricht Tommy von einem universellen Muster, das permanent um und in uns herumschwirrt... Für mich hat dieses Muster einen Namen: Liebe. Leben wir in dieser Hinsicht nicht in einer unglaublichen Welt? "What more could you want? You're here." EINE UNGLAUBLICHE GELEGENHEIT Bei Rebeccas Entscheidung, Tommys Klon auf die Welt zu bringen, geht es mehr um ein Gefühl, das von Herzen kommt als um rationales Denken. Ich glaube nicht, dass wir immer wissen, warum wir etwas tun. Sie glaubt fest daran, dass „das Leben uns diese Gelegenheit gegeben hat“. Sie denkt, dass das Klonen eine unglaubliche Möglichkeit bietet, jemandem das schönste Geschenk zu machen – das Leben. KLONEN ALS TEIL UNSERES ALLTAGS WOMB zeigt das Klonen als Teil unseres Alltags. So wie Plastische Chirurgie oder Künstliche Befruchtung in der heutigen Zeit. Diese Praktiken gelten vielleicht nicht als krankhaft, aber sie werden aus verschieden Gründen nicht überall gleichermaßen akzeptiert. Somit ist Klonen ein halbes Tabu in WOMB, und die Toleranz der Menschen ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wenn jemand seinen WOMB ein Film von Benedek Fliegauf Sohn verliert, wäre Klonen akzeptabel. Aber einen Geliebten zu klonen würde als egoistisch gelten. Paradoxerweise glaube ich, dass Rebeccas Handeln viel mehr reiner Selbstlosigkeit entspricht. Zumindest aus biologischer Sicht! UNSERE FÄHIGKEIT, DAS LEBEN ZU KONTROLLIEREN Ich bezweifle, dass die meisten Wissenschaftler oder Ärzte WOMB ernst nehmen würden, aber ich hatte ein seltsames Erlebnis, bevor ich den Film drehte. Eines Tages sprach ich mit meinem Nachbarn, einem Forscher auf dem Gebiet der Radiologie, über die Gemeinsamkeiten zwischen Wissenschaft und Kultur. Er sagte, Künstler seien oft eine Inspiration für Forscher. Ich war überrascht, denn ich dachte, es wäre immer umgekehrt. Er sah mir in die Augen und sagte: „Glauben Sie mir, es kommt öfter vor als Sie denken.“ Dann herrschte diese unheimliche Stille, und schließlich fragte er, wovon mein neuer Film handeln würde... In Wahrheit sind wir nicht weit davon entfernt, Menschen zu klonen. Ich habe Begriffe wie Humanreplikation und künstlicher Inzest nicht erfunden. Meiner Meinung nach wird sich unsere globalisierte, verbraucherorientierte Welt womöglich gelegentlich den Wechsel von Leben und Tod zunutze machen. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage des Profits. Doch ich bin sehr skeptisch, was die Kontrolle über das Leben anbelangt. Wir fliegen durchs Weltall auf einem glühenden Ball, umgeben von einer zarten Hülle! KLONEN UND PSYCHISCHE FOLGEN Ich habe Experten zu möglichen Auswirkungen des Klonens auf die Psyche befragt. Ich wollte wissen, welchen zerstörerischen Effekt es auf eine Person haben könnte, die erfährt, dass sie oder er ein Klon sei. Meine Kontaktpersonen waren sehr kreativ, aber ihre Theorien waren überwiegend pessimistisch. Dann dachte ich darüber nach, wie es ist zu merken, dass man selbst ein Erzeugnis seiner Eltern ist, im Gegensatz zum eigenständigen Wesen! Für mich ist das Klon-Sein keine große Sache. Viel mehr geht es darum, wie andere einen beurteilen. Daher wollte ich kein seltsames Verhalten bei einem Klon. Keine körperlichen oder emotionalen Schwierigkeiten in Bezug auf die Biologie. So habe ich mir die Situation am realistischsten vorgestellt. KEIN PLATZ FÜR MORAL Das Klon-Problem wird oft mit einem religiösen Dilemma in Verbindung gebracht. Aber ich denke nicht, dass es sich allein darauf beschränkt. Nur weil jemand nicht religiös ist, bedeutet es nicht, dass es einfacher wäre, seine Denkweise zu ändern. Wir alle sind von Tabus, Dogmen und manchmal veralteten Moralvorstellungen geprägt. Ich glaube, dass das im Unbewussten verankert ist. Wenn unsere Vorstellungen mit etwas Neuem und scheinbar Irrationalem konfrontiert werden, scheitern unsere Prinzipien. Manchmal können Grundsätze uns auch einengen. Das wird im Film deutlich, als Tommys Mutter Judith ihren Sohn wieder trifft. In ihrem Gesicht spiegeln sich Scham, Mitleid, Trauer, Schmerz und Erkenntnis. Ihre Moralvorstellungen fallen in sich zusammen und ihr wahres Gesicht kommt zum Vorschein. Aber Rebecca widersteht nie der Versuchung, so wie es Tommys Eltern tun. Sie ist der Meinung, Ethik sei fehl am Platz, wenn man die Chance hat, dem Seelenverwandten wieder in die Augen blicken zu können. WOMB ein Film von Benedek Fliegauf "We accept what life gives us. And also what it takes away." REBECCA VERSTEHEN Um zu verstehen, was Rebecca antreibt, muss man begreifen, dass sie unbewusst dem Marionettenspiel entgeht. Die Entscheidung, die sie trifft, führt sie ins Unbekannte. Auch sie wird ein neues Leben beginnen. Außerhalb von Gut und Böse. An einem Ort, an dem der soziale Status keine Rolle spielt... Ein anderer Schlüssel, sie zu verstehen liegt in dem Satz, den sie zu Tommy sagt, als dieser herausfindet dass er geklont ist: „Du bist hier. Was willst du noch?“ Doch ich glaube nicht, dass es möglich ist, jemals zu wissen, ob Rebecca den TommyKlon vollends als ihren Sohn ansieht. Es ist wahrscheinlich wichtiger, die Rolle zu hinterfragen, die er letztendlich in ihrem Leben spielt. Ihr Leben geriet aus dem Gleichgewicht, als Tommy, das Original, starb. Tommys „Geschenk“ wird am Ende Rebeccas Leben wieder ins Gleichgewicht bringen. Welch ein Happy End! DIE WAHRHEIT VOR TOMMY VERHEIMLICHEN Ich denke nicht, dass man immer die Wahrheit sagen muss. Das kann manchmal sehr grausam sein. Ich denke auch, dass es oft egoistisch ist, weil es mehr um die eigene Moral als um die Gefühle der anderen Person geht. Dies ist ein uraltes Dilemma, und mein Standpunkt wird in WOMB deutlich. Es wird vielleicht mehr als eine Frage denn als Aussage dargestellt. In meinen Augen macht Rebecca genau das Richtige, indem sie dem neuen Tommy die Wahrheit über seine Identität verheimlicht. Rebecca entschließt sich, nicht mit dem Feuer zu spielen. Um die Wahrheit zu verbergen, opfert sie sogar ihr gesellschaftliches Leben. Ich denke, sie ist eine wunderbare Person, weil sie so weit geht, um ihn zu beschützen. NUR WIR ZWEI Zu Beginn ist das Leben mit dem neuen Tommy perfekt. Für Rebecca ist es wie im Himmel. „Nur wir zwei“. Alles, was sie sich je erträumt hat. Können Sie sich das vorstellen? Als ich mich verliebt habe, wollte ich sie auch als Baby kennen. Ich wollte ihr ein Gutenachtlied singen, als sie zwei Jahre alt war. Ich wollte sehen, wie sie die ersten Schritte macht. Rebecca bekommt die Gelegenheit, diese unglaubliche Erfahrung zu machen. Dieser träumerische, verzweifelte Wunsch von mir war die erste Idee, die zur Entstehung von WOMB führte. WAS IMMER ICH WILL MIT DIR Die vielen Interpretationsmöglichkeiten verbergen sich hinter der Szene, in der Rebecca und der neue kleine Tommy im Sand ringen. Ist das ein gewöhnlicher Ödipuskomplex? Kommen Gefühle aus ihrer früheren Liebesgeschichte auf? Oder ist es beides? Ich denke, dass ihre damalige Anziehungskraft in Tommys Ödipuskomplex den Höhepunkt erreicht. Tommy sagt: „Jetzt kann ich mit dir machen, was immer ich will.“ Der unbewusste Wunsch eines jeden 10-jährigen Jungen... Mir gefällt die Einstellung in der Totalen am Ende dieser Szene sehr, in der Rebecca im Sand liegt und in den bewölkten Himmel schaut. Die Schaukel WOMB ein Film von Benedek Fliegauf und das Pfahlhaus sind stumme Zeugen ihrer Einsamkeit. Ähnliche Triebe werden später Tommy und Rebecca verfolgen, wenn er als junger Mann seine Freundin Monica einziehen lässt. Die Situation in dem Haus nimmt klaustrophobische Züge an. Das Haus wird zu einem Netz mit zwei Spinnen. Der arme Tommy versteht nicht, was mit ihm geschieht, die Anspannung wächst. Auch die inneren Triebe werden unkontrollierbar. Als Tommy seine echte Mutter trifft, ist das der Wendepunkt. Dieses Treffen macht ihn wahnsinnig. ""II d do on n''tt kkn no ow ww wh ho o yyo ou u aarree.. O Orr w wh ho o II aam m.."" WOMB ein Film von Benedek Fliegauf BENEDEK FLIEGAUF Drehbuchautor und Regisseur WOMB ist Benedek Fliegaufs vierter Spielfilm. Mit seinen ersten drei Filmen wurde er zu einem der weltweit bekanntesten Regisseuren Ungarns. Benedeks Film MILKY WAY von 2007 gewann den Goldenen Leoparden in Locarno in der Kategorie Cineasten der Gegenwart und auf dem Independent Film Festival (L’Alternativa) in Barcelona den Preis für den Besten Spielfilm. DEALER gewann sowohl den Preis der Leserjury der Berliner Zeitung auf der Berlinale 2004 als auch mehrere Auszeichnungen für die beste Regie (Mar Del Plata, Wiesbaden, Lecce). Benedeks erster Spielfilm FOREST gewann den Wolfgang-Staudte-Preis bei der Berlinale und den Gene-Moskowitz-Kritikerpreis 2003. 1974 in Budapest geboren, besuchte Benedek nie eine Filmschule. Er begann als Regieassistent beim Fernsehen. Es folgten Aufträge in den Bereichen Regie, Drehbuch, Szenenbild und Ton. Er hat einen Sohn und lebt in Budapest und Berlin. FILMOGRAFIE (SPIELFILME) 2007 MILKY WAY (Tejút) 2004 DEALER 2003 FOREST (Rengeteg) WOMB ein Film von Benedek Fliegauf KOMMENTAR VON EVA GREEN EINE BEDEUTSAME LIAISON Als wir Rebecca das erste Mal treffen, ist sie ein schüchternes und zurückgezogenes Kind. Tommy ist die einzige Person, die sie versteht und in vielerlei Hinsicht „befreit“. Ihre Freundschaft ist einzigartig und wird zu einer unschuldigen aber auch bedeutsamen Liaison. Nach dem Studium kehrt Rebecca an den Ort ihrer Kindheit zurück. Sie trifft Tommy wieder und verliebt sich wieder in ihn. Auch als Erwachsener hat Tommy noch immer die Fähigkeit, sie zu verstehen und herauszufordern. SCHWERWIEGENDE KONSEQUENZEN Nach seinem Unfalltod wird Rebecca sowohl mit der Möglichkeit als auch dem Dilemma konfrontiert, ihren toten Geliebten durch Klonen wiederzuerlangen. Schließlich bringt sie ihren Geliebten zur Welt, trotz Widerspruchs seitens Tommys Eltern und der Gesellschaft. Als Rebecca älter wird und Tommy zum Mann reift, zieht diese Entscheidung schwerwiegende Konsequenzen auf emotionaler und psychischer Ebene für alle Beteiligten nach sich. "He could be here with us again. Life has given us this opportunity..." WAS WÄRE WENN? Wie bei jeder Rolle, musste ich Rebecca kennen lernen. Ich habe mich gefragt, weshalb und wie sie sich so zurückgezogen hat. Ich musste auch ihr Verlangen nach Tommy begreifen. Eine starke und leidenschaftliche Liebe zu einem anderen Menschen, ob in der Familie oder zu einem Geliebten, ist ein Gefühl, das die meisten von uns kennen. Die Trauer, mit der wir umgehen müssen nach dem Verlust einer so wichtigen Person, ist niemals leicht. Aber wenn wir die Möglichkeit hätten, diese Person wieder bei uns zu haben, würden die meisten von uns nicht zumindest diese Chance in Betracht ziehen oder sie gar ergreifen? Als Schauspielerin stelle ich mir immer die Frage „Was wäre wenn?“. Und in meiner Rolle als Rebecca ging es nicht nur um emotionale und psychische Aspekte sondern auch um ethische. KEINE EINFACHE ANTWORT Man muss zugeben, dass wir alle, die wir an WOMB mitgearbeitet haben, uns mit der ethischen Frage hinter der Möglichkeit des Klonens beschäftigt haben. Letztlich glaube ich, dass das Publikum sich fragen wird: „Was würde ich in dieser Situation machen?“ Die Antwort, wie bei allen ethischen Fragen, ist nie eine einfache... WOMB ein Film von Benedek Fliegauf EVA GREEN als Rebecca Eva Green erhielt den BAFTA Rising Star Award für ihre Rolle des Bond Girls Vesper Lynd in CASINO ROYALE. Publikum und Kritiker gleichermaßen lobten ihre Darstellung der Femme fatale, eine Kombination aus Intellekt und Sexappeal. Eva hatte ihr Leinwanddebüt im Alter von 22 Jahren in Bertoluccis kontroversem Film DIE TRÄUMER (The Dreamers) von 2003. Diese Rolle brachte ihr eine Nominierung als beste Darstellerin beim Europäischen Filmpreis ein. Sie wirkte außerdem in Ridley Scotts KÖNIGREICH DER HIMMEL (Kingdom of Heaven), Chris Weitzs DER GOLDENE KOMPASS, Gerald McMorrows FRANKLYN, Jordan Scotts CRACKS und Jean Paul Salomes ARSENE LUPIN mit. Eva ist als Tochter der Schauspielerin Marlene Jobert und des schwedischen Zahnarztes Walter Green in Paris geboren und aufgewachsen. Mit 17 Jahren begann sie das Schauspielstudium in Paris und setzte es in London und New York fort. Ihre Karriere begann auf den Pariser Bühnen, wo sie den Theaterpreis Molière als Beste Newcomerin 2002 für das Stück „Jalousie en Trois Fax“ gewann. Eva ist demnächst an der Seite von Ewan McGregor in David Mckenzies PERFECT SENSE zu sehen. MATT SMITH als Thomas WOMB ist der erste Spielfilm des englischen Schauspielers Matt Smith. Zurzeit ist er in der Rolle des Doktors in der berühmten britischen Serie DOCTOR WHO zu sehen. Mit 27 Jahren ist Matt der jüngste Schauspieler, der den Charakter verkörpert. Matt hatte Fernsehauftritte in der Drama-Serie „Party Animals“, der Mini-Serie „Moses Jones“. Gastauftritte in der Serie „The Street“ und in den TV-Filmen „The Shadow in the North“ und „The Ruby in the Smoke“ folgten. Matt hat Schauspiel an der University of East Anglia studiert. Seine ersten Rollen hatte er am National Youth Theatre in London. Bald darauf trat er in „Fresh Kills“ (Royal Court Theatre, London), „On the Shore of the Wide World“ (National Theatre, London) und „The History Boys“ (National Theatre) auf. Weitere Bühnenauftritte sind „Swimming with Sharks“ an der Seite von Christian Slater und „That Face“, wofür er den Evening Standard Preis als Bester Newcomer gewann. Matt wird demnächst als Christopher Isherwood in Geoffrey Sax’ TV-Film CHRISTOPHER AND HIS KIND zu sehen sein. WOMB ein Film von Benedek Fliegauf BESETZUNG EVA GREEN MATT SMITH PETER WIGHT ISTVÁN LÉNÁRT HANNAH MURRAY RUBY O. FEE TRISTAN CHRISTOPHER JESSE HOFFMANN NATALIA TENA ELLA SMITH WUNMI MOSAKU ALEXANDER GOELLER ADRIAN J. WAHLEN GINA ALICE STIEBITZ und LESLEY MANVILLE Rebecca Thomas Ralph (Thomas' Vater) Henry Monica (Freundin) Rebecca (9 Jahre) Thomas (10 Jahre) Thomas (5 Jahre) Rose (One-Night-Stand) Molly Erica Marc Eric Dima Judith (Thomas' Mutter) STAB Buch und Regie Produzenten BENEDEK FLIEGAUF ROMAN PAUL (Razor Film - Deutschland) GERHARD MEIXNER (Razor Film - Deutschland) ANDRAS MUHI (Inforg Studio - Ungarn) Koproduzenten CEDOMIR KOLAR (A.S.A.P. Films - Frankreich) MARC BASCHET (A.S.A.P. Films - Frankreich) Kamera PÉTER SZATMÁRI (HSC) Schnitt XAVIER BOX Komponist MAX RICHTER Tonmischung ARNO WILMS Sound Design, Zusätzliche Musik BENEDEK FLIEGAUF, TAMÁS BEKE Szenenbild ERWIN PRIB Kostümbild MARIANO TUFANO Maskenbild SABINE SCHUMANN Herstellungsleitung PETER HERMANN Herstellungsleitung - Ungarn ISTVAN MAJOR Casting SHAHEEN BAIG Casting (Kinder) JAQUELINE RIETZ WOMB ein Film von Benedek Fliegauf WOMB 2010 – DEUTSCHLAND/UNGARN/FRANKREICH- 107 Minuten- 35mm - FarbeCinemascope - Dolby Digital – Englisch ein Film von BENEDEK FLIEGAUF eine Produktion von RAZOR FILM (DEUTSCHLAND) koproduziert mit iNFORG STUDIO (UNGARN) A.S.A.P. FILMS (FRANKREICH) BOJE BUCK PRODUKTION (DEUTSCHLAND) ARTE FRANCE CINÉMA (FRANKREICH) ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE (DEUTSCHLAND) mit der Unterstützung von MOTION PICTURE PUBLIC FOUNDATION OF HUNGARY DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS (DFFF) FILMFÖRDERUNGSANSTALT (FFA) EURIMAGES MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG FILMFÖRDERUNG HAMBURG SCHLESWIG-HOLSTEIN MEDIA i2i Audiovisual Projektentwicklung gefördert von MEDIA Programme of the European Community ScriptEast Cinéfondation – L’Atelier du Festival Weltvertrieb THE MATCH FACTORY PRODUKTION: Razor Film Produktion GmbH Wassergasse 4 . 10179 Berlin . Deutschland Tel: +49-30-8471228-0 . Fax: +49-30-8471228-77 www.razor-film.de . info@razor-film.de WOMB ein Film von Benedek Fliegauf