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2012 #3 KUNSTHALLE otto-schill-straße 4 a, 04109 leipzig KUNSTHALLE di, do bis so, feiertage 10—18 uhr otto-schill-straße 4 a, 04109 leipzig mittwoch 12—20 uhr 10—18 uhr di, do bis so, feiertage mittwoch 12—20 uhr www.kunsthalle-sparkasse.de www.kunsthalle-sparkasse.de 2012 #3 Oktober 2012 – Januar 2013 4 Grußwort Leben mit Pop! 6Einführung 12 Pop Art und die Druckgrafik 16 Pop Spezial A Star is Born 18Einführung 27 Die zehn besten Alben der Rock- und Popmusik 28 Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 29Museum Folkwang, Essen Ausstellungen 30 Bewegte Bilder. Sven Johne und Maix Mayer 34 Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner 36 Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein Museum aktuell 40 Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen 42 175 Jahre Leipziger Kunstverein 42 3 Euro für einen Picasso 43 10 Jahre Freundeskreis Max Klinger e. V. 43 mdbk 2010/11 43 Meisterstücke und Meisterwerke 44 Quo vadis, Museumspädagogik? 45 Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt 45 KiJuKu 18 46 Die Schenkung Kurt Magritz Veranstaltungen 47 Palermo 48 DOK Leipzig 49 Veranstaltungen 50Veranstaltungskalender 56 Mitarbeiterporträt 57 Kontakt / Service 58 Impressum Cover: Denis O'Reagan, David Bowie, World Tour (Detail), 1983 Museum Folkwang, Fotografische Sammlung, Essen Liebe Freunde der Kunst! Schauen wir zurück: mit Max Beckmann gingen wir in das neue Jahr, einem der ganz Großen der Klassischen Moderne. Dann folgten die „Schönsten Holländer in Leipzig“, eine Versammlung der Alten Meister, die in einer hervorragenden Auswahl ihre Strahlkraft entfalten konnten. Und schließlich haben wir uns einem Experiment gestellt mit „Natur 3d“: Werke der Kunstgeschichte trafen auf das Sammlungsgut des Naturkundemuseums, und dies unter der künstlerischen Regie der Fachklasse von Astrid Klein an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Des Weiteren wurde eine Werkgruppe aus der Sammlung Ludwig zusammengestellt, die den Geist der 1980er Jahre in der Kunstszene der DDR aufscheinen ließ. Und die Graphische Sammlung zeigte ihre Schätze in einer Auswahl von Klebebänden und Künstlerbüchern. Darüber hinaus spielte, auch wenn es sich auf das Kabinett beschränkte, die Malerei bei uns wieder auf. Der Leipziger Jochen Plogsties empfing den Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011 und wir zeigten den Wiener Maler Hubert Scheibl, dessen „Stimme“ wie ein Soloauftritt anmutet im bekannten „Chor“ der Leipziger Malerei. Klassische Moderne, Alte Meister, ästhetische Erkundungen und die Vielstimmigkeit der Malerei zeichneten bisher das Jahresprogramm 2012 aus. Nun stehen zwei Ausstellungen an, die in Leipzig einen aufschlussreichen Dialog führen können. „Leben mit Pop! Grafik der 60er Jahre von Warhol bis Richter“ heißt die Ausstellung, die etwa 120 grafische Arbeiten aus dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen am Rhein vorstellt. Die Kunst der Pop Art war in der westlichen Welt der 1960er Jahre eine Antwort auf die in Formalismen erstarrende abstrakte Kunst, und sie war eine Antwort auf die Konsum- und 4 Mediengesellschaft, welche den Alltag und die Lebenskonzepte grundlegend bestimmte. Pop Art bewegte sich immer auf dem Grat zwischen Kritik und Affirmation. Und die Pop Art schickte sich an, ein Massenphänomen zu werden, das wiederum alle gesellschaftlichen Bereiche durchdrang. Pop Art mied die Exklusivität und wollte Kunst für die breite Bevölkerung sein. So wurden die 1960er Jahre auch zu einer Zeit der Hochkonjunktur in der Reproduktionsgrafik. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Heinz Beck sammelte diese visuelle Populärkultur und vermachte dem Wilhelm-HackMuseum seine 2.000 Objekte umfassende Sammlung. Pop war bildende Kunst, Design, Mode, Musik und Film. „A Star Is Born. Fotografie und Rock seit Elvis“ wurde als Ausstellung 2010 im Museum Folkwang in Essen gezeigt – mit großem Erfolg. Zum einen ist es die publikumsattraktivste Fotoausstellung des Museums Folkwang gewesen, zum anderen fand sich ein Geldgeber, der die gesamte Ausstellung mit Werken internationaler Fotografen für das Museum erwarb. Gratulation! Nun zeigen wir „A Star Is Born“ parallel zu „Leben mit Pop!“. Fotografen haben die Stars des Rock und Pop begleitet. Sie standen unmittelbar vor der Bühne und man gewährte ihnen „Audienz“ in den Umkleideräumen. Sie waren dabei im Tourbus und bei Studiosessions – und ihre professionelle Sicht war gefragt, wenn „das“ Foto für das Schallplattencover entstehen sollte. Glamour und sehr intime Fotos aus dem Backstage-Bereich finden sich in der Ausstellung nebeneinander, die den historischen Bogen spannt von Elvis Presley bis hin zu den Arctic Monkeys. Mit beiden Ausstellungen bereiten wir am Ende des Jahres 2012 der Grafik und der Fotografie eine große Bühne. Dabei sind Rock und Pop Kunstformen, die seit den 1950er Jahren Generationen ansprechen und deren Träume und Wünsche formieren. „A Star Is Born“ schlägt bei den Besucherinnen und Besuchern nicht nur „Saiten“ an, die Musikerlebnisse wieder zum Klingen zu bringen, vielmehr werden Erinnerungen an Lebensetappen wieder lebendig, die nachhaltig den Lebensweg bestimmten. Zu diesen sicherlich bewegenden Bildern treten bewegte Bilder. Aus unserer Sammlung zeigen wir Video-Arbeiten von Sven Johne und Maix Mayer. In der Reihe der „RosenkranzKuben“ widmen wir dem kalifornischen Künstler Peter Wegner eine kleine Werkschau. Und am Jahresende kommt wiederum die LeipzigKunst zu Ehren. Der Kunstpreis der Sachsen Bank geht in diesem Jahr an Franziska Holstein. Ich freue mich sehr darüber, dass die Sachsen Bank nun schon zum sechsten Mal den Preis vergibt und somit ein wichtiger Partner unseres Museums und der Kunst in Leipzig ist. Zu guter Letzt verweise ich noch auf eine weitere Präsentation unseres „Hausheiligen“ Max Klinger: Die grafische Folge der „Intermezzi“ wird in den nächsten Monaten zu sehen sein. Damit unterstreichen wir die große Bedeutung des Künstlers für unser Haus und – selbstredend – für die Kunst um 1900. All dies hier in Stichworten Vorgetragene können Sie ausführlich in diesem Heft lesen. Schenken Sie bitte auch den zahlreichen Angeboten Ihre Aufmerksamkeit. Ich danke dem Team im Museum der bildenden Künste Leipzig, unseren privaten Förderern und Freunden und allen Mitstreitern. Ich würde mich sehr freuen, Sie als Gäste im Museum der bildenden Künste Leipzig begrüßen zu können. Mit herzlichen Grüßen Ihr Hans-Werner Schmidt 5 Leben mit Pop! Grafik der 60er Jahre Von Warhol bis Richter 30. September 2012 bis 13. Januar 2013 Pop hat stärker als jede andere kulturelle Entwicklung im 20. Jahrhundert das Lebensgefühl einer ganzen Generation geprägt. Pop war westlich, jung und lebensbejahend. Pop versprach nicht nur ein neues Lebensgefühl, sondern war ein Aufbrechen des kulturellen und gesellschaftlichen Selbstverständnisses der Nachkriegszeit. Pop überschritt Grenzen, die des guten Geschmacks ebenso wie die der künstlerischen Tradition und wirkt in seinem ästhetischen Wertewandel bis heute nach. Mit Druckgrafiken der 1960er Jahre aus der Sammlung Heinz Beck im WilhelmHack-Museum in Ludwigshafen am Rhein gibt die Ausstellung „Leben mit Pop!“ Einblick in diese Zeit des künstlerischen Umbruchs um 1960. Leben mit Pop Der Ausstellungstitel ist ein Zitat, ein Sample, das den künstlerischen Strategien der Pop Art nachgeahmt ist. Die gleichnamige Happeningaktion von Gerhard Richter und Konrad Lueg markiert einen der ersten Momente künstlerischer Resonanz auf die Pop Art in der jungen Bundesrepublik. Richter und Lueg hatten vom 11. bis 25. Oktober 1963 unter dem Slogan „Leben mit Pop“ das Möbelhaus Berges in Düsseldorf in eigenwilliger und mit Blick auf die westdeutschen Verhältnisse ironischer Weise zur Kunstausstellung erklärt und am Eröffnungsabend zur „Demonstration für den kapitalistischen Realismus“ eingeladen. Schon mit ihrem Titel hatten Richter und Lueg auf das verwiesen, was die westliche Welt in den nachfolgenden Jahrzehnten 6 prägen sollte, nämlich den Einzug amerikanisch geprägter Massenkultur in das tägliche Leben. Ein zentraler Bestandteil von Pop war die Musik, aber auch die bildende Kunst trug wesentlich dazu bei, denn der große Erfolg der Pop Art in den späten 1960er Jahren ging gerade in Westdeutschland Hand in Hand mit der Durchsetzung der Pop-Kultur als Massenphänomen. Pop Art war keine Illustration eines Lebensgefühls, sondern Teil dieses kulturellen Umbruchs. Pop Art in den USA Da Pop Art in erster Linie als ein amerikanisches Phänomen wahrgenommen wurde, auch wenn der Begriff zuerst in England geprägt wurde, beginnt die Ausstellung mit Grafiken aus den beiden Zentren der amerikanischen Pop Art New York und Los Angeles. In New York haben vor allem Robert Rauschenberg und Jasper Johns, dann auch Allan Kaprow, Jim Dine, Claes O ldenburg und Larry Rivers als Wegbereiter der Pop Art eine große Bedeutung. Die beiden engen Freunde Rauschenberg und Johns erweiterten das traditionelle Verständnis des Tafelbildes, brachten Elemente des Alltags und des Zufalls in ihre Kunst ein und formulierten das Problem von Abbildhaftigkeit und Identität neu. Dies waren entscheidende Impulse für die Entwicklung der Pop Art, die anfangs noch mit Bezeichnungen wie Neo-Dada, New Realists oder New Vulgars belegt wurde, sich jedoch ab etwa 1962 mit dem ‚Markennamen‘ Pop Art in den USA durchsetzte. Roy Lichtenstein, Vicki! I–I Thought I Heard Your Voice!, 1964, Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 7 Leben mit Pop! Um 1960 bildete sich die Kerngruppe amerikanischer Pop-Künstler in New York heraus, zu der neben Claes Oldenburg auch Roy Lichtenstein, Andy Warhol, James Rosenquist, Tom Wesselmann und Robert Indiana gezählt werden. Die meisten dieser Künstler waren gelernte Gebrauchsgrafiker oder Reklametafelmaler. Ihnen waren die Wirkungsmechanismen der Werbebilder und die Ökonomie der Aufmerksamkeit bestens vertraut. Jeder der Künstler widmete sich einer bestimmten Thematik oder Technik, die ihn von den anderen unterschied. Roy Lichtenstein konzentrierte sich unter anderem auf die Benday-Rasterpunkte und die Monumentalisierung des Trivialen durch die Verwendung von Comicvorlagen. Andy Warhols Spezialität lag auf der seriellen Wiederholung von Bildern aus Illustrierten und von Konsumgütern, die die Bedeutung des einzelnen Motivs reduzierte und Kunst im industriellen Siebdruck zum jederzeit wiederholbaren Produkt deklarierte. Claes Oldenburgs Interesse galt der Warenwelt und der Konsumkultur, die er zumeist in überdimensionierten und materialbetonten, weichen Plastiken persiflierte. Die plakative und ausschnitthafte Reduzierung stereotyper Motive aus Film und Werbung in Akten, Stillleben und Interieurs wurde ein Markenzeichen von Tom Wesselmann, während sich Robert Indiana auf eine typografische Zeichenhaftigkeit konzentrierte und James Rosenquist atmosphärische Werbetafelbilder mit gesellschaftskritischem Hintersinn malte. Los Angeles war das zweite Zentrum der amerikanischen Pop Art. Neben anderen sind es vor allem Ed Ruscha und Mel Ramos, die einen eigenen Westküstenstil der Pop Art prägten („California cool“). Ed Ruscha wandte sich konzeptuell der Fotografie, den Schriftzeichen und der städtischen Landschaft zu und thematisierte dabei in den 1960er Jahren die „landmarks“ und „trademarks“ der 8 Westküstenkultur. Mel Ramos hingegen konzentrierte sich in immer gleicher Weise auf die sexistisch aufgeladenen, stereotypen Frauenbilder in der amerikanischen Werbung, die er in den eindeutigen Posen amerikanischer Pinups aus dem „Playboy“ mit Konsumartikeln wie Hamburgern oder Cola-Flaschen persiflierte. Pop Art in Großbritannien In London hatten sich von 1952 bis 1955 Künstler, Architekten, Designer, Fotografen und Kritiker zur Independent Group zusammengefunden. Sie diskutierten die Auswirkungen der nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem aus den USA kommenden Massenmedien, aber auch von neuem Design, Technik, Mode, Musik oder Werbung auf das Leben in der Großstadt und setzten dies in Ausstellungen um. Aus diesen Debatten heraus wurden Ansprüche an eine neue Kultur und Kunst formuliert und damit Grundlagen der späteren Pop Art geschaffen. Zur Independent Group gehörten unter anderem die beiden Künstler Eduardo Paolozzi und Richard Hamilton, die maßgeblich für die weitere Entwicklung der britischen Pop Art wurden. Während Paolozzi visuelle Phänomene jeder Art zu einer ausdrucksstarken Bildsprache kombinierte, galt Hamiltons Interesse unter anderem der Überwindung von Gattungsgrenzen zwischen angewandter und freier Kunst und der kritischen Analyse von Wahrnehmungs- und Manipulationsprozessen von Bildern der modernen Massenkonsumgesellschaft. Ende der 1950er Jahre kam mit Peter Blake, Richard Smith oder Joe Tilson eine neue Generation englischer Künstler. Stärker malerisch der europäischen Kunst verbunden suchten sie eigene Wege im Umgang mit den neuen Impulsen aus den USA. Blake war eher an einer Jugend- und Musikkultur interessiert, während der aus der abstrakten Farbfeldmalerei kommende Smith den formalen Neuerungen der James Rosenquist, Detail F-111, 1965, Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 9 Leben mit Pop! Werbeästhetik zuneigte. Tilson wandte sich neben der Verwendung neuer Materialien wie PVC den Sujets der amerikanischen Trivialkultur und politischen Themen zu. Pop-Künstler der dritten Generation wie Allen Jones, Gerald Laing oder Peter Phillips, die zeitweilig auch in den USA arbeiteten, orientierten sich mit intensiven Farben und grafischer Reduziertheit an der Direktheit des New Yorker „Hardcore Pop“. Allen Jones malte erotisch dominante Frauendarstellungen als Ausdruck geheimer Obsessionen. Gerald Laing interessierte sich für die Wahrnehmung der Bilder aus der Werbung und Mode, die er mit den Pop-typischen Rasterpunkten umsetzte, während Phillips Themen wie Spielautomaten, Autos, erotische Sujets und die großstädtische Unterhaltungskultur auf eine sehr glatte, maschinell wirkende Weise verarbeitete. Resonanzen in der Bundesrepublik Deutschland Mit den selbst ernannten „German Pop artists“ von der Düsseldorfer Kunstakademie – G erhard Richter, Konrad Lueg und Sigmar Polke – beginnt der dritte Teil der Ausstellung. Er ist, mit Ausnahme des Österreichers Otto Muehl, der westdeutschen Druckgrafik der 1960er und frühen 1970er Jahre gewidmet. Neben Fluxus, visueller Poesie, Prozess- und Konzeptkunst wurden auch Ansätze der Pop Art verarbeitet, ohne dass es zu einer direkten Übernahme gekommen wäre. Es sind eher Parallelentwicklungen und auch Gegenbewegungen zum Pop-Phänomen zu erkennen. Gerhard Richter verweigerte sich dem Fortschrittsmodell der Moderne und setzte einer Überbewertung von Sujet, Stil oder persönlichem Duktus die Verwendung von Amateurfotos und Zeitungsbildern als unscharfe Vorlagen seiner Malerei entgegen. Bei Konrad Lueg, der Handtücher und Tapeten als Vorlagen für seine Grafiken verwendet hat, ist 10 eine besondere Nähe zur amerikanischen Pop Art in der Aufnahme von Trivialkultur mit ironischem Blick auf den deutschen Alltag zu erkennen. Sigmar Polke griff unter anderem die Thematik einer Medienwirklichkeit und der Manipulierbarkeit von Bildern auf, wobei er auch die technischen Bedingungen der Reproduktionen zum Gegenstand seiner Arbeiten erhob. Andere Künstler wie Timm Ulrichs, Dieter Roth oder H. A. Schult kombinierten auf ihren Grafiken Ansätze von Fluxus, K onzeptund Prozesskunst mit Gestaltungselementen der Pop Art. Im Laufe der späten 1960er Jahre ist ein thematischer Wandel festzustellen, der die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen widerspiegelt. So schlug sich die sogenannte sexuelle Revolution in einer Zunahme von erotischen Darstellungen nieder. Die drei Auschwitz-Prozesse, die 1968 verabschiedeten Notstandsgesetze und der Vietnamkrieg trugen zu einer deutlichen Politisierung vieler Künstler bei. Gestaltungstechniken der Pop Art, aber auch Foto- und Textmontagen in der Tradition John Heartfields wurden in den 1960er Jahren zunehmend im Sinne des „Agit-Pop“ in der Hoffnung auf eine größere gesellschaftskritische Relevanz eingesetzt. Unter diesen stärker politisch engagierten Grafiken findet man in der Ausstellung Werke von so unterschiedlichen Künstlern wie Otto Muehl, KP Brehmer, Jochen Gerz, Wolf Vostell und Klaus Staeck. 50 Jahre nach dem Durchbruch der Pop Art und knapp 30 Jahre nach der ersten Pop Art-Ausstellung in Leipzig will die Ausstellung die skizzierten Entwicklungen darstellen und dabei besonders den Blick auf die Bedeutung der Druckgrafik in der Kunst der 60er Jahre lenken. F r é d é ric B u S S mann Andy Warhol, Liz Taylor, 1964, Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 11 Leben mit Pop! Pop Art und die Druckgrafik Ein Charakteristikum der Pop Art war die Erhebung der technischen Verfahren zum prägenden Gestaltungselement, zu ihrem Markenzeichen, in der die maschinelle Verarbeitung reproduzierter Bilder mit eigenen künstlerischen Interventionen kombiniert wurde. Viele der hier gezeigten Künstler wie Andy Warhol, Ed Ruscha, Richard Hamilton, Peter Blake oder Peter Phillips waren gelernte Gebrauchsgrafiker, andere wie Wolf Vostell oder KP Brehmer hatten in jungen Jahren eine Ausbildung im reproduktionsgrafischen Bereich erhalten. Sie verfügten über eine höhere Affinität zu Drucktechniken und benutzten die bis dahin in der Industrie oder angewandten Kunst verwendeten Verfahren wie Siebdruck oder Offset für ihre eigene künstlerische Arbeit. Auch ältere Techniken wie der aufwendige Lichtdruck oder die Lithografie erhielten eine neue Aufmerksamkeit. Die hohe Qualität der Blätter war auch der engen Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Druckwerkstätten geschuldet. Jasper Johns, Jim Dine und Robert Rauschenberg zum Beispiel arbeiteten unter anderem mit Universal Limited Art Editions in New York zusammen, Claes Oldenburg mit dem Pratt Graphics Center in New York, Eduardo Paolozzi, Richard Hamilton und andere britische Künstler mit dem Kelpra Studio in London, Hamilton auch mit der Edition Domberger in Stuttgart, Roy Lichtenstein mit Gemini G.E.L. in Los Angeles, Gerhard Richter zuerst mit der HofhausPresse in Stuttgart und dann gemeinsam mit Sigmar Polke auch mit der Edition h in Hannover. Ed Ruscha hingegen übernahm Druck und Vertrieb seiner fotografischen Künstlerbücher in Los Angeles anfangs selbst, bevor er sich mit dem Tamarind Lithography Workshop zusammentat. 12 Pop Art-Grafiken trugen maßgeblich zur größeren Kenntnis der amerikanischen und englischen Kunst in Deutschland bei und waren zudem als Originalgrafik auch ein begehrtes Sammelobjekt zu relativ erschwinglichen Preisen. Die 3-teilige Serie der „11 Pop Artists – The New Image“ ist als wichtige Grafikmappe mit Künstlern aus den USA und England zu nennen, aus der „Jackie II“ von Andy Warhol, „Nude“ von Tom Wesselmann oder auch der „Custom Print I“ von Peter Phillips zu sehen sind. Finanziert durch Philip Morris, tourte die Serie als Wanderausstellung durch amerikanische und europäische Galerien. Editionen dienten aber auch dazu, größere Aufmerksamkeit auf das Medium der Druckgrafik zu lenken. Richard Hamilton etwa regte 1964 in London das „Institute of Contemporary Arts Portfolio“ mit Druckgrafiken von 24 Künstlern an, das die hohe künstlerische Qualität der bei Kelpra in London gedruckten Grafiken in England publik machte. Zu dieser Mappe gehörten zum Beispiel die Arbeiten „PM Zoom“ von Richard Smith und „Beach Boys“ von Peter Blake. In Deutschland ist etwa die durch René Block herausgegebene „Grafikmappe des Kapitalistischen Realismus“ von 1967 zu erwähnen, die Grafiken von Gerhard Richter, Konrad Lueg, Sigmar Polke, K. H. Hödicke, KP Brehmer und Wolf Vostell vereint. Parallel zur Öffnung des Werkbegriffs hin zum Prozesshaften und der Integration von Rezeptionsabläufen wurde in den 1960er Jahren auch die Distribution als Teil der künstlerischen Praxis verstanden. So war die Produktion von Grafik-Editionen mit hohen und insgesamt preisgünstigen Auflagen, nicht nur von Pop Art-Grafiken, auch von der Hoffnung auf größere Zugänglichkeit und Teilhabe begleitet. Gerade der Offset-Druck eignete sich dafür besonders gut. Während in Klaus Staeck, Coca-Cola II, 1970, Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 13 Leben mit Pop! England 1967 zum Beispiel 10.000 Poster von Peter Blakes „Babe Rainbow“ zum Preis von einem Pfund mit dem Wunsch vertrieben wurden, den Menschen Kunst, Mode und ein positives Lebensgefühl zu vermitteln, fand der Offset bei einigen deutschen Künstlern wie KP Brehmer oder Klaus Staeck aus politischen Gründen im Sinne einer Demokratisierung der Kunst Verwendung – ein Gedanke, den Walter Benjamin bereits 1936 in seiner Untersuchung über das „Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ formulierte. Die auflagenstarke Grafik versprach eine unvermittelte Rezeption der Kunst und wurde als ein Mittel zur Bewusstseinsänderung angesehen. Klaus Staeck etwa gründete bereits 1965 mit der Edition Tangente einen eigenen Produzentenverlag und spezialisierte sich auf Massenauflagen und -vertrieb von Kunst auf Postkarten und Postern. Unter den in der Ausstellung gezeigten Grafiken hat Staeck zum Beispiel die „Siegessäule“ von Dieter Roth, „Mylai“ von Wolf Vostell oder auch „ABC des Lesens“ von Jochen Gerz produziert. Für den Vertrieb spielten in Deutschland Jahresgaben von Kunstvereinen, Grafikeditionen von Galerien und auch Zeitschriftenbeilagen eine wichtige Rolle. Auf der 4. documenta (1968) wurde eine eigene Edition angeboten, zu der etwa die hier gezeigten Grafiken „AutobahnDenkmal“ von Peter Brüning und „Nose Handkerchief“ von Claes Oldenburg gehören. Auch Galerien legten sich Grafik-Vertriebe zu, wie 14 die für Pop Art wichtigste New Yorker Galerie von Leo Castelli, der unter anderem Roy Lichtensteins „Crying Girl“, „CRAK!“ und „Temple“ herausgab. Sogar Kaufhäuser boten Blätter zeitgenössischer deutscher Künstler an, wie 19666 im Kaufhof die Arbeit „Flugzeug I“ von Gerhard Richter der Edition Rottlof. Dementsprechend wurde die Auflagenhöhe angepasst, in München etwa legte die Galerie Leonhart eine Arbeit von Richard Hamilton in 5.000 Exemplaren auf. Die hier gezeigten Drucke „Coke“ und „Del Monte“ von Mel Ramos wurden zum Beispiel in einer Auflage von 2.500 Stück publiziert, KP Brehmers „Trivialgrafik“ in einer Auflage von 1.200 Stück. Der Erfolg von Grafik war so groß, dass mit der Ars Multiplicata (1968) den konventionellen Druckgrafiken ebenso wie den Editionen und Auflagenobjekten in Köln eine eigene Ausstellung gewidmet wurde. Die meisten Auflagen im Bereich der amerikanischen und englischen Pop Art blieben freilich weit unter den hier genannten Zahlen, in einer dem höheren Segment des internationalen Kunstmarkts angemessen Niveau mit entsprechenden Preisen. Mit Blick auf das 20. Jahrhundert waren die 1960er Jahre ein Jahrzehnt der Wiederentdeckung künstlerischer und industrieller Drucktechniken in der westlichen Kunst und eine Zeit der druckgrafischen Experimentierfreude. F r é d é ric B u S S mann Richard Hamilton, Interior, 1964/65, Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 15 Leben mit Pop! Pop Spezial Samstag, 29. September, 18 Uhr Ausstellungseröffnung Sonntag, 7. Oktober, 11. und 25. November, 9. Dezember, 6. und 13. Januar, jeweils 11 Uhr Leben mit Pop! / A Star Is Born Führung in den Ausstellungen mit Frédéric Bußmann und Marcus A. Hurttig Mittwoch, 19. Dezember, 18 Uhr Leben mit Pop! / A Star Is Born Führung in den Ausstellungen mit Frédéric Bußmann und Marcus A. Hurttig Sonntag, 25. November und 6. Januar, jeweils 12 Uhr Geschichte und Technik des Siebdrucks Einführung und praktische Vorführung mit Petra Natasha Mehler Öffentliche Führungen durch die Ausstellung Mittwoch, 17. Oktober, 18 Uhr Sonntag, 2. und 16. Dezember, jeweils 11 Uhr Kunststückchen für die Generation 60plus Donnerstag, 3. Januar, 15 Uhr KunstBegleiter Der Audio- und Multimediaguide zur Ausstellung mit Erläuterungen und Musikbeispielen, ermöglicht von den Förderern des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V., ist an der Museumskasse und im AppStore erhältlich. Publikation Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, herausgegeben von Hans-Werner Schmidt und Frédéric Bußmann, mit Beiträgen von Frédéric Bußmann und Kerstin Skrobanek. Sie ist an der Museumskasse für 18 Euro erhältlich. Führungen im Museum für Druckkunst Leipzig Bei den Sonderführungen werden die für die Grafik des 20. Jahrhunderts bedeutsamen Flachdrucktechniken Lithografie und Offsetdruck sowie die Hochdruckverfahren Linolschnitt und Klischeedruck vorgestellt und anhand historischer Pressen und Maschinen veranschaulicht. Auch das für die Pop Art unerlässliche Siebdruckverfahren wird erläutert. Führungen Sonntag, 7. Oktober, 11. November, 9. Dezember, 13. Januar, jeweils 15 Uhr mit Anna-Lena Fuhrman Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst Leipzig Nonnenstraße 38 04229 Leipzig www.druckkunst-museum.de 16 Ed Ruscha, Hollywood, 1968, Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein Counterculture Filmreihe im Luru Kino Pop ist subversiv – wie die Filme der 60er/70er. Sie entwarfen eine Gegenkultur zum Kino der Eltern, dem Kino der 50er. „Counterculture“ zeigt Filme, die mit verschiedenen Inhalten und in verschiedenen Formen gegen den Mainstream rebellierten: „Counterculture“ im Luru Kino ist Kino wie damals: Analog von der Filmrolle, mit Vorführer und Leinwand. Mittwoch, 10. Oktober Andy Warhol 19 Uhr „Andy Warhol's Dracula“ (1974, R: P. Morrissey) 21 Uhr „Andy Warhol's Frankenstein“ (1973, R: P. Morrisey) Donnerstag, 11. Oktober 60er Jahre im europäischen Film 19 Uhr „Blow up“ (1966, R: M. Antonioni) 21 Uhr „Le Mépris“ (1963, R: J.-L. Godard) Freitag, 12. Oktober Coole Killer 19 Uhr „Get Carter“ (1971, R: M. Hodges) 21 Uhr „Point Blank“ (1967, R: J. Boorman) Samstag, 13. Oktober Revolte und Rebellion 19 Uhr „Blutige Erdebeeren“ (1970, R: S. Hagmann) 21 Uhr „Zabriski Point“ (1970, R: M. Antonioni) Sonntag, 14. Oktober Trash und Gewalt 18 Uhr „El topo” (1970, R: A. Jodorowsky) 20 Uhr „Montana Sacra” (1973, R: A. Jodorowsky) Montag, 15. Oktober Trash und Sex 19 Uhr „Mudhoney – Im Garten der Lust“ (1965, R: R. Meyer) 21 Uhr „Supervixens – Eruption” (1975, R: R. Meyer) Dienstag, 16. Oktober Anti-Western 19 Uhr „Little Big Men“ (1970, R: A. Penn) 21 Uhr „Das Wiegenlied vom Totschlag“ (1970, R: R. Nelson) Mittwoch, 17. Oktober Warren-Beatty 19 Uhr „Shampoo“ (1975, R: H. Ashby) 21 Uhr „McCabe & Mrs. Miller“ (1971, R: R. Altman) Luru Kino in der Spinnerei Spinnereistraße 7 04179 Leipzig www.luru-kino.de Eintritt 5 Euro 17 A Star is Born FOTOGRAFIE UND ROCK SEIT ELVIS 30. September 2012 bis 13. Januar 2013 Das Museum Folkwang in Essen zeigte 2010 mit großem Erfolg eine Fotografieausstellung zur Geschichte der Rock- und Popmusik von ihren Anfängen in den frühen 1950er Jahren bis heute. Diese Überblicksausstellung wird nun im Museum der bildenden Künste Leipzig in nahezu identischer Ausführung gezeigt. Insgesamt wurden 177 Fotografien aus dem umfangreichen Bestand der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang ausgeliehen. Den Schwerpunkt bilden dabei die legendären 1960er Jahre mit Konzert- und Star fotografien, unter anderem von den Bands The Beatles, The Rolling Stones sowie den Solokünstlern Jimi Hendrix und Bob Dylan. Vor diesem Hintergrund passt es sehr gut, dass gleichzeitig die Ausstellung „Leben mit Pop!“ eröffnet wird. Denn die unbestreitbar wichtigste Kunstströmung der Roaring Sixties war die Pop-Art. Die zentrale Klammer, die beide Ausstellungen so eng miteinander verbindet, ist das gelebte und inszenierte Startum sowohl der Musiker als auch der Künstler. So war es kein anderer als Andy Warhol, der es verstand, sein Künstlerdasein und seine Kunst mit medienwirksamen Attributen auszustatten, wie man sie sonst aus der Musikbranche kennt. Die Ausstellung „A Star Is Born. Fotografie und Rock seit Elvis“ vermittelt durch das außergewöhnlich breite Spektrum der Fotografien einen einzigartigen und lebensnahen Blick auf das Musikerleben der Rock- und Popstars. Dabei wird die Musikszene in all ihren Facetten und aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet. So stehen sich im wirksamen Vergleich die Schnappschüsse von 18 Konzertbesuchern den offiziellen Tourneebildern gegenüber. Dokumentationsfotografien aus dem Backstagebereich liefern ungeschönte Intimaufnahmen von den psychischen und körperlichen Strapazen der Musiker kurz vor und nach einem Auftritt. Im Kontrast hierzu stehen die inszenierten und erhabenen Starporträts, die im Studio aufwendig und teuer produziert werden, um dann als Plattencover oder als Poster in millionenfacher Auflage weltweite Verbreitung zu finden. Höhepunkte sind zweifellos die eindrucksvollen Altersfotografien der einstigen Jugendidole wie Chuck Berry, Keith Richards oder Iggy Pop, die in ästhetischer Opposition zu einem Musikmarkt stehen, der zunehmend im oberflächlichen Jugendkult seine größten Absatzchancen sieht. Die Ausstellung, die chronologisch aufgebaut ist, gliedert sich in vier Hauptkapitel, die aus musikhistorischer Perspektive kurz vorgestellt werden sollen: Die 1950er Jahre: Rock ’n’ Roll – Rebels with(out) a Cause Anfang der 1950er Jahre wurde in den Südstaaten der USA aus dem explosiven Gemisch von Blues, Jazz und Country der Rock ’n’ Roll geboren. Das Lebensgefühl einer aufbegehrenden Nachkriegsgeneration wurde mit dieser neuen Musikrichtung erstmals adäquat zum Ausdruck gebracht. Denn der Rhythmus war ungewohnt schnell, hektisch und aggressiv. Zu den Rockpionieren gehören Bill Haley, Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis und natürlich der King of Rock ’n’ Roll Elvis Presley, signierte Fankarte, 1956, Museum Folkwang, Fotografische Sammlung, Essen 19 A Star is Born Elvis Presley. Diese charismatischen Sänger, die sich von den großen Swing-Orchestern der 1930er/40er Jahre abwendeten, wurden in der Regel nur noch von einem Schlagzeuger, Gitarristen und Bassisten begleitet. Ihre Songs handelten zwar wie üblich von Liebe und Eifersucht, aber im Unterschied zu ihrer Elterngeneration nicht mehr von Heiraten und bürgerlichem Familienglück. Entsprechend sangen Elvis und Co. nicht mehr süßlich, sondern für die damaligen Verhältnisse kehlig-rau. Mit ihren lasziven Hüft- und Beinbewegungen verliehen sie der Rockmusik einen kongenial tänzerischen Ausdruck. Eine Vorahnung von der sich anbahnenden sexuellen Befreiuung, die schließlich mit der 68er Generation ihren Höhepunkt erreichte, ließen Chuck Berry, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley verspüren. Für die Jugend waren sie Sex-Symbole, für das katholische und konservative Establishment Unheilige. folgte auch eine modische Ablösung von den amerikanischen Vorbildern. Statt grober Jeans und Bikerboots waren nun Chelsea Boots und Three-Button-Down-Anzüge bei den Jugendlichen angesagt. Die Modeindustrie reagierte und stellte sich schnell auf dieses neue Lebensgefühl der Teenager ein. Doch die farbenprächtige Magie von Swinging London hielt nicht lange an. Im November 1969 gingen The Rolling Stones nach zweieinhalbjähriger Bühnenabstinenz wieder auf US-Tournee. Am 6. Dezember 1969 organisierten sie als Gegenstück zu Woodstock das Altamont Free Concert in Nordkalifornien. Als Hauptact traten sie vor über 300.000 Menschen auf. Mehrmals mussten sie ihren Auftritt wegen tumultartiger Störungen unterbrechen. Als Jagger die Schlussakkorde „Say It’s Alright“ von „Under My Thumb“ sang, wurde vor seinen Augen der Afroamerikaner Meredith Hunter tödlich niedergestochen. Die grausame Tat wurde von einem Mitglied der Hells Angels verübt, die die Stones als Sicherheitskräfte Die 1960er Jahre: Beat und Pop – Swinging London engagierten hatten. Spätestens jetzt war der Die von Elvis Presley angeführte Rockabilly- legendäre Summer of Love beendet. Bewegung hatte sich spätestens 1964 überlebt. In diesem Jahr eroberten The Beatles die Die 1970er/80er Jahre: amerikanischen Billboard-Charts mit der Sin- Punk – No-Future-Stars oder Weltstars gle „I Want to Hold Your Hand“. Ein Jahr später Wer den Begriff Punk (wörtlich übersetzt: brachten The Rolling Stones die Dynastie der faulendes Holz) zuerst als Label für eine Beatles ins Wanken. Sie erzielten 1965 mit Musikrichtung benutzte, die Anfang der gleich drei Singles Nummer-Eins-Platzierun- 1970er Jahre zunächst in New York und kurze gen in den internationalen Charts: „The Last Zeit später in London bei den Jugendlichen für Time“, „(I Can’t Get No) Satisfaction“ und „Get Furore sorgte, ist nicht wirklich bekannt. Die off of My Cloud“. Zweifellos kamen die neuen musikalischen Ursprünge des Punks gehen auf Jugendidole nicht mehr aus dem Rock ’n’ Roll- den amerikanischen Garage-Rock der späten Süden der USA, sondern aus Großbritannien 1960er Jahre zurück. Insbesondere die Colund hießen John Lennon, Paul McCartney, lege-Band The Stooges mit ihrem exzentriGeorge Harrison und Ringo Starr, Mick Jagger, schen Sänger Iggy Pop gilt als zentraler WegKeith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und bereiter des Punks. Bands wie The Ramones Charlie Watts. Für wenige Jahre wurde London und in Großbritannien The Clash sorgten zum schillernden Kreativzentrum für Musik, schließlich dafür, dass Punk als Musikstil Mode und Kultur. Denn mit der musikalischen auf eine zunehmend größere Resonanz stieß. 20 Didi (Dieter) Zill, Mick Jagger, 1975, Museum Folkwang, Fotografische Sammlung, Essen 21 A Star is Born Ihre einfachen und roh klingenden Bass- und Gitarrenakkorde wirkten wie eine aggressive Gegenreaktion auf die verträumte HippieBewegung. In der musikalischen Einfachheit des Punks liegt aber auch eine Rückbesinnung auf die klassischen Tugenden des Rock ’n’ Roll verborgen, die im Zuge der gleichzeitigen Entwicklung von kommerziellen Megabands wie Supertramp und Led Zeppelin verloren ging. Im Unterschied zur amerikanischen Musikszene stieß Punk in England aber auf eine modisch hochcodierte Jugendschicht. Die Modemacherin Vivienne Westwood gründete 1972 gemeinsam mit ihrem damaligen Lebensgefährten Malcolm McLaren, der aus dem Londoner Kunstmilieu stammte, die Boutique „Let It Rock“. Der Laden wurde schnell zu einem angesagten Treffpunkt, wo auch der Musiker Steve Jones regelmäßig verkehrte, der spätere Gitarrist der Punkband Sex Pistols. Die Gründung dieser Band im Jahr 1975 geht wohl auf das Verdienst von McLaren zurück, der von den anarchistischen Tendenzen der französischen Kunstströmung der Situationisten stark beeinflusst wurde. Somit verwundert es nicht, dass er ein begeisterter Anhänger der destruktiven Tendenzen der Punkmusik war. Zusammen mit Westwood kreierte McLaren den verrückten und provozierenden Modestil der Sex Pistols – unter anderem trugen sie Hakenkreuzbinden und Sicherheitsnadeln, um ihre zerschlissenen und zerrissenen Kleidungsstücke zusammenzuhalten. Dies sollte das Image von Punk weltweit begründen. Die 1990er bis heute: Independent und Britpop – Innovation und Retrospektive Als die Sex Pistols 1977 “God save the Queen we mean it man. And there is no future in England's dreaming“ hysterisch sangen, schufen sie die Hymne der Punkbewegung. Davon unberührt blieb der von Margret Thatcher kurze Zeit später eingeleitete politische Kurs des radikalen Sozialabbaus, der Ende der 1980er Jahre erfolgreich abgeschlossen und das Klassensystem Großbritanniens irreversibel veränderte. Nur das Thronjubiläum von Queen Elisabeth II., dass jährlich Anfang Juni als Staatsakt gefeiert wird, hat nach wie vor Bestand. Vor diesem Hintergrund wirkt der 35 Jahre später entstandene Song der britischen Band Babyshambles mit dem Refrain „Fuck forever. If you don't mind. Oh fuck forever? If you don't mind … New Labour and Tory Pergatory and no happy families” wie die frustrierte und pessimistische Antwort auf die Songzeile der Sex Pistols. Peter Doherty, Jahrgang 1979 und musikalischer Kopf der Babyshambles, gehört zu einer neuen Generation kreativer Songwriter, die bereits auf die Geschichte des Rock ’n’ Roll mit all ihren musikalischen Ausläufern nostalgisch blicken können. Sie empfinden wohl Rockmusik als einen historischen Prozess, der spätestens in den 1980er Jahren abgeschlossen wurde und heute nicht mehr authentisch zu leben ist. Das Lebensgefühl besteht stattdessen im Zitieren und Kombinieren von Musik- und Modestilen der letzten 60 Jahre. M arcus A ndrew H urttig 22 Helen Chase, Alex Kapranos, Sänger von Franz Ferdinand, Brixton Academy, 7. Februar 2004 Museum Folkwang, Fotografische Sammlung, Essen 23 A Star is Born Fotografen (Auswahl) Bill Eppridge, Bruce Fleming, Lionel Flusin, Elfi Fröhlich, Ross Halfin, Olaf Heine, Art Kane, Daniel Kramer, Toby Melville, David Montgomery, Denis O'Reagan, Neal Preston, Jim Rakete, Timm Rautert, David Redfern, Bent Rej, Mick Rock, Christopher Simon Sykes, Alfred Wertheimer Solokünstler / Bands (Auswahl) Elvis Presley, Little Richard, Chuck Berry, Bob Dylan, The Rolling Stones, The Beatles, The Who, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Frank Zappa, David Bowie, Queen, Prince, Coldplay, Franz Ferdinand, The White Stripes, Arctic Monkeys, Babyshambles Führungen Sonntag, 7. Oktober, 11. November, 25. November, 9. Dezember, 6. Januar, 13. Januar, jeweils 11 Uhr Mittwoch, 24. Oktober, 19. Dezember, jeweils18 Uhr Katalog Der Katalog „A Star Is Born“ erscheint als 2. Auflage im Verlag Zweitausendeins. Er ist für ca. 30 Euro an der Museumskasse erhältlich. Audioguide Der Audio- und Multimediaguide zur Ausstellung mit Erläuterungen und Musikbeispielen, ermöglicht von den Förderern des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V., ist an der Museumskasse und im AppStore erhältlich. Partner Die Ausstellung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung der BMW AG Niederlassung Leipzig. 24 Sante D'Orazio, Keith Richards and Smoke, 2002, Museum Folkwang, Fotografische Sammlung, Essen 25 A Star is Born Anonym, The Beatles-Fans, New York, 1965, Museum Folkwang, Fotografische Sammlung, Essen 26 Die zehn besten Alben der Rock- und Popmusik 1 The Beatles, Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, 1967 1 The Beatles, The Beatles (The White Album), 1968 2 Jimi Hendrix (Experience), Electric Ladyland, 1968 2 The Beach Boys, Pet Sounds, 1966 3 Pink Floyd, The Wall, 1979 3 The Beatles, Revolver, 1966 4 The Rolling Stones, Exile on Main St., 1972 4 The Velvet Underground, The Velvet Underground & Nico, 1967 5 Pink Floyd, Dark Side of the Moon, 1973 5 The Beatles, Abbey Road, 1969 6 The Beatles, The Beatles (The White Album), 1968 6 Miles Davis, Kind Of Blue, 1959 7 U2, The Joshua Tree, 1987 7 Bob Dylan, Blonde on Blonde, 1966 8 U2, Achtung Baby, 1991 8 The Smiths, The Queen Is Dead, 1986 9 The Doors, The Doors, 1967 9 The Clash, London Calling, 1979 10 Pink Floyd, Wish You Were Here, 1975 10 Radiohead, OK Computer, 1997 Leserabstimmung M usike x press 1993 Kritikerabstimmung M usike x press 2011 27 Leben mit Pop! A Star is Born Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein Das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen Kunstszene wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein am Rhein ist das bedeutendste Museum für und Joseph Beuys auch Arbeiten von Künstdie Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in lern, vorwiegend aus Deutschland, die in Rheinland-Pfalz. Als Wahrzeichen des Muse- der heutigen Zeit nahezu aus dem Gedächtums gilt die farbenprächtige Keramikwand nis verschwunden sind, jedoch die Epoche des Katalanen Joan Miró an der Südostseite künstlerisch maßgeblich mitbestimmten. Die des Hauses – die weltweit größte Arbeit des Sammlung umfasst rund 2.500 Objekte, die Künstlers. neben plastischen Werken, Druckgrafiken und Die Museumsgründung geht auf die groß- Multiples auch eine exzellente Schallplattenzügige Schenkung des Kölner Kaufmanns sammlung, Künstlerbücher, KünstlerpostkarWilhelm Hack zurück, der seine Kunst ten, eine Tassensammlung und Spezialliteratur sammlung moderner und mittelalterlicher zur Kunst- und Kulturgeschichte der 1960er Kunst 1971 der Stadt Ludwigshafen ver- und -70er Jahre enthält. machte. Ergänzt durch den städtischen KunstMit den jährlich wechselnden „hackordbesitz mit zentralen Werken des Expressio- nungen“, die eine Neupräsentation der Sammnismus bildet sie seit der Eröffnung im Jahr lung vorstellen und der Ausstellungsreihe 1979 den Grundstock der knapp 10.000 „hackstücke“, die Werke oder Künstler des Werke umfassenden Sammlung. Von Robert Museums in ihren kunstgeschichtlichen KonDelaunay und Wassily K andinsky bis hin zu texten erforscht, verfolgt das Wilhelm-HackMax Bill und Jackson Pollock liegt ein Schwer- Museum eine Museumsarbeit, die nachhaltig punkt auf der Entwicklung der Abstrak mit der Sammlung umgeht. In diesem Zusamtion im 20. Jahrhundert, im Besonde- menhang steht das aktuelle Forschungsproren auf der konkret-konstruktiven Kunst. jekt „Kunst für alle“, das die Sammlung Beck Zum „Standbein“ der Sammlung Hack kam erstmals systematisch aufarbeitet. Die For1988 das „Spielbein“, die Pop Sammlung Heinz schungsergebnisse werden 2013 in einer AusBeck, eine der größten deutschen Sammlungen stellung präsentiert und in einem Bestandsvon Kunstwerken der 1960er und -70er Jahre, katalog festgehalten. die 1988 durch die Stiftung des Düsseldorfer L aura C apalbo Rechtsanwalts und Kunstmäzens Heinz Beck an das Museum überging. Von der amerikanischen und britischen Pop Art über Fluxus und Nouveau Réalisme bis hin zur amerikanischen Konzeptkunst bietet sie ein vielfältiges und ausgefallenes Konvolut an zeitgenössischer Kunst. Zu diesem zählen neben Größen der Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen am Rhein Berliner Straße 23 67059 Ludwigshafen www.wilhelmhack.museum 28 Museum Folkwang, Essen Das Museum Folkwang wurde 1902 von Karl Ernst Osthaus in der westfälischen Industriestadt Hagen gegründet. Aus seinen Anfängen als Kunstsammlung mit naturkundlichen und kunstgewerblichen Abteilungen hat es sich in kürzester Zeit zum wegweisenden Museum für moderne Kunst in Deutschland entwickelt. Das Museum erwarb und zeigte als erste öffentliche Sammlung in Deutschland Werke der Wegbereiter der Moderne wie Cézanne, Gauguin, van Gogh und Matisse. Nach dem Tod des Museumsgründers im Jahre 1921 wurde die Sammlung Osthaus vom neu gegründeten Folkwang-Museumsverein für die Stadt Essen erworben und 1922 mit dem seit 1906 bestehenden Städtischen Kunstmuseum zum Museum Folkwang vereinigt. Als Stätte des Sammelns und Vermittelns neuer und neuester Kunst konnte das Museum Folkwang in wenigen Jahrzehnten Weltruf erlangen. Nach umfangreichen Verlusten durch die Aktion ‚Entartete Kunst’ und die Zerstörung des Museumsgebäudes im Zweiten Weltkrieg begann nach 1945 zielstrebig der Wiederaufbau von Gebäude und Sammlungen. Im Januar 2010 wurde der durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanzierte Museumsneubau nach Plänen des Architektenbüros David Chipperfield eingeweiht. Das Museum Folkwang ist heute eines der renommiertesten deutschen Kunstmuseen mit herausragenden Sammlungen der Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne, der Kunst nach 1945 und der Fotografie. Seit seiner Gründung hat sich das Folkwang Museum der künstlerischen Fotografie angenommen. 1978 rief Direktor Paul Vogt eine fotografische Abteilung unter Leitung von Ute Eskildsen ins Leben. Den Grundstock bildete die erworbene, ca. 3.500 Fotografien umfassende Studiensammlung zur Geschichte der Fotografie, die der seit 1959 an der Folkwangschule für Gestaltung lehrende Fotograf Otto Steinert zusammengetragen hatte. Durch die Unterstützung regionaler Stiftungen konnte die Sammlung in den Folgejahren entscheidend erweitert werden. Mit Hilfe der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und dank des persönlichen Engagements von Berthold Beitz wurden die private Bildersammlung, die Bibliothek und der fotografische Nachlass Steinerts für das Museum Folkwang gesichert und ein umfangreiches Konvolut zum Werk August Sanders, zur Porträtfotografie der 1920er Jahre und zum Fotogrammwerk von László Moholy-Nagy erworben. Die Stipendienprogramme der Fotografischen Abteilung dienen der Förderung der fotografischen Produktion und Publikation sowie der Ausbildung des kuratorischen Nachwuchses. Museum Folkwang Museumsplatz 1 45128 Essen www.museum-folkwang.de 29 Bewegte Bilder Sven Johne und Maix Mayer [Kabinettausstellung] 6. Oktober bis 21. November 2012 Video, das bewegte Bild, gehört heute neben Fotografie, Malerei, Zeichnung und Bildhauerei zu den etablierten Kunstgenres. Das Museum der bildenden Künste Leipzig besitzt eine kleine Sammlung von Videoarbeiten, aus der im Herbst drei Arbeiten gezeigt werden: von Sven Johne „Wissower Klinken“, 2007, und „Tears of the Eyewitness“, 2009, sowie „Raumgleiter“, 2004, von Maix Mayer. Sven Johne (*1976) verfolgt in seinen Arbeiten einen konzeptionellen Ansatz der dokumentarischen Fotografie. Der Künstler nimmt die Rolle eines investigativen Journalisten an, der gesellschaftliche Phänomene, tragische Einzelschicksale und menschliches Scheitern methodisch untersucht. Johne verknüpft in seinen Werken – Fotografien wie Videoarbeiten – Text und Bild, Wirklichkeitsbericht und Fiktion und konstruiert Orte der Identität und Erinnerung. Der Künstler setzt auf die suggestive Kraft der Bilder und Worte. Der Fremdenführer Klaus Barthels ist der Protagonist der Videoarbeit „Wissower Klinken“. In der Nacht vom 24. zum 25. Februar 2005 ist er tödlich verunglückt, von einem Kreidefelsen des Wissower Klinken erschlagen. Das Schicksal des Fremdenführers, dessen Spezialität eine musikalische Wanderung entlang der Küste war, wird durch einen nicht sichtbaren Sprecher unter Berücksichtigung der Gedanken und Fragen der verbliebenen zwölf Fremdenführer zusammengefasst, sein Tod, die ungewöhnlichen Umstände hinterfragt. Das Unglück wird zum rätselhaften Ereignis, das mit wenigen Bildern, den Worten des Sprechers und einem Lied von Franz 30 Schubert suggestiv vorgestellt wird. Fiktion und Wirklichkeit verschmelzen miteinander, nicht der Wahrheitsgehalt des Ereignisses, sondern die Form und die Macht der Erzählung sind wichtig. Was ist eine Nachricht, was ein Dokument? Wie entsteht Erinnerung, worauf basiert sie und wie wird sie konstruiert? Fragen, die auch „Tears of the Eyewitness“ thematisiert. Das Video zeigt zwei Männer auf einem Filmset. Einer von ihnen erzählt in Englisch von den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989 so bewegend, dass sein Gegenüber in Tränen ausbricht. Die Worte des Sprechers sind, wie in einem Dokumentarfilm, mit deutschen Untertiteln unterlegt. Doch welche Rolle haben die beiden Männer inne, warum liest der Erzähler seinen Text ab und spricht sein Gegenüber – David – immer wieder an? Ist David, der aufmerksam lauschende Mann, ein Zeitzeuge oder nur ein neugieriger Zuhörer? Folgt man der kurzen Werkbeschreibung des Künstlers lösen sich einige Fragen auf: Für eine Fernsehdokumentation über die Friedliche Revolution 1989 soll „emotionales Füllmaterial“ produziert werden. Ein Motivationstrainer stimmt den Schauspieler auf seine Aufgabe ein und berichtet von den Ereignissen in bekannten wie auch unbekannten Details, was die Authentizität des „Zeitzeugen“ erhöht und Empathie bewirkt. Maix Mayer (*1960) untersucht mit seinen Bildern, Fotografien, Installationen und Videos Lebensräume, die von der Natur geschaffenen wie die von menschlicher Hand errichteten. Er verfolgt in seinen Bildern die Transformation der Gesellschaft am Beispiel Sven Johne, Tears of the Eyewitness, 2009 31 Sven Johne und Maix Mayer urbaner Räume und verweist auf das Potenzial der Architektur, ihre Versprechungen, Symbolik und soziale Funktion. Der Künstler bezeichnet sich als „modernen Archäologen“, der Raumbilder sucht und ausgräbt: „Wie schon Siegfried Krakauer in den 1920er Jahren feststellte, sind die Raumbilder die Träume der Gesellschaft, und immer, wenn diese Raumhieroglyphen entziffert werden, bieten sie einen Grund der sozialen Wirklichkeit dar.“ In „Raumgleiter“ führt der Künstler den Betrachter in das neugebaute Museum der bildenden Künste Leipzig. Die Architektur ist vor ihrer offiziellen Aneignung zu sehen – einzig eine Skulptur von Stephan Huber ist schon fest installiert. In langsamen Kamerafahrten gleitet der Blick durch die leeren Räume, die Architektur ist scheinbar noch bar jeder Funktion. Nur einige kurze Szenen in veränderter Bildgeschwindigkeit verweisen auf die zukünftige Nutzung und den Autor des Films. Dennoch ist eine abstrakte Raumsituation sicht- und erfahrbar. Durch das Medium des Films, des bewegten Bildes und minimalistische Klänge, wird der reale Ort in einen Raum der Darstellung transformiert und die Architektur bekommt eine eigene, neue Repräsentationsform und Realität. Die abgebildeten realen Räume werden zu Modellräumen. Die Frage nach dem Verhältnis von Kunst, Architektur und medialer Repräsentation wird aufgeworfen. Durch die mediale Umsetzung des Baukörpers entsteht eine vielschichtige Erzählung und Bildwelt. Der Künstler fordert den Betrachter auf, in dem vertrauten Umfeld den verborgen Subtext in und durch die architektonischen Formen zu entdecken. Maix Mayer vertraut und setzt auf die visuelle Kraft der Bilder und führt den Blick in neue Tiefen. J eannette S toschek Sven Johne 1976 geboren in Bergen / Rügen 1996–1998 Studium der Germanistik, Journalismus und Onomastik, Universität Leipzig 1998–2004 Studium der Fotografie bei Timm Rautert, Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig 2006 Meisterstudium bei Timm Rautert 2008 International Studio and Curatorial Program (ISCP), New York 2010 Gastprofessur an der HGB Leipzig Sven Johne lebt und arbeitet in Berlin. www.svenjohne.de Maix Mayer 1987 Diplom der Marinen Ökologie, Universität Rostock 2002 Diplom der Bildenden Kunst, HGB Leipzig 2005/07 Gastprofessur an der HGB Leipzig, Fachbereich Medienkunst Maix Mayer lebt und arbeitet in Leipzig. http://maix.be 32 Maix Mayer, Raumgleiter, 2004 33 Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner [Kabinettausstellung] 7. November 2012 bis Februar 2013 Mit dem Künstler Peter Wegner setzen wir die Präsentation im „Rosenkranz“-Kubus fort. Die Sammlung von Si und Dieter Rosenkranz ist durch zahlreiche Künstlerbegegnungen, mehr noch, Künstlerfreundschaften geprägt. Als wir aus der Sammlung Rosenkranz Werke von Christo und Nam June Paik zeigten, wurde deutlich, dass Dieter Rosenkranz beide Künstler schon in den frühen 60er Jahren durch Ankäufe förderte. Dass in der Sammlung der Familie Rosenkranz zahlreiche Künstler der amerikanischen Westküste vertreten sind, ist durch einen mehrjährigen Aufenthalt in Los Angeles begründet – so ist auch die Präsenz von Peter Wegner zu verstehen, dessen Großeltern von Deutschland nach Amerika auswanderten. Peter Wegner wurde 1963 in Siouxville/ South Dakota geboren. Nach vielen Jahren in New York lebt er nun in Berkeley/Kalifornien. Peter Wegners Werk kreist um Ordnungssysteme und die Poesie des Alltags. Über seine Erfahrung mit „The Library of Congress“ hält er fest: „Jede Rubrik klassifiziert Millionen von Büchern unter einem einzigen oder maximal zwei Worten. Doch Worte allein sind niemals ausreichend. Früher oder später werden Zahlen und Codes notwendig, um innerhalb Führungen Mittwoch, 12. Dezember und 2. Januar, jeweils 18 Uhr www.peterwegner.com 34 der zu weit gefassten, zu engen, redundanten, widersprüchlichen oder sonst wie unpassenden Kategorien zu differenzieren. Dieses Problem ist unvermeidbar. Und so finden sich immer wieder neue Streitfragen, die das System einer Revision unterziehen. Neue Kategorien werden gefunden und alte wandeln sich, genauso wie in unserem persönlichen Alltag. Das ist ein hoffnungsloses, absurdes und im Grunde irrsinniges Unterfangen. Doch was bleibt uns sonst zu tun?“ Und es gibt Systeme, die den Künstler viel unmittelbarer betreffen als die Verschlagwortung eines Bibliothekbestandes. Auch wir im Museum stehen oft vor der Herausforderung, uns bei Raumgestaltungen wie auch bei Druckprodukten auf Farben zu einigen. Was dem einen als lichtes Birkengrün erscheint, wirkt auf den anderen wie ein grünstichiges Gelb. Farbfächer mit ihrer immensen Ausdifferenzierung wollen über fingernagelgroße Farbflächen Hilfestellung bei der Farbentscheidung geben. Auch dies thematisiert Peter Wegner. Zwei grüne Flächen nebeneinander sind nach den Herstellern der Farbe unterschiedlich betitelt: „Oase 130“ und „4702 Oasis“ versucht das Auge angesichts der Verweise einen Unterschied zwischen den Farben auszumachen oder neigt es dazu, Identität festzustellen? Bei der Bodeninstallation „Atlas Blue“ liegen zwei Kreise nebeneinander, bestehend aus 312 unterschiedlich langen, farbig lackierten Balken. Der eine Kreis schillert in seinen Farbschattierungen und erinnert an die glänzende Wasseroberfläche im Gegenlicht. Die Peter Wegner, Atlas Blue, 2012 Balken im anderen Kreis sind in mattem weiß gehalten. Sie tragen Farbbezeichnungen: Blue Pore, C-9256 Aqua, 6 Blue Sky – und meinen das, was man im anderen Kreis sieht. Die Codierung allein bleibt ein sehr reduziertes Vorstellungsbild angesichts der Farbenpracht der Natur. Ordnungssysteme durchweben unseren, nicht nur visuellen Alltag. Peter Wegner will ihnen einen poetischen Gehalt geben, indem er sie aus ihrem sehr engen Gebrauchskontext entlässt. H ans -W erner S chmidt 35 Kunstpreis der Sachsen Bank 2012 Franziska Holstein 2. Dezember 2012 bis 3. März 2013 Der Kunstpreis der Sachsen Bank, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum hat, wurde zum sechsten Mal ausgelobt. Preisträgerin ist die Leipziger Künstlerin Franziska Holstein. Franziska Holstein (*1978) hat von 2000 bis 2005 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzigt bei Prof. Arno Rink studiert. Von 2005 bis 2008 war sie Meisterschülerin bei Prof. Neo Rauch. In ihren frühen Gemälden schuf die Künstlerin mit subjektivem Blick auf Eindrücke des Alltags, die Werbewelt und Episoden der eigenen Geschichte eine überraschende, suggestive Bildwelt. Über einen längeren Schaffensprozess nähert sich Franziska Holstein verstärkt der Abstraktion, ohne den Akt des Auflösens jedoch vollständig zu vollziehen. Bereits in den früheren Arbeiten bildeten Fotografien aus Holsteins privatem Familienalbum den Ausgangspunkt ihrer Malerei. In den neuen Bildern wird Fotografie nicht mehr malerisch umgesetzt, sondern gerät als grobgerasterter Siebdruck wortwörtlich in Preisverleihung und Eröffnung Samstag, 1. Dezember, 18 Uhr Künstlergespräch Mittwoch, 5. Dezember, 18 Uhr mit Stefanie Hennig und Franziska Holstein Führungen Donnerstag, 6. Dezember, 15 Uhr (Kunststückchen) Mittwoch, 9. und 23. Januar, 18 Uhr 36 den Hintergrund der Leinwand. Dicke Farbschichten überlagern Bekanntes und weisen den Blick auf neue Bereiche, andere Sichtweisen oder fast übersehene Einzelheiten. Die Leinwand wirkt prall gefüllt mit sich wiederholenden Strukturen, (scheinbaren) Spuren des Arbeitsprozesses und konkreten Mustern, die die kompositorische Konstruktion bis zur Unkenntlichkeit maskieren. Die von der Künstlerin selbst aufgestellten Spielregeln zur Erstellung ihrer Bildoberflächen scheinen in den aktuellen Werken herausgefordert und hinterfragt zu werden. Die Bilder werden neustrukturiert und neuinterpretiert. Pastose Farben werden in mehren Schichten in geometrischen Formen über die Motive gesetzt, es entstehen neue Kombinationen durch die Verschiebung einzelner Elemente, es wird korrigiert und übermalt. So scheint der Weg hin zum fertigen Werk nachvollziehbar, der Betrachter fühlt sich nahe am Entstehungsprozess und bekommt scheinbar einen einfachen Einstieg in das Werk, dessen Richtigkeit aber unbestätigt bleibt. Neben der Malerei beschäftigt sich Franziska Holstein auch mit grafischen Techniken, insbesondere mit Scherenschnitt-Collagen und Hand-Offset-Drucken. Auch in diesen Medien ist der Weg hin zu verstärkter Abstraktion nachvollziehbar. So zerlegt Holstein in mehreren grob gerasterten HandOffset-Drucken gegenständliche Motive in ihre Einzelteile und setzt sie als „Anti-Puzzle“ nach spezifischen Teilungsverhältnissen neu zusammen. Nur anhand von Fragmenten lässt sich der ursprüngliche Gegenstand noch erahnen. In einer großen Serie farbiger Franziska Holstein, o. T. (L), 2010 37 Kunstpreis der Sachsen Bank 2012 Franziska Holstein Papier-Collagen entwickelt sie ein Binär dreimonatiges Arbeitsstipendium in C olumbus/ system, das alle möglichen Kombinationen Ohio. Es wird spannend sein zu sehen, wie des vorgegebenen Formenvokabulars durch- der USA-Aufenthalt im künstlerischen Kosdekliniert und sich von allen darstellenden Ele- mos von Franziska Holstein verarbeitet wird, menten befreit. Durch die repetitive Abfolge wie auch hier aus privaten Eindrücken subkonkreter Formen entwickeln sich Flächensys- til verfremdete Ansichten werden. Die Kabiteme, die anfangs reduziert und nüchtern wir- nettausstellung des Kunstpreises der Sachsen ken, gleichzeitig aber die langwierige organi- Bank wird in Zusammenarbeit mit der Künstsche Entwicklung aus kontinuierlichem „Trial lerin kuratiert. In einer Zweigliederung werand Error“ und Montage und Demontage deut- den sowohl aktuelle grafische Serien als auch lich nachzeichnen. malerische Werke aus den vergangenen zwei Franziska Holstein ist in diesem Jahr Jahren gezeigt. Stipendiatin der Kulturstiftung des Landes S tefanie H ennig Sachsen und absolvierte im Frühsommer ein Kunstpreis der Sachsen Bank Preisträger Tilo Baumgärtel, 2002 Ricarda Roggan, 2004 Julia Schmidt, 2006 Henriette Grahnert, 2008 FAMED, 2010 Jury 2012 Prof. Oliver Kossack (Prorektor Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig) Ralph Lindner (Stiftungsdirektor Kulturstiftung des Freistaates Sachsen) Dr. Petra Roettig (Leiterin Galerie der Gegenwart/Hamburger Kunsthalle) Dr. Hans-Werner Schmidt (Direktor Museum der bildenden Künste Leipzig) http://kunstpreis.sachsenbank.de 38 Franziska Holstein, o. T. (H6-11), 2011 39 Museum aktuell Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen Opus IV: Intermezzi, 1881 Der aus zwölf Blättern bestehende und erstmals 1881 veröffentlichte Zyklus „Intermezzi“ entstand 1880 in München, als Klinger parallel an den Druckgrafiken für „Eva und die Zukunft“ (Opus III), „Amor und P syche“ (Opus V) und „Ein Handschuh“ (Opus VI) arbeitete. Angesichts dieser Entstehungsgeschichte wirken die Blätter für „Intermezzi“ wie zufällige Nebenprodukte, die erst nachträglich zu einem Zyklus zusammengefasst wurden. Nur so erklärt sich, dass die Abfolge der Blätter keine zusammenhängende Führungen Mittwoch, 10. Oktober, 18 Uhr Opus III: Eva und die Zukunft Mittwoch, 7. November, 28. November, 16. Januar, jeweils 18 Uhr Opus IV: Intermezzi Opus I: Radierte Skizzen, 1879 Opus II: Rettungen ovidischer Opfer, 1879 Opus III: Eva und die Zukunft bis 4. November 2012 Opus IV: Intermezzi 7. November 2012 bis 3. März 2013 Opus V: Amor und Psyche, 1880 Opus VI: Ein Handschuh, 1881 Opus VII: Vier Landschaften, 1883 Opus VIII: Ein Leben, 1884 Opus IX: Dramen, 1883 Opus X: Eine Liebe, 1887 Opus XI: Vom Tode erster Teil, 1889 Opus XII: Brahmsphantasie, 1894 Opus XIII: Vom Tode zweiter Teil, 1898/1910 Opus XIV: Zelt. Teil I und II, 1915 40 Erzählung ergibt. Bei genauerer Betrachtung fällt allerdings auf, dass der Zyklus eine schwache Handlungsstruktur aufweist, die vom Künstler wahrscheinlich nicht abgeschlossen wurde. Die erste Bilderstrecke hat weitgehend das Leben der Kentauren – heidnische Fabeltiere der griechischen Mythologie – zum Bildthema. Die Blätter der zweiten Hälfte illustrieren Episoden aus dem Barockroman „Der abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, in dem die Begebenheiten des 30-jährigen Krieges (1618–1648) kritisch geschildert werden. Klingers Œuvre ist ein zentraler Sammlungsschwerpunkt im Museum der bildenden Künste Leipzig, jedoch sind bislang weder die grafischen Zyklen noch seine Zeichnungen für den Besucher präsent. In der neuen Ausstellungsreihe werden nun sämtliche druckgrafische Folgen für jeweils vier Monate gezeigt. M arcus A ndrew H urttig Max Klinger, Kämpfende Kentauren, Blatt 4 der Folge "Intermezzi" (Opus IV), 1881 41 Museum aktuell 175 Jahre Leipziger Kunstverein Im Jahr 1837 wurde von vermögenden Fabrikanten, Verlegern, Kunsthändlern und anderen Bürgern der Stadt der Leipziger Kunstverein gegründet. Ähnlich wie zum Beispiel in Hamburg (und anders als heutige Kunstvereine) begnügte man sich nicht mit der Organisation von Ausstellungen und Vorträgen. Ehrgeizige Zielsetzung war es vielmehr, der eigenen Heimatstadt eine öffentlich zugängliche Kunstsammlung und schließlich ein eigenes Museum zu ermöglichen. Die erste Ausstellung im Gründungsjahr umfasste bereits 759 Werke, deren Ankauf vorwiegend über Aktien und Verlosungen finanziert wurde. Durch Schenkungen, Stiftungen und Vermächtnisse wuchs die Sammlung schnell. Und am 18. Dezember 1858 war es so weit: Das Museum der bildenden Künste Leipzig im eigenen Gebäude am Augustplatz wurde feierlich eröffnet. Bis zur Zwangsauflösung 1946 hat der Leipziger Kunstverein sein Leipziger Bürgermuseum getragen, gefördert und begleitet. Nach dem politischen Umbruch 1989/90 haben der Neue Leipziger Kunstverein e. V. (gegründet 1990) und die Förderer des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V. (gegründet 1994) ideell wie höchst praktisch und mit großem, unermüdlichen Engagement das Erbe des alten Leipziger Kunstvereins angetreten und sind heute die unverzichtbaren Freunde, Förderer und Partner. www.nlkv.org www.foerderer-mdbk.de 3 Euro für einen Picasso Die Idee ist simpel und könnte doch Lawinenkraft entwickeln: Jeder Freiberufler in Leipzig spendet 3 Euro monatlich in einen Fonds, aus dem am Jahresende Kunstwerke zur Erweiterung der Sammlungen des Museums der bildenden Künste Leipzig erworben werden können. Die bei den Förderern des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V. angesiedelte Initiative „3 Euro für einen Picasso“ geht auf eine Idee des Leipziger Allgemeinmediziners Dr. Thomas Lipp zurück, die ihm spontan kam, als er von den äußerst beschränkten Ankaufsmitteln des Museums erfuhr. Ärzte, Ingenieure, Zahnärzte, Architekten, Apotheker, Anwälte, Steuerprüfer und Tierärzte haben aufgrund ihres gesellschaftlichen Status der Freiberuflichkeit, der sich durch nicht delegierbare Arbeit auszeichnet, die immer selbständig erbracht werden muss und die durch hohe Verantwortung gegenüber der 42 Gesellschaft und Bevölkerung gekennzeichnet ist, mehr Möglichkeiten als Nichtfreiberufler. Mit „3 Euro für einen Picasso“ geben die Freiberufler ihrer gesellschaftlichen Verantwortung sichtbaren Ausdruck, knüpfen an die Tradition des Leipziger Kunstvereins an und machen auch im 21. Jahrhundert deutlich, dass das Museum der bildenden Künste Leipzig ein ‚Bürgermuseum‘ ist. Die Initiative wird von den Kammern der Freiberufler gefördert und von Oberbürgermeister Burkhard Jung und Kulturbürgermeister Michael Faber unterstützt. Leipzig hat rund 24.000 Frei berufler – das mittelfristige Ziel der Initiative, den Ankaufsfonds mit jährlich 300.000 Euro zu füllen, scheint somit nicht nur ein schöner Traum zu sein. www.dreieurofuereinenpicasso.de 10 Jahre Freundeskreis max Klinger e. V. Auf Initiative des Kunstsammlers und UnterKlinger als Bildnismaler und nehmers Dr. Siegfried Unterberger wurde Bildhauer gewürdigt, seine 2002 der Freundeskreis Max Klinger e. V. Beziehungen zu Weggefährgegründet. Der Verein hat sich seitdem auf ten thematisiert und ein neu vielfältige Weise um Erhalt, Erforschung,Verentdecktes Frauenporträt in MAX KLINGER mittlung und öffentliche Wahrnehmung des einer umfassenden kunstWerkes des großen Leipziger Künstlers Max historischen wie restauratoKlinger (1858–1920) verdient gemacht. rischen Analyse vorgestellt. Der Band ist für 19,90 Euro an der MuseMit einem Festakt wird das kleine Jubiläum umskasse erhältlich. gefeiert. Im zehnten Jahr des Freundeskreises liegt im November mit dem Titel „Max Klinger. Der große Bildner und der größre Ringer …“ der www.freundeskreismaxklinger.de dritte Band der Schriftenreihe vor. In ihm wird SCHRIFTEN DES FREUNDESKREISES MAX KLINGER E. V. „Der große Bildner und der größre Ringer …“ mdbk 2010/11 Im Herbst erscheint das neue Jahrbuch des Museums der bildenden Künste Leipzig. „mdbk 2010/11“ dokumentiert ausführlich und mit zahlreichen Abbildungen das Geschehen der beiden zurückliegenden Jahre: Ausstellungen, Forschungen, Sammlungszuwächse, Veranstaltungen und vieles mehr. Auch die Aktivinullzehn nullelf mdbk Museum der bildenden Künste Leipzig täten der museumsnahen Vereine und Freundeskreise werden vorgestellt. Die wissenschaftlichen Beiträge geben Einblick in den „Odysseezyklus“ von Friedrich Preller sowie in Gustav Adolf Hennigs Zyklus „Amor und Psyche“. Neuerwerbungen, die hauptsächlich mit der Unterstützung der Förderkreise und privater Mäzene angekauft werden konnten, werden ebenfalls vorgestellt. Das Buch ist ab Anfang Oktober für 22 Euro an der Museumskasse erhältlich. meisterstücke und meisterwerke Am 6. Oktober findet die jährliche Meisterfeier des Kammerbezirks Leipzig im Gewandhaus statt. Rund 300 Jungmeisterinnen und -meister aus 14 Gewerken bekommen im Rahmen dieses Festaktes den Meistertitel verliehen. Wesentlicher Teil der Meisterprüfung und seit dem Mittelalter Symbol handwerklichen Könnens ist das Meisterstück. Vom 23. September bis 7. Oktober sind die Meisterstücke der Jungmeister im Museum der bildenden Künste Leipzig zu sehen. www.hwk-leipzig.de 43 Museum aktuell Quo vadis, Museumspädagogik? „Quo vadis, Domine?“ - „Wohin gehst du, Herr?“ – fragte der Apostel Petrus bei seiner Flucht aus Rom den ihm entgegenkommenden Christus. Die in den Apokryphen überlieferte Petrus-Frage ist bis heute geflügeltes Wort wenn es um Fragen der grundsätzlichen strategischen Ausrichtung geht. Seit Spätsommer 2011 ist „Quo vadis?“ auch wiederkehrende Überschrift für eine Folge von Workshops und Beratungen der Museumspädagoginnen des Museums der bildenden Künste Leipzig. Schnell bestand Konsens, auch künftig das Angebot für Schulen, Kindergärten und Horte als Kerngeschäft zu betreiben – auch wenn dies eher eine Arbeit im Hintergrund bedeutet und weit weniger öffentliche Aufmerksamkeit und Prestige als die vielerorts bevorzugt angebotene Projektarbeit erfährt. Die eigenen Erfahrungen und die Resonanz der Lehrer, Betreuer, Kinder und Jugendlichen zeigen, wie notwendig und sinnvoll das Angebot an unterrichtsbegleitenden Veranstaltungen ist. In einem zweiten Schritt wurden die Programme für Kindergärten, Grund-, Mittelschulen und Gymnasien auf Inhalt, Methodik und Zeitgeist hin kritisch überprüft. In Anpassung an die aktuellen Rahmenbedingungen und pädagogischen Erfordernisse wurden bestehende Programme revidiert und neue entwickelt, Lehrmaterialien ersetzt und modernisiert. Ergänzend dazu gibt es gesonderte Programme für Förderschulen, die speziell auf deren Lehrplaninhalte abgestimmt sind. Lernen mit allen Sinnen in Bezug auf die besondere Erfahrungswelt der Schüler steht bei diesen Veranstaltungen im Vordergrund, auch die Behandlung eines Themas über einen längeren Katalog „Bildung und Vermittlung 2012– 2013“ zum Download unter www.mdbk.de 44 Zeitraum ist hierbei möglich. Die Berufs- und Fachschulen können aus dem umfangreichen Angebot des Gesamtkataloges wählen, die Themen werden dann in Vorabsprache an die Anforderungen der Ausbildung angepasst. Der Angebotskatalog „Bildung und Vermittlung“ erscheint in neuem Gewand, umfasst die Programme für alle Schultypen, bietet außerdem Fortbildungen für Pädagogen und einen umfassenden Überblick über alle Ferien- und Ausstellungstermine. Trotz aller Neuerungen steht aber fest: die Qualität der Kunstvermittlung, der Spaß am Kunstbetrachten und am Ausprobieren von Farbe und Form bleiben erhalten! U lrike O tto Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt 22. Oktober bis 2. November jeweils 8.45 und 10.45 Uhr Herbstferienprogramm Während der Herbstferien laden wir Kinder ab 6 Jahren zu Ferienveranstaltungen ein. Das vollständige Programm findet sich unter www.mdbk.de. Für alle Angebote gilt: Anmeldung erforderlich! (Tel. 03 41/21 69 99 14) Donnerstag, 18. Oktober, 15. November und 17. Januar, jeweils 16.30 Uhr Test Your English Führungen in englischer Sprache mit Schülern der Leipzig International School zu Themen, die die Schüler selbst wählen und eigenständig erarbeiten. Donnerstag, 4. Oktober, 1. November, 6. Dezember und 3. Januar, jeweils 15 Uhr Kunststückchen Spezielle Führungen bieten Gelegenheit, die Sammlungen des Museums und die aktuellen Ausstellungen kennen zu lernen und sich im Anschluss im Museumscafé darüber auszutauschen. Bei der Führung stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Sonntag, 14. Oktober, 18. November, 16. Dezember und 20. Januar, jeweils 11 Uhr Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder Seit nunmehr sechs Jahren werden Kinder und Jugendliche im Museum zu Nachwuchsguides ausgebildet. Sie erarbeiten sich selbst Rundgänge durch das Museum und seine aktuellen Ausstellungen, die sie anderen Kindern und Jugendlichen einmal im Monat am Sonntag vorstellen. www.ichzeigseuch.de Dienstag, 2. Oktober, 6. November, 4. Dezember und 8. Januar, jeweils 15 Uhr Seniorenführungen Unsere Führungen für Senioren stellen die Sammlungen des Museums und die aktuellen Ausstellungen vor. Begleitet werden die Gäste dabei von einer Museumspädagogin, es stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung. KiJuKu 18 Im Januar und Februar 2013 findet wieder die Kinder- und Jugendkunstausstellung der Stadt Leipzig statt. Die Ausstellung ist eine Veranstaltung mit Wettbewerbscharakter: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre aus Leipzig und Umgebung können eigene Kunstwerke einreichen, die von einer Jury bewertet werden. Die Preisträger werden am 12. Januar prämiert, jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde. In den beteiligten Institutionen sind dann bis zum 28. Februar die Werke der Preisträger und der anderen teilnehmenden kleinen Künstler zu bewundern. Samstag, 12. Januar, 11 Uhr Preisverleihung Museum der bildenden Künste Leipzig 12. Januar bis 28. Februar 18. Leipziger Kinder- und Jugendkunstausstellung GfZK, Geschwister-Scholl-Haus, Haus des Buches, HALLE 14, Haus Steinstraße, Kinderund Jugendkulturzentrum O.S.K.A.R., MdbK www.kijuku-leipzig.de 45 Museum aktuell Die Schenkung Kurt Magritz Das Museum der bildenden Künste Leipzig erhielt im Juni aus dem Nachlass des Künstlers Kurt Magritz (1909–1992) eine großzügige Schenkung. Dr. Maria Rüger, die Tochter des Künstlers, hat in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung des Museums ein Konvolut zusammengestellt, das aus insgesamt zwanzig Federzeichnungen und vierzig Pastellen besteht. Sämtliche Werke entstanden zwischen 1946 und 1950 und stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit Magritz künstlerischem und kulturpolitischem Wirken in Leipzig. Kurt Magritz studierte von 1928 bis 1935 Architektur in Dresden und Berlin. Während des Nationalsozialismus gehörte er zu den Künstlern, die aufgrund ihrer Nähe zu befreundeten Widerstandskämpfern unter ständiger politischer Beobachtung standen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat er der KPD bei und war Mitbegründer des Freien Deutschen Kulturbundes Sachsen. Nach Leipzig zog Magritz 1946, wo er als einer der ersten Lehrkräfte zunächst als Dozent und von 1947 bis 1950 als Professor an der Hochschule für Graphik und Buchkunst tätig war. Die Arbeiten aus der Schenkung entstanden während dieser akademischen Unterrichtszeit. Insbesondere die farbenprächtigen Pastelle, mit denen sich Magritz 1946 und 1947 an den Leipziger Jahresausstellungen beteiligte, sind hervorzuheben. Mit Blättern wie „Königin des Meeres“ oder „Fische im Mondlicht“ schuf Magritz idyllische Traumwelten, die wie eine Flucht des Künstlers vor den Schrecken des Krieges wirken. Kunst wird dabei zum Trostgeber, aber auch zu einem kräfteverleihenden Elixier. Die bevorzugten Themen sind in diesem Zusammenhang aus der griechisch-römischen Mythologie entnommen, wie das auf den Laokoon-Stoff bezugnehmende Pastell „Schlangenkampf“ von 1948. Auch sind die meisten Blätter überwiegend im postimpressionistischen Stil, der stark an Max Slevogt erinnert, ausgeführt. Es handelt sich zweifellos um einen Rückgriff auf bürgerliche Kunsttraditionen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der sich auf den ersten Blick nur schwer in das Gesamtbild des Künstlers einfügen lässt. Immerhin gehörte Magritz in den 1950er Jahren zu den Wortführern der Formalismusdebatte. Seine Federzeichnungen und Pastelle – und das macht die Schenkung kulturhistorisch so wertvoll – offenbaren stellvertretend die innere Zerrissenheit zahlreicher vom Krieg gezeichneter Künstler. Sie empfanden ihre bürgerlich humanistische Bildung, die den Barbarismus zweier Weltkriege nicht verhindern konnte, zwar als Ballast, konnten sich aber dennoch nicht vollständig davon lossagen. Somit wirkt Margritz künstlerische „Atelier“-Position kurz nach 1945 wie ein ideologischer Widerspruch zum offiziellen sozialistischen Kunstverständnis, das sich kurze Zeit später in der DDR ausbildete. M arcus A ndrew H urttig Kurt Magritz, Schlangenkampf, 1948 46 Ve r anst altung e n Palermo „Was macht Kunst aus?“ Diese Frage hat den in Leipzig geborenen Künstler Palermo zeit seines Lebens beschäftigt. Mit einer eindrucksvollen Auswahl von Arbeiten aus der nur 15 Jahre währenden Schaffensphase ermöglicht die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig eine spannende Begegnung mit dieser faszinierenden Künstlerpersönlichkeit. Der 70. Geburtstag Palermos im kommenden Jahr gibt Anlass, sich schon im Vorfeld mit diesem außergewöhnlichen Künstler und dessen manchmal widersprüchlichem Werk zu beschäftigen. Palermo starb jung. Das von ihm hinterlassene künstlerische Oeuvre jedoch entwickelte schnell eine außerordentliche Strahlkraft und Wirkungsgeschichte, die bis heute zur Auseinandersetzung auffordert. Auf seiner Suche nach dem Wesen von Kunst entwickelte Palermo einen geradezu legendären Stil im Umgang mit Raum und verschiedenen Materialien. Die Erfindung des „blauen Dreiecks“ gehört zu seinen Markenzeichen und begrüßt auch in der Kunsthalle die Besucher. Palermo, der Meisterschüler von Josef Beuys war und den enge Freundschaften mit Imi Knoebel, Gerhard Richter und Sigmar Polke verbanden, trägt seine künstlerische Position Palermo bis 31. Dezember 2012 eher still vor. Und doch macht deren Substanz ihn zum Vorreiter. Sein Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen ist unbestritten und Grund genug, Ausschnitte aus seinem Werk in seiner Geburtsstadt zu zeigen. Palermos künstlerisches Schaffen hat mehr als drei Jahrzehnte nach seinem Tod längst Eingang in bedeutende öffentliche und private Sammlungen gefunden. Dank großzügiger Leihgeber wird so eine Ausstellung mit Arbeiten Palermos möglich, die größtenteils noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Die Besucher der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig sind hiermit herzlich eingeladen, Palermos Spuren zu folgen. Sein Leben und Werk verdienen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm begleitet die Ausstellung, die noch bis zum Jahresende zu sehen ist. Blinky Palermo, Himmelsrichtungen II, 1976, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Kunsthalle der Sparkasse Leipzig Otto-Schill-Straße 4a, 04109 Leipzig Öffnungszeiten: Di, Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr Feiertage 10–18 Uhr www.kunsthalle-sparkasse.de 47 Ve r anst altung e n DOK Leipzig 55. Internationales Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Zum 55. Mal steht Leipzig für eine Woche ganz im Zeichen des Films. DOK Leipzig, das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, präsentiert vom 29. Oktober bis zum 4. November die besten neuen Werke von Filmemachern aus der ganzen Welt. Viele davon sind internationale oder gar Weltpremieren. Alle 350 Filme sind auf unterschiedliche Arten bewegend, überraschend und faszinierend. Beim Publikum wie bei den Filmemachern aus aller Welt steht DOK Leipzig für ein Filmprogramm auf höchstem künstlerischen Niveau. Die Begeisterung für das Festival wächst kontinuierlich, im vergangenen Jahr wurde mit 37.000 Zuschauern erneut ein Besucherrekord erreicht. Im Fokus stehen bei DOK Leipzig die rund 75 Filme, die in den fünf Wettbewerben um die begehrten Goldenen Tauben konkurrieren. Erzählerische Meisterschaft, filmische Perfektion und eine authentische Handschrift – das wird in Leipzig ausgezeichnet. Insgesamt werden beim diesjährigen Festival Preisgelder von über 70.000 Euro ausgeschüttet. Zu DOK Leipzig gehören auch die vielfältigen Sonderprogramme. Die Retrospektive und die Hommagen bringen historische – häufig in Vergessenheit geratene – Film-Schätze zurück auf die Leinwand. In diesem Jahr beschäftigt sich die Retrospektive mit dem Filmstudio Meschrabpom, auch „die rote Traumfabrik“ genannt. Der traditionelle Länderschwerpunkt konzentriert sich beim diesjährigen Festival auf das spanischsprachige Lateinamerika. Präsentiert werden herausragende Werke einer neuen Generation von Filmemachern, die nicht www.dok-leipzig.de 48 nur die Schatten der Diktaturen aufarbeiten, sondern sich auch mit der Lebenswirklichkeit in ihren Ländern auf künstlerisch aufregende Weise auseinandersetzen. Dem großen deutsch-schwedischen Dokumentarfilmer Peter Nestler und der US-amerikanischen Medienkünstlerin Barbara Hammer, die als Mutter des feministischen Films gilt, werden Hommagen gewidmet. In den letzten Jahren hat sich DOK Leipzig als ältestes Dokumentarfilmfestival der Welt auch zu einem der wichtigen europäischen Branchentreffpunkte entwickelt. Dank seines DOK Marktes, des Internationalen Koproduktionstreffens, zahlreicher Podiumsdiskussionen und vieler weiterer Angebote hat sich die Zahl der internationalen Fachbesucher seit 2004 auf über 1.400 verdoppelt. Zentraler Anlaufpunkt für Besucher ist während der gesamten Woche das Festivalzentrum im Museum der bildenden Künste Leipzig. Hier können die Gäste Informationen über das Programm erhalten, auf Filmemacher treffen und im Café in gemütlicher Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen. Und wer genug von den bewegten Bildern hat, kann natürlich auch in der Festivalwoche die aktuellen Ausstellungen des Museums besuchen. Kunst und Politik Mittwoch, 17. Oktober, 19 Uhr europäische Nachkriegsgeschichte bedeutBuchpräsentation: samen Ort, findet einen Knotenpunkt euro„Der Kanzler und der See“ päischer (Kultur-)Geschichte, ein Sammelvon und mit Godehard Schramm, Autor becken für bedeutende Künstler wie Franz Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung Liszt, Alessandro Manzoni, die Brentanos und www.kas-dresden.de viele andere. Eine besondere Rolle spielen dabei der erste Kanzler der Bundesrepublik DeutschWas hat Konrad Adenauer so fasziniert an der land und sein Wirken von seiner selbstgewählsüdalpinen Landschaft, dass er Cadenabbia ten „zweiten Heimat“ aus, der Villa La C ollina. 1957 zu seinem „Ersatzkanzleramt“ und Schramms „Passegiate Konrad Adenauer“ verständigen Urlaubs-Arbeits-Domizil wählte? tiefen sich in das zweite Leben Adenauers In einem sehr persönlichen und episo- am Comer See, wo bedeutende politische dischen Buch folgt Godehard Schramm den Gespräche und Begegnungen stattfanden Spuren Konrad Adenauers am Lago di Como. und viele wichtige Entscheidungen vorbereitet Er entdeckt dabei einen für die deutsche und wurden. Kunst und Gesellschaft Sonntag, 4. November, 11 Uhr Männerkulturtage: Frauen – gesehen von Männern Führung mit Dr. Dietulf Sander, Kunsthistoriker Frauen haben in allen Lebensphasen eines Mannes ganz besondere Bedeutungen: Sie sind ihm Mutter, Freundin, Geliebte, Frau, Partnerin, Mutter seiner Kinder und vieles mehr. Die bildkünstlerischen Darstellungen der Frau wiederum sind seit alters her nahezu ausschließlich vom männlichen Blick geprägt. Sie spiegeln nicht nur die Vielfalt von Emotionen und Verhaltensweisen der Künstler gegenüber Frauen, sondern reflektieren auch unbewusst ihr jeweiliges Selbstverständnis als Mann. Ein Gang durch die Dauerausstellung bietet viele Ansätze, sich über die sich verändernden Geschlechterbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel der Jahrhunderte bis zur aktuellen Genderdebatte zu unterhalten. Kunst und Musik Dienstag, 2. Oktober, 18 Uhr Benefizkonzert des GewandhausChores Leipzig Leitung: Gregor Meyer www.gewandhaus.de Der GewandhausChor Leipzig lädt zu einem Benefizkonzert zugunsten zweier indischer Dörfer ins Museum der bildenden Künste Leipzig ein. Nach der Uraufführung im indischen Kalkutta im März dieses Jahres wird der Chor in Anknüpfung an den deutsch-indischen Kulturaustausch PRAN (Bernd Franke) nun in Europa erstaufführen. Der Indienexperte und Tagore-Übersetzer Dr. Dr. Martin Kämpchen berichtet im Rahmen des Konzertes über seine Arbeit in Indien. Die Einnahmen des Konzerts kommen dem Verein Freundeskreis Ghosaldanga und Bishnubati e. V. zu. 49 Veranstaltungskalender Stand August2012. Aktuelle Termine unter www.mdbk.de. Führung Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Eröffnung Öffentliche Veranstaltung zur Eröffnung einer Ausstellung Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt frei Pop Spezial Öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Leben mit Pop!“ siehe auch Seite 16f. Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Kunststückchen Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung für die Generation 60plus mit anschließender Bewirtung (Heißgetränk + 1 Stück Kuchen) im Museumscafé Michaelis Keine Anmeldung erforderlich Kosten: 6 Euro Interessengemeinschaft Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung für Gemeinschaftsmitglieder Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder Öffentliche Führung von Kindern für Kinder und Erwachsene Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr 50 Test your English Führung in englischer Sprache mit Schülern der Leipzig International School Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Seniorenführung Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung für die Generation 60plus Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr 50 Lux Öffentliche Führung zu einem Thema der Graphischen Sammlung Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Gepräch Öffentliche Veranstaltung oder Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung mit Künstlern und anderen Gästen Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Vortrag Öffentliche Veranstaltung mit Künstlern und anderen Gästen Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr *Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei Oktober 2012 Leben mit Pop! bis 13. Januar 2013 A Star Is Born bis 13. Januar 2013 Bewegte Bilder. Maix Mayer und Sven Johne 6. Oktober bis 21. November Di, 2.10., 15 Uhr Leben mit Pop! Dr. Frédéric Bußmann Seni orenführung Di, 2.10., 18 UhrBenefizkonzert Kon zert Do, 4.10., 15 Uhr Kunststü ckchen So, 7.10., 11 Uhr Pop Spezial Di, 9.10., 15.30 Uhr Interess engemeinschaf t GewandhausChor siehe Seite 49 Krieg der Bilder. Jonathan Meese im Museum der bildenden Künste Leipzig Dr. Jan Nicolaisen Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig Schätze der Graphischen Sammlung – Lucas Cranach d. Ä. Margret Rost Mi, 10.10., 18 UhrMax Klinger. Opus III Dr. Marcus A. Hurttig 50 Lux So, 14.10., 11 Uhr Führu ng Von Cranach bis Rauch: Die Sammlungen des Museums der bildenden Künste Leipzig So, 14.10., 11 UhrIch zeig's Euch Stefanie Hennig mit Ina Schulze K inder fü hr en Kinder Mi, 17.10., 18 Uhr Leben mit Pop! Susanne Petri Adenauer und der Comer See Godehard Schramm siehe Seite 49 Führu ng Mi, 17.10., 19 Uhr Vortrag Do, 18.10., 16.30 UhrLife Test you r Engl ish Karl Freitag / International School Die Alten Meister VI: Die Niederländische Malerei des 17. Jh. Stefanie Hennig Schätze der Graphischen Sammlung – Lucas Cranach d. Ä. Margret Rost Interess engemeinschaf t Mi, 24.10., 18 Uhr A Star Is Born Dr. Jeannette Stoschek So, 21.10., 11 Uhr Führu ng Mi, 24.10., 17 Uhr Führu ng So, 28.10., 11 UhrNebelwälder und Klosterruinen. Die romantische Suche nach innerer Einheit Führu ng Claudia Klugmann 51 November 2012 Leben mit Pop! bis 13. Januar 2013 A Star Is Born bis 13. Januar 2013 Bewegte Bilder. Maix Mayer und Sven Johne bis 21. November Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner 7. November bis Februar 2013 Do, 1.11., 15 UhrNebelwälder und Klosterruinen. Claudia Klugmann Die romantische Suche nach innerer Einheit Ku nststückchen So, 4.11., 11 Uhr Frauen – von Männern gesehen F ü hrun g Di, 6.11., 15 Uhr S eni or en führung Schätze der Graphischen Sammlung – Lucas Cranach d. Ä. Mi, 7.11., 18 UhrMax Klinger. Opus IV Dr. Dietulf Sander siehe Seite 49 Margret Rost Dr. Marcus A. Hurttig 5 0 Lux P op Spezial Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig Di, 13.11., 15.30 Uhr Leben mit Pop! Margret Rost Romantiker, Realisten, Revolutionäre: Meisterwerke des 19. Jh. Susanne Petri So, 11.11., 11 Uhr I n teressen gemeinschaft Mi, 14.11., 18 Uhr F ü hrun g Do, 15.11., 16.30 UhrInsanity T e st your Engl ish Jordan Hampton/ International School So, 18.11., 11 UhrEvelyn Richter Philipp Freytag F ü hrun g So, 18.11., 11 UhrIch zeig's Euch mit Ina Schulze Ki nder führen Kinder P op Spezial Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig So, 25.11., 12 Uhr Geschichte und Technik des Siebdrucks Petra Natasha Mehler So, 25.11., 11 Uhr P op Spezial Mi, 28.11., 17 Uhr Leben mit Pop! Margret Rost I n teressen gemeinschaft Mi, 28.11., 18 UhrMax Klinger. Opus IV F ü hrun g 52 Dr. Jeannette Stoschek Dezember 2012 Leben mit Pop! bis 13. Januar 2013 A Star Is Born bis 13. Januar 2013 Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner bis Februar 2013 Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein 2. Dezember bis 3. März 2013 Eröff nung Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein So, 2.12., 11 Uhr Leben mit Pop! Sa, 1.12., 18 Uhr Susanne Petri Führu ng Di, 4.12., 15 UhrMuseumsbesuch einmal anders Margret Rost Seni orenführung Mi, 5.12., 18 Uhr G espräch Do, 6.12., 15 Uhr Kunststü ckchen So, 9.12., 11 Uhr Pop Spezial Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein im Gespräch Stefanie Hennig, Franziska Holstein Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein Stefanie Hennig Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig Di, 11.12., 15.30 UhrMuseumsbesuch einmal anders Margret Rost Interess engemeinschaf t Mi, 12.12., 18 Uhr Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner Dr. Jan Nicolaisen Leben mit Pop! Susanne Petri Führu ng So, 16.12., 11 Uhr Führu ng So, 16.12., 11 UhrIch zeig's Euch mit Ina Schulze K inder fü hr en Kinder Mi, 19.12., 17 UhrMuseumsbesuch einmal anders Margret Rost Interess engemeinschaf t Mi, 19.12., 18 Uhr Pop Spezial Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig So, 23.12., 11 UhrIch suche nicht, ich finde … Installationen und ihr Rohmaterial Führu ng Claudia Klugmann So, 30.12., 11 UhrIch suche nicht, ich finde … Installationen und ihr Rohmaterial Claudia Klugmann Führu ng 53 Januar 2013 Leben mit Pop! bis 13. Januar 2013 A Star Is Born bis 13. Januar 2013 Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner bis Februar 2013 Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein bis 3. März 2013 Rosenkranz Kubus XI: Peter Wegner Dr. Jan Nicolaisen Leben mit Pop! Susanne Petri P op Spezial Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig So, 6.1., 12 Uhr Geschichte und Technik des Siebdrucks Petra Natasha Mehler Mi, 2.1., 18 Uhr F ü hrun g Do, 3.1., 15 Uhr Ku nststückchen So, 6.1., 11 Uhr P op Spezial Di, 8.1., 15 Uhr S eni or en führu ng Mi, 9.1., 18 Uhr F ü hrun g Sa, 12.1., 11 Uhr Eröff n ung So, 13.1., 11 Uhr P op Spezial Di, 15.1., 15.30 Uhr I n teressen gemeinschaft Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein Margret Rost Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein Stefanie Hennig Kinder- und JugendKunstpreis der Stadt Leipzig Leben mit Pop! A Star Is Born Dr. Frédéric Bußmann, Dr. Marcus A. Hurttig Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein Margret Rost Mi, 16.1., 18 UhrMax Klinger. Opus IV Dr. Jeannette Stoschek 5 0 Lux Do, 17.1., 16.30 Uhr Do you see what I see? T e st your Engl ish Julia Bär / International School So, 20.1., 11 UhrNebelwälder und Klosterruinen. Die romantische Suche nach innerer Einheit F ü hrun g Claudia Klugmann So, 20.1., 11 UhrIch zeig's Euch mit Ina Schulze Ki nder führen Kinder Mi, 23.1., 18 Uhr F ü hrun g Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: Franziska Holstein So, 27.1., 11 UhrNapoleons Niederlage. Ein Meisterwerk der französischen Historienmalerei des 19. Jahrhunderts von Paul Delaroche F ü hrun g Stefanie Hennig Dr. Jan Nicolaisen Mi, 30.1., 17 Uhr Kunstpreis der Sachsen Bank 2012: I n teressen gemeinschaft Mi, 30.1., 18 Uhr F ü hrun g 54 Fotografie und Malerei nach 1945 in Ostdeutschland Margret Rost Franziska Holstein Dr. Frédéric Bußmann, Philipp Freytag Vorschau 2013 SAcHSen Die Sammlung der Deutschen bank 7. Februar bis 21. April eVeLyn RicHteR und das Fotobuch 14. März bis 2. Juni WAGneR KLinGeR mAy 16. Mai bis 15. September 314 Tage KUNST Die J A H R e S K A R t e bietet ihnen für 12 monate: freien eintritt in die Ständige Sammlung und alle Sonderausstellungen einladungen zu Ausstellungseröffnungen und das Programmheft frei Haus erhältlich für 40.- euro (ermäßigt 28.- euro) an der museumskasse. Die mitarbeiter Steffi Heiland Geboren 1962 in Leipzig, Ausbildung zur Industriekauffrau, weitere Abschlüsse in Betriebswirtschaft und Bilanzbuchhaltung; seit 1994 im Museum der bildenden Künste Leipzig beschäftigt, ab 1996 Mitarbeiterin in der Abteilung Verwaltung, seit Juli 2012 kommissarische Verwaltungsleiterin. Naturliebhaberin mit Begeisterung für viele Sportarten und Musik. Foto: Margit Emmrich 56 MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Einrichtung der Stadt Leipzig Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig Tel.: 03 41/21 69 90 Fax: 03 41/21 69 99 99 mdbk@leipzig.de, www.mdbk.de ÖFFNUNGSZEITEN Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr Mo geschlossen EINTRITT Sammlung 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro Wechselausstellung 8 Euro, ermäßigt 5,50 Euro Am zweiten Mittwoch im Monat freier Eintritt. Bis 16 Jahre Eintritt frei Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig Leitung: Dr. Jeannette Stoschek Tel.: 03 41/21 69 99 53 (Mo–Mi) richter.archiv@leipzig.de FÖRDERER DES MUSEUMS DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG E. V. Vorsitzende des Vorstandes: Dr. Doris Apell-Kölmel Tel.: 03 41/21 69 99 18 foerderer.mdbk@leipzig.de www.foerderer-mdbk.de FREUNDESKREIS MAX KLINGER E. V. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / ANMELDUNG VON FÜHRUNGEN Vorsitzender des Vorstandes: Rainer Ilg Tel.: 03 41/21 69 99 40 klinger@leipzig.de www.freundeskreismaxklinger.de Tel.: 03 41/21 69 99 14 mdbk@leipzig.de NEUER LEIPZIGER KUNSTVEREIN E. V. BIBLIOTHEK Mi 13–20 Uhr Di und Do 13–17 Uhr nach Voranmeldung Tel.: 03 41/21 69 99 32 Tageskarte 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro Jahreskarte 7 Euro, ermäßigt 5 Euro GRAPHISCHE SAMMLUNG Mi 13–20 Uhr nach Voranmeldung Vorlage von Druckgrafik und Zeichnungen Tel.: 03 41/21 69 99 44 MAXIMILIAN SPECK VON STERNBURG STIFTUNG Präsident: Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg Tel.: 03 41/21 69 99 20 sternburg.stiftung@leipzig.de www.sternburg-stiftung.de Vorsitzender des Vorstandes: Klaus F. Delwig Tel.: 03 41/7 10 45 40 Fax: 03 41/7 10 46 01 info@nlkv.org, www.nlkv.org TÜBKE STIFTUNG LEIPZIG Springerstraße 5, 04105 Leipzig Stiftungsratsvorsitzende: Brigitte Tübke-Schellenberger Tel.: 03 41/5 85 22 18 www.tuebke-stiftung-leipzig.de KUNST-BUCH DR. KALUSCHE Tel./Fax: 03 41/9 93 88 58 kunst-buch.leipzig@online.de Öffnungszeiten wie Museum Michaelis im MUSEUM der bildenden Künste Leipzig Tel.: 03 41/3 37 37 57 info@michaelis-leipzig.de Öffnungszeiten wie Museum 57 Impressum Stadt Leipzig, Museum der bildenden Künste Leipzig Leipzig, September 2012 Redaktion: Jörg Dittmer, Ulrike Otto Gestaltung: Harald Richter, Hamburg Druck: druckhaus köthen, Köthen © Museum der bildenden Künste Leipzig, die Autoren © VG Bild-Kunst, Bonn 2012: Richard Hamilton, Sven Johne, Roy Lichtenstein, Maix Mayer, Blinky Palermo, James Rosenquist, Klaus Staeck 58 © Helen Chase, Sante D'Orazio, Margit Emmrich, Franziska Holstein, Museum Folkwang, Essen, Denis O’Reagan, PUNCTUM: Bertram Kober und Alexander Schmidt, Ed Ruscha, Peter Wegner, Didi (Dieter) Zill © 2012 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc / Artists Rights Society (ARS), New York Maix Mayer: courtesy Galerie Eigen + Art Leipzig/Berlin Franziska Holstein: courtesy Galerie Christian Ehrentraut, Berlin leipzig geniessen. geniessen. leipzig Seien Sie Gast im feinen Hotel & Restaurant Michaelis, zentral gelegen zwischen dem Seien Sie Gast im feinen Hotel & Restaurant Michaelis, zentral gelegen zwischen dem Leipziger Zentrum und der lebendigen Südvorstadt. Leipziger Zentrum und der lebendigen Südvorstadt. Seien Sie Gastgeber überall dort, wo wir uns mit unserer ausgezeichneten Küche engagieren: Seien Sie Gastgeber überall dort, wo wir uns mit unserer ausgezeichneten Küche engagieren: im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Da Capo – Oldtimermuseum & Eventhalle, im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Da Capo – Oldtimermuseum & Eventhalle, im Grassimuseum, im Gewandhaus, im Campus Restaurant & Bistro und in der Villa Ida, im Grassimuseum, im Gewandhaus, im Campus Restaurant & Bistro und in der Villa Ida, in der media city leipzig und in der Orangerie Schloss Güldengossa. in der media city leipzig und in der Orangerie Schloss Güldengossa. Michaelis Hotel & Restaurant | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 Leipzig | Telefon 0341-2 67 80 Michaelis Fax Hotel & Restaurant 44 | 04107 Leipzig | Telefon 0341-2 67 80 0341-2 67 81 00 || Paul-Gruner-Straße info@michaelis-leipzig.de | www.michaelis-leipzig.de Fax 0341-2 67 81 00 | info@michaelis-leipzig.de | www.michaelis-leipzig.de © Franziska Holstein und Galerie Christian Ehrentraut, Berlin o. T. (C3-12) 4 von 128 Papiercollagen Künstlerin: Franziska Holstein Deutschland, Leipzig, 2012 usstellung Preisträgera 012 bis 3. März 2013 er 2 ste Leipzig 2. Dezemb enden Kün d il b r e d m Museu Kulturelles Engagement. Made in Germany. Der Kunstpreis der Sachsen Bank 2012 für Franziska Holstein. Franziska Holstein ist die Gewinnerin des diesjährigen Kunstpreises der Sachsen Bank. Unter 92 Einreichungen aus Mitteldeutschland entschied sich die Jury für die Leipziger Malerin. Der Preis wird seit 2002 in zweijährlichem Turnus verliehen. Mit den bisherigen Preisträgern Tilo Baumgärtel, Ricarda Roggan, Julia Schmidt, Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe Henriette Grahnert und der Künstlergruppe Famed erwarb er überregionalen Ruf. Als eine Bank, die sich der Region verbunden fühlt, fördern wir geistiges und künstlerisches Schaffen und setzen auf ein kreatives Umfeld als Standortfaktor. kunstpreis.sachsenbank.de