KM-Umschau 2004/2 - Kirchenmusik in Westfalen
Transcription
KM-Umschau 2004/2 - Kirchenmusik in Westfalen
Nr. 2/2004 April bis September 2004 Programmheft Inhalt 2 Vorwort ...................................................................................................................................... 3 Grußworte ................................................................................................................................. 4 Grußwort Präses Alfred Buß ....................................................................................................................... 4 Grußwort Kreisdirektor Michael Makiolla .................................................................................................... 5 Grußwort Superintendentin Annette Muhr-Nelson ...................................................................................... 6 Einführung Westfälische Landeskirchenmusiktage ............................................................. 7 „. . . wenn Freude klingt. Musik zwischen Himmel und Erde“. ................................................................... 7 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 ........................................................................ 9 Veranstaltungsprogramm ........................................................................................................................... 9 FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN ................................................................................................. 36 Aus den Verbänden ............................................................................................................... 45 Frischer Wind in alten Räumen ................................................................................................................ 45 Aus der Arbeit ........................................................................................................................ 48 Verborgenes Gold aus Männerkehlen bergen .......................................................................................... 48 Umschau ................................................................................................................................. 49 Bach in der Verbotenen Stadt ................................................................................................................... 49 Aus den Hochschulen ........................................................................................................... 49 Chorleitung, Improvisation, Literaturspiel ................................................................................................. 49 Hochschule für Kirchenmusik .............................................................................................. 50 Glanzvoller Höhepunkt der Max-Reger-Wochen ...................................................................................... 50 Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung ........................................................... 52 Kindergottesdiensttag ............................................................................................................................... 52 Fortbildungen ......................................................................................................................... 53 Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut ................................................................... 54 Viele Chöre – Alles singt!“ ........................................................................................................................ 54 WORKSHOP FÜR ORGANISTEN ........................................................................................................ 55 Kindermusicalworkshop: Echt coole Kindermusicals zum Selbermachen ............................................... 56 Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen ................................................................ 57 Infos für kirchliche Mitarbeiter ............................................................................................. 61 Berufsunfähigkeitsvorsorge ...................................................................................................................... 61 Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen .......................................................................... 61 Die letzte Seite ........................................................................................................................ 65 Für die Praxis ......................................................................................................................... 67 Orgelbegleitbuch „Neue Töne“ ................................................................................................................. 67 Herausgeber: Landesverband der Evangelischen Kirchenchöre Westfalens Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der Evangelische Kirche von Westfalen Geschäftsstelle: Haus Villigst Postfach 50 20 58225 Schwerte Hausanschrift: Iserlohner Str. 25 58239 Schwerte Telefon: 02304 / 7 55 - 255 Fax: 02304 / 7 55 - 251 e-mail: Kirchenmusikverbaende.Westf@t-online.de Geschäftszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 - 12.00 Uhr Vorsitzende: Sabine Horstmann (Kirchenchorverband) Ingomar Kury (Kirchenmusikerverband) privat: Tel. 02336 / 51 87, Fax 02336 / 52 52 privat: Tel. 0231 / 46 48 73, Fax 0231 / 46 39 16 e-mail: Sabinhorst@aol.com e-mail: mail@ingomar-kury.de Redaktionsschluss KM-Umschau 3/04 6. August 2004 Redaktionsteam: Ingomar Kury Gerhardt Marquardt Hans Wilfried Richter Homepage: www.Kirchenmusik-Westfalen.de Vorwort 3 Liebe Leserinnen und Leser der KM-Umschau und liebe Besucherinnen und Besucher der Landeskirchenmusiktage, mit dieser Sonderausgabe der KM-Umschau, der Zeitschrift der Kirchenmusikverbände in Westfalen, wollen wir uns ausführlich den vom 19.06.-27.06. 2004 im Kirchenkreis Unna stattfindenden Landeskirchenmusiktagen widmen. Die Landeskirchenmusiktage finden im Fünfjahresrhythmus statt und werden von einem gastgebenden Kirchenkreis, der Landeskirche und den kirchenmusikalischen Verbänden getragen. 2004 ist es der Kirchenkreis Unna, bei dem wir uns für die Gastfreundschaft und tatkräftige Unterstützung bedanken dürfen. „…wenn Freude klingt… Musik zwischen Himmel und Erde“ lautet das Motto der diesjährigen Landeskirchenmusiktage. Sie zeigen die vielfältigen Gesichter, die die Musik in unserer Kirche hat, und bieten ein Programm, das für jede Altersund Interessensgruppe und für sehr verschiedene Situationen des Musizierens und Musikhörens etwas bereithält. Besondere Bedeutung haben seit jeher auch die Fortbildungsveranstaltungen, hier wird Samstag, der 26.06.2004, der Schwerpunkttag sein. (Siehe Seite 36) Mit einer herzlicher Einladung zum Besuch der Veranstaltungen, Ihr KMD Ingomar Kury, Landesvorsitzender 4 Grußworte Grußwort Präses Alfred Buß Evangelische Kirche von Westfalen Zu den Westfälischen Landeskirchenmusiktagen 2004 im Kirchenkreis Unna grüße ich alle Teilnehmer und Besucher sehr herzlich. Das Motto für diese Tage „...wenn Freude klingt. Musik zwischen Himmel und Erde“ verspricht eine interessante und spannende Auseinandersetzung der unterschiedlichen Musikstile, wie sie auch in unseren westfälischen Gemeinden praktiziert wird. Schon Martin Luther weist auf die besondere Bedeutung der Musik für die Kirche hin, wenn er von der Musik als „Schwester der Theologie“ spricht. Henning Schröer, der im letzten Jahr verstorbene Professor für praktische Theologie sprach in diesem Zusammenhang gar von einer „Theo-phonie“ und wollte damit die enge Verbindung von Gottes Wort und seiner musikalischen Umsetzung zum Ausdruck bringen. In Gottesdiensten, Seminaren und Konzerten – in vielen Formen und unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten - soll innerhalb der einwöchigen Landeskirchenmusiktage dieses umfangreiche Angebot für Interessierte und Passionierte gebündelt und dargestellt werden. Ich möchte an dieser Stelle den kirchenmusikalischen Verbänden mit den hauptamtlich Verantwortlichen unserer Landeskirche herzlich für die Vorbereitungen danken. Der Dank gilt vor allem aber auch den ehrenamtlich Mitwirkenden, den Musikanten der kleinen und großen Chöre, den engagierten Instrumentalisten. Ich freue mich, dass das umfangreiche Programm versucht, alle Ausformungen der Kirchenmusik für Jung und Alt, für Liebhaber alter Musik wie für neue Popularmusik, für Kenner und Könner, zusammenzufassen und zu einem großen Musikfest werden zu lassen, das bei der Schlussversammlung am Sonntag seinen Höhepunkt feiert. Meine Wünsche für die Landeskirchenmusiktage drückt die Jahreslosung 2004 mit den Worten aus: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“. (Alfred Buß) Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen Grußworte 5 Grußwort Kreisdirektor Michael Makiolla Als Kulturdezernent des Kreises Unna freue ich mich, dass die diesjährigen Landeskirchenmusiktage in den Städten und Gemeinden des Kreises Unna stattfinden. Diese hochkarätige Musikveranstaltung von überregionaler Bedeutung bereichert das Kulturangebot für die Menschen in unserer Region. Dafür bedanke ich mich bei der Evangelischen Kirche von Westfalen ganz herzlich. Alle Musiker, die zum Erfolg der Veranstaltungen beitragen und dabei etwas Zeit in unserer Region verbringen werden, heiße ich herzlich willkommen. Sie werden auf ein interessiertes und aufgeschlossenes Publikum treffen, das musikalische Leistungen zu schätzen weiß. Ebenso begrüße ich die auswärtigen Zuhörer, die die Konzerte der Landeskirchenmusiktage besuchen. Sie werden anspruchsvolle Musik in einer interessanten und lebendigen Region hören und genießen können. In diesem Sinne wünsche ich den Landeskirchenmusiktagen 2004 im Kreis Unna viele musikalische Höhepunkte und viele begeisterte Zuhörer. Glück auf! (Michael Makiolla) Kreisdirektor Grußworte 6 Grußwort Superintendentin Annette Muhr-Nelson Kirchenkreis Unna „Singet dem Herrn ein neues Lied, singet dem Herrn, alle Welt! Denn Gott hat unser Herz und Mut fröhlich gemacht durch seinen lieben Sohn, welchen er für uns gegeben hat zur Erlösung von Sünden, Tod und Teufel. Wer solchs mit Ernst gläubet, der kanns nicht lassen, er muss fröhlich und mit Lust davon singen und sagen, dass es andere auch hören und herzukommen.“ Dieses Grußwort Martin Luthers in seiner Vorrede zum Babstschen Gesangbuch möchte ich übernehmen, um Sie, die Mitwirkenden und Teilnehmenden der „Westfälischen Landeskirchenmusiktage 2004“, im Kirchenkreis Unna herzlich willkommen zu heißen. Was wäre das Leben ohne Klang? Was wären unsere Gottesdienste und Kirchen ohne Musik? Es würden nicht nur Klang und Farbe fehlen, die Verkündigung des Evangeliums ist ohne Musik überhaupt nicht vorstellbar. Sie bliebe bruchstückhaft. Zum Glauben gehört die Freude dazu, die das Herz erfüllt und sich in Tönen und Bewegung Bahn bricht. Aber auch andere Gefühlsregungen wie Trauer und Schmerz, Nachdenklichkeit und Sehnsucht nach Ruhe lassen sich musikalisch besser ausdrücken als mit dem Wort allein. Die Landeskirchenmusiktage werden eine ganze Woche lang Kirchen und Gemeindehäuser unseres Kirchenkreises mit vielstimmigem Klang erfüllen. Darauf freuen wir uns und sagen Ihnen ein herzliches Willkommen in Unna! Möge die Musik zwischen Himmel und Erde Ihnen und allen Besucherinnen und Besuchern eine besonders intensive und nachhaltige Freude bereiten – zum Wohl der Menschen und zur Ehre Gottes! (Annette Muhr-Nelson) Superintendentin Einführung Westfälische Landeskirchenmusiktage 7 „. . . wenn Freude klingt. Musik zwischen Himmel und Erde“. Fünf Jahre ist es her, dass die drei Ruhrgebiets-Kirchenkreise GelsenkirchenWattenscheid, Herne und Recklinghausen zu Landeskirchenmusiktagen eingeladen hatten. Nun ist es wieder soweit: Wir laden ein zu den Landeskirchenmusiktagen 2004 und freuen uns auf die Gastfreundschaft des Kirchenkreises Unna. In langer und von vieler intensiver Arbeit geprägter Vorbereitungszeit haben wir im Organisationskomitee ein reiches und vielfältiges Programm zusammengestellt, von dem wir hoffen, dass es Zustimmung und Interesse findet. Über 30 Programmpunkte innerhalb von 9 Tagen, da fällt die Auswahl sicher schwer: 8 Gottesdienste (dazu liturgisch geprägte Musiken zur Marktzeit) wollen die vielfältigen Möglichkeiten deutlich machen, über die Theologie und Kirchenmusik im gemeinsamen Gestalten verfügen, um lebendige, die Menschen ansprechende Gottesdienste zu feiern. 12 hochkarätige Konzerte - darunter als besondere Highlights das des RIASKammerchores Berlin und am Eröffnungstag die Aufführung des selten zu hörenden Oratoriums „A child of our time“ von Sir Michael Tippett – werden das breite Spektrum kirchenmusikalischer Werke dokumentieren. Das Organisationskomitee freut sich, dass auch die Creative Kirche Witten mit einem Gospelkonzert (und einem Workshop) sich in die Landeskirchenmusiktage mit einbringt. Schließlich möchten eine Reihe von Workshops und Seminaren für haupt- und nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker Hilfen anbieten beim kreativen und stilistisch angemessenen Umgang mit den unterschiedlichen Liedern unseres Gesangbuches. Eine prominent besetzte Podiumsdiskussion stellt sich unter dem Titel „Soli Deo Gloria – Praise the Lord - Kirchenmusik zwischen den Welten“ aktuellen Fragen der Kirchenmusik. Den festlichen Abschluss in der Ev. Stadtkirche Unna bildet die Schlussversammlung, zu der wir alle in den Chören Aktiven und alle, denen die Kirchenmusik am Herzen liegt, einladen. Im gemeinsamen Musizieren und Hören möchten wir erfahrbar machen, welche Kraft Kirchenmusik hat, Gemeinschaft zu stiften, Freude zu wecken und Herzen und Sinne hier auf Erden für den Himmel zu öffnen. Dank gilt an dieser Stelle allen, die mit ihrem Engagement und finanziellen Hilfen dazu beigetragen haben, dass diese Tage so möglich wurden: der Evangelischen 8 Einführung Kirche von Westfalen, dem Kirchenkreis Unna als Gastgeber, dem Kirchenmusikerverband, dem Chorverband und dem Posaunenwerk. Besonderer Dank gebührt nicht zuletzt den Kolleginnen und Kollegen im Organisationskomitee: Christina v. Eynern, Hannelore Höft, KMD Sabine Horstmann, Annette Knop, KMD Ingomar Kury, KMD Matthias Nagel, Andreas Rinke, Prof. Dr. Rolf Schönstedt und KMD Karl-Heinz Saretzki. v. l.: Matthias Nagel, Karl-Heinz Saretzki, Hannelore Höft, Christina von Eynern, Gerolf Jacobi, Annegret Knop, Ingomar Kury, Andreas Rinke. So wünsche ich den Landeskirchenmusiktagen 2004 in Unna viel Erfolg, gut besuchte Veranstaltungen und rege Beteiligung über die Grenzen des Kirchenkreises Unna hinaus. (Gerolf Jacobi) Landeskirchenmusikdirektor Vorsitzender des Organisationskomitees. Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 9 „...wenn Freude klingt: Musik zwischen Himmel und Erde“ WESTFÄLISCHE LANDESKIRCHENMUSIKTAGE 2004 IM KIRCHENKREIS UNNA Schirmherr: Alfred Buß, Präses Allgemeine Informationen Die Veranstaltungen finden, wenn nicht anders vermerkt, bei freiem Eintritt statt. Karten an der Abendkasse. Vorverkauf für Konzerte am 19. und 26. Juni in der Ev. Stadtkirche Unna: ab 7.6.04 im Martin-Luther-Haus, Kirchplatz 5, 59423 Unna, Tel.: 02303 – 238 651 montags – freitags 10 – 12 Uhr Veranstalter: Evangelische Kirche von Westfalen in Zusammenarbeit mit: Kirchenkreis Unna Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW Landesverband der ev. Kirchenchöre Westfalens Posaunenwerk in der EKvW Geschäftsstelle: Iserlohner Str. 25, 58239 Schwerte Fon 02304-755 149 / Fax 02304-755 157 eMail: g.jacobi@institut-afw.de Informationen auch unter: www.kirchenmusik-westfalen.de Veranstaltungsprogramm Sonnabend, 19.6.2004, 16.30 _________________________________________ Pauluskirche Kamen ERÖFFNUNGS-GOTTESDIENST Predigt: Präses Alfred Buß Liturg: Pfr. Klaus-Dieter Suk Kantorei der Ev. Kirchengemeinde Kamen Kantorei Methler Kammerchor Kamen Leitung: Eckhard Manz Saxophon: Kerstin Fabry Orgel: Matthias Nagel Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 10 Ablauf des Gottesdienstes: Musik zum Beginn: Saxophon und Orgel Chöre: Singet dem Herrn ein neues Lied (Heinrich Schütz) Eingangslieder: Lob Gott getrost mit Singen Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren Eingangsvotum Psalm 19 und 36 Gloria Patri 3 Kyrietexte mit Kyrie nach EG 178.14 Gnadenzusage Gloria in excelsis Tagesgebet Halleluja von W.A.Mozart - einstimmig Schriftlesung Halleluja von W.A.Mozart - im Kanon Glaubensbekenntnis Lied: Du, meine Seele, singe Predigt Kammerchor: Psalm 31 „Herr, auf dich traue ich“ (O. Nicolai) Fürbitten Lied: Gott, des Himmels und der Erden Vater unser Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 11 Chor: „Zum Abendsegen“ von F. Mendelssohn-Bartholdy Einladung, Sendung und Segen Musik zum Beschluss: Saxophon und Orgel anschließend: Empfang der Evangelischen Kirche von Westfalen im Neuen Gemeindehaus, Schwesterngang 1 Samstag, 19.06.04, 20.30 Uhr _________________________________________ Ev. Stadtkirche Unna ERÖFFNUNGSKONZERT Sir Michael Tippett A Child of our Time Ein Kind unserer Zeit Anja Eichhorn (Dortmund), Sopran Melanie Frenzel (Hannover), Alt Gary Bennett (Köln), Tenor Gerrit Miehlke (Dortmund), Bass Philipp-Nicolai Kantorei Unna Höchberger Kammerorchester Leitung: Hannelore Höft Kostenbeitrag: Euro 10.-/15.-/20.- (Schüler und Studenten Euro 8,-/13,-/18,-), Vorverkauf und Abendkasse Zum Werk Michael Tippett schrieb das Oratorium unter dem Eindruck der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Sein während der beiden ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs komponiertes Werk wollte Tippett trotz des darin ausgedrückten leidenschaftlichen Protestes gegen Unrecht und Unterdrückung ausdrücklich als Versöhnungswerk verstanden wissen. Tippett selbst hat auf die Parallelen seines Werkes zu den Bachschen Passionen hingewiesen. Statt des Evangelisten gibt es bei Tippett einen „Narrator“, der den Gang der Geschichte berichtet. An der Stelle der die Passionen gliedernden Choräle setzt Tippett an fünf Stellen Negro-Spirituals ein, ein weiterer Hinweis auf eine Minderheit, die jahrhunderte lang versklavt worden ist. Das Werk gliedert sich in drei Teile, die jeweils mit einem Einleitungschor beginnen und mit einem Spiritual schließen. Der erste Teil ist eine allgemeine Situations- 12 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 beschreibung: „Progroms in the east, lynching in the west, Europe brooding on a war of starvations. And a great cry went up from the peoples“. Den dramatischen Kern des Werkes bildet der zweite Teil. Hier erfüllt sich das Schicksal des „Kinds unserer Zeit“, das als Außenseiter vom Fanatismus seiner Peiniger verfolgt, in Schuld gerät und eingekerkert wird. Der dritte Teil trägt in seiner Aussage wieder allgemeinen Charakter. Begann das Werk mit der Dunkelheit des Winters, so schließt es mit der Hoffnung auf den Frühling. Im Verein von Solisten und Chor klingt das Oratorium mit dem breit ausgeführten Spiritual „Deep river“ aus. Tippetts „A Child of Our Time“ ist eine Mahnung zu Toleranz, Humanität und Gerechtigkeit, die in dieser Allgemeinverständlichkeit in der neueren Musik nur wenige Gegenstücke hat. Es verwundert nicht, dass das Werk bald über England hinaus drang und auch den europäischen Kontinent eroberte. Es wurde zu Tippetts meistaufgeführter Komposition. Anja Eichhorn erhielt seit ihrer Kindheit Unterricht in Cello, Orgel und Klavier und spielte als Cellistin in verschiedenen Orchestern und Streichquartetten. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Gesang und nahm den ersten Gesangsunterricht bei der Opernsängerin Anke Henseler. Es schloss sich ein Gesangsstudium bei Prof. Bertold Schmid (Musikhochschule Dortmund) an. Interpretationskurse, u. a. bei Michael Volle ergänzten das Studium. Anja Eichhorn ist Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes. Als Solistin arbeitet sie mit verschiedenen Orchestern wie z. B. den Bochumer Symphonikern, den Bergischen Symphonikern und der Neuen Philharmonie Westfalen zusammen. Regelmäßige Opernabende mit der Pianistin Kerstin Sieben runden ihre Tätigkeit ab. Darüber hinaus gibt sie ihr Wissen als Gesangslehrerin weiter. Außergewöhnlich ist, dass sie in ihrem Alter schon das jugendlich-dramatische Fach singt Frau Eichhorn hat in ihrem Repertoire die Requien von Brahms, Verdi und Dvoraks, außerdem noch dessen Stabat Mater und Te Deum. Ihr zukünftiger künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Oper, wo sie in Kürze die Partien ihres Fachs an verschiedenen Opernhäusern singen wird. Melanie Frenzel, geboren in Marl (Westfalen), erhielt schon früh Klavier- und Cellounterricht und begann mit 17 Jahren mit der Ausbildung ihrer Stimme bei Maria Friesenhausen in Bochum. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Carol Richardson und Gabriele von Glasow Operngesang und Musikpädagogik. Im Anschluss vertiefte sie ihre stimmliche Ausbildung bei Helmut Kretschmer in Detmold und besuchte Meisterkurse bei Judith Beckmann, Kurt Widmer und Anna Reynolds. Sie ist zweifache Preisträgerin beim VDMK Landeswettbewerb Gesang und hatte neben zahlreichen Konzerten bereits während ihrer Studienzeit ein Engagement am Staatstheater Oldenburg. Den Hauptschwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit legt sie auf den Oratorien- und Liedbereich. Ihr Repertoire reicht vom Barock bis zur Moderne. Eine rege Konzerttätigkeit führte sie neben dem deutschsprachigen Raum auch ins europäische Ausland. Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 13 Diese Engagements sind vielfach durch CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentiert. Daneben ist Frau Frenzel seit einigen Jahren an der Musikhochschule Hannover und an der Hochschule in Vechta als Dozentin für Gesang und Stimmbildung tätig. Gary Bennett wurde in Tasmanien (Australien) geboren. Nach dem Schulbesuch und einem kurzen Universitätsstudium in Mathematik und Physik nahm er ein privates Gesangsstudium auf. Schon nach kurzer Zeit gewann er in London ein Stipendium für das National Opera Studio. Anschließend wurde er für zwei Jahre Mitglied im Kölner Opernstudio, bevor er seine Karriere als freischaffender Künstler fortsetzte. Seine umfangreiche Tätigkeit als Operntenor führte ihn in die USA (Washington Opera, Greater Miami Opera), Kanada (Canadian Opera), England (Glyndebourne, Edinburgh Festival und BBC), zu den Salzburger Festspielen, nach Israel (Tel Aviv Opera), sowie an deutsche Bühnen wie Köln, Düsseldorf, Hannover, Bremen, Wiesbaden, Saarbrücken u. a. Ein weiterer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt im Oratorienbereich und im Liedgesang. Gerrit Miehlke wurde 1958 in Dortmund geboren. Im Hauptberuf ist er Lehrer für Mathematik und Musik am Gymnasium. Sein zweites Wirkungsfeld ist die recht umfangreiche Konzerttätigkeit als gefragter Bassist. In Dortmund bei Barbara Wendt, später bei Gertrud Dietrich-Maaß und schließlich in Köln bei Prof. Dietger Jacob erhielt er seine Gesangsausbildung. Konzertreisen führten ihn u. a. nach Frankreich, Polen und Italien. Er wirkte als Solist bei CD-Produktionen des Kammerchores der Uni Dortmund sowie des Christlichen Sängerbundes mit. In seinem Repertoire sind alle bekannten Oratorien-, Kantaten- und Messkompositionen vertreten. Hannelore Höft, geboren in Ochsenfurt am Main, genoss schon in jungen Jahren eine umfangreiche Ausbildung in Klavier, Orgel, Violine und Gesang. Nach dem Abitur folgte ein Kirchenmusikstudium (Hauptfach Orgel bei Prof. Günter Kaunzinger) mit Abschluss A-Examen an der Musikhochschule Würzburg. Daran schloss sich ein Aufbaustudium im Fach Orgel und ein Gesangstudium bei Prof. Adalbert Kraus und Prof. Horst R. Laubenthal an. Sie war Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe und Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes. Schon während des Studiums arbeitete sie als Assistentin beim Bachchor Würzburg, dem Cäcilienverein Frankfurt und dem Heidelberger Bachverein. Von 1988 – 1996 war sie Kantorin in Hildesheim und übt diese Tätigkeit seit 1997 an der Ev. Stadtkirche Unna aus. Seit 2002 hat sie im Kirchenkreis Unna auch das Amt der Kreiskantorin inne. Ihre Konzerttätigkeit als Dirigentin (u.a. bei der Kammeroper Veitshöchheim), Organistin, Cembalistin und Liedbegleiterin führte sie u. a. mit Künstlern wie Edith Mathis, Helen Donath, Günther Jena, John Neumaier, den Münchner Bachsolisten, dem Windsbacher Knabenchor und dem Hilliard Ensemble zusammen. Die Philipp-Nicolai-Kantorei Unna wurde 1949 vom damaligen Kantor der Ev. Stadtkirche Unna Uwe Röhl gegründet. Nach dessen Wechsel an den Dom zu Schleswig wurde Karl Helmut Herrmann für elf Jahre Leiter des Chores. 14 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Nach Reinhart Weiß folgte 1970 Martin Weimann der Berufung zum Kantor und Organisten an die Stadtkirche nach Unna. In dieser Zeit etablierte sich das Grundkonzept der Kantorei, das in der Singschule mit Musikalischer Früherziehung, Flötenunterricht und Gesang beginnt und im Kinderchor und in der Jugendkantorei den Sängernachwuchs für die Philipp-Nicolai-Kantorei vorbereitet. Neben der intensiv gepflegten a-cappella-Musik kommen die großen oratorischen Werke der Kirchenmusik von Bach bis zur Moderne zur Aufführung. Zuletzt erarbeitete die Kantorei sich eine weitere Dimension, indem sie das Händelsche Oratorium „Samson“ auswendig singend szenisch zum Jahr der Bibel 2003 auf der Bühne umsetzte. In der Gestaltung der Gottesdienste liegt ein weiterer Schwerpunkt, dem sich Kantorei, Jugendkantorei, Kinder- und Posaunenchor abwechselnd annehmen. Auch in der weltlichen Chormusik spannt sich der Bogen vom Volkslied über das Madrigal bis zum Musical. Das Höchberger Kammerorchester gründete sich 1982 unter der Leitung von Hannelore Höft. Die rund 25 ständigen Mitglieder setzen sich zusammen aus Musikern der verschiedensten deutschen Opern- und Sinfonieorchester sowie aus Studenten und Absolventen der Musikhochschule Würzburg. Das Repertoire umfasst alle großen Oratorien, u. a. von Bach, Mozart, Händel, Brahms, Elgar, Mendelssohn-Bartholdy, für die das Kammerorchester je nach Bedarf bis auf Sinfonieorchesterstärke vergrößert wird. Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Erarbeitung der Kammermusikliteratur vom Barock bis in die Gegenwart. Seit Jahren konzertiert das Ensemble mit den verschiedensten Dirigenten in ganz Deutschland. In Unna ist das Höchberger Kammerorchester durch gemeinsame Konzerte mit der Philipp-Nicolai-Kantorei bereits zu einem Begriff geworden. Sonntag, 20.06.04, 10.00 Uhr _________________________________________ Pauluskirche Kamen BLÄSER-GOTTESDIENST MIT LIEDPREDIGT Posaunenchor Kamen-Mitte Liturgin und Liedpredigt Pfarrerin Gunhild Krumme Leitung: Friedhelm Schmidt Programm Praeludium: Sinfonie für Bläser F-Dur Johann Christina Bach Bearbeitet von: H.-U. Nonnenmann Lieder EG 169,272,325,171 Postludium: Lörracher Ouvertüre, Jürgen Pfister Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 15 Sonntag, 20. Juni 2004, 10 Uhr _______________________________________ Ev. Stadtkirche Unna KANTATENGOTTESDIENST Johann Sebastian Bach Kantate 39: Brich dem Hungrigen dein Brot Pfr. Johannes Doering, Liturg Irene Düsberg, Sopran Melanie Frenzel, Alt Gerrit Miehlke, Bass Philipp-Nicolai-Kantorei Unna Höchberger Kammerorchester Leitung und Orgel: Hannelore Höft Ablauf des Gottesdienstes Johann Sebastian Bach (1685-1750) Präludium c-moll BWV 546 Begrüßung – Abkündigungen Gemeindelied EG 140 „Brunn alles Heils, dich ehren wir“ Psalm 36 Gloria Patri Gebet Kyrie EG 178, 2 Gloria EG 179,1 „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ Lesung – Halleluja Credo EG 184 „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ Predigt mit Bachkantate 39 „Brich dem Hungrigen dein Brot“ Gebet – Vater unser Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 16 Segenslied EG 171 „Bewahre uns, Gott“ Segen Johann Sebastian Bach (1685-1750) Fuge c-moll BWV 546 Irene Düsberg wurde in Nordhorn geboren. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Pädagogik in Dortmund und Berlin. Gleichzeitig nahm sie das Gesangsstudium auf und vollendete ihre Ausbildung zur Konzertsängerin bei Professor Peter Witsch in Köln. Ihr Repertoire umfasst Konzert- und Oratorienliteratur vom Frühbarock bis zur Moderne. Einen besonderen Schwerpunkt legt sie auf die Gestaltung von Liedprogrammen, die sie auch selbst moderiert. Konzerte im In- und Ausland, Rundfunk und CD-Aufnahmen gaben ihr Gelegenheit, auch unbekannte Kunstlieder sowie solche von vergessenen Komponistinnen zu Gehör zu bringen. Die Sopranistin lebt seit 1983 in Unna. Sie hat in den letzten Jahren ihr Tätigungsfeld stark auf die pädagogische Arbeit verlegt. Seit 1990 unterrichtete sie an der Musikhochschule Detmold, Abteilung Dortmund bis zur Schließung des Instituts im Frühjahr 2004. Daneben arbeitet sie als Dozentin für Stimmbildung im Projekt „Musikerziehung“ der Bertelsmannstiftung. Sonntag, 20. Juni 2004, 10 Uhr _______________________________________ Paul-Gerhardt-Kirche, Unna/Königsborn GOTTESDIENST ZU LIEDERN VON PAUL GERHARDT „Geh aus mein Herz und suche Freud“ – Trost und Ermutigung in schweren Zeiten Pfrn. Hannelore Hollstein, Liturgin Pfr. Rüdiger Pagenstecher, Liturg Paul-Gerhardt-Chor Günter Kohlmay, Leitung **************************************************** Sonntag, 20.06.04, 9.30 – 17.00 Uhr ___________________________________ KINDERGOTTESDIENSTTAG FÜR MITARBEITENDE Erich-Göpfert-Stadthalle Unna „Erzähl mir deine Träume“ – Gott auf der Spur Eine Veranstaltung des Westf. Verbandes für Kindergottesdienst mit Arbeitsgruppen, Kreativmarkt und Gottesdienst - und viel Musik **************************************************** Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 17 Sonntag, 20. Juni 2004 20.00 Uhr _____________________________________ Kamen, Pauluskirche ORGELKONZERT Wolfgang Zerer Kostenbeitrag Euro 8 (Schüler und Studenten Euro 5), Abendkasse Programm Dietrich B u x t e h u d e (1837 - 1707) Toccata in F, BuxWV 156 Hieronymus P r a e t o r i u s (1560 - 1629): „Wenn mein Stündlein vorhanden ist“ Johann Sebastian B a c h (1685 – 1750): Sonate in d-moll, BWV 527 Andante - Adagio e dolce - Vivace Sarabande aus der Französischen Suite Nr. 1, BWV 812 Johan B e e f t i n k : Suite für Orgel über ein Thema von J. S. Bach Introductie - Sarabande - Air - Intermezzo - Toccata Johann Christian Heinrich R i n c k (1770 - 1846) : „Flöten-Concert“ (aus der Orgelschule op. 55) Allegro maestoso - Adagio - Rondo / Allegretto Johann Ludwig K r e b s (J. S. Bach?) (1713 - 1780): „Wir glauben all an einen Gott“ J. S. B a c h Toccata und Fuge in F-Dur, BWV 540 Wolfgang Zerer (Hamburg) geboren 1961 in Passau, studierte Orgel in Wien bei Michael Radulescu und dort auch Dirigieren, Cembalo und Kirchenmusik. Seine Ausbildung ergänzte er in Amsterdam bei Ton Koopmann und in Stuttgart bei Ludger Lohmann. Er gewann Preise bei mehreren Orgelwettbewerben und ist weltweit gefragt für Meisterkurse, Konzerte und Jurytätigkeit. Seit 1989 hat er eine Professur für Orgel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 18 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Montag, 21. Juni 2004, 20.00 Uhr _____________________________________ Ev. Kirche am Markt Holzwickede KONZERT FÜR BLÄSER Bläserkreis Bochum Trompeten: Jörg Segtrop, Dominik Schugk, Brunhilde Buhl, Hannah Fricke Posaunen: Andreas Wagener, Stefan Külpmann, Jörg Holtkötter, Hajo Nast Tuba: Dietrich Biederbeck Leitung: Karl-Heinz Saretzki Kostenbeitrag Euro 10 (Schüler und Studenten Euro 7), Abendkasse Programm Samuel Scheidt (1587-1654) SUITE aus g Paduana - Galliarda für 4-5 Stimmen aus „Concentus sacri / Ludi musici 1621” Volker Bräutigam (*1939) HERR CHRIST, DER EINIG GOTTS SOHN (EG 67) WACHET AUF, RUFT UNS DIE STIMME (EG 147) Choral-Meditationen für 5 und 6 Stimmen Samuel Scheidt (1587-1654) CANZONA a 5 super Cantionem Gallicam aus “Concentus sacri / Ludi musici 1621” SINFONIA für 4 Posaunen aus: „Geistliche Kraftblümlein 1631“ Burghard Schloemann (*1935) HEUT TRIUMPHIERET GOTTES SOHN (EG 109) Choral-Meditation für 6 Stimmen Samuel Scheidt (1587-1654) PADUANA für 3 Posaunen aus „Geistliche Kraftblümlein 1631“ Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 19 Claudio Monteverdi (1567-1643) O ROSSIGNUOL Madrigal für 5 Stimmen aus: „Quatro libro di madrigali 1603“ Heinrich Schütz (1585-1672 O PRIMA VERA Madrigal für 5 Stimmen aus: “Opus 1, Madrigale 1611” Carlo Gesualdo di Venosa (1561-1613) TENEBRAE FACTA SUNT Responsorium für 6-8 Stimmen aus: „Responsorien 1611“ Samuel Scheidt (1587-1654) MISERERE MEI DEUS (Psalm 51.3) Geistliches Konzert für 6 Stimmen aus „Geistliche Konzerte auf alle Festtage, 1634“ Johann Sebastian Bach (1685-1750) CONCERTO „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ (Psalm 100) für 2 vierstimmige Chöre aus: BWV Anhang 160 Samuel Scheidt, dessen 350. Todestag in diesem Jahr Anlass seines Gedenkens gibt, stellt mit einer Auswahl von unterschiedlichen Kompositionen einen Schwerpunkt des Konzertes dar. Der am 03.11.1587 in Halle getaufte Samuel Scheidt ist auch in Halle am 24.03.1654 gestorben und dort beerdigt. Anders als seine berühmten gleichaltrigen Musikerkollegen und „directores musices“ Johann Hermann Schein (Leipzig) und Heinrich Schütz (Dresden), in der damaligen musikalischen Welt und Zeit bekannt geworden als die „drey berühmten S“ (nach Wolfgang Caspar Printz 1690), ist Scheidt nur zum Studium beim „deutschen „Organistenmacher“ Jan Peterzoon Sweelinck für ein Jahr nach Amsterdam aus Halle herausgekommen. Von Sweelinck hat Scheidt die aus Italien kommende Kunst der Reihen-Variationen übernommen und weitergeführt. Die weiteren musikalischen Einflüsse und Neuerungen hat er dann jeweils nur aus zweiter Hand erfahren und sie in seine Kompositionen einfließen lassen. Er komponierte und musizierte „für die Kirche“ und „für die Tafel“, schuf damit geistliche und weltliche Musik gleichermaßen, herausgegeben in sechs großen mehrbändigen Sammelwerken. 20 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Aus „Concentus sacri / Ludi musici“ einer Sammlung mit 3-8-stimmigen Instrumentalsätzen erklingt eine Suite und die berühmte Canzona Gallicam; aus den „Geistlichen Konzerten – den Liebliche Kraftblümlein“ musizieren die Bläser ein 6-stimmiges chromatisch angelegtes Konzert über Verse aus dem Bußpsalm 51. Zwei exponierte Motetten aus der Zeit des angehenden 17. Jahrhunderts von Heinrich Schütz und Carlo Gesualdo di Venosa machen die von Claudio Monteverdi aus Italien kommende Kunst musikalischer Dramaturgie deutlich. Das auf starke Gegensätzlichkeit angelegte Madrigal über einen weltlichen Text „O primavera – O schöner Frühling“ ist die erste gedruckte Komposition (Opus 1) von Schütz nach seinem Besuch bei seinem Lehrer Claudio Monteverdi in Venedig. Sein Madrigal über einen Text von Giovanni Boccaccio „Nachtigall, wie klagst du so süß“ stammt aus dem vierten Madrigalbuch des berühmten Italieners, der mit seinen Ideen der Musik seiner Zeit neue Möglichkeiten des effektvollen Musizierens eröffnet hat. Von dem exaltierten Grafen Gesualdo aus Venosa erklingt aus seinen berühmten Karfreitags-Responsorien eine klanglich höchst ausdrucksstarke Musik, die nicht nur damals, sondern bis heute richtungweisend für kühne und gewagte harmonische Akkordfolgen darstellt. Bläser-Choralvorspiele der Kirchenmusiker und Komponisten Volker Bräutigam und Burghard Schloemann stellen eindrucksvolle Musikinterpretationen der Choralmelodien und Auslegungen der bekannten Liedstrophen dar, die neben der Funktion als Vorspiel auch als selbstständige konzertante Meditationen eingesetzt werden können. Die doppelchörige Motette „Jauchzet dem Herren“ gehört bis heute zu den Motetten von Johann Sebastian Bach mit „zweifelhafter Echtheit“. Wahrscheinlich handelt es sich um eine von Bach bearbeitete Komposition von Georg Philipp Telemann, der Bach zwei eigene Sätze hinzugefügt hat. In der instrumentalen Fassung als „Concerto“ ist sie für Bläser eine willkommene Möglichkeit konzertanter doppelchöriger Darstellung. Dienstag, 22. Juni 2004, 12 Uhr _______________________________________ Ev. Stadtkirche Unna MUSIK & WORT ZUR MARKTZEIT Pfr. Jörg-Uwe Pehle, Liturg Barbara Röss, Sopran Hannelore Höft, Orgel Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 21 Ablauf Frantisek Xaver Brixi (1732-1771) Präludium D-Dur Begrüßung Peter Spangenberg „Als bekäme ich Flügel“ (Ps. 23) Antonin Dvorak (1841-1904) „Gott ist mein Hirte“ (Aus den Biblischen Liedern) Peter Spangenberg „Wie ein großer Freund“ (Ps. 25) Antonin Dvorak „Hör, o Vater, wie ich dich bitte“ (Aus den Biblischen Liedern) Peter Spangenberg „Vergesst mir den Blues nicht“ (Ps. 150) Antonin Dvorak „Herr, o mein Gott, lass ein neues Lied mich dir singen“ (Aus den Biblischen Liedern) Segen Gemeindelied EG 321 „Nun danket alle Gott“ Barbara Röss, geboren 1979 in Unna, begann im Alter von fünf Jahren mit der musikalischen Früherziehung in der Ev. Singschule Unna e.V. unter der Leitung von Martin Weimann. Vom Kinderchor über den Mädchenchor bis hin zur Kantorei hat sie alle Möglichkeiten der musikalischen Fortbildung an der Ev. Stadtkirche Unna genutzt und durch Klavierunterricht ergänzt. 1997 begann sie in den USA ihre gesangssolistische Ausbildung, die sie seit 1998 bei Guntram und Hannelore Höft hier in Unna fortsetzt. Den Schwerpunkt ihres Gesangs bildet das Lied und Oratorium. Trotzdem darf ihre Vorliebe für das Musical nicht zu kurz kommen. Neben dem Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (Politikwissenschaft, öffentliches Recht und Soziologie) ist sie begeisterte Mitarbeiterin der Lokalen Medien (1994-1997 Hellweger Anzeiger, seit 1998 Antenne Unna). 22 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Dienstag, 22. Juni 2004, 20.00 Uhr ____________________________________ Pauluskirche Kamen ALL OVER THE WORLD Bläsermusik von Klassik bis Pop Kostenbeitrag: Euro 10,- (Schüler / Studenten Euro 7,-); Abendkasse Programm Georg Friedrich Händel (1685 - 1756) Ouvertüre & Allegro aus der Feuerwerksmusik Begrüßung Arcangelo Corelli (1653 - 1713) Sonata B-Dur Allemanda – Grave - Corrente Johann Pachelbel (1653 - 1706) Kanon Alexandre Guilmant (1837 - 1911) Élévation (Erhebung) Rolf Schweizer (1978) Doppelchörige Festmusik in B Gemeinsames Lied: Let´s sing and praise God for his grace M.W. Smith (Melodie) / Robert Batdorf (Satz) How majestic is your name Solo-Vortrag Band Traditional / Dieter Wemdel (Satz) He´s got the whole world in his hands Traditional / Ansgar Sailer (Satz) Go tell it on the mountains Traditional / Dieter Wendel (Satz) Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 23 Swing low, sweet chariot Traditional / Helmut Lammel (Satz) O when the saints go marching in Solo-Vortrag Band Ben Bernie, Kenneth Casey, Maceo Pinkard / Ansgar Sailer (Satz) Sweet Georgia Brown Dick & Melodie Tunney (Text + Melodie) / Dieter Wendel (Satz) Let there be praise Schlusswort Traditional / Jochen Rieger (Satz) Amen Brass Connection and Band Leitung: Matthias Schnabel Brass Connection ist eine Bläsergruppe aus dem Gebiet des CVJM-Westbund unter Leitung von Bundesposaunenwart Matthias Schnabel. Diese Gruppe hat schon mehrere CD´s zu der gleichnamigen Notenheftreihe „Majesty“ eingespielt. Sie finden großen Anklang bei Bläsern und Zuhörern und haben sich dadurch in den Posaunenchören etabliert. Brass Connection setzt sich aus Bläsern verschiedener Posaunenchöre des CVJM-Westbundes zusammen. Durch ihr breit gefächertes Programm wollen Sie möglichst viele Menschen ansprechen. Der englische Name Brass Connection ergab sich aus der Übersetzung des Anliegens, das sie zum Ausdruck bringen wollen: Brass Connection bedeutet soviel wie „Blech(bläser)Verbindung“. Dies wird in 3 Punkten spürbar: Musikalisch: Die Verbindung zwischen unserer reichen Musiktradition, der sogenannten „klassischen“ Musik und den Musikstilen unserer Zeit, den vom Pop und Jazz inspirierten Arrangements. Menschlich: Musik kann Brücken bauen und Grenzen überwinden, sie ist universell und international. Musik ist eine der schönsten Gaben die uns Gott gegeben hat, und fast jeder Mensch ist durch Musik ansprechbar. Geistlich: Gott loben ist das zentrale Anliegen. Die Musik soll nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck sein, nämlich um Gott zu loben und die von ihm gegebenen Gaben zu seiner Ehre einzusetzen. Die Musik soll auf den aufmerksam machen, der unsere Verbindung zu Gott selbst ist: Jesus. Wenn wir mit Jesus in Verbindung kommen, dann finden wir dahin zurück, wofür uns Gott eigentlich geschaffen hat: nämlich in Gemeinschaft bzw. Verbindung mit ihm zu leben. Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 24 Mittwoch, 23.06.04, 20.00 Uhr ________________________________________ Ev. Stadtkirche Unna, Kirchplatz CHORKONZERT Mass of Joy Gospelmesse von Ralf Grössler (1998) Joanne Bell, Sopran (Hamburg/USA) Kantorei Wellinghofen Projektchor Wellinghofen 2004 erweiterter Kammermusikkreis Wellinghofen ein Bläserensemble ein Schlagzeugensemble Leitung: Ingomar Kury Kostenbeitrag Euro 8 / 12 (Schüler und Studenten Euro 6 / 10), Abendkasse Aufbau der Mass of Joy Psalm (Psalm 30) Kyrie (Psalm 30, 126) Gloria Credo Choralmeditation (EG 179; Psalm 143, 10) Sanctus (Jesaja 6, 3; Psalm 118, 24-26) The Lord’s Prayer (Das Vater Unser) Agnus Dei Finale (Jesaja 35, 10) Zum Werk Eine Masse Freude, so übersetzte ein Kritiker nach dem Erlebnis der Uraufführung im Oktober 1998 sehr frei den Titel dieser Gospelmesse. Freude nehmen und geben ist in der Tat Inhalt und Programm dieser Musik. Freude nehmen aus der Jahrhunderte alten Musikgeschichte und von Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft, Freude geben mit neuer Musik von Menschen für Menschen der Gegenwart und Zukunft. Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 25 1. Psalm Wie durch den Nebel der Jahrhunderte klingen die Gebete der Mönche zu uns. “Cantate Domino” (Singt dem Herrn): Ein uralter Aufruf in einer uralten Sprache, ein Motto, seit Generationen liturgische Prämisse zum Gotteslob und hier Einstieg in die Gospelmesse Mass of Joy. Es erinnert in seiner Programmatik an das “Soli Deo Gloria” (Allein Gott sei Ehre), das Johann Sebastian Bach unter jedes seiner Musikstücke schrieb. Dieser Zuruf wird wie eine Aufforderung von der Solistin - in moderne Rhythmen und die englische Weltsprache transferiert - übernommen: “Sing to the Lord”, und mit dem Zusatz “all your Saints” erweitert. Dieser Texterweiterung umfasst alle Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, verbindet sie und spricht ihnen die Möglichkeit zu, gemeinsam und füreinander Musik zu machen. Ralf Grössler geht in der “Mass of Joy” eine Reise durch die Musik an, die sich durch alle uns vorstellbaren Dimensionen erstreckt. Vielfalt des Menschen, Breite des Raumes und Tiefe der Zeit - all diese Komponenten finden sich immer wieder in der ganzen Messe. Z.B. das Thema Zeit im Psalm: Der Moment des Ärgers währt gering gegenüber Gottes Ewiger Güte. Tränen fließen in der Nacht, doch der Morgen bringt die Freude. Übertragen auf die Zeitgeschichte umfassen diese Texte alle vergangenen und zukünftigen irdischen Zeitepochen. Die Nacht kann auch das dunkle Mittelalter sein, der Morgen die strahlende Zukunft des Reiches Gottes. Musikalisch ausgedrückt wird die Freude übrigens durch die mittelalterlich wirkenden Fanfaren, die das Erscheinen der Freude wie einen König begrüßen. Freude bringt hier auch das Singen, der Chor wiederholt den Aufruf: “Sing to the Lord!” 2. Kyrie Auch hier hören wir zu Beginn wieder die Mönche, nicht zufällig mit dem Jahrtausende alten griechischen Ruf “Kyrie eleison”. Die Chöre übernehmen den gewaltigen und vielstimmigen Ruf, von Pauken unterstützt, und erinnern uns in Harmonik und Opulenz stellenweise an große romantische Chorwerke. Kurz aufeinander folgen die drei Weltsprachen Lateinisch, Griechisch und Englisch, damit die Texte für alle Generationen verständlich sind. Die Solistin erfleht in einem bewegenden Solo Gottes Gnade. Besonders beachtenswert ist die Lautmalerei des Wortes “mercy” (Gnade). Schließt man die Augen, könnte man sich in eine verräucherte Bar versetzen, wo Pianist und Sängerin gerade eine etwas melancholische Phase haben. Die Begleitung des Solos wird hauptsächlich vom Klavier bestimmt, wobei jedoch die “Chöre der Jahrhunderte” im Hintergrund immer wieder durchklingen. Die Klage mündet übergangslos, wie es in der Tradition der Messe üblich ist, in das Gotteslob, hier in einen freudigen Swing, - Klagelied wird zu Freudentanz. Doch noch ist das Gloria nicht endgültig erreicht, noch einmal flehen die Chöre um die Gnade Gottes. Fast ausweglos scheint die Klage, tief ergreifend der vielstimmige A-Capella-Satz: “Die mit Tränen sähen....” doch 26 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 der Übergang zum Gloria ist nun mit dem Satzende “...werden mit Freuden ernten” tatsächlich möglich. Auch hier wieder ein Hinweis auf die Zeit. 3. Gloria Das Gloria wird von einem gewaltigen barocken Gloria-Ruf eröffnet, um dann in einen modernen Swing und auch von der lateinischen in die englische Sprache überzuwechseln. Hier rufen sich die Chöre die Lobpreisungen gegenseitig zu. Richtig barock wird es in der Fugenexposition über das Thema ”You alone are the holy one”, das sich aber nicht lange als Gospelfuge verleugnen lässt. Die Sängerin paraphrasiert über das Thema, die Bläser spielen eine Autohupenfanfare, wie man sie sich aus Amerikas Großstadtschluchten vorstellt - Musik von der Straße! 4. Credo Im Credo weist der Komponist auf die räumliche Dimension der Musik hin. Es ist mit “Blues” überschrieben. Ein Blues, schwärzeste Musik von der Straße, ist noch heute in den USA nicht salonfähig. Indem Ralf Grössler gerade das Credo, das Bekenntnis, das alle Menschen christlichen Glaubens in der Welt miteinander verbindet - zeitlich und räumlich! - in diesen Rhythmus setzt und auch hier wieder besonders mit dem Hammondorgelsound stellenweise verräucherte Baratmosphäre aufkommen lässt, hebt er zugleich jede Musikform und jeden Menschen auf eine gemeinsame Stufe. Alle Musikformen sind gleichwertig, alle können dem Lobe Gottes dienen. Fuge oder Blues, Psalm oder Swing, Arie oder Soul, Choral oder Techno. Sogar die auskomponierten Autohupen werden zu Fanfaren des Gotteslobs, wenn es heißt: “Von dort wird ER kommen zu richten die Lebenden und die Toten.” Und letztendlich sind auch alle Menschen jeglicher Herkunft und Anschauung gleich viel wert vor Gott, ob Gospelchor oder Kantorei, schwarz oder weiß, arm oder reich, in Villen oder auf der Straße lebend. Die Musik und das gemeinsame Erleben von Musik soll sie vereinen und nicht trennen. Musikalisch interessant ist die Wanderung durch die Tonarten - auch hier ist musikalische Breite möglich -, die eine steigernde Wirkung bis zur “Auferstehung” erzeugt. 5. Meditation Die Überleitung wird von den “Autohupen” übernommen: Als Fanfaren stellen sie das Thema in den Raum: “Allein Gott in der Höh´ sei Ehr”. Es ändert sich gewissermaßen der Blickwinkel: War er in den bisherigen Teilen der Messe auf die menschliche Zeit und die Lebensräume der Menschen gerichtet, folgt jetzt quasi ein betrachtender Blick nach oben. Beinahe fassungslos ob der Größe Gottes können wir in den sich einer breiten Bekanntheit erfreuenden mittelalterlichen Choral einstimmen. Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 27 Die musikalische Form der Meditation ist die einer Choralbearbeitung der Barockzeit, wobei die rhythmischen und harmonischen Elemente auch diese Musikform sich anstandslos in der Gegenwart ansiedeln lassen. Der ruhige Mittelteil lässt echte meditative Stimmung aufkommen, das Solo bittet um Wohlgefallen und Führung: An der Stelle: “Ein Wohlgefallen Gott an uns hat” hat der Komponist regelrecht innegehalten. Er war sich dieser Aussage sehr unsicher, bei allem was der moderne Mensch so alles tut. Daher fand er es angebrachter, erst einmal um Wohlgefallen und Führung zu bitten. Was das für jeden einzelnen Menschen speziell bedeutet, bleibt als Raum für Meditation offen. 6. Sanctus Die Komposition des Sanctus wird zu Beginn dem Anspruch einer klassischen Kantorei durchaus gerecht. Imposant intonieren die Bläser das Thema, strahlend setzt der Chor den lateinischen Text in Szene - man glaubt sich in eine ältere Messe zurückversetzt. Dann jedoch vollzieht sich unmerklich der Rhythmus- und Tempowechsel und mit einemmal, ohne, dass der Übergang als abrupt oder unmotiviert erscheint, ist der Stil gospelig-swingend. Diese Musik macht einfach Spaß! Sowohl den Musizierenden - Sänger, Solistin wie Instrumentalisten haben ihren Auftritt, ihre Möglichkeit, die Freude an dieser Musik auszudrücken - als auch den Zuhörenden. Ein besonderes Vergnügen bereitet die nun völlig dem klassischen Klang beraubte Gospelfugenexposition. Die anschließende Steigerung und fast unendliche Wiederholung eines Themenkerns bietet die Möglichkeit, völlig aus den Noten und damit aus sich selbst herauszukommen und nur noch Freude beim Singen und Hören zu empfinden. 7. The Lord´s Prayer Mit dieser Vaterunser-Vertonung wird nach dem vorläufigen Ausbruch der Freude zunächst wieder besinnliche Atmosphäre hergestellt. Wie Seifenblasen steigen die Töne des Vibraphons zum Himmel, still beginnt das Gebet mit dem Solo der Sängerin. Bewusst hat Ralf Grössler diesen Anfang des Gebets im Himmel gelassen. Der fundamentale Bass fehlt völlig. Erst bei der Bitte um das tägliche Brot wird das Vaterunser zu einem existenziell irdischen Gebet. Der Chor und das Orchester verstärken und rhythmisieren zusätzlich an dieser Stelle. Dann folgt eine Steigerung durch die Bitte “Save us” (Errette uns) bis hin zum Lobpreis am Schluss “Denn Dein ist das Reich...”, der dann als strahlender Part für die gesamte Besetzung wieder quasi ins Himmlische zurückkehrt Es ist eigentlich die gesamte Breite des Lebens vor der Geburt, die Geburt als den Beginn irdischer Bedürfnisse und das Leben nach dem Tod zusammengefasst. Das Vaterunser, einer der ältesten Texte des Neuen Testaments, ist für die modernen Menschen so aktuell wie für die Betenden in den vergangenen Jahrhunderten. Es kann allein und in der Stille gesprochen werden, betrifft also den Men- 28 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 schen als Individuum mit seinen persönlichen Problemen, und, wie es in Gottesdiensten üblich ist, im Kollektiv, um für die Gemeinschaft und die Menschheit zu beten. Das wird in dieser Messe durch die Musikform und die wechselnde Besetzung ausgedrückt. 8. Agnus Dei In starker musikalischer Anlehnung an das Kyrie beginnt das Agnus Dei. Doch schon in den ersten Takten taucht im Saxophon das melodische Agnus-Thema auf, das dann nach dem “klassischen” Teil in Orchester, Solo und Chor besonders ausgeführt wird. Die Aussage “you take away” (du trägst hinweg) wird in der Melodie hoffnungsvoll strahlend betont, dem gegenüber die “sins of the world” (Sünden der Welt) sehr nachdenklich auskomponiert sind. Wie schon im Kyrie ist selbst im tiefsten Leid bereits die Zuversicht enthalten, dass sich alles zum Guten, zur Ewigen Freude wenden kann. Dabei ist die wachgehaltene Erinnerung an das Lamm Gottes, Jesus Christus, quasi die Brücke zwischen der Welt und der Ewigkeit, zwischen Mensch und Gott, zwischen Leid und Freude. Das Agnus Dei der Mass of Joy bildet so das Bindeglied zwischen dem sehr menschlichen Gebet “Vaterunser” und dem Segen Gottes, wie er im Finale dargestellt wird, zwischen dem irdischen Jubel im Sanctus und der Ewigen Freude des Finales. 9. Finale Der Beginn erinnert an eine Melodie der Messe: Das “Cantate Domino” des Anfangs lässt noch einmal einen kurzen Blick in die Vergangenheit werfen. Anklänge an die Musik Gershwins sind hier nicht zu überhören. Dann jedoch ist nur noch Zukunft angesagt: Die zunächst von der Solistin und später vom Chor übernommene Heilszusage für alle Menschen, wird in drei Abschnitte oder Strophen geteilt. Vom allgemeinen “they” (sie - alle Menschen), wird der Bogen über das “We” (wir - die Ausführenden) bis zum eindrucksvollen und das Publikum und die Ausführenden auf besondere Weise verbindende “you” (Du) geschlagen. Sehr viel Gewicht wird auf das gemeinsame Singen gelegt! “We will sing together” - Vorschlag und Versprechen. Der Komponist versteht es immer wieder, die Spannungssteigerung von Strophe zu Strophe durch ruhigere aber nicht minder faszinierende Instrumentalmomente vorübergehend zu unterbrechen, z. B. durch einige Takte, die durch beliebige Wiederholung der Solistin absolut freies Improvisieren ermöglichen. Besonderer Schwerpunkt liegt hier in dem Text “everlasting Joy” (ewige Freude), der Blick in die Zukunft. Und wie es so ist mit der Ewigkeit, nimmt es auch nicht Wunder, dass nach dem Ende des Finales die Messe doch noch nicht zu Ende ist, sondern die “ewige Freude” der letzten Takte noch einmal wiederholt wird. Dieser überraschende Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 29 Effekt bewirkt tatsächlich eine nochmalige Steigerung der Freude an dieser Komposition! © Kirsten Michaelis-Braun, Marburg 2000 Joanne Bell wurde in Riverside California geboren. Ihre Eltern erkannten früh die spezielle Begabung ihres Kindes, die sie dann entsprechend förderten. In der kleinen Gemeinde, in der sie aufwuchs, erhielt sie die Gelegenheit, während Radio Shows, Liederabenden, Klavierwettbewerben, in Kirchen und Synagogen aufzutreten. Später in der großstädtischen Atmosphäre von San Francisco Bay sang sie als Solistin in Kirchen, Gemeinden und im College Chor. Schließlich trat Joanne Bell in die Welt der Oper ein und spielte führende Rollen, ohne jemals eine Oper vorher gesehen zu haben. Während des Studiums wurde sie von dem Avantgarde-Komponisten Gerhard Samuel eingeladen, sein Werk The Relativity of Icarus zu singen. Die erste Vorstellung machte Joanne Bell über Nacht berühmt. Während dieser Zeit erhielt sie mehrere Auszeichnungen, Stipendien und absolvierte ihren Bacheolor of Arts of Music an der California State University, Hayward mit Zusatzstudien an den Konservatorien von San Francisco, Oberlin und Cincinnati. 1972 erhielt Joanne Bell einen Lehrauftrag an der Appalachian State University in North Carolina, wo sie nach einem Jahr Lehrzeit für den „Outstanding Teacher of the Year award“ nominiert wurde. Nach dem zweiten Jahr wurde sie in die Pi Kappa Lamda National Music Honor Society aufgenommen. Während sie unterrichtete sang sie in Opernhäusern der USA und Kanada. Weitere Studien brachten Joanne Bell nach Österreich. In Graz war sie die erste Frau, die ein Stipendium an dem Summer American Institute of Musical Studies erhielt. Joanne Bell entwickelte eine große Bandbreite zwischen Klassik und Jazz und ist in ihrem Gesang und ihrer Sprachtechnik sowohl in der englischen als in der deutschen Sprache zu hause. Seit 1984 arbeitet sie mit Ralf Grössler zusammen. In Hamburg wohnhaft hat sie sich dort durch verschieden Auftritte einen Namen gemacht. Ralf Grössler, der Komponist zahlreicher Gospelkompositionen, wurde 1958 geboren. Erste Kompositionen entstanden im Alter von 12 Jahren. Erste Veröffentlichungen im StrubeVerlag lagen bereits während seines Studiums der evangelischen Kirchenmusik an der Musikhochschule München vor. Seit 1984 arbeitet Grössler eng mit der Gospelsängerin Joanne Bell zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden drei Gospelmessen, eine Gospelsinfonie und das Musical „Living Dreams“. Dazu sind mittlerweile drei Gospelhefte mit traditionellen Spirituals und neuen Gospelsongs im Strube-Verlag erschienen. CDs zu den Messen „Missa parvulorum dei“ und „Mass of Joy“ sind ebenfalls im Strube-Verlag, München, erhältlich. Seit 1989 ist Ralf Grössler Kirchenmusiker an der Alexanderkirche Wildeshausen. 30 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Donnerstag, 24. Juni 2004, 20.00 Uhr __________________________________ Ev. Stadtkirche Unna CHORKONZERT Englische Chor- und Orgelmusik Helmut Fleinghaus – Orgel Chor der Hochschule für Kirchenmusik Herford Leitung: Hildebrand Haake Programm William Byrd (1543-1623) „Venite comedite“ „Senex puerum“ Zwei Motetten für 4-stg. Chor Thomas Weelkes (1576 – 1623) „Hosanna to the Son“ Motette für 6stg. Chor Maurice Greene (1695 – 1755) Aus „Twelve Voluntaries for the Organ or Harpsichord“ Nr. 5: G-Dur – Nr. 8: c-moll Edward Elgar (1857 – 1934) “Ave maris stella“ „Intende voci orationis meae“ Zwei Motetten für Chor und Orgel Ralph Vaughan-Williams (1872 – 1958) Aus „Three Preludes founded on Welsh Hymn Tunes“ Nr. 2: Rhosymedre (Andantino) – Nr. 3: Hyfrydol (Moderato maestoso) Benjamin Britten (1913 – 1976) „Hymn to the virgin“ für Doppelchor Edward Elgar Sonate G-Dur für Orgel op. 28 Allegro maestoso – Allegretto – Andante espressivo – Presto (comodo) Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 31 Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) „Kyrie eleison“ „Ehre sei Gott in der Höhe“ für Doppelchor Samuel Wesley (1766 – 1837) Voluntary and Fugue D-Dur für Orgel Very Slow – Allegro Charles Villiers Stanford (1852 – 1924) „Justorum animae“ „Coelos ascendit hodie“ „Beati quorum via integra est“ Drei Motetten op. 38 für 6-8stg. Chor Hildebrand Haake studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, wo er 1985 seine Diplomprüfung im Fach Chor-und Ensembleleitung ablegte (Prof. Wolfram Wehnert). 1987 beendete er mit demselben Abschluss das Studium zum Gesanglehrer (Prof. Gerhard Faulstich). Von 1983-87 hatte H. Haake zahlreiche Aufgaben als Stimmbildner, u.a. für den Landesjugendchor Niedersachsen und die Camerata Vocale Hannover. 1986-93 leitete er den Heinrich-Schütz-Kreis Hannover, seit 1980 ist Haake auch als Konzertsänger tätig. 1987 wurde er Dozent, 1991 Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik Herford. In dieser Funktion leitet er den Hochschulchor sowie die Westfälische Kantorei. Mit diesen Ensembles gestaltete H. Haake Uraufführungen, (J.H.E. Koch: Lukas-Passion, B. Schloemann: Kantaten) sowie Aufnahmen für WDR und SFB. Haake ist Initiator und Leiter der Herforder Chorfesttage. Helmut Fleinghaus, geboren 1958, stammt aus Wuppertal. Seine Studien an Musikhochschule und Universität Köln schloss er in den Jahren 1981 bis 1983 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt in Musik und Philosophie, dem A-Examen für evangelische Kirchenmusiker, der Künstlerischen Reifeprüfung im Fach Orgel und der Promotion in Musikwissenschaft – mit einer Dissertation über Die Musikanschauung des Erasmus von Rotterdam – ab. Seine Lehrer waren in den Fächern Orgel und Improvisation Prof. Clemens Ganz und Prof. Dr. Henning Frederichs und als Doktorvater Prof. Dr. Heinrich Hüschen. Nach dem Referendariat in Hagen und Schwelm folgte 1986 das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an der Sekundarstufe II. Seit 1985 unterrichtet Fleinghaus die Fächer Orgel und Musikgeschichte an der Hochschule für Kirchenmusik Herford. Seine Konzerttätigkeit führte ihn durch verschiedene Länder Europas und in die USA. Daneben trat er durch Veröffentlichungen, Platten-, CD-, Funk- und Fernsehaufnahmen hervor. Seit 1987 nimmt er neben seiner Lehrtätigkeit in Herford Aufgaben als Orgelsachverständiger der Evangelischen Kirche von Westfalen wahr. 1991 wurde er zum Professor ernannt, 1995 zum stellvertretenden Rektor der Hochschule für Kirchenmusik in Herford gewählt. 32 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Freitag, 25. Juni 2004, 12 Uhr ________________________________________ Ev. Stadtkirche Unna MUSK & WORT ZUR MARKTZEIT Pfr. Jörg-Uwe Pehle, Liturg Tobias Wittig, Orgel Ablauf Johann Sebastian Bach (1685-1750) Fantasie g-moll BWV Begrüßung Gemeindelied EG 611 „Der Himmel geht über allen auf“ Hanns Dieter Hüsch „Kirche ist zu“ Leon Boellmann (1862-1897) Priere a Notre Dame (Aus der Suite gotique) Hanns Dieter Hüsch „Der liebe Gott und das Himmelszelt“ Gemeindelied EG 499 „Erd und Himmel sollen singen“ Hanns Dieter Hüsch „In der Nähe deines Himmels Tobias Wittig (*1984) Improvisation Tobias Wittig, geboren 1993 in Unna, erhielt im Alter von sieben Jahren seinen ersten Klavierunterricht bei Paula Overbeck in Unna. Mit elf Jahren begann sein Orgelunterricht KMD Martin Weimann, den er nach dessen Pensionierung bei Kantorin Hannelore Höft fortsetzte. Seit seinem 14. Lebensjahr versieht er den Orgeldienst an St. Katharina in Unna. 1999 begann er eine Ausbildung zum C-Examen für nebenamtliche Kirchenmusiker in Dortmund, welche er 2001 mit Auszeichnung abschloss. Erste Erfolge als Konzertorganist, u. a. bei den UNNAER ABENDMUSIKEN und Liedbegleiter weisen in eine viel versprechende Zukunft. Nach dem Abitur 2002 am Pestalozzi Gymnasium Unna nahm er das Studium der Physik an der Universität Dortmund auf. Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 33 Freitag, 25.06.04, 12.00 Uhr __________________________________________ Lutherkirche Kamen ORGELMUSIK ZUR MARKTZEIT Werke von Mendelssohn Bartholdy Sebastian Söder, Orgel Freitag, 25.06.04, 16.00 Uhr __________________________________________ St. Katharina-Kirche Unna LEARNING GOSPEL Kurzworkshop zum „Reinschnuppern“ für alle Musikbegeisterten ab 13 Jahren Leitung: Helmut Jost Martin Bartelworth zeigt wie es geht: Helmut Jost Wer kennt sie nicht die hüftschwingenden Nonnen von „Sister Act“. Doch wie singt man Gospel? Im Rahmen der Landeskirchenmusiktage wird ein Kurzworkshop angeboten der bereits nach zwei Stunden erste verblüffende Ergebnisse erzielt. Helmut Jost, Musiker, Produzent und Arrangeur hat in den vergangenen Jahren sich mehr und mehr der Gospelmusik verschrieben. Zahlreiche Gospelproduktionen gehen auf den begnadeten Musiker zurück und auch so manches Festival trägt seine Handschrift. In inzwischen über 200 Workshops vermittelt Jost bundesweit die Freude an der Gospelmusik. Den größten Gospelchor aller Zeiten wird er auf dem nächsten Gospelkirchentag in Bochum mit über 3.000 Sängerinnen und Sängern formieren. Für die Landeskirchenmusiktage ist Jost einmal hautnah zu erleben. Mit der Kurzschulung „Learning Gospel“ möchte er allen Gospel-interessierten einen Einblick in die zauberhafte Welt des Gospels ermöglichen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Ebenso wenig braucht man Angst vor einem Vorsingen haben. „Hier geht es nicht vor wie bei einem strengen Lehrer“ so Jost. „Vielmehr werden wir gemeinsam eine Menge Spaß haben“ ist sich Jost sicher. Eingeladen zu diesem besonderen Kurzworkshop sind alle, die einmal Gospel nicht nur hören, sondern unter fachmännischer Leitung auch singen wollen. Der Teilnehmerbeitrag beträgt aufgrund von Zuschüssen nur 10.00 Euro inkl. Notenheft. Anmeldung: Tel.: 02302-28222-0 (Creative Kirche Witten) oder www.gospel.de 34 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Freitag, 25.06.04, 17.00 Uhr __________________________________________ Neues Gemeindehaus Kamen Schwesterngang 1 KINDERMUSICAL ZUM MITSINGEN „Ritter Rost macht Urlaub“ Kinder der Diesterweg-Grundschule Kamen Kinderchöre der Ev. Kirchengemeinde Kamen Leitung: Elke Kappen (Für Kinder, die sich dem Projekt anschließen möchten, gibt es 2 vorbereitende Proben am 22. + 24. Juni, 15 - 17h) Anmeldung an: Ev. Gemeindebüro, Schwesterngang 1, Kamen (Tel.: 02307-10049) Freitag, 25.06.04, 18.00 Uhr __________________________________________ Pauluskirche Kamen TURMBLASEN Posaunenchöre Kamen-Mitte und Methler Leitung: Friedhelm Schmidt Freitag, 25.06.04, 20.00 Uhr __________________________________________ St. Katharina-Kirche Unna “NIGHT OF GOSPEL” ein emotionales “Gospelfeuerwerk“ Mit David Thomas, Ruthild Wilson, Helmut Jost Witten Community Choir, Gospel Generation Freudenberg Leitung: Helmut Jost, Andreas Rinke Kostenbeitrag Euro 10 (Schüler und Studenten Euro 7), Abendkasse “Black & White Gospel in Perfektion” – mit dieser griffigen Formel lässt sich am besten das beschreiben, was in St. Katharina (Unna) am Fr. 25.06. um 20.00 Uhr die Besucherinnen und Besucher erwartet. Im Rahmen der Landeskirchenmusiktage wird die „Nigth of Gospel“ mit nationalen und internationalen Gospelstars und einem über 100-köpfigen „Masschoir“ präsentiert. David Thomas, Helmut Jost und Ruthild Wilson zählen zu den kreativsten und nachhaltigsten Inputgebern der Gospelbewegung in Deutschland. So wurde z.B. David Thomas lange Jahre im legendären „Starlight Express“ zum Musicalstar. Entsprechend lang ist die Referenzliste der Musiker. Dort finden sich Namen wie Phil Collins, Xavier Naidoo, Curt Cress Jessy Dixon, oder Edwin Hawkins (Oh happy day) Gospel steckt an: „Wir sind uns sicher, dass es das Publikum nicht lange auf den Bänken hält“, schwärmt Andreas Rinke einer der Organisatoren. „Ich habe be- Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 35 reits mehre Male die besondere Atmosphäre mit Gänsehaut die durch die Tiefe der Gospelmusik entsteht erlebt“. Auf das, was jetzt durch die Landeskirchenmusiktage zustande gekommen ist, freut sich Rinke mit großer Begeisterung. „Das wird ein großes Fest was man lange nicht vergessen wird“. Erstmalig formieren sich zwei der renommiertesten Gospelchöre in Westfalen zu einem großen Gospelchor. Gemeinsam bilden der Witten Community Choir und die Gospel Generation aus Freudenberg den für die Gospelkonzerte typischen „Masschoir“. Über 100 Stimmen wollen St. Katharina in die Atmosphäre einer Baptistenkirche in Harlem tauchen und die Herzen der Zuhörer mit ihrem Gesang erobern. Samstag, 26. Juni 2004, 10.30 Uhr ____________________________________ Martin Luther Haus Unna, Kirchplatz 5 PODIUMSDISKUSSION „Soli Deo Gloria – Praise the Lord“ - Kirchenmusik zwischen den Welten Gesprächsteilnehmer: Winfried Fechner (Redakteur, WDR Köln) – Moderation Martin Bartelworth (Creative Kirche Witten) Prof. Dr. Helmut Fleinghaus (Hochschule für Kirchenmusik Herford) Prof. Zsolt Gárdonyi (Komponist, Professor an der Musikhochschule Würzburg) Landeskirchenrätin Karin Moskon-Raschick (Dezernentin für Kirchenmusik in der Evang. Kirche von Westfalen) KMD Matthias Nagel (Kirchenmusiker im Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW) Friedemann Strube (Musikverleger, München) 36 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________ Gemeindehaus Holzwickede-Mitte SEMINAR FÜR BLÄSER UND CHORLEITER Seminar für Bläserinnen und Bläser Stilgerechte Begleitsätze zu Neuen Geistlichen Liedern Leitung: KMD Matthias Nagel KMD Karl-Heinz Saretzki LPW Ulrich Dieckmann Die Begleitung Neuer Geistlicher Lieder und die Aufführung populärer Musik stellen für unsere Posaunenchöre eine neue Herausforderung dar: Populäre (Groove-)Stilistiken müssen adaptiert werden. Im Bläserseminar werden diese Stile vorgestellt und erläutert. In praktischen Übungen soll dann ein populärer Bläser-Sound erarbeitet werden. Matthias Nagel Kirchenmusikdirektor, 1958 in Löhne/Westfalen geboren, bis zum Wechsel in die Arbeitsstelle Gottesdienst und Kirchenmusik am IAFW (Juli 2003) im aktiven Kantorendienst tätig gewesen, zuletzt fast 20 Jahre in der Ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Garath. Komponist neuer Geistlicher Lieder und weiterer kirchenmusikalischer Werke, darunter ein Liedoratorium über Dietrich Bonhoeffer. Referent auf Fortbildungen zum Thema „Liedbegleitung in populären Stilen“ sowie zu weiteren Themen aus der populären Kirchenmusik. Musikalische Fachberatung bei kirchlichen Großveranstaltungen. Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________ Martin-Luther-Haus Unna SEMINAR FÜR SÄNGERINNEN UND SÄNGER / CHORLEITERINNEN UND CHORLEITER Ein Blick über die Grenzen: Chorliteratur unserer (europäischen) Nachbarn zum kennen lernen und ausprobieren Leitung: KMD Sabine Horstmann Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________ Margaretenkirche Methler NEUE HARMONIEN FÜR NEUE LIEDER Liturgisches Orgelspiel – auch für Nebenamtler Kompaktseminar zur Einbeziehung jazz-geprägter Harmonik in die Begleitpraxis Leitung: Prof. Dr. h.c. Zsolt Gárdonyi (Musikhochschule Würzburg) Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 37 Prof. Dr. h.c. Zsolt Gárdonyi wurde am 21. März 1946 in Budapest als Sohn des einstigen Kodály- und HindemithSchülers Zoltán Gárdonyi (1906 - 1986) geboren. Sein Vater wirkte als langjähriger Professor an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Budapest und gilt heute als eine der herausragenden Gestalten in der protestantischen Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts. Der Lebensweg von Zsolt Gárdonyi trägt die Impulse seines Elternhauses weiter: Studium von Komposition, Orgel, Musiktheorie und Kirchenmusik, mit neunzehn Jahren Preisträger des Hochschulwettbewerbes Budapest sowohl im Fach Orgel als auch im Fach Komposition. 1968 Übersiedlung nach Deutschland, seither rege internationale Konzerttätigkeit als Organist. 1979 Kompositionspreis des Freistaates Bayern; seit 1980 Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik in Würzburg. Gastvorlesungen und Leitung von Meisterkursen an zahlreichen europäischen und amerikanischen Hochschulen. Kompositionsaufträge sowie Rundfunk- und CD-Produktionen im In- und Ausland, vielfältige musiktheoretische Veröffentlichungen. Forschungsschwerpunkte: Harmonik des 19. und 20. Jahrhunderts (u.a. Debussy, Scriabin, Messiaen) sowie die Zusammenhänge zwischen Komposition, Interpretation, Analyse und Improvisation. Im Juni 2000 wurde Zsolt Gárdonyi für sein kirchenmusikalisches Schaffen die Ehrendoktorwürde der Reformierten Theologischen Universität Debrecen (Ungarn) verliehen. Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________ Nicolaihaus Unna, Nicolaistraße EG-BEGLEITUNG MIT GITARRE Wie können Gesangbuchlieder unterschiedlicher Stile auf der Gitarre begleitet werden? Leitung: Dozent Matthias Schlothfeldt (Hochschule für Kirchenmusik Herford) Matthias Schlothfeldt ist Lehrbeauftragter für Tonsatz, Analyse und Gitarre. Er ist 1968 in Eutin (Holstein) geboren. An der Musikhochschule Lübeck war er zwischen 1985 und 1989 Jungstudent mit den Fächern Komposition, Musiktheorie und Gitarre. Anschließend studierte er an der Folkwang Hochschule Essen instrumentale Komposition und Musiktheorie bei Wolfgang Hufschmidt, elektronische Komposition bei Dirk Reith und Gitarre bei Hans Gräf. Heute lebt Matthias Schlothfeldt als freischaffender Komponist, Gitarrist und selbständiger Musikerzieher in Köln. In seinen Kompositionen setzt er sich meist mit Literatur auseinander und reagiert kompositorisch auf (Musik-)Geschichte. Für seine Komposition „Wanderers Nachtlied“ erhielt er 1995 den 1. Preis im Kompositionswettbewerb „Weimar 1945“, der anlässlich der 50-jährigen Befreiung des KZ Buchenwald ausgeschrieben wurde. Im „Gustav Mahler Kompositionspreis 1999“ der Stadt Klagenfurt erhielt er den 1. Preis für die Komposition „Lieder am Rand“. Gemeinsam mit Ben Süverkrüp und Wolfgang Hufschmidt schrieb er die Kinderoper „Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren“, die 1996 von Schülerinnen und Schülern der Folkwang Musikschule in der Gruga in Essen aufgeführt wurde. Ebenfalls zusammen mit Ben Süverkrüp hat er in diesem Jahr eine Kindertheatermusik mit dem Titel „Die Königin, die ihre Musik verlor“ für das Theater Kontrapunkt, die Bochumer Musikschule und die Bochumer Symphoniker komponiert. 2001 hat er mit befreundeten Komponisten den Klangform-Verlag gegründet. Zu viert geben sie die vierteljährlich erscheinenden Klangform-Briefe heraus 38 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________ Gemeindehaus-Stift Fröndenberg STYLE IT! - MODERNE SOUNDS UND GROOVES IM GOTTESDIENST Liedbegleitung mit Keyboard (PSR-Workstation von Yamaha) Leitung: Kantor Andreas Rinke (Fröndenberg) Die Kosten für die Seminare betragen: Erwachsene: Mitglied LV Nicht Mitglied LV 11,—EUR 16,—EUR Schüler/Studenten: Mitglied LV Nicht Mitglied LV 7,—EUR 11,—EUR Anmeldungen für alle Seminare bis zum 12. Juni 2004 an: Geschäftsstelle der kirchenmusikalischen Verbände (Frau Otto) Postfach 1247, 58207 Schwerte Fon 02304/755 255, Fax 02304/755 251, EMAIL: Kirchenmusikverbaende.Westf@t-online.de Samstag, 26.06.04, 14.30 _____________________________________________ Neues Gemeindehaus Kamen Schwesterngang 1 BACHKANTATE ZUM MITSINGEN geprobt wird „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ BWV 76. Chorerfahrene Sängerinnen und Sänger sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Anmeldung erbeten unter 02307-10049 Leitung: Sebastian Söder Samstag, 26. Juni 2004, 20.00 Uhr ____________________________________ Stadtkirche Unna KONZERT DES RIAS KAMMERCHORES BERLIN RIAS Kammerchor Berlin Leitung: Peter Dijkstra Kostenbeitrag: Euro 10.-/15.-/20.- (Schüler und Studenten Euro 8,-/13,-/18,-), Vorverkauf und Abendkasse Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 39 Programm Johannes Brahms (1833 – 1897) „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ Motette op. 29/2 für 5stimmigen Chor Johannes Brahms „Ich aber bin elend, und mir ist wehe“ „Ach, arme Welt, du trügst mich“ „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ Drei Motetten op. 110 für 4-8stimmigen Chor a cappella Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) „Warum toben die Heiden“ Psalm 2 für 8stimmigen Doppelchor Arvo Pärt (*1935) Magnificat Frank Martin (1890 – 1974) Messe für Doppelchor Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus - Agnus Die Der RIAS Kammerchor wurde 1948 als Chor des >Rundfunks im amerikanischen Sektor< (RIAS Berlin) gegründet und gilt heute weltweit als eines der renommiertesten Ensembles seiner Art. Als Konzertchor, der weiterhin dem Rundfunk durch Studioproduktionen und Konzertübertragungen eng verbunden ist, gehört er seit 1994 der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin an. Nach Günther Arndt hat der RIAS Kammerchor vor allem unter der Leitung von Uwe Gronostay sein spezifisches künstlerisches Profil aus der eigenständigen Existenz als Kammerensemble entwickelt. Es basiert auf A-cappella-Arbeit und ermöglicht den Sängerinnen und Sängern die Flexibilität, in jeder Konstellation - vom Solisten über das kleine bis zum Gesamtensemble - stilsicher zu musizieren. Damit erschloss sich dem Kammerchor in den vierzehn Jahren bis 2001 mit Marcus Creed ein breites Aufführungsspektrum. Daniel Reuss führt diese Arbeit fort und setzt als Chefdirigent ab der Saison 2003/2004 neue künstlerische Akzente. Das Repertoire ist heute vor allem geprägt durch die Arbeitsschwerpunkte historische Aufführungspraxis und die Erarbeitung von ausgewählten Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Namhafte Komponisten wie Schönberg, Krenek, Henze und später Boulez, Kagel und Pärt haben dem RIAS Kammerchor die Erstaufführung ihrer Werke anvertraut. Uraufführungen von Tan Dun, Mark Osborn und Karsten Gundermann standen in jüngster 40 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Zeit auf dem Programm. Für seine Projekte im Bereich historischer Aufführungspraxis arbeitet der Kammerchor seit 1988 regelmäßig mit führenden Spezialensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester und Concerto Köln zusammen. Neben seinen Produktionen mit Marcus Creed hat der Chor mit vielen Stars der Alten-Musik-Szene zusammengearbeitet, vor allem mit René Jacobs, Philippe Herreweghe und Nikolaus Harnoncourt. Der RIAS Kammerchor veranstaltet seit 15 Jahren eine eigene Konzertreihe in der Berliner Philharmonie und gastiert mit seinen Programmen im In- und Ausland. Er ist für zahlreiche CD-Veröffentlichungen, die vor allem bei harmonia mundi france veröffentlicht wurden, vielfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Grand Prix du Disque de l’Académie Charles Cros, dem Edison Award, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie dem Cannes Classical Award. Sonntag, 27.06.04, 9.30 Uhr __________________________________________ Ev. Kirche, Billmerich GOSPEL-GOTTESDIENST Jochen Müller, Liturg Gospel-Chor Ardey Leitung: Peter Riesenberg Instrumentalkreis Billmerich Leitung: Ilona Aschhoff Posaunenchor Billmerich Leitung: Wolfgang Crämer Sonntag, 27. Juni 2004, 10 Uhr _______________________________________ Ev. Stadtkirche Unna BLÄSERGOTTESDIENST zum 125 jährigen Bestehen des Posaunenchor Unna Pfr. Helmut Schwalbe, Liturg Posaunenchor Unna Leitung: Hannelore Höft Ablauf des Gottesdienstes Gottfried August Homilius (1714-1785) Domine, ad adjuvandum me für sechsstimmigen Bläserchor Begrüßung – Abkündigungen Gemeindelied EG 449 „Die güldne Sonne voll Freud und Wonne“ Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Christoph Emanuel Seitz (*1963) Vorspiel für zwei vierstimmige Bläserchöre Johann Georg Ebeling (1637-1676) Begleitsatz für sechsstimmigen Bläserchor Psalm Dobri Christov (1875-1941) „Tebe poem/Dir singen wir“ für vierstimmigen Bläserchor Gebet Kyrie EG 178, 12 Gloria EG 179, 1 „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ Lesung – Halleluja Glaubensbekenntnis Gemeindelied EG 317 „Lobe den Herren“ Michael Junker (*1959) Vorspiel – Choralvariation – Fanfare und Walzer – Begleitsatz für fünf bis zehnstimmigen Bläserchor Predigt Gemeindelied EG 432 „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ Michael Schütz (*1963) Vorspiel und Begleitsatz für fünfstimmigen Bläserchor Gebet Christian Heinrich Rinck ( 1770-1846) „Vater unser“ für vierstimmigen Bläserchor 41 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 42 Gemeindelied EG 608 „Herr, wir bitten, komm und segne uns“ Wilhelm Schmidt (*1941) Vorspiel für vierstimmigen Bläserchor Segen Traugott Fünfgeld (*1971) Preludio I für vierstimmigen Bläserchor Der Posaunenchor Unna gründete sich 1879 aus dem damaligen „Rheinisch-Westfälischen Jünglingsbund“ und es begann der Aufbau einer systematischen Posaunenchorarbeit unter verschiedenen Chorleitern. Die beiden Weltkriege bedeuteten beschwerliche Einschnitte in die Chorarbeit, hatten aber die Anbindung des Posaunenchores an die Kirche zur Folge. Im Jahr 1949 übernahm der Kantor der Ev. Stadtkirche, Uwe Röhl, die Leitung des Posaunenchores; ihm folgten die Kantoren Karl Helmut Herrmann, Reinhart Weiß und Martin Weimann. In den Jahren 1987 – 1997 führten Horst Baudihs und Josef Kurek für jeweils fünf Jahre die erfolgreiche Arbeit weiter. Seit dem Amtsantritt von Hannelore Höft liegt die Leitung der Bläsergruppe wieder in den Händen der zuständigen Kantorin. Der Schwerpunkt der Arbeit des Chores liegt in der Gestaltung der Hauptgottesdienste an der Ev. Stadtkirche, abwechselnd und auch gemeinsam mit Kantorei, Jugendkantorei und Kinderchor. Durch Konzerte im Rahmen der Unnaer Abendmusiken sowie bei Veranstaltungen der Stadt Unna und Auftritten in Krankenhäusern und Altenheimen konnte der Posaunenchor Unna wiederholt erfolgreich auf sich aufmerksam machen und ist heute wie früher ein wichtiger Bestandteil des Kulturlebens der Stadt Unna. Sonntag, 27.06.04, 10.00 Uhr _________________________________________ Pauluskirche Kamen KANTATEN-GOTTESDIENST Johann Sebastian Bach „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ BWV 76 Solisten Projektchor (s. Sa, 26.6., 14.30h) Kammermusikkreis 69 Unna Leitung: Sebastian Söder Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 43 Sonntag, 27.06.04, 11.00 Uhr _________________________________________ Stiftskirche Fröndenberg SING AND DANCE Gottesdienst mit dem Jugendchor „ Out of the BLUE “, Fröndenberg Liturg: Pfarrer Hartmut Görler Licht- und Tontechnik: Stefan Cordes (scmusic) Keyboard und Leitung: Kantor Andreas Rinke Der Jugendchor „Out of the BLUE“ Fröndenberg gestaltet den Gottesdienst in der alten Klosterkirche (ehem. Zisterzienserinnen-Stift) mit einem Modern-Gospel-Programm. Unter dem Thema „Aus heiterem Himmel - Begegnungen mit Gott“ erwartet den Besucher Gospel-Power zum Mitsingen und mitmachen. Die Stilistik reicht vom Swing über Rhythm & Blues und Pop bis zum Latin-Pop sowie feurigem Dancefloor-Groove. Die choreigene DanceGroup präsentiert dazu eine vielseitige Cheerleading-Performance. Kantor Andreas Rinke spielt im Gottesdienst auf der „Workstation PSR-9000“ von YAMAHA und setzt damit die Inhalte des Keyboard-Seminars vom Vortag gemeindepraktisch um. Kantor Andreas Rinke 1965 in Unna geboren Studium der Kirchenmusik in Herford (B-Examen 1990) und Dortmund seit 1987 Kantor und Organist in der Ev. Kirchengemeinde Fröndenberg/Ruhr mit dem Schwerpunkt Chor- und Bläserarbeit seit 1985 Konzerte als Solotrompeter und Organist im In- und Ausland Absolvent des 1. Lehrgangs für Popularmusik an der Bundesakademie Trossingen (2002) seit 1999 Keyboardspiel im Gottesdienst und Konzert (Modern Gospel Music) Sonntag 27.6.2004, 13.30 ____________________________________________ Stadtkirche Unna PROBE FÜR SÄNGER UND BLÄSER für die Schlussversammlung der Westfälischen Landeskirchenmusiktage 2004 Leitung: Sabine Horstmann, Karl-Heinz Saretzki, Ulrich Diekmann, Matthias Nagel, Andreas Rinke 44 Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 Sonntag, 27.06.04, 15.30 Uhr _________________________________________ Ev. Stadtkirche Unna SCHLUSSVERANSTALTUNG DER LKMT 2004 „STADT OHNE TRÄNEN“ Orgel: Ingomar Kury Bläserkreis Bochum (Karl-Heinz Saretzki) Großer Bläserchor (Ulrich Diekmann und Karl-Heinz Saretzki) Großer Vokalchor (Sabine Horstmann) Leitung Liedkantate: Matthias Nagel, Andreas Rinke, Moderator: Guntram Höft Ablauf Vorspiel: Rigaudon (Doppelchor für Bläser und Orgel) von André Campra Lied 1: Nun jauchzt dem Herren, alle Welt (EG 288) Begrüßung und Moderation Ricercar „Cantate Domino“ von G. Frescobaldi Lied 2: In dir ist Freude EG 398 Moderation Lied 3: Nun danket alle Gott (EG 321) Grußwort Chöre: Psalm 98 von Felix Mendelssohn – Bartholdy Grußwort Moderation Chöre, Bläser und Gemeinde: Liedkantate „Stadt ohne Tränen“ -Uraufführung Arrangement: Matthias Nagel, Andreas Rinke Verabschiedung und Segen Musik zum Ausgang Aus den Verbänden 45 Frischer Wind in alten Räumen Jahrestagung 5. bis 7. Februar 2004 Das direkt an der Ruhr gelegene Haus Villigst war auch in diesem Jahr Treffpunkt für (eigentlich immer noch zu wenige) Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus ganz Westfalen. Der Fortbildungsausschuss hatte wieder einmal ein spannendes Programm für drei Tage vorbereitet, das für viele Facetten des kirchenmusikalischen Arbeitens interessante Anregungen bot. Der Donnerstag stand ganz im Zeichen neuer Vokalmusik. Mit Professor Manfred Schreier konnte ein Referent gewonnen werden, der es mit kleinen Hinweisen verstand, auch schwierige Passagen in Strawinsky’s Messe von 1948 oder im Gloria aus dem Magnificat von Luciano Berio zu vermitteln. Auch an Beispielen von G. Ligeti, J. Cage und D. Schnebel konnte Schreier Impulse für das Erarbeiten von komplexer Literatur geben. „Wie kann ich meinen Berufsalltag besser oder effizienter organisieren?“ fragt sich sicher so manche Kollegin und mancher Kollege. Hilfreiche ‚Tipps und Tricks im Kantorat’ vermittelte Thomas Schmidt (Neuwied) in seinem Referat am Frei- 46 Aus den Verbänden tagvormittag. Schwarz auf weiß konnten die Anwesenden seine Hilfestellungen dann auch mit nach Hause nehmen. Zweiter Schwerpunkt des Tages war am Mittag die Debatte über die „einheitlich geförderte offene Ganztagsschule im Primarbereich“. Um weiter kirchenmusikalische Kinder- und Jugendarbeit gestalten zu können, ist eine enge Abstimmung und Absprache mit den Grundschulen nötig. Für Angebote der Kirchen/Gemeinden/Kirchenmusikerschaft im Rahmen der Offenen Ganztagsschule sind die Grundschulen oft dankbar. Im Vorfeld sind rechtliche Fragen u.a. nach Trägerschaft, Thomas Schmidt nach Versicherungsschutz usw. zu klären. „Wie arbeite ich mit einer Band?“ hieß dann am Nachmittag die Fragestellung. Hierzu wollte ursprünglich der leider erkrankte Matthias Nagel praktische Hinweise geben. Guter Gesundheit erfreuten sich jedoch die Musiker der eingeladenen Band. Jürgen Milgereit, Jugendreferent im Kirchenkreis Bochum, hatte kurzfristig die Moderation übernommen. Schlagzeug und Saxophon waren mit zwei weiteren Gästen besetzt, für Keyboard und E-Bass fanden sich schnell einige Kollegen. Instrumententypische Spielweisen (vor allem bei den Drums) und die Wichtigkeit der rhythmischen Abstimmung zwischen Schlagzeug und Bass (Stichwort Patterns) wurden an vielen Beispielen deutlich. Bei den Mitgliederversammlungen der beiden kirchenmusikalischen Verbände am Freitagabend waren die angespannte finanzielle Lage des Chorverbandes Aus den Verbänden 47 und der Entwurf einer neuen Ordnung für hauptamtliche Kirchenmusiker-innen die Hauptthemen. Die Mitgliederversammlung des Chorverbandes beschloss nach ausführlicher Diskussion die Erhöhung der Beiträge ab 2004. (Die Mitgliedschöre wurden zwischenzeitlich darüber informiert.) Der Samstagvormittag stand dann ganz im Zeichen der Technik. Was beim Umgang mit einer „P.A.“, mit Mikrofonen, Kabeln, Verstärkern, Mischpulten, Boxen zu beachten ist, welche Auswirkungen der Raum, die Zusammensetzung einer Musikgruppe, die Eigenschaften von Instrumenten, die Aussprache eines Redners, das Gehör usw. haben können, erläuterte Jens Friedrich Meyer aus dem Tonstudio der Landesmusikakademie. Nach spannender Theorie („Jede Beschallung ist schlechter als das Original“) kam auch die Praxis nicht zu kurz. Für drei abwechslungsreiche Tage soll an dieser Stelle den Planern und Machern und den Mitarbeiterinnen von Haus Villigst herzlich DANKE gesagt werden. Fotos und Text: Hans Wilfried Richter Die nächste Jahrestagung findet statt vom 10. - 12. Februar 2005 in Haus Villigst. Für den 11. Februar hat Präses Buß sein Kommen zugesagt 48 Aus der Arbeit Verborgenes Gold aus Männerkehlen bergen Seit drei Jahren veranstalten KMD Martin Ufermann (Westerkappeln) und Kantor Christian Schauerte (Ibbenbüren) im Kirchenkreis Tecklenburg Männersingtage mit regem Zulauf. Etwa 50 bis 60% der Teilnehmer singen erst kurze Zeit in einem Chor oder haben gar keine Chorerfahrung und nutzen hier auch gern die in diesem Seminar angebotenen Einzelberatungen. Die spannenden Erfahrungen und wunderbaren Entdeckungen aus diesen Kontakten bringt KMD Martin Ufermann in einem Gastkommentar in der „westfälischen Tagespost“ vom 13. Januar 2004 zum Ausdruck: Man(n) singt nicht! – Stimmt! Drei Männerzitate: „Wenn ich den Mund aufmache und singe, verlangt meine Frau Schmerzensgeld“, „Zum letzten Mal habe ich in der 5. Klasse vorsingen müssen, dann meinte mein Musiklehrer, ich sei wohl eher ein sportlicher Typ“, und „wenn ich anfangen soll zu singen, muss entweder der VfL 3:0 vorn liegen oder der Kegelabend lang und feucht-fröhlich sein.“ Man(n) singt nicht? – Von wegen! Stolz erzählt mir der junge Vater, bislang bekennender Nichtsänger, dass ihm seine Frau die kleine, weinende Tochter in die Arme legen weil nur er es schaffe, sie mit seinen sonoren Bassschwingungen in den Schlaf zu singen. Ich denke an den jungen Mann im Gospelchor, der gelernt hat, durch Singen sein Stottern zu überwinden. Mir fallen die eher stillen, schüchternen oder introvertierten Männer ein, die in einen meiner Chöre geraten sind. Nach und nach gaben sie das Singen als eine ihrer Möglichkeiten entdeckt, sich auszudrücken und ihre Gefühle zu zeigen. Spätestens seit Deutschland den Superstar sucht, ist Singen auch bei jungen Menschen wieder „in“. Die, die es schon länger selber tun, können erzählen, was es ihnen bedeutet. Singen löst und befreit, kann für vieles Ventil sein, gibt Gefühlen Ausdruck, macht Harmonie spürbar und erlebbar, lässt die Seele schwingen. Der ganze Körper wird zum tönenden Instrument. Als Sänger im Chor fühle ich mich in den vielfältigen Wohlklang der Stimmen eingebunden. Das stärkt das Individuum und fördert zugleich die Achtsamkeit für die Menschen neben mir. Viele Studien belegen mittlerweile eindrücklich, wie positiv dieser Effekt des gemeinsamen Musizierens gerade auch für Kinder und Jugendliche ist. Ja, es stimmt: „“Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Singende Männer – in Italien, in Russland und Skandinavien, in Lateinamerika und vielen anderen Regionen unserer Welt sind sie selbstverständlich – mit folkloristischem Touch erfreuen auch wir uns an ihnen im Urlaub, in TV-Shows oder auf CD. Aber bei uns in old Germany? Nicht singen zu können steht für viele Männer außer Frage. Zu tief verschüttet sind die Talente durch unachtsame, ironische oder auch böswillige Bemerkungen aus Eltern-, Lehrer-, Freundinnen- oder Ehefrauenmund. Aus der Arbeit Dabei trainieren Männer oftmals nach dem Stimmbruch mangels Gelegenheit einfach das Singen nicht mehr. Die Koppelung zwischen Ohr und länger gewachsenen Stimmbändern wird nicht neu justiert. Mann – hast du Töne? Na klar! Falsche gibt es ohnehin nicht, allenfalls andere. Möglichkeiten bieten sich viele, verschüttetes Gold in Männerkehlen behutsam ans Tageslicht zu fördern: in Einzelberatung, etwa bei Männersingtagen, bei Gospelworkshops und vor allem in den vielen Chören, die es glücklicherweise in vielen Regionen 49 noch gibt. Männer, traut euch zu singen (und nicht nur allein unter der Dusche und im Auto!)! Überhört die dummen Sprüche, von wem sie auch kommen! Ihr werdet staunen was passiert! Ach ja – wollten Frauen nicht immer Männer, die Gefühle zeigen können? (Nicht) singende Männer…. Ein Thema, dass sicher nicht nur Kirchenmusiker und Chorleiter im Kirchenkreis Tecklenburg beschäftigt. Darum möchten wir in einer unserer nächsten Ausgaben hierzu noch ausführlicher berichten. Umschau Bach in der Verbotenen Stadt Johann Sebastian Bachs Musik umspannt die Welt und dringt immer weiter in Länder vor, in der sie bisher nicht erklang. Am 22. Mai 2004 wird die „Matthäus-Passion“ erstmals in China aufgeführt, an einem denkwürdigen Ort: der Konzerthalle in der „Verbotenen Stadt“ inmitten der chinesischen Hauptstadt Peking. Veranstaltet wird das au- ßergewöhnliche Konzert vom „International Festival Chorus“, einem seit 2002 bestehenden Chor aus Sängern unterschiedlicher Herkunft unter Leitung seines Gründers, des Engländers Nicholas Smith. Für die Partien des Evangelisten und des Christus werden Solisten aus dem Ausland hinzukommen. Aus den Hochschulen Chorleitung, Improvisation, Literaturspiel Drei neue Aufbaustudiengänge an der Musikhochschule Köln Erstmalig ab diesjährigem Sommersemester bietet die Hochschule für Musik Köln neben dem grundständigen Kirchenmusikstudium auch spezifizierte Aufbaustudiengänge an. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aufbaustudiengängen findet hier kein komprimiertes Gesamtangebot aller re- levanten Fächer statt; vielmehr soll den Studierenden ganz im Sinne des novellierten Hochschulrahmengesetzesnach einem alle Teilbereiche umfassenden Grundstudium – die Möglichkeit zur neigungsspezifischen Zusatzqualifizierung ermöglicht werden. 50 Aus den Hochschulen Die Studierenden können zwischen drei Schwerpunkten wählen: Aufbaustudiengang Chorleitung, Orgel-Literaturspiel oder (auch ein Novum) OrgelImprovisation. Neben den jeweiligen zeitlich intensiv zu belegenden Schwerpunkt-Hauptfächern ist ein minimaler Anteil an Nebenfächern zu absolvieren (etwa beim Aufbaustudium Chorleitung: Partiturspiel, Chorsingen etc.) Der Studiengang richtet sich an Kirchenmusik-Studierende, die ihre Qualifikation im Blick auf ein angestrebtes Stellenprofil optimieren wollen, oder an bereits im Dienst befindliche Kirchenmusiker, die sich zusätzlich qualifizieren wollen (soweit das Höchstalter nicht überschritten ist). Voraussetzungen für die Studiengänge sind ein Diplom oder A-Examen in Kirchenmusik (oder vergleichbares Examen). Auskünfte erteilen die Abteilungsleiter für Ev./Kath. Kirchenmusik der Musikhochschule Köln: Prof. Johannes Geffert (02655/3426), Prof. Dr. Winfried Böing (0221/250 9 800) Hochschule für Kirchenmusik Glanzvoller Höhepunkt der Max-RegerWochen Festliche Aufführung des 100. Psalms im Herforder Münster HERFORD. Die Aufführung wurde zum großen, festlichen Schlussakkord. Der klar gegliederte 100. Psalm mit den Themen Lob und Dank ist in Regers Vertonung ein monumentales Werk, in dem musikalische Schönheit und höchste Schwierigkeiten eng mit-einander verbunden sind. Im Herforder Münster bildeten knapp 200 Mitwirkende in Chören und Orchester eine Einheit, die die dynamische Wucht und auch die komplizierten und subtilen Zwischentöne des Werks vermitteln konnte. Drei Wochen lang hatten die MaxReger-Wochen zwischen Bonn und Herford ein anspruchsvolles Programm präsentiert. In Westfalen waren die drei Aufführungen des 100. Psalms - in Hamm, Dortmund und Herford - höchst eindrucksvolle Schlusspunkte, bei de- nen der Münsterchor Herford, der Städtische Musikverein Hamm und der Chor der Hochschule für Kirchenmusik Herford mit Ovationen gefeiert wurden. Die Chorleiter (Stefan Kagl, Lothar Mayer, Prof. Hildebrand Haake) hatten ihre Sänger auf das Penibelste vorbereitet - schon 1910 hatte sich Reger „Extraproben bis zur Bewusstlosigkeit“ gewünscht. Ähnlich groß waren die Anforderungen an die Nordwestdeutsche Philharmonie Herford, denn das Orchester sollte - nach einem Brief Regers - „mindestens gleichberechtigt“ neben den Chören sein. So kam der Philharmonie die Aufgabe zu, sich mit kühnen Modulationen, schwierigen Kontrapunkten, Doppelfuge, Ferntrompeten und Fernposaunen auseinander zu setzen. Ein schönes Andante bot Hochschule für Kirchenmusik Klangfülle und geheimnisvolle Akkorde. Prof. Erwin Ortner, Leiter des Wiener Schönberg-Chors, führte Musiker und Sänger mit ruhiger Übersicht zu glanzvoller, abgerundeter Leistung, wie sie in naher Zukunft wohl kaum mehr organisiert werden kann. Ebenfalls unter Ortners Leitung spielte die Philharmonie die 4. Sinfonie e-Moll von Johannes Brahms, nur 25 Jahre vor Regers 100. Psalm komponiert, ein Werk aus geistiger Verwandtschaft, riesig und schwer, mit Nutzung aller technischen Möglichkeiten. Und noch eine Verbindung zu Reger: die Uraufführung der „4.“ von Brahms fand in Meiningen statt, wo im Schloss noch heute Regers Arbeitszimmer besichtigt werden kann. Drei Open-Air-Nächte in Dortmund, Hamm und Herford informierten über Regers Leben. Gespielte Szenen, Projektion, Film und natürlich Orgelmusik formten ein anschauliches und lebendiges Bild, wurden humorvoll umgesetzt. Da sitzt Reger in der Eisenbahn, komponiert, schreibt Briefe, reklamiert bei seinem Verleger und verpflegt sich dort auch selbst, natürlich mit gesundem Appetit. Und auf der großen Leinwand sieht man, wie am Abteilfenster die Landschaft vorbeizieht. „Wohnhaft in der Eisenbahn“ - so schrieb Reger ironisch über sich selbst. Das Zitat ist genau 100 Jahre alt und erinnert an den ruhelosen Reger, der 51 von Konzert zu Konzert eilte, auch auf der Achse Bielefeld - Hagen - Köln Bonn. Der Initiator der Reger-Wochen, Prof. Dr. Rolf Schönstedt, hatte die Moderation selbst übernommen, seine Studenten - aus vieler Herren Länder waren beachtliche Interpreten an der Freiluft-Orgel (der einzigen dieser Art), und Matthias Hecht, der Schauspieler, vermittelte einen ungeduldigen, fleißigen und manchmal grummelnden Menschen Max Reger. Mit den Open-Air-Nächten, den Orchesterwerken, mit Kammermusik, Lied und Orgelmusik ergab sich eine Gesamtzahl von 53 Veranstaltungen, eine unglaubliche Leistung der Organisatoren und der veranstaltenden Städte, zudem ein finanzieller Kraftakt für die Kultursekretariate des Landes Nordrhein-Westfalen in Wuppertal und Gütersloh. Dennoch: Der scheidende Bundespräsident Johannes Rau hält die Kulturförderung weiterhin für eine Pflichtaufgabe des Staates. Federführend war die Internationale Max-Reger-Gesellschaft; die Hauptlast bei Planung und Durchführung hatten Professor Schönstedt und seine Mitarbeiter von der Hochschule für Kirchenmusik in Herford zu tragen. Allen ist zu danken für die bislang einmalige Idee und die fantasievolle, erfolgreiche Umsetzung. Joachim Gradewald 52 Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung Der Westfälische Verband für Kindergottesdienst lädt alle ein, die an einer bereichernden und kreativen Kirche mit Kindern interessiert sind. Musik wird groß geschrieben, Tanz und Bewegung, Move und Groove, Erzähllieder u.v.a.m. machen das Programm für Musikerinnen und Musiker interessant und die unmittelbare Nähe zu den Landeskirchenmusiktagen inhaltlich deutlich. Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pfarrer Buß die Superintendentin des Kirchenkreises Unna, Pfarrerin Muhr-Nelson und der Bürgermeister der Stadt Unna werden Grußworte sprechen. In der Veranstaltung gibt es weiter einen gottesdienstlichen Rahmen mit Abendmahl, vielfältige Arbeitsgruppen mit provokanten und informativen, lehrreichen und unterstützenden Themen, einen kunterbunter Markt mit Praxisprojekten aus unterschiedlichen Gemeinden, Ideen zum Ausprobieren, Bücher, Infos und Material. Die gottesdienstlichen Rahmenveranstaltungen werden durch ihre musikalische Prägung von besonderer, spiritueller Qualität sein. Platz ist für etwa 1000 im Kindergottesdienst engagierte und an der Arbeit mit Kindern in allen Gemeindebereichen interessierte Leute. Infos zur Anmeldung gibt es bei den Beauftragten für den Kindergottesdienst in den Kirchenkreisen, online unter www.kindergottesdienst-westfalen.de oder telefonisch bei Vera Hosemann Tel. 02304/755-142 vom Westfälischen Verband für Kindergottesdienst. Fortbildungen 53 Samstag, 10.07.2004 Gospelworkshop Evangelisches Gemeindezentrum Stadtmitte, Gronau Zielgruppe KirchenmusikerInnen, ChorleiterInnen, ChorsängerInnen Leitung KMD Ulrich Hirtzbruch unter Mitwirkung des Gospelchores Soulful Swinging Singers in Gronau. Info www.treffpunkt-kirchenmusik.de Tel.: 02562-26022 Fax: 02562-991303 Anmeldung info@treffpunkt-kirchenmusik.de Tel.: 02562-26022 Fax: 02562-991303 22. bis 24. Juli 2004 Orgelimprovisationsworkshop „Das ist ein köstlich Swing“ Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren Inhalt Jazz-orientierte Improvisation und Liedbegleitung Zielgruppe Haupt- und nebenamtliche Kirchenmusiker/innen, Studenten/innen und SchülerInnen Unterrichtsangebote sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Leitung Liselotte Kunkel (Würzburg), Christian Schauerte (Ibbenbüren) Information Christian Schauerte (Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren, Kanalstraße 11, 49477 Ibbenbüren Tel 05451/745868, ev.kantorat.ibb@web.de) Anmeldeschluss 05. Juli 2004 Anmeldung Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW Postfach 1247 58207 Schwerte Fon 02304/755 255, Fax 02304/755 251, Email: Kirchenmusikverbände.Westf@t-online.de Fortbildungen 54 Samstag, 18.09.2004 Das Neue Geistliche Lied an der Orgel Christuskirche in Dülmen Inhalt Vorstellung von Begleitsätzen; Hilfen zur Gestaltung Zielgruppe insbesondere nebenberufliche Kirchenmusiker/innen Referent KMD Matthias Nagel Info www.treffpunkt-kirchenmusik.de Anmeldeschluss 4. September 2004 Anmeldung info@treffpunkt-kirchenmusik.de Tel.: 02562-26022 Fax: 02562-991303 Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut Heinrich-Schütz-Tage Greifswald – 9. bis 12. September 2004 Viele Chöre – Alles singt!“ Unter diesem Thema steht die Arbeitstagung für Chorsänger und Chorleiter in der Hansestadt Greifswald, die von der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V. gemeinsam mit der Pommerschen Evangelischen Kirche veranstaltet wird. In einem aufführungspraktischen Seminar wird anhand ausgewählter Beispiele gezeigt, wie Musik von Heinrich Schütz auch mit Laiensängern sachgerecht und historisch verantwortbar dargestellt werden kann. Dazu eignen sich besonders großbesetzte Werke, in denen Capellchöre zur klanglichen Verstärkung zum Einsatz kommen. Im Abschlussgottesdienst im Greifswalder Dom werden die einstudierten Kompositionen erklingen. Auf dem Programm der Heinrich-Schütz-Tage stehen außerdem zwei Vorträge sowie Konzerte: eines mit „Vespermusik um 1640“ und eines mit oratorischen Werken des späten 18. Jahrhunderts, u. a. von Carl Philipp Emanuel Bach. Die historisch bedeutenden Orgeln Vorpommerns werden im Rahmen einer Exkursion erklingen. Gefördert werden die Heinrich –Schütz-Tage Greifswald von der Hansestadt Greifswald, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Stiftung der Sparkasse Vorpommern. Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut Ein ausführlicher Prospekt mit näheren Angaben zum Programm ist erhältlich bei: Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V. Heinrich-Schütz-Allee 35 34131 Kassel Telefon: 0561-3105 0 Telefax: 0561 3105-240 info@schuetzgesellschaft.de www.schuetzgesellschaft.de Im Rahmen der „ORGELTAGE 2004“ in der St. Martinikirche Minden: Samstag, den 13. November 2004, 10 - 19 Uhr WORKSHOP FÜR ORGANISTEN mit Prof. Jon Laukvik (Stuttgart/Oslo) Thema: Die klassische französische Orgelmusik Ihr Einfluss auf Johann Sebastian Bach Repertoire: Nicolas de Grigny Hymnus „Veni creator spiritus“ Hymnus „Pange lingua“ Messe Louis - Nicolas Clérambault Livre d’orgue François Couperin Messe solemnelle à l’usage des paroisses Messe à l’usage des couvents Johann Sebastian Bach Praeludium und Fuge D - Dur, BWV 532 Fantasie c - Moll, BWV 562 Fantasie G - Dur, BWV 572 An Wasserflüssen Babylon, BWV 653 Allein Gott in der Höh’ sei Ehr, BWV 663 oder andere Werke nach eigener Wahl Aktive und passive Teilnahme möglich (Teilnahmegebühr: Aktiv Euro 30,- / Passiv Euro 20,-) Auskünfte und Anmeldung: Wolfgang Lüschen, Ulmenweg 18, 32457 Porta Westfalica, Tel.: 0571 – 911 90 264 - Fax: 0571 - 798 99 86 55 56 Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut Kindermusicalworkshop: Echt coole Kindermusicals zum Selbermachen Wieder Musicalfieber mit „Mose - dem echt coolen Retter“ Zusammen mit der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge bieten wir Workshops für die Aufführung dieses Kindermusicals an! Nach David und Joseph ist jetzt Mose der neue Musicalheld der Creativen Kirche: Alle Gemeinden, Schulen, Kinder- und Jugendgruppen können nun das neue biblische Abenteuer zur Aufführung bringen, bei dem Mose sein Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens heraus führt. „Mose, ein echt cooler Retter“ eben... Das Musical-Projekt richtet sich vor allem an die 7- bis 13jährigen. Zur Einstudierung des 80-Minuten-Stücks werden 25 Kinder, ein Organisator, ein Chorleiter und etwa weitere zehn Personen für verschiedene Aufgaben benötigt. „Mose“ ist ein grooviges Musical in zwölf Szenen mit Blueselementen, Pop, Rock und Rap. Elf Lieder sind alle für den Chor geschrieben. Hinzu kommen drei Tänze. Als Material zum Einstudieren stehen ein ausführliches Werkbuch mit Anregungen und Tipps für die Inszenierung, eine CD, Playback, ein Liederheft, die Klavierausgabe sowie ein Video mit gespielten Szenen zur Verfügung. Reinschauen, reinhören, reinlesen unter www.mose-kindermusical.de. Zusammen mit der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge bieten wir Workshops für die Aufführung dieses Kindermusicals an! Interessierte lernen, wie Sie in ihrer Gemeinde, Schule oder Kindergarten das Kindermusical „Mose, ein echt cooler Retter“ einstudieren, inszenieren und schließlich aufführen können. Die Workshops werden durch die Bruderhilfe PAX Familienfürsorge gesponsert. Statt der normalen Seminargebühr von EUR[D] 49,- zahlen Sie nur EUR[D] 22,50 pro Teilnehmer/in (inkl. Mittagessen und Getränken). Die Seminare finden an folgenden Orten statt: • 05.06.2004 in Stuttgart • 18.09.2004 in Leipzig • 02.10.2004 in Witten Die Veranstaltungen in München und Gorschendorf fallen aus! Zusammen mit der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge bieten wir Workshops für die Aufführung dieses Kindermusicals an! Die Bruderhilfe PAX Familienfürsorge unterstützt die Aufführung mit Plakaten, Handzetteln und Übernahme der Aufführungs- und Nutzungsrechte. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auf dem Seminar. Weitere Infos und die Anmeldung gibt es unter www.mose-kindermusical.de oder bei der Creativen Kirche, Sylvia Mansel, Sandstr. 12, 58455 Witten, E-Mail: mansel@creative-kirche.de, Tel. (02302) 2 82 22-0. Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen Noch immer Standard zur frühen „Claviermusik“ Willi Apel: Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700. Hrsg. Und mit einem Nachwort versehen von Siegbert Rampe. Mit einer Bibliographie XVI + 817 Seiten ISBN 3-7618-1668-5 Bärenreiter –Verlag 2004. EUR 39,95 Willi Apels Buch, das 1967 erstmal erschien, ist das Standardwerk zur alten Claviermusik schlechthin und gilt noch immer als Pioniertat. Es gibt in Form von Einzel- und Sammelbesprechungen Auskunft über nahezu sämtliche Komponisten von Claviermusik aus jener Zeit. Auch wichtige anonyme Kompositionen bzw. Manuskripte werden berücksichtigt, ebenso die Entwicklung der Tasteninstrumente seit der Antike. Ein Buch mit einer solchen Materialfülle zum Thema Tastenmusik bis 1700 ist seither nicht wieder geschrieben worden. Insofern schließt die Neuausgabe, versehen mit einer umfangreichen Bibliografie und notwendigen Berichtigungen des als Cembalist und Herausgeber renommierten Siegbert Rampe, eine große Lücke. Dvoráks „Stabat Mater“ Antonin Dvorák; Stabat mater op. 58 Klavierauszug Dvoráks ursprünglicher Klavierfassung hrsg. von Jan Kachlik und Miroslav Srnka Edition Bärenreiter Praha/Bärenreiter-Verlag 2004. H 7920 EUR 19,95 Als Antonin Dvorák im Frühjahr 1876 eine fast vollständige Klavierfassung von sieben Sätzen der geistlichen Kantate „Stabat Mater“ niederschrieb, reagierte der nachträglich auf den Tod seiner kleinen Tochter Josefa (21. September 1875). Beschäftigt mit anderen Aufträgen konnte der Komponist das Werk jedoch nicht vervollständigen. Erst als 1877 unmittelbar nacheinander seine zwei weiteren Kinder Rú_ena und Otokar starben, kehrte der plötzlich wieder kinderlose Dvorák zur Kantate zurück. Komponierte in Klavierskizzen die übrigen der 57 Nummern (heute 5-7) und instrumentierte dieses berühmte große Werk. Die noch nie herausgegebene und sich bis heute in privaten Händen befindliche Klavierfassung wurde nicht vom Komponisten zu einer aufführbaren Gestalt geführt. Sie stimmt jedoch im Wesentlichen mit der endgültigen und heute bekannten Orchesterfassung überein und konnte dadurch von den Herausgebern zu einem neuen Klavierauszug umgestaltet werden. Sie wurde nach der endgültigen Orchesterpartitur korrigiert und ergänzt sowie mit Vokalstimmen nach der Gesamtausgabe und mit einem kurzen Bericht versehen. Mehr als die Eurovisionsmelodie Marc-Antoine Charpentier: Te Deum H 146 Hrsg. von Helga Schauerte-Maubouet Bärenreiter-Urtext. Bärenreiter-Verlag 2004. BA 7593 Partitur EUR 24,95, Klavierauszug EUR 12,95 Cembalo EUR 12,50, Trompete EUR 3,50, Streicher/B. c. je EUR 4,50 Ohne Zweifel ist das „Te Deum“ H 146 durch das als Eurovisionsmelodie bekannt gewordene „Prélude en Rondeau“ die bekannteste Komposition Marc-Antoine Charpentiers (1643-1704). Insgesamt vertonte Charpentier den liturgischen Text „Te Deum“ vier Mal, wobei diese Fassung die einzige ist, die Militärmusik, also Pauken und Trompeten, einbezieht. Das glanzvolle, prächtige Werk wurde im 17. Jahrhundert häufig zu Siegesfeiern und anderen öffentlichen Jubelanlässen aufgeführt und eignet sich auch heute noch ausgezeichnet für die feierliche Ausgestaltung von Gottesdiensten oder Konzerten. Diese Ausgabe gibt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung wieder und bietet einen durchgehend neu edierten Urtext von Charpentiers Meisterwerk. 58 Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen C. Ph. E. Bachs „Magnificat“ Carl Philipp Emanuel Bach: Magnificat Wq 215. Bearbeitet für Soli, Chor und Orgel von Andreas Köhs. Reihe „Chor & Orgel“. Bärenreiter-Verlag 2004. BA 7517. Partitur EUR 15,95 eine Erinnerung an früher Veröffentlichtes dar, denn mit den Orgelchorälen über „O Haupt voll Blut und Wunden“ (Erst- und Zweitfassung) und „Lobet den Herren alle, die ihn ehren“ erscheinen hier drei kleinere Werke SchwarzSchillings zum ersten Mal. Orgelmusik aus Estland Carl Philipp Emanuel Bachs „Magnificat“ entstand im Jahre 1749 und trägt deutlich die Züge einer „Probemusik“, wie sie Organisten und Kantoren bei der Bewerbung um ein neues Amt vorlegen mussten. Diese Eigenart findet ihren Ausdruck vor allem in der stilistischen Vielfalt der Musik, die dieses erste große Vokalwerk des damals 35-jährigen auch heute noch zu einer anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgabe für jede Kantorei macht. Besonders reizvoll sind hierbei die polyphonen Teile der Komposition, die klanglich und strukturell eng an die h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs anschließen. Die Bearbeitung für Soli, Chor und Orgel versteht sich dabei als eine gleichwertige Fassung, welche das Werk einer Vielzahl von Chören auch bei beschränkten finanziellen Mitteln zugänglich macht. Tonalität aus ethischen Gründen Reinhard Schwarz-Schilling: Ausgewählte Orgelwerke Jubiläumsedition zum 100. Geburtstag BA 8478. Bärenreiter-Verlag 2004 EUR 14,95 Reinhard Schwarz-Schilling (1904-1985), Schüler von Heinrich Kaminski und Lehrer für Kompositionen an der Berliner Musikschule, war einer der wichtigsten Repräsentanten der kirchenmusikalischen Orgelbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zeit seines Lebens stand er fest zur Tonalität und begründet dies auch ethisch. Grundlage seines stark kontrapunktisch geprägten Schaffens war immer ein Bekenntnis zur abendländischen Musiktradition. Die Jubiläumsedition anlässlich seines 100. Geburtstages, die Werke wie „Praeludium und Fuge“ für Orgel der die Kanonische Choralbearbeitung „Da Jesus an dem Kreuze stand“ ins Gedächtnis ruft, würdigt das herausragende Orgelwerk des Komponisten und Organisten. Die Auswahl stellt nicht allein Orgelmusik in den Baltischen Staaten. Band 2: Estland Hrsg. Von Alexander Fiseisky. BA 8422. Bärenreiter-Verlag 2004. EUR 29,95 Die dreibändige kritisch-praktische Edition bietet eine repräsentative Auswahl der Orgelmusik baltischer Komponisten bis in die Gegenwart. Jeder Band der zweisprachigen Edition (dt./engl.) ist chronologisch geordnet und enthält einen Kritischen Bericht mit Quellennachweisen und Angaben zur Editionstechnik. Das Vorwort gibt einen ausführlichen historischen Abriss und aufführungspraktische Hinweise wie Registriervorschläge des Herausgebers. Kurzbiographien der einzelnen Komponisten runden den Textteil ab. Nach Lettland wird nun Estland, der nördlichste der drei baltische Staaten, vorgestellt: Bereits im 16. Jahrhundert konnte dort die kirchliche Orgeltradition Fuß fassen, indem deutsche protestantische Choräle Eingang in der Kirche fanden und prägend blieben. Ein weiterer Einfluss ging von der für die Musikgeschichte Estland bedeutsamen Volksmusik aus, die in entsprechenden Bearbeitungen für Orgel ihren Niederschlag fand. Ein Ende des 19. Jahrhunderts einsetzender orgelmusikalischer Schaffensprozess schließlich weist viele Werke für Orgel und Ensemble auf. Inspirierend wirkte zunächst vor allem die Musik Johann Sebastian Bachs, die den Stil der baltischen Orgelmusik nachhaltig beeinflusste. Die Ausgabe enthält u. a. Werke von Rudolf Tobias (18731918), Artur Kapp (1878-1920), Alfred Karindi (1901-1969) und Edgar Arro (1911-1978) Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen Barocke Claviermusik Jan Pieterszoon Sweelinck: Sämtliche Orgelund Clavierwerke Band I: Toccaten. Bärenreiter Urtext Hrsg. Von Siegbert Rampe Bärenreiter-Verlag 2004. BA 8473. EUR 34,95 Die zentrale Bedeutung Jan Pieterszoon Sweelincks (1562-1621) für die Entfaltung der „Claviermusik“ des Barock ist kaum zu überschätzen. Dennoch liegen zurzeit nur veraltete Werkausgaben des Niederländers vor. Hier schließt die wissenschaftlich-praktische Ausgabe des erfahrenen Herausgebers Siegbert Rampe eine Lücke, ist sie doch die erste Ausgabe sämtlicher Tastenwerke Sweelincks, die zwischen „Werken gesicherter Authentizität“ und „Werken zweifelhafter Authentizität“ unterscheidet. Auch werden in der neuen UrtextEdition erstmals Lesartenunterschiede synoptisch dargestellt und Varianten gesondert abgedruckt. Die voraussichtlich vier Bände umfassende zweisprachig angelegte (dt./engl.) angelegte Neuedition entspricht dem neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand und enthält pro Band neben dem Kritischen Bericht und Quellenverzeichnis ein ausführliches Vorwert zu Umfang und Gliederung sowie zur Editionstechnik und Aufführungspraxis. Ebenso werden Hinweise zur Ornamentik und zur Biographie Sweelincks gegeben. Ein „Magnificat“ von Vivaldi Antonio Vivaldi: Magnificat RV 610/611 Bearbeitet für Soli, Chor und Orgel von Andreas Köhs Reihe „Chor und Orgel“ BA 7516 Partitur EUR 7,95 Antonio Vivaldis „Magnificat“ in g-Moll ist in zwei unterschiedlichen Fassungen überliefert. In der früheren, wahrscheinlich ursprünglichen Fassung (RV 610) dominieren die eindrucksvollen, aber zum größten Teil recht unkompliziert angelegten Chorpassagen gegenüber wenigen kleineren Solistenensembles, die durchaus mit Chorsolisten besetzt werden konnten. Die spätere Fassung (RV 611) ersetzt die solistischen Partien sowie einen der Chors- 59 ätze durch anspruchsvolle, virtuose solistische Arien. Andreas Köhs Bearbeitung für Soli, Chor und Orgel überlässt den Ausführenden die Wahl zwischen den beiden Versionen und bietet dabei ein Arrangement an, das sowohl im Konzert als auch im gottesdienstlichen Rahmen aufgeführt werden kann. Bärenreiter Gesamtausgaben Johann Sebastian Bach Freie Orgelwerke und Choralpartiten aus unterschiedlicher Überlieferung Hrsg. Von Ulrich Bartels und Peter Wollny Neue Bach-Ausgabe IV/11 Bärenreiter Verlag 2003 BA 5100 EUR 65,— Hector Berlioz Grand traité d’ instrumentation et d’orchestra– tion modernes Edited by Peter Bloom New Edition of the Complete Works, vol. 24 Bärenreiter-Verlag 2003 LVII+564 Seiten EUR 298,— The Portraits of Hector Berlioz By Gunther Braam. New Edition of the Completet Works, vol 26 Bärenreiter-Verlag 2003 XXVIII+ 401 Seiten, Beiband mit frz. und engl. Übersetzung der Texte: 205 Seiten EUR 239,— Leos Janácek Das ewige Evangelium. Kantate für Solim Chor und Orchester (1914). Tschechisch/deutsch/englisch. Hrsg. Von Leos Faltus und Milos Stedron. Kritische Gesamtausgabe, Reihe B, Band 4 Edition Bärenreiter Praha. EUR 97,— Georg Philipp Telemann Frühe Kirchenmusiken Hrsg. Von Wolfram Steude Musikalische Werke, Band XXXVI. Bärenreiter-Verlag 2003 BA 5859 EUR 208,— 60 Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen Jesus Christ Superstar Hits from Jesus Christ Superstar Words by Tim Rice – Music by Andrew LloydWebber Hrsg. von Stefan Kalmer Gustav Bosse Verlag 2004 BE 429 EUR 11,95 Jesus Christ Superstar ist das erfolgreichste geistliche Musical und Grundstein für den unvergleichlichen Erfolg seines Komponisten Andrew Lloyd-Webber. Die Songauswahl dieser Sammlung spiegelt die ganze Dramatik und emotionale Qualität der „Rock Opera“ wieder, genauso wie deren Groove und Musizierfreude. Die vier Songs lassen sich beliebig kombinieren, eignen sich aber vor allem für die Aufführung als eigenständiger Programmblock in der vorliegenden Reihenfolge oder auch mit „Everything’s alright“ zum Schluss. Stefan Kalmer (*1955) ist Schulmusiker, Hochschuldozent und Geiger in verschiedenen Jazz- und Rockbands. Er ist Gründer und Leiter des Rock- und Jazzchors „VoicesInTime“. Feldenkrais-Methode für Sänger Samuel H. Nelson/ Elisabeth Blades-Zeller: Feldenkrais für Sänger Übersetzt aus dem Amerikanischen von Dirk Steinkamp. Gustav Bosse Verlag 2004 BE 2685 EUR 19,95 Die Feldenkrais-Methode, benannt nach ihrem Erfinder Moshe Feldenkrais (1904-1984), ist ein Verfahren zur Gestaltung von Lernprozessen: Menschen sollen befähigt werden, über bewusst wahrgenommene Bewegungsabläufe das eigene Lernen zu lenken. Nach einer Einführung in die Feldenkrais-Methode wird der Bogen zum Singen geschlagen. In genau beschriebenen Übungen lernen Sängerinnen und Sänger Fehlhaltungen wahrzunehmen und zu korrigieren. Die Übungen leiten dazu an, die zum Singen notwendigen Bewegungen und die Atmung effizienten auszuführen, indem unnötige oder störende Bewegungen vermieden werden. Abbildungen illustrieren die beschriebenen Lernschritte. Die Übungen sind ohne große Änderungen auch von Instrumentalisten nutzbar Kindern durch Rhythmik helfen Renate Klöppel/Sabine Vliex: Helfen durch Rhythmik Verhaltensauffällige Kinder erkennen, verstehen, richtig behandeln 203 Seiten. Gustav Bosse Verlag 2004 BE 2446 EUR 19,95 Aggressivität bei Kindern, provokativer Störverhalten und Geltungssucht sind für jeden Pädagogen eine große Herausforderung, während Ängstlichkeit, Unsicherheit und fehlendes Selbstbewusstsein oft nicht erkannt und ihre Auswirkungen unterschätzt werden. Der Klassiker der beiden Autorinnen Renate Klöppel und Sabine Vliex versetzt Erzieher und Erzieherinnen schnell und kompetent in die Lage, verhaltensauffällige Kinder besser zu verstehen und mehr über die Ursachen ihrer Störungen zu erfahren. Das Buch zeigt auf, wie durch den Einsatz der Rhythmik geholfen werden kann, und gibt allgemein gültige zu Teil verhaltenstherapeutisch orientierte Empfehlungen für den Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern. Weit mehr als 100 Übungen, Spiele und Lieder, geordnet nach Übungsschwerpunkten, erlauben eine Praxisbezogene Umsetzung. Eine informative und ideenreiche Praxishilfe für die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern. Infos für kirchliche Mitarbeiter 61 Berufsunfähigkeitsvorsorge für alle Mitglieder im „Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW“ Durch die letzte Rentenreform ist die Altersvorsorge verstärkt zur Privatsache geworden. Das gilt auch - aufgrund starker Leistungseinschränkungen - für die Absicherung Ihrer Arbeitskraft. So haben Sie nach der Reform der Erwerbsminderungs-Renten wenn Sie nach dem 02.01.1961 geboren sind, seit dem 01. Januar 2001 keinen Anspruch mehr auf gesetzliche Berufsunfähigkeits-Rente. Für interessierte Mitglieder unseres Verbandes gibt es einen Rahmenvertrag mit Sonderkonditionen. Ihr Ansprechpartner: Versicherungsfachmann Olaf Henrich Königsberger Str. 29 B 59348 Lüdinghausen Tel. 02591-6784 Fax. 02591-980585 e-mail: olaf-henrich@web.de Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen Freitag, 18. Juni 2004 18.00 Uhr Gemeindehaus der Heilig-Geist-Kirche, Menden Die Hexe Backa Racka & Der falsche Ritter s. 19. Juni Samstag, 19. Juni 2004 18.00 Uhr Varnhagenhaus Iserlohn Die Hexe Backa Racka & Der falsche Ritter 2 Kindermusicals Evangelische Kinder- und Jugendkantorei Instrumentalensemble Leitung: Ute Springer Samstag, 26. Juni 2004 20.00-23.30 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Die Nacht der Chöre Ein Geburtstagsfest für die Ev. Kantorei Iserlohn, mit Pause und Buffet Kantoreien des Kirchenkreises Iserlohn Streichensemble, Band Sonntag, 27. Juni 2004 17.00 Uhr Ev. Kirche Westhofen Pfingsten J.G. Walther, Joh.Seb. Bach, C.Ph.E. Bach, Max Reger Freie Improvisationen über sommerliche Volkslieder Anngrit Gerber, Flöte Gotthard Gerber, Orgel Freitag, 9. Juli 2004 20.00 Uhr Johanneskirche Iserlohn-Nußberg Sonderkonzert Pro Musica Trompete und Orgel Prof. Peter Lohse, Trompete Philipp Lohse, Trompete Matthias Eisenberg Orgel 62 Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen Samstag, 10. Juli 2004 20.00 Uhr Varnhagenhaus, Iserlohn Liederliches - Kantorei einmal anders Evangelische Kantorei Iserlohn Ute Springer, Klavier Hanns-Peter Springer, Leitung Samstag, 17. Juli. 2004 20.00 Uhr Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen Gospelkonzert Gospelchor „voices of joy“ Leitung: Dr. Siegbert Gatawis Samstag, 17. Juli 2004 20.00 Uhr Klosterkirche der Karmeliter, Münster Geistliches Chorkonzert Chorwerke von: Gallus, Zielinski, Schütz, Bach, Haydn, Mendelssohn-Bartholdy, Lewandowski, Swider, Pärt, Sandström Orgel: Nina Sandmeier, Berlin Kontrabass: Michelett Mendez, Münster Kammerchor Münster Leitung: Hermann Kreutz Sonntag, 18. Juli 2004 17.00 Uhr Stiftskirche St. Laurenzius, Clarholz Geistliches Chorkonzert Siehe oben Dienstag, 21. Juli 2004 20.00 Uhr Klosterkirche der Karmeliter, Münster Geistliches Chorkonzert Siehe oben Freitag, 23. Juli 2004 19.30 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Orgelkonzert mit « Maître Jean Guillou » Titularorganist von St. Eustache / Paris In Zusammenarbeit mit www.westfaleninitiative.de Sonntag, 5. September 2004 18.00 Uhr Johanneskirche, Iserlohn-Nußberg 17. Iserlohner Orgelsommer im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals Westfalen-Lippe 2004 Konzert I Orgelkonzert Felix Hell Samstag, 11. September. 2004 Herner Orgel-Rally: Kurioses, Faszinierendes und Interessantes – die „Königin der Instrumente“ von allen Seiten 17 Uhr Ev. Kreuzkirche Herne-Mitte Die Königin und die Prinzessin – große und kleine Orgel im Dialog 18 Uhr Ev. Johanneskirche Herne-Sodingen Französische Élégance meets Avantgarde 19 Uhr Ev. Emmaus-Kirche Herne-Börnig Orgel pfeifenlos mit Fernbedienung 20 Uhr Ev. Matthäuskirche Herne-Baukau Aus dem Innenleben eines Orgelmonuments 21 Uhr Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen Orgel mit vier Händen und zwanzig Zehen Sina Borutta, Joachim Fritsch, Dr. Siegbert Gatawis, Björn Pfadenhauer, Kantor Detlef Renneberg, Wolfram Wittekind Sonntag, 12. September 2004 18.00 Uhr 17. Iserlohner Orgelsommer im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals Westfalen-Lippe 2004 Konzert II Bach und Kommentare Prof. Hans-Günther Wauer, Orgel Warnfried Altmann, Saxophon Hermann Naehring, Schlagwerk Sonntag, 12. September 2004 20.00 Uhr Apostelkirche, Münster Chor- und Orgelkonzert Im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals Westfalen-Lippe 2004 Künstlerische Leitung: KMD Prof. Dr. Martin Blindow Synagogale Orgel- und Chormusik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Louis Lewandowski u.a. Orgel: Georg Dieterich, Potsdam Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen Kammerchor Münster Leitung: Hermann Kreutz Sonntag, 19. September 2004 18.00 Uhr Johanneskirche, Iserlohn-Nußberg 17. Iserlohner Orgelsommer im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals Westfalen-Lippe 2004 Konzert III Konzert für Orgel und Saxophon-Quintett Iris Besler-Broszeit, Orgel Quintessenz (Saxophon-Quintett) Samstag, 25. September 2004 20.00 Uhr Stadtkirche Westerkappeln Sonntag, 26. September 2004 17.00 Uhr Christuskirche Ibbenbüren Dienstag, 28. September 2004 Lutherkirche Osnabrück Donnerstag, 30. September 2004 St. Agatha, Mettingen Ralf Grössler MASS OF JOY Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst 2004 Eine Veranstaltungsreihe der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Schwelm und Gevelsberg Schirmherren: Bürgermeister der Stadt Schwelm, Herr Dr. Jürgen Steinrücke; Bürgermeister der Stadt Gevelsberg, Herr Dr. Klaus Solmecke Sonntag, 26. September 2004, 18:00 Uhr Christuskirche Schwelm Eröffnungskonzert Karl Josef Nüschen - Orgel Wuppertaler Kurrende Mittwoch, 29. September 2004, 8:30 Uhr und 10:15 Uhr Christuskirche Schwelm Orgelkonzert nicht nur für Kinder Willibald und das Geheimnis der großen Orgel Anne-Katrin und Manuel Gera (Hamburg) Donnerstag, 30. September 2004, 8:30 Uhr und 10:15 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Orgelkonzert nicht nur für Kinder Willibald und das Geheimnis der großen Orgel Anne-Katrin und Manuel Gera (Hamburg) Sonntag, 3. Oktober 2004, 18:00 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Konzert für Chor und Orgel Ludger Janning - Orgel Camerata Vocale Gevelsberg Leitung: Gerhardt Marquardt Dienstag, 5. Oktober 2004, 20:00 Uhr Christuskirche Schwelm Chorkonzert Litauischer Chor aus Klaipeda Mittwoch, 6. Oktober 2004, 20:00 Uhr Christuskirche Schwelm Heitere Orgelmusik Gerhardt Marquardt - Orgel Donnerstag, 7. Oktober 2004, 20:00 Uhr Liebfrauenkirche Gevelsberg Konzert für Panflöte und Orgel Matthias Schlubeck - Panflöte Ludger Janning - Orgel Sonntag, 10. Oktober 2004, 18:00 Uhr St. Marienkirche Schwelm Abschlusskonzert Trompete und Orgel Rüdiger Schemm - Trompete Ulrich Isfort - Orgel Orgelführungen: Sonntag, 26. September 2004 11:45 Uhr Christuskirche Schwelm Sonntag, 3. Oktober 2004 11:45 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg 12:00 Uhr St. Marienkirche Schwelm Sonntag, 10. Oktober 2004 11:45 Liebfrauenkirche Gevelsberg 63 64 Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen Joanne Bell, Sopran Denis Gäbel, Saxophon Kantorei und Junger Chor Westerkappeln Ki-Pop-Chor Mettingen Leitung: Martin Ufermann Freitag, 01.10.2004 20 Uhr Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen Musikkabarett mit dem „Duo Camillo“ Samstag, 02.10.2004 19 Uhr Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen „Evensong“ mit englischer Chormusik Stephanus-Chor Holsterhausen Orgel: Martina Schlak Leitung: Dr. Siegbert Gatawis Samstag, 2. Oktober 2004 20.00 Uhr Reformierte Kirche, Iserlohn „5nach5“ in concert Der Junge Chor stellt sich vor Leitung: Ute Springer Sonntag, 7. November 2004 18.00 Uhr Oberste Stadtkirche, Iserlohn Johann Sebastian Bach Messe h-moll Vokalsolisten Evangelische Kantorei Iserlohn Leitung: Hanns-Peter Springer Sonntag, 7. November 2004 17.00 Uhr Ev. Kirche Westhofen Tod und Ewigkeit Rudolf Mauersberger Lukas Passion Passionsmusik nach dem Lukasevangelium Für zwei getrennt aufgestellte Chöre a capella Musica vocalis nederland und conventus musicus westfalicus Leitung: Gotthard Gerber Samstag, 13. November 2004, 20:00 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Konzert mit den Maxim Kowalew Don Kosaken Sonntag, 14. November 2004 17 Uhr St. Martinikirche Minden ORGELKONZERT mit Werken von Louis Marchand, Jean-Philippe Rameau, Johann Sebastian Bach, Jon Laukvik u.a. An der historischen Orgel: Prof. Jon Laukvik Sonntag, 12. Dezember 2004 17.00 Uhr Ev. Kirche Westhofen Weihnachten Weihnachtliche Orgelmusik bei Kerzenschein Buxtehude, Bach, Walcha, Wiemer Freie Improvisationen Gotthard Gerber, Orgel Samstag, 11. Dezember 2004 19:00 Uhr Johanniskirche Witten Der Stern von Bethlehem Romantische Weihnachtskantate für Soli, Chor und großes Orchester von Josef Gabriel Rheinberger Felix Mendelssohn-Bartholdy Kantate „Vom Himmel hoch“ Christiane Zywietz-Godland - Sopran Tobias Scharfenberger - Bass Philharmonisches Orchester Ennepe-Ruhr Kantatenchor Gevelsberg Wittener Bach-Chor Ev. Jakobus-Chor Breckerfeld Leitung: Heike und Gerhardt Marquardt Sonntag, 12. Dezember 2004, 18:00 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg Der Stern von Bethlehem (s. 11. Dezember 2004) Samstag, 18. Dezember 2004 19:00 Uhr Ev. Jakobuskirche Breckerfeld Der Stern von Bethlehem (s. 11. Dezember 2004) Die letzte Seite 65 Wer spielt denn nun? Sagt der Pfarrer zum Küster: „Kein einziger Mensch ist in der Kirche, nicht mal der Organist. Wer spielt denn nun?" Antwortet der Küster: „Deutschland gegen Brasilien!" Zur freundlichen Beachtung! Die Choristen sollen fleißig und züchtig zur Kirchen gehen, darinnen mit Andacht die geistlichen Lieder singen, unter der Predigt keine Leichtfertigkeit treiben, sich nicht hinter die Pfeiler und andere Schlupfecken verstecken oder unter dem Singen und Predigen lesen oder aus der Kirche schleichen, noch weniger unter der Predigt auf den Gassen und Plätzen umlaufen oder vor den Thoren spazieren und anderen unbilligen Sachen nachgehen. Aus "Gesetz und Ordnung für die Chorsänger, vom Ehrbaren Rathe zu Nürnberg Anno 1588" * Blitzeinschlag An einem Pfingstsonnabend probt der Chor für das Pfingstfest. Draußen zieht ein Gewitter auf und entlädt sich. Ein Blitz schlägt ganz in der Nähe ein - das Licht ist aus. Eine schnelle Prüfung ergibt lediglich durchgeschlagene Sicherungen, Gott sei Dank keinen Brand. Es ist alles in Ordnung. Am Sonntag steht der Chor auf der Empore bereit, der Kantor sitzt an der Orgel. Der Gottesdienst soll beginnen, der Kantor fasst auf die Klaviatur - nichts! Kein Ton! Die Thermosicherung der Orgel ist durchgeschlagen. Ein Chorsänger flüstert dem Kantor zu: "Dann singen wir eben ohne Orgel, wir sind ja Chorsänger genug. Sagen Sie es nur der Gemeinde an." Der Kantor tritt an die Emporenbrüstung, und die Anwesenden vernehmen erstaunt: "Liebe Gemeinde! Der Blitz hat in die Kirchenleitung eingeschlagen . . ." Weiter kam er mit seiner Rede nicht; es dauerte einige Zeit, bis der Chor wieder fähig war zu singen. Volker Ochs * Gefährliche Musik Ein Kantor muss zum Friedhofsdienst. Zwischen ihm und seinem kleinen Sohn entsteht folgendes Gespräch: "Vati, wo gehst du hin?" - "Zur Beerdigung." "Warum?" -"lch helfe bei der Beerdigung mit." "Was machst du denn da?" -"lch mache Musik." "Vati, wieso können die Leute von Musik sterben?" Helmut Krüger * * Entnommen aus: „Frau Musicas große Kinder“ - Geschichten und Anekdoten aus dem Kirchenmusikerstand, gesammelt von Manfred Schlenker ©Strube-Verlag 1993 66 Notizen Für die Praxis 67 Orgelbegleitbuch „Neue Töne“ Für Mitglieder des Landesverbandes der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker gilt noch bis zum 31.12.2004 der ermäßigte Preis von 49 Euro, danach gilt für Mitglieder der Preis von 69 Euro. (Ladenpreis ab 01.01.2005: 89 Euro). Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der Evangelischen Kirche von Westfalen, 58225 Schwerte Pressesendung, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt”, G 14579