Presseinformation 110. Todestag der Kaiserin

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Presseinformation 110. Todestag der Kaiserin
Presseinformation
110. Todestag der Kaiserin Elisabeth:
Das Sisi Museum richtet den Blick auf den Mörder
Wien, 04.09.2008
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110. Todestag der Kaiserin Elisabeth: Das Sisi
Museum richtet den Blick auf den Mörder
Kaiserin Elisabeth wurde am 10. September 1898 überraschend ermordet.
Anlässlich des 110. Todestages begibt sich das Sisi Museum auf die Spuren des
Mörders Luigi Lucheni. Anhand von historischen Zeitungsberichten werden die
Hintergründe der Ermordung der Kaiserin aufgerollt und ab sofort im Sisi Museum
präsentiert. Besucher sind am 10. September zwischen 17:00 und 20:00 Uhr
herzlich eingeladen, das Sisi Museum bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Am 10. September 1898 erschüttert Europa die Nachricht: Kaiserin Elisabeth von Österreich
wurde ermordet! Damals war sie noch nicht die umjubelte Kaiserin, sondern galt als
volksfremd und zog sich von ihren Pflichten weitestgehend zurück. Sie liebte es zu reisen
und verbrachte viel Zeit in der Natur. Erst in den Jahrzehnten nach ihrem Tod wurde Sisi zur
gefeierten, beliebten Kaiserin stilisiert. Was brachte Luigi Lucheni dazu, die Kaiserin auf
offener Straße zu ermorden?
Am 22. April 1873 wurde Luigi Lucheni als Sohn einer einfachen Arbeiterin mit italienischer
Abstammung in Paris geboren. Er wuchs in einem Waisenhaus auf und lernte die harten
Seiten des Lebens früh kennen. Bereits mit 10 Jahren musste er schwer arbeiten und sein
ganzes weiteres Leben sollte von Armut geprägt sein.
Das Leben in Armut schürte Luchenis Hass auf die adeligen und vermögenden
Gesellschaftsschichten. Er begann, sich mit der Literatur und den Theorien des
Anarchismus zu beschäftigen und fasste bald den Entschluss, sich zu rächen. Als Opfer
wählte er den Prinz von Orléans aus, der zu dieser Zeit gerade in Genf war. Doch der Prinz
verließ die Stadt früher als geplant und Lucheni hatte keine Möglichkeit sein Vorhaben
durchzuführen.
„Aus der Zeitung erfuhr er, dass jedoch die Kaiserin Elisabeth in Genf weilte. Nachdem ihr
Aufenthalt nun öffentlich bekannt war, machte sich die Kaiserin mit ihrer Hofdame auf den
Weg zur Schiffsablegestelle, um Genf zu verlassen“, schildert Olivia Lichtscheidl, die
Verantwortliche des Sisi Museums. Lucheni lauerte der Kaiserin auf und stieß ihr eine spitz
zugeschliffene Dreikantfeile in die Brust.
Die Kaiserin stürzte zu Boden, stand aber gleich wieder auf und meinte, es wäre nichts
geschehen. Niemand – selbst die Kaiserin nicht – bemerkte die tödliche Verletzung. Lucheni
aber hatte die Monarchin mitten ins Herz getroffen, sie verblutete langsam nach innen. Auf
dem Schiff brach sie erneut zusammen, wurde ins Hotel Beau-Rivage zurückgebracht, wo
sie wenig später verstarb. Die Mordwaffe – eine Leihgabe der Sammlungen der
Medizinischen Universität Wien und des Departments für Gerichtliche Medizin – und die
Totenmaske der Kaiserin sowie Bilder des Begräbnisses sind im Sisi Museum ausgestellt.
Lucheni wurde noch am Tatort festgenommen und ließ sich stolz abführen. Als er vom Tod
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der Kaiserin erfuhr, triumphierte er. Lucheni wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, da es in
der Schweiz keine Todesstrafe mehr gab. „Er wollte als Märtyrer der anarchistischen
Bewegung in die Geschichte eingehen und forderte seine Auslieferung nach Italien, wo die
Todesstrafe noch Teil der Rechtssprechung war. Der Antrag wurde abgelehnt“, berichtet
Olivia Lichtscheidl. Zwölf Jahre später, im Oktober 1910, erhängte sich Lucheni mit einem
Ledergürtel in seiner Zelle.
Die Vitrine mit der zeitgenössischen Berichterstattung zur Ermordung ist bis zum 5-jährigen
Jubiläum des Sisi Museums im April 2009 ausgestellt. Zum Jubiläum wird neben anderen
Objekten neu angekaufter Trauerschmuck der Kaiserin Elisabeth, den sie anlässlich des
Todes von Kronprinz Rudolf getragen hatte, präsentiert.
Seit der Eröffnung 2004 verzeichnete das Sisi-Museum 2,68 Mio. Besucher. Im laufenden
Jahr hält das Museum bei einem Plus von 4 % gegenüber dem Vorjahr.
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