Das UK-Finanzsystem - Department of Economics

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Das UK-Finanzsystem - Department of Economics
Das UK-Finanzsystem
KS Eurofinanzmärkte
LVA Nr. 239.019
Fatma Elma
0356662
180
Stefan Leitl
0755619
180
Julia Minichberger
0655832
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Claudia Posch
0755407
180
Stefanie Silbermayr
0756075
180
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Inhaltsverzeichnis
1. Banken
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2. Bausparkassen
3
3. Versicherungsgesellschaften
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4. Pensionsfonds
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5. Investmentfonds
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6. Quellenverzeichnis
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1. Banken
Der Bankensektor in Großbritannien ist stark unterteilt, wobei im Wesentlichen
zwischen zwischen retail banks, accepting houses und discount houses differenziert
wird. Die retail bank soll nun im Folgenden näher erläutert werden:
Eine retail bank entspricht einer Filiale einer großen Bank, welche die direkten
Transaktionen mit den Kunden ausführt. Sie bietet für ihre Kunden unter anderem die
Services
„Sparkonten“,
„Kontoführung“,
„Kreditvergabe“,
„Kreditkarten“
und
„Hypotheken“ an.
Die großen und bekanntesten Banken des Vereinigten Königreichs stellen Barclays,
HSBC and Citigroup dar.
Um sich die eigene Liquidität sichern zu können, gibt es eine so genannte prudential
ratio, welche von jeder Bank selbst bestimmt. Diese ist einer Sicherheitsreserve
gleichzusetzen und bestimmt das Minimum der vorhandenen Geldmittel. Wenn eine
Bank beschließt, diese Rate zu ändern, muss sie dies der Bank of England mitteilen,
damit die englische Zentralbank den Überblick über die Verfügbarkeit an liquiden
Mitteln der inländischen Banken behält. Durchschnittlich ist bei den prudential ratios
bei retail banks mit etwa 2 % zu rechnen, wobei Nicht-Retailbanken ihr
Liquiditätsminimum niedriger ansetzen.
Weitere Optionen der Liquditätssicherung stellen market loans (sehr kurzfristige
Anleihen), repurchase agreements (Anleihe mit 14-tägiger Laufzeit) und money bills
(zweimonatige Laufzeit) dar.
Die Bank of England ist – wie der Name schon sagt – die englische Zentralbank.
Sowie auch in Österreich ist diese für die Preisstabilisierung sowie seit 1997 für die
Festsetzung der Leitzinssätze zuständig.
Sie besitzt das Monopol zur Banknotenausgabe in England und Wales.
Sie ist die Bank der Banken und stellt somit sicher, dass alle Institutionen mit
adäquatem Kapital ausgestattet sind.
Weiters führt sie das Vermögensverzeichnis und den Vermögenshaushalt der
Regierung und managt die Devisen- und Goldbestände des Landes.
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Bis Juni 1998 beaufsichtigte, kontrollierte und regelte sie das Bankwesen. Da es
jedoch zunehmend zu Interessenskonflikten kam, wurde die Funktion der Behörde
für Finanzdienstleistungen, welche sich im Englischen als „Financial Service
Authority“ bezeichnet, übertragen.
Aufgrund der Globalisierung, die länderübergreifende Niederlassungen der Banken
mit sich bringt, kam es zu Problemen mit den unterschiedlichen Gesetzen der
einzelnen Länder. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurden internationale
Vereinbarungen getroffen.
Weitere Trends, welche in den letzten Jahren verzeichnet wurden, stellen die
ansteigende Automation der Dienstleitungen(e-banking), vermehrte Fusionen sowie
die steigende Substitution von Krediten durch handelbare Wertpapiere.
2. Bausparkassen
Die Geschichte, Aufgaben und die Regulierung der Bausparkassen grenzen sich
deutlich von jener der Banken ab.
Bereits im 18. Jahrhundert gab es Bausparkassen, welche damals jedoch als mutual
societies (Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit) bezeichnet wurden. Dabei
wurden von den jeweiligen Mitgliedern periodisch Einzahlungen getätigt, die der
Finanzierung des Hausbaus dienten. Im Gegensatz zu den Banken besaßen diese
Gesellschaften keine Aktionäre, da die Mitglieder selbst die Inhaber der
Bausparkasse darstellten.
Damals war es nicht ungewöhnlich, dass manche Bausparkassen liquidiert wurden,
wenn ein bestimmtes Bauprojekt abgeschlossen war. Im Gegensatz dazu haben sich
jedoch andere Bausparkassen weiteren laufenden Projekten gewidmet und haben
sich somit bis heute durchgesetzt.
Für die Regulierung der mutual societies war das Registrar of Friendly Society
zuständig. Die Building Societies Association stellte zu damaliger Zeit den
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Handelsverband der mutual societies dar und hatte ein System zur Setzung von
Einlagen- und Hypothekenzinssätzen entwickelt. Da diese Zinssätze üblicherweise
unter den Marktzinssätzen festgelegt wurden, war es möglich, relativ billig Kapital zu
erwerben. 1983 wurde jedoch das interest rate cartel (Zinssatz Kartel) beendet,
nachdem auch die bereits im vorigen Unterpunkt ausführlicher behandelten retail
banks in den Markt für Hypotheken eingestiegen sind.
Dadurch kam es zu einem immer größer werdenden Wettbewerbsdruck der
einzelnen Bausparkassen, welche sich gezwungen sahen, diesem mit innovativen
Produkten entgegen zu wirken. Sie implementierten daher zwei neue Einlagetypen
mit Prämienzinssätzen, die Möglichkeit der Nutzung eines Scheckbuchs und führten
weiters den Geldautomaten ein.
Bislang waren Bausparkassen darauf beschränkt, Kredite für den Hausbau zu
vergeben. Das Bausparkassengesetz von 1986 ermöglichte es den Bausparkassen
jedoch, auch ungesicherte Kredite zu vergeben und somit die Kontoüberziehung
zuzulassen.
Weiters
war
es
nun
für
Bausparkassen
auch
möglich,
als
Kapitalgesellschaften beschränkt haftbar zu sein.
1986 wurde weiters die Building Societies Commisson eingeführt, welche die
Einhaltung der Richtlinien durch die Bausparkassen überwachen sollte. Seit 2000
sind diese Aufgaben jedoch der Financial Services Authority zugesprochen.
3. Versicherungsgesellschaften
Versicherungen haben in Großbritannien einen sehr hohen Stellenwert. Die Summe
der Prämien betrug 2002 etwa gleich viel wie 12% des GDP.
Im „1982 Act“ werden die Versicherungen in Klassen eingeteilt. Die zwei großen
Gruppen sind die „long-term“ bzw „life insurance“ und die „general insurance“.
Die allgemeinen Versicherungen sind in 17 Klassen wie beispielsweise UnfallSachschadenversicherung und Transportversicherungen gegliedert. Die
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Langzeitversicherungen hingegen werden in 7 Gruppen, unter anderem in Lebensund Pensionsversicherung klassifiziert.
Langzeitversicherungen sind in Großbritannien sehr wichtig. Im Jahr 2005 betrugen
die eingezahlten Prämien der Langzeitversicherungen £100bn, die der allgemeinen
Versicherungen hingegen nur £32.2bn.
Den hohen Stellenwert erlangen die Langzeitversicherungen, da man sich für die
Zukunft absichern möchte. Die 7 Gruppen bestehen u.a. aus „whole of life insurance“
(Geld fließt im Falle des Todes) „term insurance“ (im Falle des Todes in einem
bestimmten Zeitraum), „endowment policy“ (im Falle des Erlebens eines bestimmten
Zeitpunktes).
Die Langzeitversicherungen stehen einigen Risiken gegenüber. Problematisch wäre
eine plötzliche Veränderung der Sterblichkeitsrate oder dass Produkte der
Konkurrenz zu einem Abwandern der Kunden und einer verfrühten Auflösung der
Police führt. Auch eine Veränderung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage kann
zu Problemen führen. Die Kapitalerträge sinken derzeit aufgrund der niedrigen
Inflation.
In den allgemeinen Versicherungen stehen die KFZ-Versicherung mit einem Drittel
und die Sachversicherung mit einem Viertel aller Prämien an oberster Stelle. Das
Prinzip der Versicherungen funktioniert so, dass die Summe aller Prämien die
Summe aller Schadensfälle decken muss. 2002 war dies nicht der Fall und es
entstand ein Schaden von 200 Millionen im KFZ- und Sachversicherungsbereich. Ein
Grund kann der starke Konkurrenzdruck sein, der die Preise der Versicherungen
manchmal zu stark sinken lässt.
4. Pensionsfonds – Das britische Pensionssystem
Grundsätzlich kann ein Pensionssystem aus einem verpflichtenden Element, einem
freiwilligen
Element
oder
einer
Kombination
aus
beidem
bestehen.
Das
Pensionssystem in Großbritannien enthält beide Elemente – das 1948 eingeführte,
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verpflichtende staatliche Pensionssystem sowie ein auf Freiwilligkeit basierendes.
Das staatliche Pensionssystem wird durch die aktuelle Generation von Arbeitgebern
und Arbeitnehmern (mit sogenannten NICs - National Insurance Contributions) sowie
durch Steuereinnahmen finanziert. Die Pensionshöhe wird anhand der eingezahlten
Beiträge bemessen wobei Einkommensschwächere staatlich unterstützt werden.
Bis Mitte der siebziger Jahre existierten, wie bereits erwähnt, zwei paralelle Systeme,
die unabhängig von einander agierten. Im Jahre 1975 wurden die beiden Systeme
durch den „Social Security Pensions Act“ miteinander verknüpft und es etablierte sich
das SERPS (State Earnings-Related Pension Scheme). Dieses war für Arbeiter und
Angestellt verpflichtend und führte zu höheren Zusatzzahlungen.
Der nächste Meilenstein im britischen Pensionssystem war der Social Security Act im
Jahre 1986. Arbeitnehmer konnten nun aus der betrieblichen Altersvorsorge
aussteigen, was schlussendlich erheblich zur Schaffung des Marktes für die private
Altersvorsorge beitrug. Hierbei wurde eine definierte, beitragsorientierte vertragliche
Bindung zwischen der Privatperson und einem berechtigten Finanzintermediär
eingegangen. Die angesammelten Einzahlungen werden in einen Fond investiert,
welcher bei Pensionsantritt zum Erwerb einer Alterspension verwendet wird. Die
günstigeren Beitragszahlungen führten landesweit zur raschen Verbreitung der
privaten Altersvorsorge.
Darüber hinaus ermöglichen AVCs (Additional Voluntary Contributions) über das
betriebliche
Altersvorsorgesystem
hinausgehende
Pensionszahlungen.
AVCs
wurden Ende der 80er Jahre für alle Betriebsrentensysteme verpflichtend. Weitere
Entwicklungen wurden durch den „Welfare Reform and Pensions Act 1999 sowie die
Beitrags-Anordnung 2001/02 manifestiert.
Der staatliche Einfluss auf das Pensionssystem äußert sich durch die Ausübung von
Druck auf die Arbeitgeber, Pensionsfonds bereit zu stellen, die Prozedur des
Vertragsabschlusses
zwischen
dem
Einzelnen
und
dem
Anbieter
der
Pensionsvorsorge zu verbessern sowie die Ausarbeitung finanzieller Anreize, die das
Fondswachstum begünstigen, durchzuführen. Wie bisher verdeutlicht, kann den
Pensionsfonds im Laufe der Zeit eine immer wichtigere Bedeutung zugesprochen
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werden, wobei sich auch die Regierung verpflichtete, diesen Trend zu verstärken und
das Ziel verfolgte, den Anteil an privater Pensionsvorsorge auf 60 Prozent zu
steigern.
Mit dem Ende des Booms auf den Finanzmärkten kam es zu einem Rückgang des
Angebots der leistungsorientierten Altersvorsorgesysteme, da hierbei das Risiko von
den Arbeitgebern zu tragen war. Weiters wurden die Beitragsgrundlagen angehoben
und
zusätzlich
kam
es
zu
wesentlichen
Erweiterungen
des
staatlichen
Altersvorsorgesystems, welche hier nur überblicksartig vorgestellt werden:
S2P – die „State Second Pension“ zielte auf Menschen mit geringerem Einkommen
ab und löste das SERPS als Zusatzpension ab.
Pension Credit – dieser wurde verwendet um ein Einkommensminimum für ältere
Menschen zu garantieren.
SIPP – die „Self-Invested Personal Pension“ ist eine Modifikation der bereits
existierenden staatlichen Privatpensionen.
Nachdem nun die Entstehung der Pensionsfonds dargelegt wurde, wird im
Folgenden auf deren Funktionsweise eingegangen. Hierbei muss zuerst zwischen
„self-administered“
und
„insurance-administered“
unterschieden
werden.
Des
Weiteren kann das Management der Pensionsfonds eigenständig erfolgen („selfinvested“) oder ebenfalls durch das Versicherungsunternehmen ausgeführt werden.
Meist werden nur bei großer Teilnehmerzahl eine eigene Administration sowie ein
eigenes Management vorhanden sein, da es bei kleineren Systemen oft unrentabel
ist. Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass im Jahre 2005, 76 Prozent des
langfristig
angelegten
Versicherungsvolumens
auf
die
Pensionsvorsorge
zurückzuführen ist.
Mit
Beginn
des
neuen
Jahrhunderts
wurde
das
Altersvorsorgesystem
in
Großbritannien mit Problemen konfrontiert. Viele Menschen verhielten sich irrational
und waren nicht in der Lage, ausreichend finanzielle Mittel für Ihren Ruhestand zu
sichern. Des Weiteren waren die Abkehr vom staatlichen und betrieblichen
Rentensystem, eine fallende Geburtenrate und eine steigende Lebenserwartung für
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die Krise ausschlaggebend. Die Regierung forcierte daraufhin das Angebot an
privater Altersversorgung, was viele Menschen dazu bewog, auf diese umzusteigen.
Das Ende des Börsenbooms 2000 führte zu einer Unterdeckung der Pensionsfonds
und die Arbeitnehmer wurden in das beitragsorientierte Altersvorsorgesystem
gedrängt (in welchem sie und nicht die Arbeitgeber das Risiko trugen). Darüber
hinaus war diese Zeit durch niedrige Inflation und ein ebenso geringes Zinsniveau
gekennzeichnet. Ein neu gegründeter Pensionsfond sollte für den Gewinn neuen
Vertrauens sorgen und Arbeitnehmer eine Mindestpension zusichern. Das 2006
erlassene „White Paper“ soll dazu beitragen, das System der Altersvorsorge in den
UK zu überarbeiten: Alle Unternehmen müssen betriebliche Rentensysteme
bereitstellen und ihren Mitarbeiter sind hierbei automatisch registriert. Weiters
beabsichtigt sind der Ausbau der staatlichen Altersvorsorge sowie die Anhebung des
Pensionsalters auf 68 Jahre. Details findet man auf der Website des „Department for
Work and Pensions“.
5. Investmentfonds
Unit trust
Die “unit trusts” sind Beispiele für die „open-ended-fonds“, in dem Sinne, dass die
Netto-Investition in dem Treuhandfonds bedeutet, dass Manager mehr „units“
erstellen können, zusätzliche Anleihen kaufen und damit die Größe des zugrunde
liegenden Fonds erhöhen. Die ersten „unit trusts“ sind im Vereinigten Königreich in
den 1930er Jahren erschienen. Durch den Ausbruch des Krieges im Jahre 1939
wurden circa 90 Fonds von 15 Gesellschaften verwaltet. Im Großen und Ganzen
fielen die Wachstumsraten dieser Fonds mit der Entwicklung der Aktienkurse in
Großbritannien zeitlich zusammen.
“Unit trust“ steht sowohl im Eigentum des Trustee als auch des Anteilsinhabers. Die
Grundlage für die Bildung des Trusts bildet der Treuhandvertrag zwischen einer
Verwaltungsgesellschaft
und
einer
Treuhandgesellschaft.
Der
durch
den
Treuhandvertrag begründete Trust ist rechtlich selbständig, hat jedoch keine eigene
Organe. Die Organfunktion übernimmt daher die Verwaltungsgesellschaft während
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die Verwahrung der Fondswerte der Treuhandgesellschaft obliegt. Sie steht dafür
ein, dass die Vorschriften des Treuhandvertrages ordnungsgemäß ausgeführt
werden und nimmt so die Interessen der Anteilsinhaber wahr.“1
Es gibt zahlreiche Attraktionen für die Investoren. So kann beispielsweise ein „kleiner
Sparer“
das Risiko reduzieren, indem er/sie recht günstig in ein viel breiteres
Portfolio von Vermögen investiert. Weiters kann der Anteil sehr schnell liquidiert
werden.
Es gibt eine Gesellschaft, die für das tagtägliche Management des Investmentfonds
verantwortlich
ist.
Diese
Verwaltungsgesellschaft
trifft
die
detaillierten
Investitionsentscheidungen, emittiert die Zertifikate des Eigentums und zahlt unter
anderem die Erträge an Investoren aus. Zusätzlich hat jeder Investmentfonds einen
Trustee
(Treuhandgesellschaft),
welche
hauptsächlich
spezielle
Tochtergesellschaften der Banken darstellen. Die Treuhandgesellschaft kontrolliert,
ob der Fonds unter Bedingungen des Treuhandvertrages verwaltet wird, um die
Interessen der Anteilsinhaber zu wahren.
Für die Verwaltungsgesellschaft stammen die Einnahmen von zwei Quellen. Erste ist
der Spread, welcher die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs darstellt. Gesetzlich
ist der Spread auf maximal 15% des Nettovermögenswertes des Fondsanteils
limitiert. In der Praxis beträgt dieser aufgrund des Wettbewerbs zwischen den
Verwaltungsgesellschaften jedoch meist zwischen 6 und 7 %. Die zweite
Einnahmequelle
stellt
die
jährliche
Verwaltungsgebühr
von
0,5-1%
des
Nettovermögenswertes dar.
In den letzten Jahren wurde „unit trusts“ in ‚OEICs‘(offenen Investmentfonds)
umgewandelt. „Offene Investmentfonds geben laufend Anteilscheine aus. Erlöse aus
dem Verkauf von Anteilscheinen verwenden sie zum Erwerb weiterer Anlagewerte,
wobei das Sondervermögen beliebig erweitert werden kann. Der Anteilseigner hat
Anspruch auf Rücknahme des Anteils zu Lasten des Fondsvermögens, wobei sich
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der Rücknahmepreis nach dem Inventarwert des Sondervermögens richtet. Im
Gegensatz zu den geschlossenen Fonds ist die Anzahl der Anteile von Zertifikaten
bei offenen Investmentfonds unbegrenzt.
„Tracker-Fonds“ sind kollektives Anlageinstrument, welche den Zweck besitzen, die
Leistung
eines
bestimmten
Index
zu
verfolgen.
„Tracker-
Fonds“
sind
kostengünstiger, weil die Ausgaben der Informationssuche der aktiven Investoren
entfallen.
Anlagefonds
Die Anlagefonds (geschlossene Investmentfonds) geben nur eine begrenzte Zahl
von Anteilen über eine fest begrenzte Anlagesumme aus. Der Anteilpreis eines
Anlagefonds muss sich nicht am Nettoinventarwert orientieren, sondern er wird durch
Angebot und Nachfrage nach Fondsanteilen an der Börse bestimmt. Meistens
werden Anlagefonds unterhalb ihres Nettoinventarwertes gehandelt.
Weiters haben Anlagefonds den Vorteil, dass der Fondsmanager nicht ständig auf
eventuelle Rückflüsse vorbereitet sein muss, sondern längerfristig und unabhängig
vom Vertriebserfolg des Fonds investieren kann. Im Vergleich zu anderen
Finanzinstituten ist dieser Sektor sehr klein.
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6. Quellenverzeichnis
Peter Howells, Keith Bain, The Economics of Money, Banking and Finance, A
European Text, 4th edition, Pearson 2008.
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