Service - Motorrad
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Service Tune-up Honda Fireblade, Teil 1 Fireblade – ein Name wie ein wilder Schlachtruf. PS stürzt sich mit der Feuerklinge ins Kampfgetümmel und sagt, welches Tuning Hondas rassigen Supersportler nachschärft. TEXT: VOLKMAR JACOB, SEBASTIAN LANG FOTOS: FACT (3), KÜNSTLE (11), LANG (1), MPS (30) PS 12/2006 39 REIFEN BRIDGESTONE BT 015 „G“ BRIDGESTONE BT 002 ST Kontakt: Kontakt: Dimension: www.bridgestone-mc.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: ondas Fireblade ist die klare Nummer 1, der meistverkaufte Supersportler des Jahres: stolze 2220 Neuzulassungen allein zwischen Januar und September. Weitere werden folgen, auch wenn die Blade technisch unverändert ins nächste Jahr sprintet. Sie trumpft mit Ausgewogenheit, Zuverlässigkeit und einer äußeren Erscheinung, die den sportlichen Anspruch untermauert. Doch selbst nahezu Perfektes lässt sich optimieren: Im ersten von zwei Tune-up-Teilen geht's um Reifen, Windschutz und Bremsbeläge. Gleich vorab zur häufig gestellten Frage, ob sich die Testergebnisse auf andere Motorräder übertragen lassen: Die Eigenschaften der Bremsbeläge gelten, identische Mischungen vorausgesetzt, auch für andere japanische Supersportler. Deren Serien-Bremsscheiben sind in puncto Güte und Beschaffenheit mit denen der Fireblade vergleichbar. Einige Eigenschaften von Reifen gleicher Größe lassen sich ebenfalls auf andere Motorräder übertragen: Speziell der Grip bleibt identisch, auch beim Handling und der Kurvenstabilität ist die Übereinstimmung sehr hoch. Verkleidungen fallen in Form und Größe zu unterschiedlich aus, um die Testergebnisse der Fireblade-Scheiben auf andere Motorräder übertragen zu können. H Feuerklinge – was für ein Name. Das Tune-up schärft Hondas Megasportler nach. www.bridgestone-mc.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,1/6,4 kg Handling: Handling: Bremsstabilität: Bremsstabilität: Grip: Grip: Fahrstabilität: Fahrstabilität: Zielgenauigkeit: Zielgenauigkeit Kurvenstabilität: Kurvenstabilität: Aufstellmoment: Aufstellmoment: Feedback: Feedback: Dem Erstausrüster-Reifen merkt man an, dass er für die Fireblade maßgeschneidert ist. Das etwas träge Handling der Honda gleicht der BT 015 gekonnt aus, insbesondere das Einbiegen geht mit dieser Pelle leicht und exakt von der Hand. Lediglich beim Grip erreicht der Bridgestone nicht ganz das Niveau der supersportlichen Gummis, für die Landstraße genügt seine Performance allemal. Hervorragender Grip und sehr geringes Aufstellmoment beim Bremsen sind die Stärken des sportlichen Bridgestone. In den restlichen Kriterien liegt der BT 002 ST im Mittelfeld. Abzug gibt’s für das etwas träge Handling. Der Gummi verlangt beim Einbiegen und in Kurven ein wenig Krafteinsatz. Zudem empfiehlt sich erhöhte Aufmerksamkeit auf den Einfahr-Kilometern. MICHELIN PILOT POWER MICHELIN PILOT POWER 2CT Kontakt: Kontakt: 32 Dimension: www.michelin.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,5/5,8 kg 34 Dimension: www.michelin.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,5/5,8 kg Handling: Handling: Bremsstabilität Bremsstabilität Grip: Grip: Fahrstabilität: Fahrstabilität: Zielgenauigkeit: Zielgenauigkeit: Kurvenstabilität: Kurvenstabilität: Aufstellmoment: Aufstellmoment: Feedback: Feedback: Gemeinsam mit dem Bridgestone BT 015 „G“ ist der Pilot Power der handlichste Reifen im Testfeld. Überwältigend, wie leicht die Blade auf diesen Gummis abwinkelt. Allerdings können auch sie der Honda ihre Neigung zum Untersteuern nicht nehmen. Neben dem fantastischen Handling führen geringes Aufstellmoment und die superbe Zielgenauigkeit den Michelin mit zur Spitze. Nahezu identisch mit dem Pilot Power. Das Kürzel 2CT steht für Two-Compound-Technologie, was darauf hinweist, dass der Reifen an den Flanken eine weichere Gummimischung trägt als in der Reifenmitte. Das soll bei gleicher Laufleistung mehr Grip in Schräglage gewährleisten. PS konnte keine signifikanten Unterschiede zum günstigeren und punktgleichen Standardreifen feststellen. 36 40 PS 12/2006 3,9/6,1 kg Dimension: 36 CONTI SPORT ATTACK DUNLOP SPORTMAX QUALIFIER METZELER SPORTEC M3 Kontakt: Kontakt: Kontakt: Dimension: www.conti-online.com 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,5/6,6 Kg Dimension: www.dunlop.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,2/6,2 kg Dimension: www.metzelermoto.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,3/6,2 kg Handling: Handling: Handling: Bremsstabilität: Bremsstabilität: Bremsstabilität: Grip: Grip: Grip: Fahrstabilität: Fahrstabilität: Fahrstabilität: Zielgenauigkeit: Zielgenauigkeit: Zielgenauigkeit: Kurvenstabilität: Kurvenstabilität: Kurvenstabilität: Aufstellmoment: Aufstellmoment: Aufstellmoment: Feedback: Feedback: Feedback: Der Sport Attack-Paarung merkt man nicht an, dass sie die schwerste des Testfelds ist: Der Conti gehört zu den handlichsten Vertretern. Auch beim Grip und beim Feedback gibt’s die volle Punktzahl. Die Haltbarkeit wirft Fragen auf: PS testete dieses Kriterium nicht explizit, doch nach identischer Distanz war der Conti im Vergleich zur Konkurrenz stärker verschlissen. Der Dunlop ist ein braver Durchschnittsreifen, der auf der Teststrecke in Brünn in keinem Kriterium besonders herausstach oder negativ auffiel. Bei sieben von acht Eigenschafts-Wertungen fährt er 4 Sterne ein, volle Punkte gibt’s für die Fahrstabilität. In dieser Hinsicht verhielt sich das gesamte Testfeld vorbildlich, kein Gummi verursachte bei der Blade Unruhen im Fahrwerk. Seit einem knappen Jahr gibt’s den Nachfolger des Sportec M-1, den M3. Was für Dunlops Qualifier gilt, trifft auch auf ihn zu: Für die Honda Fireblade ist der Münchner ein ordentlicher Reifen ohne herausragende Stärken und Ausreißer nach unten. In den einzelnen Kriterien hamstert der Null-Grad-Stahlgürtelreifen gleichmäßig Punkte und landet so mit 33 Zählern im Mittelfeld. 36 33 33 Testsieger MICHELIN POWER RACE MED PIRELLI DRAGON SUPERC. PRO PIRELLI DIABLO STRADA Kontakt: Kontakt: Kontakt: Dimension: www.michelin.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 3,9/5,8 kg Dimension: www.pirelli.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: 4,1/5,8 kg Dimension: www.pirelli.de 120/70 ZR 17 und 190/50 ZR 17 Gewicht v./h.: Handling: Handling: Handling: Bremsstabilität: Bremsstabilität: Bremsstabilität Grip: Grip: Grip: Fahrstabilität: Fahrstabilität: Fahrstabilität: Zielgenauigkeit: Zielgenauigkeit: Zielgenauigkeit: Kurvenstabilität: Kurvenstabilität: Kurvenstabilität: Aufstellmoment: Aufstellmoment: Aufstellmoment: Feedback: Feedback: Feedback: Der Power Race Medium wirkt anfangs etwas holprig. Nach kurzer Aufwärmzeit ist der Spuk allerdings vorbei, und dieser Reifen erzielt in Sachen Fahrstabilität und Grip die volle Punktzahl. Dem stehen ein relativ träges Handling und deutliches Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage gegenüber. Unterm Strich ein etwas unwilliger, zäher Reifen, dafür mit toller Haftung. Toller Supersport-Reifen mit überragender Bremsstabilität und superbem Feedback. Fünf Sterne gibt’s zudem für Grip, Fahr- und Kurvenstabilität. Beim Handling, der Zielgenauigkeit und dem Aufstellmoment fehlt jeweils ein Punkt zum Maximum, das kann die Konkurrenz teilweise besser. Insgesamt entscheidet der Dragon Supercorsa Pro diesen Vergleich knapp für sich. 32 37 4,3/6,2 kg Der Pirelli Diablo Strada ist ein prima Tourensportreifen für die Blade. Herausragende Eigenschaften: ultrastabil in jeder Lage und erstklassiges Feedback. Sein Grip reicht nicht an den der supersportlichen Mitbewerber heran, beim Handling liegt der Pirelli im Mittelfeld. Für Renntrainings gibt’s geeignetere Gummis, sportlichem Landstraßenritt steht er nicht im Weg. 34 PS 12/2006 41 SCHEIBEN HONDA SERIE Kontakt: Honda-Vertragshändler, www.honda.de Preis: 119,62 Euro Höhe: 0 mm* Passgenauigkeit: Windschutz: Die flache Originalscheibe bietet weder aufrecht noch geduckt ausreichenden Windschutz. Kopf, Schultern und Oberkörper sind bereits bei moderater Geschwindigkeit starken Wirbeln ausgesetzt. Eine Zubehörscheibe ist deshalb empfehlenswert. Vorbildlich dagegen die Verarbeitung des Originalteils: Die sehr gute Passform, saubere Kanten, versenkte Bohrungen sowie der integrierte Kantenschutz überzeugen. 6 7 8 MRA RACING Kontakt: MRA-Klement GmbH, 79331 Teningen, Tel. 0 76 63/9 38 90, www.mra.de Preis: 93,80 Euro Höhe: 37 mm* Passgenauigkeit: Windschutz: 6 7 Voilà, die 2006er-Fireblade umringt von der vollen Zubehör-Ladung. Was hier so ruhig im Fotostudio ruhte, hatte das PS-Testprogramm noch vor sich. KONTAKT, MANN DIE REIFEN Nur ein paar Quadratzentimeter Gummi verbinden das Bike mit der Fahrbahn. Kein Platz für halbgare Lösungen. PS testete sämtliche Sportpellen mit Straßenfreigabe – zur Wahl stehen 10 Reifensätze – auf der extrem griffigen Rennstrecke im tschechischen Brünn. Das Tempo entsprach sportlichem Landstraßenballern. 42 PS 12/2006 Die Performance aller Probanden ist erfreulich hoch, kein Reifen fiel durch. Lediglich beim Einfahren des Bridgestone BT 002 ST ist besondere Vorsicht geboten: Frisch aus der Backform bietet der Gummi wenig Haftung. Bis der Reifen an jeder Stelle angeraut ist, sollte man sachte in Kurven einbiegen und vorm Gasgeben am Kurvenausgang das Bike aufrichten. Einmal angefahren, wärmt sich die Pelle sehr schnell auf, und fröhlichem Angasen steht nichts im Weg. Ihre eckige Form ähnelt der Five Stars; die MRA Racing überzeugt mit sehr gutem Schutz vor dem Fahrtwind. Sitzend und liegend zeigen sich in allen Geschwindigkeitsbereichen nur geringe Turbulenzen. Die fast unerträglich lauten Windgeräusche in Rennhaltung kosten die ansonsten empfehlenswerte Scheibe den Testsieg. Die Passform ist gut, der Kantenschutz muss selbst angebracht werden. 8 9 Wo viel Test, da viel Schraub. 10 9 ERMAX AEROMAX FIVE STARS POWER BLADE SPORT GIVI D 308 DB Kontakt: Fechter Drive Motorsport GmbH, 73231 Weilheim/Teck, Tel. 0 70 23/95 23-0, www.fechter.de Kontakt: Kontakt: Preis: 99,00 Euro Preis: 54,99 Euro Preis: 76,40 Euro Höhe: 34 mm* Höhe: 40 mm* Höhe: 43 mm* JF Motorsport GmbH, 61239 Ober-Mörlen, Tel. 0 60 02/9103-91, www.jfmotorsport.de Givi Deutschland GmbH, 90441 Nürnberg, Tel. 0911/9 5510-0, www.givi.de Passgenauigkeit: Passgenauigkeit: Passgenauigkeit: Windschutz: Windschutz: Windschutz: Gegenüber der Serienscheibe besitzt die Ermax deutlich besseren Windschutz. Aufrecht sitzend entwickeln sich hauptsächlich an Kopf sowie Schultern Turbulenzen, in geduckter Haltung zeigen sich nur an den Schultern leichte Unruhen. Qualitativ gibt sich die Scheibe zwiespältig: Gut ist der vormontierte Kantenschutz, verbesserungswürdig dagegen die Passgenauigkeit sowie die etwas engen Bohrungen. Die spezielle Form ermöglicht aufrecht sitzend und lang liegend sehr guten Windschutz; selbst bei hohen Geschwindigkeiten kaum Unruhe oder Windgeräusche. Negativ fällt dagegen die Passform auf: Die Scheibe lässt sich nur unter Spannung montieren, die Form stimmt nicht, und die Bohrungen sitzen nicht mittig. Der Kantenschutz muss selbst angebracht werden. Insgesamt wirkt der Windschild etwas billig. Im Vergleich zur Serie deutlich weniger Turbulenzen. Bei aufrechter Haltung ab 150 km/h relativ viel Druck auf den oberen Helmbereich. Liegend guter Schutz, lediglich in den Schultern entsteht etwas Unruhe. Der vormontierte Kantenschutz und die versenkten Bohrungen bringen weitere Pluspunkte, negativ fallen dagegen die nicht perfekt platzierten Bohrungen der D 308 DB („Double Bubble“) auf. 6 7 8 9 6 10 7 8 9 7 10 8 9 10 Testsieger POWER BRONCE RACING PUIG RACING Kontakt: Kontakt: Kontakt: Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH, 21035 Hamburg, Tel. 0 40/73 41 93 60, www.louis.de MRA-Klement GmbH, 79331 Teningen, Tel. 0 76 63/9 38 90, www.mra.de Team Metisse GmbH, 38572 Leiferde, Tel. 0 53 73/9 24 07 80, www.metisse.de Preis: 83,80 Euro Preis: 95,00 Euro Preis: 59,95 Euro Höhe: 21 mm* Höhe: 9 mm* Höhe: 22 mm* Passgenauigkeit: Passgenauigkeit: Passgenauigkeit: Windschutz: Windschutz: Windschutz: Das Design der MRA Spoiler verfolgt ein ganz eigenes Konzept. Der leicht gewöhnungsbedürftige Bürzel schützt den Fahrer effektiv vor nahezu allen Turbulenzen, lediglich aufrecht sitzend wird der Kopf etwas durchgeschüttelt. Leider sind auch ihre Windgeräusche relativ laut. Wie bei der Racing-Variante ist die Passform vorbildlich, der Kantenschutz ist auch hier selbst anzubringen. Dem Serienteil zwar überlegen, kann es die Power Bronce in Sachen Windschutz mit den anderen Zubehörscheiben nicht aufnehmen. Besonders in normaler Sitzhaltung stört der starke Druck auf Oberkörper und Kopf, geduckt entstehen an den Schultern leichte Turbulenzen. Ärgerlich sind die zu kleinen Bohrungen, die die Montage erheblich erschweren. Ansonsten ist der Windschild ordentlich verarbeitet. Die günstige und formschöne Zubehörscheibe schützt gut vor Turbulenzen. Sitzend und liegend sind an Armen und Schultern leichte Unruhen zu spüren. Die Windgeräusche sind dabei deutlich geringer als die der MRA Racing, was der Puig den Testsieg beschert. Verarbeitung und Passgenauigkeit liegen auf ordentlichem Niveau, der Kantenschutz muss auch bei dieser Scheibe noch selbst angebracht werden. 8 9 10 Vorbildlich: Alle Reifen sind flugs auf Temperatur und gefallen von Beginn an mit einwandfreiem Fahrverhalten. Einzig der Michelin Power Race Medium wirkt auf den ersten Kilometern etwas indifferent. SCHEIBCHENWEISE WINDSCHILDE Die Verkleidungsscheibe zu wechseln ist bei der Fireblade wie an vielen Supersport- 6 76 8 7 lern ein einfacher und günstiger TuningSchritt, dessen Effekt sofort spürbar ist. Ganz egal, ob man es auf der Rennstrecke brennen lassen will oder mit der Blade durch Europa reist: Eine Zubehörscheibe ist eine sehr lohnende Investition. Der Windschutz des Serienteils überzeugte nicht einmal den nur 1,75 m großen PSTester, und zwar weder aufrechter, noch in geduckter Haltung. Ein windgebeutelter Blader kann auf eine große Scheiben-Auswahl zugreifen: 9 8 10 9 * höchster Punkt relativ zur Serienscheibe 7 MRA SPOILER 10 Trotz ihrer Dynamik ist die Fireblade ein gut beherrschbares Bike. PS 12/2006 43 BREMSBELÄGE MIT ABE SERIE Kontakt: Honda-Vertragshändler, www.honda.de Preis: 45,81 Euro ALPHA TECHNIK AB 12 AP RACING LMP 409 SF Kontakt: Kontakt: Grobmotorik, 51467 Bergisch Gladbach, Tel. 0 22 02/24 34 49, www.grobmotorik.de Preis: 27 Euro Preis: Alpha Technik GmbH & Co. KG, 83071 Stephanskirchen; Tel. 0 80 36/30 07-20; www.alphatechnik.de 32,90 Euro Einbremszeit: Einbremszeit: Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremswirkung: Bremswirkung: Bremswirkung: Etwas stumpf wirkender Belag, der vergleichsweise hohe Handkräfte benötigt. Die Bremswirkung geht in Ordnung. Honda entschärfte nach dem Gabelflatter-Problem die Fireblade-Beläge, um das erste Zupacken der Stopper zu soften. Durchschnittlicher Alltagsbelag, der den Biss früherer Blades vermissen lässt. Die AB 12 von Alpha Technik erinnern an die Serienbeläge, benötigen im Gegensatz zu ihnen aber speziell bei niedrigen Geschwindigkeiten etwas geringere Handkräfte und wirken knackiger. Die Verzögerung steigt linear mit den eingeleiteten Bremskräften an, der Druckpunkt bleibt stabil. Lustiger Firmenname! Anders, als der vermuten lässt, geht das Dosieren des AP Racing zunächst recht fein von der Hand. Allerdings liefert der LMP 409 SF ein uneinheitliches Bild: Druckpunkt und Handkräfte des günstigen Belags können je nach Beanspruchung variieren. Die Bremswirkung ist gut. 12 2 13 14 1513 3 14 15 12 2 13 FERODO FDB 2181 ST FERODO FDB 2181 ST AC GOLDFREN TYP 214 Kontakt: Kontakt: Kontakt: Preis: Paaschburg und Wunderlich GmbH, 20537 Hamburg, Tel. 0 40/2 48 27 70, www.pwonline.de 34,40 Euro Preis: Paaschburg und Wunderlich GmbH, 20537 Hamburg, Tel. 0 40/2 48 27 70, www.pwonline.de 42,90 Euro Preis: 14 Motacc Deutschland GmbH, 79108 Freiburg, Tel. 07 61/5 91 86 40, www.motacc.com 22,50 Euro Einbremszeit: Einbremszeit: Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremswirkung: Bremswirkung: Bremswirkung: Die britischen Beläge gefallen mit knackigem und stabilem Druckpunkt. Auch das spontane Zupacken, das Ansprechverhalten und die lineare Bremswirkung begeistern. Ihre Handkräfte liegen etwas höher als bei den Testsiegern, ihre Wirkung lässt auch nach etlichen Gewaltbremsungen keinen Deut nach. Die ST AC unterscheiden sich von den ST durch Bohrungen im Belag, die die Temperatur bei hoher Beanspruchung senken sollen. PS konnte keinen Unterschied zum unerschütterlichen Standardbelag feststellen. Die Ferodos hinterlassen eine sichtbare Schicht festgebackenen Metallstaub auf den Scheiben. Die Goldfren mit Keramikanteil tragen die rote Laterne. Lange Einbremszeit, matschiger Druckpunkt, hohe Handkräfte bei nur durchschnittlicher Wirkung trüben das Bild. Die Habenseite: Der Druckpunkt wandert nicht, und Fading ist kein Thema. Das tschechische Produkt ist das günstigste im Test. 14 4 15 kantige Formen, Spoilerlippen und eine weite Preisspanne machen die Entscheidung nicht leicht, hier hilft die PS-Übersicht. Die Vielzahl der erhältlichen Farben floss nicht in die Bewertung ein: Power Bronce zum Beispiel bietet beträchtliche 13 Variationen, aber hier entscheidet der persönliche Geschmack. Der Umbau geht prinzipiell recht schnell, allerdings nicht immer völlig problemlos vonstatten: Während der Ausbau der sauber verarbeiteten und passgenau- 44 PS 12/2006 14 4 15 6 7 8 9 10 Die Firma Hehl Racing (Tel. 0 26 23/9 25 19) bietet für 164 Euro einen Bremshebel an, den der Pilot während der Fahrt nachstellen kann. Das ist bei der Fireblade allerdings nur für gnadenlose Bremser auf sehr bremsintensiven Rennstrecken nötig, zum Beispiel in Hockenheim/Großer Kurs und auf dem Nürburgring. 15 CARBONE LORRAINE SBK 5 BREMBO Kontakt: Brune GmbH, 48291 Telgte, Tel. 0 25 04/73 44-0; www.brunegmbh.de 36,90 Euro Preis: EBC FA 390 HH Kontakt: K-F-Z GmbH, 89231 Neu-Ulm, Tel. 07 31/9 70 90 50; www.carbone-lorraine.de 37,30 Euro Preis: Kontakt: Preis: EBC Brakes Germany e. K., 28307 Bremen, Tel. 04 21/8 72 55-44, www.ebc-brakes.de 36,77 Euro Einbremszeit: Einbremszeit: Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremswirkung: Bremswirkung: Bremswirkung: Einteilige Beläge, die Mitbewerber sind zumindest durch eine Nut aufgegliedert. Das tut der Bremswirkung keinen Abbruch, die Italiener verzögern nach mehreren Vollbremsungen noch bombensicher. Die Brembos benötigen aber relativ hohe Handkräfte, und ihr Druckpunkt könnte etwas definierter ausfallen. Zweimal die Maximalpunktzahl, im dritten Kriterium fehlt dem SBK 5 lediglich ein Stern. Im Vergleich zur Serie benötigt der französische Belag geringere Handkräfte, beißt jedoch nicht zu aggressiv in die Scheiben. Die Bremswirkung ist wunderbar linear, Druckpunkt und Bremsleistung bleiben stabil. Prima Beläge mit geringer Einbremszeit und Top-Bremswirkung. Auch die Dosierung liegt auf hohem Niveau, ebenso der stabile Druckpunkt. Zu en besten im Test sind bei den amerikanischen Pads die Handkräfte einen Hauch zu groß. Wie alle Zubehörbeläge mit ABE sind die EBC günstiger als die Seriengreifer. 12 2 13 14 1514 4 15 14 4 15 Testsieger LUCAS MCB 755 SV PREMIER PH 342 SBS 809 HS FR Kontakt: Kontakt: Kontakt: Preis: TRW KFZ-Ausrüstung GmbH, 56566 Neuwied, Tel. 0 26 31/9120, www.lucas-bikersworld.com 33,95 Euro Preis: Motorrad Beck, 72250 Freudenstadt, Tel. 0 74 41/27 75, www.motorrad-beck.de 30,98 Euro Preis: Langenscheidt GmbH, 45711 Datteln, Tel. 0 23 63/3 6180, www.langenscheidt-gmbh.de 31,80 Euro Einbremszeit: Einbremszeit: Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremswirkung: Bremswirkung: Bremswirkung: Tolle Produkte mit guter Rückmeldung, linearer Dosierung und allzeit stabilem Druckpunkt. Allein bei den Handkräften liegen sie minimal hinter den Besten. Die Bremsleistung ist hervorragend. Der MCB 755 SV mit Straßenzulassung lässt auch unter Extrembedingungen in seiner Wirkung nicht nach. Die PH 342 von Premier reihen sich nahtlos in die Top-Liga der ABE-Beläge ein. Neben sehr geringer Einbremszeit brillieren die Pads mit knackigem, stabilem Druckpunkt und absolut fadingfreier, stets präsenter Bremswirkung. Darüber hinaus gefallen die PH 342 mit spontanem, gut dosierbarem Zupacken. Bremsbeläge der Superlative: Es scheint, als wäre der Pilot in direktem Kontakt mit den Bremsscheiben. Glasklare Rückmeldung, knallharter, stabiler Druckpunkt und sensationelle Bremsdosierung zeichnen das dänische Produkt aus. Überflüssig zu erwähnen, dass die Wirkung einen ICE stoppen könnte. 14 4 15 en Originalscheibe trotz etwas empfindlicher Kunststoffköpfe der KreuzschlitzSchrauben relativ problemlos ist, braucht man zur Montage mancher Austauschteile gute Nerven und Fingerspitzengefühl. Die gummiummantelten Muttern müssen von der Serienscheibe entfernt und am Zubehörpendant angebracht werden, was sich in manchen Fällen aufgrund zu enger Bohrungen als schwierig erweist. Zudem lassen scharfe oder unsaubere Ränder sowie der selbst anzubringende Kantenschutz bei einigen Scheiben zu wünschen übrig. 14 4 15 Überzeugen kann dagegen der Windschutz; hier sind die Zubehörteile dem originalen Schild deutlich überlegen. Besonders in aufrechter Sitzhaltung hat der Hondafahrer mit erheblich weniger Unruhen und Windgeräuschen zu kämpfen. 15 Der Erfolg liegt in der Bremszone. Im Test: 12 Beläge mit ABE, 8 ohne. TOP BEIM STOPP BREMSBELÄGE Beinnahe unüberschaubar ist der Markt der Bremsbeläge. Insgesamt 20 verschiePS 12/2006 45 BREMSBELÄGE RACING OHNE ABE Testsieger BREMBO 07 HO 50 SC BREMBO 07 HO 50 RC CARBONE LORRAINE C44 Kontakt: Kontakt: Kontakt: Brune GmbH, 48291 Telgte, Tel. 0 25 04/73 44-0; www.brunegmbh.de 46,90 Euro Preis: Brune GmbH, 48291 Telgte, Tel. 0 25 04/73 44-0; www.brunegmbh.de 53,90 Euro Preis: K-F-Z GmbH, 89231 Neu-Ulm, Tel. 07 31/9 70 90 50; www.carbone-lorraine.de 80,55 Euro Preis: Einbremszeit: Einbremszeit: Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremswirkung: Bremswirkung: Bremswirkung: Die SC von Brembo gehen aggressiver zu Werke als viele der ABE-Beläge, sind aber trotzdem super zu dosieren. Bis auf minimale Leerweg-Veränderungen des Hebels verfügen sie über einen klar definierten Druckpunkt, ihre Handkraft ist gering. Die Bremsleistung markiert die absolute Spitze. Die RC benötigen aufgrund ihres Carbonanteils die längste Einbremszeit aller Beläge. Der Druckpunkt bleibt stabil, allerdings brauchen diese Brembos hohe Handkräfte, und es fehlt etwas an Biss. Nur heißgebremst bringen sie Topleistung, sonst zwar ausreichende, aber keine sensationelle Wirkung. LUCAS MCB 755 SRQ LUCAS MCB 755 CRQ 14 4 6 15 7 Kontakt: Preis: 8 TRW KFZ-Ausrüstung GmbH, 56566 Neuwied, Tel. 0 26 31/91 20, www.lucas-bikersworld.com 36,95 Euro 9 Kontakt: Preis: 10 Teuerste Beläge des gesamten Tests. Allerdings sind die C44 jeden Cent wert, denn sie liefern glasklare Rückmeldung vom Bremsgeschehen. Ihr stabiler, überaus knackiger Druckpunkt, die geringen Handkräfte und ihre irrsinnige, nie nachlassende Verzögerung heben die C44 ganz oben aufs Treppchen. 15 PREMIER RPH 342 TRW KFZ-Ausrüstung GmbH, 56566 Neuwied, Tel. 0 26 31/9120, www.lucas-bikersworld.com 42,95 Euro Kontakt: Preis: Motorrad Beck, 72250 Freudenstadt, Tel. 0 74 41/27 75, www.motorrad-beck.de 40,60 Euro Einbremszeit: Einbremszeit: Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremsdosierung: Bremswirkung: Bremswirkung: Bremswirkung: Die beliebten SRQ benötigen nach dem Einbremsen eine brachiale Verzögerung aus höchster Geschwindigkeit, bevor sie perfekt funktionieren. Die Bremsleistung wächst linear mit der eingeleiteten Kraft, der Druckpunkt ist knackig und bleibt superstabil. Die Handkräfte liegen im Durchschnitt. Anders als die SRQ von gleichen Hersteller enthalten die Lucas CRQ einen hohen Carbonanteil. Langlebigkeit und sanfteres Ansprechverhalten sind die Folge. Die CRQ wirken nicht so bissig, verzögern gleichwohl mit erhöhter Handkraft außerordentlich effektiv. Top: ihr ultrastabiler Druckpunkt. Beläge mit uneinheitlicher Bremswirkung. Heiß funktionieren sie nahezu perfekt, doch wenige Meter ohne Bremsbetätigung kühlen die RPH so stark ab, dass ihre Wirkung leicht nachlässt. Nach kurzer Zeit auf der Bremse sind die Premier wieder auf Temperatur, eine progressive Bremswirkung ist die Folge. 13 3 14 Der zweite Tune-up-Teil mit Federelementen und Auspuffen folgt. 46 PS 12/2006 15 13 3 14 15 dene Sätze bieten die Hersteller für die Fireblade an. Inklusive der Serie gibt’s 12 Paarungen mit Straßenzulassung, 8 Sätze sind reine Racing-Pads. PS fuhr sämtliche Beläge zunächst sorgfältig ein, um die Fuhre daraufhin mehrmals hintereinander aus 280 auf 60 km/h abzubremsen. Alle Produkte bewältigten diesen Härtetest mit Bravour. Kein Belag ging unter den hohen Temperaturen in die Knie; das berüchtigte Fading blieb also aus. 11 1 12 13 Die Unterschiede zwischen den Paarungen sind, getrennt nach ABE- und RacingVarianten, auf den Seiten 44 bis 47 beschrieben. Die angegebenen Preise sind jeweils pro Paar zu verstehen, für einen ordentlichen Bremsenservice an der Fireblade braucht man davon zwei. Insbesondere mit aggressiven Racingbelägen trat an der Testmaschine eine berüchtigte Eigenart vergangener Tage wieder auf: Gabelflattern. Bei diesem seltenen Phänomen gerät die Front unter be- 14 KNALLHARTE BEISSER: BREMSBELÄGE FERODO FDB 2181 XR AC Kontakt: Paaschburg und Wunderlich GmbH, 20537 Hamburg, Tel. 0 40/2 48 27 70, www.pwonline.de Preis: 55,20 Euro Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremswirkung: Fest zubeißende Beläge für Liebhaber spontaner Bremsen. Trotz ihrer Aggressivität lassen sich die XR AC bestens dosieren; die Bremswirkung steigt linear mit der eingeleiteten Kraft an. Bei Temperaturschwankungen neigen die Ferodos zu einem minimal wandernden Druckpunkt. Die Bremsleistung ist gewaltig. 14 4 15 SBS 809 DC Kontakt: Langenscheidt GmbH, 45711 Datteln, Tel. 0 23 63/3 61 80, www.langenscheidt-gmbh.de Preis: 40,60 Euro Einbremszeit: Bremsdosierung: Bremswirkung: Der Druckpunkt der SBS 809 DC ist knackig, hart und gnadenlos. Nichts scheint diese Beläge aus der Fassung zu bringen. Für Brutalo-Verzögerungen aus höchsten Geschwindigkeiten benötigen die Carbonpads relativ hohe Handkräfte. Im Gegensatz zu ihren ABE-Brüdern dominieren die 809 DC den Test nicht. 12 2 13 14 stimmten Umständen mitunter in heftige Schwingungen, was auch im Test auftrat. Speziell außerordentlich abruptes Bremsen nahe der Blockiergrenze, was die Gabel schnell und weit eintauchen ließ, versetzte die Front der Testmaschine in mehr oder weniger starke Vibrationen. Mit ABE-Belägen trat dies selbst auf der Rennstrecke lediglich beim harten Bremsen über Bodenwellen und nur in sehr milder Form auf. Dass sich das Flattern im Laufe der Zeit, also mit nicht mehr Klein, effizient, immens belastbar – Bremsbeläge sind lupenreine Arbeitstiere. Was muss man im Umgang mit ihnen beachten? Woraus bestehen die stark beanspruchten Helfer, wie werden sie hergestellt, und welche Unterschiede gibt es zwischen ABE- und Racing-Teilen? Das Wichtigste bei neuen Belägen: das Einbremsen. Beim sogenannten Bedding schleift sich der Belag so auf die Scheibe ein, dass er plan anliegt. Bei diesem Vorgang entsteht auch die Reibschicht zwischen Scheibe und Belag, die letztlich für die Verzögerung sorgt. Sintermetall-Beläge bremsen sich recht schnell ein. Wichtig ist jedoch, dass man anfangs nur kurz und mit wenig Handkraft verzögert. Im Idealfall dauert das bei den ersten fünf Bremsungen nicht länger als eine bis zwei Sekunden, und zwischen den Bremsungen sollte das Material einige Zeit zum Abkühlen bekommen. Danach kann man Bremskraft und -dauer langsam steigern. Während der PS-Tests genügten den meisten Belägen 15 bis 20 Bremsungen, bis sie voll belastbar waren; riefige Scheiben verlängern die Einbremszeit. Von selbst versteht sich, dass man die Einfahrprozedur am besten dort durchzieht, wo wenig Verkehr herrscht. „Sintermetall“ – in aller Munde, und doch gibt’s häufig Schulterzucken bei der Frage, was sich dahinter verbirgt. Sintern ist ein Prozess, mit dem pulverförmige Stoffe zu festen Verbindungen verarbeitet werden. Bei Bremsbelägen setzen sich diese Pulver aus verschiedenen metallischen Substanzen zusammen, denen teilweise Nichtmetalle wie Keramik beigemischt sind. Die genauen Mixturen sind wohlgehütete Geheimnisse der Hersteller. Beim Sintern wird das gemischte Pulver zunächst gepresst, die dabei entstehenden Grünlinge wandern zusammen mit der Trägerplatte in den Ofen. Unter großer Hitze (ca. 900 °C) verbindet sich die Stoffe dauerhaft miteinander und mit der Trägerplatte. Neben Sintermetall-Belägen gibt es auch organische Produkte. Sie bestehen zu hohem Anteil aus Stoffen der organischen Chemie und sind meist günstiger als ihre gesinterten Kollegen. Organische Beläge kommen bei Supersportlern allerdings nicht zum Einsatz – ihre Bremsleistung ist zu mau. Nächstes Thema: Der Unterschied zwischen Racingpads und ABE-Belägen. Bremsbeläge für den öffentlichen Straßenverkehr – natürlich auch Zubehörprodukte – müssen von Amts wegen eine Reihe von aufwendigen, teuren Tests über sich ergehen lassen. Racingbeläge unterliegen im Gegensatz dazu keiner behördlichen Prüfpflicht, dürfen daher nicht im öffentlichen Straßenverkehr verwendet werden. Die Techniker sind bei der Entwicklung von Rennbelägen freier in der Zusammensetzung der Materialien, womit sie Variationen in den Reibwerten, der Haltbarkeit, der idealen Betriebstemperatur und der Bremsdosierung realisieren können. Beispiel Carbonbeläge: Stark carbonhaltige Exemplare benötigen eine vergleichsweise lange Einbremszeit und arbeiten nur unter hoher Belastung optimal. Sie sind in der Regel verschleißärmer und weniger aggressiv. Letztlich ist die Charakteristik eines Belags jedoch eine Frage persönlicher Vorlieben und des Einsatzzwecks. Auf Langstreckenrennen bevorzugen Racer beispielsweise Beläge mit wenig Verschleiß, und bei Regen sollte ein Belag sanfter zupacken als auf trockener Bahn. Wie der Test offenbarte, eignen sich viele ABE-Beläge hervorragend fürs Ballern auf der Rennstrecke. Sie stehen in ihrer Performance den Rennbelägen nicht nach. Um stets optimale Verzögerung und ausreichende Reserven zu gewährleisten, sollte man die Bremsbeläge austauschen, wenn sie weniger als 1,5 Millimeter stark sind. 15 fabrikneuem Motorrad, abgefahrenen Reifen und heruntergebremsten Belägen verstärken kann, sollten ganz besonders die Rennstrecken-Fahrer unter den Firebladern im Auge behalten. Die Wahrscheinlichkeit, ein Exemplar der Fireblade zu erwischen, das diese Flatterneigung zeigt, ist allerdings recht gering: Am Vorgängermodell trat das Phänomen nach Honda-Informationen lediglich bei 22 von 3500 verkauften Exemplaren (Stand: April 2005) auf. FAZIT: Die Performance aller Reifen ist erfreulich hoch, den Testsieg erringt der Pirelli Dragon Supercorsa Pro, der einen Punkt vor seinen nächsten Verfolgern liegt. Den besten Verbund aus Windschutz und Verarbeitung bietet die Puig Racing-Scheibe. Atemberaubende Verzögerung und ausgezeichnete Dosierung liefern die ABE-Beläge SBS 809 HS FR und die Racing-Pads Carbone Lorraine C44. Im nächsten PS folgt unter anderem ein großer Vergleich von Auspuffanlagen und Federelementen. PS 12/2006 47