Private_Finanzstrategie_YPS 2

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Private_Finanzstrategie_YPS 2
Private Finanzstrategie für den Führungsnachwuchs
von Stefan Terliesner, Wirtschafts- und Finanzjournalist, für den access Newsletter März 2007
Selbst auf junge, dynamische Nachwuchskräfte
Berater, die auf Anbieterprovisionen verzichten und
wirkt das Thema abschreckend: Private Finanzen.
für das Beratungsgespräch selbst vom Beratenen
Klar, viel Geld und umfassenden Schutz hat man
Geld verlangen. Kostenlos gibt es eine Beratung nie.
gerne. Aber sich damit auch noch in der Freizeit be-
Auch die Gebühren der angebotenen Produkte sollte
schäftigen? Viele verspüren wenig Lust dazu. Oft
man sich anschauen. Kostet ein Fonds zum Beispiel
fehlt aber auch einfach nur die Zeit, all das Kleinge-
1,5 Prozent Verwaltungsgebühr, sind diese jedes Jahr
druckte zu lesen. Und die Politik macht die eigene
fällig, und zwar 1,5 Prozent des dann aktuellen
Finanzplanung auch nicht leichter. Ständig tauchen
Fondsvermögens. Genau hinschauen sollte man
neue Gesetze auf, deren Konsequenzen und Wech-
auch Fonds ohne Ausgabeaufschlag. Bei einigen
selwirkungen man allenfalls ahnt. Im hektischen Ta-
Fonds sind dann die Verwaltungskosten höher, was
gesgeschäft geht die Orientierung schnell verloren.
auf Dauer für den Anleger teurer ist. Ein Tipp: Bei
Dabei ist Eigenverantwortung wichtiger denn je.
Fragen zum Thema Finanzen stehen Beratungssu-
Hilfreich ist daher der Überblick über das große
chenden auch die Verbraucherzentralen mit ihrem
Ganze.
Rat zur Seite.
Ganzheitlich denken
Bildung ist die beste Geldanlage
Das Thema lässt sich in vier Bereiche einteilen: E-
Das Wichtigste ist die Schaffung einer Existenz-
xistenzaufbau, Versicherungen, Geldanlage, Alters-
grundlage, also die Ausbildung und der Job. Investi-
vorsorge. Die Reihenfolge dieser Begriffe ist bereits
tionen in die eigene Bildung sind gleichzeitig die
bedeutsam. Private Finanzplanung verlangt ganz-
beste Geldanlage. Auch als junge Nachwuchskraft
heitliches Denken. Dabei geht es darum, die kurz-,
sollte man das Thema (Weiter-)Bildung nicht aus
mittel- und langfristigen Ziele und Bedürfnisse unter
den Augen verlieren. Diese Existenzgrundlage gilt es
Berücksichtigung der finanziellen Rahmenbedin-
dann abzusichern. Dazu gibt es Versicherungen. A-
gungen bestmöglich zu erfüllen. Hört sich kompli-
ber nicht jede Police ist ein Muss. Für Berufstätige
ziert an, ist es aber eigentlich gar nicht. Und wer da-
wichtig ist zunächst die private Haftpflichtversiche-
bei Hilfe benötigt oder „andere lieber machen lässt“,
rung.
der nimmt Kontakt zu einem unabhängigen Finanz-
Pflichtmitglied der gesetzlichen Krankenversiche-
berater auf.
rung, wobei die Kasse frei wählbar ist. Wer mehr als
Weiter
sind
Arbeitnehmer
automatisch
3975 Euro im Monat verdient, darf zu einer privaten
Selbstverständlich kostet die Beratung Geld. So
Krankenkasse wechseln. Inzwischen ein Muss ist die
verdienen die Finanzberater vor allem an den Provi-
Berufsunfähigkeitsversicherung. Alle nach dem 1.
sionen der Produktanbieter, deren Produkte sie ver-
Januar 1961 Geborenen erhalten seit 2001 keine
mitteln. Das muss man wissen. Es gibt auch freie
staatlichen Leistungen bei Berufsunfähigkeit mehr.
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von Stefan Terliesner, Wirtschafts- und Finanzjournalist, für den access Newsletter März 2007
Für Familien kommt – sofern kein vererbbares Ver-
Wer kurzfristig Geld parken will, wählt einen Geld-
mögen in ausreichender Höhe vorhanden ist – die
marktfonds oder ein gutes Tagesgeldkonto. Die
Lebensversicherung mit Todesfallschutz zur Absi-
Rendite beträgt dann zwar nur drei bis vier Prozent,
cherung der Hinterbliebenen hinzu. Und: Der Halter
das Geld bleibt aber jederzeit verfügbar. Um alle an-
eines
Kfz-
deren Produkte wie Derivate und Zertifikate braucht
Haftpflichtversicherung. Das war´s. Alles Weitere
man sich eigentlich nicht zu kümmern. Sie sind oft
sind Kann-Policen, wie zum Beispiel die Rechts-
wenig transparent und basieren in der Regel auf
schutz-, die Hausrat- und die private Krankenzusatz-
Wertpapieren, die man auch direkt kaufen kann.
Autos
benötigt
eine
versicherung. Selbst eine private Unfallversicherung
ist eine Kann-Police. Sie hilft die finanziellen Folgen
Vor der Entscheidung, Geld anzulegen, schrecken
einer Invalidität zu mildern. Allerdings liegt ein Un-
viele Menschen zurück. Zu groß ist die Angst, einen
fall im Sinne der Versicherer nur vor, wenn der Be-
Fehler zu machen. Dabei ist der größte Fehler, nichts
troffene „plötzlich von außen durch ein auf seinen
zu machen. Auch Zögern ist ein Fehler. Wer es sich
Körper einwirkendes Ereignis unfreiwillig gesund-
leisten kann, 50 Euro monatlich in einen Aktienfond
heitlich dauerhaft geschädigt wird. Auch zahlt die
zu investieren, sollte das tun. Auch Einmalanlagen
Versicherung nur, wenn die Invalidität innerhalb von
in Höhe von zum Beispiel 10.000 Euro sind sinnvoll.
drei Monaten nach dem Unfall durch einen Arzt
Natürlich nicht in einen exotischen oder sehr spe-
festgestellt wurde.
ziellen Fonds, sondern in einen global anlegenden
Aktienfonds einer renommierten Investmentgesell-
Zögern ist ein Fehler
schaft oder eines erfahrenen Vermögensverwalters.
Erst wenn die Existenzgrundlage durch individuell
Laut Branchenverband BVI bringt ein solcher Fonds
passende Versicherungen abgesichert ist, wird der
langfristig eine Rendite von 7,9 Prozent pro Jahr.
Aspekt Geldanlage bedeutsam. Bei der Geldanlage
Dank der Kraft von Zins und Zinseszins wird aus 50
sind drei Kriterien wichtig: Rendite, Sicherheit und
Euro monatlich im Laufe von dreißig Jahren ein
Verfügbarkeit. Dabei gilt: Je höher die Rendite, desto
Vermögen von 69.000 Euro – eingezahlt wurden nur
geringer die Sicherheit. Je höher die Verfügbarkeit,
18.000 Euro. Für Albert Einstein war der Zinseszins-
desto niedriger die Rendite. Fest steht auch: Die
effekt die wichtigste Entdeckung der Mathematik.
langfristig höchsten Renditen bringen Aktienfonds.
Daher gilt: Möglichst früh anfangen mit dem Spa-
Entsprechend groß ist das Anlagerisiko. Das Risiko
ren. In welchen globalen Aktienfonds dabei investiert
relativiert sich aber, je länger ein Aktienfonds gehal-
wird, ist nur eine Nebensache. Als Ergänzung zu
ten wird. Aktienfonds sollten daher grundsätzlich als
dem globalen Investment bieten sich auch deutsche
langfristiges Engagement gesehen werden. Dann
Aktienfonds an. Sie brachten in den vergangenen
wird man bei Kursrückschlägen auch nicht nervös.
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dreißig Jahren sogar eine Rendite von 8,6 Prozent
baut. Weil das in der gesetzlichen Rentenversiche-
pro Jahr.
rung praktizierte Umlageverfahren (einfach ausgedrückt: die Jungen zahlen für die Alten) aufgrund der
Investments in festverzinsliche Wertpapiere – zum
demografischen Entwicklung (es gibt immer weniger
Beispiel Bundesschatzbriefe, deren Verwahrung bei
Junge und immer mehr Alte) nicht mehr funktio-
der Deutschen Finanzagentur kostenlos ist – sowie
niert, forciert der Staat die kapitalgedeckte Vorsorge.
in sichere Immobilien runden das Portfolio ab.
Letzteres heißt, dass die Altersvorsorgegelder eines
Wichtig ist jetzt nur, das Risiko zu streuen, also
jeden Einzelnen am Kapitalmarkt angelegt werden.
nicht ausschließlich auf eine Anlageform zu setzen.
Auf diese Weise nutzen die Anleger die Kraft von
Mit zunehmendem Alter sollte dann der Anteil der
Zins und Zinseszins zum Aufbau eines Vermögens.
Aktienanlagen im Portfolio reduziert werden. Es gilt
Der Arbeitnehmer lässt also den Produktionsfaktor
die Regel: 100 minus Alter in Aktien, der Rest in An-
Kapital für sich arbeiten. Das bringt langfristig die
leihen und Immobilien.
höchsten Renditen.
Der Staat nimmt und gibt
Genau das hat der Staat inzwischen erkannt. Mit
Bereits die Entscheidung zum Kauf eines Aktien-
Steuernachlässen, Zuschüssen und Beitragsfreihei-
fonds oder einer Immobilie kann eine Form der Al-
ten fördert er die private und die betriebliche Alters-
tersvorsorge sein. Würde der Staat den Arbeitneh-
vorsorge.
mern die Freiheit über die Verwendung ihres Ein-
Bei der staatlich geförderten privaten Altersvor-
kommens lassen, statt ihnen hohe Abgaben aufzu-
sorge unterscheidet man zwischen der Riester-Rente
bürden und anschließend wieder Fördertöpfe hinzu-
und der Basis- oder Rürup-Rente. Für Arbeitnehmer
stellen, wäre der Überblick über das Thema private
und Familien ist die Riester-Rente attraktiv. Für Selb-
Finanzen an dieser Stelle bereits beendet. Mit sei-
ständige ist der Abschluss einer Rürup-Rente inte-
nem dann deutlich höheren Nettoeinkommen könn-
ressant. Hinter beiden Modellen verbergen sich her-
te jeder die zu seiner Risikobereitschaft, seinem Al-
kömmliche Vorsorgeprodukte wie Rentenversiche-
ter sowie seiner Einkommens- und Lebenssituation
rung und Fondssparplan, aber auch neue Produkte
passende Anlageform wählen. Vor allem aber könn-
wie Fondspolicen mit und ohne Kapitalgarantie. Zur
ten die Arbeitnehmer von den hohen Renditen des
Riester- oder Rürup-Rente wird ein Produkt, wenn es
globalen Kapitalmarkts profitieren. Diese Freiheit
bestimmte Fördervoraussetzungen erfüllt.
gewährt der Staat den Bürgern kaum.
Betriebsrente ist attraktiv
Immerhin wurde mit den Reformgesetzen von
Hinzu kommt die betriebliche Altersvorsorge. Für
2001 und 2005 die Altersvorsorge erheblich umge-
Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist sie vorteilhaft. Sie
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lockt mit Steuervorteilen und einer Sozialabgabenbe-
Prüfen, mit welchen weiteren Produkten noch be-
freiung bis einschließlich 2008. Daher der Tipp: Ar-
stehende Sicherheits- und Vorsorgelücken ge-
beitnehmer, die keine Betriebsrente erhalten, sollten
schlossen werden können.
ihren Chef darauf ansprechen, schließlich haben sie
einen Rechtsanspruch darauf. Allerdings hat der ein-
In der folgenden Tabelle werden die wichtigsten
zelne Arbeitnehmer kaum Einfluss auf die Art der
privaten Altersvorsorgeprodukte vorgestellt. Der
Betriebsrente. Er muss den Durchführungsweg (Di-
Klassiker ist die private Rentenversicherung. Die
rektversicherung,
Pensionskasse,
höchsten Renditen lassen sich mit Aktienfonds er-
Pensionszusage oder Unterstützungskasse) neh-
zielen. Allerdings sind die kurz- und mittelfristigen
men, den sein Chef anbietet. Bietet der Arbeitgeber
Risiken hier ebenfalls höher. Fondspolicen verbinden
keine Betriebsrente an, hat der Arbeitnehmer auf je-
den Wunsch nach Rendite und Sicherheit. Aber Vor-
den Fall Anspruch auf eine Direktversicherung. Ab
sicht: Fondspolicen sind Kombinations-Produkte, sie
2009 ist die Betriebsrente voraussichtlich nur noch
vereinen Versicherung und Investmentfonds. Sinn-
für Gutverdienende interessant. Allerdings ist derzeit
voll ist das meistens nicht. Das gilt auch für die Viel-
noch nicht sicher, dass die Sozialabgabenfreiheit
zahl an Garantiezertifikaten und sonstigen Garan-
tatsächlich abgeschafft wird.
tieprodukten. Wer Schutz wünscht, schließt eine
Pensionsfonds,
Versicherung ab. Wer langfristig ein Vermögen aufGanzheitliche Planung
bauen möchte, kauft einen Aktienfonds. Wer Sicher-
Sinnvoll lässt sich die Auswahl des passenden
heit für sein Geld wünscht, kauft Bundesschatzbriefe
Produkt-Mixes nur im Rahmen einer ganzheitlichen
oder einen Geldmarktfonds. Wer einen Teil seines
Vorsorgeplanung treffen. „Ganzheitlich“ bedeutet,
Geldes verfügbar halten möchte, parkt es auf einem
dass die identifizierten Produkte aufeinander abge-
gut verzinsten Tagesgeldkonto. Alles schön sauber
stimmt werden. Auch sollten sie zur Risikobereit-
trennen. Dann behält man einfacher den Überblick
schaft und zur jeweils aktuellen Lebenssituation des
über das große Ganze.
Einzelnen passen.
Stark vereinfacht kann folgendes Vorgehen empfohlen werden:
Prüfen, ob eine Riester- oder Rürup-Rente in Frage
kommt.
Prüfen, ob eine betriebliche Altersvorsorge in Frage
kommt.
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von Stefan Terliesner, Wirtschafts- und Finanzjournalist, für den access Newsletter März 2007
Sparanlagen für die Altersvorsorge
Anlageform
Renditechance
Verlustrisiko
Flexibilität
Eignung für Altersvorsorge
Riester-Rente
Hoch.
Sehr gering.
Mittel.
Hoch.
Betriebliche Altersvorsorge
Mittel
bis hoch.
Sehr gering.
Gering.
Hoch. Ab 2009 für Normalverdiener mittel und
für Gutverdiener hoch.
Rürup-Rente
Mittel.
Sehr gering. Bei Fondsvariante abhängig vom
Aktienanteil.
Gering.
Hoch.
Private Rentenversicherung
Gering.
Sehr gering.
Gering.
Gering.
Fondsgebundene Rentenversicherung
Mittel.
Abhängig vom Aktienanteil.
Mittel.
Gering bei Älteren. Mittel
bei Jüngeren.
Kapitallebensversicherung
Gering bei
kurzer Laufzeit. Mittel
bei langer
Laufzeit.
Sehr gering.
Gering
Mittel.
Fondsgebundene
Kapitellebensversicherung
Mittel.
Abhängig vom Aktienanteil.
Gering.
Gering bei Älteren. Mittel
bei Jüngeren.
Aktienfonds
Hoch.
Abhängig von Anlagedauer.
Hoch.
Hoch, wenn Einstieg früh
erfolgt und im Alter in sichere Anlageformen umgeschichtet wird.
Rentenfonds
Mittel.
Abhängig von Anlagedauer.
Hoch.
Mittel.
Blau = staatlich geförderte private Altersvorsorge
Rot = Geldanlage mit Versicherung
Schwarz = Investmentfondssparpläne
Besonderheiten
Hartz-IV-sicher, im Alter
steuerpflichtig u. sozialabgabenfrei.
Hartz-IV-sicher, im Alter
steuerpflichtig u. sozialabgabenfrei.
Hartz-IV-sicher, im Alter
steuerpflichtig u. sozialabgabenfrei, eher geeignet
für ältere Sparer.
Hartz-IV-sicher, im Alter
gering steuerpflichtig u.
sozialabgabenfrei.
Hartz-IV-sicher, im Alter
gering steuerpflichtig u.
sozialabgabenfrei.
Nicht Hartz-IV-sicher, Erträge steuerfrei, wenn
Auszahlung nach dem 60.
Lebensjahr erfolgt, ansonsten zur Hälfte. Sozialabgabefrei.
Nicht Hartz-IV-sicher, Erträge steuerfrei, wenn
Auszahlung nach dem 60.
Lebensjahr erfolgt, ansonsten zur Hälfte. Sozialabgabefrei.
Kursgewinne nach eine
Jahr steuerfrei. Dividendenerträge nur zur Hälfte
besteuert.
Besteuerung von Zinserträge oberhalb des Sparerfreibetrages.
Das Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge
Mit dem Alterseinkünftegesetz wurde für die Altersvorsorge das „Drei-Schichten-Modell“ eingeführt. Eine gute Vorsorge sollte über alle Schichten hinweg erfolgen – eben ganzheitlich.
Schicht 1: Basisversorgung
- gesetzliche Rentenversicherung
- berufständische Versorgung
- Versorgung der Landwirtschaftlichen Alterskasse
- Kapitalgedeckte Leibrentenversicherung (Rürup- oder Basis-Rente)
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der Formel die Anlagedauer und Sie werden staunen,
wie Ihr Vermögen wächst.
Schicht 2: Zusatzversorgung
- Pensionszusagen
- Unterstützungskasse
- Pensionsfonds
- Pensionskasse
- Direktversicherung
- Privat kapitalgedeckte Altersversorgung (RiesterRente)
Schicht 3: Private Vorsorge
- Kapitallebensversicherung
- Rentenversicherung
- Fondsgebundene Kapitallebens/Rentenversicherung
- Bundesschatzbriefe
- Investmentfondsanteile
- Aktien
- Ratensparverträge
- Eigenheim
Aktien bringen langfristig die höchsten Renditen, sind
kurz- bis mittelfristig aber mit hohen Risiken verbunden.
Die Höhe der Aktienquote richtet sich daher auch nach
der Risikobereitschaft des Sparers. Eine erst Orientierung
gibt folgendes Schema:
Arbeitnehmer erhalten eine Grundzulage und eine Zulage
für jedes Kind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
Riester-Sparraten steuermindernd geltend zu machen.
Das Finanzamt prüft automatisch, ob ein Sparer mit den
Riester-Zulagen oder dem Sonderausgabenabzug günstiger fährt.
Grundzulage
Zulage je Kind
Mindesteigenbeitrag 1)
- höchstens
- mindestens
Sonderausgabenabzug
Im konkreten Fall: 10.000 * (1 + 6/100) 10 = 17.908 €
Welcher Anlegertyp bin ich?
Riester-Zulagen vom Staat
2007
114 Euro
138 Euro
3%
1.575 Euro
60 Euro
bis zu 1.575
Euro
Wenn man 10.000 € zu 6 % Zinsen 10 Jahre lang anlegen, erhält man am Ende 17.908 €; nach 15 Jahren
sind es 23.966 € und nach 20 Jahren bereits 32.071 €.
Die Formel: Anlagebetrag * (1 + Zinssatz/100)Anlagedauer
= erzieltes Vermögen
2008
154 Euro
185 Euro
4%
2.100 Euro
60 Euro
bis zu 2.100
Euro
1) in % des rentenversicherungspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommen abzüglich Zulagen
Die magische Formel
Geld vermehrt sich fast von alleine. Dafür sorgt der
Zinseszinseffekt. Probieren Sie es aus! Erhöhen Sie in
Chance: Sie sind bereit, Kursschwankungen in Kauf zu
nehmen, um so die Chance auf höhere Gewinne zu nutzen. Anlageschwerpunkt: Globaler Aktienfonds, Schwellenländer-Aktienfonds
Sicherheit: Die Sicherheit einer Kapitalanlage steht für Sie
im Vordergrund. Sie erwarten stetige, planbare Erträge.
Anlageschwerpunkt:, Euro-Rentenfonds, Bundesschatzbriefe, Private Rentenversicherung
Wachstum: Sie wählen eine ausgewogene Kapitalanlage
zwischen Chance und Sicherheit. Sie sind bereit, für eine
höhere Rendite ein überschaubares Risiko einzugehen.
Anlageschwerpunkt: Internationale Rentenfonds, Globaler
Aktienfonds
„7 Schritte zur richtigen Altersvorsorge“
1. Vorsorgebedarf ermitteln:
Vergleichen Sie Ihre laufenden Einnahmen mit Ausgaben.
2. Schritt: Finanzen checken
Ermitteln Sie voraussichtliches Einkommen im Alter.
Ausgangspunkt ist die gesetzliche Rente laut Renteninformation. Der hier ausgewiesene Rentenanspruch
dürfte tatsächlich aber deutlich niedriger ausfallen.
Der Grund: Die Annahmen bezüglich Inflation und
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Wirtschaftswachstum sind zu optimistisch. Darüber
hinaus machen Sie eine Aufstellung aller Sparverträge, Fonds, Lebensversicherungen und sonstiger
Geldanlagen.
Bei der Schätzung der späteren Rente helfen diverse
Rechner im Internet:
Deutsche Rentenversicherung: www.ihre-vorsorge.de
Links -> Finanzrechner -> Rentenschätzer
Deutsches Institut für Altersvorsorge: www.diavorsorge.de
3. Schritt: Kassensturz machen
Überprüfen Sie, wie viel Geld Sie für eine zusätzliche
Altersvorsorge aufbringen können.
4. Entscheidung vorbereiten
Ergänzen Sie Ihre gesetzliche Rente um eine private
und/oder betriebliche Altersvorsorge. Unter bestimmten Voraussetzungen fördert der Staat die beide ergänzenden Vorsorgeformen. Auch ohne staatliche
Förderung lohnt die private Altersvorsorge. Bei der
Vorbereitung der Entscheidung helfen Medien,
Verbraucherzentralen und unabhängige Finanzberater.
So ermitteln Sie ihre Versorgungslücke
Gesetzliche Versorgungsansprüche
+ Betriebliche Versorgungsansprüche
+ Private Versorgungsansprüche
+ Über den Ehepartner erworbene Rentenansprüche
+ Sonstige Einnahmen im Alter (z. B. Mieteinnahmen
abzüglich Steuern und
Instandhaltungsrücklagen)
./. geschätzter Bedarf im Alter
------------------------------------------= Versorgungslücke? Falls eine Lücke vorliegt: Weitere Rücklagen fürs Alter müssen gebildet werden. Welche Vorsorgestrategie ein Anleger dabei verfolgt,
hängt vom Alter, von der Risikofreude und der Lebenssituation ab.
Nur diese Versicherungen sind ein Muss
* private Haftpflichtversicherung
* private Unfallversicherung
* Berufsunfähigkeitsversicherung
* Krankenversicherung
* Risikolebensversicherung (nur für Familien)
5. Auswahl der Geldanlage
Welche der Anlageformen die passende ist, hängt von
Ihrer individuellen Situation ab und Ihrer Risikobereitschaft.
6. Schritt: Steuervorteile nutzen
Die Ausgaben für Ihre Altersvorsorge können Sie als
Sonderausgaben bei der Einkommensteuererklärung
geltend machen.
7. Schritt: Entscheidung überprüfen
Die Strategie sollte von Zeit zu Zeit überprüft werden,
zum Beispiel wenn sich die Einkommensverhältnisse
ändern oder Kinder geboren werden.
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