diplomarbeit - Regina Lessenthin

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diplomarbeit - Regina Lessenthin
FACHHOCHSCHULE LUDWIGSBURG
HOCHSCHULE FÜR ÖFFENTLICHE VERWALTUNG UND FINANZEN
Wahlpflichtfach im Wahlpflichtfachbereich:
„Jugend und Jugendarbeit – Herausforderung für Staat und Gesellschaft“
Berufliche Integration von Jugendlichen
- am Beispiel des LOS- Projektes in Kornwestheim -
D I PLO MAR B E IT
zur Erlangung des Grades eines
Diplomverwaltungswirtes (FH)
vorgelegt von
Patrick Kroll
Bahnhofstr.4
76661 Huttenheim
Studienjahr 2004/2005
Erstgutachter: Prof. Dr. Vollmer, FH Ludwigsburg
Zweitgutachter: Diplom – Psychologin Regina Lessenthin
Vorwort
Mein besonderer Dank gilt Frau Lessenthin für die hervorragende Zusammenarbeit.
Des Weiteren möchte ich mich bei den Schülern des LOS- Projektes für die
Teilnahme an der Telefonbefragung bedanken. Ohne das Interesse zur Teilnahme
an diesem Kurs wäre das Diplomarbeitsthema nicht zustande gekommen.
II
Inhaltsverzeichnis
Vorwort…………………………………………………………………………..II
Abbildungsverzeichnis…………………………………………………………..V
Abkürzungsverzeichnis………………………………………………………...VI
Anlagenverzeichnis…………………………………………………………….VII
1. Einleitung ........................................................................................................... 1
1.1 Allgemeines :Jugendarbeitslosigkeit – Eine Jugend ohne Chancen?............. 1
1.2 Zielsetzung der Bearbeitung........................................................................... 3
1.3 Vorgehensweise und Eingrenzung der Bearbeitung ...................................... 3
2. Das LOS- Projekt .............................................................................................. 4
2.1 Die Entstehung des Projektes......................................................................... 4
2.2 Ziele des Projektes ........................................................................................ 6
3. Der Rahmen des LOS-Projektes in Kornwestheim....................................... 8
3.1 Beteiligte Personen........................................................................................ 8
3.1.1 Diplom-Psychologin Regina Lessenthin ................................................. 8
3.1.2 Die Klasse ............................................................................................... 9
3.2 Uhlandschule Kornwestheim ...................................................................... 10
3.3 Videoaufzeichnungen.................................................................................. 11
4. Ablauf des Kommunikationstrainings.......................................................... 12
4.1 Erster Teil am 21.04.2004 .......................................................................... 14
4.1.1 Die Wollknäuel – Übung....................................................................... 14
4.1.2 Gruppenregeln ...................................................................................... 16
4.1.3 Was weiß ich über Kommunikation? .................................................... 17
4.1.4 Der M.B.T.I – Test ............................................................................... 18
4.1.5 Test zur Bestimmung der Kommunikationsstruktur............................. 20
4.1.6 Videoübung Teil 1 ................................................................................. 23
4.1.7 Film „KBW Frontiere“........................................................................ 23
4.1.8 Der Film „Das Ei“ von Loriot ............................................................ 26
4.2 Zweiter Teil am 28.04.2004 ........................................................................ 28
4.2.1 Das Blitzlicht......................................................................................... 28
4.2.2 Videoübung Teil 2 ................................................................................. 29
4.2.3 Auf dem Bauernhof – Sketch ................................................................. 30
4.2.4 „Tasse oder Kännchen“ – Sketch ......................................................... 31
4.2.5 DAU – Sketch (Dümmster anzunehmender User) ................................ 33
4.2.6 Berufsauswahl – CD ............................................................................. 34
4.2.7 Der Film „Dinner for two“ .................................................................. 35
4.3 Dritter Teil am 05.05.2004......................................................................... 36
4.3.1 Kommunikationsmodell Schulz von Thun ............................................. 37
4.3.2 Fingerübung zur Konzentration............................................................ 39
4.3.3 Feierabend – Sketch.............................................................................. 40
III
4.3.4
4.3.5
4.3.6
4.3.7
4.3.8
Garderobe – Sketch.............................................................................. 42
Tipps zur telefonischen Kontaktaufnahme ............................................ 44
Der MBTI- Test - Teil 2 ..................................................................... 44
Test zur Bestimmung der Kommunikationsstruktur - Teil 2 ................. 45
Abschluss des Kommunikationstrainings.............................................. 46
5. Aushändigung der Teilnahmebescheinigung ................................................ 47
6. Auswertung des Fragebogens ........................................................................ 47
7. Interview mit Diplom – Psychologin Regina Lessenthin ............................. 53
8. Zusammenfassung ........................................................................................... 56
8.1 Resümee ....................................................................................................... 56
8.2 abschließende Beurteilung .......................................................................... 58
Fragebogen zum LOS – Projekt...................................................................... VIII
Literaturverzeichnis ...................................................................................... XXXI
Erklärung nach §32 III APrOFin gD ....................................................... XXXIII
IV
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Alter der Teilnehmer ....................................................................... 10
Abbildung 2: Schulz von Thun - Modell............................................................... 14
Abbildung 3: Die Wollknäuelübung ..................................................................... 15
Abbildung 4: Was ist bei der Kommunikation wichtig? ....................................... 18
Abbildung 5: 4 - Ohren - Modell........................................................................... 37
Abbildung 6: Wie hat dir der Kurs gefallen? ........................................................ 48
Abbildung 7: Fandest du das Projekt hilfreich? .................................................... 49
Abbildung 8: Hast du bereits einen Job / eine Ausbildung? ................................. 49
Abbildung 9: Glaubst du das Projekt bringt dir was für deinen späteren Beruf?.. 50
Abbildung 10: Welches Training hat dir am meisten Spaß gemacht? .................. 50
Abbildung 11: Welche Trainings waren am hilfreichsten? ................................... 51
Abbildung 12: Würdest du wieder an so einem Projekt teilnehmen? ................... 52
Abbildung 13: Würdest du das Projekt weiterempfehlen?.................................... 52
V
Abkürzungsverzeichnis:
s.o.
b.z.w.
z.B.
d.h.
o.g.
u.a.
Abb.
LOS
MBTI
S.
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
siehe oben
beziehungsweise
zum Beispiel
das heißt
oben genannte
unter anderem
Abbildung
Lokales Kapital für Soziale Zwecke
Myers-Briggs TypenIndikator
Seite
VI
Anlagenverzeichnis
Fragebogen zum LOS- Projekt…………………………………………………VIII
Excel- Tabellen…………………………………………………………………...X
MBTI- Test……………………………………………………………………...XII
Test zur Bestimmung der Komm.struktur……………………………………...XVI
Das Früstücksei……………………………………………………………...…XXI
Auf dem Bauernhof………………………………………………………..….XXII
Tasse oder Kännchen?......................................................................................XXIII
DAU- Sketch……………………………………………….…………..……..XXV
Feierabend…………………………………………………………………....XXVI
Garderobe……………………………………………………………..……XXVIII
Teilnahmebescheinigung………………………………………………..…….XXX
VII
1. Einleitung
1.1 Allgemeines: Jugendarbeitslosigkeit – Eine Jugend
Chancen?
ohne
Der Übergang Jugendlicher von der Schule in den Beruf steht nach wie vor unter
schlechten Vorzeichen. Statistische Daten zeigen bisher leider kein Licht am
Horizont des Lehrstellenmarktes und regionale Strukturprobleme des Arbeitsmarktes haben dazu geführt, dass ungleiche Lebenslagen weiterhin die Realität
des Berufseinstieges prägen und sich somit der Übergang der Jugendlichen in die
Berufswelt in vielerlei Hinsicht als problematisch erweist.
Die aktuellen Daten des Arbeitsmarktes bestätigen dies: Unter den etwa 4,26
Millionen Arbeitslosen (Stand: November 2004) befinden sich derzeit ca. 428.000
Jugendliche unter 25 Jahre. Im Bundesdurchschnitt ergibt dies eine Jugendarbeitslosenquote von 9,7 %, wobei Baden-Württemberg mit etwa 6,0 % die geringste
und Mecklenburg-Vorpommern die höchste Quote mit etwa 19,2 % besitzt
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit).
Im Zusammenhang mit der Jugendarbeitslosigkeit hat das Statistische Bundesamt
in Wiesbaden neuere demographische Hochrechnungen veröffentlicht. Demnach
seien weltweit etwa 88 Millionen Jugendliche arbeitslos. Da die Jugendlichen nur
ein Viertel der arbeitsfähigen Bevölkerung stellen würden, sei die Tatsache, dass
sie beinahe die Hälfte der weltweit Arbeitslosen (186 Millionen) ausmache,
besonders beunruhigend. Sollte das einzigartige Potential der Jugend nicht
produktiv genutzt werden, mahnen sie, werde man keiner hellen Zukunft entgegen
schreiten.
Vor allem in Entwicklungsländern sei der Schritt von der Arbeitslosigkeit zu
illegalen Beschäftigungen sehr klein.
Die wachsende, weltweite Arbeitslosigkeit betreffe die jungen Menschen
besonders. Die Wahrscheinlichkeit, dass heutzutage Jugendliche arbeitslos
werden, sei global gesehen drei Mal so hoch wie bei Erwachsenen.
1
Neue und im Zuge der rasanten technologischen Entwicklung gestiegenen
Qualifikationsanforderungen
und
die
Strukturentwicklung
regionaler
Arbeitsmärkte haben zu veränderten Anforderungsprofilen geführt, denen manche
Gruppen
von
Schulabgängern
nicht,
oder
nur
mit
Hilfe
zusätzlicher
Unterstützungsleistungen, gerecht werden können. Infolgedessen ist es für
Jugendliche mittlerweile unumgänglich, Schwächen ihrer sozialen Kompetenzen
zu entdecken und diese gezielt zu fördern. Eine viel beachtete Definition der
sozialen Kompetenz ist die Verfügbarkeit und Anwendung kognitiver,
emotionaler und motorischer Fertigkeiten, die in bestimmten sozialen Situationen
zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen
Konsequenzen führen.1
Ein Schritt um die Jugendlichen auf den Berufeinstieg vorzubereiten ist das so
genannte „LOS- Projekt“, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend sowie von der Europäischen Union gefördert wird. Mit diesem
Projekt werden lokale Initiativen angeregt und unterstützt, vor allem in sozialen
Brennpunkten. Und eben solche Programme sind auch nötig, denn den
Jugendlichen, die den Anschluss an die Berufswelt verpassen, drohen in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer wieder Jobverluste, oft auch lebenslange
Armut, sowie Benachteiligungen bei der Wohnungssuche, im Freizeitverhalten,
Konsum, Essen oder in der Aus- und Weiterbildung.2
Arbeitslosigkeit wird von Jugendlichen als markanterer Einschnitt als bei Älteren
wahrgenommen, denn es bedeutet eine gravierende Bedrohung der Lebensperspektive. Berufliche Ablehnung, mangelnde berufliche Erfahrung und
mangelnde soziale Kontakte geben den Jugendlichen das Gefühl von
Nutzlosigkeit. Das Selbstwertgefühl leidet, die Motivation eine Stelle zu suchen
sinkt und nicht selten sind Depressionen, Aggressionen, Angstzustände,
Schuldgefühle oder Schuldzuweisungen die Folge.
1
Jugert, G in: Jugert, G/Rehder,A/u.a.: Soziale Kompetenz für Jugendliche: Grundlagen, Training
und Fortbildung, Weinheim und München 2001, S. 9 (im folgenden zitiert als „Jugert: Soziale
Kompetenz für Jugendliche“)
2
Projekt Jugend und Arbeit: Jugendliche beim Einstieg in das Arbeitsleben: Regionale
Chancenstrukturen und individuelle Strategien, Weinheim und München 1990, S. 5 (im folgenden
zitiert als „Projekt Jugend und Arbeit: Jugendliche beim Einstieg in das Arbeitsleben)
2
Orte wie Schule, Ausbildungsplatz und Studium werden ihrer Aufgabe,
Zukunftschancen zu eröffnen, immer weniger gerecht. Doch gerade diese Stellen
haben zentrale Entwicklungsaufgaben, wozu auch die Vorbereitung auf bzw. der
Beginn einer beruflichen Laufbahn zählt.
Eines von vielen Projekten, die der Eingliederung der Jugendlichen auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt helfen sollen, ist das LOS- Projekt der anerkannten
Diplom- Psychologin Regina Lessenthin, welche sich auf Kinderpsychologie
spezialisiert hat. Sie hat den Schritt gewagt, Schüler der Uhlandschule
Kornwestheim durch ihr selbst entworfenes Projekt auf den Weg in die harte
Berufswelt zu helfen. Die genaue Bezeichnung des LOS- Projektes ist:
„Multimodales Training für Jugendliche zur Kommunikation und sozialen
Kompetenz zur Vorbereitung in den Berufeinstieg“. Dieses Projekt soll im Laufe
der Diplomarbeit genauer beleuchtet werden.
1.2 Zielsetzung der Bearbeitung
Ziel dieser Arbeit ist es, die einzelnen Arbeitschritte während den Projekttagen
von Frau Lessenthin zu erläutern und zu interpretieren und anhand dieser zu
beurteilen, ob das Projekt seinen Zweck erfüllt, nämlich der Vorbereitung auf die
Berufswelt.
1.3 Vorgehensweise und Eingrenzung der Bearbeitung
Zuerst wird die Entstehung und Zielsetzung des LOS- Projektes näher erläutert.
Anschließend werden die Mitwirkenden des Projektes kurz vorgestellt, um einen
Einblick zu erhalten, wer an dem Projekt teilgenommen hat. Danach wird genauer
auf die Arbeitsschritte des Projektes eingegangen, die von größerer Bedeutung
sind. Diese Arbeitschritte werden anhand von entsprechender Literatur näher
erläutert. Die nachfolgende Auswertung der Telefonbefragung soll zeigen, wie
den Jugendlichen das Projekt gefallen hat. Vor dem persönlichen Fazit nimmt
Frau Lessenthin noch einmal Stellung zu einzelnen brisanten Fragen.
3
Aufgrund des riesigen Umfangs des Projektes muss die Untersuchung auf einen
bestimmten Teil des Projektes eingegrenzt werden. Dies hat aber keinen
qualitativen Verlust der Untersuchung zur Folge, da es sich um einen
abgeschlossenen Projektteil handelt. Das Projekt gliedert sich in drei Bausteine,
nämlich Kommunikationstraining, Stressbewältigung und Selbstsicherheitstraining. Die einzelnen Bausteine wiederum untergliedern sich in weitere drei
Teile, die auch jeweils an drei Projekttagen abgehandelt wurden. Das Projekt
begann am 21.04.2004 und endete am 30.06.2004.
Das Kommunikationstraining wurde von den Jugendlichen zur besten Übung
gekürt (siehe Untersuchungsergebnisse). Außerdem beweisen Untersuchungen,
dass Kommunikation als entscheidende soziale Kompetenz für späteren Erfolg im
Beruf gilt. Diese beiden Tatsachen sind der Auslöser für die genaue Beleuchtung
des Projektteils Kommunikationstrainings.
2. Das LOS- Projekt
2.1 Die Entstehung des Projektes
Das Programm „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ (LOS) ist der Entwicklungspolitik der Weltbank entlehnt und wird mit der derzeitigen Förderperiode erstmals
in den Europäischen Sozialfonds implementiert.
Ziel des Projektes ist es, dass soziale und beschäftigungspolitische Potenziale vor
Ort aktiviert werden sollen, vor allem Potenziale, die durch große zentrale
Programme nicht erreicht werden.
Dadurch soll vor allem der Personenkreis angesprochen werden, der auf dem
Arbeitsmarkt besonders benachteiligt ist oder auch Menschen gefördert werden,
denen der gesellschaftliche Ausschluss droht.
Dabei stellte sich die Frage welches Ministerium wohl am besten dieses Projekt
übernehmen sollte.
4
Die Entscheidung fiel auf das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ), da durch dieses die meisten Personengruppen
angesprochen werden. Das Bundesministerium übernimmt dabei jedoch nur einen
Teil des Programms, nämlich nur den Teil, der dem Bund zugeordnet wurde.
Dies ergibt sich aus der Maßnahme 11 gemäß Artikel 4 Abs. 2 der Verordnung
(EG) Nr. 1784/1999 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12.Juli 1999
betreffend den Europäischen Sozialfonds.
Demnach stammen die nötigen Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfonds.
Durch kleinere Zuschüsse von regelmäßig nicht mehr als 10.000 Euro sollen
Selbstorganisationskräfte (wie z.B. Frau Diplom-Psychologin Regina Lessenthin)
durch lokale Initiativen angeregt und unterstützt werden. Die Mittel werden in
Form von Globalzuschüssen von maximal 100.000 Euro an zwischengeschaltete
Stellen einer Gebietskörperschaft, so genannte Lokale Koordinierungsstellen,
vergeben. Diese Stellen müssen sich zuvor in einer Ausschreibung um die
Bewirtschaftung
eines
auf
diese
Sozialräume
mit
besonderen
Integrationsproblemen beschränkten Budgets bewerben.3
Voraussetzung für die Unterstützung ist ein entsprechender Aktionsplan, der dazu
beiträgt, die Bedingungen zur sozialen und beruflichen Integration in diesen
Sozialräumen zu verbessern.
Die Zuständigkeit für die Programmumsetzung liegt bei der Koordinierungsstelle, dem Lokalen Netzwerk und einem aus Akteuren bestehenden
Begleitausschusses. Bei den Akteuren handelt es sich insbesondere um
Angehörige der Zielgruppen aus den jeweiligen Fördergebieten.
Die bundesweite Steuerung des Projektes erfolgt durch die Regiestelle LOS.4
Das Programm „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ besteht auf Bundesebene
aus zwei Schwerpunkten:
Das
wäre
zum
einen
„Lokales
Kapital
in
Hochwassergebieten“
(Augusthochwasser 2002) und zum anderen „Lokales Kapital in der Sozialen
Stadt“. Um diese beiden Projekte durchführen zu können, wurden insgesamt etwa
3
http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/kinder-und-jugend,did=5964.html
Bundesministerium für Familie ,Senioren, Frauen und Jugend: Entwicklung und Chancen junger
Menschen in sozialen Brennpunkten (E&C), 2000
4
5
75 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds bis zum Jahr 2006
bereitgestellt.
Mit diesen Geldern können momentan in 176 ausgewählten Fördergebieten des
Programmteils „Lokales Kapital in der Sozialen Stadt“ circa 6.000 Mikroprojekte
umgesetzt werden. Doch dabei soll es nicht bleiben. Im Sommer diesen Jahres hat
das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu einem
Konzeptwettbewerb aufgerufen, in dessen Ergebnis ab November 2004 noch
einmal circa 100 zusätzliche Gebiete in das Programm LOS aufgenommen
werden können.
Der Programmteil „Lokales Kapital in Hochwassergebieten“ ist bereits
abgeschlossen. Der Bund unterstützte die betroffenen Kommunen und Landkreise
mit über 4 Millionen Euro. Dadurch konnten in 60 Fördergebieten 495
Mikroprojekte umgesetzt werden.
2.2 Ziele des Projektes
Folgende drei Projekttypen wurden für das Programm LOS aus den
entsprechenden Oberzielen abgeleitet:
1. Unterstützung einzelner Aktionen zur Förderung der beruflichen Eingliederung,
darunter z.B.:
- berufliche Qualifizierung durch Projekte
- zur lokalen Wohnumfeldverbesserung,
- für gemeindenahe Dienstleistung,
- im Bereich lokaler Kultur,
- im Bereich Naherholung/ Tourismus;
- zur Sanierung und/ oder Pflege der lokalen Umwelt
- Integrationsprojekte für besonders benachteiligte Zielgruppen;
- gezielte Maßnahmen gegen den Schulabbruch benachteiligter Jugendlicher
- spezielle Maßnahmen zur Förderung von Toleranz und Demokratie.
6
2. Unterstützung von Organisationen und Netzen, die sich für benachteiligte
Menschen am Arbeitsmarkt einsetzen, darunter z.B.:
- Unterstützung von Aktivitäten lokaler Vereine,
- Unterstützung der Gründung bzw. Festigung lokaler Netzwerke,
- Maßnahmen zur Gründung und Festigung sowie Professionalisierung
von Selbsthilfeorganisationen benachteiligter Menschen,
- Förderung des Zusammenschlusses von Langzeitarbeitslosen,
- betriebswirtschaftliche Weiterbildung für lokale Kleinstinitiativen,
- Unterstützung von Organisationen und Netzwerken zur Förderung von
Toleranz und Demokratie;
3. Unterstützung bei der Existenzgründung und bei der Gründung von
sozialen Betrieben, darunter z.B.:
- Beratung bei der Existenzgründung;
- Existenzgründungshilfen für benachteiligte Personen in geringer Höhe
- Starthilfe für soziale Betriebe und Selbsthilfeeinrichtungen;
- Unterstützung von Existenzgründungen/ sozialen Betrieben, die den
Gedanken der Toleranz und Demokratie fördern.
In der Umsetzung der genannten Förderschwerpunkte sollen besonders solche
Initiativen gefördert werden, die sich
- der Integration von Immigrant(inn)en auf dem Arbeitsmarkt,
- der Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus,
- der Integration benachteiligter Jugendlicher,
- der Förderung des Ehrenamtes,
- Frauenprojekten,
- sowie älteren Arbeitnehmer(inne)n
widmen.5
5
http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/kinder-und-jugend,did=5964.html
7
3. Der Rahmen des LOS- Projektes in Kornwestheim
3.1 Beteiligte Personen
3.1.1 Diplom-Psychologin Regina Lessenthin
Tätigkeitsschwerpunkte
der
Diplom-Psychologin
Regina
Lessenthin
aus
Benningen sind zum einen ihre ambulante psychologisch- psychotherapeutische
Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie die psychologische
Beratung von Betrieben und Unternehmen. Außerdem ist sie als Sachverständige
unter anderem bei Sorgerechtsentscheidungen und Glaubwürdigkeitsgutachten
tätig oder wirkt an der Hochschulausbildung an der Fachhochschule für
öffentliche Verwaltung mit.
Ihre Themenschwerpunkte sind unter anderem das Stressbewältigungstraining,
Training
sozialer
Kompetenzen,
Schmerzbewältigung,
Angstbewältigung,
Traumatabehandlung, Verkehrspsychologie, Mobbing und sexuelle Belästigung
am Arbeitsplatz, Prävention am Bildschirmarbeitsplatz, Psychotherapien und
Umweltschutz sowie Psychologisches Bewerbertraining.
Therapieerfolge feierte die Fachfrau durch tiergeschützte Psychotherapie mit
Katzen. Dies bedeutet, dass Frau Lessenthin ihre neun Katzen, die in den
Praxisräumen der Psychotherapeutin aus und ein gehen, in irgendeiner Weise in
den therapeutischen Prozess einbezieht. In der Psychotherapie erleichtern Tiere
den Beginn der Behandlung, dienen als Katalysatoren und fördern das
Wohlbefinden. Wie sie persönlich zu dem LOS- Projekt kam, wird später im
Interview verdeutlicht.
8
3.1.2 Die Klasse
Insgesamt nahmen zwölf Schüler der Uhlandschule an dem Projekt teil. Wie die
telefonische Umfrage unter den Teilnehmern ergab, splittert sich die
Teilnehmerzahl in sechs Mädchen und sechs Jungen. Sieben der zwölf Schüler,
somit circa 58 %, gehören der deutschen Staatsangehörigkeit an, fünf Schüler der
türkischen. Insgesamt gaben neun Schüler an türkische Vorfahren zu haben, dies
entspricht
75 % der Teilnehmer. Kann man bei diesen 75 % von jungen
Menschen
mit
sozialen
Benachteiligungen
sprechen?
Im
„Frankfurter
Kommentar“ zum KJHG heißt es dazu: „Junge Menschen mit sozialen
Benachteiligungen sind solche mit defizitärer Sozialisation in den Bereichen
Familie, Schule, Ausbildung, Berufsleben und sonstiger Umwelt. Soziale
Benachteiligungen werden immer dann vorliegen, wenn die altersgemäße
gesellschaftliche Integration nicht wenigstens durchschnittlich gelungen ist,
insbesondere
bei
Haupt-
und
Sonderschülern,
Absolventen
des
Berufsvorbereitungsjahrs, Abbrechern von Maßnahmen der Arbeitsverwaltung,
Ausbildungsabbrechern,
gesundheitlichen
Langzeitarbeitslosen,
Einschränkungen,
jungen
ausländischen
jungen
Menschen
Menschen
mit
mit
Sprachproblemen (...)“( Münder 1997, S.170, RdZiffer 10 zu § 13 KJHG).6
Wie die Videoaufnahmen des Unterrichts beweisen, haben alle ausländischen
Jugendliche sprachliche Probleme und gehören somit zu dem Personenkreis der
sozial Benachteiligten. Wie der Kommentar zeigt, gehören auch die restlichen 25
% der Klasse aufgrund ihrer schlechten Berufschancen mit einem Hauptschulabschluss zu den Benachteiligten.
Die Altersspanne der Teilnehmer reicht von 14 Jahren bis zu 17 Jahren.
6
Schierholz, H in: Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit – Zur Ausbildungs- und
Berufsintegration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen, edition.jab Verlag 2002,
S.12-15
9
14 Jahre
15 Jahre
17 Jahre
8%
16 Jahre
8%
58%
25%
Abbildung 1: Alter der Teilnehmer
Sieben Schüler haben bereits das 16. Lebensjahr vollendet und weisen mit 58 %
den Hauptanteil auf. Man spricht dabei vom so genannten Modalwert. Das
Durchschnittsalter ist 16 Jahre (Mittelwert).
3.2 Uhlandschule Kornwestheim
Die Kreisstadt Kornwestheim im Landkreis Ludwigsburg ist Schulträger für
insgesamt sieben Schulen, dabei ist die Uhlandschule die einzige Hauptschule im
Stadtgebiet. Die Uhlandschule ist eine Grund-, Haupt- und Werkrealschule; hinzu
kommt eine Vorbereitungsklasse für ausländische Kinder.
Um ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag besser wahrnehmen zu können, wird
die Jugendsozialarbeit an der Uhlandschule seit dem Jahr 2000 gefördert.
Schwerpunkte der Jugendarbeit sind hierbei freizeitorientierte Angebote für
Schüler, Projektarbeiten mit Schülergruppen oder Klassen, Beratungsarbeiten
(Schüler, Lehrer, Eltern) und die Kooperation mit der Schule und dem
Gemeindewesen.
Schulsozialarbeit oder Jugendsozialarbeit an Schulen ist der Einsatz von
Fachkräften der Sozialarbeit an Schulen und richtet sich zum Beispiel an Schüler
bei schulischem Stress und/ oder schwierigen Lebenslagen.7 Aufgrund des hohen
7
http://www.kornwestheim.de/kwhweb/kwhwg.nsf
10
Ausländeranteils an der Schule und der schlechten Ausbildungschancen, kann
man ganz klar sagen, dass es sich hierbei um sozial benachteiligte Jugendliche
handelt.
3.3 Videoaufzeichnungen
Während allen Veranstaltungstagen wurden Videoaufnahmen durchgeführt und
Bilder mit der Digitalkamera gemacht, welche durch die Jugendlichen selbst
aufgenommen wurden. Sowohl die Videokamera als auch die Digitalkamera
wurden von Frau Lessenthin bereitgestellt. Viele Menschen haben Vorbehalte und
Ängste gegenüber Videoaufzeichnungen. Ganz besonders trifft dies in der Regel
auf Jugendliche zu, die im besonderen Umfang auf ihre äußere Erscheinung fixiert
sind. Deshalb ist hier die Kursleiterin besonders gefragt, behutsam und dennoch
bestimmt die jungen Menschen an das Arbeiten mit der Videokamera zu
gewöhnen. Es ist so gut wie unmöglich ein besseres Feedback über Verhalten zu
gewinnen, wie die objektive audiovisuelle Rückmeldung durch das Videogerät.
Um Ängste abzubauen und die Motivation zu steigern empfiehlt es sich, dass die
Jugendlichen eigene kleine Filme drehen, um sich mit der Kamera vertraut zu
machen.8 Das einfachste Mittel ist das Angebot, dass die Teenies im Training
abwechselnd die Videokamera führen können, auch wenn dabei oft nicht das
gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Beim LOS- Projekt wurde dies umgesetzt. Die Schüler kümmerten sich
abwechselnd um die Kamera und filmten verschiedene Szenen des Unterrichts.
Dadurch sollen andere Blickwinkel deutlich werden, so dass nicht immer der
ganze Mensch gesehen wird, sondern mal nur die Füße, mal nur die Hände und
dann wieder alles im Gesamtporträt. Das schärft die Wahrnehmung für sich selbst
und andere mit dem Ziel sich und andere genauer zu betrachten und zu
analysieren. Dabei wurde vor allem auf die persönliche Präsenz geachtet bei der
Körperhaltung, Mimik, Gestik, Artikulation und dem Umgang mit anderen
Mitschülern in verschiedenen Rollenspielen. Auf die einzelnen Übungen wird an
8
Jugert: Soziale Kompetenz für Jugendliche S.49
11
jedem Tag des Kommunikationstrainings separat eingegangen. So können die
Jugendlichen sich einmal selbst sehen und hören und können somit die Wirkung
auf andere Personen besser beurteilen. Dadurch haben die Schüler eine bessere
Lern- und Veränderungskontrolle, weil sie so die Möglichkeit haben ihr erstes
Video mit dem nächsten zu vergleichen. Durch die Aufnahmen konnten sie aktiv
in das Geschehen eingreifen und gerade diese Abwechslung kam bei den
Jugendlichen sehr gut an.
4. Ablauf des Kommunikationstrainings
Sinn und Zweck des Kommunikationstrainings ist es, den Jugendlichen
klarzumachen, wie Kommunikation überhaupt stattfindet. Dies geschieht in der
Regel nicht nur allein durch Worte, sondern auch durch Körpersprache. Darunter
versteht man die Mimik, Gestik und Haltung eines Menschen. Ein weiteres Ziel
besteht darin, den eigenen Kommunikationsstil zu reflektieren. Denn ohne den
richtigen Umgang mit der Kommunikation können Wünsche, Interessen und
Gefühle nicht angemessen geäußert werden, was zu Isolation führen kann. Es soll
vermittelt werden, dass Menschen unterschiedlich bewerten, wahrnehmen, denken
und sich auf verschiedenste Weise mitteilen. Die Jugendlichen sollen erkennen
und lernen, dass Missverständnisse und Irrtümer vermieden werden können durch
den Austausch von klaren und ausreichenden Informationen. Schließlich ist es
mittlerweile das A und O in einem Beruf mit anderen zu kommunizieren und
somit effektiv arbeiten zu können.9
Das Kommunikationstraining ist im engeren Sinne eine Art Beziehungstraining.
Darin liegt die eigentliche Herausforderung für den Trainer und die Teilnehmer.
Es besteht ein riesiger Zusammenhang zwischen Kommunikationstraining und
Persönlichkeitsentwicklung, denn die Persönlichkeit entwickelt sich in und durch
9
Jugert: Soziale Kompetenz für Jugendliche S.62
12
Beziehungen. Hierbei kann man auch den Philosophen Martin Buber nennen, der
zu Recht behauptet: „Der Mensch wird am Du zum Ich“.10 Das Aufgeben von
Beziehungen, die Verdünnung, Distanzierung oder Isolierung von Beziehungen
führt zur Stagnation der Persönlichkeitsentwicklung, manchmal sogar zur
Regression. Die bewusste Wahrnehmung und Steuerung dessen, was immer schon
geschieht, das Sein- in- Beziehung- zu..., ist das Ziel des Kommunikationstrainings und zugleich die wesensmäßige Unterstützung bei der Entwicklung der
Persönlichkeit.
Dabei muss auf jeden Fall das so genannte T-A-L-K Modell („4-Ohren-Modell“)
von Friedemann Schulz von Thun erwähnt werden. Dieses Modell zeigt vier
Fragen auf, die sich jeder Kommunikationspartner im Gespräch stellen sollte:
•
Tatsache (Sachlicher Aspekt der Aussage): Was ist der sachliche Inhalt der
Aussage? Um was geht es? (Sachohr) (worüber ich informiere)
•
Ausdruck der Person/ des Senders – Selbstmitteilung: Was könnte der Sender
über sich ausdrücken? (Selbstoffenbarungsohr) (was ich von mir zu erkennen
gebe)
•
Lenkung/ Appell des Senders: Was könnte der Sender mit der Aussage
bezwecken? (Appellohr) (was ich bei dir erreichen möchte)
•
Kontakt/ Beziehung: Welche Beziehung kommt in der Aussage möglicherweise zum Ausdruck? (Beziehungsohr) (was ich von dir halte und wie ich zu
dir stehe)11
10
Krähe, H./ Koeppe, K. in: Voß, Bärbel: Kommunikations- und Verhaltenstrainings, Göttingen
1995 und 1996, S.126-134
11
Schulz von Thun, Friedemann in: Miteinander reden 2: Stile, Werte und
Persönlichkeitsentwicklung, 1989, S. 19 - 27
13
Abbildung 2: Schulz von Thun - Modell
Im Verlauf der Diplomarbeit wird auf das Modell noch einmal näher eingegangen
(siehe 3.3.1).
4.1 Erster Teil am 21.04.2004
Zu Beginn der Unterrichteinheit Kommunikationstraining werden von Frau
Lessenthin zunächst die drei Einheiten des LOS- Projektes an der Uhlandschule
vorgestellt. Somit sollen die Jugendlichen einen Art „Fahrplan“ bekommen, um so
den Stand des Projektes besser verfolgen zu können. Im Verlauf der Arbeit wird
auf die wesentlichen Unterrichtspunkte eingegangen.
4.1.1 Die Wollknäuel- Übung
Damit sich die Teilnehmer aufwärmen und einander kennen lernen wird die
Wollknäuel- Übung durchgeführt.
Die Trainingsleiterin nimmt ein herkömmliches Wollknäuel in die Hand, stellt
sich selbst kurz vor und wirft dieses Knäuel einem Teilnehmer zu, hält aber das
Ende fest. Dieser ist nun an der Reihe sich vorzustellen (Name, Alter, Klasse,
14
Hobbys). Danach wirft dieser das Wollknäuel an den nächsten Teilnehmer und
hält ebenfalls sein Ende fest.
Über die Zeit entsteht ein Netz mit Wollfäden, das den Teilnehmern die
Vernetzung innerhalb der Gruppe über die Kurszeit erklären soll.
Nunmehr muss jeder Teilnehmer das Wollknäuel wieder an denjenigen
zurückwerfen, von dem er es erhalten hat. Dabei soll er die Informationen aus der
Vorstellung dieser Person, die er noch weiß, wiederholen, was er nicht mehr weiß,
erfragen.
Daher wird sowohl der Kontakt untereinander hergestellt und die Teilnehmer
lernen bereits erste Schritte im Bereich der Kommunikation.
Abbildung 3: Die Wollknäuelübung
15
4.1.2 Gruppenregeln
Um dem Unterricht eine Struktur zu geben, werden von Frau Lessenthin
Gruppenregeln aufgestellt, die jeder Teilnehmer zu befolgen hat. Die Regeln
sehen wie folgt aus:
1. Pünktlich sein
2. Tolerant sein
3. Den anderen ausreden lassen
4. Es kann immer nur einer reden
5. „Petzen gilt nicht“
6. Zuhören und mitmachen
Sinn und Zweck der Aufstellung von Verhaltensregeln ist es, angemessene und
prosoziale Verhaltensweisen aufzubauen, welche vorher entwickelt und
vorgegeben werden und während des Kurses auch ständig kontrolliert werden
müssen.
Es wird abgesprochen welches Verhalten innerhalb der Gruppe angemessen ist.
Schließlich stellen eben diese Regeln eine Grundbedingung für ein einigermaßen
konfliktfreies Miteinander dar und sind hilfreich beim Lösen von auftretenden
Konflikten.
Ein weiterer positiver Aspekt solcher Regeln ist, dass eine Gruppe, die an einem
gemeinsamen Ziel arbeitet, es leichter hat, dieses zu erreichen, wenn sich alle
Beteiligte an die Vereinbarungen halten. Damit die aufgestellten Regeln auch von
allen Gruppenmitgliedern akzeptiert werden, ist es wichtig, dass sich darin auch
die Bedürfnisse aller Teilnehmer widerspiegeln.
Regeln können entweder vorgegeben werden oder gemeinsam mit den
Jugendlichen erarbeitet werden. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die
Regeln besser akzeptiert werden, wenn alle an der Entwicklung teilnehmen
können. Dies schafft das Gefühl der Zugehörigkeit und der Eigenverantwortung
und kann zum besseren Einhalten der Regeln führen. Doch auch vorgegebene
Regeln, wie in diesem Fall, können vertreten werden, da klar vorgegebene Regeln
für die Autorität des Gruppenleiters sprechen. Außerdem nehmen die
16
Jugendlichen freiwillig an diesem Kurs teil und erzielen für sich das bestmögliche
Resultat, wenn sie sich an die vorgegebenen Regeln halten. Im Endeffekt kommt
es darauf an, dass die Jugendlichen den Umgang mit Verhaltenregeln lernen, denn
dadurch wird die Selbststeuerung und Selbstkontrolle gefördert. Das Erleben,
Verhalten willentlich lenken zu können, lässt zunehmend das Gefühl von
Selbstwirksamkeit entstehen, eines der wichtigsten Bausteine zur Entwicklung
sozialer Kompetenz.
Frau Lessenthin orientiert sich bei der Vorgabe der Gruppenregeln an
Verhaltensweisen der Gruppe, die eventuell das Arbeiten erschweren könnten.
Dazu gehört zum z.B. wiederholtes Zuspätkommen von Teilnehmern, Passivität
und Intoleranz.
Die Regeln sind deutlich und verständlich formuliert, wirken zwar bestimmend,
aber im positiven Sinne. Somit werden Jugendliche auf entspannte Art und Weise
an
den
Ernst
der
Lage
herangeführt
und
können
sich
durch
den
Alltagssprachgebrauch auch eher mit den Regeln identifizieren.12
4.1.3 Was weiß ich über Kommunikation?
Die Jugendlichen werden zu Beginn des Projektteils Kommunikationstraining
gefragt, was sie für sie bei der Kommunikation wichtig sei. Dabei ist es ihnen
natürlich gestattet mehrere Antworten zu geben.
Dabei ergaben sich folgende Antworten:
12
Jugert: Soziale Kompetenz für Jugendliche S.50-51
17
Anzahl gleicher Antworten
7
Deutlische
Aussprache
6
5
Höflich sein
4
3
2
Partner in die
Augen schauen
Langsam reden
Nicht stottern
Überzeugend
reden
1
Freundlich sein
Zuhören
0
Abbildung 4: Was ist bei der Kommunikation wichtig?
Wie die Befragung zeigt, ist für die Schüler vor allem die deutliche Aussprache
wichtig um angemessen kommunizieren zu können, doch auch Höflichkeit und
der Blickkontakt dürfen dabei nicht fehlen. Überzeugend reden wurde dabei nur
einmal genannt, was aber im Laufe des Unterrichtes noch mehr an Bedeutung
gewinnen wird. Denn was bringt schon ein freundliches Auftreten beim
Vorstellungsgespräch ohne die nötige Überzeugungskraft? Gerade diese ist
wichtig um auf sich aufmerksam zu machen.
4.1.4 Der M.B.T.I- Test
Im Laufe der Geschichte haben die Menschen eine enorme Vielfalt kluger
Methoden entwickelt, um sich selbst und andere zu erforschen.
Eine von vielen Möglichkeiten ist der M.B.T.I. Auf der Grundlage von C.G. Jungs
psychologischen
Typen
bietet
der
Myers-Briggs
TypenIndikator
ein
Persönlichkeitsinventar, das in den Bereichen Selbst-Erkenntnis, Pädagogik,
Karriereplanung, Schulung von Führungskräften, Beratung, Seelsorge und
Organisationsmanagement mittlerweile sehr beliebt geworden ist. Der MBTI hilft
Menschen sich selbst besser kennen zu lernen und zu verstehen, Teamgeist zu
18
fördern, die persönliche Kommunikation zu verbessern und zu einer persönlichen
Spiritualität zu gelangen.13
Der originale Fragebogen besteht aus 90 Punkten bei denen es jeweils zwei
Antwortmöglichkeiten gibt. Anhand der Antworten wird der bestimmte Typ
zugeordnet. Dabei handelt es sich um vier bipolare Skalen:
•
E:
Extraversion
(Außenorientierung)
vs.
I:
Introversion
(Innenorientierung)
•
S: Sensing (Sinnliches Wahrnehmen) vs. N: Intuition ( intuitives
Wahrnehmen)
•
T: Thinking (Analytisches Beaurteilen) vs. F: Feeling (Gefühlsmäßiges
Beurteilen)
•
J: Judging (Beurteilung) vs. P: Perceiving (Wahrnehmung)14
Die Kombination dieser einzelnen Skalen lässt 16 verschiedene Persönlichkeitstypen entstehen. Je nach Präferenz der einen oder der anderen Skala sind
spezifische dynamische Beziehungen festzustellen, anhand derer sich der
jeweilige Persönlichkeitstyp bestimmen lässt. Jede so genannte Typenformel
besteht aus der Aneinanderreihung der vier Präferenzen (z.B. ENTJ:
Außenorientierte, analytische Beurteilung mit intuitiver Wahrnehmung).
In dem gleichen Raster entstehen die weiteren 15 möglichen Typen.
Auch Frau Lessenthin hat diesen Test bei ihren Teilnehmern durchgeführt. Dabei
wurde eine gekürzte Fassung des Tests genommen. Mit diesem konnten
Vermutungen über den eigenen Typ überprüft werden (siehe Anlage). Mit 35
Fragen (anstatt 90 Fragen) kann kein statistisch gesichertes Ergebnis erzielt
werden, wie mit dem wesentlich umfangreicheren Original- MBTI- Fragebogen,
aber es erlaubt den Jugendlichen erste Blicke in den MBTI- Spiegel zu werfen.
Man sollte in diesem Zusammenhang jedoch erwähnen, dass ein ausführlicher
Test der Zeitrahmen wohl gesprengt hätte.
13
Bents, R./ Blank, R. in: M.B.T.I – Eine dynamische Persönlichkeitstypologie, München 1992,
S. 14 ( im folgenden zitiert als: „Bents/Blank: M.B.T.I“)
14
http://www.testraum.ch/Serie%202/MBTI.htm
19
Zur Auswertung lässt sich folgendes sagen: Die Fragen 1, 8, 15, 22 und 29
bestimmen, ob man ein E- oder I- Typ ist. Die Fragen 2, 3, 9, 10, 16, 17, 23, 24,
30, 31 geben Auskunft über die Zugehörigkeit zu S oder N, die Fragen 4, 5, 11,
12, 18, 19, 25, 26, 32, 33 zu T oder F und die Fragen 6, 7, 13, 14, 20, 21, 27, 28,
34, 35 zu J oder P. Dabei werden jeweils alle Antworten, die mit (a) und (b)
beantwortet wurden zusammengezählt und dem jeweiligen Typ zugeordnet (siehe
Anhang).
Der Test wurde an zwei Tagen durchgeführt, nämlich am ersten und dritten Tag
des Kommunikationstrainings. Dies soll den Teilnehmern zeigen, ob sie sich
während des Kurses weiterentwickelt haben und in welchem Umfang. Die Fragen
wurden nicht ausgeteilt, sondern vorgelesen, damit die Jugendlichen spontaner
entscheiden. Den Jugendlichen wurden im Unterricht, am 2. Unterrichtstag,
Materialien zu den einzelnen Typen des MBTI- Tests ausgehändigt, anhand denen
sie erkennen können, was typische Merkmale an ihnen selbst und innerhalb der
Gruppe sind. Somit haben sie es einfacher sich selbst kennen zu lernen. Dabei
handelt sich u.a. um Karikaturen, die es auch jungen Menschen erlaubt zu
verstehen, welcher Typ sie sind und wo die Unterschiede zu dem jeweils anderen
Typ liegen. Des Weiteren wurden Unterlagen ausgeteilt über bestimmte
Merkmale, Grundhaltungen und -funktionen und Verhalten bei der Teamarbeit.
Auf diese wird nicht gesondert in der Arbeit eingegangen.
4.1.5 Test zur Bestimmung der Kommunikationsstruktur
Dieser Fragebogen ist primär eine Übung, mit deren Hilfe die Jugendlichen
bestimmte Aspekte ihrer Persönlichkeit in Bezug auf Kommunikationsfähigkeit
genauer erfahren können. Damit soll eine gute Basis für folgende Übungen
geschafft werden, mit denen die Erfahrungen aus dem Test thematisiert werden
sollen. Der Fragebogen ist ein Instrument, um den Teilnehmern und der Leiterin
eine
vage
Einschätzung
darüber
zu
ermöglichen,
wie
weit
Ihre
Kommunikationsfähigkeit entwickelt ist. Er soll keineswegs näher die Psyche der
Jugendlichen zum Vorschein bringen, sondern einen Anhalt zur sinnvollen
20
Bewertung von kommunikativer Kompetenz bieten. Grundsätzlich geht es in dem
Fragebogen erst einmal um die Wahrnehmung und Artikulation des eigenen
Kommunikationsverhaltens. Die Teilnehmer sollen bei dieser Übung an drei
grundlegenden
Bestimmungsfaktoren
für
ihr
kommunikatives
Verhalten
herangeführt werden. Zum einen sollen sie Defizite im Hinblick auf die eigene
kommunikative Kompetenz erkennen, zum anderen sollen ihnen die Ursachen
dieser Mängel bewusst und die Bedeutung von Kommunikation im Alltag
thematisiert werden.
Udo Kliebisch, der Autor des Fragebogens, ist der Meinung, dass Jugendliche ab
dem 12. Lebensjahr in einer Gruppe bis ca. 20 Personen in der Lage wären, diese
Fragen zu beantworten und auszuwerten. Dafür sollten jeweils 40 Minuten
gegeben werden.15 Diese Kriterien wurden während des Kommunikationstrainings
erfüllt. Nachdem also die Schüler 35 Fragen beantwortet haben, werden die
Ergebnisse anhand der Skala ihrer Selbsteinschätzung ins Auswertungsblatt
eingetragen. Bei der Skala handelt es sich um eine Zahlenreihe von -5 bis +5,
wobei -5 für „stimmt nicht“, 0 für „stimmt zum teil“ und +5 für „stimmt genau“
steht. Insgesamt stehen somit pro Frage elf Antworten zur Wahl. Nachdem die
Antworten in den Auswertungsbogen, welcher in der Anlage vorliegt, eingetragen
wurden, müssen nun die Kreuze von oben nach unten miteinander verbunden
werden.
Diese
Linie
gibt
nun
Auskunft
darüber,
wie
sehr
die
Kommunikationsfähigkeit ausgeprägt ist. Verläuft die Linie im rechten Teil des
Blattes, dann muss die Kommunikationsfähigkeit noch stark verbessert werden. Je
weiter links die Linie verläuft, desto besser ist die Kommunikationsfähigkeit
entwickelt.
Die Fragebögen und die Auswertungsbögen ließen sich sehr schlecht
interpretieren, wie Frau Lessenthin meint,
da einige Schüler ihre Kreuze
willkürlich gemacht hätten. Es lässt sich jedoch feststellen, dass aufgrund der
gegebenen Antworten die Kommunikationsfähigkeit durchwegs maximal die
Mitte der Skala erreicht, eher sogar schlechter. Dafür könnte es einige Gründe
geben. Wie bereits analysiert, haben fünf der zwölf Schüler die türkische
15
Kliebisch, Udo in: Kommunikation und Selbstsicherheit – Interaktionsspiele und Infos für
Jugendliche, Verlag an der Ruhr Iserlohn 1995, S.11-19
21
Staatsbürgerschaft und insgesamt neun dieser zwölf Jugendlichen türkische
Eltern. Gerade diese Jugendliche haben es kommunikativ sehr schwer, da sie
einerseits in der Schule deutsch sprechen müssen und andererseits zu Hause meist
mit ihren türkischen Eltern und Großeltern oder im Freundeskreis türkisch
sprechen. Somit ist die deutsche Sprache oft recht schlecht ausgeprägt. Wie Frau
Lessenthin berichtete, hatten auch viele Teilnehmer Probleme mit der deutschen
Schrift. Dies führt zu eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit. Somit gibt es
schon Probleme die eigentlich recht einfach gestellten Fragen, die jedoch nicht in
der Frageform gestellt sind, zu beantworten. Die einzelnen Punkte des
Fragebogens sind meist in Ich- Form geschrieben, denn schließlich soll der
Teilnehmer zeigen, wie er auf bestimmte Situationen reagiert. Darunter sind
Fragen, wie man z.B. mit Konflikten umgeht oder sich allgemein in Gesprächen,
ob mit einer Person oder mehreren Menschen, verhält. Die Jugendlichen sollen
sich nun in den nächsten Tagen einige Gedanken über ihre Antworten machen.
Dabei könnten folgende Fragen weiterhelfen:
•
Was habe ich beim Nachdenken über meine Antworten im Einzelnen über
mich erfahren?
•
Was habe ich bei der Bearbeitung über mein Kommunikationsverhalten
erfahren?
•
Welchen Stellenwert hat die Kommunikation im Alltag?
•
Welche Bedeutung hat die Kommunikation für mein Leben?
•
Welche Mängel an kommunikativer Kompetenz könnte ich haben?
•
Wie machen sich diese Mängel bemerkbar?
•
Welche Ursachen gibt es dafür?
•
Wie bin ich bisher mit meiner eingeschränkten Gesprächsfähigkeit
umgegangen?
•
Welche Möglichkeiten der Verbesserung könnte ich mir vorstellen?
•
Wie kann ich die Ergebnisse des Tests in Zukunft für das tägliche Leben
nutzen?16
16
Kliebisch, Udo in: Kommunikation und Selbstsicherheit – Interaktionsspiele und Infos für
Jugendliche, Verlag an der Ruhr Iserlohn 1995, S.11-19
22
Am dritten Tag des Trainings wird der Test wiederholt, um so Entwicklungen
festzustellen.
4.1.6 Videoübung- Teil 1
Am ersten Tag geht es unter anderem auch darum, dass die jungen Leute sich erst
einmal mit der Kamera anfreunden. Die Schüler werden gebeten vor der Klasse
stehend drei Dinge zu nennen, die sie gerne machen oder gut können und drei
Dinge, die sie nicht gerne machen oder nicht so gut können. Dabei kommt das
typische Klischee zum Vorschein. Die Jungen spielen am liebsten Fußball und die
Mädchen geben vor ein goldenes Händchen beim Kochen zu besitzen. Alle
wirken zunächst etwas nervös und können ihren Vortrag nicht schnell genug
hinter sich bringen. Diese Angst, wie sie auch bei Vorstellungsgesprächen
auftreten kann, soll durch diese Art von Übung genommen bzw. verringert
werden.
4.1.7 Film „KBW Frontiere“
Frau Lessenthin schaut nun mit ihrer Gruppe den Film „Frontiere“ an, welcher
1997 von der Filmakademie Baden-Württemberg produziert wurde.
Zum Inhalt lässt sich folgendes sagen:
Alles spielt sich in der heißen Wüste ab. Es ist ein strahlendblauer Himmel und es
ist keine Stadt oder Ähnliches in Sicht. Eine hellbraune Knetfigur, welche stark
einem Menschen ähnelt, läuft planlos durch die Wüste und trifft plötzlich auf eine
ockerfarbene Knetfigur. Beide bleiben plötzlich stehen und achten dabei nur auf
ihre Füße. Es fällt auf, dass beide weder Mund noch Nase besitzen. Jede der
Figuren zuckt auf einmal mit dem linken Fuß zurück. Die eine Figur schaut
daraufhin herauf und ist völlig erstaunt was gerade passiert. Sie stehen sich nun
gegenüber und ihre Ratlosigkeit ist nicht zu verleugnen.
23
Die eine Knetfigur reibt sich das Kinn und die andere den Kopf, wobei sich beide
durch Wut und Freude im Gesicht unterscheiden. Nachdem sich beide ein wenig
beschnuppert haben, macht die eine durch eindeutige Handzeichen klar, dass die
andere ihr Platz zu machen hat. Diese lässt sich jedoch nicht darauf ein. Das führt
dann letztendlich vom Schupsen bis hin zur Schlägerei, wobei keiner nachgibt.
Am Ende des Kampfes liegen beide am Boden. Doch damit ist nicht genug...
Nachdem eine der beiden Figuren einen Mauerstein findet, kommt sie auf die Idee
sich durch einen Mauerbau von der anderen abzugrenzen. Jedoch hätte sie nicht
damit gerechnet, dass die andere es prompt genauso macht. Blitzschnell entsteht
ein riesiges Labyrinth und beide wirken zunächst recht glücklich. Die Freude hält
jedoch nicht sehr lange an. Nach kurzem Ausruhen beginnt die hastige Suche
nach dem Gleichgesinnten, doch das Suchen bleibt in dem riesigen Labyrinth
erfolglos. Auch das nun einsetzende „Hallo“- Rufen bleibt ohne jeglichen Erfolg.
Der Film endet damit, dass beide Rücken an Rücken erschöpft zu Boden gehen,
einstig und allein getrennt durch die Mauer. Nun tritt die Nacht ein, beide sind
einsam und die Erdkugel erweist sich als riesiges Labyrinth. Ein letzter trauriger
„Hallo“- Ruf lässt den Film enden.
Was will dieser Film den Jugendlichen übermitteln?
Die Handlung führt zwei Menschen zusammen, zwei Fremde, die jedoch nicht auf
die Umgebung oder andere, sondern nur auf sich bzw. ihre Füße achten. Und
genau diese Füße sind ihr ganzer Horizont, von dem sie sich nicht abbringen
lassen. Bei dem plötzlichen Zusammentreffen fragen sich die Protagonisten, wer
wohl in ihren Horizont eindringt. Wie es sich herausstellt ein Fremder, welcher
durch eine andere Hautfarbe gekennzeichnet ist. Beide zucken mit dem linken
Fuß. Aber warum? Das Herz ist bekannterweise auf der linken Seite, welches
wiederum für Emotionen steht. Beide reagieren in dieser Situation emotional
ähnlich, nämlich in dem sie nichts sagen, da sie keinen Mund besitzen um diesen
einmal zu öffnen. Die Mundlosigkeit wiederum könnte dafür sprechen, dass die
Kommunikation an sprachlichen Mauern scheitert, da sie aus verschiedenen
Kulturen stammen. Die Mundlosigkeit könnte aber auch tiefer liegende Ursachen
haben, wie z. B. ein begrenztes Blickfeld. Jeder sieht stets nur sich selbst und
24
nimmt andere nicht wahr. Genau das kann zur Folge haben, dass die Fähigkeit
sich sprachlich mit anderen zu verständigen langsam aber sicher verloren geht.
Was bleibt ist nur die Mimik und Gestik als einziges Kontaktmittel. Würden beide
Hauptfiguren mehr über ihren Horizont herausblicken, könnten sie rechtzeitig
ausweichen, wie es auch täglich auf Straßen in aller Welt geschieht. Aber soweit
denken sie nicht. Ohne ihre Selbstbezogenheit oder auch Selbstverliebtheit würde
es wohl kaum zu einer Konfrontation gelangen. Bloß dafür müssten sie sich
miteinander auseinandersetzen, was keiner wirklich einsieht. Somit rückt ein
gemeinsamer Weg in weite Ferne. Einer ist verärgert, der andere versucht
zumindest ein wenig freundlich zu sein, was im Endeffekt zu keinem akzeptablen
Ziel führt. Dadurch entfacht sich die im Kreis drehende Diskussion bis zu dem
Punkt, an dem beide am Boden liegen. Da keiner der Beteiligten nachgeben
möchte, geriet alles aus dem Ufer- der Mauerbau beginnt, welcher wiederum die
herrschende Sprachlosigkeit verstärkt. Da auch der andere nicht über seinen
Schatten springen kann entsteht ein riesiges Labyrinth ohne irgendeinen Ausweg.
Eins haben beide gemeinsam, nämlich dass nun keiner von ihnen den Ausweg
findet. Der Kontrahent ist mittlerweile verschwunden und somit auch der Anlass.
Die nun eingetretene Trennung bringt nun jetzt die Einsamkeit mit sich, die
eigentlich keiner so richtig erleben möchte. Die riesige Mauer spricht eine
deutliche Sprache, da bringt auch Rufen nichts mehr. Woraus besteht eigentlich
die Mauer? Sie besteht aus mehreren Bausteinen, nämlich Intoleranz,
Selbstbezogenheit, Sturheit, Gefühlskälte und Sprachlosigkeit uns es würden sich
noch viele weitere Bausteine finden lassen.
Somit kann man als Fazit abschließend nennen, dass jeder einzelne Mensch
kritisch in sich hereinschauen sollte, um beim täglichen Umgang mit seinen
Mitmenschen ihre Rufe hören zu können, denn es liegt an jedem selbst, ob er den
Rufen nachgibt oder nicht. Würde jeder so denken wie die beiden Knetfiguren,
dann wäre die Welt ein einziges, riesiges Labyrinth aus unzähligen Mauern. Jeder
sollte Fremden die nötige Anerkennung, Zuneigung, Wir- Gefühl und Verständnis
für ein angenehmes Klima entgegenbringen.
25
4.1.8 Der Film „Das Ei“ von Loriot
Nun wird der Klasse ein echter Klassiker von Loriot vorgespielt, welcher danach
von den Schülern interpretiert werden soll. Ein Ehepaar sitzt morgens am
Frühstückstisch, eine typische Alltagssituation. Als der Mann sein Ei öffnet weißt
er, nach einer längeren Denkpause, seine Frau darauf hin, dass sein Ei hart sei und
nicht weich wie er es immer möge. Diese schweigt zunächst. Nachdem der
Ehemann sein Anliegen wiederholt, reagiert seine Ehefrau leicht gereizt, da sie
das Ei wie jeden Morgen viereinhalb Minuten gekocht habe und nichts dafür
könne, dass es so ist wie es ist. Nachdem der Gatte weiter nachbohrt woran es
liegen könnte, dass es mal hart und mal weich sei, fühlt sich die Gattin immer
mehr angegriffen („Ich bin doch kein Huhn“). Sie habe es nun mal im Gefühl
wann das Ei weich sein könnte, worauf der Ehemann offenkundig an ihrem
Gefühl zweifelt. Er macht ihr klar, dass er kein zufällig weiches Ei haben möchte,
sondern eines, das nach der Uhr viereinhalb Minuten gekocht habe. Später
reduziert er sich darauf, hauptsächlich ein weiches Ei haben zu wollen, egal wie
lange es an Kochzeit bräuchte. Worauf sie antwortet, dass Männer doch primitiv
seien. Der Sketch endet mit folgendem Satz des Mannes: „Ich bringe sie
um...morgen bringe ich sie um...“17
Wie könnte diese Szene nun interpretiert werden?
In dem Zeichentrick- Sketch wird bewusst auf Hintergrunddetails verzichtet. Es
wird sich bewusst auf das Gespräch des Ehepaars konzentriert. Dem Mann geht es
im Endeffekt nur darum, seiner Frau zu verdeutlichen, dass sein Ei nicht die
gewünschte Konsistenz aufweist. Die ist seiner Auffassung nach nur zu erreichen,
wenn das Ei eben viereinhalb Minuten gekocht wird. Die Intention der Frau ist es,
vom eigentlichen Thema abzulenken, beziehungsweise die Bedeutung des Eis
herunterzuspielen. Als sie merkt, dass sie seine Argumente nicht entkräften kann,
macht sie ihm ihrerseits abgeleitete Vorwürfe um vom Geschehen abzulenken.
Selbst zum Abschluss des Sketches wird deutlich, dass das Gespräch in der
geführten Form keinesfalls zur Verständigung beigetragen, sondern das genaue
17
Loriot in: Loriot` s dramatische Werke, Zürich 1981.
26
Gegenteil
bewirkt
hat.
Beide
Ehepartner
agieren
nicht
gerade
verständigungsorientiert und haben obendrein ihrer Verärgerung über den jeweils
anderen so deutlich Ausdruck verliehen, dass eine Verständigung auch zu einem
späteren Zeitpunkt nicht wirklich zu erwarten ist. Der Grund für das ganze Chaos
sind nicht etwa die unterschiedlichen Positionen, sondern eher die mangelnde
kommunikative Kompetenz auf beiden Seiten. Der Mann versucht auf Teufel
komm raus seine männliche Logik durchzusetzen, mit der auch vielleicht seiner
Frau überlegen ist, aber er findet einfach nicht den Punkt zu der gewünschten
Verständigung zurückzukehren. Die Frau hat sich einfach gekränkt gefühlt, als ihr
Mann an ihren Gefühlen begonnen hat zu zweifeln. Frauen sind nun mal stark von
ihren Gefühlen geprägt. Aber auch die Frau hat Fehler gemacht, denn es ging ihr
zum Schluss nicht mehr darum ihren Mann zu beruhigen, sondern eher darum
über
ihn zu
triumphieren.
Die verständigungsorientierten Aspekte
der
Kommunikation bleiben daher leider auf der Strecke, denn unter diesen
Rahmenbedingungen kann natürlich kein kommunikatives Handeln gedeihen,
welches in erster Linie auf Verständigung tendiert.
Dieses Gespräch ist sehr gut auf die Alltagskommunikation übertragbar. Der von
der Logik geleitete Mann trifft auf die von Gefühlen geleitete Frau, was häufig zu
unterschiedlichen Argumentationsebenen zwischen den Geschlechtern führt.
Diese Ebene kann eben nur überwunden werden, wenn der Mann sich auch mal
auf die persönliche Ebene begibt und somit der Frau alles etwas leichter macht.18
Den Jugendlichen soll somit gezeigt werden, dass sie kommunikativ aufeinander
zugehen müssen, um so mögliche Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen.
Gerade Jugendliche in diesem Alter, der pubertären Phase, machen es dem
anderen Geschlecht nicht gerade einfach mit unüberlegten Kommentaren, die die
andere Person doch sehr kränken können.
18
Ehlert, U in: „ Das ist wohl mehr `ne Kommunikationsstörung“ – Die Darstellung von
Missverständnissen im Werk Loriots, Königstein 2004, S.216 - 226
27
4.2 Zweiter Teil am 28.04.2004
4.2.1 Das Blitzlicht
Am zweiten Unterrichtstag wird von der Gruppenleiterin das „Blitzlicht“
eingeführt. Die Schüler sollen sich zu bestimmten Fragestellungen möglichst
spontan äußern, ohne dass sie Kritik oder Widerspruch zu fürchten haben. Sie
sollen dadurch zu persönlichen Äußerungen ermutigt werden und auf diese Weise
anstehende Klärungsprozesse in der Klasse voranbringen und zugleich das freie
Sprechen üben.
Blitzlichter können an allen möglichen Stellen des Unterrichts angebracht werden,
da sie überall ihren Platz und Wert haben. Sie können z.B. dann angewandt
werden, wenn eine Besinnungspause angezeigt ist, irgendwelche Störungen
auftreten oder fachbezogenes Brainstorming geboten ist. „Blitzlicht“ bedeutet
hierbei, dass die Äußerungen der einzelnen Schüler kurz, präzise und persönlich
sein müssen. Die bedeutet im Endeffekt, dass jeder Schüler reihum Stellung zu
einer bestimmten Frage nimmt, wenn auch nur in ein oder zwei Sätzen, welche
vom Lehrer gestellt wird. Mögliche Fragen wären: „Was haben wir letzte Stunde
gemacht?“, „Was war wichtig?“, „Was haben wir gelernt?“. Die Schlange könnte
endlos fortgesetzt werden.19 Die Statements werden normalerweise in der „IchForm“ vorgetragen. Kommentare, Nachfragen oder sogar Kritik ist in dieser Phase
nicht erlaubt. Diskutiert wird somit erst nach dem Vortrag. Vom Leiter kann so
was nicht besonders vorbereitet werden. Er kann sich höchstens ein paar
Leitfragen notieren, die für den Gesprächsverlauf eventuell vom Vorteil sein
könnten. Es ist immer abhängig wie die Gespräche verlaufen. Es ist jedoch darauf
zu achten, dass eine Sitzordnung gewählt wird, bei der die Schüler Blickkontakt
halten können. Für den Gruppenleiter dient das Blitzlicht außerdem als
Möglichkeit, um das Ausdrücken von Gefühlen im Kreis der Schüler zu üben. Das
Feedback ist somit eine Art Rückmeldung zu Verhalten in einer besonderen Rolle
oder Situation. Dadurch können unerwünschte Verhaltensweisen analysiert und
19
Klippert, H. in: Kommunikationstraining –Übungsbausteine für den Unterricht II, Weinheim
und Basel 1998, S.93
28
durch konstruktive Verhaltensvorschläge korrigiert oder ersetzt werden. Vor
allem positives Feedback, wie ein Lob und anerkennende Worte oder vielleicht
auch nur Applaus, unterstützen und halten die Motivation zum Lernen aufrecht.
Durch Feedbackprozesse wird Selbst- und Fremdwahrnehmung geschult und
Unterschiede zwischen der Selbst- und Fremdwahrnehmung verdeutlicht. Die
Folge davon ist, dass die Person, die Feedback bekommt, lernt, sich genauer
einzuschätzen, denn man selbst hat es schwer sich einzuschätzen. Das können
Außenstehende viel besser. Nur wer es lernt subjektive Gefühle und Bedürfnisse
anderen zeigen, hat es leichter auch anerkannt und integriert zu werden. Damit
bei der Beobachtung der Person keine Konflikte oder Fehlinterpretationen
entstehen, muss sachlich beobachtet und nichts hinein interpretiert werden.20 Der
Empfänger lernt, dass Feedback als soziale Unterstützung und als Chance für
seine persönliche Weiterentwicklung zu betrachten. Das Verhalten bringt eine
Rückmeldung mit sich, die nicht als richtig oder falsch bezeichnet werden kann,
sondern davon abhängt, wie der FeedbackgeberIn die Situation subjektiv
wahrnimmt und interpretiert. Durch das Feedback dieser Person werden
gleichzeitig Informationen über sie herausgegeben, durch diese Einstellungen,
Sichtweisen und Meinungen deutlich werden.21
Somit lässt sich als Fazit sagen, dass ein Blitzlicht oder auch Feedback immer
hilfreich ist auf dem Weg sich selbst kennen zu lernen und zu verstehen und auf
jeden Fall in den Unterricht, wie bei Frau Lessenthin, mit eingebaut werden sollte.
Auch am 3. Tag wurde das Blitzlicht durchgeführt, darauf wird aber nicht
gesondert eingegangen.
4.2.2 Videoübung- Teil 2
Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Einführung des Blitzlichtes werden nun
auch gleich in die Tat umgesetzt. Jeder Schüler soll sich zu Beginn überlegen, was
sie in der letzten Stunde, vor einer Woche, gelernt haben. Dadurch möchte Frau
Lessenthin zum einen sehen, was von der letzten Woche hängen geblieben ist und
20
Jugert, G.: Soziale Kompetenz für Jugendliche, S.57 - 59
29
zum anderen Gesprächstechniken mit der Gruppe einstudieren. Diese Übung
findet im Interviewstil statt, das heißt, dass ein Schüler den anderen Schüler wie
in einem Fernsehinterview Fragen zur letzten Sitzung stellt. Dazu werden die
Schüler wie gewohnt wieder gefilmt und keiner darf dazwischen reden.
Anschließend werden einzelne Ausschnitte der Auftritte analysiert, einmal mit
und einmal ohne Ton. So soll genauer auf die Stimmlage, Körperhaltung, Mimik
und Gestik geachtet werden. Die Jugendlichen sollen lernen, dass Körpersprache
ein wichtiger Bestandteil menschlicher Kommunikation ist. Mit Hilfe von
praktischen Übungen wie dieser sollen die Schüler üben, Körpersprache als Mittel
zur positiven Selbstdarstellung bewusst und angemessen einzusetzen und
körpersprachliche Signale von anderen situationsangemessen zu interpretieren.
4.2.3 Auf dem Bauernhof- Sketch
Als nächstes bekommen die Schüler einen Sketch vorgelegt, anhand dessen sie
erarbeiten sollen wie in diesem Fall Missverständnisse entstehen und was besser
zu machen ist.
Ein Bauer ruft seinen Knecht zu sich. Dieser Knecht hat das Problem, dass er
ziemlich stark stottert. Er möchte dem Bauer klar machen, dass er beabsichtigt zu
kündigen. Daraufhin hakt der Bauer nach warum er denn aufhören wolle. Als
Grund nennt er, dass er sich jeden Tag um die Hühner kümmern müsse. Doch das
sei nicht das Problem, sondern der Haken sei, dass jeden Abend, wenn er die
Hühner zurück in den Stall schaffen möchte, eines der Hühner sich weigert den
Stall zu betreten. Jedes Mal mache er dann diesem lauthals klar, dass er es kaputt
hauen wolle, wenn es nicht in den Stall gehe. Daraufhin würden alle Hühner wird
den Stall verlassen.
Die Komik in dem Sketch besteht darin, dass der Knecht bei der Erklärung die
einfachsten Wörter durch sein Stottern nicht heraus bekommt und diese durch viel
schwerere Synonyme ersetzt, was ihm viel leichter fällt auszusprechen (aus
Hühner wird z.B. Geflügel).
21
Fengler, J. in: Feedback geben. Strategien und Übungen, Weinheim 1998, S.19 - 40
30
Doch wo entstehen jetzt hier Missverständnisse?
Dafür könnte es mehrere Gründe geben. Der Knecht tritt in dem Sketch etwas
dümmlich auf, dies könnte zur Folge haben, dass der Bauer die Bedeutung seiner
Mitteilung falsch auslegt, vielleicht sogar als Witz versteht. Dies spiegelt sich an
den kurzen Aussagen des Bauern wieder in der Form von: „Na und? Ach?!“ Aber
der größte Grund für Missverständnisse in diesem Fall liegt darin, dass der Knecht
so stark stottert. Dadurch fällt es ihm schwer Gefühle deutlich genug auszudrücken. Somit wiederum fällt es dem Bauer schwer die nonverbalen Signale
seines Auszubildenden zu erkennen. Nun ist die Frage wer hier falsch reagiert hat
und was derjenige besser machen könnte. Nun das größte Problem des Knechtes
ist sein Sprachdefizit, welches sich nicht von jetzt auf nachher abstellen lässt.
Wenn überhaupt kann er nur langsam daran arbeiten. Somit hat der Bauer dafür
gesorgt, dass es zu Missverständnissen kommt, da er genau weiß welches Problem
sein Knecht hat und dieses auch respektieren sollte. Vielleicht hat der Knecht
durch seine Stotterei Komplexe seine Probleme früh genug anzusprechen. Somit
kann man sagen, was für den Bauern und für die Allgemeinheit gilt, dass man
schwächeren oder benachteiligten Menschen ein wenig entgegen kommen sollte
um so Missverständnisse zu vermeiden. Wie man sieht ist das hier eigentlich ein
ganz lapidarer Fall, der aber einem so jungen Menschen ganz schön zu schaffen
machen kann.
Frau Lessenthin wollte damit bezwecken, dass die Schüler dadurch vielleicht
lernen, nicht mehr auf schwächere Schüler rumzuhacken, sondern normal mit
ihnen zu kommunizieren und ihre Gefühle ernst zu nehmen.
4.2.4 „Tasse oder Kännchen“- Sketch
Auch in diesem Sketch sind Missverständnisse das Hauptthema und die Schüler
haben erneut die Aufgabe diese herauszuarbeiten und Verbesserungsvorschläge zu
nennen.
Ein Mann geht in ein Restaurant und möchte dort eine Tasse Kaffee bestellen,
jedoch weißt ihn die Bedienung darauf hin, dass es nur Kännchen gebe. Der
31
Kunde ist mit dem Kännchen einverstanden, wenn es keine Tassen gäbe. Kurz
darauf kommt die Bedienung mit Kännchen und Tasse an um ihm den Kaffee zu
servieren. Der Mann ist nun ein wenig verwirrt, weil er ja dachte, es gäbe keine
Tassen, sondern nur Kännchen. Als der Mann das Spiel mit der Tasse und dem
Kännchen immer weiter spielt („Ich könnte auch zuhause 10 bis 12 Tassen
auftreiben, wenn Sie so wenig haben.“), reagiert die Frau zunehmend gereizter.
Zum Schluss wünscht der Mann, dass ihm die Bedienung die Tasse auffüllt und
das Kännchen einfach wieder mitnimmt, weil er schließlich nur eine Tasse wollte,
worauf sie antwortet: „Wir haben keine Tassen, mein Herr!“
Die Missverständnisse sind hier ganz offensichtig. Die Frau hat sich zu Beginn
falsch ausgedrückt, indem sie meinte, es gäbe nur Kännchen. Sie hätte sagen
sollen, dass sie in diesem Restaurant nur kännchenweise verkaufen. Somit wäre es
besser zu verstehen gewesen. Aber auch der Mann gibt sich nicht viel Mühe dabei
die Frau zu verstehen, er geht eben nach der Logik. Er denkt sich, wenn er aus
einer Tasse trinken kann, dann will er auch nur die Tasse und sonst nichts. Die
Bedienung wiederum tut sich dabei schwer die Sache aufzulösen und wird dann
durch die mangelnde Kommunikationsfähigkeit gereizt und fühlt sich provoziert.
Somit lässt sich folgendes sagen. Kommunikation ist ein vielschichtiger Prozess
der Verständigung. Er ist gekennzeichnet von den individuell unterschiedlichen
Interpretationen, Erwartungen und Erfahrungen der Gesprächspartner. Deshalb ist
das, was der Sprecher (die Bedienung) meint, nicht unbedingt das, was der Hörer
versteht (der Gast). Und genau deshalb entstehen Missverständnisse. Dabei
könnte man wieder das Sender– Empfänger– Modell von Schulz von Thun
heranziehen (s.o.).
Für eine erfolgreiche Kommunikation und damit auch ein Leben ohne
Missverständnisse ist es wichtig, die verbale und nonverbale Ebene in Einklang zu
bringen, das eigene Kommunikationsverhalten zu kennen und unterschiedliche
Kommunikationstechniken zu beherrschen. Dies fehlte im Fall der beiden
Protagonisten.
32
4.2.5
DAU- Sketch (Dümmster anzunehmender User)
Die Aufgabenstellung für die Jugendlichen ist die Gleiche wie in den beiden
Sketchen zuvor. Wieder handelt sich um eine Alltagssituation.
Ein Mann ruft bei einer Computer- Hotline an, da er mit seinem Computer nicht
zu Recht kommt. Er behauptet auf seiner Tastatur fehle eine Taste, nämlich die
„Enikei- Taste“. Bei dem Gespräch stellt sich aber heraus, dass auf dem Monitor
„any key“ steht, was bedeutet, dass er irgendeine Taste drücken solle. Da er auch
sonst mit dem Programm Probleme hat, versucht der Mitarbeiter der Hotline ihm
weiter zu helfen. Dieser wirft während des Gesprächs Wörter im Zusammenhang
mit dem Computer in den Raum wie „Fenster schließen“, „Schirm“, „erstmal raus
gehen“. Der Anrufer bezieht diese Begriffe auf sich und macht eben das, was man
zu ihm sagt, mal schließt er ein Zimmerfenster, öffnet seinen Regenschirm oder
geht hinaus in den Flur. Dies wird dem Hotline- Mitarbeiter langsam zu bunt,
woraufhin er meint, es wäre wohl am besten, wenn der Anrufer den Stecker aus
der Dose ziehen würde. Dieser macht das dann auch prompt und der Mensch von
der Hotline hat in dieser Zeit bereits aufgelegt. „Also, die in der Hotline haben
aber auch überhaupt keine Ahnung“, ist dann der abschließende Satz des
enttäuschten Anrufers.
Welche Missverständnisse verbergen sich nun dahinter?
Der Anrufer hatte einfach nicht den gleichen Wissenshorizont wie der Mitarbeiter
der Hotline, was ja auch nachvollziehbar ist. Für ihn ist das alles nur Fach- Latein
und sonst nichts, jedoch hat er sich bemüht die Anweisungen umzusetzen. Hier
kommt es zu Missverständnissen, weil der Kunde die Bedeutung der Mitteilung
des Mitarbeiters einfach falsch ausgelegt hat. Er hat über die Motive seines
Gegenübers spekuliert. Der Mitarbeiter wiederum hat seine Gefühle oder
Hilfestellung nicht deutlich genug ausgedrückt und hat die Auswirkungen seines
eigenen Verhaltens auf seinen Gesprächspartner nicht rechtzeitig überprüft. Auch
hier kann man sagen, dass das, was der Sprecher meint, nicht unbedingt das ist,
was der Hörer in diesem einen Moment versteht.
33
Um Missverständnisse, wie in diesem Fall, zu vermeiden, empfiehlt es sich vorher
ein besseres Bild von seinem Gegenüber zu machen um sich somit besser in ihn
herein versetzen zu können.
4.2.6 Berufsauswahl- CD
Den Jugendlichen wird im Laufe des Unterrichts die Berufswahl- CD ausgegeben,
welche von der Bundesanstalt für Arbeit zusammen mit dem Landesarbeitsamt
Baden- Württemberg veröffentlicht wurde. Auf dieser CD bekommen die Schüler
zum einen Auskunft über die Angebote der Berufsberatung, wie z.B. welches
Arbeitsamt für einen zuständig ist oder wie einem die Berufsberatung im Bezug
auf die Berufswahl helfen kann. Außerdem wird darüber informiert welche
Bildungs- und Ausbildungswege bei welchem Schulabschluss möglich sind. Auch
das wohl schwierigste Thema wird behandelt, nämlich wie man sich den richtigen
Beruf aussucht. Dabei handelt es sich um ein Selbsterkundungsprogramm, anhand
dessen Vorschläge für einen passenden Beruf gegeben werden. Letztenendes
werden noch Tipps und Hilfestellungen auf der CD angeboten, z. B. wie man sich
richtig bewirbt.
Damit stellt die CD eine gute Möglichkeit dar seinem Traumberuf oder
bestmöglich passenden Beruf ein wenig näher zu kommen. Gerade sozial
benachteiligten Schülern kann diese CD weiterhelfen, da diese es meist aufgrund
ihrer ausländischen Abstammung schwer haben, sich u. a. Tipps von den Eltern zu
holen, die oft selbst schlecht oder gar nicht deutsch sprechen können. Diese CD
sollte noch viel mehr publik gemacht werden an deutschen Schulen. Jugendliche
werden viel zu oft ins kalte Wasser geschmissen, wenn es darum geht, einen Job
oder eine Ausbildung zu finden bzw. sich für einen Ausbildungsberuf zu
entscheiden.
34
4.2.7 Der Film „Dinner for two“
Bei dem Film handelt es sich um einen kanadischen Animationsfilm, welcher
1996 vom Katholischen Filmwerk GmbH und der Matthias Film GmbH
herausgegeben wurde.
Schauplatz der Geschichte ist die Natur. Alle Tiere sind gerade mit dem
Verspeisen ihrer Beute beschäftigt. Ein Frosch versucht eine Fliege zu fangen,
doch schafft es nicht, weil er nicht hoch genug springen kann. Gleichzeitig sind
zwei Chamäleons auf Beutefang mit ihrer langen Zunge. Plötzlich betritt eine
riesige Fliege den Schauplatz. Der Frosch versucht vergeblich das Tier zu fangen.
Als die Fliege in die Nähe der Chamäleons gerät, saugen sich beide mit ihrer
Zunge an ihr fest, um sie zu fressen, aber keiner lässt nach. Andere greifbare
Beute wird ignoriert, da beide genau diese eine Fliege haben wollen. Der Streit
dauert an bis in die Nacht hinein. Alle anderen Tiere beobachten diesen Streit
genau. Durch ihr wildes Herumschlagen und Herumtreten gefährden sie andere
Tiere, u. a. mehrere kleine Küken, die aus dem Nest fallen. Der Ast auf dem sie
sitzen ist nun durch den Streit angebrochen und droht in die Tiefe zu stürzen.
Zwei im Wasser darunter liegende Krokodile warten mit ihren aufgesperrten
Mäulern auf die vielleicht gleich herunterstürzenden Chamäleons. Als der Ast
bricht müssen beide die Beute loslassen um sich noch irgendwie retten zu können.
Dabei streckt das eine Tier seinen Arm aus um den anderen vor dem Tod zu
bewahren. Somit überleben beide. Die erschöpfte Fliege, die den ganzen Kampf
miterlebt hatte, fällt erschöpft auf das Wasserrosenblatt des hungrigen Frosches.
Die Chamäleons müssen mit ansehen, wie der Frosch jetzt vielleicht die dicke
Fliege frisst. Doch kurz bevor der Frosch das Tier fressen will, entschließt er sich,
es mit den Chamäleons brüderlich zu teilen. Als nun alle drei zusammen am Tisch
sitzen und fressen, fliegt erneut eine Fliege über den Tisch, die allen schmecken
würde. Jedoch haben die Chamäleons dazugelernt und lassen dem Frosch den
Vortritt.
Dieser Film ist für die Schüler extrem lehrreich, denn mehrere Probleme werden
aufgezeigt und wiederum auch, wie man sie lösen kann. Hier bekommen die
Jugendlichen veranschaulicht, wie verschiedene Personen mit Konflikten
35
umgehen. Bei den Chamäleons ist es zunächst so, dass keiner nachgeben möchte
und damit den jeweils anderen und Außenstehende in Gefahr bringen. Als dann
die Zeichen schlecht stehen, besinnen sich beide auf ihre Freundschaft und retten
so ihr Leben. Der Frosch weiß genau, dass am Ende auch die Chamäleons die tote
Fliege wollen, doch um gar nicht erst Konflikte entstehen zu lassen, teilt er mit
ihnen die Beute. Dabei wird ein Beispiel der Konfliktlösung vorgestellt. Auch
Konflikte sind Teil der Kommunikation, verbal oder nonverbal. Wichtig für die
Schüler sollte es vor allem sein, Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen. Im
Endeffekt hat nämlich der Konflikt beiden Chamäleons nichts gebracht, denn
keiner von beiden konnte zunächst die Fliege erbeuten. Und falls doch mal
Konflikte auftreten, empfiehlt es sich diese friedlich zu lösen. Hätten die
Chamäleons Abmachungen getroffen, wäre es niemals soweit gekommen, die
Kommunikation fehlte somit schon zu Beginn.
Der Film ist im Großen und Ganzen leicht verständlich und sollte somit auch für
junge Schüler, wie in diesem Fall, interpretierbar sein, zumal ja noch eine
Besprechung dazu im Anschluss erfolgte, bei der noch Fragen geklärt wurden.
4.3 Dritter Teil am 05.05.2004
Wie bereits schon am 2. Tag des Kommunikationstrainings startet der Unterricht
mit dem Blitzlicht. Diese besitzt das gleiche Muster wie schon am Tag zuvor und
wird deshalb nicht mehr separat erwähnt. Das Gleiche gilt auch für die
Videoübung „Was haben wir beim letzten Mal gemacht bzw. gelernt?“. Wie
schon bei der letzten Sitzung werden Gesprächstechniken in Form von Interviews
geübt.
36
4.3.1 Kommunikationsmodell Schulz von Thun
Heute bekommen die Schüler das bereits am Anfang der Diplomarbeit erklärte
TALK- Modell vorgestellt. Anhand dieses Modells sollen sie die vier
wesentlichen Eigenschaften der Kommunikation kennenlernen. Zu Beginn meiner
Arbeit wurde der wesentliche Aufbau des Modells erläutert. Nun ist es an der Zeit
die einzelnen Punkte noch genauer zu erklären, wie es auch die Teilnehmer des
Kurses zeitlich erlebt haben. Was alles am Anfang ein wenig kompliziert aussah,
wird nun etwas anschaulicher dargestellt. Dem Modell wird so viel Bedeutung
zugesprochen, da es nicht nur für das private Miteinander wichtig ist, sondern
auch für den beruflichen Bereich, wo das Professionelle und das Menschliche
ständig miteinander verzahnt sind. Wenn ich als Mensch etwas von mir gebe, bin
ich auf vierfache Weise wirksam. Jede Botschaft die man von sich gibt enthält, ob
man nun will oder nicht, vier Botschaften gleichzeitig (siehe Abbildung):
Abbildung 5: 4 - Ohren - Modell
•
eine Sachinformation (worüber ich informiere) – blau
•
eine Selbstoffenbarung (was ich von mir zu erkennen gebe) – grün
•
einen Beziehungshinweis (was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe) –
gelb
•
einen Appell (was ich bei dir erreichen möchte) - rot
Schulz von Thun hat die vier Seiten als Quadrat dargestellt und dementsprechend
dem Sender „vier Schnäbel“ und dem Empfänger „vier Ohren“ zugeordnet. Wenn
das nun psychologisch betrachtet wird, kommt man zu dem Ergebnis, dass bei
jedem Gespräch mit anderen auf beiden Seiten vier Schnäbel und vier Ohren
37
beteiligt sind. Die Qualität des Gesprächs hängt dann im Endeffekt davon ab, wie
gut diese zusammen spielen.
Auf der Sachebene steht zuerst die Sachinformation im Vordergrund. Dabei geht
es um Daten, Fakten und Sachverhalte. In diesem Fall muss man zwischen drei
Kriterien unterscheiden. Dabei gilt zum einen das Wahrheitskriterium, wahr oder
unwahr (zutreffend/ nicht zutreffend), zum anderen das Kriterium der Relevanz
(sind die aufgeführten Sachverhalte für das anstehende Thema von Belang/ nicht
von Belang?) und zum Dritten erscheint das Kriterium der Hinlänglichkeit (sind
die angeführten Sachhinweise für das Thema ausreichend, oder muss vieles
andere auch bedacht sein?).
Für die Jugendlichen gilt also, dass sie den Sachverhalt klar und verständlich
vermitteln sollen, denn ihr Gesprächspartner achtet nun mal auf Daten, Fakten
und Sachverhalte und hat entsprechend der drei genannten Kriterien viele
Möglichkeiten einzuhaken.
Bei der Selbstoffenbarung gibt es ein klares Muster, nämlich jemand der etwas
von sich gibt, gibt auch etwas von s i c h. Jede Äußerung, die man von sich gibt,
enthält immer auch eine Selbstkundgabe, ob man das will oder nicht. Sie ist ein
Hinweis darauf, wie es einem geht, was das Herz spricht, wofür ich stehe und wie
ich meine Rolle auffasse. Dies kann entweder explizit („Ich- Botschaft) oder
implizit (= ohne ausdrücklichen Hinweis in einer Aussage mit enthalten)
geschehen. Dieser Umstand macht jede noch so kleine Nachricht zu einer kleinen
Kostprobe der Persönlichkeit, was dem Sender nicht nur in Prüfungen und in der
Begegnung mit Psychologen einige Besorgnis verursachen kann. (wie z.B. beim
„Idioten- Test). Der Empfänger nimmt dies mit dem Selbstkundgabeohr auf: Was
sagt mir das über den Anderen? Was ist der für einer? Wie ist der gestimmt?
Für die Jugendlichen bedeutet dies folgendes: Achtet immer darauf was ihr
erzählt!
Die Beziehungsseite ist ganz wichtig bei der Kommunikation, denn durch sie gibt
man sich zu erkennen, wenn man jemanden anspricht. Sie zeigt genau wie man zu
dem Gesprächspartner steht und was man von ihm hält- jedenfalls immer bezogen
auf den aktuellen Gesprächsstand. Dies zeigt man durch die Formulierung der
38
Sätze, den Tonfall und die Begleitmimik. In jeder Äußerung steckt somit auch ein
Beziehungshinweis, für welchen der Empfänger sehr oft ein sensibles (über)
empfindliches Beziehungsohr besitzt. Aufgrund dieses Ohres wird unterschieden:
„Wie fühle ich mich behandelt durch die Art, in der der andere mit mir spricht?
Was hält der andere von mir und wie steht er zu mir?“
.
Die Jugendlichen sollten sich somit merken, dass sich immer einen Kopf darüber
machen sollten was sie sagen und wie sie es sagen. Beides hat entscheidenden
Einfluss auf den Gesprächspartner.
Die vierte und damit letzte Seite im Quartett ist die Appellseite. Jemand der in
einem Gespräch das Wort ergreift und es an jemand richtet, will in der Regel auch
etwas damit bewirken, Einfluss nehmen, nämlich den Anderen nicht nur
erreichen, sondern auch etwas bei ihm erreichen. Entweder auf offene oder
verdeckte Art und Weise geht es auf dieser Ebene um Wünsche, Appelle,
Ratschläge, Handlungsanweisungen, Effekte usw. Das Appell- Ohr ist folglich
besonders empfangsbereit für die Frage: Was soll ich jetzt machen, denken oder
fühlen?22
Folglich sollen die Schüler begreifen, dass sie im Leben nur weiter kommen,
wenn sie sich einerseits etwas sagen lassen (z.B. Tipps, Ratschläge...) und
andererseits auch anderen erklären was ihnen nicht so passt oder was sie besser
machen würden, schließlich ist das Leben ein einziges Geben und Nehmen.
4.3.2 Fingerübung zur Konzentration
Die Fingerübung stellt eine Möglichkeit dar, um die Konzentrationsfähigkeit zu
steigern. Die Energetisierung der Hände wirkt sich auch auf unser Gehirn und
damit unsere geistigen Energien aus. Handübungen jeglicher Art führen zu
Konzentration und wecken die Lebendigkeit unseres Geistes, was intensive
Erfahrungen in Indien (Mudras) und China beweisen. Hierzulande werden solche
Übungen oft nicht erst genommen und eher als „Kinderkram“ bezeichnet.
39
Doch das stimmt so nicht, denn inzwischen ist auch wissenschaftlich erwiesen,
dass Fingerübungen die Sprachfähigkeit in besonderer Weise fördern. Kehlkopf,
Zunge und Lippen werden durch die Ausdrucksbewegung der Hände aktiviert.
Die Fingerübung, welche Frau Lessenthin vorgestellt hat, nennt sich
„Fingerkreuzen“. Dabei werden die Handflächen zuerst aneinander gelegt,
anschließend sollte man zunächst die Daumen und dann nacheinander alle
anderen Finger übereinander kreuzen. Sehr langsam und dann etwas schneller.
Danach werden die Handflächen voneinander getrennt, so dass sich nur noch die
Finger berühren. Abschließend werden die Finger jetzt abwechselnd voneinander
getrennt, so ist mal der eine und mal der andere Daume oben.
Diese Übung führt durch diese Überkreuzung dazu, dass beide Gehirnhälften
miteinander arbeiten. Normalerweise ist es so, dass immer nur eine Hälfte
aktiviert wird, doch so sind beide im Einklang und neue geistige Energien werden
freigesetzt.23
4.3.3 Feierabend- Sketch
Die Klasse bekommt die Aufgabe den Sketchtext „Feierabend“ von Loriot zu
bearbeiten. Wie bei dem Sketch „Das Ei“ handelt es sich hierbei um ein Ehepaar
in einer Alttagssituation. Zu Beginn des Gesprächs lässt sich festhalten, dass es
sich nicht um einen Dialog in der face- to- face- Form handelt, da der Ehemann
allein in einem Raum mit dem Rücken zur Tür sitzt, während seine Frau durch die
halb geöffnete Tür zu hören und hin und wieder auch zu sehen ist. Der Mann sitzt
in einem Sessel und versucht, sich zum Feierabend ein wenig zu entspannen, und
seine Frau unterbreitet ihm zahlreiche Vorschläge, was er Sinnvolles mit dieser
Zeit anfangen könne. Er geht jedoch auf keinen ihrer Vorschläge ein, sondern will
lediglich in seinem Sessel sitzen. Die Intention der Frau ist eindeutig, ihren Mann
zu einer ihrer Auffassung nach sinnvollen Betätigung am Feierabend zu bewegen,
wobei die Hintergründe für diese Bemühung nicht erkennbar werden. Die
22
Schulz von Thun in: Miteinander reden 2, Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung, 1989,
S. 19-27.
23
Vahle, Frederik in: Bewegliche Lieder oder Musik macht Beine, Rohwolt 2002, einzelne
Auszüge.
40
kommunikative Intention des Mannes beschränkt sich in erster Linie auf die
Abwehr der jeweiligen Vorschläge und erst in zweiter Linie darauf, seiner Frau
verstehen zu geben, mit welchem Interesse er sich in den Sessel gesetzt hat. Und
dieses Verhalten wiederum führt zu Missverständnissen, denn die Frau denkt, sie
müsste ihrem Mann vielleicht noch bessere Vorschläge machen, dabei will er sich
lediglich entspannen. Der Sketch endet damit, dass erst die Frau ihrem Ärger
freien Lauf lässt und anschließend der Mann herumschreit und sich beschwert, er
würde gar nicht schreien.
Das Schreien gilt an dieser Stelle als Zeichen der beendeten Kommunikation, weil
die Akteure nicht fähig gewesen sind, ihre unterschiedlichen Kommunikationspläne aufeinander abzustimmen bzw. miteinander in Einklang zu bringen. Der
Mann hat gar kein Interesse daran die Kommunikation mit seiner Frau aufrecht zu
erhalten, da er sich in einen ruhigen Raum zurückzieht um dort gemütlich zu
relaxen. Durch das Nachhaken der Frau, ob der Mann denn vielleicht das eine
oder andere machen wolle, ist nicht der Wunsch der Frau die Kommunikation
aufrecht zu erhalten zu erkennen, sondern eher der Versuch, ihre Sicht der Dinge
zu präsentieren und das Bemühen darum, dass ihre Sicht keineswegs in Frage
gestellt wird.24
Wie lässt sich nun diese Situation auf die Alltagskommunikation und somit auch
auf die Jugendlichen übertragen?
Auch im Alltag finden sich vergleichbare Konstellationen in zwischenmenschlichen Beziehungen und dort eben in der kommunikativen Praxis.
Grundsätzlich lässt sich jedoch feststellen, dass die Rollenverteilung, wie im
Sketch, nicht unbedingt typisch ist. Auch Männer neigen in solchen Situationen
zur Unterstellung vermeintlicher Tatsachen, auf denen sie beabsichtigen, die
gesamte Kommunikation fußen zu lassen. Beide Geschlechter stehen darin
einander
in
nichts
nach.
Zielgerichtete
und
verständigungsorientierte
Kommunikation wird so selbstverständlich nicht möglich.
24
Ehlert, Uwe in: „Das ist wohl mehr `ne Kommunikationsstörung“ – Die Darstellung von
Missverständnissen im Werk Loriots, Königstein 2004. S. 227-236.
41
Abschließend lässt sich sagen, dass Unterstellungen ein gesundes Gespräch nicht
weiterbringen. Sie dienen nur dazu den Gesprächspartner zu provozieren und ihn
aus der Reserve zu locken. Kommunikation sollte stets auf Tatsachen basieren
und nicht waghalsige, mit unter sogar falsche Unterstellungen beinhalten, denn
dies vergiftet die ganze Atmosphäre und lässt somit die Kommunikation entweder
still stehen oder eskalieren, was abhängig von der jeweiligen Persönlichkeit ist.
4.3.4 Garderobe- Sketch (siehe Anlage25)
Dies
ist
nun
der
letzte
Sketch,
welcher
in
der
Unterrichtseinheit
„Kommunikationstraining“ behandelt wurde. Auch er gehört zu den Klassikern
Loriots und berichtet auf humoristische Art und Weise aus dem Alltagsleben eines
Ehepaars.
Das Ehepaar steht vor dem Schlafzimmer und unterhält sich über das Kleid der
Ehefrau. Der Mann bindet sich seine Schleife. Dabei ist nicht geklärt was der
Anlass dafür ist. Alles beginnt damit, dass die Ehefrau ihren Mann fragt, wie er
denn ihr Kleid fände, worauf er antwortet, dass er es „besonders hübsch“ fände.
Doch der Frau reicht die Antwort nicht. Sie bohrt weiter, ob er denn nicht das
grüne Kleid vielleicht sogar noch lieber möge. Er versucht zu zeigen, dass ihm
das Kleid, was sie im Moment anhabe sehr gut gefalle und die Frau denkt direkt
ihm gefalle das grüne Kleid nicht. Jetzt bringt sie noch das blaue Kleid ins Spiel,
sein vermeintliches Lieblingskleid. Auch das würde ihm gefallen, jedoch schaue
sie in dem Kleid was sie gerade anhabe auch sehr gut aus. Da die Frau nicht
genug haben kann, spitzt sich die Lage zu. Seine Komplimente werden blindlings
unter den Teppich gekehrt. Ihm sei es doch sowieso egal, was sie anhabe, ist nun
ihre Meinung, ihm könne man es ja sowieso nicht recht machen. Der Sketch endet
damit, dass die Frau ihrem Mann den Vorwurf macht, dass man sich mit ihm über
Atommüll, über die Ölkrise, den Wahlkampf und die Umweltverschmutzung
unterhalten könnte, aber über „nichts Wichtiges“...
25
http://www.unterhaltungsspiele.com/sketche/garderobe.html
42
Was will den Jugendlichen nun dieses Gespräch zeigen?
Der Sketch beschäftigt sich inhaltlich mit den üblichen Klischees von Mann und
Frau. Die Frau kann sich nicht entscheiden was sie abends anziehen soll und führt
darüber eine Diskussion mit ihrem Mann. Sie sucht ganz klar nach Anerkennung
und kann nicht genügend Komplimente von ihm bekommen, was daran liegen
muss, dass das Paar schon ziemlich lange zusammenlebt. Doch er hat es eher eilig
und ist damit beschäftigt sich selbst fertig zu machen. Da sie verschiedene Ziele
verfolgen, führt das dazu, dass aneinander vorbei geredet wird. Sie erwartet
Komplimente und er kann es nicht erwarten, dass sie endlich bereit zum Gehen
ist. Sie will sich im Grunde genommen nur schön für ihn machen und ihm wird es
langsam zu bunt, so dass er ihr den Tipp gibt, doch anzuziehen was sie wolle. In
diesem Fall handelt es sich ganz eindeutig wieder um ein Kommunikationsproblem. Nach so vielen Jahren Ehe fällt es dem Ehemann schwer ein klares
Statement zu geben, doch genau diese Tatsache lässt die Ehefrau nicht zur Ruhe
kommen. Aber auch sie macht es ihm nicht leicht. Was am Anfang aussah, als
suche sie nur genügend Anerkennung von ihrem Mann, entpuppt sich als wahrer
Machtkampf. Zum Schluss geht es nicht mehr um das Kleid, sondern darum ihre
eigene Meinung, ihren Willen durchzusetzen, was im Endeffekt dann dazu führt,
dass entscheidende, wichtige Dinge wie Umweltverschmutzung, Atommüll als
unwichtig abgestempelt werden.
Hierbei ist das gleiche Problem wie im vorherigen Sketch erkennbar. Die Ehefrau
versucht durch nicht nachzuvollziehbare Unterstellungen auf ihrem Standpunkt zu
pochen, was mal wieder die gesamte Kommunikationsstruktur ruiniert. Auch der
Mann hätte ein wenig mehr Enthusiasmus zeigen können.
Somit sollen die Jugendlichen aus dem Sketch folgendes mit herausnehmen: Zum
einen sollte man nicht nur auf sich selbst schauen, sondern auch auf die Meinung
anderer hören. Zum zweiten bringen sinnlose Unterstellungen nichts, sondern
schaden nur der Kommunikation. Und drittens kommt es immer darauf an, wie
man etwas sagt. Der Mann hatte die Komplimente eben nur einfach so gesagt,
ohne jegliche Betonung, auf der Sachebene. Dabei wurde aber die
Beziehungsseite der Nachricht (vergleiche TALK- Modell) vergessen. Sie zeigt
43
wie der Mann zu seiner Frau steht. Was sich hier herausfiltern lässt, ist, dass die
Verliebtheit schon sehr abgenommen hat, was der Tonfall zeigt. Deshalb sollte
man immer auf die nötige Mimik, Gestik und den Tonfall achten, denn dies lässt
eine Nachricht ganz anders wirken. Wäre der Mann vielleicht etwas emotionaler
gewesen, wäre auch seine Frau befriedigt.
4.3.5 Tipps zur telefonischen Kontaktaufnahme
Damit die Schüler bereits telefonisch einen guten Eindruck bei möglichen neuen
Arbeitgeber machen, bekamen die Teilnehmer Tipps zur telefonische Kontaktaufnahme ausgeteilt, welche im Unterricht dann noch näher erläutert wurden.
Beim Telefonat ist u. a. besonders wichtig, dass Notizen gemacht werden, dass
man sich zu Beginn des Gespräches mit seinem Name vorstellt, den
Gesprächspartner ausreden lässt, den Grund des Anrufes erklärt und dabei den
eigenen Wunsch kurz und präzise vorträgt und sich vor allem vorher die Fragen
an den Betrieb aufschreibt. Dies konnte anhand von Rollenspielen eingeübt
werden.
4.3.6 Der MBTI- Test - Teil 2
Am dritten Tag des Trainings wurde der Test ein zweites Mal durchgeführt, um so
Veränderungen festzustellen. Wie schon am ersten Tag erwähnt, besteht der Test
insgesamt aus 35 Fragen. Anhand der (a) und (b) Antworten wird der Typ
bestimmt. Die erste Typenbestimmung, E- oder I- Typ, stellt kein Problem dar, da
aufgrund der ungeraden Fragenanzahl, nämlich 5, eindeutig gesagt werden kann,
um welche Art Typ es sich handelt. Bei den Fragen zu den Typen S oder N, T
oder F und J oder P können jeweils auch gleich viele Antworten herauskommen,
da zur Bestimmung jeweils 10 Fragen vorgesehen sind. Dies soll die ganze
Untersuchung nicht erschweren, sondern gibt Auskunft darüber, ob der
Teilnehmer für eine bestimmte Berufsgruppe geeignet ist. Anhand der einzelnen
Typen können Vorschläge gemacht werden, welches nun der optimale Beruf
44
wäre.
Doch was bedeutet nun ein „Unentschieden“ bei den Typen? Ein „Unentschieden“
bedeutet, dass diese Person für einen Beruf geeignet ist, bei dem Eigenschaften
von beiden Typen vorhanden sein sollten. Der Teilnehmer ist somit ein
Allrounder. Dies ist vor allem bei Ärzten, Managern und ähnlichen Berufen
notwendig, da diese Menschen verschiedenste Aufgaben in ihrem Beruf
bewältigen müssen, bei denen Fähigkeiten von eigentlich allen Typen vorhanden
sein sollten (z.B. analysieren, vermitteln, planen, kommunizieren, offen sein
u.s.w...).
Insgesamt haben zwölf Schüler an dem MBTI- Test teilgenommen, erneut jedoch
nur neun davon am dritten Projekttag aufgrund von Abwesenheit der restlichen
Telnehmer. Somit kann nur eine Auskunft über diese neun Personen gemacht
werden. Dabei hat keiner genau die gleichen Antworten gegeben wie am ersten
Tag. Dies hat zur Folge, dass sich bei allen eine Änderung eingestellt hat, die
aufgrund der Entwicklung durch den Kurs eintrat, oder von der Tagesform
abhing. Keiner der Teilnehmer ist ein Allrounder, bei vier Jugendlichen traten
jedoch zum Teil gleich viele Antworten auf, und bei drei Schülern ist im
Vergleich zum ersten Test eine komplett neue Typenreihe entstanden.
4.3.7 Test zur Bestimmung der Kommunikationsstruktur - Teil 2
Nachdem nun die Jugendlichen genug Zeit hatten, sich über den ersten Teil des
Testes Gedanken zu machen und der Projektteil des Kommunikationstrainings
nun fast das Ende erreicht hat, ist der Punkt gekommen, den Test ein zweites Mal
durchzuführen zur Kontrolle. Dabei wurde der gleiche Bogen mit den gleichen
Fragen verwendet. Anschließend wurde die erste Linie mit der des zweiten Tages
verglichen. Nun wäre es logisch, wenn sich die Linie nach links verbessert hätte
oder zumindest genauso wäre wie vorher. Dazu lässt sich sagen, dass wie die
Videos beweisen, sich die Schüler mittlerweile schon leichter tun im Umgang mit
den anderen, jedoch der Bogen keinen besonderen Eindruck vermitteln kann, da
viele Kreuze wieder wahllos gemacht wurden. Dieser Test macht nur Sinn, wenn
45
bei den Teilnehmern die nötige Motivation und vor allem Ernsthaftigkeit mit
eingebracht wird. Das ist bei pubertierenden Jugendlichen in diesem Alter sehr
schwer. Teilweise sind Fortschritte im Auswertungsbogen erkennbar, aber eher in
der Minderheit.
4.3.8 Abschluss des Kommunikationstrainings
Zum Abschluss des Trainings teilte Frau Lessenthin noch einige Unterlagen aus,
die den Jugendlichen helfen sollen bei der Suche einer Ausbildungsstelle oder
eines Berufs. Des Weiteren zeigen diese auf, wie die Chancen auf den jeweiligen
Beruf sind, was u. a. abhängig ist von der schulischen Laufbahn des jeweiligen
Interessenten. Diese Materialien wurden von den Schülern bearbeitet und so
entstanden erste Eindrücke über einen möglichen Beruf oder eine mögliche
Ausbildung. Die Unterlagen waren hauptsächlich Unterlagen der Bundesagentur
für Arbeit.
Außerdem
verteilte
die
Kursleiterin
eine
Literaturliste
zum
Thema
Kommunikation/ Gesprächsführung, mit Hilfe derer sich die Jugendlichen noch
etwas schlauer machen können oder die Möglichkeit haben, bestimmte Aspekte
noch zu vertiefen.
Zum Schluss der Einheit fand, wie schon am gleichen Tag und am Tag zuvor, ein
Blitzlicht statt, doch diesmal in der Form eines Abschlussblitzlichtes. Dabei
sollten die Teilnehmer noch einmal alles zusammenfassen, vor allem wie es ihnen
gefallen hat und was sie aus dem Kurs persönlich mitnehmen werden bzw. was sie
gelernt haben.
46
5. Aushändigung der Teilnahmebescheinigung
Die Teilnahmebescheinigung wurde zwar erst am Ende des gesamten Projektes an
die Teilnehmer ausgeteilt, wird aber aufgrund der Wichtigkeit trotzdem jetzt
schon erwähnt. Allen Schüler, egal wie gut oder schlecht, wurde eine
Bescheinigung ausgestellt, welche belegt, dass sie am LOS- Projekt
teilgenommen haben.
Dabei gab es zwei Varianten der Bescheinigung. Diese beiden unterschieden sich
nur durch das Wörtchen „erfolgreich“. Denn es gab die Möglichkeit, an dem
Projekt einfach „normal“ teilgenommen zu haben, oder „erfolgreich“
teilgenommen zu haben. Um dies voneinander abzugrenzen, bekamen die
Teilnehmer die Aufgabe, ein Kreuzworträtsel mit zwölf Fragen zum behandelten
Stoffgebiet zu beantworten. Schüler, die mindestens neun Fragen richtig
beantworten, hätten somit ein Zertifikat mit „erfolgreich“ erhalten. Dies wurde
jedoch von keinem der Kursteilnehmer erreicht.
Nach einem Experiment an der eigenen Person, muss man sagen, dass der Test
wohl ein wenig zu anspruchsvoll war für die Hauptschüler aus Kornwestheim, da
als Antwort zum Teil Fachausdrücke verlangt wurden. Dazu kam noch, dass sich
das Projekt über mehrere Wochen erstreckte und es mit Sicherheit schwer für die
Kursteilnehmer war, sich an alles zu erinnern. Aber im Grunde genommen ging es
vielmehr darum, persönlich was aus dem Test mitzunehmen. In erster Linie soll
das Zertifikat als Anlage der Bewerbung bei einem vielleicht zukünftigen
Arbeitgeber dienen. Wie viele Schüler diese Chance wahrgenommen haben, wird
später in der Befragung geklärt.
6. Auswertung des Fragebogens
Bei der nun folgenden Auswertung wird auf die wesentlichen Fragen
eingegangen, um so einen Eindruck zu gewinnen, wie den Jugendlichen das
47
Projekt gefallen hat und ob es ihnen in ihrem weiteren Leben weiterhilft. Des
Weiteren soll gezeigt werden, ob ein solches Projekt für die Jugendlichen Sinn
macht. Dabei wurden alle zwölf Teilnehmer telefonisch befragt. Die
Untersuchung fand aus rechtlichen Gründen anonym statt. Die Telefonnummern
wurden unter Zusicherung der Anonymität von der Kursleiterin übergeben.
Die Fragestellung wurde vereinfacht, um so keine Verständigungsprobleme
aufkommen zu lassen.
Alter, Geschlecht und Nationalität wurde bereits in Kapitel 3.1.2 ausgewertet.
Die erste sachbezogene Frage beschäftigt sich damit, wie den Jugendlichen der
Kurs grundsätzlich gefallen hat. Dabei konnten sie auswählen zwischen „sehr
gut“, „gut“, „mittel“, „eher schlecht“ und „schlecht“. Das Ergebnis dieser Frage
ist, dass ca. 42 % ihn sehr gut, 50 % gut und 8 % mittel fand. Keiner fand ihn
weder eher schlecht oder ganz schlecht. Somit fanden 92 % den Kurs gut bis sehr
gut.
6
5
4
Anzahl
3
Schüler
2
1
0
sehr gut
gut
mittel
eher
schlecht
schlecht
Abbildung 6: Wie hat dir der Kurs gefallen?
Auf die Frage wie hilfreich sie das Projekt fanden, antworteten 67 % mit
„hilfreich“, 8 % mit „eher hilfreich“ und 25 % mit „mittel“. Keiner fand das
Projekt weniger hilfreich oder überhaupt nicht hilfreich. Dreiviertel der Schüler
waren also der Meinung, dass das Projekt eher hilfreich oder besser war.
48
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
hilfreich
eher
hilfreich
mittel
eher nicht
überhaupt
nicht
Abbildung 7: Fandest du das Projekt hilfreich?
Die Teilnehmer wurden außerdem gefragt, ob sie mittlerweile einen Beruf oder
eine Ausbildung begonnen haben. Dabei kam heraus, dass zum Befragungszeitpunkt zwei Schüler einen Ausbildungsvertrag unterschrieben und zehn weder
einen Arbeitsplatz noch eine Ausbildungsstelle haben. Von den zehn
Teilnehmern, die noch nicht beschäftigt sind, machen momentan acht die Schule
weiter und zwei sind arbeitslos gemeldet.
17%
mit
Job/Ausbildung
ohne
Job/Ausbildung
83%
Abbildung 8: Hast du bereits einen Job / eine Ausbildung?
Auf die Frage, ob die Teilnahmebescheinigung des Projektes den Bewerbungen
beigelegt wurde, antworteten drei Schüler mit „ja“, zwei Schüler mit „manchmal“
und 58 % der Teilnehmer mit „nein“, wobei hinzugefügt werden muss, dass sich
zwei Schüler, somit 17 %, noch gar nicht beworben haben.
67 % der Teilnehmer sind der Meinung, das Projekt würde definitiv was für den
kommenden Beruf/ Ausbildung bringen. 17 % könnten sich das eventuell auch
49
vorstellen und erneute 17 % können das überhaupt nicht einschätzen. Keiner
vertritt die Meinung, dass Projekt sei nutzlos für die berufliche Laufbahn.
8
2
2
0
ja
vielleicht
nein
weiß nicht
Abbildung 9: Glaubst du das Projekt bringt dir was für deinen späteren Beruf?
Wie schon in der Einleitung geschildert besteht das Projekt aus drei Kursen,
nämlich Kommunikationstraining, Stressbewältigung und Selbstsicherheitstraining. Die Jugendlichen wurden dazu befragt, welcher Kurs ihnen am meisten
Spaß gemacht hat. Dabei fand die absolute Mehrheit, mit 67 %, das
Kommunikationstraining am besten, was acht Schülern entspricht. Mit jeweils 17
% schnitten die anderen beiden Kurse ab.
8
Komm.training
7
6
5
4
Str.bewältigung
3
Selb.sicherheit
2
1
0
Abbildung 10: Welches Training hat dir am meisten Spaß gemacht?
50
Um zu erkennen, welche Kurse ihnen in ihrem Leben weiterhelfen werden, wurde
gefragt, welche Kurse am hilfreichsten sind. Dabei waren Mehrfachnennungen
möglich, von denen vier Schüler Gebrauch machten. Insgesamt wurden 17
Antworten gegeben. Acht Schüler gaben eine Antwort, drei Schüler zwei, und ein
Schüler fand alle drei wichtig für sein weiteres Leben. Drückt man dies nun in
Prozentpunkten aus, steht das Kommunikationstraining mit 59 % der Antworten
an oberster Stelle der Teilnehmer, gefolgt von den Kursen Stressbewältigung mit
29 % und Selbstsicherheit mit 12 %.
Selbstscherheit
Stress
Kommunikation
0
2
4
6
8
10
Anzahl Nennungen
Abbildung 11: Welche Trainings waren am hilfreichsten?
Auf die Frage, was Frau Lessenthin besser machen könnte, waren sich alle einig,
dass der Kurs gut gewesen wäre und sie auch keine Verbesserungsvorschläge
hätten.
Da die jungen Menschen im Endeffekt alle zufrieden waren, stellt sich nun rein
theoretisch die Frage, ob sie wieder an so einem Projekt teilnehmen würden. 33 %
würden jederzeit wieder mitmachen, 17 % könnten es sich unter Umständen
vorstellen, weitere 33 % vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Jeweils 8 % sind
der Meinung, dass sie eher nicht oder nicht mehr teilnehmen würden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass insgesamt 83 % sofort oder vielleicht
irgendwann mal an einem ähnlichen Projekt teilnehmen würden. Die folgende
Grafik zeigt die genaue Anzahl der jeweils gegebenen Antworten.
51
4,5
4
Anzahl Schüler
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
ja
eher ja
vielleicht
eher nicht
nein
Abbildung 12: Würdest du wieder an so einem Projekt teilnehmen?
Die Antwort auf die Frage, ob die Jugendlichen den Kurs weiterempfehlen
würden,
zeigt
ein
ähnliches
Bild.
Neun
Schüler
würden
ihn
sofort
weiterempfehlen, zwei vielleicht und ein Schüler findet den Kurs nicht der Rede
wert. Abschließend kann damit festgehalten werden, dass 92 % den Kurs positiv
in Erinnerung behalten werden und eventuell auch der Meinung sind, dass auch
andere Schüler das gleiche Privileg genießen sollten.
vielleicht
17%
nein
8%
ja
75%
Abbildung 13: Würdest du das Projekt weiterempfehlen?
Den Schülern mit türkischer Staatsbürgerschaft, insgesamt fünf, wurde
abschließend noch die Frage gestellt, ob sie sich auf dem deutschen
52
Ausbildungsmarkt
gegenüber
Deutschen
benachteiligt
fühlen.
Folgende
Antwortmöglichkeiten standen zur Auswahl: „ja klar“, „eher schon“, „mittel“,
„eher weniger“, „nein“. Ein Schüler fühlte sich eindeutig benachteiligt (25 %),
drei mittelprächtig (75 %) und ein Weiterer eher weniger. Dies ist zwar als
Hochrechnung ungeeignet, aber zeigt, dass türkische Jugendliche sich schon zum
Teil gegenüber Deutschen im Nachteil sehen.
7. Interview mit Diplom- Psychologin Regina Lessenthin
Um letzte Fragen zum Projekt zu klären, wurde ein Interview mit Frau Lessenthin
durchgeführt. Dies wird im Frage- Antwort- Stil wiedergegeben um so einen
besseren Eindruck der Situation zu erlangen.
1.) Wie sind Sie auf das LOS- Projekt gestoßen?
Ich kenne einen Kollegen, der in Kornwestheim Schulsozialarbeit macht. Dieser
wiederum wurde von einer anderen Kollegin angesprochen, ob er nicht jemand
kennen würde, der mit den Jugendlichen der Uhlandschule ein Kommunikationstraining machten würde, nur so als Referent. Also bin ich hin und habe zugesagt.
Jede weitere Woche, manchmal sogar täglich, kamen neue Informationen hinzu.
Einmal hieß es, ich solle einen Antrag stellen, um Mikroprojektträger zu werden.
Erst bei Antragsstellung wusste ich so recht was dies bedeutet. Meine Aufgabe
bestand darin, ein komplett neues Training für sozial benachteiligte Jugendliche
zu entwickeln. Nachdem ich einmal angefangen hatte, war es sehr schwer, nicht
weiterzumachen. Erstens wegen der Aufgabe und den Jugendlichen, welche schon
gefragt wurden, ob sie in ihrer Freizeit an so etwas teilnehmen würden; diese
Motivation wollte ich nicht zunichte machen. Zweitens hatte ich bereits viel
Arbeit und Material investiert, was ich nur bei Durchführung des Projektes in
Anrechnung hätte bringen können....., wie sich später herausstellte auch das nicht.
(siehe Frage 8)
53
2.) Glauben Sie die Übungen waren teils zu anspruchsvoll (z.B. MBTI- Test,
TALK- Modell), wenn ja welche?
Die Übungen waren meiner Meinung nach nicht zu anspruchsvoll. Die
Fragebögen und Tests teilweise schon, sicher der MBTI. Die Erklärungen zu den
Modellen waren vom Anspruch her nicht das Problem, da ich alles in einfache
Sprache übersetzen konnte, bei den Tests war das ohne weiteres nicht möglich.
Für die Bearbeitung der Bögen hatte ich eine normale Zeit angerechnet. Da aber
nicht alle lesen konnten, andere nur sehr langsam und die letzten normal lesen
konnten, aber nicht wirklich die deutsche Sprache verstanden, hat alles sehr viel
länger gedauert. Sollte ich das gleiche Training woanders durchführen, werde ich
wesentlich weniger Daten erfassen, mit einfacheren Mitteln.
3.) Welche Einheit hat Ihnen persönlich am besten gefallen?
Am besten hat mir Selbstsicherheit gefallen, da ich hier sehen konnte, wie die
Jugendlichen gut mitgearbeitet haben und letztendlich davon profitieren konnten.
4.) Was glauben Sie welcher Kurs den Jugendlichen am meisten helfen wird im
Beruf / in der Ausbildung?
Das kann ich schwer sagen. Ich glaube, dass in allen drei Bereichen Mängel bei
den Jugendlichen vorlagen, die hinderlich für Beruf und Ausbildung sind.
5.) Glauben Sie, das Projekt hilft der beruflichen Integration und wenn ja wie?
Auf jeden Fall wird dies bei den Bewerbungsgesprächen helfen und diejenigen,
die einige grundlegende Fertigkeiten einüben konnten, werden sicher auch später
in Beruf und Ausbildung davon profitieren.
6.) Wie haben Sie sich auf das Projekt vorbereitet?
Immer von Woche zu Woche, um die Ergebnisse der letzten Woche einzuarbeiten
und für die einzelnen Jugendlichen nutzbar zu machen. Das Training war immer
mittwochs, am darauf folgenden Wochenende habe ich alles nachgearbeitet und
für den nächsten Mittwoch vorbereitet.
54
Und natürlich habe ich jede Menge Material gesammelt aus dem Internet, eigene
Unterlagen, bestellte Videos etc. und das auch immer noch zwischendurch
gesichtet und entschieden, was ich in das Training aufnehme und was nicht.
7.) Sollte das Projekt nur an Hauptschulen oder auch in anderen Einrichtungen
durchgeführt werden?
Die Schulform ist gar nicht so die Frage, es hätte auch eine Gruppe Jugendlicher
aus einem Jugendhaus, Verein etc. sein können. Wichtig war, dass es sich um
sozial benachteiligte Jugendliche handelt.
8.) Finden Sie Ihre Arbeit wird ausreichend finanziell gewürdigt?
Wenn ich bedenke, welche Mittel (eigene Kamera, eigens dafür gekauft,
Büromaterial, Telefon, Kassetten etc.) ich von mir selbst oder aus der Praxis zur
Verfügung gestellt habe, die ich nicht abrechnen konnte, da sie im Antrag nicht
aufgeführt waren, sowieso schon nicht.
Dann wurde mein Honorar ja bereits um 4,55 Euro gekürzt, was bei 36
Unterrichtseinheiten auch schon etwas ausmacht. Und dann die vielen
Arbeitsstunden, die Vorbereitung (war mehr als vorher gedacht), Nachbereitung,
Abrechnung (welche allein drei Arbeitstage Zeit verbraucht hat), die ebenfalls
nicht mit der Finanzierung abgedeckt waren...weiter will ich gar nicht denken...
Ich glaube für eine Institution ist es viel besser das LOS- Projekt durchzuführen,
als für eine Einzelperson. Die Institution kann viele Kosten anders abwickeln
(Büromitarbeiter, Papier, Telefon, etc.). Ich musste dies alles zusätzlich selbst
finanzieren und damit natürlich meinen Stundenlohn kürzen.
9.) Welche Projekte stehen in nächster Zeit bei Ihnen an?
Ich weiß nicht warum, aber ich habe nochmals versucht, ein LOS- Projekt zu
beantragen, für die Fasanenhofschule in Möhringen. Aber ich bin bereits jetzt im
Vorhinein unzufrieden. Ich habe mehrere Gespräche geführt mit dem Schulleiter,
Konrektor, Klassenlehrer und verschiedenen Ausschussmitgliedern und habe
dadurch bereits schon wieder viel Zeit in den Antrag investiert. Wenn das Projekt
55
nicht genehmigt werden sollte, dann war wieder alles umsonst, weil Leistungen
erst ab Genehmigungsdatum abgerechnet werden können....
Ich könnte mir auch gut ein LOS- Projekt im Bereich Notfallpsychologie,
besonders anlässlich der Flutwelle in Südostasien, vorstellen. Aber ich glaube ich
werde diese Inhalte lieber der Techniker Krankenkasse anbieten, welche eine
Projektreihe zum Thema „Gesunde Schule“ haben. So ist die Zusammenarbeit
einfacher, die Schule übernimmt den Antrag, und ich komme einfach als
Referentin. Vorweg gebe ich zu diesem Thema Schulungen an der
Volkshochschule und dem Katholischen Bildungswerk.
8. Zusammenfassung
8.1 Resümee
Nach den ersten drei Projekttagen ist nun der Teil des Kommunikationstrainings
des LOS- Projektes in Kornwestheim abgeschlossen und somit auch der für die
Diplomarbeit zu behandelnde Teil. Um eine abschließende Beurteilung abgeben
zu können, wird noch einmal kurz auf die besonders positiven Unterrichtspunkte
und auch auf die problematischeren Aspekte eingegangen. Dabei wird
systematisch vom ersten Tag bis zum dritten Tag vorgegangen. Bereits am ersten
Tag wurde ein guter Einstieg mit der Wollknäuelübung gewählt, da durch das
spielerische Miteinander die ersten Hemmungen verschwinden und ein
gegenseitiges Kennenlernen möglich ist. Gruppenregeln gehören überall dazu,
auch in diesem Kurs, denn ohne Regeln würde es ein einziges Durcheinander
geben, wovon weder Lehrkraft noch Schüler profitieren würden. Aus den
Eindrücken der Videofilme lässt sich feststellen, dass die Kursleiterin es trotz
Gruppenregeln nicht immer leicht hatte mit den heranwachsenden Jugendlichen,
die oft unkonzentriert, unaufmerksam und überdreht waren.
56
Der MBTI- Test ist auf jeden Fall ein guter Test um sich selbst besser kennen zu
lernen. Anhand eines Selbsttests muss gesagt werden, dass für die Auswertung
jedoch ziemlich viel Zeit einkalkuliert werden muss, da es enorm viele
Konstellationen gibt. Der Test zur Bestimmung der Kommunikationsstruktur
hingegen ist leicht verständlich und leicht auszuwerten. Die Antworten werden
anhand von Kreuzen in das Auswertungsblatt eingetragen, wodurch eine Linie
entsteht, die eine klare Auskunft darüber gibt, welcher Kommunikationstyp man
ist. Jedoch macht der Test nur Sinn, wenn man mit der nötigen Ernsthaftigkeit
dabei ist, was bei einigen der Jugendlichen fehlte. Aber er ist sicherlich ein guter
Anhaltspunkt, auf dem man aufbauen kann.
Der Film „Frontiere“ ist pädagogisch sehr wertvoll, da in ihm sehr viel
Wissenswertes steckt. Jedoch dürfte es für die Jugendlichen ohne fremde Hilfe
sehr schwer sein, den Film zu interpretieren und alle Probleme, die in dem Film
aufgeführt werden, selbst herauszuarbeiten. Deshalb wurden die Inhalte des
Filmes mit der Kursleiterin und der Gruppe gemeinsam erarbeitet. Das Gleiche
gilt für die Loriot- Sketche, welche amüsant und gleichzeitig lehrreich sind.
Das Blitzlicht oder auch Feedback durfte auch nicht fehlen, denn durch die
stündliche Zusammenfassung wussten zum einen die Schüler, was sie aus der
letzten Stunde noch wissen, und zum anderen bemerkte Frau Lessenthin, welche
Unterrichtsinhalte nicht so verstanden wurden.
Die Berufsauswahl- CD der Bundesagentur für Arbeit bietet den Jugendlichen
eine Möglichkeit herauszufinden, welcher Beruf für sie geeignet ist, da sie in
diesem Programm Stärken und Schwächen mit einbeziehen können.
Besonders der Kurzfilm „Dinner for two“ sollte hervorgehoben werden, da in ihm
viele Probleme stecken, welche auch von Jugendlichen selbständig, ohne große
Hilfe, herausgefiltert werden können (z.B. Konflikte, Kommunikation, Teilen).
Die Videoübungen waren mit Sicherheit das Beste, was den Jugendlichen
passieren konnte. Es gibt keine bessere Möglichkeit sich selbst zu analysieren, als
auf einem Video. Bestimmte Verhaltensfehler wurden dabei erkannt und konnten
anschließend verbessert werden. Denn ohne Selbstreflexion kann man sich selbst
57
schlecht einschätzen und weiß nicht, wie man auf andere wirkt. Aber gerade diese
Wirkung ist bei der Situation wichtig, auf die die Schüler vorbereitet werden
sollen, nämlich die Situation in einem Vorstellungsgespräch. Anhand der
Videoaufnahmen konnte man von Tag zu Tag feststellen, wie sich die meisten
verbessert haben und dadurch auch glaubhafter und selbstbewusster auf den
Betrachter wirkten.
8.2 Abschließende Beurteilung
Somit lässt sich sagen, dass der Unterricht für die Jugendlichen auf jeden Fall
nützlich war. Ein wenig Enttäuschung kam bei der Telefonbefragung auf, als zwei
Schüler meinten, sie wüssten gar nicht mehr, was im Unterricht behandelt wurde.
Als sie dann jedoch auf die Videoaufnahmen angesprochen wurden, fielen auch
ihnen Teile des Kurses wieder ein. Alle Schüler wirkten hilfsbereit am Telefon
und manche fragten, ob so ein Kurs mal wieder stattfinden würde. Fast alle
betonten noch einmal, dass sie die Arbeit von Frau Lessenthin sehr gut fanden.
Wer könnte den Kurs besser beurteilen als die Schüler selbst?
Das Projekt ist kein Lösungsvorschlag, wie Jugendliche einen Ausbildungsplatz
garantiert bekommen, aber stellt eine Möglichkeit dar, wie dies gefördert werden
kann. Die Jugendlichen sollen vielmehr auf ihren künftigen Beruf und die
vorherige Bewerbung vorbereitet werden, auf die es im Wesentlichen beim
Arbeitgeber ankommt.
Hauptschüler haben es heutzutage schwer einen Beruf oder Ausbildungsplatz zu
finden, da viele Firmen für Arbeitsplätze, welche früher noch mit Hauptschülern
besetzt wurden, mittlerweile Realschüler oder sogar Gymnasiasten einstellen.
Deswegen kommt es auch schon bereits auf das Bewerbungsschreiben an, bei dem
man sich von anderen Mitbewerbern abheben muss. Eine gute Möglichkeit stellt
die Teilnahmebescheinigung des LOS- Projektes dar, welche das Engagement des
Schülers widerspiegelt und somit eventuell die Neugier des Arbeitgebers weckt,
was letztendlich dann doch zum Vorstellungsgespräch führt. Nun müssen die im
Kurs erlernten Fähigkeiten angewandt werden.
58
Jeder sozial benachteiligter Jugendliche sollte die Möglichkeit haben an so einem
Projekt teilzunehmen, da es wirklich sehr viel Sinn macht, doch aufgrund der
schlechten Haushaltslage der einzelnen Kommunen wird dies sehr schlecht
umsetzbar sein. Es wäre jedoch denkbar diese Erkenntnisse in den Lehrplan an
Schulen einzubringen, auch wenn dabei andere Fächer ein wenig kürzer kommen.
Um dies zu realisieren, müssten die Lehrkräfte regelmäßig an Fortbildungen
teilnehmen, wobei vor allem die Bereitschaft der ab 45 Jährigen dafür stark sinkt.
Lehrkräfte oberhalb der Altersgrenze von 50 Jahren gelten als fortbildungsresistent.26
Somit müsste auf private Referenten zurückgegriffen werden, dessen Arbeit aber
nicht entsprechend honoriert wird, da die Bedeutung solcher Kurse nicht wirklich
erkannt wird oder erkannt werden will.
26
Schierholz, H.: Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit, edition.jab Verlag 2002, S.297-301
59
Fragebogen zum LOS – Projekt in Kornwestheim in Form einer
Telefonbefragung
1. Wie alt bist Du? ...............
2. Welches Geschlecht
() männlich () weiblich
3. Welche Staatsangehörigkeit hast du? ..........................................................
4. Wie hat Dir der Kurs gefallen? () sehr gut () gut () mittel () eher schlecht ()
schlecht
5. Fandest Du den Kurs hilfreich? () hilfreich () eher hilfreich () mittel ()
eher nicht () überhaupt nicht
6. Hast Du die Teilnahmebescheinigungen für Bewerbungen benutzt? () ja ()
nein () manchmal
7. Hast Du mittlerweile einen Job / Ausbildung? () ja () nein machst du die
Schule weiter? () ja () nein
8. wenn ja was?.........................................................
9. Würdest Du wieder an so einem Kurs teilnehmen ? () ja () eher ja ()
vielleicht () eher nicht () nein
10. Meinst Du der Kurs bringt was für den kommenden Beruf / Ausbildung
() ja () vielleicht () nein () weiß nicht
11. Welchen Kurs fandest du am besten ? () Kommunikationstraining ()
Stress () soziale Kompetenzen / Selbstsicherheitstraining
12. Welcher war wohl am hilfreichsten? () Komm.training () Stress ()
Selbstsicherheitstraining
VIII
13. Was kann man besser machen?
....................................................................................................................................
....................................................................................................................................
...............................................................................................
14. Fühlst du dich als Nicht-Deutscher auf dem Ausbildungsmarkt
benachteiligt? () ja klar () eher schon () mittel () eher weniger () nein
15. Würdest du den Kurs weiterempfehlen? () ja () nein () vielleicht
entworfen und befragt durch Patrick Kroll 2004/2005
IX
Alter
Häufigkeit
in Prozent
14 Jahre
15 Jahre
17 Jahre
16 Jahre
insgesamt
Modalwert
1
1
3
7
8%
8%
25%
58%
12
100%
Mittelwert
16
16,00
Teilnehmer
männlich
insgesamt
6
Nationalität
deutsch
türkisch
weiblich
6
12
Vorfahren
3
9
12
%
Staatbürgerschaft
25,00%
7
75,00%
5
100,00%
12
%
58,33%
41,67%
100,00%
Wie hat dir der Kurs gefallen?
Kriterium:
sehr gut
gut
mittel
eher schlecht
schlecht
Anzahl
5
6
1
0
0
12
insgesamt
Fandest du den Kurs allgemein hilfreich?
Ergebnis
hilfreich
eher hilfreich
mittel
eher nicht
überhaupt nicht
insgesamt
8
1
3
0
0
12
Anzahl
3
2
7
Hast du die Teilnahmebescheinigung für Bewerbungen benutzt?
ja
manchmal
nein
Hast Du mittlerweile einen Job / Ausbildung?
Ergebnis
mit Job/Ausbildung
ohne Job/Ausbildung
insgesamt
X
2
10
12
%
17%
83%
100%
Machst du dann die Schule weiter?
ja
nein
8
2
Würdest du wieder an so einem Kurs teilnehmen?
ja
4
33%
eher ja
2
17%
vielleicht
4
33%
eher nicht
1
8%
nein
1
8%
12
100%
Meinst du der Kurs bringt dir was für deinen kommenden Beruf/Ausbildung?
Ergebnis
%
8
67%
ja
2
17%
vielleicht
0
0%
nein
2
17%
weiß nicht
12
100%
Welchen Kurs fandest du am besten?
Ergebnis
Komm.training
Stressbewältigung
Selbstsicherheit
insgesamt
8
2
2
12
in Prozent
67%
17%
17%
100%
Welche Kurse fandest du am hilfreichsten?
Antworten
in Prozent
Kommunikation
10
59%
Stress
5
29%
Selbstscherheit
2
12%
17
100%
Würdest du den Kurs weiterempfehlen?
ja
9
75%
nein
1
8%
vielleicht
2
17%
XI
MBTI – Test
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
XX
Das Frühstücksei
(von Loriot)
Er: Berta!
Sie: Ja...
Er: Das Ei ist hart!
Sie: (schweigt)
Er: Das Ei ist hart!
Sie: Ich habe es gehört...
Er: Wie lange hat das Ei denn gekocht..?
Sie: Zu viel Eier sind gar nicht gesund!
Er: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat...?
Sie: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben...
Er: Das weiß ich...
Sie: Was fragst Du denn dann?
Er: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht
haben *kann*!
Sie: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten.
Er: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich?
Sie: Ich weiß es nicht ... ich bin kein Huhn!
Er: Ach!... Und woher weißt Du, wann das Ei gut ist?
Sie: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott!
Er: Nach der Uhr oder wie?
Sie: Nach Gefühl... eine Hausfrau hat das im Gefühl...
Er: Im Gefühl? Was hast Du im Gefühl?
Sie: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist...
Er: aber es ist hart... vielleicht stimmt da mit Deinem
Gefühl was nicht...
Sie: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag
in der Küche, mache die Wäsche, bring Deine Sachen in Ordnung,
mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und
Du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht?
Er: Jaja...jaja...jaja... wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es
eben nur *zufällig* genau viereinhalb Minuten.
Sie: Es kann Dir doch ganz egal sein, ob das Ei *zufällig* viereinhalb
Minuten kocht... Hauptsache, es *kocht* viereinhalb Minuten!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein *zufällig* weiches
Ei! Es ist mir egal, wie lange es kocht!
Sie: Aha! Das ist Dir egal... es ist Dir also egal, ob ich viereinhalb
Minuten in der Küche schufte!
Er: Nein-nein...
Sie: aber es ist *nicht* egal... das Ei *muss* nämlich viereinhalb
Minuten kochen...
Er: Das habe ich doch gesagt...
Sie: aber eben hast Du doch gesagt, es ist Dir egal!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei...
Sie: Gott, was sind Männer primitiv!
Er: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um... morgen bringe ich sie um!
XXI
XXII
Tasse oder Kännchen?
Kellnerin Bitte schön?
Ich möchte bitte eine Tasse Kaffee!
Kellnerin Wir haben leider nur Kännchen!
Gast
Das ist aber schade!
Kellnerin Soll ich Ihnen ein Kännchen bringen?
Gast
Ja bitte sehr, wenn Sie keine Tasse haben!
Kellnerin Kommt sofort!
So, bitte Ihr Kaffee, mein Herr!
Gast
Ach, Sie haben noch eine gefunden?
Kellnerin Eine was?
Gast
Eine Tasse! Sie sagten doch, Sie hätten keine!
Kellnerin Wieso haben wir keine Tassen?
Gast
Ja das hab´ ich mich auch gefragt!
Kellnerin Also, was wollen Sie nun eigentlich?
Gast
Entschuldigen Sie Fräulein, Sie sagten - als ich eine Tasse Kaffe
bestellen wollte -, Sie hätten leider nur Kännchen. Und nun sehe ich,
dass Sie eine Tasse mitgebracht haben!
Kellnerin Natürlich, wollen Sie denn den Kaffee aus meinem Kännchen trinken?
Gast
Nein, ich wollte ja auch eine Tasse Kaffee haben! Aber da sagten Sie,
Sie hätten nur Kännchen!
Kellnerin Entschuldigen Sie, zu einem Kännchen gehört eine Tasse!
Gast
Das meine ich ja auch. Aber wenn Sie nur diese eine Tasse, die Sie
jetzt für mich aufgetrieben haben, besitzen? Was machen Sie denn
dann, wenn auf einmal 50 Leute ein Kännchen bestellen?
Kellnerin Das ist noch nie passiert. Die bestellen alle erst eine Tasse - bis ich
dann sage, dass wir nur Kännchen haben!
Gast
Aber hier gibt´s doch keine Tassen!
Kellnerin Deshalb sag´ ich ja, dass wir nur Kännchen haben!
Gast
Das ist ja fürchterlich für Sie! Hören Sie, ich wohne nicht weit von
hier. So 10 bis 12 Tassen könnte ich auftreiben.
Kellnerin Aber wir brauchen keine Tassen, mein Herr!
Gast
Sie brauchen keine, wenn 50 Leute auf einmal bestellen?
Kellnerin Mein Gott, die kriegen doch eine mit dem Kännchen!
Gast
Ich denk´, Sie haben keine!
Wieso, müssen Sie denn immer ein Kännchen dazunehmen, wenn Sie
eine Tasse einkaufen?
Kellnerin Sagen Sie mal, wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sie haben jetzt
Ihre Tasse und Ihr Kännchen!
Gast
Wieso mein Kännchen?
XXIII
Kellnerin Das ist Ihr Kännchen!
Gast
Ich wollte ja gar keins! Schütten Sie jetzt bitte die Tasse voll und
nehmen Sie das Kännchen wieder mit!
Kellnerin Das geht nicht!
Gast
Warum geht das nicht?
Kellnerin Weil im Kännchen zwei Tassen drin sind!
Gast
Nun reicht es mir aber, Fräulein! Sie wollen mir doch nicht einreden,
dass in dem Kännchen gar kein Kaffee, sondern zwei Tassen drin sind!
Kellnerin Zwei Tassen Kaffee, mein Herr!
Gast
Vorhin hatten Sie nicht mal eine Tasse! Mit der, die hier auf dem Tisch
steht, wären es jetzt schon drei!
Kellnerin Sie machen mich ganz verrückt! 3, 10
Gast
Wieso 13? Ich habe drei gesagt!
Ich will aber nur eine! Und nun bringen Sie das Kännchen wieder weg!
Kellnerin Bitte schön!
Gast
Halt! Sie haben ja vergessen, die Tasse voll zu gießen!
Kellnerin Wir haben keine Tassen, mein Herr!
XXIV
XXV
Feierabend
(von Loriot)
Sie: Hermann ...
Er: Ja...
Sie: Was machst du da?
Er: Nichts ...
Sie: Nichts? Wieso nichts?
Er: Ich mache nichts ...
Sie: Gar nichts?
Er: Nein ...
(Pause)
Sie: überhaupt nichts?
Er: Nein ... ich sitze hier ...
Sie: Du sitzt da?
Er: Ja...
Sie: Aber irgendwas machst du doch?
Er: Nein ...
(Pause)
Sie: Denkst du irgendwas?
Er: Nichts Besonderes ...
Sie: Es könnte ja nicht schaden, wenn du mal etwas spazierengingest ...
Er: Nein-nein ...
Sie: Ich bringe dir deinen Mantel ...
Er: Nein danke ...
Sie: aber es ist zu kalt ohne Mantel ...
Er: Ich gehe ja nicht spazieren ...
Sie: aber eben wolltest du doch noch ...
Er: Nein, du wolltest, dass ich spazierengehe ...
Sie: Ich? Mir ist es doch völlig egal,
ob du spazierengehst ...
Er: Gut...
Sie: Ich meine nur , es könnte dir nicht schaden, wenn du mal
spazierengehen würdest ...
Er: Nein, schaden könnte es nicht ...
Sie: also was willst du denn nun?
Er: Ich möchte hier sitzen ...
Sie: Du kannst einen ja wahnsinnig machen!
Er: Ach ...
Sie: Erst willst du spazierengehen ... dann wieder nicht ...
dann soll ich deinen Mantel holen ...dann wieder nicht...
was denn nun?
Er: Ich möchte hier sitzen ...
Sie: Und jetzt möchtest du plötzlich da sitzen ...
Er: Gar nicht plötzlich ... ich wollte immer nur hier sitzen ...
und mich entspannen ...
Sie: Wenn du dich wirklich entspannen wolltest, würdest du nicht
dauernd auf mich einreden ...
XXVI
Er: Ich sag ja nichts mehr ...
(Pause)
Sie: Jetzt hättest du doch mal Zeit, irgendwas zu tun, was dir Spass macht...
Er: Ja...
Sie: Liest du was?
Er: Im Moment nicht ...
Sie: Dann lies doch mal was ...
Er: Nachher, nachher vielleicht ...
Sie: Hol dir doch die lllustrierten ...
Er: Ich möchte erst noch etwas hier sitzen ...
Sie: Soll ich sie dir holen?
Er: Nein-nein, vielen Dank ...
Sie: Will der Herr sich auch noch bedienen lassen, was?
Er: Nein, wirklich nicht ...
Sie: Ich renne den ganzen Tag hin und her ...
Du könntest doch wohl einmal aufstehen und dir
die Illustrierten holen ...
Er: Ich möchte jetzt nicht lesen ...
Sie: Dann quengle doch nicht so rum ...
Er: (schweigt)
Sie: Hermann!
Er: (schweigt)
Sie: Bist du taub?
Er: Nein-nein ...
Sie: Du tust eben nicht, was dir Spass macht ...
statt dessen sitzt du da!
Er: Ich sitze hier, _weil_ es mir Spass macht ...
Sie: Sei doch nicht gleich so aggressiv!
Er: Ich bin doch nicht aggressiv ...
Sie: Warum schreist du mich dann so an?
Er: (schreit) ... Ich schreie dich nicht an!!
XXVII
Garderobe
Personen: Ein Ehepaar: Mann (M) und Frau (F) [Loriot & Evelyn Hamann]
Material:
·
Vor dem Schlafzimmer
F: "Wie findest du mein Kleid?"
M: "Welches?"
F: "Das ich anhabe."
M: "Besonders hübsch."
F: "Oder findest du das grüne schöner?"
M: "Das grüne?"
F: "Das Halblange mit dem spitzen Ausschnitt."
M: "Nein."
F: "Was 'nein'?"
M: "Ich finde es nicht schöner als das, was du anhast."
F: "Du hast gesagt, es stünde mir so gut."
M: "Ja. Es steht dir gut."
F: "Warum findest du es dann nicht schöner?"
M: "Ich finde das, was du anhast, sehr schön, und das andere steht dir
auch gut."
F: "Ach. Dies hier steht mir also nicht so gut?"
M: "Doch. Auch."
F: "Dann zieh ich das lange blaue mit den Schößchen noch mal über"
M: "Ahja."
F: "Oder gefällt dir das nicht?"
M: "Doch."
F: "Ich denke, es ist dein Lieblingskleid?"
M: "Ja."
F:
"Dann gefällt es dir doch besser als das was ich anhabe und das
halblange grüne mit dem spitzen Ausschnitt."
M: "Ich finde du siehst toll aus in dem, was du anhast"
F: "Komplimente helfen mir im Moment überhaupt nicht."
M: "Gut, dann zieh das lange blaue mit den Schößchen an."
XXVIII
F: "Du findest also gar nicht so toll, was ich anhabe!"
M: "Doch, aber es gefällt dir ja scheinbar nicht."
F: "Es gefällt mir nicht? Es ist das schönste, was ich habe."
M: "Dann behalt es doch an."
F: "Eben hast du gesagt, ich soll das lange blaue mit den Schößchen
anziehen."
M: "Du kannst das blaue mit den Schößchen anziehen oder das grüne mit
dem spitzen Ausschnitt oder das, was du anhast."
F: "Aha, es ist dir also völlig Wurst, was ich anhabe."
M: "Dann nimm das grüne, das wunderhübsche grüne mit dem spitzen
Ausschnitt."
F: "Erst soll ich das hier anbehalten, dann soll ich das blaue anziehen
und jetzt auf einmal das grüne?"
M: "Liebling du kannst doch..."
F: "Ich kann mit dir über Atommüll reden, über Ölkrise, Wahlkampf
und Umweltverschmutzung, aber über nichts Wichtiges!"
XXIX
Teilnahmebescheinigung
Abschlussurkunde
Regina Lessenthin
hat am Los Projekt
"Multimodales Training für Jugendliche zur
Kommunikation und sozialen Kompetenz zur
Vorbereitung in den Berufseinstieg"
in der Zeit vom 21. April 2004 bis 30. Juni 2004 teilgenommen.
Kornwestheim, den 30. Juni 2004
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Regina Lessenthin
Diplom Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Otto-Hahn-Str. 10
71726 Benningen
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Literaturverzeichnis
Bents, R/ Blank, R: „M.B.T.I. – Eine dynamische Persönlichkeitstypologie – Die
16 Grundmuster unseres Verhaltens nach C. G. Jung“, Claudius Verlag München
1992
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Entwicklung und
Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten (E & C)“, Berlin 2002
Ehlert, U: „Das ist wohl mehr `ne Kommunikationsstörung – Die Darstellung von
Missverständnissen im Werk Loriots“, ALDA! der Verlag Königstein 2004
Fengler, J: „Feedback geben. Strategien und Übungen“, Juventa Verlag Weinheim
1998
Jugert, G / Rehder, A / u. a.: „Soziale Kompetenz für Jugendliche: Grundlagen,
Training und Fortbildung“, Juventa Verlag Weinheim und München 2001
Kliebisch, U: „Kommunikation und Selbstsicherheit – Interaktionsspiele und
Infos für Jugendliche“, Verlag an der Ruhr Iserlohn 1995
Klippert, H: „Kommunikationstraining – Übungsbausteine für den Unterricht II“,
Beltz Verlag Weinheim und Basel 1998
Krähe, H / Koeppe, K: „Kommunikations- und Verhaltenstrainings“, Verlag für
angewandte Psychologie Göttingen 1995 und 1996
Loriot: „Dramatische Werke“, Diogenes Verlag Zürich 1981
Projekt Jugend und Arbeit: „Jugendliche beim Einstieg in das Arbeitsleben:
Regionale Chancenstrukturen und individuelle Strategien“, DJI Verlag Deutsches
Jugendinstitut Weinheim und München 1990
Schierholz, H: „Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit – zur Ausbildungs- und
Berufsintegration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen“, edition.jab
Verlag Hannover 2002
XXXI
Schulz von Thun, F: „Miteinander reden 2: Stile, Werte und
Persönlichkeitsentwicklung“, Rohwolt – Taschenbuch –Verlag Reinebeck bei
Hamburg 1989
Vahle, F: „Bewegliche Lieder oder Musik macht Beine, Rohwolt – Taschenbuch
–Verlag Reinebeck bei Hamburg 2002
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Erklärung nach §32 III APrOFin gD
Ich versichere, dass ich diese Diplomarbeit selbständig und nur unter Verwendung
der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe.
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Datum
Unterschrift
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