Professionelle Fotografie mit dem Nikon

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Professionelle Fotografie mit dem Nikon
© des Titels »Professionelle Fotografie mit dem Nikon-System« (ISBN 978-3-8266-5077-2) 2012 by
Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg. Nähere Informationen unter: http://www.mitp.de/5077
KAPITEL 1
Die Kamera
1.1 Kleine Nikon-Historie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
1.2 Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
1.3 Kameraspezifisches Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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PROFESSIONELLE FOTOGRAFIE MIT DEM NIKON-SYSTEM
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Kapitel 1
Die Kamera
1.1
KLEINE NIKON-HISTORIE
Die frühen Jahre
Die Nikon-Geschichte beginnt im Jahre 1917 mit dem Zusammenschluss
dreier Firmen der optischen Industrie. Die Tokyo Keiki Seisaku Sho, Iwaki
Glass Manufacturing und Fuji Lens Seizo Sho fusionieren zur Nippon Kogaku K.K. Aus Nippon Kogaku, was soviel heißt wie Japanische Optische
Gesellschaft, wird schließlich der Markenname Nikon gebildet.
1918 beginnt die Produktion von optischen Geräten im Werk Ohi in Tokio.
Die frühen Jahre sind bestimmt durch die Produktion von Zielfernrohren,
Ferngläsern und Periskopen, die an die japanische Armee geliefert werden.
Die ersten nichtmilitärischen Produkte sind 1921 drei Teleskope mit unterschiedlichem Durchmesser. Zwei Jahre später entschließt man sich zur Einrichtung eines eigenen Glasforschungslabors, um selbstständig entwickeln
zu können und technologisch unabhängig zu sein. 1925 entsteht das erste
Mikroskop. Die ersten Objektive, zu dieser Zeit für Plattenkameras, erscheinen 1932. Sie tragen die Bezeichnung Nikkor.
Die ersten Objektive für das Kleinbildformat werden 1937 im Auftrag der
Firma Seiki Kogaku Precision Optical Research Institute entwickelt, eine
Reihe von 50 mm-Objektiven mit Lichtstärken zwischen 4,5 und beachtlichen 2,0. Diese ebenfalls aufstrebende Firma sucht erstklassige Objektive
für ihre Hansa-Kwanon-Kamera, heute ist sie unter dem Namen Canon
ebenfalls weltweit bekannt für ihre Kamerasysteme.
Info
Die Messsucherkameras
von 1948 – 1959
Nikon I (1948) Diese erste
Kamera ist Namenspatron
für die digitale Systemkamera Nikon 1 (one)
Nikon M (1949)
Nikon S (1951)
Nikon S2 (1954)
Nikon SP (1957
Nikon S3 (1958)
Nikon S4 (1959)
16
Während des zweiten Weltkrieges wird die gesamte Produktion auf die
Belange der Rüstungsindustrie abgestimmt; nach Ende des Krieges werden
von annähernd 20 Produktionsstätten alle bis auf das Stammwerk in Ohi
geschlossen. Es reifen Überlegungen, neben Objektiven auch Kameras herzustellen. Zur Diskussion stehen eine zweiäugige 6x6 Kamera oder das
Kleinbildformat. Die Entscheidung ist bekannt, es fällt der Startschuss für
eine Legende mit nicht unerheblichem Einfluss auf Entwicklung und Popularität eines Kameraformats.
Die frühen Kameras sind Messsucherkameras. Die Nikon I hat noch ein
Format von 24x32 mm, ihre Form ähnelt äußerlich der Contax II, von ihr
hat die Nikon auch das Bajonett übernommen. Das Innenleben, insbesondere die Verschlussrollos, erinnern hingegen mehr an eine Leica IIIa. Der
Mischbild-Entfernungsmesser ist in den Sucher integriert, keineswegs
üblich zu dieser Zeit. Schon diese erste Kamera zeigt sich außerordentlich
hochwertig, in Verbindung mit den erstklassigen Objektiven stellt sie eine
echte Konkurrenz zu den deutschen Spitzenherstellern dar, die wegweisend in Sachen Qualität sind. Da sich das Format bei den Fotografen nicht
durchsetzt, erscheint ein Jahr später ein Modell mit 24x34 mm, die Nikon
M, wobei das M für medium, also die Mitte zwischen dem ursprünglichen
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1.1
und dem Kleinbildformat steht. Jedoch ist auch diese Nikon nur auf dem
asiatischen Markt bekannt.
Die Life-Story
Dies ändert sich im Zuge des Wiederaufbaus in Japan nach dem zweiten
Weltkrieg, zu dem tausende Amerikaner im Land sind. Zahlreiche Nachrichtenagenturen und Zeitschriften eröffnen ihre Büros, Redakteure und Bildjournalisten berichten vom Geschehen. Unter ihnen ist der bekannte Fotojournalist David Douglas Duncan vom Life-Magazin. Sein Kollege Jun Miki,
der einzige japanische Vertragsfotograf von Life, nimmt ihn mit zu einem
Besuch des Nikon-Werks in Ohi. Sie werden begleitet von Horace Bristol
vom Wirtschaftsmagazin Fortune. Die Amerikaner sind überrascht und
begeistert von den Objektiven, die ihnen die Nikon-Ingenieure zeigen. Duncan ist besonders angetan vom 85 mm f/2,0, dessen Qualität mit den besten deutschen Objektiven mithalten kann. Der Vergleich fällt leicht, stehen
doch Spitzenoptiken von Leitz und Zeiss als Referenzgeräte auf den Qualitätsprüfständen für die Nikon-Objektive.
Abbildung 1.1
Im Jahr 2000 legt Nikon die
S3 als Sondermodell neu
auf. Die Replik stimmt mit
dem Original von 1959
überein, lediglich beim
Objektiv 1:1,4/50 mm
wurden die Linsen mit einer
modernen Mehrschichtvergütung versehen. Während von der abgebildeten
Ausführung in Chrome etwa
8.000 Stück verkauft wurden, blieb die schwarze Variante auf 2.000 SammlerExemplare limitiert.
Foto: Nikon
Duncan und Bristol bestellen sofort einige Objektive, und bereits wenige
Wochen später erhält Duncan die Gelegenheit, die Geräte unter härtesten
Bedingungen zu testen. Während des Koreakrieges erstellt er Aufnahmen
mit einem 50 mm f/1,5 und einem 135 mm f/4 an einer Leica IIIC, die er an
die heimische Redaktion schickt. Seine Bilder wie auch seine persönlich an
Kollegen weitergetragene Begeisterung für Nikkore überzeugen viele Fotografen, Nikon ebenfalls zu testen. Neben den Objektiven kommt nun auch
die Nikon-Kamera zum Einsatz. Der Life Fotograf Hank Walker, der aus dem
Norden Koreas berichtet, erklärt später, dass die Nikon M die Kamera war,
mit der er auch bei Temperaturen von - 20° keine Probleme hatte.
Die F-Serie
Der Nikon M folgen noch einige Sucherkameras im Kleinbildformat, die
letzte ist 1959 die Nikon S4. Die wichtigere Neuerscheinung jenen Jahres
und der Beginn der eigentlichen Erfolgsgeschichte von Nikon ist die Nikon F,
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Kapitel 1
Die Kamera
die erste Spiegelreflexkamera. Äußerlich erinnert sie noch stark an die Nikon
S, nur mit Prismensucher oben auf der Mitte der Kamera. Die Nikon F bringt
noch eine zweite Premiere, das F-Bajonett als Anschluss für die Objektive.
Während anderenorts noch mit M 42 geschraubt wird, genügt der Nikon
eine Drehung von 60° zur Fixierung der Optik. Das sensationelle am F-Bajonett ist aber, dass es bis heute praktisch unverändert geblieben ist und eine
Kompatibilität ermöglicht, die bei keinem anderen Kamerahersteller zu finden ist. Die folgende Auflistung gibt einen knappen Überblick über Nikons
Profi-Kameras, ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Beschreibung aller
Leistungsmerkmale.
Hinweis
Ausführliche Informationen
zum F-Bajonett finden Sie im
3. Kapitel über Objektive.
Schon die erste Nikon F ist eine Kamera mit vielen Ausbaumöglichkeiten.
Neben dem Standard-Prismensucher gibt es einen Sportsucher, einen
Lichtschachtsucher und den Photomic-Sucher. Der Photomic-Sucher verfügt über einen eingebauten Belichtungsmesser, der mit dem Verschlusszeitenrad und dem Blendenring verbunden ist, Änderungen in der Belichtungseinstellung können sofort umgesetzt werden. Der Messsucher wird
permanent weiterentwickelt und verbessert, ab 1965 wird die Belichtung
TTL, also durch das Objektiv auf der Mattscheibe gemessen, so dass Verlängerungsfaktoren durch Filter oder Auszüge ohne manuelle Korrektur
berücksichtigt werden. Zum Sucherzubehör gehören noch zahlreiche
Wechsel-Einstellscheiben. Es gibt einen Motorantrieb für bis zu vier Bilder/
Sekunde sowie ein Langfilmmagazin für 250 Aufnahmen, dazu einen separaten Motorantrieb. Um 1970 reicht die Objektivpalette von 7,5 bis 600 mm
Brennweite, einschließlich zweier Zoomobjektive. Die Nikon F entwickelt
sich im Laufe der 60er Jahre vom Geheimtipp zur Nummer-eins-Profikamera in den USA. In Europa ist Nikon nach wie vor eher unbekannt.
Abbildung 1.2
Nikons erste Spiegelreflexkamera kann ihre
Verwandtschaft zu den
Messsucherkameras kaum
leugnen, sieht sie doch
aus wie eine S3 mit
Prismensucher.
Foto: Nikon
Das ändert sich mit dem Erscheinen der Nikon F2, 1971. Die F2 ist eine
Weiterentwicklung der F, ihr Gehäuse ist ergonomischer durch abgerundete
Kanten, optimierte Lage von Auslöser und Schnellspannhebel und erleich-
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1.1
terte Rückspulung. Mechanisch besonders beanspruchte Teile wie das
Bajonett sind aus Edelstahl gefertigt. Der Verschluss erreicht bereits 1/2000
Sekunde bei einer Synchronzeit von 1/80 Sekunde. Mit ihrem umfangreichen Zubehör und Ausbaumöglichkeiten (Wechselsucher, Motorantriebe,
Langfilmrückteil usw.) wird die F2 zur beliebten und zuverlässigen Kamera
für unzählige Profis in aller Welt.
Abbildung 1.3
Nikon F2 Photomic AS mit
Messsucher; diese letzte
Variante der F2 unterstützt
bereits das Ai.
Foto: Nikon
Diese Zuverlässigkeit der mechanischen F2 lässt Profis zunächst skeptisch
bleiben, als 1980 das Nachfolgemodell Nikon F3 mit elektronisch gesteuertem Schlitzverschluss erscheint. Das aus Italien stammende Design mit
dem roten Streifen auf der Front ist aus heutiger Sicht wenig aufregend, war
seinerzeit aber ganze Textabschnitte in Fachzeitungen wert. Die F3 ist wie
ihr Vorgänger ein echtes Arbeitsgerät, der Tuch-Schlitzverschluss arbeitet
entgegen den Befürchtungen der Fotografen auch nach Jahren noch präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Die Belichtungsmessung ist unabhängig
vom Sucher im Boden der Kamera integriert. Damit steht sie neben dem
Standardsucher auch für den Sportsucher, den Lichtschacht- und den
Sechsfach-Lupensucher zur Verfügung. Eine Zeitautomatik für die Belichtung und TTL-Steuerung für den Blitz erleichtern dem Fotografen die Arbeit.
Ab 1982 gibt es die Nikon F3HP mit High-Eyepoint-Sucher. Die erweiterte
Austrittspupille von 25 mm erlaubt Brillenträgern den hundertprozentigen
Blick auf Sucher und Anzeigen. Diese sehr sinnvolle Entwicklung wird sich
nach und nach weiter verbreiten und ist heute Standard in allen Nikon Spiegelreflex-Kameras, die höherwertigen Modelle haben zusätzlich noch eine
Dioptrienkorrektur. Weitere Modellvarianten sind die F3 Titan, F3 Press und
eine F3 AF, die erste Autofokus- Spiegelreflexkamera von Nikon. Das Wechselsuchersystem der F3 erlaubte den Einbau einer Messeinrichtung im
Sucher, ohne das gleich eine neue Kamera entwickelt werden musste. Mit
nur zwei AF-Objektiven von 80 und 200 mm Brennweite wird die F3 AF
nicht zum Verkaufsschlager, liefert aber Erkenntnisse für die Entwicklung
einer echten AF-Kamera.
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Kapitel 1
Die Kamera
Abbildung 1.4
Eine Nikon F3 HP in TitanAusführung. Die überaus
zuverlässige und deshalb so
beliebte F3 wurde noch über
das Produktionsende der
F4 hinaus weiter produziert
und vertrieben.
Foto: Nikon
Diese kommt in der Profi-Linie 1989 mit der Nikon F4 auf den Markt. Von
der Bedienung her noch sehr an die F3 erinnernd, profitiert sie aber von
einer Vielzahl von technischen Entwicklungen, die in den vorhergehenden
Jahren gemacht wurden:
b Mehrfachautomatik (Zeit-, Blenden- und Programmautomatik,
manuelle Steuerung)
b Drei Belichtungsmessmethoden (Matrix, mittenbetont integral und Spot)
b Integrierter motorischer Filmtransport
b Schneller Metalllamellen-Schlitzverschluss bis 1/8.000 Sekunde und
1/250 Blitzsynchronzeit.
b Bemerkenswert beim Autofokus ist, dass das F-Bajonett erhalten wurde.
Während andere Hersteller das Bajonett aus Platzgründen neu entwickeln
mussten, profitierte man bei Nikon von der Weitsicht der Entwickler des
F-Bajonetts, so dass der Anschluss für die Belange des AF modifiziert werden konnte. Nikon-Fotografen konnten mit der neuen Kamera erst einmal
mit ihren hochwertigen Manuell-Fokus-Objektiven weiterarbeiten.
Abbildung 1.5
Mit der F4 beginnt die Autofokus-Zeit. Die letzte ProfiKamera mit Wechselsucher
zeigt ein deutlich ergonomischeres Design, sucht aber
in der Bedienung die Nähe
zu ihrer Vorgängerin.
Foto: Nikon
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Mit der Nikon F5 (1996) kommt Nikon vollends im elektronischen Zeitalter
an. Statt mechanischen Einstellrädern gibt es jetzt Funktionstasten und
einen LCD-Display. Die Fülle von Einstellungsmöglichkeiten einschließlich
24 Individualfunktionen lässt sich anders nicht mehr übersichtlich realisieren. Die F5 verfügt über ein Fünf-Feld-Autofokusmodul mit einem Kreuzsensor, durchgehend nutzbar bis zu einer Objektivlichtstärke von 5,6. Sie
belichtet acht Bilder pro Sekunde in Autofokus-Betrieb und spult einen 36er
Kleinbildfilm in vier Sekunden zurück. Weltweit neu ist die Color-MatrixBelichtungsmessung, die Farbe als Information in die Belichtungsmessung
einbezieht. Mit 3D-Multisensor-Aufhellblitz, Wechselsucher, Mattscheiben,
Rückwänden, 39 AF- und 53 manuellen Objektiven steht die F5 im Zentrum
eines unerschöpflich großen Systems. 1999 folgt der Generationswechsel
in eine neue, digitale Zeit.
1.1
Hinweis
Weitere Informationen:
Das Nikon-System bis zur
D1, detaillierte Informationen von H.-J. Hauschild:
http://www.digitalbooks.de/
nikon/systemcd/
Nikons internationale Webseite (englisch):
http://imaging.nikon.com/
history/
Abbildung 1.6
Die letzte große Profi-Nikon
der Kleinbildzeit: Nikon F5.
Foto: Nikon
Dennoch ist die Geschichte der F-Kameras nicht zu Ende geschrieben. Im
Jahr 2004 bringt Nikon die F6 auf den Markt, eine im Vergleich zur F5 etwas
kompaktere Kamera, die auf die aufwendige Wechselsucherkonstruktion
verzichtet und wie die F4 mit optionalem Batterieteil angeboten wird. Die F6
steht ansonsten ganz in der Tradition ihrer Vorgänger, die wesentlichen
neuen Merkmale sind neben verbessertem Autofokus und erweiterten Individualfunktionen vor allem die aus der Digitaltechnik übernommene Blitztechnik i-TTL.
Die professionellen Digitalkameras
Der Startschuss für eine professionelle Digitalkamera auf Basis einer Nikon
F3 fällt 1991. Das von Kodak entwickelte Professional Digital Camera System (DCS) mit 1,3 MP Auflösung an einer von Kodak umgebauten Nikon F3
erlaubt Bildjournalisten erstmals die Erstellung elektronischer Bilder mit einer
Profi-Kamera. Nikons erste eigene digitale Spiegelreflexkamera ist die E2/
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Kapitel 1
Die Kamera
E2s von 1995. Sie verfügt über einen 2/3 Zoll CCD-Sensor mit einer Auflösung von 1,3 Megapixel. Ein optisches System im Spiegelkasten passt die
Bildwinkel der Nikkor-Objektive für das kleine Sensorformat an, die Kamera
wird dadurch aber etwas unhandlich. Der E2 folgen noch zwei Nachfolgemodelle, die E2N von 1996 und die E3 (1998).
Abbildung 1.7
Nikon E3: Die Frontansicht
verbirgt das klobige Erscheinungsbild der ersten eigenständigen Digitalkamera
mit F-Bajonett.
Foto: Nikon
Der Durchbruch gelingt 1999 mit der Nikon D1. Ihre Proportionen sowie
ihre Kameratechnik erinnern an die F5, ein zwei Zoll TFT-Display auf der
Rückseite des Gehäuses weist sie eindeutig als Digitalkamera aus. Tatsächlich ist die D1 trotz Ähnlichkeit zur F5 oder F100 eine völlig eigenständige
Kamera und kein umgebautes Modell. Genau das macht ihre Qualität und
Leistungsfähigkeit als vollwertige Systemkamera aus. Der CCD-Sensor mit
einer Diagonalen von 1,1/8 Zoll bringt eine Auflösung von 2,7 Megapixel bei
– für die Zeit – vergleichsweise überragender Bildqualität. Dieser erste DXSensor verkleinert den effektiven Bildwinkel eines Objektives, zum Vergleich
mit Kleinbild muss die Brennweite um den Faktor 1,5 verlängert werden.
Mittel zum Erfolg ist aber auch der Preis der D1: Sie kostet weniger als die
Hälfte einer vergleichbaren umgebauten Kodak-DCS, was in der Folge fallende Preise am Markt für Profi-Digitalkameras auslöst. Der D1 folgen als
Modellpflege die D1X mit einer höheren Auflösung von 5,3 MP und die
D1H, die weiterhin mit 2,7 MP aber höherer Geschwindigkeit arbeitet. Die
Modelle der D1-Reihe überzeugen durch für die Zeit herausragende Leistungsmerkmale bei fairem Preis, ihre Schwächen liegen bei der Stromversorgung – der NiMH-Akku kann den Energiehunger der Kamera nicht für
einen Arbeitstag stillen – und der Blitztechnik. Da auf einem CCD-Sensor
physikalisch keine TTL-Blitzbelichtungsmessung während der Aufnahme
möglich ist, werden die Messblitze der 3D-Multisensor-Aufhellblitz-Technik
zur Vorausberechnung der benötigten Lichtmenge umfunktioniert. Diese als
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1.1
D-TTL bezeichnete Technik zeigt aber immer wieder Schwächen und wird
2003 durch i-TTL abgelöst.
Die i-TTL Blitztechnik zeigt nicht nur bessere Ergebnisse bei normalen TTLBlitzaufnahmen, sie erlaubt auch die kabellose Steuerung mehrerer Blitzgeräte im Nikon Creative-Lighting-System (CLS). Diese Technik steht in der
nächsten Profikamerageneration, die 2003 mit der Nikon D2H beginnt, zur
Verfügung. Wie der Name schon andeutet, steht bei diesem Modell die
Geschwindigkeit im Vordergrund. Der von Nikon entwickelte neue LBCASTSensor hat eine Auflösung von 4,3 Megapixeln, das ist weniger als bei der
D1X, erlaubt aber bis zu acht Bilder pro Sekunde und 40 JEPG oder 25
RAW Aufnahmen in Folge. In Verbindung mit den elf Fokusmessfeldern –
davon neun Kreuzsensoren – präsentiert sich die D2H in erster Linie als
Angebot an Sport- oder Pressefotografen. Der LBCAST-Sensor kann sich
trotz seiner günstigen Voraussetzungen, der hohen Auslesegeschindigkeit
wie bei CMOS und geringem Rauschen wie bei CCD, nicht am Markt
durchsetzten. So ist das Schwestermodell der D2H, die Nikon D2X (2004),
mit einem CMOS-Sensor im DX-Format ausgestattet. Die Auflösung von
12,1 Megapixeln stellt einen guten Wert dar, jedoch gibt es schon Mitbewerbermodelle die mit Vollformatsensor und höherer Auflösung aufwarten.
Nikon hält aber vorerst am DX-Format fest. Einerseits gleicht eine zunehmende Zahl an speziellen DX-Nikkoren den Verlust bei den Weitwinkelbrennweiten gut aus, zum anderen sind Vollformatsensoren noch sehr
teuer und bringen nicht immer die bessere Bildqualität, was sich vor allem
im kritischen Randbereich der Abbildung zeigt. Die D2X überzeugt sowohl
mit ihren guten Bildergebnissen, als auch ihrer ausgewogener Kameratechnik und dies macht sie zu einem attraktiven Modell für Fotografen aus allen
Bereichen.
Abbildung 1.8
Die Nikon D2X ist auch mit
dem kleineren DX-Sensor
eine Kamera mit überzeugender Bildqualität.
Foto: Nikon
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Kapitel 1
Die Kamera
Nikon und NASA
Eine robuste Kamera, die überzeugende optische Qualität der Objektive
und ein vielseitiges System waren wohl die Gründe, warum die amerikanische Weltraumbehörde NASA Nikon-Kameras auf Missionen ins All
schickte. Die erste Kamera an Bord der Apollo 15 Mission war 1971 eine
nach NASA-Spezifikationen modifizierte Nikon Photomic FTN. 1980 folgen
Sondermodelle auf Basis der F3, die Kleine Kamera mit Motorantrieb,
wurde an Bord des Space Shuttle Columbia eingesetzt, die Große Kamera
zusätzlich mit einem Langfilmmagazin ausgestattet. Ein Spezialistenteam
bei Nikon optimiert Kameras wie Langfilmmagazin auf die besonderen
Belange für den Einsatz im Space Shuttle. Der F3 folgen 1991 die Modelle
Nikon F4 und F4S, 1999 dient die F5 an Bord der Discovery zur Dokumentation der Aktivitäten außerhalb des Shuttles.
Das digitale Zeitalter beginnt 2008 mit den D2Xs, von denen acht Kameras
nach wie vor zu Dokumentationszwecken im All im Einsatz sind.
Für die Kameras stehen 15 verschiedene Typen von Objektiven zur Verfügung, 35 Objektive gibt es insgesamt auf der Internationalen Raumstation
ISS.
Abbildung 1.9
Auch zu höheren
Aufgaben geeignet:
Mehrere D3s mit AF-S
Nikkoren 1:2,8/14-24 mm
sind auf der ISS im Einsatz.
Foto: Nikon
2009 bestellt die NASA elf D3s und sieben AF-S Nikkore 1:2,8 14-24 mm,
vor allem für Aufnahmen innerhalb der Space Shuttle und der ISS. Die
Kameras unterscheiden sich nicht von den normalen Consumer-Kameras,
die Raumfähre Discovery bringt sie im April 2010 auf die Raumstation.
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1.2
1.2
AKTUELLE SPIEGELREFLEXKAMERAMODELLE
Die Linie der aktuellen professionellen Nikon-Kameras wird bestimmt von
den Modellen mit Vollformat-Sensor. Die Nikon D3 ist 2007 Nikons erste
Digitalkamera die nicht mit DX-Sensor sondern mit einem Sensor im Kleinbildformat 24x36 mm (FX) ausgestattet ist. Ihr Erscheinen sorgt gleich für
Aufsehen: Während Mitbewerberkameras schon über Vollformatsensoren
verfügen und die große Fläche für hohe Auflösung nutzen, bleibt die D3 mit
gut 12 Megapixeln auf dem Niveau des Vorgängermodells D2x. Die Bildqualität aber setzt neue Maßstäbe. Der Dynamikumfang des von Nikon entwickelten CMOS-Sensors reicht von ISO 200 bis ISO 6400, im der Einstellung Hi 2 wird eine Empfindlichkeit entsprechend ISO 25.200 erreicht! Der
ebenfalls neue Bildentwicklungsprozessor Expeed erzeugt mit verbesserten
Bildoptimierungseinstellungen selbst in hohen ISO-Einstellungen Bilder mit
brillanten Farben und gleichmäßigen Tonwertübergängen bei außerordentlich geringem Rauschen. Der Autofokus mit 51 Messfeldern arbeitet schnell
und präzise, die Kamera schafft mit Autofokus im Vollformat neun Bilder pro
Sekunde. Erste eindrucksvolle Aufnahmen von der Leichtathletik-WM in
Osaka 2007 belegen, dass die technischen Daten nicht nur auf dem Papier
überzeugen. Mit ihren Eckdaten ist die D3 das perfekte Werkzeug für die
Sportfotografie, bis dahin nicht unbedingt die Domäne der Nikon-Kameras.
Die Kameramodelle in der Übersicht
Professionelle Modelle:
D4, D3x, noch aktuell: D3s
Semiprofessionelle Modelle:
Hinweis
Nikon-Sensor-Formate:
FX – 36 × 23,9 mm
DX – 23,6 × 15,6 mm
Brennweiten-crop-Faktor
1,5
D800, D800E, D700, D300s
Amateurkameras:
D90, D7000
Einsteigermodelle:
D3100, D3200, D5100
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Kapitel 1
Die Kamera
Nikon D4
Abbildung 1.10
Aufnahmen bei schlechtem
Wetter: kein Problem mit der
robusten D4
Seit Anfang 2012 ist die D4 das neue Topp-Modell der Nikon SpiegelreflexKameras. Ihr Erscheinen war sicher nicht so spektakulär wie der Generationswechsel vom DX– zum FX-Format mit der D3. Neben konsequenter
technischer Weiterentwicklung des Vorgängermodells D3s haben auch die
Rückmeldungen und Wünsche professioneller Fotografen zur Entwicklung
des neuen Spitzenmodells beigetragen. Die D4 wurde so zu einem außerordentlich vielseitigem Werkzeug, das in praktisch allen fotografischen
Anwendungen zum Einsatz kommen kann.
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1.2
Abbildung 1.11
Die Nikon D4 Top-Kamera
bietet Höchstleistung auf
allen Ebenen und ist ein vielseitiges Werkzeug für praktisch jedes fotografische
Thema.
Foto: Nikon
Das Herz der Kamera ist der CMOS-Sensor im FX-Format mit einer Auflösung von 16,2 Megapixel (effektiv) und dem größten Dynamikumfang aller
Nikon DSLRs, mit einem Dynamikumfang von ISO 100 bis 12.800. Der
Bereich lässt über die Erweiterungseinstellungen Low bis -1, auf äquivalent
ISO 50 absenken oder durch die High-Einstellungen bis +4 auf eine ISO
204.800 entsprechende Empfindlichkeit steigern. Die Qualität der Aufnahmen konnte gegenüber der D3S noch einmal gesteigert werden und ist je
nach Lichtverhältnissen bis etwa Hi +2 außerordentlich gut. Die Einstellbarkeit bis Hi +4 verleitet zu Aufnahmen aus der Hand praktisch ohne Licht,
was wegen des dann jedoch hohen Dunkelrauschens nur empfehlenswert
ist, wenn es keine Alternative gibt. Für schnelle Verschlusszeiten unter mäßigen Licht sind die extrem hohen Empfindlichkeitseinstellungen aber durchaus noch nutzbar. Mit dieser Bandbreite lässt sich unter fast allen möglichen
(und unmöglichen) Bedingungen fotografieren.
Zur hohen Empfindlichkeit kommt eine entsprechende Geschwindigkeit
hinzu: Mit zehn Bildern pro Sekunde (mit Autofokus) und einem großzügigen
Pufferspeicher, der bis zu 100 Aufnahmen im NEF-Format erlaubt (12 Bit,
verlustfrei komprimiert), entgeht dem Fotografen kein Bild mehr. Sogar elf
Bilder pro Sekunde sind möglich, jedoch kann es hier je nach Aufnahmesituation zum Verlust des Autofokus und der Color-Matrix-Belichtungsmessung kommen.
Abbildung 1.12
In der Abbildung unspektakulär, in der Leistung nicht:
Nikons Bildverarbeitungsprozessor Expeed III.
Foto: Nikon
Für den Autofokus wurde das bewährte Multi-CAM 3500FX in zweierlei Hinsicht optimiert. Die Empfindlichkeit des Autofokus konnte bis auf LW -2
gesenkt werden und erreicht damit in etwa die Grenze dessen, was für
unser Auge im Sucher noch erkennbar und einstellbar ist. Dadurch kann an
dunklen Orten und/oder bei wenig Umgebungslicht die Arbeit erleichtert
werden. Als zweites wurden elf Sensoren, davon ein Kreuzsensor, für eine
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Kapitel 1
Die Kamera
Mindestlichtstärke von 1:8 ausgelegt. Acht weitere Kreuzsensoren stehen
für Lichtstärken höher als 1:8 (aber noch unter 1:5,6) zur Verfügung. Damit
erweitern sich die Möglichkeiten vor allem der Sport- und Tierfotografen,
können doch jetzt alle langbrennweitigen Teleobjektive mit einer Anfangsöffnung von 1:4 auch mit dem TC-20E III oder TC-17E II kombiniert werden,
ohne dass auf den Autofokus verzichtet werden muss.
Abbildung 1.13
Automatische Messfeldsteuerung mit Gesichtserkennung: scharfe Augen bei
Blende 2
Seit der D3 unterstützt der Belichtungsmesser der Kamera auch den Autofokus beim 3D-Tracking. Die neue 3D-Color-Matrix-Messung III von Nikon
hat die Motiverkennung bei Aufnahmen ohne Live-View erheblich verbessert. Ein RGB-Sensor mit 91.000 Pixeln kann das Motiv differenziert analysieren und unterstützt nicht nur den Autofokus beim 3D-Tracking oder der
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PROFESSIONELLE FOTOGRAFIE MIT DEM NIKON-SYSTEM
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Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg. Nähere Informationen unter: http://www.mitp.de/5077
1.2
Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
automatischen Messfeldsteuerung, sondern ermittelt auch die Belichtung
für Umgebungs- und Blitzlicht, steuert das Active-D-Lighting und leistet den
automatischen Weißabgleich. Die erweiterte Motiverkennung ist insbesondere auf Gesichter optimiert und verspricht nicht nur Schärfe an der richtigen Stelle, sondern auch optimale Helligkeitsverteilung beim Aufhellblitz
sowie ausgeglichene Schatten im Gesicht bei Aufnahmen unter starkem
Sonnenlicht durch verbesserten Einsatz des Active-D-Lighting. Die schnelle
Verarbeitung dieser Datenflut lässt die neue Matrixmessung auch noch bei
zehn Bildern pro Sekunde präzise arbeiten.
Abbildung 1.14
Blick ins Innenleben
einer D4.
Foto: Nikon
Die Bildverarbeitung leistet der neue Expeed-III-Prozessor. Er verarbeitet die
Bilddaten der D4 in Höchstgeschwindigkeit und ermöglicht die außergewöhnlichen Leistungsmerkmale der Kamera. Gleichzeitig ist er noch sparsamer als seine Vorgänger. Weitere Strom sparende Maßnahmen sind die
Trennung der Abläufe von Spiegelauslösung, Verschluss und Blende. Dank
ihrer Energieeffizienz erreicht die D4 trotz geringer Akku-Kapazität vergleichbare Arbeitszeiten wie die D3s. Die verminderte Akku-Leistung von 2.000
mAh wurde wegen geänderter Vorschriften für Niedervolt-Spannungsquellen auf dem asiatischen Markt nötig (zum Vergleich: Der EN-EL4 der D3Serie hat 2.500 mAh).
Eine professionelle Nikon ist immer auch eine außerordentlich robuste
Kamera, dennoch wurde bei der Ergonomie der D2- und D3-Modelle immer
wieder beklagt, dass sich die Gummierung unter dem vorderem Einstellrad
mit der Zeit dehnt und löst. Das Stellrad der D4 liegt nun noch komplett im
Gehäuse, darunter das rote Designelement aus starrem Kunststoff; der Zei-
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29
Kapitel 1
Die Kamera
gefinger berührt so beim Drehen des Rades die Gummierung nicht mehr.
Weitere Verbesserungen beim Handling sind eine zusätzliche Funktionstaste
für Hochformataufnahmen und ein neuer Sub-Wähler, der die AE-L Taste
mit ihren Funktionsmöglichkeiten ersetzt und gleichzeitig wie ein Joystick
zur Bewegung der AF-Messfelder verwendet werden kann.
Zur Datenübertragung und Fernsteuerung der Kamera gibt es neben dem
USB-Anschluss erstmals einen Netzwerkanschluss in einer DSLR. Das
ermöglicht den Einsatz deutlich längerer Kabelverbindungen als mit USB;
zudem erlaubt die dadurch in der Kamera integrierte Netzwerktechnik die
Verwendung eines sehr kompakten W-LAN Senders, WT-5, um die drahtlose Kommunikation zu einem Rechner oder Netzwerk herzustellen. Die
Fernsteuerung der Kamera läuft wie gewohnt über Camera Control Pro2,
mit vermindertem Funktionsumfang aber auch über den Web-Browser
eines iPads oder iPhones.
Abbildung 1.15
Von Nikon mitentwickeltes
neues Kartenformat für die
D4: XQD-Karte von Sony.
Foto: Sony
Zur Speicherung der Bilddaten gibt es neben den bewährten CF-Speicherkarten ein neues Kartenformat zur Auswahl, die XQD-Karte. Diese Speicherkarte wurde von Nikon mit entwickelt, ihre Vorzüge liegen in hoher
Geschwindigkeit und geringerer Anfälligkeit. Zur Zeit der Drucklegung dieses Buches ist die Auswahl an XQD-Karten noch sehr gering, es gibt sie nur
beim Mitentwickler Sony. Die Kapazitäten und Geschwindigkeiten liegen auf
dem Niveau einer CF-Karte nach UDMA-7 Standard, der von der D4 unterstützt wird, der Preis ist im Vergleich höher.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D4 im Überblick
Sensor:
FX-Format 36 × 23,9 mm, Nikon CMOS Sensor, 16,2 Millionen Pixel (effektiv)
Bildformate
FX:
Large – 4.928 × 3.280, Medium – 3.696 × 2.456, Small – 2.464 × 1.640
DX (24 ×d 16 mm):
L – 3.200 × 2.128, M – 2.400 × 1.592, S – 1.600 × 1.064
1,2-fach: (30 × 20 mm):
L – 4.096 × 2.720, M – 3.072 × 2.040, S – 2.048 × 1.360
5:4 (30 × 24 mm):
L – 4.096 × 3.280, M – 3.072 × 2.456, S – 2.048 × 1.640
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1.2
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimierbar;
TIFF, 8 Bit unkomprimiert
JPEG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
100 bis 12.800, erweiterbar auf: Low 1 (entspricht ISO 50) und bis Hi 4 (entspricht ISO 204.800)
Verschluss
Selbstkalibrierender Verschluss, auf mind. 400.000 Auslösungen getestet,
Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung
(bulb)
Abbildung 1.16
Der Verschluss der D4 ist
für 400.000 Auslösungen
ausgelegt und justiert sich
bei Bedarf selbst.
Foto: Nikon
Serienbild
11 Bilder/Sek. (FX), 11 Bilder/Sek. (DX), 100 (DX: 62) Bilder (RAW, 12 Bit
verlustfrei komp.) bzw. 200 (DX: 130) Bilder (JPEG-fine, L) in Folge
Autofokus
Multi-CAM 3500FX mit 51 Messfeldern, davon 15 Kreuzsensoren; 11 Messfelder (1 Kreuzsensor) nutzbar bis Lichtstärke 1:8
Speichermedium
1 Kartenfach für CompactFlash-Karten Typ I, UDMA 7
1 Kartenfach Highspeed-XQD-Karten
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 156,5 × 160 × 90,5 mm, Gewicht: 1.180g inklusive Akku EN-EL18 und XQD Speicherkarte, ohne Abdeckungen
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Kapitel 1
Die Kamera
Nikon D3s
Abbildung 1.17
Action bei niedrigen Temperaturen und Niederschlag
stellt genau die richtige
Herausforderung für die D3s
dar.
Nicht mehr aktuell, aber immer noch eine ausgezeichnete Kamera: Die
2009 erschienene D3s ist eine Modellpflege der D3. Sie bietet einen nochmals erhöhten ISO-Bereich von 200 bis 12.800 und gesteigerte Empfindlichkeitseinstellungen bis Hi3, das entspricht ISO 102.400. Die D3s erlaubt
damit Fotoaufnahmen aus freier Hand unter praktisch allen denkbaren
Lichtbedingungen. Die zweite Neuerung ist die Einbindung von D-Movie,
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1.2
also die Aufnahme von Videosequenzen mit einer SLR-Kamera, eine Option
die zunehmend in das Interesse von Fotografen und Filmern rückt.
Neben der Empfindlichkeit ist Geschwindigkeit die absolute Domäne der
D3s. Mit einer Verzögerung von nur 0,12 Sekunden ist die Kamera praktisch
sofort nach dem Einschalten einsatzbereit, die Auslöseverzögerung liegt bei
nur 40 Millisekunden. In der schnellen Serienbildschaltung erreicht die
Kamera 9 Bilder/Sekunde mit Autofokus im FX-Format und 11 Bilder/
Sekunde im DX-Format. Ein ausgeklügelter Spiegelmechanismus mit Massenausgleich sorgt nicht nur für kürzeste Sucherabdunklungen, sondern
auch für reduzierte Erschütterungen und Geräusche durch den Spiegelschlag. Bei einer 12-Bit RAW Bildqualität (verlustfrei komprimiert) belichtet
die D3s 42 Aufnahmen in Folge. JPEG-Bilder können bis zu 130 in Serie
belichtet werden.
Abbildung 1.18
Front- und Rückansicht
der D3s. Trotz Größe
und Gewicht liegt der
ergonomisch geformte
Body gut in der Hand.
Fotos: Nikon
Die Bildverarbeitung leistet Nikons Expeed-Prozessor, der gleichermaßen
schnell und effizient die Rohdaten in farbgetreue Bilder umwandelt. Die Aufnahmen sind im Vergleich zu den älteren Nikon-Modellen deutlich brillanter,
ohne übertrieben bunt zu wirken. Gleichzeitig ist das Rauschen bei hohen
Empfindlichkeiten, insbesondere bei dunklen Bildtönen oder langen Belichtungszeiten, reduziert. Expeed Prozessoren, abgestimmt auf den jeweiligen
Kameratyp, finden sich in allen Nikon-Digitalkameras, von der professionellen SLR bis zur kleinen Coolpix.
Das Autofokusmodul Multi-CAM 3500FX mit 51 Messfeldern – davon 15
Kreuzsensoren, alle einsetzbar mit Objektiven von einer Mindestlichtstärke
von 5,6 – lässt sich je nach Motivbeschaffenheit sehr flexibel einstellen.
Neben den bekannten Optionen Einzelfeld-Autofokus und dynamischer
Autofokus mit variabler Messfeldzahl und -Anordnung gibt es noch eine
Nikon-exklusive Besonderheit: Beim 3D-Tracking unterstützt der ColorMatrix-Belichtungsmesser den AF-Sensor, indem er die Farbe des vom AFModuls angemessenen Motivs erkennt und diese Farbigkeit mitverfolgt.
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Kapitel 1
Die Kamera
Damit kann die Kamera zum Beispiel einen blau gekleideten Sportler von
einem rot gekleideten unterscheiden, auch wenn diese sich zeitweise auf
gleicher Höhe bewegen, und den ausgewählten verfolgen, egal ob er
gerade näher oder weiter von der Kamera entfernt ist.
Die Modelle der D3-Familie stehen in der Tradition der professionellen
Nikon-SLRs und sind außerordentlich robuste Kameras. Das Gehäuse ist
aus einer Magnesium-Legierung gefertigt, ein Werkstoff der eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht ermöglicht. Um den ergonomisch gestalteten
Body sorgt eine dicke Gummi-Belederung für gute Griffigkeit und – in
gewissen Grenzen – effektiven Stoßschutz. Alle Funktionstasten, Einstellräder oder Klappen an der Kamera sind mit Dichtungen hinterlegt, was eine
Dichtigkeit gegen Luftfeuchtigkeit bis 85 % und Staub gewährleistet.
Abbildung 1.19
Von der Sucherkappe
bis zum Kameraboden:
Das Metallgehäuse aus
einer MagnesiumLegierung gewährleistet
höchste Stabilität.
Foto: Nikon
Das Sucherbild der Kamera fällt dank Vollformat großzügig aus und zeigt
das Bild zu 100 %; damit ist ein optimaler Gestaltungsspielraum gegeben.
Wie alle Nikon-Kameras ist der Sucher als HP-(high-eyepoint)-Sucher mit
erweiterter Austrittspupille (18 mm) ausgelegt und erlaubt damit Brillenträgern einen vollen Überblick über das Sucherbild einschließlich aller Randanzeigen. Eine Dioptrienkorrektur im Bereich +/- 2 Dioptrien erlaubt die Feinabstimmung des Suchers auf die Augen des Fotografen.
Neben dem klassischen Sucherbild kann die Kamera auch im Life-ViewModus nutzt werden. Hier stehen zwei Betriebsarten für Freihand- oder Stativaufnahmen zur Verfügung. Diese unterscheiden sich beim verwendeten
Autofokus: Während der Freihandmodus auf das Autofokus-Modul CAM
3500 zugreift – dafür klappt der Spiegel kurz nach oben – steht für den Sta-
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1.2
tivmodus ein kontrasterkennender Autofokus zur Verfügung, der an jede
beliebige Stelle des Bildfeldes platziert werden kann.
Abbildung 1.20
Die D3s kann auch langsam:
Aufnahmen mit PC-E Nikkor
24 mm vom Stativ. Der
FX-Sensor zeigt optimale
Durchzeichnung von Lichtern bis in die Schatten.
Die Datensicherung erfolgt auf CF-Speicherkarten. Die Kamera verfügt über
zwei Kartenfächer, die zweite Karte kann wahlweise zur Ergänzung der ersten dienen (mehr Kapazität) oder für Sicherungskopien genutzt werden. Die
D3s unterstützt den UDMA-Standard für schnelle Speicherkarten, deren
Nutzung ist sowohl bei der Aufnahme von Bildserien (beim Schreiben) als
auch beim Auslesen großer Bilddatenmengen von Vorteil, ein schnelles Kartenlesegerät vorausgesetzt.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D3s im Überblick
Sensor:
FX-Format 36 × 23,9 mm, Nikon CMOS Sensor, 12,1 Millionen Pixel (effektiv)
Bildformate
FX:
Large – 4.256 × 2.832, Medium – 3.184 × 2.120, Small – 2.128 × 1.416
DX (24 × 16 mm):
L – 2.784 × 1.848, M – 2.080 × 1.384, S – 1.392 × 920
1,2-fach: (30 × 20 mm):
L – 3.552 × 2.368, M – 2.656 × 1.776, S – 1.776 × 1.184
5:4 (30 × 24 mm):
L – 3.552 × 2.832, M – 2.656 × 2.120, S – 1.776 × 1.416
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Kapitel 1
Die Kamera
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimierbar;
TIFF, 8 Bit unkomprimiert
JEPG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
200 bis 12.800, erweiterbar auf: Low 1 (entspricht ISO 100) und bis Hi 3
(entspricht ISO 102.400)
Verschluss
Selbstkalibrierender Verschluss, auf mind. 300.000 Auslösungen getestet,
Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung
(bulb)
Serienbild
9 Bilder/Sek. (FX), 11 Bilder/Sek. (DX), 42 (DX: 62) Bilder (RAW, 12 Bit verlustfrei komp.) bzw. 82 (DX: 130) Bilder (JPEG-fine, L) in Folge
Autofokus
Multi-CAM 3500FX mit 51 Messfeldern, davon 15 Kreuzsensoren
Abbildung 1.21
AF-Modul Multi-CAM
3500FX.
Foto: Nikon
Speichermedium
Zwei Kartenfächer für CompactFlash-Karten Typ I, UDMA-Standard
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 157 × 159,5 × 87,5 mm, Gewicht: 1.400g inklusive Akku EN-EL4a, ohne Abdeckungen und Speicherkarten
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Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
1.2
D3x
Abbildung 1.22
Ob im Studio oder draußen:
Die D3x punktet bei allen
Motiven, bei denen hohe
Auflösung und maximale
Bildschärfe gefragt sind.
Mit der D3x steht dem Fotografen eine Kamera mit hoher Auflösung zur Verfügung. 24,5 Megapixel bieten reichlich Qualitätspotential für Aufnahmefelder, in denen hohe Detailgenauigkeit oder große Bildformate angestrebt
werden, wie Studioaufnahmen, Werbung, Mode, Architektur oder Landschaften. Die Auflösung fordert ihren Tribut bei Empfindlichkeit und
Geschwindigkeit, hier sind die Möglichkeiten gegenüber dem Schwester-
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Kapitel 1
Die Kamera
model D3s etwas eingeschränkt. Die ISO-Einstellungen der D3x reichen von
100 bis 1.600, bei sehr gutem Rauschverhalten in den hohen Empfindlichkeiten. Für Serienaufnahmen stehen im FX-Format fünf Bilder pro Sekunde
zur Verfügung. Dies sind nicht die Spitzenwerte der D3s, die Leistung reicht
aber auch vielen Sportfotografen noch aus, vor allem da sich mit der hohen
Auflösung großzügige Optionen für Ausschnitte aus dem aufgenommen
Bild ergeben.
Die vergleichsweise kompakte Ergonomie und die hohe Auflösung der D3x
machen die Kamera zu einer interessanten Alternative zur MittelformatKamera. Auch wenn diese in der Auflösung inzwischen deutlich höher liegen, reichen die gut 24 Megapixel der Nikon für viele Anwendung völlig aus.
Die Kamera ist wesentlich preiswerter als ein Mittelformat-Modell und das
Nikon-System außerordentlich vielseitig, was eine Nutzung der D3x für verschiedenste Anwendungen möglich macht.
Abbildung 1.23
Die D3X lässt sich uneingeschränkt mit den Tilt-/ShiftObjektiven einsetzen.
Foto: Nikon
Interessant ist an dieser Stelle auch der Vergleich zur noch höher auflösenden aber preiswerteren D800. Mit ihren 36 Megapixeln übertrifft sie die D3x
zwar deutlich, wird dadurch aber außerordentlich empfindlich für jede Art
von Bildfehlern und sehr anspruchsvoll im Hinblick auf die Objektivwahl –
mehr dazu im nächsten Abschnitt. Die D3x verhält sich in dieser Hinsicht
noch sehr tolerant und ohne alle Anwendungsgebiete für beide Kameras
pauschal über einen Kamm scheren zu wollen, ist die D3x die Kamera, die
sich für jedes Motiv entspannt einsetzten lässt.
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1.2
Die überzeugende Qualität der D3x zeigt sich aber nicht allein bei der Auflösung, das allein wäre zu wenig. Eine beeindruckende Farbwiedergabe mit
gleichmäßigen und weiche Übergängen bei Farbabstufungen erlauben Aufnahmen, bei denen sanfte Verläufe neben bestechend scharfen Details den
Blick des Bildbetrachters fesseln.
Abbildung 1.24
Hohe Bildschärfe,
überzeugende Farbe und
Kontrast im
Pastelltonbereich
Für die Freihand-Fotografie bietet die D3x die gleiche, angenehme Ergonomie wie die D3s. Im Studio kann die Kamera gleichermaßen gut aus der
Hand oder auf dem Stativ eingesetzt werden. Mit einem Rechner über USBKabel oder das WLAN-Modul WT-4 verbunden, können mit der Software
Camera Control Pro die großen Dateien der D3x gleich auf den Rechner
übertragen und detailliert begutachtet werden. Daneben kann die Kamera
ferngesteuert oder das Live-View-Bild am Computermonitor dargestellt
werden.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D3x im Überblick
Sensor:
FX-Format 36 × 23,9 mm, Nikon CMOS Sensor, 24,5 Millionen Pixel (effektiv)
Bildformate
FX:
Large – 6.048 × 4.032, Medium – 4.544 × 3.024, Small – 3.024 × 2.016
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Kapitel 1
Die Kamera
DX (24 × 16 mm):
L – 3.968 × 2.640, M – 2.976 × 1.976, S – 1.984 × 1.320
5:4 (30 × 24 mm):
L – 5.056 × 4.032, M – 3.792 × 3.024, S – 2.528 × 2.016
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimierbar;
TIFF, 8 Bit unkomprimiert
JPEG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
100 bis 6.400, erweiterbar auf: Low 1 (entspricht ISO 50) und bis Hi 2 (entspricht ISO 6.400)
Verschluss
Selbstkalibrierender Verschluss, auf mind. 300.000 Auslösungen getestet,
Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung
(bulb)
Serienbild
5 Bilder/Sek. (FX), 7 Bilder/Sek. (DX), 24 Bilder (RAW, 12bit verlustfrei
kompr.) bzw. 44 (76: DX) Bilder (JPEG-fine, L) in Folge
Autofokus
Multi-CAM 3500FX mit 51 Messfeldern, davon 15 Kreuzsensoren
Speichermedium
Zwei Kartenfächer für CompactFlash-Karten Typ I, UDMA-Standard
Abbildung 1.25
Zwei Speicherkartenfächer
sorgen für Sicherheit durch
parallele Datensicherung
oder für mehr Aufnahmekapazität für die großen
Dateien der D3x.
Foto: Nikon
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 157 × 159,5 × 87,5 mm, Gewicht: 1.400g inklusive Akku EN-EL4a, ohne Abdeckungen und Speicherkarten
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1.2
D800, D800E
Abbildung 1.26
Große Formate mit hoher
Detailgenauigkeit sind die
Stärken der D800
Schon kurz nach der D4 stellt Nikon mit der D800 eine neue Vollformatkamera im mittleren Preissegment vor. Viele technische Merkmale übernimmt
die D800 von der D4, sie unterscheidet sich aber in einem entscheidenden
Punkt und ist insofern nicht so mit der D4 zu vergleichen, wie die D700 mit
der D3. Während die D4 vor allem auf Geschwindigkeit und hohe ISO-Empfindlichkeit ausgelegt ist, macht die D800 durch eine einzigartige Auflösung
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Kapitel 1
Die Kamera
auf sich aufmerksam. 36,6 Megapixel sind eine Größenordnung, die bis vor
kurzem noch Mittelformatkameras vorbehalten war. Die D800 übernimmt
für das FX-Format die hohe Auflösung der D7000 im DX-Format, deren
Leistungsfähigkeit und Qualität schon viele Fotografen überzeugt hat. Mit
dem Expeed-III-Prozessor ist jetzt möglich, die großen Bilddateien in kurzer
Zeit zu verarbeiten.
Abbildung 1.27
Kleines Gehäuse für große
Formate: D800 mit AF-S
1:2,8/24-70 mm.
Foto: Nikon
Tribut an die hohe Auflösung sind Einbußen bei Geschwindigkeit und Empfindlichkeit. Bei vier Bildern pro Sekunde ist Schluss, jedoch wird man eine
solche Kamera wohl kaum für schnelle Sportaufnahmen verwenden. Der
Dynamikumfang von ISO 100 bis 6.400 erreicht nicht die Werte einer D3s
oder D4, liegt noch über dem Niveau der D700 mit gut zwölf Megapixel Auflösung, bei vergleichbarer Qualität. Wie bei Nikon üblich, gibt es noch die
Erweiterungsmöglichkeiten auf Low 1 (ISO 50) bzw. Hi 2 (ISO 25.200).
Außerordentlich erfreulich ist, dass der Sucher trotz eingebautem Blitz eine
Bildfeldabdeckung von 100 % für das FX-Format zeigt. Dies ist für Aufnahmen von höchster Präzision sehr wichtig, um das Bild wirklich bis in die
Ecken komponieren zu können, auch ohne in den Live-Modus wechseln zu
müssen. Im Sucher einblendbare Gitterlinien und ein künstlicher Horizont
zur genauen horizontalen und vertikalen Ausrichtung der Kamera machen
die D800 zu einem hervorragenden Werkzeug für Architekturaufnahmen.
Aufnahmen höchster Qualität hängen neben der hochauflösenden Kamera
von ebenbürtigen Objektiven mit maximaler Schärfenleistung ab. Wer das
Maximum aus der D800 herausholen möchte, sollte sich bei der Auswahl
der Optiken auf das Feinste konzentrieren, das der Objektivkatalog zu bieten hat: Hochwertige Zooms oder Festbrennweiten sind die adäquaten
Partner. Ältere Objektive, gleichgültig ob Autofokus oder manuelle Fokussie-
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1.2
rung, eignen sich kaum mehr zur Nutzung an der D800; selbst was seinerzeit gut war, bringt keine für die D800 ausreichende Schärfeleistung.
Bei der Scharfeinstellung bietet das Arbeiten mit Live-View an der D800
besondere Vorteile. Zum einen erfolgt die Fokussierung genau auf der Aufnahmeebene, zum anderen kann das Fokusmessfeld an jede beliebige
Stelle des Bildfeldes platziert werden. Bei einer manuellen Fokussierung
lässt sich der Ausschnitt des Fokuspunktes vergrößern und so einfach und
präzise einstellen. Da das Arbeiten mit Live-View nur in eher dunklen Umgebungen praktikabel ist, zum Beispiel bei Innenarchitekturaufnahmen, hat der
Fotograf es möglicherweise noch mit langen Belichtungszeiten zu tun. Im
Live-View ist der Spiegel bereits hochgeklappt, so dass keine Erschütterung
durch Spiegelschlag bei der Auslösung zu befürchten ist. Bei normaler Einstellung der Kamera mit Sucher und Phasendetektions-AF ist bei längeren
Verschlusszeiten eine Spiegelvorauslösung sinnvoll.
Die D800E unterscheidet sich von der D800 durch die fehlende Tiefpassfilterfunktion. Der Tiefpassfilter verhindert bei Motiven mit regelmäßigen Strukturen, die kleiner als die Kameraauflösung sind, das Entstehen eines FarbMoiré. Der Preis ist eine leichte Unschärfe des Bildes, was die Objektivleistung mindert. Nachschärfen kann den Gesamteindruck eines scharfen Bildes erreichen, den Verlust feiner Details aber nicht 100%ig ausgleichen. Die
Arbeit mit der D800E ohne die Wirkung des Tiefpassfilters bedingt etwas
mehr Aufmerksamkeit bei der Aufnahme von regelmäßigen Strukturen,
gegebenenfalls ist eine Korrektur des Aufnahmestandpunktes, der Entfernung oder der Beleuchtung erforderlich, um das Entstehen von Moiré zu
vermeiden. Um den Schärfevorteil der D800E vollständig auszureizen, sollten nur Objektive mit maximalem Auflösungsvermögen eingesetzt werden.
Zur Verwendung an der D800E sind diese Objektive besonders geeignet:
b AF-S Nikkor 14 – 24 mm 1:2.8 G ED
b AF-S Nikkor 16 – 35 mm 1:4 G ED VR
b AF-S Nikkor 24 – 70 mm 1:2.8 G ED
b AF-S Nikkor 24 – 120 mm 1:4 G ED VR
b AF-S Nikkor 70 – 200 mm 1:2.8 G ED VR II
b AF-S Nikkor 200 – 400 mm 1:4 G ED VR
b AF-S Nikkor 24 mm 1:1,4 G ED
b AF-S Nikkor 28 mm 1:1,8 G
b AF-S Nikkor 35 mm 1:1,4 G
b AF-S Nikkor 85 mm 1:1,4 G
b AF-S Nikkor 200 mm 1:2 G ED VR II
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Kapitel 1
Die Kamera
b AF-S Nikkor 300 mm 1:2,8 G ED VR II
b AF-S Nikkor 400 mm 1:2,8 G ED VR
b AF-S Nikkor 500 mm 1:4 G ED VR
b AF-S Nikkor 600 mm 1:4 G ED VR
b AF-S Micro-Nikkor 60 mm 1:2,8 G ED
b AF-S Micro-Nikkor 105 mm 1:2,8 G ED VR
Abbildung 1.28
Micro-Nikkore gehören zu
den schärfsten Objektiven
im Programm und eignen
sich hervorragend zur
Nutzung an der D800
oder D800E.
Foto: Nikon
All diese Objektive haben optische Konstruktionen, die auf maximale Bildschärfe ausgelegt sind, die Nanokristallvergütung verhindert Kontrast- und
schärfemindernde Reflexionen selbst bei Gegenlichtaufnahmen fast vollständig.
Die D800 (besonders das E-Modell) ist eine Spitzenkamera und eine echte
Diva: Wer das Beste aus ihr herausholen möchte, muss sie mit dem besten
Zubehör, vor allem den besten Objektiven, ausstatten und sie sorgsam einstellen. Abbildungsfehler, die bei anderen Kameras bislang kein Thema
waren, können hier vermehrt sichtbar werden. Die Wahrscheinlichkeit einer
nötigen Korrektur des Back- oder Frontfokus von Objektiven ist deutlich
erhöht. Zur Belohnung gibt es gewaltige Dateien (16 Bit TIFF: ca. 210 MB)
mit reichlich Bilddetails. Besonders geeignet für Architektur und Studio
(Stills, Porträt), ansonsten eine super Zweitkamera für das ganz große Bild.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D800
im Überblick
Sensor:
FX-Format 36 × 23,9 mm, Nikon CMOS Sensor, 36,3 Millionen Pixel (effektiv)
Abbildung 1.29
Unscheinbares Äußeres: Die
Leistungsfähigkeit des CMOS-Sensors der D800 wird
im Bildergebnis sichtbar.
Foto: Nikon
44
PROFESSIONELLE FOTOGRAFIE MIT DEM NIKON-SYSTEM
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Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg. Nähere Informationen unter: http://www.mitp.de/5077
Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
1.2
Bildformate
FX:
Large – 7.360 × 4.912, Medium – 5.520 × 3.680, Small – 3.680 × 2.456
DX (24 × 16 mm):
L – 4.800 × 3.200, M – 3.600 × 2.400, S – 2.400 × 1.600
1,2-fach: (30 × 20 mm):
L – 6.144 × 4.080, M – 4.608 × 3.056, S – 3.072 × 2.040
5:4 (30 × 24 mm):
L – 6.144 × 4.912, M – 4.608 × 3.680, S – 3.072 × 2.456
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimierbar;
TIFF, 8 Bit unkomprimiert
JPEG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
100 bis 6.400, erweiterbar auf: Low 1 (entspricht ISO 50) und bis Hi 2 (entspricht ISO 25.600)
Verschluss
Selbstkalibrierender Verschluss, auf mind. 200.000 Auslösungen getestet,
Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung
(bulb)
Serienbild
4 Bilder/Sek. (FX) und 5:4), 5 Bilder/Sek. (DX und 2:3), 21 (DX: 38) Bilder
(RAW, 12 Bit verlustfrei komp.) bzw. 56 (DX: 100) Bilder (JPEG-fine, L) in
Folge
Autofokus
Multi-CAM 3500FX mit 51 Messfeldern, davon 15 Kreuzsensoren; 11 Messfelder (1 Kreuzsensor) nutzbar bis Lichtstärke 1:8
Speichermedium
1 Kartenfach für CompactFlash-Karten Typ I, UDMA 7
1 Kartenfach SD-Karten
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 123 × 146 × 81,5 mm, Gewicht: 1.000g inklusive
Akku EN-EL15 und SD Speicherkarte, ohne Abdeckungen
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Kapitel 1
Die Kamera
D700
Abbildung 1.30
Auch wenn schon etwas
betagt für eine Digitalkamera, zeigt die D700 erstklassige Abbildungsleistung,
vor allem bei schwachem
Licht.
Die D700 ist Nikons Vollformatkamera im mittleren Preissegment. Sie hat
den gleichen Sensor wie die erste D3 und überzeugt durch eine äquivalente
Abbildungsqualität. Obwohl die Kamera seit ihrer Einführung 2008 unverändert geblieben ist und fast schon ein wenig betagt erscheint, erfreut sie sich
nach wie vor hoher Beliebtheit. Das gegenüber den D3 Modellen deutlich
kompaktere Gehäuse und der günstigere Preis bei vergleichbar hoher Qua-
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Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
1.2
lität sind dabei klare Argumente für die D700. Wie die D3 punktet sie bei
einer Auflösung von 12,1 Megapixeln mit erstklassigen Leistungen im hohen
ISO-Bereich bis ISO 6.400 und einer Hi-2-Einstellung entsprechend ISO
25.200. Sie ist damit ein hervorragendes Werkzeug für alle Arten von Aufnahmen bei available light.
Neben dem kompakteren Gehäuse ist der eingebaute Blitz ein deutliches
äußeres Unterscheidungsmerkmal zur D3. Nikon gibt die Leitzahl des Gerätes mit 12 an, wie üblich bei Nikon für eine ISO-Empfindlichkeit von 100. Da
die Nennempfindlichkeit der D700 bei ISO 200 liegt, ergibt das eine Leitzahl
von 17. Damit bleibt der eingebaute Blitz zwar in erster Linie eine Option
zum Aufhellen des Vordergrunds, besonders interessant ist aber Möglichkeit, den integrierten Blitz als Master zur Steuerung externer Blitze im Nikon
Creative-Lighting-System einzusetzen. Dadurch kann schon mit nur einem
externen Blitz unkompliziert kabellos entfesselt geblitzt werden. Der Masterblitz der D700 steuert bis zu zwei Gruppen von Blitzgeräten, in den
Betriebsarten TTL oder manuell.
Abbildung 1.31
D700 mit ausgeklapptem
Blitz, der voll kompatibel
zum Nikon CLS ist.
Foto: Nikon
Mit dem eingebauten Blitz offenbart die D700 aber auch ihre Amateurseiten,
denn eine solche Konstruktion stellt immer eine mechanische Schwachstelle dar. Gleichzeitig geht Platz für den Sucher verloren, so dass das Sucherbild auf 95 % Bildabdeckung reduziert bleibt. Wer 100%ige Bildkontrolle
bis in die Ecken benötigt, kann aber auf den Live-View zurückgreifen.
Im übrigen steht die D700 in Hinblick auf Robustheit ihren professionellen
Vorbildern kaum nach: Ein Magnesium-Gehäuse und die umfassende
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Kapitel 1
Die Kamera
Abdichtung gegen Staub und Feuchtigkeit zeichnen die D700 als äußerst
widerstandsfähige Kamera aus.
Auch bei der Geschwindigkeit hält die D700 annähernd mit der D3 mit.
Zwar stehen mit dem Standardakku EN-EL3 nur fünf Bilder pro Sekunde zur
Verfügung, der optionale Batteriegriff MB-D10, bestückt mit acht MignonBatterien oder einem Akku EN-EL4a, ermöglicht dann aber acht Bilder pro
Sekunde.
Die D700 ist die erste Vollformatkamera in die Nikon eine Sensorreinigung
integriert hat, diese folgt in allen weiteren Modellen außer in der D3x. Zur
Reinigung wird der vor dem eigentlichen Sensor liegende Tiefpassfilter zur
Vibration gebracht, dadurch können loser Staub oder kleine Fussel, die
ihren Weg auf die Aufnahmeebene gefunden haben, abgeschüttelt werden.
Diese aktive Reinigung ergänzt die bis dahin üblichen Einstellungen zur
manuellen Sensorreinigung oder für ein Staubreferenzbild zur nachträglichen Korrektur von Staubflecken auf einem NEF-Bild.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D700 im
Überblick
Sensor:
FX-Format 36 × 23,9 mm, Nikon CMOS Sensor, 12,1 Millionen Pixel (effektiv)
Bildformate
FX:
Large – 4.256 × 2.832, Medium – 3.184 × 2.120, Small – 2.128 × 1.416
DX (24 × 16 mm):
L – 2.784 × 1.848, M – 2.080 × 1.384, S – 1.392 × 920
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimierbar;
TIFF, 8 Bit unkomprimiert
JPEG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
200 bis 6400, erweiterbar auf: Low 1 (entspricht ISO 100) und bis Hi 2 (entspricht ISO 25.600)
Verschluss
Langlebiger Verschluss, auf mind. 150.000 Auslösungen getestet, Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung (bulb)
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Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
1.2
Abbildung 1.32
Abgedichtet wie die
Profi-Modelle: Staubund Feuchtigkeitsschutz
der D700.
Foto: Nikon
Serienbild
5 Bilder/Sek. (FX), 8 Bilder/Sek. mit MB-D10 mit EN-EL4a oder 8 Mignonbatterien bzw. Akkus; 23 (DX: 65) Bilder (RAW, 12 Bit verlustfrei komp.) bzw.
100 (DX: 100) Bilder (JPEG-fine, L) in Folge
Autofokus
Multi-CAM 3500FX mit 51 Messfeldern, davon 15 Kreuzsensoren
Speichermedium
CompactFlash-Karten Typ I, UDMA-Standard
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 123 × 147 × 77 mm, Gewicht: 1.075g inklusive
Akku EN-EL3e, ohne Abdeckungen und Speicherkarten
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Kapitel 1
Die Kamera
D300s
Abbildung 1.33
Semi-professionelle Kamera
im DX-Format: Die Nikon
D300s ist eine vielseitige
Kamera mit sehr guten
Abbildungsleistungen.
Die Nikon D300s ist eine Weiterentwicklung der D300 von 2007. Diese
Kamera kam zeitgleich mit der D3 auf den Markt, hat viel Technik von der
D3 in einem kompakteren Gehäuse übernommen und ist mit einem DXSensor ausgestattet. Die D300s gibt es seit 2009. Sie verfügt über einen
CMOS-Sensor mit 12,3 Megapixel Auflösung bei einem Empfindlichkeits-
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Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
1.2
umfang von ISO 200 bis 3.200; eine Low- beziehungsweise Hi-Einstellung
sorgen für eine Erweiterung entsprechend abwärts bis ISO 100 und aufwärts bis ISO 6.400.
Das Autofokus-System ist das gleiche wie bei der D3 Reihe, ein CAM 3500
mit 51 Messfeldern. Bemerkenswert ist, dass dieses AF-Modul in einer DXKamera eine Abdeckung des Bildfeldes mit Autofokus-Messfeldern praktisch bis in den Randbereich bedeutet. Damit ist präzises Scharfstellen an
fast jeder beliebigen Stelle im ganzen Bild möglich, was gleichermaßen für
die Bildgestaltung wie für das Verfolgen bewegter Objekte interessant ist.
Natürlich kann ein ausgewähltes Motiv nach gespeicherter Fokussierung
auch an den Bildrand geschwenkt werden, jedoch kann diese leichte Veränderung in der optischen Achse schon zu Unschärfen führen, insbesondere
bei der Arbeit mit sehr lichtstarken Objektiven.
Abbildung 1.34
D300s mit MB-D10.
DX-Sensor und Videofunktion sind die wesentlichen Unterschiede der
D300s zur D700.
Foto: Nikon
Das Magnesiumgehäuse der D300s ist dem der D700 sehr ähnlich, die
Abmessungen annähernd identisch. So kann das MB D10 zur Erweiterung
der Aufnahmekapazität oder Erhöhung der Geschwindigkeit von 7 Bildern/
Sekunde auf 8 Bilder/Sekunde verwendet werden. Der Prismensucher fällt
wegen des kleineren Format etwas kleiner aus, zeigt aber eine hundertprozentige Bildfeldabdeckung. Die Abdichtung der Kamera entspricht ProfiNiveau, was die Arbeit unter widrigen Bedingungen erleichtert.
Die professionelle Ausstattung der 300s auf ähnlichem Niveau der hochwertigen FX-Modelle macht sie zu einer interessanten (Zweit-) Kamera für Aufnahmen im Telebereich (z. B. Sport, Tiere), ergibt sich doch durch den vom
DX-Sensor bedingten Crop-Faktor von 1,5 eine deutliche Verkleinerung des
Bildwinkels der Teleobjektive. Als Besonderheit verfügt sie zudem noch über
einen Modus für leise Auslösung, wodurch das Auslösegeräusch merklich
reduziert wird. Ein großer Vorteil für diskrete Aufnahmen in ruhiger Umgebung oder bei Tieraufnahmen.
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51
Kapitel 1
Die Kamera
Wie das FX Schwestermodell D700 verfügt die D300s über einen eingebauten Blitz, der neben einer Aufhellblitzfunktion im Nikon Creative-LightingSystem als Masterblitz zwei Remotegruppen ansteuern kann.
Die Nikon D300s ist nach der D90 die zweite Spiegelreflexkamera mit einer
Videofunktion, D-Movie. Sie erlaubt Videoaufzeichnungen im HD-Format
(720 × 1280 Pixel). Im Unterschied zur D90 kann über ein externes Mikrofon
Stereoton aufgezeichnet werden. Diese Ausstattungsmerkmal hebt die
Qualität der Filmaufnahme noch einmal deutlich an. In voller Auflösung sind
Filmsequenzen bis fünf Minuten Länge möglich, die Speicherung erfolgt im
AVI-Format. Die Kontrolle der Aufnahme erfolgt über den 3-Zoll-VGA-LCD
Monitor mit 920.00 Bildpunkten.
Zwei Speicherkartenfächer, eins für Compact Flash, eins für SD-Karten, tragen
dem höheren Bedarf an Speicherplatz Rechnung, wenn neben Fotoaufnahmen auch Videoaufzeichnungen gemacht werden. Die Funktion der Karten
kann unterschiedlich definiert werden, beispielsweise kann man Fotoaufnahmen auf die CF-Karte und Filmsequenzen auf die SD-Karte speichern.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D300s im
Überblick
Sensor:
DX-Format 23,6 × 15,8 mm, Nikon CMOS-Sensor, 12,3 Millionen Pixel
(effektiv)
Bildformate
Large – 4.288 × 2.848, Medium – 3.216 × 2.136, Small – 2.144 × 1.124
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimierbar;
TIFF, 8 Bit unkomprimiert
JPEG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
200 bis 3.200, erweiterbar auf: Low 1 (entspricht ISO 100) oder Hi 1 (entspricht ISO 6.400)
Verschluss
Langlebiger Verschluss, auf mind. 150.000 Auslösungen getestet, Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung (bulb)
Serienbild
7 Bilder/Sek.; 8 Bilder/Sek. mit MB-D10 mit EN-EL4a oder 8 Mignonbatterien bzw. Akkus; 18 Bilder (RAW, 12 Bit verlustfrei komp.) bzw. 44 Bilder
(JPEG-fine, L) in Folge
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Aktuelle Spiegelreflex-Kameramodelle=
1.2
Autofokus
Multi-CAM 3500DX mit 51 Messfeldern, davon 15 Kreuzsensoren
Speichermedium
1x CompactFlash-Karte Typ I, UDMA-Standard; 1x Secure Digital, SDHCkompatibel
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 114 × 147 × 74 mm, Gewicht: 920 g inklusive
Akku EN-EL3e, ohne Abdeckungen und Speicherkarten
D7000
Abbildung 1.35
Hohe Auflösung, natürliche
Farbwiedergabe: Nikon
D7000 mit Expeed II Bildverarbeitung
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Kapitel 1
Die Kamera
Die D7000 wird in der Nikon-Produktübersicht nicht mehr als professionelle,
sondern als Consumer-Kamera geführt. Sie verfügt aber über einige interessante Merkmale, die sie auch für den professionell engagierten Fotografen
interessant machen.
Abbildung 1.36
Kompakte Kamera mit vielseitigem Objektiv: D7000
mit AF-S Zoom-Nikkor
16-85 mm.
Foto: Nikon
Der CMOS-Sensor der Nikon D7000 im DX-Format hat eine Auflösung von
16,2 Megapixel und ein beachtliches Empfindlichkeitsspektrum von ISO
100 bis 6.400, das durch Erweiterung noch bis auf äquivalent ISO 25.600
gesteigert werden kann. Der Bildverarbeitungsprozessor Expeed 2 sorgt
dabei für schnelle Verarbeitung der Bilddaten und überzeugende Bildqualität und minimales Farbrauschen. Wie bei den Profi-Kameras erfolgt die A/DWandlung mit 14 Bit, es können 12 und 14 Bit NEF-RAW-Dateien gespeichert werden.
Das Belichtungsmesssystem der D7000, ein 2.016 Pixel RGB-Sensor, weist
im Vergleich zu den Vorgängern eine verbesserte Motiverkennung auf und
unterstützt so die bewährte Color-Matrix-Messung II. Beim Weißabgleich
steht neben der klassischen Automatik noch eine zweite Automatik zur Wiedergabe mit warmer Lichtstimmung zur Auswahl. Diese sorgt vor allem bei
Aufnahmen unter Kunstlicht für wärmere Atmosphäre der Bilder und wird all
diejenigen ansprechen, denen die stark neutral orientierte normale Automatik zu kühl erscheint.
Das Autofokus-Modul CAM 4800 mit 39 Messfeldern, davon neun Kreuzsensoren, deckt das Bildfeld großzügig ab und erleichtert die Verfolgung
bewegter Motive. Alle Messfeldsteuerungen einschließlich 3D-Tracking stehen zur Verfügung. Mit einer Auslöseverzögerung von ca. 52 Millisekunden
und bis zu sechs Bildern pro Sekunde in der Serienbildschaltung ist die
D7000 flott unterwegs und im Zusammenspiel mit dem leistungsfähigen AFSystem für aktionsreiche Motive gut gerüstet.
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1.2
Die Gehäuserückwand sowie die Oberkappe der Kamera bestehen aus der
robusten und bewährten Magnesium-Legierung, die Abdichtung der nach
außen offenen Gehäusebereiche ist auf Profi-Niveau. Die D7000 ist damit
für eine Consumer-Kamera überdurchschnittlich robust ausgelegt.
Abbildung 1.37
Obere und hintere
Gehäuseabdeckung aus
Magnesium-Legierung und
sorgfältige Abdichtung
machen die D7000 zu
einer robusten Kamera.
Foto: Nikon
Die Amateurseiten der Kamera zeigen sich bei der Auswahl der Belichtungsbetriebsarten. Neben den Klassikern P, S, A, M – Programm-, Blenden- und Zeitautomatik sowie manuelle Belichtungssteuerung – stehen Vollautomatiken mit und ohne Blitzeinsatz sowie 19 Scene-Modi zur Auswahl.
Die über das Display auswählbaren Scene-Modi sind Motivprogramme, die
hinsichtlich Belichtungssteuerung, Weißabgleich, Bildoptimierung, Autofokus oder Blitzeinsatz auf die ausgewählte Motivsituation hin optimiert sind.
Sie sollen einfachstes Fotografieren mit ansprechendem Ergebnis ermöglichen, ein korrigierendes Eingreifen in die Einstellungen durch den Fotografen ist nicht möglich. Im direkten Zugriff über das Einstellrad für den Belichtungsmodus gibt noch zwei für benutzerdefinierte Einstellungen. Diese
User-Einstellungen U1 und U2 sind frei konfigurierbar und eine interessante
Möglichkeit zum schnellen Aufruf wiederkehrender Einstellungen.
Die wichtigsten technischen Daten der Nikon D7000 im
Überblick
Sensor:
DX-Format 23,6 × 15,6 mm, Nikon CMOS-Sensor, 16,2 Millionen Pixel
(effektiv)
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Kapitel 1
Die Kamera
Bildformate
Large – 4.928 × 3.264, Medium – 3.696 × 2.448, Small – 2.464 × 1.632
Dateiformate
NEF (RAW), 12 oder 14 Bit, (verlustfrei) komprimiert;
JPEG, komprimiert: Fine ca. 1:4, Medium ca. 1:8, Basic ca. 1:16
ISO-Empfindlichkeit
100 bis 6.400, erweiterbar bis Hi 2 (entspricht ISO 25.600)
Verschluss
Langlebiger Verschluss, auf mind. 150.000 Auslösungen getestet, Verschlusszeiten: 30 Sek. bis 1/8.000 Sek., X250 und Langzeitbelichtung
(bulb); Langzeitbelichtung T mit optionaler Fernsteuerung ML-L3
Serienbild
6 Bilder/Sek.; 11 Bilder (RAW, 12 Bit verlustfrei komp.) bzw. 31 Bilder
(JPEG-fine, L) in Folge
Autofokus
Multi-CAM 4800DX mit 39 Messfeldern, davon 9 Kreuzsensoren
Abbildung 1.38
Multi-CAM 4800 der D7000.
Foto: Nikon
Speichermedium
Zwei Secure-Digital-, SDHC- oder SDXC-Speicherkarten
Abmessungen und Gewicht
Höhe × Breite × Tiefe: ca. 132 × 105 × 77 mm, Gewicht: ca. 775 g inklusive Akku EN-EL15, ohne Abdeckungen und Speicherkarten
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1.3
Kameraspezifisches Zubehör=
D90, D5100, D3100 und D3200
Die Amateur- und Einsteigerkameras von Nikon verwenden die gleichen
Bildverarbeitungsalgorithmen wie die höherpreisigen Kameras und überzeugen mit überwiegend guter Bildqualität. Für die professionell ambitionierte
Fotografie sind sie dennoch nur bedingt empfehlenswert. Vor allem bei der
Geschwindigkeit, sowohl beim Autofokus als auch bei Bildfolge und Pufferspeicher, sind sie deutlich unterlegen. Die Gehäuse sind weniger robust und
verfügen nicht über besondere Abdichtungen gegen Staub oder Feuchtigkeit. Ihre Handhabung ist je nach Modell mehr oder weniger auf einfaches,
automatisches Fotografieren ausgelegt, die Einstellmöglichkeiten sind infolgedessen reduziert. Wer auf diese Eigenschaften verzichten kann, wird mit
ihnen ordentliche Bildergebnisse erzielen. Im Interesse der Übersichtlichkeit
wird aber an dieser Stelle auf eine ausführlichere Beschreibung der kleinen
Modelle verzichtet.
Modell
Sensor
Auflösung
ISO (Low-Hi)
Serienbild
D4
FX
16,2 MP
100-12.800
(50-204.800)
10-11 B/Sek.
(FX + DX)
D3s
FX
12.1 MP
200-12.800
(100-102.400)
9 B/Sek. (FX)
11 B/Sek. (DX)
D3x
FX
24,5 MP
100-1.600
(50-6.400)
5 B/Sek. (FX)
7 B/Sek. (DX)
D700
FX
12,1 MP
200-6.400 (25.600)
5 B/Sek.
D800
D800E
FX
36,3 MP
100-6.400
(50-25.600)
4 B/Sek. (FX)
5 B/Sek. (DX)
D300s
DX
12,3 MP
200-3.200 (6.400)
7 B/Sek.
D7000
DX
16,2 MP
100-6.400 (25.600)
6 B/Sek.
1.3
Tabelle 1.1
Die wichtigsten technischen
Daten aller vorgestellten
Kameras in der Vergleichsübersicht
KAMERASPEZIFISCHES ZUBEHÖR
Batterieteile
MB-D12 – D800 Modelle
MB-D10 – D300 Modelle, D700
MB-D11 – D7000
Die Batterieteile vergrößern die Aufnahmekapazität der jeweiligen Kamera
durch den Einsatz eines zweiten Akkus. Mit einem beiliegenden Trägereinsatz lassen sich alternativ auch Standard-Mignonbatterien verwenden.
Größe und Gewicht der Kamera erhöhen sich natürlich, was aber vor allem
bei der Arbeit mit größeren und schwereren Objektiven kein Nachteil sein
muss. Der Schwerpunkt der Kamera liegt mit Batterieteil günstiger, die
Hand hat eine vergrößerte Auflagefläche und ein zweiter Auslöser samt Einstellrädern sorgt für entspannte Handhabung bei Hochformataufnahmen.
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Kapitel 1
Die Kamera
Abbildung 1.39
Front- und Rückansicht des
MB-D10: Alle wichtigen
Einstellfunktionen für
das Hochformat im Griff.
Fotos: Nikon
Wireless-LAN-Adapter
WT-4
WT-5
Die WLAN-Technik bietet zwei wesentliche Vorzüge: Die kabellose Übertragung der Bilddaten an einen Computer oder ein lokales Netzwerk und die
Fernsteuerung der Kamera mit Nikon Camera Control Pro. Das kann die
Einsatzmöglichkeiten der Kamera erweitern, sei es im Studio, bei Sportevents oder auf Veranstaltungen.
Abbildung 1.40
Das externe WT-4 wird z. B.
am Gürtel getragen, das
kompakte WT-5 wird einfach
direkt an der D4 angeschlossen. Außerdem erkennbar:
der LAN-Anschluss unten.
Fotos: Nikon
Das WT-4 ist mit allen im Buch genannten Kameras einsetzbar, das kompakte WT-5 kann ausschließlich mit der D4 verwendet werden. Die Kombination D4 mit WT-5 lässt sich, bei eingeschränktem Funktionsumfang, auch
per Web-Browser von einem Computer oder iPhone steuern. Darüber hinaus können für eine synchrone Auslösung bis zu zehn D4/WT-5-Kombinationen von einer Master-Kamera zeitgleich ausgelöst werden.
Geodaten
Abbildung 1.41
Das kleine GP-1 kann auf
dem Blitzschuh oder am Trageriemen montiert werden.
Foto: Nikon
58
Mit dem GPS-Empfänger GP-1 lassen sich Standortdaten in den EXIF-Daten eines Bildes festhalten. Längen- und Breitengrad, die Höhe des Aufnahmeortes
sowie die Uhrzeit (Greenwich, koordinierte Weltzeit)
werden hier eingetragen. Die Anzeige der Aufnahmerichtung ist nicht möglich.
PROFESSIONELLE FOTOGRAFIE MIT DEM NIKON-SYSTEM
© des Titels »Professionelle Fotografie mit dem Nikon-System« (ISBN 978-3-8266-5077-2) 2012 by
Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg. Nähere Informationen unter: http://www.mitp.de/5077
1.3
Kameraspezifisches Zubehör=
Abbildung 1.42
Wo stand die Kuh?
47°35'3,7'' Nord,
10°32'16,5'' Ost,
942 m über NN
Für kompatible GPS-Empfänger wie Geräte von Garmin oder Magellan gibt
es für Kameras mit 10-poligem Zubehöranschluss das Adapterkabel MC-35.
Exkurs – D-Movie: Filmen mit der digitalen SLR
Thema und Inhalt dieses Buches ist die Fotografie mit dem Nikon-System,
dennoch soll an dieser Stelle einer interessante Entwicklung Rechnung
getragen werden, die nicht nur im Amateurlager, sondern vor allem auch im
professionellen Lager immer mehr Anhänger findet: das Aufzeichnen von
Videos mit der digitalen Fotokamera.
Im Jahr 2008 erscheint mit der Nikon D90 die weltweit erste digitale Spiegelreflexkamera, die über eine eingebaute Videoaufzeichnungsmöglichkeit
verfügt. Was bis dahin ausschließlich bei Kompaktkameras zu finden war,
hält dank der Live-View-Option, über die nun immer mehr Kameras verfügen, Einzug im SLR Bereich. Im Prospekt der D90 muss man den Hinweis
auf die Movie-Funktion noch suchen. Obwohl sie zum Zeitpunkt des
Erscheinens der Kamera ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, findet man die
Beschreibung auf einer Viertelseite zwischen Bildrate und Bildfeldabdeckung des Suchers. Dass in der deutschen Pressemitteilung zum Erscheinen der Nikon D4 die Videooption an dritter Stelle der Leistungsbeschreibung aufgeführt ist, macht deutlich, welch hohen Stellenwert die
Videoaufzeichnung bei einer eigentlich für Fotoaufnahmen optimierten
Kamera inzwischen hat.
D-Movie ist bei weitem mehr als ein Notnagel für den Pressefotografen, der
bei einer Reportage vielleicht noch einen kleinen Videoclip mit Originalton
einfangen möchte. Tatsächlich stehen diese Kameras vor allem bei professi-
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Kapitel 1
Die Kamera
onellen Filmemachern hoch im Kurs. Die Gründe hierfür sind einfach und
lassen sich im Wesentlichen auf drei Faktoren zusammenfassen:
b Die Bildqualität: Das große Format des DX- oder FX-Sensors liefert erstklassige Ergebnisse, die auf dem Niveau bester Profi-Videokameras liegen. Bei sehr hohen ISO-Einstellungen sind sie sogar überlegen. Mit
dem FX-Format wird zudem Gestaltungsfreiraum für kreative Unschärfen
durch selektive Schärfentiefe bei Aufzeichnungen mit offener Blende und
lichtstarken Objektiven geboten.
b Die Flexibilität: Dem Kameramann steht eine breite Palette von Wechselobjektiven in hoher Qualität zur Verfügung, vom extremen Weitwinkel
oder gar Fisheye bis zum Supertele, was für praktisch jede Einstellung
eine Lösung bietet. Daneben bleibt die Ausrüstung außerordentlich kompakt, was die Produktionsbedingungen nicht nur erleichtern, sondern
auch preisgünstiger gestalten kann.
b Der Preis: Selbst eine Spitzenkamera wie die D4 ist im Vergleich zu einer
professionellen Videokamera noch ein echtes Schnäppchen. Die immer
besser werdende Abstimmung der DSLR auch auf die Bedürfnisse professioneller Filmemacher in Verbindung mit ergänzendem Equipment wie
externem Mikrofon, Follow-Focus, Fig-Rig, Videostativ oder gar SteadyCam lässt keine Wünsche hinsichtlich hochwertiger Produktionen offen.
Hinweis
Einen Erfahrungsbericht
über die Filmproduktion mit
der Nikon D3s gibt es zum
Download im PDF-Format.
Den Link hierzu, wie zu den
vom Nikon-NPS produzierten Filmen mit der D3s, finden Sie über die deutsche
NPS-Seite.
Diese Kameras unterstützen D-Video:
D300s (DX) und D3s (FX) bis zum HD-Format (1.280 × 720 Pixel); D7000
(DX) und D4 sowie D800 (beide FX) bis Full-HD (1.920 × 1.080 Pixel).
Die umfangreichsten Möglichkeiten bieten die jüngsten Modelle D4 und
D800 (E):
Beide Kameras erlauben in der Full-HD-Auflösung (1.920 × 1.080) Bildraten
von 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde, in HD (1.280 × 720) 60p, 50p, 30p
und 25p. 'P' steht für Progressive, das heißt, es werden entsprechend viele
Vollbilder aufgezeichnet, im Unterschied zum Interlaced-Verfahren, bei dem
die Bildzeilen wechselweise nur als Halbbilder aus geraden oder ungeraden
Zeilen ausgelesen werden. Die Komprimierung der Bilddaten erfolgt im Format H.264/MPEG-4 AVC und zeigt bereits eine sehr hohe Bildqualität.
Daneben können D4 wie D800 ein unkomprimiertes Videosignal über HDMI
auf einem externen Rekorder aufzeichnen. Hier werden je nach Einstellung
der Bildrate an der Kamera entsprechend viele echte Vollbilder pro Sekunde
aufzeichnet. Damit ist der Schnitt an jeder beliebigen Stelle einer Sequenz
möglich, im Unterschied zu der komprimierten Aufzeichnung in der Kamera.
Bei der H.264-Komprimierung wird nur jede halbe Sekunde ein volles Bild
gespeichert, alle Zwischenbilder halten nur die Änderungen zwischen diesen Indexbildern fest und sind damit zu grob um für den Schnitt genutzt zu
werden. Die Aufzeichnung erfolgt zum Beispiel auf einem Atomos-Ninja-
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Kameraspezifisches Zubehör=
1.3
Festplattenrekorder, im Dateiformat Apple-Pro-Res 422. Die hier erstellten
Dateien genügen höchsten professionellen Anforderungen und erlauben
Videoaufzeichnungen in sendefähiger Qualität.
Abbildung 1.43
Alle wesentlichen Optionen
im schnellen Zugriff: Menü
für die Videoeinstellungen
Hinweis
Durch entsprechende Programmierung der Abblend- und Funktionstaste an
der Kameravorderseite kann motorisch auf- und abgeblendet werden,
womit Ein- und Ausblendungen möglich werden. Durch eine Abstufung von
nur einer Achtelblende wirken die Übergänge vollkommen gleichmäßig.
Neben einem guten Bild kann für adäquaten Ton ein externes Stereomikrofon und ein Kopfhörer angeschlossen werden. So lässt sich der Ton über
die 20-stufige Pegelanzeige genau aussteuern.
Einen Beispielfilm, der mit
der Digitalkamera Nikon
D800 erstellt wurde, finden
Sie in der interaktiven Broschüre zur Kamera, abrufbar
bei der Produktdarstellung
der D800 auf der NikonWebseite: http://
www.europe-nikon.com/
microsites/brochure/de_DE/
d800/index.htm
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