Numéro 7: Dezember 08 - Blogs
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spectrum DEIN MAGAZIN AN DER UNI FRIBOURG/ TON MAGAZINE À L’UNI DE FRIBOURG # 7/2008 DÉCEMBRE / DEZEMBER Exotisch... ...ist attraktiv: die etwas anderen Masterprogramme Le Nous et le Vous du Goût EDITORIAL Die Qual der Masterwahl Matthias Raaflaub Die Jungstudentin von heute hat die Qual der Wahl. Angesichts der noch immer begrenzten Wertschätzung des Bachelor-Diploms ist weiterstudieren nach dem BA ratsam. Den Masterabschluss dort in Angriff zu nehmen, wo man bereits ein erstes Mal abgeschlossen hat, erscheint ebenso vernünftig wie verlockend. Doch es lohnt sich, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Schliesslich wollen die gesammelten 180 ECTS auch richtig investiert werden. Das ist fast wie beim Cumulus-Prämienkatalog. Nun, die Auswahl im Studienfall ist nicht ganz so überbordend. Umso diverser und interessantere Möglichkeiten bieten sich. Die Universitäten werben mit flexiblen, modernen Masters um die Gunst der Studierenden. Aus ressourcen- und marketingbedingten Puzzleteilchen bastelt jede Alma die bestmöglichen Curricula. Geboren sind die „extraordinarily interdisciplinary studies“, wie sie schon heute typischerweise die Unilandschaft bevölkern. Was sich hinter einigen Angeboten deutschschweizer Unis verbirgt, haben Maja Briner, Cyril Lilienfeld und Niklas Zimmermann für euch herausgefunden. Vielleicht können wir ja bei der einen oder anderen Entscheidung hilfreich sein, wohin es nach den kurzen „Ferien“ gehen soll. Auch meinereins steht vor den (vorerst) letzten Prüfungen. Auf Ende Semster übergebe ich die Chefredaktion zwei motivierten Nachfolgern. Mit Maja und Cyril übernehmen zwei, die sich durch langjährige Mit- und auch Redaktionsarbeit bei Spectrum bereits bestens auskennen. Ich bin überzeugt, sie werden für frischen Wind sorgen. Dabei wünsche ich ihnen viel Erfolg! Drei Semester lang als Chefredaktor zusammen mit einem motivierten Team Euer Magazin zu gestalten, hat mir Spass gemacht. Ich danke auf diesem Wege allen, die während dieser Zeit mitgeholfen haben, Spectrum Monat für Monat ein frisches Gesicht zu geben. Doch vor allem sei Euch gedankt. Dafür, dass ihr trotz unzählig anderen bedruckten Seiten auch regelmässig unsere aufschlagt. INHALT / SOMMAIRE ACTUALITE: Fêtez Noël en compagnie des „Artisans“ de la Farandole. /4-5 Politique Universitaire: Un petit tour Erasmus, de l’Université de Fribourg à Berlin. /10-11 Fribourg & régions: Decouvrez les goûts du terroir avec le GYM de la Broye. /12-13 CULTURE: La vie d’une „Cloche fêlée“ nommée: Johnny Cash. /18-19 Récit de voyage: Myanmar en toute sérénité. /28 Gesprächs- und Zündstoff. HarmoS sorgt für heisse Diskussion. /6-7 Masterprogramme. Darfs auch mal was Spezielles sein? /14-17 Der Party-Montag. Reportage über den traditionellen Montagabend-Pub-Marathon. /22-23 Wikipedia. Spectrum- und Wikimitarbeiter Patrick sieht hinter die Kulissen. /24-25 Weg vom Klischee. Rapper Lo im Interview. /30-31 2 spectrum 7/2008 DÉCEMBRE Kein Santa Claus, aber trotzdem Superstar Foto: CSMI STADTLEBEN Der Samichlaus der Saanestadt reitet alljährlich in einem Umzug durch die Strassen. Auf der Kirchenterrasse wird er frenetisch für seine Rede bejubelt. VON PATRICK KENEL In Freiburg bietet der St.-Nikolaus-Tag (6. Dezember) nicht nur eine gute Gelegenheit, um Nüsse und Mandarinen zu verspeisen. In der Stadt, deren Kathedrale nach dem frühchristlichen Bischof Nikolaus von Myra benannt ist und wo ein Knochen des Heiligen als Reliquie verehrt wird, ist der Samichlaus für Jung und Alt so etwas wie ein Star. Die spezielle Verehrung, die mit der Legende um Nikolaus als Wohltäter zusammenhängt, hat schon in früheren Jahrhunderten eingesetzt. Enstanden ist das heutige Fest mit Umzug 1906 am Kollegium St. Michael. Seither hat sich ein fester Ablauf entwickelt: Zu Beginn des Schuljahres werden am Kollegium die dritten Klassen angefragt. Unter den drei Finalkandidaten wählen die Schüler dieser Klassen sowie das Rektorat einen Schüler als Nikolaus-Darsteller aus. Die Hauptkriterien für die Wahl sind rhetorische Fähigkeiten und Zweisprachigkeit. Gleichzeitig werden in einem Schülermalwettbewerb die drei schönsten Postkartensujets gekürt. Danach wird ein Organisationskomitee gebildet. Da die Aktion selbsttragend ist, muss sich das aus hauptsächlich aus Schülern beste- hende Komitee um die Finanzen kümmern. Normalerweise kommen zwischen 8000 und 10'000 Franken an Spenden aus dem Kartenverkauf und Kollekten zusammen. Der Nikolaus-Darsteller verfasst selbstständig eine zweisprachige Rede, die nur vom Rektor eingesehen wird. Zusätzlich erhält er Schauspiellektionen und wird beim Auswendiglernen des Textes unterstützt. Der diesjährige Nikolaus, Isaïe Fasel aus der Klasse D6Z, hat selbst schon im Theater Erfahrungen gesammelt und fühlte sich im Vorfeld nicht extrem nervös. Er erklärte, dass er rund 20 Stunden für Vorbereitungen habe aufwenden müssen. „Meine Rede dauert 10 Minuten und ist eine witzig-ironische Rückschau auf das Jahr. Obwohl es eine leichte Moralpredigt sein darf, muss der Nikolaus immer anständig bleiben.“ Und auch die Kinder, die wie überall zahlreich den Samichlaus und seinen Lebkuchen erwarten, sollte er nicht vergessen und sie auffordern, lieb zu sein, sagte der 18Jährige. Mit viel Schminke und einem weissen Bart mutierte er innert Kürze zum Greis. Kurz nach Eindunkeln setzte sich der Umzug des Samichlaus auf seinem Esel, begleitet von sechs rabenschwarzen Schmutzli, 30 Musikanten und Sängern sowie Fackelträgern, auch in diesem Jahr beim Kollegium in Gang und bewegte sich langsam hinunter zur Kathedrale. Erstmals wurde am Morgen des Nikolaustags ein Markt auf dem Schulhof durchgeführt, an dem die Gymnasiasten Geschenkartikel für ihre Klassenkasse verkaufen konnten. Da es zugleich der einzige Weihnachtsmarkt der Stadt war, bindet er die Schule noch ein bisschen stärker an ihr Brauchtum. Schulverwalter Axel Loup, der Markt und Umzug vorbereitet hat, hängt sehr an dieser Tradition: „Wir versuchen das Ereignis wieder vermehrt zur Geltung zu bringen. Eine Schule benötigt ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl und ein solcher Brauch kann dies besser als Anderes bieten. Für die Mitwirkenden ist es nichts Alltägliches, sondern ein spezielles Erlebnis, das Stolz hervorrufen soll.“ Gymnasiast Isaïe Fasel, der nach dem letzten Samstag wohl nicht so schnell wieder vor zehntausend Leuten sprechen wird, meinte ebenfalls: „So etwas vergisst man nie mehr!“ 7/2008 DEZEMBER spectrum 3 ACTUALITÉ La Farandole, une entreprise presque comme les autres La fondation permet à des personnes handicapées mentales d’exercer une profession et de produire des articles d’artisanat de grande qualité. Une idée de cadeau qui tombe à point nommé. TEXTES DE JULIE RUDAZ / PHOTOS DE LAURETTE HEIM P as facile la corvée des cadeaux de Noël. En plus, ça tombe en pleine période de stress académique : entre les examens et les travaux de séminaire à écrire, pas le temps de se creuser la tête pour trouver des idées de cadeaux. L’alternative se trouve à la rue de Lausanne : la boutique de la Farandole y propose des articles de décoration, des théières, des jouets, des confitures maison et bien plus encore. Le tout fabriqué dans les ateliers de la Farandole, fondation qui forme des handicapés mentaux au métier exigeant d’artisan. Originalité et qualité En plus d’être des modèles originaux, les articles réalisés par les 83 employés de la fondation sont d’une qualité irréprochable. Dans les ateliers, la presque totalité du travail est effectuée par les employés eux-mêmes. Dans l’atelier offset, par exemple, sont réalisés des travaux de petite imprimerie tels que faireparts, bulletins communaux et, bon à savoir, reliure de travaux universitaires. N’oublions pas l’atelier alimentaire, dont les différents produits déclinés sous le nom de Farandises sont vendus chaque mercredi matin au marché de la place Python. Le but de la fondation n’étant pas de fournir aux personnes handicapées mentales un moyen de gagner leur vie, le salaire n’est pas très élevé. «C’est en quelque sorte leur argent de poche.», explique Alain Roussi, responsable des ressources humaines. Ce qu’offre la Farandole, c’est une chance de goûter à la vie professionnelle au sein d’une entre4 spectrum 7/2008 DECEMBRE prise, quotidiennement, mais aussi lors d’évènements comme le marché de Noël, organisé fin novembre. L’occasion pour les employés de faire l’expérience du contact direct avec la clientèle. Aussi des logements La fondation n’est pas uniquement une porte ouverte sur le monde du travail, elle fournit aussi un logement à presque la moitié de ses employés. L’objectif principal de la structure résidentielle qu’offre la Farandole est de permettre aux personnes handicapées mentales d’acquérir de plus en plus d’autonomie, notamment en ce qui concerne l’hygiène quotidienne et la gestion d’un ménage en commun. Pour ce faire, les résidents sont encadrés par des éducateurs dont les interventions sont plus ou moins importantes selon les situations. Pour ne pas sombrer dans la routine métro-boulot-dodo, des activités sportives et récréatives sont prévues en dehors des heures de travail. En plus des cours de piscine et de gym hebdomadaires, les employés peuvent choisir de participer à des activités qui correspondent à leurs centres d’intérêt (voir page de droite). Parmi ces activités, une semble être particulièrement populaire : la rédaction du journal de la fondation, Faranthèse. Articles de fond, commentaires, interviews, Faranthèse n’a rien à envier aux grandes publications. De plus, textes et illustrations sont réalisés par les employés eux-mêmes et publiés «sans aucune censure ou correction», précise Alain Roussi. Ni censure, ni correction : une leçon d’humilité qui pourrait bien être le slogan de la Farandole. Quatre employés de la Farandole nous ont parlé de leur travail et de leur vie au sein de la fondation. Morceaux choisis. Spectrum : Dans quel atelier travaillez-vous ? Olivier : Je travaille à l’atelier textile. On fait des linges, des maniques pour prendre les plats, des poupées, des paniers à pommes de terre. J’aime tout faire, mais j’aime surtout le tissage et faire les cannettes. Jenny : Je suis à l’atelier de rempaillage. En ce moment, on remplit des boîtes pour une entreprise de la place. Je suis à la fin de la chaîne, je contrôle les boîtes. On est beaucoup dans l’atelier et c’est assez stressant comme travail. Sébastien : Je suis aussi à l’atelier de rempaillage, mais on n’en fait pas beaucoup. Ça demande de la force et un travail de qualité. Maintenant, je fais aussi les boîtes : je ferme les cartons avec du scotch, les sangle, puis on charge et décharge le camion. C’est mon boulot d’accueillir le camion. Marie-Jo : Je suis à l’atelier offset, je colle des étiquettes sur des affiches. Pour le marché de Noël on a fait des pubs, puis on les a mises dans des enveloppes et on les a apportées à la poste. Il y a une bonne ambiance, j’aime bien cette ambiance. Spectrum : Où habitez-vous ? Sébastien : J’habite au Pertuis, près du funiculaire. Nous sommes huit et ça me plaît. Jenny : J’habite à la Grand’ Fontaine. Mais j’aimerais bien avoir un studio où je pourrais habiter avec mon copain. Spectrum : Comment se passent les repas ? Marie-Jo : A midi, on mange à la salle à manger (aux ateliers, ndlr). Olivier : Ce n’est pas toujours très bon: parfois je n’aime pas trop. Et des fois c’est pas très bien présenté. Un bon repas il faut que ce soit bien présenté. Jenny : On mange toujours là, mais quatre fois par an on peut aller manger au restaurant. C’est notre chef qui paie et c’est nous qui choisissons le restaurant et ce qu’on veut manger. Sébastien : Je fais la cuisine au foyer, hier j’ai fait du poisson. Le jour avant j’ai choisi ce que j’allais faire et j’ai fait la liste des courses, puis le lendemain je suis allé faire les courses après le travail. Spectrum : Avez-vous d’autres activités en dehors du travail ? Marie-Jo : Je fais des arrangements floraux. Et le mercredi on fait la piscine et la gym. Olivier : On fait de la gym, parce qu’il y en a qui ne bougent pas assez et c’est important pour voir d’autres personnes. Je fais du basket et je fais aussi l’écriture et la lecture, actuellement on lit Harry Potter. Sébastien : En dehors du travail, je fais du fitness. Je donne aussi des coups de main aux Mosquitos du HC Fribourg Gottéron sur la glace. Je suis bénévole, mais grâce à ça je peux faire des voyages. Les articles de production artisanale sont disponibles : Boutique de la Farandole, rue de Lausanne 57, ouverte du mardi au vendredi de 9h à 12h et de 14h à 18h30 et le samedi de 9h à 12h30 et de 13h30 à 16h. Stand de la Farandole, au marché de la place Python, tous les mercredis matin. Le magazine Faranthèse paraît deux fois par an, en été et en hiver, possibilité de s’abonner. www.fara.ch 7/2008 DEZEMBER spectrum 5 HINTERGRUND “HarmoS“ sorgt für heisse Diskussion Die Fachschaft Heilpädagogik lädt zu einer Expertendiskussion. Das kontroverse Thema lockt viele Zuschauer an, welche eine emotional geführte Debatte zu sehen bekommen. TEXT UND FOTO VON CYRIL LILIENFELD Der Hörsaal im Pérolles 2, wo die Veranstaltung stattfindet, umfasst rund 200 Plätze und diese füllen sich stetig. Das kontroverse Thema “HarmoS“ scheint vielversprechend zu sein, gerade für die Studierenden der Heilpädagogik. Passend zu den derzeit in vielen Kantonen der Schweiz stattfindenden Volksabstimmungen, hat die Fachschaft Heilpädagogik eine Expertendiskussion organisiert. Eingeladen wurden Dr. Anton Strittmatter, Leiter der pädagogischen Arbeitsstelle des Lehrerdachverbandes (LHC) in Biel, Prof. Dr. Urs Häberlin, ehemaliger Leiter des Heilpädagogischen Institutes der Universität Freiburg, sowie Christina Schmid, Leiterin der Abteilung Integration im Schulheim Les Buissonnets in Freiburg. Nachdem der Saal zu einem grossen Teil gefüllt ist, beginnt die Veranstaltung mit zwei Kurzreferaten, um ins Thema und die Diskussion einzuführen. “HarmoS“, das ist die im Moment laufende Harmonisierung des Schulwesens in der Schweiz. Es soll nicht länger jeder Kanton seine eigenen Regeln und seine eigene Einteilung der obligatorischen Schulzeit haben. Strukturen und Ziele werden angeglichen. In jedem Kanton findet eine Abstimmung darüber statt. Wenn 10 Kantone angenommen haben, tritt “HarmoS“ in diesen Kantonen in Kraft. Zum Zeitpunkt der Diskussion haben bereits sechs Kantone “HarmoS“ angenommen und nur einer abgelehnt. Jeder sieht “HarmoS“ anders, dies führt zu Problemen Als erstes vertritt Dr. Strittmatter seine Meinung. Er beklagt, dass vieles zu dem Thema medial inszeniert und aufgebauscht worden sei. Dadurch wendeten sich auch viele Lehrer von “HarmoS“ ab. Fast jeder sehe “HarmoS“ anders und genau dies führe zu Problemen. Sein wichtigstes Argument für “HarmoS“ ist die Klärung und 6 spectrum 7/2008 DECEMBRE Vereinheitlichung des Bildungsauftrages. Heute unterrichte jeder Lehrer anders und auch Anderes. Dies wird von Dr. Strittmatter besonders stark kritisiert. Auch die zu starke Selektion in verschiedene Stufen (Sekundarschule, Realschule, Gymnasium und Sonder- pädagogische Klassen), welche derzeit in jedem Kanton unterschiedlich durchgeführt wird, ist Teil seiner Kritik. Die sei auch eine Folge der „heilpädagogischen Angebotsindustrie“. Eine gewollte Provokation von Strittmatter, schliesslich sitzen im Saal grösstenteils Heilpädagogen, welche diesen Satz mit einer Mischung aus Raunen und Schmunzeln quittieren. Er schliesst sein Referat damit, dass er glaube, “HarmoS“ werde mehr Chancengleichheit bringen und es dazu keine zukunftsträchtige Alternative gebe . Das Herumreiten auf gewissen kontroversen Themen, welche nur ein Teil des Ganzen ausmachen, gefàhrde die Reform allerdings. Für dieses Herumreiten ist vor allem eine Partei zuständig, welche besonders stark Stimmung gegen „HarmoS“ macht, die SVP. Sie möchte die traditionelle Schule beibehalten, eine für sie zu frühe Einschulung verhindern und die Eigenheiten der Kantone beibehalten. Nicht als SVPler sieht sich Dr. Häberlin, was es für ihn umso schwerer macht, gegen “HarmoS“ zu sein. Er versucht seine Meinung deshalb vor allem durch pädagogische Argumente stark zu machen. Seine grosse Kritik gilt Versprechen, von „HarmoS“ gemacht, welche so nicht einhaltbar seien. Es werde allen versprochen, während der obligatorischen Schulzeit eine Grundbildung zu erhalten, welche eine Lehrstelle oder den Übertritt ins Gymnasium ermögliche. Dies sei ein Glaube an eine Pädagogik, welche alles könne, was aber nicht stimme. Nur, weil alle Kinder das Gleiche lernen, heisst dies noch lange nicht, dass am Schluss alle gleich viel können. Seine zweite grosse Kritik gilt den nationalen Leistungstests, welche einen Kampf um gute Zeugnisse förderten. Jede Schule und jeder Kanton möchte im nationalen Vergleich möglichst gut abschneiden und der Leistungsdruck durch Lehrer und Eltern nehme enorm zu. Dies habe zur Folge, dass die Schule nur noch ein Trainingsprogramm auf die Tests hin werde und die Kinder zur Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen erzogen werden. Da Dr. Häberlin selbst Heilpädagoge ist, versäumt er es auch nicht, auf die behinderten Kinder zu sprechen zu kommen. Diese würden durch “HarmoS“ entwertet und negiert, da sie die nationalen Bildungsstandards gar nicht erfüllen könnten und so als Restgruppe abgesondert würden. Auch ganz allgemein führe „HarmoS“ zur Teilung der Gesellschaft in Klassen, da der Berufsweg schon sehr früh vorgezeichnet werde. Bildung könne man nicht standardisieren, da sie für alle anders definiert werden müsse. Auch die Schwächsten hätten ein Anrecht auf Bildung, sei sie noch so minimal. Mit diesem Appel schliesst Dr. Häberlin seinen Vortrag. Chancengleichheit oder Ausschluss von behinderten Kindern? Einleitend zur nachfolgenden Diskussion stellt Frau Schmid ihren Standpunkt dar. Sie betont die positive Wirkung, welche der obligatorische Kindergarten und die Tagesstrukturen auf alle Kinder hätten. Man dürfe jedoch nicht die behinderten Kinder vergessen. Ausserdem müssten die Lehrer weitergebildet werden, damit man „HarmoS“ umsetzen könne. Nun stellt ein Moderator aus der Fachschaft Fragen an die Experten, wobei gleich mit einer für die meisten Anwesenden sehr wichtigen Frage begonnen wird: Schliesst “HarmoS“ die behinderten Kinder aus? Dr. Strittmatter betont, dass es ja gleichzeitig das Sonderpädagogik-Konkordat gäbe, welches eine Harmonisierung auf dieser Ebene darstelle. Um dieses nicht zu gefährden, sei es von „HarmoS“ getrennt worden und könne so, von der ganzen Debatte ausgenommen, ungefährdet durchgeführt werden. Dr. Häberlin erwidert, dass die beiden Harmonisierungen nur getrennt worden seien, weil sonst der Bildungsstandard zu tief angesetzt hätte werden müssen. So kritisiert er nochmals die Ausgrenzung der Schwächsten. Besonders klagt er jedoch die nationalen Tests an, welche den Bildungsstandart gewährleisten sollen, jedoch besonders zur Selektion verwendet würden. Solche Selektionstests werden jedoch laut Dr. Strittmatter auch von den Lehrern abgelehnt und notfalls würden sie diese sogar verweigern. Ausserdem sei die Früherkennung durch Tests nicht eine Selektion, sondern eine Möglichkeit, schwache Kinder gezielt zu fördern. Auf die Frage nach der Chancengleichheit, welche „HarmoS“ als Ziel habe, antwortet Dr. Häberlin, dass es sich dabei nicht um eine Integration handle, sondern um Gleichheit für Frauen, Ausländerkinder und Kinder aus tiefen sozialen Schichten. Dies führe aber zum Abstieg der anderen Schichten, da für jedes Kind das „hinauf“ komme, ein anderes „herunter“ müsse. Frau Schmid merkt an, dass besonders Kinder aus sozial schwachen Schichten oder Migrationsfamilien von den Tagesstrukturen und der gezielten Förderung profitieren können und sie so eine grössere Chance haben, aus ihrem Umfeld aufzusteigen. Eine Diskussion darüber bringt stets viele Emotionen mit sich. Das zeigt sich auch in dieser Veranstaltung. Wurde während der beiden Vorträge, von den Autoren noch gezielt aber niveauvoll provoziert, um der folgenden Diskussion etwas Schwung zu verleihen, sind die Spannungen zwischen den Experten immer stärker zu spüren, je länger der Disput andauert. Auch der Ton wird aggressiver und Vorwürfe werden ausgeteilt. Vom Publikum kommen Fragen und Äusserungen, welche ebenfalls auf schon klar festgelegte Meinungen hindeuten. Den etwas unschönen Abschluss der Diskussion bildet ein Vorwurf aus dem Publikum an Dr. Häberlin. Ein Zuhörer, der nicht zur Studierendenschaft gehört, wirft ihm vor, er mache sich zum Instrument der SVP und sei genau gleich wie „diese Leute“. Seine Aussagen bestünden nur aus Unterstellungen und es mangle an Fakten. Genau wie die SVP arbeite er mit der Angst und dies sei sowohl gefährlich als auch unethisch. Dr. Häberlin betont daraufhin noch einmal, dass er überhaupt kein SVP-Anhänger sei und seine Argumente durchaus auf wissenschaftlichen Fakten beruhten. Auf die anderen, etwas unschönen, Angriffe auf seine Person, gehe er nicht ein, da dies kaum einen Sinn machen würde. Die beiden Vorträge und die nachfolgende Diskussion bringen den Zuhörern viele neue Fakten und Eindrücke über „HarmoS“, zeigen aber auch, was passieren kann, wenn zu viele Emotionen ins Spiel kommen. Eine seriöse und wissenschaftliche Diskussion sollte nie in Beleidigungen ausarten, auch wenn man noch so anderer Meinung ist als sein Kontrahent. So disqualifiziert man sich nur selbst. Einen angenehmeren Ausklang nimmt der Abend durch den von der Fachschaft zur Vefügung gestellten Apéro, welcher die Teilnehmer des Abends noch zum verweilen und weiterdiskutieren animiert. Alles in allem für die Fachschaft Heilpädagogik sicherlich ein gelungener und gut organisierter Abend, welcher durch eine grosse Zuhörerschaft gekrönt worden ist. Das Thema lässt die Emotionen hochkommen Bei diesem Thema sind die Meinungen festgefahren und die Fronten verhärtet. Am 30. November ist in vier weiteren Kantonen über das „Harmos“-Konkordat abgestimmt worden. Zürich und St. Gallen nahmen an, Graubünden und Thurgau lehnten ab. 7/2008 DEZEMBER spectrum 7 Wann ist ein Mann ein Mann? Gender Studies an der Universität Freiburg VON ASTRID WUETHRICH Die Gender Studies, auch Geschlechterforschung, wollen Licht ins Dunkel der Geschlechterbeziehungen bringen. Sie fragen nach unseren Konzepten von „männlich“ und „weiblich“, von „Mann“ und „Frau“ und nach deren Bedeutung für die Gesellschaft. So öffnet die Beschäftigung mit der Geschlechterforschung ein weites Feld an Debatten und Theorien, an möglichen Auseinandersetzungen und Themen, und sie bietet die Möglichkeit, in einem interdisziplinären Feld intellektuelle Neugier zu stillen. Was ist eine Feministin, ein Macho? Warum sterben Männer ab der Pubertät häufiger als Frauen, und was führt Frauen, vermehrt Männer beinahe jeden Alters in Schönheits-Praxen und zu regelmässigen Botox-Kuren? Wie erklären sich die teilweise dramatischen Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, und warum kann der neue Verteidigungsminister keine Frau sein? Alltägliche Fragen beim Bier zum Feierabend, im Nach-Kino-Klatsch, oder wenn die Nachbarin gleichzeitig den Müll leert. Alltägliche Fragen auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der Geschlechterforschung widmen. Cherchez la femme In den 1960er-Jahren aus der neuen Frauenbewegung heraus entstanden, begab sich die Frauenforschung auf die Suche nach der Frau in Geschichte, Gesellschaft, Wissenschaft und Politik. Nicht nur literarische Abrechnungen mit dem männlichen Geschlecht à la Marilyn French oder Luise F. Puschs Glossen über „das Deutsche als Männersprache“ bestimmten den Lektürekanon vieler Feministinnen. Vielerorts fragten Forscherinnen nun nach den Frauen in ihrer Disziplin und nach deren Bedeutung für den je disziplinenspezifischen Forschungsgegenstand, und feministische Forschungsgruppen begannen, neue Blicke auf bislang unhinterfragt männliche Domänen zu werfen. 8 spectrum 7/2008 DECEMBRE Von der „Natur“ der Geschlechter In den 1980er-Jahren provozierte die sex-gender-Debatte gängige Vorstellungen von Frau und Mann und bereitete auch innerhalb der Wissenschaft den Raum für kontroverse Debatten. Der Unterscheidung zwischen sex als das biologische und gender als das soziale Geschlecht lag die Annahme zu Grunde, dass Geschlechtsunterschiede weniger biologische Ursachen hätten, sondern vielmehr Resultat von Kultur und Gesellschaft seien. Damit öffneten sich der wissenschaftlichen Forschung neue Horizonte auf die Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter. Geschlecht war nicht länger eine individuelle, durch biologischen Zufall erteilte Eigenschaft, sondern Folge einer politisch und historisch gewachsenen Gesellschaftsstruktur. Dieser Denkansatz erlaubte es, sowohl nach der Ungleichheit wie nach der Differenz zwischen Männern und Frauen zu fragen. Alles Gender? Das Postulat, wonach sex gar nicht existierte, revolutionierte zu Ende der 1980er-Jahre die Geschlechterforschung. Das „Unbehagen der Geschlechter“ (der deutsche Titel des Buches Gender Trouble von Judith Butler) fand vielerlei Ausdruck. Krasse Ablehnung, vehemente Kritik renommierter Geschlechterforscherinnen, grassierende Ratlosigkeit beim Versuch, Kommiliton/innen zu erklären, weshalb sex seine Schuldigkeit getan hätte. Doch was war geschehen? Butler postulierte, die Unterscheidung sex/gender aufzuheben und hinterfragte so die als „natürlich“ angesehene biologische Grundlage von Geschlecht radikal. Sie ging davon aus, dass Körper sich nie ausserhalb ihrer sozialen oder kulturellen Form materialisierten, dass einem Körper ohne gesellschaftlichen Bezug gar keine Bedeutung zukommen könne. Dass wir also, um einen Mann als solchen wahrzunehmen, auch scheinbar Natürliches wie einen Körper deuten und ihm in Abgrenzung zum als weiblich wahrgenommenen Körper spezifische Eigenschaften zuschreiben. Die konzentrierte Zweigeschlechtlichkeit fand in dieser Theorie ihr Ende, was wiederum möglich machte, Frauen und Männer in ihrer Vielfalt, sei diese in Bezug auf soziale Herkunft, Hautfarbe, berufliche Stellung, sexuellen Präferenzen und Lebensformen oder unterschiedliche Zugänge zu Macht zu sehen. Gender studieren In Freiburg bieten die Einführungskurse auf BA-Ebene ein interdisziplinäres Spektrum grundlegender Fragen und Theorien. Das MA-Nebenprogramm „Gender: Gleichheit und Differenz im kulturellen und sozialpolitischen Kontext“ vertieft die Kenntnisse aus sozialund geisteswissenschaftlicher Perspektive. Ein PhD-Programm sowie Weiterbildungskurse runden das Programm ab. Wer mehr zu den Debatten erfahren möchte, an den Kontroversen im Rahmen des Studiums teilhaben will oder mehr Informationen sucht, besuche die Website www.unifr.ch/gender, oder wende sich an die Koordinatorin Gender Studies Astrid Wüthrich astrid.wuethrich@unifr.ch 026 300 70 44 Zum Schmökern Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Wiesbaden 2004. Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/M 1991. Robert Connell: Der gemachte Mann: Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Opladen 1999. Barbara Duden: Geschichte unter der Haut. Stuttgart 1987. Marilyn French: Frauen. Roman. Reinbek 2008 [1977]. Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache: Aufsätze und Glossen zur feministischen Linguistik. Frankfurt/M 1984. PORTRAIT « J’aime bien me lancer des défis » Jérémie Salafa, 22 ans, est le créateur et gérant de la boulangerie L’écureuil. Rencontre avec ce jeune boulanger à l’âme d’artiste qui n’a pas froid aux yeux. TEXTE ET PHOTO DE JULIE RUDAZ I l y a un peu plus d’une année et demie, Jérémie Salafa créait sa propre entreprise: la Boulangerie L’écureuil, sise à la rue de Morat 21 à Fribourg. Aujourd’hui, à seulement 22 ans, il gère seul son commerce, en cumulant différents rôles, dont ceux de boulanger et de vendeur. «J’ai juste une vendeuse qui vient trois heures par jour, faire la fermeture», explique Jérémie. Cela lui laisse le temps d’aller se reposer un peu avant de commencer sa nuit de travail. Une situation qui semble lui convenir, même s’il admet ne pas avoir beaucoup de temps pour sortir avec ses amis. Le goût du risque Après son apprentissage dans un tearoom, puis une année sabbatique intermédiaire, Jérémie a effectué une formation complémentaire dans la boulangerie pendant six mois. «Ensuite j’ai fait les marchés pendant une année, une année et demie, puis j’ai ouvert cet endroit», raconte le jeune entrepreneur. Quand on lui demande s’il a le goût de risque, Jérémie ne dément pas : «J’aime bien me lancer des défis, la vie est monotone sinon.» Un défi qui lui aura sans doute demandé du courage, mais qu’il a finalement pu relever, également grâce à l’aide financière de son papa. Malgré sa réussite, Jérémie a su rester modeste et pour l’avenir, il désire simplement garder intact l’esprit de son commerce et pouvoir engager une personne qui l’aidera pour le travail de nuit. Des projets qui pourraient bientôt se réaliser, car la Boulangerie L’écureuil rencontre un succès grandissant, notamment grâce à la proximité de la HEP. Ce succès est peut-être aussi en partie dû au fait que Jérémie a des convictions et qu’il les met en pratique dans son laboratoire. «Nos produits sont pur beurre, sans arômes et sans colorants. C’est un peu la charte de l’entreprise», annoncet-il fièrement. C’est en effet ce que précise ladite charte, posée bien en vue sur le comptoir. En plus du souci de l’authenticité de ses produits, le jeune homme s’inquiète également de faire preuve d’une certaine éthique : tant qu’il le peut, il privilégie l’utilisation d’ingrédients de production locale et achetés chez des petits commerçants. Créations originales Quand on lui demande quelles sont les spécialités qu’il propose, Jérémie répond qu’il n’y a «que des spécialités» dans sa boulangerie. En effet, tous ses produits sont des créations originales, élaborées pas lui-même au gré des saisons et de son inspiration : «J’invente au fur et à mesure. J’essaie de faire des choses qui sortent de l’ordinaire. » C’est ainsi que le gourmand qui entre dans la boulangerie se retrouve devant un choix cornélien, à savoir la tartelette aux trois amandes, celle, de saison, à la courge, aux marrons et aux noisettes ou encore la succulente tartelette chocolat-noix de pécan-pistaches (voir l’encadré ci-contre). Bien sûr, il ne s’agit ici que d’une sélection parmi les alléchantes pâtisseries que la vitrine propose, à côté des sandwiches et autres pains au levain ou graines de courge. Et si un client ne devait pas trouver son bonheur sur les étalages, Jérémie créé aussi, sur commande, des produits pour les occasions spéciales. Goûtée : la tartelette chocolat-noix de pécan-pistaches La gourmande que je suis ne pouvais pas sortir d’un endroit comme la Boulangerie L’écureuil les mains (et l’estomac) vide. J’ai donc craqué pour la tartelette chocolat-noix de pécanpistaches, fruit d’un savant mélange de croquant et de fondant. Bien que déjà connu, le mélange chocolat-noix de pécan est ici renouvelé par le mariage avec les pistaches, qui apportent de la couleur et du croquant à la tartelette et en font un plaisir pour les yeux et le palais. L’équilibre entre douceur et amertume dans la masse au chocolat est parfaitement maîtrisé et sa texture fondante rappelle un peu celle d’un brownie. Divin. 7/2008 DEZEMBER spectrum 9 Voyage initiatique à Berlin Berlin en Erasmus. L’expérience d’une formation universitaire dans une autre langue et un autre pays. Portrait d’une étudiante de l’Université de Fribourg. DE RETOUR DE BERLIN: LAURETTE HEIM (TEXTE ET PHOTOS) A nnouk Dietschi de Bienne a achevé un Bachelor en sociologie de la communication à l’Université de Fribourg. Dans le même temps, elle a travaillé à Radio Canal 3, la radio locale biennoise, par défi car elle n’aimait entendre ni son accent ni sa tonalité ! Au 1er flash direct, elle était sans voix et tremblante «mais on s’y fait et c’est palpitant». Actuellement, cette étudiante de 24 ans est en Erasmus à la Freie Universität de Berlin. Elle vise un Master en sociologie, politique et communication. Au lieu de l’effectuer en 3 semestres, elle le fait en 4 pour profiter de ce séjour, ayant la chance d’être entretenue par ses parents, dit-elle. Si certains peuvent facilement partir, pour elle, attachée à sa famille et à ses amis de longue date, cela n’a pas été le cas. «Bien des fois, il faut se pousser» afin de grandir et s’enrichir. A l’Uni, ce départ est facilité «donc il faut le faire» conclut-elle. Dans les moments de cafard, les échanges sont alors importants. En cherchant un logement, elle est 10 spectrum 7/2008 DECEMBRE par exemple tombée sur une lausannoise dans le quartier de Kreutzberg, son préféré. Cette coïncidence a été une chance pour être guidée au début. Hochdeutsch à l’épreuve Bien qu’elle soit bilingue, Annouk s’est installée à Berlin 5 semaines avant le début des cours pour suivre 3 heures d’allemand par jour et s’acclimater. Malgré cela, elle était assez inquiète car le vocabulaire académique et théorique n’est pas le langage courant. Effectivement la première semaine a été «très impressionnante voir même effrayante». Elle suit des Hauptseminare, Angstkommunication in der Moderne ou Politisches Journalismus et aussi des cours pour le plaisir. A Fribourg, elle avait déjà fait une bonne partie du cursus. Heureusement, car le travail pour pouvoir participer et s’exprimer clairement, lui donne l’impression d’avoir une semaine de 20h de cours. Seule étudiante Erasmus du Master, elle se présente systématiquement aux professeurs. Ils ne font pas de cadeau, précise-t-elle, mais encouragent à continuer en cas d’intérêt. Enfin, ce qui lui plaisait à Fribourg, de petites classes, est assez stressant là-bas et rend mal à l’aise car il est impossible de passer inaperçue ! Destination Berlin Au départ, la jeune femme pensait aller à Londres mais le niveau des cours, sauf en Irlande, est trop haut en GrandeBretagne. Berlin «assez en vogue» ne la tentait guère mais finalement, elle est ravie. C’est une ville d’artistes, de photos, d’art contemporain où «l’on sent le poids de l’Histoire». Elle apprécie la vie nocturne et les rencontres basées sur la personne et non le genre, l’orientation sexuelle ou l’origine. La musique est très présente et des lieux comme Luzia Bar pour le soir ou Café Godot pour le brunch du dimanche sont des endroits qu’elle apprécie. POLITIQUE UNIVERSITAIRE Berlin en 5 jours Attention, Berlin = 9 x Paris. Même si vous circulez en vélo, ne prévoyez pas trop, tout est GRAND ! Par contre, la ville est plutôt calme au niveau trafic et bruit. Surprise, il y a par exemple 8 Kastanienallee. Celle du Café Godot est à Prenzlauer Berg. Dans ce quartier se tient également un grand marché aux puces le dimanche. Les transports publics, U-Bahn, S-Bahn et tramways, sont chers 1,30 et 2,10 ? mais très fonctionnels. Alors, Berlin en 5 jours pleins, ça a été le Mémorial du Mur et le centre de documentation ainsi que la Chapelle de la Réconciliation à Bernauerstrasse. Edifiée à la place de l'église sise dans le Mauer no mans land et détruite en 85 sur ordre des autorités de l’Est «afin de renforcer sécurité et propreté publiques». Mais aussi le petit musée de l’ex DDR, plaisant car on peut tout toucher, tirer, pousser, ouvrir, choisir, écouter ! Puis, pensé et construit par l’architecte Daniel Liebeskind, le musée juif comportant trois axes, ceux de l’exclusion, de l’exil et de la continuité. Ensuite, les ballades dans les parcs, le mémorial soviétique et Kaiser-WilhelmGedächtniskirche détruite en 43 dont le beffroi en ruine a été conservé ainsi que le nouveau sanctuaire construit par l’architecte Egon Eiermann. Alexanderplatz et sa Fernsehturm, symbole du communisme et Galeria Kaufhof, style Art Déco. Enfin, le très chic Kaufhaus Des Westens, la Hauptbanhof en verre et le quartier de Kreutzberg. Dès 4 EURO, on peut y manger des spätzelis, des Sushi ou encore une cuisine libanaise au Nachtigall avant d’aller boire un verre au Luzia Bar. /LHE REGENBOGENFABRIK Berlin. Il était une fois, bloc 109, Lausitzer Str. 22, quartier Kreutzberg, une scierie à vapeur. Sa haute cheminée en brique l’atteste encore. En 1920, elle devint usine chimique. Bombardée en 41, elle reste en l’état pendant 40 ans ! A ce moment-là, le Mur n’est pas encore tombé (9.11.89) mais la spéculation va bon train et les loyers grimpent. Au soir du 13 mars 81, une équipe occupe les lieux. Naît alors une association qui désire lachen, leben und lieben, mais qui ne peut seulement singen und tanzen. Le but sera de concilier autoréalisation Selbstverwirklichung et symbiose entre Leben und Arbeiten. L’accent est mis sur les enfants, le voisinage entre habitants allemands et turcs notamment et la culture : «si la culture meurt, le pouvoir commence » (Klaus Hoffmann, chansonnier/acteur berlinois). Kino, espace concerts, poterie, Kinderwerkstatt, réparation et locations de vélos, menuiserie, Kantine, auberge, Bäckerei, bar, habitations et place arborisée ont, depuis, vu le jour. /LHE www.regenbogenfabrik.de 7/2008 DEZEMBER spectrum 11 FRIBOURG & RÉGIONS Des associations pour tous les goûts Du 18 au 28.09.2008 a eu lieu la Semaine du goût. De quoi faire danser ses papilles lors de nombreuses activités organisées dans toute la Suisse et de devenir organisateur d’événements à l’instar du Gymnase inter cantonal de la Broye. Avant-goût de cet événement bien particulier. TEXTE ET PHOTO DE YANNICK TIEFNIG V ous connaissez peut-être Joseph Zisyadis, conseiller national popiste, comme opposant à la politique fiscale helvétique, mais saviezvous qu’il était aussi l’un des trois initiateurs – les deux autres étant Pierre Berger et Marc Rosset - de l’APG ? Remarque préalable importante : l’APG qui nous intéresse désigne l’Association pour la promotion du goût et non l’allocation pour perte de gain destinée aux militaires sous les drapeaux et pour les mamans à l’assurance maternité. Cette association, qui a vu le jour en automne 2000, organise et coordonne la Semaine du goût en Suisse qui est une manifestation nationale ayant lieu chaque année au mois de septembre. La Charte, qui peut-être téléchargée sur 12 spectrum 7/2008 DECEMBRE www.gout.ch, mentionne que la Semaine du Goût « s'inscrit dans une démarche de développement durable et de sauvegarde du patrimoine culinaire. Les événements qui en font partie reflètent la richesse du goût et de tout ce qui touche à une alimentation basée sur le respect de produits où l'homme et le terroir ont encore toute leur importance. ». Elle s’adresse donc à tout un chacun, jeune, moins jeune, femme, homme, famille, épicurien, stoïcien, omnivore, végétarien, végétalien, etc. regroupant plusieurs organismes comme Promotion Santé Suisse, l’Académie des sciences naturelles. Des partenariats existent également avec Comparss suisse (spécialiste des services de restaurations dans les écoles). Des informations utiles et intéressantes figurent sur le serveur suisse de l’éducation educa.ch. L’APG fait partie de ce réseau et possède également plusieurs sponsors comme la Loterie Romande et la Poste. Un vaste réseau Ce réseau mise principalement sur une campagne auprès des élèves, notamment par la Journée du goût dans les écoles. Cette année, le Gymnase intercantonal de la Broye (GYB) a reçu le privilège Ayant conclut des contrats de prestations avec l’Office fédéral de la santé publique, la SSN (société suisse de nutrition) administre le réseau nutrition Le projet Saveurs de la Broye a porté ses fruits FRIBOURG & RÉGIONS Sur la page de gauche: le bâtiment du GYB Ci-contre: couverture de „Saveurs de la Broye“, 2008, dessin de Andréa Simon. Sources et adresses utiles Site du GYB et photos de l’événement: www.gyb.ch/Gout_08.165.0.html Le facebook des recettes: www.friendsandrecipes.com Le blog du goût : www.gout.ch/blog Événements par cantons : www.gout.ch/guide d’être désigné comme organisateur de la Journée du jeudi 18 septembre 2008. Afin de nourrir ses élèves et enseignants affamés, le GYB a ainsi proposé à ses élèves et aux invités un banquet des produits du terroir. Selon le communiqué du GYB, ce banquet avait pour but de «dresser des ponts par-delà les frontières». Au menu : traditionnel plat de bénichon et goûts du terroir vaudois (papet vaudois, poissons du Lac, gâteau payernois…). Après la nourriture du corps, celle de l’esprit : les invités étaient conviés à assister aux soutenances des travaux des élèves. Julie Duruz, Andreia Resende, Annick Ramseyer, Jessica Hayoz, ont été les organisatrices de cet événement. Elles sont en dernière années d’école de culture générale. Elles ont réalisé leur projet dans le cadre du PPC (projet professionnel concret). Nous leur avons posé quelques petites questions : 1. De manière générale, en quoi consiste le PPC ? Quel a été le sujet de votre PPC et pourquoi l’avez-vous choisi ? Le PPC est un projet professionnel concret que les élèves de dernière année de culture générale doivent réaliser. Aucun thème n’est donné à l’avance. Ce sont les groupes d’élèves – chaque groupe con- tenant quatre à six élèves - qui construisent leur projet de toute part. Chaque projet est suivi par un professeur. Celuici peut soit l’accepter, soit le refuser lorsqu’il n’est pas assez grand ou non réalisable. Cependant, la journée du goût au GYB était déjà programmée. Les professeurs nous ont proposé de la réaliser et nous avons accepté. 2. Le GYB avait pour objectif de faire «découvrir aux jeunes broyards leur riche terroir gastronomique et aussi de donner un coup de projecteur médiatique au dynamisme de notre région» ? Ces objectifs ont-ils été atteints selon vous ? Avez-vous par exemple eu des échos dans la presse ou certains journalistes qui vous sollicité depuis ? Oui notre objectif a été atteint. Nous avons ainsi pu présenter, dans la cour du GYB, les différentes spécialités de la Broye. Tous les élèves et enseignants ont apprécié ce moment spécial. Avec l’aide du directeur, Monsieur Thierry Maire, et plusieurs enseignants, nous avons pu réunir toutes les personnes dont nous avions besoin pour notre projet. Grâce à ces particuliers et aux professionnels de la restauration, nous avons pu proposer un choix aussi varié de mets. Il y a eu plusieurs échos dans la presse, notamment dans la Broye et la Liberté. Nous avons été sollicitées par plusieurs jour- nalistes durant la journée, mais depuis cette journée vous êtes le premier. 3. Ce PPC a-t-il réellement concrétisé votre futur ? Des opportunités ou des perspectives professionnelles se sont ouvertes grâce à ce travail ? Cette expérience nous a permis de rencontrer beaucoup de personnes et de faire découvrir les spécialités de notre région qui est la Broye. Cependant, nous ne pensons pas que ce projet nous aidera beaucoup pour le futur. Recette pour devenir organisateur d’événement : Enfin, pour les étudiants de l’uni qui voudraient se lancer également ce genre des défis, il existe une recette bien précise: envoyer un formulaire d’inscription sucré dans l’une des catégories (menus, visite, exposition, conférence,…) jusqu’au mois de mai. Votre proposition est soumise à un comité de qualité qui décide si votre projet a de la saveur et s’il est accepté, accepté avec demande de modification ou refusé. Et pour les mécontents qui voudraient encore faire la fine bouche, il ne vous reste plus qu’à envoyer une lettre salée au comité… 7/2008 DEZEMBER spectrum 13 TITEL Exotik pur im Master-Urwald Masterprogramme gibt’s wie Sand am Meer. Und es kommen immer mehr dazu. Was verbirgt sich wohl hinter dem kryptischen Namen „Computational Biology and Bioinformatics“? Spectrum stellt euch einige nicht ganz alltägliche Masterstudiengänge aus der Deutschschweiz vor. VON MAJA BRINER, CYRIL LILIENFELD, NIKLAS ZIMMERMANN ILLUSTRATIONEN VON MICHEL SCHNEIDER 14 spectrum 7/2008 DECEMBRE Europastudien, Freiburg Der interdisziplinäre MasterStudiengang „Europastudien“ vernetzt verschiedene Fächer und Institute, die sich an der Universität Freiburg mit europäischer Kultur und Politik befassen. Ziel des Studiums ist der Erwerb eines breiten, auf Europa bezogenen Allgemeinwissens mit Schwerpunkten Kultur, Geschichte und Politik. Im Vordergrund stehen dabei die Bereiche Recht und Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Geschichte (Zeitgeschichte, Allgemeine Geschichte und Ideengeschichte) sowie europäische Literaturen und Sprachen, Theologie und Kunstwissenschaften. Das Studium soll auf Tätigkeiten in Bereichen wie Medien, Kulturinstituten und Verbänden, Marketing, sowie Internationale Organisationen vorbereiten. Dies soll durch eine Vermittlung von praktischen Kenntnissen gewährleistet werden. So werden historisch und theoretisch fundierte Kenntnisse mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen verknüpft, die Teilnahme an Exkursionen in die Zentren der europäischen Verwaltung, beispielsweise nach Brüssel, ist Pflicht und der Unterricht ist zwei- bzw. dreisprachig. Während des zweijährigen Studiengangs gibt es zwei für alle Studierende obligatorische Basismodule, einerseits „Geschichte der europäischen Integration“ und andererseits „Europa heute: rechtliche, politische, ökonomische und kulturelle Herausforderungen“. Dazu haben die Studierenden die Wahl zwischen den zwei Optionen: „Gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Aspekte Europas“ (Wirtschaft, Recht, Geschichte und Sozialwissenschaften) und „Europäischer Kulturraum: Wurzeln und Aktualität“ (Literatur und Sprachen, Theologie, Philosophie/Ideengeschichte, Musik- und Kunstgeschichte). Die Studierenden lernen Denken und Handeln anderer Gesellschaften zu verstehen und diese Kompetenz im europäischen Kontext anzuwenden. Durch seine Fokussierung auf die europäische Vielfalt, ist dieser Master besonders auf Studierende ausgerichtet, die sich für diese Unterschiedlichkeit interessieren. Bildanthropologie, visuelle Medien, architektonischer Raum, Freiburg Der Fachbereich Kunstgeschichte hier in Freiburg bietet das Masterstudium mit dem klingenden Namen „Bildanthropologie, visuelle Medien, architektonischer Raum“ an. Kern des Studiums ist die Untersuchung von bildender Kunst und Architektur, wobei besonders anthropologische und medienwissenschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Wie Rebekka Köppel, interimistische Diplomassistentin in Mittelalterlicher Kunstgeschichte, betont, liegt das Besondere dieses Studiengangs in der „Betrachtung der Kunstwerke unter einer ebenso vielfältigen wie zeitgemässen methodischen Perspektive“. Wie sie weiter erläutert, bietet der Studiengang „eine in jeder Hinsicht vollständige Ausbildung, sowohl was die chronologische als auch die geographische Dimension innerhalb der Partnerdisziplinen Kunstgeschichte des Mittelalters, der Neuzeit und Gegenwart sowie der Frühchristlichen und Byzantinischen Kunst betrifft“. Zugelassen für dieses spezielle Masterprogramm sind alle, die einen Bachelor in Kunstgeschichte vorweisen können, egal ob sie diesen im Haupt- oder Nebenfach erworben haben. Wer den Bachelor einer anderen Richtung besitzt, muss ein Nachholprogramm absolvieren: Dazu gehören eine Vorlesung und ein Proseminar in jeder der drei Disziplinen sowie die Bachelor-Prüfung in Kunstgeschichte. In einer der drei Disziplinen muss auch eine Masterarbeit verfasst werden. Neben diesem sogenannten Vertiefungsprogramm muss zusätzlich ein Spezialisierungsprogramm oder ein Nebenprogramm besucht werden. Im Moment sind 35 Studierende in diesem Masterpogramm eingeschrieben. Berufliche Möglichkeiten liegen laut Köppel im Museumswesen, der Denkmalpflege, dem Kunsthandel, der Kunstpädagogik, dem Journalismus, aber auch in der Forschung, im Unterrichtswesen oder im Tourismus. „Leider sind Arbeitsstellen in allen diesen Bereichen generell rar“, so Köppel, „Studierende sollten wissen, dass der Einstieg ins Berufsleben nicht einfach ist.“ Sustainable Development, Basel Seit dem Wintersemester 2005/2006 bietet die Uni Basel ein Masterprogramm namens „Sustainable Development“ an. Dieser Studiengang in nachhaltiger Entwicklung wird von drei Fakultäten getragen. „Unsere Absolventen und Absolventinnen erhalten einen «joint degree», der in der Schweiz und meines Wissens auch europaweit einmalig ist“, erzählt Camelia Chebbi, Leiterin des zuständigen Koordinationsbüros, „nämlich Master of Art and Science in Sustainable Development.“ Für die Zulassung zum Masterprogramm wird ein von der Uni Basel anerkannter Bachelorabschluss verlangt – „egal ob jemand Wirtschafts-, Natur-, Sozialwissenschaften, Psychologie, Jus oder etwas anderes studiert hat“, erläutert Chebbi und fügt an, dass natürlich einige Fächerkombinationen den Einstieg für die Studierenden leichter gestalten würden. Das Studium ist aufgebaut aus den drei obligatorischen Grundlagenmodulen Naturwissenschaften, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften, sowie Wahlmodulen, einem interdisziplinären Projekt und der Masterarbeit. In der Wegleitung zu diesem spezialisierten Studiengang sind die Ziele wie folgt festgelegt: Die Studierenden sollen das „Zusammenwirken natürlicher, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse hinsichtlich der nachhaltigen Ressourcengewinnung und nutzung“ verstehen, Fragen der Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang artikulieren und wissenschaftlich analysieren können. Zudem sollen die Studierenden während des Studiums laut Wegleitung auch die Fähigkeit erwerben, Ist-Zustände beurteilen und praxisbezogene Problemlösungsansätze entwickeln zu können. Momentan sind 70 Studierende in diesem Studiengang immatrikuliert – und ihre Zukunftsaussichten sehen rosig aus. „Die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung ist stark am zunehmen“, sagt Chebbi. Auch grosse Unternehmen hätten die Notwendigkeit erkannt, entsprechende Stellen zu schaffen – es braucht also auch ausgebildetes Personal. Für Interessierte findet im Januar 2009 ein Infotag statt, Genaueres dazu ist auf der Website nachzulesen. 7/2008 DEZEMBER spectrum 15 African Studies, Basel Afrika ist anders. So ist es auch schwierig sich mit diesem Kontinent zu beschäftigen. Nur eine oder zwei wissenschaftliche Disziplinen reichen da nicht. Dies hat man sich an der Universität Basel zu Herzen genommen. Seit dem Wintersemester 2003 kann man sich hier, durch den interdisziplinären und in der Schweiz einzigartigen Studiengang “African Studies“, mit diesem faszinierenden aber für uns Europäer oft unverständlichen Kontinent auseinandersetzen. Um dies auch wirklich von möglichst vielen verschiedenen Seiten tun zu können, ist der Studiengang in verschiedene Module gegliedert. Die drei Kernmodule Geschichte, Ethnologie und Epidemiologie/Biogeographie bilden den Schwerpunkt. Hier fällt besonders das naturwissenschaftliche Fach auf, welches für die aus den Geisteswissenschaften kommenden Studierenden besonders interessant sein dürfte. Im Modul „Culture and Society“ wird Afrika zusätzlich aus den verschiedensten Blickwinkeln untersucht: Soziologie, Sprach- und Literaturwissenschaften, Gender-Studies und Religionswissenschaften. Nichts wird ausgelassen. Obligatorische Berufs- und Forschungspraktika helfen den Studierenden das Gelernte schon während dem Studium in die Praxis umzusetzen. Auch das Anforderungsprofil für diesen Studiengang ist breit gefächert. Wer einen Bachelor in Ethnologie, Geschichte, Gesellschaftswissenschaften, Soziologie, Geowissenschaften oder Biologie besitzt, dem steht eigentlich nichts mehr im Wege. Da der Studiengang grösstenteils in Englisch ist, werden jedoch gute Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt und auch vor Studienbeginn überprüft. Nach abgeschlossenem Studium bietet sich neben der Forschung und dem Archivund Museumswesen auch die Arbeit im Bereich Journalismus und besonders die Mitarbeit und Beratung bei internationalen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen oder NGO’s an. Computational Biology and Bioinformatics, Universität und ETH Zürich In der modernen Naturwissenschaft und besonders in der Biologie wird die Analyse von Daten mittels Computern immer wichtiger. Auf diese Verschmelzung von Naturwissenschaft und Technik haben die Universität Zürich und die ETH Zürich reagiert und den Master „Computational Biology and Bioinformatics“ geschaffen. Daran beteiligt sind jeweils verschiedene Institute der beiden Hochschulen aus den Bereichen Mathematik, Informatik und Biologie. Der Master richtet sich an Studierende, welche einen Bachelor in den Fächern Biologie, Chemie, Mathematik, Physik Informatik oder Ingenieurswesen haben. Gewisse Grundkenntnisse in den anderen Fächern müssen innerhalb des Masters noch erarbeitet werden. Sehr interessant ist bei diesem Master die Art des Studierens. Jeder Studierende sucht sich einen Mentor aus und erarbeitet zusammen mit diesem seinen Studienplan aus einer Reihe von Vorlesungen. Es gibt also keine obligatorischen Kurse. Somit gibt sich jeder eine etwas eigene Richtung vor. Ziel der Kurse ist eine breite Ausbildung in den Bereichen Informatik, Biologie und Mathematik. Ebenso sollen praktische Erfahrungen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert werden. Ziel des Masters ist auch die Stärkung der Zusammenarbeit von Universität und ETH Zürich und die Ausbildung von jungen Forschern für den Forschungsstandort Zürich und Schweiz in den Bereichen Biotechnologie und Pharmazie. ANZEIGE LÕV >`Õ}ÊÊÊÊÊÊÊÊÊ ÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊÊvÀiLÕÀ} >ÕÃ>i}>ÃÃiÊ{£]ÊÌi°ÊäÓÈÎÓÓΣÈx]ÊvJ`ÜÕÀ°V Ê ÜÜÜ°`ÜÕÀ°V ]Ê À Li}iÌiÀ `ÕÀV à ÃÌÕ`Õ\ «iÌiÌ] ivvâiÌ Õ` ÃÞ«>Ì ÃV 16 spectrum 7/2008 DECEMBRE TITEL Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte, Bern Auch der neu geschaffene Master „Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte“ ist interdisziplinär angelegt. Diese fächerübergreifende Komponente beweist schon alleine der Umstand, dass dieser Lehrstuhl sowohl zur philosophisch-historischen, wie auch zur philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät gehört. In diesem Master-Studiengang steht die Fachvertiefung in der Philosophie im Vordergrund. Der Schwerpunkt liegt in der Wissenschaftsphilosophie, was ein weiterer Grund für die Interdisziplinärität ist. Jede Wissenschaft hat eine eigene Philosophie, sei dies in den Natur-, Geistes- oder den Sozialwissenschaften etc. Eine Besonderheit des Programms sind eigens konzipierte Master-Kurse. Studierende wählen aus einer breiten Palette von Themen von der babylonischen Astronomie bis zu Spezialproblemen der Kausalität. Diese werden dann in einer Mischung aus Selbststudium und Gruppendiskussion bearbeitet. Ein wichtiger Bestandteil sind individuelle Studienprojekte, die an die Master-Arbeit heranführen. Um für diesen Master „Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte“ zuge- lassen zu werden, braucht man in der Regel den Bachelor „Philosophie“ mit dem Schwerpunkt „Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte“. Auch mit einem Minor „Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte“ kann man bei erbrachten Zusatzleistungen am Master-Studiengang teilnehmen. Andere Abschlüsse werden individuell geprüft. Climate Sciences, Bern Die Klimaerwärmung ist ein heisses Thema, Expertenwissen deshalb gefragt. Der Masterstudiengang „Climate Sciences“ – Klimawissenschaften – an der Uni Bern ermöglicht es Studierenden, Systemwissen in verschiedenen Fachgebieten der Klima- und Klimafolgenforschung aufzubauen und Kompetenzen wie eine interdisziplinäre Arbeitsweise zu erwerben. „Der Studiengang richtet sich an überdurchschnittliche Kandidaten und Kandidatinnen“, betont Prof. Dr. Martin Grosjean, Leiter der Graduate School Klimawissenschaften und Direktor des Oeschger Zentrums für Klimaforschung. Pro Jahr beginnen etwa 15 bis 20 Studierende diesen Masterstudiengang. „Die Ausbildung zielt in eine akademisFoto: EMI Music che Laufbahn oder auf Nischen-Stellen in der Schnittstelle zwischen Umweltwissenschaften und Ökonomie oder Recht“, erklärt Grosjean. Die Studierenden können zwischen fünf verschiedenen Spezialisierungen wählen: Climate and Earth System Science, Atmospheric Science, Economics, Statistics oder Economic, Social and Environmental History. Von den 120 zu absolvierenden ECTS-Punkte sind nur acht obligatorisch – viele Kurse können also selbst gewählt werden, teilweise auch an der ETH Zürich, mit der eng zusammengearbeitet wird. „Dies erlaubt eine gezielte Auswahl nach individuellen Gesichtspunkten der Laufbahnplanung“, so Grosjean. Voraussetzungen für den Masterstudiengang in Climate Sciences ist ein Bachelor-Diplom in Naturwissenschaften oder unter Umständen auch in Ökonomie, Geistes- oder Sozialwissenschaften – und gute Noten: In der Regel wird eine Fünf im Durchschnitt erwartet. Zudem müssen die Studierenden mit einer schriftlichen Bewerbung und im persönlichen Interview überzeugen, um einen Studienplatz zu erhalten. 7/2008 DEZEMBER spectrum 17 CULTURE Le légendaire Johnny Cash se décline à toutes les sauces A l’occasion de la sortie de la BD relatant la vie de Johnny Cash, chanteur américain mythique, retour sur quelques supports culturels permettant de (re)faire connaissance avec la vie et l’oeuvre d’un grand croyant blessé. PAR MICHAEL PERRET Cash, une vie portraitisée en noir et blanc L a biographie de Johnny Cash, illustrée par Reinhard Kleist, s’ouvre sur un meurtre. Le chanteur, tirant sombrement sur sa clope, abat un homme à Reno, bourgade de jeux et de vices. Fictive, la scène est tirée de la chanson Folsom Prison Blues, premier gros succès de Johnny Cash. L’«homme en noir» connut une prestigieuse et chaotique vie, en passant du gosse pauvre cueillant le coton à la rock star consumant sa vie dans l’alcool et les drogues. Flirtant sans cesse avec les excès, la fureur et les ténèbres, Cash sera sauvé plus d’une fois par sa foi inébranlable, distillée outre-mesure dans sa musique. «Re-born», le cow-boy de l’Arkansas ne cessera de chanter ses convictions religieuses très prononcées. Il n’empêche, il est parvenu en cinquante années de carrière à se hisser dans le panthéon des tout grands chanteur américains du XXe siècle. La carrière de Johnny Cash est lancée en 1956 avec des titres country frénétiques. La production est soutenue, à l’image du rythme constant de ces chansons : boum – tchika – boum. Mort à 69 ans, Cash laisse derrière lui une imposante et indémodable discographie, qui aura traversé les époques et les modes avec succès. L’adaptation BD de cette tumultueuse vie est due à Reinhad Kleist, dessinateur allemand. Kleist retrace le parcours biographique et discographique du maître Cash très sobrement, usant du noir et blanc comme unique colorations. Le dessinateur s’inspire du rythme effréné de la vie, en général, et des chansons de Cash pour structurer la biographie illustrée. Si l’on s’attarde pendant près de la moitié de la BD à la consécration de Johnny Cash lors du concert dans la prison de Folsom, en 1968, la fin de sa vie est brièvement mentionnée. On y voit Cash, vieillard solitaire et très faible, travaillé sur un énième album de reprises et de compositions personnelles. 18 spectrum 7/2008 DECEMBRE CULTURE Somnolant entre deux sessions d’enregistrements, il voit lui apparaître en rêve un des cavaliers de l’Apocalypse. Celuici lui intime de changer de vie. Le cauchemar ne pouvait pas mieux tomber: quelques jours plus tard, Johnny Ray Cash s’éteint à Nashville, Tennessee. Le «man in black» emmène au purgatoire ses chansons puissamment simples, qu’elles soient de sa country hargneuse du début de carrière ou des humbles reprises de la fin de sa vie. Manière bien personnelle de se racheter dans l’audelà. Johnny Cash, une vie (1932-2003), Reinhard Kleist, 2008, Dargaud. Un CD Sorti à titre posthume en 2006, American V : A hundred highways est le cinquième volet des American recordings, renouveau artistique de Johnny Cash entrepris dès 1994. Après un passage à vide dans les années 1980, Johnny Cash reprend du poil de la bête en collaborant avec Rick Rubin, mogol et producteur du label American records, ayant notamment produit les albums des Red Hot Chili Peppers et System of a Down. Les cinq albums comprennent de nombreuses reprises (U2, Nick Cave, Nine Inch Nails et Depeche Mode), où l’interprète sublime à chaque fois la version originale de par sa simplicité de ton. Les American recordings regorgent égalementde compositions personnelles. Façon tendance pour Cash de s’approprier la folk traditionnelle étatsunienne et les nouveaux classiques de la pop anglophone. Le cinquième volet, A hundred highways, est remarquable de dépouillement musical. Cash, très affaibli par la maladie, au seuil de sa mort, ne s’embarrasse plus d’artifices : il se recueille dans des chansons très ancrées religieusement. Rédemption, mort, salut sont autant de thèmes chers à Cash, qui les usent jusqu’à la corde, tout comme sa voix, qui dans cet album est parfois proche de l’extinction. /MPE « American V : A hundred highways », Johnny Cash, 2006, American records. Une auto-biographie Les lecteurs pressés apprécieront la manière dont est construite l’autobiographie de Johnny Cash. Le chanteur résume sans détour sa carrière en quelques pages à peine. On croirait entendre, en lisant cela, le rythme cashien inimitable : boum – tchika –boum. Or donc, pour Cash, les choses ne traînent pas : « Ma vie professionnelle a été simple : coton dans ma jeunesse, musique à l’âge adulte ». Retraçant sa vie tumultueuse sans concession, Johnny Cash aime à rappeler, ici, que sans Dieu, il ne serait pas parvenu à réussir ce qu’il a entrepris. Ce Dieu qui, dans le livre, fait presque office de personnage secondaire tant il est cité. Il est en tout cas la source majeure de l’oeuvre musicale de Cash. On apprendra notamment, ici, que le petit Johnny était bercé dès sa jeunesse dans les champs de coton par le gospel et le blues. Le livre comporte du bon et du moins bon. On apprécie les passages consacrés à la carrière du chanteur, moins ceux où Cash prie – longuement – Dieu et lui rend grâce. Cash nous permet de suivre son parcours musical et religieux d’écorché vif, le programme de toute une vie. /MPE Johnny Cash (l’autobiographie), Johnny Cash et Patrick Carr, 2005, Le Castor Astral. Bientôt disponible à la BCU. 7/2008 DEZEMBER spectrum 19 CULTURE Craig Armstrong, génie mélancolique Avec Memory Takes My Hand, le compositeur écossais livre une oeuvre monumentale. Il y a du Wagner et du Górecki dans cet éprouvant album. PAR FRANÇOIS TARDIN L es bandes originales de Roméo et Juliette (1996), Bone Collector (1999), Moulin Rouge (2001), World Trade Center (2006) et de bien d’autres films, c’est lui. Le lacrymal The Space Between Us (1998), c’est lui. Les arrangements de l’album Protection de Massive Attack (1994), c’est encore et toujours lui. Artiste éclectique, Craig Armstrong ajoute une perle à sa discographie avec Memory Takes My Hand. Un somptueux album qui fera découvrir ses talents aux amateurs de musique classique contemporaine. Du trip-hop au classique Point de synthétiseurs, de samplers ou d’amplification en effet sur ce nouvel opus. Memory Takes My Hands regroupe trois oeuvres interprétées par l’Orchestre Symphonique de la BBC. Le Concerto Immer et les onze morceaux de la suite Memory Take My Hands - qui donne son nom à l’album mais n’en constitue qu’une partie - ont été composés pour soprano, choeur et orchestre. Quant aux quinze courtes pièces de One minute, elles l’ont été pour orchestre seul. C’est le résultat de quatre années de travail que Craig Armstrong livre ici. Affirmer que le résultat est réussi relève 20 spectrum 7/2008 DECEMBRE du candide euphémisme. On y retrouve les influences variées du musicien. Né à Glasgow, Craig Armstrong s’est d’abord fait connaître par ses collaborations avec plusieurs grands artistes de la scène rock et pop anglo-saxonne: U2, Björk et Massive Attack pour ne citer que les plus illustres. Sur un plan plus personnel, Craig Armstrong a ébloui son monde en 1998 avec The Space Between Us, son premier album solo. Paru sur le label Melankolik, propriété des duettistes de Massive Attack, ce recueil électro à la mélancolie exacerbée avait frappé par l’intensité de ses mélodies, et définitivement installé Armstrong comme un harmoniste de génie. Il était alors considéré comme l’un des artistes les plus talentueux de la génération trip-hop, brillamment initiée au début de la décennie nonante par ses mentors bristoliens. Mais avec son troisième album solo, Piano Works (2002), Craig Armstrong manifestait déjà son désir de revenir à une musique plus acoustique, en l’occurrence dominée par le piano. Sorte de retour aux sources pour ce musicien de formation classique. Retour aux sources aujourd’hui magistralement parachevé par Memory Take My Hands. La sortie du disque chez Virgin Classics ne fait que confirmer cette nouvelle orientation de la carrière du musicien écossais. Final wagnérien Une émotion qui vous étreint littéralement, qui vous prend à la gorge, c’est ce que l’on ressent à l’écoute de Memory Take My Hands. Un frisson qui monte le long des reins, une larme qui point au coin de l’oeil. Tout semble dérisoire sinon la beauté implacable et douloureuse des accords orchestraux associée à la puissance des choeurs. La musique de Craig Armstrong donne une dimension tragique à la banale existence de son auditeur, soudain transformé en héros antique, en conquérant prussien, en valeureux chevalier servant. D’aucun diront qu’Armstrong donne dans le mielleux (la deuxième partie du Concerto Immer), d’autres qu’il sombre dans le pompier (les trois derniers morceaux de Memory Takes My Hand), mais personne n’osera contester la profonde émotion que provoque l’écoute de ce disque. Et si, parfois, la Soprano Lucy Crowe se laisse surprendre sur quelque attaque approximativement négociée, l’on ne pourra qu’admirer la perfection harmonique de cette oeuvre, qui distille une intense mélancolie. Il y a du Górecki dans la pesanteur tragique du Concerto Immer. Il y a du Wagner dans le final apocalyptique de Memory Takes My Hand. Prestigieuses références pour un artiste qui a cependant su affirmer sa propre singularité. Il y a ainsi une filiation évidente entre les harmonies tendues de Memory Takes My Hand et certains morceaux de l’album The Space Between Us. Si Armstrong a évolué, il n’a donc pas perdu son âme, n’en déplaise aux - rares - critiques qui ont osé qualifier ses compositions d’«insipides». Mauvaise foi d’une élite rétrograde qui n’admet pas que les influences électro d’Armstrong garantissent à sa musique une accessibilité qui la rend simplement belle. Simplement belle, et pure… «Memory Takes My Hand», Craig Armstrong, Virgin Classics, 2008 CULTURE Le goût des autres Cinéma - Castella, qui n'aime pas le théâtre, tombe raide amoureux des vers de Racine et de Clara, l'interprète de Bérénice. TEXTE ET PHOTO PAR LAURETTE HEIM U n brin pathétique, Clara. Elle affirme qu'une actrice de 40 ans au chômage est un pléonasme. Et elle n’imagine pas un instant que Castella, chef d'entreprise, puisse aimer un tableau. Il ne connaît rien à rien, certifie-t-elle. En fait, Clara pense que celui à qui elle donne des cours d'anglais a acheté cette peinture pour la séduire. Vous plaire ? Vous m’avez déjà expliqué que c’était même pas la peine d’y penser. C’est le genre de chose que même moi, j’arrive à comprendre. Chaque personnage vit dans un monde qui inclut un langage, une certaine idée de la culture, des fréquentations, des habitudes et des lieux communs. Chacun se doit d’avoir plus ou moins les mêmes visions, représentations et opinions que celles de son cercle. Le [bon] goût est celui de son milieu. Cela concerne l'art mais aussi les choix de vie. Les autres n'ont pas, ou ont mauvais goût. Ce film traite de l'auto référence, des prérogatives de groupe et des catégorisations. Il pointe les paroles dites en l'air, sans réfléchir et enfin, il casse les concepts figés hommes/femmes, classes sociales et âges. La femme de Castella a aménagé leur appartement comme une bonbonnière, selon lui. Mais elle, Angélique, affirme à sa belle-soeur mais enfin, il y a des choses qui vont ensemble, qui ont une cohérence. Sous-entendu, tu n'as pas de goût. Puis, bien maladroitement mais sans doute afin d'aider celle qui vient de se séparer c’est marrant, moi je l’ai jamais aimé ton mari. Moi oui, répond Béatrice. drôles et pleines d'espoir comme l'air de Gualtier Maldè, Caro nome chanté par Gilda dans Rigoletto de Giuseppe Verdi. Vous connaissez ? demande Clara à Castella. Bien sûr que je connais et il attaque Juanita Banana d'Henri Salvador… Au fil du scénario, on découvre évidemment que ceux qui méprisent et jugent immédiatement ne sont pas forcément ceux que l’on pense ! Moralité : en Vous plaire ? Vous m’avez déjà expliqué que c’était même pas la peine d’y penser. C’est le genre de chose que même moi, j’arrive Photo prétexte à comprendre. Pas seulement les autres Bien sûr, les traits sont toujours un peu forcés. Mais pas tant que ça! On en connaît tous qui font des réflexions blessantes mais pire, on se reconnaît dans moult situations ! Au milieu de tout ça, il y a une serveuse, la confidente de Clara. C'est Manie qui se demande comment elle a pu se souvenir de Deschamps, le chauffeur de Castella, un gars d’une seule nuit. Lui par contre, est interloqué d'avoir pu l’oublier. Manie, Agnès Jaoui, flotte, inclassable, passant d'un microcosme cloisonné à un autre. Elle deale un peu d'herbe parce qu'il faut bien gagner sa vie et que la seule différence avec l'alcool, c'est que c'est interdit. Il y a aussi des scènes très fréquentant diverses catégories de personnes, blocages et malentendus peuvent être évités. Mieux, intelligence et cohabitation sont possibles. Le goût des autres, Agnès Jaoui (France 1999) Avec Jean-Pierre Bacri, Anne Alvaro, Alain Chabat, Gérard Lanvin, Agnès Jaoui, Christiane Millet, Wladimir Yordanoff, Anne le Ny, Brigitte Catillon et Robert Bacri. Gualtier Maldè, Caro nome par Diana Damrau sur www.youtube.com. Juanita Banana par Henri Salvador sur www.youtube.com. 7/2008 DEZEMBER spectrum 21 ASPEKTE Montag ist hier quasi Samstag "Es ist Montag. Ich biege um die Ecke und Wow! So viele Menschen auf einem Haufen, dass niemand mehr drinnen Platz hat. Es ist echt unglaublich!" VON JAN HEEMAN S olche und ähnliche Kommentare lassen durchblicken, was in jemandem vorgeht, der am Montag zum allerersten Mal zum Café Populaire in Freiburg (Rue Saint-Michel 9) kommt, auch gerne "Popu" genannt. Die Partylaune steigt bei so einem Anblick um geschätzte 200 Prozent und das ganze wird noch zusätzlich dadurch angeheizt, dass man Studienkollegen und Kolleginnen aller Art trifft und das Bier günstig ist. Wer aufgepasst hat und noch nicht allzu lange hier in Fribourg , dem wird vielleicht ein kleines ungewöhnliches Detail aufgefallen sein in dem bisherigen Bericht. Montag? Ja genau. Montag. Der so genannte "Crazy Monday", der Name findet sich regelmässig auf verschiedenen Flyern und Aushängetafeln und auch zum Foto: Melanie Axt 22 spectrum 7/2008 DECEMBRE Drei Tage Partyfestival zum Semesterbeginn wird der "Crazy Monday" als Starttag erwähnt. Montag ist hier in Freiburg quasi der Samstag der anderen Städte oder der Donnerstag in Bern, wie man sich erzählt. "Ich glaube, weil Freiburg eine Studentenstadt ist und am Wochenende viele von ihnen nachhaus fahren, ist Montag einfach zum Feier-Tag erklärt worden" (Tobias, Sozialarbeitsstudent). Auch wenn die meisten Studenten am nächsten Morgen Vorlesungen haben, lassen sie es sich doch nicht nehmen, ihre feste Reihenfolge von drei verschiedenen Bars jeden Montag immer wieder einzuhalten."Die Montagabende sind meistens voller Alkohol und je nach Menge sind die Dienstagmorgen manchmal voller Reue" so Gabriel, auch ein Sozialarbeitsstudent. Der ganze Abend startet im Café Populaire, wo auch ein spezielles Angebot den hier als "Crazy F****** Monday" bezeichneten Tag unterstreicht. Bereits ab 20 Uhr sind schon die ersten Gäste da und bestellen ihre ersten Getränke. Ein "Canette" Bier kostet Montagabend 3 Franken 50 und ein Kleines (3dl) 2 Franken 50. Prosecco gibt es für 4 Franken und natürlich noch alle weiteren Getränke, die das Populaire auf seiner Karte hat. Das Populaire baut an diesem Abend einen Teil seines Raumes zur Tanzfläche um und aus den Boxen kommt ein Mix auf Tanzbarer Technomusik und Black Music. Durch die, vorallem für die Frauen, teilweise längeren Warteschlangen vor den Toiletten wirkt das ganze schon sehr diskomässig. Draussen steht ein riesiger Foto: Melanie Axt Pulk von Studenten, die gezapftes Bier aus Plastikbechern geniessen und sich über alles mögliche austauschen. Eine einmalige Atmosphäre wird so geschaffen, denn für Gespräche ist es nicht zu laut, aber dass jeder einen hören kann, ist auch nicht möglich. Zum Glück ist die Strasse vor der Bar Fussgängerzone, sonst würde diese schöne Möglichkeit nicht zustande kommen. Das Populaire schliesst offiziell am Montag um 23 Uhr 30, aber meistens wird das noch etwas durch die Studenten hinausgezögert, die sich noch nicht entschieden haben, ob sie schon nach Hause gehen oder „die nächste“ Bar ansteuern sollen, denn die inoffizielle Reihenfolge des Crazy Mondays macht es praktisch unmöglich, eine andere Bar so richtig voll zu kriegen mit feiersüchtigen Studenten. Die nächste Bar auf der Liste ist das „Paddy Reilly's Irish Pub“ (Grand-Places 12) oder auch einfach „Irish“. Hier wird es nun noch etwas diskohaftiger, denn der Irish Pub verfügt über eine ausreichend grosse Tanzfläche im ersten Stock über der gemütlich eingerichteten Bar im Erdgeschoss, in welcher vier Fernseher angebracht sind, auf denen alles mögliche gezeigt wird von Musikvideos bis zu Football und Fussball. Ein 5dl-Bier kostet hier unten 6 Franken und es kann nun auch zwischen verschiedenen irischen Bieren gewählt werden. Nachdem sich die Studenten im Populaire angewärmt haben, geht es hier jetzt rauf auf die Tanzfläche. Es ist warm, es ist voll und es ist laut. Am Eingang werdem schnell zwei Franken für die „Vestiaire Obligatoire“ (also die Geradobenpflicht) bezahlt und dann kann es los gehen. Hier ist das Publikum schon etwas gemischter, denn auch am Wochenende und unter der Woche sind hier oft Tanzveranstaltungen oder einfach nur offener Dancefloor. Die Stadt Freiburg kennt das „Irish“, das, auch im Vergleich zu anderen Diskotheken in der Stadt mit ihren hohen Eintrittspreisen, attraktiv wirkt und so versammeln sich hier auch andere Volljährige. Wenn sich die Studentenmeute entscheidet, den Standort in den Irish Pub zu wechseln, entsteht so zwischen 00.30 und 01.00 Uhr eine lange Schlange vor der Tür, was vor allem im Winter besonders unangenehm ist, aber auch hier lernt man regelmässig Leute kennen, die vor oder hinter einem anstehen. Man ist also auch hier in bester Gesellschaft. Der Vorteil am Irish ist ganz klar, dass, wenn man mal eine Pause einlegen will, man sich nicht an die laute, volle Tanzfläche setzen oder hinaus in die Kälte gehen muss, sondern ganz bequem, wenn man denn durch die Masse kommt, die Treppe herunter gehen und sich in die Bar setzen kann. So zwischen 2 und 3 Uhr verliert sich die ursprüngliche Meute allerdings, denn aufgrund der Vorlesungen am nächsten Tag, oder wegen Müdigkeit, treten viele den Weg nach Hause an. Andere feiern noch weiter im Irish Pub während ein, mittlerweile nicht mehr ganz so grosser, Teil der Studentenschaft in die dritte und letzte Bar zieht. Das „Rock Café“ (Boulevard de Pérolles 1) funktioniert ähnlich wie der Irish Pub, nur dass es seine Tanzfläche im Keller hat und ein gemütliches Café zum Kartenspielen oder Ausruhen oben. Beide Teile haben einen gemeinsamen Eingang im hinteren Teil des Cafés neben der Freiburger Kantonalbank. Tagsüber ist das Café auch von vorne betretbar. Die Musik ist bunt gemischt, da sie sich auch immer nach dem Wochentag richtet. Montags ist auch hier tanzbare Klubmusik angesagt und es klingt ein Mix aus Trance, Hip-Hop, Latin und Black Music an die Ohren. Ein Bier (3dl) bekommt man hier für 5 Franken, aber das Angebot reicht weit darüber hinaus auf verschiedene Schnaps- und Sektsorten. Platz zum Tanzen gibt es jede Menge, vor allem, weil es nicht jeder Student bis hierher überhaupt geschafft hat. Dafür ist das Vergnügen um so feucht-fröhlicher, denn mit zunehmender Stunde nimmt auch der Pegel zu und darum wird dann auch schonmal auf Stühlen und Barhockern getanzt und laut mitgesungen. Eine Besonderheit fällt jedem ins Auge, der zum ersten Mal im Rock Café ist, nämlich, dass die Toiletten nicht offensichtlich gekennzeichnet sind, sondern man sich einfach an den Farben des Lichtes der zwei Gänge (Blau und Orange) orientieren muss, wenn man denn richtig landen will. Hier wird nun bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und auch immer stark nachgerechnet, wie viele Stunden man überhaupt noch bis zum Beginn der Vorlesungen hat, wenn überhaupt. "Ich bin einfach froh, dass ich am Dienstagmorgen hier in Freiburg frei hab", sagt Tim, BWL Student. 7/2008 DEZEMBER spectrum 23 HINTERGRUND Homo wikipedianus Gedanken eines Wikipedianers über eine Enzyklopädie, die mehr als ein Nachschlagewerk ist. Ist sie nicht die Realisierung eines 250-jährigen Traums? VON PATRICK KENEL Kurz nachdem ich in der Primarschule die ersten Buchstaben lesen lernte, begann eine mehrbändige Enzyklopädie, welche in kindgerechter Sprache geschrieben und mit farbigen Zeichnungen illustriert war, meinen zunehmenden Wissensdurst zu stillen. Sie hatte ihren festen Platz im Büchergestell meines Schlafzimmers. Rund zehn Jahre später war sie nicht mehr interessant und ausreichend genug. Aus dem Hause Microsoft gab es inzwischen ein Nachschlagewerk auf CD-ROM, das mir bei vielen Schularbeiten behilflich war. Diese Scheibe hatte ihren festen Platz im heimischen Computerzimmer. Und jetzt, wiederum rund zehn Jahre später, benütze ich ein Lexikon, welches kostenlos erhältlich ist, über Millionen Stichwörter Auskunft gibt und dies auch noch in allen möglichen Sprachen der Welt. Es hat keinen festen Platz, denn Wikipedia ist überall, wo es einen Internetanschluss gibt. Damit nicht genug: Selbstverständlich kann man die deutsche Version der freien Enzyklopädie auch auf DVD und seit kurzem teilweise in Buchform nutzen. Als das Lexikon zur Spielwiese wurde Binnen zweier Jahrzehnte hat uns die Multimedialisierung ins digitale Zeitalter katapultiert. Sie macht es möglich, in einem Lexikon jede Art von Schrift, Bild, Ton, Film und Grafiken zu vereinen und das für jedermann frei und zu jeder Zeit. Frei heisst nämlich nicht nur, dass die Inhalte einfach so zur Verfügung stehen, 24 spectrum 7/2008 DECEMBRE sondern auch, dass sie, da unter einer freien Lizenz stehend, beliebig veränderbar sind und ergänzt werden können – und dies sogar ohne ein Passwort. So ist erklärbar, dass gewisse Artikel umfangreich, vielfältig illustriert und verästelt sind, während andere kaum mehr als drei Sätze aufweisen. Es hängt von den Möglichkeiten und vom Wissensstand der Benutzer ab, wie viel zu einem Stichwort in der Wikipedia steht. Ohne Wikipedianer, wie sich regelmässige Autoren nennen, wäre das ganze Projekt wohl im Ansatz gescheitert. Sie können einerseits dazu neigen, nur über ein bestimmtes Wissensgebiet zu schreiben, in dem sie Experten sind, oder sie streifen durch die Seiten und fügen hin oder wieder etwas hinzu, das gerade noch fehlt. Zu Letzteren würde ich mich zählen, seit ich vor ungefähr vier Jahren vom Wikifieber ergriffen worden bin. Einmal auf den Zug aufgesprungen, liess sie mich nicht mehr los, die Möglichkeit an einem Lexikon, welches man häufig nutzt, selbst mitzuwirken. Auf erste Einträge unter einem eigenen Benutzernamen folgten bald einmal meine Benutzerseite, einige neu erstellte Artikel und etliche Aktualisierungen schon bestehender Artikel. Schnell ist irgendwo ein Komma eingefügt oder eine Infotabelle erstellt („wiki“ ist übrigens das hawaiianische Wort für „schnell“). Während ich vor meinem Laptop sitze, stehe ich stets im Austausch mit anderen Benutzern aus nah und fern, die sich ebenfalls hobbymässig der Wikipedia widmen. Funktionsweise eines Gemeinschaftsprojekts Die Wikipedia ist ein Gemeinschaftsprojekt, das unerschöpflich scheint, aber doch irgendwie bewältigbar ist. Die Enzyklopädisten der Aufklärung im 18. Jahrhundert, unter anderem Denis Diderot, träumten bereits von der kompletten Wissenssammlung. Sie investierten viel in ihr Werk und scheiterten doch an der Unstrukturiertheit und Breite des damals schon vorhandenen Wissens. Ganz anders läuft es heutzutage: Das Internet kann fast beliebig viel Platz zur Verfügung stellen. Auch die Mitarbeiterschar ist weitaus zahlreicher und kann synchron über die Inhalte kommunizieren. Natürlich können oft Meinungsverschiedenheiten und Rechthaberei auftreten. Nicht jeder anonyme Autor hält die wenigen vorgegebenen Regeln ein, die in der mehr oder weniger hierarchiefreien Struktur herrschen. Und gewisse Themen sind gesellschaftlich brisant und umstritten. Um in solchen Situationen Streit zu schlichten, treten von der Community gewählte Administratoren auf den Plan, die mit gewissen Polizeifunktionen ausgestattet sind und sich gezwungenermassen sehr häufig auf den Seiten aufhalten müssen. So können sie unter anderem fehlbare Benutzer für eine gewisse Zeit sperren. Auch das freie Bearbeiten von umstrittenen Artikeln, deren Version häufig ändert, können sie einschränken, um etwas Ruhe ins Treiben zu bringen. 2001 wurde das Projekt gestartet und dank viel Publicity hat ihre Bekanntheit laufend zugenommen. Parallel dazu wurden auch zunehmend Missbrauchsfälle registriert. Wer kennt nicht die Geschichten um Schönfärber und Schlechtmacher, die zu PR-Zwecken in Personenbiografien wühlen? Ein ETH-Professor wurde gar für tot erklärt, bis der Schwindel aufgeflogen ist. Ein anderer kritischer Punkt lautet, dass Wikipedia-Inhalte oft als ungeprüfte Quellen in der Schule, im Journalismus oder vor Gericht eingesetzt werden. Nachprüfbares Wissen ist nicht das primäre Aushängeschild eines JekamiProjekts, doch die Kontrolle durch langjährige Benutzer klappt erstaunlich gut, so dass eine gewisse Qualität vorhanden ist. Hat die Community einen Beitrag einmal zum „exzellenten Artikel“ gewählt, spricht fast nichts mehr für qualitative Mängel an ihm. Ein Global Player des Wissens Die amerikanische Non-Profit-Organisation Wikimedia Foundation ist die Betreiberin der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte, die nach gleichem Muster aufgebaut sind. Gemeinsam mit den nationalen Unterstützungsvereinen, darunter Wikimedia CH in der Schweiz, führt die Stiftung in der Vorweihnachtszeit, wenn die Spenderlaune am grössten ist, wiederum eine Spendenkampagne durch. Freiwillige Beiträge sollen ermöglichen, dass die freie Enzyklopädie weiterhin ohne jegliche Werbebanner auskommen kann. Die Aussichten hierzu stehen gut, die Beiträge dankbarer Nutzer fliessen üppig. Mit den Einnahmen werden vor allem die gewaltigen Ausgaben für Serverkosten gedeckt. Um darüber hinaus die Projekte weltweit weiter zu bringen und zu koordinieren, ist internationales Networking gefragt. Ein Real-Life-Treffen namens Wikimania wurde zu diesem Zweck ins Leben gerufen. Für die im Sommer 2008 zum vierten Mal durchgeführte Konferenz der WikimediaBewegung wurde ein Ort gewählt, der noch tiefer in der Kulturgeschichte verankert ist als die Enzyklopädisten der Aufklärung: Alexandria. Die ägyptische Küstenmetropole am Mittelmeer war einst Standort der grössten Bibliothek der griechischen Antike. Obwohl von ihr nichts Sichtbares geblieben ist, wirkt ihr Ruhm nach. Vor sechs Jahren wurde in der Nähe eine neue „Bibliotheca Alexandrina“ eröffnet. Die ägyptische Regierung und die UNESCO haben sich an diesem modernen Prestigebau beteiligt, der mittlerweile in keinem Reiseführer über das Nilland fehlt. Von jungen Ägypterinnen und Ägyptern freundlich empfangen, kamen einige hundert Informatiker, Sozialwissenschaftler und andere Community-Aktivisten aus allen Kontinenten im neuen Kultur- und Wissenstempel zusammen. Damit wurde Neuland betreten, denn die arabische Welt ist aktuell eher für Zensur und prekäre Bildungsverhältnisse als für freie Information und Innovationskraft bekannt. Eine zunehmende Minderheit wächst aber auch dort mit Linux, Blogs und Facebook auf, was der arabischsprachigen Wikipedia helfen sollte, aus ihrem derzeitigen Schattendasein zu treten. Die mit der Organisation der Wikimania betrauten Freiwilligen haben in der Bibliothek von Alexandria inzwischen Workshops mit diesem Ziel durchgeführt. Dass ein Staatsminister die Konferenz eröffnet hat, unterstreicht die Bedeutung des Wissensmanagements für ein grosses Entwikklungsland wie Ägypten. Bald kann der armen Bevölkerung über das Internet ein einfacherer und billigerer Zugang zu Wissen ermöglicht werden als dies bei Büchern je der Fall war. Jimmy Wales, ein amerikanischer Selfmademillionär, der als Gründer und Hauptpromotor der Wikipedia auftritt, fasst seine Vision jeweils so vor Publikum zusammen: „Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch auf diesem Planeten freien Zugang zur Summe des menschlichen Wissens hat. Das ist es, was wir machen.“ In diesem Sinne kürte das Time Magazine nicht ihn, den „Diderot aus Alabama“, zur Persönlichkeit des Jahres 2006, sondern uns alle, die wir daran sind, diesen 250-jährigen Traum zu verwirklichen. Je m’intéresse à l’ATE et je veux devenir membre. ; Membre junior (jusqu’à 25 ans): Fr. 15.– ; Membre individuel: Fr. 65.– ; Membre famille: Fr. 80.– Nom, prénom Adresse NPA/lieu No de tél. Année de naissance E-mail Mobilité durable … … et engagement pour les personnes vulnérables dans le trafic. www.ate.ch Merci de nous retourner ce talon à: ATE, case postale 8676, 3001 Berne, par fax au numéro 0848 611 612, ou directement sur notre site internet: www.ate.ch 7/2008 DEZEMBER spectrum 93/16 25 Illustration: Micha Küchler CONceptusSUM Lingue di suocera (Migros-Sélection), Migros, Fr. 7.90 VON CLAUDIO DULIO Abstraktionswort: Die It-Nudel InTopf: „Pasta Hilton, gerade eben hast du dich von Rockgitarrist Benji Madeleine getrennt. Woran ist die Beziehung gescheitert?“ Pasta Hilton: „Am Biss: Er wusste einfach nicht, wie man meine Nudel richtig al dente kocht.“ IT.: „Heisst das, er war schlecht im Ofen?“ P.H.: „Ich finde schon. Er wollte mich ständig nur blanchieren. Ich bevorzuge es aber, langsam niedergegart zu werden. That’s hot!®“ IT.: „Aber kürzlich hast du noch in einer Kochsendung zugegeben, dass du ihn noch weiterhin liebst.“ P.H.: „Ja sicher liebe ich ihn noch! Madelaine ist ja doch sooo süss. Aber es hat einfach nicht mehr zwischen uns gedampft.“ IT.: „Du wurdest kurz nach der Trennung mit deinem Ex Gyros Niarchos III gesehen. War dies bereits der nächste Gang? Oder holtest du dir bloss einen Nachschlag?“ P.H.: „Wir waren einfach nur zusammen essen.“ 26 spectrum 7/2008 DECEMBRE IT.: „Gabs Pasta?” P.H.: „Ja, zum Dessert.“ IT.: „Es besteht also weiterhin die Chance, dass du mit Benji wieder zusammenkommst?“ P.H.: „Wohl kaum. Wir haben einvernehmlich das Eiweiss vom Dotter getrennt. Ich bin überzeugt, wir werden für immer wie Tomate und Basilikum bleiben.“ IT.: „Apropos beste Freunde: Seit Oktober wird in den USA deine neuste Sendung ‚My New Best Meal Forever’ ausgestrahlt. 20 verschiedene Zutaten buhlen in dieser Show um deine Geschmacksknospen. Ist dies die letzte Hoffnung auf wahren Genuss, nachdem du alle deine bisherigen Lieblingsspeisen hast anbrennen lassen?“ P.H.: „Das ist eine bösartige Unterstellung! Ich habe niemandem die Suppe versalzen. Ich habe Nicole ‚Filet Mignon’ Richie bloss einmal vorgeworfen, dass sie kein Fleisch am Knochen hätte. Drauf ist sie dann einfach heulend weggerannt und ist von der Speisekarte verschwunden.“ IT.: „Und auch der Kontakt zu Kim Kardamom ist scheinbar komplett zum Erliegen gekommen.“ P.H.: „Kim ist sowieso nur langweiliges Alltagsgericht. Sie lässt sich immer von jedem anknabbern, hat keinen Eigengeschmack und käute ständig meine Ideen wieder.“ IT.: „Unter anderem auch dein Skandalfilmchen ‚1 Night in Pesto’: Sie filmte ihre eigene Mise à place und stellte sie unter dem Titel „Kim Kardamom Michelinstar“ ins Internet. Dies führte vor einem Jahr zum endgültigen Bruch zwischen euch Partynudeln. P.H.: Dieses fade Gewürz hat mir einfach mein Rezept geklaut! Was sie da aber zusammenbraute, war keine Haute Cuisine, sondern einfach nur Junk Food.“ IT.: „Pasta Hilton, ich bedanke mich für dieses Interview.“ P.H.: „Das machte ich doch gerne! Schliesslich habt ihr ja auch genügend dafür bezahlt. Und wo bleibt das Trinkgeld?“ KOMMENTAR Vom Hype zum Bashing Die ganze Welt ist erleichtert, als am Mittwochmorgen dem 5. November feststeht, dass Barack Obama neuer US-Präsident wird. Die letzten Jahre haben uns mit dem kriegswütigen Cowboy Bush, KGB-Junkie Putin und dem gelifteten Mafia-Paten Berlusconi viel zugemutet. Die Hoffnung ist berechtigt, dass die neue USRegierung in sozialen, ökologischen und in den für alle Weltbürger wichtigen aussenpolitischen Fragen neue Akzente setzen wird. Eine linksalternative Politik, wie sie viele Europäer gerne hätten, wird es jedoch nicht geben. Die Erwartungen an den neuen Präsidenten sind extrem hoch, auch wegen den Medien, die Obama masslos hochgejubelt haben. Es ist ein Personenkult mit fast religiösen Zügen entstanden. Peinlich ist, wie zweitklassige Politiker auf der Obama-Welle mitschwimmen. Der italienische Oppositionsführer Walter Veltroni schaffte es diesen Frühling mit dem kopierten Obama-Slogan "Yes we can!", was auf Italienisch "Si può fare!" heisst, die Wahlen gegen Berlusconi zu verlieren. Auch der extrem farblose SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier will mit einem „Obama-Wahlkampf“ IMPRESSUM Chefredaktor/ Redacteur-en-chef Unipolitik/ politique universitaire Kultur/ culture Ständige Mitarbeiter Collaborateurs Permanents Fotografen/ Photographes Titelbild/ Couverture Korrektor/ Correctrice Layout (für diese Ausgabe) Marketing Anzeigenberatung / annonces Administration Mitautoren dieser Ausgabe/ Contributions à ce numéro Kontakt / Contact die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beerben. Den Vogel schiesst jedoch SVPRechtsaussen Erich J. Hess ab. Er hofft auf viele Spenden für das Referendum gegen die Personenfreizügigkeit und sagt: «Uns ergeht es hiermit ähnlich wie Barack Obama», «Yes, we can», dieses Motto könne auch für die Junge SVP gelten. Der neue US-Präsident weiss selbst am besten, dass auch er nur mit Wasser kocht und bleibt im Augenblick des Triumphes angenehm bescheiden. Er kann aber nicht verhindern, dass viele Menschen von ihm enttäuscht sein werden, wenn nicht alles so gut läuft, wie erhofft. Obama wurde zu sehr zum Heilsbringer erklärt, als dass ihm Fehler verziehen werden. Die ganze Wut wird an ihm ausgelassen werden und die Medien werden ihn genau so niederschreien, wie sie ihn hochgejubelt haben. Es ist zu hoffen, dass die Medien bis zur Amtseinführung von Obama etwas nüchterner als unmittelbar nach dem Wahlsieg berichten und dass in Zukunft nicht aus jedem halbwegs talentierten Politiker sofort ein Messias gemacht wird, nur damit der Hoffnungsträger nachher wieder demontiert werden kann. Niklas Zimmermann #7/2008 Matthias Raaflaub (mr), Sougalo Yao (sy) Cyril Lilienfeld (cl), Julie Rudaz (jru) Maja Briner (mb), Tiffany Willemetz (twi) Maja-Karolina Hornik (mkh) Laurette Heim, Yannick Tiefniog Raisa Durandi, Laurette Heim, Michel Schneider (illustration), Emmanuelle Thuet Michel Schneider Fanny Mülhauser, Matthias Raaflaub Maja Briner, Michael Perret, Matthias Raaflaub, Sougalo Yao Thomas Guerlet Thomas Guerlet Fanny Mülhauser Claudio Dulio, Jan Heeman, Patrick Kenel, Astrid Wüthrich, Niklas Zimmermann Aurélie Gigon, Laurette Heim, Michael Perret,François Tardin Spectrum@unifr.ch ERRATA IMPRESSUM #6/2008 Politique Universitaire Culture Collaborateurs permanents Photographes Couverture Layout Contributions à ce numéro Julie Rudaz (jr) Tiffany Willemetz (tw) Yannick Tiefnig (yt), Laurette Heim (lh) Laurette Heim, Marie Delannoy, Michel Schneider (illustration) Laurette Heim Michael Perret, Sougalo Yao Marie Delannoy, Francis Durandeau, Maria Portmann, Rafael Stalder, François Tardin 7/2008 DEZEMBER spectrum 27 RÉCIT DE VOYAGE Moine au Pays des Mille Pagodes Myanmar, pays de conflits et parfois, comme ici, d’infinie quiétude. TEXTE ET PHOTOS PAR AURÉLIE GIGON L ’éclat doré de la pagode Schwedagon à Yangoon, au Myanmar, n’a sans doute d’égal que les rayons du soleil, qui illumine la splendeur des dômes recouverts de feuilles d’or et de pierres précieuses et les statues de divinités finement décorées. Le temple bouddhiste semble irréel dans le murmures des prières de l’après-midi, comme sorti d’un conte de fées. Dans ce décor majestueux, il marche sereinement au rythme de sa méditation, pieds nus malgré la chaleur insoutenable du sol, digne dans sa robe bordeau drapée savamment. C’est un vieux moine à la barbe blanche, il tient fermement sa longue canne pour s’aider à avancer, mais il reste concentré sur sa litanie; il émane de lui une grande sagesse. Il y a bien longtemps, sa famille fêtait avec faste sa prise de robe de novice, la cérémonie de «Shin Pyu»: au Myanmar, tous les garçons sont faits moines avant l’adolescence. En tant que moines, ils accèdent à l’échelon le plus élevé de l’ex- istence humaine, selon la tradition bouddhiste. Leurs parents, qui recueillent en cette occasion également de grands mérites, puisqu’ils ont élevé un moine, les parent alors de vêtements de princes, et une procession est organisée jusqu’au monstère, où leurs cheveux seront coupés, puis enterrés. Suivant le modèle du Bouddha, les petits princes quittent leurs familles et renoncent aux plaisirs du monde pour suivre l’enseignement sacré et vivre comme les moines accomplis, de prières et de mendicité… pour quelques jours! Le plus souvent, en effet, l’expérience ne dure qu’un temps, et les novices retournent ensuite dans leurs familles et reprennent leur vie d’enfant. Lui, il avait trouvé sa voie. Ainsi, il ne quitta jamais plus le monastère, il respectait depuis ce jour les 227 règles de vie imposées aux moines et chaque après-midi, il se rendait à la sublime pagode de Schwedagon pour prier, traçant à petits pas son chemin vers le nirvâna. BCPTEFEFVYNPJTBV RVPUJEJFO-B-JCFSU»·HBHOFS TVSXXXDJOFNPUJPODIDBNQVT $VMUJWFUBDVSJPTJU»Ï*OTDSJTUPJ·OPUSFOFXTMFUUFSFUQBSUJDJQFBVUJSBHFBVTPSU 5PVUFM»NPUJPOEFMBWFSTJPOPSJHJOBMF 8JSMJFCFO0SJHJOBMGBTTVOHFO XXXDJOFNPUJPODI AGENDA L’agenda de décembre 2008 ANNONCE Pause culture Si vous restez sur votre faim et désirez croquer de la matière plus culturelle, rendez-vous le 12 décembre à 18h au vernissage (suivit d’une soirée avec DJ) des deux nouvelles expositions du Fri Art. La première regroupe cinq artistes en herbe de Suisse romande autour de la fameuse citation "Soyez résolus de ne plus servir et vous voilà libres" de La Boëtie. Il en résulte des motifs liés à l’oppression et offrant l’absurde comme échappatoire, en somme une jolie touche artistique pour sûr! La seconde consiste en une exposition personnelle de Gilles Rotzetter. Introduisant des clichés surutilisés dans des paysages de no man’s land, il crée des oeuvres qu’il qualifie luimême «d’un peu apocalyptiques et acides». (Fri Art, Petites-Rames 22, www.fr-i-art.ch, du 13 décembre au 18 janvier, entrée libre au vernissage) Préparations de Noël Besoin d’une note d’inspiration pour les cadeaux? Voilà une idée, à prendre ou à laisser, mais qui changera de la traditionnelle boîte de chocolat, du bricolage fait à l’arrache, ou encore de la longue lettre effet placebo ! Offrez des places de spectacles pour le Cirque Hirsute qui séjourne en exclusivité deux soirs en Suisse, à Nuithonie. Défiant les lois de l’apesanteur, deux trapézistes au talent exceptionnel virevolte autours d’insolites agrès de cirque joliment imaginé en mobilier d’époque ! Jouant de leur corps aussi bien que de l’espace, vous en aurez plein les yeux pour une heure d’art aérien d’une fulgurante beauté ! (Bal caustique - cirque hirsute, 29-30 janvier 2009, 20h, Nuithonie, tarif réduit 25.) Quoi de mieux qu’un petit karaoké de Noël pour chauffer sa voix avant les fameux hymnes de la nativité qu’il faudra entonner à tue-tête devant le sapin et les grands-parents ? ! On connaît l’adage « pas d’Anges de nos campagnes, pas de cadeaux » ! Le 21 décembre à 21 heures, le Nouveau Monde vous tend le micro ! (Nouveau Monde, Ancienne Gare, www.nouveaumonde.ch, entrée libre) Librairie générale & universitaire Rue du Temple 1, Fribourg Tél. 026 347 35 35 Fax 026 347 35 00 E-mail: librairie@ albert-le-grand.ch Librairie Rendez-vous du week-end Ce n’est pas toujours facile de profiter d’un dimanche hivernal offrant pour seule perspective des heures de travail en vue de rattraper le retard accumulé dans les cours. Le genre de situation typique où l’appel de la télé se fait un peu trop tentant ! Bye bye vos belles intentions d’étudiant sérieux et travailleur ! Alors, quitte à ne pas en faire une, choisissez quelque chose de plus exotique. Enlevez ce foutu training, appelez un ami et dirigez-vous au cinéma Rex pour le Ciné-Brunch du mois; séance à 11h tapantes pour admirer un film étranger souvent primé et grignoter au brunch offert après la séance. Le 14 décembre, vous pourrez admirer un documentaire touchant d’Antoine Cattin sur la vie d’une maman en Russie qui malgré la détresse trouve toujours de quoi apporter le bonheur à ses enfants. Un autre documentaire de Juan Lozano présentera la vie d’un journaliste un peu trop audacieux en Colombie le 11 janvier. De surcroît, les réalisateurs seront les deux fois présents, alors foncez ! (Cinéma Rex, www.cinebrunch.ch) Et votre sortie de la veille ? Le bar le XXe vous invite à souffler ses 10 bougies le samedi 13 décembre ! Le gâteau d’anniversaire promet une mousse de musique (Goton le Cool / Banderas Selekta / Boomsound / Pineapple Juice) aux éclats de bières, garni d’une chantilly de surprises et cela jusqu’à «pas d’heure»... ! (XXe, Av. de Tivoli 3, www.xxe.ch) Albert le Grand Avant les fêtes aux senteurs vacances, le douzième et dernier mois de l’année regorge d’événements festifs. PAR TIFFANY WILLEMETZ 7/2008 DEZEMBER spectrum 29 hörbar_12/08 „Rappen ist wie den selbst gemixten Drogencocktail reinziehen“ VON MAJA-KAROLINA HORNIK Viele sagen, Rap hat sein Gesicht verloren und wurde von der Elektro- und Indieszene vom Thron gestoßen. Zu viel Bling-Bling- oder übertriebenes GangstaGehabe. Viel zu grosse Fresse und nichts dahinter. Es finden sich jedoch auch heute noch Musiker, die sich dem Rap ehrlich verschrieben haben, von seiner Ausdruksund Kunstform mehr als nur überzeugt sind. Schaut man sich in der Berner HipHop-Szene um, finden sich einige Namen, wie zum Beispiel Lo&Order. Hinter diesem Duo stehen Lorenz Häberli, Germanistikstudent in Freiburg, sowie sein Kollege Frédéric Mühletaler, Berner Jurastudent. Im Juli diesen Jahres brachten sie ihre erste EP auf den Markt, auf der sie sich so einiges von der Seele rappen. Ein paar Fragen sind noch offen geblieben, die nun hier von Lo (Lorenz Häberli) beantwortet werden sollen... Erzähl uns ein bisschen wie es dazu kam, das ihr zusammen fandet und was eure Band ausmacht... Ich lernte Fred (Harry Hustler) im Herbst 2006 über den Saxophonisten von Pacomé, meiner anderen Band, kennen. Nach einigen Monaten haben wir uns mal getroffen und zusammen einen Song aufgenommen. Wir verstanden uns gut und nach einigen Jam-Sessions im Fygeludi-Studio in Oberzollikofen entstand bei einem grossen SchneiderWeisse in der Tiefgarage die Idee, eine CD zu machen. Fred sorgt für die Beats, ich schreibe die Texte, ganz simpel, ganz klassisch, das beste Team seit Ursache und Wirkung. Wie kamst du zum Rap? Als ich zehn Jahre alt war (wohl 1996), 30 spectrum 7/2008 DECEMBRE hatte ich ein Tupac-Mixtape von meinem Cousin ausgeliehen. Das war cool. Um tatsächlich zu begreifen, was Rap ist, war ich jedoch damals noch zu jung. Richtig angefangen hat es dann drei Jahre später mit den alten Sachen von Samy (Dynamite Deluxe und Samys erstes Soloalbum), sowie 4:99 von den Fantas. Ich habe in den ersten Jahren primär deutschen und Schweizer Rap gehört. Ich konnte unzählige Texte auswendig, die ich immer wieder durchgerappt habe. Irgendwann hat mir das dann nicht mehr gereicht, ich wollte selbst was machen. Was genau hat dich am Rap so fasziniert? Ich glaube es war die Textlastigkeit und die Rhythmik, die in keinem anderen Musikstil in vergleichbarer Form vorhanden sind, die mich so fasziniert haben. Komplexeste Reimschemata und eigenwillige Patterns kompensieren das, was Rap an musikalischem Abwechslungsreichtum fehlt. Wobei ich das sowieso nicht mehr beurteilen kann. Gib mir einen Snare-Sound, der so klingt, als brächte er dich in Schwierigkeiten und ich bin bestens unterhalten. Rap sitzt seit etwa acht Jahren in meinem Wohnzimmer. Manchmal geht mir alles, was er mit sich bringt auf die Nerven. Aber seit acht Jahren gibt es keinen Tag ohne Reim. Im Kopf, oder im Ohr. Ich stelle Rap aber nicht über alles. Deine Texte wirken recht durchdacht. Wie sieht ihre Entstehungsgeschichte aus und das Dahinter? Ich schreibe sehr unregelmässig. Manchmal monatelang nichts. Was ich täglich tue ist freestylen, also improvisieren. Ich habe ohnehin zuerst vier Jahre lang nur gefreestylt, weil meine Ansprüche an Texte sehr hoch waren, sowohl inhaltlich als auch rhythmisch. Freestylen kann man in Gedanken und daher überall und immer. Tracks entstehen sehr unterschiedlich. Meistens beginnt es mit einem bestimmten Satz, einer bestimmten Aussage, um die sich dann der Text thematisch aufbauen lässt. Es sind Dinge, die ich sehe, Wortspiele oder Formulierungen, die ich freestyle, oder die mir irgendwann plötzlich zufliegen. Manchmal habe ich auch eine relativ konkrete Vorstellung von einem Thema, über das ich schreiben, eine Geschichte, die ich erzählen will. Dann schreibe ich meistens relativ strukturiert, überlege mir im Vorfeld wie der Text aufgebaut sein soll und arbeite mich durch. Ihr habt im Juli diesen Jahres eine EP veröffentlicht. Was steckt hinter den Tracks? Die EP wurde im Fygeludi-Studio in Oberzollikofen bei Fred produziert und aufgenommen. Michel Spahr – Bieler Funkgitarrist – hat bei mehreren Songs mitgearbeitet und sein Können unter Beweis gestellt. Der Drummer aus seiner Band (Foxy Moustache) hat die LiveDrums in „wär bi ig“ eingespielt. Gemischt und gemastert wurde die EP in Chur bei Lou Geniuz (OBK – Oschtblock Kuabuaba). Die Songs auf der EP sind etwa innerhalb eines Jahres entstanden. Die meisten Texte waren relativ schnell fertig, allerdings gibt es viele halbe Songs, Beats und Versatzstücke von Texten, die irgendwie untergegangen sind. Es geht um alles und nichts. Um Zerrissenheit, Liebe, Rap, Tod, was weiss ich.... Gibt es Musiker/Rapper, die dich beeinflusst haben oder es vielleicht immer noch tun? Beeinflusst bin ich natürlich primär durch die Musik meiner Stadt. Berner Rapper, wie Greis, Baze, Tommy Vercetti, Leduc oder Tiggr – der ist allerdings aus Langnau - sind da sehr präsent. Favourites aus den USA sind sicher Method Man, Redman, Lil Wayne, Eminem, aber noch diverse andere. Heutzutage sind Style-Mixes fast schon zum Programm geworden. Wie stehst du dazu? In Verbindung mit Rap interessiert mich vor allem Elektro. Diese Genremischung hat meiner Meinung nach Potential, diese Richtung will ich mir offen halten. Das Gefühl Musik zu machen ist vergleichbar mit...? Gerade Freestyle ist im Idealfall ein Rauschzustand. Es ist Kontrollverlust bei gleichzeitiger Konzentration. Völlig weltfern und gleichzeitig extrem wach und aufmerksam. Vergleichbar mit? Na ja, am ehesten wohl Sex. Nur mit anderer Blutverteilung. Aber irgendwoher muss die gängige Aussage „den Beat ficken“ ja kommen. Der Vergleich passt nur begrenzt. Musik machen kann alles sein, weil es Ausdrucksform seiner selbst ist und das muss gar nichts mit dem Inhalt der Texte zu tun haben. Ich bin ein Mensch, der Musik bisweilen wie eine Droge einsetzt. Dementsprechend ist Rappen wie den selbst gemixten Drogencocktail reinziehen. Da weiss man nicht immer genau, was dabei rauskommt. www.myspace.com/loundorder www.myspace.com/pacomemusic ANZEIGE Foto: Thomas Bollinger Student Care. Assurance maladie pour les étudiants et stagiaires étrangers. Student Care garantit durant la durée du séjour en suisse les mêmes prestations d’assurance que celles de l’assurance obligatoire des soins suisse (selon la LAMal). CSS Assurance Agence Student Care Av. 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