München und Hamburg – zwei Millionen

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München und Hamburg – zwei Millionen
SONNABEND / SONNTAG, 18. / 19. SEPTEMBER 2010
38
2010
Unterwegs: Kohltage in Dithmarschen › Stadtgespräch: Schauspielerin Christiane Paul › Titel-Thema: Bayrische Lebensart in Hamburg
Rezept: Breznknödel mit Rahmpfifferlingen › Gestern & Heute: Der Norden feiert mit: 200 Jahre Wiesn › Handgemacht: „Milchmädchen“
Leberkäs
oder Labskaus?
München und Hamburg – zwei
Millionen-Metropolen, deren
Beziehung voll von Klischees
und Kontrasten ist. Zum Beginn
des Oktoberfests macht sich
der Münchner Autor AXEL
THORER herzliche Gedanken
von Süden gen Norden.
Z
u Recht hat er sich beschwert, der Leberkäse
beim Labskaus, obwohl sie farblich Brüder sind
und beide genetisch nicht ganz sauber. Denn
Hamburg hat keine Münchner Straße, München aber sehr wohl eine Hamburger Straße.
Mag sie auch nur knappe 250 Meter lang sein:
„Ham ...“ genügt und sie springt links oben aus
dem Stadtplan. Das Fehlen deucht unhöflich,
die Existenz erscheint als Reverenz.
Und hat schon mal einer Schuhplattln und Lederhose gegoogelt auf
Platt? Vergeblich, obwohl doch das Sprachwort im bayerischen Balztanz
steckt, auch das wirkt unfreundlich. Da hilft auch die Hamburger „Trachtendiele“ (Diele, mein Gott, was ist denn das ...) und der „Franziskaner“
nicht weiter. Sie wiegen kaum die „Hamburger“ auf, die in München verzehrt werden.Und dann leisten sich die Münchner noch die typische
1200-Meter-Fairness aller Bewohner von Hochebenen (von Tibet über
Kenia bis Peru) und veranstalten an ihrem Ostbahnhof einen „Original
Hamburger Fischmarkt“, zu dem die „Aale, Aale“-Schreihälse importiert werden. Als wenn’s keine eigenen gäbe. Aber die sind in der Zeit
wahrscheinlich gerade beim Hamburger Oktoberfest.
Aber es gibt nicht nur Trennendes. Beide Städte lesen eine Morgenzeitung, die denn eigentlich 12 Stunden später erscheinen sollte oder
schon gestern („Abendblatt“ und „Abendzeitung“), und wenn sie in den
Uraub fliegen, besteigen alle die Air Berlin. Und beim Menschenhandel
vermeiden es die Hamburger und Münchner, eigene Bürger zu exportieren, da nehmen sie lieber Ausländer, zum Beispiel Brasilianer und Kroaten. Weshalb der HSV und der FC Bayern Ze Roberto und Ivica Olić
tauschten, worauf die seltsamerweise in den neuen Trikots aufblühten.
Von den Zweit- oder Schattenvereinen St. Pauli und 1860 reden wir lieber gar nicht. Das sind die Erdmännchen in der Savanne der Elefanten.
Küste gegen Berge? Hamburg näher an Rio, München kurz vor
Zagreb? Mag sein. Auf der Salzburger Autobahn beginnt nun mal der
Balkan, und auf St. Pauli wackelt nachts die Samba mit dem nackten Po.
Es ist so einfach, Twinset (mit Perlenkette) gegen Dirndl (mit Kropfband), Blazer (mit Goldknöpfen) gegen Trankenjanker (mit Schneuztuch) aufzurechnen. Der wahre Unterschied besteht aus Tieferem, zum
Beispiel der Enge und Weite. Denn im Norden kommen etwa 2,3 Hamburger auf einen Quadratmeter Hamburg (statistisch wird das übereinander,
nicht nebeneinander gerechnet!), in München sind es 4,2 Münchner,
also fast die doppelte Zahl. Obwohl Hamburg fast 500000 Bürger mehr
hat. Dafür liegen mehr Nackerte im Englischen Garten als im Stadtpark – und die werden auch öfter verhauen, weil sie „so ausg’schamt“
(schamlos) sind, als entlang der Elbe in den Kunstsandbädern.
Das zwängt ein, das führt zwangsläufig zu Schunkeln im Bierzelt,
Trachtenaufmärschen, Feiertagsprozessionen und der Frage: „Is da noch
Platz, Herr Nachbar?“, wenn schon die Kellnerin kaum durchkommt.
Diese Enge verhindert hanseatische Gelassenheit, das vornehme Zurück-
Alsterarkaden mit Alpen-Ambiente:
Oktoberfeste gibt’s auch in Hamburg.
FOTOS: QUADRIGA IMAGES/GETTY IMAGES,
PLAINPICTURE/BÖHM MONIKA
nehmen auf die eigene „Querencia“, die Distanz, die sich auch in der wunderbaren Replik äußerst: „Bleiben wir doch beim vertrauten Sie!“ Aus
dem größeren Abstand zum Mitmenschen resultiert die hanseatische Art.
Der gemeine Hamburger stelle sich doch nur einmal vor, er würde
eines Morgens im „Abendblatt“ die Schlagzeile lesen: „Rama dama!“ Er
würde glauben, Al-Qaida habe Hamburg nachts besetzt und als erste
Maßnahme das Zwangsfasten für Christen eingeführt. Dabei ist das nur
der kollektive Aufruf, in München mit dem Frühjahrsputz zu beginnen.
Denn „Rama dama“ ist keineswegs Arabisch, sondern Bayerisch und
heißt: „Aufräumen tun wir!“
Noch etwas: Die Elbe ist 1091 Kilometer lang und am Ende liegt nicht
nur Cuxhaven, sondern die Welt. Denkt man sich die nur 295 Kilometer
lange Isar über den Mündungsort Deggendorf hinaus, landet man in
Rumänien und im Schwarzen Meer. Das ist, als sei der Abfluss verstopft.
Aber es gibt einen Punkt, der zumindest Münchner Honoratioren das
Leben in Hamburg vergällen würde: die republikanische Uneitelkeit, das
Fehlen von Auszeichnungen, die Weigerung, einen Bürger gegen einen
anderen hervorzuheben. „Ja, was tät ich denn da oben zum Frack tragen?“, ist keine selten gehörte Frage an der Isar und bezieht sich auf die
Verweigerung von Orden in Hamburg. Denn geht schon der Bayerische
Verdienstorden wg. Verdienstlosigkeit nicht her, kann man immerhin auf
den städtischen Orden „München leuchtet“ spekulieren. Und die Wittelsbacher (still, aber nachhaltig spürbar wie der Föhn) haben da auch noch ein
paar dekorative Ansteckpreziosen in der ehemals königlichen Schatulle.
Es muss etwas ausgelöst haben in der menschlichen Entwicklung,
morgens beim Aufwachen Schiffe tuten zu hören statt des ewigen Taubengegurres und Glockenläutens. Die einen kacken einem die Fenstersimse voll, die anderen wollen, dass man ihnen die Bude voll macht.
Zwar spielt sich Theater, wie wir es lieben (aber nichts gegen Schlingensief!), immer vor einer hübschen Kulisse ab („Jessas, heut stehn die
Berg aber wieder aufm Balkon!“), aber der Mangel an geografischem Horizont spornt die Hamburger Fantasie seit jeher an. So verwunderte es
wenig, dass nichts so sehr den Ruhm von HH in aller Welt verbreitete wie
ein flach geklopftes Hackfeischgeknete aus den Garküchen der Überseedampfer, das zwischen zwei pufferigen Brötchenhälften serviert wird,
und ein schmaler Herr mit Vollbart, der Unsichtbares sichtbar machte,
nämlich elektromagnetische Wellen.
Der Münchner an sich denkt da bodenständiger, und ich erinnere
mich mit Schrecken an die typische und häufig gehörte Überlegung an
hölzernen Oktoberfest-Tischen, in Bussen, U-Bahnen, Gasthäusern
oder Kirchen, wenn es plötzlich aus unerklärlichen Gründen entsetzlich
stinkt. Dann wird nicht etwa geschimpft, sondern mit grübelndem
Gesicht und nach der Möglichkeit suchend sagt immer einer: „Da könnt
ma jetzt einen untermischen!“
Nun gut, sagt der Münchner, dem das zu weit geht, die Hamburger
haben alle Jahre wieder ihr brennendes Schanzenviertel und bei uns „is
a Ruah!“. Mei, sage ich dann, wenn die Hamburger wüssten, dass jeder
der 14 Oktoberfest-Wirte in den 17 Tagen, in denen er jedes Jahr ein
Bierzelt auf der Theresienwiese aufstellen darf, mindestens 1,5 Millionen Euro netto verdient – sie müssten ihren „Dom“ in kleine Schachteln
verpacken und nach China verkaufen ...
S. 4/5 – Münchner Lebensart in
Hamburg: bayrisch essen, shoppen
und genießen. Die besten Adressen.
II
› WOCHENENDE
Sonnabend / Sonntag, 18. / 19. September 2010
Ab nach Dithmarschen
Hennstedt
Eider
5
Wesselburen
Nordsee
203
Heide
7
3
Der 34-jährige NDR-Moderator
(„Hamburg Journal“) ist in fast
allen Ecken Eppendorfs unterwegs.
Tellingstedt
5
23
Wöhrden
Büsum
5
1
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Ka n a l
FOTO: NDR/JANN WILKEN
Alexander
Bommes
KARTE: GRAFIKANSTALT
FOTOS: PR
431
stsee-
So geht’s besser: Beim „Ecco Walkathon
Hamburg“ können Groß und Klein Gutes tun.
Mein perfekter
Sonntag
Nord- O
Meldorf
Trischen
4
5
Burg
(Dithmarschen)
Friedrichskoog
6.52 Uhr Aufwachen.
8
Ungläubiger Blick nach links.
Meine Frau guckt ebenso
überrascht wie erfreut. „Der
Kleine schläft noch ...“ Sofort
Augen wieder zu.
Marne
Elbe
7.41 Uhr Bekomme eine
Ohrfeige. Eine patschige und
lieb gemeinte. Jonathan, 1,
ist jetzt wach. Sehr wach.
8 Uhr Ich hole alle Zeitungen, die es gibt, und fahre in
die Kaifu Lodge. In der Woche
laufe ich morgens um viertel
nach sieben um die Alster –
am Wochenende möchte ich
in Ruhe auf einem Ergometer
lesen und dann in die Sauna.
Ohne Sport kann ich einen
Tag nicht beginnen – vielleicht
lerne ich es irgendwann.
10.30 Uhr Die „Wo frühstücken wir?“-Entscheidung
ist gefallen. Statt per Auto
nach Ottensen gehen wir
Richtung Eppendorfer Landstraße in die Campus Suite.
Ein Café, dessen Geburt ich
in Kiel noch als Student
miterlebt habe und dem ich
seitdem treu bin. Das „Ceasar
Baguette“ und das „Tommoz“
– mit Tomate und Mozarella
überbacken – sind „zwei
Stücke Sonntag“.
12.30 Uhr Der Mittagsschlaf des Kindes ist nicht
zwangsläufig mit einem der
Eltern gleichzusetzen. Wir
schieben. Aber nicht um die
Alster. Weil wir keine guten
„Slalomschieber“ sind. Stattdessen Richtung Eppendorfer
Weg, Bismarckstraße und
Weidenallee. Wochenrückblick und -planung.
14.30 Uhr Die Tankstelle
in der Hegestraße neben
meiner alten Wohnung ersetzt am Sonntag den Supermarkt – nur was Süßigkeiten
angeht. Das Abendessen steht.
16 Uhr Spielplatz. Männerrunde mit Kumpels. Ob
Innocentiapark, Ecke Lehmweg oder direkt am Klosterstern – ich würde gerne mal
ein psychologisch fundiertes
Buch lesen, das sich mit dem
Phänomen „Warum Väter sich
noch schmutziger machen als
ihre Söhne“ beschäftigt.
18.30 Uhr Abendessen.
Hart aber unausweichlich war
vor Monaten bereits meine
Entscheidung, meinem Vater
den Titel „bester RinderfiletZubereiter“ zu entziehen.
Julia Westlake hat ihn jetzt.
19.30 Uhr So weit geht
auch ein – seltener – freier
Sonntag nicht, dass ich nicht
ab jetzt fernsehen müßte.
„Hamburg Journal“ und
später der „Sportclub“, um
zu wissen, was morgen in den
Zeitungen steht. Mit einer
Flasche rotem „Regaleali“ ist
das ein richtig schöner Abend!
70000 Liter
Bier, 2100 Hendl und
2800 Haxen werden
im Hamburger Hofbräuhaus während
der 16 OktoberfestTage konsumiert. Im
Münchner HofbräuZelt werden in der
Zeit 550 000 Liter
Bier, 35 000 Hendl,
5500 Haxen und
8500 Würstl verzehrt.
5
2
Ein Kohl kommt selten allein
Die richtige Richtung
Jetzt rollen in Schleswig-Holstein die Köpfe: Vom 21. bis 25. September werden
die Dithmarscher Kohltage gefeiert: vom Marschland an der Nordseeküste bis
in die Geest-Gebiete im Landesinneren – mit rund 80 Millionen Kohlköpfen …
Dithmarschen, das weite Land zwischen Hamburg und Sylt, ist rings von Wasser
umgeben, im Norden vom Flusslauf der Eider, im Osten vom Nord-Ostsee-Kanal, im
Süden von der Elbe und im Westen von der Nordsee. 137 000 Menschen leben hier
– im Schnitt nur 94 pro Quadratkilometer. Da bleibt viel Platz für ein ganz besonderes
Alleinstellungsmerkmal: Dithmarschen ist das größte Kohlanbaugebiet Europas. Hier
werden auf über 2800 Hektar hauptsächlich Weißkohl, aber auch Rotkohl, Wirsing,
Blumenkohl und eine seltene Sorte namens „Ackerpille“ angebaut, die beim Kochen
nicht riecht, nicht bläht und leicht verdaulich ist. Der Kohl wird hier gefeiert wie an
Mosel und Rhein der Wein. Es werden sogar zwei „Kohlregentinnen“ gewählt, keine
Kohlköniginnen, denn Dithmarschen hat eine lange anti-aristokratische Tradition.
Mit dem Kohlanschnitt zum Auftakt der Dithmarscher Kohltage am 21. September
wird offiziell die Ernte eingeleitet – dann rollen 80 Millionen Köpfe. Das wird gefeiert!
Schritt für Schritt einfach nur Gutes tun. Darum geht es am Sonntag ab 10 Uhr im
Stadtpark, wenn der dänische Schuhhersteller Ecco kleinen und großen Hamburgern
Beine macht: beim zweiten „Ecco Walkathon Hamburg“. Mitläufertum ist gefragt.
TEXT: VANESSA SEIFERT
as ist weder sportlicher Wettkampf noch Jagd
nach Rekorden, sondern ein schöner Stadtspaziergang“, sagt Organisatorin Inga Greuel.
Und ganz beiläufig ist jeder Teilnehmer auch karitativ
unterwegs. Denn für jeden gelaufenen Kilometer
spendet die Schuhfirma unter dem Motto „Gehen für
den guten Zweck“ einen Euro für soziale Projekte.
Neben einem SOS-Kinderdorf in Burundi, einem der
ärmsten Länder der Welt, und der Klimaschutzarbeit
des World Wildlife Fund (WWF) Deutschland wird
auch eine Hamburger Initiative unterstützt – die musikpädagogische Arbeit des Vereins Genety, der kulturelle Projekte an Brennpunkt-Schulen organisiert.
„Jeder Spaziergänger entscheidet selbst, welchem
Projekt er Schritt für Schritt hilft“, sagt Inga Greuel.
Und jeder Teilnehmer entscheidet auch, wie viele Kilometer er zurücklegen möchte. Die Sechs-Kilometer-Tour, die innerhalb des Stadtparks verläuft, startet um 12 Uhr. Die Zehn-Kilometer-Route, die als
Wassertour entlang des Osterbekkanals, der Bellevue
und des Alsterlaufs führt, beginnt schon um 11 Uhr.
Start und Ziel ist das Naturbad Stadtparksee.
Im vergangenen Jahr gingen 3115 Hamburger an
den Start, erliefen Spenden von 28000 Euro. „Beide
Zahlen möchten wir gern toppen“, sagt Inga Greuel.
Mittlerweile sei der „Walkathon Hamburg“ Station
einer großen Bewegung, denn in sieben Städten gibt
es in diesem Jahr entsprechende Läufe. „Ob Warschau
oder Kopenhagen – Ziel ist ein harmonisches Miteinander. Man ist bei hoffentlich gutem Wetter mit netten Leuten an der frischen Luft.“ Diesen Gedanken
habe auch Ecco-Gründer Karl Toosbuy verfolgt. Sein
Anliegen: Menschen für Bewegung begeistern und
damit eine soziale Bewegung ins Leben rufen.
1999 lief der erst Walkathon in Kopenhagen ab.
Seitdem haben schon mehr als 350000 Läufer rund
70-mal die Erde umrundet und dabei an die 2,9 Millionen Euro Spenden eingesammelt. „Es soll ein Familienereignis sein, bei dem auch Kinder viel Spaß haben“, sagt Inga Greuel. Deshalb steht im Stadtpark
eine Hüpfburg bereit, und auch beim Kartoffeldruck
können sich die kleinen Mitläufer amüsieren, während die Eltern sich am Musikprogramm erfreuen.
Auf der Strecke sollten Kinder, die alle ein T-Shirt
geschenkt bekommen, ganz aufmerksam sein – und
in ihrem Teilnahmebüchlein auf jeden Fall vermerken, welches Ecco-Maskottchen ihnen über den Weg
läuft. „Diese Schnitzeljagd machen wir, damit die
Kinder auch ein bisschen Lust auf den Spaziergang
haben“, sagt Inga Greuel. Alle Teilnehmer erhalten
ein „Starterpaket“ mit Rucksack, Streckenplan, Apfel
und einer Flasche Wasser. Also, los geht’s!
TIPPS & TERMINE
1 OFFIZIELLER KOHLANSCHNITT In Norddeutschland wird nicht angezapft,
sondern angeschnitten: Der „Kohlanschnitt“ ist das Ritual, mit dem die Dithmarscher
Kohltage offiziell eröffnet werden. Die Landfrauen begrüßen ab 9.30 Uhr die Gäste,
der Begrüßungstrunk kommt von der Dithmarscher Brauerei, es gibt Führungen an
der Dusenddüwelswarf. Ab 11.30 Uhr treten die Burrkäwers, die Dithmarscher
Schwerttänzer und die Windberger Tanzgruppe auf. Spezialitäten der Landfrauen
werden auf einem Markt angeboten. Plus: Kohlgerichte, Kohlbrot, Kohleis und mehr.
» 21.9., 10 Uhr, Hof Wischmann, Nordermeldorf.
Service
» Ecco Walkathon, So, 19.9,
ab 10 Uhr, Start: Naturbad Stadtparksee, Erwachsene: 5 Euro,
Kinder (bis 12 Jahre): 2,50 Euro,
www.eccowalkathon.de
DER GRÜNE PUNKT Heute, am 18.9., ist der „25. International Coastal Clean Up Day“. Bei uns heißt er
„Elbstrandreinigungstag“: Die große Aufräumaktion der Meeresschutzorganisation Deepwave e.V.
beginnt um 15 Uhr am Museumshafen Övelgönne (bis zur Strandperle). Mitmachen kann jeder!
KULTUR ERLEBEN
Florian Schroeder ist mit
31 Jahren schon ein etablierter
Künstler: 14-jährig debütierte
er bei Harald Schmidt.
FOTO: FRANK EIDEL
r gibt mal den pubertären Comedy-Schnösel,
zappt zu einer Parodie von Angela Merkel
und enttarnt dann den Undercover-Zwillingsbruder von Nicolas Sarkozy. Florian Schroeder, der
quecksilbrige Dreißiger und Kabarett-Durchstarter
auf der Bühne wie in Funk und Fernsehen, lässt sich
schwer fassen oder festlegen. Nur eins ist sicher: Er
bekennt sich zur Generation „Irgendwas mit Medien“.
Und hat im Metier auch Erfolg: Mit der Late-NightSendung „Schroeder!“ im SWR, als Gastgeber bei „Seitensprung“ (3sat) und im RBB mit seiner Kolumne.
Um seine Fans vor Glotze oder Radio zu halten,
lässt sich der smarte Bursche mit der blonden Strubbelfrisur auch hin und wieder auf der Bühne blicken
– und ist da sogar noch besser. In Alma Hoppes Lustspielhaus gibt es am Sonntag und Montag die Gelegenheit, sich vom charmanten Kabarettflegel aus
Lörrach live um den Finger wickeln zu lassen: „Du
willst es doch auch!“ Im Programm bringt Schroeder
natürlich die Publikumsfavoriten, hat es beim „Update 2010“ aber auch auf den aktuellen Stand der (politischen) Dinge und neuen Parteinasen gebracht.
Die Medien sind Schroeders Element und seine
Inspirationsquelle. Schon als Junge wollte er zum
Fernsehen. Mit der Großmutter hat er Szenen aus
„Wetten, dass ...?“ nachgespielt. Oma machte mal die
3 KOHLTAGE IM KOHLOSSEUM Im Kohlmuseum in der
alten Sauerkrautfabrik hat der Kohl zwar ganzjährig Saison, aber zu den Kohltagen gibt es viele Angebote. Für die
Ausstellung „Variationen an Kohl“ haben sich Künstler vom
Gemüse inspirieren lassen. Am 25. und 26.9. spielt ab 11 Uhr ein Drehorgelorchester,
am 22.9. um 19 Uhr hält die Ernährungsmedizinerin Dr. med. Ute Dettmer einen Vortrag zum Thema „Mehr auf dem Teller – weniger Bauch – das geht auch!“, außerdem Neues aus der Krautwerkstatt, vorgestellt von Krautmeister Hubert Nickels.
» Kohlosseum Wesselburen, Kohltage 21.–26.9., www.kohlosseum.de
4 KOHLTAGE IN FRIEDRICHSKOOG Ein vielseitiges Programm von und für Kinder:
Vormittags basteln in der Kreativwerkstatt, am Do-Nachmittag spielt das Jugendsinfonieorchester Warschau, am Freitag tanzen die Kinder von 17 bis 19 Uhr in der
Kohldisco. Spannend wird die Kinderwattführung: Schatzsuche – mit den „Schlickpiraten“ das Wattenmeer entdecken. Treffpunkt: Strandhauptaufgang, 9 Uhr.
» Kohltage in Friedrichskoog, 23.–24.9., Haus des Kurgastes.
6 KOHLWALK 2010 Gemeinsam geht man von Büsum oder Hellschen-Heringsand
nach Wesselburen, dort gibt es im Kohlosseum für alle ein deftiges Kohl-Gericht.
» Kohl-Walk, 25.9., 10–14 Uhr. Treffpunkte: A-Lauf (15 km): Büsum, Vorfluterparkplatz am Deich, 10 Uhr; B-Lauf (7 km): Hellschen-Heringsand, Freiwillige
Feuerwehr, 11 Uhr. Anmeldung (bis 24.09.) unter: veranstaltung@buesum.de oder
Tel. 04834/90 91 03 bzw. 90 92 92, Kosten: 2 Euro inkl. Shuttle-Bus.
Comedian, Kabarettist und Imitator Florian
Schroeder gastiert mit „Du willst es doch
auch!“ in Alma Hoppes Lustspielhaus.
TEXT: KLAUS WITZELING
2 DIE LÄNGSTE KOHLTAFEL DER WELT Das Runde kommt auf das Lange! Der
Dithmarscher Kohl ist auch für einen Superlativ gut: Die Gäste des Bauernmarktes
können an der längsten Kohltafel der Welt Platz nehmen. Vor und nach dem Essen
schlendert man über den Kunsthandwerkermarkt oder
lässt sich vom Bühnenprogramm unterhalten.
» 22.9., 10–18 Uhr, Gustav-Meyer-Platz, Brunsbüttel.
5 „RUND UM DEN KOHL“ IN HEIDE Der Bauernverband informiert über Kohlanbau,
Landwirte verkaufen Kohlköpfe und bieten Spezialitäten an. Am Sonntag um 10 Uhr
rollen die heißen Öfen vor – zum Motorradgottesdienst mit Live-Musik auf dem
Marktplatz. Durchgehend shoppen kann man auch, es ist verkaufsoffener Sonntag.
» „Rund um den Kohl“, Heide, Marktplatz und Südermarkt, 23.–26.9., ab 10 Uhr.
Parodien
mit Publikum
E
5 km
8 AUSFLÜGE
STADTLEBEN
D
Brunsbüttel
Kandidatin, mal den Promi-Gast, die Musik kam aus
dem Cassettenrecorder und Klein-Flori hatte seinen
Auftritt. Dass er der Klassenclown war, versteht sich
von selbst. Wen wundert es noch, dass sich der
14-Jährige einen Fernsehauftritt bei „Schmidteinander“ ergatterte? Einfach eine Cassette an die Redaktion geschickt – und schon stand das selbstbewusste
Kerlchen im Studio. Bald moderierte Schroeder beim
SWR 3, schaffte schließlich den Durchbruch und ist
seit 2004 solo mit seinen Bühnenshows unterwegs.
Der rotzfreche Kabarettist nimmt aussagefreie
Sprüche der Politiker zynisch auseinander und parodiert sie mit flexibler Mimik und Stimme: die „Perle
aus der Uckermark“, Wolfgang Schäuble oder KarlTheodor zu Guttenberg – es gibt einfach keinen Politiker, den Schroeder nicht für parodierbar hielte.
Der begnadete Imitator kennt auch keinen Respekt vor beliebten „Kleinkunst“-Kollegen. Auch Stars
der Szene wie Ottfried Fischer, Dieter Nuhr oder Jochen Busse sind vor Schroeder nicht sicher. Zum Ausgleich zeichnet er ein lustiges Spottbild der Vertreter
seiner Generation. Sie haben noch mehr Piercings im
Intimbereich als Klingeltöne auf dem Handy. Ihre
Existenzfrage: Caffè latte tall, grande oder venti? Und
geben Vollgas im Leerlauf. Den kann sich der pfiffige
Jungspund der Brutalsatire bei seinen Balanceakten
zwischen Comedy und Kabarett allerdings nicht leisten. Sonst wäre Florian Schroeder längst abgestürzt.
7 WÖHRDEN STELLT SICH VOR In diesem Jahr veranstaltet der Ort dazu erstmals
einen Gewerbemarkt, an dem sich 26 Betriebe und Institutionen beteiligen, unter
anderem das Solar-Projekt WöhrdenEnergie und die Waldorfschule, außerdem
kann die Kirche besichtigt werden.
» Wöhrdener Gewerbemarkt, 25.9., Rudolph-Scheer-Str. 1, 13–18 Uhr.
8 STADTFEST IN MARNE MIT KRAUTHOBELWELTMEISTERSCHAFT
Die 3er-Teams haben 3-mal 30 Sekunden Zeit, ihren Rot-, Weiß- und Spitzkohl
per Hand über den Hobel zu ziehen. Rund 60 Köpfe pro Sorte liegen zum
Wettkampf bereit, das Team, das die meisten in Kohlfasern zerlegt, gewinnt die
„Goldene Forke“. Dazu Live-Musik auf drei Bühnen, Marktstände, „Kinderbelustigung“ und Flohmarkt. Die Dithmarscher Privatbrauerei lädt zum Tag der
offenen Tür. Am Sonntag, 26.9., findet der 12. Marner Kohltagelauf statt.
» Stadtfest in Marne, 25.–26.9., Krauthobelweltmeisterschaft: 25.9., 14 Uhr.
INFORMATIONEN: DITHMARSCHEN TOURISMUS Markt 10, 25746 Heide,
Tel. 0481/21 22-555, www.kohltage-dithmarschen.de
Service
» Florian Schroeder: Du willst es
doch auch! – Update 2010,
19./20.9., 20 Uhr, Alma Hoppes
Lustspielhaus (U Hudtwalckerstraße),
Ludolfstraße 53, Karten 15 bis
25 Euro über www.almahoppe.de
oder unter Tel. 55 56 55 56;
www.florian-schroeder.com
Ein Land sieht grün: Kohlfeld in Dithmarschen.
FOTOS:ISTOCKPHOTO, PR
Sonnabend / Sonntag, 18. / 19. September 2010
› STADTGESPRÄCH
III
Karolin Jacquemain trifft Christiane Paul
Himmel und Erde
Christiane Paul hat zwei Gesichter: Es gibt
die Schauspielerin, die sich in neue Rollen
stürzt, und die Medizinerin, die sich kritisch
seziert. Der Star über Glamour im Film,
Modeln in Miami und Wehen im Kinosaal.
F
FOTO: THOMAS LEIDIG
reihafen, Deichtorhallen und
das neue „Spiegel“-Hauptquartier legen sich dem
Besucher im siebten Stock
des Deichtor-Centers zu
Füßen. Doch Christiane Paul
hat für derartige Schönheiten keinen
Blick: Seit sieben Stunden gibt die WahlHamburgerin im ZDF-Landesstudio
Interviews und wirkt immer noch so gutgelaunt wie am ersten Tag des Sommerurlaubs. Sie trägt eine weiße Röhrenhose
zum grauen Strickpullover. Alles sitzt perfekt. Teuer, aber schlicht ist ihr Stil. Kaffee
und Obstspießchen lässt sie während des
Gesprächs fast unberührt. Erster Gedanke,
wenn sie den sterilen Konferenzraum
betritt: Die ist ja viel hübscher als in ihren
Filmen. Irgendwie enigmatischer, entrückter. Weniger die „Kumpelfrau“, zu der
die Presse sie gekürt hat. Bei diesem Wort
schneidet die 36-Jährige eine Grimasse
und rollt gespielt genervt mit ihren blauen
Katzenaugen. Schließlich klebt das Etikett der süßen „Frau-zum-Pferdestehlen“
an ihr wie eine lästige Fliege. Vielleicht,
weil sie ein Leben ohne Ehe-Skandale,
Karriereknicks und Schönheits-OPs
führt, weil sie wirkt wie eine, die Frauen
gern zur Freundin hätten und Männer
ihrer Mutter vorstellen möchten. Ihre
Replik auf Klischees dieser Art gibt
Paul in ihren Filmen, in Rollen wie der
BKA-Zielfahnderin Lona Vogt im ZDF,
der geheimnisvollen Musikerin in „Das
Leben ist eine Baustelle“ oder zuletzt als
deutsche Lara Croft in „Jerry Cotton“.
In ihrem neuen Projekt, dem Zweiteiler
„Der Doc und die Hexe“ (20. und 22.9.,
jeweils 20.15 Uhr, ZDF), spielt sie eine
esoterisch angehauchte Ärztin, die sich
zu behaupten versucht. In Wahrheit hat
Christiane Paul einen Doktor für Medizin
und wirkt so selbstständig, dass sie
sich bestimmt auch allein im Dschungel
durchschlagen könnte. Aber vielleicht
ist das auch wieder so ein Klischee.
MAGAZIN: Frau Paul, vor ein paar Wochen mussten Sie
im ICE nach vielen Jahren mal wieder Ihre ärztlichen
Fähigkeiten unter Beweis stellen.
CHRISTIANE PAUL: Das war schrecklich. Es passierte auf
der Fahrt nach Berlin, in meinem Abteil. Ein Mann
hatte einen Schwächeanfall. Meist ist doch immer ein
Arzt im Zug, aber ich war anscheinend die einzige …
MAGAZIN: … und, konnten Sie dem Mann helfen?
PAUL: Ich hab mich entschieden, den Patienten zu beruhigen. Und den Blutdruck zu messen. Das hat auch
gereicht, weil wir nicht weit vom Bahnhof entfernt
waren, aber es hat mich ganz schön mitgenommen.
Weil es mir auch gezeigt hat, wie schnell man in diesem Beruf aus der Übung kommt.
MAGAZIN: Im Gymnasium waren Sie Schülersprecherin,
Sie sind wohl eher der Machertyp.
PAUL: Ich habe immer versucht, mich gesellschaftlich
einzubringen und für gewisse Dinge stark zu machen.
Das mache ich heute immer noch. Ich habe ein paar
Kampagnen mein Gesicht geliehen, der Aids-Aufklärung und Unicef zum Beispiel. Derzeit gilt mein primäres Anliegen dem Klimaschutz und Klimawandel.
MAGAZIN: Mit 16 haben Sie auch angefangen zu modeln.
Woher haben Sie dieses Selbstbewusstsein genommen?
PAUL: Im Gegenteil: Ich habe nach einer Form von Anerkennung gesucht. Model sein war eine Art Traumberuf – zu DDR-Zeiten, als reisen nicht möglich war.
MAGAZIN: War es damals schwieriger als heute, in den
Modelberuf hereinzukommen?
PAUL: Ja. Kurz nach der Wende veranstalteten die
„Junge Welt“ und die „Miss Vogue“ einen Modelcontest. Ich bin unter die ersten zehn gekommen, das
war schon was. Ich weiß noch, dass ich für Fotos für
den Quelle-Katalog in Miami war, als der Osten quasi
zusammenbrach. Ich wurde in eine völlig andere
Welt geworfen, die mit den Idealen, mit denen ich
groß geworden war, nichts mehr zu tun hatte. Mein
Traum, auszubrechen, hat jedenfalls eine Zeit lang
funktioniert. Allerdings hatte ich mit der Reduzierung auf mein Äußeres große Schwierigkeiten.
MAGAZIN: Gelingt das oft?
PAUL: Ich sage nicht, dass ich den Beruf immer wieder
neu erfinde. Aber ich glaube, dass die Auseinandersetzung damit einen schon weiterbringt. Es ist ja in
der Tat auch so: Mit jedem Projekt beginne ich wieder von Neuem. Natürlich habe ich eine gewisse Erfahrung und weiß, wo die Kamera steht, aber trotzdem fange ich immer wieder bei Null an. Ich bin am
ersten Drehtag wahnsinnig aufgeregt und denke:
Hoffentlich enttäusche ich den Regisseur nicht.
MAGAZIN: Sie sind eine der wenigen Schauspielerinnen,
die nie eine Serie gedreht haben – bewusst?
PAUL: Serien reizen mich derzeit überhaupt nicht. Ich
möchte lieber offen bleiben. Das finde ich auch mit
das Interessanteste an meinem Beruf: dass man nicht
so richtig weiß, was passiert.
MAGAZIN: Wäre sonst ja auch ziemlich langweilig.
PAUL: Wenn sich alles wiederholt, habe ich schon keine
Lust mehr auf eine Rolle. Ich habe bei Regisseur Matti Geschonneck vor ein paar Jahren eine Kommissarin gespielt und dann prompt ein Angebot für eine
weitere Kommissarinnen-Rolle bekommen. „Kann
ich nicht machen“, habe ich gedacht. „Mir fällt nicht
ein, wie ich mich da neu und anders einbringen könnte.“ Ich wähle meine Rollen also nicht nur strategisch
aus, das ist oft einfach eine intuitive Entscheidung.
MAGAZIN: Klar, Sie bekommen ein Kleid von Strenesse –
die Firma, die Sie seit vielen Jahren ausstattet – und
sehen super aus.
PAUL: Hoffentlich. (lacht) Das genieße ich natürlich
für den Moment, das ist ein Riesen-Privileg. Und
wann kann man sonst solch tolle Kleider anziehen?
MAGAZIN: Ich habe gelesen, dass Ihre Wehen bei der Geburt Ihrer Tochter im Kino beim Abspann von „Spiderman“ einsetzten – klingt wie eine schöne-Anekdote?
PAUL: Nein, kein Witz. Der Abspann lief, ich bin aus
dem Kinosessel aufgestanden und dachte: auweia!
Wir sind schnell nach Hause, Kliniktasche holen –
gepackt war sie zum Glück – und dann rein ins Taxi.
Der Taxifahrer sah aus wie Roberto Benigni. So verrückt hätte ich mir das niemals ausdenken können.
Kurz-Biografie
» Christiane Paul wurde am 8. März
1974 geboren und wuchs im OstBerliner Stadtteil Pankow auf. Noch
während ihrer Schulzeit begann sie zu
modeln, 1996 gewann sie für ihre Rolle
in „Ex“ den Max-Ophüls-Preis als beste
Nachwuchsschauspielerin. Im Kino hat
sie u. a. für Fatih Akin („Im Juli“), Wolfgang Becker („Das Leben ist eine Baustelle“) und Dani Levy („Väter“) gespielt.
Im Fernsehen zeigte sie ihr Können
unter anderem in Filmen von Sandra
Nettelbeck („Mammamia“) und Matti
Geschonneck („Die Tote vom Deich“).
Aktuell steht Christiane Paul für einen
ZDF-Wirtschaftsthriller vor der Kamera.
Mit ihrem Ehemann, dem Chefarzt
Wolfgang Schwenk, und zwei Kindern
lebt Christiane Paul in Othmarschen.
MAGAZIN: Über Ihr Privatleben ist wenig bekannt, man
weiß aber, dass Ihr Mann Chefarzt im Altonaer Krankenhaus ist. Sind Sie froh, dass er kein Schauspieler ist?
PAUL: Ja. Ich glaube, das wäre nicht ganz unproblematisch. Obwohl es tolle Schauspielerpaare wie Jan Josef Liefers und Anna Loos gibt, die offensichtlich sehr
glücklich sind. Allerdings bin ich froh, dass mein
Mann aus einem anderen Berufszweig kommt.
MAGAZIN: Und schaut er Ihre Filme?
PAUL: Ich lasse die DVDs meist eine Zeit lang liegen,
bevor ich den Mut habe, sie mir anzusehen. Er schaut
sie sich immer gleich an. Manchmal, wenn ich das
Gefühl habe, dass nichts Schlimmes passiert, gucke
ich nach einer halben Stunde mit.
MAGAZIN: Sie haben dann auch Abitur mit einem Notenschnitt von 1,2 gemacht und mit 28 Jahren promoviert – 14 Tage vor der Geburt ihrer Tochter. Respekt!
PAUL: Das war, ehrlich gesagt, ziemlich furchtbar, das
kann ich keinem empfehlen. (lacht) Aber es gehörte
irgendwie zur klassischen Erziehung meiner Eltern
dazu: zu promovieren, wenn man nach dem Medizinstudium in diesem Beruf tätig sein will. Die Schwangerschaft kam halt dazwischen.
MAGAZIN: Ich stelle mir vor, dass sich in reinen Schauspieler-Ehen alles stark um die Filmwelt dreht.
PAUL: Man kann sich in meinem Beruf sicher leicht
verlieren – Partys, Drehs und dieser ganze Hype.
Aber ich versuche immer, mich wieder zu erden. Ich
fahre zum Beispiel nach wie vor U-Bahn und schaue
mir die Menschen dort oder in anderen alltäglichen
Situationen an. Das hilft, sich wieder ein Stück weit
aus der Filmwelt herauszuziehen.
MAGAZIN: Wie muss man sich das vorstellen bei der sogenannten Verteidigung Ihres Doktortitels?
PAUL: Ich stand hochschwanger bei 30 Grad im Hörsaal, und nichts lief. Mein Laptop ging nicht, mein
Doktorvater war nicht da, und der Prüfungsvorsitzende sagte ständig: „Jetzt setzen Sie sich doch hin!“
– dabei wollte ich mich nicht hinsetzen. Am Ende
habe ich den Titel jedenfalls bekommen –, aber das
ist keine Leistung, auf die ich besonders stolz bin.
MAGAZIN: Eine absurde Welt mit ihren PR-Terminen, den
Schlagzeilen, dem Jugendwahn.
PAUL: Jugendwahn – ist das wirklich so? Natürlich
sind Schauspielerinnen einem großen Druck ausgesetzt, möglichst gut, möglichst jung auszusehen. Aber
es gibt doch Frauen wie Dagmar Manzel, Corinna
Harfouch, Iris Berben, die sehr erfolgreich arbeiten.
MAGAZIN: Sie haben sich oft als sehr selbstkritisch beschrieben, fragen sich ständig: Bin ich gut genug?
PAUL: Ich bin jemand, der versucht zu reflektieren
über das, was er macht und wie er ist. In meinem Beruf sehe ich mich in einer ständigen Entwicklung. Ich
verlasse mich nicht auf das, was mir leicht von der
Hand geht, sondern versuche, etwas Neues zu finden.
MAGAZIN: Das macht Ihnen also Spaß?
PAUL: Der rote Teppich ist immer wichtiger geworden.
In der Anfangszeit meiner Karriere hatte ich große
Probleme mit solchen Auftritten; ich habe den Seiteneingang genommen oder bin über den roten Teppich „gerannt“. Inzwischen habe ich Spaß daran.
MAGAZIN: Und dieses Roter-Teppich-Getue – finden Sie
das nicht manchmal albern?
PAUL: Ich sehe das als Teil der Inszenierung, mit der
ein Film verkauft wird. Louise Brooks hat mal gesagt:
„Man braucht den Glamour, um Neid zu erzeugen,
denn der Neid treibt die Leute in die Kinos.“ Die Leute wollen nun mal Stars sehen mit vermeintlich luxuriösem Leben. Und für mich ist Film Glamour. Die
Erschaffung einer Welt, die es nicht im Alltag gibt.
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Ballindamm 26, 20095 Hamburg, Tel 040/32 56 55-0, www.wilm.info
IV
› THEMA DER WOCHE
Sonnabend / Sonntag, 18. / 19. September 2010
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Mittlerweile hat das Hofbräuhaus Hamburg
zwei äußerst familienfreundliche Ableger:
in Wandsbek und in Ohlsdorf. Dort werden in
Leopold’s Wirtshaus
lockerer Atmosphäre üppige Portionen serviert,
Früher war hier das Elsaß, nun ist Bayern einwichtige Fußballbegegnungen oder Boxkämpfe
gezogen: mit Spanferkelbraten, Schwarzbierübertragen, das Backhendl gibt’s auch zum
gulasch, Haxen, Spätzle und Weinkraut. Zum
Mitnehmen und Enzian, Münchner Kindl und
Mittag gibt’s Leberkäs mit Spiegelei oder
Hofbräu gegen Durst und Heimweh.
» Wirtshaus, Bahngärten 28,
sonstige Kleinigkeiten für 6,50 Euro, zur
Tel. 69 79 84 31, Mo–Fr ab 11.30, Sa/So
Wiesnzeit die Schlachtplatte mit Blut- und
ab 10 Uhr, www.wirtshaus-wandsbek.de
Leberwurst – und natürlich Oktoberfestbier.
» Maienweg 320, Tel. 22 60 00 51,
Normalerweise geht hier Münchner Hell über
tgl. ab 10 Uhr, www.wirtshaus-ohlsdorf.de
den dunklen Tresen. Am späten Abend gern
mit Schmalz, Obazda und Bauernbrot.
Pappenheimer Wirtschaft
» Leopold’s Wirtshaus, Colonnaden 3,
Manchen mag’s schütteln, aber ans SchäuTel. 35 71 02 09, tgl. 11.30–23 Uhr
fele gehört nun mal eine Fettkruste. Der Salat
Hofbräu an der Alster
dazu, Raspel von Möhre, Kraut und Rettich,
Nichts wird ausgelassen: weder weiß-blaue
gleicht den Vitaminhaushalt kaum aus. Auch
Fahnen, noch Oktoberfestschmuck oder der
nicht der fein säuerliche Wurstsalat oder die
Tanzboden, auf dem eine Showband auftritt
Knödel … Auch wer fränkische Küche weniger
und bisweilen auch jodelt. Wenn Musik aus
schätzt, sollte einmal im rustikal-wuchtig
den Boxen tönt, können die Gäste mitsingen,
eingerichteten Souterrain einkehren – des
auch nach der dritten Maß noch fehlerfrei,
Bieres wegen. Das heißt hier Unertl, Mahrs
denn die Texte sind eingängig. Oans, zwoa,
Bräu, Meister oder Obaladara und schmeckt
gsuffa! Hüttengaudi. Versprochen, gehalten.
wunderbar malzig.
» Hofbräuhaus, Esplanade 6,
» Pappenheimer Wirtschaft, Papenhuder
Tel. 34 99 38 38, tgl. ab 10 Uhr,
Str. 26, Tel. 38 63 31 62, Di–So 12–24 Uhr,
www.hamburg-hofbraeuhaus.de
www.pappenheimer-wirtschaft.de
Heidi & Hein
Franzbrötchen und Brezn – zwei Welten treffen
aufeinander. Und sie verstehen sich bestens.
Bei den Inhabern kein Wunder, schließlich
kommt Kirstin Sternel aus München und ihr
Mann Til aus Hamburg. Ihr Café in der umgebauten Eimsbütteler Altbauwohnung ist ein
guter Hafen, um auszuruhen. Das Augustiner
Bier im Steinkrug ist ein Urbayer, die prämierten
Weißwürste stammen von Metzger Rose, der
Käse von der Schönegger Alm, der Joghurt aus
Rellingen – fast alles aus Bioproduktion. Und
der Obazda ist wohl der beste Hamburgs. Die
Marmelade eignet sich übrigens – hübsch
verpackt – bestens als Souvenir.
» Heidi & Hein, Heußweg 97,
Tel. 32 51 89 75, Di–So 10–18 Uhr,
www.heidiundhein.de
Oberhafenkantine
Zugegeben, Thorsten Gillerts Kantine am Hafen
ist hamburgisch von der buntgekachelten
Küche im Keller bis zum windschiefen Boden.
Aber hier gibt es sie, die Hamburger Weißwurst,
von der einige behaupten, sie sei das Original,
weil sie in der napoleonischen Besatzungszeit
(1806–1814) in Hamburg erfunden wurde,
als der Leibkoch eines Marschalls der „Boudin
Blanc“ Kaviar zusetzte, der später durch Hering ersetzt wurde. Die Münchner Weißwurst
hingegen wurde verbrieft erst am Rosenmontag 1857 von Gastwirt Sepp Moser serviert …
» Oberhafenkantine, Stockmeyerstr. 39,
Di–So ab 12 Uhr,
www.oberhafenkantine-hamburg.de
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Freiwillig ist sie nicht nach Winterhude gezogen, die adrette Julia Reininger (Uschi Glas).
Die Abteilungsleiterin der Bayernbank wurde
Abgeschmeckt
in die Hansestadt versetzt, ebenso wie ihr
In der Hamburg-Filiale des Gewürzladens des
Erzfeind Dr. Ralf Maria Sagerer (Elmar Wepper).
Münchner Sternekochs Alfons Schuhbeck gibt
Dort finden die „Zwei Münchner in Hamburg“
es nicht nur „Bayerisches Brathähnchen Gezueinander und nach zahlreichen schicksalwürz“, „Obatzdagewürz“ und „Krustenbraten
haften Verwirrungen ihr Glück – wie auch die
Gewürzmischung“, sondern über 100 EinzelZuschauer der 1989–1993 ausgestrahlten
gewürze, 80 Mischungen und 20 spezielle
ZDF-Fernsehserie.
» „Zwei Münchner in Hamburg“,
Gewürzsalze, alle ohne künstliche Zusatzstoffe.
» Schuhbecks Gewürzladen, Mönckeberg- Staffel 1–3 auf DVD, Universum,
str. 7, Tel. 32 52 71 76, www.schuhbeck.de
je um 16 Euro über www.amazon.de
Berglust
Die Berge sind fern, viel ferner als von München
aus, doch Gipfelstürmer müssen nicht weit
reisen: denn der Deutsche Alpenverein ist
ganz nah – es gibt die „Sektion Hamburg und
Niederelbe“, sogar mit Kletterzentrum in der
Stadt. Hier wird am Seil gekraxelt, wer mehr
Ausblick möchte, fährt zur „Hamburger Skihütte“. Die befindet sich jedoch nicht in Bayern, sondern in Bad Hofgastein in Österreich.
» Deutscher Alpenverein, Sektion Hamburg
und Niederelbe e.V., Döhrnstraße 4,
Tel. 60 08 88 88, www.dav-hamburg.de
» Kletterzentrum:
www.kletterzentrum-hamburg.de
Etwas Eigenes
Hulodürü oder Holladiraidulljöh? Oder muss
es „Holleri du dödl di“ heißen? Nicht nur Frau
Hoppenstedt hätte Spaß an dem JodelSeminar in den Harburger Bergen. In geselliger
Runde werden dort Hüttenlieder mit Jodler,
Hüttenjuchzer und G‘stanzljodler zu Instrumentalmusik gelehrt sowie das rhythmische
Begleiten mit typischen Hütteninstrumenten
und der „wüste Hüttentanz“. Am Ende wird
das wohlverdiente Jodeldiplom überreicht.
» Jodelseminar für Anfänger in EhestorfRosengarten, 21 Euro pro Person, Fr, 8.10.,
17.30 Uhr und Sa, 9.10., 16.30 Uhr, über
www.mydays.de
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Zur Alten Mühle
Abends leuchtet das kleine Haus am Alsterarm
mit seinem Wintergarten und der langen
Terrasse heimelig. Ruhig geht es hier zu. Auch
Landhaus Walter
zur Oktoberfestzeit (bis 4.10.). Dann serviert
Hamburgs größter Biergarten, der einem bayFrau Rohr Leberknödelsuppe, die echte, ohne
erischen am ähnlichsten sieht, liegt im StadtHackzusatz. Schweinshaxe mit Semmelknöpark. An Sommersonntagen wippen die Gäste
deln und Speckkraut. Alles selbstgemacht –
beim Frühschoppen im Takt zu Jazz, Blues
bis auf das Herrnbräu-Traditionswiesnbier.
» Eppendorfer Landstr. 176, Tel. 51 78 20,
und Rock ’n’ Roll. Auf 8000 m2 finden 1200
Durstige Platz unter den alten Linden. TrotzMo–Sa ab 12, So ab 10 Uhr,
dem ist er an sonnigen Tagen gestopft voll.
www.zuraltenmuehle-eppendorf.de
» Hindenburgstr. 2, Tel. 27 50 54,
Schumacher’s im Stadtpark
Mo–Fr 16–24, Sa/So 12–22 Uhr,
Schumachers Pils klingt recht norddeutsch,
www.landhauswalter.de
wird aber von Maisels Brauerei gebraut. Und
Süllbergterrassen
damit sind wir mit den bayrischen KöstlichHoch über der Stadt thront der schönste
keiten schon beinahe am Ende, abgesehen
Biergarten. Proviant darf auch hierher nicht
von der Wurst, die hier sommers gegrillt wird,
mitgenommen werden. Aber den vermisst
und den Brezn. Weil für den Hamburger aber
man nicht, sobald neben einem goldbraune
ein Biergarten ein Biergarten ist, wenn man
Hendl duften. Dazu dieser Ausblick, diese
erstens draußen sitzen und zweitens dabei
Weite, die gibt es in ganz Bayern nicht. WähBier trinken kann, ist er unter dieser Rubrik
rend das Radler kühlt oder der Kaffee wärmt,
aufgeführt. Schon wegen des Sonnenunterschweift der Blick auf die Elbe. Das macht den
gangs über dem Stadtparksee.
» Südring 5b, Tel. 27 80 69 79, Mo–Fr
Kopf frei – und glücklich, in Hamburg zu sein.
» Süllbergterrasse 12, Tel. 86 62 520,
ab 16 Uhr, Sa/So ab 12 Uhr (nur bei
tgl. 11–22 Uhr (nur bei gutem Wetter),
gutem Wetter, ab Oktober eingeschränkter
www.suellberg-hamburg.de
Sonntagsbetrieb)
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Kunstgenuss
Die Spezialität von Carl Spitzweg (1808–
1885) war das witzige Pointenbild: „Der
arme Poet“ oder „Der Bücherwurm“ sind
die bekanntesten der über 1500 Werke des
Münchner Biedermeier-Malers. In Hamburg
kann man seine „Waldlandschaft mit großen
Laubbäumen“ bewundern. Die zeigt allerdings ganz pointenfrei genau das, was der
Titel verspricht und was man vor der Tür in
natura sieht.
» Jenisch Haus, Museum für Kunst
und Kultur an der Elbe,
Baron-Voght-Str. 50, Di–So 11–18 Uhr.
BMW-Bildbände
Bayerische Motoren und das Design drumherum sind die große Leidenschaft des Blankenesers Thomas G. Mueller. Seinen Führerschein hat er im legendären BMW 2002
gemacht, Mitte der 70er-Jahre, als es in der
Gegend von Blankenese noch gar keinen
BMW-Händler gab. Bald darauf legte er
sich eine BMW Isetta zu, seit 1985 gibt der
BMW-Fan und Fachbuchautor die „Edition
Weiss-Blau“ heraus. Die Bücher, die in kleinen
limitierten Auflagen erscheinen, beschäftigen
sich meist detailliert mit einzelnen Wagentypen, z.B. dem BMW Z8. „Ich gehe der Frage nach, wie so ein Auto entstanden ist, und
spreche mit den Designern“, sagt Mueller.
250 Euro geben BMW-Fans von Tokio über
Kasachstan bis in die USA pro Band aus.
» Edition Weiss-Blau, Thomas G. Mueller,
www.edition-weiss-blau.de
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Zum Anleger
Direkt am Ernst-August-Kanal breitet sich
der Biergarten aus, den der ADFC einmal zum
zweitschönsten Deutschlands erklärt hat.
Und deswegen können durstige Kanuten dort
auch einfach aussteigen und Rast machen,
dabei ein König Ludwig Dunkel trinken und
dazu Cevapcici mit Djuvec-Reis essen. Das
klingt nicht besonders bayerisch, aber es geht
ja auch mehr um das Gefühl von Weite und
Gemütlichkeit. Und das gibt es hier ganz ohne Zweifel. Wen nach dem Müßiggang der
Ehrgeiz packt, kann im Tretboot die Kalorien
schnell abtrainieren, denn der Anleger ist nicht
nur Biergarten, sondern auch Bootsverleih.
» Vogelhüttendeich 123, Tel. 86 68 77 81,
bei gutem Wetter: Mo–Sa ab 11.30,
So ab 10 Uhr, www.zum-anleger.de
Ponywaldschänke Klövensteen
Eltern und Großeltern kennen diesen Ort.
Es ist der Biergarten, in dem sie sich ganz
entspannt ihrem Schmorbraten widmen können. Der Nachwuchs langweilt sich nämlich
kein bisschen, weil um die Ecke Ponys zu
bestaunen sind und ein Pfau majestätisch
herumstolziert. Und vielleicht ist auch noch
ein Dessert und ein großes Radler drin, wenn
ein abschließender Besuch des nahegelegenen Spielplatzes angekündigt wird.
» Ponywaldschänke Klövensteen,
Babenwischenweg 28, Tel. 81 23 53,
Mo–Sa 11.30–22, So ab 10.30–22 Uhr,
www.pony-waldschaenke.de
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Aa = auch (I mächd aa a Bia = Ich möchte
auch ein Bier)
Aggaschnoin = Mohnblume. (Wegen der
grellen roten Farbe auch ein Wort für Hure.)
Auddobobolizei = Autobahnpolizei
aufgmaschald = aufgetakelt, rausgeputzt
Auszongne = Ausgezogene. (Wer hier an
eine nackte Frau denkt, irrt sich, denn das
wäre eine Näggade. Es ist vielmehr ein
süßes Hefegebäck, das mit Puderzucker
bestreut, als Schmanggal serviert wird.)
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gen ersetzen fast das Dirndl-Oberteil und
blitzen gerne unter dem Blazer hervor. Blümchendruck, Klöppelspitze und Edelweiß-Anhänger vollenden das weiß-blaue Styling.
» Dirndl Zauber & Dirndl Traum von Triumph,
z.B. bei Karstadt, Mönckebergstr. 16, und im
Triumph-Shop im Phoenix-Center Harburg.
Der Klassiker
In der Trachtendiele hat gerade niemand Zeit,
denn es ist Hochsaison. Eine Verkäuferin ordert
am Telefon Ware, die andere berät eine Asiatin,
die sich in einem lila Dirndl auf High Heels
entzückt im Spiegel betrachtet. Die Räume
im Souterrain gegenüber der Binnenalster sind
voll mit Jankern, Blusen, Strickjacken, Socken,
Lederhosen, Trachtenhemden und natürlich
Dirndl. Die Verkäuferin sieht das anders: „Wir
sind schon ganz ausgeplündert“, stöhnt sie.
Vielleicht sollte man nach dem Oktoberfest
wiederkommen, dann ist es bestimmt ruhiger.
» Trachtendiele, Ballindamm 25,
Tel. 32 25 25.
Dezent
Allen, die sich nicht in volle Tracht werfen,
aber trotzdem dem Oktoberfest-Jubiläum
stilvoll begegnen wollen, sei die „Pretzl
Charm“ von Tiffany empfohlen. Der BrezelAnhänger aus Sterling-Silber kostet 95 Euro
und hat garantiert keine Kalorien.
» Tiffany & Co, Neuer Wall 19,
Tel. 32 08 85 – 0, www.tiffany.de
Hamburger Wiesn
Gleich drei Livebands mit Volksfesterfahrung
treten auf der Bühne des Landhaus Walter
auf, samstags ab 17, sonntags ab 15 Uhr. Dann
schunkeln die Reihen, vor schlechtem Wetter
muss sich niemand fürchten, so sind extra für
die Hamburger Wiesn Zelte aufgestellt worden.
Ausgeschenkt werden Holsten und Erdinger,
sowohl in der norddeutschen Variante (0,4 l,
4 Euro) als auch im klassischen Literkrug
(8,50 Euro). Haxen (8,50 Euro), Hendl (7,50
Euro) und Knödel (1,50 Euro) werden aufgetischt. Wer nicht Gefahr laufen möchte, keinen
Sitzplatz zu erwischen, kann für 25 Euro einen
Tisch inklusive Wiesn-Menü reservieren. Alle
anderen zahlen 10 Euro Eintritt, um sich bei
Wiesenhits die Seele aus dem Leib zu singen
und zu vergessen, dass das Landhaus Walter
nicht auf der Theresienwiese steht.
» Hamburger Wiesn, Hindenburgstr. 2,
Tel. 27 50 54, 18./19.9., Sa ab 15,
So ab 11 Uhr, www.hamburger-wiesn.de
in der Fischauktionshalle
Wenn man so will, die ungeeignetste Stelle,
um ein Oktoberfest nach bayrischer Manier
zu feiern: Die ersten beiden Wochenenden im
Oktober spielen am Hafen die Münchner
Gaudiblos’n auf und Frauen im Dirndl schleppen Maßkrüge mit Erdinger herum. Gäste in
Tracht werden in der Fischauktionshalle nicht
irritiert angestarrt, sondern mit einer Überraschung belohnt. Die Eintrittskarten kosten im
Vorverkauf 12 Euro, das Gauditicket 65 Euro
inklusive bayerischem Büffet und Getränke.
» Fischauktionshalle, Große Elbstr. 9,
1./2. u. 9./10.10., Fr 20–1, Sa 18–1 Uhr,
www.fischauktionshalle-hamburg.de
Oktoberfest im Hofbräuhaus
Um 12 Uhr „is o’zapft“. Dann geht es 18 Tage
lang bunt und laut zu im Hofbräuhaus an der
Alster. Denn Familie Blin verlängert das Fest
bis zum Tag der Deutschen Einheit. Kräftiges
Märzenbier gibt es bis zum 3.10., das hat
einen etwas höheren Alkoholgehalt, schmeckt
leicht süßlich und wird nur für das Fest gebraut. Wer zuerst kommt, erwischt vielleicht
Tel. 34 99 38 38, 18.9.–3.10., tgl. ab 10
Uhr, www.hamburg-hofbraeuhaus.de
Oktoberfest im Parlament
Zwischen 17.30 und 18.30 Uhr ist Happy Hour
am Rathaus. Dann wird die Maß Oktoberfestbier von einer Ingolstädter Brauerei für günstige
5 Euro kredenzt (Normalpreis 7,90 Euro). Und
weil der Eintritt frei ist, lohnt sich im schönen
Gewölbe des Grundsteinkellers auch ein Feierabendbier an den langen Holztischen. Dazu
darf’s dann noch eine zünftige Brotzeit sein,
mit Leber- und Blutwurst, Knochenschinken,
Radiserln oder Obazdm mit Birne. Abends
spielt eine bayerische Band Wiesenhits,
» Parlament, Rathausmarkt 1,
Tel. 70 38 33 99, 18./20.–25.9., ab 17.30
Uhr, www.parlament-hamburg.de
» 24.–26.9., Fr ab 15, Sa ab 14, So ab 12 Uhr,
Oktoberfest Bergedorf, Festzelt Frascatiplatz
» 25.9.–1.10., tgl. 10.30–19.30 Uhr,
Wandsbeker Quarree
» bis 25.9., tgl. 11.30–19.30 Uhr, Karstadt
Mönckebergstraße
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Weißwurstcatering
Vor elf Jahren ist Sabine Asam von Augsburg
gen Norden gezogen, vor drei Jahren ist der
zweifachen Mutter dann die Idee mit dem
Fleischerei Rose
Weißwurstcatering gekommen. Jetzt organiDa waren die Bayern ganz schön verwundert:
siert die Exilbayerin Firmenfeiern, Jubiläen,
Mehrfach wurde Heinz Böckes Rezept für die
Geburtstage oder Richtfeste, liefert aber
feine Brühwurst prämiert, und alljährlich zur
auch bayrische Köstlichkeiten für die kleine
Oktoberfestzeit verkaufte der Eimsbütteler
Runde, das meiste importiert aus dem Süden.
Fleischer über 550 Kilogramm seiner SpeziaNach Absprache organisiert sie alles, auch
lität, die auch von bajuwarischen und franzöein Spanferkel am Spieß, und serviert wird
sischen Experten preisgekrönt wurde. Vor zwei
dann im Dirndl. Das gehört dazu. Ebenso wie
Jahren hat Böcke sein Geschäft an Rüdiger
die vegetarische Variante der Weißwurst,
Rose abgegeben. Und das Geheimrezept für
ein mit Tofu gefüllter Saitling, der sich origidie Wurst gleich mit. Zum Glück. So bleibt der
nalgetreu auszuzeln lässt, und die fettarme
Weißwurstäquator weiterhin auf 53° Nord.
Version des Obazdn.
» Sillemstr. 38, Tel. 40 94 24,
» Sabine Asam, Hellgrund 8, Wedel,
Di–Fr 8–18, Sa 7.30–13 Uhr,
Tel. 04103/18 00 635, Mobil
www.hamburger-weisswurst.de
0172/82 04 8 18, tgl. 7–22 Uhr,
www.weisswurstcatering.de
Feinbeisser Catering
Der Hamburger Caterer kennt sich mit regioSchlachterei Wagner
naler Küche aus, nicht nur mit der des Nordens.
Seit 1905 schon verkauft Familie Wagner
Sein bayerisches Spezialitätenbuffet präsenan der Ecke Osterstraße-Methfesselstraße
tiert vom Wurstsalat über Braten mit Biersoße
exzellente Fleisch- und Wurstwaren. Bis auf
bis zur Bayerisch Crème alle Klassiker.
drei Wurstsorten wird übrigens alles selbst
» Süderstr. 75–79, Tel. 39 90 73 40,
hergestellt. Auch die Weißwurst, die täglich
www.feinbeisser.de
vorrätig ist. Wer stattdessen lieber Fleisch
D
dadalalad = kitschig
Droadanddn = „dumme Gans“
Dusl = Glück
dusln = dösen, schlummern
Dohoggandedewooiweidohoggan
= Da sitzen die, die immer da sitzen.
(Bayern haben eine Vorliebe zur Aneinanderreihung von Wörtern ohne Sprechpause)
isst: Ein kleines ganzes Spanferkel (ca. 10 kg)
kostet etwa 65 Euro – auf Wunsch genussfertig zubereitet. Wer wissen möchte, wo es
herkommt, erhält am Tresen Auskunft. Und
dass alles Bio ist, bis auf Schwein alles aus
eigener Zucht stammt und ohne Konservierungsstoffe verarbeitet wird, finden sie nicht
erwähnenswert, sondern selbstverständlich.
» Methfesselstr. 51, Tel. 40 83 26, Di–Do
7.30–18, Fr 7.30–18.30, Sa 7.30–13 Uhr,
www.schlachterei-wagner.de
Schlemmermeyer
Was in München am Flughafenkiosk in zig
Varianten zur Auswahl steht, ist in Hamburg
schwieriger zu finden als eine Kiezkneipe mit
gutem Wein: saftige Laugenbrezn – die riesigen, die mit Butter ein Gedicht sind. Genau
die gibt es bei Schlemmermeyer in drei Filialen.
Und natürlich Würste, richtig gereifte Dauerund zarte Kalbswurst. Für den Heimweg werden heiße Spezialitäten gut verpackt, damit
sie beim Verzehr noch dampfen. Kunden, die
es nicht bis nach Hause aushalten, können
die Spezialitäten vor Ort im Imbiss genießen.
Leberkassemmeln etwa, diverse Bratwürste
(nicht am Gänsemarkt mangels Grill), Weißwurst oder Schweinsbraten mit Kraut.
» EEZ, Osdorfer Landstr. 103, Tel. 80 16 89,
» AEZ, Heegbarg, Tel. 60 25 4 83, Mo–Fr
jeweils 8.30–20, Sa 8–20 Uhr,
» Gänsemarkt-Passage, Gänsemarkt 50,
Tel. 344176, Mo–Fr 9.30–20, Sa 9–20 Uhr
E
Eadabbfe = Kartoffel
Eana = Ihr, Ihre; Ihnen, Sie (Anrede)
F
Feen = Föhn (der warme, trockene Fallwind am Nordrand der Alpen)
Flohweia = Bett (spöttisch)
Fuchzga = 50-Euro-Schein
Fuiddadiddn = Filtertüte
J
R
Juggbuifa = Juckpulver
Juwäin = Juwelen
Radla = Alsterwasser!
Riamilli = Buttermilch
K
S
Keabbalouschn = Körper-/Bodylotion
Kiachgang = Kirchgang (gehört in Bayern
zur barocken Lebensart. Ob es allein tiefer
Religiosität oder auch dem meist folgenden Gang ins Wirtshaus zu verdanken ist?)
kuazhaxad = kurzbeinig
Schandarmarie = Polizei
schbeanzln = flirten
schdia = bankrott, pleite
Schnaggler = Schluckauf
L
Läamschdadl = Discothek (spöttisch)
M
T
Tschigg = Zigarette
U
umara = ungefähr
Mannsbuid = Mann, Kerl (anerkennend)
Muaddabualäkiedla = Muttersöhnchen
V
Gmiadlikeid = Gemütlichkeit (gehört zu
den Grundtugenden in Bayern)
gamsig = lüstern, geil
Griggalhoidda = Büstenhalter (scherzhaft)
Gschbusi = Freund(in), Liebhaber(in)
N
W
naa = nein
neimodisch = modern (meist negativ)
Nugglflaschal = Babyfläschchen
Waadschn = Ohrfeige
Wadlbeißa = kleiner Hund
Weiwara = Frauenheld
Wiaglschdaade = schlaue Frau
H
Oachkazlschwoaf = Eichhörnchenschweif (wird gern für Breissntests als
Begriff zum Gauditum der Anwesenden
eingesetzt. Zungenverrenkung garaniert.)
Oarschoin = Eierschale
Oibbmbleame = Alpenblume
G
FOTOS: ISTOCKPHOTO (4), FOTOLIA (2), PICTURE-ALLIANCE
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ausleihen. Sicher ist eins dabei, in dem sich
selbst Hamburger nicht verkleidet vorkommen.
» Haertels Faschingswelt, Bramfelder
Chaussee 179, Tel. 642 70 14,
Deerndl
www.haertels-faschingswelt.de
Das Wort „Dirndl“ kommt von „Dirn“, der
Zum Kaffee
hochdeutschen Bezeichnung für ein junges
Tchibo gratuliert dem Oktoberfest nicht nur
Mädchen. Auf plattdeutsch heißt das „Deern“,
mit karierten Tischdecken, Weizenbiergläsern,
deshalb ist es nur logisch, dass die Hamburger
Braten-Zubehör, sondern auch mit TrachtenDesigner Stefan Harm und Tobias Jopp von
mode. Seit Dienstag werden in den Filialen –
FKK Fashion ein „Deerndl“ entworfen haben.
auch im Norden – Lederhosen für den Herrn
Mit gleich drei Modellen brechen sie das
und Dirndl für Damen und für Mädchen angebayerische Dirndl-Monopol auf und spielen
boten. Allerdings nur in geringer Stückzahl,
ironisch mit den Stilelementen. Der weite
mit Glück sind noch welche zu haben.
Ausschnitt, die Rüschen und der Blickpunkt
» Tchibo-Filialen, z.B. Rathausmark 10,
Taille sind geblieben, kompliziertes Anziehen
Ballindamm 40, Wandsbeker Marktstr. 85,
entfällt. Einfach reinschlüpfen, fertig.
» FKK Shop, Hegestr. 21,
Osterstr. 128, www.tchibo.de
www.fkk-fashion.com
Holz vor der Hütte
Saisonal
Ein Dirndl hat ja meist einen beeindruckenden
Für den Kurztrip zur Wiesn perfekt gestylt, aber
Ausschnitt – gut, wenn man sich Gedanken
Geld und Platz im Schrank gespart: Für alle,
macht, was man darunter trägt. Hautnah
die keine dauerhafte Beziehung mit der Tracht
kommt man dem Wiesn-Look mit den Deseingehen möchten, hält Haertels Faschingssous „Dirndl Zauber“ und „Dirndl Traum“ von
welt über 150 echte bayerische Lederhosen
Triumph. Push-up-BHs in Balconette-Form
und 250 Dirndl bereit, von sexy bis seriös, von
mit weit außen angesetzten Trägern sorgen
XXS bis XL. Bis zu drei Tagen kann man die
für ordentlich „Holz vor der Hütte“, die Corsa-
Bäalä = Bärlein, Bärchen
Babbadeggl = Karton, Pappe
Barfim = Parfüm
Biadracha = übel gelaunte Kellnerin
Breissn = Preußen. (So bezeichnet man
in Bayern alle Deutschen, die nördlich der
Donau beheimatet sind. Bayrische Weisheit:
„Ein Preuße weiß alles besser. Und was er
nicht weiß, das weiß er noch viel besser.“)
Hä! = Hallo. Aber: Hä? = Was, wie bitte?
Harbiaschdn = Haarbürste
Hudriwudri = hektisches Durcheinander
I
I = Ich
Iaxnschmoiz = Muskelkraft
Iwaziaga = Mantel
O
P
Pfiaddi! = Tschüs!
vahuanaggln = verpfuschen
Z
zäggalfoasd = fett, feist
Zoanbinggl = jähzorniger Kerl
zwuzln = reiben (zwischen den Händen)
» Wörterbuch: Langenscheidt „Lilliput
Bairisch“. Über 5000 Stichworte, 386
Seiten, Miniformat, 3,50 Euro.
» Internet: www.bayrisch-lernen.de
V
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Sonnabend / Sonntag, 18. / 19. September 2010
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Wirtshaus
Mittlerweile hat das Hofbräuhaus Hamburg
zwei äußerst familienfreundliche Ableger:
in Wandsbek und in Ohlsdorf. Dort werden in
Leopold’s Wirtshaus
lockerer Atmosphäre üppige Portionen serviert,
Früher war hier das Elsaß, nun ist Bayern einwichtige Fußballbegegnungen oder Boxkämpfe
gezogen: mit Spanferkelbraten, Schwarzbierübertragen, das Backhendl gibt’s auch zum
gulasch, Haxen, Spätzle und Weinkraut. Zum
Mitnehmen und Enzian, Münchner Kindl und
Mittag gibt’s Leberkäs mit Spiegelei oder
Hofbräu gegen Durst und Heimweh.
» Wirtshaus, Bahngärten 28,
sonstige Kleinigkeiten für 6,50 Euro, zur
Tel. 69 79 84 31, Mo–Fr ab 11.30, Sa/So
Wiesnzeit die Schlachtplatte mit Blut- und
ab 10 Uhr, www.wirtshaus-wandsbek.de
Leberwurst – und natürlich Oktoberfestbier.
» Maienweg 320, Tel. 22 60 00 51,
Normalerweise geht hier Münchner Hell über
tgl. ab 10 Uhr, www.wirtshaus-ohlsdorf.de
den dunklen Tresen. Am späten Abend gern
mit Schmalz, Obazda und Bauernbrot.
Pappenheimer Wirtschaft
» Leopold’s Wirtshaus, Colonnaden 3,
Manchen mag’s schütteln, aber ans SchäuTel. 35 71 02 09, tgl. 11.30–23 Uhr
fele gehört nun mal eine Fettkruste. Der Salat
Hofbräu an der Alster
dazu, Raspel von Möhre, Kraut und Rettich,
Nichts wird ausgelassen: weder weiß-blaue
gleicht den Vitaminhaushalt kaum aus. Auch
Fahnen, noch Oktoberfestschmuck oder der
nicht der fein säuerliche Wurstsalat oder die
Tanzboden, auf dem eine Showband auftritt
Knödel … Auch wer fränkische Küche weniger
und bisweilen auch jodelt. Wenn Musik aus
schätzt, sollte einmal im rustikal-wuchtig
den Boxen tönt, können die Gäste mitsingen,
eingerichteten Souterrain einkehren – des
auch nach der dritten Maß noch fehlerfrei,
Bieres wegen. Das heißt hier Unertl, Mahrs
denn die Texte sind eingängig. Oans, zwoa,
Bräu, Meister oder Obaladara und schmeckt
gsuffa! Hüttengaudi. Versprochen, gehalten.
wunderbar malzig.
» Hofbräuhaus, Esplanade 6,
» Pappenheimer Wirtschaft, Papenhuder
Tel. 34 99 38 38, tgl. ab 10 Uhr,
Str. 26, Tel. 38 63 31 62, Di–So 12–24 Uhr,
www.hamburg-hofbraeuhaus.de
www.pappenheimer-wirtschaft.de
Heidi & Hein
Franzbrötchen und Brezn – zwei Welten treffen
aufeinander. Und sie verstehen sich bestens.
Bei den Inhabern kein Wunder, schließlich
kommt Kirstin Sternel aus München und ihr
Mann Til aus Hamburg. Ihr Café in der umgebauten Eimsbütteler Altbauwohnung ist ein
guter Hafen, um auszuruhen. Das Augustiner
Bier im Steinkrug ist ein Urbayer, die prämierten
Weißwürste stammen von Metzger Rose, der
Käse von der Schönegger Alm, der Joghurt aus
Rellingen – fast alles aus Bioproduktion. Und
der Obazda ist wohl der beste Hamburgs. Die
Marmelade eignet sich übrigens – hübsch
verpackt – bestens als Souvenir.
» Heidi & Hein, Heußweg 97,
Tel. 32 51 89 75, Di–So 10–18 Uhr,
www.heidiundhein.de
Oberhafenkantine
Zugegeben, Thorsten Gillerts Kantine am Hafen
ist hamburgisch von der buntgekachelten
Küche im Keller bis zum windschiefen Boden.
Aber hier gibt es sie, die Hamburger Weißwurst,
von der einige behaupten, sie sei das Original,
weil sie in der napoleonischen Besatzungszeit
(1806–1814) in Hamburg erfunden wurde,
als der Leibkoch eines Marschalls der „Boudin
Blanc“ Kaviar zusetzte, der später durch Hering ersetzt wurde. Die Münchner Weißwurst
hingegen wurde verbrieft erst am Rosenmontag 1857 von Gastwirt Sepp Moser serviert …
» Oberhafenkantine, Stockmeyerstr. 39,
Di–So ab 12 Uhr,
www.oberhafenkantine-hamburg.de
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Freiwillig ist sie nicht nach Winterhude gezogen, die adrette Julia Reininger (Uschi Glas).
Die Abteilungsleiterin der Bayernbank wurde
Abgeschmeckt
in die Hansestadt versetzt, ebenso wie ihr
In der Hamburg-Filiale des Gewürzladens des
Erzfeind Dr. Ralf Maria Sagerer (Elmar Wepper).
Münchner Sternekochs Alfons Schuhbeck gibt
Dort finden die „Zwei Münchner in Hamburg“
es nicht nur „Bayerisches Brathähnchen Gezueinander und nach zahlreichen schicksalwürz“, „Obatzdagewürz“ und „Krustenbraten
haften Verwirrungen ihr Glück – wie auch die
Gewürzmischung“, sondern über 100 EinzelZuschauer der 1989–1993 ausgestrahlten
gewürze, 80 Mischungen und 20 spezielle
ZDF-Fernsehserie.
» „Zwei Münchner in Hamburg“,
Gewürzsalze, alle ohne künstliche Zusatzstoffe.
» Schuhbecks Gewürzladen, Mönckeberg- Staffel 1–3 auf DVD, Universum,
str. 7, Tel. 32 52 71 76, www.schuhbeck.de
je um 16 Euro über www.amazon.de
Berglust
Die Berge sind fern, viel ferner als von München
aus, doch Gipfelstürmer müssen nicht weit
reisen: denn der Deutsche Alpenverein ist
ganz nah – es gibt die „Sektion Hamburg und
Niederelbe“, sogar mit Kletterzentrum in der
Stadt. Hier wird am Seil gekraxelt, wer mehr
Ausblick möchte, fährt zur „Hamburger Skihütte“. Die befindet sich jedoch nicht in Bayern, sondern in Bad Hofgastein in Österreich.
» Deutscher Alpenverein, Sektion Hamburg
und Niederelbe e.V., Döhrnstraße 4,
Tel. 60 08 88 88, www.dav-hamburg.de
» Kletterzentrum:
www.kletterzentrum-hamburg.de
Etwas Eigenes
Hulodürü oder Holladiraidulljöh? Oder muss
es „Holleri du dödl di“ heißen? Nicht nur Frau
Hoppenstedt hätte Spaß an dem JodelSeminar in den Harburger Bergen. In geselliger
Runde werden dort Hüttenlieder mit Jodler,
Hüttenjuchzer und G‘stanzljodler zu Instrumentalmusik gelehrt sowie das rhythmische
Begleiten mit typischen Hütteninstrumenten
und der „wüste Hüttentanz“. Am Ende wird
das wohlverdiente Jodeldiplom überreicht.
» Jodelseminar für Anfänger in EhestorfRosengarten, 21 Euro pro Person, Fr, 8.10.,
17.30 Uhr und Sa, 9.10., 16.30 Uhr, über
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Zur Alten Mühle
Abends leuchtet das kleine Haus am Alsterarm
mit seinem Wintergarten und der langen
Terrasse heimelig. Ruhig geht es hier zu. Auch
Landhaus Walter
zur Oktoberfestzeit (bis 4.10.). Dann serviert
Hamburgs größter Biergarten, der einem bayFrau Rohr Leberknödelsuppe, die echte, ohne
erischen am ähnlichsten sieht, liegt im StadtHackzusatz. Schweinshaxe mit Semmelknöpark. An Sommersonntagen wippen die Gäste
deln und Speckkraut. Alles selbstgemacht –
beim Frühschoppen im Takt zu Jazz, Blues
bis auf das Herrnbräu-Traditionswiesnbier.
» Eppendorfer Landstr. 176, Tel. 51 78 20,
und Rock ’n’ Roll. Auf 8000 m2 finden 1200
Durstige Platz unter den alten Linden. TrotzMo–Sa ab 12, So ab 10 Uhr,
dem ist er an sonnigen Tagen gestopft voll.
www.zuraltenmuehle-eppendorf.de
» Hindenburgstr. 2, Tel. 27 50 54,
Schumacher’s im Stadtpark
Mo–Fr 16–24, Sa/So 12–22 Uhr,
Schumachers Pils klingt recht norddeutsch,
www.landhauswalter.de
wird aber von Maisels Brauerei gebraut. Und
Süllbergterrassen
damit sind wir mit den bayrischen KöstlichHoch über der Stadt thront der schönste
keiten schon beinahe am Ende, abgesehen
Biergarten. Proviant darf auch hierher nicht
von der Wurst, die hier sommers gegrillt wird,
mitgenommen werden. Aber den vermisst
und den Brezn. Weil für den Hamburger aber
man nicht, sobald neben einem goldbraune
ein Biergarten ein Biergarten ist, wenn man
Hendl duften. Dazu dieser Ausblick, diese
erstens draußen sitzen und zweitens dabei
Weite, die gibt es in ganz Bayern nicht. WähBier trinken kann, ist er unter dieser Rubrik
rend das Radler kühlt oder der Kaffee wärmt,
aufgeführt. Schon wegen des Sonnenunterschweift der Blick auf die Elbe. Das macht den
gangs über dem Stadtparksee.
» Südring 5b, Tel. 27 80 69 79, Mo–Fr
Kopf frei – und glücklich, in Hamburg zu sein.
» Süllbergterrasse 12, Tel. 86 62 520,
ab 16 Uhr, Sa/So ab 12 Uhr (nur bei
tgl. 11–22 Uhr (nur bei gutem Wetter),
gutem Wetter, ab Oktober eingeschränkter
www.suellberg-hamburg.de
Sonntagsbetrieb)
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Kunstgenuss
Die Spezialität von Carl Spitzweg (1808–
1885) war das witzige Pointenbild: „Der
arme Poet“ oder „Der Bücherwurm“ sind
die bekanntesten der über 1500 Werke des
Münchner Biedermeier-Malers. In Hamburg
kann man seine „Waldlandschaft mit großen
Laubbäumen“ bewundern. Die zeigt allerdings ganz pointenfrei genau das, was der
Titel verspricht und was man vor der Tür in
natura sieht.
» Jenisch Haus, Museum für Kunst
und Kultur an der Elbe,
Baron-Voght-Str. 50, Di–So 11–18 Uhr.
BMW-Bildbände
Bayerische Motoren und das Design drumherum sind die große Leidenschaft des Blankenesers Thomas G. Mueller. Seinen Führerschein hat er im legendären BMW 2002
gemacht, Mitte der 70er-Jahre, als es in der
Gegend von Blankenese noch gar keinen
BMW-Händler gab. Bald darauf legte er
sich eine BMW Isetta zu, seit 1985 gibt der
BMW-Fan und Fachbuchautor die „Edition
Weiss-Blau“ heraus. Die Bücher, die in kleinen
limitierten Auflagen erscheinen, beschäftigen
sich meist detailliert mit einzelnen Wagentypen, z.B. dem BMW Z8. „Ich gehe der Frage nach, wie so ein Auto entstanden ist, und
spreche mit den Designern“, sagt Mueller.
250 Euro geben BMW-Fans von Tokio über
Kasachstan bis in die USA pro Band aus.
» Edition Weiss-Blau, Thomas G. Mueller,
www.edition-weiss-blau.de
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Zum Anleger
Direkt am Ernst-August-Kanal breitet sich
der Biergarten aus, den der ADFC einmal zum
zweitschönsten Deutschlands erklärt hat.
Und deswegen können durstige Kanuten dort
auch einfach aussteigen und Rast machen,
dabei ein König Ludwig Dunkel trinken und
dazu Cevapcici mit Djuvec-Reis essen. Das
klingt nicht besonders bayerisch, aber es geht
ja auch mehr um das Gefühl von Weite und
Gemütlichkeit. Und das gibt es hier ganz ohne Zweifel. Wen nach dem Müßiggang der
Ehrgeiz packt, kann im Tretboot die Kalorien
schnell abtrainieren, denn der Anleger ist nicht
nur Biergarten, sondern auch Bootsverleih.
» Vogelhüttendeich 123, Tel. 86 68 77 81,
bei gutem Wetter: Mo–Sa ab 11.30,
So ab 10 Uhr, www.zum-anleger.de
Ponywaldschänke Klövensteen
Eltern und Großeltern kennen diesen Ort.
Es ist der Biergarten, in dem sie sich ganz
entspannt ihrem Schmorbraten widmen können. Der Nachwuchs langweilt sich nämlich
kein bisschen, weil um die Ecke Ponys zu
bestaunen sind und ein Pfau majestätisch
herumstolziert. Und vielleicht ist auch noch
ein Dessert und ein großes Radler drin, wenn
ein abschließender Besuch des nahegelegenen Spielplatzes angekündigt wird.
» Ponywaldschänke Klövensteen,
Babenwischenweg 28, Tel. 81 23 53,
Mo–Sa 11.30–22, So ab 10.30–22 Uhr,
www.pony-waldschaenke.de
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Aa = auch (I mächd aa a Bia = Ich möchte
auch ein Bier)
Aggaschnoin = Mohnblume. (Wegen der
grellen roten Farbe auch ein Wort für Hure.)
Auddobobolizei = Autobahnpolizei
aufgmaschald = aufgetakelt, rausgeputzt
Auszongne = Ausgezogene. (Wer hier an
eine nackte Frau denkt, irrt sich, denn das
wäre eine Näggade. Es ist vielmehr ein
süßes Hefegebäck, das mit Puderzucker
bestreut, als Schmanggal serviert wird.)
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blitzen gerne unter dem Blazer hervor. Blümchendruck, Klöppelspitze und Edelweiß-Anhänger vollenden das weiß-blaue Styling.
» Dirndl Zauber & Dirndl Traum von Triumph,
z.B. bei Karstadt, Mönckebergstr. 16, und im
Triumph-Shop im Phoenix-Center Harburg.
Der Klassiker
In der Trachtendiele hat gerade niemand Zeit,
denn es ist Hochsaison. Eine Verkäuferin ordert
am Telefon Ware, die andere berät eine Asiatin,
die sich in einem lila Dirndl auf High Heels
entzückt im Spiegel betrachtet. Die Räume
im Souterrain gegenüber der Binnenalster sind
voll mit Jankern, Blusen, Strickjacken, Socken,
Lederhosen, Trachtenhemden und natürlich
Dirndl. Die Verkäuferin sieht das anders: „Wir
sind schon ganz ausgeplündert“, stöhnt sie.
Vielleicht sollte man nach dem Oktoberfest
wiederkommen, dann ist es bestimmt ruhiger.
» Trachtendiele, Ballindamm 25,
Tel. 32 25 25.
Dezent
Allen, die sich nicht in volle Tracht werfen,
aber trotzdem dem Oktoberfest-Jubiläum
stilvoll begegnen wollen, sei die „Pretzl
Charm“ von Tiffany empfohlen. Der BrezelAnhänger aus Sterling-Silber kostet 95 Euro
und hat garantiert keine Kalorien.
» Tiffany & Co, Neuer Wall 19,
Tel. 32 08 85 – 0, www.tiffany.de
Hamburger Wiesn
Gleich drei Livebands mit Volksfesterfahrung
treten auf der Bühne des Landhaus Walter
auf, samstags ab 17, sonntags ab 15 Uhr. Dann
schunkeln die Reihen, vor schlechtem Wetter
muss sich niemand fürchten, so sind extra für
die Hamburger Wiesn Zelte aufgestellt worden.
Ausgeschenkt werden Holsten und Erdinger,
sowohl in der norddeutschen Variante (0,4 l,
4 Euro) als auch im klassischen Literkrug
(8,50 Euro). Haxen (8,50 Euro), Hendl (7,50
Euro) und Knödel (1,50 Euro) werden aufgetischt. Wer nicht Gefahr laufen möchte, keinen
Sitzplatz zu erwischen, kann für 25 Euro einen
Tisch inklusive Wiesn-Menü reservieren. Alle
anderen zahlen 10 Euro Eintritt, um sich bei
Wiesenhits die Seele aus dem Leib zu singen
und zu vergessen, dass das Landhaus Walter
nicht auf der Theresienwiese steht.
» Hamburger Wiesn, Hindenburgstr. 2,
Tel. 27 50 54, 18./19.9., Sa ab 15,
So ab 11 Uhr, www.hamburger-wiesn.de
in der Fischauktionshalle
Wenn man so will, die ungeeignetste Stelle,
um ein Oktoberfest nach bayrischer Manier
zu feiern: Die ersten beiden Wochenenden im
Oktober spielen am Hafen die Münchner
Gaudiblos’n auf und Frauen im Dirndl schleppen Maßkrüge mit Erdinger herum. Gäste in
Tracht werden in der Fischauktionshalle nicht
irritiert angestarrt, sondern mit einer Überraschung belohnt. Die Eintrittskarten kosten im
Vorverkauf 12 Euro, das Gauditicket 65 Euro
inklusive bayerischem Büffet und Getränke.
» Fischauktionshalle, Große Elbstr. 9,
1./2. u. 9./10.10., Fr 20–1, Sa 18–1 Uhr,
www.fischauktionshalle-hamburg.de
Oktoberfest im Hofbräuhaus
Um 12 Uhr „is o’zapft“. Dann geht es 18 Tage
lang bunt und laut zu im Hofbräuhaus an der
Alster. Denn Familie Blin verlängert das Fest
bis zum Tag der Deutschen Einheit. Kräftiges
Märzenbier gibt es bis zum 3.10., das hat
einen etwas höheren Alkoholgehalt, schmeckt
leicht süßlich und wird nur für das Fest gebraut. Wer zuerst kommt, erwischt vielleicht
Tel. 34 99 38 38, 18.9.–3.10., tgl. ab 10
Uhr, www.hamburg-hofbraeuhaus.de
Oktoberfest im Parlament
Zwischen 17.30 und 18.30 Uhr ist Happy Hour
am Rathaus. Dann wird die Maß Oktoberfestbier von einer Ingolstädter Brauerei für günstige
5 Euro kredenzt (Normalpreis 7,90 Euro). Und
weil der Eintritt frei ist, lohnt sich im schönen
Gewölbe des Grundsteinkellers auch ein Feierabendbier an den langen Holztischen. Dazu
darf’s dann noch eine zünftige Brotzeit sein,
mit Leber- und Blutwurst, Knochenschinken,
Radiserln oder Obazdm mit Birne. Abends
spielt eine bayerische Band Wiesenhits,
» Parlament, Rathausmarkt 1,
Tel. 70 38 33 99, 18./20.–25.9., ab 17.30
Uhr, www.parlament-hamburg.de
» 24.–26.9., Fr ab 15, Sa ab 14, So ab 12 Uhr,
Oktoberfest Bergedorf, Festzelt Frascatiplatz
» 25.9.–1.10., tgl. 10.30–19.30 Uhr,
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» bis 25.9., tgl. 11.30–19.30 Uhr, Karstadt
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Weißwurstcatering
Vor elf Jahren ist Sabine Asam von Augsburg
gen Norden gezogen, vor drei Jahren ist der
zweifachen Mutter dann die Idee mit dem
Fleischerei Rose
Weißwurstcatering gekommen. Jetzt organiDa waren die Bayern ganz schön verwundert:
siert die Exilbayerin Firmenfeiern, Jubiläen,
Mehrfach wurde Heinz Böckes Rezept für die
Geburtstage oder Richtfeste, liefert aber
feine Brühwurst prämiert, und alljährlich zur
auch bayrische Köstlichkeiten für die kleine
Oktoberfestzeit verkaufte der Eimsbütteler
Runde, das meiste importiert aus dem Süden.
Fleischer über 550 Kilogramm seiner SpeziaNach Absprache organisiert sie alles, auch
lität, die auch von bajuwarischen und franzöein Spanferkel am Spieß, und serviert wird
sischen Experten preisgekrönt wurde. Vor zwei
dann im Dirndl. Das gehört dazu. Ebenso wie
Jahren hat Böcke sein Geschäft an Rüdiger
die vegetarische Variante der Weißwurst,
Rose abgegeben. Und das Geheimrezept für
ein mit Tofu gefüllter Saitling, der sich origidie Wurst gleich mit. Zum Glück. So bleibt der
nalgetreu auszuzeln lässt, und die fettarme
Weißwurstäquator weiterhin auf 53° Nord.
Version des Obazdn.
» Sillemstr. 38, Tel. 40 94 24,
» Sabine Asam, Hellgrund 8, Wedel,
Di–Fr 8–18, Sa 7.30–13 Uhr,
Tel. 04103/18 00 635, Mobil
www.hamburger-weisswurst.de
0172/82 04 8 18, tgl. 7–22 Uhr,
www.weisswurstcatering.de
Feinbeisser Catering
Der Hamburger Caterer kennt sich mit regioSchlachterei Wagner
naler Küche aus, nicht nur mit der des Nordens.
Seit 1905 schon verkauft Familie Wagner
Sein bayerisches Spezialitätenbuffet präsenan der Ecke Osterstraße-Methfesselstraße
tiert vom Wurstsalat über Braten mit Biersoße
exzellente Fleisch- und Wurstwaren. Bis auf
bis zur Bayerisch Crème alle Klassiker.
drei Wurstsorten wird übrigens alles selbst
» Süderstr. 75–79, Tel. 39 90 73 40,
hergestellt. Auch die Weißwurst, die täglich
www.feinbeisser.de
vorrätig ist. Wer stattdessen lieber Fleisch
D
dadalalad = kitschig
Droadanddn = „dumme Gans“
Dusl = Glück
dusln = dösen, schlummern
Dohoggandedewooiweidohoggan
= Da sitzen die, die immer da sitzen.
(Bayern haben eine Vorliebe zur Aneinanderreihung von Wörtern ohne Sprechpause)
isst: Ein kleines ganzes Spanferkel (ca. 10 kg)
kostet etwa 65 Euro – auf Wunsch genussfertig zubereitet. Wer wissen möchte, wo es
herkommt, erhält am Tresen Auskunft. Und
dass alles Bio ist, bis auf Schwein alles aus
eigener Zucht stammt und ohne Konservierungsstoffe verarbeitet wird, finden sie nicht
erwähnenswert, sondern selbstverständlich.
» Methfesselstr. 51, Tel. 40 83 26, Di–Do
7.30–18, Fr 7.30–18.30, Sa 7.30–13 Uhr,
www.schlachterei-wagner.de
Schlemmermeyer
Was in München am Flughafenkiosk in zig
Varianten zur Auswahl steht, ist in Hamburg
schwieriger zu finden als eine Kiezkneipe mit
gutem Wein: saftige Laugenbrezn – die riesigen, die mit Butter ein Gedicht sind. Genau
die gibt es bei Schlemmermeyer in drei Filialen.
Und natürlich Würste, richtig gereifte Dauerund zarte Kalbswurst. Für den Heimweg werden heiße Spezialitäten gut verpackt, damit
sie beim Verzehr noch dampfen. Kunden, die
es nicht bis nach Hause aushalten, können
die Spezialitäten vor Ort im Imbiss genießen.
Leberkassemmeln etwa, diverse Bratwürste
(nicht am Gänsemarkt mangels Grill), Weißwurst oder Schweinsbraten mit Kraut.
» EEZ, Osdorfer Landstr. 103, Tel. 80 16 89,
» AEZ, Heegbarg, Tel. 60 25 4 83, Mo–Fr
jeweils 8.30–20, Sa 8–20 Uhr,
» Gänsemarkt-Passage, Gänsemarkt 50,
Tel. 344176, Mo–Fr 9.30–20, Sa 9–20 Uhr
E
Eadabbfe = Kartoffel
Eana = Ihr, Ihre; Ihnen, Sie (Anrede)
F
Feen = Föhn (der warme, trockene Fallwind am Nordrand der Alpen)
Flohweia = Bett (spöttisch)
Fuchzga = 50-Euro-Schein
Fuiddadiddn = Filtertüte
J
R
Juggbuifa = Juckpulver
Juwäin = Juwelen
Radla = Alsterwasser!
Riamilli = Buttermilch
K
S
Keabbalouschn = Körper-/Bodylotion
Kiachgang = Kirchgang (gehört in Bayern
zur barocken Lebensart. Ob es allein tiefer
Religiosität oder auch dem meist folgenden Gang ins Wirtshaus zu verdanken ist?)
kuazhaxad = kurzbeinig
Schandarmarie = Polizei
schbeanzln = flirten
schdia = bankrott, pleite
Schnaggler = Schluckauf
L
Läamschdadl = Discothek (spöttisch)
M
T
Tschigg = Zigarette
U
umara = ungefähr
Mannsbuid = Mann, Kerl (anerkennend)
Muaddabualäkiedla = Muttersöhnchen
V
Gmiadlikeid = Gemütlichkeit (gehört zu
den Grundtugenden in Bayern)
gamsig = lüstern, geil
Griggalhoidda = Büstenhalter (scherzhaft)
Gschbusi = Freund(in), Liebhaber(in)
N
W
naa = nein
neimodisch = modern (meist negativ)
Nugglflaschal = Babyfläschchen
Waadschn = Ohrfeige
Wadlbeißa = kleiner Hund
Weiwara = Frauenheld
Wiaglschdaade = schlaue Frau
H
Oachkazlschwoaf = Eichhörnchenschweif (wird gern für Breissntests als
Begriff zum Gauditum der Anwesenden
eingesetzt. Zungenverrenkung garaniert.)
Oarschoin = Eierschale
Oibbmbleame = Alpenblume
G
FOTOS: ISTOCKPHOTO (4), FOTOLIA (2), PICTURE-ALLIANCE
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ausleihen. Sicher ist eins dabei, in dem sich
selbst Hamburger nicht verkleidet vorkommen.
» Haertels Faschingswelt, Bramfelder
Chaussee 179, Tel. 642 70 14,
Deerndl
www.haertels-faschingswelt.de
Das Wort „Dirndl“ kommt von „Dirn“, der
Zum Kaffee
hochdeutschen Bezeichnung für ein junges
Tchibo gratuliert dem Oktoberfest nicht nur
Mädchen. Auf plattdeutsch heißt das „Deern“,
mit karierten Tischdecken, Weizenbiergläsern,
deshalb ist es nur logisch, dass die Hamburger
Braten-Zubehör, sondern auch mit TrachtenDesigner Stefan Harm und Tobias Jopp von
mode. Seit Dienstag werden in den Filialen –
FKK Fashion ein „Deerndl“ entworfen haben.
auch im Norden – Lederhosen für den Herrn
Mit gleich drei Modellen brechen sie das
und Dirndl für Damen und für Mädchen angebayerische Dirndl-Monopol auf und spielen
boten. Allerdings nur in geringer Stückzahl,
ironisch mit den Stilelementen. Der weite
mit Glück sind noch welche zu haben.
Ausschnitt, die Rüschen und der Blickpunkt
» Tchibo-Filialen, z.B. Rathausmark 10,
Taille sind geblieben, kompliziertes Anziehen
Ballindamm 40, Wandsbeker Marktstr. 85,
entfällt. Einfach reinschlüpfen, fertig.
» FKK Shop, Hegestr. 21,
Osterstr. 128, www.tchibo.de
www.fkk-fashion.com
Holz vor der Hütte
Saisonal
Ein Dirndl hat ja meist einen beeindruckenden
Für den Kurztrip zur Wiesn perfekt gestylt, aber
Ausschnitt – gut, wenn man sich Gedanken
Geld und Platz im Schrank gespart: Für alle,
macht, was man darunter trägt. Hautnah
die keine dauerhafte Beziehung mit der Tracht
kommt man dem Wiesn-Look mit den Deseingehen möchten, hält Haertels Faschingssous „Dirndl Zauber“ und „Dirndl Traum“ von
welt über 150 echte bayerische Lederhosen
Triumph. Push-up-BHs in Balconette-Form
und 250 Dirndl bereit, von sexy bis seriös, von
mit weit außen angesetzten Trägern sorgen
XXS bis XL. Bis zu drei Tagen kann man die
für ordentlich „Holz vor der Hütte“, die Corsa-
Bäalä = Bärlein, Bärchen
Babbadeggl = Karton, Pappe
Barfim = Parfüm
Biadracha = übel gelaunte Kellnerin
Breissn = Preußen. (So bezeichnet man
in Bayern alle Deutschen, die nördlich der
Donau beheimatet sind. Bayrische Weisheit:
„Ein Preuße weiß alles besser. Und was er
nicht weiß, das weiß er noch viel besser.“)
Hä! = Hallo. Aber: Hä? = Was, wie bitte?
Harbiaschdn = Haarbürste
Hudriwudri = hektisches Durcheinander
I
I = Ich
Iaxnschmoiz = Muskelkraft
Iwaziaga = Mantel
O
P
Pfiaddi! = Tschüs!
vahuanaggln = verpfuschen
Z
zäggalfoasd = fett, feist
Zoanbinggl = jähzorniger Kerl
zwuzln = reiben (zwischen den Händen)
» Wörterbuch: Langenscheidt „Lilliput
Bairisch“. Über 5000 Stichworte, 386
Seiten, Miniformat, 3,50 Euro.
» Internet: www.bayrisch-lernen.de
V
VI
› BROT & SPIELE
Sonnabend/Sonntag, 18./19. September 2010
Samurai-Sudoku
2 7 8
Uriger Import:
Holzvertäfelung,
Geweihe und
Karodecken
umgarnen
hungrige Gäste.
LOKAL-TERMIN
Gemütlichkeit mit Genuss
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Lösungsweg:
Beim Samurai-Sudoku sind vier
Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes
der vier Eck-Sudokus sich je
einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für
jedes der 5 Sudoku-Diagramme
die klassischen Spielregeln: Alle
Diagramme sind mit den Zahlen
Im „Franziskaner“ wird bayrische Lebensart mit blondem Bier, braunen Saucen und weiß-blauer Seele serviert.
FOTO: GRAFIKANSTALT
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Waagerecht
1 Da sie nicht privat ist, muss sie meist länger
warten. 16 Sportlichen Schülern bietet sie echte
Aufstiegschancen. 17 Hierin werden Wahlzettel
gesammelt. 18 Zuruf an ein Tiefenmaß. 19
Französische Stadt im Departement Loire; hat
Anne bei sich aufgenommen. 20 Die Dame hat
buchstäblich alles, um eine Sage zu werden.
21 Augenfälligster Teil der gestirnten Jungfrau.
22 Hat man einen ganz schönen drauf, ist
Gefahr im Verzug. 23 Er erfand das Gasglühlicht.
24 Personenhandelsgesellschaft, jedoch keine
Menschenhändler. 25 Kanal für Fäkalien; kein
privater Fernsehsender. 27 Das ist meist ganz
kurz und ohne Ei. 29 Schließt ein Ion sich an,
wird ein Staatsvolk daraus. 31 Samuel kam erst
danach. 33 Reitpferde? 44 Annalen, in die Ron
eingegangen ist. 45 Die soll man nicht aufhalten.
46 Spaniens kleine Anna. 47 Quadratzahl einer
alten japanischen Münze. 48 Geht Sam hinterher,
ist man ziemlich verlassen. 49 Bericht, dem
es an einem Platz mangelt. 50 Das ist das Herz
einer Gaststätte. 51 Schlängelt sich bei Drontheim durch Norwegen. 52 Eine ganz kurze
Annahme ist dieser Vorname einer Dame. 53
So hieß die Mutter von Kriemhild, Gunther,
Gernot und Giselher.
Auflösungen:
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Hotel, Heiligengeistbrücke, Tel. 36 80 60,
Mi, 22.9., 19 Uhr, 46 Euro pro Person.
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» BISTRO AM FLEET, Steigenberger
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» GRETCHENS VILLA, Marktstr. 142,
Tel. 0170/557 81 10, Di–Fr 10–19,
Sa/So 11–19 Uhr, www.gretchens-villa.de
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Dass Patrick Süskinds „Parfum“ als
Pate für eine Menü-Kreation ausgewählt
wurde, mag seltsam erscheinen. Keine
Angst: Der Romanbeginn wurde bei der
Rezeptfindung ausgespart. Während der
Schauspieler Sebastian Dunkelmann
liest, wird aromatisch Duftendes serviert:
Daube de Boeuf en Gelée, Rotbarbe
und Seeteufel mit Rosmarinsahne und
Apfeltarte mit kandierten Veilchen.
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Türkis sind die Wände, darauf goldene
Ornamente, davor geschwungene Stühle
– das neue Café in der Marktstraße sieht
aus, als sei es 100 Jahre unentdeckt
geblieben und nun wachgeküsst worden.
Stefanie Margarethe Herbsts selbstgebackener Waldbeer-Schmand-Traum ist
eine dicke Empfehlung wert, die Streuselkuchen vom Blech sind ofenfrisch –
und Pasta kochen kann sie auch.
24
Irgendwo in
Hamburg:
Marco Polo
Tower,
Strandkai
Bistro am Fleet
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Gretchens Villa
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CAFÉ
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RESTAURANT
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Essen und ausgehen
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1 Breznknödel: Zwiebeln schälen, fein schneiden, in
2 EL Butter glasig dünsten, Petersilie hinzugeben.
Brezn „entsalzen“ und in kleine Würfel schneiden.
2 Milch aufkochen. Mit Brezn in Schüssel geben. Kurz
abkühlen. Zwiebeln, Petersilie, Eier hinzugeben.
Würzen und alles gut vermengen.
3 Masse zu ca. 5 cm dicker Rolle formen, in Alufolie
wickeln. Rolle ca. 40 Min. garen. Erkaltete, ausgepackte Rolle in fingerdicke Scheiben schneiden und
diese in der restlichen Butter beidseitig braten.
4 Pfifferlinge putzen. Butter in Pfanne erhitzen, in
Würfel geschnittenen Speck und Schalotten darin
glasig schwitzen. Danach Pfifferlinge hinzugeben
und bei großer Hitze anbraten.
5 Pfanne mit Weißwein ablöschen, kurz einkochen
lassen. Crème fraîche hinzugeben, kurz aufkochen
lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
6 Die fertigen Pfifferlinge über die Breznknödel
geben und mit Petersilie bestreuen.
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Rahm-Pfifferlinge
1 kg Pfifferlinge
2 EL Butter
60 g magerer Speck
4 Schalotten, geschnitten
100 ml Weißwein, trocken
400 ml Crème fraîche
2 EL Petersilie, fein gehackt
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Für 4 Personen:
Breznknödel:
6 Eier
2 Bund Petersilie, gehackt
2 kleine Zwiebeln
10 EL Butter
300 g Laugenbrezn o. Salz
200 ml Milch
Salz, Pfeffer, Muskat
Wie eine Skulptur ohne Ecken und Kanten schraubt
sich der Turm 17 Stockwerke um eine Mittelachse
gen Himmel, wird nach oben hin immer breiter und
erinnert – an einen Dönerspieß. Fast vier Millionen
Euro kostet die teuerste Wohnung (ohne Innenausbau) als „veredelter“ Rohbau mit nackten
Wänden, das heißt dann „design ready“… Das von
Behnisch-Architekten entworfene Gebäude, dessen Terrassen eine ausgeklügelte Sichtbeziehung
mit der Elbe eingehen, wurde mit dem ImmobilienOscar „MIPIM Award 2010“ ausgezeichnet.
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Breznknödel mit Rahm-Pfifferlingen
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REZEPT VON JAN MARTINS
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Colonnaden, täglich 11.30–24 Uhr, sonn- und feiertags
geschlossen, Tel. 34 57 56, www.restaurant-franziskaner.de
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» Restaurant Franziskaner, Große Theaterstr. 9/Ecke
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Jan Martins, 39, wuchs in
Ekuador und Bolivien auf,
wo er an der Deutschen
Schule Abitur machte. Nach
diversen Praktika in LuxusHotels wurde er im Hamburger Vier Jahreszeiten zum
Hotelfachmann und Koch
ausgebildet. Dort war er bis
2001 tätig. Im gleichen
Jahr begann der dreifache
Familienvater zunächst in
der Küche des „Franziskaner“, wo er inzwischen geschäftsführender Teilhaber
ist. Favorit auf der eigenen
Karte: „Der Haxen-Teller.“
1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf
jede Zahl in jeder Zeile und jeder
Spalte sowie in jedem 3 x 3 Feld nur einmal vorkommen.
Lösung: siehe unten …
Für scharfe Denker
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Kurz-Biografie
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reitagabend. Taxis preschen dicht an dicht
durch die Innenstadt; aus den Geschäften eilen Personal und die letzte Kundschaft. Hinter der Staatsoper, Ecke Colonnaden und Große Theaterstraße aber ist es ruhig. Fast menschenleer. Über
einem Butzenscheiben-Eingang leuchtet in großen
altdeutschen Lettern „Franziskaner“. Kaum hat man
die Lokaltür geöffnet, betritt man eine andere Welt.
Der Blick wandert über weiß-blau-kariert dekorierte
Holztische, an denen laut schwatzend Gäste speisen.
Warm ist nicht nur die Illumination der Szenerie,
sondern auch die Luft. Es duftet nach Frischgebratenem – Fleischeslust erhält hier seine ursprüngliche
Bedeutung zurück. Von einer Dirndl-gewandeten Bedienung wird man zum letzten freien Tisch gelotst.
Multikultureller könnte der Besuchermix nicht sein.
Mehr Asiaten als in jedem japanischen Restaurant
der Stadt speisen hier. Franziskaner-Teilhaber Jan
Martins erklärt, dass Messegäste stets lange im
Voraus reservierten. Aber auch vor und nach Oper,
Ballett und Theater gäbe es neue Gäste-Schübe. Pro
Abend werden die Tische so bis zu dreimal besetzt.
Zu viert machen wir uns an die 13-seitige Speisekarte, die zunächst irritiert. „Hanseatenteller mit Lachs,
Matjes, Aal und Krabben“ steht als oberstes Gericht.
Auf den Schock erst einmal eine Maß Löwenbräu Oktoberfestbier (8 Euro). Stärker (über 6 % Alc.), süffiger
und schneller sind selten vier Liter Bier durch vier
Kehlen geflossen … Auch „Preussen-Biere“ werden
ausgelobt, aber „nur im Promille-Bereich“ nachge-
fragt. Kollektiv wird von der Vorspeisenkarte bestellt:
Raditeller (5,50 Euro), Rapunzelsalat mit Schwammerln (7,90 Euro), Wurstsalat (8,90 Euro), Laugenbrezel (1,50 Euro), Weißwürstl (6 Euro), Käsespätzle
(8,90 Euro). Alle Gerichte kommen überraschend
schnell – und gleichzeitig. Die nicht vorurteilsfreie
Skepsis („Touristen-Grill“) schwindet spätestens jetzt.
Was frisch sein muss, ist frisch, was kross sein muss,
ebenso: gut gewürzt, ansprechend präsentiert und üppig portioniert. Neudeutsch: ein nachhaltiges PreisLeistungs-Verhältnis. Ein Erlebnis ist die Brezn, die
in XL-Format ofenfrisch mit etwas Butter „göttlich“
schmeckt, wie einer aus dem Testquartett bilanziert.
Eine Maß später kommen die tags zuvor reservierten
Kalbshaxen. Die saftig komponierte Knödel-Beilage
geht neben dem dunkel glänzenden Fleisch-SaucenGebirge fast unter. Durchgebraten, kaum Fett, aber
butterzart und die Würzung nicht zu dominant.
Was außerdem den „Franziskaner“ zum unterschätzten Spezialitäten-Restaurant werden läßt, ist
die „fehlende“ schunkel-schwere Musik. Der Gastbetrieb alleine sorgt für die Untermalung des vierstündigen Abends, der süß endet. Auch Kaiserschmarrn
(5,50 Euro), Apfelstrudel (4,50 Euro) und Nuss-Palatschinken (4,90 Euro) sind allesamt ein herzliches
„Servus“ an die Küchen-Equipe wert. Bleibt der Epilog dem vollbärtigen Chef: „Wir Norddeutschen sind
eben manchmal bayrischer als die Bayern.“
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Irgendwo in Hamburg. Nur wo?
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TEXT: SEBASTIAN MARTINEZ • FOTOS: THOMAS LEIDIG
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Senkrecht
1 Hier fiel ein Kreiskrankenhaus den Kürzungen
zum Opfer. 2 Fängt ein Hebräer an zu buchstabieren, sagt er dies. 3 Ist man dieses schon nicht,
wird man auch nie heilig. 4 Utensil für Müllers
Lust. 5 Umgedrehtes Brett bei Oberammergau.
6 Der nennt den teuren Pelz sein Eigen. 7 Kurz
gesagt: zugunsten der USA. 8 Hier klappt kurz
die frühe Warnung per fliegendem Radarsystem.
9 Kraftstofflager mit Maschinenverbindung in
mobilen Verkehrsmitteln. 10 Was sich hier befindet ist niemals außen. 11 Erstes paradiesisches
FKK-Gelände mit Obstbaum. 12 Naschwerk,
keine Fabrik. 13 Das war Hagens Mordmotiv. 14
Amrum ist eine aber Jütland nur eine halbe. 15
So kommt man sich in England nahe. 24 Trophäentraum aller Schauspieler. 26 Diesen Stadtteil
finden sie in Danzig. 28 Kykladeninsel in einer
Goetheradierung. 30 Hier sollte man stattdessen
eintragen wie Rehe essen. 32 Polarhirsch, umrahmt von Vokalen. 34 Uralte, unbekannte Blutsverwandte. 35 Rauschige Reise oft von Horror
begleitet. 36 Bei ihm resultiert der Glücksgewinn
aus Beinarbeit. 37 Unbesiegbarer Riese aus dem
Alten Testament – bis Josua mit den Israeliten
kam. 38 Ihr größtes Organ, nach England exportiert. 39 Sie gehören zu den nördlichen Algonkin.
40 Elisabeth in aller Kürze gekost. 41 Hatte in
„Dead Man Walking“ seinen Auftritt: Sean ...
42 Dieser Kurze hat immer etwas mit Luft, Wind
oder Atem zu tun. 43 Von unten nähert sich eine
wechselnde Meeresbewegung..
IMPRESSUM
Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich)
Art Direction: Julia Wagner
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Albrecht Barke,
Oliver vom Hofe, Karolin Jacquemain, Karola Kostede,
Thomas Leidig, Karin Lübbe, Peter Maus, Julia
Marten, Sebastian Martinez, Jens Meyer-Odewald,
Stephan Pless, Norman Raap, Kirsten Rick, Maike
Schiller, Vanessa Seifert, Manuela Schmickler, Axel
Thorer, Josephine Warfelmann, Klaus Witzeling
Konzeption & Realisation:
mar10 media GmbH
Geschäftsführer: Nikolas Marten
Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel,
Tel. 040/34 72 25 56
Verlag & Druck: Axel Springer AG,
Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg
VII
Sonnabend / Sonntag, 18. / 19. September 2010
H
and aufs Herz, Hanseaten: „A
bisserl neidisch san mia scho“,
wenn wir in den kommenden
Tagen gen München blicken.
„O’zapft is“ für das große Jubiläum. 200 Jahre Oktoberfest, und
das Maß ist längst noch nicht
voll. Na klar verstehen auch wir
Feste zu feiern, aber so gnadenlos die Sau rauszulassen und der Balz zu frönen, das entspringt nicht unserem Naturell. Nicht dass der Hanseat zugeknöpft wäre, bewahre, sich jedoch derart intensiv mit Pauken
und Trompeten dem Rausch hinzugeben (und dann
noch öffentlich!), ist nicht Hamburger Art. Im Prinzip.
Um sich in der Fremde indes leibhaftig ein Bild von
der Orgie machen zu können, bricht aus dem Norden
Jahr für Jahr eine Karawane freudig gestimmter Zeitgenossen in das Mekka der Trinklust auf. Im Süden
spielt die Musi! Feldstudien auf dem größten Volksfest der Welt stehen auf dem Programm. An diesem
und den folgenden beiden Wochenenden sind Flugzeuge zwischen Fuhlsbüttel und Erding praktisch
ausgebucht, im ICE geht ohne zeitige Reservierung
gar nichts. Manche Firma verlegt Mitarbeiterseminare und Führungstagungen mit Vorliebe – nach
München, freilich. Nicht selten sind im Aktenkoffer
Krachlederne oder Dirndl versteckt.
Am heutigen Sonnabend geht der Spaß los; am 4.
Oktober ist Schluss mit lustig. Wenn dann erst die,
später das Maß voll sind, geht es wieder hoch in die
Heimat. Beseelt von der Erkenntnis, dass die Wiesn
wirklich unschlagbar ist. Nichts gegen den Hamburger Dom, aber beide trennen Welten. Was heute um
11 Uhr mit dem prachtvoll geschmückten Triumphmarsch mit Pferdegespannen und Kutschen aufs
Festgelände beginnt, wird High Noon mit dem Bieranstich fortgesetzt. Wehe, der Oberbürgermeister,
mit grüner Braumeisterschürze gar fesch gewandet,
schwingt den Schlegel falsch und schafft’s nicht beim
dritten oder vierten Schlag. Kostet Prozente und Promille. Amtsinhaber Christian Ude zwang jüngst die in
Ehren und Intrigen ergrauten, in diesem glorreichen
Moment immens dürstenden CSU-Granden in den
ersten Reihen zur Korrektur ihres Weltbildes. OB
Ude stach das Spatenbräu-Fass mit zwei blitzsauberen Hieben an. Ein Profi! Respekt, saustarke Leistung
für so’n Sozi … Dabei zählt dieses Ritual erst seit 1950
zum festen Programm, ohne das gar nichts läuft. 140
Jahre zuvor, im Gründungsjahr der Gaudi, wurde vor
Ort gar kein Bier ausgeschenkt. Das gab’s auf der
Sendlinger Anhöhe. Dass die Theresienwiese, damals
noch draußen vor den Toren der Stadt gelegen, zum
Quell internationaler Sinneslust wurde, ist einem
bürgerlichen Unteroffizier der bayerischen Nationalgarde zu verdanken. Dieser kam, gewiss zu fortgeschrittener Stunde, auf die Idee, eine Hochzeit in der
Dynastie der Wittelsbacher nicht nur im Kreise Blaublütiger und Großkopferter, sondern auch mit dem
Volk zu zelebrieren. Der Bankier und Kavallerie-Major Andreas von Dall’Ami fand Gefallen am Plan, erbat
eine Audienz beim Regenten und präsentierte König
Max I. Josef von Bayern den Vorschlag seines Uffz.
Und so geschah es, dass am 12. Oktober anno 1810
Kronprinz Ludwig die Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen ehelichte. In prunkvollem Rahmen, koste es, was es wolle. Das Herrscherhaus arrangierte ein fünftägiges Spektakel mit Ehrengästen aus
aller Herren Ländern, mit einem Defilee der Schützengarde, kunstvollen Illuminationen und bajuwarischer Musik. Vor allem wurde gezecht und gefuttert,
dass die Schwarte krachte. Zum Finale wurden Pferderennen auf der Wiese gestartet. Zu Ehren der Braut
nannte man sie fortan Theresens-Wiese. Daraus wurde später Theresienwiese. Der Volksmund indes sagt
kurz, knapp und liebevoll: „die Wiesn“. Und nicht nur
› GESTERN & HEUTE
1960: Schon vor 50 Jahren ein
globales Ereignis. Ein japanischer
Wiesn-Besucher stößt mit
bayrischer Trachtengruppe an.
FOTO: ULLSTEIN BILD/HERZOG
1810 – Premiere: Vorführung von
Pferden und Rindern beim ersten
Oktoberfest in München.
1903 – Wiesn-Gruß: PromillePostkarte: „… nur ein Narr, ein
krasser, trinkt in München Wasser.“
1962 – O’zapft is: Münchens
Ex-OB Thomas Wimmer mit OB
Hans-Jochen Vogel beim Anstich.
FOTOS: ULLSTEIN BILD/ARCHIV GERSTERBERG,
ULLSTEIN BILD/ZANGL, ULLSTEIN BILD/
OTFRIED SCHMIDT
2009 – Wiesn-Gaudi: In den 14
Bierzelten wird über zwei Wochen
exzessiv getrunken und gefeiert.
200 JAHRE OKTOBERFEST
Die
Maß
aller Dinge
Wenn Hamburger freiwillig nach München reisen, dann
meist nur einmal im Jahr, und das aus einem guten Grund.
Denn die ganze Welt sagt Prost, wenn die Wiesn, das
Oktoberfest, 200 Jahre alt wird. JENS MEYER-ODEWALD
feiert die Mutter aller Feste schon einmal vor und zurück.
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA
das Königshaus hatte Gefallen gefunden. Somit begann eine Tradition, die bis heute so ganz nach dem
Gusto des Volkes ist. Vier Jahre nach Erhebung Bayerns zum Königreich war eine Festivität ins Leben
gerufen, die zwei Jahrhunderte später weltweit einmaligen Ruf genießt und dokumentiert, dass man in
deutschen Landen sehr wohl sehr zünftig feiern kann.
Genau genommen war dies nur 177-mal der Fall. Wegen fünf Kriegen, während einer Choleraepidemie
und in den Inflationsjahren 1923/24 musste die Mutter aller Volksfeste abgesagt werden. Vor 30 Jahren
dann der Schock. Am 26. September 1980 wurden
durch eine Bombe am Haupteingang 13 Menschen in
den Tod gerissen und über 200 verletzt. Der rechtsradikale Student Gundolf Köhler kommt bei dem Attentat selber um. Bis heute wird über Motive und
Hintermänner spekuliert. Seither gelten strengste
Sicherheitsvorkehrungen. Rund 300 Polizisten werden auf der Geburtstags-Wiesn vor Ort sein.
Z
um Jubiläum wurde das Party-Areal erweitert;
zudem währt das Oktoberfest 17 Tage und somit
einen mehr als üblich. Aber nicht, weil das „Historische Oktoberfest“ bereits am Freitag eröffnete –
zum 200. Geburtstag soll die Wiesn erst am Montag,
den 4. Oktober entspannt ausklingen. Wie immer
werden weit mehr als fünf Millionen Besucher erwartet, ein Großteil aus dem Ausland. Also aus Hamburg,
Preußen und aller Welt. Wer am Abend einen guten
Tisch in einem der begehrten 14 Großfestzelte reservieren darf (!!!), zählt zu den Glückskindern.
Bei so viel Dusel fallen üppige Tarife kaum ins Gewicht. Der Preis einer Maß Bier, von jeher ein Politikum Bavariae mit höchstem Zündstoff, liegt im Jubiläumsjahr wohl zwischen 8,30 und 8,90 Euro – rund
30 Cent mehr als 2009. Professionelle Schankkellner
schaffen es, den Liter Gerstenkaltschale in 1,5 Sekunden ins Glas oder in den Humpen zischen zu lassen.
Sehr zum Verdruss penibler Mitbürger, die sich im
„Verein gegen betrügerisches Einschenken“ organisiert haben und mit Maßband aufmarschieren. Es
gelte, die deutsche Schankmoral zu schützen. Jawoll!
Schwund allerdings ist überall – und im Humpen
ganz besonders. So profitieren zumindest die 1600
Kellnerinnen auf der Wiesn von einem gewissen
Aderlass. Gut sechs Millionen Maß schleppen sie in
diesen tollen 17 Tagen an die hölzernen Biertische
und müssen leider zu fortgeschrittener Stunde feststellen, dass bisweilen auch „o’grapscht is“ – die ortsübliche Umschreibung für sexuelle Belästigung.
Mehr Ordnungskräfte denn je und eine Art „Sittenpolizei“ sollen für halbwegs geordnete Zustände sorgen.
Ein Prosit der Gemütlichkeit.
D
ie Festwirte, in der Regel gestandene Mannsleut mit ansehnlichem Vermögen und PromiStatus in der Stadt, mutierten zwischenzeitlich
zu Großunternehmern. So startete Schottenhamel
1867 mit einer kleinen Bierbude und 50 Sitzplätzen,
das Zelt heute kostete über zwei Millionen Euro und
bietet 10000 Zechern Platz. 64 Ordner stehen bereit.
Insgesamt schaffen 12 000 Mitarbeiter auf der 31
Hektar großen Wiesn. Gut 600000 knusprige Hendl
werden regelmäßig verspeist, satte 60000 Schweinshaxen … Dem klammen Stadtsäckl tut’s gut. 2009 betrug der Wirtschaftswert des Spektakels binnen 16
Tagen unter dem Strich 955 Millionen Euro; heuer
wird wohl die Milliardengrenze geknackt.
Aber es gibt auch rund 80 normale Fahrgeschäfte,
vom Teufelsrad bis zur Teufelswand. Insgesamt 200
Schausteller bieten den auch vom Dom bekannten
Schnickschnack, von Aal über Lebkuchenherzen und
Liebesäpfel bis Zuckerwatte. Doch, ganz ehrlich, deswegen kommen sie vielleicht aus der Landeshauptstadt, aber nicht von weit her. Auf den Tischen tanzen
wollen sie, zum Donauwalzer schunkeln, zur Münchner Freiheit steppen, zum Bayerischen Defiliermarsch
die Arme in die Höhe reißen. Mit Pauken, Trompeten
und Blashorn lautstark versacken, das geht so lustvoll
nur auf der Wiesn.
S
ehen und gesehen werden zählt zum guten Ton.
Bayern Münchens Profis lümmeln sich in Leder
in abgetrennten Separees, Verona Pooth ist immer wieder da, der Edmund natürlich, auch Boris,
Effe und seine Ex-Ex, Paris Hilton gar. Ach ja, ebenso
der Lothar, logo, oder Giulia Siegel, Schreck lass nach.
Auch für sie gilt das eherne Gesetz: Die letzte Runde
muss um 22.30 Uhr geordert werden. Um 23.30 ist
endgültig Abpfiff. Wer noch kann, schleppt sich zur
„After Wiesn“ – vor allem in Michael Käfers PromiDisco P1, das Kenner nur das „Oanser“ nennen.
Ein Geheimnis sorgt 2010 für zusätzliche Spannung. Die Braumeister der sechs Münchner Brauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten brauen zum 200. Geburtstag gemeinsam ein historisches Oktoberfest-Bier, das
aus Holzfässern gezapft und in Steinkrügen serviert
wird. Das Rezept preiszugeben gliche Hochverrat.
Beim Brauertag 2010 schworen die sechs Meister einen heiligen Eid, es für alle Zeiten geheim zu halten.
Wer auf den Geschmack gekommen ist und in
Hamburg nachtanken möchte, muss Kompromisse
eingehen. Wenn in München, oje, alles vorbei ist,
steigt in der Fischauktionshalle das „Hamburger Oktoberfest“. Motto: „Feiern wie die Bayern.“ A bisserl
neidisch san mia eben scho.
SERVICE & LEKTÜRE
» Kurztrip zum Oktoberfest.
2-Tage-Reise. Die Partytour zur
Wiesn! Ein ganzer Tag Brezn, Hendl
und Bier! Ab Hamburg schon
ab 75 Euro. Termine: 24.9. und
1.10.2010, Tel. 32 09 32,
www.rainbowtours.de
» Flüge ab Hamburg nach
München mit Air Berlin. Hinflug
ab 72 Euro, www.airberlin.com
» Bahn Nachtzug von Hamburg
nach München ab 129, „Sparpreis“
ab 79 Euro, www.nachtzugreise.de
» Tourismusamt München. Hotelreservierung: Tel. 089/23 39 65 50,
www.muenchen.de
» Gebrauchsanweisung für das
Münchner Oktoberfest. Kabarettist Bruno Jonas hat eine süffige
Geschichte rund um Bierzelte, die
Prominentenbox oder das Bio-Hendl
verfaßt. Auch nach der Wiesn noch
gut zu lesen. Piper, 19,95 Euro.
» Oktoberfest: „Trachten, Bier
und Achterbahnen. Dirndls, Beer
and Rollercoasters“. Bildband
der New Yorker Fotografin Marden
Smith. Terra magica Verlag, Februar
2010, 120 Seiten, 16,95 Euro.
» Wiesngeschichten. Eine Lesung
mit Musik. Gerhard Polt erlebt
Unglaubliches in der Geisterbahn
und Jan Weiler erzählt, was es mit
dem „Italiener-Wochenende“ auf
sich hat. Hörverlag, 14,95 Euro.
» Oktoberfest Survival Guide.
Historie, Traditionen,
Zelttypologie, Karusselltipps, die größten
Wiesn-Hits und das
Oktoberfestvokabular:
ein perfekter All-Inclusive-Guide. Pendo Verl.,
7,95 Euro, 176 Seiten.
VIII
› STIL & LEBEN
Sonnabend / Sonntag, 18. / 19. September 2010
HANDGEMACHT
Schönere
Lebenskunst
FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT
Persönlich: Die
Münchner Architektin
Irina Hultzsch, 32,
zeichnet am liebsten
ihre „Milchmädchen“.
„Liebe zum Material“ lautet das Credo von
Irina Hultzsch, 32, die als „Milchmädchen“ am
Lehmweg ungewöhnliche Accessoires anbietet.
D
STEPHAN PLESS, 33, ist Neurobiologe und lebt mit seiner Freundin, der
Grafikdesignerin Christina Lauer, 33,
seit knapp zwei Jahren in Vancouver.
Als wir nach drei Jahren im ganzjährig tropischen Brisbane, Australien, im spätherbstlichen Vancouver ankamen, war zunächst von
allen Versprechungen der Stadt
nicht viel zu spüren: Die Begrüßung fiel recht hanseatisch aus –
nasskalter Regen, wochenlang.
TEXT: VANESSA SEIFERT • FOTOS: THOMAS LEIDIG
ie Rechnung ist für „Milchmädchen“ aufgegangen.
Denn für ihr gleichnamiges, zauberhaftes Lädchen
am Lehmweg ist die Münchnerin Irina Hultzsch
vor drei Jahren von der Isar an die Elbe gezogen. „Die Hamburger sind weltoffen und leichter für außergewöhnliche
Produkte junger internationaler Designer zu begeistern“,
sagt die 32-Jährige. „Deshalb wollte ich hier mein Geschäft
eröffnen.“ Mindestens 20 Kunden schauen sich mittlerweile jeden Tag bei ihr auf 60 Quadratmetern in den liebevoll
dekorierten weißen Holzregalen um.
Grußkarten, Handtaschen, Hausschuhe, Schlüsselanhänger, Schmuck, Stofftiere, Wohnaccessoires – bei Irina
Hultzsch gibt es „lauter Dinge, die das Leben schöner machen“. Und die auch dann Freude bereiten, wenn man sie
nicht für sich selbst kauft, sondern für gute Freunde. „Das
schönste Kompliment ist für mich, wenn die Kunden wiederkommen und berichten, wie gut ein Geschenk angekommen ist“, sagt Irina Hultzsch, die das Geschäft allein führt
und an sechs Tagen in der Woche dort Designartikel verkauft. Deren Gütesiegel: Sie sind allesamt mit Liebe zum
Material handgefertigt, in Deutschland produziert und
größtenteils von Kreativen entworfen, die Irina Hultzsch
persönlich kennt.
Sie selbst ist Architektin und hat fünf Jahre lang Wohnhäuser entworfen. „Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich
lieber praktisch arbeite, statt die Theorie zu planen.“ Die
Wahl-Eppendorferin zeichnet immer noch – nur eben keine
Häuserskizzen, sondern Strichmädchen, oder in ihren Worten: Milchmädchen. Diese Zeichnungen, die Irina Hultzsch
meist abends zu Hause „in Ruhe“ auf Papier bringt, zieren
beispielsweise Handtaschen aus romantisch gemustertem
Möbelstoff (außen) und Filz (innen), die sie in ihrem Laden
verkauft. Die Hand fürs Werk hat Irina Hultzsch zweifelsohne, die Zeit leider nicht mehr so richtig. „Aber wenn ich in
einem Trödelladen alte Bettwäsche entdecke, dann kaufe
ich sie – und fertige daraus Schlüsselanhänger“, sagt sie und
zeigt auf einige Exemplare aus blau-weiß kariertem Stoff.
So erschien uns anfangs alles sehr
vertraut und es dauerte eine Weile, bis wir in den Genuss all der
Dinge kamen, die Vancouver so
l(i)ebenswert beliebt machen:
Umrahmt von Bergen, umgeben
von Flüssen und nah beim offenen
Pazifik besteht, sommers
wie winters, kein Mangel
an Outdoor-Spaß. Und
obwohl berufsbedingt
nur selten Zeit für ausgedehnte Erkundungszüge besteht, nutzen wir
die zahlreichen Wander-,
Segel- und Ski-Angebote in
und um Vancouver doch so oft wie
möglich. Weniger zeitintensiv,
aber nicht weniger lohnend ist da
die Erkundung der hervorragenden lokalen Restaurantwelt, die
dank des extrem hohen Einwandereranteils in dieser Stadt ein
sehr breites Spektrum aufweist.
Potpourri: Auf 60 m² wartet eine wunderbare
Auswahl an handgemachten Accessoires aller Art.
Besonders gefragt seien derzeit die Keramik-Kaffeebecher ( jeweils 38 Euro) ihrer guten Bekannten Sandra
Haischberger aus Wien. „Es handelt sich um so genannte
Idol-Becher, denn jeden einzelnen ziert eine ganz bekannte
Liedzeile.“ So kann man morgens also schon mit Frank
Sinatra oder David Bowie („We can be heroes just for one
day“) in den Tag starten – und zwar ganz ohne Musik. Auch
die personalisierten Windlichter, die die Designerin auf
Wunsch mit Namen und Botschaften verziert, kommen an.
Auch ein Schuhregal gibt es bei „Milchmädchen“. Darin:
„Puschn“, wie diese Marke Filz-Pantoffeln (ab 43 Euro)
heißt. Entworfen hat sie die Potsdamer Designerin Meike
Böhme, die ihre bunten Hausschuhe (gibt es auch in der
ausgefallenen Ballett-Variante „Plié“) in kleinen ostdeutschen Manufakturen produzieren lässt. „Es sind Familienbetriebe, die teils wirklich ums Überleben kämpfen mussten“, sagt Irina Hultzsch. Dass ihnen jetzt so zu neuen Auf-
trägen verholfen werde, dass es auch um einen sozialen
Gedanken gehe, das gefällt ihr. „Ich lege auf jeden Fall Wert
darauf, dass hierzulande produziert wird.“
Gilt übrigens auch für „Bernd“. Ein Stofftier (21 Euro),
das laut umgehängtem Schild ein „neues Zuhause“ sucht.
Eine junge Mutter aus Trier näht das Plüschkerlchen, das in
zwei Größen erhältlich ist. Manchmal kommen die jungen
Designer, deren Produkte Irina Hultzsch verkauft, auch am
Lehmweg vorbei. „Das freut mich ebenso wie Kunden, die
mich aus München kennen und bei einem Hamburg-Besuch
mal eben vorbeischauen.“ Um den filigranen vergoldeten
Schmuck der Designerin Maria Over oder die Sitzkissen
„Flocks“ der Niederländerin Christien Meindertsma zu bewundern. Wer das nicht mal eben kann, der findet alle Produkte auch online. „Das Beste ist aber natürlich“, sagt Irina
Hultzsch, „man schaut persönlich vorbei und lässt sich inspirieren.“ Von den Dingen, die das Leben schöner machen.
Kontakt
» Milchmädchen, Lehmweg 47,
20251 Hamburg, Mo – Fr 11 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, Tel. 83 98 10 22,
www.milchmaedchen-design.de
SCHILLERS
STADTGEFLÜSTER
Eine „Frau“ sieht rot
Wirklich
richtig
nett
Unternehmerin und Drag-Queen Olivia Jones
läßt es rot leuchten, schwört auf gelackte High
Heels und takelt sich mit Theaterschminke auf.
Theater-Make-up: Kryolan
HD Micro Foundation Sheer
Tan, gesehen bei Kryolan
City, Bleichenbrücke 11,
um 30 Euro.
High Heels „Marylla“
(Absatzhöhe 10 cm),
gesehen bei Blicker, Reeperbahn 143, um 100 Euro.
Die Wochenvorschau
MONTAG
DIENSTAG
WELTKINDERTAG: Experten
diskutieren: „Was würde das
‚bedingungslose Grundeinkommen‘
für Kinder bewirken?“ Kindertagesstätte Vizelinstr. 48, ab 19 Uhr.
KINDER: Beim Festival HHer
Kindertheater spielen elf Gruppen
bis 27.9. ihre Stücke im Fundus
Theater Hasselbrookstr. 25. Heute:
„Die schöne Stunde“, ab 8 J., 10 Uhr.
BENEFIZ: Rund um Jutta
Hoppes Astrid-Lindgren-Revue
stellt Unicef Projekte vor und ARDKorrespondent Jürgen Webermann
berichtet über Pakistan. Logensaal,
Hamburger Kammerspiele, 18 Uhr.
DEBATTE: „Die neue Unverbindlichkeit – Können die Millenniumsziele noch gerettet werden“ wird in
der Bucerius Law School diskutiert,
Jungiusstr. 6, 18.30 Uhr. Anmeldung:
rene.siebenhaar@welthungerhilfe.de
ett ist der kleine Bruder
von Scheiße, sagen grimmige Menschen, die sich
morgens eine Extraration Zynismus in ihr Müsli rühren,
gegen all die Emotionalitäten,
die da draußen lauern und gegen die es sich zu wappnen
gilt – und man muss ihnen ja doch
ziemlich häufig Recht geben. „Nett“ ist
so selten abendfüllend.
Der „Lieblings-Italiener an der
Ecke“ ist nett. Filterkaffee ist nett. AllInclusive-Urlaub ist nett. Backmischungen sind nett. Tomate-Mozzarella ist nett. Und wer von irgendwem gar
bescheinigt bekommt, „ganz nett“ zu
sein, ist nicht etwa besonders toll, sondern besonders nichtssagend.
Außer manchmal.
Neulich im Fahrstuhl zum Beispiel,
ein älterer, etwas unauffälliger Herr
und ich auf dem Weg nach oben, eine
Frau um die 40 steigt dazu. Die beiden
kennen sich, unterhalten sich kurz, sie
steigt aus, er ruft ihr, tatsächlich ganz
und gar unpeinlich, hinterher: „Und
hübsch sehen Sie heute aus!“ Sie lächelt
überrascht, die Türen schließen sich,
der Herr erklärt sich: „Die mag ich. Die
ist wirklich nett.“ Pause. Mein Stock-
Obwohl jetzt „nur“ noch neun
Flugstunden zwischen uns und
Hamburg liegen, schaffen wir es
leider viel zu selten dorthin. Unsere Freunde und Familien vermissen wir doch sehr. Wir hoffen
daher, in den nächsten Jahren
öfter mal auf ein Fischbrötchen
vorbeischauen zu können.
werk, die Türen öffnen sich, beim Aussteigen ergänzt er leise, fast zu sich
selbst: „Ich kenne überhaupt sehr viele
nette Menschen.“
Wer kann das schon von sich sagen.
Außer manchmal.
Erst vor wenigen Tagen habe ich den
Bus in Richtung Eimsbüttel genommen. Es hat mal wieder geregnet, es
war viel zu früh am Morgen, die meisten Menschen waren unausgeschlafen,
übelgelaunt und grau. Zynismus-Müsli, Familienpackung.
„Moin“, murmelte ich beim Einsteigen ohne große Hoffnung auf Erwiderung und kramte mein Kleingeld
heraus: „Einmal Gärtnerstraße, bitte.“
Der Busfahrer grinste, gab mir die
Fahrkarte und sagte: „Super, da können
wir ja zusammen fahren.“
Ich hatte den Rest der Busfahrt gute
Laune. Nett war das irgendwie, wirklich richtig nett.
MADE IN HAMBURG
ILLUSTRATION: JOSEPHINE WARFELMANN
Sie leben in der Tat
auf großem Fuß und
überragen stets alle
– auch ein Stilmittel?
Selbstverständlich.
Bei 2,30 Meter mit
Deko kann man
sich sicher sein,
dass der eigene
Kopf ständig aus
der Masse herausragt. Ich bin der
Leuchtturm im
Party-Gewühl –
das Gefühl, irgendwo unterzugehen,
kenne ich nicht.
N
FOTOS: RTL2, PR
Wie viel Zeit verbringen Sie mit Make-up?
Bald mehr als „mit ohne“. Ich habe ja eine Persönlichkeitsstörung – manche nehmen dagegen Psychopharmaka, ich
unterhalte damit die Leute. Und da Olivia Jones mit gefühlten 27 Jahren noch ’ne verhältnismäßig junge Fregatte
ist, geht das Auftakeln recht schnell. Zwei Stunden brauche ich dafür, zum Abtakeln eine. Aber solange ich fürs
Abschminken keinen Presslufthammer brauche, ist doch
alles okay, oder?
Leuchte „Lotus“ (rot),
gesehen in Die Wäscherei,
Jarrestr. 58, um 200 Euro.
Kolumnen-Buch
» Hier schreiben im wöchentlichen
Wechsel Maike Schiller und
Joachim Mischke. Ausgewählte
Kolumnen aus dem „magazin“ und
der „Welt“ erscheinen in dem Band
Hamburger Momente, 9,95 Euro.
www.abendblatt.de/shop oder über
Tel. 34 72 65 66.
20.–26. SEPTEMBER
MITTWOCH
Beim Spaziergang durch den
Stanley Park wird die Nähe der
Natur auch im städtischen Alltag
deutlich: Seehunde und Seeotter
auf der Seeseite, Waschbären und
Kanadagänse auf den Wegen und
Bieber in den Teichen – im Nordteil der Stadt sind sogar Schwarzbären kein seltener Anblick.
Unser absolutes Highlight bisher
waren natürlich die Olympischen
Winterspiele. Wir hatten das
Glück, Tickets für ein Langlaufevent und das hier extrem populäre Eishockey ergattern zu können. Wenn’s um den Nationalsport Nummer 1 geht, verlieren
sogar die sonst so freundlich-zurückhaltenden Kanadier öfters
mal die Fassung, und nach dem
Gewinn der Goldmedaille (über
den Erzrivalen USA!) stand die
gesamte Stadt Kopf.
MEIN STYLE-TRIO
Wie richtet sich Hamburgs bekannteste Drag-Queen ein?
Guck mich an, dann weißt du Bescheid. Ich nenn’s mal
„Tuntenbarock“: viel Gold, viel Plüsch, viel Pink und dazu
ein paar nutzlose Gimmicks. Zum Beispiel ’ne Discokugel
und ’ne Nebelmaschine in der Küche, ’nen FitnessWintergarten und ’n goldenes Hirschgeweih an der Wand.
Vancouver
DONNERSTAG
THEATER: „Warteraum Zukunft“,
das sprachlich brillante, hochkomische und mit dem Kleist-Förderpreis
für junge Dramatik prämierte Stück
von Oliver Kluck hat Premiere im
Schauspielhaus, Rangfoyer, 20 Uhr.
MUSIK: 180 Bands treten beim
Reeperbahn Festival in den KiezClubs auf, von Absynthe Minded
bis ZPYZ. Dabei gilt: Die Newcomer
sind die Headliner. Bis 25.9.,
www.reeperbahnfestival.com
FUSSBALL: Der HSV tritt gegen
den VfL Wolfsburg an und ist am
5. Bundesliga-Spieltag klarer Favorit.
Imtech Arena, 20 Uhr.
LESUNG: Cornelia Funke präsentiert gemeinsam mit Rainer
Strecker „Reckless“, ihren ersten
Roman nach der Bestseller-Trilogie
„Tintenherz“. Schauspielhaus, 18 Uhr.
FREITAG
KLASSIK: Kent Nagano dirigiert
das Bayerische Staatsorchester
zu Strauss’ „Metamorphosen“ und
Anton Bruckners „Sinfonie Nr. 7“ in
der Laeiszhalle, 20 Uhr.
STADTFEST: Billstedt feiert das
„BilleVue 4“ mit Lichterkunst,
Folkmusik, Festmeile und u. a. Gunter Gabriel. Bis 26.9., rund um den
Billstedter Markt, www.billevue.de
In Hamburg kann das
Maß zumindest „halbvoll“ sein. Denn der
0,5-Liter-KeramikKrug mit bajuwarisch
stilisiertem HamburgWappen sorgt für
Oktoberfest-Feeling
im Hanse-Look.
Keramik-Krug „Bayerisch glatt“ mit
HH-Wappen, gesehen bei Buddel-Bini,
Lokstedter Weg 68, um 7,50 Euro.
SONNABEND
MESSE: „Du und Deine Welt“
bietet nicht nur „Genusswelt“ und
ein „Gesundheitswochenende“,
sondern auch ein großes Ritterspektakel. Hamburg Messe, bis
3.10., 10 – 18, Do 10 – 19 Uhr.
THEATER: „Hänsel und Gretel“,
eine theatralische Recherche über
Kinderarmut mit Kindern der
Gesamtschule Mümmelmannsberg.
Premiere im Schauspielhaus, 20 Uhr.
SONNTAG
FLOHMARKT: Schöner trödeln
– auf dem Großneumarkt bieten
Anwohner ihre Keller- und Dachbodenfundstücke an. 10 – 17 Uhr.
KONZERT: „Crisis? What Crisis?“
– Supertramp feiern 40 Jahre
Popgeschichte (60 Mio. verkaufte
Alben) mit ihrer Greatest-Hits-Tour
„70 – 10“ in optischer und akustischer Opulenz. O² World, 20 Uhr.