Mit der großen Wanderung der Tiere durch die
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Mit der großen Wanderung der Tiere durch die
tansania-312-kor-2a:Reportage 19.06.2012 13:30 Uhr Seite 2 TANSANIA REPORTAGE In einem Land vor unserer Zeit Mit der großen Wanderung der Tiere durch die Serengeti bietet Tansania eines der grandiosesten Naturereignisse auf unserem Planeten. In der Weite dieses von der Sonne gegerbten Landes trifft der Besucher aber nicht nur auf Löwen, Nashörner und Elefanten, sondern auch auf einzigartige, warmherzige Menschen. VON REGINA FISCHER-COHEN 8 REISE & PREISE 3/2012 tansania-312-kor-2a:Reportage 19.06.2012 13:30 Uhr Seite 3 Dickhäuter fast zum Anfassen: Fotosafari in der Serengeti (großes Bild). Bilder oben: Massai-Schuljungen am Fenster ihres Klassenraums (links). Rast unter Schirmakazien: Gnus während der großen Wanderung (rechts) REISE & PREISE 3/2012 9 tansania-312-kor-2a:Reportage 19.06.2012 13:30 Uhr Seite 4 TANSANIA Aufmerksamer Blick: männlicher Löwe in der Serengeti (links). Dramatischer Sonnenaufgang in der Serengeti (Mitte). Pavianmutter mit ihrem Jungen. Die am N och eine Unterschrift, dann kann’s los gehen. Der Land-Rover scheint technisch okay zu sein. Zwei Reservereifen an Bord, zwei volle Benzinkanister. Nur ein Gewehr, wie es die Ranger stets dabeihaben, gehört nicht mit zu unserem Safari-Sicherheitspaket. Für den Fall der Fälle gibt’s dafür eine große Schaufel. Nicht etwa, um damit auf ein angreifendes hungriges Raubtier eindreschen zu können, sondern um zur Not die Notdurft zu vergraben. »Keine Sorge. Ihr steht nicht auf dem Speisezettel der Löwen. Seht nur zu, dass ihr vor Einbruch der Dunkelheit immer ein Camp erreicht«, ermuntert der Angestellte vom Fahrzeugvermieter mit breitem Grinsen und überreicht uns dann den Wagenschlüssel. Na prima, eben noch war alles perfekt, und jetzt ist es da, dieses mulmige Gefühl im Magen. Ganz allein durchs Reich der wilden Tiere. Haben wir das Risiko vielleicht doch unterschätzt? Dummes Geschwätz. Der Kilimandscharo trumpft draußen vor der Tür mit seiner ganzen Schönheit auf und wischt alle Ängste und Zweifel weg. Kein einziges Wölkchen, das sein schneebedecktes Haupt in 5.895 Metern Höhe heute versteckt. »Trau dich! Auf einem strammen 6-tägigen Spaziergang kannst du den größten freistehenden Berg der Welt bezwingen«, lockt ein Veranstalter auf einem Plakat ganz in der Nähe. Klingt nicht schlecht. Wer jedoch seine Grenzen kennt und schon mal mit einigen Cracks gesprochen hat, die sich den Gipfel erkämpft haben, der hält sich dann doch lieber an die Kilimanjaro-Bier-Werbung. »If you can’t climb it – drink it«. Da niemand klettern will, Autobahn 24 Stunden hautnah an der Seite der Massai Schon von Weitem trägt der Wind den kehligen Gesang der Massai ans Ohr. Und dann sieht man sie auch schon. Schlanke, hochgewachse- Freiheit ist ein großes Gefühl. Und das Schönste an ihm: Es liegt auf der Straße. Aber nicht auf jeder. Denn Freiheit will erobert werden – und das Abenteuer. Djoser führt Sie mitten hinein. Durch 160 preiswerte Rundreisen in alle Kontinente. Ohne Gruppenzwang. Dafür mit viel Unabhängigkeit für Touren auf eigene Faust. Organisiert von Profis aus Passion. Für Erfahrungen jenseits ausgetretener Pfade. Katalog gratis: www.djoser.de I 0221 – 920 158 0 Fotolia [mal anders] werden beim Proviantkauf im Supermarkt also gleich ein paar Flaschen von dem süffigen Lager eingepackt. Für frisches Obst- und Gemüse geht es anschließend noch zum Bummel über den bunten Markt von Moshi. Mehr muss man von der 200.000 Einwohner zählenden Touristenstadt dann auch nicht unbedingt gesehen haben. Tansanias Wildnis ruft. Und zum Aufwärmen wartet eine erste wohl dosierte Portion Abenteuer im rund eineinhalb Stunden entfernten »Olpopongi Maasai Cultural Village«. Reisen auf andere Art B tansania-312-kor-2a:Reportage 13:30 Uhr Seite 5 Boden lebenden Anubis-Paviane sind v. a. in der afrikanischen Savanne verbreitet (rechts) ne Gestalten, die hinter einem Schutzwall aus Dornengeäst hervortreten. Stolz und voller Leichtigkeit tanzen sie den Besuchern entgegen. Mit ihrem traditionellen Perlenschmuck und den farbenfrohen Gewändern wirken sie dabei so elegant und frei wie ein Vogelschwarm am Himmel. Dagegen ist der eigene Auftritt fast beschämend. Der rotbraune Sandstaub der Savanne hat die verschwitze Haut verkrustet. Er knirscht zwischen den Zähnen, haftet an der Kleidung und klebt förmlich in der Lunge. Vierundsiebzig Kilometer quer durch die Savanne. Den Großteil davon über eine vom Regen ausgewaschene, knochenbrecherische Trasse. Danach hast du dieses Land im doppelten Wortsinn verinnerlicht und fängst an, den Menschen, die in dieser Unwirtlichkeit leben, echten Respekt zu zollen. »Es ist immer gut, sich auf Augenhöhe zu begegnen«, lächelt Tom Kunk- ler, ein Deutscher, der seit seiner Kindheit in Moshi lebt. 2009 hat er auf Bitten einer befreundeten Massai-Familie das authentische Museumsdorf in der Tinga-Tinga-Region mit aufgebaut. Für vierundzwanzig Stunden laden die Bewohner den Touristen hier ein, hautnah an ihrem traditionellen Leben teilzunehmen. Davon profitieren nicht nur sie selbst nachhaltig, sondern auch die rund 500 Einwohner ihres eigentlichen Dorfes, das ganz in der Nähe liegt. Dorthin wollte Tom die Touristenströme nie lenken. Privatsphäre ist wichtig, sagt er. Wildes Affenpicknick und sanfte Baumriesen Jetzt aber nichts wie weg. Die Massai hatten uns vor den angriffslustigen Pavianbanden gewarnt. Und auch die Ranger warnen immer Tansania entdecken Safari „Taste Of The Wild“ (5 Tage) Serengeti, Ngorongoro Krater, Lake Manyara Camping: ab 789 € / Tented Camp oder Lodge: ab 1054 € Safari „Best Of Northern Circuit“ (6 Tage) Tarangire NP, Serengeti, Ngorongoro Krater, Lake Manyara Camping: ab 935 € / Tented Camp oder Lodge: ab 1290 € Safari „Great Discovery“ (9 Tage) Tarangire NP, Lake Eyasi, Ngorongoro Krater, Serengeti, Lake Natron Übernachtung naturnah in komfortablen Wohnzelten: ab 1722 € Campingsafari „Unentdeckter Süden Tansanias“ (9 Tage) Selous, Mikumi NP, Ruaha NP, Komfort-Camping: ab 1390 € wieder. Aber beim Stopp auf dem Picknickplatz im Arusha National Park hat sich zunächst ja nur eine Affenmama mit ihrem verspielten Baby gezeigt. Klar, dass man für so ein zauberhaftes Fotomotiv kurz den Tisch verlässt, um die Kamera aus dem Wagen zu holen. Und genau darauf hat der hinterhältige Pavian-Clan hier in den Baumwipfeln am erloschenen Vulkanberg Meru nur gewartet. Mit mörderischem Geschrei ist die Horde förmlich vom Himmel gefallen und macht sich nun hysterisch über unser Essen her. Verteidigung ist zwecklos. Es gelingt gerade noch die Flucht ins Auto, und damit ist eine wichtige Ostafrika-Lektion gelernt: Die Tiere hier sind alles andere als blöd. Fünf Stunden später beginnt sich der Himmel über dem 160 Kilometer entfernt gelegenen Tarangire-Nationalpark langsam zu verfärben. Es ist ein grandioses Schauspiel, das sich von zartem Rosa über Violett bis hin zu dramatischen Orange- und Rottönen steigert. Wie Schattenrisse erscheinen dazu am Horizont die sagenumwobenen Baobab-Baumriesen, die dieses herrliche Fleckchen Erde prägen. Als sich dann am Flussufer des Camps auch noch Antilopen, Giraffen und Zebras einfinden, ist die Romantik für den Sundowner perfekt und die Safariwelt wieder in Ordnung. Besuch bei den Steinzeitjägern im Busch Wildes Elefantentrompeten sorgt zwei Tage später für den Weckruf am Morgen. Womit das Abenteuer perfekt eingeläutet ist. Dabei geht es diesmal nicht um die Beobachtung der grauen Riesen, die in diesem Park so zahlreich vertreten sind. Für heute steht ein Besuch bei den Hazda an. Einem Volk, das noch fast wie vor 10.000 Jahren lebt und zu den letzten Jägern und Sammlern dieser Erde zählt. Die relativ gut ausgebaute Teerstraße, die von der Safari-Metropole Arusha zu den nördlichen Parks Kilimandscharo Besteigung Bei uns alle Routen buchbar Start täglich, garantiert ab 1 Person www.kilimandscharo-besteigung.de Safari „Classic“ (3 Tage) Tarangire NP, Lake Manyara, Ngorongoro Krater Camping: ab 449 € / Lodge: ab 578 € Foto: Graeme Shannon (shutterstock.com) m 19.06.2012 jetzt Katalog anfordern Gewürzinsel Sansibar Über 80 Hotels & Gästehäuser buchbar www.sansibar-hotels.de moja TRAVEL GmbH Am Marktplatz 7 77652 Offenburg service@moja-travel.net tansania-312-kor-2a:Reportage 19.06.2012 13:30 Uhr Seite 6 TANSANIA DASIST URLAUB! Hochwertige Erlebnisreisen zu fairen Preisen Massai-Frau mit traditionellem Schmuck (links). Straßenblockade im Serengeti N. P.: Giraffen sind oft in Tansania und Sansibar Privatsafari 13 Tage oder 15 Tage ab Arusha/bis Sansibar Zu Zweit ab € 2.595,- ; zu Viert ab € 2.075,Tansania – Nah Dran Die große Safari vom Ruaha Park bis zur Serengeti 20 Tage ab/bis Frankfurt ab € 3.895,Tansania – Der Norden Vom Kilimanjaro zur Serengeti, die klassischen Highlights 13 Tage ab/bis Frankfurt ab 2.799,Kenia - Tansania – Königreich der Tiere Die schönsten Nationalparks Ostafrikas 15 Tage ab/bis Deutschland ab € 3.695,Namibia – Paradies der Einsamkeit Ein Land zum Träumen, Lieben und Staunen 17 od. 23 Tage ab/bis Frankfurt ab € 3.649,- und bis vor die Tore des berühmten Ngorogoro-Schutzgebietes führt, hilft auf dem Weg zum Eyasi-See jetzt nicht weiter. Stattdessen muss sich der Allradantrieb auf einem knochenharten Pfad beweisen, der allenfalls für Esel geeignet scheint. »Keine Panik!«, beruhigt Baha immer wieder, der auf dieser Tour zum Glück als Guide am Steuer sitzt. In der gnadenlos ausgedörrten Kraterlandschaft wäre man allein vermutlich verloren. So aber treffen wir nach qualvollen Stunden mitten im tiefsten Busch auf ein traditionelles Hazda- USAMBARA-GEBIRGE Das Wandern ist des Touristen Lust Was für ein Panorama. Der Blick vom Mambo-Aussichtspunkt reicht zu beiden Seiten weit über die bewaldeten Gebirgshänge hinweg und verliert sich dann an der Abbruchkante in 1.900 Meter Tiefe in Schwarzwaldfeeling in den UsambaraBergen: Wohnhaus am früheren deutschen Kolonial-Bahnhof von Amani Infos & Kataloge zu weiteren Reisen nach Asien, Afrika und Lateinamerika bei: TAKE OFF REISEN Tel: 040 - 422 22 88 · Fax: 040 - 422 22 09 Mail: info@takeoffreisen.de www.takeoffreisen.de Lager. »Hujambo«, grüßt einer der Männer dort auf Kisuaheli. Statt eines Antilopen- oder Leopardenfells trägt er bereits moderne Badeshorts. Doch die giftgetränkten Pfeile in den Köchern, die er und die anderen Männer auf ihren Schultern tragen, zeigen, dass sie ernstzunehmende Jäger sind, die Tiere erbeuten müssen, um ihre Familien zu ernähren. Jedes fünfjährige Kind ist hier bereits in der Lage, einen Vogel zu erlegen und essbare Wurzeln zu finden. Doch die primitiven Überlebenskünste der Buschleute passen nicht in das Bild, der sanft gewellten Massai-Steppe, die bis an den Horizont reicht. An manchen Tagen kann man in der Ferne sogar den schneebedeckten Kilimandscharo sehen. Ein Gefühl wie in einem Adlerhorst. Erfrischend kühle Luft. Würzig-herber Waldgeruch. Das Tirilieren unzähliger gefiederter Sänger in sattgrünen Baumkronen. Ostafrika von einer ganz anderen, kaum bekannten Seite. 12 REISE & PREISE 3/2012 Das Usambara-Gebirge, das sich nahe der Küste im Nordosten des Landes erstreckt, gehört zur uralten Kette der Arc Mountains. Mit seinen Bergregenwäldern und über 2.800 verschiedenen Pflanzenarten, von denen ein Viertel endemisch ist, zählt es zu den wichtigsten Biodiversitätsgebieten dieser Erde. Experten schwärmen deshalb auch vom »afrikanischen Galapagos unter den Wolken«. Dabei fühlt man sich mancherorts eher ins typische Heidi-Land versetzt. Was nicht verwunderlich ist, denn die auf 1.400 Metern gelegene Provinzhauptstadt Lushoto hieß zu Kaiserzeiten noch Wilhelmstal und galt als heimliche Hauptstadt der Kolonie Deutsch-Ostafrika. So entdeckt man dort am Rande blühender Wiesen und Felder noch immer kleine Missionskirchen und romantische Berghöfe wie etwa Mullers Lodge, die Swiss Farm oder Irente. Heutzutage gehört die einstige Sommerfrische der Deutschen zwar nicht zum gängigen Ziel der Safari-Touristen, für Wanderfans ist das Usambara-Gebirge aber ein echter Geheimtipp. Es locken wunderschöne Abenteuerpfade. G tansania-312-kor-2a:Reportage in 19.06.2012 13:30 Uhr Seite 7 Gruppen unterwegs (Mitte). Gegen Ende der Regenzeit ziehen riesige Gnu-Herden nordwärts von der Serengeti in die Masai-Mara-Ebene in Kenia (rechts) das viele tansanische Politiker von ihrem Land vermitteln möchten. Wenn es nach ihnen geht, wird man die Hazda mehr und mehr sesshaft machen. Wie vor ihnen die Massai. Ngorongoro und Serengeti: Garten Eden der Tiere »Wisst ihr, dass nicht MacDonald, sondern der liebe Gott die ersten ‚Big Macs‘ erfunden hat – und zwar für die Löwen …? Schaut mal auf die Hintern der Antilopen dort. Da erkennt ihr ganz klar ein M in der Zeichnung.« Brüller! Und damit steht fest, dass die Safari an Naadirs Seite garantiert unterhaltsam wird. Die serpentinenreiche Anfahrt ins Ngorongoro-Hochland gestaltet sich zunächst aber mal wieder als holprige Schlitterpartie. Doch dann dieser Ausblick, der sich auf den Kraterboden in 600 Metern Tiefe eröffnet, sobald man sich über den äußeren Berghang des vor Millionen von Jahren in sich zusammengesackten Vulkans hinaufgequält hat. Es ist, als hätte man mit diesem unverbrauchten Stück Erde dort unten das längst verloren geglaubte Paradies vor Augen. Für die Löwen, Leoparden, Nashörner, Zebras, Giraffen, Flusspferde und all die anderen unzähligen Tiere, die dort wie zu Urzeiten ohne Grenzen und Zäune leben, ist es das allemal. Versteht TO U R I S T I NESS K & BUSI sich, dass dieses Landschaftsjuwel ein UNESCO-Weltkulturerbe ist und zu den meistbesuchten Orten Ostafrikas gehört. Die Ikone unter den Nationalparks und der Inbegriff der afrikanischen Savanne ist jedoch die Serengeti. Ein Gebiet, das so groß wie Schleswig-Holstein ist und sich hier in nordwestlicher Richtung fließend anschließt. Die Serengeti darf nicht sterben »Festhalten! Da vorn rennt eine Gepardin«, hisst Naadir und tritt voll aufs Gaspedal. Knapp 300 Meter weiter sehen wir, worauf die geschmeidige Raubkatze es abgesehen hat. Auf wackligen Beinchen steht dort ein frisch zur Welt gekommenes Antilopenkalb. So süüüß. Natürlich sieht seine Mutter sofort die Gefahr und versucht ein verzweifeltes Ablenkungsmanöver aber…, och neee, Scheiße! Das ist jetzt aber wirklich nichts fürs zarte Nervenkostüm. Zum Trauern bleibt bloß keine Zeit, denn die Gepardin macht mit dem Kadaver im Maul auf dem Absatz kehrt und spurtet auf eine riesige Schirmakazie zu. Naadir immer hinterher. Und dann kippt das Herz. Ist das süüüß. Da tauchen im Schatten des Baumes doch plötzlich drei kleine Gepardenbabys auf, die offenbar sehnsüchtig auf Mamas Leckerbissen warten. So ist das Leben: Fressen und gefressen werden. Es ist der ewige Kreislauf, der für das große Ganze perfekt funktioniert. Insofern sollte man wünschen, dass alles hier genauso bliebe. Doch Tier- und Umweltschützer schlagen Alarm, denn Tansania, das zu den ärmsten Ländern der Erde zählt, plant fürs dringend benötigte Wirtschaftswachstum seit Langem eine Fernstraße, und China ist nun gewillt, diese mitzufinanzieren. Dazu noch eine Eisenbahnlinie, die Tanga, Arusha, Musoma und Uganda verbinden soll. Angeblich ist das Problem vom Tisch, dass diese Trassen mitten durch die Serengeti führen werden. Doch die Begehrlichkeiten der Investoren sind groß, und das Gemauschel ist im vollen Gange. Von daher täte die westliche Welt zweifellos gut daran, über garantierte Subventionen schnellstens sicherzustellen, dass tatsächlich die von Experten empfohlene Südtangente gebaut wird. Denn sonst wäre eines der letzten großen Tierparadiese auf Erden für immer verloren. Und wie sagten schon die Grzimeks vor 50 Jahren? »Die Serengeti darf nicht sterben.« INFO TANSANIA auf Seite 14 T R AV E L TESTSIEsitGesEvoRn Im Test: Web ialisten Afrika-Spez 21 /2 01 1 S Ü DA F R I K A | N A M I B I A | B OT S WA N A | S A M B I A | S I M BA B W E | M O S A M B I K | M A L AW I | TA N S A N I A | U GA N DA | K E N I A | M A DAGA S K A R tansania-312-satzdatei-final:Reportage 22.06.2012 INFO TANSANIA Basics EINREISE Visumpflicht. Ein Visum für max. 3 Monate ist bei der Einreise über einen internationalen Flughafen oder bei der Botschaft in Berlin für US$ 50 erhältlich (Tel. 030-3030800, http://tanzaniagov.de). Der Pass muss noch mind. 6 Monate gültig sein. GELD Währung ist der TansaniaShilling (TZS). US$ 1 = 1.550 TZS; € 1 = 2.000 TZS (Stand 6/12). Am besten US-Dollar in neueren Scheinen mitnehmen. Größere Hotels akzeptieren Kreditkarten, Bargeld gibt’s vom Automaten. GESUNDHEIT Schutz gegen Tetanus, Polio und Hepatitis überprüfen! Bei Einreise aus Infektionsgebieten und vom Festland nach Sansibar muss eine Gelbfieberimpfung nachgewiesen werden. Geringes Malaria-Risiko in den hoch gelegenen und dünn besiedelten Nationalparks. Auf Sansibar ist die Malaria stark zurückgegangen. Informieren Sie sich beim Tropenarzt. KLIMA An der Küste rund ums Jahr tropisch (25–35 °C), im Hochland frischer (15–25 °C). Ideal für Safaris in Ngorogoro und Serengeti, aber sehr heiß, sind Dezember bis Mitte März und – mit frühsommerlichen Temperaturen – Juni/Juli. Die kleine Regenzeit (Nov.–Ende Dez.) bringt nur kurze Schauer, die große dauert von April bis Ende Mai. KOMMUNIKATION Landessprachen sind Swahili und Englisch. Die Vorwahl von Tansania ist 00255. Am günstigsten telefoniert man mit Prepaid-Telefonkarten von lokalen Anbietern, z. B. von Airtel (Gespräch nach Deutschland € 0,23/Min., SMS 5 Cent). Internetcafés findet man in in den Städten an jeder Ecke (30 Min ab US$ 0,32). GEOGRAFIE Tansania ist geprägt von Bergen, Seen und Savannen. Die Serengeti im Norden liegt auf 1.000–1.800 m Höhe, der Ngorongoro-Krater auf 1.700–2.300 m. Tansania grenzt im Westen an den Victoriasee und den Tanganjikasee und im Süden an den Malawisee. 10:45 Uhr Seite 8 Fläche: 945.097 qkm. Einwohner: 35.922.000. Hauptstadt: Dodoma (offiziell), Dar-es-Salaam (administrativ). Ortszeit: + 1 Std., Eine Safari richtig planen Was kostet eine Safari? Selbst planen: Generell kann man sich natürlich auch selbst ans Steuer setzen. Doch abgesehen vom größeren Planungsaufwand ist das nicht wirklich günstiger. Vor allem aber kennen sich die Guides viel besser aus, stehen in ständigem Kontakt und wissen, wo sich die Wildtiere gerade aufhalten. Für ein geeignetes Fahrzeug (Geländewagen mit Aufstelldach) zahlt man US$ 200/Tag inkl. Benzin, mit Fahrer/Guide US$ 250/Tag, ein Minibus ist 50 Dollar günstiger. Dazu kommen die Ausrüstung (US$ 40/Tag), Proviant, Übernachtungskosten und die Park Fees, die US$ 35 (Arusha NP, Tarangire und Manyara) bis US$ 50 (Serengeti, Ngorongoro) pro Tag und Person kosten (Fahrer/Guide und Kinder US$ 10). Der Wagen schlägt mit US$ 6 zu Buche. Übernachtung: Wer in einer Lodge übernachtet, muss mind. US$ 250 pro Nacht und Doppelzimmer einplanen. Teuermacher: Die Zufahrt zum Ngongoro-Krater kostet US$ 200 (1/2 Tag). Bei 4 Personen kommt man so für eine 6-tägige LodgeSafari auf min. US$ 1.600 pro Person. Hartgesottene Abenteurer können auch eine Campingsafari selbst organisieren. Es gibt Public Campsites (US$ 30/Pers.). Die sanitären Anlagen lassen oftmals zu wünschen übrig (Plumpsklos, nicht immer Wasser da!). Die etwas besseren Special Campsites kosten US$ 50/Pers, sind aber oftmals von Veranstaltern belegt. Unterm Strich sehr viel günstiger kommen Selbstfahrer im Tarangireund im Arusha-Nationalpark weg. Organisierte Safaritouren In Arusha gibt es an die 300 SafariUnternehmer. Wer die Sache vor Ort organisieren möchte, sollte 2 bis 3 zusätzliche Tage einplanen, Angebote und Preise vergleichen, Fahrzeuge und Ausrüstung begutachten etc. Faustregel: Einfache Campingsafaris inkl. Serengeti und Ngorongoro kosten US$ 150–200/Tag, Lodgesafaris mindestens US$ 250–350, je nach Unterkunft und Teilnehmerzahl. Und: Je billiger eine Safari, desto weniger gut sind i.d.R. die Ausbildung der Guides, die Fahrzeuge und die Ausrüstung. Tipp: Im Juni sind die Temperaturen angenehm und die Preise noch etwas günstiger als in der Hochsaison. Eine der angesehensten Agenturen ist ZARA-Tours (Tel. 00255-27-2750233, www.zaratours.com). Die Angebote sind auf nachhaltigen Tourismus ausgerichtet. Eine 6-tägige Lodge-LuxuszeltSafari Lake Manyara (Flamingos) – Ngorongoro-Krater – Serengeti – Tarangire kostet US$ 1.686 (bei 4 Pers.). Einen guten Ruf genießt auch Bobby Camping (Tel. 00255-27-2544058, Mobil 00255-788-380848, www.bobbycam ping.com), der Lodgesafaris und einfache Campingsafaris anbietet (6 Tage inkl. Lake Manyara, Ngorongoro und Serengeti ab US$ 1.200). Auch der Lodgebetreiber Serena Hotels (www.sere nahotels.com), der in allen drei Parks stilvolle Luxuslodges betreibt, bietet eine Komplettsafari an (ab US$ 2.602). Wem das alles zu teuer ist, der sollte auf den kleinen, landschaftlich sehr schönen Arusha National Park am Mt. Meru (4.566 m) ausweichen, der auch bestiegen werden kann. Im Park gibt es ein günstiges Resthouse für Selbstversorger (US$ 30/Pers.) und in Parknähe ein Dutzend Lodges verschiedener Preisklassen. Tagestrips werden in Arusha je nach Teilnehmerzahl für US$ 100–200 angeboten. Über Veranstalter buchen Wer den Nervenkitzel der selbst organisierten Safari nicht braucht oder die Zeit nicht hat, bucht über hiesige Afrika-Spezialisten, die auch maßgeschneiderte Touren anbieten (Adressen S. 93). Vom einfachen B&B bis zur Luxus-Lodge In Tansania bekommt man ein einfaches Zimmer mit Gemeinschaftsbad ab US$ 20, mit Klimaanlage ab US$ 40, komfortablere Mittelklasse-Hotels nehmen fürs Doppelzimmer mit AC und Bad ab US$ 60. In der gehobenen Kategorie zahlt man ab US$ 120, in den SafariLodges läuft unter US$ 200 die Nacht nicht viel. Safari-Touren organisiert und bezahlt man spätestens in Arusha (siehe »Eine Safari richtig planen«). Moshi: EINFACH In einer guten Wohngegend, vom Zentrum 30 Gehminuten entfernt (kostenloser Shuttle-Service), liegt das 2010 eröffnete »Twiga-Home« (Tel. 00255-762-035030, EZ/DZ mit AC und Bad US$ 14/22). In dem für Touristen erbauten Massai-Dorf »Olpopongi – Maasai Cultural Village & Museum« lebt man 24 Std. lang mitten im Busch mit stet Tansania? NEBENKOSTEN Was ko einfach mittel gehoben US$ 20 US$ 60 ab US$ 120 Preise pro DZ 14 REISE & PREISE 3/2012 Frühstück Lunch/Snack Dinner US$ 2–4 US$ 1–3 ab US$ 2–10 FAMILIENCHECK Eine Safari ist ein tolles Erlebnis, aber teuer. Sind die Kinder schon alt genug, dass sie sich später daran erinnern können, wird ihnen dieser Urlaub allerdings unvergesslich bleiben. Das Malariarisiko ist in den Safarigebieten aufgrund der Höhenlage als eher gering einzustufen, der Norongoro-Krater ist malariafrei. Super auch, dass der Ferienmonat Juli eine gute Reisezeit mit sehr angenehmen Temperaturen ist. den Massai zusammen und erhält so tiefe Einblicke in deren Kultur. Rustikale Hütten (Schlafsack empfohlen), Bäder mit europäischen Toiletten (ab US$ 169/Pers. inkl. Transport ab Moshi, Tel. 00255-785-4811655, www.olpopongimaasai.com). Arusha: EINFACH Das einfache, aber saubere »Flamingo Hotel« liegt im Herzen von Arusha nahe der Central Bus Station (Tel. 00255-754-260309, EZ/DZ US$ 20/30). MITTEL Ebenso gut für die Safarivorbereitung geeignet ist das einen Kilometer vom Zentrum entfernte »Impala Hotel« mit 177 atmosphärischen Zimmern und Pool ( Tel. 0025527-2543082, www.impalahotel.com, EZ/DZ US$ 90/110). Arusha N.P.: MITTEL Die kleine »Meru Simba Lodge« liegt 800 m südlich des Gates (Tel. 00255-78-8273278, www.meru-simba-lodge.com, EZ/DZ US$ 95/140 inkl. Frühstück, HP US$ 115/180). GEHOBEN Die malerisch gelegene »Hatari Lodge« (Hardy Krüger erfüllte sich hier in den 60er Jahren seinen Traum von Afrika) wurde von der deutschsprachigen Familie Gabriel zur Lodge umgebaut (Tel. 00255-272553456, www.hatarilodge.com, EZ/DZ US$ 280 inkl. VP). Ngorongoro-Krater/Serengeti: MITTEL / GEHOBEN Am Ngorongoro-Krater ist es besonders reizvoll, aber auch teurer, direkt am Kraterrand mit Blick in denselben zu residieren. Ein Preistipp ist hier die »Rhino Lodge« (DZ US$ 240 inkl. HP). Mittelklasse-Lodges in allen Parks haben Hotels & Lodges Ltd. (www.hotelsandlodges-tanzania.com): die »Lake Manyara Wildlife Lodge« an der Kliffkante, die »Ngorongoro Wildlife Lodge« am Kraterrand, in der Serengeti Mindestausgaben inkl. ½ Doppelzimmer ohne Safari Softdrink Saft Bier ab US$ 0,50 ab US$ 0,60 ab US$ 1 Tagesetat US$ 50 Allredwagen ab US$ 170/Tag Taxi US$ 6/5 km Minibus US$ 0,30–0,60/Strecke im tansania-312-satzdatei-final:Reportage d., 22.06.2012 10:45 Uhr Seite 9 Faszination Tansania im Winter + 2 Std. Netzspannung: 240 V AC, 50–60 Hz, Adapter die »Seronera Wildlife Lodge« (zentral) und die »Lobo Wildlife Lodge« (im Norden). Usambara-Berge: MITTEL Die »Mambo Viewpoint Lodge« liegt auf einer Bergkuppe und bietet ein Traumpanorama mit Weitblick bis zum Kilimandscharo (Lushoto, Tel. 00255-785-272150, www.mamboviewpoint.org; Safari-Zelte Single/Double US$ 50/65, Cottage ab US$ 70/90, jeweils inkl. Frühstück). Wie in einem Adlerhorst fühlt man sich auch in der »Irente View Cliff Lodge« (Lushoto, Tel. 00255-272640026, www.irenteview.com; EZ/DZ ab US$ 50/65 inkl. Frühstück). Kilimandscharo: GEHOBEN In Traumlage am Kilimandscharo und von Kaffee- und Bananenplantagen umgeben liegt das »Kilimanjaro Mountain Resort« (Marangu, Tel. 00255-272758950, www.kilimountresort. com; DZ ab US$ 121). Tarangire: MITTEL Die »Tarangire Safari Lodge« ganz im Norden des Parks hat einen atemberaubenden Blick auf den Fluss und sogar einen Pool. Übernachtung in Safarizelten und Rundhütten (Tel. 0025-27-2544752, mobil -784-202777, www.tarangire safarilodge.com, VP US$ 180/ Pers.). GEHOBEN Inmitten der weitläufigen Prärie und der Wälder des Tarangire-Nationalparks bietet die »Chem Chem Tarangire Lodge« einen Panoramablick auf das Rift Valley (Tel. 00254-788273278, www.chemchem safari.com, mit Safari und VP US$ 750/Pers.). Gutes Essen in den Lodges Die Lodges bieten meist eine größere Auswahl an internationalen und landestypischen Gerichten im Buffet-Stil. Auf den Safaris sorgt ein Koch für frisch zubereitete Speisen. Die Qualität ist i. d. R. ausgezeichnet. Ein traditionelles tansanisches Gericht ist Ugali, ein Hirse-Maisbrei, der mit einer Soße aus Zwiebeln, Tomaten und anderen Gemüsearten serviert wird. Sehr beliebt ist auch Kuku Mboga Mboga (Huhn mit Spinat und Zwiebeln). An der Küste und im Umfeld der Binnengewässer steht auch Fisch auf der Speisekarte. Unbedingt probieren: Tila- Unsere Experten planen mit Ihnen zusammen: Tanzania - The Wild Side 7-tägige Camping Safari pro Person ab 1.210 Euro pia (Buntbarschart). Ein einfaches Hauptgericht kostet US$ 2– 5. Zwei Personen zahlen für ein 3-Gänge-Menü US$ 8–20. An Imbissständen bekommt man Snacks wie Kitumbua (geröstetes Brot), gegrillte Maiskolben, Fleischspieße und gefüllte Teigtaschen für US$ 1–2. Zum Frühstück essen die Einheimischen gern Mandazi (gebackene Teigbällchen), dazu einen Chai Maziwa (Chai-Tee mit Milch). Die süffigen Biere »Kilimanjaro«, »Serengeti« und »Safari« kosten US$ 1–1,90 (0,5 l), Importbier US$ 2–2,80 (0,33 l). Sehr exotisch schmeckt das 4,8%ige Bananen-Bier, Traditionsgetränk der Massai. kostet ca. US$ 0,90. Fähren:Überfahrten nach Sansibar starten täglich von Dar-esSalaam und Pemba (Fahrtzeit 90 Min. bis 4 Std., US$ 20–40). Inlandflüge: Wer es eilig hat, fliegt mit Precision Air, die Inlandflüge und Flüge ins angrenzende Ausland anbietet. Ein Oneway-Flug von Dar-esSalaam nach Arusha kostet US$ 212,50. In Tansania unterwegs REISEFÜHRER Druckfrisch: »Tansanias Nationalparks« (mit Sansibar) von AfrikaKenner Jörg Gabriel, Reise KnowHow 2012, € 22,50. Taxi: Zugelassene Taxis haben eine Lizenznummer (Grundgebühr US$ 2,50 plus US$ 0,65/km). Die Fahrt vom Kilimandscharo-Flughafen bis Moshi kostet rund US$ 30, bis Arusha zahlt man US$ 60–80. Busse: Von Dar-es-Salaam nach Moshi starten von frühmorgens bis mittags die Linienbusse von Scandinavia und Dar Express (8– 9 Std. über Moshi nach Arusha und umgekehrt, US$ 15–20). Von Arusha geht es stündlich nach Moshi (US$ 1,50–2). Minibus: Die sogenannten Dalla-Dallas haben feste Routen und befördern Fahrgäste und Fracht auf abenteuerliche Weise überall hin (Strecke US$ 0,30–0,60). Motorradtaxi: Noch abenteuerlicher sind die Border Borders, Motorradtaxis. Eine Stadtfahrt AUSKÜNFTE Botschaft der United Republic of Tanzania (Tel. 030-3030800, http://tanzania-gov.de). Das Tansania Tourism Board hat die Website www.tanzaniatouristboard. com (nur in englischer Sprache). (ohne Flug) Kilimanjaro Trekking 8-tägige Tour „Machame“ oder „Marangu Route“ pro Person ab 1.210 Euro (ohne Flug) Tansania - der Süden 9-tägige Lodge Safari pro Person ab 3.090 Euro (ohne Flug) Gerne erstellen wir passende Flugangebote, individuelle Safari‘s, Trekking-Touren bzw. Badeverlängerungen in Kenia und auf Sansibar. FLÜGE Best Price Der Kilimandscharo-Airport bei Arusha liegt optimal für den Safari-Urlaub in Tansania. Direktflüge dorthin mit sehr guten Flugzeiten bietet Condor (ab € 841), die auch Gabelflüge Arusha//Sansibar möglich macht (ab € 911). Ansonsten führt der Weg über Dar-es-Salaam, z. B. mit Ethiopian Airlines (ab € 550), Turkish Airlines (ab € 590) oder Swiss (ab € 595). Flug ab € 550 Preis-Info unter REISE-PREISE.de www.elefant-tours.de Kompetente & Individuelle Beratung für Reisen in das Südliche-, Zentrale- und Östliche Afrika direkt beim Spezialisten. Elefant-Tours Talstr. 65, D- 79102 Freiburg Tel.: +49 (0)761 611 667- 10 info@elefant-tours.de REISE & PREISE 3/2012 15