Drehkreuze der Zukunft
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Drehkreuze der Zukunft
siemens.com/mobility Drehkreuze der Zukunft: Ein integriertes Mobilitätsnetzwerk für Menschen und Güter Nahtlose Mobilität für Menschen und Güter Drehkreuze der Zukunft06 Flughäfen08 Personenbahnhöfe10 Güterbahnhöfe 12 Häfen14 Logistikzentren16 Antworten von Siemens20 Unsere Welt verändert sich rasant. Wir wachsen zusammen. Und wir werden mehr: 2050 werden 9,2 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die Bevölkerung in Städten wächst aktuell um zwei Bürger pro Sekunde. Bis 2030 werden über 60 % aller Menschen in Städten leben. Gleichzeitig steigen die Lebensstandards, mit ihnen die Mobilität der Menschen und die Konsumgüter-Nachfrage. Und diese will gedeckt werden: Weltweite Gütertransporte wuchsen 2010 um 10 %. Entwicklungen, die sich in Städten und Ballungszentren fokussieren. Denn hier steigt das Verkehrsaufkommen besonders stark. Als kompetenter Gesamtlösungsanbieter nutzen wir technologische Synergien über die verschiedenen Verkehrsdrehkreuze und leisten unseren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz. Wir zeigen Ihnen unsere Vision, wie Herausforderungen von morgen mit Spitzentechnologie gemeistert werden können. Als Pionier ist Siemens immer einen Schritt voraus – entdecken Sie mit uns die Zukunft der Mobilität. Wachsende Personen- und Warenströme müssen verteilt und gelenkt werden – in und zwischen Ballungsräumen. Verkehrsdrehkreuze gewinnen deshalb an Bedeutung. Als Knotenpunkte müssen sie verschiedene Verkehrssysteme intelligent vernetzen, um Menschen und Güter effizienter, sicher und umweltgerecht zu transportieren. Siemens hat es sich zur Aufgabe gemacht, konkrete Antworten auf genau diese Herausforderungen zu geben. Dr. Sami Atiya Huschke Diekmann CEO Mobility and Logistics Technology and Innovation 5 Siemens geht neue Wege. Mit Antworten für die Drehkreuze der Zukunft. 3 1 Flughäfen Die Passagierzahlen wachsen jährlich um 5–6 %. Das Luftfrachtaufkommen steigt in vergleichbarem Maße. Das Sicherheits-, Effizienz- und Dienstleistungsangebot von Siemens kann dabei helfen, alle Flughafen-Prozesse so zu optimieren, dass Mensch und Umwelt gleichermaßen profitieren. 2 Personenbahnhöfe Die Integration multimodaler Verkehrsangebote, das Schaffen kurzer Wege, das Angebot zusätzlichen Komforts für den Reisenden durch einen in die urbane Umgebung integrierten Raum, in dem Handel und Gewerbe ebenso eingebunden sind wie die Möglichkeit für Arbeit, Wohnen und Erholung, prägen den Bahnhof der Zukunft. Daneben gewinnen Sicherheit und Energieeffizienz an Bedeutung. Herausforderungen, die sich mit den integrierten Lösungen von Siemens lösen lassen. 3 Güterbahnhöfe Im Güterverkehr nimmt die Containerisierung immer weiter zu. Im Zuge dessen steigt der Grad der Automatisierung in Terminals. Das schnelle und effektive Umladen der Fracht wird zur wesentlichen Aufgabe im intermodalen Verkehr. Siemens-Lösungen für die Terminal- und Bahnautomatisierung können einen reibungslosen und termingerechten Ablauf sicherstellen. 4 Häfen Häfen sind Drehkreuze für den Im- und Export. Sie bilden die Verbindung vom Seeweg ins Hinterland. Mit Siemens-Technologien können See- und Binnenhäfen Wege finden, das wachsende Passagier- und Frachtaufkommen mit bestehenden Kapazitäten zu bewältigen und im Zusammenspiel mit Hinterland-Terminals noch effizienter zu werden. 5 Logistikzentren Entlastung für Verkehrsnetze und Bürger: Werden Warenströme gebündelt verteilt, kann das weitere Sinken der Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtverkehr verhindert werden. Siemens verfügt über Erfahrungen mit allen Schlüsseltechnologien für die Ausrüstung und den Betrieb von Konsolidierungszentren. Mobilität erhalten, Netzwerke gestalten: Bewegende Herausforderungen 6 Index of global transport activity, 2000–2050 Quelle: International Transport Forum calculations using MoMo version 2011 Index of world passenger mobility Index of world freight mobility [tkm] 414 400 400 350 350 300 100 50 50 [Jahr] 2050 100 2040 150 260 2030 150 2050 200 2040 200 2030 250 2020 250 2020 306 2010 300 348 2000 [pkm] 2010 Laut Prognosen europäischer Verkehrsunternehmen wird der öffentliche Personenverkehr in einigen Ländern bis 2030 um bis zu 45 % zunehmen. Wachstum ist notwendig. Doch die Passagierzahlen werden in den westlichen Industrieländern weitgehend in einer bestehenden Infrastruktur zu bewältigen sein. Denn die Einnahmen im öffentlichen Personenverkehr stagnieren oder sinken sogar. In den sich entwickelnden Volkswirtschaften muss die notwendige Infrastruktur vielfach erst geschaffen werden. Mit dem Mobilitätsbedürfnis steigen auch die Anforderungen an die Sicherheit von Menschen und Gütern. Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit haben in der letzten Dekade zugenommen und erfordern nachhaltige Lösungen. 2000 Personenverkehr: Mehr Mobilität braucht mehr Kapazität Demografischer und sozialer Wandel verändern die Anforderungen an den Personenverkehr von heute. Zunehmende Urbanisierung wird dazu führen, dass 2030 voraussichtlich 60 % der Weltbevölkerung in Städten leben. Stetig steigende Beförderungszahlen im öffentlichen Verkehr und der kontinuierliche weltweite Aufund Ausbau von Schienenverkehrslösungen weisen zudem auf wachsende Mobilitätsbedürfnisse hin. Die Folge: zunehmende Umweltund Klimabelastungen. [Jahr] Güterverkehr: Wachsende Wirtschaft, wachsende Volumen In der globalisierten Weltwirtschaft werden Waren ausgetauscht, Produktionsketten zerlegt und Zwischenprodukte über Ländergrenzen hinweg transportiert. Asiatische Länder werden dabei auch in den kommenden Jahren das größte Wachstum aufweisen. Der Effekt: Das weltweit transportierte Gütervolumen wird sich in den nächsten zwanzig Jahren mehr als verdoppeln. Rund 80 % dieses weltweit gehandelten Volumens werden auf dem Seeweg transportiert werden. Allein für Indiens Seehäfen ist mit einem jährlichen Güterumschlag-Wachstum von über 10 % zu rechnen. Erhöhte Kapazitätsnachfrage in Häfen und Güterbahnhöfen sowie weiter zunehmende Belastung der Güterverkehrs-Trassen im Schienenverkehr sind die Konsequenzen. Geleistete Tonnenkilometer im deutschen Güterverkehr werden von 2009 bis 2025 um 50 % steigen. Der Luftfrachtmarkt wächst stark: Prognosen zufolge bis 2030 jährlich um etwa 6 %. Der weltweite Personenverkehr wird bis 2030 über alle Verkehrsmittel eine jährliche Zuwachsrate von 1,6 % verzeichnen. Die Nachfrage im Gütertransport wird bis 2030 voraussichtlich um 2,5 % jährlich steigen. Zunehmender Containereinsatz und größere Schiffe lassen den Containerumschlag in Häfen bis 2015 jährlich im Durchschnitt um 9 % ansteigen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit in Großstädten liegt bereits heute vielfach unter 20 km/h und wird voraussichtlich weiter sinken. 7 Beflügelnde Kapazität: Flughäfen der Zukunft Zunehmende Mobilität und Wachstum der Weltbevölkerung sorgen für steigende Passagierzahlen. Das Flugzeug wird mehr und mehr zum Massentransportmittel. Flughäfen müssen ihre Kapazitäten daran anpassen. Kunden werden noch öfter als heute die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Flughäfen zu wählen. Dabei sind Effizienz, Kundenservice, Verkehrsanbindung und Sicherheit die entscheidenden Faktoren. “Passenger delight has been one single goal for us at DIAL (Delhi International Airport Limited) [...]. The same will chart a course for us in the future as well. We wish to take some of the best ideas in the airport business and make it a reality for passengers at the New Delhi International Airport.” Die Zufriedenheit unserer Passagiere war immer das wichtigste Ziel für uns bei DIAL [...]. Dasselbe gilt für unseren zukünftigen Kurs. Wir möchten die besten Ideen des Flughafengeschäfts übernehmen und sie für die Passagiere des New Delhi International Airport Realität werden lassen. Webseite Indira Gandhi International Airport, New Delhi, 2011 8 Wachsende Effizienz Umweltthemen und Prozessoptimierung gewinnen an Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit. Flughafengebäude, Vorfeld und Peripherie: Viele Prozesse können effektiver gestaltet werden. Integrierte IT-Systeme optimieren Abläufe im Terminal, in der Luft und am Boden. Sparsame Technologien verbessern die Energieeffizienz. So können Flughäfen auch innerhalb der bestehenden Infrastrukturgrenzen weiter wachsen. Erweiterter Komfort und Sicherheit Die Sicherheitsanforderungen werden weiter ansteigen. Gleichzeitig rückt auch der Passagierkomfort vermehrt in den Fokus. Deshalb muss das erforderliche Sicherheitsniveau zukünftig fast unmerklich gewährleistet werden. Das Umsteigen zwischen verschiedenen Transportmitteln wird vereinfacht, Reiseinformationen können über das Smartphone abgerufen werden. Am und um den Flughafen herum erweitert sich das Dienstleistungsangebot. So entstehen vermehrt nachhaltig geplante und betriebene „Airport Cities“. Spielend zu den Spielen: Neue Kapazität für Neu Delhi Großveranstaltungen wirken als Katalysator für den Aufbau der Infrastruktur. Dies zeigt sich auch am hochmodernen integrierten Terminal 3 des Indira Gandhi International Airports (IGIA) in Neu Delhi, der im Juli 2010 fertiggestellt wurde. Im Vorfeld der XIX. Commonwealth Spiele wurden die Kapazitäten für die Passagierabfertigung auf 34 Millionen Passagiere jährlich erweitert. Damit ist der Flughafen der größte in Indien. 2010 stieg das weltweite Passagieraufkommen auf Flughäfen laut dem Airports Council International um 6,6 %. Damit wurden erstmals mehr als fünf Milliarden Fluggäste pro Jahr gezählt. Umweltthemen und Energieeffizienz spielen für Flughafenbetreiber eine immer größere Rolle. In Chicago fand 2011 dazu die vierte „Airports Going Green Conference“ statt. Laut dem „Airbus Global Market Forecast 2011“ werden bis 2030 weltweit ca. 27.000 Passagierflugzeuge mit mehr als 100 Sitzen sowie 900 neue Frachtflugzeuge benötigt. Über 30 % dieser Nachfrage kommen aus der Region Asien-Pazifik. Terminal 3 verfügt über 168 Check-in-Schalter. 28 Röntgenprüfgeräte durchleuchten das gesamte hier eingecheckte Gepäck. Siemens lieferte das 13 km lange Gepäckfördersystem mit Kippschalen- und Vertikalsortierern sowie Hochgeschwindigkeits-Ausschleusweichen. 12 Rundläufe für die Gepäckausgabe stehen im Ankunftsbereich zur Verfügung. Auch die Airport Metro Express Line wurde von Siemens elektrifiziert und mit modernster Signaltechnik ausgerüstet. Unter anderem wurden das Zugbeeinflussungssystem LZB und das Betriebsleitsystem Vicos OC installiert. Die Hochgeschwindigkeitsverbindung ermöglicht eine sichere und komfortable Reise zum und vom Flughafen. Flugtickets kaufen und Gepäck einchecken – das können Passagiere jetzt auch in den Metrostationen New Delhi und Shivaji Stadium. Vor dem automatischen Verladen in die Züge über das Gepäckbeförderungssystem Sibag Train durchläuft das eingecheckte Gepäck ein integriertes Röntgenprüfsystem. Hier können stündlich mehr als 12.400 Gepäckstücke durchleuchtet werden. Am Flughafen wird das Gepäck automatisch entladen und in das Gepäckfördersystem übernommen. 9 Elektrisierende Verknüpfung: Plug and Ride für Belgien Belgien hat seinen Eisenbahnpersonenverkehr einer radikalen Modernisierung unterzogen. Neben neuen Fahrzeugen stehen die Bahnhöfe im Mittelpunkt der umfangreichen Aktivitäten. Die Bahnhöfe der Zukunft bilden multimodale Plattformen unter effektiver Integration aller Verkehrsträger. Der belgische Eisenbahnbe treiber SNCB-Holding fördert diese „vernetzte Mobilität“: Reisende sollten zu jeder Zeit auf das Transportmittel ihrer Wahl umsteigen können. In Gent, Liège und Brüssel sowie 31 weiteren Bahnhöfen wird die SNCB-Holding zusammen mit Siemens und dem belgischen Wirtschaftsministerium das „Park and Ride“-System mit „Plug and Ride“ ergänzen. Um die Nutzung von Elektromobilen zu ermöglichen, werden seit 2011 die dortigen Bahnhofsparkplätze mit exklusiven Parkbuchten und E-Zapfstellen ausgerüstet. 10 Mehr als 50 % aller Zug reisen sind mit weiteren Transportarten an Beginn und Ende der Reise verknüpft. Die Generation 65+ wird ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung bis 2030 von 7 % auf 12 % nahezu verdoppeln. Eine Tendenz, die nach Lösungen für vereinfachtes Reisen verlangt. Weltweit werden Bahnhöfe ausgebaut und zu integrierten Bestandteilen der urbanen Lebenswelt umgestaltet. Aktuell arbeiten u. a. Brüssel, Bern, Wien, San Francisco und Riad an der Modernisierung ihrer Bahnhöfe. Urbane Lebendigkeit: Personenbahnhöfe der Zukunft Der Personenverkehr wächst stark – besonders in und zwischen Städten. Damit steigen die Anforderungen an die Kapazität, Energieeffizienz und Sicherheit von Bahnhöfen. Öffentliche Verkehrsangebote werden vor allem dann akzeptiert, wenn sie komfortabel, sicher und zuverlässig sind. Zukünftige Bahnhöfe werden diese Erfordernisse verstärkt berücksichtigen. Urbane Integration Bahnhöfe von morgen werden von multimodalen Verkehrsangeboten und kurzen Wegen geprägt. Zusätzlicher Komfort für den Reisenden entsteht durch die Einbindung in die urbane Umgebung mit Handel und Gewerbe sowie Arbeits-, Wohn- und Erholungsmöglichkeiten. Öffentlicher Verkehr und MobilitySharing-Angebote unter anderem für Fahrrad und elektrische PKW werden nebeneinander existieren und durch intelligent verknüpfte Informationsangebote sowie innovativen Service ergänzt. Reiseunterstützende Systeme Durchgängige Informations- und mobile Bezahlsysteme unterstützen den Reisenden bei der Wahl des Verkehrsmittels, des optimalen Tarifs und der Nutzung alternativer Verkehrsangebote im Fall von Verspätungen. Betreiber können durch gezielte Informationsverbreitung und Werbung mehr Fahrgäste erreichen. Sicheres Infrastruktur-Management Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr steigen. Für die Bewältigung der Verkehrsströme in der vorhandenen Infrastruktur sind innovative Ansätze gefragt. Simulationen sowie intelligente Informations- und Leitsysteme können Infrastrukturbetreiber dabei unterstützen. Integrierte Sicherheitskonzepte helfen bei der Prävention, Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen zum Schutz von Menschen, Werten und Geschäftsprozessen. « [...] Notre objectif est d‘être un acteur important de la mobilité durable. Le train et la voiture électrique sont complémentaires et, en les combinant, on peut donner un coup de fouet à cette mobilité durable. » [...] Unser Ziel ist es, ein wichtiger Akteur nachhaltiger Mobilität zu sein. Züge und elektrische Autos ergänzen sich und können gemeinsam dieser nachhaltigen Mobilität einen Schub geben. Vincent Bourlard, Directeur Général « Stations » der belgischen Staatsbahn SNCB/NMBS 11 Reibungslose Verfügbarkeit: Güterbahnhöfe der Zukunft Güter werden dann auf der Schiene transportiert, wenn dies verlässlicher, sicherer und wirtschaftlicher ist als der Transport auf der Straße. Heute bestehen noch Brüche in den Informationsketten, die zu Qualitätseinbußen im Prozess führen. Die komplexen Abläufe in Güterbahnhöfen können jedoch mit modernster Technik wirkungsvoll verbessert werden. „Die zunehmende Vernetzung von Schienenverkehren, aber auch die nachfragegerechte Versorgung von Zustellverkehren im Straßenvor- und -nachlauf stellen an die Betriebsführung der Terminals hohe Anforderungen. Damit die vielen Räder erfolgreich ineinander greifen können, setzt die DUSS in ihren Terminals auf eine zielgerichtete Steuerung und Verarbeitung der transportbegleitenden Informationen, aus denen sich die Auftragsmanagementsysteme der verschiedenen Transportketten-Beteiligten speisen.“ Dipl.-Ing. Wolfgang Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene – Straße DUSS mbH 12 Optimierter Warenfluss Auf dem Güterbahnhof der Zukunft unterstützen integrierte Dispositionssysteme den Warenfluss in der Logistik während des gesamten Transports. Während Automatisierungssysteme für effizienten Ressourcen-Einsatz sorgen, werden automatische Güterzugüberwachungssysteme den Transport mit der Bahn noch zuverlässiger machen. Elektronische Siegel und Identifizierungssysteme verbessern zudem die Sicherheit gemäß den gestiegenen Anforderungen. Maximierte Kontinuität Vom Schienen- und Straßentransport bis hin zur Lagerung: In naher Zukunft werden sich automatisierte Mega-Hubs formieren, die verkehrsmittelübergreifend viele Dienstleistungen gebündelt anbieten. Kontinuität in den Transportketten und Informationsflüssen sowie die lückenlose Nachverfolgung von Gütertransporten müssen über neue Technologien gesichert werden. Containerisierung, Ausbau intermodaler Angebote und der Umgang mit Infrastrukturgrenzen prägen die Entwicklung von Güterbahnhöfen in den nächsten Jahren. Intermodale Terminals der 30 größten europäischen Inlands-Cargoanlagen und Seehäfen müssen ihre Kapazitäten bis 2015 um 40 % erhöhen. Die EU will Anreize schaffen, bis 2030 30 % des Güterverkehrs auf Schiene oder Schiff zu verlagern. Alles im Blick: Erhöhte Effizienz für Villach, Österreich Der Großverschiebebahnhof Villach Süd ist der zweitgrößte Rangierbahnhof Österreichs. Das Abrollsystem am Hauptabrollberg besteht aus 12 Einfahrgleisen, zwei Berg- und 40 Richtungsgleisen. 2009 erneuerte Siemens für die ÖBB Infrastruktur Betrieb AG das Operations- und Dispositionssystem. Installiert wurden das Automatisierungssystem für Zugbildungsanlagen MSR32, das Dispositionssystem Vicos CM und das neue Reihungskontrollsystem Arkos. Zusammen mit Vicos CM ermöglicht MSR32, Betriebsabläufe bereits vor Ankunft der Züge zu prognostizieren und Konfliktsituationen kenntlich zu machen. So kann der Bediener bereits vor Auftreten eines Konflikts Gegenmaßnahmen einleiten und auf betriebliche Abläufe einwirken. Arkos sichert die richtige Wagenreihenfolge bei der Ein- und Ausfahrt. Mit dem Einsatz der neuen Systeme können in Villach nun im 24-h-Betrieb täglich bis zu 4.000 Wagen zu neuen Zügen zusammengestellt werden. 13 Erhöhte Entlastung und Produktivität: Verkehrsmanagement und Krantechnologie für Häfen weltweit Hafenbetreiber von Long Beach und Los Angeles setzen auf ein Verkehrsinformationssystem von Siemens für das Hafenumland. Das System verbessert das Verkehrsmanagement im Einzugsgebiet des Hafens. Alle Beteiligten des Hafenverkehrs erhalten in Echtzeit Informationen über die Verkehrslage auf den Schnellstraßen. Verkehrsflusssensoren und Systeme für die Registrierung von Nummernschildern erfassen dabei Reisezeiten und -routen, Videokameras überwachen die Zufahrtsstraßen. Die Fahrer der Lieferfahrzeuge können sich vor Fahrtantritt online über die aktuelle Verkehrslage informieren. Displays am Fahrbahnrand versorgen sie weiter mit neuesten Informationen. Transparenz, die sich bemerkbar macht: Seit der Installation 2010 hat sich die Verkehrsdichte im Einzugsgebiet der Häfen spürbar verringert. Auch die Frachttransport-Geschwindigkeit innerhalb des Hafens kann erhöht werden. Dafür setzen viele Hafenbetreiber auf modernste Krantechnologie von Siemens. Rotterdam ist einer der ersten automatisierten Terminals der Welt, Dubai der größte Containerhafen außerhalb Asiens. Beide nutzen Siemens-Krantechnologie und profitieren von kontinuierlich hoher Produktivität. Im britischen Hafen Felixstowe kommen gummibereifte Portalkrane (RTG, Rubber Tired Gantry Cranes) zum Einsatz. Diese sind mit Kraftstoff sparenden dieselelektrischen Hybridantrieben ausgestattet. Die neue Generation der SiemensECO-RTG steigert hier die Energieeffizienz der Antriebe weiter. Zusätzlich erhöht SIMOCRANE TPS, ein System zur automatischen Positionierung von LKWs, seit 2010 in Felixstowe die Präzision des Containerumschlags. 14 Die neuen Giganten der Weltmeere laden 18.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit). Der Marktführer Maersk hat bereits zehn dieser Schiffe geordert – weitere Unternehmen werden sich der Tendenz anschließen. Umweltverträgliches Verhalten zahlt sich aus: Der „Green Award“ von Rotterdam gewährt Schiffen mit besonders hohem Sicherheits- und Umweltschutzstandard einen Rabatt auf die Hafengebühr. Fünfzehn der zwanzig weltweit führenden Containerhäfen befinden sich in den Wachstumsmärkten Asiens. Fließende Vernetzung: Häfen der Zukunft Seehäfen sind wesentliche Logistikzentren der globalen Wirtschaft. Über sie laufen die Hauptströme des internationalen Handels. Eine effiziente Verbindung zu Terminals im Hinterland wird hier immer wichtiger. Für die Bewältigung des weiter ansteigenden Frachtaufkommens im weltweiten Seeverkehr ist ihr Ausbau von grundlegender Bedeutung. Herausfordernde Volumen Mit über 4.500 täglich abgefertigten Waggons ist Hamburg schon heute der größte Eisenbahnhafen Europas. Und der Anteil des Containerfrachtvolumens wird weiter zunehmen. Das Containeraufkommen besonders in aufstrebenden Märkten wird stetig wachsen. Dies stellt den Hafen der Zukunft vor große Herausforderungen: Hafen- und Hinterlandbetrieb müssen integriert, Ressourcen effizient genutzt und steigende Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Nachhaltige Lösungsansätze Effizienz und Umweltfreundlichkeit: Das erreichen Häfen und Güterbahnhöfe von morgen mit verbesserten Umschlaganlagen, CO2-freien Transportsystemen und durchgängigen Terminal-Management-Lösungen. Zudem können mit Siemens-Technologie für die Landstromversorgung von Schiffen CO2-Emissionen von Häfen um bis zu 35 % gesenkt und NO2-Emissionen nahezu vollständig eliminiert werden. „Der Hamburger Hafen liegt mitten in der Stadt. Insofern können wir nicht einfach Küstenflächen aufschütten, um neue Terminalflächen zu schaffen. Wir arbeiten also weiter daran, noch effizienter zu werden und nach innen zu wachsen.“ Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer Hamburg Port Authority 15 Konzentrierte Agilität: Logistikzentren der Zukunft Die Regulierung des Stadtverkehrs war bereits im alten Rom ein Thema – zukünftig kämpfen Städte noch mehr mit wachsender Verkehrsbelastung. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Stadtverkehrs wird unter 20 km/h fallen. Pünktliche Lieferungen werden dadurch fast unmöglich. Zudem steigen die gesetzlichen Anforderungen an CO2 und NO2-Ausstoß. Hier setzen Logistikzentren für den Warenverkehr an. „Quae viae in urbem Romam sunt erunt intra ea loca, ubi continenti habitabitur, ne quis in ieis vieis post kalendas Ianuarias primas plostrum interdiu post solem ortum, neve ante horam decimam diei ducito agito, ...“ Auf den Straßen, die in der Stadt Rom innerhalb der geschlossenen Bebauung angelegt sind oder werden, soll niemand nach den Kalenden des Januar bei Tage nach Sonnenaufgang noch vor der zehnten Tagesstunde einen Lastwagen führen noch fahren lassen. Gaius Iulius Caesar, Lex Iulia Municipalis, 45 v. Chr. 16 Gebündelte Verteilung Logistikzentren können die effiziente und umweltschonende Warenverteilung in großen Ballungsräumen und Megacities unterstützen. In sogenannten Konsolidierungszentren laufen die Warenströme einer kompletten Stadt oder eines Bezirks zusammen. Anschließend werden sie konsolidiert, sprich gebündelt, auf der „letzten Meile“ in der Stadt verteilt. Automatisierte Be- und Entladung sowie flexible IT-Systeme ermöglichen einen schnellen und kundenspezifischen Warenumschlag. Gebündelte Entlastung Verschiedene Lieferanten, die teilweise miteinander im Wettbewerb stehen, müssen kooperieren und ihre Produkte gemeinsam durch einen einzigen Transporteur zustellen lassen. Das vermeidet Transporte und spart Kosten. Die sinnvolle Bündelung reduziert zudem die Zahl der Lieferfahrzeuge in der Stadt und damit auch die zurückzulegenden Kilometer. Das Ergebnis: Ein entlastetes innerstädtisches Verkehrsnetz und Bürger, die von gesenkten Emissionen profitieren. Im Londoner Heathrow Consolidation Centre werden 700 eingehende Liefe rungen pro Woche in 300 ausgehende konsolidiert. Das entlastet den Flughafenverkehr signifikant. Lieferungen in Großstädten werden auf der „letzten Meile“ mit einem durchschnittlichen Ladefaktor von lediglich 50 % ausgeführt. Die EU-Kommission zielt darauf ab, verkehrsbedingte CO2-Emissionen bis 2030 um rund 20 % unter den Stand von 2008 zu senken. Vision 2020: Die Citiport AG beliefert Berlin 15.01.2020. Die Berliner können aufatmen – die Berliner Luft wird zukünftig mit wesentlich weniger Lieferverkehr belastet. Der Berliner Senat hatte 2019 das „Gesetz zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrsnetzes“ beschlossen. Ab Januar dieses Jahres sind innerhalb des S-BahnRings nur noch 5.000 Lieferfahrzeuge täglich erlaubt. Die lokalen Transportunternehmen gründeten daraufhin die Citiport AG. Deren vier Konsolidierungszentren am Rande des regulierten Gebiets beliefern seit einer Woche die Innenstadt. Innerhalb des belieferten Bereichs gibt es sogenannte Micro-Depots, um Waren kurzfristig zwischenzulagern. Dort können Kunden auch rund um die Uhr Sendungen abholen und abgeben. Die sogenannten Berlin Consolidation Centers (BCC) liegen nahe der Autobahn. Alle haben einen Schienenanschluss, eines liegt sogar direkt am Hafen. Jedes der Zentren bedient zwei bis drei Bezirke – jeweils um sechs, um zehn, um 15 und 18 Uhr. Dabei fährt in jede Straße jeweils nur ein Fahrzeug. Für die Citiport AG fahren kombinierte LKWs mit gekühltem und ungekühltem Laderaum, E-Tricycles, Elektro-Vans und sogar Boote. Die Routenplanung der BCC-Flotte wird dynamisch mit Hilfe von Daten aus der Verkehrsmanagementzentrale optimiert. Zeitkritische Lieferungen werden direkt durch den Citi-Express ausgeliefert, der nur mit Elektrofahrzeugen fährt. Auch die Flotte der Citiport AG besteht schon jetzt zu 25 % aus Elektrofahrzeugen. Das Ziel des Senats für 2030 ist, dass alle Fahrzeuge unter 7,5 t elektrisch und schwerere LKWs mit Biogas betrieben werden. So sinkt die Verkehrsbelastung der Innenstadt und Lärm plus Abgase gehören bald der Vergangenheit an. 17 Die Zeit für neu 18 ue Wege ist jetzt. 19 Lösungen für Flughäfen Know-how für Häfen ·Flughafen-Managementsysteme · Passagierabfertigung und -information ·Gepäckabfertigung ·Hafen-Managementsysteme · Terminal- und Gateautomatisierung ·Kranautomatisierung · Gepäcktransport und -sortierung · Externe Stromversorgung für Schiffe · Frachttransport und -lagerung · Identifikation von Gepäck und Fracht · Tankterminals und Betankungssysteme ·Containersicherheit ·Tankterminals · Passagier- und Gepäckabfertigung Expertise für Logistikzentren ·Automatisierungslösungen für die Anlieferung und Abfertigung von Waren ·Identifikation von Gütern und Transportbehältern Antworten für Güterbahnhöfe ·Sortieranlagen · Operations- und Dispositionssysteme · Lagerhaltung und Auftragsbearbeitung ·Containerabfertigung ·IT-Lösungen für die letzte Meile ·Identifikation von Gütern und Transportbehältern · Terminal- und Gateautomatisierung ·Kranautomatisierung ·Automatische Nummernschilderkennung Lösungen für Personenbahnhöfe ·Passagierinformationssysteme · Intermodale Lösungen für Bahnhöfe · City Check-In ·Gepäckabfertigung 20 · Buchungssysteme für elektronische Fahrscheine ·Lösungen für den intermodalen Güterverkehr Denn die Welt von morgen braucht unsere Antworten schon heute.* Intermodaler Personenund Güterverkehr ·Hochgeschwindigkeits- und Regionalzüge ·Bahninfrastruktur ·Straßenbahnen, Metros, Zubringerbahnen (z. B. für Flughäfen) ·Elektromobilität · Bahnautomatisierung mit Lösungen für Effizienz und optimale Sicherheit Gebäude und Beleuchtung Versorgungsinfrastruktur Sicherheitslösungen Dienstleistungen ·Straßenverkehrsmanagement ·Parken ·Gebäudemanagement · Lampen und Leuchten ·Gebäudeautomatisierung ·Lichtmanagement ·Niedrigspannungslösungen ·Energiespar-Contracting ·Energieerzeugung · Smart Grid · Energieverteilung und -management · Wasser und Abwasser ·Brandschutzsysteme · Zutrittskontrolle und Videomanagement ·Evakuierungssysteme ·Gefahrenmanagement ·Einsatzleitsysteme ·Sicherheitsintegration · Nachhaltigkeits- und Effizienzberatung · Betrieb und Wartung · Intermodale Beratungsdienstleistungen ·Turnkey-Projekte · Planung und Simulation IT und Kommunikation · Inventar- und Vermögensmanagement · Betriebsführung und Ablaufoptimierung ·Kontrollzentren ·IT-Infrastruktur ·Netzwerkmanagement ·Kommunikationsinfrastruktur ·Fernüberwachung ·Bahnkommunikation * Die hier aufgeführten Produkte und Dienstleistungen bilden lediglich einen Teil aus dem umfassenden Siemens-Portfolio ab. Bildnachweis: S. 11 Copyright SNCB-Holding Alle anderen Fotos: Siemens AG Vicos®, Arkos®, MSR32®, Sibag®, ECO-RTG® und SIMOCRANE® sind eingetragene Markenzeichen der Siemens AG. Die Informationen in diesem Dokument enthalten allgemeine Beschreibungen der technischen Möglichkeiten, welche im Einzelfall nicht immer vorliegen müssen. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind daher im Einzelfall bei Vertragsschluss festzulegen. Siemens AG Sektor Infrastructure & Cities Division Mobility and Logistics 80200 München Deutschland contact.mobility@siemens.com www.siemens.com/mobility © Siemens AG 2011 Printed in Germany HL 11076173 172234 WS 10111.0 Dispo 21700 c4bs 7607 Bestellnr.: A19100-V901-B116