RCN 165
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GASTRO & EVENTS INTRO rcn 165 FEBRUAR 2013 Was Geht 06 WAS GEHT 14 DER WAHRE GLUBB STORIES 16 Hatebreed 20 Unantastbar 22 Disco Ensemble 24 Enforcer 26 A Life Divided KONZERTNACHBERICHTE 28 Beth Hart 28 Santa Rock FESTIVAL 28 Blood Red Shoes 29 John Coffey 29 Eisheilige Nacht 30 Peter Heppner 30 In Extremo 30 Kellerkommando 32 Die Toten Hosen 32 Royal Republic 34 W.A.S.P. 34 Schiller REVIEWS 34 MUSIK HÖHEPUNKTE 40 DVD MUSIK HÖHEPUNKTE 41 DVD FILM HÖHEPUNKTE 42 Literatur HÖHEPUNKTE SERVICE 45 VERANSTALTUNGSPLANER 54 impressum .RCN LESERABO 1 JAHR = 25 EUR + FETTE ABOPRÄMIE INFOS UNTER: REDAKTION@RCNMAGAZIN.DE ZUKUNFTSMUSIK… MÄRZHEFT 2013 REDAKTIONSSCHLUSS: 08. FEBRUAR 2013 ANZEIGENBUCHUNGS-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 14. FEBRUAR 2013 HEFTERSCHEINUNG: 22. FEBRUAR 2013 .rcn 04 WERTE GEMEINDE! Alle einen guten Start ins neue Jahr gehabt? Danke, gleichfalls! Toll, wenn einem als bravem Gebührenzahler beim Öffnen des Briefkastens am 2. Januar erstmal ein Brief vom „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ als Neujahrsgruß entgegenpurzelt. Beim Hochfahren des Computers und Abrufen meines Bankkontos hat der „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ – ich habe beim ersten Mal versehentlich „ARD ZDF Deutschlandradio Betrugsservice“ gelesen Suchbild: Wo versteckt sich die Schleichwerbung für – mit seiner ersten bayerische Qualitätsprodukte auf diesem schönen Bild Zwangsabgabe vom Sydney Film Festival? (Foto: Getty Images) von umgerechnet 100 Mack seinen Neujahrsgruß gleich noch mal erneuert. Ihr wisst es alle, das ist die GEZ, welche unsere öffentlich-rechtlichen Medienanstalten finanziert. Damit wir die Pressefreiheit weiterhin gewährleistet bekommen. Und auch weiterhin ungesponsortes Programm genießen können. Wer gekauftes Boulevard will, nimmt sich halt die .rcn mit oder kauft sich die knallhart recherchierte Blöd oder auch mal den unabhängigen Spiegel, und glaubt dessen Enthüllungen, wonach der Bruder von Thomas Gottschalk mit seiner Produktionsgesellschaft doch tatsächlich Geld genommen hat, damit in seines Bruders Sendung, im Thronsaal der öffentlich-rechtlichen Fernsehunterhaltung, jahrelang Audis, ääh, Autos verlost wurden. Die Anstalten sind ja unabhängig, aber gerade bei „Wetten dass...?“ sieht doch selbst ein Blinder, dass da seit Jahren schlecht getarnte Schleichwerbung lief. Was allein Gottschalk an grausamen Sakkos da schon auftrug... so etwas kriegt ja nicht mal mein Botox-Idol und Design-Gott Harald Glöckler hin. Also, unabhängige Fernsehmacher, gebt es zu, ihr verdient auch gern mal was dazu, dann schmeißt doch endlich „Wetten dass...?“ aus dem Programm und investiert die Kohle in eine anständige Übertragung von Rock im Park oder Wacken zur besten Sendezeit und stellt von mir aus Autos neben die Bühne. Und schon habt ihr die Bevölkerungsmehrheit vor dem Schirm und nicht nur Ü60. Zurück zur GEZ, warum heißt Sklavenabgabe (man kann sich ja nicht dagegen wehren, selbst wenn man nicht schaut) jetzt eigentlich „Service“? Umbenennung heißt das Zauberwort! Die ohnehin schon jedes Maß und Ziel verlorene Gema hat ja jetzt einen gerichtlichen Dämpfer bekommen, am besten die nützen die Stille, um sich jetzt umzubenennen. Wie wäre es mit „Putin Künstler-Dienstleistungen“? System: alles für wenige Reiche, wenig für die Mehrheit der Künstler oder so. Schon fast weinen musste ich, als Anfang Januar der ständig senil grinsende Wowereit verkündete, der Hauptstadtflughafen würde so schnell nicht fertig werden. Das Netz reagierte schnell und schon postete man neue Fake-Schlagzeilen „Flughafeneröffnung 2014 geplatzt – auch Chuck Norris ist gescheitert“. Ich weiß es besser. Man hätte die Chinesen damit beauftragen sollen, alles bis zum April fertigzumachen. Die hätten – frei nach Michael Mittermeiers Paradewitz – kurz gegrinst und hinterher gefragt „Welche Farbe?“ In diesem Sinne: Auf ein grandioses 2013, und... weiter rocken! Ewald Funk PROMOTION .rcn 06 PROMOTION .rcn 07 WAS GEHT ENDLICH 18! DAS TAUBERTAL FESTIVAL 2013 Die Sommerferien werden toll. Besonders vom 10. – 12. August findet wieder das größte Ferienlager im Grünen mit Musikbeschallung in Nordbayern statt, das Taubertal Festival. Egal was da noch kommt, die Rothenburger Eiswiese ist mit Deichkind und den Ärzten schon einmal als Steilvorlage für eine geile Party gut aufgestellt. Traditionell gut vertreten auch die Punkfraktion, die sich auf Bad Religion, Pennywise, Flogging Molly und Itchy Poopzkid freuen darf, während auch der Folk diesmal mit Subway To Sally oder Chuck Ragan auf interessante Vertreter hoffen darf. Eric Fish & Co. spielten schon lange nicht mehr im Tal und haben das jetzt auch einfach mal verdient. Weiter werden Jennifer Rostock, Turbostaat, Hoffmaestro, Frittenbude und auch Triggerfinger ihre ganz eigenen Sounds zum Besten geben, und mit Chase & Status lädt auch Foto: Nela König mal ein Dubstep-Act zum Tanzen ein. Beim Kartenpreis liegt man nach Ende der Frühbucheraktion jetzt Ende Januar bei 99,80 € für die vier Tage (Das Festival beginnt ja bereits Donnerstag Nacht im Steinbruch). Da die Ärzte unter dem Seriennamen Ärztivals eine eigene Festivalreihe starten (nicht entgehen lassen: der Termin am 22.08.2013 in Coburg am Schlossplatz), ist das Taubertal die einzige Alternative in Nordbayern, eine weltbeste Band zu sehen, die sich vor allem um den Rock kümmert. Karten für das taube Tal, das sicherlich noch eine extravagante, aber lange erwartete Band von den Inseln 2013 auf die Bretter stellen wird, holt man sich aus Kostengründen und der Sicherheit halber am besten im hauseigenen Ticketshop unter www.hirschgbr.de oder folgt dem Link auf taubertal-festival.de. DOLBY ATMOS PLASTISCHER SOUND IM KINO Schon viel wurde in den letzten Jahrzehnten versucht, um dem Kinoerlebnis dem Zuhausegucken gegenüber einen technischen Vorteil zu verschaffen. Wir sagen: Wer bisher gerne ins Kino geht, wird das auch weiter tun, denn wenn man zusammen mit 300 anderen tierischen Spaß an z.B. einem ironischen Satirefilm hat, dann war das einfach auch ein Gemeinschaftserlebnis, dass man nie zu zweit zuhause im Wohnzimmer haben wird. Trotzdem gibt es Neuerungen, über die zu berichten lohnt. Im November durften wir von .rcn auf Einladung des Nürnberger Cinecitta eine Demonstrationsvorführung für das neue Dolby AtmosBeschallungssystem erleben. Neu an dem System sind einmal sehr viel mehr einzeln ansteuerbare Lautsprecher, zum anderen ergibt sich durch eine geschickte, aber aufwändige Ansteuerung der einzelnen Boxen eine akustisch ganz neue Dimension, bei der die Dolby Labs einen Riesenschritt nach vorne gemacht haben. Bei der Testvorführung unterschiedlicher Beispiele überzeugten weniger Baller-Actionszenen als vielmehr Sequenzen von Surfern auf Riesenwellen aus „Mavericks“, wo einen zum 3D-Effekt auch akustisch die .rcn 08 Wellen geradezu überrollten. Tonerlebnis also nicht nur von links nach rechts, sondern überall im Raum, auch mal links vorne zum Beispiel. Geradezu genial war das simpelste: ein Gewitterregen. Dann ging es in die Kür: Drei Stunden Hobbit angucken in Dolby Atmos. Klasse! Eigentlich ein toller Film, wären da nicht die zähe Anfangsstunde, bis die Hobbit-Reise endlich beginnt und die eher überzeichnete Zirkusnummer in der riesigen Höhle. Das wirkte einfach zu sehr auf Videogame getrimmt und hat in einem Peter Jackson-Film eigentlich nichts zu suchen. Das Nürnberger Cinecitta hat als erstes deutsches Kino Atmos noch vor Weihnachten einbauen lassen, Cheffe Weber investierte hier einen fünfstelligen Betrag im Nürnberger Kinopalast der Superlative. WAS GEHT J.B.O. STREAMEN KONZERT INS INTERNET KOMMT ES DANN AUCH WIEDER IRGENDWO WIEDER RAUS? Ja! Die Erlanger Rosa Fraktion kümmert sich nicht nur um den Humor in der Rockmusik, sie machen als Appetithappen auf ihre EP im Frühjahr auch eine Pioniertat. Ein Konzert von einem geheimen Ort aus (.rcn präsentiert – wir verlosen 5x2 Leser dorthin, kein Fake!) wird am 24. Februar abends im Internet gestreamt und wir hoffen, es kommt dann am anderen Ende auch wieder irgendwo heraus. Zum Beispiel auf Deinem Rechner, Deinem Tablet oder Deinem Smartphone – mit welchem Gerät auch immer Du online gehst. Das live gesendete Club-Konzert wird an einem geheimen, aber geschichtsträchtigen Ort gespielt werden. Und da dieses Geheimkonzert auch Zuschauer braucht, verlosen wir 5x2 Karten. Der genaue Ort in Zentralfranken wird wenige Stunden vor dem Konzert bekanntgegeben. VITO C. von J.B.O. stellte sich unseren Fragen. .rcn: Ihr habt dieses Jahr euer 25-jähriges, wie viele davon waren Durststrecke? Vito C.: Was heißt Durststrecke? Seit der Entscheidung, J.B.O. als Hauptberuf zu betreiben 1996, kann ich mich an keine längere Zeitspanne erinnern, die ich so bezeichnen würde. In den ersten 5 Jahren gab es Zeiten in denen es nicht klar war, ob wir weitermachen. Aber das ist ja schon fast nicht mehr wahr. .rcn: Bands verkaufen immer weniger CDs, die Konzerte kann man nicht kopieren. Jetzt stellt ihr aber ein Konzert ins Netz, untergrabt ihr damit nicht auch irgendwie die Einnahmequelle Live spielen? Vito C.: Nein, wir verstehen das eher als Appetitanreger. Menschen, die uns noch nicht kennen, sollen danach doch auch mal ein „richtiges“ Konzert sehen wollen. .rcn: Wie finanziert ihr das Online-Konzert? Kostet ja was, oder läuft das unter Jubiläum? Vito C.: Wir lassen halt mal was springen. .rcn: Technische Frage: Wenn da jetzt viele hundert Leute den Konzertstream abrufen, was macht ihr, wenn der Server zusammenbricht? Vito C.: Genau dieses Szenario versuchen wir im Vorfeld auszuschließen. Und zwar NICHT, indem wir viele hundert Leute versuchen davon abzubringen, den Stream anzusehen, sondern indem wir Voraussetzungen schaffen, die es möglich machen. .rcn: Die Suche des FCN nach einer Torhymne durch eine heimische Band verfolgten wir aufmerksam. Warum kam da nichts von euch? Vito C.: Nö, uns hat keiner gefragt. Unsere eigenen Vorstellungen von derlei Liedgut haben wir ja jetzt auch auf unserer EP verwirklicht. Ein Song davon wird auch beim Onlinegig gespielt werden, und wenn ihr da live mithotten wollt, nehmt einfach an unserer Verlosung teil durch eine Mail mit Eurem Namen, Telefonnummer und Betreff „J.B.O. Onlinegig“ an verlosung@rcnmagazin.de! P.S.: Die Nichtgewinner müssen sich den Gig dann leider von zuhause auf dem Rechner anschauen. Mit einer Tüte Chips und einem Landbier am End’. Ewald Funk .rcn 09 WAS GEHT KONZERTTIPPS: SONDASCHULE, HELLOWEEN UND SEEED SONDASCHULE, 28.02.2013, BAMBERG, LIVE CLUB SONDASCHULE aus Oberhausen werden immer wieder gerne als Partybombe für Sonntagnachmittag auf das Taubertal Festival gebucht. Ska und Punk, dazu ein schöner Trunk! Die Band um den sympathischen Frontmann Costa Cannabis beherrscht alle drei Disziplinen aus dem Effeff. Costas Stimme erinnert übrigens etwas an Bela B. Sie haben bereits Touren mit so unterschiedlichen Bands wie den Kassierern, Anti-Flag und (!) den Donots überlebt, bzw. diese Bands haben Sondaschule überlebt. Pflichtkauf ist das neue Album „Lass es uns tun“, welches in der Disziplin Skapunk mit humorgetränkten Texten Bestnoten einfährt. Es entsteht beim Hören eine unbändige Lust auf drei bis sechs Bier und der Zustand ekstatischen Extremzehwackelns, besser bekannt als Tanzen, manifestiert sich. Die Band bittet außerdem darum, als Hausaufgabe bis zum Gig die Texte des neuen Albums auswendig zu lernen. Im Vorverkauf kostet das Konzert einen schlappen Zwanni und wer nicht einmal das Geld hat, aber dafür etwas Glück, gewinnt bei uns zwei von sechs Freitickets. Viel wichtiger sind die Spielstädte: Bamberg, Live Club, direkt im Zentrum der bierseligen Studentenmetropole spielt endlich einmal eine hochkorrekte Band! Man sieht, Sondaschule nehmen ihren Erziehungsauftrag ernst und werden eine Schneise des Frohsinns durch die Sandstraße wehen lassen. Erst recht, wenn sie dann die Klassiker aus dem Bandrepertoire auspacken werden. Z.B. ihre Liebeserklärung an den Bochumer Grönemeyer. Der Songtitel nennt sich übrigens „Herbert, halt’s Maul!“. SONDASCHULE, MONTREAL, DAS PACK Donnerstag, 28.02.2013 um 21:00 Uhr Live-Club in Bamberg Wir verlosen 3x2 Karten zwei Tage vor der Veranstaltung, Teilnahme mit Eurer Telefonnummer für eine eventuelle spätere Gewinnbenachrichtigung bitte per Mail an verlosung@rcnmagazin.de TRAUMHOCHZEIT: HELLOWEEN UND GAMMA RAY, GEISELWIND AM 19.04.2013 Seit dem 18. Januar ist die neue Scheibe von Helloween mit dem bescheidenen Namen „Straight Out Of Hell“ am Start und unser Krausens-Peter meint in seiner Rezi: „Einen Riesenschritt nach vorne rückwärts machen meine Lieblings-Speedster aus Hamburg. Waren die letzten beiden Alben stellenweise recht thrashig, heavy und für Kürbisverhältnisse regelrecht doomig, geht .rcn 10 es mit „Straight Out Of Hell“ wieder zielstrebig zurück in die eigene Vergangenheit! Zwar gibt’s hier auch die Alibi-Ballade, die routinierte Pink Cream 69-Nummer und einen Song wie „I Want Out“ im Midtempo, aber der Rest ist durchweg von Double Bass, irrwitzigen Gitarrensoli und stellenweise himmelhohen Vocals dominiert. Speed! Speed! Speed!“ Anfang Januar gab es außerdem dreizehn Tage lang auf Facebook jeden Tag einen Song der neuen Platte inklusive Bandkommentar, also quasi jeden Tag exklusive Einblicke in die Hintergründe der neuen Songs. Im April gibt es dann das LiveTraumpaket mit Gamma Ray in Geiselwind. Unter dem Banner „Hellish Rock Part II“ werden sie wieder mit den alten Seelenverwandten um die Welt ziehen und Helloween-Klampfer Sascha Gerstner freut sich auf ein Heimspiel in seiner Heimatgegend nahe Bamberg! Böse Zungen behaupten, am Ende der Show kommt auch wieder der ehemalige Helloween-Gitarrist und jetzige Gamma Ray-Chefkoch Kai Hansen mit Band zum Intermezzo zu seinen alten Weggefährten Helloween mit auf die Bühne. Stattfinden wird das Ganze in Geiselwind, Eventzentrum Strohofer, große Halle am 19.04.2013 um 20:00 Uhr! SEEED AM 04.03.2012, BAMBERG, STECHERT ARENA Eine unktlandung nach Maß machten SEEED im alten Jahr. Neue Platte nach Solojahren, .rcn präsentierte das Konzert in der Nürnberger Arena und die war dann relativ bald ausverkauft. Und dann flog uns bei .rcn fast das Blech weg vor lauter Zuschriften für die Kartenverlosung. Die Band musste jetzt wegen der großen Nachfrage weiter Zusatzkonzerte buchen und so spielen sie jetzt 2013 weitere neun Shows in Deutschland und eine davon groovt in Bamberg. Wer also für Nürnberg keine Karten bekam und das schon bitter bereute, weil er die Party des Jahres verpasste, der sollte sich jetzt aber so was von schnell um Tickets für Bamberg bemühen. Denn es sind nicht die berühmten „Wir haben nur noch wenig Restkarten“-Karten zu haben, die manchmal gerne angegeben werden, obwohl noch genug da sind, sondern es sind wirklich nur noch wenige. Also sputen und einklinken, damit ihr Peter Fox und Kollegas am Montag, den 4. März live erleben könnt. Hurtig hurtig! Billy Paco Billy FARBULÖS TÄTOWIERUNGEN PORTRAIT VON PACO UND BILLY Es wäre schade, die hellen und sauberen Räume des FARBULÖS in Nürnberg (Innere Laufer Gasse, gegenüber Stockholm) „nur“ als Tätowierstudio zu bezeichnen. Künstlerkollektiv mit viel Humor ist vielleicht ein passender Name, außerdem bildet der durch seinen oft deftigen norddeutschen Mutterwitz und die körperlich ausladende Präsenz bekannte Cheffe Olli Niehoff auch einen Lehrling aus. Und auf den aktuellen und seinen Vorgänger wollen wir heute mal ein Auge werfen. Noch in der Lehre ist PACO, allerdings schon im zweiten Jahr, d.h. er ist schon ziemlich weit. Von sich aus berichtet er, dass er schon immer gerne gezeichnet hat und dann „Kulturwissenschaft studiert“ hat. Seine Magisterarbeit befasste sich übrigens mit Comics und im Farbulös war er bereits Kunde. Olli motivierte ihn – nachdem Paco einige seiner Zeichnungen zeigte –, es doch mit Tätowierer als Beruf zu versuchen, und schon hatte das Studio einen neuen Azubi. Im Nachhinein, so Paco, hat man hier „wirklich allerbeste Möglichkeiten als Lehrling, im Vergleich zu woanders.“ BILLY bestätigt Paco das, denn er war Ollis Lehrling zuvor, ist „fertig“ (was man als Tätowierer natürlich nie ist) und hat, beflügelt durch das spürbar gute Betriebsklima, schon sehr viel Know How mitgenommen. Und seinen eigenen Stil entwickelt. Billy kann ganz besonders mit neotraditionellen Motiven, die er moderner darstellt. Also Old School-Motive, die er ganz neu interpretiert. Definitiv nicht finden wird man in den Räumen übrigens Vorlagenmappen, denn Olli legt Wert darauf, ein „reines Custom Studio“ zu sein – für jedes Tattoo wird eine eigene Vorlage gezeichnet. Vor allem Billy ist dafür bekannt, sich oft lange am Abend noch künstlerisch zu betätigen und zu malen oder Vorlagen auszuarbeiten. Mit Olli und Tina (Ollis Frau, tätowiert auch, bevorzugt ganz feine Detailarbeiten) zusammen wird hier also auf vier Stühlen tätowiert, womit wir auch beim traditionellen Walk-In-Day wären: Der Samstag gehört der „Laufkundschaft“, man kann dann ohne Termin ab 11 vorbeischauen, wenn man kleine Arbeiten hat, die auch in einer Sitzung gestochen werden können. Bis zum Ladenschluss um 15 Uhr werden alle Arbeiten disponiert, das ist also ein guter Kompromiss, um für z.B. Korrekturarbeiten nicht wochenlang auf einen passenden Platz im Terminkalender warten zu müssen. Hier auf dieser Seite seht ihr Pacos und Billys Arbeiten und auch ihre Zeichnungen als Appetithappen, viel mehr Inspirierendes findet ihr auf der schön aufgeräumten Webseite farbuloes.de! Fabulös Tätowierungen Paco Innere Laufer Gasse 18 90403 Nürnberg Di-Fr 11-18 Uhr Sa 11-15 Uhr “Walk-In-Day” www.farbuloes.de e-mail: tattoo@farbuloes.de WAS GEHT HEUTE: 30 YEARS OF NEW FORCE Nimmt man eine x-beliebige aktive fränkische oder teilfränkische Metalband – egal, ob jetzt die Spaßbatzen von J.B.O., mehr oder weniger Underground-Kapellen wie Hellish Crossfire, Delirium Tremens, Atlantean Kodex, die knuffigen Jungs von Wasted, oder längst vergessene Heroen wie Seldom Refuse – alle hatten schon mal in/um/ auf/vor dem New Force zu tun. Gar nicht zu reden von der ersten Welle an lokalen Hard Rock-Kapellen. Diese Keimzelle der fränkischen Unterhaltungsmusik ist jetzt im Dezember also 30 geworden. Glückwunsch hiermit auch von unserer Seite. Dass das New Force für den Schreiberling auch mit ein Grund war, sich im Jahr 2000 die Stadt Erlangen als neue Wahlheimat auszusuchen, sei hier nur am Rande erwähnt. Wichtiger ist, dass der ausschließlich ehrenamtlich geführte Jugendclub in guten wie auch schlechten Zeiten, trotz widrigen Umständen wie den 90er Jahren, Feuer und Rauchverbot, immer ein Anlaufhafen für diejenigen versprengten Seelen war, die fernab von allen Trends einfach gute Musik und billiges Bier zum Glücklichsein brauchten. Deswegen hoffen wir, dass in Zukunft noch viele Bandbiografien am Tresen vom Force beginnen und der kleine Club in Bruck auch in weiteren 30 Jahren noch Drehscheibe der lokalen Heavy-Szene sein wird. Prost! WAS MACHT EIGENTLICH ROCK IM PARK 2013 Relativ still war es die letzten Wochen um Rock im Park. Jeder weiß natürlich, dass alle Jahre große Namen vom Veranstalter Lieberberg ausgepackt werden, nicht einfach ist es aber, im internationalen Konzertpoker diese auch rechtzeitig zu bekommen. Schauen wir doch mal auf die bis Ende Januar bereits gebuchten Bands, bei denen bisher allerdings nur Green Day hier in unserer Redaktion die Substanz zu einer wirk- lichen Headlinershow zugesprochen wird. Aufgrund des großen nationalen Erfolges sind allerdings Seeed schon eine große Nummer. Doch es kann ja noch was .rcn 12 kommen. Die zweite Reihe ist auch schon sehr anständig besetzt, schließlich gehören Volbeat im Park und auf dem Ring schon als Dauergäste dazu und wir warten eigentlich auch noch auf Lemmy zwecks der Vollständigkeit. Die Popfraktion freut sich auf die Killers, Thirty Seconds To Mars oder die elektrischen Briten The Prodigy, bei denen die meisten eben auf den einen großen Hit warten. Green Day haben da schon mehr im Köcher. Bunt gemischt auch Bestätigungen wie Fettes Brot, Casper, Cro, die Sporties und Tocotronic. Die derbe Fraktion darf sich auf Korn, Bullet For My Valentine, Airborne, Stone Sour und einige Metalcorebands freuen. Frühbuchertickets gab es bis zum 23. November, dann wurden die Karten ab 15. Januar teurer, womit man mittlerweile bei 167,50 € zuzügl. Gebühren angelangt ist. Die schönen Hardtickets gibt es übrigens bei www. mainticket.de in Würzburg. Im letzten Jahr war Rock im Park laut Veranstalter im März ausverkauft, man sollte sich also langsam sputen, schließlich sind über 35.000 Karten bereits weg und wer will schon am Zaun stehen und nicht dabei sein, wenn Royal Republic, Bad Religion oder die Broilers gerade spielen. GREEN GOOSE NEUERDINGS JEDEN DONNERSTAG LADIES NIGHT Unter Nürnbergs Rockschuppen kann man die GREEN GOOSE locker und ohne nachzudenken als dienstältesten Tanzboden am Platze nennen. Wenn Mauern sprechen könnten, sie hätten viel zu erzählen – hier hat man schon einige steile Partys erlebt. Zu finden ist die Goose gleich in der Nähe des Nürnberger Hauptbahnhofes am Frauentorgraben in der Vorderen Sterngasse 25 gleich neben Micha’s Little und Hangover Bar. Hier in der Goose aber waren schon einige Promis als Gäste: AC/DC, Metallica (inklusive DJ-Session), Dio (R.I.P.) oder Maiden. Und heute? Freitag und Samstag ist von 21h bis 5h auf, egal wo und was in der Szene gerade auf- und zumacht, die Goose ist die große Konstante im Partykarussell. Hier gibt es alles zu hören, was das Rockherz begehrt. Von Alterna über Indie, Metal, Surf Punk, Classics bis zu Neue Deutsche Härte und kommerzielleren Klängen, also alles, was zum Abfeiern verführt und die Gäste wieder kommen lässt. Zumal die DJs hier ihr Handwerk verstehen und den Job nicht erst seit gestern machen. Das wichtigste: Neuerdings hat die Goose nun auch donnerstags offen: von 21 Uhr bis 3 Uhr morgens. Ladies Night ist angesagt, denn für Euch Damen ist durchgehend Eintritt frei, die Jungs löhnen 3 EUR für maxx Rock mit DJ Chris und Happy Hour von –festhalten – 21-1 Uhr. Wer also um die Häuser zieht, egal wie spät es ist, die Goose hat Donnerstag bis Samstag immer eine offene Tür für Euch. Gut verteilt im Monat sind auch Spezialpartys: Oft schaut die Jägermeister-Promocrew vorbei zur Jäger-Party, es gibt dauernd Ficken Promo-Feten mit dem SPEZIALTERMINE 11.02. Rosenmontag offen: Faschingsparty 15.02. Ficken Party – mit dem Promo Team des Ficken Party Schnaps beliebten Partyschnaps. An Weihnachten war erst sexy X-Mas und an Fasching wird der Laden auch wieder wackeln. Die Termine findet Ihr im Kasten hier im Text. Am Schluss noch ein Hinweis zum extravaganten Hausgedeck. Manche grinsen jetzt bestimmt schon, aber das Goose-Bucket war schon die Muttermilch für so machen Rockfan in der Noris auf dem Weg zur musikalischen Sozialisation. Mancherorts werden irgendwelche Partyschiffchen serviert, in der Goose ist das Maß aller Dinge der – eben – Bucket. Der XXL-Cocktail kommt gleich als gefüllter Sektkübel an Euren Tisch und kostet nicht 70 oder so, sonder ist schon ab 38 EUR zu haben. Etwas Nostalgie: Früher gab es noch den Monsterbucket in Eimergröße und die Steigerung war eine fahrbare Kunststofftonne... ich war einmal Zeuge, als so eine Bestellung sprichwörtlich an den Tisch angefahren wurde. Ewald Funk Green Goose Vordere Sterngasse 25 90402 Nürnberg Donnerstag 21-3 Uhr, Ladies freier Eintritt Freitag/Samstag 21-5 Uhr, 4 EUR Eintritt Happy Hour tägl. 21-1 Uhr Kontakt: 0178 / 2667964 green.goose1984@gmail.com Internet: www.green-goose.com Facebook: greengoose.rocksoundclub Der wahre Glubb Di ne:: lumne Kolum Diee Ko AUF GEHT’S – JETZT ERST RECHT! Winterpause ist wie Scheidung auf Zeit, an deren Ende man hofft, dass der Partner nicht einen neuen gefunden hat. Das sollte sich für den Glubb in der allerschönsten Valznerweiherruhe mit 20-PunktePolster nach der Hinrunde bewahrheiten. VWHausen kaufte uns nämlich Dieter Hecking weg, Dieter Hecking sieht in Volkswagen- der wohl auch burg natürlich eine Chance. Dass er mal international seine größte Chance, was Großes zu spielen wollte bauen gerade eben verlassen hat, und zwischendrin weiß er noch nicht. gleichzeitig eine Stunde nach Hause zur Familie zu haben, das hat schon etwas. Statt drei im Weckla also jetzt Grünkohl mit Pinkel, für den Trainer mit der stabilsten Leistung seit Jahren beim Glubb sicher ebenso eine Verlockung wie Gehaltsaufbesserung. Schließlich begann die Saison für Dieter in Havelse nicht gerade mit einem Vertrauensbeweis seiner Mannschaft, enden tut die Saisonhälfte wieder in Westfalen, und zwar in den Armen des einstigen Sympathieträgers Allofs, der zuvor auch durch seinen Wechsel von der ruhig mäandernden Weser zum VFL Autohochburg den letzten Ehrgefühl-Romantiker im deutschen Profifußball bitter enttäuscht hatte. Die einkaufshektischen Tage vor Weihnachten nützte der glücklicherweise in Nürnberg verbliebene Manager Martin Bader zu einem betriebswirtschaftlich günstigen Zug und ging nicht auf den Golfplätzen Deutschlands shoppen, wo Dutzende freigestellte Trainer auf Anrufe warten, .rcn 14 sondern schubste den Trainer der B-Mannschaft neben Co-Coach Armin Reutershahn auf die Bank als Trainerdoppel. Wir waren erstmal froh, dass Bader nun weiter mit einem Auge auf das freie Fußballlehrerkolleg schauen kann, während eifrig kolportierte Gipseier wie Loddar oder Auslaufmodelle wie Neururer oder Friedel R. nicht anrauschten. Einen dieser neuartigen Konzepttrainer brauchen wir genauso wenig wie Klavierspieler und Spielerfrauenversteher. Auch auf dem Spieler-Transfermarkt bewegte sich in der Noris bis zum Heftschluss ebenso wenig, die sportliche Leitung wollte wohl erst einmal den Saisonauftakt abwarten: Da stand also der HSV auf der Matte, dessen Fans noch vor zwei Spieltagen mit einer spektakulären Pyroaktion ihr eigenes Banner abfackelten. Das System Wiesinger/Reutershahn war die ersten zehn-zwanzig Minuten im Frankenstadion grandios. Vor allem passierte offensiv auch mal was und der HSV passierte in Halbzeit eins fast gar nicht. Bei Hecking war die erste Hälfte immer schläfrig, die zweite Hui, bei Wiesenhahn/Reutinger genau umgekehrt. Erschreckend auch die Kondition der Jungs, denn schon nach 70 Minuten war bei manchen die Luft raus. Mir graust vor dem DortmundSpiel. Was haben die Jungs am 20.01. bloß in der Pausenkabine geraucht? Und zu guter Letzt: Man sollte darüber nachdenken, Robert Mak vielleicht einen Teil seiner Twitter-Geldstrafe zurückzuerstatten. Denn so falsch lag er mit seinem „Verdammter Trainer“ damals gegen Hecking ja gar nicht... Ewald Funk Mehr über die aktuellen Wasserstandsmeldungen wie immer auf rcnmagazin.de > DER WAHRE GLUBBBLOG GEMA RUINÖSE GEBÜHREN FÜR CLUB- WAS GEHT BETREIBER ERST EINMAL AUSGESETZT Im letzten Jahr schien die GEMA jegliches Maß und Ziel verloren zu haben, es wurde über Zuschläge von 30-50% für Veranstalter, Diskothekenbetreiber und selbst für Straßenfeste gesprochen, eine bundesweite Protestwelle setzte sich in Bewegung und viele Bürger trugen sich in eine Art Volksbegehren Online, eine epetition ein, die dann auch noch zu der größten bisher wurde. Folge: Nach langen Verhandlungen wird die Gema 2013 „nur“ mit den Alttarifen im einstelligen Prozentbereich ihre Kaperfahrten durch die Kulturlandschaft machen können. Auch hinterher dürfen sie keine Nachforderungen stellen. Hier ein Auszug aus dem Dankesschreiben der Bundesvereinigung Musikveranstalter und dem Hotel- und Gaststättenverband: „...vielen Dank, dass Sie uns mit Ihrer Unterschrift gegen die maßlosen neuen Tarife der GEMA unterstützt haben. Insgesamt 305.122 Unterschriften konnten wir Dank Ihrer Hilfe am 13. Dezember an Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger übergeben. Und nur zwei Wochen später gibt es eine gute Nachricht: Die Tarife wurden für 2013 gestoppt! ... Damit können alle Veranstaltungen, u.a. in Clubs, Discotheken, Tanzschulen sowie auf Stadt- und Straßenfesten für 2013 auf der Basis der bewährten Alttarife stattfinden. Das verdanken wir auch Ihrer Unterschrift, die unsere Petition zu größten gemacht hat, die jemals an den Bundestag gerichtet wurde.“ Schaut mal rein und macht mit, bewegt was vom Computer aus: epetitionen.bundestag.de BREAKING NEWS 10-LOCH FÜR FÜR 44,90 EUR BEI MACS MYSTIC STORE Das ist mal ein Preishammer für die schwarze Szene: Solide Gothicschuhe für nicht mal einen Fuffi! Da wünscht man sich doch gleich den Weihnachtsmann zurück. Zumal die angebotene Marke für Qualität und Haltbarkeit steht und nicht schon nach einmal WGT fast auseinanderfällt. Macs Mystic Store in Nürnberg bietet das als Supersonderangebot an, im Laden in Schoppershof könnt ihr die Schuhe gleich anprobieren, was hier angesagt ist, denn sie fallen meist etwas kleiner aus als andere Schuhe. Umständliche Rücksendung und nerviges Zur-Post-Geschleppe entfallen also. Undercover ist eine bekannte und beliebte Marke, die Schuhe sind mit Stahlkappe und aus echtem Rindsleder – kein Rub Off oder Imitat. Die Sohlen sind verklebt, genäht und geschraubt. Die Passform ist atemberaubend und wenn wir mal ehrlich sind, halten manche auffälligere Gothicschuhe nicht immer das, was man für den Preis erwartet. Hier ist es umgekehrt. Check! Mac’s Mystic Store Nürnberg Fetish - Fantasy - Occult Ludwig-Feuerbach-Straße 15 D-90489 Nürnberg T: 0911-5068270 www.mystic-store.com info@mystic-store.com MUSIK HATEBREED URSCHREITHERAPIE Mit Gitarrenfricklern, krummen Beats oder exotischen Instrumenten können HATEBREED nichts anfangen. Die Hardcore-Band aus New Haven/Connecticut gilt als Blaupause für Bands der zweiten Generation des Genres Hardcore. New School oder Metalcore heißt das Etikett, das auf dem Regal im Plattenladen klebt, in dem die Fans auch das neue Album „The Divinity Of Purpose“ finden werden. Neben Bands wie Parkway Drive, Heaven Shall Burn oder As I Lay Dying, deren Alben auch gerade weggehen wie warme Semmeln. Die sechste Scheibe der Männer um Sänger Jamey Jasta ist gleichzeitig die erste, die beim deutschen Metal-Label Nuclear Blast erscheint. „Ich denke, wir beweisen mit dieser Scheibe, dass wir eine echte Crossover-Band sind“, beschreibt Jamey hörbar stolz das neue Machwerk. „Nachdem wir mit Bands wie Slipknot, Slayer oder Machine Head unterwegs waren und immer auch deren Publikum überzeugen konnten, haben wir gezeigt, dass wir mehr als nur einer Fangruppe .rcn 16 gefallen. Unsere Einflüsse spürt man auf diesem Album mehr als je zuvor. Viele meiner Lieblingsalben sind in den Neunzigern erschienen: Sick Of It All, Biohazard, Leeway, Earth Crisis oder Madball. Aber auch Bands wie Entombed, Bolt Thrower und Sepultura haben mich damals geprägt. Auf „Supremacy“ hatten wir einen Old-SchoolSound, „Hatebreed“ sollte mehr nach Metal klingen und dieses Mal haben wir zwar eine sehr moderne Produktion gewählt, aber den Hardcore-Sound der Neunziger eingefangen.“ Egal, welche Stilrichtung sich gerade mehr in den Vordergrund drängt, auch die neue HatebreedScheibe gibt dem Hörer kaum Verschnaufpausen. 11 Songs, die durch messerscharfe Riffs, mitreißende MoshParts und durchgehend hohes Tempo bestechen. „Außer, dass wir Zeus ein TennisStirnband angezogen und ihn Zeus McEnroe genannt haben.“ MUSIK An den Reglern im Studio saß erneut Hardcore-Spezialist Chris Harris – genannt Zeus –, der auch schon Bands wie Agnostic Front, Terror oder Unearth produziert hat. Im Studio herrschte dementsprechend entspannte Routine. „Keine Stripperinnen, kein Drama, nichts Verrücktes!“ sagt Jamey und lacht. „Außer, dass wir Zeus ein TennisStirnband angezogen und ihn Zeus McEnroe genannt haben. Wir haben uns darauf konzentriert, heftige und eingängige Songs zu machen, die auf den Punkt kommen. Die Scheibe passt super in unsere Diskografie und sollte den Test der Zeit genauso bestehen wie unsere anderen Alben.“ Hatebreed haben sich im Laufe ihres Bestehens längst zum eigenen Markenzeichen entwickelt und werden kaum noch mit anderen Bands verglichen. Sie waren mehrfach bei der Ozzfest-Tour mit an Bord und sogar für den Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“ nominiert. Weltweit ist die Band inzwischen unterwegs, um die Fans in ihren Heimatländern anzubrüllen. Aber die Jahre im Musikbusiness haben aber auch ihre Spuren hinterlassen – vor allem bei Jamey. Denn Hatebreed mussten auch einige harte Schicksalsschläge wegstecken: Im März 2004 stirbt der langjährige Band-Manager Steve Richards an einem Hirntumor und im September 2006 nimmt sich der ehemalige Hatebreed-Gitarrist Lou Richards das Leben. „Ich habe ein dickeres Fell“, sagt Jamey, der als Roadie der Hardcore-Legende Integrity in die Szene eingestiegen ist. „Wenn du etwas in deinem Leben erreichst, was für mich Erfolg im Fernsehen, in einer Band und anderen Bereichen bedeutet, werden die Menschen versuchen, dich kaputt zu machen. Man kann nicht erwarten, dass sich jeder für dich freut und es gibt Leute, die ihre Zeit darauf verwenden, dich zu zerstören. Man lernt schnell, dass einen manche unterstützen und andere einem nichts als Unglück wünschen. Ich habe außerdem gelernt, dass man, wenn man Vollgas gibt, daran, was man erreicht hat, festhalten muss. Es kann einem durch negative Kräfte viel zu schnell wieder entrissen werden. Deshalb versuche ich, immer die positiven Seiten zu sehen und jeden so zu behandeln, wie ich auch gerne behandelt werden möchte." „Ja, auch ich fühle mich manchmal ausgebrannt. Kürzlich habe ich mehr Zeit mit meiner Familie verbracht, was sehr gut für meine geistige Gesundheit war“ Jamey Jasta gibt immer Vollgas. Neben Hatebreed betreibt der 35-jährige Tausendsassa inzwischen auch seine eigene Klamotten-Marke Hatewear und ist Chef des .rcn 17 MUSIK Hardcore-Plattenlabels Stillborn Records. Außerdem hat Jasta zeitweise die MTV-Sendung „Headbanger’s Ball“ moderiert. Aber Stress ist auch für den umtriebigen Hatebreed-Sänger kein Fremdwort. „Ja, auch ich fühle mich manchmal ausgebrannt. Kürzlich habe ich mehr Zeit mit meiner Familie verbracht, was sehr gut für meine geistige Gesundheit war“, gibt er zu. „Ich konnte nach Hause fliegen und in den letzten Stunden meiner Großmutter bei ihr sein, ein größerer Teil des Lebens meiner Tochter sein. Das Musikbusiness kann Spaß machen und es hält viele Dinge für dich bereit. Aber es ist besser für mich, wenn ich auch mal eine Pause machen und mit meiner Familie zusammen sein kann.“ Aber zu viel Freizeit ist auch nichts, deshalb arbeitet Jamey auch ständig an Nebenprojekten. Zuerst am Sludge-Duo Kingdom Of Sorrow gemeinsam mit Crowbar-Sänger Kirk Windstein, dann an seinem Solo-Projekt Jasta und schließlich auch noch an der Hardcore-Band Icepick, mit denen er vor sechs Jahren das Album „Violent Epiphany“ auf seinem eigenen Label veröffentlicht hat. „Derzeit steht zwar ausschließlich das neue Hatebreed-Album an, für das wir sicher zwölf Monate oder länger unterwegs sein werden, aber ich habe schon einige Songs für Jasta geschrieben, die ich sehr geil finde. Für Kingdom Of Sorrow gibt es derzeit keine Pläne und Icepick war wohl eher eine einmalige Geschichte. Aber wer weiß, vielleicht kommt da auch nochmal was.“ Das neue Hatebreed-Album ist jetzt erst mal sein Baby. Deshalb wird es Jamey wohl sehr schwer fallen, wenn er entscheiden muss, welche Songs es in den Live-Set schaffen werden und welche nicht, sagt er selbst. Die Arbeit mit der Band, die nächstes Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert, ist alles andere als lästige Pflichterfüllung oder verhasster Broterwerb für ihn. „Das Ganze ist für mich eine Art spirituelle Erfahrung, die mich daran erinnert, wie viel Glück ich habe und was ich in meinem Leben bereits alles überstanden habe. Außerdem bekomme ich von den Songs, die ich wirklich liebe, jedes Mal einen riesigen Adrenalinschub. Wir haben viel Positives in unseren Texten. Ich denke, es ist sehr wichtig, einen Zweck im Leben sehen und das möchte ich damit ausdrücken. Und wenn man diesbezüglich manchmal etwas Neues für sich findet, kann das schon fast spirituell sein.“ Spiritualität und Hardcore, das kennt man sonst nur von Krishna-Core-Bands wie Shelter oder 108. Aber von irgendeiner religiösen oder politischen Botschaft sind Hatebreed meilenweit entfernt. Die Jungs aus New Haven thematisieren in ihren Songs eher private Probleme, persönliche Werte oder Widerstandsfähigkeit, als ihre Haltung zur Außenpolitik der US-Regierung unters Volk zu bringen. Beispiel „Nothing Scars Me“: „In dem Song geht es um die Dinge, die in den letzten drei Jahren über mich erzählt wurden“, erzählt Jamey. „Das stört mich jetzt nicht mehr .rcn 18 und dieses Lied hat mir dabei geholfen, darüber zu stehen. Ich habe gelernt, meine Denkweise zu ändern und Negativität nicht zuzulassen. Das macht einen wirklich sehr viel freier und ich hoffe, dass der Song auch anderen hilft." Klingt ein bisschen wie der Ärzte-Hit „Lasse red’n“. Aber Hatebreed sind nicht zum Spaßen aufgelegt. In den Texten von Jamey geht es stets um ernste Themen. „Zu „Honor Never Dies“ wurde ich inspiriert, als ich meinen Großvater in seinen letzten Tagen begleitete. Er hatte neun Kinder und wurde über 90 Jahre alt. Er war ein großer Mann und bewies mir, dass jeder eine zweite Chance verdient. Er zeigte mir auch, dass, wenn man in einer schwierigen Situation eine ehrbare Entscheidung trifft, die Resultate weiterleben werden. Bei „The Language“ dreht es sich um Negativität und Dinge, die für einen wie Gift sind – in Form von Worten. Ich wollte mich darum kümmern, weil es mich die letzten zwei bis drei Jahre sehr beschäftigt hat. Auch dieser Song hatte auf mich eine sehr reinigende Wirkung.“ Hatebreed als eine Art Katharsis für den Alltag. „Die Mayo auf dem Sandwich war Sonnencreme, die jemand in den Kühlschrank gestellt hatte“ Auf jeden Fall ist die Band vor allem in den USA bekannt dafür, dass der Moshpit bei den Konzerten kein Zuckerschlecken ist und es immer wieder zu Verletzungen kommt. Besucher der diesjährigen Persistence Tour, bei der Hatebreed gemeinsam mit Agnostic Front und H2O am 18. Januar in Lichtenfels Station gemacht haben, können das sicher bestätigen. Aber in Gefahr ist nicht nur das Publikum, wenn Hatebreed auf Tour sind. „An einem Tag des heißen Sommers 2004, als wir auf der Ozzfest-Tour unterwegs waren, war unser Soundmann Goody völlig besoffen und ist in seiner Koje weggeknackt“, plaudert Jamey aus dem Nähkästchen. „Acht Stunden später waren wir bereits auf dem Weg in die nächste Stadt und er wachte mit riesigem Kohldampf auf. Er entschied sich also, ein Sandwich mit massig Mayonnaise zu machen. Er setzte sich mir gegenüber, mampfte das Teil und meinte nur „Alter, das ist das beschissenste Sandwich aller Zeiten. Irgendwas stimmt da nicht!“ Er aß es aber komplett auf und legte sich wieder schlafen. Eine dreiviertel Stunde später sprang er auf und schrie nur, wir sollten sofort den Bus anhalten, er müsse dringend scheißen. Er rannte raus und explodierte förmlich mit mördermäßigem Durchfall. Die Mayo auf dem Sandwich war Sonnencreme, die jemand in den Kühlschrank gestellt hatte, damit sie schön kalt ist, wenn jemand einen fiesen Sonnenbrand hat.“ Wolfram Hanke UNANTASTBAR Interview mit Hindernissen oder sind Unantastbar uninterviewbar? „Gegen die Stille“ ist das fünfte Album der Südtiroler Punkrock- oder Oi!Punk-Band. Für uns Anlass, einmal das Quintett selbst zu Wort kommen zulassen. Ein schweres Vorhaben. Es war schließlich nicht so einfach, jemanden von der Südtiroler Combo an das Telefon zu bekommen. Die ersten anvisierten Termine am 28. und 29.12. mussten ausfallen, da die Band beim Skifahren war. Der nächste Termin im kargen Zeitfenster eines im Urlaub weilenden .rcn-Schreiberknechts wurde um 2 Stunden verschoben. Dafür meldete sich statt dem von der Managerin angekündigten Sänger Joggl der Drummer Schkal und trotz seines immer leerer werdenden Handyakkus und der damit immer schlechteren Verbindung kam folgender Dialog zustande. es eingespielt. .rcn: Was möchtest du über das neue Album „Gegen die Stille“ loswerden? Schkal: Ja sicherlich, die sollen sich einfach nicht alles gefallen lassen. Sie sollen was machen. Schkal: Wir freuen uns sehr auf die Veröffentlichung, wir haben sehr lange auf das Album hingearbeitet, man kann sagen über ein Jahr, wir haben uns gut darauf vorbereitet und sind im Juli ins Studio gegangen und haben .rcn: Euer Bonuslied „Das Stadion brennt“ ist ja eine deutliche Pyrohymne, wenn ihr singt: „Das Stadion brennt, wir stehen im Flammen, könnt ihr uns sehen, bengalische Feuer zeigen, wo wir stehen“. Wie steht ihr zu Pyros? .rcn 20 .rcn: Was ist dein Lieblingssong auf der neuen Scheibe? Schkal: Es sind zwei Songs, „Hoch das Glas“ ist ein richtiges Sauflied, das für gute Stimmung sorgt. Der andere Song ist „Keine Angst“, ein etwas ruhigerer Song. Das haben wir schon immer so gemacht: zwei, drei ruhigere Songs auf die Scheibe zu packen. „Keine Angst“ soll Mut machen, sich nicht alles gefallen zu lassen, wo die Leute dann auch auf den Tisch hauen. .rcn: Wenn die auf den Tisch hauen, sollen sie auch etwas ändern? MUSIK Schkal: Der Song war von uns gar nicht so als Pyrohymne geplant, das hat sich im Nachhinein so entwickelt, über das Internet. Allgemein kann man sagen: Wenn Pyros kontrolliert abgebrannt werden, sind sie schon stark und gehören dazu. Mit dem unkontrollierten Einsatz haben wir nichts am Hut. .rcn: Wie wird eigentlich Berlusconi bei euch gesehen – als skurrile, bizarre Figur wie bei uns? .rcn: Was haltet ihr eigentlich vom Club, vom 1. FC Nürnberg? .rcn: Wann stellt ihr die neue CD bei uns live vor? Schkal: Hä, 1. FC Nürnberg??? .rcn: Wir bei .rcn sind Clubfans! Schkal: OK, wie gesagt: Wir sind Südtiroler. Bei uns schaut man entweder die italienische Liga oder die Bundesliga. Wir schauen die Bundesliga, wobei wir zu Nürnberg kein besonderes Verhältnis haben. Weder für noch gegen Nürnberg. .rcn: Wie wichtig ist euch eigentlich Südtirol? Schkal: Es ist eine lange Geschichte von Südtiroler Kämpfen, nach Freiheit, nach eigenen staatlichen Rechten, nach Autonomie, nach einem eigenen Bewusstsein. Dies ist unsere Vergangenheit. Das hat eine patriotische, stolze Haltung zu Südtirol geschaffen. Das kann man in Deutschland nicht vergleichen, schwer verstehen, weil für uns eine andere Geschichte dahinter steckt. .rcn: Ein wenig schon, wir sind Franken und wollen uns auch immer mal wieder von den Bayern lösen. Schkal: Stimmt, das haben wir gemerkt, als wir in Franken waren und gesagt haben, wir wollen bayerisch Essen gehen. Schkal: Bei uns ist es auch so. Die Italiener werden den aber immer wieder wählen. Aber wir deutschsprachigen Italiener haben mit ihm schon Probleme. Schkal: Unser Gitarrist hat sich vor eineinhalb Monaten den Finger gebrochen, deswegen können wir im Moment keine Konzerte geben und es dauert noch etwas, die neuen Songs live zu präsentieren. Ende Februar ist eine kleine Tour geplant und dann spielen wir die Sommerfestivals. Wir kommen also in den nächsten Monaten sicher zu euch, schaut auf unsere Homepage wegen der Termine. .rcn: Was ist eure Lieblingsband? Schkal: Social Distortion, Dropkick Murphys, Machine Head, also alles, was mit Energie gespielt wird. .rcn: Welche Musik törnt euch ab, Florian Silbereisen? Schkal: Eigentlich gar nicht, wenn jemand hinter seiner Sache steht, wenn jemand ernsthaft Musik macht, dann ist das in Ordnung. Dann respektieren wir das, auch bei Florian Silbereisen. .rcn: Möchtest du noch was loswerden? Schkal: Hört einfach in unsere Scheibe rein, wir haben lange daraufhin gearbeitet, viel Arbeit rein gesteckt, viel Zeit investiert und ich hoffe, es hat sich gelohnt. Roland Hornauer DISCO ENSEMBLE MAGIC MOMENTS Zwecks der Vollständigkeit erwähne ich gleich am Anfang, dass die Band DISCO ENSEMBLE nichts mit käsiger Disco Musik zu tun hat. Ihre ersten Scheiben waren sogar ziemlich verrückter Post-Hardcore, mittlerweile hat sich die Band hin zu sehr schlauem Electro-Indie weiter entwickelt und der aktuelle Output „Warriors“ ist sogar noch eine Stufe höher anzusiedeln. Auf knapp 40 Minuten ohne wirklich schwachen Song zelebrieren die vier Finnen saucoolen Arschwackel-Indie für die Freunde eines achtsam und clever konstruierten Popsongs. Ich bin mal so keck und behaupte, dass die Killers froh wären, wenn sie so eine homogene Platte hinbekommen hätten. Damit die breite Masse auch mal Zugang zu der tollen Scheibe be- .rcn 22 kommt, wurde ihre Single „Second Soul“ übrigens gerade zum Titelsong des Films „Kokovääh 2“ gemacht. Klingt nach Kommerz, macht die neue Platte aber keinen Deut uncooler. Sehr signifikant für den Sound der Band ist der etwas hektische Gitarrenstil von Klampfer Jussi, Sänger/Keyboarder Miikka Koivisto kann das einfach erklären: „Ja, das ist sein Markenzeichen, er ist ein sehr ambitionierter Gitarrist, aber keiner dieser klassischen Frickler, die endlose Solos spielen. Das liegt daran, dass er wie unser Drummer Mikko aus der Heavy Metal Ecke kommt, die wurden mit Metallica und Pantera musikalisch sozialisiert. Jussis Spielweise ist für uns MUSIK auch so eine Art Leitlinie, auf die wir unsere Songs aufbauen und ihm folgen. Er ist im Übrigen sehr ehrgeizig und übt sehr viel.“ So ist es kein Wunder, das die Fanschar des Vierers Leute aus völlig unterschiedlichen Musikrichtigungen anzieht. „Wir waren nie Teil einer bestimmten Szene, ich habe das Gefühl dass sich keiner unserer Fans, egal aus welchem Genre er kommt, dafür schämt, unsere Platten zu kaufen oder die Konzerte zu besuchen. Da findest du Metaller genauso wie Punkrocker.“ Die Truppe ist mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo man mit der Band gut die Miete zahlen kann und die jungen Familien der Mitglieder versorgen kann. Er hat selbst Frau und zwei Kinder. „Wir haben nicht mehr so viel Sorgen wie früher, wo man dringend auf das Geld von den Touren angewiesen war. Außerdem habe ich die wunderbarste Frau der Welt, die es cool findet, was wir machen und deshalb auch nicht meckert, wenn wir auf Tour sind. Danach bin ich ja dafür wieder länger zuhause. Und mal schnell zwischendurch einen Nebenjob zu machen ist auch für mich kein Problem, so ist der existenzielle Druck schon mal weg.“ Die Band tourt seit Anfang der Nullerjahre. Seitdem bekommt man natürlich viel mit, wie sich Europa gerade verändert und viele wohlhabende Staaten wie Deutschland zu Einwanderungsländern werden. Das äußert sich auch in Finnland in den üblichen Mechanismen. „In Finnland benötigen wir gerade dringend gut ausgebildete Fachkräfte, weil unser Land wie bei euch langsam überaltert. Und natürlich entstehen da wie überall in Europa auch die üblichen Rechtspopulisten, die Angst um unsere Kultur haben. Aber wir brauchen diese Einwanderer, um unsere Kultur etwas moderner aufzulockern und international anzupassen. Du kannst deinen nationalen Charakter nicht einfach in einer Blase einschließen und konservieren. Gerade auf dem Land in den einsamen Dörfern gibt es bei uns noch sehr engstirnige Menschen. Was wollen diese Menschen in der Zukunft machen? Eine Mauer um Finnland bauen und Kartoffeln anbauen?“ Wie entstehen die schön einfach und klar strukturierten Songs bei Disco Ensemble? „Wir zeichnen eigentlich alle ständig Ideen auf und bringen sie zu den Proben mit. Manchmal ist da nur ein Riff. Oder wir jammen tagelang miteinander und nichts kommt dabei heraus. Und plötzlich kommen zehn magische Minuten und eine Stunde später hast du einen Song fertig. Das ist bei einigen Songs auf dem neuen Album genau so passiert. „Spade Is The Anti-Heart“ war so ein Fall, das kam einfach so und in 40 Minuten hatten wir den Song im Kasten.“ Das markante Cover der Platte (ein Totempfahl vor weißem Hintergrund) hat da eine andere History, eine ziemlich kurze sogar. Miikka lacht. „Das war eine etwas sehr spontane Idee, wir hatten nämlich drei Tage vor Abgabe immer noch kein Cover und hatten auch noch die Musikmixe zu machen, also eigentlich keine Zeit. Also mussten wir ganz schnell eine Entscheidung finden und so ein Totem hat ja was von Helden und Kampf. So waren die Tage im Studio ja irgendwie schon, also drückt das Cover etwas den langen Weg im Studio aus. Der Grafiker von unserem Label strickte uns da schnell was zusammen als Skizze und die Reinzeichnung dann hat er auf dem Computer gemacht. Bisher haben wir immer alles super geplant, aber diesmal eben nicht und trotzdem finde ich, das ist das schönste Cover was wir bisher je hatten.“ Miikka bestätigt meinen Kommentar dazu, dass gerade in der Medienwelt heute oft alles auf den letzten Drücker fertig gestrickt wird. Was er aber nicht unbedingt als Nachteil sieht. „Ich finde, der Stress nimmt in den kreativen Berufen heutzutage immer mehr zu. Wenn du in Eile bist, dann reduziert sich bei deiner Arbeit alles herunter auf den Instinkt. Du hast nicht mehr soviel Zeit, über Nebensächlichkeiten nachzudenken, und unter Druck reduzierst du dich eher auf das Wesentliche. Da offenbart sich, ob du der Aufgabe gewachsen sein wirst, hast du den richtigen Instinkt für so etwas? Du kannst nicht wirklich gute Sachen kreativ erschaffen, wenn du nicht genau darauf fokussiert bist. Dieser Instinkt ist eine große Hilfe um etwas wirklich Neues zu erschaffen. Das kann manchmal auch eine Idee sein in der Nacht, plötzlich hast du einen Einfall. Da heißt es, ihn gleich aufzuschreiben und dann funktioniert das.“ Eine Fähigkeit, die man eher mit den Jahren erlangt. Die ganz jungen Musiker stöpseln ihre Songs oft nur aus Fragmenten zusammen. Und da sagt Miikka etwas für mich ganz wichtiges: „Viele jungen Bands machen ja auch gar keine richtigen Songs, sondern die produzieren einfach nur einen Sound. Der muss dem Klischee entsprechen und dafür braucht man dann nur Versatzstücke aneinanderreihen.“ Stimmt. Stichwort Metalcore. „Wir sagen immer, das ist die Pro Tools Methode, mit diesem Audio-Schnittprogramm kann man ganz einfach Musikteile zusammen fügen, das klingt aber dann nicht immer nach einem Song, wie wenn man den nach alter Machart komponiert. Das ist wie ein Photoshop Bild. Das kann schon toll aussehen. Du kannst wirklich verrückte Musik damit machen, kennst Du dieses Nebenprojekt von Mike Patton von Faith No More? Mr. Bungle? Sehr verrückter Stoff! Fast so vertrackt, wie das Zeug, was Frank Zappa früher schon gemacht hat, richtig kranke Musik. Ist halt Avantgarde dann.“ Genau das Gegenteil ist ihre neue Platte, für die ich ganz bescheiden einen erhöhten Kaufbefehl aussprechen möchte und auch wenn ich gesteinigt werden meine These vom Anfang wiederholen möchte: Die Killers wären froh gewesen, so eine Platte hinbekommen zu haben! „Warriors“ ab 1. März in voller Länge beim Plattendealer, die Single bereits jetzt zu haben und im Sommer hoffentlich auf vielen Bühnen zu hören und zu sehen! Ewald Funk .rcn 23 MUSIK ENFORCER ALS GÄBE ES KEIN GESTERN Schaut man zwei .rcn-Ausgaben zurück und denkt an die Band Bullet, die mit schon fast verbissener Beharrlichkeit wie eine Zeitmaschine richtig trockenen Retrosound aus den Boxen zaubert, gehen ENFORCER noch einen Schritt weiter. Ihre Baustelle ist der gute alte Speedmetal nach bester Exciter oder Anvil-Tradition. Frühe Maiden ist der Tipp für weniger bewanderte Rockmusikfans. Die Band ist jetzt bei Nuclear Blast unter Vertrag und das Label bewies hier abermals einen guten Riecher, denn mit „Death By Fire“, dem neuen Album, haben die Jungs eine absolute Speed-Granate in der Hinterhand. Gekonnt werden die besten Elemente der NWOBHM und des 80er Jahre-US Metal mit aktuellem Retro Chic kombiniert. Das Album klingt frisch, ist kurzweilig und macht trotz (oder gerade wegen) der düsteren Lyrics Bock auf ein kühles Helles. Grund genug, mit einem Bier in der Hand daheim bei Bandleader OLOF WIKSTRAND in Schweden durchzuklingeln. .rcn: Eure neueste Scheibe kommt hervorragend bei mir an! Vergleicht man die mit dem Vorgänger, ist die neue viel schneller, hat aber weniger – ich sage immer – GlamMetal Elemente. War das eine schwere Entscheidung? Olof: Nach unserem Debüt „Into The Night” wollten wir unseren Sound durch neue Elemente erweitern. Auf der zweiten Scheibe „Diamonds” hatten wir griffigere Hooklines und Refrains. Jetzt mit „Death By Fire” wollten wir das beste aus beiden Welten zusammenführen, die perfekte Enforcer-Platte machen. Für uns ist es also eigentlich kein Schritt back to the roots, sondern ein Schritt vorwärts. .rcn 24 .rcn: Ihr geht jetzt mit Angel Witch auf Tour, einer echten NWOBHM-Legende. Was bedeutet es dir, unterwegs zu sein mit einer Band, die immer noch treu ihren alten Sound spielt, und das seit 30 Jahren. Und ihr seid jung und spielt einen ähnlichen Sound. Olof: Das bedeutet uns schon sehr viel, da es unsere Band ohne solche Urväter ja gar nicht geben würde. Da habe ich schon einen großen Respekt davor. Allerdings wollen Enforcer nicht kopieren, sondern wir wollen für unsere eigenen Songs gemocht werden und wissen auch sehr genau, wo wir hinwollen. .rcn: Abseits junger, neuer Bands wie euch gibt es natürlich auch Einflüsse von Namen, die nicht jeder kennt, vieles davon ist in der ersten Hälfte der 80er Jahre in den Staaten entstanden. Bands wie Savage Grace, Agent Steel, Amulance, Heathen und so weiter. Welche sind deine Favoriten aus dieser Zeit? Olof: Ja, der frühe US- und kanadische Heavy Metal hat mich sehr beeinflusst. Meine Lieblingsalben aus der Zeit sind zum Beispiel die erste Omen, alles von Savage Grace und natürlich die erste Metallica. .rcn: Vor zwei Ausgaben hatten wir Bullet auf unserem Titel. Auch eine Band der neuen Welle von Retro-Metalbands, fast alle kommen aus Skandinavien. Wie weit kommt ihr, welche Band hat die Chance für wirklichen kommerziellen Erfolg? Oder seid ihr für ewig dazu verdammt, im Undergrund zu wursteln? Olof: Das interessiert uns eigentlich nicht. Wir machen die Musik, auf die wir Bock haben und hinter der wir stehen. Wir wollen weder Underground noch eine Stadion-Band sein. .rcn: Ihr habt jetzt ein Musikvideo gedreht zum Song „Mesmerized By Fire”, übrigens einer der stärksten Songs auf der Platte. Erzähle kurz etwas vom Dreh! Olof: Das wurde nicht von einem bekannten Produzenten gemacht, denn wir haben gerne die Kontrolle über unsere Sachen. Wir haben das aktuelle Album selbst produziert und das Video zu „Mesmerized By Fire” hat ein Freund aus unseren Kindheitstagen gedreht. .rcn: In Eurem Video „Midnight Vice” ging es eher um Rock’n’Roll und schwer Party machen, um welches Thema geht es im neuen Video? Olof: Das neue Video ist viel, viel düsterer und dunkler. Es geht um eine Frau, die ihr Kind opfert. .rcn: Aha, also mehr King Diamond-Style? Olof: Haha, nein, mehr Enforcer-Style. .rcn: Ihr seid eine der jüngsten Bands bei Blast, wisst aber schon genau, was ihr wollt. Die signen immer mehr Bands euren Alters. Wird da eine Wachablösung vorbereitet, die uns von den gruseligen 90er Jahre Melodic-PowermetalFemale-Fronted-Sonstwas befreit? Olof: Also, das ist eigentlich nicht unsere Intention, irgendjemanden vom Markt zu drängen oder zu beurteilen. Wir schauen eigentlich nur auf uns und ziehen unser Ding sehr beständig durch. Natürlich sind da in deiner 90er JahreAufstellung schon ein paar Namen dabei, die nicht so toll rüberkommen. Aber die Namen behalte ich jetzt mal für mich. .rcn: Das Publikum ändert sich auch. Sammeln ist ein großer Trend, viele möchten gerne eine komplette Diskografie einer Band zuhause stehen haben. Euer DebütAlbum wird mittlerweile sehr hoch gehandelt, oder auch manche Compilations. Neulich sah ich mal einen „Teutonic-Swedish-Alliance”-Sampler von 2007, der wurde für 150 EUR gehandelt. Olof: Ja, diese Sorte Fans gibt es schon noch, aber es kommen auch viele junge Leute auf unsere Konzerte. Viel mehr als wir je erwartet haben. Wir stehen trotz des neo-traditionellen Sounds für eine neue Generation von Metalbands wie Bullet, In Solitude, Skullfist, und die Jugend sieht uns als etwas Neues, das Abwechslung vom melodischen Powermetal bringt. PK / EF MUSIK A LIFE DIVIDED NO SLEEP ’TIL OLYMPIAHALLE Da sagt noch einer, deutsche Musiker hätten keine Visionen. Für JÜRGEN PLANGGER, Sänger der Band A LIFE DIVIDED, wäre das, in der Olympiahalle in München zu spielen. Wer meint, das wäre ein Hirngespinst, sieht sich aber getäuscht. Denn Jürgen hat schon dort gespielt. Ihn verbindet eine lange Freundschaft mit den EisbrecherJungs, er ist auch als Tourmusiker für sie tätig und spielte mit Alexx und Noel schon einmal in der Münchener Olympiahalle. Das wäre Jürgens Traum, auch irgendwann mal dorthin zu kommen. Mit seiner eigenen Band, die neulich ihre CD-Releaseparty mit Gig in der Nürnberger Rockfabrik feierte. Zunächst aber geht es mal um seine neue Scheibe, das sind er und weitere vier Jungs aus dem Bayerischen Oberland, das Album heißt „The Great Escape“ und die Band ist schon gut zehn Jahre im Geschäft. Satte zwei Jahre hat die Band nun daran geschraubt, was bei z.B. Jürgens straffen Zweitjobs nicht in zwei Monaten zu schaffen wäre. Jetzt aber ist man fertig und spürt eine innere Ruhe, das bestmöglichste herausgeholt zu haben und möchte eigentlich gleich losziehen, um auf Tour zu gehen. „Und dann heißt es, sich zu präsentieren und neue Fans zu gewinnen.“ Es war eine lange Suche, bis „The Great Escape“ als Titel für die Platte feststand. „Ich bin mal durch die Texte gegangen, um etwas Gemeinsames zu finden, für das das Album stehen könnte. Eine Platte ist ja keine zusammenhängende Geschichte, sondern wie eine Sammlung von Kurzgeschichten, die Songs werden ja einzeln geschrieben. Bei Dreiviertel der Songs war das Thema „Flucht“ .rcn 26 in irgendeiner Facette vorhanden. Das war dann der Titel. Das Album ist sozusagen ein ungewolltes Konzeptalbum.“ Wobei gesagt werden muss, dass die Band nicht aus einem Haufen neurotischer Psychoten besteht, sondern aus gestandenen Oberländer Burschen, die rocken. „Das Thema Flucht ist etwas ganz persönliches. Mich hat es erstaunt, weil ich nicht wusste, dass es in den letzten zwei Jahren so präsent bei mir war. Es gab ein paar Ereignisse in meinem Leben, die ich neu geordnet habe. Jedes einzelne hatte irgendetwas mit einer Flucht zu tun. Ich bin bei meinen Texten nicht sehr spezifisch, weil mir das zu persönlich ist und ich die Texte sowie meine eigene Geschichte ungern erkläre. Aber es ist cool, wenn sich Leute mit meinen Texten identifizieren können, auch wenn der Song für mich vielleicht eine andere Bedeutung hat.“ Die Songmessage steht für Jürgen bei seiner Musik nicht im Vordergrund. „Ich bin nicht beleidigt, wenn der Hörer zu unserer Musik ‚nur abgehen’ will.“ Der rockige Sound mit wavigen Einflüssen kommt nicht von ungefähr. Bereits früh durfte die Band Einflüsse sammeln und war mit Dero, Flux und Crap unterwegs. Besser bekannt als Oomph! „Sie waren die erste Band, für die wir Vorband spielen durften. Die Reisekosten für die Tour konnten wir durch den Vorschuss unserer Plattenfirma finanzieren, es war wie ein kleiner Traum, weil wir damals schon durch große Hallen touren wollten. Ich kenne die Oomph!-Jungs mittlerweile ziemlich gut und habe auch an ihrem letzten Album mitgeschrieben. Daher befruchtet man sich auch gegenseitig. So war es auch bei Eisbrecher. Alex war mal auf einem Konzert von uns und fand unsere Musik sehr cool. Dann ging es darum, dass man MUSIK sich ein paar Songs zuschustert und Ideen zusammen erarbeitet. So fing es 2006 an. Seitdem ging es nur noch bergauf und Eisbrecher spielen jetzt die großen Hallen. Ich durfte diesen Weg mitgehen und versuche mir so viel wie möglich davon rauszuziehen. Als Kind wünscht man sich einmal in der Olympiahalle spielen zu können und Eisbrecher haben mir das ermöglicht. Dafür bin ich ihnen super dankbar. Das versuchen wir nun mit A Life Divided nachzumachen.“ Der eigene Sound hat sich dann aber aus anderen Einflüssen entwickelt. „Unser Programmierer und Masterer hat ganz viel elektronische Musik gehört, was auch damals schon groß in Mode war. Die Anderen Einflüsse sind eigentlich eher über den Rock und Bands wie Guns’n’Roses dazu gekommen. Man erweitert seinen Horizont und lässt auch mal andere Sachen zu, die man früher gut fand, aber es nicht zugeben wollte. Unser gemeinsamer Nenner ist Metal der 80er Jahre. Danach natürlich auch noch Sachen wie Pantera oder Rage Against The Machine. Wir haben vor fast 10 Jahren angefangen und uns gesagt: Lass uns doch die beiden Welten vereinen und den elektronischen Sound in unseren Metal-Rock hineinmischen.“ Brennpunkt für alle Bands aus dem südbayerischen Raum ist immer München. Wobei man sich als Oberländler schwer tut. „München ist überlaufen und die Mietpreise sind zu hoch. Und richtig separate Szenen gibt es eigentlich nicht mehr. Damals bei uns auf dem Land gab es die Popper, die Hip Hopper und die Rocker. Der amerikanische und deutsche Metal war in den 80ern damals sehr rebellisch und polarisierend. Momentan gibt es für mich aber keine Musik, die wirklich richtig rebellisch ist.“ Da ist die schwarze Szene schon anders. „Es hat sich was ganz gesundes entwickelt. Die Szene ist offen und man wird genauso gut aufgenommen wie der nächste Electro-Act. Ich finde das selbst immer erstaunlich, weil ich mir denke, so breit kann man doch stilistisch gar nicht gefächert sein.“ P.S.: A Life Divided gibt es demnächst live mit Mono Inc. zu sehen, wir verlosen Karten! Ewald Funk .rcn präsentiert: MONO INC. Special Guest: A LIFE DIVIDED Posthalle Würzburg Freitag 08.03.2013 Wir verlosen 3x2 Karten. Einsendeschluss: Mittwoch, 06.03.2013 Teilnahme: Mail an verlosung@rcnmagazin.de (Namen, Betreff MONO INC und Telefonnummer für eine spätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen). KONZERTNACHBERICHTE BETH HART 19.12.2012, HIRSCH, NÜRNBERG Die Bluesrockröhre Beth Hart aus Los Angeles rief und viele grau gewordene Rockfans pilgerten in den gut gefüllten Hirsch. Altersgerecht wurde ziemlich pünktlich um 20.00 Uhr ohne Vorband gestartet. Die vierzigjährige Beth Hart, begleitet und unterstützt von einer sehr guten Band, rockte wie die junge Janis Joplin los, röhrte mit ihrer markanten Stimme leidenschaftlich und setzte gekonnt ein leicht zittriges Vibrato ein. Das Publikum wurde dadurch merklich jünger und ging teilweise begeistert mit. Neben dem beeindruckenden Gesang (toll, wie perfekt sie mit dem Mikro hantierte und so die Lautstärke des Gesangs optimal regelte) spielte die studierte Musikerin am Keyboard. Natürlich ist Beth Hart eine typisch amerikanische Entertainerin im besten Sinne, die mit vollem Einsatz agiert. Sichtbar an der nach 90 Minuten völlig durchgeschwitzten Bluse. Zum Leidwesen aller Wet-T-Shirt- SANTA ROCK FESTIVAL 2012 08.12.2012, STECHERT-ARENA, BAMBERG Etwas befremdlich war die Bandauswahl des Santa Rock Festivals in der Stechert-Arena schon. So wusste man gar nicht, welches Fan-Klientel denn nun von stilistisch so verschiedenen Acts wie Edguy, Fear Factory, Devin Towsend oder Brachialhumor-Kanone BLOOD RED SHOES 26.11.2012, NÜRNBERG, HIRSCH Das verfluchte dritte Album. Mit dem packt man es als Rockband oder nicht. Zuletzt noch mit einem proppenvollen Hirsch gesegnet, gab es diesmal gebremsten Schaum im Nürnberger Hirsch. War gut, aber nicht packend, das gemischte Duo aus Brighton. Matteo fotografierte und freute sich wenig über die traditionell nicht vorhandene Lightshow der beiden aus UK, wer Laura-Mary anglotzen will, der schaut sich halt ein Musikvideo auf youtube an oder geht ab und zu mal in den Club Stereo, wo beide gerne mal als DJ- .rcn 28 Fans trug sie aber einen undurchsichtigen schwarzen BH. Sie hatte sichtlich Spaß am Abend und begrüßte gutgelaunt ihren Roadie und Ehemann. Den Song „Wash Your Feet You Stinkin’ Motherfucker“ widmete sie augenzwinkernd ihm und allen anderen Ehemännern. Mit vier Zugaben, darunter eine fast endlose Bluesrocknummer, die Beth Hart dazu brachte, einfach nur still auf der Bühne sitzend ihre Musiker zu belauschen, ging nach knapp zwei Stunden ein sehr schönes und unterhaltsames Rockkonzert zu Ende. Ganz klar: Pflicht zum Wiederkommen beim nächsten Mal! Text / Foto: Roland Hornauer Bembers vor der Bühne vereinigt werden sollte. Dementsprechend hoch war die Fluktuation zwischen und während den Auftritten und dementsprechend lang die Schlangen vor den (zu wenigen) Bierständen. Was bleibt festzuhalten? Die Industrial-Thrasher Fear Factory legen auch im 22. Jahr ihres Bestehens einen höllischen Groove auf die Tanzbretter, Bembers entlockt auch entschiedenen Furz-Klamauk-Verweigerern wie mir nach dem fünften Bier das ein oder andere Schmunzeln und Tobis Edguy sind mit ihrem zuckersüßen Melodic Power Metal so ziemlich das Gegenteil von der Band, die eigentlich vor Motörhead spielen sollte. Trotz allem war die Stimmung in der rappelvollen Stechert-Arena super. Und was ist jetzt mit Motörhead? Die waren gut. Wie immer. Aber im Gegensatz zum Auftritt in München eine Woche zuvor kürzte man die Setlist um ganze drei Songs. Unter anderem flog die von vielen Fans sehnlichst erwartete Coverversion von Thin Lizzys „Are You Ready?“ raus. Schade. So blieb eben ein solider Gig, aber ohne große Überraschungen. Trotzdem immer noch 1000mal besser als eine halbe Stunde Christkindlmarkt. Bis zum nächsten Jahr dann. Text: Peter Kraus / Foto: Schuller Set die Wände wackeln lassen. Zunächst bollerte das australische Duo DZ Deathrays als Vorband, und das ganz ordentlich, da Australier ja schon immer spielen, als würde jemand mit der Schrotflinte hinter ihnen stehen. Rezensent Jan ist selber DJ und weiß sehr genau, was beim Publikum gut ankommt und was nicht. Und die neue Scheibe „In Time to Voices“ kommt aktuell nicht so gut an beim Tanzbodenpublikum wie ihr kraftvoller Vorgänger „Fire Like This“. Die neue Platte klingt schließlich morbider, langsamer und dunkler als das Breitwand-Statement davor. Bereits am Anfang des Gigs verbraten Laura-Mary, passionierte TelecasterSpielerin, und Steven, passionierter Felldrescher (der KONZERTNACHBERICHTE dabei gleichzeitig ohne Anstrengung singt), viele der Perlen der ersten beiden Alben – so brachten sie vor einem Jahr den damals proppenvollen Hirsch sofort auf ihre Seite. Diesmal half auch dieses Auf-Nummer- sicher-gehen nicht viel und die Reaktionen wirkten etwas verhaltener. Der nur zu Dreiviertel gefüllte Hirsch entsprach, so Jan, genau der Rezeption des dritten Albums der Band bei Zuschauer und Presse. Bei ihm sprang auch nicht wirklich der Funke über, was aber vielleicht daran lag, dass die Dame auf der Bühne stimmlich etwas angeschlagen wirkte und die Band einfach auch schneller fertig werden wollte. Fazit Jan: Ein solider Abend, aber für das nächster Album muss sich die Band neu erfinden. Text: MAS, JH, EF / Foto: Matteo Salasnich JOHN COFFEY 06.12.2012, K4-ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG Extra, ich betone nochmal, EXTRA aus Holland waren sie in die Noris angereist, die wilden Männer von John Coffey, und das am Nikolaustag. Und? Gerade mal ca. 40 Hansel verliefen sich ins Zentralcafé. Die anfängliche Enttäuschung über die Besucherzahl legte sich ziemlich schnell, als die anfänglich etwas unbeholfenen Arms Like Snakes loslegten. Die drei jungen fränkischen Frohnaturen aus dem Coburger Raum frönten dem schnickschnack-freien Punkrock, überzeugten die biernippenden Anwesenden mit ihrer Spielfreude und ernteten ehrlichen Applaus und wippende Füße. Nach gut 40 Minuten Spielzeit war dann Schluss, kurz darauf sprangen John Coffey auf die Bühne und zerfetzen förmlich den Saal. So was habe ich noch nicht gesehen. Eine Band, die von der ersten Minute an SO abgeht, ist mir in meiner über zwanzigjährigen Erfahrung als Konzertgänger noch nicht vor die Flinte gelaufen. Der Sänger war jede DIE EISHEILIGE NACHT 27.12.2012, STADTHALLE, FÜRTH Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie – die klassischen Eisheiligen und mitnichten die Namen der Mitglieder einer neuen Female-fronted Gothic-Metal-Band! Eric Fish und Subway to Sally – die modernen Eisheiligen! Mit elf eigenen Alben im Gepäck, dem zwanzigjährigen Bühnenjubiläum auf dem Buckel und illustren Gästen füllt man so auch schon einmal schnell die Fürther Stadthalle. Genau die richtige Abwechslung für diejenigen, die dem familiären Rudelwahnsinn zwischen den Tagen kurzfristig entfliehen, die winterlich lauen Temperaturen vergessen und ein wenig das Minute woanders zu sehen: auf Gitarrenboxen, Kisten, hinter der Theke und im Publikum. Aber nicht nur der, sondern auch seine Instrumentalkollegen an Gitarren und Bass wurden auf DJ-Kanzeln und Boxen gesichtet. Die Mikroständer bewegten sich genauso viel durch den Raum wie die Band. Die Bühne war halt der komplette Saal. Wildes Headbangen, waghalsige Sprünge durchs Publikum und Balanceeinlagen auf eigens mitgebrachten Holzkisten prägten den Auftritt und unterstrichen den ultrafett abgemischten und wilden Hardcorepunksound, der mit rotzigem Punk’n’Roll verfeinert wurde. Man muss dem Macher von Eat-The-Beat-Rec., Stephan Munz, dafür danken, dass er solche Bands nach Nürnberg holt. Prost Stephan! Prost John Coffey! Text: Andrew Scheffel mittelalterrockende Tanzbein schwingen wollten. Die Subways hatten ein schönes Paket geschnürt, das durchgehend abgefeiert werden konnte. Nach passablem Auftakt durch die folkig-metalligen Schweden von Feyd traten die Gastgeber dabei mit dem Publikum eine Zeitreise zu ihren ersten vier Alben an. Spärliches Bühnedekor, die ausgetragenen Klamotten der 90er Jahre und Feuer – fertig war die Subway Retro-Show. Auch wenn Erics Newcomersprüche etwas deplaziert wirkten – die Zeitreise war gelungen. Ebenso wie der Auftritt des österreichisch-russischen Emmigratino-Wunderpacks von Russkaya. Rockiger Gypsy-Folk-Wasauchimmer, und dann noch auf Russisch. Genial tanzbar. Wer bei „Psycho Traktor“ nicht selbst im Kreis rannte, war jedenfalls selber schuld. Eine Live-Wucht, bei der man sich aufs kommende neue Album freut. Zu den Apokalyptischen Reitern braucht man ebenfalls kaum noch Worte zu verlieren. Zwei reichen: „Einfach gut“! Mitsingen vom ersten bis zum letzten Lied. Danke! Schön, dass der nächste Termin der Eisheiligen Nacht für Ende Dezember 2013 in der Fürther Stadthalle schon gebucht ist, .rcn präsentiert und verlost Karten. Text/ Foto: Thorsten Adelhardt .rcn 29 KONZERTNACHBERICHTE PETER HEPPNER 06.12.2012, HIRSCH, NÜRNBERG Ein kalter Donnerstagabend im Dezember, der Hirsch wohlig warm und auf dem Programm steht Peter Heppner. Wohlfühlgarantie also. Um den gut besuchten Hirsch ein wenig auf Touren zu bringen, darf die Vorband Solar Fake eine halbe Stunde schon mal Synthiepop vom Feinsten zum Besten geben. Um kurz nach 21 Uhr kommt dann der Meister himself unter Applaus auf die Bühne, Peter Heppner. Im Gepäck hat er Songs von seinem neuen Album „My Heart Of Stone“ und natürlich viele Klassiker. Und genau auf diese warten die Besucher an diesem Abend. Erst als die alten Wolfsheim-Hits erklingen, kommt Stimmung in die Hütte. Beginnend mit „Once In A Lifetime“ und „Künstliche Welten“ werden auch die bis dahin noch letzten ruhig stehenden Besucher zum Mitsingen und Mitklatschen motiviert. Ab da lebt der Hirsch. Heppner findet den Kontakt zu den Leuten, lässt routiniert den IN EXTREMO MEETS FRIENDS 14.12.2012, EVENTHALLE, GEISELWIND Feuershows, Lichtspektakel und eine Menge guter Musik bestimmten den Abend bei „In Extremo meets Friends“ in der Geiselwinder Eventhalle am 14.12. Trotz des ungemütlichen Wetters hatten sich rund 3000 Besucher versammelt, um sich die letzte Bühnenshow 2012 in Deutschland vom Letzten Einhorn und Co. nicht entgehen zu lassen. Und sie wurden auch nicht enttäuscht: In Extremo warteten mit einen Feuerregen gleich am Anfang auf und versprühten mit Glanz und Glitter Weihnachtsstimmung. Musikalisch gab es einen zweistündigen Streifzug durch Hits wie z.B. „Vollmond“, „Erdbeermund“, „Herr Mannelig“ sowie aktuelle Reißer vom „Sterneneisen“ -Album. KELLERKOMMANDO WÜRZBURG, CAFÉ CAIRO 07.12.2012 Dunnerkeil! Verbindet man unseren fränkischen Dialekt mit internationalem Rap-/Ragga-/Rocksound, (Bier-)Kellerkultur und einem Konglomerat aus Eingeborenen und Musikern mit Migrationshintergrund, .rcn 30 Set laufen. Mit auf der Bühne ein Gitarrist, Keyboarder und Schlagzeug. Nur nicht reduziert werden auf die alten Wolfsheim-Synthie-Pop-Jahre... Seinem Notenständer mit den Texten ist er dagegen treu geblieben, bloß nicht versingen oder Text vergessen, wie früher. Gute zwei Stunden später ist der Hirsch satt. Und das im positiven Sinne. Ein schöner Abend neigt sich dem Ende zu, Pop-Songs zum Dahinschmelzen lassen die Kälte draußen fast vergessen. Nicht vergessen hat Heppner an diesem Abend auch die Hits schlechthin: „The Sparrows And The Nightingales“ – „Kein Zurück“ – „Die Flut“. Seinen Fans steht er danach für Fotos und Autogramme zur Verfügung und ich wünsche mir vom Christkind ein Comeback von Wolfsheim. Text: Markus Resch, Radio Z Schwarzfunk / Foto: Bernd Sonntag Einer der Gäste, der an dem Abend Geburtstag hatte, durfte mit der Band auch kurzzeitig die Bühne teilen – so spielfreudig und publikumsnah präsentierte sich die Band selten. Für weitere gute Stimmung an dem Abend sorgten Showeinlagen sowie diverse Meet and Greets – und natürlich auch die anderen Bands. Während es bei Ingrimm und Hämatom noch „ruhiger“ im Publikum zuging, wurden Mono Inc. aus Hamburg bereits von Anfang an frenetisch gefeiert und auch bei ihren Kollegen von Fiddler’s Green ging im wahrsten Sinne des Wortes der (Irish-Folk)-Punk ab. Es wurde getanzt, gehüpft und mitgesungen und sich einheitlich der „Wall of Folk“ angeschlossen. Die Pausen während den Bands nutzte man, um die heimische Bar aufzusuchen oder den Merchandiseständen einen Besuch abzustatten. Verrückt, krank oder einfach nur für jeden Spaß zu haben – die Rede ist natürlich von der „meisten Band der Welt“, Knorkator, die vor In Extremo noch mal richtig für Dampf in der Bude sorgte. Sänger Stumpen moderierte und sang im Ganzkörperanzug, der am Ende einem Tanga weichen musste, und bezog auch das Publikum und die Fotografen in seine Show mit ein. Die Band ist und bleibt Geschmackssache, ist aber immer wieder ein toller Stimmungsanheizer und hat sich perfekt in das Spalier der Bands eingereiht. Kurzum: ein gelungener Abend, bei dem der Besucher nicht nur was für die Ohren, sondern auch für die Augen geboten bekam. Text / Foto: Anja Schroth erhält man das Kellerkommando. Die Truppe aus Bamberg verlangt ihren Hörern größtmögliche Offenheit ab. Die siebenköpfige Band kombiniert Volksmusik und Rap. Sie haben die historischen Stimmungshits von den Bamberger Kellern (so nennt man dort Biergärten) entstaubt und mit pumpenden Bässen in einen Topf geworfen. Typisches Kleidungsstück ist für KONZERTNACHBERICHTE die Band also die Basecap mit Gamsbart – wie bei Trompeter Stefan Schalanda. Ein Hauch von „La Brass Banda“ fegt durch den Raum, als das Kommando loslegt. Aber während La Brass Banda Balkan-Rhythmen so schnell spielen, dass sie zu Alpen-Techno mutieren, holen die Bamberger Crossover-Kings das Flair des Berliner Gangster-Rap in die Sandstraße. Rapper Ali As übersetzt simultan die uralten Stammtischschüttelreime im Bamberger Dialekt in aktuelle Jugendsprache und wirkt dabei wie eine Kombination aus Sido und Sascha Baron Cohen alias Ali G. Schon nach kurzer Zeit kocht der Saal. Die üblichen Spielchen mit dem Publikum funktionieren auch beim Kellerkommando: Alle setzen sich hin, alle klatschen brav mit, es gibt sogar Stagediver. Akkordeonist und Sänger Dada Windschi – im wirklichen Leben als David Saam Volksmusik-Moderator bei Bayern 1 und Initiator des subversiven Antistadls im Bamberger Morph Club – erzählt zwischen den Songs derbe Geschichten von seiner Großmutter oder diversen Ex-Freundinnen. Höhepunkt ist der letzte Song „Mein Nachbar, die alte Nazi-Sau!“. Über anderthalb Stunden fegen die sieben Bamberger im Bürgerwehr- bzw. Bergsteiger-Outfit über die Bühne. Dann ist Schluss. Text / Foto: Wolfram Hanke DIE TOTEN HOSEN, BROILERS 19.12.2012, ARENA, NÜRNBERG Stand der Abend des 19. Dezembers 2012 im Zeichen des Punk? Klares Nein. Die Toten Hosen sind schon lange nicht mehr Punk, dieses Etikett haben sie in den frühen 90ern abgelegt und gegen einen „Harter Deutschrock“-Aufnäher getauscht. Aber los ging es erst mal mit den ehemaligen Oi-Ska-Punks Broilers. Leider nur knapp 30 Minuten blieb den Jungs und dem Mädel Zeit, ihre besten Kamellen (u.a. „Ruby Light And Dark“, „Harter Weg“, „Go“, „Meine Sache“) unters Volk zu werfen. Ich frage mich immer noch, ob DAS vielleicht das Opium fürs Volk war, von dem die Hosen immer geredet haben? Denn trotz der durchweg tollen Broilerhits blieben 75% des Innenraumpublikums bei den Broilers und den überpünktlich startenden Altherren Campino und Co. recht steif stehen. Also doch die Auswirkung von Opium? Kurzum, Punkt 20.58 Uhr legten die Fortunafans mit Vollgas los. Hier wurde nicht unter falscher Flagge gesegelt, sondern für die ca. 8500 Anwesenden (Info von einem Securitymenschen) eine kleines 30-Jahre Best-of-Feuerwerk gezündet. Eine kleine Songauswahl der Setlist gefällig? „Ballast der Republik“, „Auswärtsspiel“, Hannes ROYAL REPUBLIC 13.12.2012, LÖWENSAAL, NÜRNBERG .rcn 32 Waders „Heute hier, morgen dort“, „Hang On Sloopy“, „Bonnie & Clyde“, „Pushed Again“, ein Cover von einer frischen und unverbrauchten Band aus Berlin („Schrei nach Liebe“ oder so), „Steh auf, wenn du am Boden liegst“, „Wünsch dir was“ und „Hier kommt Alex“. Als ich Campino das letzte Mal auf der „Opium Fürs Volk“-Tour im Jahre ’96 sah, turnte er noch munter auf irgendwelchen Bühnenaufbauten herum, krakeelte sich rotzig von Song zu Song und trank sein Dosenbier noch selbst. 16 Jahre später ist die Band deutlich gealtert, hat aber Gott sei Dank nichts von ihrer Energie verloren. Text: Andrew Scheffel / Foto: Nadine Rodler Nach einem vollen Hirsch prophezeiten wir dem Schwedenvierer als nächstes den Löwensaal. Wie wahr, zweieinhalb Jahre später füllen die vier Schweden diesen randvoll und bringen ab den ersten Takt 1500 Menschen in Bewegung. Unglaublich, wie sich die Band entwickelt hat. Insbesondere die Songs der ersten Scheibe werden in veränderter Fassung angestimmt. „Walking Down The Line“ kommt z.B. sehr akustisch rüber. Klar, dass die Könige des energiegeladenen Powerrocks sich und dem Publikum gehörig einheizen. Spätestens mit dem sechsten Song, dem wunderbaren „Full Steam Spacemachine“ waren alle schweißnass. Apropos nass, Frontmann Adam Grahn fiel nicht nur durch seine etwas längeren Haare, launigen und scherzhaften Ansagen und vielen Gesten KONZERTNACHBERICHTE .rcn 33 KONZERTNACHBERICHTE und Grimassen auf. Sondern lamaartig spuckte er permanent, ein Wunder dass niemand auf der Bühne ausrutschte, sabberte, dass es eine wahre Pracht war und sorgte für einige feuchtigkeitsbedingte Mikrofonwechsel. Nachdem Royal Republic bislang erst zwei Scheiben veröffentlichten, war klar, dass die Setlist eine ausgewogene Mischung zwischen alten und neuen Songs darstellte. Wobei das Konzert deutlich machte, dass die Songs der neuen Scheibe „Save The Nation“ nahtlos an die alten Kracher anknüpfen. „Everybody Wants to Be an Astronaut“ als erste Zugabe z.B. Natürlich stehen bei den Königlichen Spaß und Party im Mittelpunkt und weniger irgendwelche tiefsinnigen Texte. Dennoch enthalten ihre Songs manch Überlebenstipps wie in „Make Love Not War“ mit der vermeintlichen Binsenweisheit für alle Trennungsgeschädigten im Saal „It’s not about me, it’s all about you… I’m always right, you’re always wrong! …Fuck You!“. Mit den schwedischen Alternative-Punk-Rockern „The Durango Riot“ als Vorband gab es die passende Einstimmung auf die Konzertparty. Eigentlich Wahnsinn, dass Royal Republic damit ihre vermutlichen Thronfolger schon jetzt nach Nürnberg mitbrachten. Text / Foto: Roland Hornauer W.A.S.P. 30.11.2012, ROCKFABRIK, NÜRNBERG Gleich mal zu Anfang Hut ab vor W.A.S.P.! Andere 80er Jahre-Größen hätten nicht den Mut, mit Alpha Tiger und Kissin’ Dynamite zwei der hoffnungsvollsten deutschen Newcomer mit auf Tour zu nehmen. Trotzdem ließen sich Blackie und Co. nicht die Show stehlen und so mancher Kritiker der L.A.-Heroen – der Schreiber eingeschlossen – ist nach diesem Abend mehr als positiv überrascht nach Hause gegangen. Und was soll ich zu Alpha Tiger sagen? Seit dem Oha!Auftritt auf dem Keep It True 2011 mag ich die putzigen Zonis, die musikalisch irgendwo zwischen alten Queensryche und Helloween zu Keeper-Zeiten anzusiedeln sind und einen absoluten Ausnahmesänger in ihren Reihen haben. Kissin’ Dynamite sind für mich dagegen eine zwiespältige Angelegenheit. Musikalisch mir persönlich zu schwäbisch-melodisch und mit zu wenig Kanten. Die Show aber ist 1a. Man merkt, dass die Jungspunde schon seit Kindesbeinen auf der Bühne stehen (Tigerentenclub!). Live ein absoluter Hingucker. Das sind auch W.A.S.P. Immer noch – trotz merklichen Falten in Herrn Lawless’ Gesicht. Die Frage des Abends war aber: Wieviel Playback und Backings vom Band wird es geben und wird es wieder eine SCHILLER 5.11.2012, MEISTERSINGERHALLE, NÜRNBERG Wer auf ein Schiller-Konzert geht, weiß was er will: eine Sound- und Lichtdusche auf allerhöchstem klanglichen und lichttechnischen Niveau. „Herzlich willkommen in der neuen Welt von Schiller“ begrüßt eine sexy-sonore Frauenstimme aus dem Sampler das erwartungsvolle Publikum. Und da rollt die erste Druckwelle mit dem typischen Elektropop-Sound von Schiller-Erfinder Christopher von Deylen über die gut gefüllten Reihen der Meistersingerhalle. Schon nach wenigen Takten ist klar: Hier ist ein Soundfetischist am Werk. Sphärische Klangstrahlen paaren sich mit straighten Elektrobeats und schlüpfen dank SurroundSound von allen Seiten in die Gehörgänge. Da bleibt das für Schiller-Konzerte so typische rhythmisch-medi- .rcn 34 lustlose 08/15-Show werden? Nichts dergleichen. Ich persönlich habe W.A.S.P. in den letzten Jahren nie in besserer Form gesehen. Geiler Gesang, tolle Setlist (Schwerpunkt auf Crimson Idol, 20-jähriges Jubiläum) und ein Blackie in bester Spiel- und Laber(!)laune. Ob jetzt nicht doch der ein oder andere Backingchor aus der Konserve kam, kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, aber von den lahmen Auftritten vergangener Tage war das meilenweit entfernt. Die große und vor allem hohe Bühne der Rockfabrik war noch das i-Tüpfelchen auf einem wirklich tollen Abend mit viel Haarspray und noch mehr Rock’n’Roll. In dieser Form und mit so interessanten Begleitbands gerne wieder. Text / Foto: „der wahre“ Peter Kraus tative Kopfnicken nicht lange aus. Von Deylen ist kein Mann der großen Worte: „Schön, in Nürnberg zu sein. Und jetzt machen wir weiter mit Musik.“ Recht hat er, Schillerfans wollen kein Gelaber, sondern den ganz großen kosmischen Sound. Dazu tragen auch die drei smarten Ladys bei, die mit ihren unglaublich analogen Stimmen eine wohltuende Portion Leben zu dem digital schillernden Soundplaneten von Deylens beisteuern. Apropos analog: Mit musikalischer Handarbeit begeistert vor allem Ralf – das Tier – Gustke an den Drums, der auch schon bei den Söhnen Mannheims und Xavier Naidoo durch ausgefuchste Drumarrangements positiv aufgefallen ist. Klar, dass die Sonne von Schiller nicht ohne ein spektakuläres Lichtdesign daherkommt, so dass einem optisch-akustischen Abtauchen absolut nichts mehr im Wege steht. Am Ende tauchen die musikalischen Sonnenanbeter im Publikum doch noch einmal aus ihrer Klangwelt auf und lassen sich von der Soundwelle richtig in Bewe- gung bringen. Ganz gefüllt vom Klang- und Lichtkosmos Schillers geht es nach gut zwei Stunden wieder auf die nasskalte Straße in Nürnberg. Aber irgendwie fühlt es sich nicht mehr so winterlich an. Muss wohl an der Sonne liegen. Text: Tobias Fritsche / Foto: Helmut Oelschlegel ARKELLS MICHIGAN LEFT THE ORGANISATION / SOULFOOD MUSIC Die Geschichte der fünf Kanadier ist schnell erzählt: 2 Juno Awards als „Group Of The Year“, auf Tour mit Billy Talent und nun soll der große Durchbruch kommen. Mit „Michigan Left“, dem NachINDIE folger ihres Debüts „Jackson Square“, bekennen sich Arkells zu deutlich poppigerem Indie Rock. Eingängige La-la-las, gefolgt von einigen ohh-ohs, und fertig ist eine Platte, die direkt ins Ohr geht. Allerdings gelingt mit „Michigan Left“ kein großer Wurf. Ein gefälliges Album, aber leider nichts, was man nicht schon gehört hat. MS BAD RELIGION TRUE NORTH EPITAPH / INDIGO So, welche vorherige Rezi einer Bad ReligionPlatte kopiere ich jetzt hier ein und schreibe sie ein bisschen um? "Recipe For Hate" oder vielleicht "Generator", die beide gut als Leitlinie dienen können. MELODICPUNK Ihre Scheiben sind in etwa wie das britische Wetter. Fast immer gleich, also meist regnerisch, bloß dass der Regen das eine mal von vorne, das andere mal von der Seite kommt. Alles an Bord: Schneller Schrubbel-Punkrock, politisch gefärbte Texte, Wechsel-Chrogesang und hier und da ein duellierendes Gitarrensolo, max. 15 Sekunden lang. Gefällt Dir eine, kaufst Du sie alle, wenn Du nur den musikalischen Aktionsradius eines Bierdeckels toleriert. EF CHICKENFOOT LV EAR MUSIC / EDEL Die Diskussion, wer denn nun das Van Halen-Erbe weiter trägt, sollten mit dieser ausschließlich in Europa veröffentlichten Livescheibe beantwortet sein. Sammy Hagar und Michael Anthony BIG ROCK sowie Joe Satriani und Chad Smith von den Chili Peppers liegen mit ihrem Stadionrock genau auf der Wellenlänge von Fans der verbliebenen Van HalenBrüder, aus deren Ecke rein gar nichts mehr kommt. Obwohl die hier vorliegenden Aufnahmen aus 2012 und 2009 keine audiophilen Meisterstücke sind, offenbaren sie grandiosen Groove und Spielfreude der Supergroup, die Anfangs eigentlich ein Spaßprojekt war. EF MUSIK HÖHEPUNKTE DANNY & THE WONDERBRAS ROCK IT! DMG GERMANY / BROKEN SILENCE Rock it... nee, tut es aber nicht! Leider können mich die Herren abermals nicht überzeugen, da einfach das Wilde fehlt. Danny stampft sich mit seinen Wonderbras durch 15 spielerisch zwar COUNTRYROCK einwandfreie, aber dennoch musikalisch klinisch fade Songs, die wohl eher bei Mama und Papa, auf der kleinen Tanzfläche des Bullacher Dorffestes oder einem ganz verwegenen „harten“ Biker, der im ZDF-Fernsehgarten sitzt, ankommen. THA DELTA SPIRIT DELTA SPIRIT ROUNDER / UNIVERSAL Auf ihren ersten zwei Alben klangen die fünf Jungs von Delta Spirit zwar sehr nach Americana und Folk, live allerdings bewegten sie sich zunehmend mehr in die Alternative-RockFOLK / AMERICANA Ecke. Was liegt also näher, die nächste Platte gleich in diesem Stil aufzunehmen? Für Frontmann Matt Vasquez der einzig logische Schritt. Meckern kann ich über diesen Geistesblitz nicht. Das neue Album rockt angenehm locker aus der Hüfte und ist trotzdem höchst abwechslungsreich. Die erste Singleauskopplung heißt „California“ und reißt einen sogar ohne Refrain mit. Auch andere Stücke wie „Idaho“, „Time Bomb“ und „Money Saves“ überzeugen auf Anhieb. Jungs, in diese Richtung dürft ihr gern noch mehr aufnehmen! SP DIVING FOR SUNKEN TREASURE MOTHERFUCKER JAZZ BAR ROOKIE RECORDS / CARGO Wüsste Quentin Tarantino von der Existenz der Berliner Seemanns-Gypsypunkband, hätte er für sein aktuelles Western-Projekt „Django Unchained” wohl keine Arbeit mehr mit GYPSY-PUNK dem Soundtrack gehabt. Diving For Sunken Treasure schwimmen auf derselben Bohrinsel wie Gogol Bordello oder Firewater. Es gibt ordentlich Slide-Gitarren, Stakkato-Rhythmen, Kontrabass und mehrstimmigen Gesang aus rauen Kehlen. „Motherfucker Jazz Bar“ ist erst das zweite Album des Berliner Flohzirkus, mit dem sie härter, lauter und unberechenbarer geworden sind als noch auf ihrem Debütalbum „Raaa!“ Für alle, die kein Problem mit Polka, Schnaps und halbwahren Geschichten haben. WH EARTHBEND SERENITY NOISOLUTION / NUR DIGITAL ERHÄLTLICH Ja so ein Mist! Weil die Zukunft der Band derzeit wohl in den Sternen steht, haben sich Band und Label gemeinsam entschieden, die neun grandiosen Songs erstmal nur digital zu veröffentlichen. Wirtschaftlich macht es wohl wenig Sinn, in eine Band zu investieren, die ihren vierten Tonträger nicht mal bei Konzerten bewerben kann. Und weil die Jungs zusammen mit Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Scumbucket) fast ein halbes Jahr lang am neuen Album gearbeitet haben, wollten sie das neue Material natürlich auch unter die Leute bringen. Die Jungs aus dem brandenburgischen Finsterwalde sind glatter und straighter geworden, stellenweise klingen sie sogar wie die irische Rock-Legende Thin Lizzy. Classic Rock 2.0 sozusagen. Es gibt nicht viele Rockbands in Deutschland, die so eigenständig und gleichzeitig eingängig sind. Das haben auch schon Eagles Of Death Metal, Raconteurs oder Blackmail erkannt, die alle schon mit Earthbend unterwegs waren. WH ENFORCER DEATH BY FIRE NUCLEAR BLAST / WARNER Sehr integer ist das dritte Album der Schweden-Durchstarter Enforcer geworden. Die Glam Metal-Elemente der letzten – ebenfalls grandiosen – Scheibe hat man fast gänzlich DEATH BY SPEED über Bord geworfen und Bandleader Olof Wikstrand ist damit zum archaischen Sound der Anfangstage zurückgekehrt. Soll heißen: Klassischer Speed Metal im musikalischen Fahrwasser der Ami-Götter Savage Grace, gepaart mit der Kompromisslosigkeit von Exciter und der Spielfreude sehr früher NWOBHM-Acts. Dass man jetzt schon die Erfahrung von drei Alben und diverse Tourneen auf den Schultern hat, merkt man den Kompositionen deutlich an. Die Songs kommen allesamt auf den Punkt, besitzen starke Hooklines und verzichten auf unnützen Ballast. So ist „Death By Fire“ eine kurzweilige Angelegenheit, bei der man gerne auf Repeat drückt. Immer und immer wieder... PK FRISKA VILJOR REMEMBER OUR NAME CRYING BOB REC./CARGO Die Biographie der schwedischen Band liest sich ungefähr so: Liebeskummer, Alkohol, Musik. Was dabei im Jahr 2005 rauskam, hieß „Bravo“ und war eine Mischung aus Folk und Indie mit eigentümlichen Instrumenten. .rcn 35 MUSIK HÖHEPUNKTE Genau wie auf dem neuen Album: Trotz Herzschmerzthemen versinken sie aber nicht in Depressionen, sondern versprühen Lebensfreude mit Schnabelflöten und Zeilen wie „Did you INDIE / POP ever get the feeling you’re strong? Did you ever use it to find the one?“. Den gesunden Willen haben die beiden Väter von kleinen Bengeln also noch nicht verloren. Das Lied „Boom Boom“ fällt irgendwie aus der Reihe und wird sicher ein Hit in Berliner Hipsterkreisen. Oder unter JohnossiFans. Und sowieso allen anderen. Noch ein Tipp: Wer dem Faschingstrubel entfliehen will, der ist am 12.2. bestens beim Konzert von Friska Viljor im Hirsch aufgehoben. SK GOLDEN EARRING TITS’N ASS UNIVERSAL MUSIC Die Holländer um die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Kooymans und Gerritsen sind als Band nun schon ein Jahr länger aktiv als die Rolling Stones und stehen für simplen BiBIKER ROCK kerrock für die Altherrenriege. Die grauen Wölfe aus dem Land der Kasrollers servieren ihrer Zielgruppe simplen, leicht verständlichen Classic Rock ohne große Schnörkel und Experimente. Die Versatzstücke, aus denen die Songs konstruiert wurden, kennt jeder und vor allem kann jeder dabei sofort mitwippen. Speziell wenn man gerade mit einem Seidla auf dem Harley-Treffen sitzt und immer mit einem Auge zu seinem Bock guckt, damit ja niemand die Shovelhead-Rüttel anfasst. Solide Platte, ich finde sie einfach langweilig. EF GOODBYE FAIRGROUND WESTERN GOLD CONCRETE JUNGLE RECORDS / EDEL Es ist absolut ungewöhnlich, dass man mit einer Vinylsingle bemustert wird. Normalerweise schicken die Plattenfirmen Promo-CDs mit Pappschubern oder im schlimmsten Fall einen PUNK GOES US-ROCK lumpigen DownloadCode. Concrete Jungle scheinen große Stücke auf ihr neuestes Signing zu halten, deshalb hat Labelboss Matze eine auf 300 Stück limitierte Vinylsingle als Vorgeschmack pressen lassen. Goodbye Fairground kommen aus Essen im Ruhrpott – einer Stadt, die auf der Rock’n’Roll-Landkarte bisher nur durch die Thrash Metal-Könige Kreator verortbar war. Musikalisch haben die Punkrocker mit Mille & Co. aber herzlich wenig zu tun. Vor allem Fans von Against Me! oder The Gaslight Anthem kommen hier auf ihre Kosten. Mit „Western Gold“ und „The Fisher King“ schickt das Label gleich zwei Vorabsongs auf die Reise. Am 29. März soll dann das Album „I Started With The Best Intentions“ folgen. Goodbye Fairground klingen sehr amerikanisch, haben eine Drummerin und brauchen sich vor großen Vorbildern auf keinen Fall zu verstecken! WH .rcn 36 GRANDE ROSES DISEASE NOISOLUTION / INDIGO Gibt es in Schweden eigentlich auch schlechte Rockbands? Also ich kenne keine. Die Liste mit großartigen Kapellen ist schier endlos: The Hellacopters, The Hives, Mando Diao, ROCK/INDIE Graveyard, Johnossi, The Soundtrack Of Our Lives, The Sounds und so weiter und so weiter. Und jetzt steht mit Grande Roses schon wieder ein Name auf der Matte, den man sich merken sollte. Fünf Jungs aus Stockholm, die die vergangenen neun Jahre dazu gebraucht haben, ihren Sound zu finden. Ein bisschen Sisters Of Mercy, ein bisschen Bruce Springsteen, ein bisschen New Model Army. Beim Majorlabel Capitol wurde eine EP aufgenommen, dann wurden die Jungs um Frontmann Göran Andersson wieder gedroppt. Zum Glück hat sich die Berliner Talentschmiede Noisolution der Band angenommen und das Album veröffentlicht. 10 Songs von anmutiger, zeitloser Schönheit, die genauso vor 15 oder auch in 15 Jahren hätten veröffentlicht werden können. Anspieltipp: “Radio Heartbreak”! WH HATEBREED THE DIVINITY OF PURPOSE NUCLEAR BLAST / WARNER Natürlich fragen sich jetzt viele Leser, was ist anders auf der neuen Hatebreed als bei der letzten? Ja, was soll man denn an der Zusammensetzung eines Pizzateigs schon ändern, wenn HC-METAL das Produkt jeden Tag tausendfach über die Ladentische geht? Nichts. Hatebreed haben erfolgreich die Fusion aus Hardcore und Heavy Metal geschafft, streuen nicht zu viele Breaks ein und fahren ansonsten ein ordentliches Brett mit ordentlichem Groove. Beim Hardcore waren die Songs ja früher etwas kürzer, hier sind es immer so um die vier Minuten. Und jetzt für die ältere Generation: Hatebreed? Kaufen, wenn Euch damals Pantera und Machine Head damals weggeblasen haben. Klingt ähnlich, nur ohne Rob Flynns Quietschgitarre. EF HEAVEN’S BASEMENT FILTHY EMPIRE RED BULL RECORDS / EMI Schon vor ein paar Jahren fielen mir Heaven’s Basement im Vorprogramm von (ich vermute) Thunder mit ihren eigenständigen catchy Songs und der 1A-Bühnenpräsenz auf. ZuminTHEY ARE ELECTRIC dest habe ich mir sofort die aktuelle Demo-EP besorgt. Danach verlor ich die Band leider aus den Augen. Umso erfreulicher, dass nun endlich das Debüt-Album via Redbull Records auf den Markt kommt. Geboten wird energiegeladener, grooviger Rock’n’Roll zwischen alter britischer Glam-Schule und modernen Sounds. So frisch und unbekümmert debütierte schon lange niemand von der Insel mehr. Wenn Band und Label alles richtig machen, dann sollte sich hier mehr als nur ein Achtungserfolg einstellen. Reingucken ins professionell gemachte Video zu „Nothing Left To Lose“ lohnt sich auf jeden Fall auf heavensbasement.com. PK HELLOWEEN STRAIGHT OUT OF HELL COLUMBIA / SONY Einen riesen Schritt nach vorne rückwärts machen meine Lieblings-Speedster aus Hamburg. Waren die letzten beiden Alben stellenweise recht thrashig, heavy und für Kürbisverhältnisse NOD TO THE OLD SCHOOL regelrecht doomig, geht es mit „Straight Out Of Hell“ wieder zielstrebig zurück in die eigene Vergangenheit! Zwar gibt’s hier auch die Alibi-Ballade, die routinierte Pink Cream 69-Nummer und einen Song wie „I Want Out“ in Midtempo, aber der Rest ist durchweg von Double Bass, irrwitzigen Gitarrensoli und stellenweise himmelhohen Vocals dominiert. Speed! Speed! Speed! Weiki schafft es sogar, mit „Burning Sun“ einen der besten Helloween-Songs überhaupt zu schreiben. Andy Deris hechtet hier durch alle verfügbaren Tonlagen und steigert sich über eine tolle Bridge in einen grandios hymnischen Refrain. Alles gekrönt durch ein ultraklassisches Gitarren-Solo. Ausreißer nach unten gibt es kaum. Wahrscheinlich die traditionellste Helloween-Scheibe seit „Time Of The Oath“. PK HOT WATER MUSIC LIVE IN CHICAGO NO IDEA RECORDS / ALIVE Nach dem 99er LiveAlbum ihres DochNicht-Abschiedskonzertes haben Hot Water Music es nochmal gewagt, ein geniales und energiegeladenes Konzert live einzufangen. So PUNKROCK geschehen mit der Doppel-CD „Live In Chicago“. Ich würde jetzt mal behaupten, dass hier nicht viel bis gar nichts nachgearbeitet wurde. Der Sound ist roh und mitreißend. Chuck Ragans Reibeisenorgan wühlt sich durchs Innenohr bis ins Kleinhirn, welches dann eine flächendeckende Gänsehaut bis zu den Zehen runterschickt. Eigentlich sind alle Klassiker der Band vertreten, was die CD noch zu einem Best-Of-Album macht. Zuschlagen und zwei Fliegen mit einer Klappe zerbatschen. ANS JORN SYMPHONIC FRONTIERS / SOULFOOD Noch eine Best-OfScheibe? Und dann auch noch nach Weihnachten? Wer soll das denn jetzt noch kaufen? Gute Frage – vermutlich Musikfans mit Geschmack, denen PFUNDIG-FRISCHER BESTeine Best-Of-Platte mit OF-ROCK-METAL Mehrwert vorgesetzt wird. Denn der ehemalige Masterplan-Sänger Jorn Lande zaubert auf „Symphonic“ seine größten Hits inklusive der schönsten DIO-Cover mit Orchesterunterstützung auf den Silberling. Wohltuend ist dabei gerade, dass das Orchester sich nicht im Bombast verliert, sondern die Songs durchaus dezent unterstreicht. Veredelt mit der Stimme des norwegischen Ausnahme- MUSIK HÖHEPUNKTE Metal-Vokalisten macht das richtig Laune. Nicht nur für Lande-Neueinsteiger! TA KID ROCK REBEL SOUL ATLANTIC / WARNER Nach fast zwei Jahren Schaffenspause kehrt Kid Rock mit seinem neuen Album „Rebel Soul“ auf den Musikmarkt zurück. Wir der Name der Platte schon verrät, gibt es auf der einen Seite LEIDER NUR MAINSTREAM Kid Rocks leicht derbe Rebellstimme zu hören, auf der anderen Seite leichte Rockriffs. Seit dem 2008 erschienen Erfolgshit „All Summer Long“ machte Mr. Rock in der gleichen Richtung einfach weiter. „Rebel Soul“ ist einfache Gute-Laune Mucke, die auf langer Autoreise einen American Touch verleiht. “Not the greatest record ever made, but it’s pretty f****** good in my humble opinion” – so die eigene Meinung von Kid. Tatsächlich ist das Werk so entspannend wie eigene Hausschuhe. Es schreit förmlich in die Welt hinaus: „Mir sind Erfolg und Charts egal! Ich bleibe locker abseits stehen!“. Sehr empfehlenswert, sie für stressige Tage zu besorgen. Leider halt auch langweilig. EF MEGACHURCH JUDGEMENT DAY STRESSED SUMO RECORDS / NEW MUSIC Wer beim Namen Megachurch spontan an langhaarige Thrashmetal-Typen im Stil von Megadeth oder Metal Church denkt, ist definitiv auf der falschen Fährte. Megachurch ist ein Trio aus Cleveland/Ohio, das sich eher auf den Spuren der legendären Alternative Tentacles-Band Nomeansno bewegt. Die beiden Bassisten Michael Hill und Mikey Baranick und der NOISEROCK Drummer Dan Price liefern ein fulminantes Noise-Gewitter ab, das stark an die Veröffentlichungen des Amphetamine Reptile-Labels erinnert. Garniert werden die kantigen Doppel-Bass-Attacken durch Soundschnipsel von Politikern, TV-Pfarrern und Tea-Party-Fanatikern. WH NAKED LUNCH ALL IS FEVER TAPETE RECORDS / INDIGO Uiii! Eine neue Naked Lunch! Ich weiß schon vor dem Einlegen, die Platte wird mir gefallen. Und das tut sie wieder einmal zuverlässig. Diesmal mit einer extrem opulenten Mischung aus großPOST INDIE / ART ROCK artigen Melodien, spröden Indiepop und noisigen Postgrunge. Wie immer – wenn sie mal nicht gerade Kafka vertonen – verlässt kein schlechter Song die Lautsprecher und findet seine Fans überwiegend in der Altersgruppe vor der Generation Britpop, wo die musikalische Sozialisation noch mit Bands wie den Talking Heads begann und Noiserock noch für leichtes heben der Augenbrauen sorgt. Ruhig, getragen und überlegte Musik. EF NAVEL LOVERBOY NOISOLUTION / INDIGO Keine Angst, Ihr habt die richtige Platte aufgelegt! Es handelt sich wirklich um das dritte Album der Schweizer Noise-Band Navel. Der Sound hat sich allerdings radikal verändert. Die ManINDIE nen um Fronter Jari Antti haben den ohrmuschelfressenden Lärmattacken weitgehend abgeschworen und marschieren jetzt schnurstracks in Richtung The Black Keys. Sehr sixtiesmäßig klingen die neuen Songs – teilweise sogar wie Doors oder Janis Joplin. Aus jeder Ritze des Albums quillt amerikanische Musikgeschichte. Kein Wunder, dass die Band inzwischen beim Orange Blossom Special Festival des Americana-Labels Glitterhouse oder dem Montreux Jazz Festival auftritt. Navel sind erwachsen geworden – ähnlich wie der Black Rebel Motorcycle Club – und nehmen ihre Fans dabei mit. Die Raupe hat sich satt gefressen und aus dem Kokon ist ein wunderschöner Schmetterling geschlüpft. WH PATRICK RICHARDT SO, WIE NACH KRIEGEN GRAND HOTEL VAN CLEEF / INDIGO Patrick Richardt scheint es eilig zu haben. Eilig, wieder zu verschwinden. „Adé Adé“ singt der Westfale auf seiner ersten Single. Doch bereits nach den ersten Zeilen von „Wir segeln“ ist klar: Er soll bleiben und singen, Gitarre spielen und einfach das machen, was er am besten MUSIK HÖHEPUNKTE kann. Nach Konzerten mit Grand Hotel-Mitgründer Thees Uhlmann und den LabelGrößen Kettcar ist nun das erste Studioalbum an der Reihe. „So, wie nach Kriegen“: eine Platte, auf der Klavier SINGER / SONGWRITER und Gitarre die Oberhand haben, und das ist gut so. MS ROBBEN FORD BRINGING IT BACK HOME MASCOT / ROUGH TRADE Im Blues-Genre ist Robben Ford schon lange kein Unbekannter mehr. Fünfmal war er bereits für den Grammy nominiert. Das „Musicians“-Magazin zählte ihn zu den 100 großartigsten GitarrisBLUES ten des 20. Jahrhunderts. Eigentlich ein Grund, sich entspannt zurückzulehnen und nur noch die Musik zu machen, auf die man Bock hat. Und so klingt die Platte auch. Schön gefällig, angenehm locker und trotzdem mit ordentlich Swing und Blues im Blut. Da schwelgen Elektro-Orgel und Gitarre, selbst wenn der Meister nicht singt, sondern seine Band ranklotzt. Das neue Album ist eine jener Platten, die man immer wieder hören kann, ohne dass sie langweilig wird. Das muss ihm erst mal einer nachmachen. SP SACRED STEEL THE BLOODSHED SUMMONING CRUZ DEL SUR / SOULFOOD Jawoll! Sacred Steel machen auf ihrem neuesten Output da weiter, wo sie vor fast vier Jahren mit „Carnage Of Victory“ aufgehört haben. Geboten wird weiterhin Old School-TeutoOLD SCHOOL TEUTONEN nen-Thrash mit einem THRASH leichten Hang zum klassischen US-Metal der Marke Sanctuary. Unglaubliche 15 Songs lang kann man zu der Scheibe den Kopf schütteln und sich langsam von seinen Bandscheiben verabschieden. Bei dieser Platte dürfen die olle Kutte auf dem Buckel und die Dose Bier in der Hand nicht fehlen. Wo ist eigentlich meine Stinkekutte? ANS SCREAM YOUR NAME SCREAM YOUR NAME DEEPDIVE REC. / INTERGROOVE Eigentlich ist man aus der Schweiz Weichspülhardrock der Marke Gotthard gewohnt. Beim Genuss des Debüts dieser vier Schweizer Jungspunde haut es aber mit Sicherheit die Löcher aus dem in MODERN METAL Eurem Kühlschrank gelagerten Schweizer Käse. Dieser selbstbetitelte Käse stinkt ziemlich nach neueren In Flames und A Day To Remember. Bitte nicht falsch verstehen, Käse, der so duftet, ist wahrlich ein Genuss. Und sollte angetestet werden. Hierzu empfehle ich die Titel „So Much Hate“ und „Sometimes I Hate“. ANS .rcn 38 SELIG MAGMA VERTIGO / UNIVERSAL Okay, Selig haben wieder ein neues Album gemacht – ihr drittes, seit die Band im August 2008 ihr Comeback angekündigt hat. Aber irgendwie ist die Luft aus dem zweiten Frühling INDIEROCK langsam raus. Die Magie von frühen Hits wie „Sie hat geschrien“, „Wenn ich wollte“ oder „Regenbogenleicht“ ist längst verflogen. Und die Gier der Fans nach neuem Material wurde nach drei Alben in kürzester Zeit geflutet. Manchmal ist weniger eben doch mehr. In den Neunzigern galten Selig noch als deutsche Vorzeige-GrungeBand, heute wirken die Songs viel zu soft und fast schon gezielt fürs Radio gemacht. Kein Wunder, „Magma“ ist in den East Midlands entstanden, im Studio von Steve Power, der zusammen mit Guy Chambers die ersten fünf Alben von Robbie Williams produziert hat. Album Nummer sechs ist für die Hamburger kein Schritt nach vorne, sondern eher Stillstand. Dazu sind die 12 neuen Songs einfach zu vorhersehbar und glattgebügelt. WH RON SEXSMITH FOREVER ENDEAVOUR COOKING VINYL / INDIGO Ron Sexsmith bleibt der ewig Unbekannte. Trotz vieler prominenter Bewunderer wie Paul McCartney oder Elvis Costello und trotz Duetten mit Chris Martin und Michael Bublé ist der talentierte Kanadier weiterhin ein Geheimtipp. Aber inzwischen dürfte sich Ron damit abgefunden haben und nimmt ganz relaxed ein Album nach dem nächsten auf. Für sein neuestes Werk überredete ihn Produzent Mitchell Froom zu Bläsern und Streichern. Eine sehr gute Idee. Erstens harmoniert das wunderbar mit Rons melancholischer Stimme, zweitens bringt es eine angenehme Abwechslung zwischen den einzelnen Songs. Zwar trifft er nicht bei jedem Lied von „Forever Endeavour“ den richtigen Ton, aber seine eingefleischten Fans werden ihm auch das verzeihen. Wie immer. SP SMOKESTACK LIGHTNIN’ STOLEN FRIENDS RODREC / CARGO Die Schwabacher Alternacountry-Profis brauchen für 10 Songs nur 35 Minuten, die Platte hört sich aber ewig an. Außerdem klingt die hyperentspannte, Twang-geschwängerte Scheibe SWAMP-COUNTRY bis zur letzten Haarspitze authentisch, als würden die Jungs um Bernie Badke schon seit Jahren mit Gummistiefeln durch die Sümpfe des amerikanischen Südens zum Proberaum waten. Kein Wunder, in Nashville mit den langjährigen Kooperationspartnern Paul Burch und Eddie Angel aufgenommen, kann ja nur arschcoole Musik für relaxte Zeitgenossen heraus kommen. Kein Ausfall auf der Scheibe, die auf dem Label von Bela B. erscheint, und eigentlich super passen würde, um diverse wahnwitzige Tarantino-Filmschin- ken zu vertonen, die irgendwie am Mississippi spielen, zu vertonen. Die große Releaseparty steigt am 31.3. im Nürnberger K4, eigentlich sollte dafür die Bühne dort als Südstaaten-Veranda gestaltet sein. EF SNUFF 5-4-3-2-1… PERHAPS? FAT WRECKCHORDS / EDEL Zehn verdammte Jahre hat sich Duncan Redmonds Zeit gelassen, um mit seiner Band Snuff einen Nachfolger zu „Disposable Income“ vom Vereinigten Königreich aus in die PUNKROCK Welt zu schicken. Wer die Band noch kennt, wird hoffen, dass alles beim alten geblieben ist. Ich kann Euch beruhigen. Es ist alles so, wie es immer war. Eingängiger britischer Punkrock, mal mit, mal ohne Posaune oder Piano. Und ganz wichtig: Man braucht wie immer ein paar Durchläufe, um die Ohren auf Spur zu bringen. Anspieltipps: „Rat Run“ und „I Blame The Parents“. ANS T&N SLAVE TO THE EMPIRE EARMUSIC / EDEL T&N ist die Abkürzung von „Tooth and Nail“, und spätestens bei den Namen George Lynch, Mick Brown und Jeff Pilson wird der U.S.-Hard RockKenner hellhörig. Die (ex-)DokkenDOKKEN OHNE DON Mitglieder haben sich hier zusammengetan, um ein... nun ja... Dokken-Album einzuspielen. Der Sinn dieser Aktion mag sich dem Schreiber nicht so recht erschließen. Zu hören: ein paar wirklich ordentliche Eigenkompositionen und auf der anderen Seite unnötige Aufbereitungen diverser Dokken-Klassiker. Da hilft auch nicht, dass man eine beachtliche Riege an Gast-Sängern – u.a. Sebastian Bach und Ripper Owens – ins Studio gekarrt hat. Das Material wirkt aufgrund der vielen verschiedenen Stimmen zu heterogen und die Magie der alten Songs wird zu keiner Sekunde eingefangen. Trotz des ganz guten neuen Songmaterials bleibt also ein fader Beigeschmack. PK THIS DROWNING MAN MELANCHOLIA MY LOVE DANSE MACABRE / ALIVE Das Album beginnt mit dem Titelstück und selten ist der Titel der CD so sehr Programm wie beim Zweitling der Hamburger Band This Drowning Man. Düstere, morbide Klänge gepaart mit DARK WAVE einer eindringlichen, pathetischen, anklagenden, manchmal schluchzenden Stimme von Roland Klein, strömen aus den Boxen. Richtig passend für die dunkle Jahreszeit. Sehr atmosphärisch dicht und unterschiedlich sind die Songs arrangiert, mit bewussten Brüchen. Eingängig-hymnische Melodien wechseln sich mit deutlich reduzierten Gitarren oder Pianotönen ab. Die 10 Songs sind einfach traurig-schön, auch wenn sie ab und an ein wenig nach Joy Division oder The Cure klingen. Sie geben den passenden Soundtrack für melancholische, MUSIK HÖHEPUNKTE nachdenkliche Stimmungen ab und wecken den Wunsch nach dem Frühling. ROHO TOPLOADER ONLY HUMAN INDIA / ROUGH TRADE Als One Hit Wonder („Dancing In The Moonlight“) wurden sie Anfang 2000 bekannt, nun, viele Jahre später versuchen die Briten sich diesem Status erneut zu entziehen. Diesmal POP / ROCK könnte es auch klappen, denn das Album ist nicht so schlecht... zwar recht poppig, aber mit dem nötigen Drive, der allemal Bands wie Coldpay & Co. schlägt. Anhören sollte man sich auf alle Fälle mal „A Balance To All Things“ oder „She Said“, die Qualität für neue Radiohits haben. Aber musste denn unbedingt eine Acoustic-Version von besagtem „Fluch“-Song mit aufs Album? Doch nichts dazu gelernt? Dem Ganzen kann man aber ruhig eine Chance geben. THA UNTER FERNER LIEFEN INFUSION BRAINZONE / ROUGH TRADE Obwohl ich noch nie von dieser Band gehört habe, bin ich um der Professionalität überrascht, die das Quartett hier gleich vom Start weg hin legt. Deutschrock, Indie, Electropop, sie sind DEUTSCHROCK-GEHEIMTIPP mit allen Wassern gewaschen und wo Selig sich drei Platten nach der Reunion schon wieder selbst abgeschafft haben, gibt es hier zwölf sehr abwechslungsreiche, stimmungsvolle Songs, die aufmerksames Zuhören einfordern und schon mal ganz unscheinbar mit kreuzbraven Gesang fragen, wie es ist, jemand anderen zu ficken. Die Auflösung: Wolfgang und Stefan von Liquido machen wieder Musik, und die hörenswerte Platte wurde – Kenner aufgemerkt – bei Olaf Opal in Bochum aufgenommen. EF UNANTASTBAR GEGEN DIE STILLE ROOKIES & KINGS / SPV Schon seit 2004 kämpfen die fünf Südtiroler um die Nachfolgerschaft der Böhsen Onkelz. Mit „Gegen die Stille“ sind sie sehr nah dran. Druckvoller, von Schlagzeug und Bass getriebener, lauter OI!PUNK und harter Punkrock, gepaart mit deutschen Texten, so richtig zum Mitgrölen. Dazwischen schöne ruhige Songs wie „Für Dich“ oder Stadionsongs wie von den Hosen zeichnen die CD aus. Richtig gut anzuhören. Mit „Das Stadion brennt“ findet sich von den bekennenden Lok Leipzig-Fußballfans als Bonustrack eine Hymne auf die Pyros, die bundesweite Ultrabewegung wird sich freuen. „Unantastbar“, befreundet mit der zur Zeit noch erfolgreicheren Südtiroler Band Frei. Wild, werden ähnlich wie diese laut einigen Internetveröffentlichungen der rechten Musikszene zugerechnet. Ob zu Recht oder nicht, ist natürlich schwierig nachzuweisen. Allerdings können sich in den Texten wie „Nie wieder, niemals wieder, tritt jemand meine Würde nieder“, „Ich schrei’ es in die Nacht, damit ihr mich hört, dass mein Leben einzig und alleine mir gehört“ oder „Dass wir ewig unseren Weg zusammen gehen“ sehr leicht rechte Spinner, Kameradschaften oder Nazis wieder finden. Etwas mehr Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen wäre da nicht schlecht gewesen. ROHO V.A. ROCK’N’ROLL IS THE DEVIL’S MUSIC PEOPLE LIKE YOU / EMI Astreiner Label-Sampler, der alte Hasen wie Mad Sin, Bones, Broilers oder Generators enthält und gleichzeitig neu gesignte Gruppen wie Rogers oder Pipes and Fints vorstellt. PUNK’N’ROLL Eignet sich hervorragend, um eine Vielfalt an Bands von Punk über Billy bis hin zu Rock’n’Roll und Ska des Dortmunder Labels mal anzutesten – obwohl man das meiste eh schon im Plattenschrank stehen haben sollte. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Also kaufen, denn das Ding gibt’s für einen Spitzenpreis von unter 5 (ja richtig: fünf!) EUR! THA VILLAGERS AWAYLAND DOMINO / ROUGH TRADE In zwei Jahren kann viel passieren. So auch bei Conor O’Brien und seinen Villagers. Als O’Brien 2010 „Becoming A Jackal“ veröffentlichte und Zeilen wie „My Love Is Selfish“ in die Welt entließ, waren die Villagers hierzulande noch ein unbeschriebenes Blatt. Mit Awayland schlägt der „Conor-Oberst-Verschnitt“ hohe Wellen. Im Gegensatz zum Debüt entstanden fast alle Songs der neuen Platte digital. Eine bewusste Abkehr vom Erstlingswerk, auf dem O’Brien den klassischen Singer/Songwriter gibt. Für Fans von Bright Eyes, die die digitale Aufmachung nicht scheuen. Nicht DIE Platte des Jahres, aber „so weit, so gut“. MS VOIVOD TARGET EARTH CENTURY MEDIA / EMI Nicht dass es jemals anders gewesen wäre, aber in einer Musikwelt, die von gleichgeschalteten Arschgeigen bestimmt wird, sind die Kanadier wertvoller denn je. Dabei war SCI-FI THRASH es stets einerlei, ob es sich um ungehobelten Thrash oder verträumte Kiffermucke handelte – Voivod hatten stets ihren Signature-Sound. Auf dem nunmehr 13. Studioalbum geht es wieder deutlich schräger zur Sache als auf den letzten Scheiben, was „Target Earth“ fast schon in die Nähe von „Nothingface“ (1989) rückt. Das liegt vielleicht an der Rückkehr von Ur-Basser Blacky oder am „neuen“ Gitarristen Mongrain, der Piggys (R.I.P.) Art zu spielen perfekt adaptiert. Die ideale Platte, um verirrten Seelen, die auf der Suche nach Superstars sind, jeden Fingernagel einzeln zu ziehen... JR X-VIVO OUT OF THE SMELL OF DECAY RECORD JET / NEW MUSIC Um das Genre Industrial ist es die letzten Jahre etwas still geworden. Die Berliner von X-Vivo legen mit ihrer neuen Scheibe eine fett produzierten Brocken aus kommerziell interessanten POST-INDUSTRIAL Tanzbodenkrachern vor, der sogar anspruchsvolle Trent Reznor-Fans gefallen könnte. Ein Spritzer NuRock-Gitarren im Wes Borland-Stil und dunkle Grooves, dazu zur Auflockerung eine schöne Frauenstimme, die Platte hat echt was und ist ihr Geld wert. Auch wenn das stilistisch völlig antizyklisch zur gegenwärtigen Musikmode agiert. EF YOUR ARMY IGNITE INTONO REC./ ROUGH TRADE Frisch aus Brighton/England schippern die jungen Herren mit Dame über den Kanal und erwärmen unsere vom nasskalten britischen Wetter durchgekühlten Glieder mit knuddeligem britischem Indierock à la Skunk Anansie. DVD HÖHEPUNKTE Dass die Scheibe stark an Skin und Co erinnert, liegt wahrscheinlich daran, dass Skunk Anansie-Gitarrist Ace dieses Debüt produziert hat. Natürlich erreichen die Songs auf „Ignite“ noch INDIEROCK nicht die Qualität der Vorbilder, man merkt aber, dass die Band ihre Hausaufgaben sehr gewissenhaft erledigt. Eine Dosis mehr Rotz im Sound, wie eben eine triefende britische Nase sein muss, hätte der Scheibe gut getan. ANS DVD MUSIK HÖHEPUNKTE ATZE SCHRÖDER SCHMERZFREI (XXL-EDITION) SPASSGESELLSCHAFT / SONY Schmerzfrei sind Besuche mit Kindern auf dem Weihnachtsmarkt. Schmerzfrei sind karitative Reisen nach Ghana. Schmerzfrei sind alternde Lustgreise, die ihre jungen Gespielinnen schwängern (selbst wenn das Darüberreden für manchen ein gerichtliches Nachspiel hat). „Schmerzfrei“ ist nicht bloß der Name des aktuellen Atze-SchröderComedy-Programms, schmerzfrei ist auch der Meister selbst. Er lässt sich aus über die versteckten Weisheiten unserer National-Elf, erzählt die Wahrheit über Männerabende und berichtet genüsslich vom Chorgesang des Nachbarsjungen. Natürlich geht manche Zote bewusst unter die Gürtellinie. Kostprobe gefällt? „Was ist beim Afrikaner lang, schwarz und hart – die Nachtschicht bei McDonalds.“ Aber das ist Absicht, damit die neue DVD nicht wieder eine FSK0-Freigabe bekommt. Und da Atze nicht die ganze Zeit nur Witze erzählen kann, folgt nach gut einer Stunde eine kleine Tanzstunde mit zwei Männern aus dem Publikum. Neben dem gut neunzigminütigen, ungekürzten Programm gibt es als Bonus dieser XXL-Edition die 15-minütige Zugabe, Clips über Atzes Besuch im Porsche-Museum Stuttgart, den RTL-Spendenmarathon sowie das Atze-Fan-Quiz, bei dem einem nach Richtigbeantwortung sämtlicher Fragen ein neunminütiger Liveauftritt von „The Prolls“ aus dem Jahre 1993 gezeigt wird. Inklusive Musik und Föhnfrisur. Was will man mehr? Atze hat zumindest jetzt eine Klage vom gedissten Fritz Wepper am Hals, hat also alles richtig gemacht. SP GAMMA RAY SKELETONS & MAJESTIES EARMUSIC/EDEL Im April 2011 im legendären Z7 in Pratteln mitgeschnitten, ist die neue Gamma RayDVD eine echte Überraschung geworden. Nicht nur, dass Bild und Ton absolut grandios sind, die Band in bester Spiellaune ist und Kai Hansen tatsächlich noch singen kann wie zu uralten Helloween-Zeiten, nein, der eigentliche Star ist die Setlist. Statt einen Standard-Set runterzufideln, haben die Jungs ganz, ganz tief in der Überraschungskiste gekramt und Songs hervorgeholt, die man so noch nie oder nur sehr selten zu hören bekam. Darunter z.B. das .rcn 40 DVD MUSIK HÖHEPUNKTE Priest-lastige „Men, Martians And Machines“, diverse, im Original noch von Ralf Sheepers eingesungene, Nummern wie „Money“ oder Akustik-Versionen von „Rebellion in Dreamland“ und „Send Me A Sign“. Für den Kürbiskopf-Klassiker „Future World“ und zwei weitere Songs holt sich Kai seinen alten Spezl Michael Kiske auf die Bühne. Die beiden zusammen nach 23 (!) Jahren wieder den alten Klassiker zocken zu hören, ist Gänsehaut pur. Apropos Helloween: Wenn sich Gamma Ray auf der kommenden Tour genauso ins Zeug legen wie auf dieser DVD, dann dürfen sich die ExKollegen Weiki, Großkopf und Co. mächtig anstrengen, damit ihnen nicht die Show gestohlen wird. Obwohl die mit dem im Januar erscheinenden neuen Album auch ein ganz heißes Eisen im Feuer haben. Alles paletti also im hohen deutschen Norden. PK METALLICA QUEBEC MAGNETIC VERTIGO/ UNIVERSAL Es fängt alles ganz harmlos an auf „Quebec Magnetic“. Ein bisschen SchwarzweißSightseeing durch die Straßen von Quebec. Kurz darauf hört man dann das, was alle Metallica-Fans so lieben: Enrico Moricones „Ecstasy Of Gold“, das Intro eines jeden Metallica-Konzerts. Dann geht die Post ab, so wie man es von Metallica gewohnt ist. Die zwei auf dieser Doppel-DVD erschienen Livemittschnitte stammen vom Herbst 2009 und wurden in der kanadischen Metropole perfekt von Metallica-Kumpel und MusikvideoSpezialist Wayne Isham in Szene gesetzt. Das Besondere an den Konzerten ist die Bühne. Mitten im Eishockeystadion positioniert, hat die Band einen Surroundblick und die Fans können ihre Lieblinge auch mal von hinten beobachten oder von vorne, fehlt nur noch von unten oder oben. Auf DVD 1 kann man ein komplettes Konzert mitverfolgen mit einer grandiosen Songauswahl. Von ganz alt bis ganz neu ist alles vertreten, was das MetallicaHerz sich wünscht („Battery“, „Shortest Straw“, „One“, „Whiplash“, „Sad But True“ etc.). DVD 2 enthält Songs des zweiten Quebec-Konzerts (u.a. „Damage Inc.“, „All Nightmare Long“ und „Breadfan“) sowie extra Material von Fans und Band. Der Sound ist perfekt und natürlich in 5.1-Surround-Format. Wenn Ihr mit geschlossenen Augen mit voll aufgedrehter Anlage vor dem Fernseher steht oder sitzt, seid ihr mittendrin. Kein Scheiß, man kommt sich vor wie auf dem Konzert. Sogar der Schweiß- und Bierduft, der einem von Konzerten vertraut ist, hängt in der Nase. Man muss aufpassen, dass man das gefüllte heimische Bierglas nach dessen Leerung nicht einfach in die „Menge“ wirft wie gewohnt. Nach 2 Stunden 14 Minuten ist dann Schluss mit DVD 1 und nach weiteren 42 Minuten ist auch DVD 2 am Ende. Metallica zeigt mit dieser dreistündigen Doppel-DVD, dass sie zu den besten Livebands der Welt gehören und es verstehen, sich ins richtige Bild zu rücken – auch auf dem TVGerät. Absolute Kaufempfehlung nicht nur für Metallica-Lunatics. ANS THE ROLLING STONES CROSSFIRE HURRICANE EAGLE / EDEL 50 Jahre Rolling Stones, die Herren sind jetzt auch schon 70, das muß gefeiert werden mit zwei Songs auf einer neuen Best Of und einem neuen Dokumentarfilm über die Geschichte der Band. Wer das alles schön aufgereiht auf einer Perlenkette mit Jahreszahlen und Besetzungswechsel, lückenlos und hieb- und stichfest recherchiert erwartet, muss halt mal seine typisch deutsche Gründlichkeit über Bord werfen. Richtig sehenswert machen den Film eher die früheren Auftritte und das drumherum Backstage, als die Stones regelmäßig Konzerte nach drei Songs abbrechen mussten, weil eine Hysterie ausbrach. Rein chronologisch hört der Film dann auch irgendwann in den 80ern auf, trotzdem sollte man sich an Klamotten, Zeitgeschichte und Meilensteinen der Bandgeschichte erfreuen. Des Weiteren gibt es Interviews aus 2012 mit der Band, Kurzbefragungen wäre der bessere Ausdruck dazu. Als Kommentare aber ganz kurzweilig. Beinharte Stones-Fans müssen sich die DVD mit teils sehr gut restaurierten alten Filmmaterial sowieso zulegen. Zielgruppe sind aber eher oberflächlich interessierte Zeitgenossen, die endlich auch mal etwas mehr über die Stones erfahren wollen. Da stört es ja auch nicht, wenn nicht weiter erklärt wird, wer der Blonde da war, der bei den alten Aufnahmen oft bei der Band mitgespielt hat. Völlig vorurteilsfrei angeschaut war der Film durchaus kurzweilig, mein Fachwissen hat er nicht erweitert. EF ROCKPALAST: SPLIFF KULTURSPIEGEL EDITION ZDF ENTERPRISES / SONY Alle denen, den „der rote Hugo hängt tot im Seil“ noch etwas sagt, sollten weiter lesen. Wem interessiert, dass eine deutsche Band offen „Spitzenwixer ohne Schädelkraft“ sang vielleicht auch. Spliff waren die ehemalige Begleitband von Nina Hagen, die unter eigener Flagge für ihre „Spliff Radio Show“ gleich mal den deutschen Schallplattenpreis einsackte und dann mit zwei hervorragenden Alben die intellektuelle Spitze der NDW neben Bands wie Fehlfarben, Witt oder Grauzone und Ideal einnahm. Sie waren nie ein One Hit Wonder, sondern lieferten immer vollwertige Alben, eingespielt von hervorragenden Musikern. Herwig Mitteregger, Manne Praeker (R.I.P.), Reinhold Heil und Bernhard Potschka, das zeigen diese Rockpalast Aufnahmen aus 1983 und 1981 standen vom Können deutlich über der NDW. Gezeigt wird ein Querschnitt über die ersten drei Alben bei der 1983-Sequenz, die 1981er beeinhaltet im Bonusmaterial zusätzlich ein Interview mit einem blutjungen Thomas Gottschalk, damals noch annähernd musikjournalistisch unterwegs. Gerade das Album „Herzlichen Glückwunsch“ beinhaltet einige unterschätzte Perlen, immerhin ist „Glaspalast“ mit auf der DVD. Wie immer bei der Rockpalast-Serie: Zeitgeschichte. Sogar DVD MUSIK HÖHEPUNKTE Zwischenrufe nach der englischsprachigen „Radio Show“ sind mit drauf. Tipp: Wer die Band immer noch schätzt, sollte sich unbedingt die letzten beiden Alben „Fandango“ und „Insolito“ (2008/2009) von Sänger und Schlagzeuger Herwig Mitteregger besorgen! EF DVD FILM HÖHEPUNKTE BERLIN FÜR HELDEN SENATOR / UNIVERSUM REGIE: KLAUS LEMKE FSK: 16, 78 MINUTEN Klaus Lemke ist einer der bekanntesten deutschen Regisseure. Sein Markenzeichen sind meist lustigere Filme, die ein Stück Zeitgeist der jeweiligen großstädtischen Szene portraitieren, wie der 72er Film „Rocker“ den Hamburger Kiez oder der 1978 gedrehte „Amore“ mit Cleo Kretschmer die damalige Schwabinger Szene. Nach einer längeren Pause versucht Klaus Lemke mit „Berlin für Helden“ die Clubszene der Hauptstadt darzustellen. Es sind lauter sehr kurze Episoden, mit vielen schnellen Wechseln, die das Liebesleben von Anna, Theresa, Andreas, Amore und anderen nachzeichnen. Es sind alles Schnorrer und Lebenskünstler ohne jeglichen Hang zur Rebellion. Man arrangiert sich mit den Verhältnissen in Berlin und will sie nicht ändern. Leider sind die Episoden zu kurz, um nachvollziehbare Geschichten zu erzählen. Die schönen bunten Bilder zeichnen ein eher unrealistisches Berlin. So sind die typischen Touristen mit ihren Rollkoffern in keiner Szene zu sehen oder zu hören. Die Dialoge drehen sich meist nur um das eine: „Man muss schon nach Berlin fahren, um richtig durchgevögelt zu werden“ oder „Nach dem Espresso musst du ihm einen lutschen“. So sind die leicht pornografischen, ungeschminkten Dialoge die unterhaltsame Klammer bzw. das Fesselnde am Film. Trotz des locker-leichten Umgangs der Akteure miteinander kommen nach und nach die Probleme. Eifersucht, Stress, Pleiten, Jobverlust, Drogenabstürze bis zum Tod bringen die „Helden“ zum Schluss des Filmes wieder in die Realität zurück. Der sehr trashige Film ist sicherlich nicht das Meisterwerk von Klaus Lemke. Man muss ihm aber zugute halten, dass der Film wie in seinen ersten Jahren ohne jegliche Subventionen , ohne professionelle Schauspieler und natürlich auch ohne Drehbuch produziert wurde. ROHO MUSIC WITHIN SENATOR / UNIVERSUM MIT: RON LIVINGSTON, MELISSA GEORGE, MICHAEL SHEEN, FSK: 6 Eigentlich hat der Film rein gar nichts mit Musik zu tun, sondern mit Behinderten. Er erzählt die Geschichte von Richard Pimental, der es aus bescheidenen Verhältnissen bis aufs College schafft und dort seine scheinbar einzige wirklich Begabung einsetzen will, um ein Stipendium zu bekommen und in die DVD HÖHEPUNKTE DVD FILM HÖHEPUNKTE Politik zu gehen. Er ist ein begnadeter Rhetoriker und kann gut Menschen überzeugen. Als der Plan scheitert, nimmt er als letzten Zipfel die einzig mögliche Karrierechance war und geht zum Militär und wird prompt nach Vietnam versetzt, wo ihm ein Knalltrauma das Gehör weitgehend nimmt. Wieder zurück leidet er unter dieser Behinderung, will es aber noch einmal packen und lernt von den Lippen zu lesen. Diese Fähigkeit wird ihm im weiteren Verlauf unschätzbare Vorteile verschaffen. Zunächst aber erfährt –äußerlich eher unbehindert- am eigenen Leib, wie seine verwundeten Veteranenkollegen in der Gesellschaft untergebuttert werden. Eine beispiellose Karriere beginnt, vor allem sein Sidekick, schwer behindert, hilft mit ironischem Humor oft über schwierige Situationen hinweg. Am Ende war Pimental derjenige, der als akzeptierter Gutmensch in der amerikanischen Gesellschaft das Bewusstsein für Behinderte erst geweckt hatte. Indem er der Politik die vielen Veteranen und Rollis erst als wichtige Wählerstimmen klar machte. Für politisch Interessierte und Freunde gesellschaftskritischer Filme ein absolutes Muss. EF RUM DIARYS WILD BUNCH / UNIVERSUM MIT: JOHNNY DEPP, AARON ECKHARD Wird der Film das Buch von Hunter S. Thompson toppen? Nicht ganz. Und er wird sogar noch weiter schwächeln, zumal man aus der Romanhandlung doch etwas mehr hätte machen können. Einziger Retter des Filmes ist der heldenhaft trinkende Journalist Paul Kemp, der in New York bei der Zeitung arbeitet und dort keinen Bock mehr hat. Er wechselt in die Sonne Puerto Ricos um dort bei einer mittelmäßigen Gazette anzuheuern und das sinkende Schiff wieder auf Vordermann zu bringen. Schnell merkt er, dass das Tagesgeschäft dort eher das exzessive Rum trinken zu jeder Tageszeit ist. Die einzige Rettung ist der Baulöwe Sanderson (Aaron Eckhard/Thank You For Smoking), der ihm sicheres Salär verspricht und ihn unter seine Fittiche nehmen will, damit seine illegalen Bauaktivitäten nicht durch investigativen Journalismus aufgedeckt werden. Doch Kemp interessiert sich dann doch eher für Sandersons Gespielin, die dann zu ihm flüchtet. Dann beginnt er wirklich mit der Aufdeckung Sandersons und der Film nimmt an Fahrt auf, wo er zuvor eher eine verdeckte Werbeaktion für Alkoholkonsum war. Zum Schluss hin fehlt allerdings etwas die sinnige Handlung und die Bevölkerung Puerto Ricos kommt im Film auch kaum zum Tragen. Sollte man aber zweimal anschauen, und dann auch wieder mal die erste Hunter S. Thompson Verfilmung heraus kramen: Fear And Loathing In Las Vegas. EF DAS SCHWEIN VON GAZA ALAMODE FILM / ALIVE Religionen sind schon ein komisch Ding. Die eine fürchtet die offizielle Freigabe von empfängnisverhütenden Maßnahmen, wie der Teufel das sprichwörtliche Weihwasser, andere wiederum warnen vor der Unreinheit von Schweinen und den damit verbundenen Seelenqualen. Dabei sind sich zwei ansonsten nicht ganz grüne Weltreligionen, sprich das Judentum und der Islam, ausnahmsweise sogar einmal einig: Schweine sind eine Bedrohung .rcn 42 für ihren Glauben. Über genau diese Einigkeit einen Film zu drehen und diesen im Gaza-Streifen spielen zu lassen, ist gewagt. Ihn dann noch als Komödie abzudrehen, fast schon dreist, aber durchaus gelungen. Die französischdeutsch-belgische Koproduktion zeigt so nebenbei die Zerrissenheit der Menschen in einem der Autonomiegebiete der Palästinenser und die enorme Belastung die mit dem derzeitigen Status einher geht. Bilder, die man ansonsten so nicht einmal aus der Tagesschau kennt,. Keine Beschönigung, aber nah an den Menschen. So kannn man auch über das dem Fischer Jafaar ins Netz gegangene vietnamesische Hängebauchschwein einiges Augenzwinkern zulassen, auch wenn man sich zum Filmende hin fragt, wie es denn nun mit dem Fischer und seiner Frau überhaupt noch weitergehen kann. Letztendlich sind Juden und Muslime in diesem Film kulturell gar nicht so weit auseinander. Sogar die gleichen brasilianischen Telenovelas werden angeschmachtet. Nur das zwangsbefriedigte Schwein im Schafspelz wird sich letztendlich gefragt haben, was der ganze Heckmeck sollte. TA TOMCATS, WER ZULETZT KOMMT, KOMMT AM BESTEN SENATOR / UNIVERSUM JERRY O'CONELL, FSK 16 Ich will ja hier nicht offen zum Alkoholkonsum aufrufen, aber selbst alkoholisierte Jugendliche finden diesen Film nicht unbedingt witzig. Es geht um Sex, ehemalige Highschool-Kids und dass der Schönling die Vernünftige bekommt. Mit im Spiel ist das Unglück, in das der Schönling Michael (Jerry O'Connell) in einem Spielcasino zunächst einmal gerät. Eine Sexbombe verführt ihn zu unglaublichen Wettschulden, eine alte Collegewette soll die Schulden tilgen. Es geht natürlich darum wer zuletzt unter die Haube kommt, und dass das vernünftige Mädchen für das Dummerle im Film eigentlich bestimmt ist. Damit Schönling sie kriegt, haben die Macher des Films aber die üblichen verfänglichen Slapstickszenen eingebaut. Gähn. EF WER'S GLAUBT WIRD SELIG CONSTANTIN / HIGHLIGHT REGIE: MARCUS H. ROSENMÜLLER, MIT: CHRISTIAN ULMEN, FSK: 6 Puh, da war ich aber enttäuscht, als ich mich auf einen echten Rosenmüller freute und nach der Hälfte des Filmes gähnend abbrach. "Wer früher stirbt...", das fulminante Erfolgswerk von Herrn Rosenmüller war da schon ein anderes Kaliber. Hier geht es aber um einen abgehalfterten Skiort, in dem wegen des Klimawandels der Schnee ausbleibt und der Tourismus einschläft. Um das zu ändern hat der gebürtige Hamburger Georg die Idee, die soeben verstorbene Oma heilig sprechen zu lassen. Dass der Papst auf die Geschichte anspringt kommt dann auch noch dazu und nach der Hälfte des zähen Films mit nicht ganz so überzeugenden Schauspielern und Slapsticks brach ich dann ab. Der Film hat einfach nicht die Klasse von Rosenmüllers "stirbt". Sein "Beste Zeit" ist da schon ein packenderes Kapitel vom bayrischen Dorfleben, Rosenmüllers entfachter Hype um den "Neuen Heimatfilm". EF LITERATUR HÖHEPUNKTE DEUTSCHLAND TO GO DEMOKRATIE ZUM SCHNELLVERZEHR MATHIAS RICHLING ULLSTEIN 272 SEITEN, ISBN-13: 978-3550080036 Er wird jetzt 60, sieht aber aus wie 40 und ist spindeldürr und immer so hibbelig, dabei macht er sehr scharfzüngiges (politisches) Kabarett der alten Schule. Jeder kennt Mathias Richling, der hagere Schwabe mit den dialektgeprägten Worten. Meistens spricht er so schnell, dass man die Hälfte nicht mitbekommt. Dieses Buch schafft Abhilfe, denn man kann seine Slogans ja langsam lesen. Dass die dann so auf den Punkt gekürzt sind, überrascht dann doch. Hier ist echt Einsatz und „högschde Gonzendrazion“ gefordert, womit ich als Blonder natürlich doppelt überfordert bin. Deswegen macht Richling im Text auch so viele Pausen und Absätze: Damit es bei mir beim Überspringen noch schnell „klick“ macht. Trotzdem eröffnet Richling richtig geniale und neue Perspektiven und spricht einen oft genug aus der Seele. Zum Beispiel, dass unser Staat eigentlich ständig neue Verbote beschließt, anstatt endlich mal auch welche abzuschaffen. Gut für die Regierenden, dass wir die gute alte Regel haben, Unwissenheit schützt nicht vor Bestrafung. Doch es baut sich eine neue Opposition auf, gegen die zunehmende Arroganz der Oberklasse, insofern ist es gut, dass Richling hier das Wort benutzt, von dem wir uns in unserem Staat in vielen Bereichen schon längst verabschiedet haben: Demokratie. EF THRILLER DU WIRST SEIN NÄCHSTES OPFER SEIN DONN CORTEZ KNAUR, 316 SEITEN, ISBN 978-3-426-50983-8 Wenn der Name auf dem blutigen Buchcover auch im Abspann der letzten CSI:MiamiStaffeln zu sehen war, dann sollte man das zumindest mal erwähnen. Auch wenn es sich hierbei nur um ein Pseudonym handelt – rumgesprochen hat sich der Name. Nicht zuletzt auch, weil Cortez’ letztes Buch – „The Closer“ – das war, was man als Bestseller deklariert. „Du wirst sein nächstes Opfer sein“ ist nun der zweite Band und knüpft direkt an den Handlungsstrang vom ersten Buch an: Jack bzw. The Closer hat es sich zur Berufung gesetzt, Serienkiller an die Klinge zu liefern und LITERATUR HÖHEPUNKTE das ganz auf gute, alte Hausmacher-Art von eigener Hand. Er ist sozusagen der Serienkiller, der Serienkiller jagt. So ungefähr nach dem Tiermehl-Prinzip – du bist, was du tötest. Im zweiten Teil bekommt er jetzt allerdings auch noch eine Assistentin namens Niki, die ihm mehr oder wenig tatkräftig zur Seite steht, als Jack über ein Internetportal auf einen Serienkiller stößt, der seine Opfer mit Gehirnwäsche dazu bringt, sich selbst und andere mit umgeschnallten Bombensprengsätzen in die Luft zu jagen. Das macht ihn philosophisch gesehen sozusagen zu einem passiven Serienkiller, allerdings sind Jack diese semantischen Rollen des Genus Verbi ziemlich egal und er pickt sich den Killer, der anfangs sein Assistent sein will, schließlich als sein nächstes Opfer heraus. LB ROCK’N’ROLL-ROMAN HYPE IN HINTERTUPFING ALWIN SAND EPUBLI GMBH, 160 SEITEN ISBN: 978-3-8442-3233-2 Dank der neuen Techniken ist es heute recht einfach, seine Werke faktisch im Selbstverlag zu veröffentlichen. So macht es auch der heimische Autor Alwin Sand mit seinem Erstling. Laut Eigenbeschreibung „Von der Liebe zur Musik zur Dunkelheit der Worte“. „Hype in Hintertupfing“ handelt von einem kleinen ehrenamtlichen Musikfestival, welches uneigennützig von Jugendlichen bzw. jugendlich Gebliebenen organisiert wird und nach und nach im Chaos versinkt, inklusive Amoklauf und Medienhype. Vieles klingt bekannt, wenn beispielsweise eine Brauerei Biobier bei Vollmond braut. Der Festivalhintergrund wird genutzt, um allerlei mehr oder minder tiefsinnige halbphilosophische Gedanken über Ernährung, Klimawandel, Beziehungen, Wasser oder Geheimdienste zu Papier zu bringen. Die Akteure wie Severin, Wolf, Anemone bewegen sich eher zufällig durch das Festival. Die auftretenden Bands haben Namen wie Der Grüne Bereich, Primeval Sludge oder Comical Contraband und sollen wohl zum Rätseln, welche reale Band gemeint sein könnte, animieren. Irgendwie fehlt dem Buch die schlüssige, durchgängige Geschichte, es ist mehr eine Aneinanderreihung einzelner wohl getrennt geschriebener Aufsätze, teilweise grotesk überzeichnet, teilweise sehr realistisch geschrieben. Auf der anderen Seite: Welcher Autor hat schon für sein Debüt den Literaturnobelpreis bekommen? ROHO MICK JAGGER REBELL UND ROCKSTAR MARK SPITZ EDEL BOOKS, ISBN-13: 978-3841901224 327 SEITEN Was wäre, wenn Mick Jagger und Keith Richards sich am Bahnhof von Darton 1960 verpasst hätten? Mick wäre wahrscheinlich ein Bankangestellter geworden und Keith würde wegen seinen Drogenproblemen nicht mehr unter uns weilen. Es würde niemals mehr ein ausverkauftes Stadion mit kreischenden Mädels geben. Keine Skandale. Nichts. Die Musik würde sich zur religiösen „Wirlieben-Jesus“- Propaganda entwickeln. Es würde nie alle diese Bands geben, die die Rolling Stones als ihre Inspirationsquelle nutzen, weil es keine Rolling Stones geben würde... Es wäre eine grausame Welt. Doch an dem besagten Tag ging die Geschichte zu unseren Gunsten gut aus. Die Jagger-Richards-Symbiose hält sich und uns immer noch fest. Die Rolling Stones sind immer noch nicht zu toppen. Im Gegensatz zu früheren Biografen zeigt Profiautor Spitz ausführlich alle Facetten des Hirns und Gesichts der Steine und bringt das auch in einem fesselnden Schreibstil rüber. Mit „GRRR!“ feiern sie mit ihren Fans gerade ihr 50-jähriges Jubiläum und bescheren uns ein Stück Musikgeschichte. 50 Hits, u.a. “Paint It Black”, “Gimme Shelter”, “(I Can’t Get No) Satisfaction” fehlen nicht auf der Platte. 2013 gehen die Jungs wieder auf Tour. Wir sind gespannt und wünschen weitere 50 Erfolgsjahre für die Stones. Happy Birthday! EF KOCHEN OHNE KNOCHEN– DAS OXKOCHBUCH 5 USCHI HERZER, JOACHIM HILLER VENTIL, 189 SEITEN, ISBN-13: 978-3931555283 Vor 15 Jahren ist das erste Ox-Kochbuch erschienen, nachdem die vegetarische Rezeptseite schon lange einen festen Platz in dem beliebten Punkrock-Fanzine hatte. Jetzt liegt Band 5 auf dem Tisch, mit mehr als 200 veganen PunkRezepten zum Nachkochen und Weitersagen. Die beiden Autoren Uschi Herzer und Joachim Hiller ernähren sich seit Ende der Achtziger Jahre vegetarisch und seit einigen Jahren sogar völlig tierproduktfrei – also vegan. Band 5 ist nach vier Ox-Kochbüchern für Vegetarier und auch Veganer die erste Rezeptsammlung komplett für letztere. LITERATUR HÖHEPUNKTE LITERATUR HÖHEPUNKTE Die beiden Autoren erklären, wie man leckere Vorspeisen, Suppen, Salate, Hauptgerichte, Desserts oder Kuchen zubereiten und dabei komplett auf Fleisch, Käse & Co. verzichten kann. Dazu gibt es unzählige Gastrezepte aus der Musikszene: Kreator-Sänger Mille erklärt, wie man Tofuscheiben mit Wurzelgemüse macht, Yvonne Ducksworth von Jingo de Lunch präsentiert ihren veganen Rezeptklassiker „Mac & Cheeze“ und Kurt Ballou von Converge verrät, wie man Mango-Tofu-Reis macht. Dazu gibt es „Das Einmaleins der veganen Ernährung“ von Ernährungswissenschaftler Markus Keller und zu jedem Rezept reichen die Verfasser traditionell die passende Musik als Empfehlung für die Ohren. Das vegane Kochbuch kann man übrigens auch nutzen, wenn man kein Veganer ist und mal was Neues ausprobieren will. Mit dem Buch soll niemand bekehrt oder missioniert werden. Und wer mehr über politisch korrekte Koch- oder Backkünste vor der Haustür erfahren will, kann ja mal den veganen Brunch von Senorematzerossi antesten, der regelmäßig im Schweinfurter Stattbahnhof stattfindet. WH ROMAN UND GOTT SPRACH: WIR MÜSSEN REDEN! HANS RATH WUNDERLICH, 270 SEITEN, ISBN 978-3-805-25044-3 Nobody’s perfect. Nicht mal Gott. Warum sonst sollte er in der Gestalt von Abel Baumann auf dem Sofa des Psychologen Jakob Jakobi sitzen? Seine Schäfchen laufen in einer Welt herum, die mehr Sodom und Gomorrha zu ähneln scheint, als dem Kunstwerk, das er einst in sieben Tagen schuf. Und am achten Tag sitzt er nun also in Therapie bei einem Psychologen, der selbst wie die Wiedergeburt Hiobs erscheint: geschieden, bankrott und zusätzlich auch noch beruflich am Ende. Doch sein letzter Patient vor der Schließung seiner Praxis mit Götterkomplex scheint nun ausgerechnet Gott persönlich zu sein. Zuerst tritt er dem Ganzen mit professioneller Skepsis entgegen, aber bald gerät selbst der rationale Jakob ins Zweifeln. Ihre gemeinsame Zeit wird auf jeden Fall sehr ereignisreich für Jakob und bedeutungsschwanger, wenn auch an der theologischen Weisheit zu zweifeln ist. Tiefgründigkeit ist was anderes, aber warum nicht mal die Banalität beim Schopf packen? Die Entscheidung, ob alles nur ein Traum, Größenwahn, ein Zaubertrick, eine psychische Krankheit, oder sogar bloß ein Witz war, das bleibt einem offen, auch wenn Jakob Jakobi die Entscheidung für sich selbst letzten Endes doch trifft. Beide Optionen werden einem auf die Zunge gelegt und somit ist der Roman alles in allem eine gerechtfertigte und urkomische Geschichte. LB 7 .rcn 44 UNHEILIG ALS MUSIK MEINE SPRACHE WURDE RIVA VERLAG ISBN-13: 978-3868832105, 288 SEITEN Es gibt zweierlei Fans von Unheilig. Die aus der Zeit VOR "Geboren um zu leben" und die aus der Zeit danach. Dazwischen liegen tausende verkaufte Platten, Konzerte, die immer größer wurden und ein Mensch, der sich auf merkwürdige Weise in seinem inneren Charakter veränderte. Die zweiten werden das Buch verschlingen und trivial und salbungsvoll weniger über den Inhalt nachdenken, sondern vielmehr über das, was der Graf wohl gerade dabei getrunken hat, als er diese Zeilen in seinen Computer hackte oder Kerzen angezündet hatte. Die alten Fans von früher sollten sich das Buch auch kaufen, weil genau sie einige Wegbegleiter kennen, die der Graf im Buch vornehm umschreibt und nicht beim Namen nennt. Wer nicht ganz dumm ist, googelt mal schnell nach ein paar geschickt eingestreuten Hinweisen und Daten, und weiß dann genau, welcher Hauptact ihn z.B. bei einem Gig 2003 in Nürnberg als Support ziemlich herablassend behandelt hat. Auch werden die ersten Kontakte zu seinem Management Fansation beschrieben, Markus und Oli, die später nicht ganz unbeteiligt an seiner weiteren Karriere waren. Wie auch immer, eine hundertprozentige Biografie ist auch dieses Buch nicht, vielmehr sind es lesenswerte Stationen aus seiner Karriere als Einzelkapitel. U.a. thematisiert er seine Sprachstörung -das Stottern- ganz offen und gibt natürlich Tipps zum Abmildern und wenn ich mich an die früheren Interviews mit ihm erinnere, finde ich im Buch noch oft die alte Person, die er einmal war. Der B. aus A., der auch mal gern angeln geht. Insofern schmunzelt man dann ein bisschen über seine typisch-pathetischen Floskeln wie "als ich hier zuhause gerade diese Zeilen schreibe". Ist halt sein Stil... EF KRIMI VERGELTUNG VAL MCDERMID KNAUR TASCHENBUCHVERLAG, 504 SEITEN, ISBN: 978-3-426-51181-7 Die schottische KrimiAutorin Val McDermid gehört zu den ganz Großen der britischen Krimiszene. Die Vielschreiberin erhielt 2010 für ihr Lebenswerk den Diamond Dagger der britischen Crimje Writers Association. Dies ist die angesehenste Auszeichnung für Kriminalromane in Großbritannien. Völlig zu Recht, wie die aktuelle Veröffentlichung „Vergeltung“ beweist. Es ist der siebte Fall in ihrer sehr erfolgreichen Reihe um den Profiler Tony Hill und Dectectiv Inspector Carol Jordan. Das Ermittlerduo hat einmal eine Mordserie an Prostituierte aufzuklären. Zusätzlich entkommt der perverse, brutale und hochintelligente Serienkiller Jacko Vance aus dem Gefängnis. Der sadistische Vance stand im Mittelpunkt des zweiten Falls „Schlussblende“ und hat vorrangig ein Ziel: sich an Hill und Jordan zu rächen. Im Roman wird Vance auf der Seite 160 wie folgt charakterisiert, „es ging immer um die Lust, Schmerz zuzufügen und Todes- angst hervorzurufen. Der Tod war nur die bedauerliche Nebenwirkung der Dinge, die er wirklich genoss.“ Dies ist die Grundlage für einen extrem spannenden und schaurig fesselnden Krimi. Wie immer erzählt McDermid spannend, detailliert, jeweils aus der Sicht der einzelnen Akteure. So ist der Leser zwar jeweils aktuell im Bilde, bleibt aber im Unklaren, was die anderen Akteure im Moment machen. Natürlich lässt McDermid wieder ihre Figuren ausführliche, sehr persönliche und schwierige Beziehungsprobleme durchleben. Hill wird sich seiner Liebe zu Jordan bewusst, schreibt ihr dies sogar in einer SMS. Doch zum Schluss ist offen, ob beide eine gemeinsame Zukunft haben. Ähnlich geht es der Eliteaufklärungseinheit um Jordan, sie soll aus Kostengründen, in Großbritannien wird seit Jahren der öffentliche Dienst kaputt gespart, aufgelöst werden. Mehr soll und darf nicht verraten werden, denn „Vergeltung“ ist ein richtig guter Krimi, der am besten ohne Pause verschlungen werden will. ROHO Freitag, 25. Januar 2013 BUNDESLIGA: BVB - FCN SIGNAL IDUNA PARK, Dortmund TV ÜBERTRAGUNG: BL, BVB - FCN ZUM BÜHLER, BROWN SUGAR, Nürnberg DEUTSCHROCK MEETS HARD'N'HEAVY MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg BEM-VINDO BRASIL #22 MORPH CLUB, Bamberg MARTIN ZOBEL + SOULRIDE BAND LUX, Nürnberg DOPPEL-D & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg BODYSHOCK DER CULT, Nürnberg CONTAINERHEAD K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg UP, UP AND AWAY MIT DJ O-STYLE (INDIE, 70ER-90ER, FUNK, SOUL) ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg 25. Januar 2013 DOPPEL-D & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg Im neuen Jahr gibt es zwei Neuzugänge in der Doppeldecker-Riege: Augustiner und Schlappeseppel! Die Musiksozialisation in der einzigen Alternative. Bei freiem Eintritt bis 22.30 Uhr und Doppel-Decker auf Desperados, Augustiner und Schlappeseppel treffen sich alle, die sich nicht in die gängigen Musik-Schubladen stecken lassen wollen. Von Metal bis Punk und Hardcore über Retrorock hat jeder seine Nische. Mehr Gelegenheit für Zwischenmenschliches bieten Bistro und Spielhalle. So findet sich bei Pommes oder Kicker, Billard und Flipper, wer sich gesucht hat. DJs: Chainsaw, Sungod, DonC; Specials: Doppeldecker auf Desperados, Augustiner, Schlappeseppel BUDDY OGÜN EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt MONKEY SAFARI RAKETE, Nürnberg WILDSTYLE CLUB STEREO, Nürnberg PUNKROCKPARTY TOTER HUND, Hersbruck AXÉBAMBA FEAT. MARCO LIMA & DJ FRANK KEIL MORPH CLUB, Bamberg D'RAITH SCHWESTERN UND DA BLAIMER GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg MACH ONE, 3..2..1.. HIRSCH HIRSCH, Nürnberg DER BEATLADEN MIT MR. ST. OLIVERS TRASH BASH MATA HARI BAR, Nürnberg Samstag, 26. Januar 2013 LIVE, CD RELEASE PARTY: EISENHERZ, Illuminata ROCKFABRIK, Nürnberg Eisenherz sind aus Nordbayern und klingen so richtig international. Das Markenzeichen von Eisenherz ist die Symbiose von KlassikArrangements mit harten, modernen Metal- und Gothic Klängen, welche zu einem ausdrucksstarken und eigenständigen Sound verschmelzen. Die Songs des neuen Albums spannen einen Bogen von melodischen Titeln mit eingängigen Hooklines bis hin zu schweren, kantigen und außergewöhnlichen Grooves. Tickets findet Ihr direkt vor ort in der Rockfabrik oder im U1. Einlass 19.30Uhr / Beginn 20 Uhr. Mit Konzert Karte Freier Eintritt in der Mainhall. LUKAS GRAHAM, SUPPORT: ELIAS POSTHALLE, Würzburg Samstag, 26. Januar 2013 LIVE, CD RELEASE PARTY: EISENHERZ, Illuminata ROCKFABRIK, Nürnberg DEUTSCHROCK MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg EMPIRE - Die Alternative-RockParty Kammerspiele Ansbach, Ansbach ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg ENTERA (THRASH AUS NÜRNBERG) OMEGA, Erlangen Donnerstag, 31.01.2013 KINOSTART: LAST STAND Abgesehen von seinen Auftritten bei den Expendables war es in den letzten Jahren ziemlich ruhig um unseren Arnie. Zumindest was seine Filmarbeit betrifft. Inzwischen sitzt der Governator aber wieder fest Sattel und schwingt als Kleinstadtsheriff Ray Owens ordentlich die Pistolen. Nicht ganz unschuldig daran ist ein gewisser Drogenbaron, der unserem Ex-Terminator immer wieder ins Essen zu spucken versucht. Unterstützt wird Arnie übrigens von Johnny Knoxville und Forest Whitaker. VERANSTALTUNGSPLANER WOLFGANG BUCK STADTSCHLOSS, Lichtenfels DIE HAFENSCHÄNKE MUZ CLUB, Nürnberg ROCK & RAVE LABYRINTH, Würzburg SAINGE (IRISH FOLK) IRISH CASTLE, Nürnberg SCHWARZ TANZ DER CULT, Nürnberg LIVE: TOUCHY MOB, TELLAVISION CLUB STEREO, Nürnberg DIE GROSSE MUSIKREWÜ MIT DJ MICHA (INDIE, ALTERNA, BEAT, WAVE) ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg Freitag, 01.02.2013 3 Jahre - FÜRSTEN DER DUNKELHEIT DER CULT, Nürnberg Ein Jubiläum der besonderen Art wird am Freitag, den 01.02.2013 im CULT in Nürnberg gefeiert. Die Veranstaltung „Fürsten der Dunkelheit“, die 1990 in Kassel ins Leben gerufen wurde und vor drei Jahren nach Nürnberg zog, gehört inzwischen zu den angesagtesten Events der schwarzen Szene. DJ Bernd Otto (FDD) und Gast-DJ Sascha (schwarzer Freitag in Würzburg) werden an diesem Abend alle Gäste mit Gothic, Wave, Electro Body Musik, Batcave, Mittelalter und Industrial verwöhnen. Zum 3. Geburtstag der Fürsten der Dunkelheit im Cult in Nürnberg gibt es außerdem eine Verlosung und viele weitere kleine Jubiläums-Überraschungen. COLOURS **NEW** RAKETE, Nürnberg LIVE: NOSLIW DESI, Nürnberg ROCK ALL OVER ROCKFABRIK, Nürnberg HORNY BLUESBAND JAZZ CLUB, Bamberg CAMERA MUZ CLUB, Nürnberg TOUCHY MOB & TELLAVISION CAFÉ CAIRO, Würzburg WISHBONE ASH HIRSCH, Nürnberg DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg Donnerstag, 31. Januar 2013 KINOSTART: LAST STAND KINOSTART: THE IMPOSSIBLE KINOSTART: FÜNF FREUNDE 2 KNEIPENSPORT: FREIES TRAINING MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg LADIES NIGHT GREEN GOOSE, Nürnberg ECKE SCHÖNHAUSER IMMERHIN, Würzburg SHADOWLAND STECHERT ARENA, Bamberg PARTY: THOMAS SCHUMACHER HIRSCH, Nürnberg THE 69 EYES BATSCHKAPP, Frankfurt 80s/90s @ TERMINAL 90 TERMINAL90, Nürnberg HUBERTS DAMPFMUSIK (POLKA, SKA, KLEZMER, VOLKSBLASMUSIK AUS D UND VON ÜBERALL) ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg WOLFGANG BUCK STADTSCHLOSS, Lichtenfels PURE ROCK FURY FEAT. RECORDMAN MATA HARI BAR, Nürnberg LIVE: DAVID PEREIRA TREPPENHAUS LOUNGE, Nürnberg GO GITARRE! GO! CLUB STEREO, Nürnberg DEM MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg Freitag, 1. Februar 2013 BIG FOX CAIRO, Würzburg Sonntag, 27. Januar 2013 TIM ALLHOF TRIO JAZZSTUDIO, Nürnberg HEIDI FRIEDRICH JAZZCLUB, Bamberg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg RANDGRUPPEN RAP TOUR HIRSCH, Nürnberg STAY HOME DESI, Nürnberg Montag, 28. Januar 2013 AM PULT: HAHNI (ALTERNA, INDIE, 90ER-GITARREN, DAMPFMUSIK ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg ANONYME IMPRONIKER JAZZCLUB, Bamberg Dienstag, 29. Januar 2013 "SIR" OLIVER MALLY'S BLUES DISTILLERY KOFFERFABRIK, Fürth KAT FRANKIE E-WERK, Erlangen Mittwoch, 30. Januar 2013 DISPATCH BATSCHKAPP, Frankfurt .rcn 46 BLUE TRANSFUSION KOFFERFABRIK, Fürth WILLY MICHL GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg RAISE YOUR GLASS BELA LUGOSI, Nürnberg Sonntag, 3. Februar 2013 .rcn präsentiert: MADSEN POSTHALLE, Würzburg Wer die Befürchtung hatte, dass Madsen mit ihrer aktuellen Scheibe noch kopflastiger werden, sah sich getäuscht, vielmehr ist „Wo es beginnt“ wohl DER Indierock-Kracher des Jahres. Ein Meisterwerk, das nur so vor Energie, gelungener Texte, Spielfreude und Punkappeal strotzt. Und von der Ballade zu punklastigen Songs alles hat, was ein schöner Abend ausmacht. Wird es werden! Wir laden Euch ein zusammen mit der Familie Madsen und verlosen 3x2 Karten. JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg HEAVY-POWER-THRASHFOLK-METAL NEW FORCE, Erlangen DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg DIETER THOMAS KUHN & BAND LÖWENSAAL, Nürnberg LIVE: CAPTAIN CAPA, DADAJUGEND POLYFORM & DISCO 2000 CLUB STEREO, Nürnberg COSMO JARVIS E-WERK, Erlangen CHRISTOPH SPENDEL - TONY LAKATOS QUARTETT JAZZCLUB, Bamberg ELEKTRISCH FEAT. KABBALA HIRSCH, Nürnberg Donnerstag, 07.02.2013 KINOSTART: PARKER Ur-Transporter Jason Statham spielt den Meisterdieb Parker, der von seinen Auftragsgebern übers Ohr gehauen wird und ihnen nach Florida folgt, um sich dort ganz standesgemäß zu rächen. Spannender Actionthriller nach dem Roman „Flashfire“ von Donald E. Westlake. Ganz wie es sich für einen ordentlichen Ganovenfilm gehört, ist auch Nick Nolte nicht weit. Genauso wie Jennifer Lopez und Michael Chiklis. Donnerstag, 07.02.2013 LATINO EXPLOSION Der CULT, Nürnberg Reggaeton, Cubaton, R`n´B, Soul, Latin House und Merengue - mit dieser musikalischen Mischung wird DJ DJ Rico Sparxx (Fogon Resident) am Donnerstag, den 07.02.2013 die Gäste des Cult kräftig einheizen. Die Latino Explosion findet jeden ersten Donnerstag im Monat statt. Mit dabei ist auch Greg McKoy (Jam With Us) mit abwechslungsreichen Showeinlagen mit Live-Musik. Die Latino Explosion beginnt um 21 Uhr im Cult/Nürnberg. WOLFGANG KREBS GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg THE BLUES BAND KAMMERSPIELE, Ansbach LIVE: KARO & JETS VS SHARKS, CANDELILLA K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg DULLNRAAMER 2013 KULTURFORUM, Fürth 3 Jahre FÜRSTEN DER DUNKELHEIT DER CULT, Nürnberg DER BEATLADEN MIT HEIKO AUS DER MONO BAR MATA HARI BAR, Nürnberg Samstag, 2. Februar 2013 STAR FM MAXIMUM ROCK NIGHT HIRSCH, Nürnberg EMILIE PARISIEN QUARTET JAZZSTUDIO, Nürnberg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg LINGUA LOCA MUZ CLUB, Nürnberg DOWN WITH IT CLUB STEREO, Nürnberg DJ RECORDMAN: BEATMUSIK, FUNK, NORTHERN SOUL, DISCO, R'N'R ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg Donnerstag, 7. Februar 2013 LIVE UND GRATIS: SPLIT-X BROWN SUGAR, Nürnberg Auf der Bandwebseite steht: Erleben Sie Split-X live, mit Bianca (Stimme), Wörny (Gitarre), Maikel (Bass) und Michaela (Schlagzeug). Live im Brown Sugar, 21 Uhr, Eintritt frei. Freitag, 08.02.13 Große Böhse Onkelz - Nacht Könige für einen Tag live in Concert DER CULT, Nürnberg Richtig geile Böhse Onkelz-Muckke wird es am Freitag, den 08.03.2013 im Cult zu hören geben. Die „Könige für einen Tag“ werden an diesem Abend zu Gast sein und eine geile Party für waschechte Onkelz-Fans feiern. Das Konzert mit der besten Onkelz-Cover-Band der Region wird keiner so schnell vergessen. Die Truppe bringt alle Fans in eine andere, bessere Welt, denn sie verstehen es, den Spirit der Onkelz zu leben. XIU XIU + EUGENE S. ROBINSON: SAL MINEO K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg METALMANIAC ZETT 9, Fürth Dienstag, 12. Februar 2013 .rcn präsentiert: FRISKA VILJOR HIRSCH, Nürnberg Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Melancholie und mitreissender Lebensfreude gehören Friska Viljor mit zu den besten Livebands überhaupt. Umso schöner, dass am 25.01.2013 das fünfte, noch unbetitelte Album erscheint und die beiden Schweden mit ihrer Liveband erneut auf Tour gehen, um tausende Menschen glücklich zu machen. Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@ rcnmagazin.de. BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen CLAUDIA KORECK LIVE CLUB, Bamberg METAL ASSAULT FESTIVAL III POSTHALLE, Würzburg ROCK & RAVE LABYRINTH, Würzburg TAKE OFF 90S TERMINAL90, Nürnberg DIC - DEVIL IN CHAINS DER CULT, Nürnberg JOHANN STRAUSS GALA MARKGRAFENSAAL, Schwabach Dienstag, 12. Februar 2013 .rcn präsentiert: UNANTASTBAR POSTHALLE, Würzburg Unantastbar kommen ursprünglich aus der Oi!Szene und werfen auch gerne mal einen schmissigen Fußballsong mit ins Programm. Stilistisch hat sich die Band aber eher zum typischen HosenMitgröhl-Deutschpunk entwickelt, was schon auf der letzten Scheibe "Schuldig" deutlich hörbar war. "Gegen die Stille" heißt das neue Album ab Januar 2012. Den vollen Gig gibt es dann am Faschingsdienstag, 12.2.13 in der Würzburger Posthalle! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de LIVE: TORPUS & THE ART DIRECTORS, ROB LYNCH CLUB STEREO, Nürnberg DULLNRAAMER 2013 KULTURFORUM, Fürth DEPRESSIVE METAL SPECIAL NEW FORCE, Erlangen PURE ROCK FURY MIT FLO MOUSTACHE KÖBLER MATA HARI BAR, Nürnberg Sonntag, 3. Februar 2013 .rcn präsentiert: MADSEN POSTHALLE, Würzburg Wir verlosen 3x2 Karten! Donnerstag, 14. Februar 2013 .rcn präsentiert. THE GHOST INSIDE, DEEZ NUTZ, STRAY FROM THE PATH STATTBAHNHOF, Schweinfurt Auch wenn The Ghost Inside erst 2008 gegründet wurden fußt sich ihre Beliebtheit nicht nur an dem Melo-Hardcore ihres jüngsten Albums "Get What You Give" vom Sommer '12, sondern vor allem auf das fleißige Touren. Impericon- und Eastopack-Touren und Auftritte neben Parkway Drive, Bring Me The Horizone oder A Day To Remember, deren Jeremy McKinnon das aktuelle Album mitproduzierte und auch mitsang. Früh vor Ort sein, denn zwei weitere Bands neben dem Co-Headliner Deez Nuts treten auf! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de. BUNDESLIGA: FCN MÖNCHENGLADBACH FRANKENSTADION, Nürnberg TV ÜBERTRAGUNG: BL, FCN MÖNCHENGLADBACH ZUM BÜHLER, BROWN SUGAR, Nürnberg LIVE: FUNKY NOTES, MIXED TONES, BLECH'N WOOD DESI, Nürnberg DIE SCHLECHTESTE PARTY DER WELT DER CULT, Nürnberg STAN WEBB'S CHICKEN SHACK KOFFERFABRIK, Fürth KELLER STEFF BAND GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg Donnerstag, 14. Februar 2013 .rcn präsentiert: TRIGGERFINGER HIRSCH, Nürnberg Sucht man beim Plattendealer nach der neuen Triggerfinger-Platte, kann es durchaus passieren, dass man als Stonerfan sich die Platte aus dem Regal nehmen will, und zwei Hände von höchst unterschiedlichen Menschen hatten gerade die gleiche Idee: Eine von einer Modetussi, die von der gleichnamigen Lady schon Gaga wurde und jetzt endlich wieder gute Musik hören will, weil sie den Triggerfinger Hit "I Follow Rivers" gut findet. Die andere Hand gehört einem Bluesrockfan, der neue, erdige Musik sucht, ein bisschen schräg ist und die vor allem Texte hat, die einem nicht dauernd erzählen, dass einen das Leben gerade ganz besonders fickt. In Kennerkreisen werden Triggerfinger gerade zwischen Haldern und Pink Pop hoch gehandelt und wir verlosen 3x2 Karten für das Konzert im Hirsch. .rcn 48 Montag, 4. Februar 2013 TV NOIR: ENNO BUNGER, ME AND MY DRUMMER MUZ CLUB, Nürnberg THE FUCK HORNISSCHEN ORCHESTRA KOFFERFABRIK, Fürth MEN WITHOUT HATS EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt THE BLUES BAND COLOS-SAAL, Aschaffenburg Dienstag, 5. Februar 2013 STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg THE INCREDIBLE HERRENGEDECK KOFFERFABRIK, Fürth Donnerstag, 14.02.2013 KINOSTART: STIRB LANGSAM – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN Als sein Sohn Jack in Russland in Schwierigkeiten gerät, fackelt Kultcop John McClane nicht lang, sondern eilt ihm zu Hilfe. Dass er sich dabei mit Terroristen, korrupten Politikern und der halben Moskauer Unterwelt anlegt, stört ihn dabei herzlich wenig. Er weiß ja, der heutige Valentinstag ist "Ein guter Tag zum Sterben". Freitag, 15. Februar 2013 SCHWARZFORCE (EBM GOTHIC INDUSTRIAL) NEW FORCE, Erlangen Diese Keimzelle der fränkischen Unter haltungsmusik ist jetzt im Dezember 30 geworden. Glückwunsch hiermit auch von unserer Seite, dass der ausschließlich ehrenamtlich geführte Jugendclub in guten wie auch schlechten Zeiten, trotz widrigen Umständen wie den 90er Jahren, Feuer und Rauchverbot, immer ein Anlaufhafen für diejenigen versprengten Seelen war, die fernab von allen Trends einfach gute Musik und billiges Bier zum Glücklichsein brauchten. Heute gibt es Dunkle Musike! Mittwoch, 6. Februar 2013 SCHERBE KONTRA BASS CLUB L, Würzburg PHANTOM DER OPER FREIHEITSHALLE, Hof KNEIPENKONZERT DESI, Nürnberg HARDROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen IVAN HAJEK STADTHALLE, Fürth THE FUCK HORNISSCHEN ORCHESTRA E-WERK, Erlangen DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg JAZZCLUB-SESSION JAZZ CLUB, Bamberg JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg KING AUTOMATIC MUZ CLUB, Nürnberg Donnerstag, 7. Februar 2013 KINOSTART: KOKOWÄÄH 2 LIVE UND GRATIS: SPLIT-X BROWN SUGAR, Nürnberg LADIES NIGHT GREEN GOOSE, Nürnberg MUSICATION PRÜFUNGSKONZERT MUZ CLUB, Nürnberg PUNK, INDEPENDENT UND HARDCORE NEW FORCE, Erlangen DJANE DANIELA BRATZENBERGER: WAHNSINDI(E)SCHE GITARRENKOST DER LETZTEN 50 JAHRE ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg ROCK ALL OVER ROCKFABRIK, Nürnberg GWENNYN KOFFERFABRIK, Fürth TOM LIWA KELLERPERLE, Würzburg THE WIND UP ROBOTS KILLED MY CAT & PAPER PLANES CAFÉ CAIRO, Würzburg LATIN EXPLOSION DER CULT, Nürnberg DEM MATA HARI IHR FUNK & SOUL MIT DIRK DIGGLER MATA HARI BAR, Nürnberg Freitag, 8. Februar 2013 MESSER, DIE NERVEN CAFÉ CAIRO, Würzburg DJS SYNTHIE UND BERT: 80ER NEW WAVE, SYNTHIEPOP ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg FASCHING IM FORCE: FILMKLASSIKER NEW FORCE, Erlangen KÖNIGE FÜR EINEN TAG (LIVE) DER CULT, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg VITAS STADTHALLE, Fürth PAPER & PLACES KELLERPERLE, Würzburg MOOP MAMA POSTHALLE, Würzburg GRAVE DIGGER UNI MENSA, Regensburg WHMC CLUB STEREO, Nürnberg DULLNRAAMER 2013 KULTURFORUM, Fürth DER BEATLADEN MIT DEM ACER SEIN KUMPEL MATA HARI BAR, Nürnberg Samstag, 9. Februar 2013 BUNDESLIGA: EINTRACHT - FCN COMMERZ BANK ARENA, Frankfurt TV ÜBERTRAGUNG: BL, EINTRACHT - FCN ZUM BÜHLER, BROWN SUGAR, Nürnberg SONNIE RONNIE & THE SHOTGUNS JAZZSTUDIO, Nürnberg REGIONALCHARTSFESTIVAL MUZ CLUB, Nürnberg DJ WOODY WOODPECKER: MOTOWN, MOVIES, FUNK, SOUL ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg FASCHING IM FORCE: FILMKLASSIKER NEW FORCE, Erlangen FUMATA NERA ZETT 9, Fürth A LETTER TO MYSELF ROCKNACHT, Eschenbach / Opf. ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg PULL THE TRIGGER HIRSCH, Nürnberg FASCHINGSBALL DER DEUTSCHEN AUS RUSSLAND STADTHALLE, Fürth CHRISTIAN LILLINGER'S GRUND JAZZSTUDIO, Nürnberg KARIBIKFASCHING E-WERK, Erlangen SCHWARZTON MIETZ ELEKTROCHEMIE BELA LUGOSI, Nürnberg HOSSA! DIE GROSSE NDW & SCHLAGER PARTY LABYRINTH, Würzburg Donnerstag, 21.02.2013 KINOSTART: LES MISERABLES Neulich hat er bei den Golden Globes drei Awards abgeräumt, jetzt kommt die Musical-Version von Victor Hugos Klassikers auch zu uns ins Kino. Hugh Jackman spielt (und singt) darin den Halunken Valjean, der für den Diebstahl eines Brotlaibs satte 19 Jahre abbrummen musste. Wieder in Freiheit findet er zu Religion und Geld, und trifft die verzweifelte Mutter Fantine (Anne Hathaway). Nach deren Tod kümmert er sich um ihre Tochter Cosette und nimmt es mit fiesem Justizvollzugsbeamten Javert (Russell Crowe) auf, der ihm damals seine Strafe einbrachte. Donnerstag, 21. Februar 2013 LADIES NIGHT GREEN GOOSE, Nürnberg Neuerdings hat die Goose nun auch donnerstags offen: von 21 Uhr bis 3 Uhr morgens. Ladies Night ist angesagt, denn für Euch Damen ist durchgehend Eintritt frei, die Jungs löhnen 3 EUR für maxx Rock mit DJ Chris und Happy Hour von –festhalten – 21-1 Uhr. Wer also um die Häuser zieht, egal wie spät es ist, die Goose hat Donnerstag bis Samstag immer eine offene Tür für Euch. Samstag, 23.02.2013 SCHWARZ TANZ DER CULT, Nürnberg Beim Schwarz Tanz im Cult am Samstag, den 23.02.2013 ist diesmal DJ Guenter - Resident im Meyer in Siegen der Herr der Plattenteller. Zusammen mit ihm wird Resident DJ Frank (WWR) die tanzbarsten Sounds der vergangenen zwei Jahrzehnte aus den Bereichen Noise, Industrial, Hard-EBM, Cyber-Electro, Future-Pop und mehr auflegen. Ab 22 Uhr heißt es tanzen, schwitzen und Spaß haben. Freitag, 22. Februar 2013 ROCKFABRIK MEETS EVIL JARED ROCKFABRIK, Nürnberg Der Hüter des Jägermeisters, der DJ from Hell, der Bassist der Bloodhound Gang und Wahlberliner obenauf gastiert heute für eine seiner berüchtigten DJ Sets in der Nürnberger Rofa mit einem gerüttelt Maß an gutter Musik und Laune. Freitag, 22. Februar 2013 MITTELALTER-SPEKTAKEL DER CULT, Nürnberg Freunde der mittelalterlichen Klänge werden am Samstag, den 30. November im Cult in Nürnberg einen herrlichen Abend mit Gleichgesinnten verbringen. Nicht nur die mittelalterliche Dekoration wird für die richtige Atmosphäre sorgen, sondern auch kleine Verkaufsstände mit Trinkhörnern, Mittelalterklamotten, Schmuck etc. Musikalisch werden alle Gäste mit Mittelaltermusik, Scottish-Folk, MittelalterRock und Mittelalternativ versorgt. Die Metmädchen kümmern sich um das leibliche Wohl THE MAGIC TOUCH SOUNDNARTS, Bamberg Donnerstag, 14. Februar 2013 FAB FIVE FASCHING (BEATLES FASCHING) JAZZ CLUB, Bamberg DULLNRAAMER 2013 KULTURFORUM, Fürth .rcn präsentiert. THE GHOST INSIDE, DEEZ NUTZ, STRAY FROM THE PATH STATTBAHNHOF, Schweinfurt Wir verlosen 3x2 Karten! Ü30 PARTY LÖWENSAAL, Nürnberg LIVE UND GRATIS: MECHANIX BROWN SUGAR, Nürnberg OPERATION MACHINENATTACKE DER CULT, Nürnberg .rcn präsentiert: TRIGGERFINGER HIRSCH, Nürnberg Wir verlosen 3x2 Karten! PURE ROCK FURY MIT HANI MATA HARI BAR, Nürnberg Sonntag, 10. Februar 2013 HANDICAP MUSIKMARKT FEST DESI, Nürnberg GO GITARRE! GO! CLUB STEREO, Nürnberg FASCHING IM FORCE: FILMKLASSIKER NEW FORCE, Erlangen SPIELBAR - SPIELBETRIEB & BARBETRIEB DER CULT, Nürnberg ROFA KINDERFASCHING AB 13:30 UHR ROCKFABRIK, Nürnberg DJ THE MOUSTACHE: ROCK'N'ROLL, INDIE, GARAGE ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg BAD TASTE BELA LUGOSI, Nürnberg ELENA JANK & THE ACOUSTICS, B.MOVED, REACTION MUZ CLUB, Nürnberg Montag, 11. Februar 2013 PORNOFASCHING HIRSCH, Nürnberg SCHLAGERFASCHING MATA HARI BAR, Nürnberg GOOSE GEÖFFNET: FASCHINGSPARTY GREEN GOOSE, Nürnberg DEM MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg VALENTINS KARAOKE IMMERHIN, Fürth 80'S METAL DIAMONDS NEW FORCE, Erlangen MAIK MONDIAL KOFFERFABRIK, Fürth SKANKSHOT KOFFERFABRIK, Fürth LADIES NIGHT GREEN GOOSE, Nürnberg CAKE CLUB STEREO, Nürnberg Freitag, 15. Februar 2013 Dienstag, 12. Februar 2013 EL MAGO MASIN GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg .rcn präsentiert: FRISKA VILJOR HIRSCH, Nürnberg Wir verlosen 3x2 Karten! JILMAN ZILMAN JAZZSTUDIO, Nürnberg .rcn präsentiert: UNANTASTBAR POSTHALLE, Würzburg Wir verlosen 3x2 Karten! SCHWARZFORCE (EBM GOTHIC INDUSTRIAL) NEW FORCE, Erlangen FOREST&CRISPIAN, WHERE DID NORA GO MUZ CLUB, Nürnberg DJS SEBO SELLOUT UND FLOW ONE: SOUL, FUNK, DISCO, BEATMUSIK, RAP ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg BURNING EARDRUMS NIGHT IMMERHIN, Fürth STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg THE WIDOWBIRDS KOFFERFABRIK, Fürth WOHNZIMMERMUSIK: KING LUI VAN BEETHOVEN MATA HARI BAR, Nürnberg Mittwoch, 13. Februar 2013 DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg HARDROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen .rcn 50 KINOSTART: STIRB LANGSAM – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN KOMEDI DÜKKANI STADTHALLE, Fürth JOHNNY MAUSER & TROUBLE ORCHESTRA DESI, Nürnberg BLUE HEAT FEAT. DIANA LADEN MUZ CLUB, Nürnberg DER BEATLADEN MATA HARI BAR, Nürnberg LIVE: TIN SHOTS ZETT 9, Fürth MUNDSTUHL EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt ROCK & METAL NIGHT ROCKFABRIK, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg Samstag, 23. Februar 2013 ROCK & RAVE LABYRINTH, Würzburg Eine wilde Mischung aus handgemachter Gitarrenmusik und independent Electronic erwartet die Gäste beim Rock & Rave im Labyrinth. Die DJ´s Lucky, Fränk und DonC bringen Euch ins Schwitzen mit den derbsten Riffs und den deepsten Beats die die Musiklandschaft zu bieten hat. Gut abgerundet durch die ein oder andere Blume unter den Songs. Für die Pausen steht wie immer die Spielhalle und für das leibliche Wohl das Bistro zur Verfügung. Als Special nur an diesem Abend kredenzt Euch die Laby-Crew Gin-Tonic für nur 2,50 €! Öffnungszeiten: 22.00 bis 5.00 UhR Sonntag, 24. Februar 2013 .rcn prädestiniert: J.B.O. Online Konzert Am 24. Februar 2013 ist es soweit: Das erste live ins Netz gestreamte Konzert von J.B.O. – JBvisiOn live! Und in Rosa und anderen Farben! Zu sehen auf Deinem Rechner, Deinem Tablet oder Deinem Smartphone – mit welchem Gerät auch immer du online gehst. Das live gesendete Club-Konzert wird an einem geheimen, aber geschichtsträchtigen Ort gespielt werden. Und da dieses Geheimkonzert auch Zuschauer braucht, verlosen wir 5x2 Karten. Der genaue Ort in Zentralfranken wird wenige Stunden vor dem Konzert bekannt gegeben. Die Gewinner erfahren also sehr kurzfristig per Telefon, wo in Franken das Konzert am Sonntagabend laufen wird, also einfach den Sonntagabend frei halten und flexibel sein.Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de. Montag, 25. Februar 2013 .rcn präsentiert: Pro-Pain Nürnberg, ROCKFABRIK (Underground) Pro-Pain (fränkisch: Brobäin) sind New York Hardcore durch und durch. Gary Meskil, der früher mit den Crumbsuckers HC-Geschichte geschrieben hat, widmet sich mit seiner Band Pro-Pain einer ziemlich derben Fusion aus Punk, Metal und Hardcore. Verlässlich wie ein Urwerk bringt die Band seit 1992 dreizehn Studioalben heraus und beglückt Old Germoney immer mit einer Tour. Wenn man gerade mal wieder am liebsten Amok laufen würde, ist diese Musik goldrichtig zum abreagieren und wieder runter kommen. 4 Bands im Rofa-Underground, limitierter VVK! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de. Donnerstag, 28.02.2013 KINOSTART: HÄNSEL UND GRETEL: HEXENJÄGER Als Kinder erlebten Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) traumatische Erlebnisse im Hexenwald. So was prägt und stellt die Weichen für die Zukunft: Als Erwachsene ziehen sie als professionelle Hexenjäger durch die Städte und jagen alles, dass bei drei nicht mit dem Hexenbesen verschwunden ist. Dass es dabei stellenweise comicmäßig brutal zugeht, liegt nahe und macht deutlich, dass diese Interpretation definitiv kein Kinderfilm ist. Mit Famke Janssen als böse Haupthexe. Donnerstag, 28. Februar 2013 .rcn präsentiert: COPPELIUS HIRSCH, Nürnberg Wir verlosen 3x2 Karten! Das wundervolle und wundheilende Preußenkoglomerat Coppelius bittet zum neuen Tanz in den Hirsch. Sie sind die komische Oper auf zwölf Beinen und mindestens einer von ihnen hegt jeden Abend Suizidgedanken, während schwermütige Weisen und Fremdkompositionen unter anderem von Iron Maiden aus ihren Instrumenten entweichen. Apocalyptica war gestern, Coppelius helfen heute! Und wir helfen Euch! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de. Donnerstag, 28. Februar 2013 .rcn präsentiert: SONDASCHULE LIVE CLUB, Bamberg Nachdem am 16.11.2012 ihre neue Musikscheibe "Lass es uns tun" auf den Markt kam, werden die Ruhrpott-Buddies in bewährter Kompaniestärke eine Schneise aus Frohsinn, Ska und Punk hinterlassend durch die Lande ziehen. Das Tourmotto "Deine Stadt gehört uns" und Bamberg sind eine teuflische Kombination! Bamberger Bier und Sondaschule, das ist wie Nitro und Glyzerin! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de. PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg LÜÜL KOFFERFABRIK, Fürth LIVE: LOVELAND CLUB STEREO, Nürnberg Dienstag, 19. Februar 2013 CHOLET-PAPAUX-KÄNZIG JAZZ CLUB, Bamberg PARTY ROCKXX PLUS FICKEN PARTYSCHNAPS PROMO PARTY GREEN GOOSE, Nürnberg DER HIRSCHEFFEKT HIRSCH, Nürnberg WE WANT REVENGE DER CULT, Nürnberg Samstag, 16. Februar 2013 HANS KLOK THE HOUDINI EXPERIENCE MEISTERSINGERHALLE, Nürnberg 6KORNBROT KOFFERFABRIK, Fürth THE SHOGUN'S DECAPITATOR KIOSKI, Fürth STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg WOHNZIMMERMUSIK: MY FLINT MATA HARI BAR, Nürnberg Mittwoch, 20. Februar 2013 DIPLOMKONZERT MARKUS HARM JAZZSTUDIO, Nürnberg CHOLET-KÄNZIG-PAPAUX TRIO JAZZSTUDIO, Nürnberg SONS OF NOEL AND ADRIAN MUZ CLUB, Nürnberg PURE ROCK FURY MATA HARI BAR, Nürnberg DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg ANTILOPENGANG DESI, Nürnberg HARDROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen Ü30 PARTY MIT DJ REVERB UND LIVE-INSTRUMENTAL TERMINAL90, Nürnberg NICK WOODLAND KOFFERFABRIK, Fürth DJ MICHA: INDIE, WAVE, BRITPOP, ALTERNATIVE, R'N'ROLL ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg HUNTING ACROSS EUROPE 2013: GRAND MAGUS, ENFORGER, ANGEL WITCH POSTHALLE, Würzburg BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen DRUM & BASS UND DUBSTEP LABYRINTH, Würzburg Ü30 PARTY HOUSE EDITION TERMINAL90, Nürnberg Donnerstag, 21. Februar 2013 KINOSTART: THE MASTER KINOSTART: WARM BODIES KINOSTART: DER HYPNOTISEUR KINOSTART: 3096 DJ THEODOR TÜRKE: DISCO, FUNK, SOUL, ARSCHWACKELINDIE, BEATMUSIK, SCHLAGER ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg DEM MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg SYNTHETIC GENERATION (EBM, GOTHIC, INDUSTRIAL) NEW FORCE, Erlangen LITTLE ROMAN & THE DIRTY CATS SOUNDNARTS, Bamberg AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: "ZWEI WELTEN" ZETT 9, Fürth GRIND ME FUCK UP BELA LUGOSI, Nürnberg LADIES NIGHT GREEN GOOSE, Nürnberg ROSA HIRSCH HIRSCH, Nürnberg VDELLI GARAGE DELUXE, München ROCK ALL OVER ROCKFABRIK, Nürnberg VEGA HIRSCH, Nürnberg DIE MACHT DER NACHT DER CULT, Nürnberg LIVE: TUSQ CLUB STEREO, Nürnberg Sonntag, 17. Februar 2013 Freitag, 22. Februar 2013 JOHANN MÜLLER KOFFERFABRIK, Fürth LYDIE AUVRAY GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg DINNERKRIMI (COMEDY & ESSEN) GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg Montag, 18. Februar 2013 YELLOWCARD, THE BLACKOUT BATSCHKAPP, Frankfurt .rcn 52 SCHAFKOPFTURNIER IMMERHIN, Fürth MOSES PELHAM HIRSCH, Nürnberg A TRIBUTE TO CANNONBALL & NAT ADDERLEY JAZZSTUDIO, Nürnberg EKO FRESH & MASSIV HIRSCH, Nürnberg SCHMIDBAUER, KÄLBERER & POLLINA HEINRICH-LADES-HALLE, Erlangen 3..2..1.. HIRSCH HIP HOP EDITION HIRSCH, Nürnberg TRAILERPARK EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt DER BEATLADEN MIT MEMPHIS MUSIC CLUB MATA HARI BAR, Nürnberg ZACK! (FUNK, SOUL, DISCO) ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg ROCKFABRIK MEETS EVIL JARED ROCKFABRIK, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg UNPLUGGED: RED MANHOLE ZETT 9, Fürth HEAVY-POWER-THRASH-FOLK-METAL NEW FORCE, Erlangen A LETTER TO MYSELF BRAUEREIHAUS BÖHEIM, Pegnitz GANKINO CIRCUS KOFFERFABRIK, Fürth UNHEILIG MESSEHALLE, Erfurt LYDIE AUVRAY / ECO FRESH HIRSCH, Nürnberg MITTELALTER - SPEKTAKEL DER CULT, Nürnberg WILDSTYLE CLUB STEREO, Nürnberg Samstag, 23. Februar 2013 YEAH! HIRSCH, Nürnberg NO FAVOURS, SUPPORTBAND CAFÉ CAIRO, Würzburg EMPIRE Die Alternative-Rock-Party Kammerspiele Ansbach, Ansbach PAROV STELAR HEINRICH-LADES-HALLE, Erlangen TEX DÖRING TRIO FEATURING HELMUT KAGERER JAZZSTUDIO, Nürnberg KORPIKLAANI EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt BENEFIZKONZERT FÜR DEN STRASSENKREUZER OFFENE KIRCHE ST. KLARA, Nürnberg BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen PURE ROCK FURY MIT HANI MATA HARI BAR, Nürnberg FUNKY ANDY: ELECTROPOP, INDIE, BIG BEAT, MASH UP ZWEIUNDVIERZIG, Nürnberg PUR OLYMPIAHALLE, München ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg 3. FRAUENMESSE IN FÜRTH STADTHALLE, Fürth IMPRESSUM MITARBEITER DES MONATS: JULIANA BOEHM „Herzlichen Glückwunsch, du hast Karten für die Emil Bulls gewonnen“ – so oder so ähnlich hat im Grunde genommen schon vor ein paar Monaten mein Weg mit .rcn begonnen. Mein Leben bestand zu dieser Zeit noch aus Schlafen, Chillen, unzähligen Konzertgängen und für zwei mal die Woche aus früh aus dem Bett Quälen, um mal eben für ein paar Stunden gefühlte 1000 Packungen Edle Tropfen und Celebrations für die Kunden der Müllerfiliale Lichtenfels in Szene zu setzen. Irgendwann sollte ich mir dann wohl doch mal einen Praktikumsplatz suchen und meine schon ein Weilchen andauernde Nachabizeit wirklich sinnvoll nutzen. Danach verging noch etwas Zeit, bis ich plötzlich einen Geistesblitz hatte: Hey, du kannst doch mal bei diesem Musikmagazin, bei dem du die Karten für die Bulls gewonnen hast, nachfragen. Gesagt, getan. Dann rief ich dort also an und führte ein nettes Gespräch mit dem Chef höchstpersönlich. Ich solle doch nur noch mal bitte eine Bewerbung per Mail schicken. Hört sich alles ziemlich vielversprechend an, dachte ich mir. Daraufhin begann aber erst mal die Zeit des Wartens... aber nach über einem Monat war sie dann auf einmal da, die Antwort auf mein Bewerbungsschreiben und zugleich Einladung zum Probetag. Check! Eines kalten Januarmorgens war es dann endlich soweit: mein Probetag bei .rcn. Eigentlich sollte mein Artikel ja um meinen Probetag gehen und nicht um den Weg dorthin, aber irgendwie ist das jetzt eher in die Hose gegangen. Für ein paar kurze Worte sollte es aber trotzdem noch reichen: Meinen Probetag kann ich nur als rundum positiv beschreiben und das nicht nur, weil ich exklusiv in das neue Album einer Band, die ich dieses Jahr noch live bewundern darf, reinhören durfte. Die ersten Einblicke in den redaktionellen Alltag, bestehend aus Korrekturlesen, Texte formatieren oder Interviews sinngemäß abtippen, sollten natürlich auch nicht verschwiegen werden. Dank diesem Tag freue ich mich nun nur noch mehr auf die neue Scheibe von Herrenmagazin und v.a. natürlich auf mein bevorstehendes Praktikum bei .rcn! Juliana Böhm .rcn ABONNIEREN ODER INFOS ZU EINEM PRAKTIKUM > redaktion@rcnmagazin.de Herausgeber .rcn media Redaktionsanschrift .rcn - event & music Mostgasse 10 90402 Nürnberg tel 0911 37 35 68 2 fax 0911 37 35 68 9 mail redaktion@rcnmagazin.de web www.rcnmagazin.de web2.0 www.facebook.com/pages/Rcn_nuernberg Verlosung Postkarte an die Redaktionsanschrift oder verlosung@rcnmagazin.de .rcn 54 ZUKUNFTSMUSIK… MÄRZHEFT 2013 REDAKTIONSSCHLUSS: 08. FEBRUAR 2013 ANZEIGENBUCHUNGS-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 14. FEBRUAR 2013 HEFTERSCHEINUNG: 22. FEBRUAR 2013 Chefredaktion Ewald Funk Redaktion Wolfram »Wolle« Hanke Mitarbeiter dieser Ausgabe Thorsten ‚Evil‘ Adelhardt, Roland Hornauer, Google, Sören Prescher, Peter Podrez, Melanie Müller, Claudia Channing, Anja Schroth, Melanie Raabe, Saskia Klenk, Thomas „Kempo“ Alfes, Lea Biermann, Andrew Scheffel, Jan Bratenstein, Peter Kraus, Martin Müller, Jochen Albrecht, Timo Lechner, Patrick Schlimm, Nina Rauh, Jens Reinhold, Markus Schiroky, Kerstin Vielguth, Yvonne Simon Korrektur-Mitarbeiter dieser Ausgabe Peter Podrez Freie Fotografen Roland Hornauer, Nadine Rodler, Matteo Salasnich USA Korrespondenz Arndt Peltner mail aprad@earthlink.net Druck bresler Print & Digital, www.bresler.de Vertrieb Kostenlos an über 600 Auslagestellen im Raum Nordbayern. Auflage 20.000 Exemplare Erscheinungstermine .rcn erscheint jeweils zum letzten Freitag des Vormonats. Doppelausgaben zum Jul/Aug und Dez/Jan Anzeigenpreise laut Liste: Es gilt 1/2011. Termine ohne Gewähr. 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