DMW_Qualitätsmessung
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DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 134. Jahrgang | www.thieme-connect.de/ejournals | www.thieme.de/dmw S8 | 13 · 11 · 2009 Supplement Nr. 8 3 Qualitätsmessung und Qualitätsmanagement mit Routinedaten Gast-Herausgeber: PD Dr. T. Mansky, Berlin Prof. Dr. M. Heberer, Basel J. Klauber, Berlin 3 Qualitätsstrategien im Ländervergleich 3 Weiteres Vorgehen in Deutschland 3 Medizinische Qualität als Bewertungskriterium Abstractheft zur gleichnamigen Tagung, Veranstalter: HELIOS Kliniken Universitätsspital Basel AOK-Bundesverband www.thieme-connect.de/ejournals S 299 www.thieme.de/dmw DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift Seiten S297 – S336 · 134. Jahrgang S 8 | 13 · 11 · 2009 Supplement Nr. 8 Editorial S 301 Neue Strategien zur Integration von Qualität in das Versorgungsmanagement Pushing quality in health care management T. Mansky, M. Heberer, J. Klauber Zusammenfassung | Abstract Titelbildvorlage: Stilisierte Darstellung einer Ergebnisgrafik aus dem QSR-Klinikbericht. Für ein bestimmtes Krankheitsbild, hier z.B. Sterblichkeit nach Operation kolorektaler Karzinome, werden die beobachteten Sterblichkeiten zu verschiedenen Zeitpunkten (im ersten Krankenhausaufenthalt, nach 30 Tagen, nach 90 Tagen und nach einem Jahr) als rote Balken dargestellt. Zum Vergleich werden die risikoadjustierten Erwartungswerte als blaue Punkte mit 95%-Vertrauensbereich ausgewiesen. Wenn es keine Überschneidung von beobachteter Sterblichkeit und dem Vertrauensbereich des Erwartungswertes gibt, dann weicht das Klinikergebnis signifikant vom Bundesdurchschnitt ab, in diesem Fall ist es z.B. nach 90 Tagen und 1 Jahr besser als der Bundesdurchschnitt. S 305 Perspectives on current uses of the AHRQ quality indicators and future development Anwendungsfelder der AHRQ-Qualitätsindikatoren und zukünftige Entwicklungen J. Bott S 306 Evaluating quality indicators: The US experience Evaluierung von Qualitätsindikatoren: Erfahrungen in den USA S. Mattke S 307 Qualitätsstrategie für das österreichische Gesundheitswesen Austrian strategy for quality in health care E.-M. Baumer S 308 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung in Österreich Use of administrative datasets for outcome quality assessment G. Fülöp S 309 Qualitätsmanagement der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding Quality management within the Lower Austrian hospital sector R. Griessner S 310 Anwendung von Qualitätskennzahlen in den Niederösterreichischen Landeskliniken The application of quality indicators within the Lower Austrian hospital sector F. Fuchs S 311 Qualitätsverbesserungen durch den Strukturierten Dialog? Better quality in health care with the „Structured Dialogue“? B. Misselwitz S 312 Praxiserfahrungen aus dem IQM-Projekt aus Sicht einer Universitätsklinik First steps and experiences with the IQM-project – the point of view of a university hospital M. Eberlein-Gonska S 313 Praxiserfahrung mit dem IQM-Projekt aus Sicht eines freigemeinnützigen Trägers Practical experience of a non-profit hospital with quality indicators of the IQM-project C. Scheu S 314 Wie erzielen wir Verbesserungen im klinischen Alltag? How to achieve improvements in daily practice? J. Zacher S 315 Aktueller Stand und weitere Entwicklung des Projektes „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) Current status and future development of the project „Quality Assurance using Administrative Data“ (QSR) G. Heller S 316 Qualitätsmessung und qualitätsorientierte Vergütung aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes Measurement of Quality and Pay for Performance – the perspective of the GKV-Spitzenverband (National Association of Statutory Health Insurance Funds) W.-D. Leber www.thieme-connect.de/ejournals www.thieme.de/dmw DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift S8 | 13 · 11 · 2009 Seiten S297 – S336 · 134. Jahrgang S 317 Erfahrungen und Konzepte der AOK Hessen Experiences and conception in the compulsory health insurance (AOK Hessen) T. Göbel S 318 Elektive Endoprothetik – Patientensteuerung nach Qualitätsergebnissen: Projekte der AOK Rheinland/Hamburg Guiding patients according to quality results – projects of the AOK Rheinland/Hamburg M. Mohrmann S 319 Qualitätsdaten als Grundlage für Vertragswettbewerb Quality as a requirement for managed care K. Rupp S 321 Pay for Performance: Aus Sicht von spectrum|K ein geeignetes Instrument für Qualitätsverbesserungen im Gesundheitssystem Pay for Performance: a business case for quality improvement R. Leuschner S 322 Pay for Performance: Was ist machbar? – Sicht der Bundesärztekammer Pay for Performance: What is feasible? From the point of view of the German Medical Association R. Klakow-Franck S 323 The impact of the UK Quality and Outcomes Framework (QOF) on general practice quality of care Einfluss des Quality and Outcomes Framework (QOF) auf die Qualität der ambulanten Versorgung in Großbritannien S. Campbell S 324 Reduction of Health Care Costs by Utilization of High Quality Medical Care Senkung von Versicherungsausgaben durch den Einkauf medizinischer Leistungen bei Anbietern hoher Qualität D. F. Crowder S 325 Pay for Performance – What are the options? Pay for Performance – Welche Varianten wären denkbar? T. Mansky S 327 Patientenzufriedenheit im QMR-Kontext: Modell, Methode und Ergebnisse Patient assessment of hospital quality and performance M. Heberer, C. Depner, A. Prengel, C. Abshagen, M. Bergman S 328 Der neue Krankenhausnavigator der AOK auf Basis der „Weissen Liste“ The new hospital-navigator of the AOK based on the „Weisse Liste“ A. Böcker, S. Schmidt-Kaehler S 329 Können/müssen/sollten die Ergebnisse fachlich sinnvoller medizinischer Qualitätsindikatoren dem Patienten vermittelt werden – wenn ja, wie? How to communicate results of quality indicators to the patient? W.-D. Trenner S 330 Pay for Performance in der stationären Versorgung – Probleme und Lösungen Pay for performance in inpatient care – problems and solutions J. Malzahn S 331 Wohin steuert die Qualitätssicherung in Deutschland? Quality assurance in Germany – where are we heading to? J. Siebig S 332 Programm S 335 Impressum Editorial Neue Strategien zur Integration von Qualität in das Versorgungsmanagement Die medizinische Versorgungsqualität in den Industriestaaten hat ein sehr hohes Niveau erreicht. Dennoch ist unbestritten, dass es nach wie vor Unterschiede in der Ergebnisqualität und damit auch weiteres Verbesserungspotenzial gibt [5]. Dies betrifft einerseits das „Outcome“ bei wichtigen, schweren Krankheitsbildern oder Operationen, bei denen in den letzten Jahren gezeigt werden konnte, dass die Einhaltung von Leitlinien und damit die medizinisch adäquate Prozessorganisation das Ergebnis – beispielsweise in Form der Sterblichkeit – erheblich beeinflussen kann [3]. Aber auch bei Krankheitsbildern und Eingriffen mit niedrigem Risiko lässt sich die Rate der seltenen Todesfälle weiter reduzieren. Bei letzteren ist in diesem Zusammenhang eher von Patientensicherheit die Rede, letztlich ist aber auch diese eine Form der Ergebnisqualität. Es besteht ein weitgehender Konsens, dass die Zahl der vermeidbaren Todesfälle im Krankenhaus in Deutschland insgesamt jährlich zwischen 20000 und 40000 liegen dürfte. Diese Zahl ist ein Vielfaches der 4467 Todesopfer im Straßenverkehr. Die Notwendigkeit für weitere Qualitätsverbesserungen ist daher auch in den entwickelten Ländern gegeben. Die Methoden zur Messung der Ergebnisqualität konnten in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt werden. International zeichnet sich ab, dass insbesondere im stationären Bereich die medizinischen Informationen, die vor allem im Rahmen der Abrechnungsdaten (DRG) erfasst und gemeldet werden, zunehmend auch für die Qualitätsmessung genutzt werden. In den USA wurden von der „Agency for Healthcare Research and Quality“ (AHRQ) entsprechende Indikatoren entwickelt, in Deutschland haben die Helios Kliniken die Entwicklung eigener, noch detaillierterer Kennzahlen vorangetrieben. Letztere haben Eingang in entsprechende Aktivitäten in der Schweiz und Österreich gefunden [2]. In Deutschland wird die Weiterentwicklung und Nutzung der Ergebnisindikatoren von der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) gefördert. Basierend auf den Erfahrungen der Helios Kliniken, die zeigen, dass Managementmethoden einen direkten Einfluss auf die Ergebnisqualität haben können [4], wird diese Initiative vor allem die Integration der Qualitätsmessung und der Qualitätsverbesserung in das Krankenhausmanagement vorantreiben. Hierzu gehört insbesondere die Weiterentwicklung der Peer-Review- Verfahren. In einem Gemeinschaftsprojekt des AOK Bundesverbandes, des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), des Forschungs- und Entwicklungsinstituts für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt (FEISA) und der Helios Kliniken wurden in Deutschland ferner erstmals sektor-übergreifende Methoden zur Messung von Langzeitergebnissen aus den Daten der Krankenkassen entwickelt [1]. Ein QSR-Klinikbericht steht zur Verfügung, der interessierte Kliniken über Langzeitergebnisse ihrer Behandlung informiert. Durch das WIdO wurde unlängst die Entwicklung von Qualitätsindizes vorangetrieben um Ergebnisqualität breiter zu erfassen und auch bei Kliniken mit kleinen Fallzahlen sicher und reliabel beurteilen zu können. Die AOK arbeitet an verschiedenen Stellen an der Nutzbarmachung von QSR-Informationen zur Ergebnisqualität sowohl für Versicherten- und Patienteninformation als auch im Kontext von Versorgungsverträgen. Die verschiedenen neuen Methoden sind geeignet, um bestehende, bewährte Ansätze zur Sicherung der Strukturqualität zu ergänzen und zu erweitern. Einige Verfahren zur Messung von Prozess-Schritten können sie möglicherweise sogar im Sinne einer weiter gefassten Ergebnisorientierung ersetzen. Hinsichtlich der Strukturqualität sei beispielsweise auf die Vereinbarungen nach §135(2) SGB V verwiesen. Diese stellen gerade bei neuen Verfahren die Mindestqualität sicher und sind ferner im Sinne eines „Ja/Nein“Ansatzes (erfüllt/nicht erfüllt) auch jetzt schon vergütungsrelevant. „Pay for Performance (P4P)“ findet also in diesem Sinne hier, wie auch im Zusammenhang mit manchen anderen Vorgaben im Gesundheitswesen, bereits statt, auch wenn dies oft nicht unter diesem Aspekt wahrgenommen wird. Vor dem Hintergrund der neueren Möglichkeiten stellt sich die Frage, wie sich die nationalen Qualitätsstrategien künftig entwickeln werden. Unsere Tagung wird neben aktuellen Berichten aus den USA vor allem die Ansätze aus der Schweiz, Österreich und Deutschland vorstellen. Für Deutschland wird natürlich insbesondere die weitere Entwicklung nach den Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Debatte stehen. Die Entwicklung von geeigneten Methoden für „Pay for Performance“ wird international als eines der wichtigen Themen bei der Weiterentwicklung der Vergütungssysteme gesehen [7]. Bis T. Mansky 1 M. Heberer 2 J. Klauber 3 Qualitätsmanagement Institut 1HELIOS Kliniken 2Universitätsspital Basel 3Wissenschaftliches Institut der AOK Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242686 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S301–S302 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz PD Dr. Thomas Mansky Leiter Medizinische Entwicklung HELIOS Kliniken Friedrichstr. 136 10117 Berlin Tel. 030/521 321-140 eMail thomas.mansky@ helios-kliniken.de S 301 S 302 Editorial jetzt wirken sich aber Ergebnismessungen in Deutschland und den Nachbarländern weder auf die Krankenhausvergütung noch auf die Versorgungssteuerung aus, auch wenn sie mittelbar durchaus Patienten- und Zuweiserentscheidungen beeinflussen können. Sie werden daher in den Fachzeitschriften und vielfach auch bei den Leistungserbringern oft nur der Rubrik „Marketingaktivitäten“ zugeordnet. Dies ist angesichts der eingangs dargestellten medizinischen Bedeutung des Themas unzureichend. Es stellt sich daher die Frage, ob, wann und in welcher Form Ergebniskennzahlen Eingang in die Vergütung finden könnten. Dazu sollen am zweiten Tag Erfahrungen der Krankenkassen mit bisherigen Projekten, beispielsweise im Rahmen von Verträgen der integrierten Versorgung, mögliche künftige Konzepte der Kassen, der Bundesärztekammer und wichtiger anderer Beteiligter sowie auch einige ausgewählte internationale Projekte vorgestellt werden. diger Problembereich. Angesichts einer immer größeren „Informationsvernebelung“ in den gesetzlichen Qualitätsberichten, die jüngst im „Petrophagenextraktor“ eine würdige, selbst-satirische Kommentierung fand [6], stellen wir in einem Vortragsblock die Frage in den Mittelpunkt, ob und wie es gelingen kann, Patienten und Versicherte über fachlich wesentliche medizinische Ergebnisse angemessen zu informieren. Wir hoffen, auch in diesem Jahr mit einem auf aktuelle strategische Fragestellungen ausgerichteten Exzerpt aus den vielfältigen Aktivitäten im Bereich des Qualitätsmanagements wieder ein Forum für Innovation, Information und Meinungsbildung an der Schnittstelle von medizinischer Qualität, Krankenhausmangement und Vergütungssystematik bieten zu können. Neben den institutionellen Verfahren ist die Vermittlung wichtiger medizinischer Ergebniskennzahlen an Versicherte bzw. Patienten und Angehörige ein eigenstän- PD Dr. Thomas Mansky HELIOS Kliniken Prof. Dr. Michael Heberer Universitätsspital Basel Literatur 1 AOK-Bundesverband, Forschungs- und Entwicklungsinstitut für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt (FEISA), HELIOS Kliniken, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO). Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR) – Abschlussbericht. Bonn: WIdO, 2007 2 Bundesamt für Gesundheit BAG. Qualitätsindikatoren der Schweizer Akutspitäler 2006. Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2009 3 Peterson ED et al. Association Between Hospital Process Performance and Outcomes Among Patients With Acute Coronary Syndromes. JAMA 2006; 295: 1912–1920 4 HELIOS Kliniken Gruppe. Ergebnisqualität sicher messen und aktiv verbessern – Erfahrungen. Medizinischer Jahresbericht 2006/2007. Berlin: HELIOS Kliniken, 2008 5 Kohn LT, Corigan JM, Donaldson MS. (Ed.) To err is human – Building a safer health system. Washington D.C.: Institute of medicine, 1999 6 Krause T. Randnotiz. Deutsches Ärzteblatt 2009; 106 (38): A1815 7 Porter ME, Olmsted Teisberg E. Redefining Health Care. Creating Value-Based Competition on Results. Boston: Harvard Business School Publishing, 2006 Jürgen Klauber Wissenschaftliches Institut der AOK Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S301–S302 · T. Mansky et al., Neue Strategien zur … Editorial Pushing quality in health care management Although the quality of medical services in the industrialized countries is very high, there are still considerable differences in outcome and thus there is a potential for improvement [5]. On the one hand, this is true for important complex diseases and procedures: it has been shown, that the adherence to guidelines and an appropriate organization of medical processes can influence outcome, for example mortality, significantly [3]. On the other hand, the rate of rare fatal events in low risk procedures can also be further reduced. The latter are often seen as a patient safety issue, but they are also a form of outcome. There is a wide consensus that the number of avoidable deaths in German hospitals might amount to between 20000 and 40000 per year. This is, for example, a multiple of the 4467 deaths from road accidents in Germany in 2008. Therefore, undoubtedly there is a necessity for further improvement of outcome in medicine. The methods for measuring outcome have greatly improved in recent years. In many countries there is a tendency to use administrative data for routine outcome measurement at least for inpatient treatments. In most countries these data contain important medical information on diagnoses and procedures. This is especially true, if inpatient cases are reimbursed by DRG’s. The information is usually available to providers as well as to payers. In the USA, the Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ) has developed indicators, which can be used with such data. In Germany, the Helios hospital group has developed a German set of even more detailed indicators. These have also been used as a basis for measuring quality in Switzerland and Austria [2]. In Germany the further evolvement of these indicators and their use for hospital management is an objective of the Initiative Qualitätsmedizin (IQM) which currently includes more than 100 hospitals. Based on the experience of the Helios hospital group that management methods can influence outcome [4], the initiative will especially be interested in advancing peer review methods in order to improve processes where problems have been identified via outcome indicators. Furthermore, in a joint project of the Federal Association of the largest statutory health insurance company, the AOK-Bundesverband, and the AOK Research Institute (WIdO), the Helios hospital group and the research institute Forschungsund Entwicklungsinstitut für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt (FEISA) have developed new methods for measuring long term outcomes based on administrative data of the insurance companies [1]. Hospitals can obtain reports based on these new methods from the AOK, which provide information on their individual long-term outcome. The WIdO has also developed new aggregate indicators for better and more reliable information about outcomes even in hospitals with smaller case numbers. In diverse projects, the AOK will promote the use of outcome information for patients as well as in contracting. T. Mansky 1 M. Heberer 2 J. Klauber 3 Qualitätsmanagement The various new methods are suitable for complementing existing methods for structural quality assurance in medicine. Some process indicators used in federal quality control projects might even be replaced by a wider approach of measuring outcome instead. Structural and process related guidelines in Germany are far advanced in many cases. The introduction of new medical procedures, for example, is often accompanied by federal regulations concerning minimum requirements for their implementation. Although not recognized as such, this like some other German regulations is already a special variety of pay for performance as a reimbursable / not reimbursable (e.g. ‘it’s all or nothing’) approach. The new methods described above create new options for health policy. Thus the question arises in which direction the national strategies for quality in health care will proceed. Our conference will give an overview of strategies in the USA, Switzerland, Austria and Germany. In Germany, a new federal institute responsible for developing and measuring quality indicators has been commissioned by the regulating body (‘Gemeinsamer Bundesausschuss’). The new concepts behind that decision will be of great interest for the audience. Internationally the development of appropriate pay for performance (P4P) methods is one of the major topics for further progress of reimbursement methods in medicine [7]. Up to now, measuring outcome has no influence on hospital reimbursement in Germany or the neighbouring countries. Thus, quality is often seen as a marketing activity only. With respect to the severe consequences of impaired quality, however, this view is insufficient. The question is, wether quality can become a part of the reimbursement system. Therefore on the second day we will present the current experience of German statutory Institut 1HELIOS Kliniken 2Universitätsspital Basel 3Wissenschaftliches Institut der AOK Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242687 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S303–S304 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz PD Dr. Thomas Mansky Abteilungsleiter Medizinische Entwicklung HELIOS Kliniken Friedrichstr. 136 10117 Berlin Tel. 030/521 321-140 eMail thomas.mansky@ helios.kliniken.de S 303 S 304 Editorial health insurance companies with P4P models as well as future concepts of insurance companies, the chamber of physicians and other experts. Furthermore, some international examples for P4P will be presented. Besides institutional methods for measuring and improving quality in medicine, a major question is how to inform and educate the patient (or the insuree from the perspective of insurance companies) about understanding important medical outcome numbers. The latest obligatory quality reports in Germany have focused on the very details of hospital structures, thereby obscuring rather than illuminating the real facts of medical outcome. Therefore, we will adress the question of how to inform patients about outcome. Our conference highlights important strategic questions from the wide area of quality measurement and management. We hope that it will contribute to innovation, information and decision making at the intersection of medical quality, hospital management and reimbursement. Literatur 1 AOK-Bundesverband, Forschungs- und Entwicklungsinstitut für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt (FEISA), HELIOS Kliniken, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO). Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR) – Abschlussbericht. Bonn: WIdO, 2007 2 Bundesamt für Gesundheit BAG. Qualitätsindikatoren der Schweizer Akutspitäler 2006. Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2009 3 Peterson ED et al. Association Between Hospital Process Performance and Outcomes Among Patients With Acute Coronary Syndromes. JAMA 2006; 295: 1912–1920 4 HELIOS Kliniken Gruppe. Ergebnisqualität sicher messen und aktiv verbessern – Erfahrungen. Medizinischer Jahresbericht 2006/2007. Berlin: HELIOS Kliniken, 2008 5 Kohn LT, Corigan JM, Donaldson MS. (Ed.) To err is human – Building a safer health system. Washington D.C.: Institute of medicine, 1999 6 Krause T. Randnotiz. Deutsches Ärzteblatt 2009; 106 (38): A1815 7 Porter ME, Olmsted Teisberg E. Redefining Health Care. Creating Value-Based Competition on Results. Boston: Harvard Business School Publishing, 2006 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S303–S304 · T. Mansky et al., Pushing Quality in … Abstract | Zusammenfassung Perspectives on current uses of the AHRQ quality indicators and future development The Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ) is the lead United States Federal agency charged with improving the quality, safety, efficiency, and effectiveness of health care for all Americans. The AHRQ supports health services research that will improve the quality of health care and promote evidence-based decision-making. The AHRQ Quality Indicators (AHRQ QIs), which are based on administrative data, were initially designed for quality tracking and improvement and are extensively used for these purposes. While the focus of initial measure development was not on hospital-level comparative measurement, the increased demand for such metrics in a time of growing quality concerns has led to their adaptation and adoption for these purposes. Currently, the three primary uses of the AHRQ QIs are for the following: 1. Quality assessment and improvement; 2. Public Reporting; and 3. Quality based purchasing (commonly known as „pay for performance“ in the United States) Use of the AHRQ QIs for quality assessment and improvement is being applied by various entities at a variety of levels of measurement. For example, States use the measures to understand performance in a number of clinical areas in aggregate on the State level as well as at a more granular level, such as the county. A number of State hospital organizations and health care systems measure the AHRQ QIs at the hospital level and report the results back to their affiliated hospitals for their use in quality monitoring and improvement. Public reporting at the hospital level has flourished in recent years. The AHRQ QIs play a prominent role in a number of public reports. Through public reports of hospital level performance in 16 states currently, over half of the United States population has access to quality information on hospitals in their state. Increasingly purchasers of health care (private purchasers, health plans, Medicare) are linking a portion of the payment to quality. Payment is used to recognize high performance, such as reaching a set standard in a risk adjusted complication rate. More recently payment is also being used to reward improvement, such as a hospital experiencing a lower risk adjusted mortality rate from the prior year to the current year. The AHRQ QIs are being used by a number of organizations in their quality based purchasing system. There is a continuous effort to revise, update and improve the AHRQ QIs as the science of measurement and the data evolve. A recent example is in regard to the availability of present on admission (POA) indications for all diagnosis codes in the administrative record. The addition of POA indications has great potential to increase the precision of the measurement of adverse outcomes of care. The ARHQ QIs presently include a methodology to incorporate POA indications. J. Bott Qualitätsmanagement Keywords quality indicators measurement q q q Schlüsselwörter q Qualität q Indikatoren q Qualitätsmessung In addition to ongoing refinement efforts of the measures is the expansion and adaptation of the existing measure sets. At the present time there are four AHRQ QI modules: 1) Inpatient Quality Indicators (IQIs), 2) Patient Safety Indicators (PSIs), 3) Pediatric Quality Indicators (PDIs), and 4) Prevention Quality Indictors (PQIs). Future work include the addition of the following AHRQ QI modules: 1) efficiency measures, 2) care coordination measures, 3) Emergency Department PSIs, 4) Emergency Department PQIs, 5) PQIs for the Medicaid Home and Community Based Services program, and 6) Health Plan PQIs. Author’s declaration: The author does not have any financial interests or conflicts of interest relevant to the subject of this manuscript. Institut Agency for Healthcare Research and Quality, Center for Delivery, Organization and Markets, Rockville, USA Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242661 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S305 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz John Bott AHRQ Quality Indicators Measure Expert On-site independent consultant in support of the AHRQ Quality Indicators Agency for Healthcare Research and Quality Center for Delivery, Organization and Markets 540 Gaither Road Rockville, MD 20850 Tel. +1 301 427 1317 eMail john.bott@ahrq.hhs.gov S 305 S 306 Abstract | Zusammenfassung Evaluating quality indicators: The US experience S. Mattke Qualitätsmanagement Keywords quality indicators public reporting pay for performance hospital care q q q q Schlüsselwörter Qualitätsindikatoren Veröffentlichung Pay for Performance Krankenhausversorgung q q q q Policymakers and practioners are increasingly interested in the use of quality indicators to measure performance of healthcare providers in public reporting and pay for performance (P4P) schemes but the available evidence is limited. This presentation summarizes the US experience with the use of quality indicators with an emphasis on hospital care. Public reporting: Few evaluations of public reporting programs can be found in the peer-reviewed literature and most focus on cardiac procedures. No evaluations exist for well-known governmental (e.g., www.hospitalcompare.hhs.gov) or commercial (e.g., Healthgrades) reporting programs. The existing publications and systematic reviews have found mixed or limited effects. Public reporting appears to stimulate quality improvement activities in hospitals, but has limited impact on patients’ selection of hospitals. There is an inconsistent association between public reporting and improved effectiveness and scant evidence on the impact of public reporting on patient safety and patient-centeredness. Pay for performance: Only 3 hospital P4P programs have been formally evaluated, even though about 40 programs exist in the US. Many evaluations lack an appropriate comparison strategy so that their results have to be viewed with caution. Monetary rewards to hospitals seem associated with a modest improvement (2–4 percentage points) in care processes, but there is no consistent evidence for better outcomes or reduced cost. Institut RAND Corporation, Boston, USA Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242662 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S306 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Soeren Mattke RAND Corporation 20 Park Plaza #720 Boston MA 02116, USA Tel. +1 617 338 2059 4222 eMail mattke@rand.org Conclusions: Overall, while the use of quality indicators has increased dramatically, there are only few publications that evaluate their effect, many studies have methodologic flaws and many evaluate data from the same programs. There is a paucity of evidence on the impact of quality indicators on quality of care and efficiency. Concerns about gaming and unintended consequences have been raised. More evidence is needed to decide on the proper role of public reporting and P4P based on quality indicators. Author’s declaration: The author does not have any financial interests or conflicts of interest relevant to the subject of this manuscript. Zusammenfassung | Abstract Qualitätsstrategie für das österreichische Gesundheitswesen In zahlreichen gesetzlichen Grundlagen wird die Entwicklung einer gesamtösterreichischen Qualitätsstrategie gefordert. Das 2007 gegründete Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen hat von den politischen Entscheidungsträgern den Auftrag erhalten, diese Strategie gemeinsam mit den Stakeholdern zu entwickeln. Auszüge aus der Strategie 5 Die Qualitätsstrategie wird als Handlungsgrundlage verstanden, die regelmäßig auf ihre Gültigkeit, Anwendbarkeit und Umsetzung überprüft und entsprechend angepasst werden soll. Sie bestimmt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des österreichischen Gesundheitswesens. Unter Gesundheitswesen verstehen wir die Krankenversorgung, in die der Hauptteil der verwendeten Ressourcen fließt, sowie die Gesundheitsförderung und Prävention, die an Bedeutung gewinnen. Die Qualitätsstrategie bezieht sich ausdrücklich auf alle diese Bereiche. Unter Qualität wird der Grad der Erfüllung von patientenorientierter, transparenter, effektiver und effizienter Erbringung der Gesundheitsleistungen in allen Sektoren des Gesundheitswesens verstanden. Qualität ist das Maß der Übereinstimmung zwischen den Behandlungsergebnissen und den zuvor formulierten Zielen guter Behandlung. Die Strategie richtet sich gleichermaßen an Entscheidungsträger und Gesundheitsdienstleister und trägt wesentlich zur flächendeckenden Sicherung und Verbesserung der Qualität in allen Sektoren des Gesundheitswesens bei. Sie unterstützt eine angemessene und insbesondere sichere Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Qualität wird zum Leit- und Steuerungskriterium des österreichischen Gesundheitswesens. Im Sinne der Patientenorientierung sollen die jeweils betroffenen Menschen im Mittelpunkt der Entscheidungen und Handlungen stehen und befähigt werden, sich aktiv daran zu beteiligen. Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie des Systems stehen dabei im Vordergrund. Die Leistungen sollen effektiv im Sinne des bestmöglichen Ergebnisses und effizient im Sinne eines wirtschaftlichen Mitteleinsatzes erbracht werden. Die Gleichbehandlung der Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten beim Zugang und der Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen wird von allen Entscheidungsträgern und Gesundheitsdienstleistern unterstützt. Ein partizipatives und kooperatives Vorgehen bei der Entwicklung und Umsetzung der Qualitätsstrategie sichert deren nachhaltige Wirkung. In dem Entscheidungen auf Grund rationaler, Evidenz-basierter Überlegungen getroffen werden, kann sich das Gesundheitswesen zu einem lernenden System entwickeln. Dabei sollen Anreize vor Sanktionen gesetzt und bei der Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen ein berufsgruppenübergreifender und sektorenübergreifender Ansatz unterstützt werden. Größtmögliche Transparenz soll durch vergleichbare und valide Daten unterstützt und so die kontinuierliche Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität im österreichischen Gesundheitswesen sichergestellt werden. E.-M. Baumer Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Qualität Gesundheitswesen Österreich Strategie q q q q Keywords q quality q health care q Austria q strategy Autorenerklärung: Die Autorin erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Institut Gesundheit Österreich GmbH/ Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen, Wien, Österreich Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242663 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S307 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Eva-Maria Baumer, MPH Gesundheit Österreich GmbH/ Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen Stubenring 6 1010 Wien Tel. +43 1 51561-282 eMail eva.baumer@goeg.at S 307 S 308 Zusammenfassung | Abstract Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung in Österreich G. Fülöp Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Ergebnisqualität Gesundheitswesen Österreich Daten q q q q Keywords q outcome quality q health care q Austria q data Institut Gesundheit Österreich GmbH/ Bundesinstitut für Gesundheitswesen (GÖG/ÖBIG), Wien, Österreich Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242664 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S308 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Gerhard Fülöp Gesundheit Österreich GmbH/ Bundesinstitut für Gesundheitswesen (GÖG/ÖBIG) Stubenring 6 1010 Wien Tel. +43 1 51561-163 eMail gerhard.fueloep@goeg.at Die Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung (QMR) wurde in Österreich auf Bundesebene bisher kaum thematisiert, obwohl zumindest für den akutstationären Bereich seit der Einführung der Leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) im Jahr 1997 umfangreiche Routinedaten zur Verfügung stehen, die für die QMR genutzt werden könnten (Krankenanstalten-Statistik, Diagnosen- und Leistungsdokumentation). Für den ambulanten Bereich bleibt noch zu klären, ob auch die in diesem Bereich in Österreich dokumentierten Routinedaten (Abrechnungsdaten der Sozialversicherung, Inanspruchnahme-Daten der Spitalsambulanzen) für QMR nutzbar wären. diese Daten erstmals testweise für die Analyse von Zusammenhängen zwischen den jährlichen Leistungsmengen und der Ergebnisqualität (gemessen am Anteil der postoperativ noch im Spital verstorbenen Patienten/-innen) verwendet. Dabei gelangten vorerst nur einfachste statistische Verfahren zur Anwendung. Am Beispiel der Eingriffe am Pankreas bzw. am Ösophagus (beide Gruppen sind auch in der o.a. „Mindestmengenvereinbarung“ enthalten) zeigten sich in dieser Grobanalyse statistische Zusammenhänge, die die international bereits bekannten Zusammenhänge zwischen Leistungsmenge und intramuraler Sterblichkeit auch für Österreich bestätigen (vgl. [3]). Der Österreichische Strukturplan Gesundheit 2008 (ÖSG 2008), der den Rahmen für die Regionalen Strukturpläne Gesundheit der 9 Bundesländer bildet, konzentriert sich auf Vorgaben zur Strukturqualität, soll aber in der Zukunft gezielt um die Bereiche Prozess- und Ergebnisqualität erweitert werden. Allerdings entstehen im Rahmen der im ÖSG verankerten „Leistungsangebotsplanung“ bereits jetzt Fragestellungen, zu deren Lösung Ergebnisse aus der QMR beitragen könnten. Dazu zählt insbesondere auch der empirische Nachweis von Zusammenhängen zwischen dem Erreichen einer jährlichen „Mindestfrequenz“ in bestimmten Leistungsbereichen und der Ergebnisqualität. Aus den ersten Diskussionen dieser Ergebnisse mit Experten/-innen ist zu schließen, dass es noch einer umfangreichen Weiterentwicklung bzw. Differenzierung der Methoden und Indikatoren bedarf, bevor diese ersten Ergebnisse als gesichert betrachtet werden können. Weiterhin stellt sich die Frage, ob nicht wirklich verlässliche Ergebnisse ausschließlich aus jenen „Ergebnisqualitätsregistern“ zu erwarten sind, die sich in Österreich seit einigen Jahren im Aufbau bzw. im Betrieb befinden (z.B. „Stroke Unit Register“, „Endoprothesen-Register“). In der GÖG soll an der Beantwortung dieser Frage für Österreich gearbeitet werden, wobei derzeit davon ausgegangen wird, dass sich QMR und „Ergebnisqualitätsregister“ nicht gegenseitig ausschließen, sondern vielmehr gegenseitig ergänzen sollten. Wenn dieser Nachweis geführt werden kann und derartige Zusammenhänge zusätzlich auch in der internationalen Literatur belegt sind, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einige der – derzeit im ÖSG für eine Reihe von Indikationsgruppen nur unverbindlich festgelegten – „Mindestfrequenzen“ als verbindlich deklariert werden. Dies hätte (ähnlich wie die „Mindestmengenvereinbarung“ in Deutschland) für viele Spitäler zur Konsequenz, dass die niedrigfrequente Erbringung spezieller Leistungen aus Gründen der Qualitätssicherung eingestellt werden muss und sich in der Folge die – im ÖSG für mehrere Bereiche definierten – „Referenzzentren“ rascher herausbilden würden. Insofern könnten also klare Ergebnisse aus der QMR indirekt zur im ÖSG angestrebten überregionalen Bündelung bestimmter spezieller Leistungen beitragen. Nachdem die erwähnten Daten aus der Krankenanstalten-Statistik in den Datenbanken der Gesundheit Österreich GmbH in Form von anonymisierten Einzeldatensätzen für den gesamten Zeitraum 1992–2008 verfügbar sind, wurden Eine weitere Fragestellung wäre, ob bzw. wann Österreich dem Beispiel der Spitäler in Deutschland folgen wird und Ergebnisse der QMR in den Spitälern via Internet (z.B. im Spitalskompass, vgl. www.spitalskompass.at) zur Veröffentlichung freigibt. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 BMG/GÖG/ÖBIG. Österreichischer Strukturplan Gesundheit 2008. Wien: 2009 2 Oberaigner W, Stühlinger W. Influence of Department Volume on Cancer Survival for Gynaecological Cancers – A population-based study in Tyrol, Austria. Gynecologic Oncology 2 2006; 103: 527–534 3 Van Heek NT et al. Hospital Volume and Mortality after Pancreatic Resection – a Systematic Review and an Evaluation of Intervention in the Netherlands. Annals of Surgery 6 2005; 242: 781–790 Zusammenfassung | Abstract Qualitätsmanagement der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding Die Qualitätsarbeit baut allgemein auf die Säulen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität auf. Bisher wurde das Augenmerk in Niederösterreich, wie in Österreich generell, vorrangig auf Strukturqualität, Behandlungspfade sowie Datenqualität gelegt. Mittlerweile sind die Kriterien der Strukturqualität erfüllt und die Prozessqualität liegt im Verantwortungsbereich des ProcessOwners. Zukünftig wird der Fokus der Qualitätsarbeit in Niederösterreich auf Ergebnisqualität liegen, welcher in Österreich noch immer Neuland darstellt. 2008 wurde der erste Meilenstein in diese Richtung mit dem „Masterplan Gesundheit Niederösterreich“ gelegt. Das Zielsystem der Qualitätskennzahlen wurde in 3 Bereiche unterteilt: 3 Mindestfrequenzen 3 medizinische Qualität 3 Patientenzufriedenheit/Patientensicherheit Die operative Umsetzung der im Masterplan festgelegten Eckpfeiler ist in der 2009 fertig gestellten Qualitätsstrategie dargestellt. Im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG 2006) sind Mindestfrequenzen für 41 verschiedene Gruppen von medizinischen Einzelleistungen (z.B. Eingriffe am Thorax 50 Eingriffe/ Jahr) festgelegt. Diese sollen durch Spezialisierung und Leistungsbündelung erreicht und quartalsweise überprüft werden. Die medizinische Qualität umfasste primär 38 Indikatoren und ist mittlerweile durch das gemeinsame Projekt mit den HELIOS-Kliniken und dem Schweizer Bundesamt für Gesundheit auf 98 angewachsen. Die ausgewählten Kennzahlen werden aus den Bereichen Mortalität, Komplikationen und Intensivhäufigkeit erhoben oder stellen reine Mengenangaben dar. Ergebnisse ausgewählter Qualitätsindikatoren fließen auch in die Bewertung der Balanced Score Card (BSC) der einzelnen Niederösterreichischen (NÖ) Landeskliniken ein. Durch die neu hinzugekommenen Steuerungsindikatoren Verweildauer, Tagesklinik-PotenzialAusschöpfung, Intensivhäufigkeit und Wiederaufnahmerate finden auch Effizienz und Effektivität ihren Platz im gesamten Qualitätsmanagementsystem und zeigen dadurch qualitative Aspekte sowie fehlgeleitete Anreize auf. Bereich der Patientensicherheit umfasst u.a. die Auswertung und Analyse von Dekubiti und Stürzen an den einzelnen Abteilungen. R. Griessner Folgende Gremien wurden für die strategische Steuerung der NÖ Landeskliniken eingerichtet: 3 Regionale Medizinische Beiräte 3 Medizinische Fachbeiräte 3 Regionale Fachbeiräte Schlüsselwörter Ergebnisqualität Qualitätsindikatoren Qualitätsmanagement Die Regionalen Medizinischen Beiräte setzen sich aus den regionalen ärztlichen Leitern, dem Regionalmanagement und der medizinischen Geschäftsführung zusammen und es werden sowohl die Ergebnisse der Steuerungs- und Qualitätsindikatoren diskutiert als auch Zielvereinbarungen festgelegt. Die Medizinischen Fachbeiräte bestehen aus den Abteilungsleitern des jeweiligen Faches sowie der medizinischen Geschäftsführung und sind für die Interpretation der Qualitätsindikatorenergebnisse sowie für deren Weiterentwicklung zuständig. Auffälligkeiten werden an die regionalen medizinischen Fachbeiräte weitergeleitet. Mittlerweile wurden Fachbeiräte für Anästhesie und Intensivmedizin, Pharmazie, Kardiologie, Orthopädie und Neurologie installiert. Qualitätsindikatoren können Problemfelder aufzeigen, für konkrete Verbesserungen sind aber weitere Maßnahmen innerhalb des Qualitätsmanagements notwendig. Im Fachbeirat Kardiologie wurden beispielsweise die Ergebnisse der Qualitätsindikatoren besprochen und in einem nächsten Schritt ein Peer Review geplant. Darin werden alle Todesfälle durch Herzinfarkt anhand der Krankengeschichte und eines vorgefertigten Prüfungsbogens analysiert und besprochen. Die Veröffentlichung und Transparenz der Ergebnisqualität wird für die Allgemeinheit immer mehr zum wichtigen Entscheidungskriterium. Aber auch in Bezug auf Kosteneffizienz und -effektivität stellt die Ergebnisqualität ein wesentliches Instrument dar. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur Die jährliche Patientenbefragung misst die Patientenzufriedenheit in Bezug auf Pflege- und Ärzteteam, Prozess- und Servicequalität, Informationsmanagement und Image. Die Gesamtzufriedenheit fließt ebenso in die BSC mit ein. Der 1 NÖ Qualitätsstrategie: http://www.holding.lknoe.at/ ueber-die-noe-landes-kliniken-holding/abteilungen/ strategische-qualitaetsentwicklung.html Qualitätsmanagement q q q Keywords q outcome quality q quality indicators q quality management Institut Niederösterreichische Landeskliniken-Holding, St. Pölten, Österreich Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242665 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S309 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Robert Griessner Niederösterreichische Landeskliniken-Holding Stattersdorfer Hauptstraße 6C 3100 St. Pölten Tel. +43 (0)2742 313 813 eMail robert.griessner@ holding.lknoe.at S 309 S 310 Zusammenfassung | Abstract Anwendung von Qualitätskennzahlen in den Niederösterreichischen Landeskliniken F. Fuchs Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Ergebnisqualität Qualitätsindikatoren Fehlerkultur q q q Keywords q outcome quality q quality indicators q error culture Institut NÖ Landeskliniken-Holding, St. Pölten, Österreich Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242666 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S310 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Fabiola Fuchs Leiterin der Abteilung Strat. Qualitätsentwicklung in der NÖ Landeskliniken-Holding Stattersdorfer Hauptstraße 6C 3100 St. Pölten Österreich Tel. +43 (0)2742/313-813 eMail fabiola.fuchs@ holding.lknoe.at Ausgangslage Die Qualitätssicherung in den österreichischen Krankenhäusern liegt im Wesentlichen in der Hand des jeweiligen Eigentümers. Die Landesfonds (in Niederösterreich der NÖGUS) sind gesetzlich zur Qualitätssicherung verpflichtet. Der NÖGUS legte den Fokus in den ersten Jahren ab Bestehen großteils auf Strukturqualität. Ab 2005 wurden durch die Erstellung von Qualitätsberichten zu bestimmten Operationen bzw. Diagnosen erste Schritte in Richtung Ergebnisqualität unternommen. Bislang gibt es jedoch noch immer kein gesamtösterreichisches Konzept zur Thematik Ergebnisqualitätsmessung, indem die einzelnen Spitäler verglichen werden können. Dadurch entschloss man sich in Niederösterreich (NÖ) 2008 zur strukturierten Ergebnismessung und somit zur selbstständigen Entwicklung von Qualitätskennzahlen und entwickelte ein Set von 38 Indikatoren aus den wichtigsten Fachbereichen. Im Zuge der Umsetzung einer neuen Qualitätsstrategie wurden dann auch Gremien wie Regionale Medizinische Beiräte und Fachbeiräte eingerichtet, in denen die Kennzahlenergebnisse besprochen werden. Ein Jahr später konnten dann Helios und das Schweizer Bundesamt für Gesundheit als Benchmarking Partner gewonnen werden. Durch die Zusammenarbeit mit den Helios Kliniken ist das Indikatorenset inzwischen auf 98 angewachsen und misst Mortalität, Komplikationen, Intensivhäufigkeit, präoperative Verweildauer, Fehlbelegung, Anteil Tagesklinik oder reine Mengen aus verschiedenen Fachbereichen. Die endgültige Abstimmung der Inhalte fand Mitte Juli statt und zurzeit erfolgt der endgültige Check aus fachlicher sowie EDV-technischer Sicht. Ab 2010 werden bestimmte Indikatoren auch in die „Balanced Scorecard“ der einzelnen Kliniken übernommen. Um die medizinökonomische Perspektive nicht außer Acht zu lassen, kamen zu den Qualitätsindikatoren die Steuerungsindikatoren Verweildauer, Tagesklinikpotenzial sowie Intensivhäufigkeit hinzu, die die 15 häufigsten Leistungen auf Abteilungsebene abbilden. Vorgehen bei Auffälligkeiten Die quartalsweise ausgewerteten Daten werden in den Gremien mit den ärztlichen Leitern bzw. den Abteilungsvorständen besprochen und in Bezug auf die Steuerungsindikatoren werden Zielvereinbarungen getroffen. Die Qualitätsindikatoren-Ergebnisse werden zusätzlich in den be- troffenen Fachbeiräten besprochen und Auffälligkeiten in einem Peer Review mit einheitlichen Prüfbogen analysiert. Herausforderungen Die große Herausforderung in der Abstimmung der Inhalte mit Helios war die Überwindung der Unterschiede zwischen dem deutschen DRG und dem österreichischen LKF(Leistungsorientierte Krankenhausfinanzierung)-System. Die operativen Leistungen konnten großteils unproblematisch abgeglichen werden. Kompliziert wurde die Abstimmung der Diagnosen durch die einerseits grundsätzlich unterschiedliche Definition der Hauptdiagnose und andererseits der nicht zufriedenstellenden Datenqualität in Bezug auf Diagnosen in Österreich. Dieses Problem sollte zu Beginn die in NÖ verwendete „ziehende MEL (Medizinische Einzelleistung)“ lösen, konnte schlussendlich jedoch nur durch komplexe Ausschlusskriterien behoben werden. Der Druck zu Punkteoptimierungen ist noch immer gegeben und schränkt die qualitative Betrachtung in Bezug auf die Verweildauer oder Intensivhäufigkeit stark ein. Die transparente Ergebnisdarstellung stellt für die Abteilungsvorstände noch immer eine Bedrohung dar und die notwendige Fehlerkultur hat in Österreich noch nicht Einzug erhalten. In den vergangenen Monaten wurde durch massiven medialen Druck immer wieder über die Veröffentlichung der Ergebnisse diskutiert. Dieser Gang in die Öffentlichkeit wird in Zusammenarbeit mit der Patientenanwaltschaft und den Fachexperten vorbereitet. Autorenerklärung: Die Autorin erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Zusammenfassung | Abstract Qualitätsverbesserungen durch den Strukturierten Dialog? Die externe vergleichende Qualitätssicherung im stationären Bereich ist ein seit Jahren bundesweit etabliertes Verfahren zur Überprüfung sowie Sicherung und Verbesserung der Versorgung in deutschen Krankenhäusern. In 26 Leistungsbereichen werden hierfür bundesweit Daten der stationären Behandlung in den Krankenhäusern dokumentiert, zentral gesammelt, ausgewertet und den Krankenhäusern im Kontext aller Krankenhäuser zurückgespiegelt. Ein Bestandteil dieses Verfahrens ist der so genannte Strukturierte Dialog. Basierend auf leitlinienorientierten Qualitätsindikatoren werden hierbei Krankenhäuser mit auffälligen Ergebnissen aufgefordert, Gründe für Ihre Abweichungen darzulegen. Expertengremien begutachten und bewerten die Stellungnahmen, gegebenenfalls kann auch ein Gespräch oder eine Begehung zur Klärung des Sachverhaltes angezeigt sein. Wichtig hierbei ist, dass erst nach Versagen dieser Maßnahmen die Selbstverwaltung in den Prozess mit einbezogen wird. B. Misselwitz Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Externe Qualitätssicherung Qualitätsindikatoren Strukturierter Dialog q q q Keywords q external quality assurance q quality indicators q structured dialogue Eine neue Bedeutung kommt dem Strukturierten Dialog auch durch den Strukturierten Qualitätsbericht der Krankenhäuser zu. Von einem Referenzwert abweichende und damit auffällige Krankenhausergebnisse dürfen nur bei Abschluss des Strukturierten Dialoges und einer entsprechenden Bewertung in den Qualitätsbericht eingestellt werden. Somit wird jedem Krankenhaus die Möglichkeit eingeräumt, sein auffälliges Ergebnis zu relativieren und zu kommentieren. Hat der Strukturierte Dialog Einfluss auf die Versorgungsqualität in deutschen Krankenhäusern? Trotz schwer nachweisbarer Kausalität kann in vielen Bereichen ein positiver Effekt festgestellt werden. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Institut Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen, Eschborn Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242667 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S311 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Björn Misselwitz MPH Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen Frankfurter Straße 10–14 65760 Eschborn Tel. 06196/409 970 eMail bmisselw@gqhnet.de S 311 S 312 Zusammenfassung | Abstract Praxiserfahrungen aus dem IQM-Projekt aus Sicht einer Universitätsklinik M. Eberlein-Gonska Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Routinedaten Peer Review Berichtswesen q q q Keywords q administrative data q peer review q reporting system Erste Schritte: Vorbereitung und Einführung des IQM-Projektes an der Universitätsklinik Carl Gustav Carus Dresden 5 Der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden (UKD) war einer der Gründungsmitglieder der Initiative Qualitätsmedizin (IQM). Die Entscheidung zur Teilnahme fiel aus verschiedenen Gründen. So sind alle regionalen und institutionellen Maßnahmen und Initiativen, die Versorgungsqualität zu messen und transparent zu machen, begrenzt. Diese sind zudem oftmals methodisch problematisch und praxisfern. Zum Anderen ist die Erfassung über Routinedaten hinaus immer auch mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden. Daher ist die Nutzung der bereits vorhandenen §21er Daten für IQM durchaus attraktiv. In einem ersten Schritt wurden die §21er Daten aus den Jahren 2007 und 2008 an die IQM geliefert und ausgewertet. Die Datenlieferung und auswertung erfolgt fortlaufend halbjährlich. Die Ergebnisse werden zukünftig als integraler Bestandteil des internen Berichtswesens am UKD veröffentlicht. Außerdem erhalten die jeweiligen Kliniken eine Fallanalyse zu auffälligen Indikatoren. Ein erstes Feedback von Seiten der Kliniker ist bereits zu einzelnen Indikatoren erfolgt und hat Potenziale zur Verbesserung der Kodierung, wie z.B. zu den Todesfällen bei Sepsis identifiziert. Institut Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Technische Universität Dresden Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242668 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S312 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz PD Dr. med. habil. Maria Eberlein-Gonska Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden AÖR Fetscherstraße 74 01307 Dresden Tel. 0351/458-2323 eMail maria.eberlein-gonska@ uniklinikum-dresden.de Ein Schwerpunkt bei IQM ist die kontinuierliche Verbesserung der Behandlungsqualität und somit ein aktives Qualitätsmanagement. Um dies zu erreichen, verpflichten sich alle Mitglieder an einem Peer-Review-Verfahren teilzunehmen. Im UKD haben sich 4 Klinikdirektoren bereit erklärt, als Reviewer aktiv zu werden. Eine entsprechende Schulung hat bereits statt gefunden. Anhand der Datenanalyse aus dem IQM Benchmark wird die Auswahl der zu analysierenden Fälle vorgenommen, diese erfolgt zentral im Fachausschuss Peer Review. Die ausgewählten Abteilungen sind zur Teilnahme am Peer-Review-Verfahren verpflichtet. Dabei wird der gesamte Behandlungspfad betrachtet, d.h. die Analyse von interdisziplinären Fällen erfolgt fächerübergreifend. Für die Akzeptanz und den Erfolg des Verfahrens sind eine offene Diskussionskultur sowie ein vertrauliches und kollegiales Miteinander unabdingbar. Das Review Team verdeutlicht der betroffenen Einrichtung die Optimierungsmöglichkeiten in Bezug auf die Abläufe, Behandlungsstandards, Diagnostik- und Therapiekonzepte, die interdis- ziplinäre Zusammenarbeit, strukturelle Voraussetzungen sowie die Dokumentation. Die Umsetzung dieser wird verbindlich mit Zielen und Fristen vereinbart und ggf. wird ein Kontrollreview veranlasst, sollte keine Ergebnisverbesserung erkennbar sein. Nach der 1. Schulung haben sich spontan die beteiligten Klinikdirektoren aus Überzeugung für ein Pilotverfahren im Jahr 2009 im UKD ausgesprochen. Autorenerklärung: Die Autorin erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Zusammenfassung | Abstract Praxiserfahrung mit dem IQM-Projekt aus Sicht eines freigemeinnützigen Trägers Die Arbeit mit Qualitätsindikatoren und die Umsetzung des IQM-Projektes erfolgten bereits 2008 im Klinikum Straubing. Die praktischen Erfahrungen unseres Trägers mit dem IQM-Projekt und den verwendeten Indikatoren-Sets berühren folgende 5 Aspekte: 3 Praktische Unterstützung der Geschäftsführung bei der strategischen Planung. In der Vergangenheit stützte sich die strategische Planung der Krankenhäuser vorwiegend bis ausschließlich auf Finanz- und Leistungskennzahlen. Besonders in einem sich sehr rasch verändernden Umfeld, wie es derzeit in der Gesundheitsbranche der Fall ist, vermögen solche vergangenheitsbezogenen Daten nur sehr bedingt Aussagen zur näheren Zukunft zu geben. Daher müssen für die strategische Planung der Krankenhäuser zunehmend zukunftsgewandte Kennzahlen verwendet werden und in erster Linie Daten zu Patientenoutcome, da sich hier „das Kerngeschäft des Krankenhauses“ abbildet. 3 Sicherstellung einer zielgerichteten Ressourcen-Allokation. In Zeiten gedeckelter Ressourcen, bei gleichzeitig deutlich steigenden Kosten stellt sich in immer virulenterer Form die Frage, wie die begrenzten Ressourcen genutzt und verteilt werden. Gerade für konfessionelle Häuser geht es um mehr als nur eine Methode der Ressourcen-Allokation, sondern um die Frage der Allokationsethik, nach der gearbeitet wird. Qualitätsindikatoren, wie sie auch im IQM-Projekt vertreten sind, können daher genutzt werden, um ein intelligentes und transparentes System der Ressourcen-Allokation einzurichten. 3 Eckpfeiler des Riskmanagements des Krankenhauses. Riskmanagement im Krankenhaus kann sehr unterschiedlich definiert und umgesetzt werden. Hauptforderung jedoch an ein Riskmanagement im Krankenhaus sollte sein, dass es „das Kerngeschäft“ betrifft, eine Alarmfunktion sicherstellt und Ressourcen-schonend umgesetzt werden kann. Die Erhebung von Qualitätsindikatoren mit Routinedaten, wie sie im IQM-Projekt verwirklicht ist, erfüllt diese Kriterien und hat dazu geführt, dass diese Daten zu einem wesentlichen Element des Riskmanagements des Trägers geworden sind. 3 Qualitätssteuerung des Krankenhauses. Qualitätsindikatoren und Qualitätsberichte können nur so gut sein, wie sie genutzt werden, um kontinuierliche Verbesserungen im Krankenhaus auszulösen. Die quartalsmäßige Analyse der Qualitätsindikatoren ist bei den oft geringen Fallzahlen mit Vorsicht vorzunehmen, erlaubt aber dank Einzelfallanalysen rasche unterjährige Korrekturen. Voraussetzung für die zügige Umsetzung in die Praxis ist neben einem bedingungslosen Commitment der Geschäftsführung, eine breite Kommunikation zu den internen Leistungsträgern (Leitungskonferenz) wie auch zu allen Mitarbeitern des Krankenhauses (offene Klinikumskonferenz). 3 Einbindung in die Kommunikationsstrategie des Krankenhauses. Patienten, Angehörige, Krankenkassen sowie Politik und Gesellschaft haben ein sehr großes Bedürfnis nach Daten und Fakten zur Ergebnisqualität von Leistungserbringern im Gesundheitssystem. Die Komplexität der klinischen Wirklichkeit und die schiere Anzahl an Indikatoren lässt es opportun erscheinen, neben einer allgemeinen Kommunikation der Jahreswerte für alle Indikatoren gezielt auch die Ergebnisse für Zielgruppen aufzuarbeiten (z.B. Selbsthilfegruppen). Erfahrungen zur Kommunikation mit solchen Focus-Gruppen bestehen im Bereich Schlaganfall, Endoprothetik oder im Rahmen eines Darmzentrums. C. Scheu Qualitätsmanagement Schlüsselwörter IQM Qualitätsindikatoren Gemeinnützigkeit q q q Keywords q IQM q quality indicators q non-profit hospital Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Institut Klinikum St. Elisabeth, Straubing Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242669 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S313 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Christoph Scheu, MBA Klinikum St. Elisabeth Straubing St. Elisabeth-Straße 23 94315 Straubing Tel. 09421/710-1020 eMail christoph.scheu@ klinikum-straubing.de S 313 S 314 Zusammenfassung | Abstract Wie erzielen wir Verbesserungen im klinischen Alltag? J. Zacher Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Qualitätssicherung Mortalitätskonferenz q q Einleitung 5 Mechanismen, die zur nachhaltigen Qualitätssicherung führen, sind in allen Bereichen des Lebens identisch. Qualität muss zuerst definiert, dann regelmäßig überprüft und gemessen werden. Letztlich müssen Anreizsysteme bestehen, die Qualität zu erhalten bzw. zu verbessern. Keywords q quality control q mortality conferences Definition von Qualität 5 Im Helios-Konzern definieren 22 Fachgruppen medizinische Qualitätsparameter anhand der vorhandenen Literatur und eigener Expertise. Mitglieder sind die Chefärzte der jeweiligen medizinischen Spezialisten (z.B. Kardiologen). Qualitätsparameter werden anhand der Routinedaten, die den Krankenkassen zu Abrechnungszwecken übersandt werden, automatisch erzeugt und den medizinischen und betriebswirtschaftlichen Abteilungsleitern monatlich zur Verfügung gestellt. Erkennen von Qualitätsproblemen 5 Helios arbeitet seit Jahren mit einem Set von Qualitätsindikatoren. Aus den monatlichen Routinedaten können Abweichungen unmittelbar, d.h. nur wenige Tage bis maximal 4 Wochen nach Auftreten erkannt werden. Dann arbeiten alle an der Behandlung des Patienten beteiligten Fachdisziplinen die Krankenakten auf und analysieren die abgelaufenen Prozesse hinsichtlich der rechtzeitigen und zielgerichteten Diagnostik und Therapie, der Einhaltung von Leitlinien etc. (Selbst-Review). Verbesserungspotentiale werden formuliert. Institut HELIOS Klinikum Berlin-Buch Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242670 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S314 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Prof. Dr. Josef Zacher HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin Tel. 030/9401-52300 eMail josef.zacher@ helios-kliniken.de Umgang mit identifizierten Qualitätsproblemen 5 Anhaltende Abweichungen einer Abteilung in einem der Qualitätsparameter führen zu einem Führungsgespräch mit der ökonomischen und medizinischen Leitung eines Krankenhauses. Auffällige Patientenverläufe, z.B. Todesfälle bei Eingriffen, bei denen der Laie erwartet, dass dabei niemand stirbt, wie elektiver Hüftgelenkersatz, komplizierte Patientenverläufe mit Beteiligung mehrerer Fachdisziplinen, die fatal verlaufen, oder Beinahe-Katastrophen werden in einer interdisziplinären Morbiditätsund Mortalitätskonferenz (M&M-Konferenz) vorge- stellt, analysiert, diskutiert und ein mögliches Verbesserungspotential erarbeitet. Nicht selten kann ein Verbesserungspotential, v.a. an Schnittstellen zwischen Abteilungen bzw. in klinikinternen Prozessen entdeckt und daraus Schlussfolgerungen gezogen werden, die in SOPs (standard operating procedures) münden. Mit deren Formulierung werden klinikinterne Experten beauftragt, die Texte im Intranet veröffentlicht und deren Umsetzung durch den Ärztlichen Direktor kontrolliert. Die eigene Erfahrung mit der Einführung und Abhaltung von monatlichen M&M-Konferenzen zeigt auf, dass klinikintern großes Interesse auf der Leitungsebene, aber auch auf allen weiteren Ebenen besteht, so dass diese CME-zertifizierten Konferenzen zu den am meisten akzeptierten Fortbildungsveranstaltungen zählen. Nachhaltigkeit 5 Qualitätsprobleme, deren Ursache im Selbst-Review, in der Eigenanalyse und Auswertungsgeprächen zwischen Abteilungsleiter (Chefarzt) und Ärztlichem Direktor und Verwaltungsleitung identifiziert wurden, sind Gegenstand von Vereinbarungen zur Umsetzung von Verbesserungspotentialen. Zusammenfassung 5 Qualität kann auch in der Medizin nur erreicht werden, wenn sie definiert, regelmäßig kontrolliert und mit bewährten Maßnahmen zur Erzielung von Nachhaltigkeit verfolgt wird. Selbst-Reviews, Mortalitätskonferenzen und Transparenzmachung von Qualitätszielen sind geeignete Maßnahmen, um die erkannten Verbesserungspotentiale in den klinischen Alltag umzusetzen. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 Mansky T et al. Ergebnisqualität sicher messen und aktiv verbessern – Erfahrungen. Medizinischer Jahresbericht 2006/2007. Berlin: HELIOS Kliniken Gruppe, 2008 Zusammenfassung | Abstract Aktueller Stand und weitere Entwicklung des Projektes „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) QSR-Entwicklungsphase: QSR wurde im Jahr 2002 als ein Gemeinschaftsprojekt des AOK-Bundesverbandes, der HELIOS Kliniken GmbH, des Forschungs- und Entwicklungsinstitut für das Sozialund Gesundheitswesen in Sachsen Anhalt (FEISA) und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) initiiert. Ziel war es, ein Qualitätssicherungsverfahren, bzw. genauer ein Qualitätsmessverfahren für den stationären Sektor zu entwickeln, welches auf Routinedaten der Krankenkassen basiert und an Ergebnisqualität orientiert ist. Ein wichtiges Merkmal von QSR ist, dass nicht nur fallbezogene Informationen verwendet werden, sondern patientenbezogene Analysen unter Berücksichtigung von poststationären Ereignissen durchgeführt werden können. Dadurch können bessere Indikatoren der Ergebnisqualität definiert und analysiert werden. Die primäre Entwicklungsphase endete im März 2007 mit der Veröffentlichung des QSR-Abschlussberichtes [5]. In diesem Bericht wurde die allgemeine Methodik von QSR sowie Qualitätsmessverfahren für die Tracer Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Operation bei kolorektalem Karzinom, Appendektomie, Implantation einer totalen Endoprothese bei Coxarthrose, Implantation einer Endoprothese bei Hüftfraktur und Implantation einer Kniegelenks-Endoprothese vorgestellt. QSR-Klinikbericht: Ein weiteres Produkt der Entwicklungsphase stellt der QSR-Klinikbericht dar, welcher das interne Qualitätsmanagement interessierter Kliniken mit validen Informationen zur Ergebnisqualität unterstützen soll. Zwischenzeitlich wurde dieser QSR-Klinikbericht weiter entwickelt und von 3M Health-Care vertrieben [4]. Aktuell wird der QSR-Klinikbericht u.a. von der Qualitätsinitiative IQM eingesetzt. Fallzahl-Prävalenz-Problem/Qualitätsindizes: In der Weiterentwicklung wurde auf das PrävalenzFallzahl-Problem eingegangen: Gemeint ist, dass für zahlreiche Indikatoren der Ergebnisqualität, die Prävalenz bzw. Fallzahl zahlreicher betrachteten Kliniken zu gering ist, um verlässliche Aussagen über deren Ergebnisqualität generieren zu können. Dabei wurden bereits während der Entwicklungsphase von QSR verschiedene Lösungsmöglichkeiten dieses Problems vorgeschlagen [2]. Um diesem Problem zu begegnen, wurden mittlerweile für verschiedene Tracer Qualitätsindizes gebildet, die sich aus unterschiedlichen potentiellen Komplikationen während des stationären Aufenthaltes, aber auch nach dem akut stationären Aufenthalt zusammensetzen. Dies ermöglicht eine zuverlässigere aber auch eine breitere Evaluation der Ergebnisqualität für kleinere Kliniken bzw. Abteilungen [1]. Aktuell steht eine Weiterentwicklung der o.g. Indizes – zusammen mit Patienten, Einweisern, medizinischen Fachexperten und Kliniken – an. G. Heller Sektoren übergreifende Qualitätssicherung: Zwar wurden mit QSR schon immer Analysen durchgeführt und Ereignisse ausgewiesen, die jenseits der akut stationären Aufnahme liegen, diese Perspektive soll künftig aber durch die Verwendung von qualitätsrelevanten Informationen aus anderen Sektoren – z.B. der ambulanten Versorgung oder über Verordnungsdaten – erweitert werden. Schlüsselwörter Qualitätssicherung Ergebnisqualität Routinedaten Versorgungsforschung Weitere Tracer/Weiterentwicklung der statistischen Verfahren: Eine Verbreiterung der QSRMethodik durch die Entwicklung neuer Tracer wird ebenso erfolgen, wie eine kritische Evaluation und Weiterentwicklung der angewandten statistischen Methoden. Qualitätsmanangement q q q q Keywords q quality assurance q evaluation of health care provision q administrative data q health service research Weitere Nutzungsmöglichkeiten von QSR-Informationen: QSR-Analysen und Ergebnisse sind nicht nur für Kliniken, sondern auch für Patienten oder Einweiser für eine Auswahl geeigneter Kliniken sinnvoll. Daneben sind QSR-Informationen zur Verwendung in P4P Ansätzen von Bedeutung. Dem entsprechend wird aktuell wie auch in Zukunft sowohl an sinnvollen Aufbereitungen von QSR-Informationen für Transparenzregelungen gearbeitet wie auch Verfahren zur Nutzung von QSR-Informationen im Rahmen von P4P-Ansätzen entwickelt [3]. Autorenerklärung: Der Autor leitet das Projekt Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) beim Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Literatur 1 Heller G. Zur Messung und Darstellung von medizinischer Ergebnisqualität mit administrativen Routinedaten in Deutschland. in Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2008; 10: 1173–1182 2 Heller G, Swart E, Mansky T. Qualitätsanalysen mit Routinedaten. Ansatz und erste Analysen aus dem Gemeinschaftsprojekt „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR). In: Klauber J, Robra BP, Schellschmidt H, (Hrsg). Krankenhaus-Report 2003. Stuttgart: 2004: 271–288 3 Malzahn J, Heller G. Pay for Performance in der stationären Versorgung – Probleme und Lösungen. Diskussionspapier zum Nationalen DRG Forum. Berlin: April 2009 4 URL: http://solutions.3mdeutschland.de/3MContent RetrievalAPI/ BlobServ-let?locale = de_DE&lmd = 1196755988000&assetId = 1180593795956&assetTy pe = MMM_Image&blobAttribute = ImageFile, zitiert am 17.10.09 5 URL: http://wido.de/qsr-bericht.html, zitiert am 17.10.09 Institut Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242671 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S315 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Priv.-Doz. Dr. med. Günther Heller Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Rosenthaler Straße 31 10178 Berlin eMail guenther.heller@ wido.bv.aok.de S 315 S 316 Zusammenfassung | Abstract Qualitätsmessung und qualitätsorientierte Vergütung aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes W.-D. Leber Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Qualitätsmessung Qualitätsindikatoren Gemeinsamer Bundesausschuss Sektorübergreifende Qualitätssicherung Qualitätssicherung mit Routinedaten Selektiv-Verträge q q q q q q Keywords q measurement of quality q quality indicators q Gemeinsamer Bundesausq q schuss (Federal Joint Committee) quality assurance with administrative data selective contracts Institut GKV-Spitzenverband, Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242672 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S316 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Wulf-Dietrich Leber GKV-Spitzenverband Mittelstr. 51 10117 Berlin 030/20 62 88 22 00 eMail wulf-dietrich.leber@ gkv-spitzenverband.de Versuche, Qualität und Vergütung medizinischer Leistungen zu definieren, finden sich bereits auf den ersten Gesetzestafeln der Menschheit (Codex Hammurapi, 1750 v. Chr.). Belebt wird die Debatte durch US-amerikanische Initiativen unter der Überschrift „pay for performance (P4P)“. Neu ist der qualitätsorientierte Ansatz für Deutschland nicht; in den DRG-Abrechnungsregeln finden sich bereits qualitätssichernde Steuerungsinstrumente, wie z.B. die Fallzusammenführung bei Komplikationen. Gleichwohl existieren noch 2 Parallelwelten: die Welt der Vergütung und die Welt der Qualitätssicherung. Gesetzliche Bestimmungen (z.B. §299 Abs. 3 SGB V) verhindern bislang, dass Qualitätsdaten vergütungsrelevant werden. Hier besteht Handlungsbedarf. Basis für jede qualitätsorientierte Vergütung ist Qualitätsmessung und Qualitätstransparenz. Die Suche nach geeigneten Messgrößen führt zu einem schwer überschaubaren Kosmos von QS-Indikatoren: rund 200 BQS(Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung)-Indikatoren, mehre hundert HeliosIndikatoren, diverse QSR(Qualitätssicherung mit Routinedaten)-Tracer, über 100 QiSA(Qualitätsindikatorensystem für die ambulante Versorgung)Indikatoren für ambulante Versorgung, mehrere dutzend AQIK(Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen)-Indikatoren (nach einer Vorauswahl aus rund 2000 international verfügbaren Indikatoren). Die Suche nach dem idealen Indikator für qualitätsorientierte Vergütung ist schwierig. Der ideale Indikator ist qualitätsdifferenzierend, misst Ergebnisqualität, ist evidenzbasiert, signifikant und risikoadjustiert, ist aufwandsarm zu erheben (möglichst Routinedaten), liefert zeitnah Ergebnisse und ordnet medizinische Qualität verursachungsgerecht zu. Das zentrale Gremium zur Messung der medizinischen Qualität ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Der gesetzliche Auftrag, Qualität sektorübergreifend zu messen, wird erst zögerlich umgesetzt. Die wesentliche datentechnische Herausforderung ist die Mehrpunktmessung. Sie soll insbesondere sektorgleiche Qualitätssicherung und Verlaufsmessung sowie die Abbildung intersektoraler Prozesse ermöglichen. Der schnellste Weg zu sektorübergreifenden Qualitätssicherungsverfahren ist die Erweiterung bestehender BQS-Verfahren (sektorgleiche Anwendung, fallübergreifende Verlaufsmessung). Eine ergänzende Nutzung von Kassendaten ist insbesondere für Mortalitätsdaten essenziell. Sie ist bisher nicht gesetzlich vorgesehen, aber im Rahmen selektiver Verträge möglich (vgl. das AOK-Helios-Projekt „Qualitätssicherung mit Routinedaten“). Eine stärker wettbewerblich organisierte Versorgung mit Selektiv-Verträgen wird neue Herausforderungen für die Qualitätssicherung mit sich bringen. Aufgrund mangelnder Signifikanz bei geringen Fallzahlen könnten öffentlich verfügbare GKV-weite Qualitätsmessungen auch bei Selektiv-Verträgen eine bedeutende Rolle spielen. Möglicherweise gilt: „Kollektiv messen, selektiv kontrahieren.“ Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Zusammenfassung | Abstract Erfahrungen und Konzepte der AOK Hessen Bereits im Jahr 2000 hat die AOK Hessen mit ausgewählten Krankenhäusern Integrierte Versorgungsverträge (IV-Verträge) für elektive HüftTotalendoprothesen (TEPs) geschlossen. Das Ziel dieser IV-Verträge war die Optimierung der Versorgungsqualität für die Patienten. Die Krankenhäuser übernahmen im Rahmen der IV-Verträge u.a. eine Gewährleistungspflicht für das Implantat für die Zeitdauer von 10 Jahren. Patienten erwarten Qualitätsvergleiche Im Jahr 2007 hat die AOK Hessen eine repräsentative Befragung ihrer Kunden, die eine Hüft-TEP erhalten hatten, durchgeführt. Im Ergebnis wurde deutlich, dass 84 % der Patienten ein hohes Interesse an Qualitätsinformationen über Krankenhäuser haben und auch anhand der Ergebnisqualität ein Krankenhaus für die eigene Operation aussuchen möchten. Weiterhin wurde deutlich, dass die höchste Kompetenz für Qualitätsvergleiche den Krankenkassen zugeteilt wird (Abb. 1). Die Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR) bietet für die AOK Hessen die Möglichkeit, diese von den Versicherten geforderten Qualitätsvergleiche transparent darzustellen und anhand weniger, für den „Laien“ verständlichen Ergebnisqualitätsindikatoren zu kommunizieren. QSR-Berichte als Bestandteil von selektiven Verträgen Die Verträge der AOK Hessen zur Integrierten Versorgung nach §140a ff SGB V für die elektiven Hüft-TEPs wurden im Jahr 2008 neu konzipiert. Die bisherige Qualitätsmessung, die für die Krankenhäuser zusätzlichen manuellen Dokumentationsaufwand bedeutete, wurde durch einzelne QSR-Indikatoren (z.B. Wiederaufnahmerate) er- setzt. Die QSR-Indikatoren werden jährlich individuell mit dem Krankenhaus besprochen. Zielsetzung ist, dass die Krankenhäuser im Rahmen der IV-Verträge eine deutlich bessere Ergebnisqualität als der Bundesdurchschnitt erbringen. Die Partnerschaft zwischen den Krankenhäusern und der AOK Hessen ist dadurch gekennzeichnet, dass es zunächst keine vertraglichen Sanktionen bei Nichterreichung der Zielsetzung gibt. Vielmehr sollen die Krankenhäuser die Möglichkeit erhalten, internes Verbesserungspotenzial zu erkennen und zu erschließen. Pay for Performance Institut AOK Hessen, Marburg Gesundheitsämter Verbraucherschutzorg. Krankenkassen stimme voll zu stimme eher zu lehne eher ab Keywords q outcomes of care q administrative data q individual contract q pay for performance Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Ärzteverbände 60 q q q q Für die AOK Hessen ist die Messung der Ergebnisqualität im Krankenhaus anhand von stationären Routinedaten das zur Zeit beste in Deutschland vorhandene Instrument. Im Zusammenspiel mit dem P4P-Ansatz werden die Selektiv-Verträge in den nächsten Jahren nicht nur für elektive Leistungen weiter ausgebaut werden. KrankenhausVerbände 40 Schlüsselwörter Ergebnisqualität Routinedaten Selektiv-Verträge Pay for Performance Fazit Staat/Politik 20 Qualitätsmanagement Perspektivisch wird Pay for Performance (P4P) bei der Preisverhandlung im Rahmen der selektiven Verträge eine Rolle spielen. Die Krankenhäuser werden für überdurchschnittliche Ergebnisqualität entsprechende monetäre Vorteile erhalten. Das heißt, dass mit den Krankenhäusern gestaffelte Preise für eine Hüft-TEP je nach Zielerreichung der QSR-Indikatoren vereinbart werden – je höher die Ergebnisqualität, desto niedriger der Rabatt für die AOK Hessen. Abb. 1 Wer sollte aus Sicht der Patienten Qualitätsvergleiche von Krankenhäusern veröffentlichen? (Quelle: AOK Hessen, Kundenbefragung 2007) 0 T. Göbel 80 100 lehne voll ab Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242673 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S317 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Thomas Göbel AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen Gesundheitspartnermanagement Rollwiesenweg 1 35039 Marburg Tel. 06421/40 18 02 eMail thomas.goebel@ he.aok.de S 317 S 318 Zusammenfassung | Abstract Elektive Endoprothetik – Patientensteuerung nach Qualitätsergebnissen: Projekte der AOK Rheinland/Hamburg M. Mohrmann Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Elektive Hüft-TEP und Knie-TEP Patientensteuerung Bewertung der Ergebnisqualität QSR als Beurteilungskriterium Patientenbefragung q q q q q Keywords Der Versorgungssektor Krankenhaus verfügt in Deutschland über erheblich höhere Kapazitäten als in vergleichbaren Ländern der OECD. Die Reduzierung der durch die staatliche Krankenhausplanung vorgegebenen Restriktionen hinsichtlich des Versorgungsauftrags der Krankenhäuser öffnet Leistungsbereiche für Anbieter, die in diesen Feldern bisher nicht tätig waren. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die Änderungen im Vertragsarztrecht im Jahr 2009, in deren Folge niedergelassene Vertragsärzte ohne besondere Anforderungen gleichzeitig auch als angestellter Arzt im Krankenhaus tätig werden können. hochwertige Leistungen erbracht werden, können darüber hinaus weitere Informationsquellen genutzt werden. Hierzu gehören unter anderem Informationen der BQS (Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung), Qualitätsberichte der Krankenhäuser sowie Befragungen von Patienten und weiterversorgenden Leistungserbringern. Ein Beispiel für die Wirkungen dieser erweiterten Handlungsoptionen für Krankenhäuser ist die Endoprothetik. War beispielsweise im Bundesland Nordrhein-Westfalen die Durchführung elektiver endoprothetischer Eingriffe in der Vergangenheit auf eine überschaubare Zahl besonders ausgewiesener Orthopädien beschränkt, drängen jetzt viele Krankenhäuser mit chirurgischen Fachabteilungen und ohne besondere orthopädische Expertise auf den Markt. Dies auch deshalb, weil die Belegung der Krankenhäuser in vielen der ambulanten Leistungserbringung nahen Bereichen rückläufig ist und Kompensationsmöglichkeiten in anderen Leistungssegmenten gesucht werden. Niedergelassene Orthopäden sehen in diesem Feld für sich zusätzliche Betätigungschancen und werden als Operateur im Krankenhaus bei von ihnen selbst eingewiesenen Patienten aktiv. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Erste Ansätze zur Nutzung dieser unterschiedlichen Datenquellen sowie sich daraus ergebende Perspektiven u.a. im Hinblick auf selektiv-vertragliche Elemente werden am Beispiel der elektiven Endoprothetik dargestellt. q primary total prosthetic hip and knee replacements q patient management q appraisal of outcome quality q QSR as appraisal criterion q patient survey Institut AOK Rheinland/Hamburg, Düsseldorf Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242674 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S318 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Matthias Mohrmann, Dipl.-Kfm. AOK Rheinland/Hamburg Die Gesundheitskasse Kasernenstraße 61 40213 Düsseldorf Tel. 0211/8791-2570 eMail matthias.mohrmann@ rh.aok.de Aus Sicht der AOK Rheinland/Hamburg ist ein freies Spiel der Kräfte im Sektor der stationären Krankenhausversorgung problematisch, vor allem deshalb, weil trotz aller Bemühungen in der Vergangenheit nur unzureichende Transparenz hinsichtlich der Qualität der Leistungserbringung besteht. Dies gilt natürlich in erster Linie für den Patienten, der sich im Regelfall an der Empfehlung seines niedergelassenen Arztes orientiert, im Zweifel also des Arztes, der ihn operieren wird. Die Frage der Orientierung stellt sich aber in gleicher Weise dem niedergelassenen Arzt, der aus rein medizinischer Sicht zu einzelnen Krankenhäusern seine Empfehlungsentscheidung abgeben will. Die der gesetzlichen Krankenversicherung vorliegenden Daten erlauben – zumindest innerhalb bestimmter Grenzen – Rückschlüsse auf die Qualität der Leistungserbringung. Das „QSR“Projekt des WIdO stellt die Basis unserer Ansätze dar. Um die Frage zu beantworten, ob qualitativ Zusammenfassung | Abstract Qualitätsdaten als Grundlage für Vertragswettbewerb Die Gesundheitsreformen der letzten Jahre führten zu einer marktwirtschaftlichen und wettbewerbsorientierten Neuausrichtung des Gesundheitssektors, indem sie unter anderem auf der Beschaffungsseite eine Lockerung des Kontrahierungszwanges vorsahen. Zielstellung dieses Vertragswettbewerbs ist, mit unterschiedlichen Steuerungselementen die Prozesse der Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation fachund/oder sektorenübergreifend zu planen, zu begleiten, zu bewerten und nach medizinisch qualitativen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu optimieren. tionen der einzelnen Akteure voraus. Ziel ist die ganzheitliche Betrachtung des Krankheits- und Versorgungsereignisses. K. Rupp Und auch die Versicherten und Patienten fordern dies ein: Eine Versichertenbefragung der Techniker Krankenkasse (TK) hat ergeben, dass eindeutig Qualität sowie Service im Rahmen der ärztlichen Behandlung erwartet werden. Schlüsselwörter Benchmark Kosteneffektivität Qualität Selektiv-Verträge Versorgungsmanagement Versorgungsqualität 5 Qualitätsziele im Einzelvertragsbereich 5 Verbunden mit einer stärkeren Wettbewerbsorientierung geht auch die Forderung der Kostenträger nach einer vereinbarten Behandlungssicherheit sowie gesteigerten Versorgungsqualität einher. Dies auch vor dem Hintergrund, da durch selektive Vertragsoptionen die Versorgungsqualität in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Kostenträger gebracht wird. In den ersten Jahren der integrierten Versorgung war vornehmlich die Überführung bzw. Substitution von klar abgrenzbaren Leistungen aus der Regelversorgung in den Bereich der Einzelverträge nach § 140a ff. SGB V zu beobachten (z.B. stationsersetzendes Operieren, Leistungskomplexe im Bereich Endoprothetik und Kardiochirurgie). Auch wenn der Anteil von Verträgen, in welchen Krankenhäuser als vertragsschließende Partner auftreten, kontinuierlich abnimmt (1. Quartal 2005 79 %, 4. Quartal 2008 48,3 %), haben entsprechende Verträge nach wie vor eine hohe Bedeutung. Eine hohe Versorgungsqualität benötigt zur Sicherung von Behandlungserfolgen die Einbindung von strukturierten Routinen. Basis hierfür muss eine bessere Verzahnung der einzelnen Versorgungsbereiche untereinander sein. Dies setzt fach- und sektorenübergreifende Koopera- Im Weiteren erhebt der souveräne Patient zunehmend den Anspruch auf Qualitätstransparenz. TK-Mitglieder 2009 (n = 1003) ausführliche Beratungsgespräche 22 69 28 2 71 26 2 70 27 3 schneller Zugang zu Koryphäen auf dem Gebiet 65 30 5 kurze Wartezeiten, schnelle OP-Termine 65 31 4 63 33 4 Arzt/KH erfüllt bes. Qualitätsvoraussetzungen 64 52 64 32 2 Vermeidung von Doppeluntersuchungen Beginn der Rehabilitation am Tag der Krankenhausentlassung 28 51 OP-Arzt übernimmt Koordination aller Behandlungen und Maßnahmen 46 ambulante OP mit Möglichkeit zu übernachten 45 Versorgung aus einer Hand, da der behandelnde Arzt auch OP durchführt 44 Unterbringung im KH im Zweibettzimmer 43 35 38 36 56 34 Keywords q benchmarking q cost-effectiveness q quality q selective contracts q managed care 9 11 3 49 37 10 3 11 3 47 40 12 11 3 36 43 19 2 14 3 36 45 16 40 34 sehr wichtig Abb. 1 29 58 q q q q q TK-Mitglieder 2008 (n = 1005) 76 intensivere Zus. arbeit zw. Klinik und Ärzten bzw. zw. Ärzten verschiedener Fachgebiete Qualitätsmanagement 16 4 30 6 29 18 wichtig 43 36 weniger wichtig TK-Trendmonitor 2009, TK-repräsentativ, n = 1003 Fälle (Quelle: Techniker Krankenkasse 2009). 24 26 unwichtig 5 Institut Techniker Krankenkasse, Hamburg Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242675 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S319–S320 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 3 9 Korrespondenz Klaus Rupp Techniker Krankenkasse Bramfelder Straße 140 22305 Hamburg Tel. 040/6909-1932 eMail klaus.rupp@tk-online.de S 319 S 320 Zusammenfassung | Abstract So stellt die integrierte Versorgung derzeit für Krankenhausträger und Krankenkassen die einzige Option der „freien“ Leistungsvereinbarung dar, um durch entsprechende Verträge mit dem „prefered Provider“ eine Versorgungssteuerung nach Qualitätsaspekten anzustreben und durch eine Vereinbarung zusätzlicher Leistungsmengen Wirtschaftlichkeitsvorteile zu generieren. Praxisbeispiel der TK: Ergebnisorientierte Vergütung in der Herzchirurgie Im Bereich der Herzchirurgie bietet die TK bereits seit einigen Jahren qualitativ hochwertige Versorgungsangebote mit ausgewählten Krankenhäusern sowie Rehabilitationseinrichtungen und niedergelassenen Kardiologen an. Diese Vertragskonzepte entwickelt sie laufend weiter. Nachdem die TK in der Herzchirurgie mit Kliniken Komplexpauschalen vereinbart hat, gibt es nun in diesem Bereich erste Verträge mit einer erfolgsorientierten Vergütung: Das Krankenhaus meldet bestimmte Qualitätsparameter an die Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS). Die beteiligen Vertragskrankenhäuser haben sich der TK gegenüber verpflichtet, ihre BQS-Werte offenzulegen. Sind die Vertragskrankenhäuser erfolgreicher als der Bundesdurchschnitt, erhalten sie zusätzlich einen Bonus auf die vereinbarte Vergütung. Die Einführung des §137 a SGB V mit der Zielstellung sektorenübergreifend abgestimmte Indikatoren und Instrumente zur Messung der Versorgungsqualität zu entwickeln, stellt einen weiteren Meilenstein für einen Vertragswettbewerb auf Grundlage von Qualitätsparametern dar. Somit wird deutlich, dass sowohl Wettbewerb als auch Qualität in der Gesundheitsversorgung keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig bedingen und befördern. So benötigt Wettbewerb in der Gesundheitsversorgung die Zieldimension Qualität und Qualität benötigt zur sachgerechten Weiterentwicklung und Steigerung einen funktionierenden Wettbewerb. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 TK-Trendmonitor 2009 – Wünsche und Bedürfnisse der TK-Mitglieder zu Gesundheits- und Krankenversicherungsthemen; Erstellt durch das Meinungsforschungsinstitut INFO 2 Zukunft der Krankenhausversorgung: Qualität, Wettbewerb und neue Steuerungsansätze im DRG-System; Prof. Norbert Klusen und Andreas Meusch; Nomos Verlag; 2008 Auch der Patient profitiert von solchen Verträgen, indem die Kliniken ihre Behandlungsverfahren immer wieder neu unter Beweis stellen müssen. Vor dem Hintergrund der Patientenorientierung fließen zunehmend auch Erkenntnisse aus Patientenbefragung in die Wahl des Vertragspartners und Ausgestaltung des Vertrages mit ein. Seit 2005 befragt die TK ihre Versicherten nach einem stationären Krankenhausaufenthalt zu ihrer Zufriedenheit mit der Klinik. Die Ergebnisse werden im TK-Klinikführer transparent dargestellt. Im aktuellen TKKlinikführer werden die Ergebnisse der Patientenbefragung für 624 Krankenhäuser und 1600 Fachabteilungen veröffentlicht. Hierzu wurden 263045 Versicherte befragt, von denen 157669 und damit 60% antworteten. Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S319–S320 · K. Rupp, Qualitätsdaten als Grundlage … Zusammenfassung | Abstract Pay for Performance: Aus Sicht von spectrum|K ein geeignetes Instrument für Qualitätsverbesserungen im Gesundheitssystem Ausgangsbetrachtung 5 Während heute in fast allen anderen Branchen erfolgsorientierte Vergütungskomponenten wie Boni, Umsatzbeteiligungen bzw. Konventionalstrafen als Malus üblich sind, haben sich derartige Vergütungsmodelle in unserem heutigen Gesundheitssystem kaum durchgesetzt. In einer Befragung (n = 182) von Ärzten zur Ausprägung von vereinbarten Vergütungssystemen in der Integrierten Versorgung (IGV) entfiel auf die Nennung von Bonus/Malus-Systemen nur knapp 2 %. An der Spitze der Nennungen lagen Fallpauschalen mit knapp 21 % sowie die Einzelleistungsvergütung mit knapp 32 % [2]. Erfolgsabhängige Vergütung bei der künstlichen Befruchtung 5 Im Jahr 2006 hat der BKK Landesverband Bayern mit dem Berufsverband Reproduktionsmedizin einen IGV-Vertrag mit erfolgsorientierter Vergütung zur künstlichen Befruchtung abgeschlossen. Bei diesem P4P-Modell erhalten die Ärzte eine Zusatzvergütung von ca. 1500,– €, wenn eine Schwangerschaft eintritt. Der Erfolg definiert sich auch über möglichst wenige Zwillingsgeburten. Drillingsgeburten sind durch eine Beschränkung des Transfers auf höchstens 2 Embryonen komplett ausgeschlossen. Die erfolgsunabhängige Basisvergütung wurde im Gegenzug um ca. 30 % abgesenkt [1]. Bei diesem Beispiel sind die Parameter zur Beurteilung von Erfolg und Misserfolg, nämlich schwanger vs. nicht schwanger, leicht erkenn- und überprüfbar. Dies ist jedoch die Ausnahme und nicht die Regel. Das P4P Model von spectrum|K beim Versichertencoaching 5 Für das telefonische Versichertencoaching hat spectrum|K eine Ausschreibung vorbereitet, mit dem Ziel, den Kassen Rahmenverträge mit geeigneten Dienstleistern anbieten zu können. spectrum|K hat dabei ein innovatives Vergütungsmodell mit einem P4P-Ansatz entwickelt. Das Vergütungsmodell besteht aus 4 Komponenten: 1. Einer Basisvergütung mit Mengenrabatten 2. Einer Risikobeteiligung als Anteil der Basisvergütung 3. Einer Return on Invest (RoI) bezogenen Erfolgsbeteiligung 4. Einer RoI bezogenen Erfolgsgarantie Unter der Basisvergütung (1.) wird ein aufwandsbezogener Festbetrag pro gewonnenem und pro betreutem Kandidaten verstanden. Darauf wird ein Mengenrabatt, differenziert nach der Anzahl betreuter Patienten gewährt. Als Risikobeteiligung oder Malus (2.) ist ein prozentualer Anteil der Basisvergütung vorgesehen, welcher sich aus der Anzahl erreichter bzw. nicht erreichter Servicepunkte errechnet. Die Servicepunkte resultieren aus aktivitätsbezogenen, qualitätsbezogenen und ökonomischen Evaluierungsparametern. Als Erfolgsbeteiligung oder Bonus (3.) sollen die Dienstleister am ökonomischen Erfolg beteiligt werden. Wenn ein Dienstleister ein über dem vertraglich festgelegten und garantierten RoI (4.) liegendes Ergebnis realisieren kann, wird er prozentual am darüber liegenden Erfolg beteiligt. R. Leuschner Qualitätsmanagement Schlüsselwörter P4P Versichertencoaching Bonus Malus Erfolgsabhängige Vergütung q q q q Keywords q pay for performance q payment incentives q quality performance assessment Die Entwicklung eines solchen Vergütungsmodels ist kompliziert, und die Parameter zur Beurteilung von Erfolg und Misserfolg sind in diesem Fall nur mit einer relativ aufwendigen Evaluation zu ermitteln. Vermutlich sind dies auch wesentliche Gründe dafür, dass sich P4P im heutigen Gesundheitssystem bisher wenig durchgesetzt hat. Aus Sicht von spectrum|K ist die qualitätsabhängige Vergütung jedoch ein wichtiger Ansatz zur Qualitätsverbesserung sowohl im kollektivvertraglichen wie im selektiv-vertraglichen Bereich. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 Braun et al. Innovative Versorgungsformen im Gesundheitswesen – Konzepte und Praxisbeispiele erfolgreicher Finanzierung und Vergütung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag, 2009: 121–130. 2 Pitum-Weber S. Management von Gesundheitsnetzwerken. Dissertation 2008 Institut spectrum|K GmbH, Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242676 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S321 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Roland Leuschner spectrum|K GmbH Spittelmarkt 12 10117 Berlin Tel. 030/212336-273 eMail roland.leuschner@ spectrumk.de S 321 S 322 Zusammenfassung | Abstract Pay for Performance: Was ist machbar? Sicht der Bundesärztekammer R. Klakow-Franck Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Pay for Performance Qualitätsverbesserung qualitätsabhängige Vergütung Anreize q q q q Keywords q pay for performance q quality improvement q quality based-reimbursement q incentives P4P – Versorgungssteuerungsmodell Nr. 1? In der gegenwärtigen gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland ist „Pay for Performance“ (P4P) in aller Munde und wird zum Versorgungssteuerungsmodell Nummer 1 hochstilisiert. Dabei dürften die Vorstellungen, was unter „Performance“, aber auch, was unter „Pay“ zu verstehen ist, weit auseinander liegen. Während sich aus der Perspektive der Krankenhäuser und Ärzteschaft mit P4P Hoffnungen auf zusätzliche Belohnung für besonders gute Qualität verbinden, zielen die Krankenkassen auf Marktbereinigung und Ausschöpfung von Effizienz- und Wirtschaftlichkeitsreserven durch kostenneutrale Umverteilung der Vergütung. Aus Patientenperspektive liegt der Fokus auf Gewährleistung von Qualitätsmindeststandards und Patientensicherheit in einem stärker marktorientierten Gesundheitswesen. Pay for Outcome? Eine weitere Besonderheit der deutschen P4P-Debatte besteht darin, dass das Spektrum von belohnungswürdiger „Performance“ sehr stark auf medizinische Ergebnisqualität eingeengt wird, während ausländische P4P-Programme Anreize auch für Prozess- und Strukturqualitätsverbesserungen, Erhöhung der Patientenzufriedenheit oder auch für IT-Investitionen ausloben. Medizinische Ergebnisqualität kann im Hinblick auf Qualitätssicherung und Qualitätsdarstellung (einschließlich öffentlicher Qualitätsvergleiche) wohl als die anspruchvollste der 3 Qualitätsdimensionen gelten. Eine der zentralen Voraussetzungen für eine patientenzentrierte Outcome-Qualitätssicherung, die sektorenübergreifende Qualitätssicherung, steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Kein Anreizsystem ohne eigene Fehlanreize Institut Bundesärztekammer, Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242677 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S322 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. med. Regina KlakowFranck, M. A. Bundesärztekammer Postfach 12 08 64 10598 Berlin Tel. 030/400456-430 eMail regina.klakow-franck@ baek.de P4P kann zur Erreichung all der oben genannten Erwartungen sowie allgemein zur Qualitätsentwicklung im deutschen Gesundheitswesen beitragen – jedoch nicht im Sinne eines monokausalen Lösungsansatzes, sondern in Kombination und Wechsel mit anderen Anreizsystemen. P4P stellt ein Instrument unter vielen dar, um ökonomischen Fehlanreizen pauschalierter Vergütungssysteme entgegenzuwirken, wie sie im letzten Jahrzehnt im GKV-System etabliert wurden, sei es in Gestalt des DRG-FallpauschalenEntgeltsystems oder des stark pauschalierten vertragsärztlichen EBM. Es gibt jedoch kein Anreizsystem, das seinerseits nicht das Risiko von Fehlanreizen in sich trägt. Die Risiken von P4P sind bekannt: Patientenselektion, Förderung von Prozesskonformität statt tatsächlicher Qualitätsverbesserung, Manipulation von Daten und Codierung etc. [1]. Der Aufwand (Kosten und Bürokratie) für Implementierung, Kontrolle und Gegensteuerung von Fehlentwicklungen von P4P ist beträchtlich und an einen lückenlosen Datentransfer zwischen Leistungserbringer und Krankenkasse gebunden. Notwendige Rahmenbedingungen und sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für P4P Geld gilt allgemein zwar als erfolgreichstes Erziehungsinstrument bei Erwachsenen – P4P aber bleibt wirkungslos, wenn es nicht eingebettet ist in eine qualitätsorientierte Unternehmenskultur. Die auf Ebene der Versorgungseinrichtungen gemachte Beobachtung, dass zu den „Top Performern“ regelmäßig jene Krankenhäuser zählen, die sich durch eine einrichtungsinterne Qualitätskultur über alle Hierarchie-Ebenen hinweg sowie ein funktionierendes Qualitätsmanagement auszeichnen [2], sollte eins zu eins bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen medizinischer Versorgung beherzigt werden: Monetäre Anreizsysteme wie P4P können die notwendige Eigenmotivation und Verantwortungsbereitschaft – neudeutsch „Accountability“ [3] – der Ärztinnen und Ärzte und der nichtärztlichen Gesundheitsberufe nicht ersetzen, sondern sind, wenn eine Wirkung im Sinne einer tatsächlichen, am Outcome gemessenen Qualitätsverbesserung erzielt werden soll, hierauf sogar angewiesen. Anreizsysteme wie P4P sollten deshalb nicht überstrapaziert oder als Alternativen anstelle „korporatistischer“ Qualitätssicherungsmaßnahmen gehandelt, sondern ergänzend und dosiert zur Erreichung umschriebener Ziele eingesetzt werden – zum Beispiel zur überfälligen Lösung von Schnittstellenproblemen an den Sektorengrenzen bzw. zur Förderung transsektoraler und berufsgruppenübergreifender Zusammenarbeit. Autorenerklärung: Die Autorin erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 Mannion R, Davies H. Payment for performance in health care. BMJ 2008; 336: 306–308 2 Norling R. Pay for Performance. Lessons for Healthcare leaders. International Quality Improvement Exchange Conference Haarlem, 2006 3 Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Gutachten 2007: Kooperation und Verantwortung – Voraussetzungen einer zielorientierten Gesundheitsversorgung. http:// www.svr-gesundheit.de Abstract | Zusammenfassung The impact of the UK Quality and Outcomes Framework (QOF) on general practice quality of care Background In 2004 the United Kingdom government introduced a pay for performance scheme for general practices with indicators covering chronic disease management, practice organisation and patient experience. In 2006, 7 new clinical areas such as dementia and chronic kidney disease were included and 2 new indicators of patient access to care. Payments make up approximately 25 % of general practitioners’ income and 99,6 % participate, although the scheme is voluntary. In April 2009 the National Institute for Health and Clinical Excellence became responsible for overseeing the development of QOF indicators along with an external contractor led by staff at NPCRDC, University of Manchester. Methods Study 1) [2, 3]: Interrupted time series analysis of quality of care in 42 representative general practices, with data collected before (1998 and 2003) and after (2005 and 2007) the scheme. At each time point, data for asthma, diabetes and coronary heart disease were extracted from medical records, and data on access, continuity of care and inter-personal aspects of care collected from patient questionnaires. Study 2) [1]: Interviews with 21 family doctors and 20 nurses in 22 nationally representative practices across England between February–August 2007. for performance scheme had been met in terms of improvements in disease specific processes of patient care and physician income as well as improved data capture. However, it had also led to unintended effects such as the emergence of a dual QOF-patient agenda within consultations, potential deskilling of doctors due to an enhanced role for nurses in managing long-term conditions, a decline in personal/relational continuity of care between doctors and patients, resentment by team members not benefiting financially from payments and concerns about an ongoing culture of performance monitoring in the UK. S. Campbell Qualitätsmanagement Keywords pay for performance primary care quality of care q q q Schlüsselwörter q Leistungsorientierte Vergütung q ambulante Versorgung q Versorgungsqualität Conclusions Against a background of increasing quality before the scheme was introduced, the pay for performance scheme accelerated improvements in quality for 2 of 3 chronic conditions in the short-term. However, once targets had been reached quality improvement slowed and for 2 conditions non-incentivized care declined. Continuity of care was reduced following the introduction of the scheme. The QOF scheme may have achieved its declared objectives of improving disease specific processes of patient care through the achievement of clinical and organizational targets and increased physician income. However, there is some evidence that it has changed the dynamic between doctors and nurses and the nature of the practitioner-patient consultation. Results Study 1 [2, 3]: Immediately following introduction of the scheme (2003–2005) the rate of quality improvement increased for asthma and diabetes (p<0.001) but not heart disease. In the longer-term (2005–2007), improvement rates slowed for all 3 conditions (p<0.001) and care for non-incentivized aspects of asthma and heart disease care declined. Compared to the pre-incentives period the improvement rate after 2005 was no different for asthma or diabetes, and reduced for heart disease (p = 0.02). No significant changes were seen in patients’ reports of access to care or inter-personal aspects of care. Previously constant levels of continuity of care showed a step reduction following the introduction of pay for performance (p<0.001) and then continued at the new lower level. Study 2 [1]: Participants believed the financial incentives had been sufficient to change behaviour and to achieve targets and that it is not necessary to align targets to professional priorities and values to obtain behaviour change; although doing so enhances enthusiasm and understanding. Participants agreed that the aims of the pay The presentation at the Potsdam conference will describe the QOF and evidence about its impact on quality of care. It will conclude by describing the new system for developing and piloting indicators, led by NICE, in the UK. Author’s declaration: The author is working with The National Institute of Health and Clinical Excellence (NICE) to support the ongoing development of indicators for the Quality and Outcomes Framework in the United Kingdom. References 1 Campbell SM, McDonald R, Lester H. The experience of pay for performance in English family practice: A qualitative study. Annals of Family Medicine 2008; 6: 228–234 2 Campbell SM, Reeves D, Kontopantelis E, Sibbald B, Roland M. Impact of pay-for-performance on quality of English primary care: interrupted time series analysis. New England Journal of Medicine 2009; 361: 368–378 3 Campbell S, Reeves D, Kontopantelis E et al. Quality of primary care in England with the introduction of pay for performance. New England Journal of Medicine 2007; 357: 181–190 Institut National Primary Care Research & Development Center, University of Manchester, UK Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242678 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S323 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. Stephen Campbell Senior Research Fellow NPCRDC, University of Manchester Williamson Building Oxford Road Manchester M13 9PL Tel. +44 (0) 161 275 7655-7601 eMail stephen.campbell@ manchester.ac.uk S 323 S 324 Abstract | Zusammenfassung Reduction of Health Care Costs by Utilization of High Quality Medical Care D. F. Crowder Qualitätsmanagement Keywords cost control high quality medical care pay for performance complications q q q q Schlüsselwörter Kostenkontrolle Ergebnisqualität Ergebnisorientierte Vergütung Komplikationen q q q q Institut Western Division Medical Director, Alpha Natural Resources, Powder River Coal Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242679 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S324 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz David F. Crowder, M. D. Western Division Medical Director, Alpha Natural Resources, Powder River Coal 4067 Valley Oak Drive Loveland, CO 80538 eMail dcrowder@alphanr.com In 2001 the cost of health benefits was escalating at a non-sustainable rate for Powder River Coal and Alpha Natural Resources. Coal prices had fallen to a point where profit was marginal. A program of cost reduction was needed quickly to be able to continue current benefits. The alternative was reduction in benefits, a move to which the companies were averse. administrators on cost was difficult and delayed any real analysis. The one certain observation was that costs seemed to be in control and subjectively the complication rate and re-operation rate seemed less. At no time was any attempt made to secure special discounts or other financial considerations from COE providers. That policy still continues. Many of the usual mechanisms for cost control were attempted. Meetings were held with hospitals and providers seeking preferential consideration and discounts. The response from the provider community was negative. The companies were concerned by the re-operation rates for certain expensive surgical procedures. The length of hospitalization in the local area was above average. Anecdotal information suggested excessive complications were being experienced following complex surgery performed in the area. Despite the mines having the highest quality of medical insurance in the region access to care was often difficult. The employee population as well as management was dissatisfied with local care. Providers were out of touch with their costs and their outcomes. Based on experience the COE Program was expanded to include a broad spectrum of services. Data was improving and beginning to show definite cost control. A review of statistics for Alpha Natural Resources for the years 2005 through 2008 showed a true 5 % per year decrease in costs. The average cost increase during that period for the United States was 7,7 % per year. The cost control allowed Alpha to add 92 employees with no additional total health benefits cost. The most significant parameter to explain the reduction in cost was a 10 % per year decrease in the number of hospital days. This observation makes sense in the light of the high cost of any service performed in an institutional setting. At this time the Leapfrog Group was coming into existence touting quality of care as a cost reducer. This concept seemed rational. It was an approach the companies could take with no participation by other parties. The major hurdle for the companies in rural Wyoming was the distance to major centers for care. In order to facilitate the use of these „Centers of Excellence“ (COE), incentives including reduction in co-pay and reimbursement for travel expenses were offered to employees. The COE providers had to be in the upper 7 % of objectively measured outcomes for their designated services. Other parameters included patient safety, patient satisfaction, location and cost over time. A pilot project was instituted including only orthopedics and spinal surgery, two areas where cost and outcomes were a problem. To the companies’ surprise, even with incentives the cost for care was often equal to or less than local providers. The absence of re-operation and complications became quickly apparent. Furthermore employees and their families were experiencing greater patient satisfaction from the COE care. More time was being taken with patients. Patients sensed they were of greater importance to the COE providers than those locally. At first obtaining feedback from the companies’ third party Cost of the COE program has been reasonable. The author has been paid an average of $60,000 US per year to maintain the program and act as an ombudsman for the employees and their families. Costs for data have only been about $100 US per year. With an annualized savings of $1,740,763.75 US counting a 7% per year cost escalation the return on investment (ROI) is 28.44. Looking at only savings and not adding inflation the ROI is still 13.13. Employee monthly premiums remain in the range of $70 to $120 for health benefits. The Centers of Excellence Program continues to be expanded and reviewed biennially. In addition, new programs now include prevention, life style alteration, disease control and primary care administered through a comprehensive family health center owned by the companies. Author’s declaration: The author does not have any financial interests or conflicts of interest relevant to the subject of this manuskript. Abstract | Zusammenfassung Pay for Performance – What are the options? Pay for performance in some areas is already an integral part of our system, although not necessarily recognized as such. Structural and sometimes process requirements as minimum standards for medical services can be defined by different German authorities as a part of the legal requirements for the reimbursement of providers. Federal rules for readmissions within the DRG system also contain a negative P4P variant, i.e. nonpayment for certain complications. However, P4P in a more narrow sense, as a modification of payments related to outcome measures, is not yet included in our system. New and sound outcome indicators have been developed during the last years [1, 2, 4]. Thus the question arises, if and how these might be included into the reimbursement system. The following options are discussed by the author: 1. The „black sheep“ problem 5 If highly relevant outcome indicators, like for example mortality, are measured, there are usually a few (less or far less than 5 %) providers, which show significantly bad outcome numbers, even if advanced risk adjustment is applied. The question of how to handle these cases involves two aspects: (a) Politically it is questionable, if there are organisations, which are able to deal with this problem concerning the inevitable argument, that risk adjustment is insufficient and related legal obstacles in dealing with these problems. approach of excluding certain complications from being considered as ‘severity increase’ is a promising development [5]. However, as only few complications in medicine can be clearly classified as avoidable or largely reducable, if guidelines were followed, this approach is limited. Thus it can be seen as a supplement, which can be implemented in parallel to other options and should be embedded within a wider P4P-framework in the future. 3. Non-contracting for certain services 5 4. Including quality scoring systems into the reimbursement scheme 5 Concerning these opposing arguments and the patient risk involved, at least an inversion in the burden of proof should be considered for such cases: It should not be the burden of a payor or quality assurance body to ultimately prove that there is a failure, but in extreme cases the provider should be held responsible for proving, that he has no medical problems. In an approach to overcome the statistical uncertainties of single indicators, it might be decided to assign scores to every indicator, which are related to the degree of deviation against the national average. If statistical methods were applied, the degree of deviation can easily be combined with volume numbers, giving for example a high volume center with significantly good outcome a better score than a low volume hospital with the same, but more uncertain outcome numbers. Scores from single indicators may be added up to form a hospital score. This can be used to modify the standard payments. In the German DRG system a modification of the DRG base rate would be the choice. Such a modification can be limited for example to a range of +/- 2 % of the total bud- Considering the fact, that complications are indirectly paid for as ‘increased severity’ via the CCrelated payment increases and other mechanisms in most DRG-systems, the new Medicare Qualitätsmanagement Keywords outcome pay for performance quality indicators q q q Schlüsselwörter q Ergebnisqualität q Ergebnisorientierte Leistungsvergütung q Qualitätsindikatoren The measurement of outcome indicators related to a certain disease or procedure (like for example myocardial infarction mortality or mortality for colorectal surgery) involves statistical problems. In a single hospital the case numbers will often be too low to prove significant differences against other providers. This may especially be true for smaller providers, for which quality problems may be shown for certain indicators on a group level in large studies [3], however cannot be proven on a single provider level due to statistical limitations. Due to these statistical uncertainties quality indicators for defined services will usually – in the wide 90 %-mid-range of providers – not be reliable enough for negotiating the complete exclusion or inclusion of certain services in reimbursement contracts. Only in rare cases as described under topic 1. or in the opposite case of some large providers with very good outcome the numbers might become relevant for contracting. (b) On the other hand, it must be questioned, if not acting can ethically be justified. 2. Nonpayment for complications 5 T. Mansky Institut HELIOS Kliniken, Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242680 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S325–S326 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz PD Dr. Thomas Mansky Leiter Medizinische Entwicklung HELIOS Kliniken Friedrichstr. 136 10117 Berlin Tel. 030/521 321-140 eMail thomas.mansky@ helios-kliniken.de S 325 Abstract | Zusammenfassung +2% Payment S 326 DRG base rate 2% worse Fig. 1 Outlines the principles of an outcome driven modification of hospital payments. national average Outcome get. Unlike more radical approaches such a system would not fundamentally endanger the existence of a provider, which is a contribution to remaining statistical uncertainties of the method. However a system like this would introduce strong incentives for making medical outcome a management issue. It is well known from the German budget-oriented contracting system, that even small financial modifications have an effect on provider behaviour. 5. Regional and national outcome goals 5 Modern outcome indicators, especially long-term indicators [2, 4], are ideally suited for measuring regional and national outcome. The statistical uncertainties seen at the provider level are usually not a problem at this level. Outcome related health policy goals would make sense and could help to indentify health services problems and thus improve the overall system performance. Outcome at this level often cannot be related to a single provider, but might involve different services. In the case of 1-year heart failure mortality for example hospital as well as primary care services might be involved and patient compliance for example is also an important factor. However recent positive experience has shown, that quality management can influence outcome even in more complex cases (cf. for example [4] for experience within an organisation like Helios or the IHI campaigns under www.ihi.org). The definition of regional and national outcome goals would be a desirable development per se. It must not necessarily be part of a P4P approach, but could support the provider oriented approaches mentioned before. better Conclusion 5 The increasingly wider availibility of medical data within the administrative data sets due to DRG reimbursement methods and the development of outcome indicators based on such data have brought outcome oriented management and payment methods within reach. The most promising approach at the provider level might be a gradual score-based implementation of outcome oriented payments. On a regional and national level this could be supported by outcome related heath goals. Both steps – alone or in combination – could help to set the right incentives and to foster the development of outcome oriented management methods in medicine. Autorenerklärung: Der Autor ist bei den Helios Kliniken für das Qualitätsmanagement zuständig. Literatur 1 Agency for Healthcare Research and Quality. Inpatient Quality Indicators Overview. Rockville, MD: February 2006 http:// www.qualityindicators.ahrq.gov/ iqi_overview.htm 2 AOK-Bundesverband, Forschungs- und Entwicklungsinstitut für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt (FEISA), HELIOS Kliniken, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO). Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR) – Abschlussbericht. Bonn: WIdO, 2007 3 Birkmeyer JD et al. Hospital volume and surgical mortality in the United States. N Engl J Med 2002; 346: 1128–1137 4 Busse R, Nimptsch U, Mansky T. Measuring, Monitoring, And Managing Quality In Germany’s Hospitals. Health Affairs 2009Web exclusive DOI 10.1377/hlthaff.28.2.w294 5 Valuck T. Medicare Value-Based Purchasing: Non-Payment for Selected Hospital-Acquired Conditions. DMW 2008; 37: S140–S143 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S325–S326 · T. Mansky, Pay for Performance … Zusammenfassung | Abstract Patientenzufriedenheit im QMR-Kontext: Modell, Methode und Ergebnisse Das Potenzial von Routinedaten für die Erfassung und das Management der medizinischen Behandlungsqualität ist heute unbestreitbar. Allerdings sind Patienten nicht nur Kunden sondern auch Mitproduzenten des Behandlungsergebnisses. Deshalb ist medizinisches Qualitätsmanagement ohne Berücksichtigung der Patientenwahrnehmung nicht sinnvoll. Die Integration der Patientenzufriedenheit in das Qualitätsmanagement mit Routinedaten (QMR) ist eine Konsequenz, und wir berichten die Entwicklung und Validierung einer Methode zur Integration der Patientenbeurteilung in das QMR. Methoden Einschränkung zu. Die Antwort auf diese Frage wird je nach medizinischem und persönlichem Kontext von individuell unterschiedlichen Faktoren bestimmt: Die Faktorenanalyse der zusätzlichen Fragen ist geeignet, die für Patientengruppen wesentlichen Faktoren zu identifizieren. Grundsätzlich kann die gewählte Kernfrage in unterschiedliche Fragebögen integriert werden. In das QMR kann mit der Beantwortung dieser einen Frage die wichtige Patientendimension integriert werden. M. Heberer 1 C. Depner 1 A. Prengel 1 C. Abshagen 1 M. Bergman 2 Autorenerklärung: Die Autoren erklären, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. q hospital quality q hospital performance q patient assessment Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Patientenzufriedenheit Qualität q q Keywords In die Kurzversion des Pickerfragebogens (PPE15) wurden mit Erlaubnis des Picker-Instituts 3 zusätzliche Fragen zur Beurteilung des Spitalaufenthalts an unterschiedlichen Positionen integriert. Es handelte sich um Fragen aus den Bereichen „Wiederkommen“, „Weiterempfehlen“ und „Qualität“, welche auf Basis einer systematischen Literaturanalyse ausgewählt bzw. entwickelt worden waren. Die 3 Fragen lauteten im Einzelnen: 1. Würden Sie für dieselbe Erkrankung wieder in unser Spital kommen? 2. Würden Sie einem Freund/einer Freundin unsere Klinik weiterempfehlen, wenn er/sie ähnliche Hilfe benötigen würde? 3. Wie würden Sie die Qualität der Behandlung, die Sie erhalten haben, beurteilen? Die Beurteilung der Fragen erfolgte nach dem Mixed-Method-Verfahren in einem qualitativen und einem quantitativen Ansatz: (a) Bei 61 Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen (maximum variation sampling) wurde die Bedeutung der Antworten auf die 3 Fragen mittels semistrukturierten Interviews nachuntersucht. (b) Bei 508 von 1146 ausgegebenen Fragebögen (Antwortrate 44 %) wurde die Korrelation der 3 Fragen und die Abhängigkeit von den sonstigen Bewertungen, die mit den weiteren 15 Fragen des Pickerbogens abgegeben wurden, analysiert (Faktorenanalyse). Ergebnis und Schlussfolgerung Zur Erfassung der integralen patientenseitigen Bewertung eines Spitalaufenthaltes eignen sich Fragen, die unter sehr unterschiedlichen Behandlungsbedingungen (z.B. Trauma, Onkologie, Rheumatologie, Kardiologie) verstanden und eindeutig interpretierbar sind. Dies trifft für die Frage (1) „Würden Sie für dieselbe Erkrankung wieder in unser Spital kommen?“ nahezu ohne Institut 1Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement, Universitätsspital Basel 2Institut für Soziologie, Universität Basel Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242681 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S327 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Prof. Dr. Michael Heberer Institut für Chirurgische Forschung und Spitalmanagement Universität Basel Spitalstr. 21 4031 Basel, Schweiz eMail mheberer@uhbs.ch S 327 S 328 Zusammenfassung | Abstract Der neue Krankenhausnavigator der AOK auf Basis der „Weissen Liste“ A. Böcker 1 S. Schmidt-Kaehler 2 Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Krankenhausnavigator der AOK Weisse Liste Gesundheitsnavigatorportal der AOK Qualitätsberichte der Krankenhäuser Qualitätstransparenz q q q q q Keywords q hospital-navigator of the AOK q „Weisse Liste“ q health-navigator of the AOK q quality records of hospitals q transparency of quality Seit Ende September 2009 ist der neue Krankenhausnavigator der AOK auf Basis der „Weissen Liste“ online. Die Weisse Liste wurde von der Bertelsmann-Stiftung in enger Zusammenarbeit mit den Dachverbänden der größten Patientenorganisationen entwickelt. Sie bietet ihren Nutzern die Möglichkeit, das passende Krankenhaus auf Basis der Informationen aus den aktuellen Qualitätsberichten der Krankenhäuser in Deutschland (Berichtsjahr 2008) zu finden. Sie verfügt über zahlreiche komfortable Suchfunktionen und ist laienverständlich aufbereitet. So kann z.B. mit dem so genannten „Suchassistenten“ Schritt für Schritt mit zahlreichen Erläuterungen nach dem geeigneten Krankenhaus recherchiert werden. Das Ergebnis der Suche, die Trefferliste mit favorisierten Krankenhäusern, kann zum Schluss in Form einer Broschüre abgespeichert bzw. ausgedruckt werden. Eine Erweiterung um AOK-spezifische QSR(Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten)-Daten ist in 2010 für ausgewählte medizinische Versorgungsbereiche geplant. Der Krankenhausnavigator der AOK ist Teil des übergeordneten „Gesundheitsnavigatorportals der AOK“, in dem die wichtigsten Navigatoren der AOK zu den Bereichen „Pflegeheime“, „Pflegedienste“, „Arzneimittel“, „Apotheke“, „Ärzte“, „Gesundheitsprojekte“ und „medizinische Informationen“ zusammengeführt sind. Insgesamt bietet die AOK damit ihren Versicherten und der interessierten Öffentlichkeit eine einzigartige medizinische Informationsplattform. Institut 1AOK-Bundesverband, Berlin 2Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242682 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S328 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. med. Arnold Böcker AOK-Bundesverband Rosenthaler Str. 31 10178 Berlin Tel. 030/34646-2665 eMail arnold.boecker@ bv.aok.de Autorenerklärung: Die Autoren erklären, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 Böcker A. Online die passende Klinik finden. Gesundheit und Gesellschaft, 2/2008: 21 2 Schmidt-Kaehler S. Patienteninformation und -beratung im Internet. Transfer medientheoretischer Überlegungen auf ein expandierendes Praxisfeld. Medien & Kommunikationswissenschaft 2005; 53:4: 471–485 Zusammenfassung | Abstract Können/müssen/sollten die Ergebnisse fachlich sinnvoller medizinischer Qualitätsindikatoren dem Patienten vermittelt werden – wenn ja, wie? Seit dem Berichtsjahr 2004 liegen der Öffentlichkeit Berichte der 2000 Krankenhäuser in Deutschland über deren Qualität im Vergleich zu anderen Krankenhäusern vor. Der alle 2 Jahre vorzulegende Bericht verwendet teilweise Indikatoren der gesetzlichen Qualitätssicherung. Neben gedruckten Schriftstücken und solchen in druckähnlichen elektronischen Formaten werden die Zahlenwerke auch durch eine Reihe von internetbasierten Datenbankabfrage-Websites aufbereitet. An der ersten Erstellung der Berichte waren weder Patienten noch Patientenvertretungen beteiligt. Auch im aktuellen Verfahren beschränkt sich deren Beteiligung auf eine stimmrechtlose Mitberatung. Dass in diesem Jahr erstmals von der verantwortlichen Selbstverwaltung die Evaluation in Form einer Nutzerbefragung beschlossen wurde, mag auf diesem Hintergrund überraschen. Ebenso neu ist im Zusammenhang mit den Berichten die Herausgabe eines werbenden Faltblatts und eines Posters durch den Herausgeber „Gemeinsamer Bundesausschuss in Siegburg“. Damit sollen speziell künftige Patientinnen und Patienten durch einweisende Ärzte angesprochen und als Nutzer des Berichts gewonnen werden. Künftig sollten neben einem beschränkten Satz an Indikatoren, deren Auswahl transparent dargestellt werden muss, die Ergebnisse von Nutzerbefragungen dargestellt werden. Beiderlei Ergebnisse sind unabhängig von den Anbieterinteressen zu ermitteln und darzustellen. Datenbanknutzungen im Internet werden eine größere Rolle spielen wenn es um Vergleiche geht, entsprechend wird die Bedeutung der aufwändigen Druckstücke zurückgehen. W.-D. Trenner Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Qualitätsindikatoren Qualitätsbericht q q Keywords q quality indicators q quality report Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 Schwartze D, Geraedts M. Eignung von Qualitätsindikatoren und grafischen Qualitätsvergleichen zur informierten Krankenhauswahl durch Patienten Das Gesundheitswesen 2006; 68: 489 2 Seidel G, Haase I, Walle E, Dierks ML. Ein Qualitätsbericht Rehabilitation aus der Sicht von Patienten und Verbrauchern [Poster]. 18. wissenschaftliches Kolloquium: Innovation in der Rehabilitation Kommunikation und Vernetzung Münster, 09.03.2009 - 11.03.2009 Die Berichte verwenden in hohem Maß die medizin-übliche Spezialsprache eines akademischen Standes, die Auswahl der vergleichbaren Indikatoren richtete sich nach dem Interesse der an der Auswahl beteiligten Interessenvertretungen von Krankenkassen und Krankenhäusern. Befragungen von Patientinnen und Patienten [1, 2] zu diesen Berichten sowie vergleichbaren Werken aus dem Bereich der Rehabilitation ergaben einerseits ein großes öffentliches Interesse an Informationen über die Qualität einer künftig zur Behandlung vorgesehenen Einrichtung, andererseits ein Überangebot aus Sicht von solchen Nutzerinnen und Nutzern unnötiger Informationen. Das Fehlen von Bewertungen aus Sicht von ehemaligen Patientinnen und Patienten wurde insgesamt als Strukturfehler der Berichte angesehen. Wenn bei der Beurteilung berücksichtigt wird, dass es bis heute kein Verfahren zum Feststellen von unrichtigen Angaben gibt, dies vielmehr der Aufmerksamkeit der jeweiligen Konkurrenten im Wettbewerb und deren Zugang zu anderen Medien überlassen bleibt, ist der Wert bisheriger Werke eingeschränkt. Institut Fördergemeinschaft für Taubblinde e.V., Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242683 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S329 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Wolf-Dietrich Trenner Fördergemeinschaft für Taubblinde e.V. Katteweg 15a 14129 Berlin Tel. 030/8049-7461 eMail verein@taubblinde.de S 329 S 330 Zusammenfassung | Abstract Pay for Performance in der stationären Versorgung – Probleme und Lösungen J. Malzahn Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Qualitätssicherung Qualitätsmanagement Routinedaten Pay for Performance (P4P) q q q q Keywords q pay for performance q quality management q administrative data Institut AOK-Bundesverband, Berlin Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242684 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S330 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Jürgen Malzahn AOK-Bundesverband Rosenthaler Str. 31 10178 Berlin Tel. 030/34646 2491 eMail juergen.malzahn@ bv.aok.de Pay for Performance (P4P) ist in Deutschland angekommen und alle – Ärzte, Krankenhäuser, Kassen und Politiker – sind euphorisch, was die Einsatzmöglichkeiten in der Vergütung von medizinischen Leistungen betrifft. Wenn man es nicht mit dem deutschen Gesundheitswesen und damit dem größten Einzelmarkt der gesamten Volkswirtschaft zu tun hätte, fiele es leicht die positive Grundstimmung zu teilen. Da es aber um die Verteilung erheblicher Finanzmittel geht, ist eine kritische Haltung nicht fehl am Platze. Es ist zu erwarten, dass Politik, Kassen und Leistungserbringer sehr unterschiedliche Konzepte von P4P zugrunde legen. Im Vortrag wird anhand eines fiktiven Beispiels darauf eingegangen wie P4P konkret in die Leistungsvergütung integriert werden kann. Dabei wird gezeigt, dass bei kalkulierten oder verhandelten Preisen P4P als ergänzendes Vergütungselement gelten könnte. Weiterhin wird ein Ansatz zur Feststellung von guter Qualität auf Basis von Routinedaten vorgestellt. Dazu werden Qualitätsindikatoren definiert, die sich auf die indikationsspezifischen dem Krankenhausaufenthalt nachgelagerten Leistungen beziehen. Es wird dabei davon ausgegangen, dass gute Qualität sich durch unterdurchschnittliche Inanspruchnahme des Gesundheitswesens in den definierten Indikatoren abbildet. Außerdem wird der Frage nachgegangen, welche Konsequenzen in einem P4P-Modell ein Leistungserbringer erfahren soll, der dauerhaft die definierten Qualitätsziele nicht erreicht. Da Abschläge weder der Kasse noch den Patienten etwas nutzen, muss in einem rechtssicheren Verfahren der (partielle) Ausschluss von der Versorgung entsprechender Leistungserbringer erwirkt werden. Abschließend wird die Notwendigkeit gesetzlichen Anpassungsbedarfs beschrieben, der einen Einsatz dieses Modells außerhalb von Selektiv-Verträgen ermöglichen würde. Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Zusammenfassung | Abstract Wohin steuert die Qualitätssicherung in Deutschland? Im Jahr 2009 begann der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit der Umsetzung der gesetzgeberischen Vorgaben zur Etablierung einer sektorenübergreifenden Qualitätssicherung. Die Erarbeitung der „Richtlinie über die einrichtungsund sektorenübergreifenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung“ ist ein erster, wichtiger Schritt zur Überwindung der bisher sektorspezifisch organisierten Qualitätssicherung. Daneben kann nun nach dem Ende des Ausschreibungsprozesses das AQUA-Institut, als die nationale Qualitätssicherungsinstitution, seine Arbeit aufnehmen. Somit sind die grundlegenden Voraussetzungen gegeben, damit der G-BA seinen gesetzlichen Auftrag erfüllen kann. Die Umgestaltung der gegenwärtigen Qualitätswelt und die Hebung des derzeitigen Qualitätsniveaus ist ein komplexer und von vielen weiteren Bedingungen abhängiger Vorgang. Um diesen Prozess letztendlich erfolgreich bewältigen zu können, müssen zusätzliche Voraussetzungen erfüllt sein. Hierzu gehört an vorderer Stelle, dass die Sicherung von Qualität im Gesundheitswesen nicht als Pflichtübung angesehen, sondern von den beteiligten Akteuren als Teil ihrer professionellen Einstellung begriffen wird. Weil die Qualitätsentwicklung keinen einfach strukturierten Prozess darstellt, kann sie folgerichtig nur mit einem ausdifferenzierten Ansatz gefasst und weiter entwickelt werden. In diesem Sinne wird es nötig sein, viele verschiedene Ansätze auszuprobieren, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Zusätzlich sind vor allem strukturelle wie auch methodische Fortschritte unabdingbar. Unter strukturellen Neuerungen lassen sich beispielsweise ein umfängliches Wissen über die Wirksamkeit bisher erfolgter Qualitätssicherungsmaßnahmen, die Einbindung bereits vorhandener Strukturen, aber auch die Erkenntnis der Beteiligten, dass eine aktive Mitarbeit am Prozess gegenüber einer passiven Haltung viele Vorteile bietet, subsummieren. In methodischer Hinsicht gilt es, aussagekräftige und gleichzeitig leicht zu erhebende Datensätze zu finden, die Evidenz- und Patientenorientierung bei der Indikatorenauswahl in den Mittelpunkt zu rücken oder auch neuere Ansätze, wie die qualitätsorientierte Vergütung, kritisch auf ihre Eignung zu hinterfragen. Bezogen auf den G-BA hängt die erfolgreiche Erfüllung der ihm übertragenen Aufgaben auch davon ab, inwieweit es den ihn tragenden Akteuren gelingt, gemeinsame Vorstellungen über die zukünftige Ausgestaltung der Qualitätssicherung zu entwickeln. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die ersten wichtigen Schritte zur Etablierung einer sektorenübergreifenden Qualitätssicherung durch den G-BA eingeleitet wurden und somit ein kleiner Teil des langen Weges zurückgelegt werden konnte. Klar ist, dass es den Königsweg nicht gibt, um gewünschte Qualitätsverbesserungen im Gesundheitswesen zu erreichen. Es müssen stattdessen viele verschiedene, auch völlig neue Wege sondiert und beschritten werden. Bei der Lösung dieser anspruchsvollen Aufgabe sind zugleich eine ganze Reihe von methodischen und von Akzeptanzproblemen zu lösen. J. Siebig Qualitätsmanagement Schlüsselwörter Qualität Qualitätssicherung Gemeinsamer Bundesausschuss Richtlinie zur Qualitätssicherung q q q q Keywords q quality q quality assurance q Federal Joint Committee q directive for quality assurance Autorenerklärung: Der Autor erklärt, dass keine relevanten finanziellen Verbindungen in Bezug auf dieses Manuskript bestehen. Literatur 1 Pietsch B, Perleth M, Schwartz FW. „Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement im Krankenhaus“. In: Hentze, J., Huch, B., Kehres, E. (Hrsg.): Krankenhaus-Controlling, Kohlhammer, 2009 (in Druck) 2 Selbmann H-K. „Qualitätsdarlegung mit verlässlichen Indikatoren und ohne zusätzlichen Aufwand – ein Traum?“ In: Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement 2008, Georg Thieme Verlag AG Stuttgart 3 Simones et al. „Gibt es Belege für den Impact qualitätssichernder/-fördernder Verfahren in anderen Ländern?“ In: Gesundheitswesen 2004, Georg Thieme Verlag KG Stuttgart 4 Bundestagsdrucksache 15/5670. Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. „Koordination und Qualität im Gesundheitswesen". Gutachten 2005 des Sachverständigenrats zur Begutachtungder Entwicklung im Gesundheitswesen. Berlin: Sachverständigenrat zur Begutachtungder Entwicklung im Gesundheitswesen Institut Gemeinsamer Bundesausschuss, Siegburg Bibliografie DOI 10.1055/s-0029-1242685 Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: S331 · © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0012-0472 Korrespondenz Dr. rer soc. Josef Siebig Unparteiisches Mitglied des Gemeinsamen Bundesausschusses Auf dem Seidenberg 3a 53721 Siegburg Tel. 02241/9388-508 S 331 S 332 Programm Qualitätsmessung und Qualitätsmanagement mit Routinedaten Programm Dorint Hotel Potsdam – 16. und 17. November 2009 Montag 16. November 2009 Qualitätsstrategien im Ländervergleich und weiteres Vorgehen in Deutschland Comparison of national strategies for quality in medicine and further development in Germany Moderation: Peter C. Scriba 10.30 Eröffnung Opening Francesco De Meo, HELIOS Kliniken, Berlin 10.40 Grußwort Welcome Herbert Reichelt, AOK-Bundesverband, Berlin 10.50 Grußwort Welcome Christoph Fuchs, Bundesärztekammer, Berlin Qualitätsstrategie in den USA Strategies for quality in the USA Moderation: Reinhard Busse 11.00 Perspectives on current uses of the AHRQ quality indicators and future development Anwendungsfelder der AHRQ Qualitätsindikatoren und zukünftige Entwicklungen John Bott, Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ), Rockville, USA 11.30 Evaluating quality indicators: The US experience Evaluierung von Qualitätsindikatoren: Erfahrungen in den USA Soeren Mattke, RAND Corporation, Boston, USA 12.00 Diskussion Neue Qualitätsstrategien in Österreich New strategies for quality in Austria 12.15 Die österreichische Qualitätsstrategie Austrian Strategy for Quality in Health Care Eva-Maria Baumer, Gesundheit Österreich GmbH, Wien 12.30 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Use of Administrative Datasets for Outcome Quality Assessment Gerhard Fülöp, Gesundheit Österreich GmbH, Wien 12.45 Mittagspause Moderation: Michael Heberer 14.00 Qualitätsmanagement der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding Quality management within the Lower Austrian hospital sector Robert Griessner, Niederösterreichische LandesklinikenHolding, St. Pölten 14.10 Anwendung von Qualitätskennzahlen in den Niederösterreichischen Landeskliniken The application of quality indicators within the Lower Austrian hospital sector Fabiola Fuchs, Niederösterreichische LandesklinikenHolding, St. Pölten Erste Erfahrungen und weiteres Vorgehen in der Schweiz First experience and further strategy in Switzerland 14.20 Erste Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Schweizer Qualitätsindikatoren; Argumente pro und kontra und die nächsten Schritte in der Schweiz First experience with public reporting of quality indicators – pro's, con's, and future steps in Switzerland Peter Indra, Bundesamt für Gesundheit, Bern 14.45 Ist Qualitätstransparenz gewünscht und durchsetzbar? Is transparency of medical quality wanted and can it prevail? Dieter Conen, Stiftung für Patientensicherheit, Zürich Qualitätsindikatoren und Peer Review: Praxiserfahrungen aus Deutschland Quality indicators and peer review – German experience Moderation: Michael Almeling 15.00 Qualitätsverbesserungen durch den Strukturierten Dialog? Better quality in health care with the „Structured Dialogue“? Björn Misselwitz, GQH – Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen, Eschborn Programm Praxiserfahrungen aus dem IQM-Projekt ... Practical experience from the IQM project Dienstag 17. November 2009 15.15 …aus Sicht einer Universitätsklinik First steps and experiences with the IQM-project – the point of view of a university hospital Maria Eberlein-Gonska, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Medizinische Qualität als Bewertungskriterium Medical quality as a reimbursement factor Moderation: Bernd Beyrle, Thomas Mansky 15.25 …aus Sicht eines freigemeinnützigen Trägers Practical experience of a non-profit hospital with quality indicators of the IQM project Christoph Scheu, Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH Erfahrungen und Konzepte der Krankenkassen Experience and concepts of German health insurances 15.35 …aus Sicht einer kommunalen Klinik Practical experience of a public hospital with quality indicators of the IQM project Susann Breßlein, Klinikum Saarbrücken 15.45 Wie erzielen wir Verbesserungen im klinischen Alltag? How to achieve improvements in daily practice? Josef Zacher, HELIOS Klinikum Berlin-Buch 9.00 Erfahrungen und Konzepte der AOK Hessen Experiences and conception in the compulsory health insurance (AOK Hessen) Thomas Göbel, AOK Hessen, Marburg 9.15 Elektive Endoprothetik – Patientensteuerung nach Qualitätsergebnissen: Projekte der AOK Rheinland/Hamburg Guiding patients according to quality results – projects of the AOK Rheinland/Hamburg Matthias Mohrmann, AOK Rheinland/Hamburg, Düsseldorf 9.30 Qualitätsdaten als Grundlage für Vertragswettbewerb Quality as a requirement for managed care Klaus Rupp, Techniker Krankenkasse, Hamburg 9.45 Pay for Performance aus Sicht von Spektrum | K Pay for performance: a business case for quality improvement Roland Leuschner, spectrum | K GmbH – Das BKK Gemeinschaftsunternehmen, Berlin 16.00 Kaffeepause Weitere Entwicklung in Deutschland Further advancement in Germany Moderation: Jürgen Klauber, Hartwig Bauer 16.30 Aktueller Stand und weitere Entwicklung des Projektes „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) Current status and future development of the project „Quality Assurance using Administrative Data“ (QSR) Günther Heller, WIdO im AOK-Bundesverband GbR, Berlin 16.45 Herausforderungen an eine sektorenübergreifende Qualitätssicherung Challenges of a cross-sector quality assurance system Joachim Szecsenyi, AQUA Institut, Göttingen und Universität Heidelberg 17.15 Qualitätsmessung und qualitätsorientierte Vergütung aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes Measurement of Quality and Pay for Performance – the perspective of the GKV-Spitzenverband (National Association of Statutory Health Insurance Funds) Wulf-Dietrich Leber, GKV-Spitzenverband, Berlin 17.45 Diskussion 18.00 Ende der Vortragsveranstaltung Tag 1 19.00 Beginn der Abendveranstaltung 10.00 Neue Versorgungsmodelle der Knappschaft New concepts of care by the „Knappschaft“ Hans Adolf Müller, Knappschaft, Bochum 10.15 Diskussion 10.30 Kaffeepause Pay for Performance: Was ist machbar? Pay for Performance: What are the options? Moderation: Detlef-Michael Albrecht 11.00 Sicht der Bundesärztekammer Pay for performance: What is feasible? The point of view of the German Medical Association Regina Klakow-Franck, Bundesärztekammer, Berlin 11.15 P4P im Krankenhaus – mit Einheitspreisen, Schwerstkranken und dem heutigen Stand der Ergebnisqualitätserfassung? P4P in the hospital – is it possible with fixed prices, severely ill patients and the current state of outcome measurement? Rüdiger Strehl, Verband der Universitätsklinika Deutschlands, Berlin S 333 S 334 Programm 11.30 The impact of the UK Quality and Outcomes Framework (QOF) on general practice quality of care Einfluss des Quality and Outcomes Framework (QOF) auf die Qualität der ambulanten Versorgung in Großbritannien Stephen Campbell, The University of Manchester, UK 12.00 Reduction of Health Care Costs by Utilization of High Quality Medical Care Senkung von Versicherungsausgaben durch den Einkauf medizinischer Leistungen bei Anbietern hoher Qualität David Crowder, Alpha Natural Resources, Loveland, USA 12.30 P4P - Welche Varianten wären denkbar? Pay for Performance: What are the options? Thomas Mansky, HELIOS Kliniken, Berlin Ausblicke Outlook Moderation: Hartwig Bauer, Peter C. Scriba 15.15 Pay for Performance in der stationären Versorgung – Probleme und Lösungen Pay for performance in inpatient care – problems and solutions Jürgen Malzahn, AOK-Bundesverband, Berlin 15.30 Wohin steuert die Qualitätssicherung in Deutschland? Quality assurance in Germany – where are we heading to? Josef Siebig, Gemeinsamer Bundesausschuss, Siegburg 16.00 Diskussion 12.45 Diskussion 16.30 Veranstaltungsende 13.00 Mittagspause Wie erreicht die Qualitätsdiskussion den Patienten? Does public reporting influence patient decisions? Moderation: Dieter Conen 14.15 Patientenzufriedenheit im QMR-Kontext: Modell, Methode und Ergebnisse Patient assessment of hospital quality and performance Michael Heberer, Universitätsspital Basel 14.30 Qualitätstransparenz – Was und wen erreichen wir damit? Publicly reported quality - Does it have an impact? Ingo Bach, Tagesspiegel, Berlin 14.45 Der neue Krankenhaus-Navigator der AOK auf Basis der Weissen Liste The new hospital-navigator of the AOK based on the „Weisse Liste“ Arnold Böcker, AOK-Bundesverband, Berlin und Sebastian Schmidt-Kaehler, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 15.00 Können / müssen / sollten die Ergebnisse fachlich sinnvoller medizinischer Qualitätsindikatoren dem Patienten vermittelt werden – wenn ja, wie? How to communicate results of quality indicators to the patient? Wolf-Dietrich Trenner, Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss, Berlin Impressum Impressum Deutsche Medizinische Wochenschrift 134. Jahrgang Schriftleitung H. E. Blum, Freiburg E. Erdmann, Köln W. Hiddemann, München H. Lehnert, Lübeck J.F. Riemann, Ludwigshafen P.C. Scriba, München W. Siegenthaler, Zürich A. Ziegler, Lübeck Chefredaktion M. Middeke, München Verlag Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart oder Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711-8931-0, Fax: 0711-8931-298 http://www.thieme.de http://www.thieme.de/dmw http://www.thieme-connect.de/ejournals Copyright Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind für die Dauer des Urheberrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Allgemeine Informationen Die DMW (ISSN 0012-0472) erscheint wöchentlich (Doppelhefte im Januar, Juli, August, Dezember). Informationen für unsere Leser Wir bitten unsere Abonnenten, Adressänderungen dem Abonnentenservice mitzuteilen, um eine reibungslose Zustellung der Zeitschrift zu gewährleisten. Marken, geschäftliche Bezeichnungen oder Handelsnamen werden nicht in jedem Fall besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Handelsnamen handelt. Wichtiger Hinweis Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Heft eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung Jährliche Bezugspreise* Abo Versandkosten Inland Europa Weltweit Gesamtkosten Inland Europa Weltweit Normalpreis 216,00 54,00 146,00 168,00 270,00 362,00 384,00 Vorzugspreis für Studenten 79,00 54,00 146,00 168,00 133,00 225,00 247,00 Weiterbildungspreis 139,90 54,00 146,00 168,00 193,90 285,90 307,90 Vorzugspreis für Mitglieder der DGIM und der GDNÄ 139,90 54,00 146,00 168,00 193,90 285,90 307,90 * in € (D); unverbindlich empfohlene Preise. Preisänderungen vorbehalten. Preis für ein Einzelheft 7,50 € zzgl. Versandkosten ab Verlagsort. Das Abonnement wird zum Jahreswechsel im voraus berechnet und zur Zahlung fällig. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung zum 30. September vorliegt. der Zeitschrift entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser Zeitschrift abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. 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