BMW Clubs` World 03/14
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BMW Clubs` World 03/14
www.bmw-clubs-international.com | BMW Clubs’ World | 12. Jahrgang | Ausgabe 3 | August 2014 BMW Clubs’ World BMW Clubs International Council Newsletter 3/14 RALLYE DAKAR ABENTEUERTOUR TEIL II THE KING IS BACK – ELVIS’ BMW 507 IM BMW MUSEUM 7 JAHRE BMW CAR CLUB MEXICO INTERVIEW MIT MICHAEL EBNER, BMW AUSTRIA GMBH EDITORIAL EDITORIAL LIEBE BMW CLUBMITGLIEDER, 1964 schwappte die Beatlemania nach Nordamerika über. Richard Burton und Elizabeth Taylor gingen in Montreal ihre erste Ehe ein. Nelson Mandela und sieben andere wurden in Südafrika zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt und nach Robben Island verbannt. Der Großrechner IBM 360 war das Tagesgespräch in der Computerwelt und die elektrische Schreibmaschine von IBM Dreh- und Angelpunkt jedes modernen Büros. 1964 erlebte BMW mit dem BMW 1800 (Neue Klasse) und seinen Varianten gerade seine Wiedergeburt. Unter den BMW Motorrädern waren Modelle wie die BMW R 27, R 50/2, R 60/2 und die R 69 S zu finden – allesamt wunderbare, wertvolle Fahrzeuge, die heute unter Sammlern weltweit heiß begehrt sind, aber noch weit von den eleganten, kultivierten Maschinen entfernt waren, die BMW heute, 50 Jahre später, baut. 50 Jahre sind eine lange Zeit. Daher ist es bemerkenswert, dass wir 2014 den 50. Jahrestag der BMW Clubs in Japan feiern – also die jahrzehntelange, kontinuierliche Unterstützung der BMW Fans. Der erste japanische BMW Club wurde als Büro der Balcom Trading Company, des damaligen Importeurs, gegründet. 1981 wurde der Club Gründungsmitglied des BMW Clubs International Council. Im gleichen Jahr wurde die BMW Japan Corporation gegründet und der Club verlegte sein Büro in das neue Unternehmen. 1996 richtete das International Council seine Jahresversammlung in Japan aus und fast 20 Jahre später nahmen wir mit großer Begeisterung die Einladung unserer japanischen Kollegen an, erneut in Japan zu tagen. In den vergangenen 50 Jahren ist die Zahl der Clubmitglieder wie die der Aktivitäten stetig gestiegen. Zurzeit zählt der BMW Club Japan, der Automobilclub des Landes, 350 ordentliche und 3500 assoziierte Mitglieder. Sie organisieren jährlich zahlreiche Events – von gesellschaftlichen Ereignissen bis hin zu Motorsport-Aktivitäten. Der BMW Motorrad Club Japan zählt mehr als 2.000 Mitglieder. Auch er organisiert Jahr für Jahr eine beeindruckende Vielfalt an Events und er ist ein besonders aktiver Club. Die japanischen Clubs setzen ihr Engagement für die Marke BMW, für BMW Fahrer und BMW Fans in Form einer effizienten Kommunikation und breit gefächerter Aktivitäten fort. Darüber hinaus entwickeln sie ein Konzept, das in Orientierung an ihrem Erbe und in Vorfreude auf neue Chancen und Herausforderungen den Fokus auf Zusammenhalt und Koordination legt. Was erwartet uns in den nächsten 50 Jahren? Ich rechne mit einem Anstieg der Mitgliederzahl der BMW Clubs in Japan. Viele der assoziierten Mitglieder werden den Status einer Vollmitgliedschaft erlangen. Ich rechne damit, dass japanische BMW Motorradfahrer organisierte Trecks im Ausland unternehmen. Ich rechne auch mit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den beiden nationalen Clubs, insbesondere auf der internationalen Bühne und auf der Ebene der asiatischen Dachorganisation ebenso wie des International Council. Eines jedoch wird sich nicht ändern: Unsere japanischen Clubs bleiben überall Botschafter der Marke und Unterstützer der BMW Fans. Herzlichen Glückwunsch zum Goldenen Jubiläum! Auf die nächsten 50 Jahre! Phil Abrami Vizepräsident Automobile BMW Clubs International Council 1964 – 2014 HAPPY 50 TH GOLDEN ANNIVERSARY BMW CLUBS IN JAPAN. BMW Clubs’ World 3/14 2 INHALT IMPRESSUM 2 EDITORIAL 3 INHALT / IMPRESSUM 4 AKTUELLES 5 REPORTAGE 6 Fortsetzung von BMW Clubs’ World 2/14: Rallye Dakar Abenteuertour. The King is back – Elvis’ BMW 507. BMW CCA Oktoberfest 2014. 10 BMW Motorrad Days 2014. 12 38. Internationales BMW Veteranentreffen in Bad Nauheim. 14 7 Jahre BMW Car Club Mexico. 16 INTERVIEW 17 TERMINE mit Michael Ebner, Leiter Kommunikation Österreich, BMW Austria GmbH. Herausgeber BMW Group Classic Chefredaktion Kati Hockner Lektorat Elke Hesse V.i.S.d.P. Ulrich Arendts Bildredaktion shot one BMW Classic Lithografie Zehentner & Partner München Postadresse Petuelring 130 80788 München Art Direktion Anne von Koenigswald shot one Grafik Franziska Sporrer shot one BMW Clubs’ World 3/14 3 AKTUELLES THE KING IS BACK. LOST & FOUND. Tanja Stefaniak, Social Media, BMW Group Classic Rock ’n’ Roll bei der BMW Group Classic. Der Boden bebt, die Lautsprecher dröhnen. Elvis ist im Haus. Nachdem er schon als verschollen galt, kehrt der BMW 507, den Elvis Presley während seiner Zeit als GI in Deutschland gefahren ist auf bayerischen Boden zurück und wird angemessen in Empfang genommen. Sieben BMW 507 stehen vor dem Eingang Spalier und begrüßen die Gäste, die zur Eröffnung der Sonderausstellung „Elvis’ BMW 507: lost & found“ in das BMW Museum geladen wurden. Im Innern des Museums spielt eine Rockabilly Band von Elvis Presley inspirierte Songs – Vintagelook und viel Gefühl in der Stimme inklusive. Viel braucht es jedoch nicht, um die Anwesenden in den Bann zu ziehen. Denn eigentlich wirkt der Star des Abends für sich. Obwohl in einem geradezu jämmerlichen Zustand, zieht der 507 Elvis die Besucher in seinen Bann. Die Jahre haben es nicht gut mit ihm gemeint und doch wirkt er – ganz für sich. Kein Rost, kein Staub, keine Delle nimmt ihm die Erhabenheit. Das zeitlose Design von Albrecht Graf Goertz verpasst dem Wagen auch heute noch eine Eleganz und Würde, der die Spuren der Vernachlässigung nichts anhaben können. Dennoch täuscht nichts über die bedauernswerte Verfassung des ehemals so prächtigen Sportwagens hinweg. „Einen BMW 507 in einem schlechteren Zustand habe ich noch nie gesehen“, so Dr. Karlheinz Lange, der 507-Experte schlechthin, und nebenbei bis Ende der 1980er-Jahre verantwortlicher Motorenentwickler bei BMW, „Es ist fast nur noch die Hülle eines 507. Und dabei sind bis auf zwei oder drei der Fahrzeuge noch alle erhalten.“ Dies zu ändern ist die Aufgabe der BMW Group Classic, die den Wagen im Kundenauftrag restaurieren und zu seiner ehemaligen Pracht zurückführen wird. Eine Verjüngungskur mit historischer Bedeutung: Die bewegte Vergangenheit des Wagens, der zuerst in Händen von BMW war, 1957 von Hans Stuck bei Bergrennen eingesetzt wurde und schließlich als zurückgerüstetes Privatmodell an einen Autohändler in Frankfurt ging, führte 1958 zu Elvis. Fortan sorgte der damals noch weiße 507 für begehrliche Blicke und bot sich dem einen oder anderen Kussmund dar – so hört man. Elvis Presley seien die roten Lippenstiftbotschaften auf dem weißen Sportwagen ein Dorn im Auge gewesen, daher sei der Wagen in Rot umlackiert worden. Ob dies stimmt, sei dahingestellt, Stoff für eine schöne Geschichte und weitere Legendenbildung bietet sie allemal. Kurz darauf verliert sich jedoch die Spur des Wagens. Elvis kehrt in die USA zurück. Und irgendwie auch der nun rote BMW 507. Wohl wechselt der Wagen nun die Hände einiger Privatleute. Viel Beachtung wird ihm jedoch nicht mehr zuteil. Bis jetzt. Ein Comeback der besonderen Art. Ein Schatten seiner selbst und doch über alle Makel erhaben. Für strahlende Augen sorgt der Wagen nach wie vor. Emotionen pur wird der Elvis 507 auch sicher hervorrufen, wenn er in zwei Jahren nach Vollendung der Restaurierung wieder der Öffentlichkeit präsentiert wird. Eine Zeit, die es zu überbrücken gilt. Diesmal jedoch ist das Comeback gewiss. The King will be back. So long, Elvis! BMW Clubs’ World 3/14 4 REPORTAGE oben: Spektakuläre Aussichten am Kessler Canyon Mitte links: v. l. n. r.: Ian Branston mit Mike Ura (BMW CCA Foundation), Steve Johnson (BMW CCA) und Matt Russell (BMW NA) Mitte rechts: Fahrzeugpräsentation vor atemberaubender Bergkulisse BMW CCA OKTOBERFEST 2014. Ian Branston, Event-Koordinator In jedem Jahr treffen sich Mitglieder des BMW Car Club of America, um mit anderen Mitgliedern ihre Clubzugehörigkeit zu feiern. Diese Zusammenkunft wird in respektvoller Würdigung unserer bayerischen Wurzeln liebevoll Oktoberfest genannt. Und so fanden sich im Juni 2014, im 45. Jahr, mehr als 500 Mitglieder ein. Dieses Mal reisten sie von nah und fern nach Beaver Creek, in die Rocky Mountains von Colorado. Zwar wurden in diesem Jahr keine Aktivitäten auf der Piste angeboten, dafür gab es aber viele andere Angebote wie Autocross, Reifentests, die Golfanlage und zahlreiche Straßen, die sich durch atemberaubende Gebirgslandschaften schlängelten. Wer weniger Zeit mit Fahren verbringen wollte, fand in der Zusammenkunft und bei verschiedenen Abendessen eine ebenso angenehme Alternative. Zusätzliches Interesse weckte der BMW i8 als Preis für ein Hole-in-One beim einführenden Charity-Golftag der BMW CCA Foundation. Wo immer es auftauchte, erregte das Automobil Aufmerksamkeit. 2015 wird das Event an der Ostküste des Landes, in New Jersey, ausgerichtet, wo die Mitglieder wieder BMW hochleben lassen und unter anderem auch den 40. Jahrestag von BMW North America feiern wollen. Das ist eine tolle Gelegenheit, sich in die richtige Stimmung für die große Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen zu versetzen, die 2016 in Monterey stattfindet. Wir hoffen, Sie dort wiederzusehen. oben: Ein BMW i8 von BMW NA als Preis für ein Hole-in-One Mitte: Dinner und Unterhaltung auf dem Hotelgelände unten: Geschicklichkeitsübungen sind immer sehr beliebt BMW Clubs’ World 3/14 5 AKTUELLES REPORTAGE RALLYE DAKAR Fortsetzung von BMW Clubs’ World 2/14 ABENTEUERTOUR. Garry Williams, BMW Owners Register of New Zealand Fotos: Maryann Broderick Salta – San Pedro de Atacama (Chile) Am Sonntagmorgen brachen wir bei Dauerregen um 06.00 Uhr in Salta auf, um in nördlicher Richtung die Provinz Jujuy zu durchqueren und über die Ruta 52 zur chilenischen Grenze bei Paso Jama zu gelangen. Da die Motorradroute für die Rallye geändert worden war, konnten wir leider nicht nach Bolivien einreisen. Thomas schätzte, dass es rund drei Stunden dauern würde, bis alle Formalitäten an der Grenze erledigt waren. Also machte ich mich auf einen langen Tag gefasst! Gegen 15.00 Uhr erreichten wir die chilenische Grenze. Hier herrschte das totale Chaos. denn einige wenige Beamte mussten ein paar Hundert Menschen abfertigen. Nach vier Stunden waren wir endlich an der Reihe! Das war alles andere als lustig, aber da wir es nicht ändern konnten, machten wir gute Miene zum bösen Spiel. Am Zoll traf ich auf eine nette Frau, die besser englisch sprach als ich spanisch und uns half, endlich alle Formalitäten zu erledigen. Unmittelbar nach dem Grenzübertritt prallte Justin mit großem Tempo gegen das Heck von Clarrys Motorrad. Abgesehen von einigen Prellungen ging es beiden gut, nur Justins Motorrad war völlig demoliert. Bis Clarrys Motorrad wieder lief und Justins Maschine im Heck des Rangers verladen war, war es dunkel geworden. Bei einer Andenüberquerung kann man sich wirklich Lustigeres vorstellen. Denn schließlich lagen immer noch einige hundert Kilometer vor uns. 12.000 HEKTAR. SALINAS GRANDES. Fast alle gingen „auf dem Zahnfleisch“. Einigen war plötzlich hundeelend. Daran schien die schlechte Wasserqualität schuld zu sein. Mir ging es so schlecht, dass ich zum Frühstück nur Kaffee herunterbekam. Trotzdem ließen wir es uns beim morgendlichen Zwischenstopp mit einer Tasse Tee in Purmamarca am Fuß des Cerro de los Siete Colores (Siebenfarbenberg), einer atemberaubenden Gebirgsformation, gutgehen. Dieses Dorf ist mit seinen ockerfarbenen Lehmhäusern und den alten AlgarroboBäumen neben der schmucken Kirche aus dem 17. Jahrhundert einfach wunderschön. Vielleicht deshalb, aber auch wegen seiner Nähe zu Jujuy, entwickelte es sich zum wohl am meisten überlaufenen Touristenort in Nordwestargentinien. In Purmamarca kann man ausgezeichnete Webwaren kaufen. Auf der Plaza findet nämlich täglich ein florierender Poncho-Markt statt. In einer Höhe von 3.400 Metern stießen wir auf die Salzebene Salinas Grandes, nachdem wir rund 40 Kilometer die Straße hinaufgefahren waren. Obwohl sie mit nur 12.000 Hektar relativ klein sind, ziehen die Salinas Grandes wahrscheinlich mehr Besucher an als ihr großer Bruder jenseits der Grenze in Bolivien, da in ihrer unmittelbaren Nähe die Autobahn liegt, die Argentinien mit Chile verbindet. Thomas wurde an einer Straßensperre, die die Rallye passierte, eine gute Stunde lang festgehalten, während wir mit unseren Motorrädern direkt hindurchgeleitet wurden. Da wir die Grenze nicht ohne unser Gepäck passieren konnten, mussten wir in einem einsam gelegenen kleinen, aber protzigen Restaurant sehr lange auf ihn warten. Für mich kam diese Zwangspause trotzdem wie gerufen, weil ich eine Mütze Schlaf brauchte. oben links: In der Stadt Purmamarca oben rechts: Salinas Grandes, eine Wüste mit mehr als 12.000 Hektar Salz unten rechts: Zeit für ein Nickerchen BMW Clubs’ World 3/14 6 REPORTAGE Es ist sehr anstrengend, nachts bei 2 °C in großer Höhe (4.500 m) zu fahren; ich war todmüde und hätte gar nicht mehr auf einem Motorrad sitzen sollen. Erst nach 23.00 Uhr erreichten wir unser Hotel in San Pedro de Atacama. Abendessen gab es natürlich nicht mehr. Das war aber völlig in Ordnung. So konnte ich wenigstens direkt ins Bett gehen. Kein Supertag. San Pedro de Atacama – Calama Ich schlief wie ein Murmeltier und fühlte mich am Montag schon wieder viel besser. Wir brachen erst spät, um 10.00 Uhr, von Atacama auf, da wir bis zum Park Hotel in Calama nur 90 Kilometer zurücklegen mussten. In der herrlichen Atacama-Wüste herrschte mit 20 °C eine wesentlich angenehmere Temperatur. Durch die Wüste führte eine tolle Straße; Vorsicht war nur vor den Sandverwehungen in den Kurven geboten! Zu meiner Freude war das Die Rallye führte weitere 100 Kilometer oder mehr in nördlicher Richtung nach Iquique; wir aber nahmen Kurs auf Tocopilla, eine Kleinstadt an der chilenischen Küste rund 160 Kilometer westlich von Calama. Am nächsten Tag hefteten wir uns wieder an die Fersen der Teilnehmer, um uns schließlich erneut an die Spitze der Rallye zu setzen. Unseren 160-Kilometer-Trip nach Tocopilla absolvierten wir im Wesentlichen auf einer schnurgeraden, durch die Wüste führenden Straße. Nach dieser monotonen Strecke ging es rund fünf Kilometer auf einer sehr steilen, kurvenreichen Asphaltstraße in die Stadt hinunter! Tocopilla war ein hübscher Ort, der allem Anschein nach schnell wuchs. Da wir an der Küste waren, aß ich mittags (statt Steaks) einen ganz ausgezeichneten Fisch. Wieder ein toller Tag! Tocopilla – Antofagasta Am Mittwoch verließen wir gegen 10.00 Uhr Tocopilla und erfreuten uns an einer 160 Kilometer langen Fahrt über die oben links: BV6 Buggy gefahren von Laurent Fouquet (Frankreich) oben rechts: Während einer Pause ließ sich dieser Pilot gerne mit uns fotografieren unten links: Der Chilene Cristian Naser Colombo beendete das Rennen als 33ster unten rechts: Die chilenische Küstenstraße ist ausgezeichnet zu fahren Park Hotel ein 5-Sterne-Hotel. Wir hatten ein paar Stunden Zeit, um uns auszuruhen und frischzumachen, bevor wir in die Wüste fuhren, um die vorbeifahrenden Motorräder zu beobachten. Wir fanden einen tollen Platz, von dem aus wir das Rennen hervorragend verfolgen konnten. Ich konnte in aller Ruhe ausschlafen, während meine Wäsche gemacht wurde. Jetzt war alles wieder gut! Calama – Tocopilla Am Dienstag frühstückten wir in aller Herrgottsfrühe, bevor wir uns mit unseren Motorrädern zum Start der 9. Etappe rund 20 Kilometer weit in die Atacama-Wüste hinein aufmachten. Den ganzen Morgen lang sahen wir zu, wie die verbleibenden Rallyefahrzeuge sich auf ihre 469 Kilometer lange Wertungsprüfung vorbereiteten. Obwohl schon fast die Hälfte der Motorräder ausgeschieden war, war es ein toller Morgen. Küstenstraße bis zum Nachtlager in Antofagasta. Es kam uns so vor, als führen wir die Küstenstraße im Osten der neuseeländischen Südinsel hinunter. Es war nur viel großartiger und auch viel trockener. An den letzten vier Tagen hatten wir keinen einzigen Grashalm gesehen! Wir erreichten unser Ziel einige Stunden, bevor die ersten Motorräder von Iquique ihre Wertungsprüfung beendeten. Unser Mittagessen nahmen wir in einem fantastischen Restaurant mit Meerblick in La Portada ein, das rund 18 Kilometer nördlich von Antofagasta lag. Mit besonderem Hochgenuss tranken wir die Freibiere, die uns die Cristal-Girls servierten! Nach dem Mittagessen und einem kostenlosen Eiskaffee vom Sponsor Nestea brachen wir zu den Sanddünen auf, um nachmittags das Finish der Rallyeteilnehmer auf der Zielgeraden mitzuerleben. Wir sicherten uns den besten Platz, direkt in einer Kurve, an der das Rennen von einer dünnen Metallplatte über eine steile Böschung in den Sand überging. Aus nächster Nähe erfreuten wir uns an den Lkws auf einem Rad, an den durch die Luft fliegenden Motorrädern und mit Vollgas BMW Clubs’ World 3/14 7 REPORTAGE 78 MOTORRÄDER //// 15 QUADS 61 AUTOMOBILE //// 50 LKWS fahrenden MINIs! Wir machten schöne Fotos und ließen uns die Sonne wohlig auf den Pelz scheinen! Magnus und ich trafen einige Niederländer, die in ihrem Truck eine Kühltasche mit kaltem Bier hatten, das sie nur allzu gern mit uns teilten. Antofagasta ist riesig – viel größer, als ich dachte. Diese Stadt besticht durch die Kontraste zwischen alten und neuen Teilen. Hier muss es einigen Wohlstand geben, denn es wurde viel in neue Infrastruktur wie Grünstreifen investiert. Unser Hotel war großartig. In der Stadt aßen wir lecker zu Abend und gönnten uns ein paar Bierchen. Justin ging es prima; seine Prellungen hatten eine tolle Farbe angenommen. Ein toller Tag, der bis dahin beste! Antofagasta – Copiapo Am Donnerstag legten wir 600 Kilometer auf der Panamericana bis nach Copiapo zurück, um uns wieder an die Spitze der Rallye zu setzen, die noch etwas weiter nördlich nach El Salvador führte. Ich rechnete mit einer langweiligen Fahrt, wurde aber vom Gegenteil überrascht. Wir starteten frühmorgens nach einem leichten Frühstück und rissen die ersten 250 Kilometer entlang der Küste in südlicher Richtung bei angenehmen 19 °C herunter. Die Städte, an denen wir vorbeifuhren, wiesen alle eine ähnliche Struktur auf; am nördlichen Ende befand sich ein Strand mit vielen Zelten oder Bretterbuden, in denen die Menschen zwischen Felsen leben; daran schlossen sich ein oder zwei Bergwerke an, dann das eigentliche Township und am südlichen Ende Urlauberviertel. Die Straße selbst (Ruta 1) ist in einem hervorragenden Zustand, weit besser als der Standard der Straßen bei uns zu Hause. Trotzdem verlangt sie einem gehörigen Mut ab! Wir hielten mehrmals an, um Fotos zu machen. Es ist einfach eine grandiose Gegend, auch wenn vieles hier gleich aussieht. Unser Mittagessen nahmen wir in einem Lokal vor Ort ein, das von Bauarbeitern und Lkw-Fahrern gut besucht war. Daraus schlossen wir, dass das Essen trotz des etwas düsteren Ambientes gut war. Und tatsächlich stellte es sich heraus, dass die „Cazuela“, der lokale Eintopf, ganz ausgezeichnet schmeckte. Wir erreichten Copiapo um Punkt 16.00 Uhr. Das Thermometer zeigte 37 °C. Da aber eine leichte Brise wehte, ließ es sich, zumal im Schatten, ganz gut aushalten. Das Hotel La Casona war erste Sahne. Es bestand aus kleinen Häuschen mit Zweibettzimmern, die um einen hübschen Garten herum angeordnet waren. Wir erledigten alle unsere Wäsche und chillten ein wenig bei einigen Bieren, bevor wir zum Abendessen in die Stadt gingen. Copiapo – La Serena Am Freitag wollten wir zunächst wieder ein paar Stunden lang die Rallye verfolgen und anschließend 390 Kilometer in südlicher Richtung nach La Serena fahren, um dort zu übernachten. Tatsächlich hätten wir Copiapo fast nicht verlassen, jedenfalls nicht auf unseren Motorrädern. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Verleihfirma unsere Motorräder gar nicht versichert hatte, sodass der Selbstbehalt in Höhe von 2.000 USD, von dem sie uns gegenüber gesprochen hatte, ein übler Scherz war. Wir drohten alle damit, die Motorräder einfach dort abzustellen, wo wir waren, und die Reise mit einem Bus zu beenden. Schließlich regelte Magnus alles für uns; es mussten allerdings zusätzlich 100 USD pro Person gezahlt werden, um uns für die letzten beiden Tage zu versichern. Für Justin kam diese Lösung aber etwas zu spät, das mussten wir später klären. Wir fuhren in die Wüste, um die Rallye über vier Stunden zwischen großen Sanddünen zu verfolgen, bevor wir nach La Serena aufbrachen. Es ist einfach toll, mitzuerleben, wie die Fahrer die Dünen hinunterfahren. Unser „Hotel“ für diese Nacht war ein einsam gelegenes Haus, zu dem man auf einer Dirtpiste gelangte. Es war der fantastischste Ort, den man sich nur vorstellen konnte. Zum Abendessen wurden wir zu einem echten chilenischen BBQ eingeladen. Mit sechs Leuten war es zwar etwas voll, trotzdem war es eine unserer besten Unterkünfte. La Serena – Valparaiso Am Samstag rissen wir in aller Herrgottsfrühe 250 Kilometer herunter, um zum nächsten Aussichtspunkt zum gelangen. Ich führte das Team an, denn Justin fuhr jetzt mit dem Motorrad von Magnus, der sich über eine Ruhepause im Truck freute. Wir entdeckten eine tolle Stelle in dem Flussbett, das für die Wertungsprüfung genutzt wurde, und waren so den Rennfahrern persönlich sehr nahe. Einfach toll! Wir mussten allerdings um 13.00 Uhr aufbrechen, um rechtzeitig mit den Motorrädern in Valparaiso einzutreffen. Die Fahrt verlief gut, es regnete etwas, hellte sich aber auch schnell wieder auf, als wir den Zuschauerbereich verließen. Ebenso schnell wärmte es sich auch wieder auf, sodass unsere Kleidung auch binnen kürzester Zeit trocken war. Um 16.00 Uhr checkten wir im Hotel Victoria ein, danach gaben wir Thomas die Motorräder zurück und gingen zum Podiumsfinish hinunter. Es war einfach irre. So viele Menschen! Das Abendessen beendeten wir erst gegen 01.30 Uhr. Schließlich hatten wir am Sonntag einen freien Tag, an dem wir uns Valparaiso ansehen konnten. Ich genoss es, BMW Clubs’ World 3/14 8 REPORTAGE am Sonntag spät zu frühstücken und anschließend über die Märkte zu schlendern. Der Teil der Stadt, in dem wir uns aufhielten, wies einige schöne alte Gebäude auf. Die Polizisten waren allerdings nicht sonderlich begeistert davon, dass ich den Präsidentenpalast fotografierte. Wir aßen unten am Hafen zu Abend, in einem nicht allzu heruntergekommenen, aber zwielichtigen Teil der Stadt. Man hatte uns empfohlen, dort nur in Gruppen von mindestens drei Personen herumzulaufen. Die Menschen in Valparaiso sind entweder sehr wohlhabend oder sehr arm. Dazwischen gibt es nichts, und da es kein Wohlfahrtssystem gibt, ist die Kriminalitätsrate ziemlich hoch. Ich vermute, dass viele Verbrechen nicht einmal angezeigt werden. In dieser Nacht hatte ich ein Zimmer für mich allein, weil Alex nach Machu Picchu aufgebrochen war. Es war das einzige Zimmer in dem Hotel mit Balkon, ein echter Luxus! Unser Bus nach Santiago führ am nächsten Tag nicht vor 10.00 Uhr ab und so konnte ich vor dem Frühstück schön ausschlafen. Valparaiso – Santiago Unsere Fahrt nach Santiago verlief ohne größere Vorkommnisse und unsere Zahl dezimierte sich weiter, denn David und Vicki blieben in Valparaiso. Je weiter wir in den Süden vordrangen, desto grüner wurde es. Es hätte auch in Neuseeland sein können. Allerdings herrschten hier große Weinberge und Olivenhaine vor. Santiago gefiel mir ziemlich gut. Wir hatten ein tolles Hotel im Regierungsbezirk bezogen, das trotz der vielen Graffiti, für die man noch eine Lösung finden müsste, sehr ordentlich war. Rund um die Plaza konnte man tolle Architektur und interessante historische Sehenswürdigkeiten bewundern. Hier bekamen wir auch zum ersten Mal während der gesamten Tour einen anständigen Kaffee. Zwei Espressi und ein großes Stück Käsekuchen mit Heidelbeeren gingen als perfektes Mittagessen durch. Wir schlenderten über ein paar Märkte, die sich vor den großen Warenhäusern auf der Hauptstraße befanden. Anscheinend wurden durch sie mehr Menschen in die Läden gelockt. Für uns restliche acht Tourteilnehmer entdeckte Magnus einen hübschen Platz zum Abendessen direkt auf der Plaza. Ich werde etwas vermissen, wenn ich nicht mehr um 22.00 oder 23.00 Uhr esse, besonders bei kühlen 26 °C. Dienstag war unser letzter Tag, wir mussten aber erst später am Abend am Flughafen sein. Sieben von uns fuhren zu Concha Y Toro, dem größten Weinproduzenten Lateinamerikas, dessen rund neun Hektar großes Areal sich auf die wichtigsten Weinregionen Chiles verteilt. Wir trafen mit viel Zeit vor unserem Abflug nach Auckland um 22.30 Uhr am Flughafen ein, mussten dort aber leider feststellen, dass Clarry für einen Flug am Vortag gebucht war – und das war gar nicht gut! Wir bekamen keinen Mittwochsflug mehr, der um 04.00 Uhr früh am Donnerstag zu Hause angekommen wäre. Diese Abenteuerreise war absolut großartig, aber sie ging leider viel zu schnell vorbei. Ich habe viel mehr erlebt, als ich in Tausenden von Worten und mit einer Handvoll Fotos zum Ausdruck bringen kann. 2014 fand, wie ich hörte, die härteste Rallye Dakar statt, die je in Südamerika ausgerichtet wurde. An ihr nahmen 204 Fahrzeuge (78 Motorräder, 15 Quads, 61 Automobile und 50 Lkws) teil. 47 % der Teilnehmer, die an den Start gingen, schafften es auch bis ins Ziel. Ich hielt schon die mehr als 5.000 Kilometer, die wir auf unserer Tour zurückgelegt hatten, für eine ziemlich stramme Leistung. Doch dann dachte ich an die Teilnehmer, die die Rallye beendet hatten: Sie hatten 8.734 Kilometer in 14 Tagen mit nur einem Ruhetag bewältigt, und die von uns gefahrene Strecke allein bei den Wertungsprüfungen absolviert – mit 450 Dirtbikes! Für sie alle empfinde ich großen Respekt und viel Bewunderung. Es war die Reise meines Lebens. Ich bin sehr froh, dass ich sie mit meinen Freunden unternommen habe und das T-Shirt ergattern konnte! 47 % DER GESTARTETEN TEILNEHMER SCHAFFEN ES INS ZIEL. BMW Clubs’ World 3/14 9 REPORTAGE BMW MOTORRAD DAYS 2014. Georg Sedlmayr, Schriftführer, BMW Clubs Österreich Die BMW Motorrad Days 2014 öffnen ihre Pforten und schon kurz nach 08.00 Uhr strömen die ersten Besucher in das Zelt der BMW Classic. Dieses liegt heuer wesentlich zentraler und entwickelt sich so zu einem regelrechten Publikumsmagnet. Derart „zum Greifen nah“ bekommt man solch einzigartige Exponate wie z. B. die Weltrekord-Kompressor BMW von Ernst Henne wohl selten zu Gesicht. Manche Besucher nehmen dieses „zum Greifen nah“ leider zu wörtlich, was den Mitarbeitern der BMW Classic immer wieder die Schweißperlen ins Gesicht treibt. Auch die Stände der BMW Clubs von Deutschland über Amerika bis hin zum BMW Clubs International Council werden interessiert besucht. Kurze Gespräche teils auf Deutsch, teils auf Englisch führend, bin ich fasziniert, woher die Besucher kommen. Eine Frau bedankt sich mit „Obrigada“ für das Give-away – sie kommt aus Curitiba in Brasilien. Ich habe das Gefühl, die ganze Welt der BMW Motorrad Fans trifft sich in Garmisch. Am Freitag besucht Frau Fink, die neue Leiterin von BMW Museum und BMW Group Classic Marketing, das Zelt und uns Clubs und am Sonntag erweist uns Herr Knieps, Leiter der BMW Group Classic, die Ehre seines Besuches. Im kurzen Smalltalk zeigt sich, dass die beiden mit Herz und Seele dabei sind. Endlich habe ich Zeit, mir das Event-Gelände anzusehen. Als ich das Zelt verlasse, fällt mein Blick auf eine perfekt restaurierte BMW R47. Wunderschöner Zustand – genauso gepflegt wie die Oldtimer im Zelt auf den Emporen! Auf den ersten Tritt springt der betagte Boxer an und sein Besitzer bricht zu einer Runde nach Mittenwald auf. Als ich um die Ecke biege, schlängelt sich eine R nineT durch die Menge. Schönes Motorrad und toller Klang, denke ich mir, während sie an mir vorüberfährt. Gerade kommt mir eine Gruppe Koreaner entgegen, als die Lautsprecher der Event-Arena mit der Ankündigung der nächsten Stunt Show mein Interesse wecken. Der Ire Mattie Griffin vertritt heuer den verletzten Chris Pfeiffer. Er begeistert die Menge mit atemberaubenden Stunts und ich überlege mir, dass ich wohl schon bei den ersten Ansätzen zu solchen Übungen aus dem Sattel fallen würde. Wahnsinn – mit welch spielerischer Leichtigkeit er die BMW F 800 R driftend, rauchend und brüllend über den Asphalt scheucht, um sie letztendlich aus dem Fahren abspringend auf den Seitenständer fallen zu lassen. Lang anhaltender Applaus begleitet ihn aus der Arena. Mein weiterer Weg führt mich vorbei an den Zelten diverser Adventure-Reisen-Anbieter und den Ständen vieler Urlaubsdestinationen, die sich hier dem breiten Motorrad- Publikum präsentieren. Als ich wieder beim Classic Zelt eintreffe, formiert sich gerade der Corso, der von zwei Moderatoren über Lautsprecher gestartet wird. Ein buntes Bild von Hunderten BMW unterschiedlichsten Alters und Typen setzt sich langsam in Bewegung. Alle zelebrieren begeistert die sprichwörtliche „Freude am Fahren“. Zurück an unserem Stand ist das Classic Zelt zum Bersten voll und die Fans belagern die ausgestellten Klassiker und Counter der Clubs. Freunde aus meinem Club, Kollegen aus den anderen österreichischen Clubs, aber auch viele Fans aus anderen Ländern und Kontinenten vervollständigen das bunte Bild der Teilnehmer, das sich in den nächsten zwei Tagen im Classic Zelt und an unseren Ständen bietet. Es ist schön, Teil dieser weltumspannenden Gemeinschaft von BMW Motorrad Enthusiasten zu sein! Danke BMW Motorrad, dass ihr seit über 90 Jahren derartig begeisternde Maschinen baut! Sie ließen uns zu dieser großartigen Fangemeinde wachsen, die sich ohne Ausschreitungen, Exzesse und Krawalle jedes Jahr mit voller Begeisterung in Garmisch trifft. Danke BMW Classic, dass ihr uns Clubs die Möglichkeit gebt, dieses Fest mit euch zu feiern! BMW Clubs’ World 3/14 10 BMW MOTORRAD DAYS 2014. oben: Damals und heute – die BMW R 37 Mitte: Ernst Henne während seiner Weltrekordfahrt 1931 auf der Neunkirchner Allee nahe Wien unten: Die BMW R 90 S bei ihrem ersten Superbikerennen 1976 in den USA HIGHLIGHTS IM ZELT DER BMW CLASSIC UND DER CLUBS. Fred Jakobs, BMW Group Archiv, BMW Group Classic 1924 errang Franz Bieber mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft den ersten Titel auf einem BMW Motorrad. Dieser Sieg war nicht nur der Startschuss für eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält, sondern gab auch das Motto der Ausstellung im BMW Classic Zelt auf den BMW Motorrad Days in Garmisch vor: „90 Jahre Meisterschaften und Erfolge“. Zu sehen waren 13 BMW Motorräder, die in den letzten neun Jahrzehnten Rennsportgeschichte geschrieben haben. Darunter war selbstverständlich die BMW R 37, mit der die Erfolgsgeschichte ihren Anfang nahm. Ein Jahr nach Vorstellung des ersten Modells BMW R 32 überraschte die R 37 mit einem neu entwickelten Motor, auf dessen Stahlzylinder Köpfe aus Aluminium saßen, eine Weltneuheit im Motorradbau. Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft bot man im Jahr 1925 die 16 PS starke und 115 km/h schnelle R 37 auch für Privatkunden an. Diese bewegten ihre R 37 bei unzähligen regionalen und lokalen Rennen mit Erfolg und mehrten so auch im Breitensport das sportliche Image der Marke BMW. Star der Ausstellung war ganz klar Ernst Hennes Rekordmotorrad, wie es in den Jahren 1934 und 1935 eingesetzt wurde. Aus 750 ccm Hubraum gelang es dank Kompressor-Aufladung mehr als 100 PS zu mobilisieren. Zusammen mit der von Ernst Henne weitgehend im Eigenbau gefertigten aerodynamischen Verkleidung machte dies den Fahrer über 256 km/h schnell, die höchste Geschwindigkeit, die bis dahin auf zwei Rädern zurückgelegt wurde. Ständig war die Maschine im Zelt von den Besuchern umringt, ihre Körperhaltung verriet, dass sich viele in die flache Sitzposition mit nach unten gezogenem Rennlenker hineinversetzten. Doch auch aus der jüngeren Geschichte waren erfolgreiche Sieger zu sehen: So die BMW R 90 S, die 1976 das erste Superbikerennen in den USA überhaupt gewann. Steve McLaughlin hatte beim ersten Rennen die Nase vorn, sein Teamkollege Reg Pridmore gewann die Gesamtwertung. Ein Erfolg, den niemand der vom amerikanischen Importeur Butler & Smith aufgebauten Maschine zugetraut hätte. Noch heute rätseln die Tuner in der Classic-Rennszene, wie es damals gelang, dem Motor mit seriennahen Modifikationen rund 100 PS zu entlocken. BMW Clubs’ World 3/14 11 REPORTAGE 38. INTERNATIONALES BMW VETERANENTREFFEN //// BAD NAUHEIM Stefan Bordt, BMW Veteranen-Club Deutschland e. V. Donnerstag, 29. Mai 2014 Nachmittags begrüßen die Veranstalter Marianne Reul und Hans-Joachim Scholz die eintreffenden Teilnehmer persönlich im Dolce Hotel in Bad Nauheim. Den Weltruf der Kurstadt, die an den Ausläufern des Taunus in der Wetterau liegt, begründen seit 150 Jahren ihre natürlichen und kohlensäurehaltigen Salzquellen. Abends erwartet die Teilnehmer ein hessischer Abend mit deftigen regionalen Spezialitäten. Freitag, 30. Mai 2014 Gegen 11.00 Uhr starten die Teilnehmer mit ihren chromblitzenden BMW Oldtimern vor dem beeindruckenden historischen Haupthaus des Dolce Hotels und mit Blick auf die weitläufigen Parkanlagen zur ca. 150 Kilometer langen Ausfahrt durch die Wetterau. Vorbei an blühenden Gärten und entlang der malerischen Altstadtkulisse von Bad Nauheim mit ihren zahlreichen liebevoll restaurierten Jugendstilhäusern, fahren wir wenig später durch kleine ländlich geprägte Ortschaften mit Fachwerkhäusern und Bauernhöfen. Die Route schlängelt sich kurvenreich durch eine grüne Landschaft, über der die Burgruine Münzenberg thront, eine der bedeutendsten aus dem Hochmittelalter stammenden Burganlagen. Die mit großer Ortskenntnis ausgesuchte Strecke steigt in der Nähe des beschaulichen Luftkurorts Schotten deutlich an und führt über mehrere Höhenzüge, die einen fantastischen Panoramablick über die zauberhafte Landschaft des Naturparks bieten, hinauf auf den Hoherodskopf, den mit 764 Metern über NN zweithöchsten Gipfel im Vogelsberg. Im Berggasthof Hoherodskopf stärken sich die Teilnehmer mit Schnitzel, Pommes frites und Salat. Auf der Weiterfahrt windet sich das Asphaltband in engen Kehren hinab ins Tal nach Breungesheim mit seiner sehenswerten barocken Fachwerkkirche. Die waldreiche, relativ dünn besiedelte Mittelgebirgslandschaft des Taunus wird immer wieder unterbrochen von kleinen Ortschaften mit traditionell bemalten Fachwerkfassaden, windschiefen Bürgerhäusern, Bauernhöfen sowie Prachtbauten mit Erkern und Ornamenten. Diese säumen, scheinbar wie an der Perlenschnur aufgezogen, die Route der liebevoll gepflegten BMW Oldtimer auf ihrem Weg nach Bad Nauheim, die teilweise über die prächtige deutsche Alleenstraße verläuft. Dort angekommen lädt die milde Nachmittagssonne zum Verweilen auf der Terrasse bei Kaffee oder Kaltgetränken ein und taucht die auf dem weiß gekiesten Innenhof zwischen alten, kupierten Platanenbäumen geparkten BMW Oldtimer in ein warmes Licht, das ihre herrlich klassischen Formen sanft betont und ihren edlen Chromschmuck leicht golden glänzen lässt. Eingerahmt wird diese traumhafte Kulisse von der mondänen Jugendstilfassade des Dolce Hotels. Abends treffen sich die BMW Freunde zum zünftigen Barbecue und genießen vom seitlich gelegenen BMW Clubs’ World 3/14 12 REPORTAGE Arkadengang bei kulinarischen Genüssen und musikalischer Unterhaltung den Anblick auf das traumhaft schöne, mediterran angehauchte Ambiente des Innenhofs, in dem die BMW Oldtimer abgestellt sind. Bei angeregten Gesprächen vergeht die Zeit wie im Flug und ein sehr schöner Abend findet seine Fortsetzung an der Hotelbar. Samstag, 31. Mai 2014 Um 09.30 Uhr schicken Christel und Rüdiger Jopp das rollende BMW Museum, das aus knapp 100 historischen Fahrzeugen (72 Automobile und 26 Motorräder) besteht, vom Dolce Hotel in Bad Nauheim auf die knapp 170 Kilometer lange Samstagsausfahrt „Rund um den Feldberg“. Angefangen vom ältesten Automobil, einem BMW Dixi von 1928, erstreckt sich das Fahrzeugspektrum von den Vorkriegsmodellen BMW 319/1, 327 und 328 über die V8 Varianten 502 und 503, die Kleinwagen BMW Isetta und BMW 600, die sogenannten Neue Klasse Fahrzeuge BMW 2000 touring, 1600 GT, 3,0 CSi bis hin zu den jüngeren Modellen wie BMW 323i (E 21), M3 (E 30), 750i (E 32) und Z1. Flankiert wird das Feld von Exoten wie dem AFM Typ 50 Rennsportwagen von Herbert Freese und einer seltenen Bristol 405 Limousine von 1955. Auch das Feld der Motorräder ist dicht besetzt. Die Bandbreite reicht von den Vorkriegs-Rohrrahmenmodellen R 63 und R 66 über die Nachkriegstypen R 25/3, R 51/3, R 67/2, teilweise als Gespann, bis hin zur R 90 S von 1975 und einer R 100 GS von 1996. Positiv aufgefallen ist auch, dass einige deutlich jüngere Teilnehmer mit historischen BMW Fahrzeugen wie einer Isetta oder einem R 51/3 Gespann an den Start gehen. Bad Nauheim verlassend, verläuft die Route entlang luftiger Freiflächen und idyllischer Teiche auf gut ausgebauten Landstraßen über weite Felder und durch kleine Fachwerkorte. Weiter geht es bei schönstem Sonnenschein über Rodheim v. d. Höhe und Karben der Mainmetropole Frankfurt entgegen, die ihre Hochhaustürme in den wolkenlosen Himmel reckt. Mittagsrast machen die BMW Freunde im Restaurant „Werkskantine“ der im Jahr 2010 eröffneten Klassikstadt, wo auf der sonnigen Außenterrasse für das leibliche Wohl gesorgt wird. Nach einer weiteren Durchfahrtskontrolle verlassen wir gegen 13.30 Uhr das Frankfurter Industriegebiet und rollen auf breiten Landstraßen durch blühende Wiesen. Über die Hochtaunusstraße gelangen wir zum Feldberg, dem mit 881 Metern über NN höchsten Berg im Südwesten Hessens. Dort wurden erstmals im Jahr 1920 und mit Sportliche Zwischenetappe auf dem Feldberg Unterbrechungen bis 1954 Rennen für Automobile und Motorräder ausgetragen. Bei unserem Fotostopp in einer der vielen Kehren der Bergetappe steht den BMW Freunden die Freude am Fahren mit ihren historischen BMW Fahrzeugen sichtlich ins Gesicht geschrieben. Auch das charmante Damenteam der BMW Classic mit Ilka Huss vom BMW Club Office und Gabriele Fink, der neuen Leiterin des BMW Museums und verantwortlich für das Marketing bei BMW Classic, hat sichtlich Spaß, mit ihrem sportlichen BMW M535i E12 den Feldberg hinaufzustürmen. Vom Gipfel schwingt die Fahrbahn in teilweise steil abfallenden Serpentinen durch finsteren Wald hinab ins Tal. Über Schmitten und Usingen nähert sich das rollende BMW Museum dem Ziel am Dolce Hotel in Nauheim, wo die sehr schöne Ausfahrt mit der Aufstellung der Fahrzeuge in entspannter Atmosphäre bei einem kühlen Glas Sekt und unterhaltsamen Gesprächen im Kreis der BMW Freunde und interessierter Zuschauer ausklingt. Der Festabend mit einem vorzüglichen 3-Gänge-Menü findet im großen Kursaal des Dolce Hotels statt. In seiner letzten Rede als Präsident des BMW Veteranen-Clubs auf einem Jahrestreffen lässt Rüdiger Jopp, der an allen Jahrestreffen seit 1976 teilgenommen hat, von 1976 – 1990 Schatzmeister war und seit 1997 Präsident des BMW Veteranen-Clubs ist, 38 Jahre Clubleben Revue passieren. Dabei erinnert er an herausragende Ereignisse und würdigt insbesondere die Menschen, die das Clubleben tatkräftig unterstützt haben, und die echte Freundschaft, die Rüdiger Jopp mit vielen von ihnen verbindet. Diese besondere Form der gegenseitigen Wertschätzung drückt sich in nicht enden wollenden „Standing Ovations“ aus, die unserem beliebten Präsidenten am Ende seiner Rede von den BMW Freunden entgegenbranden. Eine hervorragende Band spielt auf und die Tanzfläche füllt sich. Es ist schon spät, als ein schöner Abend langsam ausklingt. Sonntag, 01. Juni 2014 Nach der Siegerehrung treten die BMW Freunde die Heimreise an und das rollende BMW Museum zerstreut sich in alle Himmelsrichtungen. Großes Lob gebührt Veranstalter Hans-Joachim Scholz für vier wunderbare und erlebnisreiche Tage, in denen wir die reizvollsten Seiten seiner hessischen Heimat erleben durften und ein perfekt organisiertes Jahrestreffen, das wieder einmal unter dem Motto stand: Freude am Fahren, Freunde treffen und das Leben genießen. 72 AUTOMOBILE MOTORRÄDER 26 BMW Clubs’ World 3/14 13 REPORTAGE 7 JAHRE BMW CAR CLUB MEXICO José Manuel Bernús Negrete, Präsident, und Nicolás Bachechi Pavone, Schatzmeister Zunächst möchte ich einen kurzen Überblick über die Geschichte unseres Clubs geben, den zehn rastlose Fans 2007 vor Ort gründeten, nachdem sie zuvor alle verfügbaren Informationen, die für die Anerkennung als offizieller BMW Club erforderlich waren, recherchiert und gesammelt hatten. Seitdem organisierte der Club zahlreiche Aktivitäten rund um Thementouren mit echten M Automobilen, Turbos, Roadsters etc. Auf unserem Programm standen auch Online-Fotowettbewerbe und Interessengemeinschaften. Jeder konnte mitmachen und sich als integriertes Mitglied der Bimmer-Community fühlen. In regelmäßigen Abständen frühstücken wir gemeinsam und alle zwei Monate nehmen wir die Autobahn, um einen exotischen oder kulturellen Ort zu besichtigen und dort einen Tag zu verbringen. Manchmal ist es eben gut, die Räder unserer Autos in Gang zu setzen und die Maschinen heiß zu fahren. Da wir in der heutigen Zeit mit unseren Fans in Kontakt bleiben müssen, können wir neben unserem Forum, unserem Blog und unserer Social-Media-Präsenz auch auf eine vierteljährlich erscheinende digitale Zeitschrift verweisen. Zurzeit zählt unser Club 60 offizielle Mitglieder. Er erhielt in jedem Jahr stetig mehr Zulauf und regte zur Gründung von zwei weiteren Clubs an: Der eine ist exklusiv für Fahrer von M Automobilen und der andere ist ein MINI Fanclub. Auf der Grundlage unserer Philosophie (die mit der von BMW übereinstimmt) schaffen wir Räume, in denen die Mitglieder nicht nur etwas aus der BMW Geschichte lernen können, sondern auch die Möglichkeit haben, einen Fahrkurs zu belegen und sicher fahren zu lernen, die ganze Technologie zu verstehen, auf der ihre Automobile (und die brandneuen Modelle) beruhen, sodass sie „die Freude am Fahren“, die jeder BMW bereitet, in vollen Zügen genießen können. Am 27. April feierten wir den 7. Jahrestag des BMW Car Club Mexico. Sieben Jahre sind seit seiner Gründung bereits vergangen, sieben Jahre der Konsolidierung und sieben Jahre einer fantastischen Freundschaftspflege unter den Mitgliedern. Dieses Event fand auf einer Piste / in einer Trainingseinrichtung vor Ort statt, dem Centro Dinámico Pegaso, das rund 60 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt liegt. Die ersten Mitglieder und Gäste trafen schon frühmorgens ein, die Atmosphäre war von guter Laune und dem Wunsch geprägt, Spaß zu haben; mit dem bereits vorbereiteten Frühstück hätte der Tag kaum besser starten können. Über 30 Automobile warteten nur darauf, die Piste befahren zu können, aber zuerst mussten sich die Fahrer über die richtige Sitzposition, das Unter- und Übersteuern, die Position der Hand, Sicherheitsfragen etc. belehren lassen. Eine lokale Werkstatt, die uns sponsert, führte kostenlose Inspektionen an den Automobilen durch, half beim Reifenwechsel und klärte allgemein über Wartungsfragen auf. Am Ende griffen unsere Freunde von BMW Mexico nach einer kurzen Pause ein nicht minder wichtiges Thema auf, als sie auf den ersten i3, der in unserem Land ankam, zu sprechen kamen und einen kurzen BMW Clubs’ World 3/14 14 REPORTAGE Überblick über die Vorzüge dieses Elektrofahrzeugs erhielten. Das möchte ich zum Anlass nehmen, BMW Mexico für seine Unterstützung und Teilnahme an unserem Event zu danken. Dass es an ein Projekt wie das unsrige glaubt, erfüllt uns mit großem Stolz. Unsere Beziehung zu BMW Mexico könnte nicht besser sein. Dank seiner Mitwirkung können wir neue Modelle (i3, i8 etc.) präsentieren. Zudem erhalten wir tolle Rabatte bei den Driving Experience Events (Fahrpraxisevents). In diesem besonderen Fall wurden sämtliche Lifestyle-Präsente für die Teilnehmer und Gewinner freundlicherweise von BMW Mexico gestellt. Nach dem Ende des theoretischen Teils stürzten wir auf die Piste, um Spaß zu haben. Auf alle Teilnehmer warteten an vier separaten Stationen verschiedene Übungen: Slalom, Elchtest und scharfes Bremsen, Handling-Parcours und das Driften. Diese Übungen dienten dazu, das Fahrkönnen jedes Piloten zu testen. Die Gewinner des Tages wurden mit der Stoppuhr ermittelt. Darüber hinaus bestand zudem eine tolle Gelegenheit, die gelernten Lektionen in die Praxis umzusetzen und die Eigenschaften jedes Automobils kennenzulernen. Wir bekamen alles zu sehen: perfekte Runden und umgestürzte Kegel, falsches Bremsen und starkes Driften. Schnell wurde klar, wer bereits Fahrkurse belegt hatte und wer sich auf diesen Gebieten weniger gut auskannte. Das Wichtigste aber war die Tatsache, dass Erfahrenheit und Unerfahrenheit ohne Probleme koexistierten. Der Kern der Clubphilosophie war praktisch allgegenwärtig: echte Freundschaft, die auf gemeinsamer Begeisterung beruht. Nach fast drei Stunden in der Sonne machten wir uns etwas müde zum Essen auf, bei dem unsere Sponsoren die Gelegenheit nutzten, ihre Produkte zu präsentieren. Nach einem köstlichen Mahl, das speziell für diesen Anlass zubereitet worden war, wurden die besten Leistungen auf der Piste prämiert und ausgezeichnet. Fast jeder nahm einen Preis mit nach Hause und so musste es auch sein, denn schließlich haben wir alle eines gemeinsam: Wir lieben alle die Marke BMW und die Leistung, die sie bietet. Natürlich konnten wir uns auch das Sahnehäubchen nicht entgehen lassen: Am Ende der Veranstaltung übergab uns BMW Mexico zwei großartige, mit einer Goldmedaille ausgezeichnete Automobile. Für alle Teilnehmer waren die Neuheiten der Marke zum Greifen nahe, der 235M hinterließ bei uns ein angenehmes Gefühl: Mit diesem schnellen Fahrzeug macht das Fahren einfach nur Spaß; der 220 ist die beste Wahl, weil er die Marke BMW um neue Facetten bereichert. Von dem Event berichteten eine lokale Zeitung und ein Automobilmagazin, die unseren geliebten Club in ein tolles Licht rückten. Wir erhielten auch Grüße vom BMW Car Club Uruguay (ein fantastisches Video) und vom BMW Car Club Peru (eine Grußkarte). So also sind sieben Jahre vergangen, seit eine Gruppe von Fans beschloss, in Angriff zu nehmen, was heute Realität ist. Ich möchte allen danken, die das möglich machten, und ich vertraue darauf, dass dieses Projekt mit Enthusiasmus und Engagement fortgeführt wird. Ich finde, dass wir alles richtig gemacht haben. Die besten Reaktionen kamen von denen, die diesen Tag gemeinsam mit uns begingen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie eine tolle Zeit hatten, viel lernten und einen unvergesslichen Tag erlebten. Der BMW Car Club Mexico teilt wie viele andere Clubs in der Welt die Leidenschaft für die Marke BMW und fördert ebenso gern Freundschaften unter seinen Mitgliedern. Ich gratuliere allen Mitgliedern zu diesem großartigen Event und hoffe auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte. Dem BMW International Council danke ich für die Möglichkeit, andere Clubs in aller Welt über unsere Aktivitäten zu informieren. BMW Clubs’ World 3/14 15 INTERVIEW INTERVIEW mit MICHAEL EBNER. BMW Austria GmbH. mit Manpower. So sind wir regelmäßig bei den Jahrestreffen der BMW Clubs Österreich präsent und bieten dort die sehr beliebten Testfahrten mit den neuesten Automobil- und Motorradmodellen an. Außerdem versuchen wir auch immer ein spezielles Highlight – wie 2013 die Präsentation des BMW X4 Concept – für den Galaabend zu organisieren. Wir senden an jedes Clubmitglied auch das BMW Magazin mit aktuellen Berichten und Storys aus der Welt von BMW. Und auch für BMW gebrandete Give-aways sind die Clubs und Mitglieder immer dankbar. Die BMW Clubs werden immer als Botschafter der Marke bezeichnet. Sehen Sie sich als Botschafter der Clubs? Welche Position bekleiden Sie? Ich bin Leiter der Kommunikation bei der BMW Group in Österreich und in dieser Funktion auch für die Zusammenarbeit mit den BMW Clubs in Österreich verantwortlich. Wie und wo haben Sie die BMW Clubs kennengelernt? Zur Jahrtausendwende hatten wir in Österreich nur eine Handvoll BMW Clubs, die mehr oder weniger unabhängig voneinander aktiv waren und deren Zusammenarbeit mit BMW Austria sehr unterschiedlich und meist sehr spontan war. Eine Neuorganisation des Themas und vor allem die Gründung eines gemeinsamen Dachverbandes versprachen aus meiner Sicht damals viele Vorteile und so traf ich mich mit den damaligen Clubvertretern – vor allem mit Herrn Harald Flecker, dem späteren Präsidenten der BMW Clubs Österreich –, um die Implementierung eines solchen Dachverbandes zu diskutierten. Nach einigen, oftmals auch sehr leidenschaftlichen Diskussionen und mit viel Geduld und Überzeugungskraft wurde schließlich der Dachverband der BMW Clubs Österreich gegründet, der heute aus 20 BMW Clubs mit knapp 1.000 Mitgliedern besteht. Können Sie uns über Ihre Zusammenarbeit mit den Clubs mehr erzählen? In einem jährlichen Treffen mit dem Vorstand der BMW Clubs Österreich tauschen wir uns über die geplanten Aktivitäten aus und vereinbaren die Unterstützung und Zusammenarbeit für das kommende Jahr. In den letzten Jahren konnten wir auch immer ein eigenes Budget für die BMW Clubs anbieten. Dieses wurde u. a. dazu verwendet, Club-Fahnen und Beachflags für alle Clubs sowie ein mobiles Ausstellungsset mit Roll-up-Banner, Präsentationswänden und einigem mehr zu produzieren. Damit ist ein einheitlicher und CI-gerechter Auftritt der BMW Clubs sichergestellt. Ein Highlight in unserer Zusammenarbeit sind sicherlich die BMW Clubtreffen, die derzeit alle zwei Jahre stattfinden. Bei diesen Treffen unterstützen wir immer sehr gerne – auch In gewisser Weise schon, denn ich sehe mich als Bindeglied zwischen den BMW Clubs und unserem Unternehmen. Dazu gehört für mich, dass ich die Aktivitäten der BMW Clubs im Unternehmen regelmäßig vorstelle und darüber in unterschiedlichen Gremien berichte. Die Erfahrung zeigt, dass es sehr hilfreich ist, hier auch konkrete Zahlen mitzubringen. Im abgelaufenen Jahr habe ich dazu vom BCÖ Vorstand eine sehr umfangreiche Aufstellung über den Fahrzeugbestand der Clubs erhalten. Gerade in Vertriebsgesellschaften ist das naturgemäß ein starkes Argument. Ein weiterer wichtiger Punkt für mich ist die Integration von BMW Mitarbeitern in die Veranstaltungen der BMW Clubs. Wir erfahren dabei viel über die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden und können andererseits den BMW Fans viel über unsere Produkte und unser Unternehmen näherbringen. Es gibt heute bereits zahlreiche Kollegen/ innen, die aktiv auf mich zukommen, um beim nächsten BMW Clubtreffen wieder mitarbeiten zu können. Und sie kommen aus allen Bereiche unseres Unternehmens – Vertrieb, Marketing, After Sales, Motorrad, Öffentlichkeitsarbeit und seit letztem Jahr haben wir auch BMW Financial Services mit an Bord. Welchen Nutzen bieten aus Ihrer Sicht konstruktive Beziehungen zu den Clubs und ihren Mitgliedern? Ein großes Ziel von uns sind loyale und zufriedene Kunden, die ihre Begeisterung für BMW auch vielen anderen Menschen mitteilen. Unsere BMW Clubmitglieder sind in hohem Maß Fans der Marke und sehr gute und loyale Kunden. Viele davon verstehen sich dabei auch als „Botschafter“ unserer Marke und erzählen in ihrem sozialen Umfeld auch gerne über ihre Leidenschaft für BMW. Und gerade diese persönlichen positiven Erfahrungen und Empfehlungen sind aus meiner Sicht enorm wertvoll. Darüber hinaus bringt der Austausch mit unseren Clubmitgliedern wertvolle Inputs und Anregungen über unsere Produkte und unsere Dienstleistungen. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, denen sich die Clubs in Zukunft stellen müssen? Menschen treten einem Club bei, wenn sie dort Gleichgesinnte und Themen finden, die spannend, innovativ und interessant sind. So gesehen haben die BMW Clubs auch weiterhin gute Chancen, ihre bestehenden Mitglieder zu begeistern und neue zu finden, denn BMW wird auch künftig die innovativsten Automobile und Motorräder anbieten und so ein gutes Fundament für das gemeinsame Erleben der „Freude am Fahren“ schaffen. BMW Clubs’ World 3/14 16 TERMINE SEPTEMBER International Council Meeting, Tokio, Japan 27.09. – 30.09.2014, www.bmw-clubs-international.com OKTOBER VETERAMA, Mannheim, Deutschland 11.10. – 12.10.2014, www.veterama.de NOVEMBER Nacht der weißen Handschuhe im BMW Museum, München, Deutschland 21.11.2014, www.bmw-welt.com DEZEMBER BMW Clubs Asia Meeting, Manila, Philippinen 05. – 07.12.2014, kahwong@hotmail.com VORSCHAU 2015. JANUAR Sektionsmeeting der Internationalen BMW Klassik- und Typenclubs, Ilshofen, Deutschland 30.01. – 01.02.2015, www.bmw-clubs.org MÄRZ Retro Classics, Stuttgart, Deutschland 26.03. – 29.03.2015, www.messe-stuttgart.de/retro APRIL Techno Classica, Essen, Deutschland 15.04. – 19.04.2015, www.siha.de BMW Clubs’ World 3/14 17