KM-Umschau 2006/1 - Kirchenmusik in Westfalen
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KM-Umschau 2006/1 - Kirchenmusik in Westfalen
Nr. 1/2006 Frühjahr/ Sommer 2006 Inhalt Jahrestagung 2006.................................................................................................................... 3 „Gute Kirchenmusik tut gut“..........................................................................................................................3 Umschau.................................................................................................................................... 6 30.Tage alter Musik in Herne........................................................................................................................6 Landeskirche............................................................................................................................. 9 Aufruf des Landeskirchenmusikdirektors zur Kampagne „Hallelu-Ja!“.........................................................9 Hochschule für Kirchenmusik............................................................................................... 13 „EXISTENZ GESICHERT!“.........................................................................................................................13 Aus den Verbänden................................................................................................................. 15 Vorstandswahlen im Landesverband Ev. Kirchenchöre Westfalens...........................................................15 Jahrestagung 2007.....................................................................................................................................16 Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung............................................................. 16 1.6 „Sangeslust statt Zwang und Frust!“.....................................................................................................16 Musikgeschichte..................................................................................................................... 17 Orgelfugen von Anton Bruckner in einem Westfälischen Verlag.................................................................17 Aus der Arbeit.......................................................................................................................... 22 Ich bin sicher: Gott hört uns heute nicht nur zu – er singt mit! ...................................................................22 Fortbildung............................................................................................................................... 24 Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut.................................................................... 27 Orgel-Improvisationskurs ...........................................................................................................................27 9. Internationaler Meisterkurs für Orgelimprovisation ................................................................................27 WORKSHOP FÜR ORGANISTEN............................................................................................................28 Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen........................................................................... 29 Von Personen........................................................................................................................... 32 „An meiner Orgel kenne ich jede Schraube“...............................................................................................32 Die letzten Seiten..................................................................................................................... 33 Szenen einer Trauung.................................................................................................................................33 Konzertmeldungen.................................................................................................................. 35 Herausgeber: Landesverband der Evangelischen Kirchenchöre Westfalens Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der Evangelische Kirche von Westfalen Geschäftsstelle: Haus Villigst Postfach 1247 58207 Schwerte Hausanschrift: Iserlohner Str. 25 58239 Schwerte Telefon: 02304 / 7 55 - 255 Fax: 02304 / 7 55 - 251 e-mail: Kirchenmusikverbaende.Westf@t-online.de Geschäftszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 - 12.00 Uhr Sabine Horstmann (Kirchenchorverband) privat: Tel. 02371 / 36058, Fax 02371 / 36058 e-mail: Sabinhorst@aol.com Titelseite: Plakat der Hallelu-Ja-Aktion Vorsitzende: Ingomar Kury (Kirchenmusikerverband) privat: Tel. 0231 / 46 48 73, Fax 0231 / 46 39 16 e-mail: mail@ingomar-kury.de Redaktionsteam: Ingomar Kury Gerhardt Marquardt Hans Wilfrid Richter Homepage: www.Kirchenmusik-Westfalen.de Jahrestagung 2006 „Gute Kirchenmusik tut gut“ Dass Fortbildung in verschiedenen kirchenmusikalischen Bereichen gut tut, erfuhren knapp 40 Kolleginnen und Kollegen wieder bei der Jahrestagung der Verbände vom 9. bis 11. Februar 2006 im idyllisch gelegenen Haus Villigst direkt an der Ruhr in Schwerte. Wegen eines Arzttermins konnte Prof. Wolfgang Helbich aus Bremen nicht pünktlich anreisen. Kurzfristig erklärte sich Christa Kirschbaum bereit, Beispiele aus ihrem Buch „Melodiespiele mit Gesangbuchliedern“ (Strube Verlag VS 6249) vorzustellen. Abwechslungsreiche Formen regen an, in Gottesdiensten, Gemeindekreisen und bei anderen Veranstaltungen das Gesangbuchlied verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Aus dem neuerschienenen Chorbuch zum Mozartjahr „Ave verum“( Strube Verlag VS 6322) wurden anschließend noch einige Werke zum Kennenlernen ausgewählt. Anhand von Chorsätzen bekannter und unbekannterer Komponisten der (zeitlich nicht genau zu definierenden) Romantik stellte am Abend Prof. W.Helbich , Leiter des Alsfelder Vokalensembles, seine Auffassungen und Interpretationsansätze dar. Der anregenden Probenarbeit bis in die Nachtstunden hinein lag dabei das Chorheft „Geistliches Chorbuch der Romantik“ (Carus-Verlag CV 70.100/00) zugrunde. Jahrestagung 2006 Der Freitag stand zuerst ganz im Zeichen einer theoretischen Beschäftigung mit Kirchenmusik aus theologischer und religionspädagogischer Sicht. Prof. Harald Schroeter-Wittke (Uni Paderborn) führte anhand eines Thesenpapiers ein in die Konzeption des von ihm mitherausgegebenen Buches „Kirchenmusik als religiöse Praxis“ ( Ev.Verlagsanstalt Leipzig ISBN 3-374-02304-5). Verschiedene Ansatzpunkte beschreiben darin Aufgaben und Inhalte von Kirchenmusik, die sich fragen lassen muss, was sie „leistet“, da eine klare Aussage, was Kirchenmusik „ist“ nicht gemacht werden kann. Allen, die Prof. Schroeter-Wittke in seiner lebendigen, überzeugenden Art nicht erleben konnten, sei die Lektüre des genannten Buches empfohlen. Mit drei Definitionen des Begriffes „Unter- haltung“ endeten die Thesen, die er in dem Satz zusammenfasste „Gute Kirchenmusik tut gut“. Der Nachmittag und Abend mit „Dipl.Bumm“ Andreas Hermjakob beschäftigte die Anwesenden mit Theorie und Praxis der Handpercussion. Auf zahlreichen Instrumenten wurden rhythmische Grundmuster erarbeitet, die in die Begleitung neuer und alter Lieder eingebracht wurden. Grundlegende Informationen und Übungen finden sich in folgenden Büchern: 1. Modern Percussion (ISBN 389760-071-4) 2. Flying Congas (zu bestellen bei IMP GmbH, Marstallstr.8 80539 München – Bestellnr. Ref. 5110a) Jahrestagung 2006 Am Samstag standen neben dem Jahresbericht beim Landesverband Ev.Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW auch Vorstandswahlen an. Wiedergewählt wurde Ingomar Kury als Vorsitzender. Den Vorstand bilden mit ihm zukünftig Jürgen Bahl, Gerhardt Marquardt, Hans Wilfrid Richter, Friedgard Schultner-Nöthe, Hans-Peter Springer, Gerhard Zimmermann. Bericht und Fotos: Hans Wilfrid Richter Umschau 30.Tage alter Musik in Herne GEWAGTE GRENZGÄNGE ZUM JUBILÄUM Einst war es ein einzigartiges Forum der Begegnung von Musikfreunden, Ausstellern und Künstlern – von nah und fern angereist, ausgestattet mit Harmonie und entsprechender Magnetwirkung. Die 30. „Tage alter Musik in Herne“ allerdings bewirkten teilweise gewagte „Grenzgänge“ (so das Motto), die besorgt nach der Zukunft des bislang so lebendigen und erfolgreichen Festivals fragen lassen. Teils leere Ränge bei musikalischen Eskapaden lassen da die Frage nach dem „Warum“ aktueller Experimentiergelüste aufkommen. Und organisatorische Probleme –nicht nur im Hinblick auf eine völlig überforderte Gastronomie des Kulturzentrums- verbreiten zusätzlich unnötige Wermutstropfen. Da findet die Eröffnungsmusik im Gegenüber zu un- Blick in die Herner Ausstellung, die leider von zu kurzer Dauer war. wirtlich leeren Tischen des Foyers statt, weil den immerhin 20 Instrumentenbauern (nicht nur aus deutschen Landen) eine lediglich gut zweitägige Ausstellungszeit zugebilligt wird –trotz deutlicher Erklärungen ihrerseits, auch länger präsent sein zu wollen. Da sind sie mit ihren ohne Zweifel interessanten Exponaten am ersten Tag ihrer Präsentation nahezu unter sich, denn beide Konzerte werden aus dem Kulturzentrum ausgelagert und die wenigen Besucher am frühen Abend über die hauseigene Beschallungsanlage höflich herauskomplimentiert. Und da Alt und jung begegnen sich beim spontanen Musizieren – typisch Herne, wenn auch 2005 bei weitem nicht so ausgeprägt wie in der Vergangenheit. Umschau offenbar auch die Vermarktung nicht professionell genug verläuft sowie mit widersprüchlichen Ortsangaben einhergeht, bleiben viele Plätze unbesetzt, ganz zu schweigen von dem unhandlichen –mit 227 Seiten viel zu dickem und unübersichtlichem- Programmheft. Früh übt sich: Wann darf man schon ein Gemshorn ausprobieren? Maschinenfabrik und im modernen stählern-gläsernen Gewand auf einem ursprünglichen Zechengelände – ohne Zweifel bereichernd. Das absolute Highlight war wieder in der evangelischen Kreuzkirche zu vernehmen: Geistliche Musik im Mailand der Gegenreformation, geradezu überwältigend interpretiert von „Le Poème Harmonique“ unter Vincent Dumestre, vom Westdeutschen Rundfunk live weitergegeben. Seit mehr als zwei Jahrzehnten praktiziert der Kölner Sender Partnerschaft bei dem Herner Festival und verantwortet die Konzertveranstaltungen, allesamt aufgezeichnet und teilweise direkt gesendet. Künstler von Rang und Namen waren wiederum verpflichtet: „Musica Antiqua Köln“ (Ltg. Reinhard Immerhin: Wer sich durch diese deutlich wahrnehmbaren Schwachpunkte nicht entmutigen ließ, konnte noch manch Interessantes erleben: Trompeten, Posaunen, Flöten, Gemshörner zum Anfassen und Ausprobieren –denn an Blasinstrumenten aus Blech und Holz war die diesjährige Instrumentenausstellung der Stadt an der Emscher orientiert. Zudem gab es erstmalig Aufführungsorte vor der Industriekulisse einer ehemaligen Der renommierte Instrumentenbauer Friedbert Syhre aus Leipzig mit einer Lure. Umschau Absoluter Höhepunkt der Vokalkunst: „Le Poème Harmonique“ mit geistlicher Musik im Mailand der Gegenreformation, dargeboten in der Herner Kreuzkirche. Goebel) hatte „Die Krise der deutschen Musik um 1670“ unter die Lupe genommen, „La Stagione Frankfurt“ (Ltg. Michael Schneider) präsentierte „Zyklische Kompositionen im Zeichen des Himmels“ mit altem und neuem Sound. Meisterhaft interpretiert wurde auch „Musik aus Palästen und Gassen“ von Marco Beasley (Gesang) und den ihn begleitenden Instrumentalisten. Nicht jedermanns Sache hingegen Avantgardistisches von Peter Eötvös im krampfhaften Bemühen um den alten Domenico Scarlatti vor überwiegend leerem Rund. Auch die Akzente des Studios Akustische Kunst schienen ebenso gewöhnungsbedürftig wie manch anderes im Konzertprogramm – vom Echo entsprechend quittiert. Fast die Atmosphäre eines Kurkonzerts breitete sich mit den diesjährigen Schlussakkorden aus: „Die schöne Galathée von Franz von Suppé, durch die Capella Coloniensis (Ltg. Bruno Weil) weltweit erstmals auf Originalinstrumenten und in der Aufführungspraxis der Zeit auf musikalisch hohem Niveau dargeboten. Es bleibt also abzuwarten, welche Wege die „Tage aller Musik in Herne“ in Zukunft gehen werden, wenn die Kommune zwischen dem 10. und dem 12. November 2006 Streich- und Zupfinstrumente in ihrem Kulturzentrum ausbreitet und der WDR bereits ab dem 8. November der „Tradition als Innovation“ eine Chance gibt – was immer das dann bedeuten mag. Bericht und Fotos: Hartmut Neumann Landeskirche Aufruf des Landeskirchenmusikdirektors zur Kampagne „Hallelu-Ja!“ Evangelische Kirche von Westfalen - Der Landeskirchenmusikdirektor LKMD Ulrich Hirtzbruch Iserlohner Str. 25, 58239 Schwerte Tel.: 02304/ 755-149, Fax 02304/ 755-157 E-Mail: u.hirtzbruch@institut-afw.de 06.06.06 An alle nebenberuflichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der Ev. Kirche von Westfalen Sehr geehrte Damen und Herren, ob alleluja – Gelobt sei Gott – Laudate Dominum – Praise the Lord – Hallelujah! – vielfältig und vielstimmig ist das Gotteslob in unseren Kirchen. Auch die Nacht der Offenen Kirchen am Pfingstfest 2006 hat dieses wieder einmal in überzeugender Weise deutlich gemacht. Dabei ist nicht zu übersehen, dass Kirche im Umbruch steht – und diese Situation fordert allen Beteiligten Erhebliches ab. Leitungsgremien stehen vor schwierigen Entscheidungen, und alle Mitarbeitenden erleben einen tief greifenden Veränderungsprozess. Schon immer stand der Begriff der ecclesia semper reformanda für die stetige Weiterentwicklung und Anpassung von Arbeitsformen und -inhalten; neu für die Kirche ist die enorme Beschleunigung dieser Entwicklung, die viele Menschen bis an ihre Belastungsgrenzen fordert. Erschwerend kommt hinzu, dass im Zeichen der Finanznot die Unsicherheit wächst und – häufig unausgesprochen – die Frage nach der Wertigkeit und Wertschätzung der Arbeit im Raum steht. Vor diesem Hintergrund ruft seit Januar 2006 die Kampagne Hallelu-JA! zur Unterstützung für die Kirchenmusik in der EKvW auf. Das Motto Gelobt sei Gott! macht deutlich, dass im Mittelpunkt kirchenmusikalischer Arbeit das auf vielfältige Weise gestaltete Gotteslob steht. Dieses ist zugleich ein persönliches Glaubensbekenntnis von Millionen von Menschen; jedes gesungene, jedes gespielte Halleluja ist ein JA! zu Gott. Das vielfältige Musizieren im Kontext von Singen und Sagen ist seit der Reformation eine unverzichtbare Glaubensäußerung und trägt maßgeblich zur 10 Landeskirche Verkündigung bei. Als Stimme der Gemeinde verkörpert das aktive Musizieren in Gottesdienst und Konzert einen elementaren Beitrag zum öffentlichen Profil der evangelischen Kirche mit einem stark missionarischen Akzent. Kirchenmusik ist gleichwohl kein selbstverständliches Gut. In einer Zeit knapper Kassen soll deshalb die Kampagne deutlich machen, dass nachhaltiges Arbeiten der Initiative vieler Menschen im Sinne eines Dreiklanges bedarf: • Hallelu-JA! stärkt das Bewusstsein für die Kirchenmusik und macht deutlich, welchen Wert eine lebendige Kirchenmusik – live-Musik – für Kirche und Gesellschaft hat. Initiative zu ergreifen und die Stimme nicht nur musizierend, sondern auch in Gremien und Öffentlichkeit für den Arbeitsbereich einzusetzen. • Hallelu-JA! wirbt um finanzielle Unterstützung und hilft, Menschen für einen verstärkten Einsatz in Fördervereinen, durch Sponsoring und Gründung von Stiftungen zu gewinnen. Mit der Restrukturierung von Kirche geht eine Umstrukturierung in der Kirchenmusik einher. Neben- und ehrenamtliche Kräfte werden auch künftig dabei den größten Teil der kirchenmusikalischen Arbeit leisten. Für die Hauptberufler wird es immer wichtiger werden, neben- und ehrenamtliche Kräfte für die kirchenmusikalische Arbeit zu gewinnen und zu qualifizieren sowie sie in ihrer Tätigkeit zu begleiten und zu fördern. Angesichts begrenzter Mittel wird die erforderliche größere stilistische Vielfalt und Zielgruppenorientierung nur durch eine s tärkere Profilbildung in den Gemeinden – bei hohem Anspruch an die Qualität der Arbeit – zu realisieren sein. Bei tendentiell eher reduziertem Anstellungsumfang wird damit die Spezialisierung gefördert; wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen ist mit der Notwendigkeit erhöhter Flexibilität zu rechnen. Allein in unserer westfälischen Landeskirche gibt es (ohne den diakonischen Bereich!) rund 650 Anstellungsträger. Lösungen für die Frage der Strukturierung und Gestaltung der künftigen kirchlichen – und damit auch der kirchenmusikalischen – Arbeit können nur vor Ort gefunden werden. Auch die Frage nach der Zielsetzung und Umsetzung der Kampagne kann somit nur im lokalen und regionalen Kontext beantwortet werden. Landeskirche 11 Die Erfahrungen der vergangenen Monate zeigen die Möglichkeiten und Chancen: • Machen Sie Kirchenmusik zum Thema in ihrer Gemeinde – in Einzelgesprächen und Gremien, in Gemeindebrief und Presse, in Gruppen und Kreisen, und entwickeln Sie mit anderen Verantwortlichen ein zukunftsfähiges Profil der Arbeit. • Drängen Sie ggf. auf Transparenz der Prozesse bei der Entwicklung von Gemeindekonzeptionen; bringen Sie sich aktiv und gestaltend mit ein; gewinnen Sie Mitstreiterinnen und Mitstreiter für Ihre Arbeit. • Weisen Sie auf die Notwendigkeit eines sinnvoll strukturierten Netzes haupt- und nebenberuflicher Stellen hin – und gestalten Sie aktiv den erforderlichen Umbau der Arbeit mit. • Nutzen Sie die Kampagne, um Förderer für die Kirchenmusik zu gewinnen; organisieren und intensivieren Sie die Arbeit von Förderkreisen und –vereinen; suchen Sie Mitstreiter zur Errichtung oder Stärkung von Stiftungen oder zweckgebundenen Zustiftungen. • Machen Sie sich und Anderen deutlich, dass kirchenmusikalische Arbeit Teil der Verkündigung ist und in einer Zeit der Wiederentdeckung von Spiritualität einen maßgeblichen Beitrag zum kirchlichen Angebot leistet. • Machen Sie deutlich, dass die Kirchenmusik Ihrer Gemeinde in einem lokalen, historischen und inhaltlichen Kontext steht und auch Ihre Arbeit durch die Kampagne landeskirchliche Unterstützung hat. • Kirchenmusik hat dort die beste Chance, wo sich fachkompetente und innovative musikalische Arbeit mit konsequenter Gremienarbeit und öffentlicher Vertretung der Anliegen verbindet. Landeskirche 12 Darum: • Unterstützen Sie die Kampagne Hallelu-JA! mit Ihrer Stimme. • Werben Sie um Stimmen – im doppelten Sinne. • Weisen Sie in Gruppen, in der Presse und bei Veranstaltungen auf die Kampagne hin. • Nutzen Sie die Unterschriftenlisten in Kirchen, Gemeindehäusern und -büros. • Werben Sie in Rundmails für die Eintragung im Internet unter www.hallelu-ja.de . • Werben Sie mit einem PKW-Aufkleber für die Kampagne*. Achtung: Die Laufzeit der Kampagne wird bis zum 31.08.2006 verlängert. Danach bitten wir um schnellstmögliche Rücksendung der Unterschriftenlisten. Die Auswertung (auch der Online-Eintragungen) erfolgt nach Kirchenkreisen sortiert; Kopien werden den Kreiskantorinnen und Kreiskantoren zugeleitet. Ggf. ist ihrerseits eine weitere Spezifizierung nach Gemeinden möglich. Die Übergabe an Präses Alfred Buß erfolgt im Rahmen eines Konventes am 15.09.2006 in Dortmund. Mit besten Wünschen und Dank für Ihren Einsatz in der musica sacra Ulrich Hirtzbruch, LKMD Die Kampagne Hallelu-JA! ist eine Initiative • der Bläserarbeit im CVJM-Westbund, • des Posaunenwerkes in der Evangelischen Kirche von Westfalen, • des Landesverbandes der Evangelischen Kirchenchöre Westfalens, • des Landesverbandes der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW • in Zusammenarbeit mit LKMD Ulrich Hirtzbruch. * Aufkleber können zum Preis von je 0,50 Euro über das Internet oder die Geschäftsstelle der kirchenmusikalischen Verbände, Fon: 02304 755 255; Fax: 02304 755 251, bestellt werden. Auch Plakate werden gerne zugesandt. Unterschriftenlisten und weitere Infos finden Sie zudem im Web. Hochschule für Kirchenmusik 13 Aus dem Leben der Hochschule für Kirchenmusik in Herford „EXISTENZ GESICHERT!“ Das darf und kann das befreiende Motto dieser Zeilen sein; zwei fundamentale Entscheidungen sind die Gründe: 1. Der Rat der EKD hat sich in seiner Sitzung am 22.4.05 mit dem Thema „Förderung der Hochschulen für Kirchenmusik“ befasst und u.a. folgenden Beschluss gefasst: Zur Vermeidung der dauerhaften Finanzierung von Überkapazitäten spricht er sich dafür aus, spätestens ab 2008 nur noch drei Hochschulen für Kirchenmusik in den Regionen Nordwest, Ost und Süd mit einer begrenzten Zahl von Studienplätzen (maximal 150) mit einem ebenfalls begrenzten Finanzbetrag (maximal 900.000 Euro) dauerhaft zu fördern. 2. In den angesprochenen Regionen bestehen folgende Hochschulen (Görlitz wird ab 2008 definitiv geschlossen): Region Nordwest: Herford; Region Ost: Bayreuth, Dresden, Halle: Region Süd: Heidelberg, Tübingen. Die Regionen Ost und Süd sind gehalten, in Verhandlungen betr. konkreter EKD-Förderung zu treten. Die Region Nordwest behält als einzigen (förderungswürdigen) Standort die Hochschule Herford. Mit der Verabschiedung des EKD-Haushaltes auf der November-Synode in Berlin hat dieser Ratsbeschluss Gültigkeit behalten. Da der Zuschuss der EKD an die Hochschule Herford geringer ist als ursprünglich geplant, hat die EKvW das Haushaltsloch für 2006 im Wesentlichen aufgefangen. Gleichzeitig übernimmt sie 60 % der Kosten für die Komplett-Sanierung der „Villa“, des Altbaues der Hochschule, diese längst überfällige Baumaßnahme erfährt zusätzlich einen Zuschuss von 40 % durch die Dieter-Ernstmeier-Stiftung in Herford. Über das derart deutliche politische Signal der Landeskirche sind wir hoch erfreut und für das Entgegenkommen der Dieter-Ernstmeier-Stiftung sehr dankbar. Der äußere Rahmen zur Lebenssicherung der Hochschule verschafft uns die Möglichkeit, unseren Studienalltag lebendig zu gestalten. Hier möchte ich Aktivitäten nennen, die das vergangene Halbjahr geprägt haben: - Die 4. Herforder Chorfesttage vom 16.-23.10.05 mit dem Thema „Faszination Venedig“ verzeichneten eine starke Resonanz und hohe Qualität. Erstmals war eine Zusammenarbeit mit Herforder Kantoreien und Ensembles möglich sowie die Einbeziehung der Stadtbibliothek (Ralph Herforth); eine äußerst gelungene Dokumentation im Netzwerk der kulturellen Kräfte in der Region! - Im Rahmen der Aulakonzertreihe, die sich stets besonderen Akzenten widmet, erlebten wir am 5.12.05 „Exotische Kulturen“ – Musik aus Luft und Wasser, die Wasserstichorgel sowie fernasiatische Klänge und Instrumente lehrten uns das Staunen. - Am 6.2.06 überraschte uns das Professoren-Ehepaar Anja und Lukas David mit seinem Kammermusik-Ensemble von Meisterschülern mit einem grandiosen Abend zur Erinnerung an Ernest Chausson, der im letzten Jahr seinen 150. Geburtstag gehabt hätte: Opulente, meisterhaft vorgetragene Musik, stilistisch 14 Hochschule für Kirchenmusik angesiedelt zwischen Debussy, César Franck und Gabriel Fauré. - Da wir bei den Konzerten sind: Den Abschluss der Werkwoche für Gemeindesingleitung, die erstmals aufgrund finanzieller Einschränkung in der Hochschule stattfand, bildeten die „Offenen Singen“ in Bünde und Melle, sehr gut besucht, ein begeisterungsfähiges Publikum. - Das Examenskonzert am 22.1.06 in der St. Marienkirche wurde von drei Studierenden (A-Examen und Künstlerische Reifeprüfung Chorleitung) durchgeführt: Bachkantate, Mendelssohnkantate und Mozarts „Lauretanische Litanei“ erfuhren eine erstaunliche Interpretation. - Und schließlich, was den berühmten „Tellerrand“ angeht, gab es zwei Aufführungen der 9. Sinfonie von Beethoven in der Marienkirche und – welch hohe Ehre – im Concertgebouw Amsterdam! Ein Riesenerlebnis, in diesem weltberühmten Konzertsaal vor 2000 Menschen unter Mitwirkung der NWD Philharmonie zusammen mit einem japanischen Chor (gewöhnungsbedürftig) singen zu dürfen! - Anfang Januar fand ein Infotag statt, den wir Interessierten als Hilfestellung für die Aufnahmeprüfung anbieten: Es hatten sich sechs Personen angemeldet. - Es muss immer wieder unser Ziel sein, neben vielerlei fachfremden Gruppen auch unsere eigene Klientel in der Hochschule als Gäste zu haben: Ich freue mich sehr, dass die Runde der Kreiskantoren/innen am 10.3.06 bei uns beraten wird. Zum Schluss ein kleiner Ausblick: - Mit Beginn des Sommersemesters am 3. April 06 werden wir, wie stets am Eröffnungstag, ein aktuelles Thema bearbeiten. Unsere frühere Absolventin, Kantorin Petra Denker, Fallersleben, wird mit ihrem eigenen Ensemble zum Thema „Gründung und Aufbau einer Band“ arbeiten. - Wir sind sehr glücklich, dass es nach der Island-Konzertreise 2003 nun vom 24.4. – 5.5.2006 eine Reise nach Ungarn/Siebenbürgen geben wird mit Konzerten in Budapest, Debrecen sowie in Hermannstadt und Kronstadt. Die nahezu privat finanzierte Reise basiert auf einer engen ökumenischen Verbindung zu den Kirchen Ungarns und Siebenbürgens. Im Kontext dazu gibt es Konzerte am 10.6. in der Münsterkirche Herford und am 11.6. in der Marienkirche Lemgo anl. des 100. Geburtstags von Zoltán Gárdonyi sowie des 60. seines Sohnes Zsolt Gárdonyi. Dieser kleine Rückblick bzw. die Vorschau möge verdeutlichen, welches Spektrum wir mit unterschiedlichen Aktivitäten abdecken (wollen), immer unter dem Aspekt, dass der Studienalltag mit Ziel der Examina nicht an Bedeutung verlieren darf. Die vielen Fragen im Umbruch, zum Bachelor/Master, Überlegungen zu KombiStudiengängen (musikpädagogische Akzente) sowie eine mögliche ökumenische Ausbildung beschäftigen uns täglich. Unser Haus steht Ihnen jederzeit offen, um sich Einblicke zu verschaffen. Denken Sie daran: „Existenz gesichert“, das heißt „Zukunft sichern“, dieses bedeutet „Nachwuchs sichern“ und damit sind wir alle „in einem Boot!“ KMD Prof. Dr. Rolf Schönstedt (im Februar 2006) Aus den Verbänden 15 Vorstandswahlen im Landesverband Ev. Kirchenchöre Westfalens Am Samstag, 10 Juni 2006 fand im Petrus-Gemeindehaus in Schwelm die Jahreshauptversammlung des Landeverbandes Ev. Kirchenchöre in Westfalen mit Wahl des neuen Vorstandes statt. Nach 12-jähriger Amtszeit gab KMD Sabine Horstmann aus Schwelm ihr Amt als Vorsitzende des Verbandes ab, wird jedoch weiter im Vorstand mitarbeiten. Mit KMD Wolfgang Bahn schied ein weiteres langjähriges Vorstandmitglied aus. Zur neuen Vorsitzenden wurde einstimmig Meike Pape aus Hemer gewählt. Weitere Vorstandmitglieder sind Helga Heim aus Münster (Rechnungsführerin), Wolfgang Meier-Barth aus Dortmund und Gabriele Paul aus Münster. Meike Pape, geb. 1969 in Ahlen/Westf., studierte in Dortmund und Frankfurt am Main Kirchenmusik. Seit 1994 ist sie als hauptamtliche Kirchenmusikerin (BExamen) tätig, kam 1997 nach Hemer im Sauerland und ist dort Kantorin der Ev.-luth. Kirchengemeinde Hemer. Sie nahm unter anderem an Chorleitungsseminaren im In- und Ausland mit Prof. Eric Ericson, Prof. Volker Hempfling u.a. teil. Regelmäßig nimmt sie am Chorleiterforum in Limburg teil. Sie ist Gesangschülerin von Prof. Maria Friesenhausen in Bochum. Unter ihrer Leitung singen: Martin-Luther-Kantorei, Hemer (ca. 55 SängerInnen), Kinderchorgruppen (4 - 12 Jahre), Jugendchor, Good News (Gospelchor), Westfälischer Kammerchor Iserlohn (monatliche Probe an Wochenenden) und der Kammerchor „cantus vividus“ (Projektarbeit). 16 Aus den Verbänden Jahrestagung 2007 Vielen wird es nicht entgangen sein: In Haus Villigst wird (um)gebaut. Auch zum Zeitpunkt der nächsten Jahrestagung werden diese Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen sein und somit stehen nur sehr eingeschränkt Tagungsräume und Zimmer zur Verfügung. Wir haben für das Jahr 2007 mit Haus Nordhelle in Meinerzhagen-Valbert einen - wie wir denken - attraktiven Ersatz gefunden. Der Ablauf wurde aus organisatorischen Gründen etwas umstrukturiert und einen Tag vorverlegt. So sieht die bisherige Programmplanung aus: Mittwoch, 07.02.2007 16-18 Uhr und 19-22 Uhr Chorsingen mit Prof. Bernd Stegmann Donnerstag, 08.02.2007 9.15-12 Uhr Chorsingen mit Prof. Bernd Stegmann (Dirigieren der Teilnehmer) 14.30 – 18 Uhr Kinderchorarbeit mit Gijs Burger 19-21 Uhr CD-Produktionen, MIDI-Dateien zur Liedbegleitung Freitag, 09.02.2007 9.30 – 12 Uhr Reise durch den Gottesdienst mit Pfr. Gerd Kerl 14.30 – 16 Uhr Regularien der Verbände 16 Uhr Probe 17.00 Andacht zum Abschluss der Tagung Nähere Infos zur Jahrestagung mit Anmeldeunterlagen und Preisen folgen in der nächsten KM-Umschau, Infos zum Haus finden Sie unter www.haus-nordhelle. Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung 1.6 „Sangeslust statt Zwang und Frust!“ Neue Zugänge zum Singen Singen gilt als Basis aller Kirchenmusik – aber immer öfter erleben wir, dass sich Menschen in unseren Kirchen und Gemeindehäusern versammeln, die nicht singen (können oder wollen). Was ist nötig, um die Singlust (wieder) zu wecken? Die Liturgische Konferenz (ehemals Lutherisch-Liturgische Konferenz), ein Zusammenschluss von Fachleuten aus Kirchenmusik und Theologie auf EKD-Ebene und aus weiteren christlichen Kirchen, hat eine auf drei Bände angelegten Reihe »Singen bewegt – Neue Zugänge zum Singen in der Gemeinde“ initiiert. Es geht darum, den Menschen das musikalische Potential, das in einem Lied enthalten ist, zu vermitteln und mit kreativen, phantasievollen Mitteln aufzuschließen. Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung 17 Der erste Band von und mit der Kirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum, »Melodiespiele mit Gesangbuch-Liedern«, eröffnet Spielräume für improvisatorisches Singen. Diese Methoden sollen Grundlage des Studientages sein. Ausgehend von den Liedern des Ev. Gesangbuches, reicht das Spektrum der Beispiele von gegliederter Einstimmigkeit bis zu Chor-Improvisationen über mehrstimmige Sätze. Die Fortbildung richtet sich an alle Menschen, denen die Musik in der Kirche am Herzen liegt und alle, die als Multiplikator/innen im religiösen Bereich tätig sind: Kirchenführer/innen, Erzieher/innen, Religions- und Musiklehrer/innen, Kirchenmusiker/innen, Pfarrer/innen, Gruppenleiter/innen. Leitung: Monica Hirsch-Reinshagen Referentin: Christa Kirschbaum In Kooperation mit dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW Sa 19.08.2006, 10.00 – 17 Uhr St. Petri, Dortmund 40 € inkl. Getränke und Imbiss Musikgeschichte Orgelfugen von Anton Bruckner in einem Westfälischen Verlag Anton Bruckner (1824 – 1896) war lange Zeit Domorganist in Linz und ein seinerzeit berühmter Improvisator. Umso rätselhafter ist es, dass fast nichts von seiner Orgelkunst überliefert ist, lediglich eine gute Hand voll kleinerer Kompositionen. Es gibt seit 30 Jahren die Ausgabe von Hans Haselböck im Wiener Verlag Doblinger. Und vor wenigen Jahren kam die im Rahmen der von der Internationalen Bruckner-Gesellschaft getragenen Kritischen Gesamtausgabe ‚Werke für Orgel’ von Erwin Horn dazu. Die Inhalte sind aber – abgesehen von zusätzlichen Skizzen, Fragmenten und Varianten, praktisch deckungsgleich mit der von Haselböck eher spielpraktisch angelegten Edition. Allen Werken ist gemeinsam, dass ihre ursprüngliche Bestimmung für die Orgel nicht erwiesen ist, sondern - abgesehen von einem kurzen ausdrücklich für Harmonium komponierten Stück – eher spekulativ hergeleitet wurde. Als kleine Überraschung musste daher vor einigen Jahren eine erste Lieferung von bis dato unbekannt gewesenen Fugen im kleinen münsterischen Kindler-Verlag gelten. Sie wurden in vergangenen Jahr durch zwei weitere Hefte ergänzt, so dass – zusammen 18 Musikgeschichte mit den oben genannten Ausgaben - nunmehr alles gedruckt vorliegt, was im weitesten Sinne den Orgelwerken Bruckners zugeordnet werden kann. Die Fugen entstammen einem Studienbuch, das der Linzer Domorganist am Ende seines Kompositionsunterrichts bei Simon Sechter in Wien zwischen 1860/1861 verfasst hat. Die Stücke sind zunächst reine Kompositionsübungen und nicht ausdrücklich für die Orgel angelegt worden, doch, so meint der Herausgeber, dürfte es bei Bruckner durchaus gerechtfertigt sein, zunächst einmal an die Orgel zu denken. Als weitere Indizien dienen ihm die häufig vor der Schlusssequenz anzutreffenden langen Orgelpunkte. Das klingt insgesamt schlüssig, denn vom Harmonium abgesehen ließen sich Die neue, im Jahre 2005 fertig gestellte Diözesanbibliothek des schweizerischen Architekten Max Dudler, wo sich Bruckners Studienbuch befindet (Foto: Pressestelle). diese auf keinem anderen Tasteninstrument sinnvoll ausführen. Das Studienbuch ist ein besonderer Schatz der Diözesanbibliothek des Bistums Münster/Westfalen, die u.a. auch den Bestand des Sammlers Fortunato Santini (1778 – 1861) mit seltenen Werken italienischer Provenienz aus dem 18. Jahrhundert verwahrt. Es sei gestattet, aus dem Vorwort von Klaus Kindler im Heft 1 zu zitieren, macht es doch auch deutlich, wie mühselig der Weg Bruckners zum Komponisten gewesen sein muss. Er war kein Wunderkind, als er die Fugen schrieb, bereits über 35 Jahre alt und die erste sinfonische Arbeit war noch lange nicht in Sicht: „Bei der Gesamthandschrift handelt es sich um ein in braunmelierter Pappe gebundenes Konvolut von 287 Blättern im Format 28 x 33 und 24,5 x 32 cm; ein Titelblatt fehlt. Enthalten sind darin 60 Lektionen von jeweils mehreren Seiten auf 12zeiligem Notenpapier. Die einzelnen Lektionen, vornehmlich in Canon und Fuge, bestehen aus sauber geschriebenen, kaum korrigierten Übungen und Entwürfen, deren Problematik Bruckner häufig durch Kurzkommentare am Rand oder zwischen den Notenzeilen erörtert. Ist das Problem erklärt, bricht er die Komposition ab. Das erste Datum ist der 16. April 1860, das letzte der 8. November 1861 mit dem Signum Anton Bruckner mp. Einige Stücke tragen den Hinweis „Für 1860“ oder „Für 1861“; es sind wahrscheinlich diejenigen, die er zur Vorlage bei seinen Prüfungen ausgewählt hat. Mit der 60. Lektion (f. 237r) vom 25. März 1861 endet der eigentliche Teil Musikgeschichte der Studien. Bruckner schreibt an den Rand: Wien / 25. März 1861. / Jede Nacht bis _ auf 5 Uhr / Morgens / O.A.M.D.G [Omnia Ad Majorem Die Gloriam]. Aber damit nicht genug, beginnt er noch eine kleine D-durFughette von 20 Takten. Offenbar nun völlig erschöpft, setzt er ein großes endgültiges Schluß an den unteren Rand. Nach 2 leeren Blättern folgt ein Teil mit nummerierten Nachträgen, die Bruckner wiederum von Sechter begutachten lässt. In diesen Nachträgen gibt es einige abgeschlossene Fugen, von denen zunächst vier hier vorgelegt werden sollen.“ Im Anschluss an das im Jahre 1996 gemeinsam mit Ekkehard Stier vorgestellten ersten Heft mit den genannten vier Fugen in d, B, C und a, darunter auch die bereits von Haselböck aus einer anderen Handschrift edierten dmoll Fuge (WAB 131), hat Klaus Kindler nun als alleiniger Herausgeber in zwei weiteren Hefte alle restlichen ‚abgeschlossenen Fugen’ vorgelegt. Jedem Heft wurde jeweils ein Faksimile vorangestellt. Es kann sich also jeder selbst von der großen Sorgfalt und Mühewaltung des Komponisten überzeugen. Auf nähere Angaben darüber hinaus wurde leider verzichtet. Der Nur - Spieler wird das leicht verschmerzen, dem darüber hinaus Interessierten muss das Vorwort zum ersten Heft reichen. Von den ursprünglich auf zwei Systemen notierten Stücken wurde die Bassstimme grundsätzlich für das Pedal eingerichtet. Das ist eine nicht in jedem Falle zwingende Entscheidung, denn 19 manche Passagen verlangen schon einige unbequeme Beinarbeit im oberen Bereich und ließen sich genauso gut manualiter spielen. Das sollte der Spieler halten wie er will. Insgesamt schafft diese Anordnung jedoch bei den sich hier und da überkreuzenden Stimmen eine bessere Lesbarkeit. Während die Dreifachfuge in c-moll eher ein Nachweis des Beherrschens auch komplizierterer kontrapunktischer Formen sein dürfte, und die fragmentartige, zumindest recht holprig endende und mit „Bach“ überschriebene Fughette wohl eher ein Produkt nächtlicher Übermüdung zu sein scheint, sprechen einige der Stücke, z.B. die in Es-Dur-Fuge des 2. Heftes und die in g - moll und C – Dur aus dem 3. Heft durch geschickte Themenfindung und –verarbeitung von einer gewissen Spielfreude, die - auch vom nebenamtlichen Organisten auf kleiner Orgel erreichbar – im gottesdienstlichen Rahmen Gefallen finden könnte. Somit liegen nun die für die Orgel verwertbaren Kompositionen Anton Bruckners komplett vor. Sie sind hier in einer Seitenkonkordanz der wichtigen vorliegenden Ausgaben zusammengestellt. Für die zahlreichen Transskriptionen sinfonischer Sätze und sonstiger Stücke aus fremder Feder sei indes auf Beckmanns bewährtes „Repertorium Orgelmusik“ verwiesen. Musikgeschichte 20 Titel Werke für Orgel (Horn) Orgelwerke (Haselböck) Fugen für Orgel (Kindler) Originalwerke Bruckners Fuge d-moll, WAB 125 - Reinschrift - Skizze - Exposition mit alternativen Kontrasubjekten Nachspiel d-moll, WAB 126 Präludium C-Dur, WAB 129 - Reinschrift - Übertragung der Skizze Andante, WAB 130 Vorspiel und Fuge c-moll, WAB 131 Fuge B-Dur S. 9 S. 12 S. 15 Nr. 4, S. 14 - - Heft 1, S. 5 - S.1 Nr. 2, S. 6 - S. 16 S. 17 S. 4 Nr.5, S.17 Nr. 1, S.5 - S. 5 Nr. 3, S. 10 - - - Heft 1, S. 8 Fuge C-Dur - - Heft 1, S. 11 Fuge a-moll - - Heft 1, S. 13 Fuge a.moll - - Heft 2, S. 3 Fuge Es-Dur - - Heft 2, S. 6 Fuge c-moll (Dreifache Fuge) Fuge B-Dur - - Heft 2, S. 10 - - Heft 2, S. 14 Fuge g-moll - - Heft 3, S. 3 Fuge C-Dur - - Heft 3, S. 6 Fuge fis-moll - - Heft 3, S. 10 Fuge C-Dur - - Heft 3, S. 13 Fughette B-Dur B A C H - - Heft 3, S. 17 Kompositionsskizzen Improvisationsskizze Ischl 1890 Skizze H-Dur zum Adagio der neunten Symphonie S. 18 - - S. 22 - - Jugendwerke zweifelhafter Echtheit Präludium Es-Dur, WAB 127 - Andante - Andante - Allegro Anhang S. 24 S. 25 S. 26 Anhang 1 S. 18 - - Vier Präludien Es-Dur, WAB 128 S. 27 Anhang 2, S. 19 - 4 Musikgeschichte Die Werke eignen sich nicht für Sensationsberichte. Vom bekannten ‚Bruckner-Sound’ findet sich hier keine Spur. Es handelt sich allesamt um Marginalien innerhalb eines überwältigenden kompositorischen Schaffens. Wer sich dennoch intensiver mit damit beschäftigen will, und welcher Orgelspieler spitzt nicht beim Namen Bruckner gleich die Ohren, wird sich jetzt nicht mehr allein mit der älteren praktischen Ausgabe von Haselböck und der eher wissenschaftlich angelegten, dem ‚Nur – Orgelspieler’ allerdings kaum Neues bietenden Edition von Horn begnügen können. Die wirklichen Überraschungen sind in den drei zwar einfach, dafür aber auch sehr kostengünstig gestalteten Heften des kleinen Kindler Verlages zu finden. Dieser ist an sich spezialisiert auf Editionen aus der oben erwähnten Santini - Sammlung, darunter auch Orgelraritäten italienischer Provenienz. Ihm verdanken wir hier einen kleinen Einblick in den mühevollen Weg Bruckners zu einem der größten Sinfoniker der Musikgeschichte. Der Bezug ist auch direkt beim Verlag möglich. Literatur: Beckmann, Klaus (2001), Repertorium Orgelmusik, Komponisten-WerkeEditionen, 1150-2000, Eine Auswahl. Mainz: Schott Musik International, 3. neubearbeitete und erweiterte Auflage, Bd. 1, S. 796 Ausgaben der Orgelwerke Anton Bruckners Orgelwerke. Herausgegeben von Hans Haselböck, Diletto Musicale 364, 20 21 Seiten, Verlag Doblinger Wien-München, 1970 Werke für Orgel, Vorgelegt von Erwin Horn. In: Anton Bruckner, Sämtliche Werke, Kritische Gesamtausgabe, hrsg. von der Generaldirektion der österreichischen Nationalbibliotheek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft unter Leitung von Leopold Nowak, Bd. XII/6, 30.S., Musikwissenschaftlicher Verlag der Int. Brucknergesellschaft, Wien 1999, ISMN M-500025-183-5 Fugen für Orgel, Nach dem Autograph in der Diözesanbibliothek Münster Heft I, herausgegeben von Klaus Kindler und Ekkehard Stier, 16 Seiten im Hochformat, Vorwort von Klaus Kindler, Faksimileanfang der Fuge C-Dur Verlag Klaus Kindler, Postfach 4644, 48026 Münster/Westf. 1996 Heft II,, herausgegeben von Klaus Kindler, 17Seiten im Querformat, 1 Faksimileanfang der Dreifach-Fuge c-moll Verlag Klaus Kindler, Postfach 4644, 48026 Münster/Westf., 2005 Heft III, herausgegeben von Klaus Kindler, 17 Seiten im Querformat, 1 Faksimileanfang der Fughette B-AC-H, Verlag Klaus Kindler, Postfach 4644, 48026 Münster/Westf., 2005 Ulrich Bartels, Münster 22 Aus der Arbeit Kreiskirchenmusiktag des Kirchenkreises Iserlohn in Altena: Ich bin sicher: Gott hört uns heute nicht nur zu – er singt mit! ... ... so die Worte von Kreisdechant Mezger bei der Eröffnungsveranstaltung. Und wie recht er behielt an diesem fröhlichen, überaus vielfältigen und hochmusikalischen Kreiskirchenmusiktag. Eingeladen hatten dazu die KantorInnen des Kirchenkreises unter engagierter Leitung des Kreiskantors Hanns-Peter Springer sowie der katholische Kirchenmusiker Stefan Lehmkuhl aus St. Matthäus, Altena. Immer wieder an diesem denkwürdigen Tag, zuletzt in der Predigt von Superintendent Henz, wurde beschrieben, was Musik mit uns Menschen macht: dass sie uns zutiefst anrührt, uns verändert, Frieden stiftet, Freude schenkt und heilende Kraft hat, wie es ein König Saul schon vor Tausenden von Jahren erfahren hat. Davon bekamen die Musikbegeisterten aus dem gesamten Kirchenkreis, die sich am 13. Mai nach Altena aufgemacht hatten, schon in den ersten Minuten etwas zu spüren: die Spannung, wie es denn nun werden würde, freudige Erwartung, zufriedene Blicke in den Himmel, erste fröhliche Begegnungen. Helfer in blauen T-Shirts - mit dem Logo des Tages - waren da schon längst auf ihrem Posten. Rund um die Lutherkirche sammelten sich unterschiedliche Gruppen. Bläser packten im Freien ihre Instrumente aus, Chöre und Bläser verteilten sich auf Plätze, Altenheime und Krankenhäuser in der ganzen Stadt, um diese vielfältig zum Klingen zu bringen. Gottes Lob sollte erschallen, um auch dorthin einen Gruß und Freude zu bringen, wo Leben nur noch in sehr engen Grenzen möglich ist. In der Eröffnungsveranstaltung in der Lutherkirche beschrieb Landrat Aloys Stepphuhn mit bewegenden Worten die Kraft der Musik im Raum der Kirche und eröffnete als Schirmherr den Tag. Weitere Grußworte wurden gesprochen, Bläser und Orgel musizierten, erstes gemeinsames Singen wurde gewagt. Rund 60 Kinder sangen mit Inbrunst: „Wir sind die Kleinen, in den Gemeinden, doch ohne uns geht gar nichts ...“. Da war schon längst viel Kirchen(musik)tagsatmosphäre zu spüren, wunderbar! Wer im Laufe des Tages ins Tagungscafé in der Burg Holtzbrinck kam, wurde sofort von dieser Stimmung mitgerissen, denn dort brodelte es den ganzen Tag vor Menschen. Bald nach dem Mittagessen suchte man die in der Stadt verstreuten Workshops auf. Einzel- Aus der Arbeit 23 stimmbildung wurde angeboten von Patricia Vivanco, Maike Lehmkuhl und Hanno Kreft, 40 Bläser musizierten unter der Leitung des Landesposaunenwartes Ulrich Dieckmann, eine kleine Flötengruppe fand bei Bettina Pahnke zueinander, mit Helmut Brandt wurden Taizé-Gesänge und moderne geistliche Lieder einstudiert, Teile einer Bachkantate unter Johannes Köstlin, Werke von Becker und Bruckner bei Meike Pape. Eine Band erhielt professionelles Coaching von Matthias Nagel. Rund 100 Teilnehmer sangen als Gospelchor unter Hanns-Peter Springer. Zwei Kinderchorgruppen übten in der katholischen St. Matthäus-Kirche, eine davon unter Ute Springer, die andere unter Leitung des dortigen Kirchenmusikers Stefan Lehmkuhl. Daneben lud Klaus Irmscher in die Reformierte Kirche ein. Sie war „Raum der Stille“ mit einem meditativ-musikalischen Angebot zum Innehalten und Zur-Ruhe-Kommen Was die Kinder erarbeitet hatten, kam nachmittags in einem eigenen Konzert zu Gehör. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ein erstaunliches Programm einstudiert, die Größeren führten gar ein Musical mit teilweise erst kurz vorher verteilten Solorollen auf. Abschluss und Höhepunkt des Tages war der abendliche Gottesdienst. In ökumenischer Gemeinschaft feierten etliche hundert Workshopteilnehmende und Gottesdienstbesucher die Freude über einen gelungenen Tag unter Gottes Segen. Es erklangen viele der nachmittags geprobten Werke, und im Wechsel mit Wortbeiträgen und Gemeindegesang fügte sich alles zu einem wohltuenden, inspirierenden und überaus fröhlichen Fest der Musik zum Lobe Gottes – Spiegel des Reichtums an Musik, die wir in unserem Kirchenkreis haben. Der anhaltende Applaus für die hauptamtlichen Kirchenmusiker, allen voran Kreiskantor HannsPeter Springer, die diesen Tag geplant und in beeindruckender Gemeinschaft miteinander durchgeführt hatten, sprach dabei für sich. Besonderer Dank ging an Johannes Köstlin für die hervorragende Logistik vor Ort. 24 Aus der Arbeit Als der Gottesdienst in St. Matthäus abends zu Ende war, hatte sich etwas verändert. Intensive Begegnungen gab es noch beim Abschiednehmen. Es war ein freudiges und dankbares Strahlen auf so manchem Gesicht! Sichtbares Zeichen für das, was Gott durch die Musik in uns anrührt und bewegt. So ging dieser Tag zu Ende mit der Hoffnung, dass die vielen, vielen Teilnehmenden, die sich in unseren Gemeinden musikalisch engagieren und so Gemeinde bauen, etwas von der Begeisterung dieser einzigartigen Veranstaltung mit zurücknehmen in ihre Gemeinde vor Ort! Dazu die Gewissheit, dass Gott seinen Segen zu unserem Musizieren schenkt - und ganz bestimmt mitsingt! Rahel Schöttler Fortbildung Begleitung von NGLs und Gospels auf Piano und Orgel Freitag, 18. August 2006, Dülmen 17.30 bis 21.00 Uhr Zielgruppe: haupt- und nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker Leitung: KMD Matthias Nagel Kosten: Erwachsene 18,00 EUR Schüler/Studenten 11,00 EUR Anmeldeschluss: 04. August 2006 Gospelworkshop Samstag, 23. September 10.30 bis 21.00 Uhr Gemeindehaus St. Stephan, Vlotho Workshop mit Erarbeitung von modernen Gospels sowie Traditionals und Abschlusskonzert Fortbildung 25 Zielgruppe: ChorleiterInnen, ChorsängerInnen mit Freude an Gospel und Spiritual Leitung: LKMD Ulrich Hirtzbruch Kosten: 16,00 EUR (Schüler/Studenten 8,00 EUR) Darin enthalten sind Verpflegung und Noten. Anmeldeschluss: 16. September 2006 Anmeldungen bitte an KMD Wolfgang Bahn Tel. 05733/3940 Fax 05733/880179 mail: wfbahn@teleos-web.de Kinderchorleitung Samstag, 30. September 2006 Ev. Gemeindehaus Brüderstr. 15, Lippstadt 10.00 bis 16.00 Uhr Zielgruppe: (Kinder-)chorleiterInnen, ErzieherInnen, LehrerInnen Referentin: Friedhilde Trüün, Ochsenhausen Leitung: Meike Pape, KMD Christa Kirschbaum Kosten: Mitglieder 25,00 EUR Nicht-Mitglieder 30,00 EUR Darin enthalten sind Notenmaterial und Verpflegung Anmeldeschluss: 16. September 2006 Bitte Einzelprospekt anfordern! Singen und Wandern 1. bis 8. Oktober 2006 Haus der Begegnung, Gosau (Österreich) Zielgruppe: ChorsängerInnen Leitung: KMD Wolfgang Bahn, KMD Sabine Horstmann Kosten: Mitglieder 300,00 EUR Nicht-Mitglieder 350,00 EUR EZ-Zuschlag: 35,00 EUR Darin enthalten sind 7x Übernachtung/VP. Anmeldeschluss: 14. Juni 2006 Bitte Einzelprospekt anfordern! Anmeldungen zu allen Veranstaltungen, wenn nicht anders vermerkt, bitte an unsere Geschäftsstelle (siehe Seite 2). Fortbildungen 26 Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW Landesverband Evangelischer Kirchenchöre Westfalens Geschäftsstelle Haus Villigst Postfach 12 47 58207 Schwerte Anmeldung Hiermit melde ich mich verbindlich an ___________________________________________________________ Veranstaltung ___________________________________________________________ am in ___________________________________________________________ Vor- und Familienname Geburtsdatum ___________________________________________________________ Wohnort mit genauer Anschrift ___________________________________________________________ Telefon mit Vorwahl Beruf ___________________________________________________________ Stimmlage / Instrument, das ggf. mitgebracht wird / Grad der Fertigkeit ___________________________________________________________ Mitglied des Kirchenchores bzw. Mitglied im Landesverband der KirchenmusikerInnen Nur bei Veranstaltung mit Übernachtung: ❑DZ ❑EZ ___________________________________________________________ Bemerkungen ___________________________________________________________ Ort / Datum Unterschrift Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut 27 27.-30. September 2006 Herford Orgel-Improvisationskurs mit Prof. Christiane Michel-Ostertun Information: Hochschule für Kirchenmusik, Parkstr. 6, D-32049 Herford Tel. 05221-991463 info@hochschule-herford.de 9. Internationaler Meisterkurs für Orgelimprovisation Daniel Roth (Paris) 24.-28. Juli 2006 Schwäbisch-Gmünd Im Rahmen des „Festivals Europäische Kirchenmusik“ Die Leitung des Meisterkurses für Orgelimprovisation übernimmt Daniel Roth, gegenwärtig Titularorganist an Saint-Sulpice (Paris) und Professor an der Musikhochschule Frankfurt. Der Meisterkurs widmet sich Grundübungen (Monodie, Harmonisierungen), Improvisationen im Stil der französischen Meister des 17.-18. Jahrhunderts, Improvisationen des 19. Jahrhunderts (Sonatenform), Improvisationen über den gregorianischen Choral (Charles Tournemire) und im modernen Stil über diverse Modi (Schwerpunkt Messiaen) Informationen: Kulturbüro Schwäbisch-Gmünd Waisenhausgasse 1-3 73525 Schwäbisch-Gmünd kulturbüro@schwaebisch-gmuend.de Tel. 07171-603-4110 www.kirchenmusik-festival.de Anmeldeschluss: 1. Juli 2006 Utopie jetzt! 7. Festival Neue Musik Mülheim 2006 26. – 29. Oktober 2006 Petri-Kirche Mülheim an der Ruhr Fortbildung Werkstatt Dirigieren Mit Prof. Manfred Schreier Informationen unter: www.utopie-jetzt.de oder über Gijs Burger, Scharpenberg 1a, 45468 Mülheim an der Ruhr 28 Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut Im Rahmen der „ORGELTAGE 2006“ in der St. Martinikirche Minden: Sonnabend, den 18. November 2006, 10 - 19 Uhr WORKSHOP FÜR ORGANISTEN mit Prof. Jon Laukvik (Stuttgart/Oslo) Thema: „Die Norddeutsche Orgelschule des 17. Jahrhunderts und ihr Einfluss auf Johann Sebastian Bach“ Repertoire: - Werke von Dietrich Buxtehude, Nicolaus Bruhns, Vincent Lübeck und weiteren Vertretern des Norddeutschen Orgelbarock - Werke Johann Sebastian Bachs, die ihr Vorbild in der norddeutschen Orgelmusik haben: Präludium (Pièce d’orgue) D-Dur (BWV 532) Präludium und Fuge a-moll (BWV 543) Toccata (Adagio und Fuge) C-Dur (BWV 564) Fantasie g-moll (BWV 542) Toccata d-moll (BWV 565). Aus dem „Orgelbüchlein“ - Wenn wir in höchsten Nöten sein - O Mensch, bewein dein Sünde groß - Das alte Jahr vergangen ist. oder andere Werke nach eigener Wahl Aktive und passive Teilnahme möglich (Teilnahmegebühr: Aktiv € 30,- / Passiv € 20,-) Auskünfte und Anmeldung: Wolfgang Lüschen, Ulmenweg 18, 32457 Porta Westfalica, Tel.: 0571 – 911 90 264 - Fax: 0571 - 798 99 86 Sonntag, den 19. November 2006, 17 Uhr ORGELKONZERT mit Werken von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Robert Schumann und Jon Laukvik An der historischen Orgel: Prof. Jon Laukvik Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen Kleine Mittagsmusik zur WM 2006 Jeweils Samstag, 11.30-12.00 Uhr in der Obersten Stadtkirche, Iserlohn Samstag, 10. Juni Tripp-Grün-Duo Hartmut Tripp, Saxofon Matthias Grün, Klavier und Orgel Samstag, 17. Juni “Unity” Gospels & Spirituals Gospel Train Iserlohn Leitung: Hanns-Peter Springer Samstag, 24. Juni Cantate Domino Evangelische Kantorei Iserlohn Ute Springer, Orgel Leitung: Hanns-Peter Springer Samstag, 1. Juli Duo Saltarello Klavier 2 & 4-händig Samstag, 8. Juli OrgelSpiel, SonatenSatz und Sieg An der Schuke-Orgel: Johannes Köstlin / Altena Freitag, 25. August 2006 18.00 Uhr Johanniskirche, Hagen Musik für Violoncello und Orgel Barbara Schorling, Violoncello Manfred Kamp, Orgel 19. Iserlohner Orgel-Sommer Sonntag, 27. August 2006 18.00 Uhr Konzert I Daniel Ella (Budapest), Orgel Prof. Istvan Ella (Budapest), Orgel Mitglieder des Johannes-Chores und des Märkischen Motettenkreises Leitung: Dr. Wolfgang Besler Werke von J.S. Bach, Herzog, Krebs, Mozart, Rheinberger, Rinck, Schumann und Vierne Sonntag, 3. September 2006 18.00 Uhr Johanneskirche, Iserlohn 29 Konzert II Orgelkonzert Felix Hell (BRD/USA) Werke von J.S.Bach, Buxtehude, Mendelssohn, Mozart, Reger u.a. Sonntag, 10. September 2006 18.00 Uhr Johanneskirche, Iserlohn Konzert III Cornelia Isenbürger, Sopran Erik Sohn, Bariton Richard Walker, Orgel Der Philharmonische Chor des Dortmunder Musikvereins Leitung: Granville Walker Gabriel Fauré Requiem, op. 48 Orgel- und Chorwerke von Bach, Franck, Karg-Elert und Mendelssohn 6. Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst Sonntag, 10. September 2006 18:00 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Eröffnungskonzert Alphorn und Orgel Alphorn-Philharmoniker Gerhardt Marquardt - Orgel 6. Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst Dienstag, 12. September 2006 20:00 Uhr Liebfrauenkirche Gevelsberg Konzert für Panflöte und Orgel Matthias Schlubeck - Panflöte Ludger Janning - Orgel Freitag, 15. September 2006 20.00 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Dance of Joy Klezmermusik vom Feinsten Samstag, 16. September 2006 20.00 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Orgelkonzert Mozart-Liszt Prof. Martin Haselböck, Wien Veranstaltung des IOF 6. Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst Sonntag, 17. September 2006 30 Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen 16:00 Uhr Christuskirche Schwelm Konferenz der Tiere Orgelkonzert nicht nur für Kinder Heike Marquardt - Sprecherin Gerhardt Marquardt - Orgel Freitag, 22. September 2006 18.00 Uhr Johanniskirche, Hagen Johannis-Vokalemsemble Motetten von Palestrina, Monteverdi, Gesualdo Leitung: Manfred Kamp 6. Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst Samstag, 23. September 2006 20:00 Uhr St. Marien Schwelm Konzert für Blechbläser und Orgel Benefizveranstaltung zur Orgelsanierung Westfalenblech Ulrich Isfort - Orgel 6. Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst Sonntag, 24. September 2006 18:00 Uhr Christuskirche Schwelm Abschlusskonzert Chor und Orgel Capella Vocale Schwelm Leitung: Sabine Horstmann N.N. – Orgel Sonntag, 22. Okrober 2006 17.00 Uhr Johanneskirche Iserlohn Zum Jahrestag der Einweihung der Frauenkirche Dresden Sonderkonzert PRO MUSICA Kammerchor der Frauenkirche Dresden Orgel und Leitung: Matthias Grünert Freitag, 27. Oktober 2006 18.00 Uhr Johanniskirche, Hagen Bläsermusik mit dem CVJM-Kreischor Leitung: Frank Langenbach Samstag, 28. Oktober 2006 20.00 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn A Festival of Gospel Gospel Train, Iserlohn Ute Springer, Klavier Leitung: Hanns-Peter Springer Donnerstag, 2. November 2006 20.00 Uhr Oberste Stadtkirche , Iserlohn Wolga Kosaken Leitung: Wanja Hlibka Karten: Vorverkauf und Abendkasse Sonntag, 19. November 2006 17.00 Uhr Johanniskirche, Hagen Johannes Brahms Ein deutsches Requiem Almut Philipp-Göbel, Sopran Gotthold Schwarz, Baß Johanniskantorei Hagen Neues Rheinisches Kammerorchester Köln Leitung: Manfred Kamp Sonntag, 26. November 2006 18:00 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit Chor- und Instrumentalmusik zum Ende des Kirchenjahres Schirin Partowi - Alt Thomas Herberich - Bass Capella instrumentale Gevelsberg Camerata Vocale Gevelsberg Leitung: Gerhardt Marquardt Freitag, 1. Dezember 2006 18.00-18.30 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Musik bei Kerzenschein Ulrike Guenther, Flöte Hanns-Peter Springer, Klavier Sonntag, 3. Dezember 2006 18:00 Uhr Ev. Jakobuskirche Breckerfeld Georg Friedrich Händel Der Messias Antje Bischof - Sopran Angela Froemer - Alt Wilfried Rombach - Tenor Jörn Dopfer - Bass Kantatenchor Gevelsberg Wittener Bach-Chor Ev. Jakobus-Chor Breckerfeld Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen Philharmonisches Orchester Ennepe-Ruhr Leitung: Heike Marquardt Sonntag, 10. Dezember 2006 17.00 Uhr Oberste Stadtkirche Iserlohn J.S.Bach Weihnachtsoratorium 1-6 Sopran: Anne Katrin Rosenstock, Essen Alt: Christine Hackelöer, Essen Tenor: Christoph Rösel, Innsbruck Bass: Christoph Kögel, Frankfurt Evangelische Kantorei Iserlohn Kammerphilharmonie Rhein-Main Leitung: Hanns-Peter Springer Samstag, 16. Dezember 2006 17.00 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Das Himmlische Hilfswerk Musical von Gabriele Timm und Rainer Baohm MINIs & MAXIs der Kinderkantorei Iserlohn Leitung: Ute Springer Samstag, 16. Dezember 2006 19:00 Uhr Johanniskirche Witten Georg Friedrich Händel Der Messias Antje Bischof - Sopran Angela Froemer - Alt Wilfried Rombach - Tenor Jörn Dopfer - Bass Kantatenchor Gevelsberg Wittener Bach-Chor Ev. Jakobus-Chor Breckerfeld Philharmonisches Orchester Ennepe-Ruhr Leitung: Gerhardt Marquardt Sonntag, 17. Dezember 2006 17.00 Uhr Johanniskirche, Hagen Weihnachtskonzert Mit offenem Weihnachtsliedersingen Antonio Vivaldi, Gloria D-Dur J.S. Bach, 2. Brandenburgisches Konzert Johanniskantorei, Hagen Junges Kantatenorchester an Johannis Leitung: Manfred Kamp 31 Sonntag, 17. Dezember 2006 18:00 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Georg Friedrich Händel Der Messias Antje Bischof - Sopran Angela Froemer - Alt Wilfried Rombach - Tenor Jörn Dopfer - Bass Kantatenchor Gevelsberg Wittener Bach-Chor Ev. Jakobus-Chor Breckerfeld Philharmonisches Orchester Ennepe-Ruhr Leitung: Gerhardt Marquardt Freitag, 22. Dezember 2006 18.00 Uhr Johanniskirche Hagen Weihnachtliche Orgelmusik bei Kerzenschein An der Orgel: Marc Jaquet Freitag, 22. Dezember 2006 18.00-18.30 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Musik bei Kerzenschein An der Schuke-Orgel: Ute Springer Sonntag, 31. Dezember 2006 22.00 Uhr bis 22.50 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Feuerwerk der Orgelpfeifen Bach, Widor, Mozart An der Schuke-Orgel: Hanns-Peter Springer 32 Von Personen „An meiner Orgel kenne ich jede Schraube“ Klaus Backhaus in den Ruhestand verabschiedet Nach 50 Jahren als nebenamtlicher Kirchenmusiker der Ev. Kirchengemeinde Haßlinghausen und Herzkamp ging Klaus Backhaus in den Ruhestand. Am 1. April 1956 trat er seinen Dienst in der Ev. Kirchengemeinde Haßlinghausen an. Zuvor hatte er die C-Musiker-Prüfung in Schlüchtern (Hessen) abgelegt. Am Sonntag, den 26. März begleitete er zum letzten Mal die Gottesdienstgemeinde auf „seinem“ Instrument. Seine Liebe zur Kirchenmusik wurde von Grethe Hüttemann geweckt. „Ich besuchte mit meinem Vater jeden Sonntag den Gottesdienst in der Erlöserkirche. Grete Hüttemann war damals Kantorin in Gevelsberg und wurde meine erste Klavierlehrerin. Bei ihrem Nachfolger, Hans Dönges, habe ich auch noch gelernt, bevor ich bei Eugen Diepschlag in Wuppertal Orgelunterrricht bekam“, erzählt Backhaus. „Hans Dönges` Tochter Marga war zu der Zeit Kantorin in Haßlinghausen. Als sie aufhörte, stellte Dönges den Kontakt zum damaligen Präses der Kirchengemeinde Haßlinghausen, Pastor Ischebeck, her. So kam ich nach Haßlinghausen.“, berichtet Backhaus und erzählt weiter: „Hans Dönges sagte damals zu mir: „Unsere Marga war acht Jahre Organistin, wenn du auch so lange machst...“, - jetzt bin ich 50 Jahre hier.“ Am 1. Januar 1968 übernahm Backhaus auch die Leitung des Haßlinghauser Kirchenchores. „Ich hätte gerne noch einmal den Messias aufgeführt. Aber was nicht geht, geht nicht“, resümiert Backhaus seine Arbeit als Chorleiter. „Wir sind halt zusammen alt geworden. Manches Chormitglied ist schon achtzig“, erzählt der 72jährige Backhaus. Und dann erzählt er von „seiner“ Orgel: „An meiner Orgel kenne ich jede Schraube. Wenn es was zu reparieren gab, habe ich es selber gemacht. Sogar meine Frau und meine Enkel haben mir schon dabei geholfen.“ 100 Jahre ist das Instrument alt, und Backhaus ist stolz darauf, dass er davon 50 Jahre begleiten durfte. „Und wenn man bedenkt, dass unsere Kirche 150 Jahre alt ist, dann habe ich immerhin auch schon ein Drittel davon miterlebt.“ Angst vor Langeweile hat Klaus Backhaus nicht. „Bei uns zu Hause war noch nie ein Handwerker. Das mache ich alles selber“, und schmunzelnd fügt er hinzu: „Außer die Nachtspeicheröfen, da gehe ich nicht dran.“ Seit 46 Jahren ist Backhaus mit seiner Frau Susanne verheiratet, die er in der Haßlinghauser Gemeinde kennen gelernt hat. Zusammen haben sie 3 Kinder und 3 Enkel. Bericht und Foto: Harry Bertermann Die letzten Seiten Szenen einer Trauung gefunden in der Broschüre „Heiraten in …Witten“ Ausgabe 2006 33 34 Es ist sicher dem Einen oder Anderen noch gar nicht bekannt, dass es die Toccata auch von Telemann gibt???!!! Die letzten Seiten Konzertmeldungen 35 Wenn Sie uns Ihre Konzertveranstaltungen zur Veröffentlichung mitteilen möchten, benutzen Sie doch bitte nach Möglichkeit den Weg per E-Mail an die Geschäftsstelle (Adresse siehe Impressum auf S. 2). Um die Bearbeitung der Daten möglichst zeitsparend zu gestalten, bitten wir auch dringend darum, keine fertig layouteten Dateien (auch kein PDF) zu senden!!! Bitte nur reines Text-Format (.TXT), RTF-Format (.RTF) oder Word-Format (.DOC) verwenden. Weiterhin bitten wir Sie, sich bei der Formatierung an unserer Rubrik Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen zu orientieren. Es ist nicht hilfreich Tabulaturen, erzwungene Zeilenumbrüche oder gar eigene Silbentrennung einzufügen. Bitte benutzen Sie nur den ganz normalen Zeilenumbruch (Return). Falls Sie nicht die Möglichkeit haben, die Daten auf dem elektronischen Weg an uns zu senden, dürfen Sie natürlich die nebenstehende Postkarte verwenden. EUR 0,45