FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH

Transcription

FRM Magazin Herbst 2009 - FrankfurtRheinMain GmbH
Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain
Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug
House of Logistics
and Mobility Standort der Zukunft
So viel Bio steckt in der Region
Vom Biohof in den Öko-Supermarkt
FRM – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44
Community Moskau am Main
FRM Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit
Ländern
HERBST 2009
Auf Goethes Spuren
Literaturcluster
FrankfurtRheinMain
//
lufthansa.com
Editorial
Liebe Leserinnen
und Leser
>
Ende Juni erschien FRM – Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain – zum ersten Mal und erhielt viel Zuspruch. Die
erste Ausgabe war schon nach wenigen Wochen zum größten Teil vergriffen. Viele
Leser aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland und dem Ausland haben
FRM abonniert, weil sie mehr über FrankfurtRheinMain erfahren wollen. Danke,
diese positive Resonanz ist uns ein Ansporn für die Zukunft.
Auch in dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, die Region aus ungewohnten
Blickwinkeln zu beleuchten und den Blick auf Entwicklungen zu lenken, die
Aufmerksamkeit verdienen. Hätten Sie gewusst, dass in Offenbach eine Kreativschmiede der Region ihren Platz hat? FRM hat die Macher in ihren Lofts besucht.
Hätten Sie gewusst, das FrankfurtRheinMain eine der bedeutendsten Bio-Regionen in Deutschland ist? Begleiten Sie uns auf einer Tour über die Höfe und durch
die Naturkostläden. Hätten Sie gewusst, dass fast 250.000 Menschen in FRM in der
Logistik beschäftigt sind? Wir stellen die Planungen für das House of Logistics and
Mobility (HOLM) vor, in dem die Stärken der Branche gebündelt werden sollen.
International bekannt hingegen ist die Frankfurter Buchmesse, das größte Me-
dienevent der Welt, der Marktplatz für Autoren, Verleger, Buchhändler, Agenten
und Filmproduzenten. Jedes Jahr im Oktober kommen sie in der Goethe-Stadt
zusammen. Aber längst geht es nicht mehr nur um Bücher. Content ist das Wort
der Stunde. Weit weniger bekannt ist das ebenso einmalige wie vielschichtige Literaturcluster der Region. In FRM arbeiten bedeutende Verlage und Autoren. Hier
werden die wichtigsten Buch- und Literaturpreise im deutschsprachigen Raum
vergeben. Die Deutsche Nationalbibliothek ist in FrankfurtRheinMain ebenso zu
Früher Feierabend
Ein Produkt von Lufthansa.
Hause wie das deutsche PEN-Zentrum. FRM hat versucht, aus den Strängen und
Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain
Ideenschmiede Offenbach Die Kreativszene hält Einzug
House of Logistics
So viel Bio steckt in der Region
and Mobility Standort der Zukunft
Knoten ein Netz zu bilden. Entstanden ist ein Geflecht, das selbst Kenner der Szene überraschen wird.
FRM – Weltweit vernetzt Partnerstädte in 44
Community Moskau am Main
FRM Gespräch mit Daniel Cohn-Bendit
Vom Biohof in den Öko-Supermarkt
Ländern
HERBST 2009
Auf Goethes Spuren
Literaturcluster
FrankfurtRheinMain
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der neuesten Ausgabe von FRM.
Herzlichst Ihre
Bei über 2.600 Europa-Flügen täglich
gibt es immer einen früheren.
Zu über 170 europäischen Zielen bieten wir gemeinsam mit unseren Partnern
so viele Flugverbindungen, dass Sie Ihre Geschäftsreise perfekt planen können
– oder auch ändern, wenn es mal drauf ankommt. Mehr unter lufthansa.com
Der Titel zeigt eine
Montage „Goethe vor
dem Messe­gelände“ als
Sinnbild für das Literatur­
cluster FRM mit der
Buchmesse als weltweit
führendem Treffpunkt
Titelbild: Michael Hudler
Petra Roth
Oberbürgermeisterin Frankfurt am Main
Inhalt
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Jan Seghers/
Matthias Altenburg
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für Literarische
Kritik und Essay
Die Deutsche Akademie
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für Kinder­ und
Jugendliteratur
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für Übersetzung
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Deutschland
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Literatur­
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Darmstädter
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Zentrum für
junge Literatur
Karrillon­Zimmer
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Im Zeichen von Goethe, Gutenberg und den Brüdern Grimm
sorgen die Buchmesse, Verlage und Autoren für viel Bewegung
in einem der stärksten Epizentren der Literatur
Karl­Dedecius­Preis
für polnische Übersetzer
deutscher Literatur
Gabriele
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LITERATURCLUsTER FRM
Literatur ist überall in frankfurtrheinMain
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Wettbewerb
„Die Schönsten
Deutschen Bücher“
Stadtschreiber
von Bergen
(2009/ 10: Ulrich
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SWR „Literatur im
Foyer“­Sendung
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Leseförderung
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Literaturforum im
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und der Literatur
Stoltze­Museum
Peter Suhrkamp Stiftung
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Literaturkritik
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Kreativwirtschaft
GEODATEN
IdeenschmIede
offenbach
1
5 0°0 9' 9 9.78"N
0 8 ° 7 5 ' 6 2 . 1 1" E
2
5 0 ° 0 9 ' 9 1 . 1 1" N
08°78'8 6.76"E
3
Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum
Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen
entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.
Jetzt kommt der neue Hafen
20 21
5 0 ° 1 0 ' 6 9 . 0 1" N
0 8 ° 74 ' 9 0 . 6 5 " E
4
5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N
0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E
5
50°10'16. 57 "N
0 8 ° 7 5 ' 3 7. 2 2 " E
6
5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N
0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E
F
1/2/3/4/5/6
Denk-Fabriken
Die Kreativen erobern die alten
Produktionshallen in Offenbach.
Hier: das Loft von Sensory Minds,
einem überaus erfolgreichen
Start-up, in einer ehemaligen
Lederwarenfabrik
vON MARTIN ORTh uND MIchAEl huDlER (FOTOs)
FRM 02 I 09
LITERATUR CLUSTER
FrankfurtRheinMain
IDEEnsCHMIEDE
OFFENBACH
Was die Region zu einem Epizentrum
der Literatur macht
Wie sich die Fabrikstadt zu einem
Kreativ-Zentrum entwickelt
36
48
//
Wissenschaft
FrankfurtRheinMain ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem
House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen
und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die
Weltspitze vor
von Martin orth und Michael hudler (Fotos)
Geodaten
1
49 ° 3 8 '32.93 "N
08 ° 38 '18 .93"E
F
1
Die Macher
Stefan Walter und Jack Thoms
treiben das Projekt „House of
Logistics and Mobility“ in den
Gateway Gardens voran
40 41
FrM 02 i 09
House of
Logistics and
Mobility
//
Lebensqualität
SO
VIEL BIO
steckt in der region
Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In FrankfurtRheinMain konzen­
trieren sich mehr Bio­Unternehmen und Öko­Verbände, als man denkt. Eine
Rundreise zu den Orten, an denen FRM sich von seiner natürlichsten Seite zeigt
von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS)
>
Lebendige Ökobranche
Kuh „Andorra“ mit Kälbchen
auf dem Dottenfelder Hof und
glückliche Schweine auf der
Domäne Mechtildshausen
„Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang
Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und
und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des
Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings
Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem
vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich
das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht
dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene
sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe
erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in
Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen
Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittelunternehmen Alnatura
noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer
etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten
liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft
ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren
sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den
führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie
ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad
Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen
in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-
Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt
zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmgutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt
stadt.
RheinMain.
Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen ebenHier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom
der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum-
46 47
falls über ihren Verband in FrankfurtRheinMain zusammen.
Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahn-
satz in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro
hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.
(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein:
Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-
Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten
Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die
frM 02 i 09
Bio-Region
FrankfurtRheinMain
Wo sich FRM von seiner natürlichsten Seite zeigt
Wo das internationale Wissenszentrum
der Branche entsteht
03 Editorial > Petra Roth
06 Menschen in FRM
GIESSEN
FULDA
Beatrice Weder di Mauro
Tobias Rehberger
Ariane Friedrich
LIMBURG
FRIEDBERG
12 Literaturcluster FRM
20 Ideenschmiede Offenbach
30 FRM-Gespräch
> Daniel Cohn-Bendit
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Innovative 2009
FRM-Pocketguide
FRM Standards
House of Logistics and Mobility
OBER URSEL
BAD HOMBURG
HOFHEIM
FRANKFURT
HANAU
OFFENBACH
Wiesbaden
MAINZ
ASCHAFFENBURG
GROSS-GERAU
DARMSTADT
Bio-Region FrankfurtRheinMain
FRM-Partnerstädte
BICKENBACH
Moskau am Main
Chill-out-Zone FRM
Vorschau
Impressum
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FRM 02
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WEINHEIM
WALD MICHELBACH
//
Menschen in FRM
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Treffen der Wirtschaftsweisen
Gustav-Stresemann-Ring 11,
12. Stock, Wiesbaden heißt die
Adresse des Beratergremiums.
Es tritt im Gebäude des Statistischen Bundesamts zusammen
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Gewöhnt an Pionierrollen
Beatrice Weder die Mauro
ist die erste Frau und erste
Ausländerin in dem
Politikberater­gremium
1
5 0 °0 7' 1 7. 8 1" N
0 8°2 5 ' 1 6. 9 8 " E
Auf der Website ihres Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Universität
Mainz rauft sich George Washington auf der Ein-Dollar-Note die Haare. Die Frau
hat doch Humor. Dabei wird sie immer wieder als zurückhaltend und kontrolliert beschrieben. Aber muss man das als eines der fünf Ratsmitglieder im „Sach-
1
F
verständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Gesamtlage“ nicht auch
sein? In diesen Wochen tagen die Wirtschaftsweisen wieder in Wiesbaden, um
dann im November mit ihrem neuen Gutachten an die Öffentlichkeit zu gehen.
Im Jahr eins nach dem großen Bankencrash wird es mit größerer Spannung erwartet als je zuvor. Beatrice Weder di Mauro, Schweizerin, 44 Jahre alt, spricht
sieben Sprachen und hat eine internationale Spitzenkarriere hingelegt: Harvard,
Vereinte Nationen, IWF. Was sie auch kann: senkrecht in einer steilen Wand hängen und trotzdem weiterklettern. Auch die Eigenschaften, die sie für ihr Hobby
Sportklettern braucht, können in ihrem Job als Wirtschaftsweise nur nützlich
sein: Selbstvertrauen, Umsicht, Willensstärke. Vor allem aber: Können.
6 7
FRM 02 I 09
\\
BEATRICE
WEDER DI MAURO
Die Spitze ist ihr Ziel Im Sportklettern – aber auch als Wirtschafts­
wissenschaftlerin. Washington, Tokio, Harvard heißen ihre Karrierestationen,
heute lehrt die Schweizerin in Mainz und gehört als Wirtschaftsweise zu
den führenden Ökonomen Deutschlands
Joachim Gern/photoselection, Markus Hintzen (2)
GEODATEN
//
Menschen in FRM
Begehbare Raumskulptur
Wo hört der Raum auf, wo fängt
er an? Tobias Rehbergers BiennaleCafé ist ein optischer Irrgarten im
Stil des „Dazzle Paintings“
Bester Künstler 2009
Der Goldene Löwe der Biennale
di Venezia ist der Ritterschlag
für jeden Künstler. Tobias Rehberger hat ihn bekommen. Die
Kunstschau in der Lagunenstadt hat ihre Pforten noch bis
zum 22. November geöffnet
GEODATEN
Er schafft löwenstarke Kunsträume Der Professor der
Städelschule Tobias Rehberger ist auf der Biennale di Venezia
2009 als bester Künstler ausgezeichnet worden.
8 8
FRM 01 I 09
5 0 ° 1 0 ' 2 6 . 3 4 " N
0 8° 6 7' 5 7. 0 2 " E
Ein Café kann unter Umständen Kunst sein. Wie die Cafeteria des zentralen
Ausstellungspalasts der Biennale von Venedig. Die hat Tobias Rehberger gestaltet, in psychedelischen Schwarz-Weiß-Streifen und -Punkten mit neonfarbenen
Einsprengseln. Eine begehbare Skulptur, ein Irrgarten der Sinne. „Was du liebst,
2007 Getty Images/Mark Thompson
2009 Getty Images/Paul Gilham, picture-alliance/dpa (2), 2009 Bongarts
TOBIAS
REHBERGER
1
F
1
bringt dich auch zum Weinen“ heißt die Arbeit. Rehberger aber brachte sie zum
Strahlen, denn der 43-Jährige erhielt für das Raumkunstwerk den Goldenen
Löwen als bester Künstler. Der Professor für Bildhauerei und stellvertretender
Rektor der Frankfurter Städelschule liebt das humorvolle Vexierspiel mit und
in dem Raum, Perpektivwechel inbegriffen und immer das Besondere im Alltäglichen suchend. Der Schwabe findet dies für sich auch in Frankfurt: Er hat schon
hier studiert, ebenfalls an der Städelschule, und ist bekennender Eintracht-Fan.
Zwischendurch hatte er auch mal eine Wohnung in Berlin. Aber dann habe er sich
ausgerechnet, erzählte er der „Frankfurter Allgemeinen“, dass er bei seinen vielen internationalen Flügen von Berlin aus jährlich zwei Wochen länger unterwegs
wäre als von Frankfurt aus. Und dann hat er die Perspektive gewechselt.
\\
//
Menschen in FRM
Geht ihren eigenen Weg
Sonnenbrille und Kopfhörer sind das
Markenzeichen der charismatischen
Sportlerin aus Frankfurt
Weltmeisterin der Herzen
Bei der Leichtathkletik-WM in Berlin
holt Ariane Friedrich nach einem
Herzschlag-Finale Bronze
GEODATEN
1
4 9 °3 8' 3 2. 9 3 " N
0 8°3 8' 1 8. 9 3 " E
Was für eine Szene. Großes Kino. Totale Spannung. Komprimiert auf Kurzfilmlänge. Das Hochsprung-Finale der Damen bei der Leichtathletik-WM im Sommer
in Berlin. In der Hauptrolle: Ariane Friedrich. Die blonde Sportlerin aus Frankfurt kokettiert mit der Kamera, murmelt noch etwas vor sich hin, scheint wie in
F
Trance. Das Fernsehen zeigt ihr Gesicht in Nahaufnahme. Sie tritt an gegen ihre
1
große Gegenspielerin Blanka Vlašić. Mit starken Leistungen, großen Gesten und
Aber auch als Drittplatzierte hat sie einen großen Sieg errungen, der deutschen
Leichtathletik wieder ein Gesicht gegeben: hübsch, flippig und eigenwillig. Ariane Friedrich sorgt für Gesprächsstoff weit über die WM hinaus. Einen Reporter
wird sie fragen: „Ich gelte als arrogante Ziege, stimmt’s?“ Um gleich zu antworten: „Ich weiß, woher der Eindruck kommt. Ich trage immer eine Sonnenbrille.
Und einen Kopfhörer. Die Musik – meist Hip-Hop – das pusht.“ Und wo bleibt der
Spaß? „Springen ist Spaß. Gewinnen ist Spaß.“
10 11
FRM 02 I 09
\\
picture-alliance/dpa (2), Freese/drama-berlin.de
tosendem Applaus – für beide. Die Kroatin holt Gold, Ariane Friedrich Bronze.
ARIANE
FRIEDRICH
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Sie springt
für Frankfurt Die erfolgreiche Hochspringerin
2
1
der LG Eintracht Frankfurt gibt der deutschen Leichtathletik ein
neues Gesicht: hübsch, flippig und eigenwillig
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14 15
FRM 02 I 09
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Literaturszene
Wer sich aufmacht, all die Aktivitäten
und Initiativen, die Menschen
und die Literaturszene auszumachen,
kommt an kein Ende
1
2
3
4
Verlag. Während bei S.Fischer zunächst das literarische Erbe der klassischen Moderne dominierte,
wuchs Suhrkamp zu jener Institution heran, die das geistige Leben der alten Bundesrepublik vier
Jahrzehnte lang entscheidend prägte, ja beherrschte. Die „Suhrkamp-Kultur“ stand viele Jahre
Linie 6 > Die Kreativ-Linie
lang synonym für deutschsprachige Gegenwartsliteratur – die Lindenstraße im Westend war die
Zentrale der Nachkriegsliteratur. Und einige der kleineren Verlage, die in und um Frankfurt ihren
Sitz haben, sind durch Abspaltung (bisweilen durchaus im Streit) aus den beiden Großen Suhrkamp und Fischer hervorgegangen. Nach Jahren als Lektor bei Fischer gründete Vito von Eichborn
bereits 1980 seinen eigenen Verlag, Joachim Unseld übernahm nach seiner Trennung vom Vaterhaus die „Frankfurter Verlagsanstalt“, Lektor Rainer Weiss gründete vor wenigen Jahren Weissbooks. Aber auch der Schöffling Verlag, der Stroemfeld Verlag, der Axel Dielmann Verlag und andere zählen zu jenen feinen Adressen, ohne die die literarische Landschaft um einiges ärmer wäre.
Und schließlich residiert nicht zufällig in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goethe-Haus im Gro-
ßen Hirschgraben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 1948 vom 1825 in Leipzig gegründeten Börsenverein abgespalten, seit 1990 wieder gesamtdeutsch. Als Dachverband sämtlicher
deutscher Verlage, Buchhändler und Auslieferer ist der Börsenverein Hirn und Herz der Buchbranche, er ist die schlagkräftige Lobby der Bücherwelt. Mit dem „Deutschen Buchpreis“ ist es ihm
zudem gelungen, das lange vermisste Pendant zum britischen Booker Prize oder dem Prix Goncourt zu schaffen. Wer den Titel „Bester deutschsprachiger Roman des Jahres“ zugesprochen bekommt, für den ist das Preisgeld von 25 000 Euro nur ein geringer Teil des Lohns: Hohe Auflagen,
internationale Aufmerksamkeit und Übersetzungen sind ihm gewiss; der Deutsche Buchpreis hat
sich binnen kürzester Zeit als wichtigste deutsche Auszeichnung für ein Einzelwerk etabliert.
Während der auf die Preisverleihung folgenden sechs Buchmesse-Tage ist Frankfurt dann tatsächlich der Mittelpunkt der literarischen Welt. In einem der nobelsten Hotels der Stadt, dem Frankfurter Hof, kann man während der Messe die nicht-geistige, die ökonomische Kehrseite der Literatur erleben. Nirgendwo sonst wird der Warencharakter der Literatur begreifbarer; hier wird der
ansonsten leise summende Motor der Bücherwelt hörbar, und zartere Gemüter tun sich oft schwer
damit anzuerkennen, dass das Gebaren der Agenten und Lektoren unverzichtbar zu einem vitalen
Literaturbetrieb gehört.
1
Matthias Altenburg
kennen Krimileser besser
unter seinem Pseudonym Jan
Seghers. Er war auch mal Lektor
im Verlag der Autoren und lebt
in Frankfurt.
2
Martin Mosebach
ist Georg-Büchner-Preisträger
von 2007 und gilt als begnadeter
Stilist. Der Frankfurtkenner porträtierte seine Stadt eindrucksvoll im Roman „Westend“.
3
Eva Demski
ist die „Grande Dame“ der
Frankfurter Literaturszene; zu
ihrem jüngsten Buch „Gartengeschichten" inspirierte sie das
Grün vor ihrer Terrassentür.
4
Zsuzsa Bánk
war Buchhändlerin, studierte
Literatur in Mainz, lebt heute als
Schriftstellerin („Der Schwimmer“) in Frankfurt.
5
Bodo Kirchhoff
hat von seiner „Schreibwohnung“ in Sachsenhausen aus die
Skyline im Blick.
Wiederum nur wenige hundert Meter vom „Frankfurter Hof“ entfernt findet am Morgen des Buch-
messesonntags dann die Hohe Messe des Literaturfestes Buchmesse statt. Schauplatz der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ist die Paulskirche. Wer zu den Auserwählten zählt, die zur Preisverleihung geladen werden, findet sich unter den Spitzen des Staates wieder,
die hier ihre Verbundenheit mit der Literatur zeigen. Doch nicht allein dadurch wird die Paulskirchenrede zum Politikum. Wer hier spricht, darf gewiss sein, dass seine Worte weltweit Gehör
finden, und nicht selten, wie etwa in der skandalumwitterten Rede Martin Walsers 1998 oder
beim bewegenden Auftritt Saul Friedländers 2007 werden die Anwesenden zu Zeugen bedeutender
Ansprachen, Marksteine im geistigen Leben nicht nur der Bundesrepublik.
16 17
FRM 02 I 09
5
//
Literaturszene
Die schiere Menge ist ebenso be­
eindruckend wie erdrückend. Bezieht
man die Institutionen noch ein, ist die
Literaturszene nachgerade uferlos
Während alle Welt die große Frankfurter Buchmesse kennt, wissen nur wenige um ein anderes
Buch-Event, das seinerseits das größte seiner Art im deutschen Sprachraum ist: Über 300 AusstelLinie 2 > Die Preis-Linie
ler kommen alle zwei Jahre zur „Mainzer Mini-Pressen-Messe“, nur wenige hundert Meter entfernt vom Gutenberg-Museum, das auf ganz andere Weise als das Goethehaus im Hirschgraben
1
ein Epizentrum nicht nur der deutschen, ja der Literatur der ganzen westlichen Welt ist. Ohne
Georg-Büchner-Preis
Seit 1923 wird der hochangesehene Preis in Darmstadt vergeben, benannt nach dem Literaturgenie aus Goddelau.
Buchdruck mit beweglichen Lettern keine Bibeldrucke, ohne Bibeldrucke keine maßstabsetzende
Verbreitung der Lutherbibeln und damit einer Sprachnorm für die gesamte deutsche Sprache, ohne
Buchdruck keine Verlagsindustrie.
In Mainz wurde der Buchdruck erfunden. Die Frankfurter hingegen erfanden das Stadtschreiber-
amt. Mittlerweile gibt es viele Orte, die für ein ganzes Jahr einem Autor Logis zur Verfügung stellen
und mit einem ansehnlichen Deputat versorgen. Übrigens seit 1984 auch Mainz, wo derzeit Monika
1
Maron die Stadtschreiberwohnung nutzt. Das Anrecht auf das Original aber hat Frankfurt-BergenLinie 1 > Die Messe-Linie
Enkheim, hier oben wurde das Stadtschreiberamt 1974, als Bergen noch gar nicht zu Frankfurt gehörte, erfunden. Wenn Ulrich Peltzer, der gegenwärtige Stadtschreiber von Bergen, ein paar Schritte
2
Frankfurter Buchmesse
An sechs Tagen im Oktober trifft
sich die Buchbranche der Welt in
den Messehallen in Frankfurt –
und um sie herum.
hinter seinem Stadtschreiberhäuschen in die Streuobstwiesen des Berger Hangs spaziert, liegt ihm
im wortwörtlichsten Sinne die Region zu Füßen. Von hier aus wird FrankfurtRheinMain als zusammenhängender Naturraum erkennbar, am südlichen Rand begrenzt durch den Odenwald, im Osten
durch die Hänge des unterfränkischen Spessarts. Hätte Darmstadt eine mit Frankfurt vergleichbare Skyline, ließe sich von hier aus bei guter Sicht der Südrand der Region ausmachen. Und dort,
in Darmstadt, ist gleichsam der Olymp der deutschen Literatur. Einmal im Jahr, als Höhepunkt der
Herbsttagung der 1949 gegründeten Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache, wird hier der
wichtigste deutsche Literaturpreis, der Büchner-Preis, verliehen. Im Großen Haus des Darmstädter
Staatstheaters versammelt sich alljährlich Ende Oktober die Elite des deutschen Literaturbetriebs.
Neben dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gehen von dieser Preisverleihung entscheidende Impulse für das literarische Leben der Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz aus – im
allerbesten Fall werden hier Trends und Standortbestimmungen für die nächsten Jahre geliefert.
Ohnehin ist die Preisdichte in FrankfurtRheinMain beeindruckend: Wer sich aufmacht, all die
literarischen Aktivitäten und Initiativen, die Menschen und die Institutionen, die die literarische
Szene ausmachen, zu erkunden, kommt kaum an ein Ende. Die schiere Menge ist ebenso beeindruckend wie erdrückend und wird, bezieht man noch die Universitäten und Fachverlage, die Bibliotheken, Literaturhäuser und Medien mit in die Betrachtung ein, nachgerade uferlos. Letztendlich
ist das Schreiben aber immer ein einsames Geschäft. Die romantische Vorstellung von Dichtern
im Café oder disputierenden Denkern in literarischen Salons ist passé. Literarisches Leben heute
ist die Summe all dessen, was in den Schnittmengen zwischen Kreativen, Verlagen, Akademien,
Kulturdezernaten, Festivals, Messen, Institutionen und nicht zuletzt den hier zeitweise oder ständig lebenden Autoren und einer interessierten Öffentlichkeit geschieht. In diesem Sinne blüht die
2
18 19
Literatur in FrankfurtRheinMain wie kaum an einem anderen Ort. FRM 02 I 09
\\
//
Kreativwirtschaft
Ideenschmiede
GEODATEN
1
5 0°0 9' 9 9.78"N
0 8 ° 7 5 ' 6 2 . 1 1" E
2
5 0 ° 0 9 ' 9 1 . 1 1" N
08°78'8 6.76"E
3
5 0 ° 1 0 ' 6 9 . 0 1" N
0 8 ° 74 ' 9 0 . 6 5 " E
Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum
4
5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N
0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E
Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen
entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.
Jetzt kommt der neue Hafen
5
50°10'16. 57 "N
0 8 ° 7 5 ' 3 7. 2 2 " E
6
5 0 ° 1 0 ' 7 6 . 7 1" N
0 8 ° 7 6 '47. 9 4 " E
offenbach
von Martin Orth und michael Hudler (FOTOs)
20 21
F R M 0 2 I 0 9
F
1/2/3/4/5/6
Denk-Fabriken
Die Kreativen erobern die alten
Produktionshallen in Offenbach.
Hier: das Loft von Sensory Minds,
einem überaus erfolgreichen
Start-up, in einer ehemaligen
Lederwarenfabrik
//
Kreativwirtschaft
1
2
Wolfgang Henseler
Der Absolvent der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) wurde schon mit
seiner ersten Internet-Firma
zum Millionär. Jetzt entwickelt
er innovative Websites und ist
international gefragt
www.sensory-minds.com
22 23
F R M 0 2 I 0 9
Knut Hartmann
Der Markendesigner zog 2002
mit seiner Agentur von Frankfurt
nach Offenbach und konnte
damit die Mietkosten halbieren.
Inzwischen hat er die Geschäftsführung seiner Tochter (rechts)
übertragen und konzentriert
sich auf die Fotografie
www.khdesign.de
//
Kreativwirtschaft
>
Dienstag waren die Leute von Google in Offenbach. Auf der Suche nach neuen Internet-
Lösungen. Bei Sensory Minds in der Ludwigstraße. Das Start-up von Wolfgang Henseler
ist in kurzer Zeit zu einem großen Player im Bereich Natural User Interface aufgestiegen. Dieser Begriff
bezeichnet den Wandel an der Schnittstelle Mensch-Maschine: Weg von Maus und Tastatur, hin zur
Bedienung mit Fingern, Händen oder einem Stift direkt am Bildschirm – eben hin zu einer „natürlichen Nutzung“. „Kein Umweg mehr über Menüs und Eingabebefehle“, sagt Wolfgang Henseler, „die
Bedienung wird unmittelbarer, einfacher, schneller, effizienter und spielerischer. Jeder Mensch, ob
jung oder alt, kommt damit intuitiv klar.“ Diese Entwicklung betrifft auch das Geschäftsmodell von
Google. Wie verändern sich Websites? Wie muss das Interface aussehen? Darauf hat Sensory Minds
Antworten. Und deshalb war Google am Dienstag in Offenbach – und Youtube am Mittwoch.
Offenbach im Spätsommer 2009. Eine Stadt vor dem größten Wandel in ihrer Geschichte? Gestern
Fabrikstadt, morgen der Hot Spot der Kreativszene. Offenbach häutet sich, wischt den Schweiß
von der Stirn. Zwar zählen die Maschinenbauer wie Manroland (Druck) oder GKN Löbro (Auto­
mobil) noch zu den größten Arbeitgebern. Aber die Lederwarenproduktion im großen Stil, durch
die sich die 120 000-Einwohner-Stadt einst einen Namen machte, ist Geschichte. Davon zeugt
heute nur noch das Ledermuseum. Dafür rückt immer stärker, aber bislang über die Stadtgrenzen
hinaus kaum wahrgenommen, die so genannte Kreativ-Wirtschaft in den Vordergrund. Künstler,
Musiker und Fotografen machen auf sich aufmerksam. IT-Firmen, Designer und Werbeagenturen
entwickeln Ideen für Produkte. Mit 4000 Menschen in 900 Unternehmen ist Offenbach in dieser
Branche überdurchschnittlich stark vertreten, wie eine Studie zeigt. Das Cluster formiert sich. Aus
leerstehenden Fabriken werden schicke Lofts, eine alte Ölhalle wird für Ausstellungen genutzt, in
Hinterhöfen entstehen Werkstätten, aus einer Brache wird ein Open Air-Kino und aus einem ausgedienten Lokschuppen ein angesagter Szene-Treff.
Wolfgang Henseler sitzt im zweiten Stock einer ehemaligen Lederwarenfabrik. Die Räume groß-
zügig, offen, alles in Schwarz und Weiß. Er ist der Bill Gates von Offenbach, die Ikone der Kreativ­
szene, ein Mann der ersten Stunde. Kunststudent, Gründer, Millionär – immer an der Spitze der
Entwicklung. Bereits als Student an der Hochschule für Gestaltung bastelt er an der Zukunft des
Computers. Er legt seinen Profs 1988 ein schwarzes Plexiglas-Teil auf den Tisch, das auf Berührung
reagiert. Zu der Zeit ein Fall von Genie oder Wahnsinn. 1994 gründet er die „Pixel Factory“, entwirft
3
Sebastian Herkner
Der Produktgestalter machte
2007 sein Diplom in Offenbach
mit der Neuinterpretation eines
Ohrensessels. 2009 zählt das
Design-Magazin „Wallpaper“
seinen Tisch (oben) schon zu
den 20 besten Produkten der
Mailänder Möbelmesse
www.sebastianherkner.com
die ersten Internet-Seiten für die Deutsche Bank, Mercedes-Benz, Lufthansa. Zu Hochzeiten beschäftigt das Unternehmen 120 Mitarbeiter in Offenbach, dazu Filialen in London und New York. 1999
übernimmt Henseler an der Pforzheimer Hochschule für Gestaltung eine Professur für Visuelle Kommunikation - und verkauft sein Unternehmen gewinnbringend. Nach einem Intermezzo als Geschäftsführer bei einer Bad Homburger Internet-Agentur („Da hätte ich die Entwicklung verschlafen“) ist er nun wieder da. Und wie. Die großen Namen stehen Schlange bei Sensory Minds, das erst im
Mai 2009 gegründet wurde. AMG Mercedes will sein Natural User Interface Design im großen Stil
einsetzen, die Bundeswehr ist an seinen Projekten interessiert. Zwölf Mitarbeiter arbeiten fieberhaft
an innovativen Web­sites für MLP und Arte. Erst im Juli installierte Sensory Minds die weltweit größte
Multi-Touch- und Multi-User-Wand am Nürburgring – 45 Meter lang und 11 Meter hoch. Nur ein
Warm-up für ein großes Rennen.
Aber warum gerade in Offenbach? Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, kreatives Potenzial,
multikulturelles Flair – und günstige Mieten. Wie in Berlin-Kreuzberg. Der Maler Johannes
Kriesche verlegte 1997 sein Atelier von Frankfurt nach Offenbach. In die Mato-Fabrik, eine ehemalige Maschinenfabrik in der Bieberer Straße. Sie sollte eigentlich abgerissen werden, die Ateliernutzung nur eine Übergangslösung sein. Heute arbeiten in der Fabrik mit dem Charme des Berliner
Kunsthauses „Tacheles“ über 40 Maler, Bildhauer und Musiker. Es riecht noch nach Metall, aber es
entsteht Kunst. Die Künstlervereinigung „Kunst Raum Mato“ macht sich für den Kreativ-Standort
Offenbach stark. Kriesche, der durch seine Paraffin-Arbeiten überregional bekannt wurde, ist
24 25
F R M 0 2 I 0 9
//
Kreativwirtschaft
4
5
Wilfrid Kreutz
Der Metallbildhauer gründete
1998 sein Atelier „Hammer Art“
in der Offenbacher Mato-Fabrik.
2009 entwarf er für den Deutschen Fußball-Bund (DFB)
einen Pokal
www.kunst-raum-mato.de
26 27
F R M 0 2 I 0 9
Bernd Kracke
Der Professor für Elektronische
Medien ist seit 2006 Präsident
der Offenbacher Hochschule
für Gestaltung. Für den Herbst
2009 erhofft er sich eine Richtungssentscheidung für den
Umzug auf das Hafengelände
www.hfg-offenbach.de
//
Kreativwirtschaft
Vorsitzender des Vereins. Hemdsärmelig, unprätentiös, „hier geht einiges“. Längst lebt er auch in
Offenbach. Kontakte binden. Gerade kommt er von einer Ausstellung aus Nürnberg. Dort entsteht
auf dem ehemaligen AEG-Gelände ein neuer Kunstraum nach dem Vorbild der Leipziger Baumwollspinnerei. In dieser Liga sähe er Offenbach gerne.
Knut Hartmann, Gründer und Inhaber von khdesign, zog 2002 mit seiner Markenagentur von
Frankfurt nach Offenbach – und konnte damit die Mietkosten halbieren. Er sitzt in der Heyne-Fabrik.
Die ehemalige Schrauben-Fabrik in der Nähe des Hafens war einmal die drittgrößte Fabrik in Offenbach. Nach Einstellung der Produktion 1968 wurde das Gelände renoviert und mit mehreren Architektur- und Denkmalschutzpreisen ausgezeichnet. In den schicken Lofts und Showrooms arbeiten
heute 200 Firmen. Sie entwickeln Trends in Design, Mode, Architektur und Werbung. Knut
Hartmann betreut Großkunden wie den Pharmariesen GlaxoSmithKline und die Drogeriemarktkette
„dm“. Der finanzielle Vorteil in Offenbach ist längst in den Hintergrund getreten. Kreative Netzwerke
sind ein überzeugender Standortfaktor. Mit dem Möbelhändler im Erdgeschoss hat Hartmann ebenso
über gemeinsame Projekte nachgedacht wie mit dem Werber über ihm – allerdings über Kunstaktionen. Das Agentur-Geschäft hat ihn nachdenklich gemacht. Hartmann will zurück an die Ursprünge.
Er hat die Geschäftsführung der Agentur seiner Tochter übertragen. Und macht jetzt Fotografie. „City
Lights“, verwackelte Stadtaufnahmen mit strahlender Leuchtkraft, sind sein Markenzeichen.
Kunst, das ist das eigentliche Argument für Offenbach. Die traditionsreiche Hochschule für Gestal-
tung (HfG) bildet den Humus des Kreativstandortes. Sie ist national die Nummer 1 im Kommunika­
tionsdesign und – nur zum Vergleich - fünfmal so groß wie die renommierte Frankfurter StädelSchule. Die HfG bildet mit 22 Professoren und 15 Dozenten 600 Studenten in den Fachbereichen
Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung aus und bringt immer neue Topleute und Talente
hervor. Den Künstler Thomas Bayrle. Den Designer Oliver Grabes, der die XBox für Microsoft gestaltete. Den Filmregisseur Carsten Strauch und jüngst erst Sebastian Herkner. Der Produktgestalter und
Absolvent von 2007 zeigte im April drei Entwürfe auf der weltgrößten Möbelmesse „Salone“ in Mailand. Prompt wurde ein Ausstellungsstück von dem international führenden Designmagazin „Wallpaper“ zu den besten zwanzig Produkten gekürt. Mit zwei weiteren Entwürfen steht Herkner in Verhandlungen mit Herstellern in den Niederlanden und Spanien. Geboren und aufgewachsen in Bad
Mergentheim, ist Herkner – wie so viele - in Offenbach hängen geblieben. Er lebt und arbeitet in einem
Hinterhausloft in der Geleitsstraße – barfuß, in Jeans und T-Shirt. Ein Offenbacher Bohème. „Natür-
6
Johannes Kriesche
Der Maler, international
bekannt durch seine ParaffinArbeiten, zog 1997 mit
seinem Atelier in die MatoFabrik. Inzwischen leitet
er die Künstlervereinigung
„Kunst Raum Mato“ mit
großem Engagement
www.johannes-kriesche.de
28 29
F R M 0 2 I 0 9
lich gehen einige Absolventen nach Berlin“, sagt Herkner. „Aber die Region um Offenbach ist viel
Die HfG
finanzstärker. Außerdem finden in Frankfurt die großen Messen statt.“ Auf seinem Arbeitstisch liegt
Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach zählt
zu den größten deutschen
Kunsthochschulen. Sie bildet
600 Studenten in den Fachbereichen „Visuelle Kommunikation“ und „Produktgestaltung“ aus und verleiht
das anerkannte Diplom. Bewusst wurde an dem Diplomabschluss festgehalten, um
hohe Qualitätsstandards und
internationale Mobilität zu
gewähren. Ab Wintersemester 2009 wird die Möglichkeit
der Promotion geboten. Zum
Sommersemester 2010 wird
es eine Stiftungsprofessur
zur „Kreativität im urbanen
Kontext“ geben – initiiert von
der Stadt Offenbach.
Möbelmesse.
bereits ein Entwurf eines Sideboards aus Holz und gekantetem Messing für die kommende Mailänder
„Es gibt in dieser Stadt so eine Art Kreuzberg-Effekt“, sagt Professor Bernd Kracke, Präsident der
Hochschule für Gestaltung. „In der Hochschule liegt das Potenzial, in der Stadt sind die Freiräume.
Beide profitieren voneinander.“ Sein größtes Projekt ist der Umzug der HfG auf das frei gewordene
Hafengelände. Am alten Standort mit dem idyllischen Isenburger Schloss wird es zu eng. Nach einem
Gutachten werden 5000 Quadratmeter mehr Nutzfläche benötigt. „Wenn wir jetzt nicht erweitern,
bekommen wir in zehn oder fünfzehn Jahren Probleme und fallen im Wettbewerb mit anderen Hochschulen zurück“, sagt Kracke. Anspruchsvoll, eigenwillig, aber überzeugend und überzeugt von der
Sache. Das Hafengelände bietet sich für das Millionenprojekt geradezu an. Es ist mit 26 Hektar Landund 6 Hektar Wasserfläche das größte und attraktivste Baugebiet in FrankfurtRheinMain – doppelt so
groß wie der Frankfurter Westhafen, etwa ein Viertel so groß wie die Hamburger Hafencity. Ein Bebauungsplan ist vorhanden, die Erschließung läuft, im kommenden Jahr könnte der Hochbau beginnen. Derzeit prüft die Landesregierung das Projekt Kreativ-Campus. Im Herbst soll eine Richtungsentscheidung fallen. Fällt sie positiv aus – und das wünschen sich alle Kreativen von Henseler über
Kriesche bis Hartmann und Herkner – wäre das der Big Bang für die Stadtentwicklung.
\\
//
FRM-Gespräch
GEODATEN
1
5 0°07 '30.6 6"N
0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E
F1
COHN-BENDIT
Warum FRM international ist
Ein FRM-Gespäch über Frankfurt, seine Stärken und Chancen
> Als jemand, der wie kein Zweiter aus der Region in und für > Liebgewonnen ist nicht identisch mit Heimat.
Europa tätig ist – wie wird Frankfurt aus Ihrer Sicht interna-
Nein, natürlich nicht. Für mich hat dieses Gefühl mehr mit Men-
tional wahrgenommen? Wie blickt man von Brüssel, Straß- schen und bestimmten Orten zu tun als mit urbanen Zuweiburg, London oder Paris auf FrankfurtRheinMain?
sungen. Bei meinem Sohn ist das schon anders. Er ist hier gebo-
Frankfurt wird in erster Linie wahrgenommen durch die Euro- ren. Für ihn ist Frankfurt Heimat. Insgesamt gibt es in Deutschpäische Zentralbank, die so etwas wie ein europäisches Wahrzei-
land ja ein starkes Regional- oder Lokalbewusstsein. Man setzt
chen ist. Das Zweite ist der Frankfurter Flughafen. Das sind die
sich gern ab von den andern, die Bayern beispielsweise vom Rest
beiden Fixpunkte in der europäischen Öffentlichkeit. Für be- der Bundesdeutschen. Insofern ist es für einen in Frankfurt lestimmte Gruppen spielt auch die Buchmesse eine wichtige Rolle.
benden Türken auch leichter, sich als Frankfurter zu definieren,
denn als deutscher Türke.
> Wie erklären Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen im EU-
Der Europäer
Erst einmal lebt man ja nicht primär in einer Stadt, sondern man
Gettoisierung von Menschen mit Migrationshintergrund evi-
lebt in einem Lebenszusammenhang. Für mich hat dies viel mit
dent. Wie hat es die Region hier geschafft, ein gesellschaft-
ziehungen, meinen Freunden. Ich meine: Irgendwann hat mich Spannungsfeldern ausgleichend wirkt?
das Leben hierher verschlagen, es hat mir hier gefallen, ich habe Da ist manches auch in Frankfurt von Stadtteil zu Stadtteil unmich hier verliebt und lebe hier. In diesem Beziehungsnetzwerk
terschiedlich, und man sollte nicht unterschätzen, dass auch in
finde ich in Frankfurt sehr angenehme Lebensmöglichkeiten.
Frankfurt jugendliche Türken Schwierigkeiten haben. Aber sicher ist, dass man in Frankfurt nicht mehr nur eine „Apfelwein-
> Kann Frankfurt für jemanden, der hierher kommt, Heimat Identität“ haben muss, um angenommen zu werden. Das hat viel
Picture credit
FRM 02 I 09
> In Frankreich, den Niederlanden, auch in Berlin ist die
meiner Geschichte zu tun, meiner Ehe, meinem Kind, meinen Be- liches Klima zu entwickeln, das zwischen all diesen enormen
Daniel Cohn-Bendit, 1945 im süd­
westfranzösischen Montauban geboren, gilt als eine der schillerndsten
Figuren der 68er-Bewegung und als
„Wanderer“ zwischen Deutschland und
Frankreich. Seit 1994 ist „Dany le
Rouge“ Abge­ordneter im Europäischen
Parlament, abwechselnd für die deutschen und die französischen Grünen.
Bei der Europawahl 2009 errang er
mit seiner Liste Europe Ecologie 16, 9
Prozent und entfachte in Frankreich
einen regelrechten „Dany Boom“. Daniel
Cohn-Bendit, der Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, lebt in Frankfurt.
30 31
Parlament Ihre persönliche Verbundenheit zu Frankfurt?
werden?
mit dem zu tun, was politisch für die Integration getan wurde.
Heimat ist für mich ein schwieriger Begriff und – wie er in
Aber generell ist richtig: Die hohe Anzahl von Ausländern schützt
Deutschland manchmal quasi vor sich her getragen wird – sehr
alle. Man fühlt sich als Ausländer nicht fremd, einfach weil so
fremd. Frankfurt kann man liebgewinnen, das auf alle Fälle. Man
viele andere Fremde da sind. Dadurch wird sozusagen auch das
fühlt sich wohl in Frankfurt. Irgendwann geht einem vielleicht
Verhältnis zwischen den Eingeborenen und den Fremden klar
das Provinzielle auf die Nerven – aber natürlich habe ich Frank- definiert. Es gibt so viele Fremde, dass alle das Gefühl haben, der
furt liebgewonnen.
Fremde gehöre dazu.
//
FRM-Gespräch
gibt, die jedes Talent, jede Initiative ermöglicht, das gehört zu
NEU: SURROUNDINGS
www.surroundingsmagazine.de
den Merkmalen der Stadt von morgen.
> Hat Frankfurt dafür gute Voraussetzungen?
Gotta have it!
Frankfurt hat gute Voraussetzungen, wenn es bestimmte Pro­
bleme löst. Die guten Voraussetzungen sind, dass Frankfurt eine
ganz interessante Mischung aus Stadt und Dorf ist. Das Dorf kann
Geborgenheit geben und die Stadt kann die Freiheit der Anonymität geben. Das ist eine positive Sprengkraft und Qualität.
> Hat angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Finanzkrise die lokale und regionale Dimension
Daniel Cohn-Bendit, Exdezernent für
multikulturelle Angelegenheiten: „Man fühlt
sich wohl in Frankfurt.“
Picture credit
eigentlich noch ihren Platz auf der europäischen Bühne?
Jetzt ist Frankfurt
meine zweite Heimat.
Bryan Jones und seine Familie lesen Surroundings.
Alle Verhaltensänderungen, die notwendig sind, um die ökologische Krise zu meistern, werden in den Städten zu lösen sein. Es
gibt da keinen Widerspruch zwischen dem, was man global angehen muss und der notwendigen Dimension des Handelns auf
der städtischen, der urbanen Ebene.
> Obwohl es ja immer heißt, Europa sei weit weg…
Das ist so eine Floskel, die sich eingebürgert hat, dass Europa
> Von Richard Florida, dem amerikanischen Soziologen,
weit weg sei. Das ist aber widersinnig. Zunächst lebt man nicht
stammt die These von den 3 Ts: Florida hat gezeigt, dass be-
in „der“ Welt. Man lebt in viel kleineren Zusammenhängen, als
sonders Städte und Regionen für kreative Menschen interes-
man denkt. Und trotzdem ist Europa in Frankfurt. Wenn man
sant sind, in denen neue Technologien, Talent und gesell-
zum Beispiel in Paris ist, dann ist Paris mitten in Europa. Und
schaftliche Toleranz in hohem Maße vorhanden sind. Wie
wenn man in Frankfurt ist, dann ist Frankfurt mitten in Europa.
sind, Ihrer Meinung nach, diese drei Attribute für Frankfurt
Man kann da nicht sagen: Frankfurt ist weit weg.
RheinMain vorhanden?
Das Gespräch führte FRANÇOISE GIBERT.
\\
Talent ist natürlich relevant und vorhanden. Und dass die neuen
Technologien eine unheimliche Kreativität nach sich ziehen, ist
klar. Gleichzeitig sind sie heute fast überall vorhanden. Ich meine
aber, Florida unterschätzt die soziale Komponente. Ich glaube
zum Beispiel, dass eine Stadt, die in einer hohen sozialen Sprei-
Frankfurt am Main
zung zwischen Arm und Reich lebt, auf Dauer nicht so produktiv
sein kann. Eine Stadt ist für mich kreativ und in Bewegung,
Einwohner insgesamt: 674 604
wenn die soziale Mobilität real ist - wenn zum Beispiel Schulen
als soziale Aufstiegsleitern funktionieren. Das ist hier nur be-
164 163 ausländische
Einwohnerinnen und
Einwohner in Frankfurt,
das sind 24,3 %
grenzt der Fall und deshalb hat Frankfurt sein Kreativitäts­
potenzial noch nicht voll ausgeschöpft; dazu müsste es sozial
dichter sein. Es gibt zum Beispiel Talente bei jugendlichen Migranten, die ohne Förderung nicht einfach so entdeckt werden.
> Was macht in Ihren Augen die Qualität einer Stadt, einer
Metropolregion der Zukunft aus?
Damit die Lebensgrundlagen stimmen, muss eine Stadt erst einmal die ökologischen Gefahren meistern. Das ist sehr schwierig,
weil die ökologische Stadt einen völlig anderen Umgang mit Verkehr, mit Lärm, mit dem CO2-Ausstoß verlangt. Die Stadt von
morgen ist aber auch eine Stadt, die Solidarität und Freiheit miteinander verbinden kann. Dass es einen Gemeinsinn gibt, der
jeden Schwachen beschützt, und es gleichsam auch eine Freiheit
32 33
FRM 02 I 09
Ausländische Einwohnerinnen und
Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt
am Main nach Staatsangehörigkeit:
Die Top10
1. Türkei: 31 066
2. Italien: 13 661
3. Kroatien: 11 861
4. Serbien: 10 245
5. Polen: 9321
6. Griechenland: 6411
7. Marokko: 6183
8. Bosnien und Herzegowina: 5260
9. Spanien: 4494
10. Portugal: 3423
Surroundings: Das englische Frankfurt-Rhein-Main-Medium
Jetzt erhältlich im ausgesuchten Buch- und Zeitschriftenhandel und als Abo.
Einzelpreis: € 6
Jahresabo (4 Ausgaben): nur € 20
//
Veranstaltung
NACHT DER INNOVATION
ZUKUNFT ERLEBEN
Wie groß ist das Wissenpotenzial in FrankfurtRheinMain
wirklich? Die Antwort gibt die kreative Leistungsschau
Innovative 2009 in Darmstadt
>
Feuerwerk der Kreativität: Hochschulen, Forschungs-
Pocket-Guide
institute und Unternehmen präsentieren erstmals
für FrankfurtRheinMain
gemeinsam die Innovationskraft der Region. Innova­tive 2009
Herbst
2009
heißt die Ausstellung, die am 2. Oktober von 10 bis 21 Uhr
in Darmstadt Premiere feiert. Im Darmstadtium wird all
das zu sehen sein, was Wissenschaftler, Dienstleister und Ingeni-
EvEnts, Kultur,
GEnuss, AusFlüGE
und MEhr
eure zwischen Mainz und Aschaffenburg, zwischen Gießen
und Darmstadt tagtäglich entwickeln und erforschen. Über 60
Aussteller zeigen Exponate und Mitmachexperimente, informieren mit Vorträgen und Videopräsentationen. „Edutainer“
führen durch die Ausstellung und werden die komplexe Welt
des Wissens einfach und anschaulich erklären. Wie ein „Who’s
Who“ aus FRM liest sich die Teilnehmerliste. In das DarmGießen und Darmstadt, das Mathematikum aus Gießen, das
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT,
Fotos:
stadtium kommen unter anderem die Universitäten Frankfurt,
1
das Max-Planck-Institut für Biophysik sowie die Unternehmen
Heraeus, Schott, Continental und die Software AG. Die Innovative 2009 soll kein einmaliges Event bleiben. Nach der Premiere
in diesem Jahr soll die Leistungsschau der Innovatoren künftig
jedes Jahr bei den Besucherinnen und Besuchern für Staunen
sorgen.
Darmstadtium/Jürgen Mai(2)
34 35
FRM 02 I 09
Eine Region zeigt ihre Kreativität
Das Darmstadtium gibt die passende
Kulisse für die Innovative 2009
www.innovative2009.de
Für die After-Work-Logistik!
Mit vielen Empfehlungen und Infos
//
FRM-Marken
Standards
In FRM
Marken sind das Besondere im Gewöhnlichen, das Bekannte im
Anonymen. Sie geben Orientierung im Konsumlabyrinth. Elf starke Standards
aus FrankfurtRheinMain – eine Übersicht
Illustration: Martin O'NEILl
>
„Deutsche Standards“ nennt sich ein 600
und Prestige.“ Marken ziehen Grenzlinien zwischen
Seiten starker Klassiker über deutsche Mar-
dem Besondern und dem Gewöhnlichen, dem Bekann-
kenprodukte – sozusagen die Hall of Fame des deut-
ten und dem Anonymen. Wer sich aufmacht, die FRM-
schen Produktdesigns. Wer sich in der kiloschweren
Standards zu suchen, wird viele außergewöhnlichen
Schwarte wiederfindet, hat es geschafft, ist oben, ange-
Marken-Produkten finden. Elf von Ihnen stellen wir
kommen im Marken-Olymp. Eine Auszeichnung wie
vor. Es sind Marken mit Geschichte und Geschichten.
ein Ritterschlag. Herausgeber Florian Langenscheidt,
Marken mit Image- und Bekanntheitswerten weit über
mit dem gleich­n amigen Verlag selbst eine über die
die Region hinaus. Marken, deren Wert auch von neuen
Grenzen hinweg bekannte Marke, schreibt im Vorwort
Besitzern erkannt und weiter gepflegt werden. Marken,
„Marken sind wie Macheten. Sie schlagen Schneisen
die manchmal anachronistisch anmuten und dennoch
durch den Dschungel des Waren­a ngebotes. Marken sind
auf Erfolg getrimmt sind. Marken, die zur Region gehö-
Versprechen. Sie sichern mit Brief und Siegel Qualität
ren. Marken, die Qualität verheißen. Marken, die hohen
und Tradition zu. Marken sind aber auch Verhei­ßungen,
De­signanspruch ausstrahlen. Und Marken, um deren
Sirenen im Meer der Kauflust. Sie versprechen Status
Fortbestehen zu kämpfen, es sich lohnt.
36 37
FRM 02 I 09
//
FRM-Marken
„Marken sind wie Macheten.
Sie schlagen Schneisen
durch den Dschungel des
Warenangebotes“
//
Florian Langenscheidt
38 39
FRM 02 I 09
4 9 ° 6 6‘ 7 6 . 0 0 “ N
0 8 ° 9 9 ‘ 7 2 . 4 5“ E
5 0 ° 1 7 ‘ 1 0 . 7 1“ N
0 8° 5 3 ‘ 0 0 . 6 8 “ E
5 0 ° 1 2 ‘ 2 6 . 2 8 “ N
0 8 ° 6 1‘ 7 7. 9 8 “ E
4 9 ° 9 8 ‘ 7 5 .3 2 “ N
0 8 °4 0 ‘ 7 3 .9 5“ E
Koziol your life. Aus der
ehemaligen Elfenbeinwerkstatt Koziol in Michelstadt
kommen inzwischen modische Leuchten, trendige
Raumteiler und bunte Geschenkartikel. Sogar eine
eigene Philosophie, die
Koziologie bahnt sich vom
Odenwald aus ihren Weg
und führt das Unternehmen
auf die Siegertreppchen
der internationalen Designwettbewerbe. Ideen zum
Anfassen.
Verboten gut aussehen:
Der aktuelle Werbespruch
für die Braun-Rasierer aus
Kronberg gilt für die Kundschaft wie für die Geräte
gleichermaßen. Seit den
60er Jahren schreiben
die Rasierer eine internationale Erfolgsgeschichte –
auch im Industriedesign.
„Mr. Braun“, Designpapst
Prof. Dieter Rams, gab
den Produkten ein unverwechselbares Gesicht –
elementar funktionalistisch.
Sinn-Uhren sind anders.
Kein Schnickschnack, keine
platte Mode, kein Schmuck
im herkömmliche Sinn.
Dafür sind die Chronographen aus der Frankfurter
Manufaktur reine, ungeschminkte, Ingenieurskunst, Innovationen pur.
Mit seinen sechs Modellen
der Finanzplatzuhr zeigt
Sinn auch Sinn für den
Standort FrankfurtRheinMain.
Nicht nur für FrankfurtRheinMain ist Opel eine
Marke mit Tradition und
Zukunft. Opel muss wieder
blitzen sagt Ministerpräsident Roland Koch nach den
Turbulenzen der vergangenen Monate. Mit dem Insignia und dem neuen Astra
haben sich die Rüsselsheimer wieder hoffnungsvoll
ins Gespräch gebracht. Ad
aspera per astra. Oder: der
Beginn einer neuen Ära
www.koziol.de
www.braun.com
www.sinn.de
www.opel.de
4 9 ° 8 7 ‘ 5 1 . 1 2 “ N
0 8° 6 5 4 8 . 2 3 “ E
5 0 ° 5 4 ‘ 3 9 .8 1“ N
0 8° 3 9 ‘ 1 4 . 5 2 “ E
5 0 ° 2 2 ‘ 5 9 .5 9 “ N
0 8° 2 6‘ 5 3 .8 8 “ E
5 0 ° 1 2 ‘4 6 . 7 8 “ N
0 8 ° 9 3 ‘ 8 8 . 3 7 “ E
5 0 ° 1 0 ‘ 8 5 . 24 “ N
0 8 ° 7 2 ‘ 9 6 .6 8 “ E
5 0 ° 0 8 ‘4 8 .7 6“ N
0 8° 8 3 ‘ 0 1 . 5 4 “ E
5 0 ° 1 6‘ 5 6 . 0 1“ N
0 8° 2 1‘4 2 . 1 1“ E
Wella schafft Trends. Die
Haarpflegeprodukte aus
Darmstadt ermöglichten in
den 70er Jahren den AfroLook, dann den legendären
Wet-Look und heute eine
sehr individuelle Haarmode. „Virtual Life“ heißt die
aktuelle Vision – optisch
angesiedelt zwischen Realität und virtueller Welt. Wer
mehr erfahren möchte: im
Wella-Museum gibt’s allerhand zu erkunden.
Leica ist ein Mythos. Die
Kult-Cameras aus Solms
sind bei vielen bedeutenden,
professionellen ReportageFotografen besonders für
die überragende optische
und mechanische Qualität
der Objektive bekannt. Sieben Leica-Galerien weltweit
– unter anderem in New
York, Tokio und Frankfurt –
zeigen Meisterwerke von
Leica-Fotografen.
„Draußen zuhause“: Tatsächlich würde man den
Outdoor-Ausrüster JackWolfskin eher in Kanada
verorten als in Idstein im
Taunus. Enstanden ist der
Spezialist mit der WolfsPfote als Markenzeichen
aus der Frankfurter Firma
Sine. Heute bieten über
200 Jack-Wolfskin-Stores
weltweit Rucksäcke, Zelte
und modische Allwetterkleidung an.
108 Jahre alt und quicklebendig. Der Frosch aus
Mainz dürfte der älteste
der Welt sein. Aber er
macht immer noch große
Sprüche. „Erdal – Gepflegte Schuhe haben’s drauf“,
behauptet der rote Frosch.
Seit über hundert Jahren
steht er für kompromisslose
Qualität. Die Schuhcreme
aus Mainz-Mombach hält
ziemlich konstant einen
Marktanteil von 80 Prozent.
The winner is: Ein Wasser­
kocher. Seit den 1920er Jahren steht das Offenbacher
Unternehmen Rowenta für
formschöne Haushaltsgeräte mit innovativen Funktionen, die sich dem Anwender
häufig auch intuitiv erschließen. Erst kürzlich wurde
der M-Edition der „red dot
Design Award“ zuerkannt.
Die revolutionären Dampfbügeleisen sind heute noch
ein Verkaufsschlager.
Cashmere in Leder. Die
Luxustaschen der Offen­
bacher Lederwarenma­
nufaktur Seeger sind vor
allem eins: unvergleichbar
weich. Das garantiert
speziell bearbeitetes feinstes Lammnappa. Einer
der größten Anhänger war
Leonard Bernstein. Der
Star-Dirigent legte seinen
Taktstock nur aus der Hand,
wenn sein Seeger-Spezialkoffer in der Nähe war.
Ein Name geht um die Welt.
Als Heinz Hankammer
vor 40 Jahren auf die Idee
kam, Leitungswasser zu
filtern, um ihm Kalk und
Chlor zu entziehen, benannte er das junge Unternehmen der Einfachheit halber
nach seiner Tochter. Heute
ist der Name Brita weltbekannt. Die Wasserfilter aus
Taunusstein stehen in unzähligen Haushalten.
www.wella.de
de.leica-camera.com
www.jack-wolfskin.de
www.erdal.de
www.rowenta.de
www.seeger.de
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//
Wissenschaft
FrankfurtRheinMain ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem
House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen
und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die
Weltspitze vor
von Martin Orth und michael Hudler (FOTOs)
GEODATEN
1
4 9 ° 3 8 ' 3 2 . 9 3 " N
0 8 ° 3 8 ' 1 8 . 9 3 " E
F
1
Die Macher
Stefan Walter und Jack Thoms
treiben das Projekt „House of
Logistics and Mobility“ in den
Gateway Gardens voran
40 41
F R M 0 2 I 0 9
//
Wissenschaft
Die Region besinnt sich auf ihre Stärken.
Nach dem House of Finance nun das House Of Logistics
and Mobility – ein weltweit einmaliges Gründungs-,
Bildungs- und Wissenstransferzentrum
>
Frankfurt Airport. Gateway Gardens. Hinter dem blumigen Namen verbirgt sich
noch eine riesige Brache. Bauzäune, abgestecktes Baugelände und ein paar verlassene
Wohnungen. Nur die frisch asphaltierten Straßen lassen erahnen, dass hier Zukunft entsteht. Auf
dem Gelände lebten einmal 2500 amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen. Mit Kino und
Kirche, Elementary und Middle School, Cola und Barbecue. Geschichte. Jetzt steht Gateway Gar-
1
Die Lage
Das neue Stadtviertel „Gateway
Gardens“ am Frankfurter Flug­
hafen wird das wohl am besten
erreichbare in Europa sein
dens für eine Vision. Auf dem 35 Hektar großen Areal soll bis 2016 ein urbaner Stadtteil für über
10 000 Menschen nahe dem Flughafen entstehen, ein Zentrum der Zukunft. Mit Büros und Hotels,
Cafés und Restaurants – und dem House of Logistics and Mobility (HOLM).
Ein Transparent an einer dieser übrig gebliebenen ockerfarbenen „Baracks“ und ein Schild mit
dem Hinweis „2. Stock“ weist den Weg in die Zukunft. Dort sitzt das HOLM-Projektbüro, genauer
2
Das Modell
Das „House of Logistics and
Mobility“ steht als Modell im Projektbüro. Im kommenden Jahr
soll Baubeginn sein
1
gesagt Geschäftsführer Prof. Dr. Stefan Walter, Marketingleiter Dr. Jack Thoms und ihre zwölf Mitarbeiter. In fünf zusammengelegten Wohnungen ein saniertes und modernes Office. Die jungen
Wissenschafts-Manager, Direktoren am Supply Chain Management Institute (SMI) der European
Business School (EBS), erzählen von „ihrem“ Projekt, schwärmen fast, ohne Punkt und Komma.
„Nach dem House of Finance jetzt das House of Logistics and Mobility“, sagt Professor Walter. „Die
Region besinnt sich auf ihre Stärken.“ Ein Silicon Valley der Logistik soll das HOLM werden. Ein
3
Die Vision
In der ehemaligen Housing
Area der Amerikaner soll ein
urbanes Zentrum für über
10 000 Menschen entstehen
weltweit einmaliges und richtungweisendes Forschungs-, Bildungs- und Wissenstransferzentrum.
Die Voraussetzungen für ein derart ambitioniertes Projekt könnten kaum besser sein. Frankfurt­
RheinMain ist ein europäischer Hub, der im direkten Wettbewerb mit Dubai oder Singapur steht.
245.000 Menschen beschäftigt die Branche in der Region. Vier der fünf größten regionalen Arbeitgeber kommen aus diesem Bereich. FrankfurtRheinMain ist mit dem Flughafen, dem Frankfurter
Kreuz und dem Frankfurter Hauptbahnhof ein europäisches Drehkreuz, die am besten erreichbare
Region in Europa. Zur wirtschaftlichen Stärke kommt die wissenschaftliche Kompetenz - an der
Uni Frankfurt, der FH Frankfurt, der TU Darmstadt und der European Business School (EBS) in
Wiesbaden, den Gründungsuniversitäten von HOLM. In Darmstadt lehrt mit Professor Dr. HansChristian Pfohl ein Mitbegründer des Logistikmanagements in Deutschland. Und das Supply Chain
Management Institute (SMI) der EBS mit Präsident Prof. Dr. Christopher Jahns an der Spitze ist eines
der weltweit führenden Institute für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management.
Walter und Thoms sind fasziniert von der Idee, aus dem geografischen Nebeneinander von Unter-
nehmen und Hochschulen ein eng vernetztes integriertes Cluster zu schaffen. Denn erst das Cluster
mit einem fähigen Management mache alle Beteiligten erfolgreich. Stefan Walter bemüht gerne einen Vergleich aus dem Sport. „Es ist so, als wenn behauptet würde, eine Ansammlung von elf Profifußballern mache bereits einen erfolgreichen Fußballverein aus. Die Erfahrung zeigt: Es ist nicht
so. Erst ein erfolgreiches Clubmanagement wie durch Uli Hoeneß beim FC Bayern hat den Verein
dauerhaft an der Spitze etabliert. Das gilt für Cluster genauso.“
42 43
F R M 0 2 I 0 9
3
2
//
Wissenschaft
Und Walter geht noch einen Schritt weiter. „Die Leistungsfähigkeit von Industrie-Clustern wird
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen von der Stärke der lokalen Logistik-Cluster bestimmt. Im Zeitalter von Global Sourcing und Global Supply & Distribution Networks sind Einkäufer
und Vertriebler auf ein reibungslos funktionierendes Supply Chain Management angewiesen. Und
genau dieses können vernetzte Logistik-Cluster in einzigartiger Weise bieten. Neue Forschungen
zeigen sogar, dass Logistik-Cluster für alle anderen Industrie-Cluster entscheidend für Unternehmenserfolg und Neuansiedlung von Unternehmen sind – und damit auch für die Region.“ Dabei
Wechseln Sie
Ihre Perspektive.
beruft sich Walter auf Michael E. Porter, den bekannten Harvard-Ökonomen und „Vater der Clustertheorie“, den er einmal im Jahr besucht.
Zurzeit ist das Projektbüro allerdings noch mit der eigenen „Logistik“ beschäftigt. „Veranstal-
tungen, Konferenzen, Meetings und Gespräche, Gespräche, Gespräche“, sagt Stefan Walter. Die Dy-
Betrachten Sie Ihr Unternehmen einmal aus einem anderen
Blickwinkel: dem Ihrer Kunden, Investoren und Wettbewerber.
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namik ist spürbar. 70 Projektpartner wurden bereits gewonnen. Alle fünfzehn Hochschulen in Hessen sind inzwischen dabei. Sie decken über 90 Fachgebiete mit Logistik- und Mobilitätsbezug ab. 50
Professoren werden dauerhaft am House of Logistics and Mobility arbeiten, überwiegend von den
über 200 Wissenschaftler aus aller Welt. Einer von ihnen aus Harvard. Er wird die Cluster-Ideen von
Michael E. Porter am HOLM vertiefen. Baubeginn soll schon im kommenden Jahr sein. Denn fast 90
Prozent der geplanten Bruttogeschossfläche von 20 000 Quadratmetern sind bereits reserviert. Im
Jahr 2012 heißt es dann „Go HOLM!“
FLUGHAFEN
LOGISTICS
& MOBILITY
IN FRM
\\
Hafen
Der Flughafen Frankfurt ist
einer der zentralen europäischen Hubs. Über 50 Millionen
Passagiere starten oder landen
jährlich auf dem Airport
Die Häfen der Region schlagen
weit über zehn Millionen Tonnen
Güter pro Jahr um. Die Schiffe
haben Zugang zur Nordsee und
zum Schwarzen Meer
HAUPTBAHNHOF
FRANKFURTER KREUz
Der Frankfurter Hauptbahnhof ist der größte in Europa.
Rund 350 000 Menschen nutzen ihn täglich – mit bestem Anschluss an das Nahverkehrsnetz
Das Frankfurter Kreuz ist einer
der meist befahrenen Straßenknotenpunkte Europas. Weit
über 300 000 Fahrzeuge passieren das Kreuz täglich
44 45
F R M 0 2 I 0 9
* Der Name Ernst & Young bezieht sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen der Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht.
Gründungsuniversitäten. 40 weitere Professoren werden in Projektbüros arbeiten. Hinzu kommen
What’s next for your business?
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//
Lebensqualität
SO VIEL BIO
steckt in der Region
Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In FrankfurtRheinMain konzen­
trieren sich mehr Bio-Unternehmen und Öko-Verbände, als man denkt. Eine
Rund­reise zu den Orten, an denen FRM sich von seiner natürlichsten Seite zeigt
von Marc-Stefan Andres und markus Hintzen (FOTOs)
>
Lebendige Ökobranche
Kuh „Andorra“ mit Kälbchen
auf dem Dottenfelder Hof und
glückliche Schweine auf der
Domäne Mechtildshausen
„Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang
Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und
und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des
Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings
Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem
sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe
vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich
erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in
das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht
Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen
dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene
Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittel­u nter­nehmen Alnatura
noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer
etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten
liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft
ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren
sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den
führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie
Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen
ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad
in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-
Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber
Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt
zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmgutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt
stadt.
RheinMain.
Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen eben­
46 47
FR M 0 2 I 0 9
Hier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom
falls über ihren Verband in FrankfurtRheinMain zusammen.
der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum-
Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahn-
satz in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro
hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.
(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein:
Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-
Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten
Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die
//
Lebensqualität
Die Domäne Mechtildshausen
Schicker Hofladen, große
Stalllungen, gutes Restaurant
– und bis zur letzten Praline
alles einhundert Prozent Bio
Der Dottenfelder Hof
Seit gut 40 Jahren wird auf dem
Vorzeige-Demeter-Hof in Bad
Vilbel biologisch gewirtschaftet –
mit eigener Viehzucht, Käserei
und Bäckerei
1. Alnatura
Bergstraße,
FR M 0 2 I 0 9
Produktions- und
Handels GmbH
Landkreis
Darmstadt-Dieburg
2. Bioland
Mainz
Verband ökologischer
Erzeuger
3. Demeter
Darmstadt
Verband für ökologischen Anbau auf
anthroposophischer
Grundlage
4. Hess Natur
Butzbach
Naturfaser-Bekleidung
5. Institut für
Bienenkunde
Oberursel
Forschung
6. Öko-Institut
Darmstadt
Forschung
7. Öko test
Frankfurt
Verbrauchermagazin
8. Tegut…
Fulda
Handelsunternehmen
Gutberlet
Stiftung & Co
48 49
Bickenbach
//
Lebensqualität
Bioaffine Zielgruppe
In FrankfurtRheinMain ent­
wickelt sich die Bio-Branche gut,
weil hier eine bioaffine Ziel­
gruppe lebt – Menschen mit
guter Aus­bildung und höherem
Einkommen, die Wert auf ge­
sunde Ernährung und Produkte
aus der Region legen
GEODATEN*
1
49°75'50.56"N
0 8 ° 6 1' 9 0 . 5 3 " E
5
5 0 ° 2 1' 8 0 . 5 1" N
08°5 4'8 3.93"E
2
5 0 °0 0'3 0.78 "N
08°26'25.99"E
6
49°87'08.67"N
0 8 ° 6 3 '4 0 . 3 1" E
3
49 ° 8 3'59. 3 4"N
0 8 ° 5 7 '4 0 . 1 4 " E
7
50°12'12.38"N
08°6 3'70.13"E
4
5 0 °4 3 ' 0 4 . 2 0 " N
0 8 ° 6 9 ' 0 7. 2 2 " E
8
5 0° 57 '19.0 0"N
09°67'5 8.65"E
8
4
7F 5
2 1 3/6
* der Unternehmen von Seite 49
Hersteller und 800 weitere Bioland-Betriebe wie Molkereien oder
Biobäcker anliefert. Die Idee zu Querbeet, das sich mit Bio-Lie-
Fleischfabriken. Der Grund für die Ansiedlung des Verbandes in
feranten wie „Novum“ aus Bischofsheim und „Paradieschen“
Mainz vor elf Jahren: „Wir sind hier verkehrsmäßig gut gelegen
aus Geiselheim den Markt teilt, hatte vor 13 Jahren Thomas
in der Mitte Deutschlands“, erklärt Agraringenieur Wehde ganz
Wolff. Nach seiner Lehre zum Bioland-Bauern kam der heute
pragmatisch.
48-Jährige 1992 auf den Pappelhof. Mit der Zeit stellte Wolff
fest, dass ihm die Vermarktung der Produkte viel besser gefiel
Die Häufung von Biobetrieben, Unternehmen und Verbänden in
als nur der Anbau. Der groß gewachsene sportliche Unterneh-
FrankfurtRheinMain liegt für Wehde vor allem daran, dass die
mer, der als begeisterter Langstreckenläufer und geschickter
Kaufkraft in der Region so groß ist – der Hochtaunuskreis ist der
Marketingmann mit einigen anderen Firmen den Frankfurt-
kaufkräftigste Kreis in Deutschland, der Main-Taunus-Kreis steht
Marathon mit Bioobst für die Läuferinnen und Läufer versorgt,
an vierter Stelle. „Bio-Produkte sind im Schnitt immer noch teu- kümmerte sich zunächst um die Marktstände. Anschließend
rer als konventionelle Lebensmittel und werden vor allem von
bestückte er den ersten Bio-Stand auf dem Frankfurter Erzeu-
besser ausgebildeten Menschen mit höheren Gehältern konsu- germarkt (Konstablerwache), wo heute 15 von 55 Ständen Bio
miert“, sagt Wehde. Auch Renée Herrnkind argumentiert in die-
sind, und organisierte den großen Querbeet-Stand in der
se Richtung: „Die Vermarktung funktioniert in der Region sehr
Frankfurter Kleinmarkthalle.
gut, weil die bio-affine Zielgruppe dort lebt“, sagt die Sprecherin
des Demeter-Bundes. Wahrscheinlich funktioniert deshalb auch
Gut in der Vermarktung ist auch die Domäne Mechtildshausen,
der Dottenfelder Hof in Bad Vilbel so gut, der seit 1968 mit 130 Ar-
die zur Wiesbadener Jugendwerkstatt gehört. Das Gut, unweit
beitsplätzen nach den biologisch-dynamischen Prinzipien wirt-
des Flughafens Erbenheim, arbeitet seit 22 Jahren daran, mit drei
schaftet. Rund 100 Menschen leben mittlerweile von und auf dem
Außenstellen auf insgesamt 600 Hektar Land ein feines bio-logi-
romantisch aussehenden Hof, der als Klostergut schon seit 976 be-
sches landwirtschaftliches System zu schaffen. So lange mit
kannt ist. Zu den Dottenfeldern gehören 30 Kinder und einige
dabei ist auch Horst Freund, der Leiter des Obst- und Gemüse­
Senioren mit lebenslangem Wohn- und Lebensmittel-Entnahme-
anbaus. Beim Hofrundgang bleibt er bei den cremefarbenen
recht – die Gründer des Hofes, die in den 1960er-Jahren, als sich Charolais-Rindern stehen oder schaut prüfend auf die Gewächsdie Landwirtschaft zunehmend industrialisierte, eine nachhaltige
häuser mit den Tomaten und Gurken. „Wir bieten nur Bio-Spit-
vielfältige Landwirtschaft ausprobieren wollten.
zenprodukte an“, macht der 53-Jährige klar. Auf der Domäne
Mechtildshausen sieht er den Bio-Gedanken perfekt umgesetzt.
Ein paar Kilometer weiter arbeitet in ebenfalls freundlich-
„Bei uns ist bis zur letzten Praline im Hofladen alles Bio.“ Dane-
ländlicher Atmosphäre der Bio-Lieferservice Querbeet. In Rei-
ben steht die soziale Dimension des Hofes. Rund 80 festangestell-
chelsheim flitzen die Mitarbeiter durch die hintereinander lie-
te Meister, Ingenieure und andere Experten bilden auf der Domä-
genden Regale, in denen gelbe Zucchini, lila-schwarz glänzende
ne Mechtildshausen zurzeit 300 Jugendliche im Echtbetrieb aus,
Auberginen und dunkelgrüne Gurken in Kisten liegen, und pa-
auch viele Langzeitarbeitslose erhalten hier eine Chance.
cken das Bio-Gemüse und Bio-Produkte aus den Kühlräumen
50 51
FR M 0 2 I 0 9
für Käse und Wurst oder dem Weinlager in Versandkisten für
Biobauer aus Überzeugung ist Andreas Schneider. Den 39-Jähri-
rund 3000 Kunden im gesamten Gebiet von FrankfurtRhein-
gen hat das Thema Ökologie als Jugendlicher gepackt. „Als
Main. Vier Transporter fahren vom Pappelhof morgens los, um
Tschernobyl und andere Umweltkatastrophen passierten, war
die Kunden zu beliefern; inklusive frischer Backwaren, die ein
mir klar, dass ich mit unserem Betrieb etwas anderes machen
//
Lebensqualität
Eine Börse ist eine Börse
ist eine Börse …
Arbeiten in der Natur
FrankfurtRheinMain ist mehr
als Finanzen und Big Business
werde“, sagt der Apfelweinbauer. Nach einer konventionellen
nert. Die 37-Jährige ist Sprecherin von Hessnatur, das seit 1976
Obstbauernlehre übernimmt er den Betrieb, der seit 1965 der Fa-
versucht, Damen-, Herren- und Kinderkleidung vollständig aus
milie gehört. Er stellte 1994 seine sechs Hektar Plantagen und 2,5
biologisch angebauten und vor allem auch ökologisch weiterver-
Hektar Streuobstwiesen auf Bio um und wird 1996 nach der
arbeiteten Materialien herzustellen. 310 Mitarbeiter in Butzbach
Übergangszeit zertifiziert. Die zweite Besonderheit: Schneider
und in den Geschäftsstellen in den USA und der Schweiz arbeiten
ist einer der wenigen Apfelbauern, die sortenreine, und vor al-
für 700 000 Kunden, die die Bio-Kleider vor allem per Versand
lem ambitionierte und geschmacklich hervorragende Apfelwei-
kaufen. Hessnatur verbessert beständig die Standards, lässt sich
ne aus dem Obst herstellen. Seine Produkte stammen entweder
seit Jahren unabhängig prüfen und bohrt so lange, bis auch die
von den eigenen Bio-Plantagenäpfeln, oder, falls die Ernte nicht
letzten Stoffe Bio werden. Zudem verzichten die Butzbacher auf
ausreicht, aus Äpfeln von Streuobstwiesen. Damit schützt er zu-
bedenkliche Farbstoffe, chlorbleiche Aufheller, chemischen
gleich die arbeitsintensive Anbauform, die weite Teile von
Mottenschutz oder Bügelfreiausrüstungen der Kleidung und set-
FrankfurtRheinMain landschaftlich prägt. Ein weiterer Schwer-
zen sich für die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern ein.
punkt sind aussterbende alte Apfelsorten, die er auf den Plantagen bewahrt. „Sie erfordern eine lange Entwicklungszeit“, sagt
„Wir sind das bisher einzige Unternehmen in Deutschland, das
Schneider, „erst nach 20 Jahren kann man die Früchte seiner
sich von der holländischen Fair Wear Foundation kontrollieren
Arbeit anfangen zu ernten.“
lässt“, berichtet Verena Kuhnert stolz. Sogar das nach anthroposophischen Grundlagen erbaute Firmengebäude greift die Linie
Ein anderes, in Deutschland fast schon vergessenes Produkt
des Unternehmens auf. Und zeigt damit ziemlich plakativ den
wächst rund um Gießen. Zehn Biobauern pflanzen und ernten
weit verbreiteten ökologisch-biologischen Ansatz in Frankfurt­
seit 2005 etwas, was allerdings ungenießbar ist: Flachs. Die
RheinMain: Es steht unweit der Autobahn A5 an der Ausfahrt
Pflanze, die seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr oder weniger
Butzbach in einem eher durchschnittlichen Industriegebiet und
von deutschen Feldern verschwunden war, erfüllt wieder eine
fügt mit seinen rötlichen, blauen und gelben Farbtönen einen
sinnvolle Aufgabe. „Aus dem Flachs lassen wir Leinen herstel-
matten, aber sehr entspannt wirkenden Farbtupfer in die grüne
len, den wir für unsere Kleidung einsetzen“, sagt Verena Kuh-
Landschaft.
52 53
FR M 0 2 I 0 9
\\
… es sei denn, es handelt sich um die Gruppe Deutsche Börse. Dann steckt
weit mehr dahinter als die Organisation des Handels mit Aktien und anderen
Wertpapieren auf dem Frankfurter Parkett. Unser Portfolio umfasst die gesamte
Prozesskette im Aktien- und Terminmarkt: Vom Handel über das Verrechnen
und Abwickeln der Aufträge bis zum Verwahren und Managen der Wertpapiere.
Wir stellen Kurse und Indizes bereit und wir entwickeln und betreiben die
elektronischen Systeme. Für effizientere Kapitalmärkte.
Weitere Informationen unter www.deutsche-boerse.com
//
FRM – WELTWEIT
VERNETZT
FRM International
>
MIT VIELEN STÄDTEPARTNERSCHAFTEN*
IN DER EUROPÄISCHEN CHAMPIONS LEAGUE
Keine Frage: FrankfurtRheinMain ist ein
schaften so intensiv und auf so hohem Niveau. Auf der
Tor zur Welt. Der Flughafen verbindet die
Topposition des internationalen FRM-Städtepartner-
Region mit dem gesamten Globus. 130 Fluggesellschaf-
Rankings liegt Frankreich mit 287 (!) Partnerschaften,
ten fliegen von hier aus 317 Ziele in 105 Ländern an. Ein-
vor Italien mit 63 und Großbritannien mit 47. Was nicht
drucksvolle Zahlen, ohne Frage. Geht es um die inter-
weiter verwundert, schließlich stand bei den nach dem
nationale Vernetzung, ist eine andere Tatsache nicht
Zweiten Weltkrieg begonnenen Städtepartnerschaften
minder beeindruckend. Die Städte und Gemeinden in
vor allem die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegs-
FrankfurtRheinMain verbinden Partnerschaften mit
gegnern im Vordergrund. Deutsche und Franzosen wa-
760 Kommunen – 649 davon im Ausland. Wohl keine
ren es auch, die die kommunalen Freundschaften ge-
andere Region in Deutschland pflegt Städtepartner-
zielt förderten. Überhaupt gehört FrankfurtRheinMain
von RAINER STUMPF und MARIELLA HOEFLe (Dokumentation)
1
1
2
1
1
Altenstadt
Beauchamp
Altenstadt
Kazimierza Wielka
Albig
Signy-l’Abbaye
Allendorf (Lumda) Nouvion-sur
Meuse
Allendorf (Lumda)
Allendorf in
Thüringen
Alsbach-Hähnlein
Diósd
Alsbach-Hähnlein
Crinitzberg
Alsfeld
Amstetten
Alsfeld
Chaville
Alsfeld
New Mills
Alsfeld
Nakskov
Alsfeld
Spisská Nová Ves
Alsheim
Nossen
Alsheim
Pellerd
Alsheim
Pesmes
Alzenau
Thaon-les Vosges
Alzenau
Pfaffstätten
Alzenau
Sint-Oedenrode
Alzey
Josselin
Alzey
Harpenden
Alzey
Rechnitz
Alzey
Koscian
Alzey
Lembeye
Alzey
Kamenz
Amorbach
Vic-sur-Cère
Antrifttal
Rosora
Appenheim
Apfelstädt
Appenheim Marano di Valpolicella
Armsheim Fleville-devant-Nancy
Aschaffenburg
Perth & Kinross
Aschaffenburg Saint-Germain-en
Laye
Aschaffenburg
Miskolc
Aspisheim
Moroges
Aspisheim
Sainte-Hélène im
Babenhausen
Bouxwiller
Bacharach
Santenay
Bacharach
Overijse
Bad Camberg Chambray-lès-Tours
Bad Homburg v. d. H.
Chur
Bad Homburg v. d. H. Dubrovnik
Bad Homburg v. d. H.
Exeter
Bad Homburg v. d. H.
Greiz
Bad Homburg v. d. H. Marienbad
Bad Homburg v. d. H. Mayrhofen
Bad Homburg v. d. H.
Peterhof
Bad Homburg v. d. H.
Terracina
Bad Homburg v. d. H. Bad Mondorf
Bad Homburg v. d. H.
Cabourg
Bad König
Argentat
Bad Nauheim
Buxton
Bad Nauheim
Chaumont
Bad Nauheim
Oostkamp
Bad Nauheim
Langensalza
Bad Orb
Istra
Bad Salzschlirf
Bad Tennstedt
Bad Salzschlirf Castel San Pietro
Terme
Bad Soden am Taunus
Rueil
Malmaison
Bad Soden/Taunus
Kitzbühel
Bad Soden/Taunus Franzensbad
Bad Soden/Taunus
Yoro-cho
Bad Soden-Salmünster
Guilherand-Granges
Bad Vilbel
Glossop
Bad Vilbel
Moulins
Bad Vilbel
Brotterode
Bechtheim
Lauterbach
Beerfelden/Olfen
Trévignin
Bensheim
Beaune
Bensheim
Amersham
Bensheim
Mohács
Bensheim
Riva del Garda
Bensheim
Klodzko
Bensheim
Hostinné
Bessenbach
Dury
Bessenbach
Saint Fuscien
Bessenbach Sains-en-Amienois
Biblis
Gravelines
Biblis
Katy Wroclawskie
Bickenbach
Saint Philbert
de Grand Lieu
Bickenbach
Tricarico
Biebertal
Denbigh
Biebertal
Eibenstock
Biebertal
Sarrians
Biebesheim Romilly-sur-Andelle
Biebesheim
Palo-del-Colle
Bingen
Hitchin
Bingen
Nuits-Saint-Georges
Bingen
Prizren
Bingen
Venarey-les-Laumes
Birkenau
La Rochefoucauld
Birstein
Bischofsheim
Dzierzoniow
Bischofsheim Crewe & Nantwich
Bodenheim
Seurre
Brensbach
Ezy-sur-Eure
Brombachtal La Rivière-de-Corps
Bruchköbel
Boskoop
Bruchköbel
Harkany
Budenheim
Eaubonne
Budenheim
Isola della Scala
Büdingen
Gistel
Büdingen
Loudéac
Büdingen
Tinley Park
Büdingen
Herzberg
Büdingen
Bruntal
Büdingen
Sebeş
Burghaun
Mertzwiller
Bürstadt
Krieglach
Bürstadt
Wittelsheim
Buseck
Molln
Buseck
Tát
Butzbach
Saint-Cyr-l’École
Butzbach
Eilenburg
Dalheim
Szomolya
Darmstadt
Alkmaar
Darmstadt
Troyes
Darmstadt
Chesterfield
Darmstadt
Graz
Darmstadt
Trondheim
Darmstadt
Bursa
Darmstadt
Plock
Darmstadt
Szeged
Darmstadt
Gyönk
Darmstadt
Freiberg
Darmstadt
Brescia
Darmstadt
Saanen
Darmstadt
Ushgorod
Darmstadt
Liepaja
Darmstadt
Logroño
Dieburg
Aubergenville
Dieburg
Mladá Boleslav
Dieburg
Vielau
Dienheim
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Dietzenbach Vélizy-Villacoublay
Dietzenbach
Masaya
Dietzenbach
Rakovník
Dietzenbach
Neuhaus am
Rennweg
Dorfprozelten
Tullnerbach
Dorn-Dürkheim
Fontaine
Francaise
Dorn-Dürkheim
Gierstädt
Dreieich
Stafford
Dreieich
Montier-en-Der
Dreieich
Joinville-en-Village
Dreieich
Bleiswijk
Dreieich
Oisterwijk
Egelsbach
Chojnów (Haynau)
Egelsbach
Pont-Saint-Esprit
Eich
Fleury la Vallee
Eichenzell Steinbach-Einhausen Attichy
Einhausen
Shoreview
Eiterfeld
Dermbach
Elsenfeld
Condé Intercom
Eltville am Rhein Montrichard
Eltville am Rhein Arzens
Eltville am Rhein Passignano
Elz
Waldmünchen
Ensheim
Dommartemont
Eppertshausen Chaource
Eppertshausen Codigoro
Eppstein
Aizkraukle
Eppstein
Kenilworth
Eppstein
Langeais
Eppstein
Schwarza
Erbach
Ansião
Erbach
Jicín
Erbach
Königsee
Erbach
Pont-de-Beauvoisin
Erbes-Büdesheim
Maurepas
Leforest
Erlenbach am Main Erlenbach am
Zürichsee
Erlenbach am Main Saint-Maurice
Erlensee
Biggleswade
Erlensee
Wusterwitz
Erzhausen Incisa in Val d´Arno
Erzhausen Mnichovo Hradiste
Eschborn
Montgeron
Eschborn
Póvoa de Varzim
Eschborn
Zabbar
Esselborn
Friedrichswalde
Essenheim
Stumsdorf
Essenheim
Werben
Essenheim
Göttnitz
Essenheim
Boursault
Essenheim
Chatillon sur Marne
Essenheim
Festigny
Essenheim
Verneuil
Feldatal Friedrichswerth
Fischbachtal
Leutersbach
Flomborn
Höckendorf
Flonheim
Schwepnitz
Flonheim
Villenauxe-la-Grande
Flörsheim am Main
Pérols
Flörsheim am Main
Pyskowice
Florstadt
Pléneuf-Val-André
Florstadt
Izbicko
Florstadt
Staden
Frankfurt
Deuil-la-Barre
Frankfurt
Lyon
Frankfurt
Birmingham
Frankfurt
Budapest
Frankfurt
Dubai
Frankfurt
Granada
Frankfurt
Guangzhou
Frankfurt
Kairo
Frankfurt
Krakau
Frankfurt
Leipzig
Frankfurt
Mailand
Frankfurt
Prag
Frankfurt
Tel Aviv
Frankfurt
Toronto
Freiensteinau Tourouvre
Freigericht
St.Quentin-Fallavier
Friedberg (Hessen)
Bishop´s
Stortford
Friedberg (Hessen)
Villiers-sur
Marne
Friedberg (Hessen)
Magreglio
Friedberg (Hessen) Oliveto Lario
Friedrichsdorf
Bad
Wims­bach­-Neydharting
Friedrichsdorf Houilles
Friedrichsdorf Chesham
Fulda
Arles
Fulda
Como
Fulda
Leitmeritz
Fulda
Sergiew Posad
Fulda
Willmington
Fürth
Thizy
Fürth
Buzancy
Fürth
Zabrani/Guttenbrunn
Gau-Algesheim
Saulieu
Gau-Algesheim
Caprino
Gau-Bickelheim
Aiserey
Gau-Bischofsheim Bischofsheim
a.d. Rhön
Gau-Bischofsheim
Liernais
Gau-Odernheim
Pulnoy
Gedern
Columbia
Gedern
Polanow
Gedern
Nucourt
Geiselbach
Bavent
Geisenheim Puligny-Montrachet
Geisenheim Chauvigny
Geisenheim Trino
Geisenheim Szerencs
Gelnhausen
Clamecy
Gelnhausen
Marling
Gensingen
Pierre-de-Bresse
Gernsheim
Bar sur Aube
Gersfeld
Bellegarde
Gießen
Winchester
Gießen
Ferrara
Gießen
Netanya
Gießen
Waterloo
Gießen
San Juan del Sur
Gießen
Gödöllö
Gießen
Hradec Králové
Gimbsheim
Talant
Ginsheim-Gustavsburg Bouguenais
Ginsheim-Gustavsburg
Ballou
Glashütten
Caromb
Glattbach
Bretteville sur Odon
Glauburg
Allmenhausen
Glauburg
Maio
Goldbach
Courseulles sur Mer
Grasellenbach
Bédarrides
Grasellenbach
Cunit
Grävenwiesbach
Wuenheim
Griesheim
Bar-le-Duc
Griesheim
Pontassieve
Griesheim
Gyönk
Griesheim
Wilkau-Haßlau
Groß-Bieberau
Montmeyran
Groß-Bieberau
La Baume
Cornillane
Großenlüder
Stadtlengsfeld
Großenlüder
Windischgarsten
Groß-Gerau
Brignoles
Groß-Gerau
Bruneck
Groß-Gerau
Szamotuły
Groß-Gerau
Tielt
Großkrotzenburg
Acheres
Großkrotzenburg
Torsby
Großkrotzenburg
Oederan
Großostheim
Olympia
Großostheim
Carbon Blanc
Großostheim
Saulxures
*Liste der FRM-Städtepartnerschaften (ohne Gewähr)
54 55
FRM 02 I 09
Großostheim
Hamoir
Groß-Rohrheim
Mouzon
Groß-Umstadt
St. Péray
Groß-Umstadt Santo Tirso
Großwallstadt
Groß-Zimmern
St. Fargeau
Ponthierry
Groß-Zimmern Rignano sull' Arno
Grünberg
Condom
Grünberg
Mragowo
Gründau
Neugersdorf
Gründau
Laussonne
Gundersheim
Selongey
Guntersblum
Muldenstein
Hadamar
Bellerive-sur Allier
Hahnheim
Váralja
Haibach
Marck
Hainburg
Alberndorf
Hainburg
Retz
Hainburg
Trumau
Hainburg
Vernouillet
Hamm
Varois-et-Chaignot
Hammersbach
Wechmar
Günthersleben
Hanau
Dartford
Hanau Conflans-Sainte-Honorine
Hanau
Francheville
Hanau
Doorn
Hanau
Jaroslawl
Hanau
Tottori
Harxheim Messigny-et-Vantoux
Hattersheim am Main Sarcelles
Hattersheim am Main Mosonmag
yaróvár
Hattersheim am Main
Santa
Catarina
Heidenrod Wissous
Heidenrod Sollstedt
Heidenrod Màd
Heidesheim
Auxonne
Heidesheim
Egstedt
Heidesheim
Waltersleben
Heimbuchenthal Thury-Harcourt
Heppenheim
Le Chesnay
Heppenheim
Kaltern
Heppenheim
West Bend
Heppenheim
Bubenreuth
Herbstein Oelegem
Herbstein Héviz
Hesseneck
Weißenborn
Heuchelheim
Gémenos
Heuchelheim
Gemeinde
Heusenstamm
Saint-Savin
Heusenstamm
Tonbridge
Heusenstamm
Malle
Heusenstamm
Ladispoli
Hilders
Kachtem
Hirschhorn
Château-Landon
Hirzenhain
Hochheim am Main
Le Pontet
Höchst i. Odw.
Montmélian
Hofbieber
Comunitá Montana
Acquacheta
Hofheim, am Taunus
Chinon
Hofheim, am Taunus
Tiverton
Hofheim, am Taunus
Buccino
Hohenstein Aube
Homberg/Ohm Stadtroda
Homberg/Ohm Thouare
Hünfeld
Landerneau
Hünfeld
Proskau
Hünfelden
Le Thillay
Hünfelden
Prösen
Hungen
Saint-Bonnet-de-Mure
Hünstetten Neukirchen
Idstein
Zwijndrecht (Brucht)
Idstein
Heusden (Vlijmen)
Idstein
Lana
Idstein
Uglitsch
Ingelheim
Neisse
Ingelheim Limbach-Oberfrohna
Ingelheim Berlin-Friedrichshain
Kreuzberg
Ingelheim San Pietro in Cariano
Ingelheim
Stevenage
Ingelheim
Autun
Johannesberg
Avenay
Johannesberg
Amaye sur Orne
Johannesberg
Maizet
Johannesberg
Montigny
Johannesberg
Preaux Bocage
Johannesberg Maisoncelles/Ajon
Johannesberg Sainte Honorine du
Fay
Johannesberg Vacognes-Neuilly
Johannesberg
Trois Monts
Jossgrund Pfaffenhausen (Allgäu)
Jugenheim
Oberhoffen
Kahl am Main
Villefontaine
1
2
1
2
1
1
5
Kahl am Main
Budakalász
Karben
St. Egrève
Karben
Ramonville St. Agne
Karben
Luisenthal
Karben
Krnov
Kelkheim (Taunus)
Saint-Fons
Kelkheim (Taunus) High Wycombe
Kelsterbach
Baugé
Kiedrich Hautvillers
Kirtorf
Kilb
Kleinostheim
Bassens
Kleinwallstadt St.Pierre sur Dives
Klein-Winternheim
Muizon
Klein-Winternheim
Elxleben
Klingenberg Saint-Laurent d’Arce
Königstein im Taunus Le Mele sur
Sarthe
Königstein im Taunus Le
Cannet-Rocheville
Königstein im Taunus Königstein in
Sachsen
Königstein im Taunus Königstein
in der Oberpfalz
Königstein im Taunus Kórnik
Kriftel
Airaines
Krombach
Soliers
Kronberg im Taunus Le Lavandou
Kronberg im Taunus Porto
Recanati
Kronberg im Taunus Aberystwyth
Kronberg im Taunus Ballenstedt
am Harz
Künzell
Dingelstädt
Künzell
Rustington
Lampertheim
Adria
Lampertheim
Dieulouard
Lampertheim
Ermont
Lampertheim
Maldegem
Lampertheim
Wierden
Lampertheim
Swidnica
Langen
Aranda de Duero
Langen
Long Eaton
Langen
Romorantin-Lanthenay
Langen
Tarsus
Langenselbold
Mondelange
Langenselbold
Simpelveld
Langgöns St. Ulrich am Pillersee
Laubach
Elancourt
Laubach
Gräfenhainichen
Laubach
Didim
Laubach
Zoersel
Laufach
Ste.-Eulalie
Lauterbach Reinickendorf
Lauterbach Bechtheim
Lauterbach Lézignan-Corbières
Lauterbach Cahuzac-sur-Vere
Lautertal
Parish of Aldenham
Lautertal
Jarnac
Lich
Dieulefit
Lich
Tangermünde
Lich
Budakeszi
Liederbach (Taunus) Villebon sûr
Yvette
Liederbach (Taunus) Frauenwald
am Rennsteig
Liederbach (Taunus)
Verwood/
Dorset
Liederbach (Taunus)
Saldus
Liederbach (Taunus) Pietrowice
Wielkie
Limburg
Sainte Foy-lès-Lyon
Limburg
Lichfield
Limburg
Oudenburg
Linden
Sosnicowice
Linden
Loucna nad Linden
Linden
Warabi
Linden
Machern
Lindenfels
Moëlan sur Mer
Lindenfels
Pawlowiczki
Linsengericht
Alsónána,
Linsengericht St. Etienne du Bois
Löhnberg
Ostermundigen
Löhnberg
Auleben
Lollar
Brassac-les-Mines
Lonsheim
Lückersdorf-Felenau
Lorch Ligugé
Lorch Saint Benoît
Lorsch
Le Coteau
Lorsch
Zwevegem
Lörzweiler
Epoisses
Ludwigshöhe
Kunzwerda
Mainhausen
Pöls
Mainhausen
Schwerstedt
Maintal
Luisant
Maintal
Moosburg
Maintal
Esztergom
Maintal
Katerini
Mainz
Baku
Mainz
Dijon
Mainz
Erfurt
Mainz
Haifa
Mainz
Kigali
Mainz
Longchamp
Mainz
Louisville
Mainz
Rodeneck
Mainz
Valencia
Mainz
Watford
Mainz
Zagreb
Mauchenheim
Bulliguy
Messel
Oberrodenbach
Mettenheim
Puppilin
Mettenheim Mettenheim (Bayern)
Michelstadt
Hulst
Michelstadt
Rumilly
Miltenberg Arnouville-lès-Gonesse
Modautal
Szölösgyörök
Modautal
Pelago
Mömbris
Pré Bocage
Mömlingen
La Rochette
Mommenheim Neuilly-les-Dijon
Mörfelden-Walldorf
Vitrolles
Mörfelden-Walldorf Wageningen
Mörfelden-Walldorf Torre Pellice
Mörlenbach
Grossbreitenbach
Mörlenbach
Aszofö
Mörlenbach
Gardony-Agàrd
Mörlenbach
Gondreville
Mossautal
Binnenmaas
Mühlheim am Main Saint-Priest
Mühltal
Nemours
Mühltal
Vingåker
Münster
Abtenau
Münster
Reinsdorf
Münster-Sarmsheim
Berric
Münzenberg
Ronneburg
Nackenheim
Pommard
Nauheim Born – heute Stadtteil
der Stadt Sittard-Geleen
Nauheim Charvieu-Chavagneux
Neckarsteinach
Grein
Neckarsteinach Pargny-sur-Saulx
Neu-Anspach Saint-Florent-sur
Cher
Neu-Anspach Thalgau
Neu-Anspach Sentjur
Neuberg
Neuberg an der Mürz
Neu-Isenburg
Andrézieux
Bouthéon
Neu-Isenburg
Veauche
Neu-Isenburg Dacorum Borough
Neu-Isenburg
Bad Vöslau
Neu-Isenburg
Weida
Nidda
Crest
Nidda
Weißenstein
Nidda
Bad Kösen
Nidda
Cromer
Nidderau
Gehren
Nidderau
Kurd
Niederdorfelden
Saint-Sever
Niederheimbach Champtoceaux
Nieder-Hilbersheim
Bouchet
Niedernberg
Santes
Niedernhausen llfeld
Niedernhausen Wilrijk
Nieder-Olm
Recey
Nieder-Olm
Bussolengo
Nieder-Olm
L'Alcudia
Nieder-Wiesen Salorney-sur-Guye
Nierstein
Gevrey-Chambertin
Nierstein
Freyburg
Oberdiebach
Tröbsdorf
Oberheimbach
Chargé
Ober-Hilbersheim
Bonavigo
Ober-Hilbersheim
Winterstein
Obernburg a. Main
Aszód
Ober-Olm
Ramonchamp
Ober-Olm
Schloßvippach
Ober-Ramstadt
Cogoleto
Ober-Ramstadt Saint-André-les
Vergers
Ober-Ramstadt
Pragelato
Ober-Ramstadt
Vermezzo
Ober-Ramstadt
Zelo Surrigone
Ober-Ramstadt
Thurm
Obertshausen
Laakirchen
Obertshausen
Meiningen
Obertshausen Sainte Geneviève
des Bois
Oberursel (Taunus) Epinay-sur
Seine
Oberursel (Taunus) Lomonossow /
Oranienbaum
Oberursel (Taunus) Rushmoor
Oberursel (Taunus) Koggenland /
Ursem
Ockenheim
Povegliano
Oestrich-Winkel Denicé
Oestrich-Winkel Tokaj
Offenbach
Esch-Sur-Alzette
Offenbach
Köszeg
Offenbach
Kawagoe
Offenbach
Mödling
Offenbach
Nahariya
Offenbach
Orjol
Offenbach
Puteaux
Offenbach
Rivas
Offenbach
Saint-Gilles-Lez
Bruxelles
Offenbach
Tower Hamlets
Offenbach
Velletri
Offenbach
Yangzhou
Offenbach
Zemun
Offenheim Offenheim-Stutzheim
Oppenheim
Adnet
Oppenheim
Calpe
Oppenheim
Givry
Oppenheim
Sant Ambrogio
Oppenheim
Werder
Ortenberg
Ortenberg (Baden)
Osthofen
Mirebeau
Otzberg Lencloitre
Otzberg Langenweißbach
Partenheim
Troissy
Petersberg
Billère
Petersberg
Sabiñánigo
Pfungstadt Figline
Valdarno
Pfungstadt Gradignan
Pfungstadt Héviz
Pfungstadt Retford
Pohlheim
Admont
Pohlheim
Strehla
Pohlheim
Zirc
Poppenhausen
Poppenhausen
(Bayern),
Poppenhausen
Poppenhausen
(Thüringen),
Poppenhausen
Poppenhausen
(Baden),
Rabenau
Nans-les-Pins
Rabenau
Plan d'Aups
Rasdorf
Himesháza
Raunheim
Le Teil
Raunheim
Trofarello
Raunheim
Shiramine
Reichelsheim (Odenwald) Dol-de
Bretagne
Reichelsheim (Wetterau) Reichels
heim (Odenwald)
Reinheim
Cestas
Reinheim
Fürstenwalde
Reinheim
Licata
Reinheim
Sanok
Reiskirchen
Wandersleben
Reiskirchen
Muttersholtz
Reiskirchen
Goleszow
Riedstadt
Brienne-Le-Château
Riedstadt
Sortino
Riedstadt
Tauragé
Rimbach
Colwich-Haywood
Rimbach
Thourotte
Rödermark
Saalfelden
Rödermark
Tramin
Rödermark
Bodajk
Rodgau
Donja Stubica
Rodgau
Hainburg
Rodgau
Puiseaux
Rodgau
Nieuwpoort
Romrod
La Coquille
Rosbach v. d. Höhe
Netzschkau
Rosbach v. d. Höhe Ciechanowiec
Rosbach v. d. Höhe St. Germain les
Corbeil
Roßdorf
Vösendorf
Roßdorf
Reggello
Rüdesheim am Rhein Meursault
Rüdesheim am Rhein Swanage
Rüdesheim am Rhein Julienas
Rüdesheim am Rhein Oingt
Rüsselsheim
Evreux
Rüsselsheim
Rugby
Rüsselsheim
Varkaus
Rüsselsheim
Kecskemét
Saulheim
Beire-le-Chatel
Saulheim
Neukirchen
Schaafheim
Richelieu
Schaafheim
Mansfeld
Schlangenbad
Craponne
Schlitz
Bogyiszlo
Schlüchtern
Jarocin
Schmitten
Courtomer,
Schmitten
Moulins la Marche
Schmitten
Ste. Gauburge
Schöllkrippen
Kochanowice
Schöneck
Anould
Schöneck
Gyomaendröd
1
Schotten
Arco
Schotten
Quevaucamps
Schotten
Crosne
Schotten
Rýmarov
Schotten
Maybole
Schwabenheim
Chambolle
Musigny
Schwabenheim
Schmerbach
Schwabenheim
Minerbe
Schwalbach am Taunus
Avrillé
Schwalbach am Taunus
Yarm
Schwalbach am Taunus
Olkusz
Schwalbach am Taunus Schkopau
Seeheim-Jugenheim Ceregnano
Seeheim-Jugenheim Villenave d'
Ornon
Seeheim-Jugenheim Kosmonosy
Seeheim-Jugenheim Cunersdorf
Seligenstadt
Brookfield
Seligenstadt
Triel-sur-Seine
Selters (Taunus)
Mohlsdorf
Sörgenloch
Ludes
Spiesheim
Sprendlingen
Genlis
Sprendlingen
Longecourt-en
Plaine
Stadecken-Elsheim
Rupt-surStadecken-Elsheim
Bovolone
Stadecken-Elsheim
Ershausen
Stadecken-Elsheim
Wilbich
Staufenberg
Pusztaszabolcs
Steinau an der Straße
Sarród
Steinau an der Straße
Naszály
Steinau an der Straße Szederkény
Steinau an der Straße Welsberg
Steinbach (Taunus) Pijnacker
Steinbach (Taunus) Saint Avertin
Steinbach (Taunus) SteinbachStockstadt
Villa Lagarina
Stockstadt
St. André sur Orne
Stockstadt St. Martin de Fontenay
Stockstadt
May sur Orne Sulzbach (Taunus) Jablonec nad
Jizerou
Sulzbach (Taunus)
Pont Sainte
Maxence
Sulzbach (Taunus)
Schönheide
Sulzbach am Main
Urrugne
Sulzheim
Canton Ste. Suzanne
Tann
Kaltennordheim
Taunusstein Herblay
Taunusstein Yeovil
Taunusstein Caldes de Montbui
Taunusstein Wünschendorf
Trebur
Verneuil
Udenheim
Blaisy-Bas
Udenheim
Dolcè
Usingen Chassieu
Usingen Overbetuwe (früher
Valburg)
Vendersheim
Bruley bei Toul
Viernheim
Franconville
Viernheim
Potters Bar
Viernheim
Rovigo
Viernheim
Satonévri
Wächtersbach
Châtillon-sur
Chalaronne
Wächtersbach
Vonnas
Wächtersbach
Baneins
Wächtersbach
Troizk
Wächtersbach
Roßleben
Wackernheim
Roncà
Wackernheim
Daix
Waldalgesheim
Ratten in der
Steiermark
Waldaschaff
Clonakilty
Waldems Szikszó
Waldems St. Bonnet en
Champsaur
Wald-Michelbach Montmirail sur
Marne
Wald-Michelbach
Hassocks
Walluf La Londe les Maures
Wehrheim
Werischwar
Weilburg
Privas
Weilburg
Zevenaar
Weilburg
Käsmark
Weilburg
Colmar-Berg
Weilburg
Kizilcahamam
Weiler
Lugangano
Weilmünster
Le Cheylard
Weilrod
Billy-Berclau
Weinbach
Debrzno
Weinolsheim
Brochon
Weiterstadt Verneuil sur Seine
1
17
1
3
28
47
3
17
19
2
6
43
2
9
1
34
287
3
63
2
1
1
4
3
1
2
1
6
2
1
1
649
Partnerstädte in 44 Ländern
FrankfurtRheinMain gehört zu den am
besten vernetzten Regionen in Europa
1
1
1
//
FRM International
in Sachen Städtepartnerschaften zu den Pionieren. Die
1975 trägt Darmstadt als Anerkennung für seine
Ehre der ersten Partnerschaft mit deutscher Beteili-
Partnerschaftsaktivitäten den Titel Europapreisträger-
gung im Jahr 1925 geht zwar nach Norddeutschland,
stadt, 1964 wurde der Stadt die Europafahne, 1975
genauer nach Kiel. Aber die Nummer zwei kommt aus
schließlich der Europapreis des Europarates in Straß-
Wiesbaden. Schon 1930 besiegelte die Kurstadt ihre
burg verliehen.
Freundschaft mit dem österreichischen Klagenfurt.
8
5
2
In Sachen Städtepartnerschaften ist
FrankfurtRheinMain sehr engagiert.
Allein Frankfurt, Darmstadt, Wies­
baden, Bad Homburg und Offenbach
bringen es auf 64 Partnerstädte
//
56 57
FRM 02 I 09
Heute zeigen sich selbst die kleineren FRM-Gemeinden
Das Herz einer jeden Städtepartnerschaft bilden aber
außerordentlich weltoffen. So pflegt der Beerfelder
immer die Bürgerinnen und Bürger. Vorbildlich enga-
Stadtteil Olfen (im Odenwald) mit dem französischen
gieren sich zum Beispiel die Oberurseler für ihre Part-
Trévignin die „kleinste Partnerschaft Europas“. Aber
nerstädte. In diesem Jahr, am 10. Oktober, werden mit
auch sonst findet sich in der umfangreichen Partner-
einem großen Fest gleich drei Jubiläen gefeiert. 45 Jahre
schaftsliste der Region allerlei Interessantes. Dass
Jumelage mit der französischen Stadt Epinay, 20 Jahre
Frankfurt mit Toronto und Birmingham oder Bad
Partnerschaft mit dem britischen Rushmoor und 5 Jahre
Homburg und Dubrovnik enge Beziehungen unterhal-
mit dem russischen Lomonossow. Übrigens: Im Sep-
ten, überrascht kaum einen. Die Verbindungen Offen-
tember fand die erste Trauung statt, die auf die Partner-
bachs mit der Stadt Rivas in Nicaragua, von Mainz mit
schaft von Oberursel und Lomonossow zurückgeht. Na-
Kigali in Ruanda oder von Ginsheim-Gustavsburg mit
talja kam 2005 als Praktikantin in die Brunnenstadt.
dem senegalesischen Ballou klingen da schon wesent-
Nun ist sie mit Oliver, einem Oberurseler Ingenieur,
lich exotischer. Manche FRM-Kommune ist sogar
glücklich. Honeymoon im Zeichen der gepflegten Part-
preiswürdig im internationalen Netzwerken: Seit
nerschaft.
\\
//
Community
Moskau am Main
Die Vorliebe der Russen für FrankfurtRheinMain hat
Tradition. Schon Dostojewski verarbeitete seine Erfahrungen
in der Region in dem Roman „Der Spieler“. Seit dem Mauerfall wächst die russische Community kontinuierlich an
VON CHRISTIAN SÄLZER UND TIM WEGNER (FOTOS)
>
Was denken Russen, wenn sie zum ersten Mal im
Rhein-Main-Gebiet landen? „Sie sind erstaunt,
dass Frankfurt so viel kleiner ist als Moskau. Und sie sind be­
geistert von der Lebensqualität und der Vielfalt der Region“, sagt
Olga Wilms. Die 31-Jährige, in Nowosibirsk geboren, ist seit fünf
Jahren in der Frankfurter Redaktion des MK-Verlags tätig, des
größten Verlags der heutigen Russischen Föderation. Seit kurzem
ist sie Chefredakteurin von „Life in Rhein-Main“, einem neuen
russischsprachigen Guide-Magazin über die Region. Von den
Burgen am Rhein über die Wiesbadener Oldtimer-Rallye und die
Deutsche Klinik für Diagnostik bis zum Frankfurter Weih­
nachtsmarkt – die Themen signalisieren, wer die Zielgruppe ist:
„Neben den hier lebenden gut situierten Russen sprechen wir
Geschäftsleute, Besucher und Medizintouristen an.“ Wenige sind
das offensichtlich nicht. Der Verlag hat die Auflage von der ersten
zur zweiten Ausgabe auf 12 000 Stück fast verdoppelt.
Zur Genesung nach Wiesbaden oder Bad Homburg – es ist nicht
das erste Mal, dass wohlhabende Russen die Region für sich ent­
decken. In den letzten Jahrzehnten des Zarenreichs vergnügten
sich Bürger und Adlige aus Moskau und St. Petersburg in den
Kurstädten der Region. Auch Dichtern wie Turgenjew, Tolstoi
oder Dostojewski und später den expressionistischen Malern
war FrankfurtRheinMain eine Reise wert. Diese Hochphase hes­
sisch-russischer Verbundenheit hat vielerorts Spuren hinter­
Die Journalistin
Olga Wilms informiert mit
einem russischsprachigen
Magazin die Community und
Besucher über die Region
58 59
FRM 02 I 09
lassen. Da sind die orthodoxen Kirchen, die in Darmstadt, Bad
Nauheim, Bad Homburg und – architektonisch herausragend –
auf dem Wiesbadener Neroberg entstanden sind. Da ist der
Roman „Der Spieler“, in dem Dostojewski seine „Pechsträhnen“
Der Veranstalter
Michael Friedmann bringt
russische Kultur – vom PopSänger bis zum Ballett-Ensemble
– nach Deutschland
//
Community
Die Kindergärtnerin
Alexandra Basova erzieht
Kinder russischer Eltern in
dem deutsch-russischen
Kindergarten „Nezabudka“
GEODATEN
1
50°07 '30.66"N
0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E
F
1/2/3/4
in den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg verarbeitete.
abkommen. 1995 schlossen die Wirtschaftsförderung Frankfurt
Und da sind die Bilder von Alexej Jawlensky, die noch heute
und die Finanzagentur der Stadt Moskau eine Kooperationsver­
die wertvollste Sammlung im Museum der Landeshauptstadt
einbarung. Der deutsch-russische Wirtschafts­tag, eine Initiative
bilden. Beendet wurde der intensive Austausch durch die Kriege.
von Frankfurter Großbanken, der Deutschen Börse, des Zent­
Doch mit dem Ende der Sowjetunion hat sich das Blatt wieder
rums zur Förderung Ausländischer Investitionen in Russland
gewendet.
(ZfAR) und der Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main, hat
sich zu einem Impulsgeber für die wirtschaftliche Zusammen­
Das weiß niemand besser als Erzpriester Dimitri Graf Ignatiew.
arbeit entwickelt. Die Erfolge sind da – auf beiden Seiten: Firmen
Seit mehreren Jahrzehnten hält er jeden Sonntag in der Kirche
aus FrankfurtRheinMain engagieren sich auf dem russischen
der Frankfurter russisch-orthodoxen Gemeinde St. Nikolaus den
Wachstumsmarkt, gleichzeitig sind heute weit über hundert
Gottesdienst. „Lange wurde unsere Gemeinde nicht größer, nur
Unternehmen aus Russland zwischen Aschaffenburg und
älter“, erzählt er. Heute ist die Kirche mit dem Zwiebeltürm­
Wiesbaden tätig – von der Uhrenmanufaktur „Alexander
chen in Hausen jeden Sonntag prall gefüllt. „Wir sind inzwischen
Shorokhoff“ in Alzenau östlich von Hanau bis zu großen Finanz­
eine sehr junge Gemeinde“, sagt Ignatiew. In den vergangenen
instituten.
18 Jahren haben viele Bürger aus den ehemaligen Sowjetrepu­bli­
Der Priester
Dimitri Graf Ignatiew
betreut eine immer
größer werdende Gemeinde im Frankfurter
Stadtteil Hausen
60 61
FRM 02 I 09
ken ihre Heimat verlassen und sich in FrankfurtRheinMain ein
Wie bedeutend FrankfurtRheinMain aus russischer Perspektive
neues Leben aufgebaut. Waren 1991 gerade mal 1183 in Frankfurt
ist, zeigen auch zwei andere Standortentscheidungen: Anfang
registriert, sind es heute etwa sechs Mal so viele, mehr als 10 000
2008 hat in der Frankfurter Innenstadt zum ersten Mal ein
in der Region. Den Zuwachs merkt auch Michael Friedmann. Der
russisches Generalkonsulat die Arbeit aufgenommen. Zwei
Konzertveranstalter, seit 1991 wegen der zentralen Lage in
Jahre zuvor hat die Handels- und Industriekammer der Russi­
Frankfurt, bringt die bekanntesten Popsänger, Folklore- und
schen Föderation neben ihrem Büro in Berlin eine zweite Re­
Kabarettgruppen sowie Ballettensembles Russlands auf deutsche
präsentanz in Frankfurt eröffnet. „Deutschland ist damit das
Bühnen. Fast jeden zweiten Tag findet inzwischen in Deutsch­
einzige Land auf der Welt, in dem wir mit zwei Büros vertreten
land oder im europäischen Ausland eine von ihm organisierte
sind“, sagt dessen Leiter Sergej Rodionov. Warum das? „Der
Aufführung statt – Tendenz steigend.
Eintritt in den deutschen Markt funktioniert über das RheinMain-Gebiet.“ Und welchen Stellenwert hat die Region im
Zu dem starken Auftrieb der russisch-hessischen Beziehungen
europäischen Maßstab? „In London kaufen sich russische
haben Politik und Wirtschaft aktiv beigetragen. So unterzeich­
Milliardäre eine Villa“, erklärt Rodionov, „aber für Business
neten Vertreter Frankfurts und Moskaus schon 1991 ein Kultur­
ist Frankfurt viel wichtiger.“ \\
Der Wirtschaftsmann
Sergej Rodionov leitet die
russische Handelskammer
in Frankfurt und schwört
auf den Business-Standort
„Der Spieler“ spielt in FRM
„Die Hauptsache ist Charakterfestigkeit. Ich brauche nur
daran zu denken, wie es mir in dieser Hinsicht vor sieben
Monaten in Roulettenburg ging, in der Zeit vor meinem völligen Zusammenbruch. Oh, das war ein merkwürdiger Beweis von Entschlussfähigkeit! Ich hatte damals alles verspielt, alles. Ich verließ das Kurhaus, da merkte ich, dass in
meiner Westentasche noch ein Gulden steckte. „Ah“,
dachte ich, „da habe ich ja noch etwas, wofür ich Mittagbrot essen kann!“ Aber nachdem ich hundert Schritte weitergegangen war, wurde ich anderen Sinnes und kehrte
wieder um. Ich setzte diesen Gulden auf manque (beim vorigen Mal war manque gekommen), und wirklich, es ist eine
ganz besondere Empfindung, wenn man ganz allein, in
fremdem Land, fern von der Heimat und allen Freunden,
ohne zu wissen, was man an dem Tag essen soll, den letzten Gulden setzt, den allerletzten! Ich gewann, und nach
zwanzig Minuten verließ ich das Kurhaus mit hundertsiebzig Gulden in der Tasche. Das ist eine Tatsache! Da sieht
man, was manchmal der letzte Gulden ausrichten kann!
Aber was wäre aus mir geworden, wenn ich damals den
Mut verloren und nicht gewagt hätte, einen kühnen Entschluss zu fassen? Morgen, morgen wird alles zum guten
Ende kommen!“
Aus dem Roman „Der Spieler“, in dem Fjodor Dostojewski
(1821-1881) seine Spielsucht und seine Erfahrungen in
den Casinos von Wiesbaden und Bad Homburg literarisch
verarbeitet. Unklar ist, für welche der beiden Städte
„Roulettenburg“ steht.
//
Chill-out in FRM
Lifestyle
GEODATEN
1
5 0 ° 1 2 ' 74 . 0 2 " N
08°66'01 .02"E
2
50°0 4'21 . 20"N
08°05'03.18"E
3
Es muss nicht die Lounge und das grüne Getränk sein. Zur Ruhe kommen
5 0 ° 1 8 '4 2 . 6 3 " N
0 8 °4 8 ' 3 5 . 4 8 " E
4
kann man in der geschäftigen Region an vielen Orten, zum Beispiel hier:
50°08'51 .10"N
0 8 ° 24 ' 0 3 . 47 " E
5
50°0 4'52. 35"N
08°19'90.62"E
6
5 0 ° 1 8 ' 8 8 . 1 1" N
0 8 ° 5 1' 2 2 . 5 9 " E
Orte zum entspannen
2
3/6 1
F
4/5
von Janet Schayan
1
Zur Entschleunigung
auf die Parkbank im
Grüneburgpark
2
Zum spirituellen
Kräftesammeln ins
Kloster Eberbach
3
Zum Kinder-glücklichMachen in den OpelZoo nach Kronberg
4
Zur Totalentspannung in die KaiserFriedrich-Therme
5
Zum Seeluft-Schnuppern in den Yacht­
hafen Schierstein
6
Zum Royal Tea
ins Schlosshotel
Kronberg
Man kann mit dem Rad herfahren,
Nicht gerade ein Geheimtipp, das
Im weißen Kleidchen vor dem Wild­
Tepidarium, Sudatorium, Sanarium,
Das ist keine Sinnestäuschung. Und
aber dann bitte auch mal absteigen.
stimmt. Trotzdem ist es immer wieder
gehege, die Futtertüte in der Hand
Lavaorum, Frigidarium. Und jetzt bitte
getrunken haben wir noch gar nichts.
diegen, genussvoll – und mit Gurken-
Am besten gleich am Morgen. Zum
schön hier. Es muss ja nicht am Wo-
wie gebrannte Mandeln. Breites Grin-
deklinieren. Nein, keine Sorge, man
Es sind wirklich Papageien, ein ganzer
sandwichs. Die Bezeichnung English
Seele-Auftanken. Gerade im frühen
chenende zur besten Ausflugszeit sein.
sen. Kinderglück im Sommer 1972.
braucht kein Latinum, um diese Klas-
Schwarm, grün, gelb, kreischend. Die
Afternoon Tea in der kaiserlichen Bi­
Herbst, wenn die Sonne noch Kraft
Besser ist ein freier Tag unter der Wo-
Im gelben Opel Rekord mit Mama,
siker des Chill-outs zu verstehen. Ein
Halsbandsittiche sammeln sich in der
bliothek des Schlosshotels Kronberg ist
genug hat, den Nebel zu vertreiben.
che. Wenn die anderen arbeiten, ein-
Papa, kleinem Bruder vorgefahren.
Besuch in der Kaiser-Friedrich-Ther-
Dämmerung und fliegen zu ihrem
natürlich pures britisch inspiriertes
Dann gibt es im Grüneburgpark näm-
fach für ein Stündchen oder zwei ins
Unvergessen. Manchmal sind es ja so
me in Wiesbaden lehrt dies schnell.
Schlafbaum. Kein Wunder, denn hier
Understatement. Mindestens Royal
lich manchmal diese magischen
Kloster gehen. In der strengen roma-
vermeintlich ganz normale Dinge,
Zwischen den Lektionen bitte nicht
ist der Süden. Segelboote liegen blank
Tea dürfte sich das kulinarische Klein-
Momente. Einatmen, ausatmen. Sich
nischen Basilika wenigstens für einen
die einem besonders fest in Erinne-
vergessen, im 66,4 Grad warmen Was-
geputzt vor Anker. Auf der Terrasse
kunstwerk in diesem edlen Setting
nicht um die joggenden Fitness-Akti-
Augenblick in Klausur verweilen, sich
rung bleiben. Wie ein entspannter
ser der Adlerquelle Kraft zu sammeln.
des Yachtcafés Goethe sitzt man wie an
schon nennen. Schließlich wird Sekt,
onisten scheren und sich für ein paar
besinnen. Und dabei der Zeit nachspü-
Familienbesuch im Opel­-Zoo. Das
Und das vorbildlich restaurierte wun-
Deck eines Schoners und genießt den
Sherry und Portwein gereicht. Und
Minuten auf eine Parkbank setzen.
ren, die diese Mauern schon überdau-
funktioniert übrigens heute wie vor
derschöne Jugendstilbad von 1913 mit
Blick auf Wasser und Alpes-Maritimes,
die ehrwürdigen Mauern wurden von
Provokativ ganz ohne Workout-Ef-
ert haben. Seit mehr als 800 Jahren ist
40 Jahren. Und nicht nur mit Kindern
allen Sinnen zu genießen. Danach
pardon, die sanften Hügel des Rhein-
der im Buckingham Palace geborenen
fekt. Das Grün des Parks leuchtet.
das mächtige Kirchenschiff ein Raum
im Streichelzoo-Alter. Selbst große
kann es durchaus passieren, dass man
gaus. Bei Wind und Wetter funktio-
Princess Royal Victoria, für 99 Tage
Very british. Auf der großen Wiese
für Gebete, Gesang, Gedanken. Die
Jungs schauen sich gern die Elefanten
auf einer der bequemen schwarzen
niert der Blick auch aus dem Warmen
deutsche Kaiserin, entworfen und be-
übt ein Tai-Chi-Künstler seine lang-
Aura des Ortes ist spürbar. „Porta pa-
an. Die sind cool, keiner kann ihnen
Liegen im Lumenarium, dem Ruhe-
durch die großen Panoramafenster.
wohnt. Die Teestunde muss man gut
samen Bewegungen. Und schon beim
tet, cor magis“ - Die Tür steht offen,
etwas anhaben, sie sind die Ruhe
raum mit wechselnden farbigen Licht-
Für die kleine Auszeit zwischendurch
planen: Sie findet nur an ausgewähl-
Zusehen wird man ganz ruhig. Die
mehr noch das Herz. Ein Wahlspruch
selbst. Dickhäuter eben. Je länger
punkten am Gewölbehimmel, in sanf-
ist der Schiersteiner Hafen eine echte
ten Wochenenden statt, am besten te-
Skyline im Hintergrund lässt nicht
der Zisterziensermönche, die Eber-
man zusieht, desto mehr sinkt der
ten Schlaf fällt. So macht Latein Spaß.
Entdeckung. Hier ist’s fast wie an der
lefonisch erfragen (0 61 73/7 01 01).
vergessen, dass die City ganz nah ist.
bach im 12. Jahrhundert gründeten.
Blutdruck…
Lumenarium, Lumenarii, Lumenario…
Côte. Oui, c’est le Sud ici.
Kaffee gibt es auch – und Charles war
Der Tag kann kommen.
Ein Mantra für Klostergäste.
62 63
FRM 02 I 09
Mit Stil und Form entspannen. Ge­
auch schon da.
//
Lifestyle
GEODATEN
7
Zum großen FRMPanorama ins Kempinksi Falkenstein
8
7
50°19'28.6 4"N
0 8 °4 8 ' 0 8 . 8 7 " E
8
5 0 ° 1 1' 7 6 . 3 4 " N
08°67 ' 95.6 4"E
9
50°09'8 5.4 6"N
0 8 °4 3 ' 6 1 . 0 5 " E
Zum After-Work-Drink
über den Wolken ins
Flemings
7
F
9 8
9
Zum Durchatmen auf
den Meisterturm nach
Hofheim
Der Blick von der Terrasse hätte
Mit dem Paternoster nach oben.
Wer hier chillen will, muss vorher
durchaus noch einen sechsten Stern
Wo kann man das schon noch? Schön
schwitzen. Denn zum Meisterturm
verdient. Fünf Sterne hat das Kem-
nostalgisch. Im siebten Stock dann
geht’s zu Fuß – und nur bergauf. Auf
pinski-Hotel Falkenstein sowieso
an der Bar einen Aperol-Spritz bestel-
292 Meter. Von Hofheim aus. Wer es
schon. Wer die Region Frankfurt­
len und den Blick durch die Fenster
dann noch schafft, steigt noch mal 35
RheinMain und die Frankfurter Sky-
schweifen lassen. Schön, wenn gerade
Meter höher auf den Meisterturm.
line mit etwas Abstand betrachten
die Sonne untergeht und der Taunus
Schwindelfrei zu sein ist von Vorteil,
will, ist hier richtig. Am besten taucht
in Abendrot getaucht ist. Liegt der
die Wendeltreppe ist auf allen vier Sei-
man danach gleich im beheizten Au-
eigentlich wirklich so nah an der
ten von ziemlich viel Luft umgeben.
ßenpool ab. Oder geht durch den un-
Stadt? Völlig neue Perspektive. Dann
Die Treppenstufen sind offen – und es
terirdischen Tunnel ein Haus weiter,
die Lichter der Großstadt. Auf Augen-
sind 173 an der Zahl. Direkt über die
ins Ascara Spa. Anti-Aging, Fitness,
höhe sein mit der Spitze des Eschen-
Wipfel hinweg geht der Blick bei kla-
Bio-Spa, Beauty stehen hier auf dem
heimer Turms. Hat man auch nicht
rer Sicht bis zum Odenwald. Über die
Verwöhnprogramm. Pharaonische
so oft. Aus diesem Blickwinkel zeigt
Hügel des Taunus natürlich sowieso.
Milchbäder und Lomi-Lomi-Nui-
sich Frankfurt als richtig große Stadt.
Durchatmen im doppelten Sinn sollte
Massagen. Auch wenn man das Wort
Aber Stress und Hektik können uns
man hier und danach ebenso doppel-
Wellness nicht mehr so recht hören
hier nichts an­haben. Wir stehen
sinnig wieder herunterkommen. Und
mag: Ein Luxustag kann manchmal
über allem.
vielleicht noch eine Runde durch den
Wunder wirken.
64 65
FRM 02 I 09
Wald spazieren.
ZUSAMMEN GEHT MEHR.
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Spitzeninstitut gemeinsam mit über 1.000 Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund ein. Denn zusammen geht mehr. www.dzbank.de
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//
Vorschau
AUSGABE 03
Entdecken Sie, wie unsere kurzen Wege
Träume wahr werden lassen.
FEBRUAR 2010
picture-alliance/dpa
DESIGNPREIS
Der in Frankfurt ansässige Rat
für Formgebung verleiht jedes Jahr
mit dem Designpreis den „Preis
der Preise“ der Branche. Die Region
bewirbt sich mit ausgezeichnetem
Design
IN EIGENER SACHE
Das FRM Magazin erschien Ende Juni 2009
zum ersten Mal. Die Herausgeber haben sich
zum Ziel gesetzt, Frankfurt-RheinMain in
seiner Selbstdarstellung inner- und außerhalb der Region klarere Konturen zu verleihen und zur Stärkung der Identität der Region beizutragen. Nur wenige Wochen nach
Erscheinen war die erste Auflage von 35 000
Heften, davon 15 000 in englischer Sprache,
picture-alliance/dpa
STIFTUNGEN
Der Deutsche Stiftungstag 2010
findet in Frankfurt statt. Thema:
Stiftungen in der Stadt – Impulsgeber für das Gemeinwesen vor
Ort. FRM gilt schon lange als
Stiftungsregion
vertrieben. Über die Hälfte der Auflage geht an Unternehmen, Institutionen und Verbände der Region, nationale und internationale
Hochschulen und Kulturinstitutionen. Sie nutzen das Magazin, um
interessierten Kunden, Partnern, Mitgliedern und Studenten ein
differenziertes Bild von Frankfurt-RheinMain zu vermitteln. Gut 30
Prozent der Auflage geht an Multiplikatoren und Interessenten innerhalb und außerhalb von FrankfurtRheinMain – darunter mehr
als 3000 Medien im In- und Ausland. Das FRM Magazin erreicht damit mehr Redaktionen als die meisten anderen Kommunikationsmittel der Region. 15 Prozent der Auflage wurde direkt von Lesern
bestellt, die mehr über FrankfurtRheinMain erfahren möchten. Für
diesen Vertrauensvorschuss bedanken wir uns. Er wird uns ein Ansporn sein.
FRM BESTELLEN
IMPRESSUM
Ich möchte FRM – Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain kostenlos beziehen:
Herausgeber FRM – Das Magazin über die Metropolregion, Frankfurt-RheinMain
wird herausgegeben von der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of
the Region in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt und
dem Societäts-Verlag, Frankfurt am Main
AUSGABE HERBST 2009 (AKTUELLE AUSGABE)
REGELMÄSSIG AB DER KOMMENDEN AUSGABE
Bitte senden Sie FRM – Das Magazin
über die Metropolregion FrankfurtRheinMain
IN DEUTSCHER SPACHE
IN ENGLISCHER SPRACHE
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FIRMA / INSTITUTION
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Verlag Societäts-Verlag, Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, Tel. (069) 7501-0,
Geschäftsführer: Hans Homrighausen, Burkhard Petzold, Mitteilung gemäß § 5,
Absatz 2, Hessisches Gesetz über Freiheitund Recht der Presse: Gesellschafter
des Unternehmens sind: Fazit-Stiftung, Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH;
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81. 60327 Frankfurt am Main
zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten
Redaktion Chefredakteur: Peter Hintereder. Martin Orth, CvD, Janet Schayan,
Tel. (069) 75 01-43 52, Fax (069) 75 01-43 61
Art-Direktion Dunja Metz, Stefanie Schwary
STRASSE
Produktion Stefan Reichart, André Herzog
PLZ / ORT
Vertrieb Klaus Hofmann, Tel. (069) 75 01-42 74, Fax (069) 75 01-45 02
LAND
Druck Westdeutsche Verlags- u. Druckerei Gesellschaft mbH, Kurhessenstraße
4–6, 64546 Mörfelden-WalldorfTel. (069) 75 01-56 01, Fax (069) 75 01-56 02
E-MAIL
Bestellung per Fax: +49 (0)69 75 01 45 02
Bestellung per E-Mail: frm-magazin@fsd.de
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66
Redaktionsbeirat Dr. Hartmut Schwesinger (FrankfurtRheinMain GmbH) Annette
Schömmel (Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt) Henner Alms (Wirtschaftsinitiative e. V./Themenwelt) Peter Hintereder (Societäts-Verlag)
FRM 02 I 09
Hinweise FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain
erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung
des Verlags. Printed in Germany, Copyright © by Frankfurter Societäts-Druckerei
GmbH 2009 Das Papier der Zeitschrift ist umweltfreundlich. Es wurde unter Verwendung von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt.
Träume, Ideen und Visionen gibt es in den unterschiedlichsten Größen, aber sie in die Tat
umzusetzen ist in jedem Fall großartig. Um Investoren in FrankfurtRheinMain hierbei zu helfen,
bietet die Region eine erstklassige Infrastruktur mitten im Herzen Europas. Ob zu Lande, zu
Wasser, in der Luft oder auf dem Daten-Highway – unsere Transportmittel sind so vielfältig wie
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engagieren wir uns seit Jahrzehnten. Denn das unmittelbare
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Foto: Monika Rittershaus
210x276_DigiConHall_FRM_D2.indd 1
16.09.2009 18:19:19 Uhr