Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2014

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Brandenburgisches Ärzteblatt 11/2014
www.laekb.de
Brandenburgisches
Ärzteblatt
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 24. Jahrgang | November 2014
11 | 2014
Richtfest für Neubau in Potsdam
Foto: Anja Zimmermann (M. A.), LÄKB
Änderung bei der Verschreibung
von Medizinprodukten
Rohbau fertiggestellt – LÄKB und
KVBB feierten Richtfest
Seite 9
Seite 12
Information zu
Betäubungsmittelrezepten
Evangelische Kliniken LuiseHenrietten-Stift Lehnin vorgestellt
Seite 17
Seite 18
Wahre Vielfalt im Ultraschall
DC-70
UGEO H60
Sonothek Dresden
Gottfried-Keller-Str. 77
01157 Dresden
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INHALT
Brandenburgisches
Ärzteblatt
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 24. Jahrgang | November 2014
KAMMERINFORMATIONEN / GESUNDHEITSPOLITIK
MFA: Freisprechungsveranstaltung in Potsdam .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
An der LÄKB erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung III/2014 .. . . . . . . . . . . . . . 6
MHB Theodor Fontane stärkt Gesellschafterbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Kampf gegen Ebola: Freiwillige Helfer gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Umfrage der Landesärztekammer Brandenburg .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
ARZT UND RECHT
Aufnahme von Juniorpartnern: Gewerbesteuer droht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Änderung bei der Verschreibung von Medizinprodukten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Seite 5
FORTBILDUNG
Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
AKTUELL
Seite 12
Seite 18
LÄKB und KVBB feierten Richtfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Erster Gesundheitspreis Brandenburg verliehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Komplizierte Gefäß-Operation in Senftenberg möglich .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Jubiläumsveranstaltung der Schmerz- und Palliativmediziner/-innen .. . . . . . . . . 15
Informationen zu „Wiederbelebungsgerät MAX“ gesucht .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
BfArM – Prof. Dr. Julia Stingl ist neue Vizepräsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft informiert . . . . . . . . . . . . . . . . 17
50-jähriges Studienjahres-Jubiläumstreffen Jahrgang 1959 bis 1965 . . . . . . . . . 17
Evangelische Kliniken Luise-Henrietten-Stift Lehnin vorgestellt. . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Zugewinn an Lebensqualität für ältere Patienten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
DGGG: Max Bürger – Ein Leben in zwei deutschen Staaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Gemeinsam für ein familienfreundliches Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Erster „Welt-Suizid-Report“ der WHO veröffentlicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Ärzteverbände gegen Teilung ärztlicher Körperschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2. Hausärztetag des Hausärzteverbandes Brandenburg e. V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
DGTHG – Leitlinien zur Behandlung Koronarer Herzkrankheit aktualisiert . 24
REZENSIERT
Giovanni Maio – Medizin ohne Maß? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
L. Höke, P. Gitzinger, R. Schmelzer, A. Plikat – Das böse Buch für Ärzte .. . . 25
PERSONALIA
Geburtstage im November/Die LÄKB trauert um Kollegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Pfarrer Gerhard Rütenik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Prof. Tom-Alexander Konzag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
KULTURECKE
24. FilmFestival Cottbus – Blauer Teppich, Stars und Filmpremieren .. . . . . . . . 28
WEITERE RUBRIKEN
Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
LUGV, Abteilung Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
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11 | 2014
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Grenze, wie die Verhältnisse in den
Niederlanden anschaulich zeigen. So
gibt es in den Niederlanden Diskussionen um die Einbeziehung von weiteren
Bevölkerungsgruppen in die straffreie
aktive Sterbehilfe, wie sterbewillige
16- bis 18-jährige oder von Demenzkranken. Diskutiert wird über die frei
erhältliche Euthanasiepille und über
mobile Euthanasieteams. Vor diesem
Hintergrund ist nachvollziehbar, dass
die Zahl der dokumentierten Euthanasiefälle in den Niederlanden ständig
steigt, nämlich im Zeitraum von 2005
bis 2010 von 2315 auf 3136 jährlich.
In einer Grauzone, die statistisch nicht
erfasst ist, wird die palliative Sedierung
verstärkt eingesetzt.
Dr. Jürgen Fischer
Foto: Thomas Kläber
In diesem Jahr bestimmten im Wesentlichen zwei Themen die gesundheitspolitische Diskussionslandschaft,
nämlich die Manipulationsvorwürfe
bei der Vergabe von Organtransplantaten und der geplante Vorstoß einzelner Politiker, dass Thema „Sterbehilfe“
gesetzlich neu zu regeln.
Auf dieser Veranstaltung wendete
sich auch der Präsident der Bundesärztekammer Prof. Dr. Montgomery vor
dem Hintergrund der Entwicklung in
den Niederlanden gegen ein präzises
Regelungswerk. Er fürchtet eine schiefe Ebene, wenn der ärztlich assistierte
Suizid zum öffentlichen Thema wird.
„Wenn Sie einmal in diese Debatte einObwohl sich die Ärzteschaft in steigen, werden Sie auf einem niedriDeutschland zum Thema „Sterbehilfe“ gen Niveau wieder herauskommen“,
klar positioniert hat, in dem der ärzt- warnte er.
lich assistierte Suizid abgelehnt wird,
zeigt jedoch dieser erneute Vorstoß, In einer Studie mit dem Titel „Medidass diese Problematik nicht an Brisanz zinethische Kenntnisse und moralische
verloren hat. Dabei sind diese Diskus- Positionen von Ärztinnen und Ärzten
sionen nicht neu. In den vergangenen aus Bayern“ (Deutsches Ärzteblatt, Jg.
Jahren fanden zahlreiche Veranstal- 109, Heft 8) wurden 2010 Kollegintungen zu diesem Thema statt. Inter- nen und Kollegen zu ihrer Sichtweise
essant fand ich z. B. die Ausführungen zu Fragen am Lebensende, zur Sterbevon Dr. Michael Wunder, Mitglied des hilfe und zum Arzt-Patientenverhältnis
Deutsche Ethikrates, in denen er sich gefragt. Es sollte herausgefunden werauf einer Veranstaltung in Alt Rehse den, welche Bedeutung persönliche
nahe Neubrandenburg mit den Rege- Wertvorstellungen, moralische Positilungen in den Niederlanden beschäf- onen und medizinethische Kenntnisse
tigte (Deutsches Ärzteblatt, Jg. 110, bei therapeutischen Entscheidungen
Heft 26).
haben.
Gerade der Blick auf die Niederlande zeigt, wie automatisch in einem
gut gemeinten Gleichheitsstreben die
Regelung zur Sterbehilfe Schritt für
Schritt ausgeweitet wird und auf immer mehr Gruppen Anwendung findet.
Wenn einmal gesetzliche Regelungen
getroffen wurden, gibt es keine stabile
4 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
Bei der Stellungnahme zu Fragen am
Lebensende zeigten sich signifikante
Zusammenhänge zwischen der Dauer
der Praxistätigkeit in Jahren und dem
Antwortverhalten. Mit zunehmender
Praxisdauer wurde Sterbehilfe eher als
Mittel zur Verminderung von Leiden
angesehen. Auch zu der Frage nach
der Vertretbarkeit eines assistierten
Suizids zeigten sich die älteren Kolleginnen und Kollegen offener. Mit der
zunehmenden Verbesserung der medizinischen Versorgung von Patienten
eröffnen sich neue Möglichkeiten in
der Verlängerung des Lebens. Daraus
resultieren außer einer speziellen fachlichen Qualifikation jedoch auch erhöhte Ansprüche an die medizinethische
Kompetenz der einzelnen Ärztinnen
und Ärzte. Die Befragung ergab eine
große Unsicherheit bei der Zuordnung
medizinischer Maßnahmen zu einzelnen Formen der Sterbehilfe.
Die Autoren kommen zu dem Schluss,
dass es bei den befragten Ärztinnen
und Ärzten grundlegende Kenntnisdefizite gab, die sich auch auf die Qualität therapeutischer Entscheidungen im
konkreten Fallbeispiel auswirkten. Um
Ärztinnen und Ärzte in ihrer individuellen ethischen Kompetenz zu stärken,
sehen die Autoren einen vermehrten
Bedarf an Aus-, Weiter- und Fortbildungen zu Fragen und Problemen im
Bereich Ethik und Recht der Medizin.
Diese Zeilen sollen die Komplexität des
Themas „Sterbehilfe“ andeuten.
Ich persönlich glaube jedoch, dass die
Ärzteschaft auch dieses Thema diskutieren muss und das Feld nicht anderen überlassen sollte. Ich bin der festen
Überzeugung, dass der ärztlich assistierte Suizid in Deutschland auch weiterhin verboten bleiben soll.
■ Ihr Jürgen Fischer
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK
MEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE
Freisprechungsveranstaltung in Potsdam
Am 5. September fand im Brandenburgsaal
der
Potsdamer
Staats­kanzlei die Freisprechungsveranstaltung für Medizinische
Fachangestellte (MFA) statt, die
im Sommer dieses Jahres ihre Prüfung erfolgreich absolviert haben.
können Bildungsabschlüsse künftig
über die Landesgrenzen hinaus leichter eingeordnet werden. Neu ist außerdem eine Dokumenten-ID, welche die
Echtheit des Zeugnisses garantiert.
Dipl.-Med.
Sigrid Schwark
beglückwünschte
die Absolventen und
wünschte ihnen alles
Gute für den weiteren
Lebensweg
Fotos: Sylvia Kluschke
Insgesamt 119 Prüflinge nahmen an
der diesjährigen Sommerprüfung teil.
39 Medizinische Fachangestellte erreichten die Gesamtnote 2, neun Mal
konnte die praktische Prüfung mit Note
1 bewertet werden. Der Gesamtdurchschnitt lag bei 2,8. Die beste Note erreichte Frau Martina Rohr, sie schloss
Die Zeugnisübergabe erfolgte in einem feierlichen Rahmen. Nach der
Begrüßung der Absolventen durch
Frau Astrid Brieger, Referatsleiterin
Ausbildung MFA, hielten Frau Dipl.Med. Sigrid Schwark, Vorstandsmitglied der Landesärztekammer Brandenburg sowie Mitglied im Berufsbildungsausschuss der selbigen, und
Frau Petra Krause, Abteilungsleiterin
ihre Ausbildung mit 1,6 ab. Es sind
die ersten MFA-Absolventen, auf deren Zeugnissen sich Hinweise für den
Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR)
sowie für den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) finden. Mit dem EQR
des OSZ „Johanna Just“ in Potsdam, Freisprechungsveranstaltung mit Musik
die Festreden und beglückwünschten des Saxophonquartetts der Kreismusikalle Absolventinnen und Absolventen. schule Potsdam-Mittelmark.
Anwesend waren außerdem weitere
Vertreter der Berufsschulen sowie Eltern und Gäste. Umrahmt wurde die ■ Anja Zimmermann
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 5
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK
An der Landesärztekammer Brandenburg erfolgreich
abgeschlossene Weiterbildung III/2014
Allgemeinmedizin
Diane Diebow
Dr. med. Thomas Föller
Dr. med. Knut Horst
Dr. med. Christian Kieslich
Antje Rätzer
Dr. med. Daniela Siegert
Dr. med. Jan Ulrich Stier
Anästhesiologie
Dr. med. Sebastian Kunert
Jürgen Schunk
Augenheilkunde
Berit Kasper
Dr. med. Clemens Puk
Allgemeinchirurgie
MUDr. Miroslav Krajcir
Foto: Fotolia © Gina Sanders
Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. med. Robert Bunk
Alexander Matenov
Muwafaq Odeh
Marcin Ratajczak
Andreas Strache
Visceralchirurgie
Milen Detchev
Albrecht Gollesch
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
Pawel Gruszecki
Mireille-Babette Teyang
Innere Medizin und
Gastroenterologie
Jörg-Tilman Hinze
Ärztinnen und Ärzte,
die mit der Veröffentlichung nicht einverstanden sind, bitten
wir um rechtzeitige
Mitteilung an das
Referat Weiterbildung schriftlich oder
telefonisch unter
0355 7801042,
E-Mail: weiterbildung@­
laekb.de.
Innere Medizin und
Kardiologie
Marcin Jaworski
Ismet Kabasakal
Anna Kacperska
Dr. med. Cornel Günter Koban
Dr. med. Thomas Schau
Innere Medizin und
Pneumologie
Dr. med. Katrin Meyer-Abich
6 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
Innere Medizin
Viktoriya Chupina
Dr. med. Okan Demir
Dr. med. Kristina Heizenreder
Doreen Neumann
Anna Ostant
Dr. med. Sebastian Rohde
Dr. med. Theresa Warne
Radiologie
Christian Wrase
Kinder- und Jugendmedizin
Marc Mittag
Spezielle Schmerztherapie
Dr. med. Juliane Knobloch
Kinder- und Jugendpsychiatrie
und -psychotherapie
Sarah Brockhausen
Dr. med. Lena Kuntze
Ärztliches
Qualitätsmanagement
Dr. med. Frank Mieck
Neurochirurgie
Michael Stieber
Neurologie
Anna Szkudlarska
Dr. med. Kathrin Welkisch
Öffentliches Gesundheitswesen
Dipl.-Med. Detlef Berndt
Psychiatrie und Psychotherapie
Krzysztof Kosminski
Martin Lotze
Sabine Riedel
Psychoanalyse
Dr. med. Utta Völker
Sozialmedizin
Ralf Lassowski
Notfallmedizin
Dr. med. Jan-Philipp Breuer
Dr. med. Felix Dietz
Stephan Fuchs
Kaja Kielczewska
Dr. med. Romy Meißner
Nils Neuschaefer-Rube
Dr. Dionysia Stergiopoulou
Dr. med. Marco Weiland
Schlafmedizin
Christiane Krause
Psychotherapie - fachgebunden Dr. med. Irmhild Kallweit
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK
MHB
Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
stärkt Gesellschafterbasis
Foto: Fotolia © kasto
Nach der staatlichen Anerkennung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor
Fontane (MHB) am 8. Juli 2014,
schafft die MHB CAMPUS GmbH
als Trägerin der Hochschule letzte
gesellschaftsrechtliche Voraussetzungen zur Gründung der MHB.
Im Rahmen einer Gesellschafterversammlung verpflichteten sich Ende
September die Gesellschafter der
MHB, Investitionen in Höhe von insgesamt über einer Million Euro für den
Aufbau und die Weiterentwicklung
Brandenburgs jüngster Hochschule zu
erbringen.
Durch die Aufnahme weiterer Gesellschafter stellt sich die MHB zudem
breiter auf. Neben der Ruppiner Kliniken GmbH (33,33 Prozent), Stadtwerke Neuruppin GmbH (11,11 Prozent)
und der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin
(11,11 Prozent) übernehmen die Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH
und die Immanuel Diakonie GmbH
(mit der Immanuel Klinik Rüdersdorf
und dem Immanuel Klinikum Bernau
Herzzentrum Brandenburg) 33,33 Prozent bzw. 11,12 Prozent der MHB-Gesellschafteranteile.
Die neue Gesellschafterstruktur der
MHB Theodor Fontane setzt sich nunmehr wie folgt zusammen:
Durch die Stärkung der Gesellschafterbasis mit weiteren medizinischen
Partnern, die sich an der qualitativ
hochwertigen Ausbildung der zukünftigen Studenten beteiligen, wird
die Grundlage für einen erfolgreichen
Hochschulstart gelegt.
Auf der Hochschul-Website www.
mhb-fontane.de können Stellenausschreibungen und Bewerbungsinformationen eingesehen werden.
■ Medizinische Hochschule Brandenburg
Theodor Fontane (MHB)
In den verbleibenden Monaten bis
zum Studienstart im April 2015 wird
neben der Gewinnung von Studenten,
der Aufbau des akademischen und
wissenschaftlichen Personals im Vordergrund stehen, um künftigen Studierenden von Anfang an ideale Studienbedingungen und -möglichkeiten
zu bieten.
Kontakt:
Medizinische Hochschule Brandenburg
CAMPUS GmbH
Fehrbelliner Straße 38
16816 Neuruppin
Internet: www.mhb-fontane.de
KAMPF GEGEN EBOLA
Das DRK sucht freiwillige Helfer
Das Deutsche Rote Kreuz sucht zur
Unterstützung im Kampf gegen Ebola
Fachpersonal, z. B. Ärzte, Hebammen,
Physiotherapeuten, Kranken- und Gesundheitspflegepersonal, Pharmazeuten, Labortechniker und Röntgenfachkräfte mit guten bis sehr guten Englischkenntnissen.
In einer mindestens eine Woche andauernden Schulung werden freiwilligen Helfer auf ihren Einsatz in den
jeweiligen Krisengebieten vorbereitet,
dabei erhalten Sie auch länderspezifische Informationen. Nach einem
Einsatz im Ebolagebiet dürfen die
Fachkräfte für drei Wochen nicht an
der Patientenversorgung im Heimatland teilnehmen, d. h. bei einem vierwöchigen Einsatz wäre eine Freistellung von mindestens acht Wochen erforderlich.
Interessierte erhalten Informationsmaterial über das Deutsche Kreuz
oder können sich beim Online-Bewerbungssystem DRK HRnet unter dem
Link https://drkhrnet.drk.de/Home
anmelden.
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 7
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK
LANDESÄRZTEKAMMER BRANDENBURG
Umfrage zu Hospitationsangeboten für auszubildende/
umzuschulende Medizinische Fachangestellte im Rahmen
der Qualitätssicherung der praktischen Berufsausbildung
Sehr geehrte Ärztin, sehr geehrter Arzt,
die Umfrage bezieht sich auf den seit 1996 existierenden
Beschluss der Kammerversammlung über Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte (Hospitationen),
der allen Ausbilderinnen und Ausbildern mit der Übergabe
der Ausbildungsunterlagen zur Kenntnis gegeben wird.
Urologie. Sehr gern können auch andere Facharztpraxen
mitwirken.
Bei Bedarf kann die „Hospitations-Börse“ von ausbildenden
Praxen bzw. deren Auszubildenden im Referat Ausbildung
MFA angefordert werden. Der Kontakt zur jeweiligen HosUm die Organisation von Hospitationsplätzen für alle ausbil- pitationspraxis und die konkrete Planung der Hospitation
denden Praxen zu erleichtern, planen wir den Aufbau einer erfolgt dann direkt zwischen den Praxen.
„Hospitations-Börse“ und bitten Sie sehr um Unter­stützung.
Wenn Sie bereit sind, Hospitationsmöglichkeiten für andere
Die Umfrage richtet sich vorrangig an allgemeinmedizini- Auszubildende/Umschüler anzubieten, vervollständigen Sie
sche und internistische Praxen, an Praxen für Kinder- und bitte nachfolgende Angaben zu Ihrer Praxis.
Jugendmedizin, Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie oder
Landkreis:
Fachgebiet der Praxis:
Praxisanschrift und
Tel.-Nr.:
Mail-Adresse:
Ansprechpartner:
Die Kontaktaufnahme durch Post Interessenten soll erfolgen per:
E-Mail Fax Der Weitergabe unseres Hospitationsangebotes wird zugestimmt
Datum und Unterschrift
Bitte per FAX: 0355 780 10 1101 oder Mail: mfa@laekb.de zurücksenden.
8 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
Telefon ARZT & RECHT
AUFNAHME VON JUNIORPARTNERN
Gewerbesteuer droht
Soll ein neuer Partner in eine
Berufsausübungsgemeinschaft
(BAG) aufgenommen werden, findet sich nicht selten die Gestaltung, dass der Juniorpartner (vorerst) nicht am Vermögen der Praxis beteiligt wird. Auch hinsichtlich des Gewinns erhält er häufig
einen festgelegten Betrag oder
einen prozentualen Anteil an dem
von ihm erwirtschafteten Umsatz.
Die Geschäfte der Praxis werden
in der BAG zumeist von allen gemeinschaftlich geführt. Liegt eine
solche Gestaltung vor, besteht Gewerbesteuergefahr.
Zu dieser Rechtsauffassung kommt
das Finanzgericht (FG) Düsseldorf in
zwei aktuellen Urteilen. Sie sahen den
Juniorpartner nicht als Mitunternehmer
an. Da er weder am Vermögen der Gesellschaft, noch am Gewinn beteiligt
war, fehlte ihm ein Mitunternehmerrisiko. Dieses konnte auch nicht durch
eine besonders ausgeprägte Mitunternehmerinitiative ausgeglichen werden.
Dafür ist Voraussetzung, dass zum Beispiel Aufgaben der Geschäftsführung
zur selbständigen Ausübung übertragen werden. Auch dies war in den Urteilsfällen nicht gegeben.
werden. Bei Hebesätzen über 400 Prozent kommt es jedoch zu einer zusätzlichen Belastung. Dies ist besonders in
größeren Städten der Fall. Daher sollte durch die richtige Vertragsgestaltung eine solche Nullbeteiligung des
Juniorpartners vermieden werden. Wir
empfehlen, dass der Juniorpartner zuDa der Juniorpartner als Nicht-Mit- mindest ein gewisses Mitunternehmerunternehmer aber eigenverantwortlich risiko (Beteiligung am Vermögen und/
ohne Überwachung der anderen Part- oder Gewinn) trägt.
ner tätig wurde, ist er nach Auffassung
des FG gewerblich tätig. Bei Personen- Gegen das Urteil des FG Düsseldorf
gesellschaften werden dadurch alle Ein- wurde Revision beim Bundesfinanzhof
künfte, auch die der Seniorpartner, zu (BFH) eingelegt. BAG, bei denen die FiEinkünften aus Gewerbebetrieb. Der nanzämter aufgrund einer Nullbeteiligesamte Gewinn der BAG unterliegt der gung gewerbliche Einkünfte feststelGewerbesteuer. Der BAG steht lediglich len, sollten gegen die Steuerbescheide
ein Freibetrag von 24.500 Euro zu.
Einspruch einlegen und um Ruhen des
Verfahrens bis zur Entscheidung des
Da die Gewerbesteuer teilweise auf BFH bitten.
die Einkommensteuer anrechenbar ist,
wird die zusätzliche Steuerbelastung
abgemildert. Je nach Hebesatz der Ge- ■ Stb Torsten Feiertag
meinde kann sie auch völlig vermieden
Torsten Feiertag
Foto: Treuhand Hannover
Kontakt:
Treuhand Hannover
GmbH Steuerberatungsgesellschaft,
Stb Torsten Feiertag
Niederlassungen
Berlin, Bernau,
Neuruppin, Potsdam,
Tel.: 030 315947-0
E-Mail: kanzlei.
berlin@treuhandhannover.de
MITTEILUNG
Änderung bei der Verschreibung von Medizinprodukten
Bereits am 29.07.2014 hat die
neue Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV) die frühere
Medizinprodukte-Verschreibungsverordnung (MPVerschrV) bzw.
Medizinprodukte-Vertriebswegeverordnung abgelöst.
Daraus ergeben sich u. a. veränderte Anforderungen an eine ordnungsgemäße Verschreibung von Medizinprodukten. Die Verschreibung muss
zusätzlich zu den schon bisher erforderlichen Angaben den Vornamen
sowie die Telefon- oder Telefaxnummer und auch die E-Mailadresse des
Arztes enthalten. Auch der Vorname
sowie das Geburtsdatum der Person,
für die das Medizinprodukt bestimmt
ist, müssen vermerkt sein. Schließlich ist auch die Bezeichnung des
Medizinprodukts ausdrücklich anzu- sollte in dem Fall, dass keine Praxisgeben.
E-Mailadresse vorhanden ist, dies auf
der Verschreibung vermerkt werden.
Gleichzeitig wurde die Handhabung
der Verschreibung auf Seiten des Apo- Eine weitere Neuerung ist, dass Medithekers verschärft. Während es bisher zinprodukte, die nicht zur Anwendung
möglich war, dass der Apotheker bei durch Laien bestimmt sind (wie z. B. Inunvollständigen Angaben auf der Ver- trauterinpessare), durch die Apotheke
schreibung diese in dringenden Fällen nicht mehr an diese abgegeben werohne ärztliche Rücksprache ergänzen den dürfen. Dies gilt auch dann, wenn
konnte, wurde diese praxisgerech- eine Verschreibung dafür vorliegt. Eine
te Regelung des bisherigen Rechts in Abgabe ist nur noch an Fachkreise erdie neue Medizinprodukte-Abgabe- laubt.
verordnung nicht mehr übernommen.
Das hat zur Folge, dass der Apotheker Für Rückfragen steht Ihnen die
bei entsprechend unvollständigen Ver- Rechtsabteilung der Landesärztekamschreibungen stets Rücksprache mit mer (Tel. 0355 78010-14) zur Verfüdem Arzt halten muss. Daher sollte gung.
zur Vermeidung unnötigen Rückspracheaufwandes auf die Einhaltung o. g.
Formalien geachtet werden, zudem ■ Dr. Daniel Sobotta
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 9
FORTBILDUNG
AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG
Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA
Fortbildung für Ärzte
Kurse im Strahlenschutz
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
gemäß Röntgenverordnung
Einführungskurs zur Unterweisung
nach RöV
8P
4. Nov. 2014
Teilnehmergebühr: 60 €
Grundkurs im Strahlenschutz25 P
5./6. Nov. 2014
Teilnehmergebühr: 300 €
Spezialkurs im Strahlenschutz21 P
7./8. Nov. 2014
Teilnehmergebühr: 280 €
Ort: Cottbus
Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.
C.-P. Muth, Cottbus
Weiterbildungstage
Allgemeinmedizin
Ihre Anmeldung
richten Sie bitte an
die LÄKB,
Referat Fortbildung,
Postfach 101445,
03014 Cottbus,
Fax:
0355 780101144,
E-Mail:
akademie@laekb.de,
Internet:
www.laekb.de.
Es gelten die „Teilnahmebedingungen
für Fortbildungsveranstaltungen der
Landesärztekammer Brandenburg”.
Diese sind unter
www.laekb.de
(Arzt/Fortbildung/
Anmeldung) einsehbar oder telefonisch
unter 0355 7801023
anzufordern.
Modul 3: 13. – 15. Nov. 201427 P
Teilnehmergebühr: 250 €
Modul 1: 13./14. Febr. 2015 16 P
Teilnehmergebühr: 150 €
Modul 2: 29./30. Mai 2015 15 P
Teilnehmergebühr: 150 €
Modul 3: 12. – 14. Nov. 201527 P
Teilnehmergebühr: 250 €
Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Aktualisierung der Fachkunde
im Strahlenschutz
9P
(8 Stunden)
gemäß Röntgenverordnung
22. Nov. 2014
Ort: Blankenfelde/Mahlow
Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.
C.-P. Muth, Cottbus
Teilnehmergebühr: 120 €
Seminar
Leitender Notarzt
Psychosomatische Grundversorgung (80 Stunden) 80 P
40 P
gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation des Leitenden Notarztes
1. bis 5. Dez. 2014 usgebucht!
a
Ort: Cottbus
Kursleiter: T. Reinhold, Oranienburg; Dr. med. F. Mieck, Königs
Wusterhausen
Teilnehmergebühr: 700 €
10 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
Kursgruppe I (max. 12 Teilnehmer)
21./22. Febr. 2015ausgebucht!
14./15. März 2015
09./10. Mai 2015
4./5. Juli 2015
29./30. Aug. 2015
Ort: Potsdam
Gruppenleitung: R. Suske,
Werneuchen
Kursgruppe II (max. 12 Teilnehmer):
21./22. Febr. 2015
14./15. März 2015
25./26. April 2015
4./5. Juli 2015
29./30. Aug. 2015
Ort: Potsdam
Gruppenleitung: Priv.-Doz. Dr. W.
Zimmermann, Bernau
Teilnehmergebühr: 1.120 €
Sonographie-Kurse Abdomen
und Retroperitoneum 30 P
Grundkurs:
26. Febr. bis 1. März 2015
5. bis 8. Nov. 2015
Ort: St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
Kursleiter: Dr. med. B. Kissig, Potsdam
Teilnehmergebühr: je 420 €
Forum für den Hausarzt und
8P
das Praxispersonal
14. März 2015 in Blankenfelde/
Mahlow
10. Okt. 2015 in Neuruppin
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 80 € für Ärzte,
45 € für Praxispersonal
Qualifikationskurs für Transfusionsbeauftragte/Transfusionsverantwortliche
16 P
20./21. März 2015
Ort: Cottbus
Kursleiter: Prof. Dr. R. Moog,
Cottbus
Teilnehmergebühr: 220 €
Refresher-Kurs zur fakultativen Vorbereitung auf
die Wissenskontrolle zum
Nachweis der Qualifikation
zur fachgebundenen genetischen Beratung
(§ 7 Abs.3 GenDG)
6P
25. März 2015
16. Sept. 2015
jeweils 15:00 bis 20:00 Uhr
Ort: Potsdam
Kursleiter: Herr Dr. L. Pfeiffer,
Berlin
Teilnehmergebühr: je 80 €
(anschließende Wissenskontrolle
möglich – Gebühr 30 €)
Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz für
MTRA (8 Stunden)
gemäß Röntgenverordnung
18. April 2015 in Cottbus
Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.
C.-P. Muth, Cottbus
Impfaufbau-/Refresherkurs5 P
(fachübergreifend für Ärzte und
Praxismitarbeiter)
9. Sept. 2015, 14:00 – 18:00 Uhr
Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 55 €
Intensivvorbereitung auf die Facharztprüfung
Allgemein­medizin
10 P
19. Sept. 2015
Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 100 €
FORTBILDUNG
Fortbildung für MFA
Akademie für ärztliche Fortbildung
Fachwirt/in für ambulante
medizinische Versorgung
Forum für den Hausarzt und
das Praxispersonal
Landesärztekammer Brandenburg
Modul 6 – Informations- und
Kommunikationstechnologien:
7./8. Nov. 2014
Modul 8 – Risikopatienten/Notfallmanagement: 12. Dez. 2014;
16. Jan., 13. Febr., 13. März 2015
Modul 4 – Durchführung der Ausbildung: 13. Dez. 2014, 17. Jan.,
14. Febr., 14. März 2015
Modul 5 – Betriebswirtschaftliche
Praxisführung: 24./25. April und
8./9. Mai 2015
Modul 2 – Patientenbetreuung
und Teamführung: 12. Juni, 3. Juli,
11. Sept. 9. Okt. 2015
Modul 3 – Qualitätsmanagement:
13. Juni, 4. Juli, 12. Sept., 10. Okt.
2015
Modul 7 – Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz: 13./14. Nov.
und 4./12. Dez. 2015 (40 Stunden)
Ort: Potsdam
Teilnehmergebühr: 360 €/Modul
Qualifikationskurs für
Transfusionsverantwortliche
und Transfusionsbeauftragte
Leuchten für
Praxis, Büro,
Wohnräume.
(16 Stunden)
20./21. März 2015
Veranstaltungsort:
Landesärztekammer Brandenburg
Dreifertstraße 12
03044 Cottbus
Telefon: 0355 7801025
Seminarraum Neubau - Erdgeschoss
Leitung/Moderation:
Prof. Dr. med. Rainer Moog, Cottbus
Cottbus
An der Oberkirche
Sandowerstr. 53 www.lichtgalle.de
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Gewappnet!
Das Notfalltraining in der Praxis.
14. März. 2015 in Blankenfelde/
Mahlow
10. Okt. 2015 in Neuruppin
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 45 €
Zentrale Weiterbildung für
Medizinische Fachangestellte
Nord/West Brandenburg
„Aus der Praxis für die Praxis“
6. Mai 2015, 7. Okt. 2015
Ort: Neuruppin
Leitung: Dr. med. H. Wiegank
Teilnehmergebühr: je 30 €
Impfaufbau-/Refresherkurs
(fachübergreifend für Ärzte und
Praxismitarbeiter)
9. Sept. 2015, 14:00 – 18:00 Uhr
Ort: Potsdam
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,
Schorfheide
Teilnehmergebühr: 55 €
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Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 11
AKTUELL
ROHBAU FERTIGGESTELLT
LÄKB und KVBB feierten Richtfest
Der Rohbau des neuen Büro- und
Verwaltungsgebäudes der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg ist fertiggestellt. Ende September begingen beide Körperschaften Richtfest in der Pappelallee 5 in Potsdam.
Der Rohbau des neuen
Gebäudes der LÄKB
und der KVBB ist fertig
gestellt. In feierlichem
Rahmen wurde Ende
September Richtfest
begangen.
Fotos: Dietmar Alshut (LÄKB),
Christian Wehry (KVBB)
Die beiden Bauherren Dr. Udo Wolter, Präsident der Landesärztekammer
Brandenburg, sowie Dr. Hans-Joachim
Helming, Vorstandsvorsitzender der
Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, bedankten sich bei allen am
Bau beteiligten Fachkräften: „Nur dank
der vielen tatkräftigen und zupackenden Hände geht hier alles zügig voran.
Wir freuen uns, dass die Bauarbeiten
im zeitlichen Rahmen liegen.“
„Der Neubau ist dabei weit mehr als
ein Verwaltungsgebäude. Er ist gleich
in zweierlei Sicht ein starkes Symbol: Er
zeigt, dass sich Kassenärztliche Vereinigung und Landesärztekammer gemeinsam für die Interessen der märkischen
Ärzte und Patienten einsetzen.“ sagte
Dr. Hans-Joachim Helming.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ab Herbst 2015 modernste Arbeitsbedingungen vorfinden. Die zukünftig kurzen Wege zwischen beiden Körperschaften sowie
die Nähe zur Bundesärztekammer und
zur Landes- und Bundespolitik sind ein
großer Zugewinn. Die Zusammenarbeit wird sich künftig auf allen Ebenen
noch effizienter gestalten“, so Dr. Udo
Wolter. Er betonte außerdem den Vorteil, in Potsdam und in Cottbus präsent
zu sein: „So sind wir für alle brandenburgischen Ärzte gut erreichbar.“
Die Bauarbeiten liegen im zeitlichen
Plan. In dem Neubau hat inzwischen
der Innenausbau begonnen. Die Fassade soll im ersten Quartal 2015 fertiggestellt werden, die Fertigstellung
des Gebäudes ist für Herbst 2015 geplant. Über 300 Mitarbeiter werden in
das neue Bürogebäude einziehen.
■ Anja Zimmermann
12 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
AKTUELL
ERSTER GESUNDHEITSPREIS BRANDENBURG VERLIEHEN
Engagement von Pflegeunternehmen gewürdigt
Die Gewinner des
ersten Brandenburger
Gesundheitspreises mit
den Laudatoren und
Minister Baaske
Fotos: AOK Nordost
Unter dem Motto „Stark machen. Für Pflegekräfte“ ist am 25.
September in Potsdam der Gesundheitspreis Brandenburg verliehen worden. Der mit insgesamt
30.000 Euro dotierte Innovationspreis wurde von AOK Nordost und
der Landesärztekammer Brandenburg vergeben und stand unter
der Schirmherrschaft von Sozialminister Günter Baaske. Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik,
Wissenschaft und Gesundheitsbranche waren zu Gast.
In seiner Begrüßungsrede hob Dr.
Udo Wolter den hohen Stellenwert des
Preises hervor: „Betrachtet man den
demografischen Wandel und die damit
verbundene Morbidität innerhalb der
alternden Bevölkerungsschichten im
Land Brandenburg, dann wird schnell
klar, welch hoher Stellenwert innovativen Projekten und Versorgungskonzepten im Pflegebereich jetzt und
auch in Zukunft beigemessen werden
muss. Die Idee der AOK Nordost, einen
Gesundheitspreis ins Leben zu rufen, eine gesunde Pflegekraft kann Gutes
der sich mit eben dieser Problematik am Patienten bewirken“, so Dr. Wolter.
auseinandersetzt ist begrüßens- und
von Seiten der Landesärztekammer
Brandenburg auch unterstützenswert.“
Vier Pflegeunternehmen wurden
mit dem zum ersten Mal verliehenen
Preis ausgezeichnet. Den ersten Preis
erhielt die Senioren- und Pflegezentrum GmbH aus Brandenburg an der
Havel. Die Häusliche Krankenpflege
„Ute Schulz“ aus Vogelsdorf wurde mit
dem zweiten Preis gewürdigt. Den dritten Preis teilten sich die Advoco Pflegedienst GmbH aus Potsdam und die
Häusliche Krankenpflege Sylvia Rummel aus Rüdersdorf. Laudator für die
Drittplatzierten war ebenfalls Dr. Udo
Wolter. Beiden Unternehmen bescheinigte er in seiner Rede eine ausgezeichnete Sozialkompetenz im Umgang mit
Mitarbeitern. Bei den ausgezeichneten
Unternehmen „steht nicht nur die Gesundheit der Klienten an erster Stelle,
sondern ebenso die Gesundheit ihrer
Mitarbeiterinnen. Denn sie wissen: nur
Dr. Udo Wolter
überreichte den
Preis an die beiden
drittplatzierten
Pflegeunternehmen
29 Einrichtungen hatten sich für den
Gesundheitspreis Brandenburg beworben. Zukünftig soll er alle zwei Jahre
von der AOK Nordost und der Landesärztekammer Brandenburg ausgeschrieben werden. Ziel des Preises ist
es, innovative Konzepte, bzw. praxiserprobte Lösungsansätze auszuzeichnen,
die dazu beitragen, Herausforderungen im Gesundheitswesen zu meistern.
■ Anja Zimmermann
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 13
AKTUELL
KLINIKUM NIEDERLAUSITZ
Komplizierte Gefäß-Operation in Senftenberg möglich
Die sogenannte "Schlüssellochtechnik" hat sich seit einigen Jahren auch bei Erkrankungen der
Bauchschlagader als Alternative
zu großen offenen Operationen
etabliert. Im Gefäßzentrum Niederlausitz in Senftenberg ist diese Methode fester Bestandteil der
Behandlung von Gefäßpatienten.
Für gewöhnlich werden Gefäßprothesen durch ein kleines "Schlüsselloch"
in der Leistenschlagader eingebracht
und anschließend in der Bauchschlagader entfaltet. Falls aber im erkrankten
Abschnitt der Bauchschlagader noch
lebenswichtige Gefäße, wie zum Beispiel Nieren- oder Darmschlagadern
entspringen, ist dieses Verfahren nicht
geeignet.
Modellabbildung:
Eine fenestrierte
Aortenprothese in einer
Bauchschlagader
Quelle: Fenestratet Anaconda
TM Vascutek
Die Medizintechnik entwickelte daher
sogenannte fenestrierte (gefensterte) Prothesen, die eine Einbeziehung
wichtiger Organarterien ermöglichen,
so dass diese durch die "Fenster" hindurch ebenfalls mit kleinen Stentgrafts
versorgt werden können und zusätzlich
stabilisierend wirken. Derartige Prothesen werden aufwändig und individuell
für jeden Patienten angefertigt und an
einem 3D Acrylmodell mehrfach durch
Ärzte und Ingenieure getestet. Nur
wenn alles passt, wird die Prothese für Implantation sowie die Vor- und Nachdie Operation freigegeben.
sorge erfolgen dann aus einer Hand“,
erklärt Tom Hammermüller die Vorzü"Gemeinsam mit Chefarzt Dr. Mei- ge der neuen OP Methode. „Noch sind
singer war uns die erste Implantation die Verfahren sehr teuer und derzeit
einer fenestrierten Gefäßprothese pro- nicht vollständig durch die Kostenträblemlos möglich. Mit dem Hybrid OP ger gedeckt. Auch ist nicht jeder Patiin Senftenberg verfügt das Gefäßzen- ent für dieses Verfahren geeignet und
trum technisch über die besten Vor- es ist eine lebenslange Betreuung in
aussetzungen. Unser Patient ist längst der Gefäßambulanz notwendig. Doch
wieder zu Hause. Eine erste Kontroll- die Vorteile überwiegen: Mit einem
untersuchung in der Gefäßambulanz vergleichsweise geringen Eingriff kann
zeigte ein optimales Ergebnis“, freut eine große und risikoreiche Operation
sich Tom Hammermüller, Chefarzt des vermieden werden. Die Patienten sind
Gefäßzentrums Niederlausitz, über die sofort und uneingeschränkt belasterfolgreiche OP.
bar und in der Regel ist nur ein kurzer
Krankenhausaufenthalt notwendig“, so
„In Zukunft werden wir dieses hoch- Hammermüller.
aufwendige Verfahren in unser Standardrepertoire aufnehmen. Patien- Nach erfolgreicher Zertifizierung
ten bleiben damit lange Wege nach ist das Gefäßzentrum Niederlausitz
Dresden oder Berlin erspart. Die in Senftenberg seit dem 1. Juni 2014
14 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
ein durch die Deutsche Gesellschaft
für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
(DGG) anerkanntes Gefäßzentrum. Das
Gefäßzentrum Niederlausitz behandelt
jährlich auf einer interdisziplinären Station mit 36 Betten etwa 1.100 stationäre Patienten. Behandlungsschwerpunkte sind Aussackungen der Bauchschlagader und die arteriosklerotischen
Gefäßerkrankungen, die zu einem
Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen der Beine führen können. Daneben bilden Dialysezugänge, das diabetische Fußsyndrom und das Krampfaderleiden weitere Schwerpunkte.
■ Daniela Grass, Klinikum Niederlausitz
AKTUELL
EINLADUNG
Jubiläumsveranstaltung der Brandenburger Schmerz- und
Palliativmediziner/-innen
Der „Algesiologische Basiskurs“ wies
einige Besonderheiten auf. Er wurde
ausschließlich auf den Arbeitstagungen des IABS unter Berücksichtigung
von Konzepten zur Schmerztherapie
der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) entwickelt. Von Anfang an sollten Aspekte
der Palliativmedizin im Basisseminar
mitberücksichtigt werden. Den stationären Bereich vertrat hier Herr DM
Matthias Passon, der die erste Palliativstation in Rüdersdorf leitete. Herr
Dr. Knud Gastmeier, der in der ambulanten Versorgung seit 1986 Tumorschmerz-/Palliativpatienten betreute,
methodisch deutlich von anderen und
auch den folgenden Curricula „Spezielle Schmerztherapie“.
Vor 20 Jahren war es fast selbstverständlich,
dass
sich
die
Schmerztherapeuten/-innen regelmäßig zum Potsdamer - Analgesie - Sonnabend trafen, um aktuelle Aspekte der
Schmertherapie aber auch der Berufspolitik zu besprechen. An der Diskussion sollten sich besonders diejenigen
intensiv beteiligen, die in den nächsten
Jahren weiterhin aktiv schmerz- und
palliativmedizinisch tätig sind. Auf dem
50. PAS soll nicht nur Rückschau gehalten werden, sondern es sollen auch
Der „Algesiologische Basiskurs“ wur- Perspektiven der Schmerz- und Palliade später an das Curriculum für die Zu- tivmedizin besprochen werden.
satzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ angepasst. Maßgeblich präg- Nähere Informationen zur Tagungsten Dr. med. habil. Dieter Seefeld und veranstaltung finden alle Interessierten
Dr. Gerd-Jürgen Fischer das Curriculum unter: www.iabsp.de. Wir freuen uns
durch die Betonung der psychosozialen über Ihr Interessen und Ihren Besuch
Aspekte beim chronischen Schmerz. unserer Jubiläumsveranstaltung.
Dieses innovative Fortbildungskonzept
für die „Spezielle Schmerztherapie“
wurde bis zum Ausscheiden von Herrn ■ Knud Gastmeier
In Vertretung für den Vorstand IABSP e.V.
Dr. med. habil. Dieter Seefeld weitergeführt und unterschied sich damit
Akademie für ärztliche Fortbildung
Akademie für ärztliche Fortbildung
Psychosomatische
Grundversorgung
Qualifikationskurs für
Transfusionsverantwortliche
und Transfusionsbeauftragte
80 Stunden Kurs-Weiterbildung nach
dem Curriculum Psychosomatische
Grundversorgung der Bundesärztekammer
Landesärztekammer Brandenburg
Fast auf den Tag genau, vor 20 Jahren, am 13. November 1994, endete
der erste „Algesiologische Basiskurs“
der Landesärztekammer Brandenburg.
Der „Algesiologische Basiskurs“ war
der Vorläufer des Curriculums Spezielle
Schmerztherapie. Er kam auf Initiative
der Kolleginnen und Kollegen, die zuvor den Interdisziplinären Arbeitskreis
der Brandenburger Schmerztherapeuten (IABS) gegründet hatten, zustande. Vorausgegangen waren viele intensive Verhandlungen mit Repräsentanten der Landesärztekammer, aber
auch viele inhaltliche und konzeptionelle Diskussionen auf den diversen
Arbeitstagungen des IABS. Sie schufen
die Voraussetzung für ein jahrelanges
erfolgreiches Fortbildungscurriculum
„Spezielle Schmerztherapie“. In relativ
kurzer Zeit wurde so eine fast flächendeckende Versorgung von Schmerzpatienten in Brandenburg möglich. Es
entstand auch ein gut miteinander kooperierendes Netz von interdisziplinären Schmerzkonferenzen.
vertrat die ambulante Palliativmedizin. Da damals schon erkannt wurde,
dass eine umfängliche Palliativmedizin
nicht im „Algesiologischen Basiskurs“
unterzubringen war, wurde ein palliativmedizinisches Modul entwickelt.
Beiden genannten Kollegen wurde am
14.10.1994 die Berechtigung zur Kursleitung im Auftrage der Landesärztekammer Brandenburg für Schmerzund Palliativmedizin erteilt. Damit war
1994 die LÄKBB die erste Landesärztekammer, die ein Curriculum für die
Schmerztherapie in Deutschland anbot
und die Palliativmedizin so früh in der
ärztlichen Fortbildung unterstützte.
Landesärztekammer Brandenburg
Am 15.11.2014 treffen sich
zum 50. Mal die Schmerz- und
Palliativmediziner/-innen Brandenburgs zum Potsdamer – Analgesie - Sonnabend (PAS), einer
Veranstaltung des Interdisziplinären Arbeitskreises der Brandenburger Schmerz- und Palliativmediziner e. V. (IABSP).
(16 Stunden)
20./21. März 2015
Veranstaltungsort:
Landesärztekammer Brandenburg
Dreifertstraße 12
03044 Cottbus
Telefon: 0355 7801025
Seminarraum Neubau - Erdgeschoss
Leitung/Moderation:
Prof. Dr. med. Rainer Moog, Cottbus
Febr. 2015 – Aug. 2015
Veranstaltungsort:
Geschäftsstelle der Landesärztekammer
Brandenburg
Reiterweg 3, 14469 Potsdam
Tel 0331 8871528-11
Kursleitung/Gruppenleitung:
Rainer Suske
Facharzt für Allgemeinmedizin
und Psychotherapeutische Medizin
(Lehrtherapeut), Werneuchen
Priv.-Doz. Dr. habil. Wolfram Zimmermann
Psychologischer Psychotherapeut;
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
(Lehrtherapeut), Bernau
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 15
AKTUELL
WER KANN HELFEN?
Informationen zu „Wiederbelebungsgerät MAX“ gesucht
Im Rahmen einer Literaturrecherche
zu mechanischen Hilfsmitteln der Herzdruckmassage sind wir auf Hinweise gestoßen, dass Anfang der 1960er
Jahre die in Palo-Alto/Calif., USA, ansässige Firma Corbin-Farnsworth ein in
Deutschland unter dem Namen "Wiederbelebungswagen MAX" vertriebenes Gerät vermarktet hat. Das Gerät
soll u. a. im Universitätskrankenhaus
Hamburg-Eppendorf und am Kranken- solches Gerät noch existiert. Wir wähaus St. Georg Hamburg im Einsatz ge- ren sehr dankbar über eine Kontaktwesen sein. Sicherlich wurde es noch aufnahme über s.gassner@uke.de.
an andere große Krankenhäuser in
Deutschland, der Schweiz oder Österreich ausgeliefert. Die Autoren würden ■ PD Dr. med. Michael Goerig
Dr. med. Sebastian Gassner
gerne weitergehende Informationen
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
über die Anwendungspraxis mit dieKlinik und Poliklinik für Anästhesiologie
sem Gerät in Erfahrung bringen. Auch
Martinistr. 52, 20246 Hamburg
wäre es interessant zu wissen, ob ein
BUNDESINSTITUTS FÜR ARZNEIMITTEL UND MEDIZINPRODUKTE
Prof. Dr. Julia Stingl ist neue Vizepräsidentin
Prof. Dr. Julia Stingl ist Anfang
Oktober zur Vizepräsidentin des
Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte (BfArM) ernannt worden. Die 43-Jährige ist
Fachärztin für Klinische Pharmakologie.
Prof. Dr. Julia Stingl
Nach Abschluss ihres Medizinstudiums 1997 arbeitete sie als Ärztin im
Bereich der Psychiatrie und Klinischen
Pharmakologie, habilitierte 2004
zum Thema Arzneimitteltherapieem­
pfehlungen auf pharmakogenetischer
Basis und war von 2006 bis 2012 Universitätsprofessorin für das Fach Klinische Pharmakologie an der Universität
Ulm. Seit 2012 leitet sie die neu eingerichtete Abteilung für Forschung im
BfArM.
Foto: BfArM
Ihre Forschungsarbeiten veröffentlichte sie in mehr als 150 wissenschaftlichen Artikeln und Buchbeiträgen
auf dem Gebiet der Individualisierten
Arzneimitteltherapie, Arzneimittel­
sicherheit und Pharmakogenetik. Prof.
Dr. Stingl leitet und koordiniert zahlreiche drittmittelgeförderte internationale
Forschungsprojekte sowie europäische
Forschungsverbünde. Prof. Dr. Stingl
ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften und seit 2004
außerordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen
Ärzteschaft. Ihre Forschungsarbeiten
16 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
wurden mehrfach mit wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet.
Der Präsident des BfArM, Prof. Dr.
Karl Broich, sieht in der Ernennung von
Prof. Dr. Stingl einen richtungsweisenden Schritt für die weitere Entwicklung
des Instituts. "Neben der Stärkung unseres Kerngeschäfts wollen wir uns
noch stärker als Forschungseinrichtung profilieren und dabei langfristig
Schwerpunkte setzen, die sich konkret
aus den Aufgaben des BfArM ergeben.
Dazu soll unter anderem die Zusammenarbeit mit der Universität und dem
Klinikum Bonn ausgebaut werden", so
Broich. "Durch den Aufbau einer eigenen Forschungsabteilung haben wir
bereits einen großen Schritt in diese
Richtung gemacht. Ich bin froh, dass
ich nun zusammen mit Prof. Dr. Stingl
als Vizepräsidentin diese Entwicklung
weiter vorantreiben kann."
sorgen, dass regulatorische Arbeit und
Forschung in Zukunft noch besser ver"Ich freue mich sehr auf die neue netzt werden zum Wohle der PatienAufgabe und bin dankbar für das Ver- tinnen und Patienten."
trauen, das man mir damit entgegenbringt", sagte Prof. Dr. Stingl. "Ich
werde mich dafür einsetzen, dass das ■ Maik Pommer,
Bundesinstitut für Arzneimittel und
BfArM als größte Zulassungsbehörde
Medizinprodukte
in Europa seine Position weiter ausbauen kann. Die Forschung ist ein
wichtiger Bestandteil der Arbeit des
BfArM, um die Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten weiter
zu verbessern. Daher möchte ich dafür
AKTUELL
ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT
Alte Betäubungsmittelrezepte dürfen ab dem 01.01.2015
nicht mehr zur Verschreibung verwendet werden!
Seit März 2013 gibt die im Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte
angesiedelte Bundesopiumstelle neue Betäubungsmittelrezeptformulare
(BtM-Rezepte) heraus. Diese tragen eine deutlich sichtbare, fortlaufende neunstellige Rezeptnummer. Ab dem 01.01.2015 dürfen ausschließlich nur noch diese
BtM-Rezepte zur Verschreibung
von Betäubungsmitteln verwendet werden.
Die vor März 2013 herausgegebenen BtM-Rezepte tragen eine deutlich längere Zahlenfolge. Diese alten
BtM-Rezepte dürfen nur noch bis zum
31.12.2014 ausgestellt und bis zum
07.01.2015 durch die Apotheke belie­
fert werden. Das ergibt sich aus den
Regelungen der Betäubungsmittelverschreibungsordnung, nach der ein
Betäubungsmittel nur maximal sieben
Tage nach Ausstellungsdatum auf dem
BtM-Rezept von der Apotheke abgegeben werden darf.
grundsätzlich nicht. Mit jeder Lieferung
erhalten Ärztinnen und Ärzte, wie bisher, eine Folge-Anforderungskarte für
neue BtM-Rezepte. Es sollte unbedingt
diese Anforderungskarte für die Bestellung von Rezepten verwendet werden.
Die Folge-Anforderungskarte wird in
Zukunft mit einem Barcode versehen
sein, der die Bearbeitung in der Bundesopiumstelle erleichtert und die AusDie alten BtM-Rezepte sollen nicht lieferung der BtM-Rezepte erheblich
an die Bundesopiumstelle zurückge- beschleunigt.
schickt werden, sondern müssen vom
verschreibenden Arzt mit den Durchschriften der ausgestellten BtM-Re- ■ Dr. med. Katrin Bräutigam,
Arzneimittelkommission der deutschen
zepte drei Jahre aufbewahrt werden.
Ärzteschaft
Das Verfahren für die Nachbestellung von BtM-Rezepten ändert sich
50-JÄHRIGES STUDIENJAHRES-JUBILÄUMSTREFFEN
Jahrgang 1959 bis 1965
Partnerschaftsgesellschaft
Die Rostocker Medizin- und Zahnmedizinstudenten des Jahrgangs
1959, Abschlussjahr 1965, laden zum 50. Jubiläum des Staats­
examens am 16. Mai 2015 nach Rostock ein.
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Ärztliches Wettbewerbsrecht
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Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 17
AKTUELL
BRANDENBURGS KLINIKEN VORGESTELLT
Evangelische Kliniken Luise-Henrietten-Stift Lehnin
Haus der kurzen Wege:
Innere Medizin und
Palliativmedizin,
Geriatrie und Geriatrische
Rehabilitation liegen
unter einem Dach
Fotos: Evangelische Kliniken
Luise-Henrietten-Stift Lehnin
Inmitten der märkischen Seen-,
Wald- und Heidelandschaft und
eingebettet in das Gelände des
traditionsreichen Zisterzienserklosters betreibt das Evangelische
Diakonissenhaus Berlin Teltow
Lehnin in Kloster Lehnin eine Klinik für Innere Medizin und Palliativmedizin, eine Klinik für Geria­
trie sowie eine Klinik für Geria­
trische Rehabilitation. Am Krankenhaus ist ein Notarztstandort
etabliert. Alle Kliniken liegen unter einem Dach – kurze Wege sind
einer der vielen Vorzüge des Hauses. Jährlich werden rund 2.000
Patienten im Akutkrankenhaus
und etwa 1.200 in der Rehabilitationsklinik behandelt. Die Kliniken
Lehnin sind nach dem Qualitätssiegel Geriatrie für Rehabilitationskliniken und nach DIN EN ISO
9001:2008 zertifiziert.
Zusammen mit den anderen Krankenhäusern des Unternehmensverbundes
Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin in Ludwigsfelde,
Luckau und Frankfurt (Oder)/Seelow
18 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
gehören die Kliniken Lehnin zum Ver- Verfahren – Physiotherapie, psychobund christlicher Kliniken Brandenburg logische Begleitung, Kunstthera(VCKB).
pie, soziale Beratung, seelsorgerische
Klinik für Innere Medizin
und Palliativmedizin
Die Klinik für Innere Medizin und Palliativmedizin mit 55 Betten ist als Klinik
der Grundversorgung Teil der wohnortnahen Gesundheitsversorgung im
Kreis Potsdam-Mittelmark. Ihr Team
behandelt alle häufigen inneren Krankheiten nach aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine Kooperation
mit den umliegenden Krankenhäusern
stellt die reibungslose Übergabe von
Patienten in Häuser höherer Versorgungsstufe sicher.
In der Palliativstation werden Menschen mit einer nicht mehr heilbaren
und weit fortgeschrittenen Erkrankung behandelt. Die Behandlung umfasst eine symptomorientierte Therapie – von noch möglicher palliativer Chemotherapie über individuelle Betreuung bzw. spirituelle Begleitung
Schmerztherapie bis hin zur Anwen- des Erkrankten und seiner Angehöridung anerkannter naturheilkundlicher gen sowie Sterbebegleitung.
AKTUELL
Klinik für Geriatrie
älterer Patienten notwendig sind (Labor, Röntgen, Endoskopie u.a.). Neben
Die Klinik für Geriatrie stellt eine wich- der medizinischen Akutversorgung
tige Ergänzung der altersrelevanten re- werden frühzeitig die individuellen Begionalen medizinischen Versorgung im handlungsziele für die Therapie und
und Behandlung sowie aktivierender
Pflege auch Krankengymnastik (Bobath, PNF etc.), physikalische Therapie im Bewegungsbad oder Therapiegarten, Ergotherapie, Logopädie,
Landkreis Potsdam-Mittelmark dar. In
der Klinik stehen alle diagnostischen
und therapeutischen Möglichkeiten
zur Verfügung, die für die Versorgung
die aktivierende Pflege festgelegt. Sie
werden durch ein umfangreiches geriatrisches Assessment (Beurteilungstests
für den Selbsthilfebereich, die Mobilität, die Hirnleistung, Lernfähigkeit,
Stimmung u. a.) regelmäßig überprüft.
Neben der engen Zusammenarbeit
mit der Klinik für Innere Medizin und
Palliativmedizin sowie der Klinik für
Geriatrische Rehabilitation bestehen
zahlreiche weitere Kooperationen zu
spezialisierten Einrichtungen für weiterführende Behandlungen. Die Aufnahme von Patienten ist möglich als
Notfall
(24-Stunden-Bereitschaftsdienst), per hausärztlicher Einweisung oder als Verlegung aus anderen
Kliniken.
Neuropsychologie und Psychologie
sowie Beratung und Begleitung durch
Sozialdienst und Krankenhausseelsorge. Kulturelle Angebote wie Vorträge
oder Gesprächskreise ergänzen das
Angebot.
Die Tagesklinik versteht sich als Bindeglied zwischen stationärer Behandlung
und ambulanter Versorgung. Bei gesicherter häuslicher Versorgung kann
so ein stationärer Aufenthalt verkürzt
oder sogar ersetzt werden.
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
• Facharzt für Innere Medizin und Internistischer Teil des Facharztes für
Allgemeinmedizin:
• Basisweiterbildung Innere Medizin
- 36 Monate
• Weiterbildung Innere Medizin
- 18 Monate, ausgenommen 6 Monate Intensivmedizin (in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen
Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow)
• Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
- 18 Monate
• Facharzt für Innere Medizin und
Geriatrie - 36 Monate Geriatrie
• Zusatzbezeichnung Geriatrie
- 18 Monate
• Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
- 6 Monate
Allgemeine Daten:
Evangelische Kliniken
Luise-Henrietten-Stift Lehnin
Klosterkirchplatz 8 a
14797 Kloster Lehnin
Internet: www.diakonissenhaus.de
Geschäftsführer: Dr. Karsten Bittigau
Geschäftsführerin:
Dr. Christiane Neumann
Kaufmännischer Direktor:
Wolfgang Taciak
Klinik für Innere und Palliativmedizin
sowie Klinik für Geriatrie
Tel.: 03382 - 768 138
Fax: 03382 - 786 288
E-Mail: sekretariat.leh@diakonissenhaus.de
Chefarzt: Dr. Jens Peter Bork
Anzahl der Betten: 55
Stationäre Fälle: 1.800
Anzahl der Ärzte, VK: 7,4
Anzahl der Pflegekräfte, VK: 30,0
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Tel.: 03382 - 768 284
Fax: 03382 - 768 289
E-Mail: petra.hennig@diakonissenhaus.de
Anzahl der Betten: 70 stationär,
10 Tagesklinik
Chefarzt: Dr. Michael Sachse
Stationäre Fälle: 950
Anzahl der Ärzte, VK: 6,1
Anzahl der Pflegekräfte, VK: 36,7
Bild links: Auf der
Palliativstation
frühstücken Patienten
und Team gemeinsam
Bild rechts:
Krankengymnastik im
Bewegungsbad
■ Evangelische Kliniken
Luise-Henrietten-Stift Lehnin
Weiterbildungsbefugnisse
Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation wendet sich an ältere Patientinnen
und Patienten, die nach einem Aufenthalt in einer Akutklinik Unterstützung
bei der Aktivierung verloren gegangener Fähigkeiten benötigen. Der Grundsatz dabei lautet: fördern statt fordern.
Die Klinik verfügt über eine Kapazität
von 70 Betten und weiteren zehn Plätzen in der Geriatrischen Tagesklinik.
Zum therapeutischen Angebot der
Klinik für Geriatrische Rehabilitation
gehören neben fachärztlicher Beratung
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 19
AKTUELL
UNSICHTBARE STABILISIERUNG DES BECKENS
Ältere Patientinnen gewinnen an Lebensqualität
Im Achenbach-Krankenhaus Königs Wusterhausen wurde binnen kurzer Zeit zunächst bei einer 87-jährigen, dann bei einer
77-jährigen Patientin eine Stabilisierung ihres gebrochenen Beckens mit einem „Fixateur interne“ durchgeführt. Das ist eine
neuartige minimal-invasive Operationstechnik um diese komplexen Wich, besprach mit der Patientin die
Brüche auch noch im hohen Alter Möglichkeit einer Operation. Gemeinbehandeln zu können.
sam entschieden sie sich für das neue
Operationsverfahren, um die SchmerBrüche des Beckenskeletts beim alten zen dauerhaft zu reduzieren und vor alMenschen, die nicht spontan verheilen, lem die Gehfähigkeit wieder herzustelbedeuten wegen der damit verbunde- len. Solche Stabilisierungen sind bisher
nen Schmerzen für die Patienten häu- meist mit äußeren Metallgestellen (Fifig eine starke Beeinträchtigung ihrer xateur externe) durchgeführt worden,
Mobilität oder sogar Bettlägerigkeit. mit dem Nachteil, dass diese sehr hinEine offene Operation mit einer Stabi- derlich sind und auch keine übliche Belisierung durch Platten und Schrauben kleidung mehr getragen werden kann.
kann aber wegen des damit verbun- Die zweite Patientin war bei Regen
denen Risikos oft nicht durchgeführt gestürzt und suchte wegen starker
werden, so dass bisher eine medika- Schmerzen im Beckenbereich einen
mentöse Behandlung der Schmerzen Orthopäden auf. Außer einer Prellung
im Mittelpunkt stand. Jetzt gibt es ein konnte dieser nichts feststellen, doch
minimal-invasives Operationsverfahren, die Beschwerden blieben. „Zehn Tage
mit dem durch wenige zwei Zentimeter habe ich gewartet, aber Gehen, Hinlange Hautinzisionen, ohne Blutverlust, setzen und Aufstehen fielen mir sehr
der gesamte Beckenring soweit stabili- schwer“, beschreibt Ingrid S. ihren Leisiert werden kann, dass der Schmerz densweg. „Dann folgten das Röntgen,
erheblich gelindert und die Mobilität ergebnislos, und eine Computertomowieder normalisiert werden kann.
graphie, auch ergebnislos, aber die
Die 87 Jahre alte Dame klagte seit Schmerzen hörten nicht auf.“ Erst eine
Langem über starke, nicht nachlassen- Untersuchung mit Magnetresonanztode Schmerzen im Beckenbereich. Beim mographie (MRT) zeigte einen doppelRöntgen zeigte sich dann eine ausge- ten Beckenringbruch, umgehend folgte
prägte Osteoporose mit einem Bruch die Operation mit Implantierung eines
des vorderen und hinteren Beckenrin- „Fixateur interne“.
ges. Von einer Operation wurde zu- „Das neue Verfahren hat für die Benächst bei der zwar kranken, aber bis troffenen erhebliche Vorteile“, so Prodahin mobilen Patientin abgesehen, da fessor Wich. „Die Schmerzen sind
diese Form des Knochenbruches meist deutlich reduziert, sie haben vollstänohne Operation ausheilt. Die Schmer- dige Bewegungsfreiheit und keine Einzen nahmen jedoch eher zu und eine schränkungen bei der Bekleidung und
stationäre Schmerztherapie bei Frau auch sonst keinerlei BeeinträchtigunDr. Mattke begann. Solange die Dame gen aufgrund der Stabilisierung. Damit
ruhte, war die Therapie hilfreich, eine gewinnen sie erheblich an LebensquaMobilisierung (Aufstehen, Gehen) war lität und Mobilität.“ Zusätzlich stabilijedoch weiterhin nicht möglich.
sierte der Professor den hinteren BeEin Ärzteteam, bestehend aus der ckenring im Bereich des Kreuzbeins,
Schmerztherapeutin Frau Dr. Matt- mit der ebenfalls noch neuen Technik
ke, der Chefärztin für Anästhesiologie der Sakroplastie. Dabei erfolgt die StaFrau Dr. Kalsow und dem Chefarzt für bilisierung über eine Zementinjektion
Unfallchirurgie Professor Dr. Michael in den osteoporotischen Knochen und
20 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
eine anschließende Verschraubung.
Auch Frau S. erholte sich schnell. „Bei
den ersten Übungen war ich noch sehr
skeptisch“, sagt sie, „und habe mich
kaum getraut das Aufstehen zu üben.
Jetzt, nach zehn Tagen, klappt das
schon hervorragend. Nur den ‚Hoppel‘, die Gehhilfe, mag ich nicht, das
ist lästig.“
Die ebenso schnellen wie sehr guten
Fortschritte bestätigen auch die Ärzte. Bei beiden Patientinnen gaben die
Erfolge dem Behandlungsteam recht.
Vor der Operation waren die älteren
Patientinnen pflegebedürftig, bettlägerig und litten unter den dauerhaften
Schmerzen.
Beide konnten am Tag nach der Operation, die nur drei kleine, zwei Zentimeter lange Narben hinterließ, erste
Bewegungs- und Gehübungen durchführen. So gewannen sie recht schnell
ihre Mobilität zurück und konnten, mit
nur noch wenigen, milden Schmerzmitteln, zur weiteren Behandlung in
eine Rehabilitationseinrichtung wechseln. Dort erhalten sie weitere mobilitätsfördernde Maßnahmen, die auch
die Ängste vor dem Gehen ohne „Hoppel“ nehmen, um anschließend wieder
zu Hause zu wohnen.
■ Dr. phil. Ragnhild Münch, Klinikum Dahme-Spreewald
Fachliche Informationen:
Prof. Dr. med. Michael Wich, Chefarzt,
Abt. für Chirurgie – Unfallchirurgie und
Orthopädie
Tel.: 03375 288-212
m.wich@klinikum-ds.de
www.klinikum-ds.de
AKTUELL
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR GERONTOLOGIE UND GERIATRIE
Max Bürger – Ein Leben in zwei deutschen Staaten
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG)
vergab jahrzehntelang einen nach
Prof. Dr. med. Max Bürger (18851966), dem Begründer der deutschen Altersforschung, genannten
Preis. Max Bürger ist in einigen
neueren Publikationen vorgeworfen worden, während des Zweiten
Weltkrieges „Menschenversuche“
durchgeführt zu haben.
Das Präsidium der DGGG und der Arbeitskreis Kritische Gerontologie der
DGGG haben es für notwendig gehalten, diese Vorwürfe zu überprüfen. Zu
diesem Zweck hat das Präsidium der
Fachgesellschaft im Februar 2013 den
Historiker Prof. Dr. Wolfgang Wippermann mit der Abfassung einer Biografie beauftragt. Die DGGG dankt Prof.
Wippermann für Recherche und Erstellung der ausführlichen Biografie Max
Bürgers, die voraussichtlich Anfang
2015 veröffentlicht wird. Die Biografie
legt dar, dass Max Bürger während der
NS-Zeit selbst keine „Menschenversuche“ durchgeführt hat.
Den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie lag die Biografie ab Juli 2014 vor
und konnte somit als Grundlage für
einen Mitgliederentscheid auf dem
12. Kongress der DGGG 2014 vom 24.
bis 27. September in Halle dienen. Zusätzlich fand auf dem Kongress am 26.
September ein Diskussionsforum zur
Namensgebung des Preises statt, an
dem sich auf dem Podium außer Prof.
Dr. Wippermann auch Prof. Dr. Micha Brumlik, Prof. Dr. Werner Vogel,
Prof. Dr. Hans Werner Wahl, Prof. Dr.
Susanne Zank und der Präsident der
DGGG, Prof. Dr. Andreas Simm mitwirkten. Moderiert von Prof. Dr. Astrid
Hedtke-Becker, der nun amtierenden
Präsidentin, beteiligten sich auch zahlreiche Mitglieder der DGGG an der
Diskussion.
Gerontologie. Ambivalent war sein
politisches Verhalten in den Zeiten des
Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik. Von beiden politischen Systemen konnte er als Arzt und Klinikchef
profitieren. Diesen Profit hatte er selbst
im Wissen von den Verbrechen seiner
Kollegen im NS-Regime nicht gefährden wollen. Aufgrund dieses neuen
Wissensstandes kam das Präsidium zu
dem Schluss, dass Max Bürger künftig
nicht als das Vorbild gelten kann, das
der Namengeber eines Preises sein soll.
Die Mitglieder entschieden auf der
Mitgliederversammlung am Abend
des 26. September 2014 mit deutlicher
Mehrheit, dieser Empfehlung des Präsidiums zu folgen.
■ Für das Präsidium der DGGG
Prof. Dr. Andreas Simm, Universität Halle
Für den Arbeitskreis Kritische
Gerontologie der DGGG
Prof. Dr. Kirsten Aner, Universität Kassel
Auf der Mitgliederversammlung empfahl das Präsidium den Mitgliedern,
den Namen des Preises nicht fortzuführen, denn es ist folgendes Fazit
zu ziehen: Unbestritten sind Bürgers
wissenschaftliche Verdienste für die
GEMEINSAM FÜR EIN FAMILIENFREUNDLICHES KRANKENHAUS
Kampagne des Marburger Bundes für Ärztinnen und Ärzte
Welche Krankenhäuser haben
familienfreundliche Arbeitsbedingungen? Wo gibt es gute Praxisbeispiele, an denen sich andere orientieren können? Auf diese
Fragen will der Marburger Bund
Antworten geben und hat deshalb seine Kampagne für ein familienfreundliches Krankenhaus
neu gestartet.
„Gemeinsam mehr bewegen – gemeinsam für ein familienfreundliches
Krankenhaus!“ lautet das neue Motto
der Kampagne, mit dem der Marburger Bund vor allem Ärztinnen und Ärzten, aber auch Betriebsräten und Krankenhäusern Anreize zur Umsetzung
familienfreundlicher Maßnahmen geben will. So soll ein Klinikregister dabei
helfen, sich über bestehende Angebote der Krankenhäuser zu informieren.
Wie Arztberuf und Familie besser in
Einklang gebracht werden können, zeigen Praxisbeispiele, die Krankenhäuser
auf der Kampagnen-Website anmelden
können.
Bereits Anfang 2007 hatte der MB
die Kampagne „Für ein familienfreundliches Krankenhaus“ ins Leben gerufen, um Krankenhäuser von den Vorteilen familienfreundlicher Arbeitsbedingungen zu überzeugen. Mit dem
Relaunch der Kampagne sollen nun
verstärkt Impulse für die Entwicklung
familienfreundlicher Maßnahmen gesetzt werden. Zentrales Element der
Kampagne ist das Klinikregister, das
auf eine bundesweite Internetrecherche bei Krankenhäusern mit mehr als
200 Betten zurückgeht. Bei über 700
Krankenhäusern fand der MB auf den
Internetseiten der Krankenhäuser familienfreundliche Angebote unterschiedlicher Qualität.
■ Hans-Jörg Freese, Marburger Bund
Bundesverband
Kampagnen-Website: www.familienfreundliches-krankenhaus.de
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 21
AKTUELL
HILFE FÜR SUIZID-GEFÄHRDETE
Erster „Welt-Suizid-Report“ der WHO veröffentlicht
Robin Williams tat es, Robert
Enke auch und Gunter Sachs. Sie
begingen Selbstmord. Meist bei
Prominenten berichten Medien
über Suizid. Jedoch nimmt sich
alle 40 Sekunden ein Mensch das
Leben. Allein in Deutschland versuchen es jährlich rund 100.000
Menschen, weltweit waren es im
Jahr 2012 mehr als 800.000. Diese Zahlen veröffentlichte Anfang
September die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals in
einem globalen Bericht zur Selbsttötung. Mehr Suizid-Prävention
fordert die WHO.
„Das Thema Selbsttötung ist in der
Gesellschaft eher ein Tabuthema“,
meint Martin Lotze, Chefarzt der Heinrich-Heine-Klinik, Zentrum für Psychosomatik und Psychotherapie in Potsdam. „Die Beweggründe sind nicht selten schwere seelische Leiden wie eine
Depression“. Der Facharzt weiß, wovon er spricht: „80 Prozent der von Depressionen betroffenen Menschen haben sich im Krankheitsverlauf mindestens einmal mit dem Gedanken eines
Suizids beschäftigt. Wovon es immerhin 10 bis 15 Prozent tatsächlich versuchen. Hier ist Aufklärung notwendig.“
Kliniken auf Psychosomatik und Psychotherapie spezialisiert sind, möchten
darauf aufmerksam machen, dass Depressionen im ersten Schritt diagnostiziert und im zweiten Schritt richtig behandelt werden müssen. „Die Depression ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung“, sagt Lotze. Mit
rechtzeitigen Präventionsmaßnahmen
ließe sich die Zahl der Menschen, die
eigenständig aus dem Leben scheiden,
senken, sind sich Fachärzte einig. Viele würden sich nicht trauen, zum Arzt
zu gehen.
Bei einigen Betroffenen würde die
Grunderkrankung Depression nicht
rechtzeitig diagnostiziert. „Symptome
wie traurige Stimmung, Antriebs- und
Freudlosigkeit, aber auch Schlafstörungen oder Schmerzen können auf eine
Depression hinweisen“, erklärt der
Facharzt. Steht die Diagnose fest, muss
sie je nach Ausprägung therapiert werden. Bei leichten Fällen können Medikamente oder eine ambulante Psychotherapie ausreichend sein. Manchmal
kommt eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie zum Einsatz. In schweren Fällen
ist eine stationäre Behandlung in einer
Klinik oder Reha-Einrichtung sinnvoll.
Grebenhain sind als Fachkliniken für
Psychosomatik und Psychotherapie
auf die Behandlung seelischer Erkrankungen spezialisiert. Moderne Behandlungskonzepte mit psychotherapeutischen Gesprächen, mit Entspannungsverfahren, mit Bewegungs- und Kreativtherapien bieten Hilfe zur Selbsthilfe
und betrachten dabei den gesamten
Menschen ganzheitlich. Nach durchschnittlich fünf Wochen Klinik-Aufenthalt gehen die Patienten wieder in ihre
Welt, oft gestärkt und mit der Aufgabe
im Gepäck, ihren begonnenen Weg zu
Hause fortzusetzen. „Bei einem Großteil der therapierten Patienten ist der
Klinikaufenthalt auch nach einem Jahr
noch ein voller Erfolg, sie haben es geschafft.“, sagt Martin Lotze. „Doch bevor wir ihnen helfen können, müssen
sich Menschen mit mentalen Problemen, chronischen Schmerzen und in
akuten emotionalen Stresslagen den
ersten Schritt selber gehen. Deshalb
appelliert er an Betroffene, sich zu öffnen und sich zu trauen, das Thema anzusprechen, beispielsweise in der Familie, beim Arzt oder bei der Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de, Tel.
0800 1110111 oder 0800 1110222. Der
Anruf ist kostenfrei.).
Die WHO fordert mehr Hilfsangebote
Fachärzte der Dr. Ebel-Fachkliniken, Vier Dr. Ebel-Fachkliniken in Pots- und eine bessere und schneller einsetvon denen vier der bundesweit acht dam, Saalfeld, Bad Steben und in zende Betreuung. WHO-Generaldirektorin Margaret Chan rief die Staaten daher auf, mehr Geld in die Vorbeugung
von Selbsttötungen zu investieren.
Bekanntmachung der AOK-Nordost
Die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse plant einen Vertrag zur Sekundärprävention
der chronischen Niereninsuffizienz für Versicherte der AOK Nordost, bei denen bisher
keine Niereninsuffizienz diagnostiziert wurde.
Hierzu will die AOK Nordost in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklen­
burg­Vorpommern einen Vertrag gem. §§ 140 a ff. Sozialgesetzbuch V schließen.
Die Eignungsanforderungen, welche Bewerber/Bewerbergemeinschaften erfüllen
müssen, sowie weitere Informationen sind unter:
� http://www.aok-gesundheitspartner.de/bln/iv/ausschreibung/index.html,
� http://www.aok-gesundheitspartner.de/brb/iv/ausschreibung/index.html,
� http://www.aok-gesundheitspartner.de/mv/iv/ausschreibung/index.html
Anzeige
abrufbar.
22 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
■ Ulrike Spaak, Dr. Ebel Fachkliniken
Weitere Informationen zu
Therapiemaßnahmen der
Dr. Ebel-Fachkliniken:
www.ebel-kliniken.com:
http://www.heinrich-heine-klinik.de/
http://www.klinik-bergfried.de/
http://www.rehaklinik-am-park.de/
http://www.vogelsbergklinik.de/
Zum WHO-Report: http://www.who.
int/mental_health/suicide-prevention/
world_report_2014/en/
AKTUELL
KRITIK AN KBV-VV
Ärzteverbände gegen Teilung ärztlicher Körperschaften
In der anhaltenden Diskussion
um die Teilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)
und der KVen in ein hausärztliches und ein fachärztliches Lager
hat sich auch die Allianz Deutscher Ärzteverbände zu Wort
gemeldet.
„Die Blockbildung in der Vertreterversammlung der KBV und in anderen
Gremien der Selbstverwaltung muss
überwunden werden“, fordert AllianzSprecher und MEDI GENO-Vorstandsvorsitzender Dr. Werner Baumgärtner.
Die in der Allianz organisierten Ärzteverbände sprechen sich ganz entschieden gegen eine Teilung und eine Sektionierung der ärztlichen Körperschaften
aus – sowohl auf Bundes- als auch auf
Landesebene. „Die ambulante Versorgung ist ja auch nicht teilbar und muss
im Zusammenwirken von Hausärzten
und Fachärzten zum Wohle der Patienten erfolgen“, so Baumgärtner weiter.
„Deswegen können die Ärztinnen und
Ärzte an der Basis diese Teilungsdebatte überhaupt nicht nachvollziehen
– schließlich ist ihr Praxis­alltag von einem fachübergreifenden Miteinander
geprägt.“
Die Allianz Deutscher Ärzteverbände spricht sich entschieden dagegen
aus, dass sich künftig der Gesetzgeber bei Satzungsänderungen aus der
hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung einmischt. „Das war und ist
originäre Aufgabe der Gremien unserer Körperschaften und würde unsere
Selbstverwaltungen nur schwächen“,
so die Vorsitzenden der in der Allianz
organisierten Verbände. Allerdings sind
die aktuellen Versuche, die Satzung der
KBV zu verändern, dringend ergänzungs- und verbesserungswürdig.
Außerdem kommt die Allianz zu dem
Schluss, dass sich die Zusammensetzung der Vertreterversammlung der
KBV aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitgliedern nicht bewährt
hat und Teil des aktuellen Problems
ist. Deswegen schlagen die Ärzteverbände einvernehmlich vor, die Vertreterversammlung nur noch aus ehrenamtlichen Mitgliedern zu bilden, die in
Direktwahl von allen Niedergelassenen
gewählt werden.
■ Angelina Schütz, Medi-Verbund
HÄVBB
2. Hausärztetag des Hausärzteverbandes Brandenburg e. V.
Am 24. September fand in Potsdam der zweite Hausärztetag des
Hausärzteverbandes Brandenburg
e. V. (HÄVBB) statt.
Ein Fazit welches man ziehen kann:
Eine kleine aber erfolgreiche Veranstaltung. Der Hausärztetag war von
Anfang an nicht als überdimensionierte Frontveranstaltung geplant, sondern
als interaktives Miteinander. Der Dialog
stand im Vordergrund. Auch diesmal
gab es zwei Workshops für Ärzte mit
sehr guten Referenten zu den Themen
Palliativmedizin sowie Sozialmedizin.
Zusätzlich gab es einen Workshop für
medizinisches Fachpersonal. Die Teilnehmer der Workshops waren sehr
zufrieden und freuten sich über die intensive Arbeitsatmosphäre.
Im berufspolitischen Teil stand die
stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung,
Dipl.-Med. Regina Feldmann Rede und
Antwort.
Frau Feldmann kam unmittelbar von
Verhandlungen mit dem Bewertungsausschuss zum neuen EBM. Sie berichtete über das Hauptthema des Tages, die Einführung der Honorierung
der nichtärztlichen Praxisassistentin.
Knackpunkt an diesem Verhandlungstag war die Anzahl der Behandlungsfälle je Praxis, welche für die Abrechnung notwendig sind. An diesem Tag
wurde keine Einigung erzielt, Frau
Feldmann war an dieser Stelle aber
sehr zuversichtlich, dass der nächste
Termin hier die Einigung bringt. Außerdem setzt sich die KBV für eine neue
Bewertung der Technischen Leistungen
in den hausärztlichen Praxen ein.
Kein Geheimnis ist, dass die Hausärzte nicht mit allen Änderungen im neuen Hausarzt EBM zufrieden sind. Auch
hierüber wurde diskutiert. Mehrfach
wurde an diesem Abend das Thema
Abrechnungsbedingungen der Geria­
trieziffern angesprochen. Hierzu gab
es eine ganz klare Aussage von Frau
Feldmann. In den nächsten Modifizierungen des EBM wird es hier keine
Änderungen geben.
Ein weiteres wichtiges Thema im berufspolitischen Teil war die Frage der
Parität in den KVen. Auch wenn dies in
Brandenburg kein Thema ist, hier funktioniert in der Regel die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten
komplikationslos.
Dipl.-Med. Regina Feldmann
Foto: Simone Groß
■ Simone Groß, Anja Zimmermann
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 23
AKTUELL
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR THORAX-, HERZ- UND GEFÄSSCHIRURGIE
Europäische Leitlinien zur Behandlung Koronarer
Herzkrankheit aktualisiert
Die European Association for
Cardio-Thoracic Surgery (EACTS)
und die European Society of Cardiology (ESC) haben die aktualisierten Leitlinien für die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit
(KHK) veröffentlicht.
Grafik: © ag viueli fotolia
Die neue Fassung der Leitlinien enthält klare Empfehlungen, bei welchen
Patienten die Erkrankung medikamentös, durch eine koronare Bypass-Operation oder mittels Perkutaner-Koronar-Intervention (PCI) mit Implantation
eines oder mehrerer Stents behandelt
werden sollte. Danach gilt stark vereinfacht: Patienten mit komplexen Stenosen profitieren langfristig von der
herzchirurgischen Operation, während
Patienten mit minder komplexen Stenosen durchaus auch durch eine PCI
oder sogar medikamentös behandelt
werden können. Noch stärker als bisher wird auch die Notwendigkeit der
interdisziplinären Zusammenarbeit von
Kardiochirurgen und Kardiologen bei
der Behandlung einer stabilen KHK im
Sinne eines „Herzteams“ betont. Um
diese zwingend notwendige Zusammenarbeit den Ärzten nachvollziehbar
zu verdeutlichen, wurde von den Fachgesellschaften begleitend zu den Leitlinien eine Muster-Patienteninformation
herausgegeben, die von je einem Facharzt für Kardiologie und für Herzchirurgie gegenzuzeichnen ist.
In den Leitlinien ist festgehalten, dass
bei akuten Myokardinfarkten die PCI
unter Einsatz der neuesten Generation von beschichteten Stents in den allermeisten Fällen weiterhin Mittel der
Wahl ist. Die aortokoronare Bypass-OP
kommt beim akuten ST-Hebungsinfarkt
in Betracht, wenn eine PCI nicht möglich ist oder Komplikationen auftreten.
Für die stabile KHK wird in den Leitlinien das Risiko-Nutzen-Verhältnis als
Maßstab für die geeignete Therapiewahl angesehen. Berücksichtigt wurde
ferner, dass die Ergebnisse zahlreicher
in den letzten Jahren durchgeführter
Studien und Register zeigten, dass die
24 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
PCI mit Blick auf das Überleben und
die Rate der Myokardinfarkte keinen
Vorteil gegenüber der medikamentösen Behandlung aufwies. Darüber
hinaus wurden auch Studien und Registerergebnisse der letzten Jahre bei
der Leitlinienerstellung einbezogen,
welche die PCI mit Implantation eines
oder mehrerer Stents und die BypassOP verglichen. Diesen Ergebnissen folgend geben die Leitlinien eine Klasse
I-Empfehlung mit dem Evidenzlevel
A für die PCI oder die Bypassoperation bei Patienten mit stabiler KHK bei
Ein- und Zweigefäß-Erkrankungen mit
ursprungsnaher Stenose der linken vorderen Herzkranzarterie (LAD) und eine
Klasse I-Empfehlung mit dem Evidenzlevel B für beide invasiven Verfahren
bei minderkomplexen Dreigefäßerkrankungen mit einem SYNTAX-Score unter 22 vor. Für die Therapie durch eine
koronare Bypass-Operation besteht
die Klasse I-Empfehlung mit einem Evidenzlevel A für alle Patienten mit stabiler KHK bei Dreigefäß-Erkrankungen
mit einem höheren Syntax-Score sowie
aller operablen Diabetespatienten mit
Mehrgefäßerkrankungen.
den Leitlinien die Therapie gemeinsam
festgelegt wird. Der von der EACTS
Die Klassifikation der Patienten in Ri- und der ESC erarbeitete Patientenaufsikogruppen erfolgt anhand bewähr- klärungsbogen, in dem alle Verfahren
ter Risikoadjustierungsmodelle. Für und Prozessschritte dargestellt werden,
Patienten mit KHK wird hierzu der Eu- ist dafür sehr hilfreich und sollte auch
roSCORE II angewandt, der den Eu- den Patienten in Deutschland verfügroSCORE ablöst. Weitere Scores wie bar gemacht werden“, so Professor Jobeispielsweise der international aner- chen Cremer, Präsident der Deutschen
kannte SYNTAX-Score wird gerade zur Gesellschaft für Thorax-, Herz- und GeBeurteilung der Komplexität der koro- fäßchirurgie (DGHTG).
naren Herzerkrankung und Beurteilung
mittel- und langfristiger Ergebnisse in Die Deutsche Gesellschaft für Thoden Leitlinien aufgeführt.
rax-, Herz- und Gefäßchirurgie
(DGTHG) vertritt als medizinische Fach„Mit den aktualisierten Leitlinien ist gesellschaft die Interessen der über
nun unter Berücksichtigung aller vor- 1.000 in Deutschland tätigen Herz-,
handener Studien- und Registerergeb- Thorax- und Kardiovaskularchirurgen
nisse dokumentiert, für welche Pati- im Dialog mit Politik, Wirtschaft und
enten welche Therapie die am besten Öffentlichkeit.
Geeignete ist. Wir gehen davon aus,
dass alle Verantwortlichen kurzfristig
sicherstellen, dass Herzchirurgen und ■ Thomas Krieger, DGTHG
Kardiologen gemeinsam die Beratung
der Patienten vornehmen und gemäß
REZENSIERT
Giovanni Maio
Medizin ohne Maß?
Vom Diktat des Machbaren zu einer
Ethik der Besonnenheit.
1. Auflage, 219 S., gebunden,
2014, TRIAS Verlag Stuttgart
ISBN 978-3-8304-6749-6
17,99 € (D); CHF 25,20
Die wohl immer notwendiger werdende Beschäftigung mit ethischen
Fragestellungen im Zusammenhang
mit Zeugung, Geburt, Krankheit,
Sterben und Tod, hat den Autor veranlasst, sich mit seiner zusammengefassten Meinung über diese höchstpersönlichen Probleme an das LesePublikum zu wenden. Nicht allein für
Reproduktionsmediziner, bei Organspende, Transplantation, auch in der
palliativen Situation besonders interessant, werden Kritikpunkte an der
modernen (janusköpfigen) Medizin
mit ihren Machbarkeitsvorstellungen oder eher ihrem MachbarkeitsWahn(?), sehr überzeugend vorgetragen und auch die Konflikte zwischen
Linus Höke, Peter Gitzinger, Roger
Schmelzer, Ari Plikat (Illustr.)
Das böse Buch für Ärzte
Verlag: Lappan;
Auflage: 1. Aufl. 2014 (13. August 2014)
Gebundene Ausgabe: 96 Seiten
ISBN-10: 3830343167; 9,95 €
Ob „Hänsel und Gretel für Ärzte“, ein
fiktives Interview mit Sigmund Freud,
oder der kleine Knigge für den Umgang mit ihren Patienten, die Autoren
haben sich große Mühe gegeben, um
nach den Lehrern und Juristen auch
den weißen Berufsstand auf den Arm
zu nehmen. Manch ein Spruch kommt
einem dabei schon bekannt vor, denn
die dreiköpfige Autorenrunde lieferte
ihre Gags und Verulkungen auch schon
für das Distel Kabarett Theater in der
Berliner Friedrichstraße. Wem der Weg
in die Hauptstadt zu weit ist, findet jedoch auf den 96 Seiten einige Passagen
zum Schmunzeln. Exemplarisch ist u. a.
das „Interview mit Sigmund Freud“
zu nennen, bei dem der vermeintliche
Verweichlichungsgrad der Gesellschaft
Ethik und Kommerzialisierung der ärztlichen Kunst benannt, in die wir Ärzte
geraten können. G. Maio plädiert angesichts der „Schieflage der modernen Medizin“ für ein besseres Modell
der Medizin an sich und zitiert hierfür
Äußerungen von antiken und zeitgenössischen Philosophen, Dichtern und
Ärzten, wie etwa Albert Schweitzer.
Letzteren lässt er mit einem durchaus
passenden Zitat: „die schönste Art,
zu begeistern, sei es, nachdenklich zu
stimmen“, zu Wort kommen, denn die
Lektüre dieses „ethischen Buches“ regt
tatsächlich sehr zum Nachdenken an.
Die vom Autor zur Verdeutlichung
seines Anliegens verwendeten Termini
sind manchmal gewöhnungsbedürftige Begriffe, wie die einleitend benutzte Formulierung von der „ Begegnung
in der Petrischale“), provozieren aber
beim Leser den vom Autor wohl beabsichtigten Rezeptionsprozess.
In den Text eingefügte Beschreibungen von Schicksalen der Betroffenen
sollen - nach Vorstellung des Autors gleichsam als Katalysatoren, den Prozess des Umdenkens anstoßen und einer neuen Besonnenheit Platz machen.
Die geschilderten ethischen Probleme,
beginnend bei der Familienplanung mit
dem „Social Egg Freezing“, der FremdSamenspende und dem Praena-Test,
stellen hier nur ein Beispiel in einer langen Kette von Merkwürdigkeiten des
modernen Medizinbetriebes dar. Der
Autor befasst sich noch mit weiteren
Problemfeldern ( vom „guten Leben“
bis zum „guten Sterben“), wie der Fehlervermeidung, der Sterbehilfe u.v.a.m.
im Spannungsfeld zwischen Patient,
Krankheit und „technisierter“ Medizin.
Wenn man auch nicht jede seiner
Ansichten – wie etwa zur Organspende, die nicht zur Bürgerpflicht werden
sollte – teilen mag, so gelingt es Professor Maio doch, dem Leser die ethischen Dilemmata, besonders bei der
vorgeburtlichen Diagnostik, hier sehr
übersichtlich darzulegen. Wichtige Anmerkungen und ein Stichwortverzeichnis beschließen den schmalen Band im
handlichen Format, der auch durch seinen moderaten Preis zu gefallen weiß.
analysiert wird. So wird das konkrete
Beispiel „eines kleinen Kratzers im Neuwagen, der ein legitimer Grund dafür
ist, sich in eine mehrjährige Psychotherapie zu begeben“, angeführt. Die
Arbeit Freuds habe dazu geführt, dass
er die westliche Welt aus einem „unreflektierten, aber glücklichen Zustand, in
eine reflektierte, aber komplett depressive Gesellschaft“ überführt habe. Die
„drei großen Kränkungen der Menschheit“ seien dabei Kopernikus („die Erde
ist nicht der Mittelpunkt des Weltalls“),
Darwin („der Mensch stammt vom Affen ab“) und schließlich Freud („der
Mensch ist nicht einmal Herr über sich
selbst“) gewesen.
Bei den beliebtesten Liedern für die
einzelnen Facharztgruppen wird den
Kardiologen z. B. Heinz-Rudolf Kunze,
mit seinem Evergreen „Dein ist mein
ganzes Herz“, zugeschrieben. Und den
Kollegen aus der Zahnheilkunde: „Über
sieben Brücken musst Du geh´n“ von
der Gruppe Karat.
Die größte Kreativität haben die Autoren Gitzinger, Höke und Schmelzer bei der Neuinterpretation des Gebrüder Grimm Klassikers „Hänsel und
Gretel“ eingebracht. In ihrer Arztversion 2014 wird die Hexe von einer älteren Oberärztin gespielt, die Probanden für eine Medikamentenserie gegen Magersucht sucht. Und so spielt
die Handlung nicht in einem Pfefferkuchenhaus, sondern in einer Privatklinik
mit angeschlossenem Diabeteszentrum. Folglich ist der Ofen auch nicht
aus Backstein, sondern ein Magnetresonanztomograph, in dessen „Röhre“
sie Hänsel schicken möchte. Am Ende
der Geschichte wird die Hexe also auch
nicht ganz klassisch gebraten, sondern
die zahlreichen Antirotationsschrauben
(in der Folge einer lateralen Schenkelhalsfraktur eingesetzt) aus ihren Knochen, werden von der Innenwand des
Tomographen angezogen.
Zusammenfassend hat das Buch
sicher nicht die Qualität eines LoriotKlassikers. Im weiten Meer der einfachen Kalauer haben die Autoren es
aber geschafft, die ein oder andere
menschliche Schwäche treffend aufs
Korn zu nehmen.
■ S. Rummler
■ Dr. Jan Ludwig
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 25
PERSONALIA
WIR GRATULIEREN
zum Geburtstag im November
90 Jahre
OMR Prof. Dr. med. habil. Karl Vetter,
Nuthetal, OT Rehbrücke
88 Jahre
MR Prof. Dr. sc. med. Erhard Kucher, Schwedt
86 Jahre
MR Dr. med. Friedrich-Wilhelm Hilker, Potsdam
85 Jahre
Dr. med. Christa Fickenwirth, Luckenwalde
84 Jahre
OMR Dr. sc. med. Josef Horntrich, Cottbus
MR Dr. med. Reiner Matthes, Kyritz
83 Jahre
Dipl.-Biol. Gerta Ganzert, Zeuthen
81 Jahre
Dr. med. Hans Joachim Plietzsch, Eberswalde
80 Jahre
© Andreas Rosenow
OMR Prof. Dr. med. habil. Werner Bousseljot,
Bad Saarow
Irmhild Kögler, Chorin, OT Serwest
OMR Dr. med. Hans Joachim Lehmann, Müllrose
Gerda Löffler, Neuenhagen
MR Dr. med. Marie Pforte, Glindow
OMR Dr. med. Gerhard Segler, Teltow
SR Elfriede Stein, Senftenberg
MR Dr. med. Christian Töpfer, Fürstenberg
79 Jahre
Dr. med. Ursula Kaszubowski,
Potsdam, OT Neu Fahrland
Christa Seiler, Hennickendorf
Dr. med. Gerda Wernicke, Wandlitz, OT Basdorf
78 Jahre
MR Dr. med. Gustav Bekker, Elsterwerda
MR Dr. med. Ingeborg Bröckl,
Zehdenick, OT Zabelsdorf
Dr. med. Klaus Giebler, Wittenberge
SR Dr. med. Dieter Hauff, Potsdam
Dr. med. Hildegard Montag, Brandenburg
MR Dr. med. Siegfried-Jürgen Paul, Stahnsdorf
MR Dr. med. Hansjörg Scherer, Bad Belzig
Dr. med. Anton Schreiber, Lychen
SR Dr. med. Helga Welewa, Cottbus
76 Jahre
Dr. med. Wolfgang Hopfe, Brandenburg
Dr. med. Erika Jänichen, Gransee
OMR Dr. sc. med. Wolfgang Kiehl,
Panketal, OT Zehdenick
Dr. med. Joachim Klein, Königs Wusterhausen
Dr. med. Klaus Niederkorn, Buckow
Dieter Schmidt, Rathenow
Marianne Schulz, Erkner
75 Jahre
Dr. med. Helga Eggebrecht, Neuruppin
Dr. med. Ute Große, Schwielowsee, OT Caputh
Lore Kliem, Zehdenick
Dr. med. Werner Eike Müller,
Gransee, OT Ziegelscheune
Dr. med. Rosemarie Oertel, Meuro
Dr. med. Ursel Schache, Zerpenschleuse
70 Jahre
Dr. med. Jürgen Berge, Herzberg
MR Dr. med. Gerd Dietel,
Bad Liebenwerda, OT Neuburxdorf
Prof. Dr. med. habil. Horst Reiher,
Panketal, OT Schwanebeck
65 Jahre
Annemarie Genterczewsky, Rüdersdorf
Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Claus Köppel,
Berlin
Dipl.-Med. Hansjochen Studener, Schwedt
60 Jahre
Dr. med. Jutta Baum, Seelow, OT Werbig
Dr. med. Gudrun Beckmann, Potsdam
Dr. med. Karin Schneider, Bernau
Dipl.-Med. Egbert Treptow, Fürstenwalde
Wir bitten unsere Leser, die nicht mit der Veröffentlichung einverstanden sind, um Mitteilung bis
zum 1. des Vormonats. Leider ist es uns aus meldetechnischen Gründen nicht möglich, alle Sterbefälle automatisch zu erfassen. Wir bitten hier
um eine kurze Information durch die Angehörigen. Kontakt: 0355 780100 oder E-Mail: meldewesen@laekb.de.
Die Landesärztekammer Brandenburg betrauert den Tod
der Kolleginnen und Kollegen
MR Dr. med. Henry Arzberger
Zeuthen
geboren: 05.04.1928
verstorben: 27.04.2014
Dr. med. Christine Kundisch
Cottbus
geboren: 10.01.1943
verstorben: 04.07.2014
Doz. Dr. sc. med. Joachim Ritter
Oranienburg, OT Friedrichsthal
geboren: 10.12.1940
verstorben: 21.05.2014
Dr. med. Hartmut Clemens
Heiligengrabe
geboren: 22.10.1938
verstorben: 28.02.2014
Priv.-Doz. Dr. med.
Erhard-Günter Metz
Potsdam
geboren: 13.01.1939
verstorben: 07.05.2014
MR Horst Röseler
Hennigsdorf
geboren: 21.06.1924
verstorben: 10.01.2014
MR Dr. med. Irmgard Glatz
Brandenburg an der Havel
geboren: 05.11.1934
verstorben: 28.07.2014
© Andreas Rosenow
Dr. med. Christine Gritzbach
Schwielowsee, OT Caputh
geboren: 11.11.1937
verstorben: 15.03.2014
26 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
Dr. med. Herbert Metzker
Müllrose
geboren: 15.08.1920
verstorben: 09.06.2014
Dr. med. Peter Schucklies
Hoppegarten, OT Hönow
geboren: 08.07.1950
verstorben: 06.06.2014
Dr. med. Karl-Heinz Straßburg
Potsdam
geboren: 25.02.1925
verstorben: 26.06.2014
PERSONALIA
EVANGELISCHES KRANKENHAUS LUDWIGSFELDE-TELTOW
Verabschiedung von Pfarrer Gerhard Rütenik
Mit einer Andacht im Evangelischen Krankenhaus LudwigsfeldeTeltow verabschiedete das Evangelische Diakonissenhaus Berlin
Teltow Lehnin Anfang September
Pfarrer Gerhard Rütenik aus seinem Dienst.
Von 1990 bis 2014 war Pfarrer Rütenik im Evangelischen Diakonissenhaus
Berlin Teltow Lehnin tätig. Zuerst als
Pfarrer der Kirchengemeinde auf dem
Stammgelände in Teltow. Von 1993
an nahm er die Aufgabe des Krankenhausseelsorgers in den Evangelischen
Krankenhäusern Ludwigsfelde-Teltow
und Luckau wahr. In diesem Amt erlebte er Menschen in Grenzsituationen,
die ein Krankenhausaufenthalt in vielen Fällen darstellt. Als Krankenhausseelsorger hatte Gerhard Rütenik Zeit
und ein offenes Ohr für Sorgen und
Fragen, die nicht durch medizinische
dankte Rütenik für seinen Dienst in den
vergangenen 24 Jahren: „Pfarrer Rütenik besuchte Patienten, er führte viele Gespräche, er hielt Andachten und
Gottesdienste in den Krankenhäusern
in Ludwigsfelde und Luckau. Er begleitete Menschen angesichts einer Krankheit und oft auf der letzten Etappe ihres Lebens. Er sprach mit Angehörigen,
er half ihnen Abschied zu nehmen, und
stand auch Mitarbeitern als Seelsorger
zur Verfügung.“
Das Evangelische Diakonissenhaus
wünscht Pfarrer Rütenik für den bevorstehenden Ruhestand viel Segen.
Er werde nun hoffentlich Zeit für jene
Vorhaben finden, die angesichts seines
Dienstes in zwei Krankenhäusern bisVersorgung und pflegerische Betreu- her zurückgestellt werden mussten.
ung beantwortet werden konnten.
Der Theologische Vorstand des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Tel- ■ PM Evangelisches Diakonissenhaus Berlin
Teltow Lehnin, Alexander Schulz
tow Lehnin, Pfarrer Matthias Blume,
Pfarrer Gerhard Rütenik
Foto: Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin
REHA-KLINIKEN FÜR PSYCHISCHE UND PSYCHO SOMATISCHE ERKRANKUNGEN
Prof. Konzag zum neuen Sprecher gewählt
Der Arbeitskreis der Leitenden
Ärzte der Rehabilitationskliniken
für psychische und psychosomatische Erkrankungen im Land Brandenburg hat auf seiner Sitzung im
August 2014 Herrn Prof. Dr. med.
habil. Tom-Alexander Konzag,
Chefarzt der Abteilung für Psychosomatik der Brandenburg Klinik Berlin-Brandenburg in Bernau,
zu ihrem neuen Sprecher gewählt.
Prof. Konzag ist Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und
Neurologie. Anlässlich seiner Wahl
wies Prof. Konzag, angesichts der steigenden Zahlen von Arbeitsunfähigkeiten und Frühberentungen aufgrund
psychischer Störungen, auf die in den
letzten Jahren stetig wachsende Bedeutung der psychosomatischen Rehabilitation für die Versorgung psychisch
erkrankter Patienten/innen im Land
Brandenburg hin.
Der Arbeitskreis vertritt alle Rehabilitationskliniken für psychische und
psychosomatische Erkrankungen der
Region Berlin/Brandenburg, welche
insgesamt über 900 voll- und teilstationäre Behandlungsplätze verfügen
und pro Jahr ca. 10.000 Patienten/innen behandeln. Die Aufnahme in die
Rehabilitationskliniken erfolgt durch
die Initiative ambulanter Behandler
und auf Veranlassung der Krankenund Rentenversicherungen, insbesondere wenn sich bei Patienten/innen
eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit
und chronische Krankheitsentwicklung abzeichnet. Die Kliniken haben in
den vergangenen Jahren ihre Behandlungsschwerpunkte für ein sehr breites Spektrum psychischer Störungen,
welche oft mit multiplen somatischen
Erkrankungen verbunden sind, qualitativ und quantitativ weiter ausgebaut,
um dem wachsenden Bedarf gerecht
zu werden.
Prof. Dr. med. habil. Tom-Alexander Konzag
Foto: Privat
■ PM Arbeitskreis der Leitenden Ärzte der
Rehabilitationskliniken für psychische
und psychosomatische Erkrankungen
Brandenburg
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 27
KULTURECKE
24. FILMFESTIVAL COTTBUS
Blauer Teppich, Stars und Filmpremieren
Vom 4. bis zum 9. November lädt
das FilmFestival Cottbus zu seiner
24. Ausgabe ein. Da sollte man
sich einige Veranstaltungen schon
einmal vormerken. Zwei Höhepunkte im Festivalprogramm sind
die Eröffnungs- und Abschlussfeier, mit exklusiven Filmpremieren
und Stars aus Kultur und Politik.
Die Eröffnung im
Staatstheater Cottbus
ist einer der zahlreichen
Höhepunkte des Festivals
Fotos: Thomas Goethe
Los geht‘s am Dienstag, den 4. November, mit der Eröffnungszeremonie
im Großen Haus des Staatstheaters.
Zum Auftakt in die Festivalwoche wird
traditionell der blaue Teppich ausgerollt. In diesem Jahr führt die Regisseurin und Schauspielerin Monika Anna
Wojtyllo durch das Programm mit LiveMusik und viel Prominenz. Im Anschluss
heißt es Film ab für Kornél Mundruczós
WHITE GOD (dt. Titel: UNDERDOG). In
der deutsch-ungarischen Koproduktion geht es um den erbarmungslosen
Rachefeldzug eines Hundes gegen die
Menschheit. Der Film sorgte im Frühjahr bereits beim Filmfestival in Cannes
in der Stadthalle Cottbus nicht verpassen. Nach der Verleihung der gläsernen
Lubina und hochdotierter Preise beschließt der fantasievolle Film MY MERMAID, MY LORELEI der georgischen Regisseurin Nana Djordjadze den Abend.
Darin zieht die Prostituierte Nyurka den
man ab 22 Uhr die Festivalwoche noch
einmal Revue passieren lassen und tanzen bis zum Morgengrauen.
Karten für die Festivaleröffnung (Film
und Empfang) können für 29 Euro
im Besucherservice des Staatstheaters (Galeria Kaufhof) oder unter der
Telefonnummer 0355 - 78 24 24 24
bestellt werden. Tickets für die Preisverleihung mit Abschlussfilm und anschließendem Empfang (VVK: 12 €, AK
15 €) sind ab Mitte Oktober entweder
auf der Festivalwebsite unter www.
filmfestivalcottbus.de oder beim CottbusService in der Stadthalle erhältlich.
Für die Abschlussparty mit Konzert gibt
es die Karten im Glad-House. Weitere
Informationen finden Sie online unter
www.filmfestivalcottbus.de.
Blauer Teppich, Stars
und Filmpremieren – Das
24. FilmFestival Cottbus
für Aufsehen und wurde mit dem Prix
Un Certain Regard ausgezeichnet.
WHITE GOD wird zeitgleich auch im
Weltspiegel präsentiert. Hier kann man
ihn mit englischen Untertiteln oder per
Kopfhörer mit deutscher Simultanübersetzung erleben.
Wer gern bei der Preisvergabe mitfiebert, sollte am Samstagabend, den 8.
November, die Abschlussveranstaltung
28 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
jungen Kolya in ihren Bann. Eine rothaarige Protagonistin, skurrile Gestalten und eine unentwegt mit Höchstgeschwindigkeit durchs Bild rasende
Tatra-Bahn machen die ukrainisch-russische Koproduktion zu einer cineastischen Liebeserklärung an Odessa.
Und weiter geht‘s bei der Abschlussparty „Rainbow meets queerEAST“ mit
Live-Konzert im Glad-House. Hier kann
Der Gang über den blauen Festivalteppich lohnt immer. Hier treffen aufstrebende Talente auf Oscar-prämierte
Regiemeister, Stars aus Deutschland auf
ihre Kollegen aus Osteuropa und Branchenvertreter auf Filmenthusiasten.
Nahezu 150 Filme aus mehr als 30
Ländern bieten vielfältige Einblicke
in das Filmschaffen Ost- und Mitteleuropas. In den drei Wettbewerben
für Spiel-, Kurz- und Jugendfilm liefern sich Welt-, internationale und
KULTURECKE
deutsche Premieren ein spannendes
Rennen um die begehrten Preise. Doch
auch abseits der Wettbewerbe gibt es
dieses Jahr wieder einige Höhepunkte zu entdecken: Die Programmsektion >globalEAST<setzt seine cineastische Weltreise fort und macht einen
Stopp in Italien. Zu Gast sind dabei
u.a. die beiden Regisseure Alberto Fasulo und Iris Elezi mit ihren Filmen TIR
und BOTA. Um die Vielfältigkeit Osteuropas geht es im >Fokus<. Unter
der Überschrift „queerEAST“ steht die
Sektion ganz im Zeichen homosexueller Lebensformen. Politischer Aktivismus, Geschichten aus dem Alltag und
bittersüße Romantik zeichnen das facettenreiche Bild des zivilgesellschaftlichen Status quo in Osteuropa. In der
Sektion >Specials< wird aus aktuellem
Anlass der Ukraine eine eigene Filmreihe gewidmet. Den Blick fest in der
Region hat hingegen die neue Sektion
>Heimat | Domownja< und bringt regionales sowie sorbisches/wendisches
Filmschaffen auf die Leinwand.
Das umfangreiche Kinder- und Jugendprogramm des Festivals verrät, der Nachwuchs spielt immer eine
Hauptrolle. Das Besondere: Der Wettbewerb U18 Deutsch-Polnischer Jugendfilm fördert auf einzigartige Weise den bi-nationalen Austausch der
jüngeren Generationen. Am Familiensonntag lockt die Weltpremiere der
rbb-Märchenverfilmung SECHSE KOMMEN DURCH DIE GANZE WELT Groß
und Klein in die Stadthalle. Anschließend kann auf dem Kinderfest gebastelt und getobt werden.
Genug vom Kino? Kein Problem, ein
umfangreiches Rahmenprogramm mit
Workshops, FilmTalks, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen sowie Konzerte und Partys laden zum Austausch,
Verweilen und Feiern ein.
Jugendlichen entwickelt und bietet ihnen die einzigartige Möglichkeit, ihre
persönlichen (Leidens-)Geschichten offen, aber gleichzeitig anonym, mit anderen zu teilen und sich so gegenseitig
zu unterstützen.
Der Cottbusser
Weltspiegel ist einer der
Austragungsorte für das
Festival.
Der >Fokus< „queerEAST“:
Homosexualität in Osteuropa
Die Sektion >Fokus< erkundet
auch mit seinem diesjährigen Themenschwerpunkt wieder die Vielfalt
Osteuropas: Unter der Überschrift
„queerEAST“ steht die Sektion ganz im
Zeichen homosexueller Lebenswelten.
Insgesamt 18 Filme, von politischem
Aktivismus über Alltagsszenen bis hin
zu bittersüßer Romantik und Liebe,
zeichnen das facettenreiche Bild des
zivilgesellschaftlichen Status quo in
Osteuropa. Eines wird dabei deutlich:
Homosexualität hat sich in Osteuropa
zum Schlüsselthema der letzten Jahre
entwickelt.
Intoleranz ist leider vielerorts noch
sehr präsent. Prominentestes Beispiel
hierfür ist wohl derzeit Russland: Übergriffe sind dort an der Tagesordnung.
Homosexualität in der Öffentlichkeit zu
thematisieren gilt schnell als Propaganda, die per Gesetz verboten ist. Die beeindruckende Dokumentation CHILDREN 404 (Russland 2014) setzt genau
dort an und zeigt wie nachhaltig anti-homosexuelle Gesetzgebungen und
öffentliche Verlautbarungen das Leben
der jungen russischen LGBT-Community bedrohen. Dabei hat sich die Initiative und Onlineplattform „Children 404“
zu einem wichtigen Sprachrohr für die
Im religiösen Georgien gehört Toleranz gegenüber lesbischen und schwulen Lebensentwürfen leider auch noch
nicht zum Alltag. Beso, ein georgischer
Junge aus sehr einfachen Verhältnissen
und Held in I’M BESO (Georgien 2014),
ist 14. Er geht in die Schule, tastet sich
– wenn auch noch etwas unbeholfen
– an das andere Geschlecht heran und
vertreibt sich die Zeit mit allerhand Unsinn. Eines Tages erfährt er durch Zufall, dass sein großer Bruder schwul ist
und erlebt, wie ihr Umfeld mit Unverständnis und Ablehnung reagiert.
DUAL (Slowenien, Dänemark, Kroatien 2013) erzählt die Geschichte einer
ganz unerwarteten Liebe auf den ersten Blick. Das dänische Mädchen Iben
strandet wegen einer Notlandung in
Ljubljana und trifft dort auf Tina. Die
beiden fühlen sich sofort voneinander
angezogen. Ihr Timing ist jedoch nicht
das beste: Während Tina gerade ihren
Platz in der Welt sucht, verbirgt Iben
ein Geheimnis …
Kuratiert hat die Sektion der georgische Filmemacher Zaza Rusadze, dessen Film A FOLD IN MY BLANKET (Georgien 2013) über zwei junge Männer, die sich in dem tristen Einerlei des
Kleinstadtlebens näherkommen, auch
im >Fokus< zu sehen sein wird.
■ PR FilmFestival Cottbus
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 29
TAGUNGEN & KONGRESSE
Kurse und Fortbildungsangebote
Land Brandenburg
Fortbildung zum Hygienebeauftragten Arzt
3. bis 7. Nov. 2014
Teilnehmergebühr: 350 €
Ort und Auskunft: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus,
Institut für Mikrobiologie und Krankenhaus­
hygiene, Frau Weise,
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus
Telefon: 0355 462538
E-Mail: Mikrobiologie@ctk.de
Komplementär erweiterte Therapie
onkologischer Patienten – aktueller Stand
einer provokanten Herausforderung 2 P
5. Nov. 2014, 16:30 bis 18:30 Uhr
Leitung, Ort und Auskunft: Dr. U. BandemerGreulich, Carl-Thiem-Klinikum, Tumorzentrum,
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus
Telefon: 0355 462046
Fax: 0355 462047
E-Mail: u.bandemer-greulich@ctk.de
Internet: www.ctk.de
Arbeitskreis Hämotherapie
12. Nov. 2014, 15:00 bis 16:30 Uhr
Ort: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
Leitung, Auskunft: Prof. Dr. med. Moog,
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gGmbH,
Thiemstraße 105, 03050 Cottbus
Telefon: 0355 4995102
Fax: 0355 4995103
E-Mail: a.kusebauch@blutspende.de
Internet: www.blutspende.de
2P
2. Frankfurter Ethiktag
7P
„Patient – Medizin – Ressourcen“
15. Nov. 2014, 10:00 bis 17:00 Uhr
Leitung, Ort und Auskunft: PD Dr. med. C. Grüber,
Klinikum Frankfurt (Oder), Müllroser Chaussee 7,
15236 Frankfurt (Oder)
Telefon: 0335 5482861
Fax: 0335 5482862
E-Mail: kinderklinik@klinkumffo.de
Internet: www.klinikumffo.de
12. Potsdamer Intensivtage – Update
Intensivmedizin 2014
21./22. Nov. 2014
Ort: Seminaris Seehotel Potsdam
Teilnehmergebühr: 135 €
Leitung und Auskunft: PD Dr. med. D. Pappert,
Klinikum Ernst von Bergmann, Charlottenstraße
72, 14467 Potsdam
Telefon: 0331 2415002
Fax: 0331 2415000
dpappert@klinikumevb.de
Komorbidität von kardiologischen und
psychischen Erkrankungen
2P
22. Nov. 2014, 10:00 bis 12:00 Uhr
Leitung, Ort und Auskunft: Prof. Dr. M. Linden,
Deutsche Rentensversicherung, Lichterfelder
Allee 55, 14513 Teltow
Telefon: 03328 345679
Fax: 03328 345555
E-Mail: seehof-psychosomatik@drv-bund.de
Internet: www.reha-klinik-seehof.de
8. Potsdamer EMG- und NLG-Seminar7 P
22. Nov. 2014, 9:30 bis 15:30 Uhr
Ort und Auskunft: St. Josefs-Krankenhaus,
Allee nach Sanssouci 7, 14471 Potsdam
Telefon: 0331 96826000
Fax: 0331 96826009
E-Mail: m.ploetz@alexiander.de
Seehof-Kolloquium:
Komorbidität von kardiologischen und
2P
psychischen Erkrankungen
22. Nov. 2014, 10:00 bis 12:00 Uhr
Leitung, Ort und Auskunft: Prof. Dr. M. Linden,
Reha-Zentrum Seehof, Lichterfelder Allee 55,
14513 Teltow
Telefon: 03328 345679
Fax: 03328 345555
Hypnose zu Heilzwecken
in 6 Teilkursen (100 Std.)
16 P
Grundkurs: 17./18. Jan. 2015
1. Aufbaukurs: 21./22. März 2015
16 P
2. Aufbaukurs: 13./14. Juni 2015
16 P
3. Aufbaukurs: 22./23. Aug. 2015
16 P
4. Aufbaukurs: 10./11. Okt. 2015
16 P
5. Aufbau-/Supervisionskurs: 21./22.
20 P
Nov. 2015
Teilnehmergebühr: Grundkurs 275 €, Aufbaukurse je 250 €, letzter Kurs 300 €
Ort: Erkner
Anmeldung bis 3. 1. 2015:
Praxis PD Dr. W. Zimmermann,
Breitscheidstraße 41, 16321 Bernau
Telefon/Fax: 03338 5874
E-Mail: dr.zimmermann1@gmx.de
Internet: www.dr-w-zimmermann.de
Weiterbildungskurs Sozialmedizinje 80 P
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
Grundkurs A/B
13. bis 25. April 2015
16. bis 29. Nov. 2015
Aufbaukurs E/F
23. Febr. bis 6. März 2015
Aufbaukurs G/H
14. bis 26. Sept. 2015
Grundkurs C/D
12. bis 24. Okt. 2015
Ort: Bernau
Kursleiter: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff, Oderaue
Auskunft: SalusCon GmbH, Angerstraße 8,
16259 Oderaue
Telefon: 033457 46858 oder 030 530116320
Fax: 030 530116329
E-Mail: info@saluscon.de
Internet: www.saluscon.de
Andere Bundesländer
Highlights vom AASLD-Kongress
26. Nov. 2014, 18:00 s.t. bis 19:30 Uhr
Ort: Langenbeck-Virchow-Haus GbR,
Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin
Auskunft: Schlosspark-Klinik,
Abt. Innere Medizin I,
Heubnerweg 2, 14059 Berlin
Telefon: 030 32641302
Fax: 030 32641300
E-Mail: daniela.fischer@schlosspark-klinik.de
Fortbildungsangebote unter www.
laekb.de
Rubrik
Fortbildung/
Fortbildungs­termine
Alle Angaben sind ohne Garantie.
Bei Rückfragen bitte direkt an den
Veranstalter wenden.
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2014
30 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
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Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 31
KVBB INFORMIERT
ENTSCHEIDUNGEN
DES LANDESAUSSCHUSSES FÜR ÄRZTE UND KRANKEN­KASSEN
DES LANDES BRANDENBURG ZUM VERSORGUNGSSTAND
Die Beschlüsse des Landesausschusses über
Zulassungssperren bzw. Zulassungsmöglichkeiten sowie zu Zulassungsförderungen sind
auf der Website der KV Brandenburg unter
www.kvbb.de/praxis/zulassung/bedarfsplanung veröffentlicht.
ZULASSUNGSFÖRDERUNGEN
In folgenden Regionen werden aufgrund
durch den Landesausschuss festgestellter
drohender oder bestehender Unterversorgung
Zulassungen gefördert:
Übersicht Zulassungsmöglichkeiten
Eine Übersicht der für Zulassungen oder Anstellungen geöffneten bzw. gesperrten Planungsgebiete im Bereich der KVBB findet sich auf der
Internetseite der KVBB unter www.kvbb.de/
praxis/zulassung/bedarfsplanung/zulassungsmöglichkeiten-ausschreibungen/
HAUSÄRZTE:
Mittelbereiche Bad Freienwalde, Eisenhüttenstadt, Forst (Lausitz), Guben, Herzberg (Elster),
Kyritz, Lauchhammer-Schwarzheide, Lübbenau, Pritzwalk-Wittstock/Dosse, Schwedt/Oder,
Seelow, Senftenberg-Großräschen, Spremberg,
Zehdenick-Gransee.
AUGENHEILKUNDE:
Mittelbereiche Elsterwerda-Bad Liebenwerda,
Finsterwalde, Kyritz, Lauchhammer-Schwarzheide, Lübben, Landkreis Spree-Neiße
FRAUENHEILKUNDE:
Mittelbereiche Guben, Lauchhammer-Schwarzheide, Lübben
KINDERHEILKUNDE:
Mittelbereiche Finsterwalde, Pritzwalk-Wittstock/Dosse
DERMATOLOGIE:
Landkreis Prignitz
Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V
In Gebieten, für die der Landesausschuss der
Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat, schreibt die KV Brandenburg
gem. § 103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus:
Bewerbungsfrist bis 08.12.2014
laufende Bewerbungskennziffer: 72/2014
Fachrichtung: Allgemeinmedizin
Planungsbereich: Mittelbereich Seelow
gewünschter Übergabetermin: 01.04.2015
laufende Bewerbungskennziffer: 73/2014
Fachrichtung: Innere Medizin/HA
Planungsbereich: Mittelbereich Erkner
gewünschter Übergabetermin: 01.07.2015
laufende Bewerbungskennziffer: 74/2014
Fachrichtung: Frauenheilkunde und Geburtshilfe *
Planungsbereich: Dahme-Spreewald
gewünschter Übergabetermin: 01.01.2015
laufende Bewerbungskennziffer: 77/2014
Fachrichtung: Ärztlicher Psychotherapeut *
Planungsbereich: Potsdam/Stadt
gewünschter Übergabetermin: sofort
laufende Bewerbungskennziffer: 78/2014
Fachrichtung: Ärztlicher Psychotherapeut *
Planungsbereich: Brandenburg an der Havel/
Potsdam-Mittelmark
gewünschter Übergabetermin: sofort
laufende Bewerbungskennziffer: 79/2014
Fachrichtung: Ärztlicher Psychotherapeut
Planungsbereich: Frankfurt (Oder)/Oder-Spree
gewünschter Übergabetermin: 01.04.2015
laufende Bewerbungskennziffer: 80/2014
Fachrichtung: Psychologischer Psychotherapeut
Planungsbereich: Frankfurt (Oder)/Oder-Spree
gewünschter Übergabetermin: 01.01.2015
laufende Bewerbungskennziffer: 75/2014
Fachrichtung: Orthopädie *
Planungsbereich: Brandenburg an der Havel/
Potsdam-Mittelmark
gewünschter Übergabetermin:
laufende Bewerbungskennziffer: 76/2014
Fachrichtung: Psychologischer Psychotherapeut *
Planungsbereich: Potsdam/Stadt
gewünschter Übergabetermin: sofort
* hälftiger Versorgungsauftrag
32 | Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Unternehmensbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung
der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg,
Ansprechpartnerinnen:
Ingeborg Prößdorf, Tel.-Nr.: 03312309323 oder
Karin Rettkowski, Tel.-Nr.: 03312309320.
Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich.
Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift,
die Telefonnummer, die Facharztanerkennung
sowie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten. Unter dem Stichwort
„Ausschreibung“ sind die Unterlagen bei der
KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str. 103/104,
14473 Potsdam, einzureichen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,
dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht
automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten.
Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen können Sie unserer Homepage
unter www.kvbb.de (Stichwort: Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter den Rufnummern
0331 2309320 oder -323 erfragen.
LUGV, ABTEILUNG GESUNDHEIT
INFEKTIONSSCHUTZ
Infektionskrankheiten/Impfschutz
Unter dem Aspekt der zentralen Rolle jüngerer
Kinder in der Dynamik eines Influenzageschehens wird seit der Saison 2005/2006, jeweils
von der 40. Kalenderwoche (KW) bis zur 15.
KW des Folgejahres, die Influenzasurveillance
in Brandenburger Kindereinrichtungen durchgeführt. Die Daten der Saison 2013/2014 belegen erneut den engen Zusammenhang von
akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) in
Kinderkrippen und Kindergärten mit der Zahl
der Influenzavirusnachweise in der Gesamtbevölkerung (s. Abb. 1), wobei die Surveillance
wegen des zeitlichen Vorlaufes der ARE-Raten
einmal mehr ihre Funktion als Frühwarnsystem
nachgewiesen hat.
Zwar fehlen bisher noch entsprechende generelle Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und des Gemeinsamen Bundesausschusses (Schutzimpfungs- Richtlinie), doch gibt
es auf Länderebene bereits verschiedene Aktivitäten. So gehört die Influenzaimpfung für
Personen ab einem Alter von 6 Monaten in
Brandenburg seit Jahren zu den öffentlich empfohlenen Schutzimpfungen und das Land Sachsen verankerte die Impfung als öffentlich empfohlene Impfung im sächsischen Impfkalender.
Auch wenn die Frage einer möglichen Kostentragung der Impfungen durch die gesetzlichen
Krankenkassen davon unberührt bleibt, handelt
es sich bei den öffentlichen Impfempfehlungen
nach den Worten des STIKO-Vorsitzenden Dr.
Leidel „nicht um unverbindliche Empfehlungen
im gewöhnlichen Sinne, sondern um dringende
Aufforderungen an die Menschen, sich oder ihren Kindern die „öffentlich empfohlenen“ Impfungen geben zu lassen. Sie schützen damit
nicht nur sich selbst, sondern auch besonders
Gefährdete, die selbst nicht geimpft werden
können. Gleichsam als Gegenleistung sagt der
Staat zu, falls es wider Erwarten durch eine solche Impfung einmal zu einer gesundheitlichen
Schädigung kommen sollte, eine Entschädigung
zu leisten" [6].
Literatur
1.Balabanova Y, Gilsdorf A, Buda S, Burger R,
Eckmanns T, et al. (2011) Communicable Diseases Prioritized for Surveillance and Epidemiological Research: Results of a Standardized Prioritization Procedure in Germany,
2011. PLoS ONE 6(10): e25691
2.Sauerbrei A, Langenhan T, Brandstädt A,
Schmidt-Ott R, Krumbholz A, Girschick H,
Huppertz H, Kaiser P, Liese J, Streng A, Niehues T, Peters J, Sauerbrey A, Schroten H, Tenenbaum T, Wirth S, Wutzler P. Prevalence of
antibodies against influenza A and B viruses
in children in Germany, 2008 to 2010. Euro
Surveill. 2014;19(5):pii=20687. Available online: http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=20687
3.Heikkinen T, Silvennoinen H, Peltola V, Ziegler
T, Vainionpää R, Vuorinen T, et al. Burden of
influenza in children in the community. J Infect Dis. 2004;190(8):1369-1373
4.Cromer D, van Hoek AJ, Jit M, Edmunds WJ,
Fleming D, Miller E. The burden of influenza
in England by age and clinical risk group: A
statistical analysis to inform vaccine policy. J
Inf. 2014;68:363-371
5.Influenza-Infektion: Vergleich von Risikofaktoren in Haushalten während der Saisons
2008/09 und 2009/10 in Deutschland. Epid
Bull. 2011;(49):443-450
6.http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/stiko_node.html (letzter Seitenaufruf: 29.09.2014)
ARE-Raten in Kindereinrichtungen und Influenzavirusnachweise im Land
Brandenburg 2013/2014
8
30
7
25
6
20
5
4
15
3
10
2
5
0
1
40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Kalenderwoche
ARE-Rate Land BB [%]
Die Influenza gehört, obwohl es sich um eine
impfpräventable Erkrankung handelt, nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) zu
den bedeutendsten Infektionskrankheiten in
Deutschland [1]. Insbesondere jüngere Kinder
bilden hinsichtlich der Erkrankung eine besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe. So weisen fast 40 % der Kinder unter 4 Jahren keine
für Influenza A spezifischen IgG-Antikörper auf
und haben somit ein erhöhtes Risiko für einen
schwereren Krankheitsverlauf im Falle einer Infektion. Hinsichtlich Influenza B sind sogar 60
– 70 % der Kinder bis zum Alter von 12 Jahren
immunologisch naiv [2]. Influenza erzeugt somit bei Kindern eine erhebliche Krankheitslast,
die während einer Grippeepidemie Raten von
20 bis 30 % erreichen kann und bei Säuglingen
und kleinen Kindern ohne Grunderkrankung
zu Hospitalisierungsraten führt, die im Bereich
von Erwachsenen liegt, die wegen einer Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko aufweisen [3].
Zahlen aus England belegen, dass die influen­
zabedingten Krankenhauseinweisungen bei Kindern unter 4 Jahren mehr als doppelt so hoch
liegen wie bei Personen über 65 Jahren mit zusätzlichem Risiko [4]. Darüber hinaus ist die Ansteckung von Familienmitgliedern von Bedeutung. Das höchste Risiko einer Sekundärerkrankung tragen Geschwisterkinder. Mütter, die sich
mehr als einmal pro Tag um ihr erkranktes Kind
kümmerten, hatten sogar ein um den Faktor 10
erhöhtes Risiko, auch zu erkranken [5]. Somit
kann die Influenzaimpfung bei kleinen Kindern
dazu beitragen, die Krankheitslast in dieser und
anderen Bevölkerungsgruppen zu reduzieren.
Eine Grippeschutzimpfung für Kinder ab 6
Monaten ist aus medizinisch-epidemiologischer
Sicht sehr sinnvoll. Für Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens empfiehlt die STIKO sogar ausdrücklich
die Impfung, bei Kindern im Alter von 2 bis einschließlich 6 Jahren sollte dafür bevorzugt ein
attenuierter Influenza-Lebendimpfstoff (LAIV)
angewendet werden. Auf Grund der internationalen Studienlage werden vermutlich auch in
Deutschland Kinder mit chronischen Erkrankungen unzureichend gegen Influenza geimpft. Daher wird in Brandenburg erstmalig in 2015 bei
allen Kita- und Einschulungskinder die Influenzaimpfung durch den KJGD mit erfasst.
Anzahl Influezavirusnachweise
Die Brandenburger InfluenzaSurveillance startet in die Saison
2014/2015
Virusnachweise Brandenburg
(Gesamtbevölkerung)
ARE-Rate [%]
Kindereinrichtungen
0
Quelle: Abt. Gesundheit,
LUGV Brandenburg
Brandenburgisches Ärzteblatt 11 • 2014 | 33
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