Kickenberg 18 - Osterfelder Bürgerring eV

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Kickenberg 18 - Osterfelder Bürgerring eV
Nummer 18
März 2011
Neue Folge
DER KICKENBERG
Osterfelder Heimatblatt
Die Zeche Vondern
Der Elpenbach
Der Einzelhandel in Osterfeld
Die Sparkasse der Gemeinde Osterfeld
Der Spielmannszug Klosterhardt
Die Stadtteilbücherei
Kunst in Osterfeld – Der Historismus
Die alte Postkarte
Die Kurznachrichten aus Osterfeld
Das Knappschaftskrankenhaus
Der Bombenangriff am 22.02.1945
Der Rektor Rüther
Der Name "Friesenhügel"
Der Volksempfänger
Der Turnerbund Osterfeld Teil 1
Alte Straßennamen Teil 1
Dat Vertellstöcksken
Der Veranstaltungskalender
Auflage 3300 Exemplare – kostenlos für Osterfelder Bürger
DER KICKENBERG
Osterfelder Heimatblatt
Zum Geleit
Rätsel
Impressum
Der Ehrenvorsitzende des Osterfelder Bürgerring e.V., Paul Reuschenbach, hat für diese
Ausgabe des "Kickenberg" freundlicherweise
das Grußwort übernommen.
Er schreibt:
Manchmal verstehen ältere Leute (oder
altmodische) die Welt nicht mehr. Mir ergeht es so, wenn ich durch die Osterfelder
Innenstadt gehe und mir die Geschäfte
ansehe.
Das erste Rätsel: Wieso gibt es auf einmal
so viele Friseurgeschäfte? Eine derartige
Häufung auf engstem Raum hat es doch
früher nicht gegeben. Zwar leben eine Menge älterer Herren in unserem Stadtteil. Aber
die haben schon von Natur aus oft keine
Haare mehr. Dazu kommen noch junge
Männer, die sich bewusst für diese Art von
Frisur entscheiden und das mit dem Rasierapparat eigenhändig erledigen. Wie auch
immer, ich staune in jedem Fall über den
Widerspruch zwischen der Menge vorhandener Friseurgeschäfte und der Menge von
Köpfen, die so ein Geschäft überhaupt brauchen. Seltsam!
Das nächste Rätsel: Ich wundere mich über
die Osterfelder Spielhallen, weniger über
deren Zahl (3), sondern deren Ausmaße.
Alle drei erstrecken sie sich über zwei Hausnummern. Da müssen innen einige Quadratmeter zusammenkommen. Vermutlich
geht das wegen des großen Andrangs nicht
anders. Eigentlich hat die Kaufkraft in diesem Stadtteil seit der Zechenschließung und
allgemeinem Arbeitsplatzabbau doch stark
nachgelassen. Aber anscheinend wohnen
hier trotzdem gut betuchte Bürger, die viel
Geld übrig haben, um es zu verzocken.
Noch etwas, das ich nicht verstehe: Es gibt
einige Geschäfte, in die man nicht hineinsehen kann, weil ihre Schaufenster zugeklebt
sind. Bei einer Praxis für Physiotherapie
kann ich das nachvollziehen. Wer will sich
schon zuschauen lassen, wenn man z.B. in
halbnacktem Zustand eine Massage erhält.
Aber wieso muss das bei Sportwettgeschäften so sein? Dort sitzen Männer an Tischen,
trinken Tee und unterhalten sich über sportliche Themen. Wieso darf man so etwas
Harmloses von außen nicht sehen?
Gut, dass wenigstens eines der Osterfelder
Rätsel inzwischen gelöst wurde. Die unschönen Leerstände von Geschäften – und
vor allen Dingen deren Dauer – gehören
laut Presse nun der Vergangenheit an. 97%
Auslastung, Respekt.
Nur schade, dass Vermietung allein nicht
ausreicht, damit Kunden qualitativ hochwertig einkaufen können. Zwischen Quantität
und Qualität zu unterscheiden, das ist nun
gar nicht rätselhaft.
Der Kickenberg
Sehr verehrte Osterfelderin, lieber Osterfelder,
als gebürtiger Eisenheimer und überzeugter
Osterfelder begrüße ich Sie recht herzlich.
Ich weiß aus jahrelanger Erfahrung, dass viele
von Ihnen durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit
in den verschiedenen Vereinen und Verbänden
auch in Osterfeld ein buntes Spektrum kultureller Veranstaltungen ermöglichen. Diese
Angebote werden nicht nur von den Osterfeldern, sondern auch von auswärtigen Besuchern gerne angenommen. Beispielsweise
bleibt das gelungene 25. Osterfelder Stadtfest
im vergangenen Jahr in der Erinnerung aller
Beteiligten mit Sicherheit fest verankert.
Solche Erfolge dürfen aber nicht dazu verleiten, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, im
Gegenteil, sie müssen zu weiteren Aktivitäten
anspornen. Wünschenswert und hilfreich wäre
es natürlich, wenn dadurch noch mehr Osterfelder veranlasst würden, ein Ehrenamt zu
übernehmen. Denn eine auf viele Schultern
verteilte Last wird bekanntlich leichter.
Aber auch in diesem Jahr werden der "Osterfelder Bürgerring", die "Wego" und die Osterfelder Vereine neben dem traditionellen Stadtfest weitere Veranstaltungen organisieren.
Dabei verspricht das 100jährige Jubiläum des
"Turnerbund Osterfeld 1911 e. V." ein Highlight für alle Osterfelder Bürger zu werden.
Überzeugen Sie sich selbst!
Ihr Paul Reuschenbach
Titelbild
Wer kann uns etwas
über die Turner dieser
Riege des TB Osterfeld
aus den 1920er Jahren
erzählen?
Kennt jemand den
Spruch an der Wand?
Klaus Weinberg
-3-
ISSN 1864-7294
Nächste Ausgabe:
Juni 2011
Herausgeber:
Osterfelder Bürgerring e.V.
Postfach 120 347
46103 Oberhausen
Tel.: 0208 / 81 08 59 40
e-Mail:
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Redaktionelle Beiträge stehen in
der alleinigen Verantwortung des
Verfassers und geben nicht zwingend die Meinung des Herausgebers wieder.
Redaktion:
Arbeitskreis Heimatkunde
Heinrich J. Bahne
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Axel Brinkmann
Dirk Hellmann
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Wilhelm Schulte-Hubbert
Michael Tomec
Klaus Weinberg
Kontakte:
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Redaktion Der Kickenberg
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Satz und Layout: Josef Kortz
Druck: Walter Perspektiven GmbH
Pfälzer Straße 78
46145 Oberhausen
Internet: www.wa-p.net
Auf chlorfreiem Papier gedruckt
Ausgabe - März / 2011
Kickenberg
Der Steinkohlenbergbau der Gutehoffnungshütte in Oberhausen (Teil 6)
Die Zeche Vondern
Auf der Zeche Oberhausen (Kickenberg
Nr. 12) nimmt die Gewinnungsteufe, das
ist die Tiefe, in der die Bergleute die
Kohle gewinnen, zwischen 1859 und
1898 von 180 m auf mehr als 500 m zu.
Gleichzeitig entfernen sich die Abbaubetriebe immer weiter von den beiden, eng
beieinanderliegenden Schächten und
verteilen sich darüber hinaus noch auf
mehrere Sohlen und Flöze. Dieser Betriebszuschnitt bringt große Probleme in
der Wetterführung (Anm.: Wetterführung = Verteilung der Luft) mit sich, weil
er nach dem damaligen Stand der Technik die Trennung der Frischluft von der
verbrauchten Luft in den Strecken sehr
erschwert. Aus diesem Grunde treten
besonders in den stark ausgasenden
Flözen der Fettkohlenpartien trotz drei
leistungsfähiger Grubenlüfter, die zusammen 18 000 m³/min verbrauchte
Luft absaugen, immer wieder gefährliche
Ansammlungen explosibler GrubengasLuftgemische (sogenannte Schlagwetter)
auf. Am 14. April 1897 genügt ein kleiner
Funke, um eine Explosion auszulösen,
durch die 10 Bergleute ihr Leben einbüßen. Bei der Untersuchung des Unglücks
kommen die Fachleute der Bergbehörde
und der GHH zu der Erkenntnis, daß ein
Frischluftschacht am Rande des Grubenfeldes die Schwierigkeiten zumindest
verringern, wenn nicht sogar ganz beseitigen könnte.
Daraufhin läuft die Planung für den dritten Schacht der Zeche Oberhausen unverzüglich an. Als günstigsten Standort
bezeichnet der Markscheider (Anm.:
Markscheider = vereidigter Vermessungsingenieur einer Zeche) ein Grundstück in unmittelbarer Nähe der Burg
Vondern in Osterfeld.
Arminstraße
Die Zeche Vondern 1928
Die Teufarbeiten beginnen 1898 zeitgleich mit dem Teufen des Schachtes
"Osterfeld 2". Sie verlaufen recht zügig
und ohne nennenswerte Komplikationen.
Im Jahre 1900 erreicht der Schacht
"Oberhausen 3" zunächst bei 166 m das
Steinkohlengebirge.
Am
Jahresende
befindet sich die Schachtsohle bereits
310 m unter der Tagesoberfläche.
Das Werk Sterkrade der GHH produziert
und montiert 1903 anstelle der Teufausrüstung eine Förderanlage. Die dampfgetriebene Fördermaschine hat 7,5 m
Trommeldurchmesser und kann jede der
geplanten drei Fördersohlen mit zwei
Körben bedienen. Als Seilgeschwindigkeiten erlaubt die Bergbehörde bei der
Güterförderung 12 m/s und bei der Seilfahrt 8 m/s.
Gleichzeitig beginnen die Schachthauer,
"Vondern 2" als zukünftigen Förderschacht mit einem Durchmesser von 6 m
ebenfalls als Senkschacht zu teufen.
Der Ansatzpunkt des Schachtes
Die Lage der Zeche Vondern
auf einem Stadtplan von 1928
Der Vorstand beschließt, den Schacht
"Oberhausen 3" mit 5 m Durchmesser
niederbringen zu lassen. Es wird das
bewährte Senkschachtverfahren angewendet.
Ausgabe – März / 2011
1902 stellt die Mannschaft in einer Tiefe
von 500 m die geplante Verbindung zu
einem Querschlag auf der 6. Sohle der
Zeche Oberhausen her. Damit erfüllt
"Oberhausen 3" seinen Zweck und versorgt das nördliche Baufeld mit frischen
Wettern.
Da der Grubenbau bis zu seiner Endteufe
viele bauwürdige Flöze durchfahren und
dadurch unerwartet große Kohlenvorräte
erschlossen hat, entscheiden die Verantwortlichen der GHH, den Schacht in
"Vondern 1" umzubenennen und den
Betrieb zügig zu einer selbständigen
Doppelschachtanlage auszubauen.
-4-
Die Schachthauer bei der Arbeit
Eine andere Mannschaft setzt im Schacht
"Vondern 1" die 1. (220 m-) Sohle, die
2. (310 m-) und die 3. (411 m-) Sohle
aus. Nun können die ersten Vorrichtungsstrecken aufgefahren und die Abbaubetriebe eingerichtet werden.
Zwischenzeitlich bauen GHH-Monteure
eine zweite Förderanlage ein, die von
einer Dampfmaschine mit Koepescheibe
angetrieben und zur 2. Sohle eingebunden wird.
Kickenberg
Im zweiten Quartal 1903 fördert die
Zeche Vondern mit 180 Bergleuten die
ersten Kohlen. Bis zum Jahresende
kommen 57 000 t zutage. Für den Abtransport der Produkte und für die Anlieferung der benötigten Materialien erhält
die neue Zeche 1904 einen Anschluß an
das Werksbahnnetz der GHH und damit
mittelbar auch an die Staatsbahn.
sich nicht recht vertragen und bei ihrem
Zusammentreffen Schwerspat von sich
geben, das die Pumpen vermasselt."
Schon 1909 verdoppelt sich die
Kapazität der Kokerei durch
den Neubau von 60 Öfen auf
600 t je Tag.
Die GHH baut in der Nähe der neuen
Zeche zwischen Bruchstraße (heute
Arminstraße) und dem Rangierbahnhof
eine Kolonie mit 279 Wohnungen in
83 Häusern und bietet so vielen Belegschaftsmitgliedern eine preiswerte Wohnung (siehe Kickenberg Nr. 4).
Das Kraftwerk und die Kokerei Vondern 1910
Eine Lokomotive der Werksbahn
Zum Jahresende 1904 erreicht der
Schacht "Vondern 2" problemlos die
3. Sohle und geht im folgenden Jahr als
einziehender
Hauptförderschacht
in
Betrieb. Eine Dampfmaschine mit 6,4 m
Trommeldurchmesser dient als Hauptfördermaschine. Für die Nebenförderung
liefert die GHH die gleiche Anlage wie
am Schacht 1.
Die Zeche Vondern 1903
Der Schacht "Vondern 2" ist noch im Bau.
Im Jahre 1905 beschäftigt die Zeche
Vondern 1 300 Mitarbeiter, davon 1 100
unter Tage. Die Förderung steigt auf
275 000 t. Wegen der kurzen Wege
reichen 29 Pferde aus, um die beladenen
Wagen zum Füllort und die "Leeren" zu
den Ladestellen zu transportieren.
Mitte des Jahres 1909 bricht unter Tage
ein Brand aus, den die Grubenwehr zwar
nicht löschen kann, aber durch großräumige Abdämmung unter Kontrolle bekommt. Menschenleben oder Verletzte
fordert das Unglück nicht. Um die Förderausfälle so gering wie möglich zu halten,
leitet man zur Brandbekämpfung Stickstoff in das abgedämmte Feld. Dieser
frühe Inertisierungsversuch scheitert, weil
es der damalige Stand der Technik nicht
erlaubt, eine der Größe des Brandfeldes
entsprechende Gasmenge zur Verfügung
zu stellen. 1975 gelingt es auf dem Bergwerk Osterfeld erstmalig im deutschen
Steinkohlenbergbau, einen Grubenbrand
mit Stickstoff zu löschen (siehe Kickenberg Nr. 15).
Eine Trommelfördermaschine der GHH
Die Zeche braucht natürlich auch einen
Abwetterschacht. Diese Funktion soll der
Schacht "Vondern 1" übernehmen. Deshalb installieren Monteure hier zwei von
Dampfmaschinen angetriebene Grubenlüfter, die in der Lage sind, zusammen
13 000 m³/min verbrauchte Luft aus der
Grube abzusaugen.
Die Zeche Vondern betreibt keine eigene
Wasserhaltung. Das anfallende Wasser
fließt der Zeche Oberhausen zu und wird
dort von der 7. Sohle getrennt vom
Oberhausener Wasser gehoben. Den
Grund für diese Maßnahme schildert der
Redakteur des General-Anzeigers dreißig
Jahre später, am 4. April 1935, in seinem
Bericht über die Eröffnung des Schaubetriebes auf der (1931 stillgelegten) Zeche
Oberhausen recht anschaulich:
"Dammtüren siehst du da unten, Trans-
portbänder und Schüttelrutschen – und
flinke Grubenbächlein von Unterquellwasser, die von Jacobi, Vondern und
Roland herkommen und von hier unten
ans Tageslicht gepumpt werden, um
oberirdisch jauchzend in die Emscher zu
fließen.
Zwei getrennte Sümpfe (Anm.: Sumpf =
Sammelstrecke für Grubenwasser) hat
man für sie angelegt, weil die Brüder
Auf der Hauptfördersohle
Bei besonders günstigen Verhältnissen darf
der Pferdeführer mit Genehmigung des Betriebsführers auf dem ersten Wagen mitfahren.
Weil sich die Vondern-Kohle gut zur
Verkokung eignet, beschließt das Unternehmen, auf seiner jüngsten Schachtanlage auch eine Kokerei zu bauen. 1906
wird der Betrieb mit 60 Öfen und Nebengewinnungsanlagen für die Produktion von Ammoniaksalz und Teer seiner
Bestimmung übergeben. Das anfallende
Koksgas verwertet die Zeche in einem
kleinen Kraftwerk auf eine für heutige
Begriffe ungewöhnliche Art und Weise:
Ablöschen und Transport des Kokses
Im Jahre 1910 beginnen die Gesteinshauer auf der 2. Sohle und auf der
3. Sohle mit der Streckenauffahrung zur
3 000 m nördlich geplanten Zeche Jacobi.
Nur auf diese Weise läßt sich die Zielvorgabe der Unternehmensleitung erreichen,
kurz nach Fertigstellung der JacobiSchächte die Kohlenförderung aufzunehmen. Der erste Spatenstich ist dort für
1912 geplant
Zwei "doppeltwirkende Viertakt-Koksofengasmotoren mit 94 Uml./Min." trei-
ben zwei 1 MW-Drehstromgeneratoren
an, welche die elektrische Energie in das
Ringnetz der GHH einspeisen.
-5-
Im Streckenvortrieb
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Im Schacht "Vondern 2" setzen
die Schachthauer 1910 die Arbeiten fort und erreichen zum
Jahresende die 4. Sohle.
Die auf 2 270 Mann angewachsene Belegschaft fördert 570 000 Tonnen Kohle
mit der beachtlichen Leistung von
1 Tonne je Mann und Schicht.
Je länger die Förderwege in der Grube
werden, desto deutlicher zeigen sich die
Grenzen der Pferdeförderung. Deshalb
beginnt die Zeche Vondern 1912, die
Hauptstreckenförderung zu modernisieren. Der Geschäftsbericht der GHH hält
fest:
"An die Stelle der bisherigen Pferdeförderung ist auf der 3. und 4. Sohle eine
solche
mittels
Druckluftlokomotiven
getreten. Es sind vorläufig 5 Druckluftlokomotiven in Betrieb, die von einer
Hochdruckkompressoranlage über Tage
gespeist werden."
Im Ersten Weltkrieg sinkt die Belegschaftszahl zunächst auf 1 358 Mann
(1916), sie erholt sich jedoch bis zum
Kriegsende durch den Einsatz von
Kriegsgefangenen wieder auf 1 750. Die
Förderung steigt dagegen wegen der
vielen Überschichten bis 1917 auf
685 000 t und fällt erst im letzten Kriegsjahr als Folge der schlechter werdenden
Lebensmittelversorgung auf 499 000 t
ab.
Auch während des Krieges gelingt es der
Werksleitung, den Ausbau der Zeche in
bescheidenem Rahmen weiterzuführen.
So gibt es beispielsweise seit Mai 1915
keine Pferde mehr in der Grube, weil
Druckluftlokomotiven endgültig deren
Arbeit übernommen haben, ein Jahr
später stellt die Kokerei in einer neuen
Anlage Benzol her.
Die Streckenvortriebe in Richtung Jacobi
verlaufen planmäßig. Im Dezember 1912
erreicht die Mannschaft auf der 2. Sohle
Vondern das Füllort der 1. Sohle am
Schacht "Jacobi 2", und im Juli 1913
erfolgt die zweite Verbindung auf der
2. Sohle Jacobi mit der 3. Sohle Vondern. Und weil die Bergleute der Zeche
Vondern auch den ersten Abbaubetrieb
fertig eingerichtet haben, steht der Förderaufnahme auf der nördlichen Nachbarzeche nichts im Wege.
Nach dem Waffenstillstand hat die Zeche
Vondern mit den gleichen politisch bedingten Schwierigkeiten zu kämpfen wie
die Zeche Osterfeld (Kickenberg Nr. 13).
Auch hier normalisieren sich die Verhältnisse erst 1921, als die Anlage mit
1 800 Leuten wieder eine Jahresförderung von 358 000 t erbringen kann. Im
Streb haben sich die Abbauhämmer
durchgesetzt. Die gelösten Kohlen werden über Schüttelrutschen und Gummigurtförderer zu den Ladestellen transportiert. Bei harter Kohle unterstützen
Schrämmaschinen die Gewinnungsarbeit
mit dem Abbauhammer.
Die Zeche Jacobi 1913
Zwei Verwaltungsgebäude flankieren das mit
einem Glockenturm geschmückte Torhaus.
In den Jahren 1930 und 1931 verschlechtert sich der Kohlenabsatz von
Monat zu Monat. Die GHH versucht zunächst noch, die Förderung mit Feierschichten einigermaßen dem Absatz
anzupassen. Es zeichnet sich aber immer
deutlicher ab, daß sich das Problem auf
Dauer nur mit erheblichen Betriebseinschränkungen lösen läßt. Das Unternehmen legt aus diesem Grunde 1931
die Zechen Hugo und Oberhausen still.
Als das noch nicht ausreicht, fällt die
Entscheidung, aus den Zechen Vondern
und Jacobi ein Verbundbergwerk zu
bilden und auf Vondern die Förderung
einzustellen.
Am Jahresende 1913 beschäftigt die
Schachtanlage Vondern 2 242 Mitarbeiter
und weist eine Förderung von 474 000 t
aus.
Am 15. Januar 1932 kommt auf der
Zeche Vondern der letzte Kohlenwagen
zutage. Die im Feld Vondern abgebauten
Kohlen werden auf Jacobi gefördert.
Ausgabe – März / 2011
Der Tagesbetrieb und die Kokerei werden stillgelegt, einige nicht mehr benötigte Gebäude später abgerissen. Bis
zum 30.09.1932 fahren auf Vondern
noch Leute an. Dann stellt der Betrieb
hier die Seilfahrt ein. Die Schächte bleiben zur Wetterführung offen.
Obgleich nur noch der Grubenlüfter und eine
elektrische Fördermaschine am Schacht 2 in
Betrieb sind, bleiben viele Gebäude bis in die
1950er Jahre erhalten.
Eine Gruppe Kokereiarbeiter
Die Druckluftlokomotiven führen die Antriebsenergie – auf 220 bar verdichtete Luft – in
Hochdruckbehältern mit. In den Strecken gibt
es in bestimmten Abständen "Zapfstellen", an
denen die Lokführer ihre Maschine wieder
befüllen können.
Die Gesamtbelegschaft schrumpft von
3 140 auf 1 700 Mann. Mehr als
1 400 Bergleute verlieren ihre Arbeit und
vergrößern das Heer der Erwerbslosen.
-6-
Bis 1956 verändert sich am Erscheinungsbild der Zeche nichts Wesentliches.
Dann verschwindet mit dem Bau eines
neuen Grubenlüfters das Schachtgerüst
über "Vondern 1", weil der Schacht neben der Wetterführung keine weiteren
Aufgaben erfüllen muß.
1956 wird am Schacht "Vondern 1" ein neuer
Grubenlüfter
installiert.
Eine
luftdichte
Schachthalle nimmt die Stelle des Schachtgerüstes ein.
Am 1. Januar 1965 hebt die Hüttenwerk Oberhausen AG, Abteilung Bergbau, das Verbundbergwerk Jacobi/
Franz Haniel aus der Taufe.
Eine Änderung des Bewetterungskonzeptes macht den Lüfter auf Vondern überflüssig. Die Schächte "Vondern 1" (Teufe
508 m) und "Vondern 2" (Teufe 663 m)
werden im Juli und August 1965 mit
Waschbergen und Kies verfüllt; anschließend fallen die Gebäude restlos der
Spitzhacke zum Opfer.
Diese Schilder in der Brache Vondern
markieren die Lage der Schächte.
Seit dem 1. August 1974 verläuft die
Autobahn A 42 (Emscherschnellweg)
über den ehemaligen Zechenplatz.
Fritz Pamp
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Kickenberg
Knappschaftskrankenhaus Bottrop
(Das Krankenhaus auf altem Osterfelder Gebiet)
Die damalige Stadt Osterfeld kämpfte zu
Zeiten der Bauplanungen um ihr Überleben. Gerade dieses Vorhaben war die
offizielle Begründung für die Abtrennung
von Vonderort nach Bottrop im Jahre
1929. Aus diesem Grund soll das Krankenhaus, wie es damals geplant und
gebaut wurde, näher vorgestellt werden.
Seit 1921 liefen die Verhandlungen über
den Bau des Gebäudes. Das Vorhaben
hatte man bewusst so angelegt, dass es
genau auf der damaligen Grenze der
Städte Osterfeld und Bottrop errichtet
werden musste. Mit diesem Argument
konnte die Stadt Bottrop die preußische
Landesregierung davon überzeugen,
dass eine Grenzkorrektur unumgänglich
war. Zudem hatte Bottrop eine Abgeordnete im Landtag in Berlin und damit
direkten Zugang zur Landesregierung,
die damals im Gegensatz zu heute, in
Berlin residierte. Dies war die ZentrumsAbgeordnete Elisabeth Giese. Derselben
Partei gehörte auch der damalige Oberbürgermeister von Bottrop, Dr. Erich
Bauer, an.
Insgesamt konnte die Stadt Bottrop die
Grenzkorrektur auf 170 ha ausweiten, so
dass der komplette Stadtteil Vonderort
nach Bottrop eingemeindet werden
konnte.
Den Grund und Boden hatte der Graf
Droste zu Vischering von Nesselrode
Reichenstein an den zukünftigen Bauträger verkauft. Die Grafenfamilie war Eigentümer der Burg Vondern. Deren
Besitz reichte bis zum heutigen Krankenhaus.
Die Trägerin der Sozialversicherung der
Bergarbeiter und Bergbauangestellten,
die seit 1924 den Namen Ruhrknappschaft trägt, unterhielt mehrere Häuser
im Ruhrgebiet. Diese Organisation plante
auch das Knappschaftskrankenhaus in
Bottrop. Als Architekt war Baurat Max
Uhlig, der dem Vorstand der Bauabteilung der Ruhrknappschaft angehörte,
tätig.
Die Stadt Bottrop erteilte durch ihren
Oberbürgermeister Bauer im Jahre 1929
die Baugenehmigung, die Eröffnung
erfolgte schließlich am 01.06.1931.
Das Haus umfasste bei seiner Eröffnung
eine chirurgische Abteilung (Leiter Prof.
Dr. Seliger), eine Nervenabteilung (Leiter
Dr. Rauschke), eine Röntgenabteilung
(Leiter Dr. Gertz) und eine kleine Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Leiter Dr. Dickmann). Der Leiter der
chirurgischen Abteilung war zugleich
Chefarzt des gesamten Krankenhauses.
Ausgabe – März / 2011
Das Knappschaftskrankenhaus 1931
Die Bottroper Volkszeitung schrieb 1931
anlässlich der Eröffnung:
"Wir betreten durch den Haupteingang
das Gelände der Anstalt. Breit ausladend
in betont ruhigen Linien nimmt der dreiflügelige Gebäudekomplex unseren Blick
gefangen. (…)
Rechts und links vom Vorplatz postieren
sich die Wohnhäuser des Chefarztes und
Oberarztes. (…) Der mittlere Flügel birgt
einmal die Räume der Verwaltung in sich
und zum anderen die Behandlungszimmer, vom Zimmer des Chefarztes im
Erdgeschoß bis zu den verschiedenen
Operationssälen in den oberen Geschossen. Großen Raum nimmt die Röntgenabteilung ein, an die sich Bestrahlungskabinen anschließen. (…) Im rechten
Flügel liegen die Wohnräume für die
Ärzte, 13 an der Zahl, und das Schwesternhaus, das den Schwestern und Mädchen zugewiesen ist.
Der linke Flügel ist als das eigentliche
Krankenhaus anzusehen. In seinen sechs
Stationen stehen insgesamt 300 Betten;
hinzu kommen noch rund 55 Betten im
Verwaltungsflügel, die für Beamte und
Private vorgesehen sind.
Großen Wert hat man im südlichen Flügel, der Krankenabteilung, auf die Badeund Wascheinrichtung gelegt. Im obersten Stockwerk befindet sich auch eine
Liegehalle und eine Terrasse, wo man
mit schönem Ausblick auf den nahen
Wald Sonnenbäder nehmen kann.
An den Verwaltungsflügel gliedert sich
nach hinten ein Gebäudekomplex an, der
die Wirtschaftsräume enthält. Neben der
Zentralküche finden wir hier die Wäsche-
-8-
rei und Desinfektionsabteilung. Erwähnenswert ist, dass der gesamte Küchenbetrieb, Kochen, Braten, Backen usw.
elektrifiziert ist. Vom RWE ist eigens für
das Krankenhaus eine Umformstation
eingerichtet worden. Ein fein durchdachtes Lichtsignalwesen gibt Gewähr für
schnellste Verständigung. Daß alle Zimmer Radioanschluß haben, braucht man
wohl nicht zu betonen; es ist heutzutage
eine Selbstverständlichkeit.
Sehr wohltuend wird sich für die Kranken
die Möglichkeit Waldspaziergänge unternehmen zu können auswirken. Der Gesamtkomplex der Krankenhausanlage
beträgt rund 40 Morgen, von dem der
größte Teil Waldbestand ist. Fußwege
sollen dort noch angelegt und Ruhebänke aufgestellt werden.
Weit hinten heraus gegen den Bahndamm liegt ein Absonderungshaus. Es ist
für ansteckende Krankheiten bestimmt.
Nicht weit davon entfernt ist ein Reihenhaus für Angestellte gelegen. Im ganzen
gehören fünf Bauten zur Gesamtanlage.
Man rechnet mit 500 Personen, die ständig das Krankenhaus bewohnen werden,
die 130 Angestellten mitgerechnet. (…)
Die ersten Kranken, 50 Personen, sind
bereits schon eingeliefert worden."
Der Besitz eines Radios war 1931 ein
unerhörter Luxus und für breite Schichten der Bevölkerung überhaupt keine
Selbstverständlichkeit.
Dirk Hellmann
IVT Weiner+Reimann GmbH
Industrie-
und
Versorgungstechnik
IVT – Industrietechnik aus einer Hand
■
Rohrleitungsbau
■
Industrietechnik
■
Anlagentechnik
■
Kälte- und Klimatechnik
■
Heizungs-, Lüftungs-
■
und Sanitärtechnik
■
Elektrotechnik, Blitzschutz-,
■
Mess- und Regeltechnik
■
Arbeitnehmerüberlassung
Industrie- und Versorgungstechnik,
Weiner+Reimann GmbH
Fahnhorststraße 36 · 46117 Oberhausen
Tel. (02 08) 99 98 80 · Fax (02 08) 89 20 36
www.ivt-gmbh.de
Kickenberg
Natur in Osterfeld (Teil 8: Bäche)
Der Elpenbach
Früher bekannt als Sterkrader Bach oder
Mühlenbach, stammt sein Name vermutlich von "Elfen", was ihm etwas Geheimnisvolles gibt.
Sein Quellgebiet liegt im Bereich Klosterhardt-Nord mit den Koordinaten
51° 31′ 19″ N, 6° 52′ 30″ O und der
Quellhöhe von 61 m ü. NN.
Von dort verläuft er verrohrt durch einen
Grünzug und den Bereich des ehemaligen Freibades.
Sein weiterer Weg führt ihn durch die
ehemalige Hütte, wo er früher ein Wasserrad antrieb.
In der Geschichte der St. Antony-Hütte
spielte der Elpenbach eine wichtige Rolle
für die Wasserversorgung. Zwischen
1752 und 1756 war er Gegenstand einer
Auseinandersetzung zwischen dem bachabwärts gelegenen Kloster Sterkrade und
dem Hüttenbesitzer. Die Nonnen des
Klosters erhoben Einspruch gegen die
Hüttengründung, weil sie eine Verschmutzung des Baches sowie eine
Überschwemmungsgefahr durch ein
Brechen des Staudammes befürchteten.
Die Ausgrabung
Nachdem er wieder ans Tageslicht
kommt, verläuft er weitgehend renaturiert bis zur Elly-Heuss-Knapp-Stiftung.
Ehemaliges Bachbett
Anfangs des 20. Jahrhunderts (1925 bis
1955) speiste er das an der Elpenbachstraße (früher Bachstraße) gelegene
Freibad "Sommerbad Klosterhardt".
Westlich der Elpenbachstraße fließt er
naturnah und speist den ehemaligen
Hüttenteich der "St. Antonyhütte".
Mit dem Elpenbachlied brachte Stadtprinz Ralf I. 2009 die Narren in ganz
Oberhausen in Schwung:
Bis er dort wieder im Rohr verschwindet.
Es gibt auf dieser weiten Welt ein' Ort,
den man die Heimat nennt.
Für uns ist es die Klosterhardt,
das Glück ist uns vergönnt.
Refr.: Oh Elpenbach, oh Elpenbach,
wie lustig rauscht dein Wässerlein.
So lustig wie dein Wasser rauscht,
rauscht's auch bei uns hinein …
Sein Wasser fließt dem Sterkrader
Hauptkanal der Emschergenossenschaft
zu, der es über Emscher und Rhein der
Nordsee übergibt.
Ein ca. 16 ha großer Grünzug verläuft
neben dem renaturierten Elpenbach und
besteht aus bruchwaldähnlichen GehölzInseln mit extensiv und intensiv zu pflegenden Rasenflächen.
Ausgabe – März / 2011
- 10 -
Du Wirt in der Antonyhütt'
schenk ein, schenk ein, schenk ein!
Das Bier, das hier im Keller liegt,
muss morgen alle sein.
Und rauscht es dann in unser'm Kopf,
dann sind wir ganz vernarrt,
in Klosterhardt am Elpenbach,
in unserer Klosterhardt.
Text und Bilder: Heinrich J. Bahne
Kickenberg
Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte Osterfelds
So erlebte ich als Elfjähriger den 22. Februar 1945
Der 22. Februar 1945 war ein sonniger
Vorfrühlingstag. Das schöne Wetter verlockte dazu, mit der Gartenarbeit zu
beginnen. Das meinte auch Kaplan Franz
Huesmann von der Pfarre St. Josef Osterfeld-Heide. Ausser mir hatte er noch
zwei von der Kinderlandverschickung
(KLV) verschonte Messdiener engagiert,
die ihm im Garten der Kaplanei an der
Fahnhorststraße, unmittelbar neben der
Bergehalde der Zeche, helfen sollten,
Laub zu harken und "Naturaldünger"
(Jauche) zu verteilen.
Dieser Tag war auch der 15. Geburtstag
meiner Schwester Cilli. Mutter hatte am
Morgen mehrere Platten Streuselkuchen
gebacken, die am Nachmittag die Kaffeerunde der zehnköpfigen Familie zieren
sollten. Aufgereiht auf der Fensterbank
warteten sie auf ihren Einsatz.
Gegen Mittag kam der längst erwartete
Fliegeralarm. Bei dem strahlend blauen
Himmel konnten wir die Bomberverbände deutlich sehen. Wir hatten inzwischen
einen Blick dafür, ob der Angriff für uns
bedrohlich wurde oder nicht. Aber
diesmal zogen die Verbände nicht seitlich vorbei, sondern kamen direkt auf uns
zu. Als auch die Rauchbomben, die für die
Bomber das Ziel markierten, direkt vor uns
abgesetzt wurden, war uns klar, dass wir
diesmal selbst das Ziel waren. Sicherlich
waren wir nicht persönlich gemeint
sondern die Industrie- und die Eisenbahnanlagen in Osterfeld.
Bis zum Stollen unter der Bergehalde
waren es nur wenige Schritte, also nichts
wie hinein. Glücklicherweise war Mutter
mit den Geschwistern schon am Stammplatz der Familie angekommen. Auch die
Tante, die wegen ihrer Gehbehinderung
mit dem "Bollerwagen" transportiert
werden musste, war an ihrem Platz. Die
schweren Stahltüren waren kaum hinter
uns geschlossen, da wurden wir durch
die Bombeneinschläge in nächster Nähe
so durchgeschüttelt, wie wir es bis dahin
noch nicht erlebt hatten. Ich möchte
nicht weiter beschreiben, wie die dicht
gedrängt sitzenden Menschen reagierten, jeder hatte mit sich selbst zu tun.
Die ca. 20 Meter hohe Bergehalde bot
guten Schutz, aber so sicher waren wir
uns auch nicht, ob der von den Bergleuten fachgerecht ausgebaute Stollen
diese Erschütterungen aushalten würde. Er tat es! Wie lange der Angriff
dauerte, ist schwer zu sagen, uns erschien es eine Ewigkeit. In dem neben der
Zeche gelegenen Lager der "Ostarbeiterfrauen" war Panik ausgebrochen und sie
drängten in den Stollen, der für sie eigentlich tabu war. Das Bild dieser Menschen in
Ausgabe – März / 2011
ihrer Angst ist unvergesslich.
Als es dann ruhig geworden war, wagten wir uns nach draußen und sahen die
Bescherung. Die Kaplanei war durch
einen Volltreffer total zerstört. Die Bücher der Borromäusbücherei, die in dem
Hause untergebracht war, lagen im Umkreis von hundert Metern verstreut. Unsere
Handkarre, hilfreich bei der Gartenarbeit,
fand sich als Torso irgendwo auf der
Halde wieder. Rundherum ein Bild der
Verwüstung. Welche Opfer das Bombardement im gegenüber der Zeche gelegenen Kriegsgefangenenlager gefordert
hatte, blieb unbekannt.
Mein erster Gedanke war natürlich: Steht
unser Haus an der Kiesstraße noch? Also
so schnell wie möglich die gut 1000 Meter
nach Hause. Auf dem Weg durch die
"Alte
Bahn"
(Richard-Wagner-Allee)
achtete ich nicht darauf, welche Schäden
die Bomben hier angerichtet hatten.
Große Erleichterung, als ich von weitem
schon sehen konnte, dass Vater sich auf
dem Dach zu schaffen machte. Auch ihn
hatte die Sorge vorzeitig von seiner Arbeit
im Stahlwerk nach Hause getrieben.
Selbst wenn der größte Teil der Dachpfannen zerbrochen auf der Strasse lag,
die symbolische Bedeutung seiner Tätigkeit
war entscheidend: nicht aufgeben!
Unser Haus stand jedenfalls noch, das
war das Wichtigste! Es war aber nicht
ganz ungeschoren davongekommen. Ein
Stück eines Stahlträgers vom Geschäftshaus Slickers an der Vestischen Straße
war 100m durch die Luft gewirbelt worden
und hatte nicht nur die Stromleitung, sondern auch einige Dachsparren durchschlagen. Bis zum Ende des Krieges und
lange Zeit darüber hinaus blieben wir
ohne Strom. Die Beleuchtung musste mit
Karbidlampen und Kerzen eigener Herstellung notdürftig gesichert werden. Die
übrigen Schäden hielten sich in Grenzen und konnten leidlich behoben werden. Die Hauptsache war, dass niemand
aus der Familie zu Schaden gekommen
war.
Aber was war mit der Geburtstagsfeier
meiner Schwester? Den Streuselkuchen
fanden wir reichlich mit Glassplittern
garniert auf der Straße wieder. Wegwerfen gab es nicht! Also wurden die Kuchen
eingesammelt, sorgfältig von den Splittern befreit und ganz vorsichtig ohne
bleibende Schäden von der verspäteten
Geburtstagsrunde verzehrt.
Meine Schwester hatte sich ihren Geburtstag so nicht gewünscht, aber auch
bis heute nicht vergessen.
An den nächsten Tagen konnten wir das
Ausmaß der Zerstörung durch die Bomben erst richtig überblicken.
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War es Zufall oder "höhere Gewalt", dass
an der Vestischen Straße alle Kneipen
getroffen waren: von Schulte-Fischedick
über Vaske, Brune und Möller bis zu
"Steinhaus im Loch".
Die Trümmer der Gaststätte Steinhaus
waren für uns Jungen eine wahre Fundgrube: Das Haus war Stammlokal des
Kriegervereins. Was sich in der Umgebung
an Utensilien fand, war so faszinierend,
dass wir manches davon "in Sicherheit"
bringen mussten: Pickelhauben, Säbel,
Fahnen, Uniformstücke, Liederbücher
und allerlei Kram aus den Beständen des
Vereins, der in den Jahren vorher bei
"Vaterländischen Veranstaltungen" benötigt wurde. Vielleicht war unser Rechtsempfinden damals etwas gestört, aber
niemand kümmerte sich mehr darum.
Der Turmhelm der Heidekirche war durch
Bombeneinwirkung seitlich aufgerissen.
Für viele Zeitgenossen schien das nicht
das größte Übel zu sein, für die Gemeindemitglieder war es jedoch lange das Bild
sinnloser Zerstörung. Am 28. Dezember
1945 – sinnigerweise am Fest der "Unschuldigen Kinder" – nahm der Sturm die
Gelegenheit wahr, den Turmhelm auf das
Seitenschiff der Kirche zu kippen und
das Gewölbe einzudrücken. Ein Teil des
Mauerwerks fiel auf das Gewölbe des
Hauptschiffes, das dem Druck zunächst
standhielt. Nach starken Regenfällen
brachen zwei Felder des Gewölbes unter
der Last mit bedrohlichem Getöse zusammen. Das geschah während einer Nachmittagsandacht. Glücklicherweise war
die Kirche nur im vorderen Bereich
besetzt. Ich war dabei. Es kam niemand
zu Schaden, aber das schreckensbleiche
Gesicht von Kaplan Huesmann, der von
der Kanzel alles beobachtete, sprach
Bände. Die Orgel war nicht mehr zu
retten. Ein Harmonium musste für Jahre
ihre Aufgabe übernehmen.
Der Turm der Heidekirche ist seitdem um
ein Drittel kürzer als vorher.
Heinz Matuszczak
Kickenberg
Wenig alte Bekannte in Osterfeld
Wie sich die Geschäftswelt verändert hat
Wenn ältere Menschen über das Thema
"Einkaufen in Osterfeld" sprechen, hört
man oft Klagen. "In Osterfeld kann man
ja gar nicht mehr gut einkaufen. Lindfeld
hat ja schon lange dicht gemacht, die
fehlen mir heute noch manchmal. Und
für 'ne gute Lederhandtasche muss ich
mit'm Bus Gott weiß wo hin. Auf'm
Markt, jede Menge Textilstände und nur
mit billigem Ramsch. Aber am meisten
stört mich, dass es in ganz Osterfeld kein
echtes Café für'n lecker Stückchen Sahnetorte und 'n Tässchen Schokolade gibt.
Nee, nee, du siehst kaum noch altbekannte Geschäfte!"
Es ist relativ leicht, die Veränderungen in
der Osterfelder Geschäftswelt der letzten
50 – 60 Jahre zu erkennen und zu beklagen. Sie sind auffällig und zahlreich
und unser Bauchgefühl meldet: negativ.
Schwieriger ist es schon, diese Änderungen ohne Emotionen zu bewerten. Zumal
die Binsenweisheit, dass alles seine Vorund Nachteile hat, auch in diesem Falle
gilt. Im Folgenden werden Beispiele für
beides aufgeführt, für positive und eher
negative Entwicklungen. Manches ist
auch einfach Geschmacksache, die jeder
nur für sich entscheiden kann. Nehmen
Sie die neuen SB-Bäckereien. Für Traditionalisten sind sie die Karikatur einer
Bäckerei. Aber die Kunden, die sie nutzen, finden sie modern und preiswert.
Gehen wir zurück in die 1950er Jahre.
Ausgabe – März / 2011
Werbung sah in der Regel so aus wie unten
links abgebildet. Name, Adresse, Branche,
fertig war die Reklame. Eine andere Schrifttype war bereits ein echter Hingucker.
Das Beispiel oben ist für Osterfelder Gepflogenheiten schon fortschrittlich.
Mit Wehmut sehen wir noch die vertrauten Gesichter in den Geschäften der
Osterfelder Innenstadt vor uns, hören
die Stimmen, erinnern uns der Namen.
Zum Beispiel Fräulein Brühne; sie war
nicht einfach die Besitzerin eines Handarbeitsgeschäftes. Sie war eine Institution. Betrat man den schummrigen, stillen
Laden, dann saß sie immer werkelnd im
Hintergrund als lebende Fortbildungsstelle in textilen Fertigkeiten, als Ratgeberin
bei allen fädrigen Verwicklungen und
ganz nebenbei konnte man bei ihr auch
noch ein "Döckchen" Perlgarn erstehen.
Stellvertretend steht sie für eine ganze
Riege von sachkundigen, unermüdlichen
Frauen in den Geschäften, ganz gleich
welcher Sparte. Ob sie Schulte, Pilgermann oder Dönnhoff heißen, SchulteMattler oder Backenecker; überall fanden
wir sie so lange und gleichbleibend zuverlässig an ihrem Arbeitsplatz, dass sie
ein Teil unseres Lebens wurden. Selbstverständlich ist diese Liste nicht vollständig. Jeder kennt andere Fälle, aber die
damalige Konstanz ist – unabhängig von
der jeweiligen Beispielperson – beeindruckend. Umgekehrt kannte dieses
Fachpersonal auch die Kunden oft persönlich. Damals wurde noch zwischen
Stammkundschaft und Laufkundschaft
unterschieden. Jawohl, neben der Treue
zum Ehepartner gab es auch die Treue
zum Geschäft!
- 14 -
Heute ist die Zeit schnelllebiger, zurzeit
mit drei "l" geschrieben; aber wer weiß,
wie lange noch. In manchen Geschäften
wechselt das Personal scheinbar im
Monatsrhythmus.
Seltsamerweise, besser gesagt ungerechterweise, tritt die oben beschriebene, unverwüstliche Sorte von damaligen
Geschäftsfrauen offiziell kaum in Erscheinung. Ein Beispiel: Im Jahre 1949
feierte der Osterfelder Kolpingverein sein
sechzigjähriges Bestehen und gab zu
diesem Anlass eine Festschrift heraus.
Ein Jahr nach der Währungsreform wurden viele Anzeigen aufgenommen, genau
72; sicherlich auch damals schon, um die
Kosten der Broschüre zu tragen. Diese
Anzeigen sind natürlich nicht repräsentativ für die Osterfelder Geschäftswelt
jener Zeit, aber sie geben doch einen
interessanten Überblick. Vier, als Zahl 4,
von den 72 Anzeigen weisen eine Frau
als Geschäftsinhaberin aus.
Es sind dies:
Korsetthaus,
Wwe.
Maßanfertigung,
Hedwig Fütterer
Damenwäsche
Bergstraße 12
Elisabeth Bross
Feinbäckerei
Bottroper
Straße 176
Lebensmittel
Kettelerstraße 13
Fotogeschäft
Bottroper
Straße 171
Hakvoort,
Inh.:
M. Grothoff
Wwe.
Theo Kämper
Der Rest sind Männer, wobei die Vornamen Heinrich und Hermann wohl eine
besondere Empfehlung zur Führung von
Geschäften waren. In über 20% der
Fälle hießen die Inhaber so.
Übrigens gab es auch bei diesem Geschlecht den Typ, der tapfer wie ein
Zinnsoldat Jahr um Jahr hinter der Ladentheke ausharrte, scheinbar ohne im
Geringsten zu altern. Sie erinnern sich
vermutlich an das Tapetenhaus Kohlrusch. Der Herr mit dem blitzsauberen
Malerkittel erinnerte ein wenig an Theo
Lingen, so ordentlich waren die grauen
Haare gescheitelt, so distinguiert trat er
seinen Kunden entgegen. Hinter dem
Ohr trug er stets einen Bleistift, nie sah
man ihn ohne und wir Kinder grübelten,
ob er damit auch in die Badewanne ging.
Weiter mit den Veränderungen:
Unter den vielen, vielen Anzeigen der
Kolpingfestschrift findet sich ganz hinten,
auf der letzten Seite und ganz unscheinbar der einzige Friseur, der inserierte.
Es war Theodor Bornemann, HansSachs-Straße 22. Selbstverständlich war
er nicht der einzige in Osterfeld. Aber
ebenso klar dürfte auch sein, dass es
eine derartige Häufung von Friseur-
Kickenberg
geschäften wie sie heute im Zentrum
Osterfelds herrscht, noch nie gegeben
hat. Wenn man vor der ehemaligen
Glückauf-Apotheke steht und in Richtung
Westfälische Straße schaut, dann kann
man auf dem kurzen Abschnitt bis zur
Kreuzung gleich vier Friseurgeschäfte
zählen. Damals hieß solch ein Laden
allenfalls Salon, z.B. Bartels. Wie provinziell; heute haben wir es zu tun mit
Haarmoden, City-Friseur, Man's Hair
Studio und, damit die türkischen Mitbürger sich zuhause fühlen, mit dem Cuaförü.
Fein säuberlich getrennt liegt jedes Lebensmittel in seinem eigenen Fachgeschäft, hier
im Jahre 1927 auf der Hauptstraße, aber auch
fünfundzwanzig Jahre später noch.
In der Anzeigenauswahl der Kolpingbroschüre finden wir bei Lebensmitteln
alles, was das Herz begehrt, allerdings
getrennt nach Sparten.
Ein ausgedachtes, aber nicht unrealistisches Szenario:
Die Hausfrau der fünfziger Jahre erwartet zum runden Geburtstag ihres Gatten
am Wochenende Gäste. Deshalb sieht
ihre Einkaufsliste heute etwas umfangreicher aus. Sie muss nicht zur Sparkasse an der Westfälischen Straße gehen,
denn sie hat ja das Wirtschaftsgeld, das
sie von ihrem Ehemann bekam, gut
eingeteilt und kann sogleich beginnen.
Ein wenig Feinkost kauft sie bei Nover,
Bottroper Straße 162. Nur drei Häuser
davor, bei Heinrich Hill gibt es die Heringe für den Matjessalat und einige Fischkonserven (falls es mal knapp wird).
Elisabeth Bross mit ihrer Feinbäckerei
liegt auf dem Weg in Richtung Südbahnhof zu Weine und Spirituosen Küsters,
Bottroper Straße 143. Jetzt wird die
Tasche allmählich schwer. Naja, das Bier
kann sie später zu Hause am Schalter
der Wirtschaft Lüger holen. Aber wenn
sie schon mal in dieser Ecke ist, kann sie
auch eben schräg gegenüber nach Schier
laufen, um das Hühnerfutter mitnehmen.
Es muss ja sowieso sein, Geburtstag hin
oder her. Auf dem Weg durch die Stadt
geht’s noch zum Metzger Surmann oder
zu Remberg hinein. Zum Glück gibt’s ja
noch den Tante-Emma-Laden in ihrem
Viertel und wenn der Bäcker Brinkmann
und der Milchbauer fast vor der Haustüre
anhalten, dann kann sie auch die Milch
(die Flasche mit der Goldkappe) und das
Brot dort nehmen und muss nicht alles
aus der Stadt schleppen …
Auch um die Zigarren, die sich die Herren später zu Bier und Asbach gönnen
werden, muss sie sich nicht kümmern.
Ihr Göttergatte lässt es sich nicht nehmen, persönlich zu Dahmen zu pilgern,
um für sich und die Gratulanten etwas
Besonderes auszusuchen. Trotzdem hat
sie doch einiges an Lauferei hinter sich,
ehe sie alle Lebensmittel beisammen
hat.
Das Beispiel zeigt, dass sich viel verändert hat. Nicht alles Neue sollte man in
Bausch und Bogen verteufeln. Supermärkte, Selbstbedienung, Discounter,
Internet sind in den letzten sechzig Jahren hinzugekommen. Auch wenn dabei
nicht alles Gold ist, was da glänzt, aber
unterm Strich will das niemand wirklich
rückgängig machen. Selbst die Einwohner, die den alten Osterfelder Geschäften
nachtrauern, wollen das nicht. Was wir
heute in einen einzelnen Einkaufswagen
von REWE packen, hätte vor 60 Jahren
eine wahre Odyssee durch Osterfelder
Lebensmittelfachgeschäfte nötig gemacht. Man hätte nebenbei eine Menge
Bekannte getroffen und viele Neuigkeiten erfahren, aber der halbe Tag wäre
dabei auch verflogen wie nichts.
Heute betritt man nicht das nächste
Geschäft, sondern nur die nächste Reihe.
Man wird nicht von dem nächsten Fräulein bedient, sondern entnimmt die Ware
selbständig dem nächsten Regal.
Vorläufer der heutigen Supermärkte gibt es
schon seit hundert Jahren, genau wie die
Werbung. Lediglich die Selbstbedienung ist
wirklich neu: Rothebuschstraße
Diese Entwicklung stellt für müde Füße
sicherlich eine Errungenschaft dar, ist für
einen anderen Körperteil jedoch ein
herber Verlust. Eindeutiger Verlierer der
Ausbreitung des "Ich-hab-alles-Ladens"
ist der Geruchssinn. Wenn bei MoccaRica am Markt der Duft frischgemahlener
Bohnen durch den Laden zieht, fängt der
Magen an zu knurren. Der herbe Duft
von echtem Leder bei Erwig, der Parfümduft der Drogerie Peters und der
Geruch im Tabakladen werden tief eingesogen. Beim Schuster mit seinen Leimtöpfen kann man zum Schnüffler werden, lange bevor die Drogenszene auf
den Trichter kommt. Unübertroffen ist
aber die Konditorei mit ihrem feinen
Kakao- und Schokoladenduft.
- 15 -
In einem modernen Supermarkt
sind fast alle Waren luftdicht verpackt und die Klimaanlage tut
ihre Pflicht. Für Menschennasen
bleibt nur ein undefinierbarer Mischmasch, an den man sich bestimmt nicht
viele Jahre später noch gern erinnert.
Die Entwicklung, weg vom Spezialladen,
hin zum übergreifenden Angebot, betrifft
aber nicht nur die Hausfrauen. In einer
typischen Männerdomäne hat sich Vergleichbares abgespielt. Handwerksbetriebe gab es zu Beginn der 50iger Jahre
reichlich in Osterfeld. Aber auch damals
gab es schon genug Männer, die selbst
Hand anlegen wollten und konnten. Für
sie ist der Weg zu Material und Werkzeug 1953 nicht weit. Man kauft Baustoffe und Fliesen bei H. Beyer, große Eisenwaren und Baubeschläge bei Theodor
Kruchen (Lilienthalstraße), alle anderen
Eisenwaren bei Großebrockhoff. Tapeten, Farben und Bodenbeläge werden bei
Schumann, vormals Tapetenkönig vor
der Brücke am Nordbahnhof, bei Kohlrusch und bei Damoiseaux gegenüber
dem Kettelerhaus besorgt.
Schräg gegenüber kann man bei Lubitz
die benötigten Teile für den Sanitärbereich erhalten. Wie ihre Ehefrauen gehen
die Männer erstens zu Fuß und zweitens
ins Fachgeschäft. Bei schweren Waren
und großen Mengen kommt selbstverständlich auch damals schon ein Auto
zum Einsatz, aber das gehört nicht dem
Kunden, sondern dem Geschäftsmann.
Oft ist es nur ein Dreirad mit kleiner
Ladefläche. Die ersten, echten Kipper
werden einige Jahre später bestaunt wie
verirrte Ufos aus den Tiefen des Weltalls.
Heutzutage setzt der Heimwerker sich in
den eigenen PKW, gerne auch einen
Kombi, weil man darin selbst Baumaterial
gut transportieren kann. Er verlässt flugs
den eigenen Stadtteil, denn im ehemaligen Industriegelände hat ein riesiger
Baumarkt seine Hallen errichtet und
findet vom Stahlträger bis zum Nagel,
vom Balken bis zum Zahnstocher und
von der Bodenfräse bis zum Handgrubber alles unter einem Dach. Ade ihr
trauten Osterfelder Fachhändler für Männerträume. Gegen Drachen kann man
leichter kämpfen als gegen solche Entwicklungen.
Man sieht an diesen Beispielen, dass
viele Änderungen in der Geschäftswelt
Osterfelds gar nicht hier im Ort verursacht sind, sondern nur die Folge von
Veränderungen an ganz anderer Stelle.
Die Motorisierung der letzten Jahrzehnte,
die riesigen Einkaufscenter auf der grünen Wiese und im Gegenzug eine Verödung der Innenstädte sind wirklich
nicht den Osterfelder Kaufleuten anzulasten. Die Verdrängung der guten alten
Drogerie durch die Dromarktketten fand
flächendeckend in ganz Deutschland
statt
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
B
Warum sollte ausgerechnet
Osterfeld davon verschont bleiben?
Das Kinosterben ist ein weiteres
Beispiel. Als man noch zu Fuß ins Kino
ging, da waren sie auch tatsächlich fußläufig zu erreichen. Wie soll das Kino vor
der Haustüre überleben, wenn der Kunde mit dem Auto daran vorbeifährt und
ein großes innerstädtisches Lichtspielhaus besucht?
Noch einmal zurück ins Jahr 1949:
"Paul Schlagböhmer – Ferkel und Läuferschweine – stets vorrätig." Damals kannte jeder den Unterschied zwischen den
beiden Sorten. Warum eine derartige
Anzeige heute nicht mehr im Wochenanzeiger zu finden ist, liegt auf der Hand.
Wer von den KICKENBERG-Lesern hat
denn im letzten Jahr geschlachtet?
Warum nur kann er zurzeit nicht dienlich sein?
Vielleicht weiß noch ein älterer Zeitzeuge um
die Hintergründe und kann aufklären.
In die Sparte Kuriosum gehört auch
folgende Anekdote:
Ein alter Osterfelder berichtet aus der
Nachkriegszeit von der Schneiderei Pöter, Bergstraße 14. Dort saßen zwei
Gesellen tatsächlich im Schneidersitz auf
den Tischen und nähten von Hand, während anderswo das Atomzeitalter begonnen hatte. Der Erzähler, damals noch ein
junger Bursche, benötigte neue Kleidung, besaß aber nur seine alte, ungeliebte Hitlerjungenuniform und den Flakhelfermantel. So musste ein abgelegter
Anzug des Vaters herhalten und auf die
Größe des jungen Mannes umgearbeitet
werden. Dazu wurden in der Schneiderei
sorgfältig die Körpermaße genommen
und notiert. Als der Meister schließlich
auch im Schritt anlangte, fragte er beflissen: "Und wie tragen der Herr seine
werte Natürlichkeit?"
Ausgabe – März / 2011
Zwei Schaufenster von Sleegers 1965 auf der
Bottroper Straße
Im Bereich der Lebensmittel versetzten
die Supermärkte und später die Discounter den Fachgeschäften den Todesstoß.
Genauso trugen die Warenhäuser dazu
bei, dass auch die anderen Fachgeschäfte unter Druck gerieten und Osterfeld
nach und nach verließen. Zunächst existierte vor fünfzig Jahren noch ein friedliches Nebeneinander. Es gab das SternKaufhaus am Markt, in dem Eckgeschäft
Bergstraße/Westfälische Straße die Kaufhalle und später kam Woolworth hinzu.
Diese drei machten weder Leder Schraer
noch Sleegers überflüssig, weder Scheepers, noch Kölschbach, weder Rupprath
noch Café Guntermann. Aber die Konkurrenz außerhalb des Stadtteils wurde im
Laufe der Zeit immer mächtiger und
sorgte für Schließungen.
Der letzte Mohikaner unter den aufgebenden Osterfelder Geschäftsleuten ist
wohl das Fahrradgeschäft Harpering.
Jahrzehntelang war es die Adresse der
Radfahrfreunde. Zu Beginn der 1950er
Jahre gab es noch zwei weitere Fahrradgeschäfte auf engstem Raum. Das waren
Oskar Vogel gegenüber der Kirche und
Geldmacher, Marktplatz 4. Damals lernten die Kinder noch auf den Rädern der
älteren Geschwister das Radfahren.
Natürlich waren die in der Regel viel zu
groß, teilweise auch schrottreif. Es gab
ganz halsbrecherische Fahrtechniken, bei
denen Kinder in Ermangelung eines
passenden Rades ein Herrenrad benutzten und unter der Querstange hindurch
trampelten. Damals befand sich Harpering noch auf der Rothebuschstraße.
Man sparte lange oder zahlte ab; ein
neues Fahrrad war nicht nur ein Traum,
sondern auch eine Anschaffung fast fürs
Leben.
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Wenn etwas kaputt ging, dann reparierte
man es möglichst eigenhändig, das war
Ehrensache (und billiger). Die Werkstatt
war bei komplizierten Schäden ohne
Alternative; denn das gute Stück wurde
selbst nach zehn Jahren noch wie fast
neu empfunden.
Inzwischen leben wir in einer Wegwerfgesellschaft. Auch ein Umzug auf die
verkehrsgünstig
gelegene
Bottroper
Straße kann Fachgeschäfte der alten
Schule anscheinend nicht auf Dauer
rentabel machen. Ein Fahrrad wird bei
Aldi oder Kaufland so billig angeboten,
dass man sich leicht alle paar Jahre ein
neues kaufen kann. Dass so ein Gefährt
nicht die Qualität bieten kann, wie die
langlebige Ware aus den früheren Jahrzehnten, ist logisch. Wozu soll man da
noch pflegen, reparieren oder einen
ausgebildeten Mechaniker aufsuchen?
Weg damit, das gibt es neu. Man hält
noch nicht einmal beim Klüngelspitt die
Hand auf für ein paar Groschen, Hauptsache weg und neu. Auch die fachkundige Beratung kann den Preisvorteil der
großen Handelsketten nicht ausgleichen.
Jetzt bitte nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Unser aller Kaufverhalten
hat diese Veränderungen befeuert. Damit haben wir uns nicht etwa schuldig
gemacht; denn es ist erstens legitim,
wenn Kunden auf ihren Geldbeutel achten und zweitens typisch Mensch, nur
kurzfristig und oberflächlich zu denken.
Das Wort Nachhaltigkeit hört sich da
geradezu altmodisch und moralinsauer
an.
Genauso ist es legitim, wenn Geschäftsleute Gewinne erarbeiten wollen, irgendwann schmerzhaft feststellen, dass sich
ihr Geschäft in Osterfeld nicht mehr
lohnt und dann konsequenterweise
schließen (müssen).
Der Förderturm über dem Schacht Osterfeld 1
nach der Sprengung am 12.01.1994
Es ist schwer zu sagen, wann die Veränderung der Innenstadt begann, weil das
ein schleichender Prozess war. Sicher ist
allerdings, dass es ein ganzes Bündel
von Ursachen gibt und dass der Niedergang der umliegenden Montanindustrie
die Entwicklung rasant und unwiederbringlich gemacht hat.
Mehr über Auf- und Abschwünge der
Osterfelder "City" und deren Ursachen im
nächsten Kickenberg.
Klaus Weinberg
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08.12.2008
11:14 Uhr
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Kickenberg
Osterfelder Persönlichkeiten (Teil 3)
Hubert Rüther,
der letzte Mohikaner des Osterfelder Heimatvereins
Ab 1931 war er Mitarbeiter des Rheinischen Flurnamenarchivs und ab 1935 als
Helfer der Staatlichen Bodendenkmalspflege tätig. Seine Wohnung war zu der
Zeit Emscherstraße 9, nach dem Krieg
wohnte er auf der Osterfelder Straße 161.
Zu diesen Themen hielt er auch Vorträge, zum Teil mit Dias, z.B. im Verein für
Orts- und Heimatkunde Osterfeld, die
meist im Saale Klapheck am Osterfelder
Markt stattfanden.
Am 03.10.1979 verstarb Hubert Rüther
im Alter von 83 Jahren bei einem Familienbesuch in Köln.
Veröffentlichungen:
1. Heimatbuch 75 Jahre Oberhausen, 1937.
Darin zwei Aufsätze:
1.1 "Unsere Heimatlandschaft"
1.2 "Bilder aus der Geschichte Osterfelds"
2. Oberhausener Heimatkalender, 1941:
Hubert Rüther wurde am 07.04.1896 in
Blankenrode im Kreis Büren/Westfalen
geboren.
Nach seinem Studium am Lehrerseminar
in Dorsten und der 1. Lehrerprüfung kam
er am 01.02.1920 nach Osterfeld und
nahm an der kath. Volksschule Vonderort
seinen Dienst auf. Dort war auch Bernhard Grünewald tätig, der Hubert Rüther
wohl für den Osterfelder Heimatverein
geworben hat.
Nach manchen Zwischenstationen wurde
er am 01.09.1940 kommissarischer Leiter
der Schönefeldschule in Oberhausen und
am 01.11.1941 zu deren Hauptlehrer
ernannt.
Von 1945 – 1949 arbeitete er als Schreinergehilfe in der Schreinerei SchulteHubbert.
Von 1949 – 01.04.1956 war er Lehrer
und später Hauptlehrer an der kath.
Volksschule Eisenheim.
Das Bild zeigt den Jahrgang 1937 der kath.
Volksschule Eisenheim aufgenommen 1949
mit ihrem damaligen Lehrer Hubert Rüther.
Am 01.04.1956 wurde er zum Rektor
befördert und leitete die kath. Klosterhardtschule vom 12.04.1956 bis zu seiner Pensionierung am 31.03.1962.
Ausgabe – März / 2011
"Beschreibung der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde
Osterfeld und der Siedlung Eisenheim"
u. a. S. 73:
Ein Zeugnis, das er am 24. März 1953 als
Hauptlehrer der katholischen Eisenheimschule
unterschrieben hat.
1938, zum 25-jährigen Jubiläum, war
Hubert Rüther "Vorsitzer" des Vereins für
Orts- und Heimatkunde in Osterfeld.
Nach der Auflösung des Osterfelder
Heimatvereins 1957 vertrat er viele Jahre
als Einzelkämpfer den Osterfelder Heimatgedanken im Arbeitskreis Westfälischer Geschichts- und Heimatvereine.
Als 1964 das Oberhausener Heimatbuch,
bearbeitet von Wilhelm Seipp, zusammengestellt wurde, weigerte sich Hubert
Rüther, den ihm zugedachten Beitrag
"Bilder aus der Geschichte Osterfelds" zu
schreiben. Karl Lange übernahm die
Arbeit.
Auch für den "Kickenberg", der von
Januar 1956 bis März/April 1957 erschienen ist, hat Hubert Rüther aus unerfindlichen Gründen keinen Artikel verfasst.
Trotzdem hat er sich um die Geschichtsforschung und die Archäologie Osterfelds sehr verdient gemacht.
Er bearbeitete Themen wie:
Die Emscher, Bodenfunde in Osterfeld
Entwicklung der Bahn und der Post
Verschiebebahnhof Osterfeld Süd
Geschichte der Industrie in OB- Osterfeld
Eisenheim, die älteste Werkssiedlung
- 18 -
"Wie Eisenheim, die
erste Werkssiedlung der
Gutehoffnungshütte,
entstand“
3. Oberhausener Heimatkalender, 1940,
S. 35 – 40:
"Die Entstehung und
Bedeutung der Ablagerungen des Kreidemeeres am Vonderberg".
4. Oberhausener Heimatkalender, 1942,
S. 81 – 84 :
"Entstehung und Bedeutung der Rheinablage
rungen am Vonderberg".
5. 75 Jahre Männer-Gesang-Verein Eintracht 1875-1950
Oberhausen-Osterfeld
Festschrift von 1950:
"Aus der Geschichte
Osterfelds"
6. 100 Jahre Eintracht Männer-GesangVerein OB-Osterfeld 1875 – 1975
Festschrift von 1975:
"Die letzten 30 Jahre"
Heinrich J. Bahne
Kickenberg
Wie der Friesenhügel zu seinem Namen kam
Schon oft hatte ich mich gefragt: Woher
hat der Friesenhügel wohl seinen Namen?
Osterfeld liegt schließlich weder in NordOst- oder Westfriesland. Auch haben
außer ein paar Zugereisten niemals Friesen hier gesiedelt. Ebenso wenig kann
ich beim besten Willen einen Hügel erkennen.
Da muss also der Name einen anderen
Ursprung haben. Und ich erfuhr:
Der Platz ist benannt nach Karl Friedrich
Friesen.
Friesendenkmal in Magdeburg von 1893
Büste geschaffen von Ernst Habs
Dieser wurde am 27. September 1785 in
Magdeburg als Sohn eines Steuerbeamten geboren. Den Vater verlor er schon
sehr früh.
Friesen besuchte zunächst die Altstädter
Bürgerschule in Magdeburg. Sein Lehrer
war Georg Samuel Albert Mellin, der
Friesen bereits früh die Ethik Immanuel
Kants nahe brachte. 1801 und 1802
lernte Friesen an der Bauakademie in
Berlin u.a. Landvermessung, interessierte
sich dann jedoch stärker für Pädagogik und Philosophie.
In Berlin saß er zu Füßen des großen
Gelehrten Alexander von Humboldt, der
Friedrich Friesen sehr schätzte und ihn
zur Ausarbeitung des mexikanischen
Atlas heranzog.
Mitten in seine Studienzeit fiel der Zusammenbruch des preußischen Staates.
In dieser Zeit sprach der große Philosoph
Johann Gottlieb Fichte in der Berliner
Akademie zur deutschen Nation von der
Weckung und Belebung aller Kräfte.
Zu seinen eifrigsten Zuhörern gehörte
auch Friesen. Die hinreißende Beredsamkeit Fichtes ließ in ihm den Entschluss reifen, auf die Jugend einzuwirken, um durch sie Preußen zu neuen
Ehren zu führen.
Die Königin von Preußen hatte von den
großen Erfolgen des Pädagogen Pestalozzi gehört und forderte Lehrer seiner
Gesinnung zur Übernahme des Unterrichts auf.
Friesen übernahm eine Lehrerstelle an
der 1805 von Plamann, einem Schüler
Pestalozzis, gegründeten Anstalt. Sein
Verdienst ist es, darauf aufmerksam
gemacht zu haben, dass der Mensch
außer seinem Geist auch einen Körper
hat und dass die körperliche Erziehung
der geistigen ebenbürtig ist. 1910 wurde
Friedrich Ludwig Jahn ebenfalls zum
Lehrer an derselben Anstalt berufen.
Zwischen den beiden Männern entwickelte sich bald ein inniges Freundschaftsverhältnis. Sie erblickten in einem gut
geleiteten Turnunterricht die Grundlage
zur Erneuerung Preußens.
Friesen selbst erwarb sich großes Verdienst um das Turnen. So bekleidete er
auf Jahns Wunsch 1812 – 1813 das Amt
eines Turnwarts.
Als 1810 die preußische Regierung auf
den Druck Napoleons hin, den damals
bestehenden
Jugendbund
auflösen
musste, riefen Friesen, Jahn und Hanisch
in Verbindung mit einigen Gleichgesinnten den Deutschen Bund ins Leben.
Dessen Banner trug die Inschrift: "Befreiung, Kräftigung und Einigung des
Vaterlandes". Im Februar 1818 löste sich
der Geheimbund auf.
Friesen verfasste zusammen mit Jahn die
Denkschrift "Ordnung und Einrichtung
der deutschen Burschenschaften" und
hatte einen erheblichen Anteil an der
Burschenschaftsbewegung.
Er bereitete 1812 aktiv die Erhebung
gegen Napoleon vor. 1813 war er in
Gemeinschaft mit Adolf Freiherr von
Lützow einer der Hauptwerber und Gestalter von dessen Freikorps, dem er
dann als Offizier und Adjutant Lützows
angehörte.
Von seinen Turnern nahm Friesen mit
den folgenden Worten Abschied: "Auf
der grünen Wiese sehen wir uns wieder.
Sie wird blutigrot werden, mancher Edle
wird fallen, manche Träne um den erschlagenen Bruder geweint werden."
Dem Überfall bei Kitzen entging er zusammen mit Theodor Körner, der dann
bei Gadebusch in seinen Armen starb.
Der Freiheitskrieg war entbrannt.
Am 7. August 1814 hielten die Truppen
ihren Siegeseinzug in Berlin; da fehlte so
mancher Turner, u.a. auch Friesen. 1814
war er in den Befreiungskriegen gefallen.
Nach dem Überfall des Priestschen russisch-preußischen Korps durch Napoleon
von Reims in die Ardennen versprengt,
wurde er am 16. März bei dem Dorf La
Lobbe bei Rethel von lothringischen
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Hilfstruppen gefangen genommen und
wehrlos erschlagen.
Es erfolgte eine längere Suche nach
seinen Gebeinen. Sein Freund August
von Vietinghoff fand sie 1816 und bekam
die Erlaubnis, sie heimzuholen.
Eine angemessene Beerdigung war auf
Grund der politischen Situation, infolge
des Wartburgfestes (1817) und der Demagogenverfolgung (1819), zunächst
nicht möglich.
Auf Jahns Wunsch wurde Friesen am
Jahrestag der Schlacht bei Leipzig, am
18. Oktober, in der Hasenheide bestattet
Jahn ließ jeden Turner einen Stein und
eine Scholle an die Stelle tragen, wo er
Friesens Überreste bestatten wollte. So
entstand der Friesenhügel.
Erst 1842 wurden die Gebeine Friesens
auf dem Invalidenfriedhof in Berlin feierlich beigesetzt. Das Kriegsministerium
ließ auf dem Grab ein eisernes Kreuz
errichten.
Heinrich J. Bahne
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Die Sparkasse der Gemeinde Osterfeld
und die Stadtbank Osterfeld
Kaum ein Kunde, der heute die Filiale
der Stadtsparkasse Oberhausen an der
Westfälischen Straße besucht, weiß, dass
dieses schöne Gebäude einst das Domizil
einer eigenen Sparkasse Osterfeld war,
die erst im Zuge der Kommunalreform
von 1929 ebenso wie die Sterkrader
Sparkasse mit der Städtischen Sparkasse
Oberhausen fusioniert wurde.
Das Sparkassengebäude heute
Das Sparkassenwesen erfuhr im 19.
Jahrhundert in ganz Deutschland einen
starken Aufschwung.
Im damaligen Königreich Preußen war
den Kommunen mit der Stein-Hardenbergschen Reform nach der Niederlage
im Krieg gegen Napoleon eine weitgehende Selbstverwaltung zugestanden
worden. Zu den kommunalen Aufgaben
gehörten schon damals wie heute auch
große Bereiche der Daseinsvorsorge für
die Bürger. Für das Gemeinwohl engagierte
Kommunalpolitiker
gründeten
daher Sparkassen, um dem kleinen Mann
Gelegenheit zu geben, seine Ersparnisse
sicher unter Garantie der Gemeinde
verzinslich anzulegen. Auch sollte der
Bürger, der keine Grundstücke als Sicherheit anbieten konnte, gegen Bürgschaft von der Sparkasse Darlehen erhalten und nicht mehr dem Wucher unseriöser Geldverleiher ausgeliefert sein.
Gesetzlich geregelt wurde die Sache in
Preußen durch das Sparkassenreglement
von 1838. In den anderen Staaten in
Deutschland verlief die Entwicklung
ähnlich.
Mit der Industrialisierung im hiesigen
Gebiet wurden aus kleinen Dörfchen
Städte und auch die Gemeinde Osterfeld
wuchs sehr schnell. Eine Sparkasse, wie
sie bereits seit dem Jahre 1865 in Oberhausen und seit dem Jahre 1889 in
Sterkrade bestand, gab es am Ort aber
noch nicht. Dem Mangel wurde erst im
Jahre 1893 abgeholfen, als die damals
zum Kreis Recklinghausen gehörende
Landgemeinde Osterfeld eine eigene
Sparkasse ins Leben rief. Leider nur
wenig Informationen gibt es dazu im
historischen Archiv der Stadtsparkasse
Oberhausen, das ja auch in der Westfälischen Straße 5 untergebracht ist.
In diesen wenigen Unterlagen heißt es
dazu: "… zu thatkräftigem Zusammen-
wirken auf, damit die Sparkasse nicht
allein eine den Sparsinn fördernde, sondern auch eine zum Wohle der Gemeinde sich entwickelnde Anstalt werde."
Zum Rendanten der Sparkasse wurde
der Communalempfänger Reisen berufen. Er musste eine Kaution von 4 000
Mark stellen.
"Communalempfänger" war die damalige
Bezeichnung für den Steuereinnehmer
und Leiter der Gemeindekasse. Das
Geschäftslokal befand sich im Hause des
Bauunternehmers Franz Kleine-Brockhoff. Der Geschäftsbetrieb wurde zum
1. November 1893 aufgenommen. Kassenstunden waren von 8–12 Uhr und
von 3–5 Uhr außer Samstag nachmittags.
Den ehrenamtlichen Vorstand des neuen
Institutes bildeten Osterfelder Bürger.
Hier finden wir bekannte Namen wie
Küpper, Fischediek, Spikenbaum und
andere. Einer der Tagesordnungspunkte
der ersten Vorstandssitzung war die
Genehmigung der Anschaffung eines
Ofens für das Geschäftslokal zum Preise
von 15 Mark.
Am 30. Januar 1894 wurde dem Rendanten vom Vorstand zu Lasten der Kasse
ein Vorschuss von 30 Mark zum Kauf von
Brief- und Stempelmarken bewilligt. Am
31. Mai 1894 beschloss das Gremium,
von einer Veröffentlichung des Geschäftsergebnisses für 1893 abzusehen,
da dies in der Satzung nicht vorgesehen
sei, und es sich im übrigen auch noch
nicht lohne.
Immerhin wurde bei der turnusmäßigen
Vorstandssitzung im August bereits ein
Kassenbestand von 65 102,21 Mark nach
Einnahmen von 294 906, 97 Mark und
Ausgaben von 229 814,76 Mark festgestellt. Und aus bescheidenen Anfängen
ging es weiter aufwärts. Bald konnte sich
auch die Gemeinde bei der eigenen
Sparkasse Geld leihen.
Im Jahr 1913 wurde dann auch der
Scheck- und Überweisungsverkehr auf
Sparkonten eingeführt, um praktisch
jedermann die Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr zu ermöglichen.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges entstand für das damalige Deutsche
Reich ein immenser Kreditbedarf, der
durch die Ausgabe immer neuer Kriegsanleihen gedeckt wurde. Von der Bevölkerung wurden diese Anleihen freiwillig
gezeichnet, den Geldinstituten wurde der
Erwerb dieser Staatspapiere auferlegt.
So auch der Osterfelder Sparkasse. Da
diese Anleihen nach dem verlorenen
Krieg praktisch wertlos waren, bedeutete
das für die Sparkasse den Verlust ihres
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in diese Anleihen investierten Eigenkapitals. Für den Sparer, der diese Anleihen
gezeichnet hatte, den Verlust seines
Notgroschens. Gleichwohl konnten die
Sparkassen ihren Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten. Die einsetzende Inflation
machte sich zunächst langsam durch
steigende Preise bemerkbar, um sich
dann in einen Milliarden- und Billionenrausch zu steigern.
Gründung und Betrieb der
Stadtbank Osterfeld
Unter diesen Umständen konnten die
Sparkassen dem Kreditbedarf ihrer traditionellen Kundschaft nicht mehr entsprechen. Wenn heute die Statuten geändert
und höhere Kreditgrenzen für den Einzelfall festgesetzt wurden, waren diese
Änderungen morgen wegen des Wertverfalls des Geldes schon wieder Makulatur. Deshalb wurden vielerorts von den
Kommunen sogenannte Stadtbanken
gegründet. Als Banken unterlagen diese
Institute nicht dem strengen Reglement
der Sparkassen.
Damit sie sofort handlungsfähig waren,
wurde ihnen von den Kommunen Betriebskapital zur Verfügung gestellt. Auch
übernahmen die Kommunen die Gewährträgerhaftung für diese Banken.
So auch in Osterfeld. Der entsprechende
Beschluss
der
Stadtverordnetenversammlung datiert vom 20. Januar 1922.
Die Bank wurde zunächst als Einzelkaufmann in das Handelsregister A unter
Nummer 319 beim Amtsgericht Bottrop
eingetragen, später am 16. Januar 1923
unter der Nummer 38 als GmbH in den
Teil B übernommen. Im Aufsichtsrat der
neuen Bank führte Oberbürgermeister
Kellinghaus den Vorsitz. Das Personal
der Bank war mit dem der Sparkasse
identisch, vielleicht die Ursache dafür,
dass die Bank sehr erfolgreich war.
Unter Führung der Stadtbank wurde
auch das heutige Sparkassengebäude
errichtet, das damals Stadtbank, Sparkasse und Stadtkasse beherbergte. Das
Baugrundstück wurde vor der Währungsumstellung gegen harte Dollars und
im Tausch gegen ein städtisches Grundstück erworben.
Das Sparkassengebäude steht auf einer Weide
des Bauern Storp. Das Haus im Hintergrund
ist der Bahnhof Osterfeld-Nord.
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Die Rechnungen der Bauhandwerker hingegen wurden schon
in der neuen Währung Rentenmark bezahlt.
Das geht aus den Protokollen der Aufsichtsratssitzungen hervor, die noch
vorhanden sind. An dem grauen Stromverteilerkasten an der Ecke Heinestraße
kann man auch heute noch als Standortsbezeichnung Stadtbank Osterfeld
lesen.
mündlich schon das Abfahrtssignal gegeben hatte.
Das Ende der Bank kam ziemlich plötzlich. Ursächlich dafür waren aber nicht
etwa Verluste im Kreditbereich, wie sie
bei anderen Stadtbanken zu verzeichnen
waren. Es waren vielmehr Überlegungen
im Reichsinnenministerium, wo man die
Betätigung von Gemeinden und Gemeindeverbänden im Banksektor über die
vom preußischen Sparkassenreglement
von 1838 gezogenen Grenzen hinaus
nicht gern sah. Der Innenminister verweigerte der Stadtbank die Ausnahmegenehmigung für das Depot- und Depositengeschäft gemäß § 10 des Kapitalfluchtgesetzes.
Ein Sparkassenbuch aus den Anfangstagen
Da die Gemeinde Osterfeld sowohl wirtschaftlich wie rechtlich im Risiko stand,
war der Fall natürlich interessant für die
Kommunalaufsicht, die damals der Regierungspräsident in Münster wahrnahm.
Es musste also ein Genehmigungsgesuch
gestellt werden.
Ausgabe – März / 2011
Aus diesem geht hervor, dass zum Zeitpunkt der Stellung des genannten Gesuches im März 1924 die Stadtbank bereits
zwei Jahre erfolgreich gearbeitet hatte,
da dieselbe Bezirksregierung nach dem
Gründungsbeschluss im Jahre 1922
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Dieses Faktum war Punkt 1 der Tagesordnung der Sitzung des Bankvorstandes
am 13. Dezember 1924. Man beschloss
darauf, es dem Ermessen des Oberbürgermeisters zu überlassen, in welcher
Form das Bankinstitut fortgeführt werden
solle. Wie aus weiteren Unterlagen hervorgeht, wurde daraufhin die Stadtbank
zur Bankabteilung der Osterfelder Sparkasse.
Richard Große-Katthöfer
Kickenberg
Der DJK-Spielmannszug
St. Antonius Klosterhardt
Im Zuge der Gründung der DJK Arminia
im Jahre 1926 durch Kaplan Winters
wurde auch der Spielmannszug gegründet. Über die Mitglieder dieser Zeit ist
kaum etwas bekannt. Wie andere katholische Vereine auch musste der Spielmannszug in der Zeit des Nationalsozialismus seine Aktivitäten einstellen.
1957 gab Bernhard Nottenkämper sen.
den Anstoß zur Neugründung. Er sorgte
auch für die Ausstattung mit Uniformen,
Instrumenten, mit der Standarte und
dem Schellenbaum.
Weitere Namen von Mitgliedern dieser
Neugründung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) sind Willi Becker, Johann
Dörfer, Rolf Drosten, Dors Kersten, Kurt
Kersten, Günter Kusenberg, Josef Meigen, Gerd Neuhaus, Hermann Nottenkämper, Hennes Rüter, Ferdi Schmidt,
Herbert Scholten, Bernhard Sonntag,
Hans Staszak, Erich Stecker.
Der Spielmannszug nahm erfolgreich an
überregionalen Wettbewerben teil, so
z.B. bei einem Treffen der Katholischen
Jugend in Würzburg.
Nach der Standartenweihe
präsentiert sich der Spielmannszug vor der
St. Antoniuskirche Klosterhardt
Die Gruppe wurde von Hans Grever vom
Spielmannszug Styrum sowohl in der
Marschordnung als auch im Spiel ausgebildet. Sein Spitzname war "Kamerad
Zackig".
Da das Honorar für Auftritte nicht üppig
war, versuchte der Spielmannszug sich
mit einem Nagelbrett weitere Einkünfte
zu beschaffen. Auf einem vorgezeichneten Brett konnten grüne, silberne und
weißgoldene Nägel eingeschlagen werden, die die Förderer des Vereins zu
unterschiedlichen Preisen (grün – die
billigsten Nägel, dann silber und weißgold) erwerben konnten. Mitglieder des
Spielmannszugs gingen mit diesem Brett
in die Wirtschaften und versuchten,
Leute zum Kauf und Einschlagen der
Nägel zu animieren.
Geübt wurde auf dem Gelände der Firma
Nottenkämper.
Der Spielmannszug bei seinem ersten
öffentlichen Auftritt
Das noch unvollständige Nagelbrett
Das erste überlieferte Foto
aus dem Jahre 1957 zeigt den noch nicht
komplett ausgerüsteten Spielmannszug.
Wichtig waren die Tambourmajoren, die
Führer des Spielmannszuges mit dem
Stab. Der erste Tambourmajor war Hennes Rüter von der Klosterhardt, der
zweite Kurt Kunert vom Tackenberg, der
dritte Hans Meisters aus Oberhausen und
der vierte Gerd Wieduwild vom Tackenberg.
Es existierte nicht nur eine Standarte,
sondern auch eine Vereinsnadel.
Ein Tambourstab
und die Vereinsnadel
Ausgabe – März / 2011
Der Spielmannszug in Marschformation
Der Spielmannszug nimmt mit neuem
Schellenbaum und Gerd Wieduwild als
Tambourmajor an einem Schützenumzug teil.
Im Hintergrund links ist die Zeche Jacobi
zu sehen.
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Der Spielmannszug mit dem Gründer
Bernhard Nottenkämper (links neben dem
Schellenbaum) und dem Vorsitzenden und
Geschäftsführer Rolf Drosten
(hinter der Pauke)
Mitte der 1960er Jahre löste sich der
Spielmannszug auf, einige Mitglieder
waren verstorben oder krank, andere
verzogen oder hatten neue Schwerpunkte für ihre Freizeit gesetzt.
Die Instrumente gingen zum größten Teil
als Spenden an andere Spielmannszüge,
so nach Holten und Buschhausen.
Marianne Michael
Kickenberg
Eine Erinnerung nicht nur für Technikbegeisterte
"Jeder Volksgenosse ein Rundfunkhörer"
Der "Deutsche Kleinempfänger" wurde 70 Jahre alt
Anfang der 1930er Jahre erreichten die
Rundfunkempfänger besonders in der
oberen Preisklasse (um 300 RM) einen
technischen Stand, der keine Wünsche
offen ließ. Denn die Ausstattung mit bis zu
fünf Röhren gehörte hier ebenso zum
Standard, wie das "Magische Auge" zur
Feinabstimmung auf den Sender. Außerdem sorgten getrennte Hochton- und
Tiefton-Lautsprecher für eine gute Klangqualität.
Solche Geräte paßten nach der Regierungsübernahme durch die Nationalsozialisten allerdings nicht in das Konzept der
neuen Machthaber, weil man mit ihnen
selbstverständlich auch ausländische Sender empfangen konnte. Und Fernempfang
war im Zeitalter des "gleichgeschalteten"
Rundfunks höchst unerwünscht.
Deshalb mußte die Rundfunkindustrie
einfache und vor allem preiswerte Geräte
entwickeln mit dem Ziel, daß jeder Deutsche im Reich nur den jeweiligen Ortssender und den Deutschlandsender im
Lang - oder Mittelwellenbereich hören
konnte.
Auch die deutschen Ingenieure konnten
natürlich nicht die Physik umgehen: Wenn
die Empfindlichkeit des Empfängers für die
heimischen Sender ausreichte, reichte sie
besonders nachts auch für die meisten
europäischen Rundfunkstationen. Und weil
viele "Volksgenossen" die Möglichkeiten
ihres Rundfunkgerätes voll ausschöpften,
stellte der Gesetzgeber 1939 "das Abhören
ausländischer Sender" unter Strafe.
Bereits im Herbst 1933 erschien ein VolksRadio, das nach einheitlichen Bauplänen
von allen deutschen Rundfunkfirmen gebaut wurde, mit der Typenbezeichnung
VE 301 auf dem Markt. Die Abkürzung
"VE" stand für "Volksempfänger" und die
Zahlengruppe 301 sollte an den Tag der
Machtübernahme, dem 30.1.(1933), erinnern. Das mit zwei Verstärkerröhren und
einer Gleichrichterröhre ausgestattete
Gerät kostete in der Gleichstromversion,
die in einem Holzgehäuse geliefert wurde,
nur 79 RM, die entsprechende Wechselstromausführung in einem Preßstoffgehäuse 75 RM. Da viele deutsche Haushalte damals noch einen Gleichstromanschluß hatten, mußten die Firmen beide
Typen bauen.
und einer Handvoll Kleinteile nur noch
eine weitere Röhre. Den Ingenieuren war
es nämlich gelungen, die drei unabdingbar
notwendigen Arbeitsstufen in einem Rundfunkempfänger – Verstärkung des ankommenden Hochfrequenzsignals und
Demodulation mit anschließender Verstärkung des Tonsignals – in einem Stahlröhrenkolben unterzubringen. Das Wunderwerk der Technik bekam den Namen
VCL 11.
Der Deutsche Kleinempfänger DKE 38
Der Volksempfänger 301
Gemessen an den Nettolöhnen und den
Lebensmittelpreisen konnte der VE 301
aber immer noch kein echter "Volksempfänger" werden, denn 1933 verdiente ein
Arbeiter 120 – 150 RM je Monat. Zur gleichen Zeit kosteten z.B. 1½ kg Brot
0,30 RM, ein Ei 0,11 RM, 1 kg Kartoffeln
0,06 RM und 1 Liter Milch 0,20 RM.
Um das gesteckte Ziel "Jeder Volksgenosse ein Rundfunkhörer" trotzdem zu erreichen, setzte das Propagandaministerium
den Preis des Gerätes auf 65 RM fest.
Gleichzeitig verstärkte es den Druck auf
die Hersteller, ein weiter vereinfachtes
Radio noch preisgünstiger anzubieten.
1938 war es dann soweit: Die Neuentwicklung hieß "Deutscher Kleinempfänger"
oder abgekürzt "DKE" und stand als Allstromgerät für 35 RM in den Regalen der
Händler.
In einem formschönen, mit dem Hoheitsadler verzierten schwarzen Bakelitgehäuse, das nur halb so hoch war wie
das Vorgängermodell, verbarg sich neben
der Gleichrichterröhre, dem Lautsprecher
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Das Innenleben des DKL
Die rechte Röhre ist die legendäre VCL 11.
Viele Familien versammelten sich regelmäßig
vor dem Volksempfänger.
Da die Händler ihren Kunden Ratenzahlung einräumen mußten und die Reichspost die Rundfunkgebühren auf 24 RM im
Jahr senkte, besaß bald jede deutsche
Famile einen Empfänger für den "Reichssender".
Fritz Pamp
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Schön, dass wir uns endlich kennen lernen
Die Schul- und Stadtteilbibliothek Osterfeld stellt sich vor
Schönen guten Tag. Darf ich mich vorstellen? Ich bin die Schul- und Stadtteilbibliothek Osterfeld. Schön, dass wir uns
endlich kennen lernen.
Vielleicht sind Sie auch schon Kunde bei
mir? Dann wissen Sie, wo ich zu finden
bin:
Nämlich in der Gesamtschule Osterfeld,
Westfälische Straße 17, im Gebäude B.
Den Eingang zu meinen Räumlichkeiten
finden Sie, wenn Sie quer über den
Schulhof gehen.
Empfangen werden Sie hier von Frau
Janc, Frau Buchmüller, der Leiterin, Frau
Schinken und Frau Kujawa-Graf. Die
Damen helfen Ihnen bei Fragen rund um
Bibliothek, Internet und der Auswahl der
geeigneten Medien gerne weiter.
Ich bin eine Bibliothek für die ganze
Familie.
Bei ca. 25 000 Medien sind das natürlich
nicht nur Bücher. Sondern Sie finden
auch Musik- und Literatur-CDs, Filme,
Spiele für Nintendo Wii, DS, Play Station
2 und 3, aktuelle Zeitschriften, Vorleseund
Kinderbücher,
Hörspiele
wie
"Die 3 ???", Sachbücher und Lernhilfen
für Schüler.
In der Kinderbibliothek erwartet Sie ein
Piratenschiff, dass sowohl Aushängeschild der Bibliothek, als auch größte
Attraktion für die kleinen "Piraten" ist.
Während sich Eltern die geeignete Literatur für die wohlverdiente "Pause" zusammen suchen, können die Kleinen in
ihrer Kinderwelt spielen, Bilder anschauen, segeln und Auto fahren.
Natürlich gibt es bei einem waschechten
Piratenschiff auch eine Crew. Sie nennt
sich der "Osterfelder-Lesepiraten-Club",
oder kurz O.Lepi. Auf große Fahrt durch
die Lesewelt in mehreren Sprachen geht
es jeden 1. Donnertag im Monat. Alle
Kinder zwischen vier und acht Jahren,
die nicht wasserscheu und neugierig auf
verschiedene Sprachen sind, lade ich
herzlich dazu ein, mit zu segeln. Los
geht’s immer um 16:30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Aber auch Platz und Zeit zum Lernen
finden Sie hier bei mir. Neben einigen
Tischen, die im gesamten Bestand verteilt sind und zum Lernen, Hausaufgaben
machen oder Lesen einladen, haben Sie
die Möglichkeit, eine halbe Stunde am
Tag kostenlos unsere drei Internetarbeitsplätze im Eingangsbereich zu nutzen. Dieses Angebot gilt allerdings nur,
wenn Sie einen gültigen Leseausweis der
Stadtbibliotheken Oberhausen besitzen.
Des Weiteren gibt es noch einen ArbeitsPC der zum Verfassen, von beispielsweise Bewerbungen oder einer Power-PointPräsentation zur Verfügung steht. Ausdrucken können Sie sich das ganze natürlich auch und auf Wunsch steht Ihnen
der Kopierer im Haus zur Verfügung.
Ach ja, und besuchen können Sie mich
montags & donnerstags von 10 – 13 Uhr
und 14 – 18 Uhr
dienstags & freitags
von 10 – 13 Uhr
und 14 – 17 Uhr
sowie jeden 1. und 3. Samstag im Monat
von 10 – 13 Uhr
Telefonisch bin ich zu diesen Zeiten
unter 0208-468406-66 zu erreichen.
Außerhalb meiner Öffnungszeiten warte
ich auch im Internet auf Ihren Besuch.
Unter
www.bibliothek.oberhausen.de
finden Sie meinen Katalog, meine Benutzungs- und Entgeltordung und die Möglichkeit, Ihr Ausleihkonto selbst zu überprüfen.
Das Bibliotheks-Team und ich freuen uns
auf Ihren Besuch.
Ihre Schul- und Stadtteilbibliothek
Osterfeld
Stefanie Schinken
Das Stadtkinderprinzenpaar gab sich die Ehre
Großer Empfang im Gasthaus Reimann
Beim Stadtkinderprinzenempfang der GOK im Gasthaus Reimann wurden großzügig
Küsschen und Orden verteilt. Wobei man mit den Küsschen wegen der nahenden
"Schweinegrippe" zurückhaltender war. Der Ordenssegen fiel dagegen reichlich aus.
Das diesjährige Stadtkinderprinzenpaar Lukas I. (Werner) und Melina I. (Tenbusch)
wird von der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft Weiß-Rot von 1889, die ihr
11x11 jähriges Jubiläum feiert, gestellt. Ausrichter des Kinderkarnevals ist aber
jährlich die GOK.
Das Motto des Kinderprinzenpaares lautet: "Einen bunten Strauß voll Fröhlichkeit halten wir für Euch bereit!" Begleitet wird das Kinderprinzenpaar von Anja Kösling
und Ludger Schettler. Oftmals erleben die Oberhausener das Kinderprinzenpaar in
Begleitung des Stadtprinzen von Groß-Oberhausen, Peter II. (Klomberg) mit seinem
Hofmarschall Michael Schulz, dem Minister Jens Stürzer, den Paginnen Silke Masthoff
und Anke Krause, dem Prinzenführer Jürgen Limper und dem Fahrer Hans Gassan.
Gemeinsam haben sie nur ein Ziel vor Augen: den Kinderkarnevalszug in Osterfeld,
bei dem es nur Kamelle regnen soll.
Walter Paßgang
Ausgabe – März / 2011
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Für jeden Bürger, der durch Krankheit oder Unfall nicht mehr
in der Lage ist seinen Beruf auszuüben, kann eine berufliche
Rehabilitation eine Alternative sein, wenn er die erforderlichen
Voraussetzungen erfüllt.
Das Berufsförderungswerk Oberhausen bietet Ihnen für Ihre
berufliche Neuorientierung Qualifizierungen in einer Vielzahl
von Berufen mit anerkanntem Abschluss an.
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mail: info@bfw-oberhausen.de
www.bfw-oberhausen.de
Kickenberg
100 Jahre
Turnerbund Osterfeld 1911 e. V.
Dieser Artikel ist eine unvollständige
Zeitreise durch die Vereinsgeschichte.
Sie muss lückenhaft sein, weil eine vollständige Dokumentation unmöglich ist
und den Rahmen dieser Zeitschrift gesprengt hätte. Deshalb bitte ich um
Nachsicht, wenn sich das eine oder
andere verdiente Mitglied des Turnerbundes nicht namentlich wiederfindet.
Der Anlass für diesen Rückblick ist das
100-jährige Bestehen des Turnerbundes
Osterfeld 1911 e.V.
Am Ende der bisherigen Geschichte wird
die Frage stehen: Wie können wir den
heutigen Anforderungen sowohl sportlich als auch gesellschaftlich gerecht
werden?
Vor 100 Jahren, genauer im Mai 1911,
gründeten Bürger der damals selbstständigen, westfälischen Gemeinde Osterfeld
den Turnerbund. Die Gründung eines
zweiten Turnvereins in Osterfeld war
notwendig geworden, weil die Einwohnerzahl Osterfelds durch die Industrialisierung um 1900 auf rund 30 000 Einwohner angewachsen war, und der
Turnverein Osterfeld 1893 keine Mitglieder mehr aufnehmen konnte. Die Wiege
des Turnerbundes stand auf der Osterfelder Heide, und so gab sich der Verein
den Namen Turnerbund Osterfeld-Heide.
Die Gründungsversammlung wurde im
Lokal Brune durchgeführt. Das Protokoll
der ersten Generalversammlung ist auf
den 12. März 1912 datiert.
Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges entwickelte sich der Verein recht gut. Der
Turnerbund war ein Arbeiterverein. Die
Mitglieder waren vorwiegend Bergleute
der benachbarten Zeche Osterfeld, Hüttenarbeiter der Gutehoffnungshütte und
Eisenbahner des Rangierbahnhofs Vondern. In den Kriegsjahren 1914 bis 1918
gingen die turnerischen Aktivitäten stark
zurück.
Allen Widerständen zum Trotz stellte sich
der Turnerbund im Jahre 1919 wieder
auf. In seiner Generalversammlung am
30. Jan. 1919 wurde ein neuer Vorstand
gewählt. 1. Vorsitzender wurde Hans
Tönne und 2. Vorsitzender Franz Pulger.
Der Name Franz Pulger zieht sich in den
nächsten Jahren wie ein roter Faden
durch die Geschichte des Turnerbundes.
Doch in den Wirren der Nachkriegszeit
war es so gut wie unmöglich, einen
geordneten Turnbetrieb aufzustellen.
Zwischenzeitlich hatten sich der Turnverein Osterfeld 1893 und der Turnerbund
Osterfeld zur Turn-, Spiel- und Spielvereinigung Osterfeld 1893 zusammengeschlossen. Die Zusammenarbeit hielt
jedoch nicht lange.
Ausgabe – März / 2011
Und so trennten sich die Turnerbündler
und gründeten den Turnerbund Osterfeld i. W. Am 9. April 1922 fand eine
Monatsversammlung im Haus Hopermann statt. Der damalige Oberturnwart Franz Pulger eröffnete die Versammlung. Zum neuen Vorsitzenden
wurde der Stadtinspektor Ewald gewählt, ein ereignisreicher Tag für den
Turnerbund Osterfeld.
Durch die Arbeit vieler Turnfreunde
konnte eine frühere Gefangenenbaracke
an der Fahnhorststraße in eine Turnhalle
mit Sitzungszimmer und Umkleideraum
umgebaut werden. Der Turnerbund
hatte seine Heimat, sein Haus!
In diesem Zusammenhang musste der
gesamte Sport- und Turnbetrieb neu
geplant und neu organisiert werden.
Deshalb wurde über die Gründung eines
Dachverbandes diskutiert. Eine Kommission erarbeitete einen Satzungsentwurf
für einen Stadtverband Groß-Oberhausen. Die Gründungsversammlung des
neuen
Stadtverbandes
fand
am
10. Januar 1930 statt.
Die Handballmannschaft
Der Bau der Turnhalle
Der weitere Weg sollte jedoch steinig
bleiben. Die politische Situation in
Deutschland in den Jahren 1923 und
1924 -Ruhrbesetzung durch die Alliierten und die Inflation- führte dazu, dass
die Mitgliederzahlen in vielen Sportvereinen drastisch absanken. Nur durch
private Initiativen konnte der Turnund Sportbetrieb teilweise weiter geführt werden. Dennoch leisteten die
Turnerbündler Sport auf hohem Niveau. So siegte Heinrich Wrede im
Reichsjugendwettkampf im Dreikampf
der Geburtsjahrgänge 1904 bis 1906
und belegte im Speerwerfen in der
Einzelwertung Platz zwei.
Im Jahre 1926 gewannen Karl Weiß den
300-m-Lauf und Karl Schulz, der heute
den Älteren im Turnerbund sicher noch
ein Begriff ist, den 1200-m-Lauf und
wurden mit diesen Leistungen Stadtmeister. Das Jahr 1926 steht auch für
die Gründung der Handballabteilung im
Turnerbund Osterfeld. Erstmalig wird in
dieser Zeit auch über die Anlegung eines
eigenen Sportplatzes an der Kapellenstraße diskutiert.
Der 1. August 1929 war nicht nur für die
Stadt Oberhausen von besonderer Bedeutung, sondern auch für den Turnerbund Osterfeld. Durch die kommunale
Neugliederung wurden die beiden selbstständigen Gemeinden Sterkrade und
Osterfeld der Stadt Oberhausen zugeordnet.
- 28 -
Das Jahr 1929 war für den Turnerbund
Osterfeld schmerzhaft, weil nach 7 Jahren die mit großer Mühe in Eigenarbeit
erbaute Turnhalle an der Fahnhorststraße verloren ging. Infolge der Wohnungsnot entstanden aus der Turnhalle Wohnungen. Der Turnbetrieb kam jedoch
glücklicherweise nicht zum Erliegen, weil
an der Kapellenstraße eine städtische
Turnhalle neu erbaut wurde. Übrigens,
diese Turnhalle (heute Turnhalle der
Osterfelder-Heide-Schule) wird nach wie
vor von mehreren Gruppen des Turnerbundes genutzt.
Der Sportplatz an der Kapellenstraße war
zu der Zeit in einem äußerst schlechten
Zustand. Und so machten die Turnerbündler aus der Not eine Tugend. Mit
Genehmigung der Stadt Oberhausen
begannen sie mit dem Aufbau des heutigen Friesenhügels.
Nach der Machtübernahme 1933 durch
die NSDAP und den Reichskanzler Hitler
wurden die Sportverbände in Deutschland, darunter auch die Deutsche Turnerschaft, aufgelöst. Die Turnerbündler
bauten jedoch fleißig weiter und so
konnte der Sportplatz im September
1933 mit einem Festzug eingeweiht
werden.
Der Festzug
Kickenberg
Im Jahre 1936 hatte der Turnerbund
Osterfeld einen Grund zum Feiern, das
25jährige Vereinsjubiläum. Mit einem
großen Festzug durch Osterfeld erreichten die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt. Die folgenden Jahre der Hitlerdiktatur brachten für alle Sportvereine einschneidende Veränderungen und Entbehrungen, so auch für den Turnerbund
Osterfeld.
1945 war der unsägliche Krieg zu Ende.
Er hatte nicht nur große Schäden in
Deutschland hinterlassen, in Europa und
in der ganzen Welt waren Millionen Opfer, die Statistik spricht von 55 bis 57
Millionen Toten, zu beklagen. Die Infrastruktur war in vielen Bereichen total
zerstört. Die Lebensumstände der Menschen waren katastrophal. Konnte unter
solchen Umständen jemand an sportliche
Betätigung denken? Ja! Es ging schon im
Jahre 1945 mit dem Turnerbund wieder
aufwärts. Unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Gottfried Horlitz begannen die
Turnerbündler, den total zerstörten
Sportplatz Friesenhügel und die stark
beschädigte Turnhalle wieder aufzubauen. Es ging langsam aber stetig aufwärts.
1949 wurde Willi Winter zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Leitung
wurde der Grundstein für die dritte,
vereinseigene Turnhalle gelegt. In mühevoller Kleinarbeit wurden Geld und
Materialien beschafft und mit Idealismus
und Eigenleistung konnte das Werk
beginnen.
1952 wurde Gottfried Horlitz erneut zum
1. Vorsitzenden gewählt und 1953 in
seinem Amt bestätigt. Der Neubau der
Turnhalle ging jetzt zügig weiter. Und so
konnte die neue Turnhalle am 20. Juni
1954 eingeweiht werden. "Neues Leben
auf dem Friesenhügel" so lautete die
damalige Zeitungsüberschrift. Und so
war es auch. Der rasante Aufschwung
des Turnerbundes begann.
Neben der Turnhalle waren auch ein
Vereinsheim und eine neue Platzwartwohnung entstanden. Und in diese Wohnung zog der Turnveteran Franz Pulger
ein.
Ab dem Jahre 1954 kann der Verfasser
dieses Artikels aus eigenem Erleben im
Turnerbund berichten.
1954 wurde die neue Turnabteilung
(männlich) unter der Leitung von Heinrich Wrede und 1955 die Turnabteilung
(weiblich) unter der Leitung von Ruth
und Walter Pareik gegründet.
Schon 1956, zu einer Zeit als kaum
jemand über ältere Menschen und deren Bedürfnisse nachdachte, gab es im
Turnerbund Osterfeld weitsichtige Mitglieder. Kurt Kempchen und Josef Gröne
gründeten am 5. Oktober die Altersabteilung. Diese Abteilung besteht noch
heute; jetzt unter dem Namen "Sport
mit Älteren".
Die Entwicklung des Vereins hin zu einem Mehrspartenverein ging Schlag auf
Schlag weiter. 1958 wurde unter der
Leitung von Werner van Appen und
Walter Finke erstmalig Federball gespielt.
Daraus entwickelte sich die Badmintonabteilung.
In der Jahreshauptversammlung 1959
legte nach fünfjähriger Amtszeit Heinrich
Verhoeven sein Amt nieder. Ein Wohnortwechsel war der Grund. Zum neuen
1. Vorsitzenden wurde Kurt Kempchen
gewählt. Der Turnerbund hatte zu diesem Zeitpunkt 410 Mitglieder.
In der Jahreshauptversammlung
am 22.01.1966 wurde kein 1. Vorsitzender gewählt. Erst am 19.03.
1966 wurde auf einer außerordentlichen
Jahreshauptversammlung
Dr.-Ing. Heinz Walter Wild zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Ära Wild/Huestegge
begann! Was sich in den folgenden Jahren unter Leitung dieser beiden verdienten Turnerbündler entwickelte, ist einer
besonderen Hochachtung wert. Der
Turnerbund wuchs rasant zu einem
Großverein.
1967 schloss sich der Judoverein "Samurai" dem Turnerbund an.
1961 feierte der Turnerbund sein 50jähriges Vereinsjubiläum. Mit Turnen,
Handball, Federball, Faustball und mit
einem bunten Rasen, stellen die Abteilungen ein vielseitiges Programm vor.
In den Jahren 1961 bis 1964 entwickelte
sich der Verein stetig. Erstmalig überschritt der Turnerbund 1964 die Mitgliederzahl von 500. Das war zwar erfreulich, aber zugleich auch problematisch.
Es fehlten Übungsstätten und Trainingsmöglichkeiten. Aber woher nehmen? In
der Jahreshauptversammlung 1964 wurde beschlossen, einen Antrag zum Bau
einer Doppelturnhalle an das Sportamt
zu stellen. Außerdem sollte ein Geräteraum gebaut werden. Dafür wurde ein
Zuschuss bei der Landesregierung beantrag. Beide Anträge wurden noch im
Jahre 1964 positiv beschieden. Und so
konnte schon 1965 unsere vereinseigene
Turnhalle erweitert werden.
Unter Leitung von Gregor Hüllbrock
wurde im Jahre 1965 die Volleyballabteilung gegründet. Das sportliche Angebot
umfasste jetzt: Turnen, Handball,
Schwimmen, Gymnastik, Badminton,
Faustball und Volleyball.
- 29 -
Ebenfalls im Jahre 1967 gab der Vorstand einen Beschluss bekannt: Bau von
zwei Tennisplätzen auf dem Friesenhügel
und Gründung einer Tennisabteilung. Ich
persönlich habe noch heute die heftigen
Diskussionen im Ohr: "Was soll eine
Tennisabteilung in einem Turnverein?"
oder "Wir bekommen einen Verein im
Verein". Aus heutiger Sicht war die Entscheidung sicherlich richtig, denn was
sich im Laufe der Zeit im Bereich Tennis
entwickelte, ist vorzeigbar!
1969 wurden die zwei Tennisplätze eingeweiht und die Tennisabteilung unter
der Leitung von Dr. Horstmann gegründet. 1970 bauten Mitglieder der Tennisabteilung in vielen freiwilligen Arbeitsstunden dazu noch ein schmuckes Tennisheim.
Das Jahr 1971 stand ganz im Zeichen
des 60-jährigen Vereinsjubiläums. Beim
Festakt am 6. Juni konnte der 1. Vorsitzende Dr. Heinz Walter Wild u.a. die
unvergessene Oberbürgermeisterin Luise
Albertz begrüßen.
Noch ein großes Ereignis im Jahre 1971:
Am 16. März erster Spatenstich der städtischen Doppelturnhalle "Friesenhügel".
Im Jahre 1972 wurde die städtische
Doppelturnhalle eingeweiht. Zwischenzeitlich zählte der Turnerbund neun
Abteilungen. Die neue Turnhalle war ein
Glücksfall für uns, wir erhielten einen
Großteil der Trainingsstunden in dieser
Sportstätte.
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Ebenfalls im Jahre 1972 wurde
die Kunstturnabteilung unter Leitung der Gebrüder Ingendorn
(Siegfried, Friedel, Karl-Jürgen)
gegründet. Aus dieser Abteilung entwickelte sich das Kunstturnteam Oberhausen (KTTO). Das KTTO wurde später
in Kooperation von TC Sterkrade 1869
e.V. und unserem Verein getragen.
Übrigens: Diese Tennishalle wurde jetzt
in den letzten Monaten 2010 zu einem
Schmuckstück grundsaniert.
Das Jahr 1981 stand im Zeichen des
70-jährigen Vereinsjubiläums. Beim Festakt ging Hugo Baum als Beigeordneter
der Stadt Oberhausen auf die schon
damals erkennbaren Veränderungen im
Sport ein. So sei für die Bevölkerung das
Breitensportangebot von großer Bedeutung. Der Turnerbund hat diese Herausforderung erkannt und in der Folgezeit
sein Angebot im Breitensport ständig
erweitert.
Wir bauen unser Vereinsheim um!
Der Geschäftsführende Vorstand 1973
Karl Huestegge, 2. Vorsitzender; Günter
Schausten, Geschäftsführer; Dr.-Ing. Heinz
Walter Wild; Jörg Breer, Kassierer
Im Jahre 1974 hatte unser Verein erstmals mehr als 1000 Mitglieder; wir waren ein Großverein!
Die Entwicklung des Turnerbundes ging
zügig weiter. So konnten nach Überwindung von vielen Widrigkeiten die Kunststoff-Mehrzweck-Spielfelder endlich gebaut werden. Im Juni 1975 weihte der
1. Vors. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild die
Plätze ein. Mit den neuen Sportplätzen
konnte das sportliche Angebot unseres
Vereins wieder einmal erweitert werden.
Und weiter ging es: Im Jahre 1976 gründete Kurt Kempchen, der ehemalige 1.
Vorsitzende, die Abteilung "Sport mit
Älteren" und unter der Leitung von Egon
Spiller wurde der Lauftreff eingerichtet.
Unter dieser Überschrift machten sich die
Turnerbündler der Abteilungen "Sport
mit Älteren" und Volleyball sowie der
Jugendausschuss im Jahre 1985 an die
Arbeit, in rund fünf Monaten das alte
Vereinsheim zu renovieren und neu zu
gestalten. Von 34 Mitgliedern wurden
ca. 2 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden
geleistet. Ein Kraftakt, der seinesgleichen
sucht.
Ausgabe – März / 2011
In den Jahren 1988 bis 1990 stieg die
Mitgliederzahl auf über 1700 an. Eine
erfreuliche Entwicklung einerseits, anderseits waren die Hallenkapazitäten in
den Sport- und Turnhallen erreicht.
Das Jahr 1991 stand im Zeichen des
80. Vereinsjubiläums. Aus diesem Anlass
ermöglichte uns die Stadtsparkasse in
ihren Räumen eine Ausstellung unter
dem Motto "Tradition und Fortschritt".
Unser damaliger 1. Vorsitzender Prof.
Dr. Heinz Walter Wild bedankte sich in
seiner Ansprache beim StadtsparkassenVorstandsmitglied Herrn Elmar Oertel
sowie beim Bürgermeister Berni Oesterschlink. Ohne deren Hilfe hätte diese
Ausstellung nicht stattfinden können.
Die Baustelle im Vereinsheim
Hans Mertesacker, Hans Rohr, Kurt Kempchen
Der Turnerbund feierte 1986 sein
75-jähriges Bestehen. In der Festwoche
vom 17. bis 25. Mai nutzten alle Abteilungen die Gelegenheit, dem Publikum
ihre Aktivitäten zu präsentieren. Mittlerweile fühlten sich über 1500 Mitglieder
auf der Platzanlage am Friesenhügel und
in vielen Sport- und Turnhallen in und
um Osterfeld wohl.
In der Ausstellung: Otto Fritz
Ein besonderer Dank gebührt aber auch
unserem damaligen Pressewart Hans
Klein, der in mühevoller Kleinarbeit Dokumente und Bilder unterschiedlichster
Art gesammelt und zusammengestellt
hatte.
Die nächsten 20 Jahre (bis zum 100-jährigen Jubiläum) finden ihre Fortsetzung
in der Kickenberg-Juni-Ausgabe.
Start zum Lauftreff am 24.08.1983
mit Willi Wülbeck
Die Handballabteilung feierte ihr 50-jähriges Jubiläum. Zwischenzeitlich war der
Bau eines weiteren Tennisplatzes notwendig geworden, weil der Tennissport
einen enormen Aufschwung genommen
hatte. Das hatte auch zur Folge, dass
über ein sportliches Angebot in den
Wintermonaten nachgedacht wurde. In
Kooperation mit dem Ballspielverein
Osterfeld (BVO) wurde an der Teutoburger Straße eine Sporthalle erbaut, die im
Oktober 1979 eingeweiht wurde.
Im Jahre 1987 verlor der Turnerbund mit
dem Tod von Kurt Kempchen und Günter
Schausten zwei seiner herausragenden
Persönlichkeiten. Diese beiden Sportkameraden haben einen großen Teil unserer Vereinsgeschichte geschrieben. Kurt
Kempchen leitete den Verein von 1960
bis 1966 als 1. Vositzender und war
später besonders mit der Abteilung
"Sport mit Älteren" verbunden. Günter
Schausten war fast 40 Jahre Geschäftsführer des Vereins. Seine Sachkenntnis
hat uns immer wieder verblüfft und in
Erstaunen versetzt.
Egon Spiller
Quellenangabe:
Chronik Turnerbund Osterfeld e.V.
Prof. Heinz Walter Wild, Karl Hüstegge,
Wolfgang Kaltenborn, Georg Jeschke,
Hans Klein, Renate Vespermann
Die Kunstturnriege
Wolfgang Steiner, Roland Weidenbach,
Dirk Kolaczek
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Bilder: Ludger Rüth
Redaktionelle Mitarbeit: Günter Lohmar
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Interesse an Osterfeld zu wecken.
Kickenberg
Kunst und Künstler in Osterfeld
Osterfelder Gebäude im Stil des Historismus
Zum 3. Mal soll unter der Rubrik "Kunst
und Künstler in Osterfeld" die Architektur
als ein Zweig der Bildenden Kunst zu
Worte kommen.
In der Zeit von 1840 bis zum Ausbruch
des ersten Weltkrieges 1914 imitierten
die Architekten die historischen Stile
Romanik, Gotik, Renaissance, Barock
und Rokoko. Das bedeutete die Wiederaufnahme der historischen Stile als Neooder Neustile.
Insbesondere in der Gründerzeit, in der
Zeit nach der Gründung des deutschen
Reiches 1871, führte das Erstarken des
Bürgertums zu einer Vielzahl von Bauvorhaben. Einerseits gab es im Historismus durch die Industrialisierung –
schnelles Wachsen der Städte und neue
Erfindungen und technische Entwicklungen – neue Bedürfnisse und Funktionen
für das Wohnen, anderseits wollte man
an vergangenen Kultur- und Stilepochen
und deren Schmuckformen festhalten.
Ein Beispiel für ein Gebäude der Neoromanik ist die Heidekirche St. Josef, die
im Jahre 1910 konsekriert wurde.
Die zweite neugotische Kirche in Osterfeld ist die 1899 fertig gestellte evangelische Auferstehungskirche, Vestische
Straße 86.
Am 22. März 1900 wurde sie mit einem
Festgottesdienst durch Generalsuperintendent Nebe eingeweiht.
Entworfen wurde sie vom Architekten
P. Zindel aus Essen.
Gotisierende Elemente zeigen z.B. der
linke Anbau an die ehemalige Verkaufsanstalt IV der Gutehoffnungshütte in der
Bergbausiedlung Vondern und die Fassade des Hauses Bergstraße 2. Letztere
zeigt türmchenartige Streben oder aufgesetzte Fialen.
Kennzeichen dieses, von Architekt Franz
Lohmann aus Recklinghausen geplanten
Gebäudes, sind die Rundbögen an Kirchenpforte, Fenstern und Friesen, sowie
der Giebelturm.
Interessant ist der kleine Stufengiebel
über dem Portal.
Die Neogotik bekam Aufschwung durch
den Weiterbau des Kölner Domes 1845.
Typisch für sie sind Spitzbögen und
große farbige Fenster sowie reiche Verzierungen an den Außenwänden.
Als erstes Gebäude in diesem Stil wurde
am 29. September 1898 die Kirche
St. Pankratius von Bischof Hermann
Dingelstadt aus Münster konsekriert.
Entworfen wurde sie vom Architekten
Hilger Hertel dem Jüngeren und von
1893 – 1897 gebaut.
Die dritte neugotische Kirche ist die
katholische Kirche St. Antonius auf der
Klosterhardt. Die feierliche Grundsteinlegung am 13. Juli 1913 geschah durch
Dechant Bernhard Strumann. Am 9. März
1915 wurde sie durch Weihbischof Bernhard Kappenberg aus Münster konsekriert.
Eine der Besonderheiten der Kirche ist
das Tympanon über dem Hauptportal,
das Moses vor dem brennenden Dornbusch darstellt.
Ausgabe – März / 2011
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Eine weitere Spielart des Historismus ist
der Neobarock. Er interpretierte den
Barock im Geschmack der Gründerzeit
neu. Der Neobarock hatte seine Blütezeit
von 1870 – 1920.
Kickenberg
sind Voluten und ein Omegaaufsatz, der eine Muschelform umschließt, zu sehen.
Die katholische St. Marienkirche auf dem
Rothebusch wurde aber erst in der Zeit
von 1925 (Grundsteinlegung) bis 1927
errichtet. Nach den Plänen von Wilhelm
Sunder-Plaßmann entstand eine dreischiffige Basilika, die neben den barocken auch romanische Formen aufweist.
Typisch für den Neobarock ist u. a. der
kleine Turmhelm in Zwiebelform. Die
Kirche wurde am 29. Juni 1927 von
Bischof Dr. Johannes Poggenburg aus
Münster konsekriert.
Giebel des Hauses Bramhof von 1894:
Über der Jahreszahl sieht man eine Muscheldarstellung in einem Omega (griechischer Buchstabe), rechts und links
des Giebels befinden sich Voluten. Über
dem vermauerten Rundbogenfenster
erkennt man ein angedeutetes ovales
Fenster.
Ein weiteres Beispiel für ein neobarockes
Gebäude ist das sogenannte Steigerhaus
auf dem Gelände der ehemaligen Zeche
Osterfeld. Dieses Bürogebäude wurde im
Jahre 1910 errichtet.
Es hat einen sehr interessanten Haupteingang, der durch vorgesetzte Säulen
hervorgehoben wird. Über den Fenstern
befinden sich Schlusssteine. Pilaster
akzentuieren Mittelteil und Ecken. Das
Gebäude wird teilweise von einem Krüppelwalmdach bedeckt. Diese Form
stammt ursprünglich von Bauernhäusern.
Haus Bottroper Straße 145 von 1895:
Das Omega ist zu einem Dreieck verändert worden und trägt eine Kugel. Den
unteren Stufen des Stufengiebels sind
Muschelformen aufgesetzt. Quadrate
und Rechtecke mit Blattwerk verzieren
die Giebel. Auch hier sind die Fenster
mit Schlusssteinen versehen. Das
Traufgesims ist reich verziert.
Fassade mit Giebel des Hauses Bottroper
Str. 113 von 1899: Wir sehen unten
Rundbogenfenster mit Schlusssteinen.
Die oberen Fenster führen zu einem
Geschoss, das nicht bewohnt werden
durfte. Auch hier Voluten und Omegaabschluss.
Der schönste Giebel befindet sich nach
meiner Meinung am Wohnhaus des
ehemaligen Bauernhofes von KleineBrockhoff aus dem Jahre 1892:
Die Voluten sind elegant geschwungen.
Das Omega mit der Muschel im Inneren
wird von einer Pyramide bekrönt. Zwei
Kugeln (eine fehlt leider) bilden eine
zusätzliche Bauzier. Auch hier fehlt
nicht das typische Rundbogenfenster
mit dem Schlussstein.
Im Gegensatz zur Zeit des Barock
von ca. 1620 bis 1760 waren im
Neobarock auch die Bürgerhäuser
reich verziert und versuchten, die
Schlösser aus der Barockzeit nachzuahmen. In der Barockzeit selbstwaren die Bürgerhäuser so gut wie
schmucklos.
In Osterfeld gibt es eine Reihe Bürgerhäuser mit neobarocken Giebeln
und Fassaden. Typisch für Renaissance und Barock sind die Voluten,
das sind geschwungene Formen an
den Außenseiten der Giebel.
Die schönsten Beispiele sollen im
Folgenden dargestellt werden:
Fassade und Giebel des Hauses Bottroper Str. 109 ebenfalls von 1899:
Im Giebel ist in einem Rundbogen ein
eckiges Fenster eingesetzt. Auch hier
- 33 -
Bisher bin ich wenig auf die neobarocken Fassaden der Häuser eingegangen. Man erkennt ihre Schönheit besonders bei den Häusern an der Bottroper Straße, wo sie sich hinter den Kastanien verbergen. Noch so manches
Gebäude in Osterfeld ist denkmalwürdig.
Text und Bilder: Heinrich J. Bahne
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Alte Straßennamen in Osterfeld
Im Wandel der Zeit umbenannt oder weggefallen (Teil 1)
Wenn man sich heimatgeschichtlich mit Osterfeld beschäftigt, kommt es häufig zu Unklarheiten oder Verwechselungen mit Straßennamen, die sich im Oberhausener Stadtgebiet befinden. So sind vor allem im vergangenen Jahrhundert immer wieder Straßen umbenannt worden oder auch ganz weggefallen. Eine Umbenennung ist z.B. erforderlich, wenn ein Name durch Eingemeindung plötzlich
zweimal in einer Stadt vorkommt. Zudem wurden während der Zeit des Nationalsozialismus auch in Osterfeld einige Straßennamen
nach den ideologischen Vorstellungen der damaligen Machthaber ausgetauscht. Der dritte, häufige Grund für Namensänderungen
oder gar der vollständige Wegfall früherer Straßen ist die industrielle Überbauung.
Nachdem 1839 im Dorf Osterfeld die ersten Hausnummern eingeführt wurden, seinerzeit noch in Sektionen eingeteilt, erfolgten erst
ab 1891 die ersten Straßenbenennungen. Durch die Auflösung der Gemeindebezirke am 1. April 1901 wurden dann nach und nach
alle Straßen mit Namen bezeichnet.
Im Folgenden sind die Straßen aufgelistet, die sich mit geänderten Namen auf dem heutigen Stadtteilgebiet von Osterfeld befinden.
Zusätzlichen seien auch die umbenannten Straßennamen in Oberhausen-Borbeck genannt, die aber nur postalisch Osterfeld zugehörig sind. Um eine leichtere Zuordnung zu ermöglichen, werden in den Klammern die jeweiligen Ortsteile angegeben. Da diese auf
Stadtplänen und Karten nicht klar definiert sind, sollen sie nur als ungefährer Anhaltspunkt dienen.
A
Admiral-von-Schröder-Straße
(Osterfeld-Mitte)
Vor 1934 Kreuzstraße und ab 1946 in
Kettelerstraße umbenannt.
An der Schleuse (Borbeck-Dellwig)
Parallel verlaufend zum Rhein-HerneKanal an der ehemaligen Schleuse III,
erfolgte Ende der 1930er Jahre die Umbenennung in Ankerstraße.
Bahnhofstraße (Osterfeld-Mitte)
Ursprünglich führte die Straße vom Marktplatz bis zum Bahnhof Nord. Ab 1933
erhielt der gesamte Straßenzug bis zur
heutigen Teutoburger Straße den Namen
Bergstraße.
Auf dem Brink (Osterfeld-Mitte)
Ehemaliger Verbindungsweg zwischen
Vikariestraße und Nürnberger Straße
(Marienhospital), der 1970 durch den
Bau des Hallenbades weggefallen ist.
Die Bahnhofstraße um 1910
Biefangstraße (Klosterhardt-Süd)
Sie wurde 1936 in Hartmannsweilerstraße
umbenannt.
Boelckestraße (Osterfeld-Mitte)
Die damalige Schulenstraße und im weiteren nördlichen Verlauf mit der Bahnstraße
zusammengefasst, wurde 1936 bis 1947
so umbenannt und letztendlich in Heinestraße geändert.
Auf dem Bruch (Osterfeld-Mitte)
Eine ehemalige Seitenstraße der Osterfelder Straße, rechts von Osterfeld kommend, die Anfang der 1970er Jahre mit
dem Emscherschnellweg (A 42) überbaut
wurde.
Bogenstraße (Klosterhardt-Nord)
Über einen Stichweg (Egelbusch) an der
heutigen
Kreuzung
Schwarzwaldstraße/Harkortstraße zu ereichen, verlief sie
damals noch S-förmig in östlicher Richtung bis zur heutigen Harkortstraße und
erhielt 1933 den Namen Wengestraße.
B
Breitestraße (Klosterhardt-Süd)
Sie wurde 1936 in Teutoburger Straße
umbenannt.
Bachstraße (Klosterhardt-Süd)
Ursprünglich verband sie die Klosterhardter Straße mit der Schwarzwaldstraße.
Später wurde sie nach Süden bis zur
Teutoburger Straße und in nördlicher
Richtung bis zur Herzogstraße verlängert
und in Elpenbachstraße umbenannt.
Bahnstraße (Osterfeld-Mitte)
Diese Straße verlief von der heutigen
Westfälischen Straße bis zur Südseite
des Osterfelder Nordbahnhofs. 1936
wurde sie zusammen mit der südlich
anschließenden Schulenstraße zunächst
in Boelckestraße und ab 1947 in Heinestraße umbenannt.
Ausgabe – März / 2011
D
Dammstraße (Heide)
Eine bis in die 1920er Jahre bezeichnetes
Stück parallel verlaufende Straße, zwischen der heutigen Vestischen Straße
und Malzstraße Richtung Bahndamm,
später weggefallen.
An der Westfälischen Bahn (Osterfeld-Mitte)
An der gleichnamigen ehemaligen Eisenbahnstrecke gelegen wurde der Name in
Westfälische Straße gekürzt.
Angerstraße (Osterfeld-Mitte)
Ursprünglich in der Höhe Kampstraße
parallel zum Bahndamm (heute Rheinische Straße) bis zur heutigen Heinestraße verlaufend, ab 1936 in Wißmannstraße geändert.
Brüggestraße (Rothebusch)
Die von der Rothebuschstraße abgehende und an der Hinterseite der heutigen
Fröbelschule vorbeiführende Straße ist
1974 weggefallen.
Düsselstraße (Osterfeld-Mitte)
Die ursprünglich von der Bottroper Straße entlang der alten Westfälischen Bahn
in östlicher Richtung bis zur Hochstraße
verlaufende Straße heißt seit 1936 Emsstraße.
E
Egelbuschstraße (Klosterhardt-Süd)
Mit der südlich anschließenden damaligen Fuhlenbrockstraße zusammengefasst, erhielt sie 1937 den Namen Harkortstraße.
Eisenstraße (Borbeck-Dellwig)
1915 nach Oberhausen eingemeindet
und umbenannt in Buschkämpen.
Emscherstaße (Osterfeld-Mitte)
Von der heutigen Bottroper Straße bis
zur Emscher verlaufend, wurde sie 1936
in Osterfelder Straße umbenannt.
Ernst-vom-Rath-Straße (Rothebusch)
Zwischen1939 und 1945 führte die Waisenhausstraße diesen Namen.
F
Die Breitestraße um 1930
Bruchstraße (Vondern)
Ursprünglich von der Osterfelder Straße
bis zur Breilstraße verlaufend, heute ein
Stück darüber hinaus, heißt sie seit 1936
Arminstraße.
- 34 -
Fähnleinweg (Klosterhardt-Süd)
So hieß zwischen 1933 und 1945 der
Weg durch den Volksgarten, der von der
Mergelstraße an den Sportanlagen vorbei
zur Droste-Hülshoff-Straße führt.
Feldstraße (Osterfeld-Mitte)
Umbenannt 1936 in Am Steinberg.
Feldmannstraße (Osterfeld-Mitte)
Umbenannt 1936 in Völklinger Straße.
Kickenberg
Flurstraße (Klosterhardt-Süd)
Umbenannt 1936 in Amselstraße.
Forststraße (Tackenberg)
Umbenannt 1936 in Ginsterweg.
Friedhofstraße (Osterfeld-Mitte)
Sie verlief in der Höhe Baustraße zwischen Vestische Straße und Gildenstraße
am alten Osterfelder Friedhof vorbei. Ab
1956 u.a. mit der St. Vincenz Kirche
überbaut.
Fuhlenbrockstraße (Klosterhardt-Süd)
Von der heutigen Teutoburger Straße bis
zum Stichweg Klosterhardter Straße
verlaufend, ab 1937 mit der anschließenden Egelbuschstraße zusammengefasst und in Harkortstraße umbenannt.
G
Gartenstraße (Heide)
Ab 1934 im weiteren Verlauf nach Norden mit der damaligen Parallelstraße
vereint zur Herbertstraße.
Gasstraße (Osterfeld-Mitte)
Die von der heutigen Westfälischen
Straße bis in den Revierpark Vonderort
hineinführende Straße erhielt 1937, im
Zusammenschluss mit der Klosterstraße,
den Namen Nürnberger Straße.
Hummelstraße (Osterfeld-Mitte)
Ursprünglich von der heutigen Bottroper
Straße bis zum Bahndamm verlaufend,
durch den Bau der Umgehungsstraße
(Nordumfahrung) mit der Rheinischen
Straße vereint.
Die Knappenstraße um 1910
Die Hummelstraße 1959
Huyssenstraße (Borbeck-Dellwig)
Zuerst erfolgte eine Änderung 1936 in
Karl-Peters-Straße und im Jahre 2008 in
Küppers Hof.
J
Jakobistraße (Borbeck-Dellwig)
Umbenannt 1934 in Klaumer Bruch.
Josefstraße (Heide)
Umbenannt 1935 in Hertastraße.
K
Gorch-Fock-Straße (Rothebusch)
Sie wurde 1954 in Jakob-Plum-Straße
umbenannt.
Kanalstraße (Borbeck-Dellwig)
1915 nach Oberhausen eingemeindet
und umbenannt in Sühlstraße.
Grenzstraße (Heide)
Umbenannt 1934 in Eickelstraße.
Karl-Peters-Straße (Borbeck-Dellwig)
Vor 1936 Huyssenstraße und ab 2008
umbenannt in Küppers Hof.
Grubenstraße (Klosterhardt-Nord)
Umbenannt 1929 in Schwarzwaldstraße.
H
Hammerstraße (Borbeck-Dellwig)
1915 nach Oberhausen eingemeindet
und umbenannt in Unterbruch.
Hanielstraße (Borbeck-Dellwig)
1915 nach Oberhausen eingemeindet
und umbenannt in Scheppmannstraße.
Hardtstraße (Klosterhardt-Süd)
Ursprünglich von der Klosterhardter
Straße (später von der heutigen Harkortstraße) bis zum Elpenbach erhielt sie ab
1934 den Namen Vogesenstraße.
Hauptstraße (Osterfeld-Mitte)
Die von der Brücke der ehemaligen
Rheinischen Eisenbahn (heute parallel
am Übergang vom Klärbecken/Wittekindstraße zum OLGA-Gelände) bis zur heutigen Lilienthalstraße verlaufende Straße
wurde 1936 zusammen mit der Oberhausener Straße im Westen nach der im
Osten anschließenden Bottroper Straße
benannt.
Koloniestraße (Borbeck-Frintrop)
Durch Auflösung der Bürgermeisterei
Borbeck 1915 nach Oberhausen eingemeindet und umbenannt in Werkstraße.
Koloniestraße (Eisenheim)
Umbenannt 1937 in Werrastraße.
Kreuzstraße (Osterfeld-Mitte)
Von 1934 bis 1946 Admiral-vonSchröder-Straße und danach in Kettelerstraße geändert.
Kurze Straße (Eisenheim)
Verbindung zwischen Eisenheimer Straße
und Berliner Straße, wurde 1935 mit der
südlich anschließenden Wesselkampstraße zusammengefasst.
L
Lanterstraße (Osterfeld-West)
Ursprünglich von der heutigen Bottroper
Straße bis zur Brücke der Hüttenbahn
(heute ÖPNV-Trasse) führend, 1936
nach der anschließenden Scheuerstraße
umbenannt.
Litzmannstraße (Osterfeld-Mitte)
Vor 1936 Marktstraße und ab 1945 Umbenennung in Gildenstraße.
Kasernenstraße (Eisenheim)
Umbenannt 1937 in Fuldastraße.
Kempchenstraße (Osterfeld-Mitte)
Verbindung zwischen heutiger Märkischer Straße und Beckstraße. 1936 in
Spreestraße und in den 1970er Jahren
nach dem weiteren Verlauf in Emsstraße
geändert.
Klosterstraße (Osterfeld-Mitte)
Ursprünglich von der Kirchstraße bis zur
heutigen Westfälischen Straße verlaufend. Zusammen mit der Gasstraße 1937
in Nürnberger Straße umbenannt.
M
Marienstraße (Rothebusch)
Ausgehend von der Michelstraße mit der
damaligen
nördlich
anschließenden
Querstraße bis zur Rothebuschstraße,
1936 in Leutweinstraße umbenannt.
Marktstraße (Osterfeld-Mitte)
Von 1936 bis 1945 Litzmannstraße, danach Umbenennung in Gildenstraße.
Mehlstraße (Osterfeld-Mitte)
Die ehemals parallel am Bahndamm
(heute ÖPNV-Trasse) rechts von der
heutigen Bottroper Straße, an der ehemaligen Zeche Osterfeld (Kokerei) verlaufende Seitenstraße ist Ende der 60er
Jahre weggefallen.
Mittelstraße (Osterfeld-Mitte)
Umbenannt 1935 in Freiligrathstraße.
Herzogstraße (Tackenberg)
Umbenannt 1934 in Heroldstraße.
Horst-Wessel-Platz (Osterfeld-Mitte)
Bezeichnung des Vorplatzes der heutigen
Gesamtschule Osterfeld in der Zeit von
1934 bis 1945.
Knappenstraße (Heide)
Umbenannt 1935 in Westerwaldstraße.
Mühlenstraße (Osterfeld-Mitte)
Umbenannt 1935 in Henselstraße.
Fortsetzung folgt.
Die Klosterstraße
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Renee Radermacher
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Alte Ansichten – neue Ansichten
Das Bergwerk Osterfeld
Die Ansichtskarte zeigt als Hauptmotiv
das Fördergerüst über dem Paul-ReuschSchacht mit dem zugehörigen Fördermaschinenhaus. Der Betrachter erkennt
das Logo der Gutehoffnungshütte und
das Baujahr 1950 auf jedem Teil der
Baugruppe. In dem großen Gebäude im
Hintergrund sind die Maschinen für die
Aufbereitung der Kohle installiert.
Der mit eloxierten Aluminiumblechen
verkleidete, 70 m hohe Turm am rechten
Bildrand ist der Förderturm über dem
ältesten Schacht in unserem Stadtteil:
Osterfeld 1. Dieser nahm bereits 1879
den Betrieb auf.
Auf der Vestischen Straße im Vordergrund verkehren noch die Straßenbahnzüge der Linie 2, denn die beiden
Masten an den Straßenrändern gehören
zur Abspannung der Oberleitung.
Das Foto entstand mit Blick nach Westen
zwischen 1959 (Fertigstellung des Förderturms Schacht 1) und 1965 (Einstellung des Straßenbahnverkehrs).
stehenden Gebäude fiel alles der Abrißbirne zum Opfer. Man brauchte Platz für
die Oberhausener Landesgartenschau
1999 OLGA.
Das Bergwerk bekam sein neues Gesicht,
weil zum einen ein Bombentreffer im
November 1944 die Tagesanlagen des
Schachtes 3 – erst nach dem Neubau
erhielt dieser den Namen Paul-ReuschSchacht – völlig zerstört hatte. Andererseits genügte die Fördereinrichtung im
Schacht 1, die zuletzt 1904 modernisiert
worden war, wegen der gestiegenen
Rohförderung nicht mehr den Anforderungen.
Bis zur Stillegung der Schachtanlage
Ende August 1992 änderte sich das Bild
nur noch unwesentlich. Anschließend
leistete die Abbruchfirma ganze Arbeit:
Mit Ausnahme der unter Denkmalschutz
Ein Vergleich der Postkarte mit dem im
Herbst 2010 aufgenommenen Foto
macht deutlich: Nur das 54 m hohe
Fördergerüst hat die Zeiten überdauert.
Da, wo sich einst der Förderturm erhob,
ließ die Stadt Oberhausen die "Seniorenresidenz am OLGA-Park" mit 60 Pflegeplätzen bauen.
Im dazugehörenden "Tagespflegezentrum am Steigerhaus" stehen 12 Tagespflegeplätze zur Verfügung.
Die Gebäude dieser Sozialeinrichtungen
liegen versteckt hinter einem Grüngürtel
im rechten Drittel des Bildes.
Fritz Pamp
Vertellstöcksken van Welm Albers
Twe Speelkes fö Jongens
Penneken kloppen
Det ös wat fö Lüij, welke fö Olympia
trenieren. Send noch völl Spele dor fö de
Stärkung van Muckis, Geföhl on Ogenmot (Augenmaß).
Det Penneken wor en Rondholt (twe cm)
van ongefähr fifteen cm lang, on wor an
ene on andere Sitt angespetzt. Dänn
Späler on sin Kompel häwen mät öhren
Knöppel ömmer versückt, de Spetz van
det Penneken op de Erd te treffen. Wor
datt so, ös dett Holt inne Lof geflogen on
dreijden seck. Kom et wer ronder bös
villech op en Meter, dann moß man öm
mät denn langen Knöppel genau –
Ausgabe – März / 2011
waagerech – treffen. Et wor nich lech.
Ganz völl Schläg gingen dorneven. Dück
häwen weij versückt. Et wor föll Gefühl
dorför nödig. Eck sin andermol op denn
Hoff gegon on hew fö meij en betzken te
versüken. Dor kickt nömmes. Nömmes
spreckt meij an on sät wor dät so nödig.
Nau treij eck gern tägen andere an.
Bostern
Et wor en Spel mät läge (leere) Zigarettenschachteln. De twe gröttsten Sijen
häwen weij mät de Scheer turech
geschneijen. Et wor villech Ecksten, Halfhus, Overstolt oder sogar Mercedes.
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Et gov dorbeij welke, die nech bellig woren. Tum Bostern wodden de Katen töschen Meddelfenger on Zeigefenger genohmen, datt dä Dumm hoch stung. An
ene Mur villech ock anne Hußwand hät
man se met twe on half Meter Afstand
hengeschmetten. Dä sinne Kart am nächsten anne Mur geschmetten hätt, dä hätt
gewonnen, on alle Karten, welke dor logen, woren sinne. Dett ging so lang, bös
jömmes schrommen (schlechten) Senn
hat. Et wor manges te siehn, dat jömmes
dettig bös fiftig Karten hat. Dor konnt man
ok met tuschen, die dat mieken, woren
afgebräujt.
Kickenberg
Kurzmeldungen aus Osterfeld
"KUNSTLICHT"
auf der Siepenstraße 1
Neue Senatoren
im Osterfelder Karneval
Fleischerei Surmann
140 Jahre in Osterfeld
Am 6. November 2010 fand in Oberhausen zum fünften Mal "KUNSTLICHT" statt,
eine Aktion Oberhausener Künstlerinnen
und Künstler, die an dem Abend dieses
Tages ihre Ateliers für interessierte
Bürger öffneten. Auch der Osterfelder
Künstler Ludger Mels hatte hierzu die Türen
seines Hauses auf der Siepenstraße 1 in
Rothebusch geöffnet und erfreute sich
eines regen Publikumsverkehrs.
Die Große Osterfelder Karnevalsgesellschaft von 1906 feierte den Senatsempfang im Pfarrheim St. Pankratius und
Senator Fritz Reimann sprach launig über
Uschi Stollbrink-Drews – Geschäftsführerin der Firma Getränke Wegenaer. Die
Lobrede auf Klaus Laumann – einen
"alten Hasen" im Karneval und Aktiven
der GOK – hielt Bezirksbürgermeister
Karl-Heinz Pflugbeil.
Zum 140. Geburtstag der Fleischerei
Surmann gab es einen satten Start in die
Adventswochen 2010 mit einer reichhaltigen und geselligen "Speisekarte".
Galerie Mels auf der Siepenstraße 1
Viele Interessierte kamen um Bilder zu
gucken, mit Mels über seine Malerei zu
reden und ihre Ansichten über Kreativität
mit anderen Besuchern auszutauschen.
Ein gelungener Abend für alle Beteiligten,
der hoffentlich 2011 zum sechsten Mal
stattfinden wird.
Gleichzeitig segnete an diesem Sonntagvormittag Propst Hans-Ulrich Neikes die
neue, von den Senatoren gestiftete
Standarte. Das neue Kostüm des "Grünen Ritters", der Traditionsfigur der GOK
– gestiftet vom Eulenorden "Närrische
Weisheit" – wurde auf der Festsitzung
der GOK im Freizeithaus des Revierparks
dem gut gelaunten Publikum vorgestellt.
Die KG Blau-Gelb Vondern von 1936
feierte ihre Sessionseröffnung mit Senatsempfang im Vereinslokal der Gaststätte Möllmann-Matecki in Borbeck
(Dellwig). Willi Matecki, ebenfalls Senator der Vonderner, führt die Gaststätte in
dritter Generation mit seiner Frau Renate
und feierte im September 2010 das
100jährige Bestehen.
Neu in den Senat der KG Vondern wurde
als Ehrensenator Ferdinand Plein aufgenommen. Die einführenden Worte sprach
die Senatspräsidentin Anke Henneke und
bemerkte, dass Ferdinand Plein als
Freund der Sterkrader Raben die Ehrensenatorenwürde als Dank für seine Hilfe
und Treue zu den Blau-Gelben verliehen
wird.
Walter Paßgang
Ludger Mels und Besucher
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An den vier Wochenenden im Advent lud
die Familie Surmann den Osterfelder
Bürgerring, das stationäre Hospiz, die
Schillerschule und die Kurbel sowie Kunden und die Osterfelder zur Geburtstagsfeier ein. Aktionsgäste waren der Osterfelder Frauenchor "Die Hobbysingers"
oder auch Trainer Günter Bruns mit
Spielern des SC Rot-Weiß Oberhausen.
Während der Chronist die Drehorgel
spielte, verkaufte Bezirksbürgermeister
Karl-Heinz Pflugbeil Grünkohl und Erbsensuppe. An einem Wochenende drehte
Altbürgermeisterin Gretel Kühr das
Glücksrad und viele Kunden wurden mit
guten Preisen bedacht.
Am Ende aller Aktionstage gab es eine
köstliche "Zahlensuppe":
140 Jahre Fleischerei Surmann mit 4000
Euro Belohnung für Osterfelder Einrichtungen!
Einen Scheck über je 1000 Euro erhielten
die Kurbel für die Aktion "Tischlein deck
dich", die Schillerschule, das stationäre
Hospiz und der Osterfelder Bürgerring.
Das Rezept ist aufgegangen. Es waren
Schecks, die als Sattmacher nicht nur
satt, sondern auch zufrieden stimmten.
Für eine Naschattacke in Form von "Pralinen meiner Stadt" sorgte als Gastgeber
bei der Scheckübergabe Prälat Emil
Breithecker – ehemaliger Stadtdechant
und Religionslehrer an der Gesamtschule
Osterfeld.
Mal ist der Hunger groß, mal die Zeit
knapp und mal soll es eben nur schnell
was "für auf die Hand" sein. Die Fleischerei Surmann hat immer ein Angebot.
Guten Appetit!
Am schönsten auf der Welt ist es eben in
Osterfeld und es lohnt sich, dort auch
einzukaufen.
Walter Paßgang
Ausgabe – März / 2011
Kickenberg
Veranstaltungskalender
April 2011 – Juni 2011
Marinekameradschaft
Osterfeld 02
Turnerbund Osterfeld 1911
Jubiläums-Anturnen
Die Abteilungen stellen sich vor.
Friesenhügel
Kapellenstraße
2. Juni 2011, ab 14 Uhr
Mitgliederversammlung
Heideblümchen
Vestische Straße 171
Jeden 1. Freitag im Monat
um 19 Uhr
1. April 2011
6. Mai 2011
3. Juni 2011
Rolli Stammtisch
Burg Vondern
Sonntags - Matinee
Igor Strawinskys
Geschichte von Soldaten
Septett der Essener Philharmoniker
17. April 2011
Streichertrio der
Kammerakademie Kiew
Viola, 1. und 2. Violine
15. Mai 2011
Dauerausstellung
"Keramische Bodenfunde
auf Burg Vondern"
Treffen im Bischof-Ketteler-Haus
Kettelerstraße 10
Jeden 2. Montag im Monat
um 15 Uhr
11. April 2011
9. Mai 2011
13. Juni 2011
GOK
Mitgliederversammlung
Haus Wittekind
Wittekindstraße 47
Jeden 2. Donnerstag im Monat
um 19:30 Uhr
14. April 2011
12. Mai 2011
9. Juni 2011
Revierpark Vonderort
Parksüdteil
Informationen
und
Burgbesichtigungen
Donnerstags von 18 – 19 Uhr
Trödelmarkt im Park
immer von 11 – 18 Uhr
3. April 2011
1. Mai 2011
2. Juni 2011
Santa Oruzan-Fest
29. Mai 2011 von 11 – 18 Uhr
Freizeithaus
Bottroper Straße 322
Modelleisenbahn
und Spielzeugmarkt
10. April 2011 von 11 – 16 Uhr
19. Juni 2011 von 11 – 16 Uhr
Briefmarken Großtauschtag
30. April 2011 von 9 – 14 Uhr
25. Juni 2011 von 9 – 14 Uhr
CD und Schallplattenbörse
15. Mai 2011 von 11 – 17 Uhr
Kindertheater
Pippi Langstrumpf
17. April 2011 ab 15 Uhr
Ausstellungseröffnungen
Farbige Ideen – umgesetzt
Monika Dworok stellt aus
17. April 2011 – 11 Uhr
Gemälde und impressionistische
Tiffany-Arbeiten
Familie Kempf und Norbert Schmidtlach
stellen aus.
22. Mai 2011 – 11 Uhr
Der Kreativkreis Helga Wilmsen
stellt seine Artikel aus
26. Juni 2011 – 11 Uhr
Die Finanzierung ist gesichert, der Termin steht fest
In der Ausgabe von Dezember 2010 rief der KICKENBERG zur Finanzierung von zwei weiteren
Stolpersteinen vor dem Hause Gildenstraße 7 auf. Sie sollen an das Ehepaar Jülich erinnern, das
an dieser Stelle ein großes Textilkaufhaus betrieb und über den Geschäftsräumen auch wohnte.
Daraufhin gab es mündliche Zusagen zur Übernahme der Kosten, es gab eine spontane Sammlung, und es gingen Spenden ein. Damit ist die Verlegung finanziell abgesichert.
Inzwischen steht auch schon der Termin fest und zwar Donnerstag, der 7. April. Die Uhrzeit
wird noch in der Tagespresse veröffentlicht. Es wäre sehr schön, wenn viele Osterfelder sich dazu
einfinden würden, um dadurch den Opfern des Nationalsozialismus ihren Respekt und ihre Anteilnahme auszudrücken.
Der Kickenberg ist online
auf
www.kickenberg.de
außerdem finden Sie ihn sowie weitere Informationen über Osterfeld
auf der Webseite des
Osterfelder Bürgerring e.V.
www.oberhausen-osterfeld.de
und auch auf
www.osterfeld-westfalen.de
Ausgabe – März / 2011
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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.
Telefon: 0203 4567-0
www.voba-rhein-ruhr.de
Helfen ist unsere Arbeit.
Heilen unser Ziel.
Medizinische Spitzenkompetenz im westlichen Ruhrgebiet:
Die Katholischen Kliniken
Oberhausen (KKO)
Modernste OP-Technik im Ruhrgebiet
Erfahrene Expertenteams in jedem Fachbereich
5 Einrichtungen:
2 Krankenhäuser
St. Josef-Hospital
Fon: 0208 / 837-0
St. Marien-Hospital
Fon: 0208 / 8991-0
2 Pflegezentren
Bischof-Ketteler-Haus
Fon: 0208 / 8996-0
Pflegezentrum am St. Josef-Hospital
Fon: 0208 / 8489-0
1 Hospiz
Hospiz St. Vinzenz Pallotti
Fon: 0208 / 30266-0
www.kk-ob.de
Akademisches Lehrkrankenhaus
der Universität Essen - Duisburg