Sonderheft - IG Töltende Traber
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Sonderheft - IG Töltende Traber
Trailparcours: Hännis und Charlie IDMG 2012: Eva mit Ilaine Ritter Rohans: Maren und Bajar Hansepferd 2012: Wiebke und Quick Step Ellen mit Mr. Whoo und Sonja mit Tamara Eifel zu Pferd 2012: Stephan und Fabius Eifel zu Pferd 2012: Stephan, Fabius und Mic Mittagsrast beim Ausritt Töltende Traber Messe-Sonderausgabe 2013 Titelfoto: Rassepräsentation bei der Pferd & Jagd 2012 in Hannover Die IG Töltende Traber stellt sich vor: Liebe Freunde des Töltenden Trabers, zum fünften Mal gibt es eine Messe-Sonderausgabe mit Artikeln über unsere Aktivitäten 2012 und allgemeinen Informationen über diese tollen Pferde. Wir hoffen, Ihnen viele offene Fragen beantworten zu können und wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen dieses Infoblattes. Schauen Sie auch mal auf die Homepage der Töltenden Traber: Die Ziele der Interessengemeinschaft Töltende Traber sind: 1. Öffentlichkeitsarbeit für den Töltenden Traber www.ToeltendeTraber.de oder besuchen Sie uns bei Facebook 2. Information und Aufklärung über: - Rassespezifische Merkmale - Zucht - Haltung - Ausbildung Mit freundlichen Grüßen Ellen Vierhaus 3. Förderung und Ausbildung von Trabern als vielseitige Freizeitpferde Inhalt dieser Ausgabe: Vorstellung der IGTT 3 Termine der IGTT 4 Rassebeschreibung 5 10 häufigste Fragen 7 Die Geschichte des TT 11 Die Ausbildung des TT Umstellung zum Freizeitpferd Traber-Treffen 2012 Die Zucht des TT Deckhengst First Step 20 26 28 32 35 Diese Ausgabe entstand unter Mitarbeit von: Herausgeber: Die IG Töltende Traber wurde Anfang der neunziger Jahre gegründet und hat mittlerweile rund 100 Mitglieder. 4. Betreuung der Besitzer von gangveranlagten Trabern 5. Vorstellung von Töltenden Trabern auf Turnieren und anderen Veranstaltungen 6. Durchführung von Informationsveranstaltungen, Reitkursen, Lehrgängen und Turnieren Ellen Vierhaus Monika Hoheisel 7. Organisation von gemeinsamen Ausritten, Streckenritten und Reiterspielen Geschäftsstelle der IG Töltende Traber Familie Vierhaus Coesfelder Str. 69 46325 Borken Tel. + Fax: 02861 - 64252 Die Mitglieder erhalten vierteljährlich ein Informationsheft mit Terminen, Berichten, Leserbriefen etc. aus der “Töltenden Traber Szene”, einen Bildungsgutschein und Hilfestellung bei der Ausbildung von Reiter und Pferd. Bei regionalen Treffen zu Ausritten, Kursen etc. und dem jährlich stattfindenden Trabertreffen finden unsere Mitglieder in gemütlicher Athmosphäre zusammen. Nachdrucke auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion gestattet. -3- Termine 2013 02.03.13 vorraussichtlich 14 Uhr JHV in Borken, Gaststätte Demming, Einladung folgt 16.-24.03.13 Messe Equitana 2013 in Essen, mit Teilnahme der IGTT 27./28.04.13 Intensivkurs bei Gangpferde Vierhaus in Borken 09.05.13 Tag der offenen Tür bei Gangpferde Vierhaus in Borken 25./26.05.13 Trailkurs (Working Equitation) bei Gangpferde Vierhaus 15.06.13 IGV Töltdistanz in Hohenstein 16.06.13 Kurs: Einführung in die Rinderarbeit für Traberbesitzer Rassebeschreibung Entstehung: Der deutsche Traber stammt zum größten Teil vom amerikanischen Standardbred (Traber und Passer) ab. Dieser ist auch Mitbegründer der Pferderassen Tennessee Walker, American Saddlebred und Missouri Foxtrotter. Das Standardbred entstand durch Verpaarung von stark trabund paßveranlagten Stuten der europäischen Siedler mit Vollbluthengsten (z.B. Messenger). Auch der Narragansett Pacer trug einen Teil zur Entstehung der Rasse bei. Seit Ende der siebziger Jahre werden Traber mit Gangveranlagung als Reitpferde ausgebildet und von Reitern genutzt, die eine “große” Alternative zu den Islandpferden suchten. Registratur: Seit 1996 werden Traber als Töltende Traber gezüchtet und z.B. im Rheinischen Pferdestammbuch eingetragen. Population: 29./30.06.13 Turnier auf dem Rosenhof 13./14.07.13 Trailkurs (Working Equitation) bei Gangpferde Vierhaus 27./28.07.13 Hausturnier bei Gangpferde Vierhaus in Borken Sommerferien Wanderritt in der Eifel, Termin folgt Wegen der großen Menge an versteckten und verkannten Töltenden Trabern und der ebenfalls großen Population an Töltenden Renntrabern läßt sich die genaue Anzahl der Töltenden Traber kaum feststellen. Wahrscheinlich sind es einige tausend. Erscheinung: 05.-08.09.13 IDMG 21.-26.10.13 Wanderritt Blutbeinflußter Reitpferdetyp, im Exterieur unterschiedlich, da bisher nur auf Leistung gezüchtet wurde. Das Stockmaß variiert zwischen 1,48 m und 1,65 m, meist um 1,55 m. Häufig sind Braune, Schwarzbraune und Rappen vertreten. Töltende Traber sind leistungsbereite, temperamentvolle Pferde, dabei menschenbezogen und vernünftig. Weitere Kurse finden vor Ort bei IGTT-Mitgliedern statt. Bei Interesse bitte diese Termine in der Geschäftsstelle anfragen. -4- -5- Die 10 häufigsten Fragen zum Töltenden Traber! Gänge: 1. Was ist Tölt ? Typisch ist ein raumgreifender flotter Schritt, ein schwungvoller Trab, ein bequemer, oft etwas gelaufener Galopp und natürlich Tölt in allen Varianten. Einige Pferde bieten Rennpaß an. Tölt ist eine klare Gangart im Viertakt in der Fußfolge des Schritts. Jeder der vier Hufe setzt einzeln und nacheinander auf, so entfällt die beim Trab nach der Schwebephase folgende Erschütterung. Tölt kann langsam und bis zum Galopptempo geritten werden. Einsatz: Bei den Töltenden Trabern gibt es einen hohen Anteil an schnellen und ausdrucksvollen Töltem, genauso gibt es aber auch den ökonomisch und bequem gehenden Freizeittölter mit Schaukelstuhlgalopp. Die meisten Töltenden Traber werden als Gelände - Freizeitpartner genutzt. Eine Turnierszene ist in der Entwicklung und bietet dann allen Pferden Wettbewerbsmöglichkeiten. Wollen Sie auf einem nervenstarken, rittigen und ausdauernden Tölter bequem und sicher durchs Gelände streifen, sind Sie mit einem Töltenden Traber bestens bedient. 2. Woran erkennt man Töltveranlagung beim Traber? Einige Pferde zeigen in den Übergängen zwischen den Grundgangarten ein paar Schritte Tölt. Bei Verspannungen unter dem Reiter entzieht sich das Pferd evt. in den Tölt. Beim Zurücknehmen aus dem Galopp gehen viele Traber ebenfalls Tölt. Aus dem flotten Schritt auf ebenem Boden und zusätzlicher Anspannung durch äußere Einwirkungen (z. B. vorwegeilendes Pferd) entwickeln viele Pferde einige Schritte Tölt. 3. Können Traber galoppieren? Traber haben meistens einen typischen Gangpferdegalopp = Viertaktgalopp. Er läßt sich am besten aus einer Verkürzung des Pferdes auf gebogener Linie entwickeln. Rennpassveranlagte Pferde haben oft einen ,”viertaktigeren" Galopp als Viergänger, allerdings ist dieser Galopp sehr bequem. Viele Traber können nach entsprechender Schulung sehr langsam und gesetzt galoppieren. 4. Kann man Traber robust halten? Übungstreffen für Messen und Veranstaltungen -6- Eine Robusthaltung kommt dem Traber aufgrund des ausgeprägten Bewegungsdranges sehr entgegen. Es sollte natürlich eine Schutzhütte und eine trockene Liegefläche zur Verfügung stehen. -7- 5. Wie gesund sind Traber? Traber sind aufgrund von mehr als 150 Jahren Leistungszucht sehr harte und gesunde Pferde. Bei ehemaligen Rennpferden besteht natürlich schon ein Risiko von "Verschleißerscheinungen", falls diese Pferde sehr früh antrainiert wurden oder über ihr Leistungsniveau "gepuscht" wurden. Sachgerecht aufgezogene und trainierte Pferde erreichen oft ein sehr hohes Alter (25-30 Jahre) und sind bis zu diesem hohen Alter temperamentvoll und leistungsbereit. Das Herz- Lungen- Kreislauf System ist bei diesen Pferden außergewöhnlich, ebenfalls Ausdauer und Leistungswille. 6. Warum sind Traber so preisgünstig? Da das Leistungsniveau der Renntraber im letzten Jahrzehnt sehr stark angestiegen ist, läßt sich heute mit durchschnittlich schnellen Pferden kein Geld mehr verdienen. So lassen bereits im jungen Alter viele Traber beim Antrainieren erkennen, daß sich ein kostspieliges Renntraining für diese Pferde nicht auszahlt. (evt. zeigt das Jungpferd auch zu viel "Gang" oder Galoppveranlagung) Diese Pferde werden dann oft viel günstiger, als ihre "Entstehungskosten" (Decktaxe, Aufzucht etc.) waren, an den Freizeitreiter abgegeben, um ihnen eine 2. Chance zu geben. Auch bereits "gelaufene" Pferde kann man günstig erwerben, wenn sie ihren Leistungsstand nicht verbessern können. Wichtig ist bei diesen Pferden dann allerdings die Investition in eine sachkundige und gründliche Ausbildung! 7. Wie und wo kaufe ich einen Traber? Zum ersten besteht die Möglichkeit, ein junges Pferd bei einem Renntraberzüchter zu erwerben. Dabei achtet man auf Töltveranlagung und sachgerechte Aufzucht. Mittlerweile wird der Traber aber schon als "Gangpferd" gezüchtet und im Rheinischen Pferdestammbuch registriert. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, beim Trainer für Rennpferde ein geeignetes Pferd zu erwerben. Wie bei jedem Pferdekauf sollte man auf Seriösität und guten Leumund achten und eine AU nicht vergessen. Es gibt auch Trainingsställe, die sich auf Ausbildung, bzw. Umstellung von Trabern spezialisiert haben! Auch dort kann man einen bereits gerittenen Töltenden Traber erwerben und muß nicht "die Katze im Sack" kaufen. -8- 8. Kann ich mit "klassisch" reiten? einem Töltenden Traber Je mehr Gangveranlagung mein Pferd hat, desto weniger ist mein Pferd für höhere Dressuraufgaben im klassischen Sinn geeignet. (Viertaktgalopp, Entziehen in den Tölt bei den Seitengängen etc.) Trotzdem eignen sich die meisten Töltenden Traber aufgrund ihrer Intelligenz, Rittigkeit und Reaktivität für die Arbeit im Dressurviereck. Man muß sich bei der dressurmäßigen Arbeit auf die individuelle Veranlagung seines Pferdes einstellen und kann dann auch nach sorgfältiger Schulung alle Seitengänge, Hinterhandwendungen etc. mit diesem Pferd ausführen. Dies setzt natürlich auch einen kundigen und einfühlsamen Reiter voraus, da diese Pferde im Durchschnitt sensibler sind, als ein deutsches Warmblut und man seltener zum "Treiben" kommt. Fliegende Galoppwechsel und stark versammelnde Übungen fallen den meisten Trabern eher schwer. Traber sind oft begabte und mutige Springpferde (Halla war ein halber Traber), allerdings bedürfen sie einer sehr gründlichen Ausbildung. 9. Kann ein Traber barfuß laufen? Traber sind hochblütige Pferde mit feinem Körper- und Langhaar. Die Hufsohle ist nicht so dick, wie bei einem Ponytyp. Deshalb muß die Umstellung vom beschlagenen Pferd zum "Barfußlaufen" langsam erfolgen und die geforderte Arbeitsleistung an die Hufempfindlichkeit angepasst werden. Bei gesunden Hufen mit aufgewölbter Hufsohle und angemessener Arbeit sind sehr viele Traber in der Lage, ohne Beschlag auszukommen. Hochleistungssportler (Distanzen etc.) sollten beschlagen sein. Das unbeschlagene Pferd sollte nicht "fühlig" über harten Boden laufen, da es sonst zu Lateralverschiebungen der Gänge kommen kann. (Abgesehen vom Tierschutz!) Der Besitzer sollte individuell und eigenverantwortlich entscheiden, ob ein Beschlag erforderlich ist und keine "Religion" aus dem Barfuß laufen machen. -9- Die Geschichte des Töltenden Trabers 10. Wofür ist der Töltende Traber besonders geeignet? Der Töltende Traber ist das geeignete Pferd für den Gangpferdereiter, der Spaß an Dynamik, Ausdruck und Leistungsbereitschaft hat. Töltende Traber sind auf Gangpferdeturnieren in Viergang, Sporttölt, Rennpaß, Naturtölt und in der Rittigkeit (Dressur) sehr erfolgreich. Auch in Pleasure Gangprüfungen und Trail findet man immer wieder plazierte Töltende Traber. Bisher stellten die Töltenden Traber dreimal den Deutschen Meister in der Töltdistanz! Der Freizeit- und Wanderreiter, der ein fleißiges, bequemes Geländepferd sucht, ist mit einem Töltenden Traber bestens versorgt. Der Töltende Traber zeichnet sich durch hohe Rittigkeit, Nervenstärke und besondere Kooperationsbereitschaft aus. Probieren Sie es doch einmal aus! Einwanderer und Ihre Pferde Als Kolumbus Amerika entdeckte, war das Pferd auf dem nordamerikanischen Kontinent seit 60 Millionen Jahren ausgestorben. Das ursprünglich vorhandene Urpferd, welches nicht größer als ein Fuchs war, hatte sich nur in Asien und Europa zum Pferd weiterentwickelt. So brachten die spanischen “Eroberer” die ersten Pferde in die neue Welt mit. Dabei handelte es sich um meist berberähnliche Typen, die oft eine laterale Gangveranlagung besaßen. Um 1609 brachten englische Siedler ebenfalls Pferde nach Amerika (Jamestown). Bei diesen Pferden handelte es sich größtenteils um kleine, zähe “Passgeher”. (In historischen Schriften der damaligen Zeit gab es keinen Unterschied zwischen Tölt und Pass!) Es waren Pferde wie die Irish Hobbys oder Scottish Galloways, eher robuste ponyähnliche Typen. Aber auch die Holländer brachten ihre Pferde in die neue Heimat mit, z.B. nahmen sie um 1635 genau 27 Stuten und drei Hengste nach Salem mit. Die holländischen Reitpferde waren größer (ca. 1,50 m Stckm.) stärker und grobknochiger als die englischen Ponys und daher als Arbeitspferde viel beliebter. So brachte jede Siedlergruppe eigene Pferdetypen mit, viele davon hatten die damals übliche laterale Veranlagung, die in Europa durch Militarisierung und Fahrwesen später systematisch weggezüchtet wurde. Die verschiedensten Pferdetypen der Siedler vermischten sich untereinander und bildeten den Grundstock aller heutigen amerikanischen Pferderassen. Passrennen in Amerika Vorführung auf dem Tag der offenen Tür bei Gangpferde Vierhaus 2011 - 10 - Viele der damaligen Siedler lebten streng puritanisch, Glücksspiel und Rennen waren verpönt. Allerdings fand man in der Gegend um Rhode Island weniger streng lebende Kolonisten, als in den übrigen Siedlungsgebieten. Dort waren Pferderennen nicht nur erlaubt, sondern sogar sehr beliebt, und deshalb brachte man nach 1636 die besten englischen Passgeher dorthin, um zu züchten. Dabei entstand der berühmte Narragansett Pacer, benannt nach einer Bucht, der Narragansett Bay. Der Narragansett Pacer war ein kleines (ca. 1,40 m), oft fuchsfarbenes, nicht besonders elegantes Reitpferd. Sein Hals war kurz, er besaß viel Schweif und Mähnenhaar und eine oftmals kuhhessige Stellung der Hinterbeine. - 11 - Aber er beherrschte fast ein Jahrhundert lang die damalige, noch kleine Rennpferdeszene, war als bequemes Damenreitpferd und Plantagenpferd beliebt und wurde sogar nach Kuba und zu den karibischen Inseln exportiert. Doch als das Straßennetz immer besser ausgebaut wurde und die Menschen, statt zu reiten lieber bequem im Wagen reisen wollten, wurden größere und elegantere Pferde modern. So ging der ursprüngliche Narragansetttyp verloren, doch sein Blut fließt heute noch im American Standardbred (Traber und Rennpasser), American Saddlebred, Tennessee Walking Horse und im Missourien Foxtrotter. Import von englischen Rennpferden Als Pferderennen im Norden der USA immer beliebter wurden, begannen die Leute englische Vollblüter zur Verbesserung ihrer Zucht zu importieren. Diese Pferde wurden von den Einheimischen etwas spöttisch als “Gewächshausblumen” bezeichnet. “Messenger” - der Stammvater der amerikanischen Traber - war ein Grauschimmel mit guten Trabbewegungen. Ursprünglich wurde er für die amerikanische Vollblutzucht importiert. - 12 - Eine dieser Gewächshausblumen war der Schimmelhengst “ Messenger”, dieser ist maßgeblich an der Entstehung des amerikanischen Trabers beteiligt. Messenger war rund 1,58 m groß. Er war kräftiger und größer als die sonst üblichen Vollblüter des orientalischen Typs. Sein Kopf war relativ lang und knochig mit vorgewölbter Nase, weiten Nüstern und großen, spitzen, aufmerksamen Ohren. Er hatten einen etwas kurzen, aber sonst gutgeformten Hals, mächtige, etwas steile Schultern, einen guten Rücken und eine auffallend kräftige und stark bemuskelte Hinterhand. Er war ein eher dominantes Pferd, aber immer leistungsbereit und willig. Allerdings duldete er keine Vertraulichkeiten mit Fremden. Messenger war 1780 in England geboren, über seine Vaterlinie geht er über “Mambrino”, Sampson, Blaze und Flying Childers auf den Araber Darley Arabian zurück. Schon sein Vater Mambrino hatte ein auffallendes Trabvermögen und von dem Urgroßvater Blaze stammt auch der Hengst “ Old Shales”, der Stammvater der englischen Norfolk- Hackney Traber! “Mambrino”, Vater von Messenger - 13 - Stammvater Hambletonian Messenger begann seine Rennkarriere im Alter von 3 Jahren. Von 16 Starts gewann er 9x und wurde 4x plaziert. Sein letztes Rennen lief er fünfjährig in New Market. Danach wurde er nach Amerika verkauft und kam 1788 in Philadelphia an. Seine Decktaxe betrug anfangs 15 Dollar, steigerte sich aber auch mal bis 30 Dollar hinauf. Dabei deckte er an verschiedenen Orten, die letzten 5 Jahre in der Gegend von New York und Long Island, und zeugte neben einigen guten Galoppern (Vollblüter) vor allem gute und schnelle Trabrennpferde, diese mit ebenfalls schnellen Trab- oder Passgehenden “Roadmares” der damaligen Zeit. Messenger starb am 28.01.1808, 28 jährig auf Long Island. Da viele der von ihm gedeckten Stuten nicht registriert waren, ist die genaue Zahl seiner Nachkommen schwer zu bestimmen. Berühmt haben ihn jedenfalls seine trabenden Nachkommen gemacht, nicht seine galoppierenden, und dies vor allem durch seinen Urenkel “Hambletonian” . Dieser gilt als Stammvater des amerikanischen Trabers und wurde damals mit der Nummer 10 ins Standardbredregister aufgenommen. 99 % der heutigen Traber gehen auf ihn zurück. Hambletonian wurde am 5. Mai 1849 geboren, er war stark auf Messenger ingezogen. Sein Vater Abdallah wurde als erstes Pferd ins Standardbredregister eingetragen. Abdallah wurde als ein rattenschwänziges Pferd mit grobem Kopf, mißmutigem Charakter und soviel Haaren an den Beinen, daß man eine Matratze damit stopfen konnte, beschrieben. Aber auch als sehr schneller Athlet und grandioser Kämpfer, und er hatte als Erzeuger guter Rennpferde seinen Ruf. Auf alten Abbildungen von Hambletonian können wir es heute noch sehen: Auch dieses Pferd war keine klassische Schönheit. Nicht sehr edel mit grobem Kopf und stark überbaut. Aber er strotzte vor Kraft, hatte stabile Hufe und Knochen, und war extrem gut bemuskelt mit sehr kräftiger Hinterhand. - 14 - Rydyk´s Hambletonian Hambletonian hatte eine durchschlagende Trabveranlagung und er war sehr fruchtbar! In 25 jähriger Decktätigkeit zeugte er 1333 lebende Fohlen!! Darunter waren auch 150 Söhne, die als Beschäler Verwendung fanden. Hambletonian war ein Brauner, wie auch fast alle seiner Nachkommen. Seine drei wohl berühmtesten Söhne waren: - 15 - George Wilkes, geb. 1855 Mitbegründer der Tenessee Walker, Liniengründer der Axworthy und Mc Kinney Linien der Standardbreds = amerikanische Trab- und Passrennpferde Happy Medium, geb. 1862 Großvater von Peter the Great Charakter, aufsehenerregender Mechanik, und seine Nachkommen erbten sie alle von ihm. George passte und trabte sehr schnell, wechselte beide Gangarten sehr einfach und gewann auch Rennen in beiden Kategorien. George ist auch der Urgroßvater des Standardbredhengstes Allen F1, dem Stammvater der Tennessee Walker! Golden Cross Electioneer, geb. 1867 Großvater des Stutenerzeugers Bingen George Wilkes war ein kleines Pferd von gerade 1,52 m Stm. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf sich, als er in drei Einzelläufen den damals berühmtesten Traber Ethen Allen, einen Hengst mit Morgan Abstammung, schlug. Bis dahin galten die Morgans mit ihrer hohen Aktion als die schnellsten Trabrennpferde. George war ein schicker Rotbrauner mit freundlichem Es gab damals eine Kreuzung, die man den Golden Cross nannte: Man fuhrte Pferde mit dem Blut von George Wilkes mit Pferden zusammen, die das Blut von Mambrino Patchen hatten, und erzeugte damit die schnellsten Rennpferde der damaligen Zeit. Mambrino Patchen war ein Sohn von Mambrino Chief. Dieser war ein ausnehmend schönes und gut gebautes Pferd. Damalige ,'Pferdekenner" bezeichneten ihn als schönstes Pferd, welches sie jemals sahen. Auch Mambrino Chief führte Messenger Blut. Auf ihn geht auch eine Linie der Tennessee Walker und die "Chief” Linie der American Saddlebreds zurück. Ein Vertreter dieser berühmten Wilkes x Patchen Kreuzung war Alcyone, der der Vater des Standardbred Linienbegründers Mc Kinney ist. Ein Halbbruder Mc Kinneys, der Standardbred Hengst "Darknight", wurde noch vor dem Jahre 1900 nach Deutschland gebracht, um die deutsche Traberzucht zu verbessern. Ein anderer Vertreter des "Golden Cross" war Axteil, der über seinen Sohn Axworthy ebenfalls zum Begründer einer Standardbred Linie wurde. Diese Axworthy und natürlich der Happy Medium Enkel "Peter the Great", sind in den Pedigrees aller zur Zeit in Amerika und in Deutschland populären Deckhengste der Traberzucht gehäuft weiter hinten (5-10 Generationen) zu finden. “Gangprobleme” George Wilkes 2:22 - 16 - Peter the Great selbst war ein mittelmäßig erfolgreiches Rennpferd. Er ging beim Antrainieren lieber Pass und mußte vorne ziemlich schwer beschlagen werden, um zu traben. In den Kentucky Futurities für Zweijährige trug er 510 g pro Vorderhuf und gewann damit. Später konnte man ihn etwas leichter machen. Er war allerdings ein viel besserer Vererber als ein Renncrack. - 17 - Seine bei den berühmtesten Söhne "Peter Volo" und "Peter Scott" sind jedem Traberzüchter ein Begriff. Auch der Hambletonian Sohn Electioneer hatte Söhne mit "Gangproblemen"! May King, Vater des Stutenerzeugers Bingen mußte fürs Rennen vorne so schwer gemacht werden, daß er im Rennen vorzeitig ermüdete. Die Mutter von Bingen war die Stute "Young Miss", ebenfalls eine George Wilkes Enkelin. Somit wurde schon damals oft Linienzucht betrieben, was zur Ahnenhäufung bei unseren heutigen Trabern führt. Bingens Großmutter mütterlicherseits war auch Enkelin von George Wilkes und wurde um die Jahrhundertwende nach Deutschland verkauft. Pass- und Trabrennen Bingen selbst, der viele gute Traberzuchtstuten gebracht hat, zeigte beim Einfahren "unreinen Gang". Auch für ihn mußte erst der passende Beschlag gefunden werden. Dabei stellt sich natürlich die Frage, warum diese Pferde nicht einfach in Passrennen gestartet wurden. Doch damals waren Passrennen in Amerika wesentlich unpopulärer als Trabrennen und es galt als Motto: NO GENTLEMAN DRIVES A PACER Heute ist es eher umgekehrt: Passrennen sind beliebter in den USA, da sie schneller sind als Trabrennen. Allerdings sollte nach Meinung der Traberzüchter auch das Trabrennpferd einen guten Schuß Pacerblut fuhren für den "Speed"! So kommt es, daß eigentlich alle amerikanischen Standardtraber mehr oder weniger stark lateral veranlagt sind. Viele Pferde dort starten nach erfolgloser Traberkarriere erfolgreich als Passer, sie werden einfach "umgestellt", d.h. anders trainiert und anders beschlagen. Da praktisch alle unsere deutschen Traber seit Generationen mit Standardbredblut veredelt wurden und zur Zeit alle in Deutschland eingesetzten Traberdeckhengste amerikanische Abstammung aufzuweisen haben, dürfte es jedem Leser längst klar sein, woher die Tölt- und Rennpassveranlagung bei unseren geliebten Töltenden Trabern kommt. - 18 - Vom Rennpferd zum Gangpferd Vor rund 30 Jahren entdeckte Ursula Bruns die Gangveranlagung der deutschen Trabrennpferde und begann damit, einige Ex-Traber umzuschulen für den Freizeitund Gangpferdereiter. Auch Lothar Schenzel, damals noch Mitarbeiter im Testzentrum in Reken, versuchte schon 1970 auf einer Equitana mit seinem Auftritt mit 4 Töltenden Trabern mit unterschiedlichen, teils gebisslosen Zäumungen, auf diese Pferde aufmerksam zu machen. Doch es war ein langer Weg, bis auch der letzte Zweifler von diesen einheimischen Gangpferden und ihrer natürlichen Gangveranlagung überzeugt war. Ist er es bis heute ? Gründung der IGTT Vor knapp 10 Jahren gründete sich dann die IG Töltende Traber. Aus einem losen Zusammenschluß einiger weniger Interessierter, wurde nach und nach eine Interessengemeinschaft mit Satzung und festen Zielen: - mit 160 Mitgliedern - einem 4 x jährlich erscheinenden Infoblatt - einer Vielzahl von Aktivitäten rund um den Töltenden Traber. Ursula Bruns ist Ehrenmitglied der IG Töltende Traber. Es gibt die ersten gekörten Traberhengste für die Gangpferdezucht, eine kleine Sportprüfungsordnung, und wir sind sicher, daß es weiterhin für den Töltenden Traber auf der Popularitätsscala nach oben geht. - 19 - Die Ausbildung des Töltenden Trabers Am Anfang Longieren Das anzureitende Jungpferd ist bereits gut halfterführig, läßt sich problemlos anbinden, putzen und die Hufe auskratzen. Wir beginnen mit dem Longieren am leichten Kappzaum, Sidepull oder Seilhalfter (nach individueller Empfindlichkeit des Pferdes) in einem Roundpen oder sonst optisch abgetrennten Longierzirkel. Das Ziel dieser ersten Longierarbeiten ist es, daß das Pferd lernt, auf unsere körpersprachlichen und phonetischen Signale zu reagieren, d.h. sich treiben zu lassen, ohne zu stürmen, sich im Tempo und in der Gangart kontrollieren zu lassen, anzuhalten, zu wenden und evtl. auch rückwärtszugehen. Dabei soll das Pferd in natürlicher Körperhaltung zufrieden und taktklar in größeren und kleineren Zirkeln um uns herumlaufen. Die Hauptlongiergangart ist der Trab, aber wir sollten auf jeden Fall auch im Schritt und im Galopp arbeiten, um den Gehorsam und die Kontrollierbarkeit des Pferdes sicherzustellen. Wir vermeiden enge Volten und zu abrupte Wendungen, um die jungen Gelenke nicht zu überlasten. Sattel und Trense Parallel dazu wird das Pferd am Anbindebalken und im Roundpen an der Hand behutsam ausgesackt, d.h. mit Satteldecken, Tüten, Seilen etc. abgerieben und am ganzen Körper leicht "beklopft". Es lernt dabei, dem Menschen zu vertrauen und zu akzeptieren das sich etwas in seiner "Gefahrenzone" auf seinem Rücken befindet, aber ihm nichts Böses dabei widerfährt. Sobald das Jungpferd diese Handlungen gelassen geschehen läßt, wird es behutsam gesattelt (vorsichtig und anfangs sehr behutsam angurten), und zwar etliche Male und immer selbstverständlicher. Wir versuchen es mit Sattel zu führen, lassen aber die Longe am Kappzaum, falls das Jungpferd losbuckeln sollte. Dies lassen wir dann im Zweifelsfalle auch geschehen, da das Pferd ruhig die Erfahrung machen soll, daß er dieses lästige Ding nicht wieder los wird. Wenn das Pferd den Sattel beim Führen akzeptiert, wird auf jeden Fall longiert, dabei kommt es im Trab und Galopp meistens noch zu Abbuckelversuchen und "Kickstarts". Wir arbeiten das Pferd auf diese Art so oft, bis diese Aktionen ganz aufgehört haben. - 20 - Danach gehen wir auch vermehrt gesattelt spazieren, üben Trailarbeiten (Plane, Brücke, Gräben, Pfützen etc.) an der Hand, und hängen öfter ein Gebiss (mitteldkcke Wassertrense, einfach oder doppelt gebrochen) ins Maul, ausreichend hoch verschnallt (einfache Maulwinkelfalte) und mit englisch geschnalltem Reithalfter, damit das Pferd bloß nicht lernt, die Zunge herüberzunehmen. Erst wenn das junge Tier diese Trense ruhig und ohne ständiges hektisches Kauen akzeptiert, können wir mit vorsichtigem Ausbinden beginnen. Warum Longieren? Wir longieren nie am Gebiss, sondern immer an Kappzaum oder Nasenband. Je nach Empfindlichkeit des jungen Pferdes arbeiten wir mit einem Halsverlängerer oder elastischen Ausbinder, wir benutzen keine starren Ausbinder, da manche sehr empfindlichen Pferde bei dieser Methode gegen den Ausbinder springen würden und sich evtl. beim Wehren, Steigen oder Springen verletzen könnten. Der Halsverlängerer oder der Ausbinder werden anfangs sehr lang verschnallt und im Laufe der einzelnen Trainingseinheiten behutsam kürzer gemacht. Die Pferde lernen langsam dem Druck des Gebisses nachzugeben, den Hals und Rücken rund zu machen, dadurch wird die Bauchmuskulatur gestrafft, der Rücken angehoben, die Tritte werden lockerer und schwungvoller und das Pferd beginnt zufrieden und gelöst zu kauen. Gleichzeitig wird durch das gezielte Longieren weiterhin an Respekt, Gehorsam und Takt gearbeitet. Das Pferd wird durch kleinere und größere Zirkel gebogen, es lernt mit der Hinterhand in der Spur der Vorhand zu laufen. Einige Jungpferde werden zusätzlich noch mit der Doppellonge gearbeitet. Die Pferde lernen hierbei, sich über den Zügel lenken zu lassen und die Leinen vertrauensvoll zu akzeptieren, die ja zum Teil um die Hinterhand geführt werden. Dies alles bereitet unser junges Pferd auf seine zukünftige Aufgabe als "tragendes" Tier vor! Bei sehr "spookigen" Individuen hängen wir jetzt auch noch mal eine Plastiktüte oder ähnlich "gefährliche" Gegenstände an den Sattel, bis diese auch in Bewegung toleriert werden. Diese Arbeitseinheiten an der Longe sollten einen Zeitraum von 20 Min. bis maximal 40 Min. im Einzelfall nicht überschreiten, da die Konzentrationsphase eines Pferdes nicht sehr lang ist! - 21 - Erstes Aufsteigen Übungen auf dem Reitplatz Nun brauchen wir einen kundigen Helfer. Er hält das Jungpferd am Kopf, wenn wir nach kurzem Ablongieren zum ersten Mal auf den Rücken des Pferdes steigen. Je nach Individuum legen wir uns zuerst von einem Strohballen (o.ä.) aus vorsichtig über den Rücken - streicheln dabei das Pferd und warten auf das entspannte Kauen. Wenn das Pferd seine Muskulatur nicht mehr anspannt, werden wir beim Aufsteigen langsam immer "größer", bis wir die normale Position des Reiters optisch einnehmen. Erst dann setzen wir uns "richtig" in den Sattel und wagen die ersten geführten, kontrollierten Ritte im Roundpen. Der nächste Schritt ist das Reiten auf dem Reitplatz, zuerst noch in Gegenwart eines anderen, erfahrenen Pferdes (z.B. des Handpferdeführpferdes), bald schon alleine. Wir arbeiten zuerst auf langen Linien und großen Zirkeln, das junge Pferd soll frei vorwärts treten, im Takt gehen und sich über den Rücken lösen. Es soll die Hand des Reiters akzeptieren, sich "rund" machen, zufrieden kauen und der Hand beim Nachgeben vorwärts-abwärts folgen. Erst wenn dieses Stadium erreicht ist, fangen wir mit den Seitengängen und dem "Ecken ausreiten" an. Das junge Pferd wird parallel zu diesem Beritt weiterhin longiert und als Handpferd gearbeitet. Auch werden gelassene Individuen jetzt schon zur Abwechslung hinter einem erfahrenen Pferd auf der Ovalbahn und zusätzlich im Gelände ruhig geritten. Diese Phase kann unterschiedlich lang sein, je nach Vertrauen des Pferdes. Bei manchen Tieren läßt man sich auch erst über den Sattel liegend führen, um schnell wieder abspringen zu können. Das Auf- und Absteigen wird an verschiedensten Stellen geübt, das Pferd sollte entspannt stehenbleiben und das Aufsteigen nicht mit "Anreiten" in Verbindung bringen. Wenn das Pferd den Reiter gelassen akzeptiert, wird jetzt mit Reiter longiert. Dieser bekommt nach einigen Arbeitseinheiten die Zügel zusätzlich und beginnt das junge Pferd immer mehr zu "reiten", d.h. mit dem Schenkel zu treiben, Stimmhilfen, Zügel und Gewichtshilfen einzusetzen. Wenn das Pferd im Laufe der Trainingseinheiten diese Hilfen ausreichend akzeptiert, wird die Longe abgemacht, der Helfer bleibt aber die ersten Male noch in der Mitte des Roundpens stehen, um im Notfall eingreifen zu können. Der Reiter übt jetzt allein das Reiten in den drei Grundgangarten, das Anhalten, Volten, durch den Zirkel wechseln etc. Danach wird nun auch ohne starke optische Abgrenzung z.B. auf dem Reitplatz longiert, dabei wird das Pferd "über den Platz" longiert und vom Ausbilder in die verschiedensten Positionen auf dem Platz getrieben, den es so relativ einfach kennenlernt. Außerdem wird mit der Handpferdearbeit begonnen. Erst im Roundpen, danach auf dem Reitplatz, der Ovalbahn und letztlich im Gelände, lernt das junge Pferd gelassen als Handpferd zu laufen und auf die Einwirkung zuerst des Führpferdereiters und anschließend "seines Reiters" zu reagieren. - 22 - Jetzt sollte das junge Pferd im Idealfalle mehrere Monate gleichmäßig in Bahn und Gelände in den Grundgangarten geritten werden. Es baut dabei die notwendige Reitpferdemuskulatur auf, findet auch in neuen Situationen Takt und Schwung, reagiert immer williger und vertrauensvoller auf die Hilfen des Reiters. Es akzeptiert den vorwärts- und seitwärtstreibenden Schenkel willig und ohne Verspannung, es läßt sich Geraderichten und Biegen und reagiert auf ganze und halbe Paraden ohne Widersetzlichkeiten. Eintölten Erst dann sollte mit der individuellen Förderung seiner Gangveranlagung begonnen werden. Pferde, die an der Longe viel Tölt oder Gangmix gehen, sollten auch auf jeden Fall lernen, sicher und gelöst zu traben und den Rücken zu geben! Zum Eintölten muß auf die individuelle Gangveranlagung, Körperspannung und psychische sowie physische Belastbarkeit des Jungpferdes Rücksicht genommen werden! Da die Töltenden Traber durchweg sehr rittige und sensible Pferde sind, wird man meist nur eine kurze Phase der "Verwirrtheit" des Pferdes über die "neuen Hilfen" durchmachen müssen. Grundsätzlich erfordert die Ausbildung eines Gangpferdes viel Erfahrung und viel Einfühlungsvermögen. - 23 - Deshalb sollte dieser Ausbildungsteil dem guten und sicher geschulten Gangpferdereiter vorbehalten sein. Da dieser Ausbildungsschritt sehr stark von Individuum zu Individuum variiert, kann hier nur eine allgemeine Erklärung gegeben werden. Das einzutöltende Pferd wird auf befestigtem, ebenen Boden, möglichst leicht bergab aus dem Schritt gegen die etwas durchhaltende Reiterhand getrieben. Man erzeugt dabei eine gewisse "Anspannung" oder sogar anfangs "Verspannung", die das Pferd zuerst zur kurzfristig absoluten Aufrichtung bringt. Die Fußfolge des Schrittes soll ja erhalten bleiben, allerdings beschleunigt werden, und dies geschieht bei unseren, meist oft vom Trab zum Tölt kommenden Pferden so am besten. Zusätzlich kann ich kurzfristig hinten Gewichtsringe einsetzen, die das Pferd ebenfalls dazu bringen, mit der Hinterhand verzögert aufzufußen. Sobald das Pferd die gewünschte Fußfolge zeigt, wird etwas nachgegeben, ohne den Kontakt mit dem Pferdemaul zu verlieren und ohne ganz mit dem Treiben aufzuhören. Das "Idealtempo" eines jeden Pferdes ist unterschiedlich. Viele "Trabtölter" können aber besser langsam und sehr schnell tölten, als ein gutes Mitteltempo zu gehen. Die "Töltstrecken" werden langsam immer länger, so daß unser Pferd später in seinem Idealtempo bis zu 20 Minuten und mehr taktklar in guter Körperhaltung ohne absolute Aufrichtung im Gang laufen kann. Paßtölter und Trabtölter Der Trabtölter braucht für die positive Körperhaltung deutlich längere Zeit als der Passtölter, dem das Tölten und gleichzeitig durch das Genick zu gehen wesentlich einfacher fällt. Viele Trabtölter sehen auch noch nach einigen Monaten Töltarbeit immer noch etwas "durchgebrochen" aus, und laufen mit leicht weggedrücktem Rücken - dies ist aber nicht auf lange Sicht zu akzeptieren, da es zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Deshalb wird durch viel gymnastizierende, dressurmässige Arbeit die Körperhaltung verbessert und das Pferd wird durch Untersetzen der Hinterhand zum Aufwölben des Rückens, zum besseren Tragen, und zur relativen Aufrichtung gebracht. - 24 - Ein vom Pass kommendes Pferd sollte (s.o.) auf jeden Fall sicher traben lernen, evtl. arbeitet man es dafür über Cavalettis oder setzt kurzfristig Gewichtsringe an den Vorderbeinen ein. Es gibt den faulen Passer und den verspannten Passer, manchmal auch eine Mischung aus beiden, (schwierig). Der faule Passer wird energisch vorwärts geritten,die Hinterhand soll weiter untertreten, die Vorhand aufgerichtet werden. Ich reite mein Pferd auch konsequent im Schulterherein und breche z.B. damit die Laterale. Bei manchen Pferden ist es hilfreich, sie vor der Töltarbeit im Galopp oder durch viele Seitengänge in Schritt und Trab zu lösen. Einige Pferde kann man durch den Rennpass in der Schulter und Vorhand "freier" machen und sie tölten nach einem erfrischenden Rennpass viel lockerer. Bei den Töltenden Trabern findet man aber auch oft eher den verspannten Passer. Dieses Pferd darf ich nicht energisch reiten, dies würde seine Verspannung noch mehr fördern und es evtl. sogar zum Tribulieren bringen. Dieses Pferd reitet man locker und gleichmäßig mit leichter Anlehnung, nachdem man es ruhig warmgeritten hat. Bei vielen Pferden entsteht solch verspannter Pass durch zuviel, zu harte oder mißverständliche Einwirkung des Reiters. Wir reiten solche Pferde Korrektur, indem wir z.B. viel auf relativ großen Linien (Zirkeln und große Volten) tölten, wenig und ruhig einwirken, im Schulterherein tölten, sofern das Pferd diese Hilfen ohne Spannungsaufbau akzeptiert. Evtl. kann man kurzfristig Gewichte vorne einsetzen (oder Glocken). Gerade die Korrektur des Gangpferdes braucht aber ebenfalls viel Erfahrung, wenn man sich beim Eintölten oder auch nach längerem Töltreiten einmal "im Pass festgefahren" hat, sollte man lieber professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, als selber zu fummeln und vielleicht ein noch festsitzenderes Problem zu schaffen. Zum Glück sind aber die meisten Pferde nach sorgfältiger Ausbildung zufrieden und taktklar in allen Gängen zu reiten und somit eine Freude für Reiter und Betrachter. - 25 - Die Umstellung des Renntrabers zum Freizeitpferd Wenn wir nun ein Pferd ausbilden, welches schon fürs Rennen antrainiert worden ist, oder schon Rennen gelaufen ist, haben wir im Prinzip einen ähnlichen Ausbildungsweg vor uns. Allerdings kennt des Pferd einige Dinge schon recht gut, z.B. anbinden, putzen, führen, übers Gebiss gelenkt werden, geradeaus laufen, Hänger fahren, etc., und ist dann auch meist schon an verschiedene Fahrzeuge (die Bahnen abziehen, Startwagen etc.) gewöhnt. Wenn das Pferd bei einem sachkundigen Trainer war, kann das einige Vorteile bringen, so können wir einige Ausbildungsschritte deutlich verkürzen. Es bringt aber auch einige Nachteile mit sich, wenn das Pferd längere Zeit vor dem Sulky trainiert wurde: Es ist steif, mußte sich nie biegen, hat evtl. gelernt die Zunge zu strecken oder übers Gebiss zu legen, hat durch den Overcheck eine starke Unterhalsmuskulatur entwickelt und gelernt, mit weggedrücktem Rücken zu traben. Grundsätzlich beginnen wir auch hier mit dem Longieren, bauen aber bereits sehr bald ein Gebiss ein und fangen mit dem Ausbinden an. Wir arbeiten sehr viel Biegungen und größere Volten und achten besonders auf ein Lockerwerden des Rückens, evtl. machen wir Cavalettiarbeit. Meistens können wir sehr viel schneller "auf den Rücken klettern" und mit dem Reiten beginnen, brauchen dann aber für die Gymnastizierung des Pferdes deutlich länger als beim unbelasteten Jungpferd. Da die meisten Traber sehr intelligent und kooperativ sind, werden sie bei richtiger "Handhabung" und entsprechender Belohnung durch die nachgebende Reiterhand, recht schnell wieder "weich im Maul", auch wenn sie vorher gründlich "desensibilisiert" waren. Natürlich spielen hierbei die individuelle Empfindsamkeit und vor allem die reiterlichen Fähigkeiten eine große Rolle. Auch lernen unsere Pferde sehr schnell richtig auf den seitwärtstreibenden Schenkel zu reagieren und sind überhaupt sehr reaktiv und wollen "etwas tun". - 26 - Dies bringt auch Gefahren mit sich, die Pferde nehmen sehr schnell Dinge vorweg, wenn man sie einmal geübt hat. Deshalb muß man den Ablauf des Reittrainings immer unterschiedlich gestalten und Wiederholungen vermeiden. Auch lernen die Pferde ja genau so schnell aus reiterlichen Fehlern! Auch beim vorher bereits gefahrenen Traber ist es sinnvoll, erst durch korrektes Reiten in den Grundgangarten über mehrere Monate für ausreichende und gut aufgebaute Muskulatur zu sorgen und den Rücken gut auf das Tragen vorzubereiten. Leider haben viele Leute wenig Zeit und wollen "alles" möglichst schnell erreichen. Auch ist man als Verkäufer ja materiellen Zwängen ausgesetzt und eine z.B. halbjährige Ausbildung wird vom Käufer in den seltensten Fällen (Kaufpreis) honoriert. Trotzdem - man sollte nicht mit dem Tölten anfangen, bevor das Pferd nicht in einem gemäßigten Tempo taktklar und in Beizäumung zu traben ist! Das zu frühe Töltreiten rächt sich irgendwann (z.B. Körperhaltung, Durchlässigkeit). Bei der Ausbildung des Tölts oder anderer Gangveranlagung (z.B. Walk, Foxtrott) wird individuell, genau wie im vorherigen Artikel beschrieben, verfahren. Wichtig ist hierbei, daß gymnastizierende Arbeiten in den anderen Gängen (Trab, Schritt, evtl. Galopp) parallel stattfinden, damit sich das Pferd nicht wieder zu sehr versteift. Ansonsten bestimmt das Auge des erfahrenen Ausbilders die Vorgehensweise und das Tempo der Ausbildung individuell von Pferd zu Pferd unterschiedlich, da es sehr wichtig ist, nicht den 2. Schritt vor dem ersten zu tun und bei Problemen, die sich in der Ausbildung ergeben können, 1-2 Schritte zurück zu gehen, bzw. mit den richtigen Korrekturen einzuwirken. Viele ehemalige Renntraber ergeben nach sachkundiger Umschulung hervorragende Freizeitpartner und haben diese 2. Chance in ihrem Leben sicherlich verdient. - 27 - Töltendes Trabertreffen im September 2012 in Breidenstein Am 21. September war es wieder soweit: einige (wenige) IGTTMitglieder setzten sich in Bewegung, um ein gemeinsames Wochenende zu verbringen. Die weiteste Anreise hatten Ellen und Ulla mit ihren Trabern "Fuchsi" und Fabius, aber sie trafen pünktlich am Freitagabend bei Eva und Bastian in Breidenstein ein. Eva hatte für die Gastpferde bereits Paddocks vorbereitet. Ellen und Ulla übernachteten bei Evas Stall im Auto. Wir anderen hatten keine nennenswerte Anreise und konnten daher am Freitagabend die Pferde noch zuhause lassen. Also richteten sich die Borkener häuslich ein und dann konnte es bald losgehen ins Restaurant "Am See" (heißt so, weil es direkt an einem kleinen Stausee liegt, ansonsten gab es eher Berge in der Umgebung). Dort stießen Susanne und ich noch dazu und so verbrachten wir bei Steak, Salat und Federweißem, der noch keiner war, den ersten Abend in gemütlicher Runde. Für den Samstagmorgen stand zunächst das gemeinsame Frühstück auf dem Programm. Dieser Programmpunkt kam erwartungsgemäß gut an bei allen Beteiligten, sodass der Programmpunkt "Losreiten" kurzfristig nach hinten verschoben wurde. Um halb 12 saßen wir schließlich im Sattel: Eva, Susanne, Janina, Ellen, Ulla und ich mit unseren Trabern In Lie, Dusty, Chipi, Fuchsi, Fabius und Magic Step. Nach einem morgendlichen leichten Nieselregen war uns das Wetter für das restliche Wochenende ausgesprochen gut gesonnen und so blieb es trocken und angenehm warm - also ideales Reitwetter. Evas Tour führte uns durch Laubwälder bis ins benachbarte Biedenkopf mit seinem imposanten Schloß. An einer Quelle gab es eine kleine Rast, die die Traber nutzten, um in den Böschungen das beste Gras zu suchen und die Reiter für einen Umtrunk. Biedenkopf liegt direkt an der Lahn und unser Ziel fürs Mittagessen lag mitten im Ort. So bekamen wir noch einen Einblick ins Lahntal mit seinem Radweg, unzähligen Schrebergärten und Fußwegen. Schießlich trafen wir an unserem - 28 - Ziel ein: Paddocks mit reichlich Gras für die Pferde und nach einem kleinen Fußmarsch durch Biedenkopf ein Restaurant für die Reiter. Dort haben wir gut und reichlich gegessen (inzwischen war es später Nachmittag) und haben uns anschließend auf den Heimweg gemacht. Eine kleine Holzbrücke über die Lahn überquerten unsere Pferde ebenso entspannt wie eine schmale Brücke über eine Schnellstraße. Danach ging es wieder durch Wälder und Felder, bis wir schließlich gegen 19Uhr wieder an Evas Stall ankamen. Insgesamt war es eine schöne Route mit schönen Fernblicken und nicht allzu anstrengenden An- und Abstiegen (die hat Eva sich nämlich für den Sonntag vorbehalten..). Den Abend verbrachten wir in Evas Stall und wurden von Evas Mann Bastian reichlich mit Gegrilltem versorgt. Am Sonntag starteten wir in leicht veränderter Besetzung: Susanne konnte nicht mitreiten, dafür war aber Lena mit ihrer Connemarastute Salina mit von der Partie. Wie gesagt hatte Eva für den Sonntag eine kleine Bergbesteigung geplant. Ziel war der "Entenberg", der der der Endpunkt des Rothaargebirges sein soll. Der Entenberg gibt sich aber alle Mühe, dem Namen "Gebirge" gerecht zu werden und so erklommen unsere Pferde an diesem Tag - 29 - einige Höhenmeter. Unsere mittelgebirgsgewöhnten Pferde nahmen es mit Fassung, nur Fuchsi wünschte sich für einen kurzen Moment zur Rennbahn zurück… Ansonsten teilten wir Reiter den Entenberg nur mit Ultraleichtfliegern und Paraglidern, die den steilen Berghang für ihre Starts nutzen. Gegen 14 Uhr trafen wir wieder bei Eva ein, wo Bastian bereits wieder den Grill im Gange hatte. Anschließend packten wir alle unsere Siebensachen wieder in unsere Fahrzeuge und machten uns auf unsere mehr oder weniger langen Heimreisen. Wenn auch nur wenige Teilnehmer dabei waren, hatten wir doch ein schönes Reitwochenende (klein aber fein eben). Vielen Dank an Eva und Bastian, die für alles gesorgt haben und uns dieses Treffen ermöglicht haben. Ich für meinen Teil war froh, dass ich nur eine kurze Anreise von gerade einmal einer halben Stunde hatte und ich es so tatsächlich noch mal geschafft habe, an einem Trabertreffen teilzunehmen. Und nun bin ich motiviert, ein weiteres Angebot "Trabertreffen im Rothaargebirge" zu schaffen, damit alle die es in diesem Jahr nicht geschafft haben, vielleicht im nächsten Jahr dabei sein können. Also---ihr habt echt was verpasst, aber im nächsten Herbst könnte es eine zweite Chance geben... Ulrike - 30 - - 31 - Die Zucht des Töltenden Trabers Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts, also seit fast 200 Jahren, wird das Standardbred (=amerikanischer Traber) auf Leistung und Härte gezogen. In Deutschland wird das Trabrennpferd gezielt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet. Schon damals wurden Standardbreds importiert, um die deutsche Zucht zu verbessern. Um Leistungsbereitschaft, Härte, Schnelligkeit und leichte Trainierbarkeit müssen wir uns bei diesen Pferden keine Sorgen machen, denn darauf sind sie seit langem selektiert und es gibt keine besseren Garantien für diese Eigenschaften, als konsequente Leistungszucht. Warum also wurde ab 1995 mit der Zucht des Töltenden Trabers als Reitpferd begonnen? Zum einen sind die Traber, die aus den Rennpferdezuchten als zu langsam oder mit zuviel "Gang" ausgestattet, ausgemustert werden, im Exterieur sehr uneinheitlich und haben auch unterschiedlich ausgeprägte Reitpferdepoints. Es gibt einige sehr "überbaute" Pferde unter ihnen, die ihrem Gleichgewicht nachlaufen und sehr stark von hinten schieben. Die mach sie als Reitpferde schwerer trainierbar, sie haben Schwierigkeiten mit verkürzten Gängen und versammelnden Übungen, sie neigen zum "abstützen" auf der Hand und sind meist nur als Geländeläufer einsetzbar, zumindest braucht es sehr viel Arbeit, diese Pferde zu "setzen". Zum anderen werden die Freizeittraber auf Gangveranlagung gezielt gezüchtet und nach sachkundiger Aufzucht 3-4 jährig auf das Reiten vorbereitet, ohne vorher mit Fahrtraining oder Renngeschehen belastet zu werden. Bei der Zucht von Töltenden Trabern als Freizeit-Gangpferd wird neben der sorgfältigen "Gang"-Zucht besonderen Wert auf das Reitpferdeexterieur gelegt: Es werden gesunde Pferde mit deutlichen Reitpferdepoints eingesetzt, die natürlich auch noch über die typischen Charakter- und Leistungseigenschaften verfügen sollen. Es werden immer wieder geeignete Traber aus den Rennzuchten verwendet und so soll auf lange Sicht ein etwas einheitlicheres, schönes, im Blut stehendes Gangpferd gezüchtet werden. Dieses Pferd hat ein durchschnittliches Stockmass zwischen 1,50 m und 1,60 m, einen hübschen Kopf auf gut angesetztem Hals, schräge Schultern, einen starken, eher kurzen Rücken, eine kräftige, gut gewinkelte Hinterhand und verfügt über viel Gangveranlagung, aber auch über - 32 - raumgreifende und fließende andere Gänge. Mit der Körung des ersten Töltenden Traberhengstes "First Step" im März 1995 im Rheinland und dem Einsatz zum Zuchtversuch mit Körung in Bayern des Töltenden Traberhengstes "Speedy John", wurden die Grundsteine zu einer solchen Zucht gelegt. So hatte "First Step" auf seiner Materialprüfung in Aegidienberg 1996 (=Hengstleistungsprüfung) eine Exterieurnote von 8,32, dies war die Höchste Exterieurnote der dort vorgestellten, insgesamt 100 Gangpferde. "First Step" ist deutlich nicht überbaut (I,50m Stckm, I,44m Kruppe) und verfugt wie sein Partner in Bayern "Speedy John" über sehr gute Reitpferdepoints. “Speedy John” ist leider 2002 verstorben. Beide Hengste wurden in Turnierprüfungen erfolgreich vorgestellt und haben durch ansprechende, töltende Nachzucht ihre Qualität bewiesen. Die ersten Nachkommen dieser Hengste wurden 1999 unter den Sattel genommen und haben Ihre Qualitäten bewiesen. Die Nachkommen dieser Hengste werden sowohl im Rheinland wie auch in Bayern eingetragen. Seit 2001 wurde der vom HVT gekörte Dunkelfuchshengst “Wald Speed”, ein Fünfgänger, zur Zucht von gangveranlagten Trabern eingesetzt. Leider ist der Hengst im Frühjahr 2003 21-jährig eingeschläfert worden, aufgrund der Verschlechterung einer noch aus dem Rennsport resultierenden schweren Sportverletzung. Im Jahr 2002 wurde ein etwas rahmiger und kräftigerer Halbbruder von “First Step”, der Viergänger “Campo Way” gekört und hat die ersten zwei Traberstuten zur Tölterzucht gedeckt. Campo Way hat sehr beeindruckende Bewegungen und ist bereits sowohl erfolgreich Rennen gelaufen, als auch in Sporttöltprüfungen platziert worden. Was sollen denn diese Traber-Partbreds bringen, die ebenfalls gezüchtet werden? Dies mag nun der eine oder andere fragen! In diesem Falle werden meist gut geeignete Traberstuten mit genetisch verwandten Gangpferdehengsten anderer Rassen, z.B. Tennessee Walker, Spotted Saddlehorses, American Saddlebreds, - 33 - Pasos etc. angepaart. Es gibt auch Zuchtversuche mit töltenden Iberern. Wir stellen vor: Dabei bringt man einerseits "Farbe" in die Töltenden Traber, will andererseits schneller gewünschte Reitpferdepoints und "Versammlungsfähigkeiten" erreichen. Dies fällt unter "Zuchtversuche", die F1 Produkte dieser Anpaarungen sind meist sehr ansprechende Pferde, einige aus der Kreuzung Tennessee Walkern und Pasos sind auch bereits geritten und zeigen sich als gut geeignete Reitpferde mit viel Natürtölt. Die Zukunft wird weitere Erkenntnisse über Möglichkeiten und Vor -und Nachteile dieser Zuchten aufzeigen, wir sind eben noch in den Anfängen, was die gezielte Zucht mit den Töltenden Trabern angeht. Töltender Traberhengst First Step Die IG Töltende Traber betreut auch diese Partbreds und ihre Reiter, Prüfungen der IG können auch von den Partbreds (ab 50 %) bestritten werden und die Landesverbände tragen diese Kreuzungen, sofern sie aus gekörten Hengsten entstanden sind, in ein Zuchtbuch ein. geb. 1990 in Bayern Vater: Mutter: Diamond Way von Super Way Formia India von Christopher T Schwarzbrauner Hengst, hinten zweimal weiß, Stckm.: 1,50 m Amerikanisch, dänisch, deutsch gezogener Töltender Traberhengst, Materialprüfung in Aegidienberg fünfjährig als Viergänger mit Note 8,08 (Exteriteur 8,32), erfolgreiches Turnierpfers und nervenstarkes “Buschpony”. Richterspruch: Sehr gut gebauter, temperamentvoller Hengst mit viel Ausdruck, hervorragender Halsung raumgreifenden Trab und leichfüßigem Tölt. Steps Fohlen zeigten bisher alle Tölt, sie haben schöne Köpfe, eine gute Aufrichtung, hochweite, lockere Bewegungen in Tölt und Trab, sie sind einfach zu erziehen, temperamentvoll und vernünftig. Zwei Fohlen zeigten bisher Rennpass. Step selbst ist auch Fünfgänger mit beeindruckendem, schnellen Pass. Last Minute Lillian (Töltender Traber von Wald Speed) Fohlen im Tölt - 34 - Kontaktanschrift: Gangpferde Vierhaus, Coesfelderstr. 69, 46325 Borken, Tel. + Fax: 02861-64252 - 35 -