Die Geschichte der Brötli-Bar - Brötli

Transcription

Die Geschichte der Brötli-Bar - Brötli
Brötli-Bar im Hotel Stadthof
Josef und Daniela Schüpfer
Unsere Themen
Geschichte der Brötli-Bar
Fit für das dritte Jahrtausend
Brötli-Amnestie
Beruhigen Sie Ihr Gewissen!
Interview mit Bäcker Lüthi
Toastbrot-Lieferant seit 1906
Grussworte
Barbara Schneider
Regierungspräsidentin Basel-Stadt
Dr. Andreas Burckhardt
Grossratspräsident Basel-Stadt
Peter Malama
Gewerbeverband Basel-Stadt
Bildergalerie
Die Brötli-Bar im Laufe der Zeit
Gerbergasse 84
CH-4001 Basel
Telefon +41 61 261 87 11
Fax
+41 61 261 25 84
info@stadthof.ch
www.stadthof.ch
Die Geschichte der Brötli-Bar
Ein Jahrhundert erfolgreich – und kein bisschen müde!
W
ie alt ist die Brötli-Bar? Diese Frage ist
nicht leicht zu beantworten, gab es doch
bereits in der Vorgängerliegenschaft Weinpinten
und «American Bars». Man könnte guten Gewissens behaupten, dass die Ursprünge des ältesten
Schnellverpflegungskonzepts der Schweiz bis
1898 zurück reichen. Die ersten Jahre waren allerdings sehr wechselhaft: 1906 kam es zum Abriss der Liegenschaft und anschliessend zum Bau
des Stadthofs. Unser Jubiläum bezieht sich auf
diesen mutigen Entscheid.
Die Geschichte des Stadthofs reicht bis ins Jahr 1295
zurück. Damals vermachte ein gewisser Hugo Kolahüsern sein Haus dem Kloster St. Leonhard – vermutlich um sich vor dem Fegefeuer zu retten. Um
1790 führte Basel Hausnummern ein. Bis zu diesem
Zeitpunkt wurde die Lage eines Hauses durch um-
ständliche Beschreibungen bezeichnet: Der Stadthof
lag beispielsweise «auffem Parbuosserplatz an der
alten Gasse des Rindermarktes und der Gassen, die
hinauff goht gen Sankt Leonhard».
Die gastronomische Geschichte der Liegenschaft
beginnt um das Jahr 1800, als Karl Lindemayer eine
Weinschenke «zum Weissen Adler» eröffnet. Was als
einfache Pinte begann, entwickelte sich allmählich
zu einem Gasthof mit Tavernenrecht.
Streng genommen, reichen die Anfänge der «BrötliBar» bis ins Jahr 1898 zurück. Anton Nessler-Weber
kaufte die Liegenschaft, Verkäufer war der Restaurateur Nathaniel Kibiger, dessen Name der Betrieb trug.
Als eigentlicher Geburtstag der Brötli-Bar könnte der
11. Juni 1898 gelten:
weiter auf Seite 2
Stadthof-Qualität
Was Kartoffelschälen mit
Hygiene zu tun hat
Die Brötli-Bar auf dem Web
www.broetli-bar.ch
Wir sind alles kleine Sünderlein:
Schneeberger, Odermatt, Stürchler
Impressum
Oktober 2006 / Auflage 50’000
Herausgeber
Hotel Restaurant Stadthof, Basel
info@stadthof.ch
Redaktion Maurus Ebneter
contact@avantgastro.ch
Gestaltung Grafik Alex Walder
info@g-a-w.ch
Eigentlich hat sich nichts geändert:
«Delikatessen, welche auf Brödchen am Buffet appetitlich angerichtet sind.»
Fortsetzung von Seite 1 Damals eröffnete «Nessler’s
Bar». Mit einer Anzeige in der National-Zeitung des
selben Tages bringt Anton Nessler dem ehrenwerten
Publikum zu Kenntnis, dass «ich in meinem Haus
eine amerikanische Bar verbunden mit der Spezialfiliale der weit über Europa hinaus bestens bekannten
Continental Bodega Cie. eröffne.»
Das Konzept von «Herr Restaurateur Nessler» lief so
gut, dass bereits einen Monat später an der Eisengasse ebenfalls eine «American Bar» aufging, welche
unter anderem «mit diversen Delikatessen belegte
Butterbrötchen» anbot. Dieses Konkurrenzlokal gibt
es schon lange nicht mehr, doch der Erfolg der Brötli
ging weiter.
«Eine Intercontinentale Bar,
in welcher man alle amerikanischen
Eisgetränke bekommt...»
Im Juli 1903 übernahm Max Anders-Eggen die Restauration. Das Lokal im Parterre hiess jetzt «Zur Continental-Bar», das Restaurant im ersten Stock «Museum». Ein weiterer Wechsel erfolgte im April 1906, als
Alphons Bannwarth den Betrieb übernahm und das
Brötli-Konzept optimierte. Schon kurz darauf wurde
die Liegenschaft abgerissen: 1908 eröffnete ein kom-
Angeboten wurden unter anderem «50 diverse Sorten belegte Brödchen», aber auch «Champagner
per Glas» und «Prima Basler Aktien- und Münchner
Löwenbräu, sowie sämtliche amerikanischen, englischen und holländischen Spirituosen».
Die National-Zeitung vom 5. Juli 1898 schwärmte in
den höchsten Tönen von «einer wirklich praktischen
Neuerung», welche «in unserer Stadt in Scene gesetzt» wurde. Sie bezeichnet das Lokal als «Intercontinentale Bar, in welcher man nicht allein alle amerikanischen Eisgetränke bekommt, sondern es giebt
in dem gut eingerichteten Lokale auch die BodegaWeine, … , englisches und Pilsner Bier in Flaschen,
alle erdenklichen Liqueure…».
Und weiter: «Was aber der Hauptanziehungspunkt
sein dürfte, sind wohl die vielen Delikatessen, welche auf Brödchen am Buffet appetitlich angerichtet
sind. Eines mundet besser als das andere, schon
der Billigkeit wegen.» Offenbar kannte man bereits
Selbstbedienung: «Getränke und Speisen muss man
selbst am Buffet holen, worauf man durch eine Tafel
aufmerksam gemacht wird.»
Gesunde
Schnellverpflegung
hat einen Namen.
Seit 1906.
«Die Anfänge der Brötli-Bar
reichen bis ins Jahr 1898 zurück.»
plett neuer Betrieb, gemäss National-Zeitung vom 2.
Mai 1908 «ein stolzer Neubau, der in goldenen Lettern den Namen Stadthof trägt und für Hotel- und
Restaurationsbetrieb eingerichtet ist». Wenig erfahren wir über ein Lokal, dass im Volksmund schon
bald «Brötli-Bar» heissen wird: «Zu ebener Erde
liegt ein helles, einfach gehaltenes Restaurant, das
speziell dem durchgehenden Verkehr dient.» Was
unspektakulär tönt, entwickelt sich zu einer Erfolgsgeschichte par excellence: Dieses Jahr feiern wir 100
Jahre «Brötli-Bar»!
Wir danken Herrn Peter Friedrich aus Weil für seine
wertvollen Hinweise, welche uns das Niederschreiben der Geschichte stark erleichtert haben.
Die Brötli-Bar
auf dem Web
Der Stadthof und die Brötli-Bar verfügen
über eine umfangreiche Internet-Präsenz.
Unter www.stadthof.ch und www.broetlibar.ch finden Sie detaillierte Angaben und
Sie können sogar Bestellungen für Ihren
Anlass online aufgeben.
Die legendären Feuerbrötli
Herzlich
willkommen!
Was Kartoffelschälen
mit Hygiene zu tun hat
E
inen wunderschönen Tag wünschen wir Ihnen, lieber Leser
und liebe Leserin
Seit 1980 wirten meine Frau Daniela
und ich im Stadthof – und wir haben
immer noch viel Freude dabei! Ein
bisschen stolz sind wir schon, dass
wir einen Viertel der hundertjährigen Brötli-Bar-Geschichte mitgestalten konnten. Ohne die Unterstützung
unseres Teams wäre es uns allerdings
nicht möglich gewesen, das «älteste Schnellverpflegungskonzept der
Schweiz» erfolgreich ins dritte Jahrtausend zu führen. Unser Dank gilt
deshalb unseren Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen, von denen die
meisten schon seit Jahren (und einige
seit Jahrzehnten) bei uns sind. Auch
Ihnen, lieber Gast, möchten wir für
Ihre Treue ein herzliches Dankeschön
aussprechen.
«Wir bedienen Sie gerne. Sie merken
das.» So lautet unsere Devise. Bei
jedem Aufenthalt – natürlich auch
im Hotel, in der Pizzeria und im Restaurant im ersten Stock – spüren Sie,
dass wir diesem Leitspruch täglich
nachleben. Aber auch bei uns passieren manchmal Fehler: Schliesslich
arbeiten im Stadthof keine Roboter,
sondern Menschen aus Fleisch und
Blut. Sollt einmal irgend etwas nicht
zu Ihrer vollen Zufriedenheit sein, lassen Sie es uns wissen. Reklamationen
helfen uns, besser zu werden. Ausserdem ist es bestimmt in den allermeisten Fällen möglich, den Fehler sofort
zu beheben.
Der Stadthof ist täglich geöffnet. Mittags und abends. Auch an Sonn- und
Feiertagen. Wir freuen uns auf Ihren
nächsten Besuch!
Stets gerne für Sie da
Ihr Hotel Restaurant Stadthof
Josef Schüpfer
D
er Stadthof vermeidet chemische Bindemittel und entscheidet sich für natürliche
Methoden – so auch bei den beliebten «Feuerbrötli».
Um verschiedene Lebensmittel miteinander zu
verbinden, benötigt man einen sogenannten Verbindungsträger. So werden beispielsweise bei ei-
«Ein Bauer in Hochwald pflanzt
für uns eine besonders stärkehaltige
Karfoffelsorte an.»
ner Kalbsbratwurst verschiedene Muskelfleische
des Kalbes verbunden. In diesem Fall dient übrigens Schweinsrückenspeck (!) als Bindemittel,
sofern die Bratwurst ohne chemische Zusätze hergestellt wird.
Bei unserem beliebten «Feuerbrötli» (mit pikanter
Thonmousse) stehen wir vor dem gleichen Problem. Der Thon und verschiedene Gewürze werden in einem Cutter mit hoher Geschwindigkeit
gehackt. Gibt man nun keinen Verbindungsträger
dazu, erreicht die Masse unmöglich die erforderliche Konsistenz. Wir könnten dieses Problem relativ einfach lösen, indem wir chemische Bindemittel
aus der Lebensmittelindustrie beifügen würden.
Wir haben uns aber für eine natürliche Methode
entschieden und verwenden Mehl aus rohen Kartoffeln.
Da Kartoffeln in der Erde wachsen, müssen sie
gründlich gereinigt und geschält werden. Für die
Herstellung von Kartoffelmehl sollte man es tunlichst vermeiden, von Hand zu schälen. Da selbst
gereinigte Kartoffeln noch Erdrückstände haben,
würde man diese mit der manuellen Methode geradezu in die Kartoffeln einmassieren. Deshalb
schälen wir automatisch.
Die Bauernfamilie Schäfer aus Hochwald pflanzt
exklusiv für uns eine besonders stärkehaltige
Sorte an. Die Kartoffeln werden automatisch gewaschen, gereinigt und von der Schale befreit. Die
rohen Kartoffeln werden dann zu Mehl verarbeitet
und dienen als natürlicher Verbindungsträger zwischen den einzelnen Rohstoffen für unser «Feuerbrötli».
Statt industrieller Produkte:
Mehl aus rohen Kartoffeln dient als Verbindungsträger für unsere «Feuerbrötli».
Kompromisslose Qualität
Das oben stehende Beispiel zeigt, dass wir in Sachen Qualität keine Kompromisse kennen. Wo
immer möglich, verwenden wir Produkte aus
naturnaher Landwirtschaft. Beim Einkauf stellen
wir höchste Ansprüche. Die Vermeidung und
Trennung von Abfall ist uns ein grosses Anliegen.
Reinigungsmittel werden elektronisch dosiert
– der Umwelt zuliebe!
gelmässig kontrolliert werden. Dies gewährleistet
optimale Hygiene von der Warenannahme über
die Lagerung und Fertigung bis auf Ihren Tisch!
Wir verfügen über ein eigenes Labor, um die Sauberkeit zu testen. Zusätzlich ist eine externe Firma damit beauftragt, unseren Betrieb monatlich
zu überprüfen und unangemeldet Stichproben
durchzuführen.
In unseren Lagern achten wir penibel darauf, dass
keine Kontamination zwischen Fleisch, Fisch und
Gemüse möglich ist. Arbeitsmesser und Fleischwolf werden bei 1 Grad Celsius aufbewahrt. Zur
Sicherheit haben wir ein Rückhalte-System. Von
jedem hergestellten Produkt wird während sieben Tagen eine Probe zurück behalten, um bei
allfälligen Problemen Ursachenforschung betreiben zu können.
Wir nehmen regelmässig im ganzen Lokal
Abklatschproben, um die Hygiene zu testen.
Unser Hygienestandard liegt weit über der strengen Lebensmittelverordnung. Wir haben intern
200 kritische Punkte definiert, welche von uns re-
Interview mit Bäcker Ruedi Lüthi
Eine Institution
«Die Brötli sind immer noch D
gleich gross!»
R
uedi Lüthi betreibt eine Bäckerei im Gundeli und beliefert den Stadthof täglich um
6 Uhr mit frischem Toastbrot, welches als Unterlage für die stadtbekannte Brötli dient. Täglich um 3 Uhr kommen die Brote in den Ofen,
nach dem Backen werden Sie auf Holzbrettern
ausgekühlt. Seit 100 Jahren!
Herr Lüthi, wie lange beliefern Sie die Brötli-Bar
schon?
Bereits mein Vater und dessen Vorgänger, die Bäckerfamilien Hiss-Schöpflin und Hiss-Nicolas, belieferten den Stadthof mit Brot. Aus mündlichen
Berichten wissen wir, dass unsere Bäckerei seit
den Anfängen der Brötli-Bar zu den Lieferanten
gehört!
Die Brötli-Bar ist ein Erfolgskonzept. Wieso gibt es
keine Nachahmer?
Eine Zeit lang lieferten wir auch nach Luzern und
Zürich. Die dortigen Betreiber haben aber nicht
überlebt. Die Brötli-Bar im Stadthof ist eine Institution und läuft wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb
so gut, weil die Produkte immer frisch und qualitativ hochstehend sind.
Lüthi Begg
Solothurnerstrasse 31
4053 Basel
Telefon 061 261 85 35
ie Brötli-Bar ist eine Institution, unbestritten. Und zwar nicht bloss wegen ihres Jubiläums, sondern wegen des
in Basel einmaligen Angebots: 30 Sorten
frische Brötchen, da muss man mehrmals hingegangen sein, um sich durch
die ganze Auswahl zu essen!
Angesichts der sattsam bekannten Vorbehalte, die sich mit «Junk Food» und amerikanischen Schnellimbiss-Ketten verbinden, mag die 100jährige Erfolgsgeschichte
der Brötli-Bar erstaunen. Sie befriedigt
aber offenbar ein zeitloses Bedürfnis:
Schnelle, einfache und dabei qualitätsvolle
Verpflegung in der Innenstadt. Und bietet
inmitten der zahlreichen Bars, Cafés und
Restaurants rund um den Barfüsserplatz
einen willkommenen Beitrag zur Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Ich
wünsche uns allen, dass die Brötli-Bar weiterhin dazu beiträgt, dass sich alle Kreise
der Bevölkerung in Basel wohlfühlen - während ruhigen Tagen, wie auch während der
belebten Nächte, in denen Basel beweist,
dass es möglich ist, unterschiedlichste Interessen und Lebensentwürfe respektvoll
nebeneinander zu leben!
Wie viele Toastbrote haben Sie wohl in den letzten
100 Jahren geliefert?
Sie werden sicher verstehen, dass ich das nicht
mehr lückenlos belegen kann. Die Millionengrenze
ist aber schon lange überschritten!
Waren die Brötli früher eigentlich grösser?
Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass die Toast­
brote immer gleich gross waren. Mein Vater übernahm 1962 Backformen, die zuvor schon seit Menschengedenken in Gebrauch waren. Zwar verwenden wir heute neues Material, aber in exakt der
gleichen Grösse.
Es ist also alles wie früher?
Die Qualität, die Form und das Gewicht von 700g
sind gleich geblieben. Ich habe allerdings das Gefühl, dass die Beläge heute dicker aufgetragen werden als in meiner Kindheit. Und bis in die frühen
70er-Jahre wurden Fischmayonnaise- und Zwiebelbrötli mit rundem Toastbrot zubereitet.
Der «Lüthi-Begg» beliefert die Brötli-Bar
seit 100 Jahren!
Feines Tartare
W
as braucht es für ein gutes Tartare? Eigentlich gar nicht so viel. Wichtig ist, dass
sie qualitativ hochstehendes, mageres Rindfleisch nehmen und die Frische gewährleisten.
Es gibt wohl Tausende von Rezepten und Kombinationen für «Beef Tartare». Die einen geben
Kapern, Ketchup oder Sardellenpaste hinzu. Die
anderen würzen mit Estragonsenf, Knoblauch, Tabasco oder Worchester. Und manche runden mit
Scotch, Cognac oder Olivenöl ab. Uns schmeckt
die einfache, dafür immer top-frische Variante
am besten: Für 500 Gramm Tartare benötigen Sie
rohes, durch den Wolf gedrehtes Rindfleisch, ein
Eigelb, 1dl helles Bier, eine feingehackte Zwiebel,
Salz, Pfeffer und Chili. Alles schön durchmengen
und kurz ziehen lassen. En Guete!
In der Brötli-Bar produzieren wir Tartare
alle 30 bis 45 Minuten frisch!
Barbara Schneider, Präsidentin
des Regierungsrates Basel-Stadt
100 Jahre Brötli-Bar in Bildern
Der Barfüsserplatz um 1895. Der Stadthof hiess damals noch Café Restaurant Kibiger.
Erst um 1898 eröffnete mit «Nessler’s Bar» ein Vorläufer der heutigen Brötli-Bar.
In den 60er- lagen die Brötli noch offen auf der Theke.
Das genügt heutigen Hygieneansprüchen nicht mehr.
Der Stadthof in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts:
Der Adler auf dem Dach ist leider spurlos verschwunden.
Stimmungsbild aus den 90er-Jahren:
Was gibt es Schöneres, als bei Brötli und Bier auf den Barfi zu schauen?
Die beste Pizza in Basel
I
m Stadthof ist mit der Brötli-Bar nicht nur
das traditionsreichste Schnellverpflegungskonzept zuhause, sondern auch Basel’s erste
Pizzeria.
Wir führen 20 verschiedene Pizze im Angebot,
aber selbstverständlich können Sie sich Ihre Pizza auch mit eigenen Lieblingsbelägen zusammen
stellen. Um Ihnen den Mund wässrig zu machen,
empfehlen wir hier unsere Favoriten:
Auch hier gilt unser kompromissloser an Qualität
und Hygiene. Wir verwenden nur Top-Zutaten, beispielsweise sonnengereifte Tomaten und feinsten
Mozzarella-Käse. Bei uns wird eine Pizza Prosciut-
Pizza al Padrone
mit sehr dünnem Boden, Knoblauch und Tabasco
«Wir verwenden nur feinsten
Mozzarella und andere Top-Zutaten.»
to noch mit Streifen von saftigem Hinterschinken
belegt. Vielerorts verwendet man billigen Truthahn – aber nicht im Stadthof!
Calzone alla Santa Lucia
gefüllt mit römischem Quark, Schinken und Salami
Pizza alls Pedruzka
mit Speck, Zwiebeln und Oregano
Wildrauchlachs-Pizza
mit geräuchertem Wildlachs und Oregano
Bahnbrechendes
Konzept
M
an muss sich das einmal vorstellen: Alle derzeit lebenden Baslerinnen und Basler kennen den Barfi nur
mit «Brötli-Bar». Für Jung und Alt gehört
das Lokal genau so zum Stadtbild wie
das Münster: Es war schon immer da,
wurde gelegentlich renoviert und ist
längst eine Institution.
Das ist um so bemerkenswerter, als der
Wandel im Gast­gewerbe in den letzten
Jahrzehnten viele Traditionslokale hat verschwinden lassen und Gastrokonzepte von
Jahr zu Jahr kurzlebiger werden.
Die innovativen Pioniere von 1906 haben
lange vor den «Mc’s» das Bedürfnis der
Menschen nach schneller, unkomplizierter
Verpflegung erkannt. Sie waren die lokalen
Vorreiter eines Trends, dessen Kurve bis
heute ungebrochen nach oben zeigt. Und
weil das damals bahnbrechende Konzept
über Jahrzehnte hinweg sorgfältig gepflegt
und sanft weiterentwickelt wurde, hat es
Bestand bis auf den heutigen Tag.
Die «Brötli-Bar» ist eine unternehmerische
Erfolgsgeschichte, wie sie unsere Wirtschaft und unsere Gastronomie immer wieder brauchen.
Herzliche Glückwünsche zum Jubiläum!
Unsere Pizzeria können Sie auch für eine geschlossene Gesellschaft reservieren lassen.
Wir danken für frühzeitige Anmeldung.
Stadthof-Facts
Wussten Sie schon, dass…
• der Stadthof 44 Voll- und Teilzeitmitarbeiter
beschäftigt?
• in den letzten 25 Jahren mehr als
100 Lehrlinge ausgebildet hat?
• fünf Mitarbeiter an sieben Tagen pro Woche
mit Reinigungsarbeiten beschäftigt sind?
• wir unser Fritieröl täglich mit einem
modernen Food-Sensor kontrollieren?
• wir pro Jahr 12 Tonnen Mayonnaise
verarbeiten (vor allem für Brötlibeläge)?
• Sie die Pizzeria im Stadthof für geschlossene Gesellschaften mieten können?
Peter Malama
Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt
100 Jahre Brötli-Bar
Wir bedienen sie gerne.
Sie merken das!
I
m Zentrum Basels, am Barfüsserplatz,
steht, seit nun 100 Jahren, der Stadthof mit seiner Brötli-Bar. Für mich bot
sich dort schon während der Schul- und
Studentenzeit eine Gelegenheit, günstig
und ohne Wartezeit belegte Brötchen
entweder direkt an der Bar zu verzehren
oder von dort als Party-Verpflegungen
zu Freunden mitzunehmen. In der Vorbereitung der Schüleraufführung oder
des Zofinger-Conzärtlis oder später bei
Schnitzelbank-Proben vor der Fasnacht
haben wir uns mit Brötli aus dem Stadthof über längere Perioden abwechslungsreich ernährt. Schnellimbiss-Ketten waren uns nie eine gleichwertige
Alternative.
Die Tartar- oder Zwiebelbrötchen waren
bereits damals Legende. An lauen Sommerabenden geniesse ich es noch heute,
am geöffneten Fenster belegte Brötchen
mit einem Glas Bier zu mir zu nehmen,
den Passanten in der Gerbergasse oder
auf dem Barfüsserplatz zuzusehen und zu
überlegen, in welches Kino ich nachher gehen will oder - nach dem Kino oder Thea­
ter - das soeben Gesehene noch einmal
Revue passieren lassen.
Die Gelegenheit, im ersten Stock über der
Brötli-Bar entweder eine der vielen Pizzas
einzunehmen oder im Restaurant eine
raffiniert zubereitete Fischspeise zu geniessen, rundet das Angebot des Stadthofs
ideal ab. Ich hoffe, dass der initiative Patron, ein Gastgeber mit Leib und Seele,
diesen «Dreisparten-Betrieb» auch die
nächsten Jahrzehnte mit dem gleichen
Elan weiterführen wird – zum Wohl der
Bevölkerung und der Touristen in unserer
Stadt.
Auch an Sonn- und Feiertagen.
Brötli-Amnestie
Haben Sie auch schon «vergessen» ein Brötli
zu bezahlen? Beruhigen Sie Ihr Gewissen und unterstützen Sie dabei einen guten Zweck!
H
eute sind Sie Manager, Angestellter,
Handwerker, Medienprofi, Banker, Arzt,
Professor, lic.rer.pol., Anwalt, Geschäftsführer,
Selbständigerwerbender.
Doch vor langer Zeit, als das Geld noch knapp war
und der Hunger gross, ist es vielleicht auch Ihnen
passiert, dass Sie ein Brötli nicht bezahlten.
Natürlich ist es schwer, sich heute als ehemaliger
Schlingel zu outen...
Die eingegangene Totalsumme übergeben wir dem
Blindenheim Basel, um einzelnen Heimbewohnern
langersehnte individuelle Wünsche zu erfüllen.
Einzahlungsscheine sind in der Brötli-Bar erhätlich.
Folgende Persönlichkeiten unterstützen den guten Zweck unserer Aktion:
Markus Abt, Martin Angele, Andreas
Bächle, Edwin Bachmann, Grossrat Markus Benz, Max und Paula
Benz-Panozzo, Grossrat Dr. Claude F.
Beranek, Stephan Bläsi, Raphael Blechschmidt, Bürgergemeinderat Peter
Bochsler, Roger Borgeaud, Willy Born,
Urs Bossert, Silvia und Astrid Brancolini, Dr. Urs Michael Bucher, Peter Burla,
Theo Büttel, Rolf Butz, Peter Bützer,
Thomas Calfisch, Christian Casulli,
Corina Christen, Grossrat Conradin
Cramer, Herrmann Dettwyler, Toni
Dietrich, Marcel «Frau Roggenmoser»
Dogor, Matthias Eckenstein, Marc Edel,
Werner Edelmann, Alois Ehrat, Barbara
Erni, Willi Erzberger, Armin Faes, Beat
Fankhauser, Diana Fischer, Hans Flückiger, Dr. Bernhard Gelzer-Stolz, Albert
Geyer, Kurt Greuter, Gustav E. Grisard,
Patrick Grobe, Peter Grossmann,
Dr. Andreas Burckhardt
Präsident des Grossen Rates
Überweisen Sie bis Ende November 2006 einen
entsprechenden Geldbetrag auf unser notariell
überwachtes Konto 55652.96 (lautend auf Dr. Alex
Hediger, Vermerk Brötli-Amnestie) bei der
Raiffeisenbank Basel (BC-Nummer 81486).
a. Generalkonsul Dieter Gruber, Doris
Rotzler, Grossrat Marcel Rünzi, HansPeter Ryhiner, Dr. Luc Saner, Grossrätin Helen Schai-Zigerlig, Bürgerrat
Patrick Hafner, Theodor Hartmann,
Dr. Alex Hediger, a. Nationalrat Helmut
Hubacher, Charles B. Indlekofer, Grossrat Dr. Oswald Ingelin, René C. Jäggi,
Grossrat Ernst Jost, Mischa Kammermann, Urs F. Kaufmann, Bruno Kaufmann, Hanspeter Kehl, Bruno
Koeninger, Grossrat Tino Krattiger,
Gilles Kreis, Christian Kummerer,
Heinz Lambrigger, Béatrice Lamprecht, Kurt Lang, Markus Lehmann, Grossrat Hans-Rudolf Lüthi,
Grossrat Peter Malama, Marc W. Meierhans, Albert Metzger, Ändi und Melanie Meyer Kopfmann, Felix Moppert,
Dr. Christoph Plüss, Philipp Rahm,
Marcel Reber, Maja Reichenbach, Max
Rieder, a. Strafrichterin Irmgard Rimondini, Alfred Ritter, Werner Rizzato, Urs
Roth, Bruno P. Schallberger, Werner
Schmid, Willi Schraner, Urs Schweizer,
Hans Stalder, Peter Stalder, Felix Stemmer, Meinrad Struss, Grossrat Dr.
Donald Stückelberger, Umberto Stücklin, Enrico Tarelli, Philippe und Yvonne
Toffel, Reto Toscan, Peter und Elisabeth Troller-Spreng, a. Regierungsrat
Dr. Hans-Martin Tschudi, Dr. Heiner
Vischer, Salvatore Volante, Paul von
Gunten, Felix Rudolf von Rohr, Rolf
Walther, Sämi Wälti, Grossrat Dr. André
Weissen, Urs Welten, René Wenger,
Grossrätin Christine Wirz-von Planta,
Cello Walch, Yvonne Wymann, Peter
Andreas Zahn, Angelika Zanolari, Peter
Zenker, Mario Zerbini, Alice Zimmermann, Fasnachtsclique Die Hirnlose,
Basler Guggemusig Sonate-Schlyffer
Brötli-Bar im Hotel Stadthof
J. und D. Schüpfer
Gerbergasse 84, CH-4001 Basel
Tel. +41 (0)61 261 87 11
Fax +41 (0)61 261 25 84
E-Mail: info@broetlibar.ch
Internet: www.broetlibar.ch
Die genussvolle Alternative
«Die genussvolle Alternative» – unter diesem
Namen serviert das Restaurant Stadthof im
ersten Stock ein Menu für gesundheits- und
linienbewusste Geniesser, Herzkranke und Diabetiker (in Selbstverantwortung). Das täglich
wechselnde Tellergericht hat 300 bis 380 Kalorien.
Typisches Restaurant-Menu
Die genussvolle Alternative im Stadthof
200 g Kalbssteak mit Fett
130 g Kalbssteak ohne Fett
im Nierenfett gebraten
in Kräuterbouillon gegart
1.5 dl Pilzrahmsauce mit Doppelrahm
mit frischen Kräutern und Pilzen garniert
70 g Eiernudeln mit Butter, Käse und Brotbröseln
70g Nudeln ohne Eier, mit wenig Olivenöl
• Gemüse werden im Kräutersud
vitaminschonend zubereitet
• Stärkehaltige Beilagen werden separat serviert
– Sie bestimmen die Menge selbst
• Fleisch oder Fisch garen in einer leckeren
Gemüse-Kräuterbouillon
• Teigwaren sind aus Hartweizengriess und
ohne Eier
• Brot und andere Getreideprodukte sind aus
unraffiniertem Vollkorn
• Keine tierischen Fettstoffe, keine Eier und kein
Rahm!
• Wenn Fett, dann nur kaltgepresstes Olivenöl
• Saucen werden nur mit Pflanzenmargarine
oder Mehl leicht gebunden
• Wir verwenden sehr wenig Salz... und nur
Meersalz
150g Gemüse mit brauner Butter
Karotten, Blumenkohl, Bohnen und Fenchel im
Dampf gegart
normal gewürzt mit Salz
mit Kräutern und wenig Meersalz gewürzt
1050 Kalorien
nur 345 Kalorien
75 g Fett (viel gesättigte Fettsäuren)
nur 15 g Fett
hoher Eiweissgehalt
ausgewogener Fett- und Eiweissgehalt
Gesunde Zutaten, deren ausgewogene Zusammensetzung und schonende Zubereitung spielen eine
wichtige Rolle. Folgendes Beispiel soll Ihnen das
verdeutlichen:
Fachliche Beratung: Dr. med. Guido Schüpfer, Luzern • Dr. med. Hermann Brühwiler, Bottighofen •
Anita Bitter, dipl. Ernährungsberaterin (Kalorienberechnung)
Die zehn Stadthof-Gebote für gesundes Leben
1. Du sollst Dich gesund ernähren.
Gesunde Ernährung beugt Übergewicht und hohem Blutdruck vor. Sie hilft bei Stoffwechsel- und
Verdauungsstörungen, Diabetes, Gicht und vielen
anderen Krankheiten. Gesunde Ernährung lindert
aber auch chronische Schmerzen und unterstützt
die Rekonvaleszenz nach Krankheiten und Unfällen.
rigem Natriumgehalt. Wir bieten Eptinger auch in
der 5dl- oder Literflasche an. In kleinen Mengen
sind auch alkoholhaltige Getränke gesundheitsfördernd. Im Stadthof gibt es deshalb auch viele
Flaschenweine im Offenausschank.
10. Du sollst Dich wohlfühlen.
6. Du sollst keine Diät halten.
Jede Einseitigkeit ist ungesund! Pflanzliche Lebensmittel enthalten vor allem in rohem Zustand
sehr viele nützliche Stoffe. Isst man aber beispielsweise grosse Mengen von Tomaten, wird
unser Vitamin-Haushalt blockiert.
Eine Gewichtsabnahme ist dauerhaft nur zu erreichen, wenn Sie Ihre Essgewohnheiten ändern.
Diäten führen zwar oft zu schnellem Gewichtsverlust, dieser wird aber bei der Rückkehr zu alten
Essgewohnheiten schnell wieder aufgeholt. Der
befürchtete JoJo-Effekt führt dazu, dass die meisten Diäten nicht nur nutzlos, sondern sogar kontraproduktiv sind.
3. Du sollst geniessen.
7. Du sollst Dich bewegen.
Lieber ab und zu über die Stränge schlagen als
sich dauernd falsch ernähren! Feiern Sie Feste.
Nehmen Sie sich Zeit. Gönnen Sie sich einen feinen Malt Whisky und eine Zigarre. Ungesund ist
nur das schlechte Gewissen beim Genuss...
Muskeltätigkeit und Bewegung sind für den Stoffwechsel sehr wichtig. Machen Sie einen kleinen
Umweg, wenn Sie vom Stadthof zurück ins Büro
oder ins Parkhaus spazieren.
4. Du sollst wählerisch sein.
Überflüssiges Fett lagert sich leichter als Kohlenhydrate ab. Das Resultat: die Blutfette steigen und
Sie nehmen zu – mit allen gesundheitsschädigenden Folgen.
2. Du sollst abwechseln.
Weniger ist mehr. Achten Sie auf die Qualität Ihrer
Speisen. Vermeiden Sie Agrar-Schrott. Die richtige
Wahl der Lebensmittel und schonendes Kochen
sind Teil unserer Kultur.
5. Du sollst genug trinken.
Der Körper braucht viel Flüssigkeit. Trinken Sie
Mineralwasser mit hohem Calcium- und nied-
mus zurückbehalten. In den letzten zweihundert
Jahren stieg aber der Kochsalzkonsum um das
Zehnfache! Fertig- und Dosenprodukte enthalten
viel Salz.
8. Du sollst weniger Fett essen.
9. Du sollst weniger salzen.
Früher war Kochsalz etwas sehr Seltenes und
Wertvolles. Unsere Nieren sind deshalb so gebaut, dass sie möglichst viel Salz für den Organis-
Soziales Wohlbefinden ist ein wichtiger Aspekt
der Gesundheit. Treffen Sie sich mit Freunden
oder Ihrer Familie im Stadthof. Wir bedienen Sie
gerne. Sie merken das.
Was wäre die
Brötli-Bar ohne ihre
Mitarbeiter?
•
•
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•
Seit mehr als 25 Jahren
im Stadthof
• Jesus Dubra, Buffet
• Anton Sokcevic, Traiteur
• Georges Stoll, Hausdienst
Seit mehr als 10 Jahren
im Stadthof
• Antonio Belchior, Service
• Alain Bieber, Küchenleitungsteam
• Elisabeth Bolliger, Aushilfe
• Daniel Gröflin, Chef de Service
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Ananthamayil Kanesan, Traiteur
Patrick Lambert, Chef de Partie
Stéphane Le Bars, Chef de Partie
Thierry Maire,
Küchenleitungsteam
Stefanija Nikovazi, Service
Vadivel Sivaguru, Traiteur
Kamalavel Sivasothilingam,
Produktion
Saravanamuttu Vaikuntharaja,
Traiteur
Franc Vorih, Service
Traiteur Anton Sokcevic:
Ein Vierteljahrhundert Erfahrung
im Umgang mit Brötli.
Halten die Produktion am Laufen:
Kamalavel Sivasothilingam,
Küchenleiter Thierry Maire und Alain Bieber.
Bewährtes Traiteur-Team:
Saravanamuttu Vaiuntharaja, Vadivel Sivagruru
und Ananthamayil Kanesan.
Die Brötli-Bar ohne Jesus «Susi» Dubra
kann man sich fast nicht vorstellen.
Ein weiterer langjähriger Stadthof-Mitarbeiter:
Chef de Partie Stéphane Le Bars
Kennen die Brötli-Vorlieben der halben Stadt:
Mara Avanzini und Steffi Nikovazi
Chef de Partie Patrick Lambert mit der
langjährigen Aushilfskraft Elisabeth Bolliger.
Georges Stoll ist der dienstälteste Mitarbeiter
und kennt den Stadthof wie seine Westentasche.
Arbeiten im ersten Stock und in der Brötli-Bar:
Antonio Belchior, Daniel Gröflin und Franc Vorih
Allein, zu zweit oder mit Freunden
K
ennen Sie das gediegene Restaurant im
ersten Stock des Stadthofs? Ob Tête-à-tête
oder Geschäftsessen – hier sind Sie richtig!
Auf der Karte stehen 120 verschiedene Gerichte:
Hausgemachte Suppen, knackig frische Salate,
gluschtige Vorspeisen, kalte Köstlichkeiten, Pasta,
feine Toasts, Grilladen und Fleischgerichte, Lammspezialitäten, währschafte Schweizer Speisen,
Fischgerichte und Fleisch-Fondue.
Der Stadthof ist stadtbekannt für seine TontopfSpezialitäten. Diese exquisite Gourmandise müssen Sie unbedingt kosten! Salmschnitten oder
eine ganze Seezunge werden in feinstem Öl, mit
speziellen Kräutern gewürzt, im Tontopf langsam
gegart. Weil der Prozess seine Zeit braucht, benötigen Sie etwa 20 Minuten Geduld. Doch das Warten
lohnt sich! Ebenfalls aus dem Tontopf: Der unvergleichliche Coq au vin mit Pilzen und vielen aromatischen Kräutern.
Im Stadthof wird fast ausschliesslich mit Frischprodukten gekocht.
Deshalb richtet sich das Speisenangebot nach den Jahreszeiten.
Wir sind alles kleine Sünderlein
von Willi Erzberger
N
ostalgie pur ist das, was die älteren Semester mit der Brötli-Bar der fünfziger und
sechziger Jahre verbindet. Nach Beendigung
des Zweiten Weltkrieges herrschte in unserer
Stadt eine geradezu euphorische Stimmung.
Alle Dämme brachen und im nächtlichen Basel
brodelte es. Erlebnishungrig stürzten wir uns
ins Vergnügen. Das Angebot war überwältigend
und verlockend.
In diversen Kinos wurden pro Vorstellung zwei
Filme abgespielt. Für Lehrlinge, Studenten und
Schüler ein erschwingliches und über dreistündiges Vergnügen. Im «Kiechli» liess der Zauberer Kalanag einen Elefanten von der Bühne verschwinden und begeisterte der weltberühmte
Schweizer Clown Grock das Publikum. In diesem
Variété-Thea­ter, das es damals noch war, sorgten
die Volksschauspieler Fredy Scheim und Rudolf
Bernhard mit ihren Komödien wochenlang für gute
Unterhaltung. Zum Publikumsmagnet avancierte
Alfred Rasser mit seinem «HD Läppli» und im Gambrinus gastierten politisch-literarische Kabaretts
wie das Cornichon, Kikeriki und andere.
Wer sich mit einem kargen Stiftenlohn oder Sackgeld ins Vergnügen stürzen wollte, der musste mit
seinen wenigen Franken haushälterisch umgehen.
Schliesslich sollte ja auch noch der Hunger gestillt
werden. Dafür war die Brötli-Bar die klassische
«Tank»- und Anlaufstelle. Hier trafen sich viele
kleine und grosse Sünderlein beim Volkssport
«Erlebnishungrig stürzten wir uns ins
Vergnügen. Das Angebot war
überwältigend und verlockend.»
«Brötlibschiss». Wie sich später herausstellte, war
der tägliche Schwund an nicht bezahlten Brötli
vom damaligen Beizer einkalkuliert. Diesem wiederum bot sich trotz der «Filzerei» kein Anlass zur
Klage. Der Umsatz an bezahlter Ware soll enorm
gewesen sein.
Noch heute bedienen sich die Gäste selber mit den Brötchen ihrer Wahl.
Die meisten Leute geben beim Bezahlen korrekt Auskunft über die Verzehrmenge.
Jetzt haben die mittlerweile zu ergrauten Senioren
mutierten alten Sünder und Sünderinnen die einmalige Gelegenheit, ein halbes Jahrhundert später
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Das einbezahlte Geld wird vollumfänglich einer karitativen Institution zugeführt. Halten wir es mit dem
französischen Schauspieler, Regisseur und Bühnenschriftsteller Sacha Guitry, der einmal gesagt
hat: «Mancher sündigt bloss um des Genusses der
Reue willen.» Dem ist nichts mehr beizufügen!
«
Werner Schneeberger Obmann Werbeclub beider Basel
Ende der fünfziger Jahre, während der
Stifti, stillte auch ich öfters meinen Hunger in der Brötli-Bar. In dieser stets überfüllten
Treffpunktbeiz der jungen Hungerleider mit
kleinem Portemonnaie sorgte das resolute
«Vespa-Ruthli» mit Sperberaugen dafür, dass
möglichst alle gegessenen Brötli auch bezahlt
wurden. Eine damals fast unlösbare Aufgabe.
Die Aufpasserin hinter dem Tresen hatte aber
auch eine soziale Ader. Wer ihr von der Jungmannschaft sympathisch war, bei dem drückte
sie beim Bezahlen beide Augen zu. Die Abrechnerei spielte sich in meinen Kreisen immer nach
demselben Prozedere ab. Wenn wir gefragt wurden, wie viele Brötli wir gegessen haben, dann
erklärten wir, dass wir das nicht mehr so genau
wissen. Das Ruthli bestimmte dann wie viele es
waren. In meinem Fall immer weniger, als ich gegessen hatte.
«
Früher gab es auch noch in Schälchen gereichten
Gurken- oder Rüeblisalat. Auf die Gurkenversion
fuhr ich komplett ab. Es war mein Lieblingssalat.
Den, das gestehe ich heute schamhaft, habe ich
niemals bezahlt. Die Brötli-Amnestie gibt mir
jetzt die gute Gelegenheit,
„Vergessenes“ nachzuholen.
»
Werner Schneeberger
Karli Odermatt Fussball-Legende
«Der Stadthof war die Stammbeiz des FC
Concordia, bei dem ich bereits als zwölfjähriger Neu-Junior, vor 52 Jahren, Mitglied
wurde. Das war kurz nach der Übersiedlung
meiner Familie aus der Innerschweiz nach
Basel. Das Geld war knapp, der Hunger aber
um so grösser. In der Regel befand sich in meinen Taschen weniger Münz als Brotkrümel. Es
reichte selten, um sich nach den Trainings in
der Brötli-Bar zu verpflegen. Auch im Alter von
16 Jahren nicht, als ich in die erste Mannschaft
berufen wurde.
Die älteren Teamkollegen, die sich nach den Trainings Richtung Stammlokal bewegten, nahmen
mich dorthin mit und das mit der jeweiligen Ankündigung, dass ich in der Brötli-Bar ohne gravierende Kostenfolge meinen Hunger stillen könne.
Dieser Treffpunkt war für mich das kulinarische
«
Allerdings muss ich meiner Beichte anfügen,
dass auch ich mir Ruthlis Sympathie mit einem
Trick erschlichen hatte. Sie war mit ihrer Vespa
verunfallt und wurde von der Polizei gebüsst,
weil sie ein Rotlicht übersehen haben soll. Diese
amtliche Version wiederum konnte die Barfrau
nicht akzeptieren, weil die Ampelanlage nach
ihrer Version auf Grün geschaltet war. Bei jeder
der vielen von ihr immer wieder angezettelten
Diskussionen über diese „Unrechtbeurteilung“
durch die Polizei ergriff ich ihre Partei. Es sollte
mein Schaden nicht sein.
Paradies. So gute Brötli wie dort gab es in der
ganzen Stadt nirgends. Das ist aus meiner Sicht
auch heute noch so.
Meine Congeli-Kollegen nahmen mich, ihren
Jüngsten, stets in die Mitte, wenn es ans Futtern
ging. Vom Personal wurde ich als lieber und folgsamer Bub (!) eingestuft und vom streng blickenden Herrn hinter dem Tresen offenbar auch nie
so, wie andere Hungerleider, speziell kontrolliert. Jedenfalls wurde ich niemals ertappt, wenn
ich mehr ass, als ich zu bezahlen vermochte. Für
mehr als zwei Brötli hatte ich selten Geld in meinen fast immer leeren Taschen. Dennoch ging ich
nie hungrig nach Hause.
Zu den Spezialisten im Brötli-Bschiss zählten zu
meinen Zeiten vor allem die Star-Handballer von
ATV Basel-Stadt. Alles stadtbekannte Namen. Sie
sind jetzt, in ihrem Seniorendasein, dazu aufgefordert, gemeinsam mit mir Busse zu tun, wenn
zur Brötli-Amnestie
aufgerufen wird.
»
Karli Odermatt
Alex Stürchler Ombudsman Wirteverband Basel-Stadt
«Mit reichlich viel Abstand zu meiner
jugendlichen Sturm- und Drangzeit
muss ich bezüglich der Brötli-Bar eingestehen,
dass ich damals möglicherweise des öfteren
unter einer so genannten Jugendvergesslichkeit gelitten haben muss. Anders ist es für
mich schwer unerklärbar, warum beim Stillen des Hungers mit den köstlichen Brötli der
Denkapparat regelmässig aussetzte und ich
vor dem Zahlungsvorgang einfach nicht mehr
in der Lage war, die jeweilige Stückzahl genau
zu eruieren.
verschaffen. Damit befand ich mich in allerbester Gesellschaft unter Kollegen, Freunden und
Bekannten, die sich ebenfalls genüsslich und engagiert an diesem Volkssport beteiligten.
In der frustrierenden Gewissheit, über zu wenig
Sackgeld zu verfügen, um mir in Basels beliebtester Verpflegungsstätte jene Stückzahlen zuführen
zu können, nach denen mein jugendlicher Körper verlangte, schien es durchaus opportun, sich
mit einem «corriger la fortune» kleine Vorteile zu
Meine Vergesslichkeit forderte nun ihren Tribut.
Die Brötli-Amnestie gibt mir endlich die Gelegenheit, Abbitte zu leisten für meine kulinarischen
Jugendsünden. Man verzeihe mir: Über die Formulierung geht die
Wahrheit zum Teufel.
Die Gewissheit damals, einer von vielen zu sein,
die sich am Tresen der Brötli-Bar Vorteile zu verschaffen wussten, erleichterten aber leider mein
jugendliches Gewissen in keiner Weise. Daher litt
ich nach nicht ganz gesetzeskonformem Hungerstillen im Stadthof an schlechter Verdauung, die
mir den Schlaf raubte.
»
Alex Stürchler
©
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