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4_2008
Landauer Campuszeitung
Nr. 23
100 Quellen in Südwestpfalz kartiert
Artenreiche Quellen, aber auch Schädigungen
Anfang November wurden in
der Kreisverwaltung Südwestpfalz in Pirmasens die Ergebnisse des Projektes „Erfassung
und Bewertung ausgewählter
Quellen im Westrich mit Maßnahmenvorschlägen“ vorgestellt. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: Viele der naturnahen Quellen sind artenreich
und teilweise sogar von seltenen Tier- und Pflanzenarten besiedelt. Doch rund 50 Prozent
der Quellen sind bereits beeinträchtigt oder geschädigt, vor
allem durch Verrohrungen und
durch Überstauung zu Fischteichen.
Die Quellen in der Südwestpfalz: Artenreich und schützenswert.
Im Auftrag des Landkreises Südwestpfalz haben Dr. Holger Schindler, Timm Gutensohn und Dr. Hans
Jürgen Hahn von der Arbeitsgruppe Grundwasserökologie der Universität in Landau, gefördert durch
das Land Rheinland-Pfalz, 100
Quellen kartiert, bewertet und die
50 bedeutendsten davon auf ihren
biologischen Zustand hin untersucht. Die floristischen Untersuchungen dabei führten – ebenfalls
von der Landauer Uni – Dr. Dagmar
Lange und die beiden Studentinnen Lisa Tangermann und Carmen
Dillmann durch. Für jede der 100
Quellen erarbeiteten die Wissenschaftler Maßnahmenvorschläge,
um ökologische Verbesserungen
auch mit anderen Nutzungsansprüchen zu verbinden.
Quellen sind stark gefährdete Lebensräume mit einer hoch angepassten Tier- und Pflanzenwelt. Bisher
gibt es nur wenige Daten über die
Ökologie dieser Biotope. Und das,
obwohl es großen Handlungsbedarf
gibt und ökologische Verbesserungsmaßnahmen oft dringend erforderlich sind. Aus diesem Grund hat der
Landkreis Südwestpfalz diese Studie in Auftrag gegeben. Denn: Der
Westrich ist Heimat seltener und
dadurch besonders schützenswerter Quellen mit Wasserfällen,
Riesel- und Milzkrautfluren. Meist
ist die Wasserqualität der Quellen
gut. Doch teilweise treten durch den
Menschen verursachte Belastungen
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auf wie erhöhte Nitratgehalte aus
der Landwirtschaft.
Für jede einzelne Quelle enthält
der Projektbericht Entwicklungsziele und Pflegemaßnahmen. Diese ergeben sich aus der jeweiligen
Bewertung, dem Gefährdungspotenzial und dem Entwicklungsziel.
Der Bericht zeigt ganz deutlich: Im
Wallhalbtal und Schauerbachtal
sind noch viele naturnahe Quellen
vorhanden. Aber es gibt auch Defizite, die durch entsprechende Pflegemaßnahmen angegangen werden müssen. Die ersten Umsetzungen sind bereits geplant.
Die Realisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird unter Ein-
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Sieben aufder Roten Liste geführte Tierarten haben die Wissenschaftler
im Westrich entdeckt.
beziehung aller Beteiligten angestrebt. Da Quellen nicht nur schützenswerte Lebensräume, sondern
oft auch Anziehungspunkte für die
Bewohner und Gäste der Region
sind, wurde bei den Maßnahmen-
vorschlägen zwischen den verschiedenen Interessen abgewogen: So stellt sich beispielsweise
die Frage, ob alte, verfallene Fassungen, die wieder artenreich besiedelt sind, in diesem Zustand
belassen oder zu touristischen
Zwecken restauriert werden sollen. Während der Kartierung fanden die Ökologen der Landauer Uni
oft illegalen Verbau und Verrohrungen aber auch Quellen, die in
Fischteiche eingeleitet wurden.
Doch es gibt auch erfreuliche Ergebnisse: Die Landauer Wissenschaftler konnten in den Quellen
der Südwestpfalz 120 Arten der
Flora und 131 Tierarten feststellen. 45 der Tierarten sind stark auf
Quellen als Lebensraum beschränkt. Und sogar sieben RoteListe-Arten fanden die Ökologen,
darunter Quellschnecken, seltene
Köcherfliegen und die gestreifte
Quelljungfer, eine geschützte
Libellenart.
Früh übt sich
Schülerstudenten im Fach Musik
„Welches ist der dissonante
Ton?“ „Da ist eine Sekunde auf
der drei!“ „Im letzten Takt ist
eine Wechselnote.“ Sätze wie
diese sind für die meisten Studenten total unverständlich. Jan
Willem und Jan Stein jedoch
wissen genau, was gemeint ist.
Sie besuchen donnerstagnachmittags den Musikkurs „Tonsatz“ von Universitätsmusikdirektor Olaf Meyer und tragen
gerade ihre Hausaufgaben vor.
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Es unterscheidet sie allerdings
eine Kleinigkeit von den anderen anwesenden Studenten – sie
sind noch Schüler und besuchen
eigentlich die 10. Klasse am OttoHahn-Gymnasium in Landau.
Dennoch nehmen sie, wie „ganz
normale Studenten“, an dem
Kurs teil. Sie sind so genannte
Frühstudenten oder Schülerstudenten – und werden vom
Dozenten wie die anderen Studenten behandelt.
Seit dem Wintersemester 06/07
gibt es am Landauer Campus das
Programm der betreuten universitären Frühförderung. Eingeführt hat
es Mathematik-Professor Dr. Engelbert Niehaus. Das Programm
startete zunächst mit den Fächern
Physik und Mathematik, seit einem Jahr ist die Musik mit an Bord.
Das Frühstudium ermöglicht es
hochbegabten Schülern, bereits
während ihrer schulischen Ausbildung an universitären Kursen teilSeite 2
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Sammeln als Schülerstudenten wertvolle Erfahrungen fürein späteres
Studium:Jan Stein und Jan Willem mit ihrem Dozenten Universitätsmusikdirektor Olaf Meyer.
zunehmen. So können die Schülerstudenten bereits Scheine erwerben, die bei einem späteren Studium in Landau anerkannt werden
können. Sie erhalten dadurch früh
wertvolle Einblicke in das Studium, werden optimal vorbereitet und
gefördert.
Jan Stein und Jan Willem gehören
zum zweiten Durchlauf an Schülerstudenten im Fach Musik. Zur besonderen Förderung und Unterstützung der jungen Studenten gibt es
seit kurzem einen Tutor, der mit
ihnen offene Fragen bespricht und
bei den Hausaufgaben hilft. „Die
Theorie ist schon schwierig, weil
uns im Gegensatz zu den anderen
Studierenden einige Grundlagen
fehlen“, findet der 16-jährige Jan
Stein. Er spielt seit Jahren Fagott,
der ein Jahr ältere Jan Willem spielt
Schlagzeug und Gitarre. Beide
überlegen, Musik in der Schule als
Leistungskurs (LK) zu wählen und
spielen mit dem Gedanken, nach
dem Abitur ebenfalls Musik zu studieren. „Durch die jetzt schon gesammelten Erfahrungen sind wir
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ganz klar im Vorteil, wenn wir Musik-LK wählen“, ist sich Jan Willem
sicher. Auf die Idee, schon während der Schulzeit Einblicke im
Musikstudium zu sammeln, hat die
beiden jungen Männer ein Lehrer
gebracht. Ihre Beweggründe zur
Teilnahme am Programm? „Wir
wollten uns das einfach mal anschauen. Und wenn wir die Prüfung bestehen, kann sie hier in
Landau ja auch anerkannt werden“,
freuen sie sich. Wenn sie die Prüfung nicht bestehen, haben sie
trotzdem wertvolle Erfahrungen gesammelt, sind sowohl auf ihren LK
als auch auf eine eventuelle Aufnahmeprüfung für ein Musikstudium vorbereitet und haben ein
klareres Bild von dem, was sie im
Studium erwartet – egal, ob sie in
Landau oder an einer anderen Universität Musik studieren.
Nachdem an diesem Donnerstagnachmittag die Hausaufgaben besprochen wurden, geht es ans Klavier. Die beiden Schüler dürfen als
erste bestimmte Kadenzen spielen, die Olaf Meyer vorgibt. Kaden-
zen sind Kombinationen von Dreiklängen, mit denen man einfache
Stücke harmonisieren oder eine
Tonart etablieren kann. Die beiden
Schüler unterscheiden sich in ihrem Können nur wenig von den älteren Studenten – schauen diesen
aber dennoch interessiert über die
Schulter, wenn sie mit dem Vorspielen an der Reihe sind. Einfach
sind die Musikstücke in den verschiedenen Tonarten nicht. Bei einer besonders schwierigen Kadenz
singen alle die Akkordfolgen mit –
und erhalten als Hausaufgabe den
dringenden Auftrag: Üben, üben,
üben! Im Hinblick auf die Prüfungen weiß Olaf Meyer nämlich aus
Erfahrung: „Die Theorie ist leichter
zu verstehen. Schwieriger wird es
am Klavier.“
Weitere Infos über die Frühförderung finden Interessierte unter anderem im Internet unter
http://wwwmath.uni-landau.de/
homepage/index.php?id=73
CHRISTINA KÜHR
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Wiedersehen in „Down-under“
Landauer treffen sich unverhofft zur gemeinsamen
Arbeit in Perth
8.625 Flugmeilen und 17 Stunden reine Flugzeit liegen zwischen Deutschland und Perth
in Australien. Einmal um die
halbe Welt muss man reisen,
um auf den fünften Kontinent
zu gelangen. Eine ziemlich
weite Strecke. Umso größer war
die Überraschung, als sich an
der Murdoch University in Perth
unerwartet vier Pfälzer von der
Landauer Uni wieder fanden:
Dr. Marold Wosnitza, Karen
Kimmel, Claudia Kölbl und Sophie Holzner.
Ganz unbegründet war dieser Zufall allerdings nicht: Zwischen dem
Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Landauer Universität und der Murdoch
University gibt es seit 2001 Jahren
eine lebhafte Zusammenarbeit
in Form von gemeinsamen Forschungsprojekten, Austauschprogrammen für Studenten und Dozenten. Und diese Kooperation ist
auch der Grund, weshalb die vier
Pfälzer fast ahnungslos auf der
anderen Seite der Welt aufeinander trafen.
Vielfältig sind die Gründe der vier
Landauer für ihren Aufenthalt in
Perth: Dr. Marold Wosnitza, Privatdozent im Fachbereich 5 an der
Universität Koblenz-Landau, lehrt
seit August 2008 „Educational
Psychology“ an der „School of
Education“ der Murdoch University.
Der Umzug nach Australien und
der Einstieg in den neuen Job wurden ihm dadurch erleichtert, dass
er bereits mehrfach als Gastwissenschaftler in Perth war und
noch zahlreiche Freunde aus dieNeuland 4_08
Vier Landauer in Perth: (v.l.n.r.): Claudia Kölbl, Dr. Marold Wosnitza, Karen
Kimmel, Sophie Holzner.
ser Zeit hat. Und: Die Universität
unterstützte den gebürtigen Zweibrücker, organisierte den Umzug
und stand bei der Unterkunftssuche
zur Seite. Karen Kimmel ist bereits vor zwei Jahren zu ihrem Abenteuer nach Australien aufgebrochen: Ein dreijähriges Promotionsstudium, finanziert mit dem höchsten Stipendium des australischen
Staates, in dessen Genuss nur
wenige qualifizierte internationale
Studenten kommen. Diplom-Pädagogin Claudia Kölbl fand bei einem einsemestrigen Studienaufenthalt an der Murdoch die Liebe ihres Lebens und kehrte nach Abschluss an der Landauer Uni in
diesem Herbst nach West-Australien zurück. Als wissenschaftliche
Hilfskraft tauchte sie dann im Team
um den Pädagogen Wosnitza auf.
Die vierte im Bunde, Sophie
Holzner, landete als Forschungspraktikantin von September bis
Oktober bei Marold Wosnitza.
Sophie Holzner ist Psychologiestudierende in Landau und wurde
von Professor Schnotz an die
„School of Education“ vermittelt.
Dass Pfälzer durchaus Schlagkraft
besitzen, konnten Marold Wosnitza, Claudia Kölbl und Sophie
Hölzl in den gemeinsamen zwei
Arbeitsmonaten unter Beweis stellen: Drei Forschungsprojekte konnten gestartet werden. Mittlerweile
ist die Pfalz-Gruppe an der Murdoch University wieder etwas geschrumpft. Sophie Holzner ist wieder zurück in der pfälzischen Heimat, wo sie sich weiterhin ihrem
Studium widmet. Und Claudia Kölbl
arbeitet nun in der Personalabteilung einer australischen Firma in
Perth.
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Die wilden Tage sind vorbei
La.Meko Kurzfilmfestival wieder ein großer Erfolg
Spannend fing sie in diesem
Jahr an, die Adventszeit. Von
wegen Ruhe und Gemütlichkeit.
Sechs Tage lang jagte im Universum Kino-Center ein Kurzfilm-Highlight das andere.
Anlass dafür war das siebte
La.Meko Kurzfilmfestival, das mit
insgesamt 64 regionalen, nationalen und internationalen Werken das
Publikum in Atem hielt. Jeden
Abend wurde in zwei Blöcken das
Beste präsentiert, was in diesem
Jahr im Wettbewerb eingegangen
und vom Filmfestival Landau e.V.
ausgewählt wurde. Es ging um
Preise, um Ruhm, Ehre und Glückseligkeit. Und das Publikum durfte
kräftig mit abstimmen. Aber neben
dem Publikumspreis, der obligatorisch jedes Jahr verliehen wird,
winkten den Filmemachern noch
weitere Gewinnmöglichkeiten. Die
regionale Jury mit Hans-Uwe
Daumann und Ralf-Dieter Heydolph
kürte den Regionalen Förderpreis
für Filme aus der Pfalz. Gabi Heleen
Bollinger, Oliver Langewitz, Benny
Wagener und Andreas Berg saßen
in der Hauptjury und bestimmten
drei Preise in verschieden offenen
Kategorien, den Preis für den besten internationalen Film und den
begehrten Preis für den insgesamt
besten Film des Festivals. Das Publikum des dienstaglichen TrashAbends durfte darüber hinaus erstmalig einen Preis für den besten
Trash-Film verleihen.
Das Programm war bunt, die Wettbewerbsbedingungen knapp. Der
teilnehmende Film durfte nicht länger als dreißig Minuten sein und
keinen in erster Linie kommerzielNeuland 4_08
Vertreter der VR Bank Südpfalz überreichen den regionalen Förderpreis an
die glücklichen Gewinner.
len Zwecken dienen. Sonst war
alles erlaubt.
Dementsprechend war dann auch
alles dabei: von düster bis witzig,
von heiter bis wolkig, von laut bis
leise - querbeet durch alle Genres.
Umso schwerer hatten es dann am
Ende Juroren und Publikum, die
Spreu vom Weizen zu trennen. Am
letzten Tag bei der feierlichen
Preisverleihung sollten schließlich
nur die Besten der Besten gekürt
werden. Klar war hier gar nichts,
und der Abend vor Nikolaus war
gespickt mit knisternder Spannung
und großen Überraschungen. Kleine Sensationen am Kurzfilmhimmel zeichneten sich ab. So
gewann unüblicherweise ein Dokumentarfilm („München-Mum-
bai“) den Publikumspreis - zufällig
produziert vom ehemaligen Studenten der Landauer Universität
Björn Büch. Ebenso ungewöhnlich: Der Trickfilm „Milbe“ von Karl
Tebbe gewann gleichzeitig den
Preis für den Besten Film und den
Trash-Preis. Weitere Preise: Regionaler Förderpreis: „Der Überzieher“ - Alexa Groß; Lobende Erwähnungen: „Dunkelrot“ – Frauke
Thielecke; „A Note“ – Christian
Roth, Frederick Gomoll; Bester
Dokumentarfilm: „Our wonderful
nature“ - Tomer Eshed; Beste Komödie: „Clint“ – Philipp Scholz;
Bester Stummfilm: „Wie Schwefel
in der Luft“ – Burkhardt Wunderlich. Die Veranstalter sind hochzufrieden.
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Stolz auf die Entwicklung des
La.Meko: Moderator der Preisverleihung Olaf Kapsitz (rechts).
Tolle Filme. Tolle Gäste. Viele Gäste. Zufriedene Gäste.
Außerdem ist das La.Meko-Filmfestival in diesem Jahr wieder einmal ein Stückchen größer geworden. Inzwischen erreichen den
Filmfestival Landau e.V. immer
mehr Beiträge aus dem Ausland,
so dass man mit dem Einrichten
des Preises für den besten internationalen Film Rechnung tragen
konnte.
Blickt man auf die siebenjährige
Geschichte des Festivals zurück,
so ist es beständig gewachsen;
hatte es doch ursprünglich nur einen Abend lang gedauert und dem
primären Ziel gedient, die Kurzfilme, die an der Universität in Landau gedreht wurden, einer kleineren
Öffentlichkeit zu präsentieren. Angesprochen waren nur Studentinnen und Studenten der Hochschule. Inzwischen wendet sich das
Festival an Erwachsene aller Altersgruppen und aus einem überregionalen Einzugsgebiet. Auch
das Ambiente ist ein anderes. Die
harten Hörsaalstühle wurden gegen weiche Kinosessel getauscht,
der Vorlesungsraum am Campus
gegen ein Filmtheater in der Innenstadt.
Dennoch unterstützen die Universität in Landau, das Studentenwerk Vorderpfalz und der AStA der
Uni Landau den Filmfestival Landau e.V. stark. Schließlich sind
immer noch viele der Gäste Studentinnen und Studenten, und auch
unter den Organisatoren des Filmfestivals finden sich noch einige
alte Kommilitonen. Auch die UniKneipe „Fatal“ ist dem Festival treu
geblieben. Hier fand die Auftaktveranstaltung, ein Lounge-Abend
mit der Musikgruppe „mb+d-laz“,
statt.
Neben der Unterstützung seitens
der universitären Einrichtungen
kam aber auch viel Hilfe von anderer Seite. Die Landeszentrale für
Medien und Kommunikation gab
Technik und Geld. Die VR-Bank
Südpfalz förderte das Festival und
stiftete traditionell den Regionalen
Förderpreis. Während die Stadt
Landau sich wie in jedem Jahr
gekonnt zurückzog und das
La.Meko Filmfestival komplett
ignorierte, zeigte sich das Land
Rheinland-Pfalz wieder einmal sehr
spendabel und übernahm mit der
Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
einen großen Teil der Finanzierung.
All das hat dem Verein Mut gemacht, so dass jetzt schon das 8.
La.Meko Filmfestival in Planung
ist, damit es auch im nächsten
Jahr wieder heißt: Vorhang auf!
OLAF KAPSITZ
Schülerinnen gestalten PhysikKolloquium an der Uni
Ein Kolloquium der besonderen
Art fand Anfang Dezember im
Physik-Hörsaal der Landauer
Uni statt. Nicht gestandene Wissenschaftler berichteten an diesem Tag über ihre Arbeit, sondern die vier Schülerinnen Jasmin Gast, Jennifer Meinberg,
Melanie Schaefer und Anna
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Schmidt von der Dualen Oberschule Pirmasens unter der
Leitung ihres Lehrers Michael
Heravi. Thema der Stunde war,
wie man „regenerative Energien“ anhand von Lernstationen
in der Schule vermitteln kann.
Diskutiert über effektive und
motivierende didaktische Maß-
nahmen wird viel, doch die
Schüler darüber selbst zu Wort
kommen lassen, das ist selten.
Das Mitwirken der Schülergruppe
ermöglicht haben Prof. Dr. Andreas Müller vom Institut für Naturwissenschaften und Naturwissenschaftliche Bildung, Lehreinheit
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Physik und Michael Heravi von der
Dualen Oberschule Pirmasens.
Heravi, Grund- und Hauptschullehrer sowie Absolvent der Landauer Uni, kam mit 15-jähriger Praxiserfahrung an den Landauer Campus für die Erweiterungsprüfung
Realschule zurück. Für seine
schriftliche Zulassungsarbeit testete Heravi mit Schülern der Klasse 8b in Pirmasens, wie sich Schulklassen die Themen Photovoltaik,
Windkraft und Brennstoffzellen mit
einer Mischung aus theoretischen
Grundlagen, die durch Michael
Heravi vermittelt wurden, und der
eigenständigen Experimentier-Arbeit an Lernstationen erschließen.
Im Laufe des Schuljahres haben
die Schülerinnen und Schüler große Begeisterung für die aktuellen
Themen aus Klima- und Umwelt
entwickelt. Es gibt bereits Ideen,
wie sie das Thema auch außerhalb vom Unterricht für die Schule
umsetzen wollen: mit einer Energiespar-Gruppe oder eine Solaranlage fürs Schuldach.
Von soviel Engagement, Interesse
und Motivation angetan, war es für
Prof. Müller und Physiklehrer Heravi klar, dass die Schüler selbst die-
ses Unterrichtskonzept im Kolloquium an der Uni vorstellen sollten.
Die vier Mädchen präsentierten nun
Wissenschaftlern und angehenden
Physiklehrern, wie und was sie warum in den vergangenen Monaten
gelernt haben und wie die Themen
Umwelt und Klima im verbleibenden Schuljahr weiter ausgebaut
werden sollen. Dieses Beispiel zeigt
anschaulich, dass durch Alltagsbezug, Experimentieren und eigenständiges Lernen das Interesse
gerade auch von Mädchen an Naturwissenschaften und deren Forschergeist geweckt werden können.
Sprachlernzentrum auf Erfolgskurs:
20.000. Besucher geehrt
Das Sprachlernzentrum (SLZ) ist
bei den Studierenden sehr gefragt: Am 6.11.08 konnte Eleonore Hertweck, die den Studierenden mit Rat und Tat im SLZ
zur Seite steht, die Studentin
Jasmin Daniela Frohnhäuser als
20.000. Besucherin begrüßen.
Jasmin Daniela Frohnhäuser,
Bachelor-Studentin für das Lehramt im dritten Semester, frischt im
SLZ zurzeit ihre Englischkenntnisse auf. Und da kam das Geschenk,
das ihr Eleonore Hertweck überreichte, gerade recht: Mit der
Lerner-CD für das Programm Sky
Pronunciation Suite kann die angehende Lehrerin Frohnhäuser jetzt
auch außerhalb der Öffnungszeiten des SLZs am heimischen PC
ihre Sprachkenntnisse verbessern.
Seit etwa drei Jahren ist die Zahl
der SLZ-Nutzer stark angestiegen,
was insbesondere auf die vermehrte Nachfrage seitens der IFA (Integrierte Fremdsprachenarbeit)-Studierenden zurückgeht. 2003 führte
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Mit der Lern-CD kann Jasmin Daniela Frohnhäuser (rechts) ihre Englischkenntnisse nun auch außerhalb der SLZ-Öffnungszeiten trainieren.
das Ministerium verpflichtend für
alle Studierenden der Grundschulpädagogik die Integrierte Fremdsprachenarbeit ein. So erhöhte
sich die Besucherzahl von 1.792
in Jahr 2005 auf 2.624 im Jahr 2006
und auf 3.360 im Jahr 2007. Die
aktuelle Statistik für 2008 liegt noch
nicht vor, aber Eleonore Hertweck
rechnet wieder mit einem Zuwachs.
Weiterhin erwarten Eleonore Hertweck und Prof. Dr. Detlev GohrSeite 7
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bandt, Leiter des SLZ, dass mit
der Einführung des Bachelor-Studiengangs in den Sozialwissenschaften (im WS 09/10) nochmals
ein Nachfrageschub ausgelöst wird,
da diese Studierenden zwei
Sprachmodule (Allgemeines Englisch und Business English) im SLZ
zu absolvieren haben.
Das Angebot des SLZ, das sich
auf Lernprogramme und digitale
Medien erstreckt, wird gerne angenommen – auch von Studierenden der ausländischen PartnerUniversitäten. Um dieses breite Angebot aufrechtzuerhalten, sind Investitionen in die Hard- und Softwareausstattung sowie für das un-
terstützende Personal unumgänglich und wurden von der Universitätsleitung bereits befürwortet.
Somit wird das SLZ auch in Zukunft die vielfältigen Bedürfnisse
der unterschiedlichen Zielgruppen
befriedigen können.
Für besseren Physik- und
Chemieunterricht
Bundesweite GDCP-Doktorandentagung
Physik und Chemie rangieren
auf der Beliebtheitsskala von
Schülerinnen und Schülern
meist auf den hintersten Plätzen. Und dabei sind gerade
naturwissenschaftliche Phänomene überaus faszinierend und
im Alltag überall präsent. Wie
kann also die Lernmotivation
der Schüler in naturwissenschaftlichen Fächern gesteigert
werden? Und was ist in der
Lehrerausbildung zu beachten?
Mit diesen und weiteren spannenden Fragen setzten sich Ende
Oktober über einhundert Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftler aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz auf
Einladung der Universität KoblenzLandau und der Gesellschaft für
Didaktik der Chemie und Physik,
kurz GDCP, auseinander. Seit 1992
veranstaltet die GDCP jährlich ihre
Doktorandentagungen, um den
wissenschaftlichen FachdidaktikNachwuchs und dessen Promotionsvorhaben in diesem wichtigen
Themenfeld – der Vermittlung von
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Chemie und Physik in der Schule
– zu fördern.
Dass die Universität Koblenz-Landau in diesem Jahr austragende
Hochschule dieser Bundestagung
war, freut den Tagungsleiter und
Landauer Physik-Professor Wieland Müller ganz besonders. Gerne ist er der Anfrage der GDCP
nachgekommen und hat den diesjährigen Kongress mit seinen Kollegen Prof. Dr. Andreas Müller, Dr.
Henrik Bernshausen und Dr. Jochen Kuhn auf die Beine gestellt.
„Wir sehen darin eine Anerkennung
der physikdidaktischen Forschung
am Landauer Campus, deren Ergebnisse wir fortlaufend auf nationalen und internationalen Tagungen vortragen“, bekräftigt Müller.
Die Ergebnisse der physikdidaktischen Forschung fließen in die
Landauer Ausbildung angehender
Physiklehrerinnen und -lehrer mit
ein. Somit erhalten die Studierenden nicht nur eine praxisnahe
Studienbildung sondern profitieren
direkt von den neuesten DidaktikErkenntnissen.
Mehr eine Beratungstagung als
eine reine Präsentationsplattform
ist das GDCP-Doktorandenkolloquium. Durch den intensiven Austausch der Doktoranden untereinander und mit erfahrenen Wissenschaftlern soll die Qualität der fachdidaktischen Forschung und somit auch die Unterrichtsqualität in
den Schulen kontinuierlich gesteigert werden. In diesem Jahr fand
bereits der 17. Doktorandenkongress statt. Schwerpunktthemen waren Lehrerausbildung, Unterrichtsentwicklung und -qualität,
naturwissenschaftliche Denk- und
Arbeitsweisen sowie Kompetenzdiagnostik. Dass so viele junge
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Weg in die Südpfalz
finden konnten, war den Sponsoren zu verdanken, darunter die
Deutsche Telekom Stiftung, das
rheinland-pfälzische Ministerium
für Bildung, Wissenschaft, Jugend
und Kultur, die Gesellschaft für
Didaktik der Chemie und Physik
und die Universität Koblenz-Landau. Getagt wurde im Herz-JesuKloster in Neustadt an der Weinstraße.
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Square Dance in der Grundschule
IFA-Anglistik auf neuen Unterrichtswegen
„One, two, three, four“, zählt
Andreas Hennecke, seines Zeichens „Caller“ beim Landauer
Square-Dance-Verein „Swinging Landavians“, rhythmisch
zur Musik ins Mikrofon. Der nächste Befehl lässt nicht lange auf
sich warten: „Circle to the left“
lautet Henneckes Kommando
und wie von Zauberhand drehen sich rund 60 Tanzbegeisterte im Gemeindesaal der Landauer St. Albert-Gemeinde links
im Kreis. Jung und alt, groß und
klein, Mann und Frau, Fortgeschrittene und Anfänger, Studentinnen und Vereinsmitgliede tanzen zahm nach den
englischen Aufforderungen aus
dem Mikrofon. Was hat das zu
bedeuten?
Diese gemeinsame Trainingsstunde mit dem Landauer SquareDance-Verein ist Teil einer außergewöhnlichen Lehrveranstaltung
der Integrierten Fremdsprachenarbeit (IFA) des Faches Anglistik.
Mit „Square Dance in der Grundschule“ hat Dozentin Dr. Birgit
Smieja das Seminar im Vorlesungsverzeichnis ausgeschrieben.
Noch vor einem Jahr hätte die quirlige Sprachwissenschaftlerin sich
eine solche Veranstaltung nicht geträumt. Denn da nahm das ganze
Projekt gerade erst seinen zarten
Anlauf.
IFA sieht vor, bereits Grundschulkindern erste Kenntnisse einer Fremdsprache zu vermitteln.
Denn gerade in sehr jungen Jahren
erlernen Kinder eine weitere Sprache spielend einfach. Deshalb wird
in Rheinland-Pfalz zunehmend
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Studentinnen und Mitglieder des Landauer Square-Dance-Vereins trainieren gemeinsam Schrittkombinationen, die im Frühjahr in Grundschulen
umgesetzt werden sollen zur Vermittlung der englischen Sprache.
Wert auf Fremdsprachenunterricht
in der Grundschule gelegt. Seit
2003 ist IFA ein verpflichtendes
Fach für alle rheinland-pfälzischen
Studierenden der Grundschulpädagogik. Dr. Smieja ist sich äußerst bewusst, dass gerade positive Fremdsprachenerlebnisse bei
Kindern wichtig sind, um Sprachen
künftig zum Lieblings- und nicht
zum Hassfach werden zu lassen.
Deshalb hat für sie – neben einer
guten Sprachausbildung der Studierenden – das Vermitteln motivierender Lehransätze oberste
Priorität.
Birgit Smieja tanzt seit einem Jahr
mit ihrem Mann bei den „Swinging
Landavians“. Dabei wurde ihr
bewusst, dass der englische Wort-
schatz, den der „Caller“ verwendet, um den „Squares“ die jeweiligen Schritte und Figuren anzukündigen, absolutes Basis-Vokabular
ist und sich wunderbar für die
Grundschule eignet. Nicht nur
wegen des geringen Schwierigkeitsgrads sondern vor allen Dingen deshalb, weil er auf viele alltägliche Situationen übertragen
werden kann. Je tiefer sich die
Anglistin mit der Idee beschäftigte, desto vielschichtiger sah sie
die Möglichkeiten, die sich für die
Umsetzung des Square Dance in
der Grundschule eröffneten. „Neben dem sprachlichen Aspekt lässt
sich das Thema in alle Lernbereiche der Grundschule übertragen,
so dass die Kinder es sich umfasSeite 9
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send erschließen können“, erläutert Smieja. Die Musik und die
Rhythmuslehre deckt der Musikunterricht ab, die für Square Dance
nötigen Accessoires wie das
„Bolotie“, das die Jungs um den
Hals tragen, ist eine Idee für den
Kunstunterricht und die Siedlergeschichte – denn das sind die
Menschen, die anfangs in Amerika
Square Dance tanzten – passt
wunderbar in Religion oder Sachunterricht. Doch damit ist das Ende
der Fahnenstange bei weitem noch
nicht erreicht: Auch auf Verkehrsunterricht, Mathe, Deutsch, Sozialverhalten, Sport und Landeskunde
lassen sich Thema und verwendetes englisches Vokabular problemlos übertragen.
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Ob ihre Studierenden das Thema
ebenso geeignet für die Grundschule finden würden wie sie selbst,
testete Birgit Smieja in einem
Probeworkshop im vergangenen
Sommersemester. Der Funken der
Begeisterung benötigte nicht lange, um von Dr. Smieja auf die Studierenden überzuspringen. Mit dem
Ergebnis: „Die Studierenden bedrängten mich regelrecht, ein richtiges Seminar zu diesem Thema
anzubieten und sprühten förmlich
vor Ideen“, berichtet die überwältigte Wissenschaftlerin. Und da
sich jeder Dozent nichts sehnlicher wünscht als begeisterungswütige, motivierte und engagierte
Studierende, mutete sich Birgit
Smieja dieses aufwändige Semi-
nar noch zum normalen Arbeitspensum zu. Und so stehen im
Wintersemester für die Seminarteilnehmerinnen nicht nur gemeinsame Tanzabende mit den Landauer Square-Dance-Profis auf dem
Programm, sondern auch Theoriestunden mit Caller Andreas Hennecke, didaktische Vorträge von
Birgit Smieja sowie üben, üben und
nochmals üben. Denn wer künftig
6- bis 10-jährige Kinder unter englischem Kommando tanzen lassen
will, muss Schritte, Rhythmus und
Befehle aus dem Effeff beherrschen. „Ohne den Verein hätte ich
das Seminar nicht auf die Beine
stellen oder die Studierenden umfassend in der Praxis schulen können“, ist Birgit Smieja dankbar. Und
auch die Mitglieder im Verein sehen die Kooperation mit Freuden,
denn die jungen Studentinnen bringen viel Schwung mit.
Im kommenden Frühjahr wollen die
ersten Studentinnen das Erlernte
während ihrer Praktika mit Grundschülern umsetzen. Und wie effektiv der Square Dance für das Erlernen der englischen Sprache in der
Grundschule wirklich ist, werden
mehrer Studentinnen Smiejas in
ihren Examensarbeiten untersuchen. Dafür arbeitet eine der Studentinnen mit einer Landauer Absolventin zusammen, die heute in
einer Ludwigshafener Grundschule tätig ist. Auf die Ergebnisse darf
man gespannt sein!
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Studienfahrt ins asiatische
High-Tech-Land
Sieben Geographie-Studenten erkunden Süd-Korea
Eine weiten Blick über den viel
zitierten Tellerrand warfen im
Oktober sieben Studierende der
Geographie und der Umweltwissenschaft: Gemeinsam mit
ihrem Dozenten, Junior-Professor Dr. Bernhard Köppen, verbrachten sie eine zweiwöchige
Studienreise im High-TechLand Korea. Eine erlebnisreiche Zeit, die sie nachhaltig beeindruckt und geprägt hat, wie
die Studentinnen Katharina
Gerber und Carolin Weisbrodt
einhellig bekräftigen. Für beide war es die erste Reise auf
den asiatischen Kontinent.
Korea – das stand auf der Liste der
Landauer Geographie-Exkursionen
bislang noch nicht auf dem Programm: Aus Kosten- und Zeitgründen beschränken sich die wissenschaftlichen Reisen meist auf
das europäische Ausland. Und
dabei ist es für angehende ErdNeuland 4_08
kundelehrer eigentlich besonders
wichtig, auch fernere Länder und
Kulturen kennen zu lernen, hält
Wissenschaftler Köppen fest. Wer
die räumlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der entgrenzten Wirtschaftsmärkte selbst gesehen hat, könne Themen wie die
Globalisierung in der Schule viel
anschaulicher und kompetenter
vermitteln. Doch nicht nur deshalb
bot sich Korea als Reiseziel an:
Das Land bietet sehr viel Neues
und Anderes für deutsche Studierende. Und gleichzeitig trifft man
in dem Land auf ähnliche Probleme oder Themen wie in Deutschland – manchmal allerdings mit
anderer Akzentuierung: Demographischer Wandel, Globalisierung,
Wiedervereinigung, Tourismusentwicklung, regionale Unterschiede.
Bei der Organisation der Studienreise kamen Demographie-Experten Köppen seine Kontakte zur
Hanns-Seidel-Stiftung in Seoul
zugute. Vor einigen Jahren fragte
die in Südkorea stark engagierte
Einrichtung bei Köppen um wissenschaftliche Zusammenarbeit zu
den Themen Regionalentwicklung,
Ökologie und Raumplanung sowie
Wiedervereinigung an. Neben der
finanziellen Unterstützung und einem Mitarbeiter, den sie der Landauer Studiengruppe für eine Rundfahrt übers Land samt Kleinbus zur
Verfügung stellte, vermittelte die
Stiftung Kontakt zum geographischen Institut der Kyung-Hee Universität in Seoul. Einen Tag lang
diskutierten Landauer und koreanische Studierende angeregt über
den demographischen Wandel in
den Industriestaaten Deutschland
und Korea. Und dabei entdeckten
die jungen Menschen überraschenderweise viele Gemeinsamkeiten
aber durchaus auch gravierende
Unterschiede, letztere beispielsweise in Fragen der KindererzieSeite 11
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hung und geschlechtsspezifischer
Rollenverteilung. Dass die rein
fachwissenschaftliche Veranstaltung am Abend ihren informellen
Ausklang bei einer Einladung zu
Grillfleisch und Karaoke fand, stellte schließlich einen ganz typischen Aspekt koreanischer Gastfreundschaft und Alltagskultur dar.
Nach den vielen Eindrücken in der
Elf-Millionen-Stadt – deren stadtgeographische Charakteristika in
bis zu 10 Stunden dauernden, kombinierten Fuß- und U-Bahn-Exkursionen erkundet wurden – brachen
die „Entdecker“ zu einer intensiven und informativen Fahrt in den
Nordosten und Osten Südkoreas
auf. Neben Geschichte und Kultur
waren die angehenden Erdkundelehrer insbesondere naturräumlichen Fragen, den greifbaren Auswirkungen der Teilung und den
wirtschaftsgeographischen Strukturen des asiatischen Industrielandes auf der Spur: Mit den Hyundai
Heavy Industries in Ulsan etwa
stand die weltweit größte Schiffswerft auf dem Programm und die
deutsche Studiengruppe hatte eine
einmalige Gelegenheit, auf lange
vorher eingereichten Antrag die
sonst Touristen vorenthaltene entNeuland 4_08
militarisierte Sperrzone zwischen
Nord- und Süd-Korea an einem Beobachtungsposten der Grenztruppen direkt zu besichtigen. Ein
weiteres Thema, mit dem die Studenten und Dozent Köppen sich
auseinandersetzten war die Tatsache, dass die Mega-City Seoul
in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen eine
dominante Vorrangstellung innehat, während andere Regionen nur
wenige Entwicklungspotenziale
besitzen. Am Beispiel des Landkreises Goseong und der Provinz
Gangwon im Osten des Landes
wurden insbesondere die Möglichkeiten der Tourismusentwicklung
als Maßnahme zur Strukturförderung ausgelotet.
„Ich bin weltoffener geworden und
will dies künftig den Kindern in der
Schule vermitteln“, gesteht Katharina Gerber im Rückblick auf die
Fahrt. Für sie und ihre Kommilitonin Carolin Weisbrodt war dies die
erste Reise nach Asien. Studentin
Weisbrodt hat es vor allen Dingen
die asiatische Gastfreundschaft
angetan. Beide wollen sich künftig
noch intensiver mit Asien auseinander setzen. Zunächst steht eine
Ausarbeitung auf dem Programm.
Thema ist die Beurteilung eines
von der Provinzverwaltung des
Gangwon Do verfolgten touristischen Vorhabens, an der südkoreanischen Ostküste eine „romantische Straße“ umzusetzen. Dass
die Studienreise mit Uni-Workshop
für die Studierenden finanziell erschwinglich war und letztendlich
im geplanten Umfang durchgeführt
werden konnte, ist der Bewilligung
von Fördermitteln des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zu verdanken.
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NeuLand
Korea-Impressionen
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NeuLand
Exkursion ans Schwarze Meer
Zwei Studenten der Umweltwissenschaften forschen in
Tuapse
Ein Flug von Frankfurt nach Moskau und eine 30-stündige
Zugfahrt durch Russland ans
Schwarze Meer nahmen im
Oktober Ricki Rosenfeldt und
Nikita Bakanov auf sich, um
zwei Wochen gemeinsam mit
Studierenden aus Freiburg,
Straßburg und dem sibirischen
Tyumen in einer ökologischen
Station in der Nähe der südrussischen Stadt Tuapse zu arbeiten und zu forschen. Ein außergewöhnliches und beeindruckendes Abenteuer für die
beiden Landauer Studenten der
Umweltwissenschaften.
Auf dem Programm der trinationalen Exkursion standen praktische
und theoretische Aktivitäten zur Hydrologie, Geomorphologie sowie
Flora und Fauna, die die Studenten gemeinsam zu meistern hatten: Dazu entnahmen die studentischen Arbeitsgruppen Wasserproben aus dem Schwarzen Meer
und einem Zufluss, erstellten Flussprofile, untersuchten die Gesteinslandschaft und nahmen die heimische Tier- und Pflanzenwelt intensiv unter die Lupe. All die Ergebnisse durften die Studierenden
dann – untermauert mit umweltwissenschaftlichen Theorien - am
Ende der Exkursion präsentieren.
Nachhaltig beeindruckt hat Ricki
Rosenfeldt, für den dies der erste
Kontakt nach Russland war, die
große Gastfreundschaft vor Ort. „In
der ökologischen Station bei
Tuapse waren wir Studenten aus
Deutschland und Frankreich wesentlich komfortabler untergebracht als unsere Kommilitonen
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Die Landauer Studenten der Umweltwissenschaften Ricki Rosenfeldt
(links) und Nikita Bakanov forschten zwei Wochen am Schwarzen Meer.
aus Tyumen“, so der 23-jährige
Pfälzer. Und auf der Rückreise im
Zug nach Moskau seien er und
sein Freund Nikita von einem russischen Ehepaar ins Abteil eingeladen worden. Die Sprachbarrieren
waren dank der Unterstützung des
gleichaltrigen Nikita, gebürtiger
Russe, nicht so groß. Und: Auch
dass der Großteil der wissenschaftlichen Literatur in der ökologischen Station auf Russisch war,
behinderte die Arbeit der Studierenden aus drei Nationen nicht.
Denn Prof. Dr. Edgar Wagner von
der Freiburger Universität hatte mit
englischsprachigen Kopien vorgesorgt.
Die Exkursion fand im Rahmen des
TEMPUS-Projektes „Securing
Water Resources through Educational Changes“ statt, an dem die
Universität Koblenz-Landau, die
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und die Université Louis Pasteur Strasbourg gemeinsam mit
der Staatlichen Universität Tyumen
in Sibirien über drei Jahre zusammen arbeiten. Eine Fördersumme
von 490.000,- Euro steht den Partnern zur Verfügung, um ein internationales Masterprogramm an der
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NeuLand
Neben Forschungsarbeiten standen Exkursionen mit den russischen und
französischen Kommilitonen auf dem Programm.
Tyumen-Universität „Schutz von
Wasserressourcen in Gas und Öl
produzierenden Gebieten“ aufzubauen. Das Programm TEMPUS
wird durch die Europäische Union
finanziert und soll die Modernisierung des Hochschulwesens in
Osteuropa und Russland, Zentralasien, den Ländern des westlichen
Balkans und den südlichen Mittelmeeranrainern unterstützen.
Ein solcher Studiengang in Tyumen
sei von großer Bedeutung, erläutert Dr. Holger Schulz vom Institut
für Umweltwissenschaften am
Campus Landau. Seit dem Start
des TEMPUS-Projektes im September 2006 betreut Schulz die
Aktivitäten von Landauer Seite aus
und war selbst vor Ort in Tyumen,
um den Aufbau des Studiengangs
voran zu bringen. „Die Region um
Tyumen ist reich an Gas- und Ölvorkommen“, so der Umweltwissenschaftler. Doch bislang werde noch zu wenig Wert auf den
Schutz von Wasservorkommen
gelegt. Neben der Internationalisierung der akademischen AusbilNeuland 4_08
dung im Bereich Management von
Wasserressourcen sowie der Beurteilung und Bewertung der
Wasserqualität stehen der Aufbau
eines Wasserlabors in Tyumen sowie der Austausch von Lehrenden
und Studierenden der beteiligten
Institutionen auf dem Programm.
„Dieser Austausch ist besonders
wichtig, um die Bedürfnisse der
russischen Kollegen kennen zu lernen, die russischen Dozenten und
Studierenden an der Weiterentwicklung von Lehrkonzepten einzubinden und mögliche Hemmungen und Hindernisse beim Aufbau
des Studiengangs abzubauen“,
erklärt Umweltwissenschaftler
Schulz. So fanden bislang zwei
studentische Exkursionen nach
Russland statt, im vergangenen
Winter absolvierten Studierende
aus Tyumen drei Auslandsmonate
an den westeuropäischen PartnerUnis. Mehrfach fanden gegenseitige Besuche der russischen und
deutsch-französischen Delegationen statt. Noch bis August 2009
läuft das TEMPUS-Projekt, der Studiengang soll Anfang 2009 in
Tyumen starten, der auch Austauschsemester in Landau, Freiburg uns Straßburg vorsieht.
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NeuLand
Stößt das Europa der EU an seine
Grenzen?
Internationale Tagung lud zur Diskussion ein
Stößt das Europa der EU an seine Grenzen? Diese Frage war
zentrales Thema einer Tagung
der Lehreinheit Geographie des
Instituts für Naturwissenschaften und Naturwissenschaftliche
Bildung Anfang November.
Das Thema ist aktueller denn je,
denn: Europa wächst. Zwischen
2004 und 2007 wurde die Europäische Union um zwölf neue Mitgliedsstaaten erweitert. Die Einführung des Schengener Abkommens in den Beitrittsländern der
ersten Erweiterungsrunde, also die
Abschaffung der Grenzkontrollen
im Personenverkehr, wird als weiterer Meilenstein auf dem Weg zur
europäischen Integration gewertet.
Aber wie viel trägt die Öffnung staatlicher Grenzen wirklich zur angestrebten Integration bei? Schließlich gilt es auch die mentalen Barrieren der Bevölkerung, die so genannten „border in minds“, zu überwinden. Diese werden durch offe-
Grenzraumforschung ist eines der
Forschungsthemen von Tagungsleiter Jun.-Prof. Dr. Bernhard
Köppen.
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Europa wächst: Die Frage, ob es an seine Grenzen stößt, war Thema einer
Tagung auf dem Landauer Campus.
ne Ländergrenzen nicht zwingend
abgebaut, sind sie doch das Ergebnis historischer Prozesse und
kultureller Einübung. Die Förderung
und Forcierung grenzüberschreitender Zusammenarbeit ist deshalb
ein grundlegendes Anliegen der
EU-Kohäsions- und Regionalpolitik.
Mit Hilfe von EU-Initiativen, nationaler Maßnahmen sowie dem individuellen Engagement motivierter
Bürger bestehen heute zahlreiche,
bemerkenswerte grenzüberschreitende Aktivitäten. So feiert etwa
die Euroregion PAMINA im Jahr
2008 ihr 20-jähriges Jubiläum. Dennoch, so scheint es, könnte die
grenzüberschreitende Zusammen-
arbeit in vielen europäischen Regionen noch besser, intensiver und
nachhaltiger sein. Ein spannendes
Anliegen, zu dem die Tagung mit
Vorträgen und Diskussionen über
Integration, Zusammenarbeit und
Alltagshandeln in Grenzräumen
beigetragen hat.
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NeuLand
Universitätspreise 2008 mit Minister
Wolfgang Schäuble
Photovoltaik, Umweltschutz, Märchen und Teamarbeit
Festredner Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble: Teilhabe durch
Bildung. Integrationspolitik in der Informationsgesellschaft.
Zum 17. Mal verlieh der Freundeskreis der Universität in Landau am 14. November im Alten
Kaufhaus den Universitätspreis.
Die diesjährigen Preisträger heißen Dr. Miriam Koschate-Reis,
Dr. Nguyen van Bien, Renja
Ohliger und Katharina Weber.
Den Festvortrag „Teilhabe
durch Bildung. Integrationspolitik in der Informationsgesellschaft“ hielt Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble.
Ganz in der Region verwurzelt ist
das Thema der Preisträgerin Renja
Ohliger „Uferrandstreifen und
emerse Vegetation als generische
Reduktionsfaktoren für diffuse
Pflanzenschutzmitteleinträge in
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Gewässer“ (betreut von Prof. Dr.
Ralf Schulz und Dr. Carsten Brühl).
Renja Ohliger gewann ihre Daten
in Freilanderfassungen an über 100
Standorten im Weinanbaugebiet
um Landau. Sie hat Faktoren bestimmt, „die den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in Gewässern
über Abdrift an Weinbaugebieten
determinieren“. Die Arbeit gilt als
bedeutsam für die Risikobewertung
von Pflanzenschutzmitteln und
sollte auch vor Ort den Verbänden
und Gemeinden unserer Region
vorgestellt und diskutiert werden,
um einen Schutz auf Landschaftsebene zu gewährleisten. Denn
Pflanzenschutzmittel zielen zwar
auf landwirtschaftliche Flächen,
gelangen jedoch auch in Oberflächengewässer und Uferrandstreifen.
Punktgleich schnitten die zwei
besten Dissertationen ab, weshalb
der Preis in diesem Jahr geteilt
wurde. Die preisgekrönte Arbeit des
Vietnamesen Nguyen van Bien
„Empirische Untersuchungen zum
selbstständigen Wissens- und
Könnenserwerb an Lernstationen
im Themenbereich Photovoltaik“
(betreut von Prof. Dr. Wieland Müller und Prof. Dr. Andreas Müller)
verbindet die Perspektiven von guter Praxis im Unterricht mit den
Standards der Lehr- und Lernforschung. Das Thema „Photovoltaik“ wird im gegenwärtigen Physikunterricht, so ein Universitätsgutachten zur Arbeit, weitgehend
vernachlässigt. Um den Lernerfolg
und die unterrichtsnahe Realisierung des Themas zu erfassen,
entwickelte Nguyen van Bien Konzept und Materialien sowohl für den
lehrerzentrierten Frontalunterricht
als auch für die selbstständige
Wissens- und Kompetenzaneignung. Der Autor „Es wird erwartet,
dass die Lernenden durch die
Unterrichtsreihe ‚Photovoltaik’ spezifische Beiträge zur Ausbildung
und zum Trainieren von grundlegenden naturwissenschaftlichen
Denk- und Arbeitsweisen der Physik fördern“. Der Arbeit bescheinigen die beiden wissenschaftlichen
Gutachten „hohes methodisches
Problembewusstsein und Methodenkompetenz“.
Die ebenfalls mit „summa cum
laude“ bewertete zweite Dissertation „United we stand - Analysis of
attitudes and prosocial behavior
between workgroups from a social
identity and intergroup contact
perspektive“ (betreut von Prof. Dr.
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v.l.n.r. Dr. Hans Jürgen Blinn, Hans Dieter Schlimmer, Prof. Dr. Eckhard
Friedrich, Renja Ohliger, Katharina Weber, Prof. Dr. Wieland Müller, Dr.
Miriam Koschate.
Fred Müller und Prof. Dr. Rolf van
Dick, Universität Frankfurt) ist
zwischen Sozial- und Organisationspsychologie angesiedelt. In der
Organisationspsychologie sei die
Analyse von Intergruppenbeziehungen lange Zeit vernachlässigt
worden, so die Autorin. Sie untersucht das Phänomen von Konflikt
und Zusammenarbeit zwischen
Teams. Persönliche Kontakte zwi-
schen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen, beispielsweise beim Mittagessen oder in der Freizeit, sind
besonders förderlich für die gegenseitige Hilfsbereitschaft. Eine bessere Kooperation zwischen Abteilungen lässt sich, so ein weiteres
Ergebnis der Arbeit, durch die Festlegung gemeinsamer Ziele, die Unterstützung durch den Vorgesetz-
ten sowie die Betonung der gemeinsamen Organisationszugehörigkeit verbessern. Die Stichprobe
wurde in einem mittelständigen Unternehmen erhoben. Eine Befragung von fast 300 Personen in einer Organisation stellt eine große
Herausforderung dar, insbesondere wenn Teams zugeordnet werden müssen.
In der Kategorie „Beste Magister,
Diplom- oder Zulassungsarbeit“ ist
in diesem Jahr Katharina Weber
aus Berlin erfolgreich. Ihre Magisterarbeit „Ein Narr macht viele. Die
Poetisierung des Lesers in E.T.A.
Hoffmanns Märchen ‚Prinzessin
Brambilla’ und ‚Der goldene Topf’
(betreut von Prof. Dr. Lothar Bluhm
und Dr. Anja Ohmer) wendet sich
einem Kernproblem romantischer
Dichtung zu. Beide Märchen sind
darauf angelegt, ein poetisches
Gemüt im Leser zu schaffen, ihm
Augen zu öffnen für Welten und
Personen, um derentwillen sich
das Leben lohnt. Letztlich geht es
um die Erkenntnis, dass sich die
angeblichen Gegensätze Fiktion
und Wirklichkeit bedingen und dass
Einbildungskraft auch Realität
schaffen kann.
DR. PAUL SCHWARZ
Impressum
Herausgeber
Redaktionsteam
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität
Koblenz-Landau,
Campus Landau
Bürgerstraße 23,
76829 Landau
Kerstin Theilmann (verantw.)
Christina Kühn
Fotos
Kontakt
S.1-2: Holger Schindler; S. 4: privat; S.5- 6: La.Meko; S. 9-10: Siegfried Smieja; S.11,12o.,13: Kim
Yang-Soo; S. 12u., 13: Bernhard
Köppen; S. 14-15: privat; Alle weiteren: Karin Hiller.
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Layout
Bender Mediengestaltung
Kerstin Theilmann
Tel.: 06341/906-219
Fax: 06341/906-236
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www. neuland.uni-koblenz-landau.de
Redaktionsschluss für die nächste Neuland-Ausgabe ist zu erfragen beim Redaktionsteam. Unaufgefordert eingereichte Beiträge haben keinen Anspruch auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich
die Kürzung und Überarbeitung von
Texten vor. Die Meinung einzelner
Autorinnen/Autoren gibt nicht immer die Meinung der Redaktion
wieder.
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Chemische Industrie fördert MasterStudiengang Ökotoxikologie
Universität erhält 150.000 Euro vom Fonds der
Chemischen Industrie
Das Institut für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
wird vom Fonds der Chemischen
Industrie (FCI) mit 150.000 Euro
für den Aufbau des Master-Studiengangs „Ökotoxikologie“
gefördert. Neben der Landauer
Universität wurde einer weiteren rheinland-pfälzischen Hochschule, der Technischen Universität Kaiserslautern sowie der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH)
Aachen Fördermittel in derselben Höhe für den Aufbau neuer
Studiengänge mit dem Schwerpunkt Öko- bzw. Humantoxikologie bewilligt. Der FCI ist
das Förderwerk des Verbandes
der Chemischen Industrie. Er unterstützt die Grundlagenforschung, den wissenschaftlichen
Nachwuchs und den Chemieunterricht in Schulen.
die EU-Chemikalienverordnung
REACH (Registration, Evaluation,
Authorisation and Restriction of
Chemicals) in Kraft. Seither dürfen
nur noch chemische Stoffe auf den
Markt gebracht werden, die vorab
registriert und entsprechend bewertet worden sind. Bislang gibt
es in Deutschland noch keinen und
europaweit nur wenige Studiengänge im Bereich der Ökotoxikologie.
Der Masterstudiengang „Ökotoxikologie“ in Landau soll planmäßig
zum Wintersemester 2009/10 starten. In vier Semestern werden in
englischer Sprache umfassende
Kenntnisse in Ökologie, Umweltchemie, -physik und -ökonomie
sowie neue Techniken, politische
Rahmenbedingungen oder Management vermittelt. Durch die
Englischsprachigkeit ist der Studiengang für Interessenten aus
dem Ausland attraktiv. Und: Alle
Absolventen erhalten die sprachliche Qualifikation für eine Tätigkeit
bei den üblicherweise international agierenden Unternehmen der
chemischen Industrie, den Auftragslaboratorien sowie bei Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.
„Dieser fachspezifische und englischsprachige Studiengang ist ein
weiterer wichtiger Schritt zur Internationalisierung und Profilbildung
unseres Instituts“, bekräftigt Prof.
Dr. Ralf Schulz, Leiter des Instituts für Umweltwissenschaften. Für
eine fundierte und praxisorientierte
Ausbildung der Studenten steht die
enge Verzahnung mit der Forschung sowie Kooperationen mit
der chemischen Industrie und Behörden.
Die Ökotoxikologie ist Forschungsschwerpunkt am 2004 gegründeten Landauer Institut für Umweltwissenschaften. Mit dem Aufbau
des Masterstudiengangs „Ökotoxikologie“ reagiert die Universität
Koblenz-Landau auf den Mangel
an gut ausgebildeten Fachkräften
in diesem Bereich. Fundiertes Wissen über Umweltchemikalien wird
in Industrie, Behörden und Wissenschaft verstärkt benötigt, da
immer komplexer werdende Zulassungsanforderungen für Chemikalien eine wesentlich umfangreichere Analyse und Bewertung und ein
Management möglicher schädlicher Wirkungen notwendig
machen. Zum 1. Juni 2007 trat
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NeuLand
ALBI-Projekt gestartet: Hilfe für
Analphabeten
Ziel: neue Angebote für Analphabeten, Qualifizierung
für Lehrpersonal
Rund vier Millionen Menschen
leben in Deutschland, die nicht
lesen und schreiben können.
Analphabetismus bedeutet für
Menschen ganz häufig berufliche und soziale Ausgrenzung.
Zum 1.10.2008 ist in RheinlandPfalz ein neues Projekt namens
ALBI mit einer Laufzeit von drei
Jahren und einer finanziellen
Ausstattung von 2,2 Millionen
Euro gestartet, das das Analphabetentum an den Wurzeln
packen und Erwachsenen mit
Lese- und Schreibschwächen
eine zweite Chance bieten soll.
Drei universitäre Einrichtungen und
sieben auf dem Bildungsmarkt tätige Organisationen aus den drei
Bundesländern Rheinland-Pfalz,
Hessen und Saarland (siehe Aufli-
stung im Kasten) werden unter der
Leitung der Johannes GutenbergUniversität Mainz bis 2011 in diesem Verbundprojekt zusammen
arbeiten, mit dem Ziel, neue und
passgenaue Angebote für Analphabeten sowie für das in der Weiterbildung tätige Lehrpersonal entsprechende Qualifizierung zu entwickeln und zu erproben. Die Forschungsarbeit erfolgt dabei in enger Abstimmung mit den Weiterbildungseinrichtungen und wird direkt in die neu zu entwickelnden
Angebote am Bildungsmarkt einfließen. Bislang ist das Thema
Analphabetismus in Deutschland
in weiten Teilen unerforscht. Geplant ist des Weiteren die Entwicklung einer sinnvollen Kommunikations- und Werbestrategie, mit der
die Zielgruppe auf Bildungsange-
bote aufmerksam gemacht werden
soll.
ALBI läuft innerhalb des von Bundesbildungsministerin Annette
Schavan eingerichteten Förderschwerpunks „Forschung und Entwicklung zur Alphabetisierung/
Grundbildung Erwachsener“. Damit unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung
die nationale Umsetzung der
Weltalphabetisierungsdekade, die
die Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2002 bis 2012 ausgerufen haben. Ziel des Dekadenprogramms ist es, weltweit die Zahl
der Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, zu halbieren. Nähere Infos
zum ALBI-Projekt gibt es online
unter www.albi-projekt.de.
Die Verbundpartner im Überblick:
– Johannes Gutenberg-Universität, Institut für Erziehungswissenschaft (Projektleitung und verantwortlich für
Teilprojekt Qualifizierung)
– Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Pädagogik (verantwortlich für Teilprojekt Angebotsentwicklung)
– Arbeit und Leben gGmbH, Mainz
– Arbeitsstelle für die Weiterbildung der Weiterbildenden, Universität Koblenz-Landau, Landau
– Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e.V., Mainz
– Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz
– Landesarbeitsgemeinschaft e.V., Mainz
– Landesarbeitsgemeinschaft anderes lernen e.V., Mainz
– Hvv – Institut des Hessischen Volkshochschulverbandes e.V., Frankfurt
– Verband der Volkshochschulen von Reinland-Pfalz e.V., Mainz
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