Jetzt sollen die Studenten kommen
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Jetzt sollen die Studenten kommen
OSNABRÜCK DIENSTAG, 30. SEPTEMBER 2008 17 Wetterdaten vom 29. September TEMPERATUREN Höchsttemperatur 13,4 °C Tiefsttemperatur in 2 m Höhe am Erdboden 9,8 °C 9,0 °C NIEDERSCHLAG Tagesmenge am 28. September 0,0 mm WIND Geschwindigkeit 0,6 m/s N W Richtung 245 Grad O S LUFTQUALITÄT Schwefeldioxid (1000 µg/m3) <6 <6 Feinstaub (50 µg/m3) Schlosswall Ziegenbrink Ozon (120 µg/m3) 42 44 27 29 31 38 Gemessen gestern um 16 Uhr. Der zweite Wert ist der Mittelwert vom Tag zuvor. Angaben in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Richtwerte in Klammern. NOTDIENSTE Polizei: ✆ 1 10 Feuerwehr/Rettungswagen/ Notarzt: ✆ 1 12 Hausärztlicher Notdienst Notfalldienst für dringende Fälle, wenn Hausarzt nicht erreichbar. Zentrale Notrufnummer 96 11 11. Die Notdienst-Ambulanz, Bischofsstraße 28, ist besetzt von 19 bis 23 Uhr. Fachärztliche Notdienste bitte vorher anrufen Augenarzt Praxis Dr. Schuster/S. Reich, Johannisstr. 36 ✆ 05 41/ 2 37 04 Hals-Nasen-Ohren-Arzt Ch. Faltin, Lotter Str. 124, ✆ 05 41/4 12 20 oder 01 73/ 8 86 10 01 Frauenarzt Dr. Dähne, Franksmannstr. 6, Wallenhorst ✆ 0 54 07/3 06 07 oder 01 72/5 32 22 02 Hautarzt Nina Kaschinski, Meller Str. 2, ✆ 01 78/4 22 65 33 Apotheken Notdienst 8.30 bis 8.30 Uhr: Hüggel-Apotheke, Feuerwache 3, Hasbergen ✆ 0 54 05/10 40 Liebig-Apotheke Heinze, Bohmter Str. 17A ✆ 05 41/2 32 01; Sonnen-Apotheke, Schloßstr. 38 ✆ 05 41/ 8 38 42 –Alle Angaben ohne Gewähr– SERVICE Lebenshilfe Telefonseelsorge: ✆ 08 00/1 11 01 11 Frauenhaus: f ✆ 05 41/6 54 00 Frauennotruf ✆ 8 60 16 26 Kinder- und Jugendtelefon: 14–20 Uhr, ✆ 08 00/1 11 03 33 Elterntelefon: 9–11 u. 17–19 Uhr, ✆ 08 00/1 11 05 50 Selbsthilfegruppen in der Region – Beratung und Auskunft: Gesundheitsdienst für Landkreis u. Stadt, ✆ 05 41/ 5 01- 80 17 o. 5 01-31 28 Vereinskalender Akkordeonorchester: 19.45 Uhr, Probe, Alte Kasse Werkschor Kromschröder: 17.45 Uhr, Probe, Gasthaus Klatte Werkschor Karmann: 19.15 Uhr, Probe, Gaststätte Zu den Linden AWO-OV Schinkel: 13.30– 17.30 Uhr, Treffen, Stadtbibliothek, Rappstr. Treffs Senioren-Singkreis III: 10 Uhr, Probe, Steinwerk, St. Katharinen Schlesische Trachtengruppe: 20 Uhr, Übungsabend, Gaststätte Görtemöller Shanty-Chor: Mittwoch, 19.15 Uhr, Probe, Vereinshaus, Bröckerweg Entsorgung Zentraldeponie Piesberg: 7.30–16.30 Uhr Schadstoffannahme: 7.30– 16.30 Uhr, Deponie Piesberg Unsichere Zukunft: Ebenso wie in Mönchengladbach ist in Osnabrück (Bild) noch völlig offen, was aus Hunderten ehemaligen Gebäuden der britischen Armee werden soll. Jetzt sollen die Studenten kommen Nach dem Briten-Abzug denkt Mönchengladbach über neue Konzepte nach Foto: Gert Westdörp Krefeld schafft Platz für große Märkte prin OSNABRÜCK/KREFELD. Eine Idee ist, auf dem Gelände unter anderem eine neue Hochschule mit dem Schwerpunkt Energie entstehen zu lassen. Diese Planung könnte aber frühestens ab dem Jahr 2014 umgesetzt werden. Erst dann wäre die gesamte Fläche frei. rung aber eher nicht bemerken. Das Militärgelände ist OSNABRÜCK. Mit dem Ab- ein eigener kleiner Stadtteil zug der Briten aus Osna- an der Peripherie unserer brück steht die Stadt vor der Stadt. Von Stefan Prinz Frage, was mit Hunderten Wohnungen und 160 Hektar Militärfläche geschehen soll. Mönchengladbach steht vor der gleichen Aufgabe – und hat sie zum Teil schon erfolgreich bewältigt. Vor 20 Jahren sind die ersten Briten aus Mönchengladbach abgezogen. In den nächsten Jahren steht die Stadt vor der Rückgabe weiterer 380 Hektar Militärfläche. Wir haben mit Oberbürgermeister Norbert Bude gesprochen. Wie groß sind in Mönchengladbach die britischen Militärflächen? Bereits seit dem Ende des Kalten Krieges Ende der 80er Jahre werden die britischen Soldaten aus Mönchengladbach abgezogen. Der letzte und größte Abzug steht uns in den nächsten Jahren bevor. Über 150 Hektar Militärflächen wurden in den vergangenen Jahren bereits zurückgegeben. Bis zum Jahr 2014 werden es voraus- Studenten statt Soldaten: sichtlich weitere 380 Hektar Nach dem Briten-Abzug denkt Mönchengladbachs Herr Bude, wie wird die Um- sein. nutzung der Militärflächen das Gesicht Mönchenglad- Welches Nutzungskonzept haben Sie für die bevorstebachs verändern? Rückgabe im Rund 6000 Menschen wer- hende den mit dem Britenabzug bis Schreibtisch? zum Jahr 2014 die Stadt verlassen. Ein halbes Jahrhundert haben die Briten das kulturelle Leben der Stadt mitgeprägt. Auswärtige Besucher werden diese Verände- Noch keines. Wir werden zum Ende des Jahres zu einer Zukunftswerkstatt einladen. Von der Stadt organisiert und dem Land Nordrhein-Westfalen begleitet, werden wir Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) über eine neue Universität nach. zusammen mit Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und anderen Experten Ideen für die Nutzung sammeln. Welche Ideen gibt es für die Nutzung der Flächen? DIE BRITEN UND ICH Von Marschmusik keine Ahnung Von Rainer Lahmann-Lammert Jetzt kann ich es ja sagen. Ich bin schon einmal gegen die britischen Streitkräfte auf die Straße gegangen. Es sollte ein Überraschungscoup à la Greenpeace werden. Aber unsere Protestaktion scheiterte kläglich, bevor sie richtig angefangen hatte. Weil ich von Marschmusik keine Ahnung hatte. Es war 1984 bei der Parade der britischen Garnison zum 4. Jahrestag der Ehrenbürgerschaft „Freedom of the City“. Wir von der Friedensbewegung hatten jahrelang gegen Raketen und Marschflugkörper demonstriert. Ohne Erfolg. Aber uns ging es ja nicht nur um Atomraketen, sondern auch um die Militarisierung des Alltags. Und den wollten wir überall bekämp- fen, auch in Osnabrück. Als im Frühjahr 1984 britische Soldaten in Osnabrücker Wohnstraßen den Straßenkampf für den NordirlandEinsatz trainierten, weckte das unseren pazifistischen Argwohn. Wir – das waren 15 oder 20 Aktivisten aus dem Umfeld der Osnabrücker FriedensInitiative – wollten beim Großen Zapfenstreich der britischen Garnison ein Transparent entrollen. „Musik ist Geschmackssache – Straßenkampf ist Terror!“ hatten wir darauf gepinselt. Und weil wir genau wussten, dass die Zuschauer auf der Großen Domsfreiheit gefilzt wurden, steckte das zusammengefaltete Banner als Schwangerschaftsattrappe unter der Jacke einer Demonstrantin. Mit zwei Regenschirmen sollte das Transparent ge- hisst werden. Und zwar in dem Augenblick, in dem die erste Kapelle abtrat und die zweite auf der Bildfläche erschien. So weit die Theorie. Nun zur Praxis: Wir hatten uns gute Stehplätze erobert und standen bereit, das Banner blitzschnell zu entfalten. Mein Part war es, das Signal zu geben. Aber ich kam nicht dazu. Das Musikkorps spielte eine halbe Stunde oder länger und marschierte dann vom Platz. Eine zweite Formation war gar nicht vorgesehen, dabei hatten in den Vorjahren immer drei oder vier Kapellen musiziert. Die Ehrengäste erhoben sich, meine Mitdemonstranten blickten mich ratlos an. „Du wolltest doch sagen, wann es losgeht!“ Wollte ich ja auch. Aber so ist das eben, wenn man von Marschmusik keine Ahnung hat. Wie nutzen Sie das bisher frei gewordene Gelände? Auf einer ehemaligen Militärfläche mit rund 150 Hektar ist ein Gebiet mit den Schwerpunkten Sport, Dienstleistung und Gewerbe, der Nordpark, entstanden. Innerhalb des Nordparks befindet sich das neue Stadion von Borussia Mönchengladbach. Außerdem sind im Nordpark zahlreiche Unternehmen, insbesondere aus der Werbe- und Kommunikationsbranche sowie dem ITund Softwaresektor, ansässig. Ein ehemaliges Bundeswehrgelände mit rund neun Hektar steht noch leer. Ein kleiner Teil davon sind Häuser in guter Lage innerhalb Mönchengladbachs. Die Verwertung dieser Grundstücke ist überhaupt kein Problem. Die meisten Wohnungen befinden sind allerdings in Wohnblocks aus den 50er Jahren innerhalb des Militärgeländes. Für diese Wohnungen gibt es auf dem freien Immobilienmarkt keine Chance. Außerdem würden sie zu einem Überangebot auf dem Wohnungsmarkt führen. Ob sie abgerissen werden, ist noch offen. Haben Sie im UmnutzungsProzess die Erfahrungen anderer Städte genutzt? Platz für Industrie, Handel, Wohnungen und noch viele offene Fragen: Das ist das Ergebnis, mit dem sich fünf Jahre nach dem Abzug der britischen Armee die Stadt Krefeld konfrontiert sieht. Rund 140 Hektar Militärfläche hat Krefeld von den Streitkräften zurückerhalten, erklärt Stadtsprecher Michael Streubel – insgesamt drei große Teilstücke. Unproblematisch verläuft die Umnutzung der Flächen allerdings nur bei einem der Teilstücke. Die Nähe zum Stadtkern und benachbarten Industriegebieten habe dafür gesorgt, dass zumindest ein Teil der Fläche schnell habe vermarktet werden können, so Streubel. An das betroffene Gelände grenzen große Einkaufsmärkte. Und die haben großes Interesse daran, sich mit dem Kauf des Britengeländes erweitern zu können. Wie haben unsere eigenen Erfahrungen genutzt. Wir haben gelernt, dass wir von den Briten verbindliche Absprachen und einen konkreten Zeitplan für den Abzug und die Rückgabe einfordern müssen. Unsere britischen Wohnungen umbauen Freunde haben das verstanden. Wir sind da durchaus Auch die Umnutzung der Was wird aus den rund 1800 Gesprächspartner auf Au- Gebäude sei in diesem Teilgenhöhe. Wohnungen der Briten? stück unproblematisch. Ein Teil dieser ehemaligen Militärhäuser habe „einen gewissen Charme“, könne modernisiert und die so entstehenden Wohnungen verkauft werden, so der Stadtsprecher. Allen anderen Gebäuden – zum größten Teil einfache Barracken – drohe dagegen der Abriss. Die Lage der Miltärgelände scheint für Krefeld ein Glücksfall zu sein. Zwei TeilSAMSTAG SAMSTAG flächen grenzen nämlich an Nachbargemeinden, die ihZwei Nationen, Der letzte eine Familie Stubendurchgang rerseits Interesse an einer Verwertung hätten. So muss MONTAG MONTAG sich Krefeld nicht allein um Die neuen Jobs Besuch aus die Umnutzung des Geländes der Zivilisten dem Königshaus kümmern. Neben den Chancen der DIENSTAG DIENSTAG gemeinsamen Vermarktung Briten-Abzug Sie halten zeichnet sich aber auch in in anderen Städten Verbindung manchen Fragen Ärger ab. MITTWOCH MITTWOCH „Es gibt widerstreitende InWer zieht in Mehr als Dudelsack teressen“, sagt Michael Steudie Wohnungen ein? und Marschmusik bel. Während sich einige bei der Nutzungsfrage für neue DONNERSTAG DONNERSTAG Industriegebiete ausspreDie Sportler Terroristen chen, fordern andere, die Fläfreuen sich schon schlagen zu chen zu renaturieren und SAMSTAG FREITAG über einen Teil der britischen Auf der Messe Aus England Flächen Wald wachsen zu in München frisch auf den Tisch lassen. SERIE Das Erbe der Briten