Tölten in Down Under – unsere Islandpferde erobern Australien

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Tölten in Down Under – unsere Islandpferde erobern Australien
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Aus Australien
Tölten in Down Under – unsere
Islandpferde erobern Australien
FOTO: AMY HALDANE
Von Birgit Kossmann
Victoria. The place to be. So steht es auf den Nummernschildern
sich die kleine Herde völlig unberührt. Von den Pferden und der
des kleinsten Bundesstaates Australiens geschrieben. Und das hat
Zucht hatte Clyde gar keine Ahnung, doch schien er zu ahnen, dass
auch seine Gründe, wie ich in den nun schon fünf Monaten meines
diese kleinen Pferdchen etwas Besonderes sind und hatte große
Aufenthaltes in Down Under erleben durfte. Man sagt den Austra-
Visionen, wie er sie in Australien populär machen könnte. Im Jahr
liern ja generell nach, sie seien ungemein gastfreundlich und hilfs-
2005 importierte er den Hengst Tandri von Roetgen aus Deutsch-
bereit; doch nirgends sind die Menschen so herzlich und offen wie in
land. Leider verstarb Clyde Haldane noch im selben Jahr an Krebs.
Victoria. Das i-Tüpfelchen für einen Islandpferdefreund ist natürlich
Konnte sein Traum somit nicht mehr verwirklicht werden? Was soll-
das größte Islandpferdegestüt Australiens! Insgesamt leben rund
te nun aus den Pferden werden? Schließlich hatten viele von ihnen
140 Isis auf dem Kontinent, 83 davon allein auf der Farm der Halda-
keine spezielle reiterliche Ausbildung. Aber es gab noch Hoffnung –
nes in Yambuk. Dies ist ein kleines Dörfchen rund 300 km westlich
kurzerhand entschlossen sich Amy und Thea, die mittlerweile grö-
von Melbourne, direkt an der Küste. Dort habe ich bereits zweiein-
ßer gewordene Islandpferdeherde zu übernehmen.
halb Monate gearbeitet.
Seit 1996 gibt es Islandpferde in Australien, in Neuseeland sogar
Amy hatte als Kind schon einmal ein Pony besessen und immer
schon etwas länger. Durch Zufall sind die Schwestern Amy Haldane
wieder versucht, die Reiterei aufrecht zu erhalten. Sie lebte bis dato
und Thea Royal an diese Pferde geraten. 1996 importierte ihr Onkel
noch in Neuseeland und kam 2009 zusammen mit ihren beiden
Clyde Haldane neun Islandpferde aus Dänemark. Er hatte mit Pfer-
Söhnen nach Yambuk. Doch wie sie mit Islandpferden und deren
den eigentlich gar nichts am Hut, hat sie gesehen, fand sie interes-
speziellen Gangarten umzugehen hatte, das wusste sie auch nicht.
sant und hatte noch Platz im Flugzeug. Er war damals in Däne-
Also hieß es für sie erst einmal einen viermonatigen Lehrgang in
mark, um Wasserbüffel zu importieren. Zusammen mit seinem
Hólar zu absolvieren. Dort lernte sie alles Notwendige rund um Hal-
Bruder Roger brachten sie nicht nur die ersten Islandpferde nach
tung, Blutlinien, Reitweise usw. Thea steht ihr nun immer helfend
Australien, sie waren auch die ersten, die Alpacas aus Chile impor-
zu Seite und beschäftigt sich hauptsächlich mit der medizinischen
tierten und die ersten, die Wasserbüffel herbrachten. Ein Freund in
Versorgung der Pferde. Sie leitet die Käsefabrik der Haldanes. Ne-
Dänemark gab ihm eine Liste mit einigen Pferden, daraus wählte er
ben den Islandpferden zählen nämlich noch einige hundert Wasser-
sorgfältig acht Stuten (immer zwei aus derselben Blutlinie) und
büffel zum Eigentum der Schwestern. Es sind die einzigen Büffel
einen jungen Hengst aus. Damit war es geschehen – die ersten
Australiens, die zur Milchproduktion eingesetzt werden. Zusam-
Islandpferde kamen nach Down Under.
men mit ihrem Bruder Ewan und ihrem Vater führt sie die Melk-
Angekommen auf der Farm in Camperdown lebte und vermehrte
station und die Käsefabrik. Deren Spezialität ist der bereits mehr-
SONNENREITER
fach ausgezeichnete Mozzarella. Die Fabrik befindet sich auf
demselben Gelände wie auch die Pferde. Lange Zeit war die
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Hauptfarm in Byaduk, etwas weiter im Inland gelegen. Nun sind
nur noch einige junge Büffel dort. Im vergangenen Jahr sind dann
auch die letzten Pferde nach Yambuk umgezogen. Mittlerweile
nennen die Haldanes drei Zuchthengste ihr Eigen. Galdur frá Dæli, Tandri von Roetgen und Haukur frá Stuðlum. Ein dreijähriger
Deckeinsatz.
Zum Beritt der Jungpferde kommen immer wieder Trainer aus
Übersee. Denn an ausgebildeten Trainern, die sich mit der Gangpferdereiterei auskennen, mangelt es in Australien noch. Zu Beginn haben hauptsächlich eine Trainerin aus Neuseeland sowie
eine Gangpferdetrainerin aus New South Wales ausgeholfen. Außerdem war eine junge Isländerin für drei Jahre auf der Farm. Nun
stellt Amy jede Trainingssaison junge Mädels aus Europa ein –
entweder mit dem sogenannten „work and travel-visum“, das es
erlaubt, auch etwas Geld zu verdienen. Voraussetzung hierfür ist
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149 aber ausreichende Erfahrung mit Islandpferden, speziell mit der
Ausbildung von Jungpferden. Eine andere Möglichkeit ist die, eine
Freiwilligenarbeit anzunehmen. Das bedeutet, man hilft bei allem rund herum und sammelt Erfahrung (als work experience bezeichnet). Kost und Logis werden selbstverständlich gestellt. Ich
habe für knapp drei Monate als Trainerin zusammen mit Wiebke
Kunz aus Hessen gearbeitet. Unterstützung bekamen wir durch
zwei Freiwillige, eine weitere Deutsche und eine Norwegerin. Außerdem kommt jedes Jahr im November Terese Tengelsen hierher. Sie ist eine qualifizierte Trainerin aus Schweden, die sich neben der Jungpferdeausbildung auch um das Training der Hengste,
die Vorbereitung der Pferde auf die Equitana in Sydney und andere Veranstaltungen sowie um die reiterliche Ausbildung einiger
Kunden kümmert.
Zusammen mit Wiebke habe ich einige der Jungpferde eingeritten
und trainiert. Außerdem haben wir die Verantwortung für die tragenden Stuten übernommen. Wir hatten das Glück, eine Fohlengeburt miterleben zu dürfen. Nebenbei haben wir auch den Kindern Unterricht gegeben. Zusammen mit Terese und Amy haben
wir einen Tag der offenen Tür abgehalten und sogar eine kleine
Quadrille dafür eingeübt. Die Australier waren begeistert! Highlight unseres Aufenthaltes waren aber die Ritte mit den Pferden
am Strand! Mehrmals haben wir die Pferde aufgeladen und sind
zum nahegelegenen Killarney Beach gefahren. Auch wenn Yambuk direkt am Meer liegt, konnten wir aufgrund gefährlicher Strömungen und der Haie dort nicht ins Wasser. Am Killarney Beach
gibt es eine sichere Abgrenzung vom offenen Meer durch Felsen.
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ITER.DE
Es war ein Riesenspaß, zusammen mit den Ponys im Meer zu
schwimmen und durch den Sand zu tölten. Neben sorglosen Ritten am Strand hieß es aber auch jeden Tag Augen auf und Vorsicht Schlangen! Während meines bisherigen Aufenthaltes bin
ich nun schon acht wildlebenden Schlagen begegnet und auch
der einen oder anderen gefährlichen Spinne. Vor allem bei den
täglichen Rundgängen heißt es daher, immer laut aufstampfen
und lange Hosen tragen, auch wenn es noch so heiß ist. Es ist
nicht gerade ein angenehmes Gefühl, plötzlich vor einer gefährlichen Giftschlange zu stehen. Bisher sind wir jedoch – genau wie
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Tandri-Sohn genießt diesen Sommer auch schon seinen ersten
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die Schlangen – mit dem Schrecken davon gekommen. Den Pfer-
Wanderreitstation sein, von der geführte Trekkingritte veranstaltet
den haben die gefährlichen Tiere bisher noch nichts getan. Aber es
werden können. Noch sind die Pferde jedoch kaum verbreitet und
kommt immer mal wieder vor, dass einer der Büffel von einer
die meisten pferdebegeisterten Australier wissen nahezu nichts
Schlange gebissen wird. Die Büffel stehen direkt Zaun an Zaun mit
über Islandpferde. Bisher besitzen eigentlich fast nur Menschen,
den Isis. Das ist aber gar kein Problem. Die Büffel haben sogar
die aus Deutschland oder Neuseeland hierher ausgewandert sind,
Angst vor den kleinen Pferdchen. Wenn wir ausreiten wollen, müs-
Isis. Auf die anderen muss der Isi-Virus erst noch überspringen. Um
sen wir immer zuerst die Paddocks der Büffel durchqueren. Auch
dieses zu erreichen, betreiben die Haldanes viel Werbung: mindes-
wenn sie so bösartig aussehen, groß und schwarz wie sie sind, mit
tens zweimal im Jahr wird zum schon erwähnten Tag der offenen Tür
enormen Hörnern, weichen sie doch immer artig zurück. Ja, da er-
geladen. Auf der Equitana in Sydney sind sie jedes Jahr mit einem
lebt man so einiges, was den Aufenthalt zu einem Abenteuer
Stand und einer kleinen Demonstration vertreten. Außerdem wol-
macht!
len Amy und Thea nun auch dem örtlichen Ponyclub ihre Pferde zur
Das Trainingsjahr wird immer in zwei Einheiten eingeteilt. Die erste
Verfügung stellen – einfach, damit sie präsent sind und die Leute
Saison geht über den Herbst, etwa von Februar bis Juni (dann ist die
den tollen Charakter der Pferde kennenlernen können. Denn die
heißeste Zeit vorbei) und im Frühjahr (Ende August bis Dezember)
Hauptklientel sind hier Freizeitreiter und Familien mit Kindern.
ist dann Trainingssaison Nummer 2. Im Winter kann es nämlich im
Jedes Jahr findet außerdem ein zweitägiger Ritt durch den Grampi-
Süden Australiens manchmal sehr ungemütlich sein, nass und vor
ans National Park statt. Klar, da können die Islandpferde mit ihrem
allem stürmisch. So werden die Pferde immer intensiv für mindes-
ruhigen Gemüt, ihrer Ausdauer und den bequemen Gängen glän-
tens drei Monate gearbeitet, bevor sie wieder eine Pause bekom-
zen. Beim letzten Mal durfte ich auch mitreiten. Was für ein Spaß,
men.
zwischen all den Cowboys mit ihren Westernpferden zu reiten!
Inzwischen gibt es genug gerittene Pferde, sodass Amy immer wie-
Während meines Australienaufenthaltes habe ich auch noch weite-
der einen Tag der offenen Tür mit abwechslungsreichen Showein-
re Isi-Besitzer kennengelernt. In der Nähe der Haldanes hat Nele
lagen anbieten kann. Es können jeder Zeit Reitkurse und Unter-
Koemle noch eine kleine Zucht. Sie hat aus Kanada Dagfari – einen
richtsstunden abgehalten werden. Das bedeutet schon einen enor-
Nattfari-vom-Wiesenhof-Sohn, und zwei Stuten aus den USA im-
men Fortschritt. Denn noch bis vor zwei Jahren waren nur wenige
portiert.
der Pferde ausgebildet. Nächstes Ziel soll auf Dauer auch eine
Eine weitere kleine Zucht befindet sich in South Gippsland, südlich
von Melbourne. Sue und Ross Macaw besitzen inzwischen neun
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Pferde. Sie haben ihre vier Stuten aus Neuseeland hergeholt. Mit
ihnen haben sie schon einige Fohlen von dem ersten Hengst der
Haldanes, Galdur, gezogen und zurzeit ist ein Tandri-Sohn im Deckeinsatz. Ansonsten sind noch vereinzelte Pferde über das Land verteilt.
Da es noch kein Bewertungssystem in Australien gibt, denn Australien ist noch nicht Mitglied der FEIF, werden zur Zeit noch alle
Qualität versprechenden Junghengste zur Zucht eingesetzt. Die
Zuchtgrundlage der Haldanes ist aber sehr vielversprechend. Sehr
hübsche, mittelgroße Pferde mit sehr angenehmen Charakteren,
die einem die Arbeit und die Ausbildung sehr einfach machen! Einige haben auch wirklich sehr gute Gangveranlagungen. Schade daher, dass es noch so wenig Isis gibt. Die Haldanes hoffen, dass sie
es schaffen, in einigen Jahren Turniere und Zuchtveranstaltungen
ausrichten zu können. Doch das scheint noch ein recht langer Weg
zu sein. Denn die Nachfrage ist derzeit eher gering. Die großen Entfernungen machen dabei häufig einen Strich durch die Rechnung;
denn von Melbourne bis Sydney beispielsweise sind es schon ca.12
Stunden Fahrt.
Im März soll ein Reitkurs auf dem Hof der Haldanes ausgerichtet
werden. Dieser zielt sowohl auf erfahrene Islandpferdereiter ab wie
auch auf völlige Neulinge. Ich werde bei dem Kurs aushelfen und
bin sehr gespannt, wie er angenommen wird.
Zurzeit trainieren Wiebke und ich gemeinsam die Pferde einer befreundeten Familie der Haldanes in South Gippsland in der Nähe
von Melbourne. Das heißt vor allem Dressurarbeit, Antölten der
Stuten und Bodenarbeit mit den Jungpferden. Bei der Töltarbeit
wird hier immer wieder Hilfe benötigt, da die Erfahrung mit den
Gangpferden einfach fehlt.
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Birgit Kossmann, 24 Jahre und aus dem
ten wurden, und zwar speziell für die Aus-
münsterländischen Nottuln stammend, ist
bildung von Jungpferden. Da sie bereits in
seit einigen Monaten in Australien. Vor zwei
Deutschland immer wieder auf verschie-
Jahren hat sie einen ersten vierwöchigen Ur-
denen Islandpferdehöfen beim Unterricht
laub bei Verwandten in der Nähe von Syd-
und der Ausbildung von Jungpferden aus-
ney gemacht. Sie war sofort völlig hingeris-
geholfen hatte und auch durch die Ausbil-
sen von diesem Land und wusste gleich,
dung ihrer beiden eigenen Wallache über
dass sie wieder dorthin fahren wollte – und
etwas Erfahrung verfügte, stand schnell
zwar für eine längere Zeit. Doch zunächst
fest, dass das ihr Ding sein würde. Sie trat
schloss sie ihre Ausbildung zur Versiche-
mit den Haldanes in Kontakt und als sie
rungskauffrau ab und arbeitete noch ein Jahr
die Zusage hatte, kündigte sie ihren Job
in diesem Beruf. Dann konnte es endlich los-
und begann, ihr Australien-Abenteuer zu
gehen. Durch einen Bericht in der Zeitschrift
planen. Ursprünglich wollte sie nur bis En-
Eiðfaxi hatte sie vom dem Gestüt der Halda-
de März bleiben, aber weil’s so schön ist,
nes erfahren. Über das Internet erfuhr Birgit,
hat sie noch um weitere zwei Monate ver-
dass auf der Farm tatsächlich Jobs angebo-
längert.
Als nächstes geht es dann nach Bendigo.
gerissen. Wir werden sie nun langsam an
Runden. Unglaublich toll ist dabei natürlich,
Dort besitzt eine australische Familie zwei
die isländische Reitweise heranführen.
dass man so immer wieder neue Isileute,
Wallache, die eingeritten werden müssen.
Irgendwer benötigt hier immer Hilfe und Un-
also Freunde, kennenlernt. Denn die Islandpferdereiter hier in Australien halten wirklich
Sie haben zufällig von den genügsamen Isis
terstützung. Genug zu tun also. Man kommt
erfahren und waren sofort von ihrem tollen
somit allein mit der Arbeit mit den Island-
zusammen und helfen sich immer und über-
Charakter und den Vorzügen des Tölts hin-
pferden schon längere Zeit ganz gut über die
all, wo Hilfe benötigt wird.
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Aus Australien
Ob sich die Islandpferde in der Pferdeszene
Australiens etablieren können, wird sich
wohl in den nächsten Jahren zeigen. Auf eiund das auch mit einer sehr guten Zucht!
Der Hengst Tandri von Roetgen leidet seit
einiger Zeit unter Krebs. Befallen sind sein
Schlauch und seine Oberlippe auf beiden
Seiten. Zur Behandlung wird er immer mal
FOTO: SUE MACAW
nem guten Weg ist man zumindest schon
wieder bis zur Klinik in Ballarat gefahren, um
untersucht zu werden und um befallene
Stellen herauszuschneiden. Er scheint aber
keine Schmerzen zu haben.
Galdur frá Dæli kam als Jährling nach Australien und hatte, bis Amy und Thea die
Pferde übernommen haben, keinerlei Ausbildung genossen. Er ist erst mit 13 Jahren
eingeritten worden, lernte aber unglaublich
schnell und konnte auch bald schon mit dem
Rennpasstraining beginnen. Seine Nachkommen sind sehr hübsche Tiere. Ein richtiger Glücksgriff! Bisher haben sich alle zu tollen und einfachen Familienpferden entwickelt. Da hat ihr Onkel einen wirklich guten
Fang gemacht mit seiner damaligen Auswahl!
Haukur frá Stuðlum kam am 4. Januar 2010
als erster Elitehengst aus Island nach Aus-
Fohlenjahrgang geben. Die Fohlen werden
von Moskitos, deshalb tragen dort fast alle
tralien. Amy hatte ihn während ihres Auf-
im Zeitraum von November bis Anfang
Pferde eine Ekzemerdecke. Wir hatten zu
enthalts in Island ausprobiert. Nach sechs-
März geboren.
Beginn des Sommers nur einige Probleme
monatiger Quarantäne in den Niederlanden
Mit Sommerekzem haben die Islandpferde
mit einer Milbenart, die bei den Pferden zu
durfte er dann endlich nach Down Under. Er
aufgrund der Küstennähe und fehlender
einem Juckreiz an Nüstern und Ohren ge-
hat sich sehr schnell und problemlos an die
Kriebelmücken hier bisher keinerlei Last.
führt hat. Das erledigte sich aber schnell
klimatische Umstellung gewöhnt. Auch der
Nur weiter im Norden, in Queensland, ist
wieder von selbst, als es trocken und heiß
Fellwechsel klappte problemlos. In diesem
das Ekzem auch bei anderen Pferden ein
wurde. Aufgrund des starken Küstenwindes
Sommer wird es bereits seinen zweiten
Problem. Dort wimmelt es aber auch nur so
sind die Temperaturen meist erträglich, nur
selten klettert das Thermometer über 35
Grad. Im Winter wird es zwar selten so kalt,
dass es Frost gibt, aber durch den Sturm
kann es schon manchmal recht ungemütlich
werden. Für die Isis sind die Wetterbedingungen anscheinend sehr angenehm. Auch
jetzt im Sommer, wenn die Weiden trocken
und braun sind, rühren sie das Heu kaum an
und die Pferde sind durchweg gut genährt
und glänzend im Fell. Für die Schnee und
Kälte gewohnten genügsamen Tiere scheint
FOTO: AMY HALDANE
also auch der rote Kontinent eine annehmbare Heimat zu sein. Icelandic Horses are
going Down Under!
Redaktionsschluss
für Heft 3/12
ist der 20. April.