Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt
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Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt
10 Oktober 2014 65. Jahrgang berg bau K 10978 Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt IHRE GUTEN IDEEN Förderpreis Steine-Erden-Bergbau und Umwelt AUSSCHREIBUNG 2014 Zielsetzung und Inhalt Ausstattung der Preise Zweck der Ausschreibung ist die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten sowie die Würdigung von Leistungen und Verdiensten auf den Gebieten einer wirtschaftlichen und umweltverträglichen Versorgung mit Steine- und Erden-Rohstoffen und des Erhaltes nachhaltiger Entwicklungschancen. Zu diesem Zweck vergibt die Stiftung im Zwei-Jahres-Rhythmus entsprechende Förderpreise. Die einzureichenden Arbeiten sollen sich mit ökologischen, wirtschaftlichen und technischen Themen befassen, insbesondere mit Fragestellungen • einer umweltverträglichen und wirtschaftlichen Rohstoffversorgung, • der Material- und Energie • des Schutzes natürlicher Ressourcen und der Rohstoffvorsorge, • der Gestaltung und Renaturierung vom Bergbau betroffener Gebiete unter besonderer Berücksichtigung der Artenvielfalt (Biodiversität) sowie • der Regionalplanung. Die Arbeiten sollten einen Beitrag zur Förderung dieser Anliegen leisten und können dabei auch Teilfragen behandeln. Vorgesehen ist die Vergabe von bis zu drei Preisen, die mit bis zu insgesamt 10.000 EUR dotiert sein können. In Abhängigkeit von den eingereichten, auszeichnungswürdigen Arbeiten behält sich der Beirat der Stiftung die Quotierung sowie die Verleihung von Sonderpreisen vor. Teilnehmer und zugelassene Arbeiten Einzel- als auch Kollektivarbeiten eingereicht werden. Beurteilungskriterien Die Wertung und Auswahl der preiswürdigen Arbeiten übernimmt eine Jury, der unter anderem die Mitglieder des Beirates sowie die Vorstandsmitglieder der Stiftung Steine-Erden-Bergbau und Umwelt angehören. Die Beurteilung der eingereichten Arbeiten erfolgt nach deren Die Ausschreibung wendet sich Bedeutung für die Wissenschaft und Praxis und nach an junge Wissenschaftler, Forscher und Studenten sowie ihrem Beitrag zur Verbreitung an Unternehmen, Institutionen, des Gedankens einer umweltBehörden, Privatpersonen und verträglichen Ressourcenbewirtschaftung. Auf die Aktualität Vereine, die einen Beitrag zu der Ergebnisse bzw. Lösungsden oben genannten Zielen ansätze wird besonderer Wert leisten. Eine erlangte wissengelegt. schaftliche Graduierung führt zu keinen TeilnahmeeinDem unterschiedlichen Chaschränkungen. Zugelassen sind Monographien, rakter der Arbeiten und den unterschiedlichen Voraussetin jeder Form schriftlich zungen der Autoren wird bei publizierte Arbeiten, Habilitations- und Dissertations- der Prämierung Rechnung getragen. schriften sowie Master-, Bachelor-, Diplom-, Studienund Semesterarbeiten. Im Weiteren sind Arbeiten aus der Termine und Hinweise Praxis zugelassen, die einen Einsendeschluss für innovativen Beitrag zu den Arbeiten im Rahmen der unter Abschnitt «Zielsetzung Ausschreibung 2014 ist der und Inhalt» genannten Zielen 31. Dezember 2014. leisten. Es können sowohl Den Arbeiten ist ein Lebenslauf oder eine kurze Darstellung der einreichenden Institution, eine Kurzbeschreibung des Inhaltes der Arbeit sowie vorhandene Gutachten beizulegen. Die Arbeiten selbst sind dreifach, alle weiteren Unterlagen sechsfach sowie digital (doc; pdf; xls; o.ä.) einzureichen. Bis Februar 2015 erfolgt an alle Einsender eine Information darüber, ob die eingereichte Arbeit einen Preis erhält oder nicht. Der Rechtsweg ist hierbei ausgeschlossen. Die Auszeichnung der Preis statt. Einsendeanschrift Förderpreis Stiftung Steine-Erden-Bergbau und Umwelt Hammerweg 25 01127 Dresden Tel.: (01 75) 1 87 39 86 kontakt@stiftung-seb-umwelt.de www.stiftung-seb-umwelt.de Dresden, März 2014 Mehr Infos unter: www.stiftung-seb-umwelt.de/foerderpreis 10 Oktober 2014 65. Jahrgang berg 10 bau berg bau K 10978 Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt 6MÄaPLSSLZ6YNHUKLZ9+)L=9PUN+L\[ZJOLY)LYNPUNLUPL\YL +LY9PUN]VU0UNLUPL\YLU;LJOUPRLYU\UK- OY\UNZRYpM[LU Titelbild: Einbau von hydraulisch betätigten Schachtklappen (Gewicht 17 t) im Schacht Sedrun I (Durchmesser 7,90 m, Teufe 800 m) des Gotthard Basistunnels. Deilmann-Haniel war mit der Planung, Konstruktion und dem Einbau der temporären und dauerhaften Schachteinrichtungen beauftragt. Foto: Deilmann-Haniel Inhaltsübersicht 434 „Auf ein Wort“ 435 bergbau aktuell Rohstoffpolitik 437 Nachdruck des Festvortrags von der Delegiertenversammlung am 14.06.2014 Die europäische Rohstoffpolitik – Rohstoffinitiative und die EIP für Rohstoffe Dr. Corina Hebestreit, Brüssel Auslandsbergbau 440 Bergbau und Bergbauausbildung in Afghanistan Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, Freiberg; Dr.-Ing. Elisabeth Grießl, Dresden Tagebau 449 Tagebau trifft Tiefbau – Erstanschnitt des Streckennetzes sowie aktuelle Umsetzungsschritte im Zuge des Rückbaus und der Überbaggerung der Tiefbaugrube UNION 103 im Tagebau Hambach Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Bernd Houben, Eschweiler; Hans-Peter Schöngen, Niederzier Nachbergbauzeit 454 Bergwerksstilllegungen unter besonderer Berücksichtigung der Grubenwassersituation im Zuge der Stilllegung des Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier aus Sicht der Bergbehörde Bergdirektor Tassilo Terwelp, Dortmund Auslandsbergbau 460 Südafrikas Kohlebergbau benötigt dringend Investitionen Kraftwerke vor Versorgungsengpässen – Erschließung der Waterberg-Region wird vorbereitet Heiko Stumpf, Johannesburg Fachverbände und Unternehmen 463 ABBM – Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. 11. Rohstoffkolloquium am 17.07. in Iphofen 474 RDB-Mitteilungen 475 RDB-Veranstaltungen/ Mitteilungen 476 RDB-Mitteilungen 480 RDB-Info/Impressum 435 Stellenanzeige Buchbesprechungen 448 Pottfeuer 462 Steinzeugen aus 500 Mio. Jahren – Erdgeschichte im Park der Sinne, Laatzen Aus- und Fortbildung 464 Deutsch-Mongolische Hochschule eröffnet – Freiberger Wissenschaftler liefern Wissen und Knowhow für die Ausbildung 465 TFH-Studierende gehen dem Emscherumbau auf den Grund 465 Hilfe bei Bergschäden – TFH-Studierende lernen Betroffenensicht kennen 466 Industrie 467 Journal Vorschau 11/2014 ● Realisierungskonzept für die Nutzung von Anlagen des Steinkohlebergbaus als unterirdische Pumpspeicherwerke – Übersicht und geotechnische Aspekte ● Sicherung von Verkehrswegen gegen Altbergbaueinwirkungen mithilfe von Geokunststoffen ● Geophysikalische Erkundung und geotechnische Bewertung – Fallbeispiele aus der Bergbausanierung 468 Veranstaltungen RDB e.V. 471 RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen RDB-Kommunikation 473 Onlineportal der RAG für aktive und ehemalige Bergleute bergbau 10/2014 433 D R B „Auf ein Wort“ Liebe RDB-Kameradinnen und -Kameraden, liebe Freunde des RDB e.V. Zu unserer Delegiertenversammlung im Juni 2014 hörten wir ten“ von Frau Dr. Corina Hebestreit! "# ! $%" &'()%*&++,) ! &#% +. !+,) +#$ $&% $ # 3*5# + 6 ) # ! ) )# " * 5 )% $ # $ *% " )# + ) +! 7 # & 8 + & 9&%": 7 * & ;3&)# !&)7 <&8 #%"$#.# 8 #)( ! + . 5 ) ,% " # % '9#'8+)))3# 7 # #5 & . ! ).% " $ $ ) *%. &$+! ) % + 7 =>? @! . & 3 A & 8 8B%C+& + # & ! ! ( % $$+!$ C $5# %"&3C ) $ % 8 ) 75 %"5 $ &3"$%8%%*)3 !&87 434 bergbau 10/2014 &35$)#%" "$%8%5+C) 5! ) "E?GH)% " : + 6 )!#!%% !&%=>I K 6. * %" && % 8 & . )! E?I* %G??%€%)! 5 C)& ) &#% " A& 7 A& 3!'5&% * & ) 8 #! . )& % " 8 + $ $ '&5 " ! * % " $A # % $ " ) 5% 8 3# & )%G?@3 $! & % * ) 8 ) " )% $ + & )!3 .!7 # )# ), ) 3%&+)# 3 & # ; # GLI! MN * EEI! HHI% " #3! 7 # 93&&% 9 7 +! 8)!+)#&.! ) &%$.%$ 9#% *$% berg ll e u t bau ak Stellenanzeige Bis 2040 fast 30 % Energieeinsparung Neue Energieprognose für Deutschland bis 2040 Das geht aus der von Grund auf neu erarbeiteten Studie der ExxonMobil Central Europe Holding GmbH hervor. Effizientere Technologien und ein bewussterer Umgang mit Energie weisen ein hohes Einsparpotenzial auf und ermöglichen es, den Primärenergiebedarf bis 2040 um fast 30 % zu senken. Dem in Hamburg ansässigen Unternehmen zufolge verändert die Energiewende spürbar den zukünftigen Mix des Primärenergiebedarfs. Während Kohle und Erdöl bis 2040 jeweils rund die Hälfte ihrer heutigen Bedeutung eingebüßt haben werden, haben die erneuerbaren Energien gegenüber 2013 mit etwa 50 % die höchste Zuwachsrate. Allerdings behaupten die wetterunabhängigen Energieträger Biogas und Biomasse auch dann noch einen Anteil von etwa zwei Dritteln. Demnach werden selbst 2040 mehr als 70 % des Primärenergiebedarfs von fossilen Energieträgern gedeckt, wobei Gas und Öl alleine rund 60 % ausmachen. Ab 2030 beginnt Erdgas das Erdöl als dominierenden Energieträger abzulösen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Festzuhalten bleibt, dass es nicht möglich ist, den Wegfall der emissionsfreien Kernenergie alleine durch erneuerbare Energieträger zu kompensieren, es müssen weiterhin auch fossile eingesetzt werden. Das Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen aus dem Jahr 1990 bis 2040 um 70 % zu senken, wird nicht erreicht, aber sie lassen sich immerhin um die Hälfte reduzieren. Dieser Rückgang ist das Ergebnis aus einer Reihe von Effekten. Positiv für die CO2-Bilanz ist vor allem die kräftige Reduzierung des Energieverbrauchs. Dämpfend wirkt sich neben der wachsenden Nutzung der Erneuerbaren aus, dass langfristig Erdgas die Kohle aus der Stromerzeugung verdrängt: Bei der Verbrennung von Erdgas wird bis zu 60 % weniger CO2 freigesetzt als bei Kohle. Unter www.exxonmobil-energieportal.de hat ExxonMobil zeitgleich mit der Veröffentlichung der Broschüre ein zusätzliches Informationsangebot im Internet zur Verfügung gestellt. Die komplexen Sachverhalte sind nicht nur in Grafiken und Begleittexten übersichtlich und anschaulich aufbereitet, sondern wurden überwiegend mit kleinen Filmen unterlegt. $ ) die Nutzerfreundlichkeit geachtet. Unser Ziel war es eine Basis zu schaffen, auf der sich jeder ein sachlich fundiertes Bild von der Energiezukunft Deutschlands machen kann“, erklärt Heinrich Herm Stapelberg, Leiter Public & Government Affairs bei ExxonMobil. Internet: www.exxonmobil.com Die Speicher sind schnell leer Momentan werden verschiedene Szenarien für den Fall eines russischen Gasembargos bei einer möglichen Verschärfung der Krise diskutiert. Dabei dominieren durchaus beruhigende Botschaften. So heißt es, das europäische Gasverbundnetz könne auf Lieferunterbrechungen besser reagieren als in den Gaskrisen 2006 und 2009. Man verfüge inzwischen über die Möglichkeit der Schubumkehrung, die Gaslieferungen von West nach Ost ermögliche. Auch seien die Speicher gefüllt und schließlich werde eine Diversifizierung der Importe etwa durch nordamerikanisches Schiefer- oder kaspisches Erdgas schon bald möglich. Die EU – und vor allem Deutschland – könne einen russischen Gaslieferstopp aushalten, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Kurz, man solle sich keine Sorgen machen. Dies wäre aber falsch. Wahr ist zwar, dass die europäische Energiepolitik eine moderate Diversifizierung der Bezugsquellen von Gas ermöglicht, allerdings erst gegen Ende des Jahrzehnts. Richtig ist auch, dass das Netz von Pipeline-Verbindungen innerhalb Europas enger geknüpft ist und Bemühungen um Schubumkehrung erste Cottbus-Senftenberg An der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Professur (W2) Fördersysteme zu besetzen. Das Berufungsgebiet der Professur umfasst Lehre und anwendungsorientierte Forschung auf den Gebieten ● Elemente und Maschinen der Fördersysteme und der Fördertechnik ● Materialfluss und Logistik ● Getriebelehre und Getriebetechnik. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit vielseitigen Anwendungs- und Forschungserfahrungen auf dem Berufungsgebiet. Die Bereitschaft zur anwendungsorientierten Forschung in den genannten Gebieten, die Kooperationsbereitschaft mit Praxispartnern und die Motivation zur praxisorientierten Lehre werden vorausgesetzt. Vorteilhaft sind nachweisbare Kooperationserfahrungen. Besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens dreijährigen beruflichen Praxis, von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein müssen, sind nachzuweisen. Die Professur ist dem Studiengang Maschinenbau zugeordnet. Die Mitwirkung in der Lehre des Bachelor- und Master-Studiengangs, auch in der Grundlagenausbildung, wird erwartet. Die Lehrverpflichtung umfasst 18 LVS. Weitere Aufgaben ergeben sich aus § 42 Brandenburgisches Hochschulgesetz (BbgHG) i. V. m. § 3 BbgHG. Die Einstellungsvoraussetzungen und -bedingungen sind § 41 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 und 4b sowie im § 43 BbgHG ersichtlich. im Es handelt sich um eine Professur für anwendungsbezogene Studiengänge im Sinne des § 41 Abs. 3 Satz 2 BbgHG. Besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden sind in einer mindestens dreijährigen beruflichen Praxis, von der mindestens zwei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein müssen, nachzuweisen. Sehr gute Englischkenntnisse sind nachzuweisen, da Lehrveranstaltungen auch in englischer Sprache durchzuführen sind. Erfahrungen in der Drittmitteleinwerbung sowie bei der Durchführung von Drittmittelprojekten werden erwartet. Die BTU strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in der Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher fachlicher und persönlicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung mit Zeugnissen, tabellarischen Darstellungen des beruflichen Werdeganges, Liste der Veröffentlichungen und wissenschaftliche Arbeiten, Nachweisen zur pädagogischen Eignung sowie mit Exemplaren der wichtigsten Publikationen richten Sie bitte bis zum 28.10.2014 an die Dekanin der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, BTU Cottbus-Senftenberg, Postfach 10 15 48, 01958 Senftenberg. bergbau 10/2014 435 berg www.feldhaus.com ll e u t bau ak berg ll e u t bau ak Erfolge zeigen. Gerade deshalb aber würde innerhalb der EU der Ruf übermächtig werden, die zu etwa 90 % gefüllten deutschen Gasspeicher nun für die gesamte EU einzusetzen, auch für die Länder, die noch weit stärker von Russland abhängig sind als wir Deutschen. Die deutsche Gaswirtschaft hat ihre Hausaufgaben erledigt, im Gegensatz zu anderen. Aber sie kann sich dem Ruf nach europäischer Solidarität nicht entziehen und müsste schon 3% Schon jetzt ist klar, dass die Ukraine im Winter nicht genügend Gas haben wird. Kiew erwartet, dass die EU einspringt. Und was ist mit den baltischen Staaten, mit Finnland, der Slowakei, Bulgarien, und Ungarn, die fast ihr ganzes Gas aus Russland beziehen? Beruhigend wird in diesem Fall darauf hingewiesen, dass bei einem russischen Lieferstopp ja mehr Flüssiggas bezogen werden könnte. Das mag sein, aber zu welchem Preis? Allein durch die Ankündigung des Embargos würden die Gaspreise auf den SpotMärkten in die Höhe schießen. Die Unternehmen der FlüssiggasLänder würden eine Verknappung des Pipeline-Gases für kräftige Preisaufschläge ausnutzen. Vor dem Hintergrund der ohnehin nicht erfreulichen Konjunkturprognosen für Europa wäre das eine schlimme Nachricht für Millionen von Verbrauchern, nicht zuletzt aber für die europäische Industrie, die schon jetzt die im Verhältnis zu den USA nicht wettbewerbsfähigen europäischen Gaspreise beklagt. Ein weiterer Preisaufschlag bei uns würde die Abwanderung energieintensiver Unternehmen nach Nordamerika – etwa der chemischen Industrie, die auf Gas als Grundstoff angewiesen ist – beschleunigen. 436 bergbau 10/2014 Nein, wir können uns keine Lieferunterbrechung leisten. Aber es gibt eine gute Nachricht: Putin hat bisher alles getan, um für die EU ein berechenbarer Gaslieferant zu bleiben. Die Meldung, Polen erhalte weniger Gas als vereinbart, wurde inzwischen von allen Seiten dementiert. Im Gegenteil liefert Russland sogar mehr Gas nach Polen – übrigens im Wissen, dass Teile davon an die Ukraine weiterverkauft werden! Alle Anzeichen sprechen dafür, dass auch Russland an einer stabilen Geschäftsbeziehung gelegen ist. Und wir sollten alles Interesse haben, dass dies so bleibt. Seit dem Februar 1970, als das Erdgas-Röhrengeschäft zwischen Deutschland und der Sowjetunion beschlossen wurde, ist Moskau ein verlässlicher Lieferant, Deutschland und die EU ein verlässlicher Absatzmarkt. Diese gegenseitige Abhängigkeit war selbst in Zeiten, als Ost und West sich mit gegenseitiger nuklearer Zerstörung bedrohten, ein friedenssichernder Faktor. Über die Energiepolitik hinaus gilt: Russland ist da. Es bleibt unser Nachbar. Sein Sitz im Uno-Sicherheitsrat, seine Rohstoffe und Nuklearwaffen machen es zur Weltmacht. Es gibt keine Lösung der Ukraine-Krise, keine wirksame Bekämpfung des internationalen Terrorismus oder der nuklearen Proliferation ohne Russland. Es gibt keinen Frieden ohne Russland. So sehr wir Putins Politik kritisieren: Unser Interesse ist ein Ausgleich, keine Fortsetzung der Sanktionsspirale.“ Internet: www.handelsblatt.com Rohstoffpolitik Die europäische Rohstoffpolitik – Rohstoffinitiative und die EIP für Rohstoffe Dr. Corina Hebestreit, Brüssel* Der Europäische Markt umfasst heute etwa 500 Mio. Konsumenten, 220 Mio. Arbeiter und Angestellte und ungefähr 20 Mio. Unternehmer. Jeder 4. Arbeitsplatz im Privatsektor ist in der weiterverarbeitenden Industrie und wenigstens jeder 4. aus den Übrigen ist an ein Dienstleistungsgewerbe geknüpft, das von der Industrie als Lieferant abhängt. 80 % aller Forschung und Entwicklung wird von der Industrie betrieben. Sie ist der Motor für Innovation und meistens der Anschub für neue praktische Lösungen. Die weiterverarbeitende Industrie selbst liefert heute 75 % der EU Exporte und trägt damit erheblich zur Bruttowertschöpfung bei. Seit der Witschaftskrise versucht die europäische Kommission mit einer Vielzahl von Massnahmen das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und setzt auf eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Wirtschaftsbranchen. In ihrer im Oktober 2010 verkündeten Kommunikation zur Industriepolitik, sind eine Reihe solcher Maßnahmen gelistet: ● # ● Zugangserleichterung für Finanzmittel und internationale Märkte für klein- und mittelständische Unternehmen ● Normung ● Besserer Zugang zu Rohstoffen ● Innovation in den energieintensiven Industrien ● Spezifische Innovationsaktionen in den Bereichen Weiterverarbeitung, Ressourceneffizienz, Transport und Schiene. Verschiedene Studien zur Wettbewerbsfähigkeit der Branchen wurden lanciert wie z.B. für die Stahl- und die Aluminiumindus- 2012 Süd Korea; 4,4 Indien; 5,0 2013 Süd Korea; 4,1 Indien; 5,1 Japan; 6,9 Japan; 6,9 USA; 5,4 USA; 5,7 Brasilien; 2,1 Brasilien; 2,2 China; 46,7 China; 48,5 EU-27; 10,3 EU-27; 10,9 RoW; 11,6 RoW; 11,3 Ukraine; 2,1 Russland; 4,5 Ukraine; 2,0 Russland; 4,3 1 Welt-Rohstahlproduktion 2 Industriemineralien mit der weltweit höchsten Produktion 3 Industriemineralien mit der europaweit höchsten Produktion *Dr. Corina Hebestreit Direktorin Euromines European Association of Mining Industries, Metal Ores & Industrial Minerals Avenue de Broqueville 12 1150 Brüssel, Belgien Tel.: +32 2 775 63 31 Fax: +32 2 770 63 03 E-Mail: secretariat@euromines.be Internet: www.euromines.org trie. Zur Zeit läuft eine Studie zur Bergbauindustrie. Als Folge solcher Studien werden dann sogenannte Aktionsprogramme und ' % Stahlindustrie wurde z.B. ein Stahlaktionsprogramm ins Leben gerufen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und weltweite Überkapazitäten zu diskutieren und anzugehen (Bild 1). Im europäischen Bergbau stellt sich die Situation wie in vielen anderen Industriebereichen zur Zeit relativ unterschiedlich dar (Bilder 2 und 3). Auf der einen Seite unternehmen viele Mitgliedsstaaten verstärkte Anstrengunbergbau 10/2014 437 Rohstoffpolitik gen im Bereich der Exploration und der Entwicklung von nationalen Rohstoffpolitiken, auf der anderen Seite schließen sie vor allem im Kohlebereich viele Gruben wegen des Klimaschutzes. In einigen, vor allem den skandinavischen Mitgliedsstaaten, Spanien und Portugal gibt es erhebliche Investitionen in die Erweiterung bestehender Projekte, aber auch neue Gruben. In anderen Ländern der EU werden Investitionen jedoch von Gemeinden, lokalen oder nationalen Politikern, Alternativen Gruppierungen regelrecht torpediert. Die alljährlich durchgeführte Umfrage des Fraser Institutes zur Wettbewerbssituation der veschiedenen Länder hat 2013 zu folgender Einschätzung geführt, wobei Finnland die Reihe der europäischen Länder in Punkto Investitionsattraktivität anführt: ● Finnland: 95 ● Schweden: 93 5 Beschäftigte in Metallerzgruben der EU ● Irland: 90 ● Norwegen: 82 ● Grönland : 80 Rohstoffpolitik unter die Lupe genommen, (Bild 4). ● Spanien : 54 Hervorzuheben sind besonders die Zie- sie revidiert oder gar erst eine nationale ● Bulgarien: 54 le der EU Rohstoffstrategie, die den euro- Rohstoffpolitik geschaffen. Dies ist der ersOffensichtlich haben die skandinavischen päischen Bergbau unmittelbar betreffen, te Schritt. Um diese aber auch in die Tat Länder die Nase vorn, wenn es um recht- wie umzusetzen weden im Laufe der nächsliche Rahmenbedingungen, Infrastruk- 1. Reduzierung der Einfuhrabhängigkeiten ten Jahre eine Vielzahl von Maßnahmen tur, Stabilität, Steuerregime, geologische durch die Verbesserung der Zugangs- gesetzlicher, steuerlicher und sozialer Art Dienste etc. geht. Südosteuropa und die bedingungen und Lieferbedingungen nötig sein. Viele nationale Bestimmungen iberische Halbinsel mit ihrem hohen Poinnerhalb der EU und auf den Welt- erschweren den Zugang zu Ressourcen, tential bleiben jedoch abgeschlagen. die Überlappung von Regelwerken zur märkten Der Einfluss der neuen 2. Verbesserung der Ressourceneffizienz Landplanung und zum Naturschutz maEU Rohstoffpolitik und Alternativen für kritische Rohstoffe chen in vielen Ländern selbst modernste Eingebettet in das Strategiepaket der durch die Verwendung von Substituten Gruben unmöglich. Darüber hinaus nimmt 7 E?E?! ein Großteil der europäischen Bevölkerung oder gar neuen Produkte ist die Rohstoffinitiative mit 4 von 7 politi- 3. Festigung der Stellung Europas als Lie- den Lebensstandard und die damit verbunschen Hauptinitiativen verknüpft, wodurch ferant von nachhaltig produzierten Roh- denen Produkte als selbstverständlich hin, Synergien entstehen sollen: stoffen und Rohstofftechnologien und ist sich aber des Ursprungs der Materialien ● Die Industriepolitik für das globale ZeitReduzierung von negativen Auswirkun- kaum noch bewusst. Um den Lebensstanalter dard zu halten, sollen alle Konsumgüter so gen auf Umwelt und soziale Aspekte. ● Die Agenda für Qualifikationen und ArViele Mitgliedstaaten haben daher ihre preiswert wie möglich sein, aber ihre Herbeitsplätze kunft und ihr Abbau werden aus● Ein Ressourcen effizientes geblendet. Es wird Zeit, dass die Europa Bevölkerung wieder realisiert, ● Die Innovative Union. dass es ohne Bergbau hier oder " ! anderswo gar nicht geht, und Gewährleistung von dargelegt in Kommunikationen dass heimischer Bergbau oft E??LMME??LNN die bessere Variante ist. Er ist fairen Voraussetzungen E?GG MME?GGN E>N! modern, umweltverträglich, und für den Ressourcenzugang Initiativwirkung. Runde Tische schafft Arbeitsplätze. in der 3. Welt in Ländern mit heimischen VorImmerhin hat es seit 2004 in kommen und Partnerschaftsder EU Investionen in 13 neue verträgen mit ressourcenreiMetallerzgruben (Nickel, Kup ' ) fer, Gold, Wolfram, Zink, Blei, Förderung das Ergebnis. Kobalt und Edelmetalle) geSteigerung der nachhaltiger Sie besteht im wesentlichen geben. Die Wiederentdeckung Ressourcen-Effizienz Versorgung von aus 3 Säulen, die die Beschafder Rohstoffe in Europa als und des Recyclings fung von Rohstoffen innerhalb ein zentraler Baustein für eine europäischen und von ausserhalb der EU forfunktionierende Wirtschaft und Ressourcen cieren will und gleichzeitig die die Erkenntniss, dass sich die Ressourceneffizienz bei der Konkurrenzsituation auf dem Förderung, Gewinnung und Weltmarkt für diese RohstofVerarbeitung sowie Nutzung fe durch das Bevölkerungsund Verwertung erhöhen soll 4 Säulen der Rohstoffinitiative wachstum und die Entwicklung 438 bergbau 10/2014 Rohstoffpolitik 6 Investitionen in den Bergbau weltweit der Schwellen- und Entwicklungsländer verschärft hat, hat in vielen EU Ländern ein Umdenken ausgelöst. Strategische und kritische Rohstoffe wurden analysiert und neue Strategien entwickelt (Bild 5). Vorraussagen, basierend auf Analysen des derzeitigen Investitionsverhaltens, deuten auf eine längerfristige positive Entwicklung hin. Auch ist zum ersten Mal nach vielen Jahren ein deutlicher Investitionszuwachs für Europa und nicht nur für den Rest der Welt zu vermelden, bei dem Europa Asien überholt (Bild 6). Derzeitige Herausforderungen an den Bergbau Abgesehen von den politischen Rahmenbedingungen kämpfen die Investoren und Unternehmer heute mit Themen wie Energiekosten, Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, besserer Infrastrukturentwicklung und der Veränderung von globalen Wertschöpfungsketten. Wichtige Garanten für eine allgemeine Verbesserung der Situation der Bergbauunternehmen wären: ● Stabilität und Planungssicherheit ● Soziale Akzeptanz ● Akzeptanz auch von ausländischen Investoren und Betreibern ● Akzeptanz der öffentlichen Behörden Quelle: E&MJ und ihrer Entscheidungen auch in der Öffentlichkeit. Eine Depolitisierung der Entscheidungsprozesse wäre unbedingt vonnöten. Der Gang durch die Instanzen sollte eine Ausnahme, nicht der Regelfall sein. Davon sind wir zur Zeit leider weit entfernt. Genehmigungsverfahren für neue Gruben müssen transparenten, verlässlichen, geregelten Verfahren unterworfen werden und nicht Spielball von politischen Wahlkämpfen sein. Europäische Innovationspartnerschaft für Rohstoffe (EIP) Als weitere Konsequenz und zu begrüßende Entwicklung hat sich in 2012 eine europäische Innovationspartnerschaft gegründet, die eine Vielzahl von interessierten Parteien an den Tisch brachte: Mitgliedstaaten, Bergwerksfirmen, Nachgeschaltete Industrien, Technologiefirmen, geologische Dienste etc. In einem neunmonatigen Prozess wurde ein strategischer Implementierungsplan entwickelt und dann verabschiedet. Dieser ist nun in die Tat umzusetzen. Schlüsselelemente sind: ● Technologieorientierte Maßnahmen zu Exploration, Abbau, Aufbereitung, Recycling, Substitution ● Nichttechnologiebezogene Maßnahmen zur Verbesserung der europäischen Rahmenbedingungen für Rohstoffe, Wissen und Infrastruktur, z.B. Zugang zu Land und Lagerstätten ● Die Förderung von Ressourceneffizienz ● Internationale Kooperation in den verschiedenen Bereichen. Die EIP 2020 Ziele beinhalten unter Anderem ● bis zu 10 innovative Pilotaktionen/-anlagen, z.B. für Exploration, Bergbau, Verarbeitung, Sammlung und Recycling ● gesetzliche Rahmenbedingungen für Primärrohstoffe, die eine stabile und zuverlässige Versorgung mit Rohstoffen garantieren würden ● ein Netzwerk für Forschung, Ausbildung und Trainingszentren in Form einer 7 ) C BM7CN ● eine Rohstoffdatenbank, die eine umfassende Analyse von Rohstoffströmen und Trends erlaubt, eine Standardisierung der Berichtlegung über Resourcen und Reserven und eine europaweite Industrierelevante Rohstoffkarte, die Primär- und Sekundärrohstoffe abdeckt ● einen strategischen Implementierungsplan (SIP) des EIP für Rohstoffe ● intensivierte Forschung und Entwicklung entlang der Wertschöpfungskette ● eine Verbesserung des Rohstoffwissens ● einen Erfahrungsaustausch von besten Praktiken ● die Überarbeitung verschiedener nationaler Gesetzgebungen ● intensivierte Standardisierung in einigen Bereichen und einen intensivierten politischen Dialog auf höchster Ebene. Bei der Revision der Studie zu den kritischen Rohstoffen für Europa wurden übrigens unter anderem Kokskohle, Phosphat, Silizium und Magnesit aufgenommen. Von EG ) H?I #%"&! Situation zunächst einmal verschlechtert hat, aber diese Entwicklung umzukehren bedarf langjähriger systematischer Arbeit und Bemühungen aller Parteien. Quelle der Grafiken 1 bis 5: Euromines Nachdruck des Festvortrags von der Delegiertenversammlung am 14.06.2014 Anzeige SCHENKEN SIE LEBEN. MIT EINER PATENSCHAFT. Werden Sie Pate bei World Vision und schenken Sie einem Kind eine echte Chance! www.worldvision.de bergbau 10/2014 439 Auslandsbergbau Bergbau und Bergbauausbildung in Afghanistan Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, Freiberg; Dr.-Ing. Elisabeth Grießl, Dresden* Eigentlich scheint es ganz einfach: Wenn sich ein Land entwickeln will, benötigt es Wertschöpfung. Diese entsteht durch Arbeit. Entsprechend dem Grad der Wertschöpfung finanziert die Arbeit den Lebensunterhalt (Konsum) und über Steuern/Abgaben den Staat. Dieser wiederum sollte in Bildung, Sicherheit, Rechtssystem, Verwaltung, Wirtschaftsförderung/Infrastruktur und andere strategische Bereiche investieren, um möglichst noch mehr und höher qualifizierte Arbeit und damit weitere Wertschöpfung zu generieren. Dann sollten auch soziale Spannungen und Auseinandersetzungen um die Verteilung des Wohlstandes mit Kapitalflucht, Korruption und Abwanderung, insbesondere der gebildeten Bevölkerung, ausbleiben (Bild 1). Womit kann ein Land aber nun Arbeit und Wertschöpfung in Gang bringen? Zuerst fällt da natürlich die Nutzung der natürlichen Potenziale eines Landes ein. Dies können guter Boden und Klima für eine entsprechend ertragreiche Land- und Forstwirtschaft oder Gewässer für den Fischfang und den Transport sein, womit wir bei der klassischen Urproduktion wären, d.h. der Produktion, auf der alle anderen basieren, dazu gehört auch die Nutzung der Bodenschätze. Landschafts- und Naturschönheiten fördern den Tourismus, der als Wirtschaftsfaktor allerdings schon gute infrasturkurelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen voraussetzt. Erst ab * Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carsten Drebenstedt Institut für Bergbau und Spezialtiefbau TU Bergakademie Freiberg Gustav-Zeuner-Straße 1a 09596 Freiberg Tel.: 03731/39-3373 Fax: 03731/39-3581 E-Mail: drebenstedt@mabb.tu-freiberg.de Internet: www.bergbau.tu-freiberg.de Dr.-Ing. Elisabeth Grießl Projektingenieurin Ausland/Forschung und Entwicklung BTB Ingenieurgesellschaft mbH Glacisstraße 2 01099 Dresden Tel.: 0351/65877826 Fax: 0351/65877830 E-Mail: el.griessl@gub-ing.de Internet: www.btb-ing.de 440 bergbau 10/2014 1 Finanzströme in der Gesellschaft und die Rolle verschiedener Akteure (stark vereinfacht) einem bestimmten Stadium können sich Volkswirtschaften entwickeln, die ganz oder überwiegend auf intellektuelles Potenzial oder Produktveredlung setzen können. Der Bedarf an bestimmten Rohstoffen, Konsum- und Industriegütern muß und kann dann zunehmend über Handel an internationalen Märkten organisiert werden. Auch die Bundesrepublik Deutschland hat sich zunächst sehr langsam auf Grundlage der Urproduktion entwickelt und Dank Kohle und Eisenerz die frühe industrielle Entwicklung in Europa mit anführen können. Heute sind wir eine weltführende Exportnation von Konsum- und Industriegütern, für die wir die notwendigen energie- und mineralischen Rohstoffe weit überwiegend einführen müssen. Für den Beginn der Erschließung und Nutzung der natürlichen Potenziale bedarf es je nach Gegebenheiten und Zielen mehr oder weniger finanzieller Mittel. In der Vergangenheit und heute finden sich in- und/oder ausländische Kapitalgeber, die mit der Aussicht auf eine gute Verzinsung dafür Geld zur Verfügung stellen. Fehlen private Investoren, z.B. wegen schwieriger Sicherheits- und/ oder Rechtslage, können einzelne Staaten (Geber) oder die internationale Staatengemeinschaft (z.B. Weltbank) Geld zur Verfügung stellen M)#N%"8&# dann z.B. darin bestehen, dass Unrecht, Menschenrechtsverletzungen oder gar kriegerische Auseinandersetzungen ausbleiben und auch Investitionshemmnisse für Unternehmen beseitigt werden. Die Unterstützung von Rohstoffprojek- ten kann im Interesse der Geberländer sein, wenn diese, wie Deutschland, auf Rohstoffimporte angewiesen sind. Neue Rohstoffprojekte können das Angebot an den Märkten und die Lieferregionen erweitern und so für die Nachfrage bessere Bedingungen schaffen (faire Preise, weniger Monopole). Selbstbestimmtes Handeln ist ohne eigene Staatseinnahmen, denen eine inländische Wertschöpfung voraus geht, nicht möglich. Die jüngeren schwierigen Verhältnisse in allen gesellschaftlichen Bereichen Afghanistans sind hinlänglich bekannt. Afghanistan ist ein Land im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftsarmut und großem Rohstoffreichtum. Durch die Präsenz der internationalen Gemeinschaft, die Schutz- und Sicherheitsprogramme sowie staatliche Entwicklungsprojekte initiiert, hat das Land die Chance Arbeit und Wertschöpfung zu entwicklen. Die Erschließung der Rohstoffpotenziale bietet dafür gute Voraussetzungen, wenn nicht sogar die entscheidende, um aus dem Teufelskreis zwischen Armut, mangelnder Bildung, Arbeitslosigkeit, Radikalisierungsbereitschaft, mangelnden Staatseinnahmen und damit verbundenem gesellschaftlichen Stillstand oder Rückschritt heraus zu finden [1]. Zum Aufbau des Rohstoffsektors gehören, neben der Exploration, dem Aufbau von Bergbaubetrieben und zugehöriger Infrastruktur mit Milliarden Investitionen sowie einer effektiven Bergverwaltung, vor allem heimische Fach- und Führungskräfte auf allen Ausbildungsebenen. Auslandsbergbau Ein afghanisches Sprichwort lautet: $')) "# & $ausbildungssektor in Afghanistan auf die Herausforderungen der Entwicklung des Kleinbergbaus und zukünftiger Großprojekte vorzubereiten, ist es noch ein langer, aber erfolgversprechender Weg. Abriß zur Geschichte Afghanistans [2] Der Beginn des modernen afghanischen Staates wird auf das Jahr 1747 datiert, in dem Ahmed Schah aus der pastunischen Stammeskonföderation der Durrani das Durrani-Reich begründete. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist das Reich inneren Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen und äußerem Druck (Rußland im Norden, Persien im Westen und die Briten im Osten) ausgesetzt. So kommt es in Afghanistan zu Kämpfen um die Vorherrschaft in Zentralasien zwischen Rußland und Großbritannien (Anglo-Afghanische Kriege 1839 bis 1842 und 1878 bis 1880). Mit dem Vertrag von Gandamak 1879 verzichtet Afghanistan auf eine eigene Außenpolitik und führt die Allianz mit Rußland fort. 1893 besiegelt schließlich das DurandAbkommen die Grenze zwischen Afghanistan und Britisch-Indien (heute Pakistan) – eine Demarkationslinie mitten durch paschtunisches Gebiet zur Abgrenzung der Gebietsverantwortung, die nicht als politische Grenze gedacht war und deshalb bis heute von den Afghanen nicht als internationale Grenze anerkannt wird. So kam es z.B. 1961 bis 1963 zum Streit zur Eingliederung der pakistanischen Paschtunengebiete, infolge dessen Pakistan die Grenzen schloss und sich das Binnenland Afghanistan der Sowjetunion zuwandt. Der Konflikt um die Grenze zu Pakistan schwelt noch heute. Mit dem Frieden von Rawalpindi erreichte Afghanistan nach dem 3. anglo-afghanischen Krieg 1919 erstmals Unabhängigkeit. König Amanullah Khan modernisierte das Land: Es wurde ein Parlament eingeführt, Religion und Staat wurden getrennt, der Schleier für Frauen fiel. Der Widerstand gegen die Reformen von religiös-konservativen Kreisen zwang Amanullah 1929 zum Abdanken und Exil. Bis 1963 herrschten andere Mitglieder der Königsfamilie. Nach dem Paschtunenkonflikt 1963 besetzten Mitglieder der Königsfamilie keine Spitzenämter mehr. Unter König Zahir Schah wird Afghanistan eine konstitutionelle Monarchie; Ansätze des westlichen Parlamentarismus fanden sich in der neuen Verfassung wieder. Die Bildung von Parteien war nicht gestattet. 1965 und 1969 fanden demokratische Wahlen statt. Nach einem Putsch rief der Cousin des Königs Daud 1973 die Republik aus. Die Unzufriedenheit im Land wuchs unter der autokratischen Regierung. Mit der April-Revolution von 1978 übernahm Mohammed Taraki von der Demokratischen Volkspartei Afghanistans (CVAP) die Regierung und näherte sich der Sowjetunion an. Der Bitte um Waffenhilfe gegen den inneren Widerstand kam die Sowjetunion erst nach dessen Ermordung und der Machtergreifung durch Hazifullah Amin mit dem Einmarsch am 26.12.1979 nach. Barbak Karmal wurde Regierungs- und Parteichef und 1986/87 durch Nadschibullah abgelöst. Die USA unterstützten den Kampf der militärischen Gruppen in Afghanistan gegen die Sowjetarmee mit Waffen und forcierten zur Gegenfinanzierung den Mohnanbau. Mit der Wahl Michail Gorbatschows zum Kremlchef begann der Abzug der sowjetischen Truppen bis zum 15.02.1989. 1992 gab Nadschibullah die Macht kampflos an die Mudschaheddin ab, die eine Übergangsregierung bildeten. Die am sowjetischen Widerstand beteiligten Gruppen bekämpften sich nun gegenseitig und grenzten regionale Einflußgebiete ab. Im August 1994 griffen die Taliban vom pakistanischen Grenzgebiet aus in die Kämpfe ein, nahmen im September 1996 Kabul ein und ermordeten Nadschibullah. Afghanistan wurde zum Rückzugs- und Trainingsraum von alQaida. Der international wahrgenommene Höhepunkt der Radikalisierung war die Zerstörung der Buddah-Satuen von Bamian am 10.03.2001. Lediglich in der kleiner werdenden Nordallianz fanden sich gegnerische Truppen. Nach der Beschuldigung von al-Qaida unter Osama Bin Laden für die Terroranschläge am 11.09.2001 in den USA, starteten diese und Großbritannien am 07.10.2001 die militärische Intervention ! & % " Nordallianz nahm am 13.11.2001 Kabul ein. Das Ziel des Einmarsches, Osama Bin Laden zu fassen, wurde nicht erreicht. Mit der Petersberg-Konferenz am 27.11.2001 begannen mit afghanischen Gruppen die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft um die Zukunft Afghanistans. Am 22.12.2001 wurde Hamid Karzai als Interimspräsident eingesetzt und im Juni des Folgejahres durch die Loya Dschirga, die Große Ratsversammlung, bestätigt. Der UN-Sicherheitsrat beschloss die Aufstellung der internationalen Schutztruppe Isaf (International Security Assistance Force), die seit 2003 unter Führung der NATO steht. Geberkonferenzen sicherten die Finanzierung des Aufbaus. Als Gegenmaßnahme zur mißlungenen Ausschaltung der Taliban und zunehmender Unsicherheit wurde 2003 mit dem Einsatz Regionaler Wiederaufbauteams (Provincial Reconstruction Teams – PRT) begonnen und das Land mit NATO-Stützpunkten in allen Provinzen überzogen, um die Sicherheit der Hilfsorganisationen zu gewährleisten. Im Norden übernahm Deutschland die Führung. 2004 bekam Afghanistan eine neue Verfassung, in der das islamische Rechtssystem, der Scharia, wesentliche Elemente ausmachte. 2006 verschärften sich die Unruhen wieder, insbesondere im Süden. Mit der Produktion von ca. 8 200 t Opium wurde 2007 ein trauriger Höhepunkt erreicht. Mit den lukrativen Einnahmen wurden nun Waffen und Kämpfer sowie Korruption finanziert, um das Geschäft zu erhalten. 2008 kamen Studien zu dem Schluss, dass der Staat Afghanistan und das Demokratieprojekt zu scheitern drohten. Trotz immenser Entwicklungshilfe und Investitionen, seien die Reformen fast komplett gescheitert. Der Terror wurde wieder Alltag. Nach den, von massiven Wahlmanipulationsvorwürfen begleiteten, Präsidentschaftwahlen 2009 wurde Karzai zum Wahlsieger erklärt. Sein Herausforderer hatte zuvor faire Wahlen in Frage gestellt und seine Kandidatur zur Stichwahl zurückgezogen. Friedensnobelpreisträger Barack Obame E?? . Konzept, eine Verstärkung der Kampftruppen in Afghanistan um 30 000 Soldaten, um den Kampf gegen die Taliban zu forcieren. Auch Deutschland entsandte mehr Kampftruppen. In diese Zeit fiel auch der umstrittene Luftangriff auf den Tanklastzug. 2010 führte Deutschland dann erstmals in der Geschichte der Bundeswehr Kampfhandlungen aus, in Kundus und Baghlan. Nach der Verstärkung der amerikanischen Truppen auf knapp 100 000 Soldaten, wurden Mitte 2011 die ersten 5 000 abgezogen. Die NATO will bis 2014 ihre Kampftruppen zurückholen. Am 20.05.2011 wird Osama Bin Laden in seinem Wohnhaus in Pakistan durch einen amerkanischen Navy Seals Elitetrupp getötet. Seit Juni 2011 ist Aiman alSawahiri der neue Mann an der Spitze von al-Qaida. 2011 wurde nach 10 Jahren Afghanistan-Krieg erneut nüchtern resümiert, dass wichtige Ziele nicht erreicht wurden. Im September 2011 fanden Parlamentswahlen, erneut wegen massivem Wahlbetrug umstritten, statt. Da Einzelpersonen gewählt wurden, gab es keine klare Machtverteilung. Auf der Konferenz von Bonn sicherten die am Hindukusch engagierten Staaten bergbau 10/2014 441 Auslandsbergbau im Dezember 2011 langfristige Unterstützung zu. Auch nach 2014 sollen die Bemühungen Afghanistans beim Aufbau der Armee und von anderen Sicherheitsbehörden sowie des Staatswesens von der internationalen Gemeinschaft weiter unterstützt werden. Afghanistan versprach im Gegenzug u.a. Reformen des korrupten Staatsapparates und die Einführung demokratischer Verfahren. Deutschland wird entsprechend der bilateralen Vereinbarung zur Finanzierung der afghanischen Sicherheitskräfte ab 2015 etwa 150 Mio. €/a zur Verfügung stellen. Beim NATO-Gipfel in Chicago am 21.05.2012 hatte die afghanische Regierung zugesagt, ihren Anteil an der Finanzierung ihrer Sicherheitskräfte schrittweise zu erhöhen und sie letztlich vollständig zu übernehmen. Auf der internationalen AfghanistanKonferenz in Tokio am 08.07.2012 verpflichtete sich Deutschland gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft, den zivilen Wiederaufbau und die Entwicklung Afghanistans langfristig finanziell zu unterstützen. Deutschland ist hierbei mit einem Beitrag von bis zu 430 Mio. €/a – zunächst bis 2016 – drittgrößter Geber nach den USA und Japan [3]. Die Präsidentenwahlen 2014 wurden wieder von Wahlbetrugs-Vorwürfen begleitet. Die Bevölkerung Afghanistans ist eine unsichere Zukunft und politische Einmischung gewohnt und die bitterarme Mehrheit hat von den Hilfsmilliarden bisher kaum etwas mitbekommen, hat also wenig zu verlieren. 2 Geologische Karte Afghanistans [8] 442 bergbau 10/2014 Rohstoff Chromium Baryt Fuorit Gips/ Anhydrit Salz Kesselkohle Erdgas Produktions- Produktions- Produktionsmenge 2008 menge 2010 menge 2012 2 856 t 2 520 t 2 520 t 5 500 t 2 000 t 0t 1 000 t 0t 0t 48 700 t 63 100 t 65 000 t 158 218 t 186 119 t 145 303 t 346 900 t 724 900 t 1 239 900 t 155 Mio. m3 142 Mio. m3 160 Mio. m3 Tabelle 1 Offizielle Bergbauproduktionsmengen [9] Bergbauland Afghanistan Geographie Afghanistan ist mit einer Fläche von 652 000 km2 etwa doppelt so groß wie Deutschland. Die Einwohnerzahl differiert nach verschieden Quellen und wird vom Auswärtigen Amt mit 30 Mio. angegeben (Schätzung Juli 2011). Größte ethnischen Gruppen sind Paschtunen ca. 42 %, Tadschiken ca. 27 % sowie Hazara und Usbeken je ca. 9 %. Landessprachen sind Dari (50 %) und Paschtu (35 %). 99 % sind Muslime (80 % Sunniten, 19 % Schiiten). Seit 2004 ist das Land eine islamische Repubik [4]. 42 % der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Bei einer Lebenserwartung von ca. 46 Jahren liegt das Durchschnittsalter bei ca. 18 Jahren. Die Kindersterblichkeit beträgt 25 %. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 32 % [4][5]. Es herrscht kontinental, arides gemäßigtes Klima mit Halbwüsten und Wüstengebieten (vor allem im Süden), Hochgebirgen (Hindukusch-Gebirge im Nordosten) sowie Hartlaubbaumfluren und Steppen (u.a. Pistazien, Apfelarten, Pflaumen, Mandeln) vor. Wälder nehmen etwa 3 % der Landesfläche ein. Die meisten Waldflächen liegen am Ostabfall des Hindukusch (u.a. Eichen, Kiefern, Fichten, Tannen). [5] Mehr als 90 % des Staatsgebietes befindet sich auf einer Höhenlage über 600 m NN, die Hauptstadt Kabul (4,5 Mio. Einwohner) auf ca. 1 800 m NN. Viele Gebirgsregionen sind nur sehr schwer zugänglich. Obwohl nur 6 % der Landesfläche dafür nutzbar sind, ist die überwiegende Erwerbsquelle die Landwirtschaft. Als wichtiges Produkt wird im Landessüden vor allem Opium auf einer Fläche zwischen 150 000 und 200 000 ha aus Schlafmohn gewonnen. Im Jahr 2006 betrug die Produktion über 8 000 t und machte fast die Hälfte des Bruttoinlandproduktes aus. Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsentwicklung sind denkbar schlecht. So gab es bis vor Kurzem nur wenige km Bahnstrecke aus Usbekistan und Turkmenistan, Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts durch die Sowetunion in Breitspur (1 520 mm) errichtet. Erst 2010 wurde die Bahnstrecke aus Usbekistan um 75 km verlängert (Transport militärischer Güter). Obwohl sich weitere Bahnprojekte in Bau und Planung befinden, ist die infrastrukturelle Erschließung für Bergbauprojekte ungenügend. Weitere Probleme stellen die Bereitstellung von Elektroenergie und Wasser dar. Geologie Markantestes geologisches Ereignis ist die plattentektonische Kollisionszone zwischen den Eurasischen und Indischen Kontinenten, der Hindukusch, der den Nordosten das Ländes prägt. Der Hindukusch ist ein ca. 800 km langes und zwischen 50 und 350 km breites Hochgebirge zwichen dem Himalaya und dem Pamir Gebirge, dessen höchste Erhebung mit 7 708 m der Tirich Mir ist (Pakistan). Afghanistans höchster Berg im Hindukusch ist der Noshak (7 492 m). Der überwiegende Teil des Hindukusch in Afghanistan ist ein trockenes Hochgebirge zwischen 4 000 und 5 000 m Höhenlage. An dieser Kollisionszone haben sich große Erz- und Spatvorkommen, wie beispielsweise Eisenerz, Kupfer und Fluorit gebildet [6]. Aus geologischer Sicht bieten diese Gegebenheiten vor allem einen überaus großen und vielfältigen Rohstoffreichtum. Aktuell gibt es ca. 1 400 bekannte Lagerstätten [7]. In den Sedimentationsbecken im Norden lagern vor allem Kohle-, Erdöl- und Erdgasvorkommen und im Süden Salzsedimente. Die geologische Karte Afghanistans (Bild 2) gibt dazu einen genaueren Überblick. Auslandsbergbau Aus historischer Sicht ist Afghanistan schon über Jahrhunderte ein wichtiges Rohstoffland für Edelsteine und Halbedelsteine. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde beim Bau des Taj Mahals in Indien afghanischer Lapizlazuli als Teil der Intarsienarbeiten im Innen des Mausoleums verwendet. Um 1800 wurden zunächst durch die Briten und später durch die Inder erste geologische Landesaufnahmen durchgeführt. Zwischen 1960 und 1990 schritt die geologische Erkundung Afghanistans mit Hilfe wissenschaftlicher Expeditionen durch Länder wie Deutschland, Italien, Frankreich und der Sowjetunion weiter fort [6]. Ab 1968 hat insbesondere die Sowjetunion ein systematisch organisiertes geologisches Kartierungsprogramm für Rohstoffvorkommen initiiert und zahlreiche Rohstoffvorkommen, z.B. an Erdöl/Erdgas und Kalkstein nebst Raffinerie und Zementproduktion erschlossen. Auch die, als Weltklasse eingestufte, Kupferlagerstätte Aynak wurde wie andere abbaureif erkundet. Während des Bürgerkriegs und des Talibanregimes kam der Bergbausektor fast zum Erliegen. Seit dem Wiederaufbau von Afghanistan unter dem Schutz der internationalen Gemeinschaft wurden auch im Bergbaubereich verschiedene Hilfsprojekte durchgeführt, ohne allerdings die Bergbauindustrie tatsächlich spürbar zu entwickeln. Folgende Programme spiegeln exemplarisch die Zusammenarbeit wider: ● Unterstützung des Afghanischen Geologischen Dienstes durch Großbritannien und die USA bei Kapazitätsaufbau, geologischen Kartierungen, Auswertung von mineralischen und hydrogeologischen Ressourcen, Aufbau von Datenbanken ● Weltbankprojekt zur Ausbildung von Bergaufsichtspersonal für das Bergbauministerium, einschließlich Aufbau eines kleinen Demonstrationsbergwerkes ● Vergabe von Einzelstipendien für Masterstudiengänge im Bereich Bergbau durch verschiedene Geber, wie Russland, Indien, Japan und Australien [7]. Derzeitige Bergbauproduktion 3 Rohstoffgewinnung in Afghanistan: Energierohstoffe (oben), Metalle und Industrieminerale (mitte), Industriemnerale (unten) Die Bergbauproduktion ohne Baurohstoffe in Afghanistan belief sich im Jahr 2012 offiziell auf eine Menge von insgesamt ca. 1,581 Mio. t. Das entspricht einem Geldwert von ca. 204 Mio. US$. Diese Produktionsmenge teilt sich auf in 2 520 t Eisenerz und Stahllegierungen (29 Mio. US$), 210 303 t Industrieminerale (11 Mio. US$) und 1 367 900 t Energierohstoffe (164 Mio. US$). Eine Auflistung der abgebauten Rohstoffe ist in Tabelle 1 aufgeführt und in Bild 3 grafisch dargestellt [9] (die tatsächliche Bergbauprodution fällt höher aus, da viele Aktivitäten des Kleinbergbaus nicht erfasst werden). Während sich die Erdgasproduktion im Zeitraum 1989 bis 1996 von 3 Mrd. m3 auf 1,5 Mrd. m3 halbierte, beträgt sie seit 1997 (Machtübernahme Taliban/Wiederaufbau) nur noch weniger als 300 Mio. m3. Die Produktion an Kesselkohle stieg seit 2008 von langzeitstabil ca. 250 000 t auf inzwischen über 1,2 Mio. t stark an. Bei den Metallen wird seit 1995 eine Jahresproduktion an Chromium (Cr2O3) zwischen ca. 1 500 und 3 000 t ausgewiesen, zwischenzeitlich auch etwas Kupfer in der gleichen Größenordnung. In den letzten Jahren wird keine Förderung mehr an Fluß- und Schwerspat ausgewiesen, ebenfalls zuvor im Bereich weniger Tausend t/a. Sichtbare Mengen werden an Salz (ca. 150 000 t) und Gips (65 000 t) abgebaut. Aktiven Bergbau gibt es zurzeit nur in Form von kleineren Projekten (Bild 4). Vor allem Baurohstoffe (Sand, Kies), Naturstein (Marmor), Salz, Energierohstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas), Edelmetalle (Gold) und Edelsteine (Lapislazuli) werden im Kleinbergbaubetrieb gefördert. Akute Probleme bestehen vor allem in der bergbaulichen Sicherheit. Die Verwendung von primitiven Maschinen und bergbau 10/2014 443 Auslandsbergbau Nr. Rohstoff 1 Sand/Kies 9 Marmor 10 Marmor Lagerstätte alluviale Ablagerung entlang Chelsetoon Fluss alluviale Ablagerung entlang Paghman Fluss verschiedene Standorte verschiedene Standorte - Ghazak - Hazare Baghal - Kariz-Amir - Pul-e-Charkhi - Qualamkar - Tara Kheel Maydan Marble - Awbazak - Dehnow - Mohammad Agha Maydan Shar – Maydan Marble Mines (5 Abbaustandorte) verschiedene Standorte – 11 Marmor – 2 Sand/Kies 3 Kalkstein 4 Dolomit 5 Marmor 6 Marmor 7 Marmor 8 Marmor 4 Abbau von Lapislazuli (von links oben nach rechts unten): Stolleneingang, Abbaufront, Förderung, Bergarbeitersiedlung, Verkaufslager [10] Werzeugen sowie die Anwendung ineffizienter Abbaumethoden führt zu schlechter Rohstoffqualität der Abbauprodukte und einem geringen Ausbringen. Das Ausbringen von Lapislazuli beträgt durch schlechte Erkundung und die Verwendung einfacher Sprengtechnik nur ca. 30 % (Bild 4). Der Verkauf der Produkte gestaltet sich durch bürokratische Abläufe äußerst schwierig. Der Großteil der Kleinbergbaulagerstätten wird in informeller oder privatrechtlich ungeordneter Struktur betrieben. Dies hat erhebliche Steuereinbußen für den Staat zur Folge [7]. Eine Übersicht zu aktuellen Bergbauprojekten geben Tabelle 2 und Bild 5. 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Ton Gips Kalk Industriesalz für die Lederindustrie Smaragd Rubin Lapislazuli Hessonit Hessonit Gold Marmor 23 Marmor Istalif Dodkash Ghunday Khulm Panshjer Valley (6 Minen) Jegdalek-Gandamak Sary-Sang entlang Kokcha Fluss Munjagal Kantiwow Seifenlagerstätte Samti Chest-e-Sharif, 170 km von Herat Stadt entfernt 200 km von Herat Stadt entfernt Lage Provinz Kabul Provinz Kabul – Provinz Badakhshan Provinz Badakhshan Provinz Kabul – – – Provinz Wardak Provinz Logar – – Provinz Wardak – Provinz Badakhshan 120 km östlich von Herat Stadt, Provinz Herat 35 km südwestlich von Jalalabad, Provinz Nangarhar – Ghowsy Brothers Provinz Kapisa Provinz Kabul Provinz Badakhshan Provinz Konar Provinz Nuristan Provinz Takhar Provinz Herat – – – – – – USA – Mir Brothers Provinz Herat Dubai – Equity Capital Mining Co. – - Sahil Marble Company - Arian Marble Industries - National Marble Co. - Shamshad Marble Co. 50 km nördlich von Kabul – Provinz Baghlan – Provinz Nangarhar – Provinz Balkh – 24 Kohle verschiedene Standorte Provinz Bamian Tabelle 2 Aktuelle Bergbauprojekte [6][11][12][13][14] Künftige Bergbauprojekte Für die Erschließung neuer Rohstofflagerstätten zur Stärkung des zukunfsträchtigen Wirtschaftssektors Bergbau, vergibt die Regierung Erkundungslizenzen auch an ausländische Investoren (Tabelle 3). Bild 6 zeigt die Standorte der geplanten Bergbauprojekte [7]. Zu nennen ist insbesondere das Projekt der Kupferlagerstätte Aynak, das von dem chinesische Unternehmen MCC durchgeführt wird. Ein anderes Beispiel ist die Eisenerzlagerstätte Hajigak, die durch ein Konsortium aus indischen und kanadischen Unternehmen erkundet wird. Das Erdgasprojekt Amu Darya wird durch einen chinesischen Konzern erkundet. Der Abbaubeginn für diese Großprojekte ist für den Zeitraum von 2016 bis 2020 geplant. Die Vergabe von weiteren Lizenzen für Rohstoffvorkommen auf Gold, Kupfer, Selten Erden, Lithium, Eisenerz und Kohle ist bereits erfolgt bzw. in Vorbereitung. Allerdings gibt es Verzögerungen bei der Verabschiedung eines adäquaten 444 bergbau 10/2014 Bergbaufirma – 5 Übersichtskarte aktueller Bergbau in Afghanistan (siehe Tabelle 2) Auslandsbergbau Nr. Rohstoff 1 Kupfer Lagerstätte Mes Aynak Geografische Lage 30 km südlich von Kabul Lizenz- und Tendervergabe Erkundungslizenz an: China Metallurgical Group (MCC) 2 Eisenerz Hajigak 130 km westlich von Kabul, Erkundungslizenz an: Provinz Bamian 75 % Indisches Konsortium 25 % Kanadische Firma (Kilo Goldmines Ltd.) 3 Gas Amu Darya Blöcke: östlich der Stadt Faizabad, Erkundungslizenz an: Provinz Badakhshan China National Petroleum Corp. - Kasshklari - Bazarkhami - Zamarudsay 4 Gold Provinz Badakhshan Tender veröffentlicht 2011 5 Gold/Kupfer Provinz Ghanzi Tender veröffentlicht 2011 6 Kupfer Shaida Provinz Herat Tender veröffentlicht 2011 7 Kupfer Balkhab Provinz Jowzjan Tender veröffentlicht 2011 8 Lithium Provinz Herat Tender veröffentlicht 2011 9 Öl Mazar-i-Sharif Westafghanistan – Tender vorgesehen 2012 Öl Block Tajik Basin 10 Eisenerz/Kohle Provinz Bamian Tender vorgesehen 2012 11 Öl Provinz Herat Tender vorgesehen 2012 12 Gold Provinz Badakhshan Tender vorgesehen 2012/2013 13 Lithium Provinz Herat Tender vorgesehen 2012/2013 14 Seltene Erden Provinz Helmand Tender vorgesehen 2012/2013 Tabelle 3 Künftige Bergbauprojekte [6][11][15] und in den mit dem Bergbau befassten staatlichen Stellen, insbesondere im Bergbauministerium (ca. 1 000) [16]. Der Bedarf an Fach- und Führungskräften dürfte inklusive demographischer Erneuerungsrate (ca. 5 % in den kommenden 10 Jahren) hier ca. 1 000 Ingenieur- und anderem Managementpersonal betragen. Gegenüber dieser großen Nachfrage an qualifiziertem Personal im Bergbausektor steht eine junge Gesellschaft mit geringer Alphabetisierungsrate. Die Zahl der Schulabgänger und damit auch Studienbewerber erhöht sich durch den 2002 begonnenen Wiederaufbau des Schulsystems in den kommenden Jahren dramatisch bis auf ca. 600 000 (2014). Diesen Ausbildungsdruck, verbunden mit einer ausgeprägten Bildungsbereitschaft gilt es für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu nutzen. Voraussetzungen dafür sind eine schnelle Erweiterung und Modernisierung der Ausbildungsangebote. Derzeit erhalten nur ca. 5 % der Schulabgänger eine formale Berufsausbildung. Zum Ende des Talibanregimes 2001 gab es in Afghanistan weniger als 8 000 Studenten an Hochschulen; 10 Jahre später waren es schon über 80 000 und die Zahl wächst weiter. Seit 2013 erhalten die Hochschulen zwei bis dreimal so viel Zuweisungen an Studenten, als Ausbildungskapazität vorhanden. Derzeitige Ausbildung im Bergbausektor 6 Übersichtskarte künftiger Bergbauprojekte (siehe Tabelle 3) Berggesetzes und bei der Erfüllung von Vertragspflichten im Projekt Aynak. Stand der Bergbauausbildung Bedarf an Fach- und Führungskräften Mit dem Beginn der Erkundungsarbeiten, dem anschließenden Rohstoffabbau sowie der Rohstoffauf- und -weiterverarbeitung wird sukzessiv eine große Anzahl an qualifizierten Arbeitskräften auf verschiedenen Ausbildungsebenen sowie für ein breites Spektrum an Arbeitsleistungen benötigt. Pro Bergbaugroßprojekt besteht schätzungsweise ein Bedarf zwischen 1 000 und 4 000 Direktbeschäftigten und etwa einer gleich hohen Anzahl von indirekt Beschäftigten in der Zulieferindustrie und bei bergbaurelevanten Dienstleistungen, wie im Transportwesen, der Instandhaltung usw.. Für die derzeit avisierten Großprojekte wird ein Personalbedarf von 16 000 bis 18 000 Direktbeschäftigten prognostiziert. Wird der Anteil der Fach- und Führungskräfte mit ca. 5 % angenommen, ergibt sich mittelfristig ein Bedarf von ca. 800 bis 900. Weiterer großer Nachholbedarf besteht im Kleinbergbau (ca. 30 000 Beschäftigte) Die afghanische Bergbauausbildung wurde im Wesentlichen durch die Sowjetunion im Zeitraum von 1960 bis 1989 planmäßig, begleitend zu den Erkundungs- und Abbauaktivitäten, aufgebaut und entwickelt. In Kabul wurde die Polytechnische Universität mit einer Bergbaufakultät und im Norden Afghanistans Geologie- und Bergbauausbildungsprogramme in Berufsund Fachschulen (Öl und Gas Institute) errichtet. Im Norden fanden die Absolventen Anstellung in der Öl- und Gasindustrie. Nach dem Machtverlust der Sowjetunion verließen die sowjetischen Lehrkräfte Afghanistan. Während der Herrschaft der Mudschaheddins und des Talibanregimes hatte die Bergbauausbildung keine Perspektive. Der Großteil der Labore und Werkstätten wurde im Bürgerkrieg zerstört oder anderweitig unbrauchbar und neue Lehr- und Fachkräfte nicht ausgebildet. Nach dem Sturz der Taliban 2001 bemüht sich die afghanische Regierung, mit Unterstützung internationaler Geber, die Berufs-, Techniker- und Hochschulausbildung wieder aufzubauen. Dabei ist das Hochschulsystem chronisch unterfinanziert. So steht dem afghanischen Hochschulministerium ein jährlicher Etat von ca. 35 Mio. US$ für 24 Hochschulen zur bergbau 10/2014 445 Auslandsbergbau Nr. Einrichtung Ausbildungsprogramm Fachbereich Bergbau 1 Polytechnical University Fakulktät für Geologie/Bergbau Kabul Bachelor 9 Semester/4,5 Jahre Studenten/Absolventen 2 536 Studenten insgesamt 2 Balkh University, Mazar-e-Sharif, Provinz Balkh Fakulktät für Geologie/Bergbau 800 Geologie/Bergbau 25 bis 30 Absolventen 10 200 Studenten insgesamt Bachelor 9 Semester/4,5 Jahre 600 Geologie/Bergbau 3 Jowzjan University, Shiberghan, Provinz Jowzjan 4 University Herat, Provinz Herat 5 Institute of Oil and Gas, Mazar-e-Sharif, Provinz Balkh Fakulktät für Geologie/Bergbau 8 700 Studenten insgesamt Lehrkräfte 45 Lehrkräfte Ausstattung Campusuniversität: Seminarräume – Bibliothek – Wohnheime 18 Lehrkräfte Bachelor 8 Semester/4 Jahre Fakulktät für Geowissenschaften Bachelor 10 200 Studenten insgesamt 600 Geologie/Bergbau 53 Lehrkräfte 884 Studenten insgesamt Geologie (Öl/Petroleum/Gas) – Chemietechnik und Öl und Gas Filtration – Öl und Gas Filtration – Bohrtechnik für Öl 265 Absolventen und Gas – Öl und Gas 2 Jahre (nach 9. Klasse) 5 Jahre (Anschluss an 2jährige Ausbildung) 6 Jowzjan Technical Öl und Gas 1 300 Studenten insgesamt 40 Lehrkräfte Institute, Shiberghan, 6 Monate Weiterbildung Provinz Jowzjan 2 Jahre (nach 6. bis 9. Klasse, je nach 400 Absolventen Industriebedarf) 3 Jahre (nach 9. Klasse) 5 Jahre (Anschluss an 3jährige Ausbildung) Abendschulausbildung 7 Institute of Oil and Gas, Öl und Gas Sar-e-Pol, Provinz Jowzjan 8 Trainingszentrum Mitarbeiter des Team aus Ingenieuren der Weiterbildung/Ausbildung von Berg Bergbauministeriums GAF AG im Fachgebiet für Bergaufsicht, Kabul Bergbau/Tagebau – Bewetterung – Bergbau, Umwelt, MaschiBohrtechnik – Sprengtechnik – nenbau, GIS, IT als Ausbilder Energietechnik – Förderung/Transport – und Berater Arbeitssicherheit – Umweltschutz 1 Jahr Neuer Campus wird bis ca. 2014 fertiggestellt (Worldbank/Asian Institute of Thailand), momentan Nutzung der Räume des Öl & Gas Institute Balkh – 200 Computer Campusuniversität: Seminarräume – Bibliothek – Wohnheime 86 Computer – geologische Sammlung Klassenräume – Chemielabore mit wenig und veralteter Ausstattung – Lehrkabinette mit vielen alten sowjetischen Maschinen – geringe Wohnheimkapazität angemietete Gebäude – Klassenräume (drinnen/draußen) – Lehrkabinette, wenige alte und defekte Maschinen – geringe Wohnheimkapazität Ausbildungszentrum mit Seminarräumen – Lehr- und Demonstrationsbergwerk Tabelle 4 Ausbildungseinrichtungen mit Fachgebiet Bergbau [13][14][15] 7 Übersichtskarte Ausbildungseinrichtungen Bergbau [4] (siehe Tabelle 4) Verfügung [7]. Dies entspricht etwa der Hälfte des Zuschusses, den die TU Bergakademie Freiberg durch den Freistaat 446 bergbau 10/2014 Sachsen erhält. Ein Großteil der Gelder an den Hochschulen wird für Wohnheime und Mensaessen ausgegeben. Dem gesamten Hochschulsystem stehen ganze 160 promovierte Lehrkräfte und noch weniger Professoren zur Verfügung, die sich zudem an der Universität Kabul und der Polytechnischen Universität Kabul konzentrieren. An manchen Hochschulen fehlen Professoren und promovierte Lehrkräfte ganz. Tabelle 4 gibt eine Übersicht zu den Ausbildungseinrichtungen mit Rohstoffbezug, deren Lage in Bild 7 dargestellt ist. Auch die Hochschulausbildung unterliegt einer ständigen Dynamik und neue Lehrstühle/ Fakultäten mit Rohstoffbezug werden an verschiedenen Standorten immer noch etabliert. Allein 2014 liegen Anträge auf 2 neue Fakultäten Geologie/Bergbau und auf ca. 20 Lehrstühle an 7 Hochschulen vor. Die Polytechnische Universität Kabul bietet an der Bergbaufakultät für Geologie und Bergbau verschiedene BachelorStudiengänge in Geologie, Bergbau und Angewandte Geodäsie/Markscheidewesen an. Die Fakultät beschäftigt dafür 45 Lehrkräfte und bildet jährlich etwa 200 Bachelorstudenten mit einer Regelstudienzeit von 4,5 Jahren aus. Die Campusuniversität verfügt über ein weitläufiges und ansprechendes Areal, das unter anderem Audimax, Auslandsbergbau Seminarräume, Bibliotheken, Sportplätze und Wohnheim beherbergt (Bild 8). In der Provinzhauptstadt Mazar-e-Sharif befindet sich das Öl- und Gasinstitut. Diese Einrichtung ermöglicht eine 2 bis 5jährige Berufsausbildung mit speziellem Fokus auf die regionalen Rohstoffvorkommen an Erdöl und Erdgas. Sowohl die Unterrichtsmaterialien als auch die Ausrüstung der Labore und Werkstätten stammen aus sowjetischer Zeit (Bild 9). Das Institut bildet mit 53 Lehrkräften jährlich ca. 250 Studenten aus. An der Jowzjian Universität in Sheberghan zeigt sich ein ähnliches Bild wie an der Polytechnischen Universität Kabul. Während der überwiegende Teil der Gebäudesubstanz neu gebaut ist, fehlt es an aktuellen Lehrplänen und Unterrichtsmaterialien. Durch ein NATO-Hilfsprojekt erhielt die Universität Computerarbeitsplätze, die aber wegen fehlender Stromversorgung nicht genutzt werden können: Es fehlen die Mittel für Diesel (Bild 10). Die Fakultät für Bergbau und Geologie bildet mit einer Kapazität von 18 Lehrkräften etwa 740 Bachelorstudenten aus. Das Technische Institut Jowzjian befindet sich ebenfalls in der Stadt Sheberghan. Ohne jegliche Art von finanzieller Unterstützung durch die Regierung existiert diese Bildungseinrichtung in einem sehr schlechten Zustand. Etwa 1 300 Studenten erhalten von 40 Lehrkräften eine Berufsausbildung mit technischem Hintergrund. Der Unterricht findet in ausgedienten Gebäuden oder auf dem Hof statt und es gibt wenig bzw. nur unbrauchbares technisches Anschauungsmaterial (Bild 11). Nur der Bildungswille und der Idealismus des Direktors und der Lehrkräfte halten diese Berufsbildungseinrichtung am Funktionieren. 8 Eingangsbereich der Universität (li.); Vorlesungsgebäude (re.) 9 Werkstatt mit sowjetischer Maschinenausrüstung (li.); Sicherheitsplakate auf russisch (re.) 10 Computerlabor (li.); Bibliothek (re.) Handlungsbedarf Es ergeben sich aus der aktuellen Situation folgende klare Handlungsbedarfe für die afghanische Bergbauausbildung: ● Entwicklung der Lehrkräfte nach Qualität und Anzahl ● Entwicklung der Curricula verschiedener Qualifikationsstufen ● Wiederherstellung der Lehrinfrastruktur ● Entwicklung der Hochschulverwaltungen ● Einrichtung von Forschungszentren. Es ist generell vorstellbar, ein Partnerschaftsmodell zu erarbeiten, um von deutscher Seite aus die afghanische Bergbauausbildung zu unterstützen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) verfügt über die notwendige internationale Erfahrung und geeignete Instrumente (Stipendien, Lang-, Kurzzeitdozenturen) [20]. Als fachliche Schnittstelle steht die Technische Universität Bergakademie Freiberg mit dem Institut für Bergbau und Spezial- 11 Seminarraum im Freien (li.); Anschauungsmaterial eines zerlegten Bohrgerätes (re.) tiefbau zur Verfügung. Konkrete Maßnahmen zur Unterstützung sind unter anderem: ● Aus- und Weiterbildung afghanischer Studenten und Lehrkräfte in Deutschland und/oder anderen Ländern (Master Abschlüsse, Promotionen, Auslandssemester, Sommerschulen) ● Mitwirkung und Beratung bei der Modernisierung und dem Aufbau von Studiengängen, inklusive Lehrmethoden, Lehrmaterial und Beschaffung von Literatur/Laboren ● Gastvorlesungen von ausländischem Lehrpersonal in Afghanistan. Ebenso vorstellbar ist der Aufbau eines Modellstandorts für ein Montanausbildungszentrum (MAZ) in einer Bergbauregion in Afghanistan mit deutscher Hilfe. Die Einheit von Lehre, Forschung, Bergbauverwaltung und Privatwirtschaft spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Weiterhin sind Synergieeffekte zu anderen bereits bestehenden bzw. im 3 $dungseinrichtungen auf den 3 Ebenen der Berufsausbildung, Fachschulbildung und Universitätsausbildung zu nutzen. Als geeigneter Standort käme Mazar-e-Sharif in Frage. bergbau 10/2014 447 Auslandsbergbau Ausblick Afghanistan zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. Im Human Development Index (HDI), dem Entwicklungsbarometer der Vereinten Nationen, der am nationalen Gesundheits-, Bildungs- und Einkommensniveau gemessen wird, liegt das Land auf Platz 172 von insgesamt 187 Ländern [21]. Afghanistan verfügt über keine nennswerte Industrieproduktion und etwa 80 % der Bevölkerung ist im Landwirtschaftssektor tätig. Als privatwirtschaftliche Organisationsform sind vor allem Kleinbetriebe in familiärer Strukturform verbreitet. Der Großteil aller wirtschaftlichen Aktivitäten findet informell in Form von Schattenwirtschaft statt [21]. Dem Staat gehen in diesem Zusammenhang viele potenzielle Steuereinnahmen verloren. Aus eigener Kraft kann das Land unter anderem deswegen nur ca. 2 Mrd. US$ Staatseinnahmen pro Jahr erwirtschaften [22]. Die internationale Staatengemeinschaft ermöglicht mit Zuzahlungen zum Staatshaushalt von bis zu 90 % das Funktionieren des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Lebens. Einem Bevölkerungsanteil von mehr als 40 % junger Menschen steht eine sehr hohe Analphabetenrate von über 70 % gegenüber, die in ländlichen Gebieten sogar bei 90 % liegt. Daraus schlussfolgernd ist die Nachfrage an Ausbildungs-, Studien- und Arbeitsplätzen enorm hoch und das derzeitige Angebot erschreckend niedrig. Das Land blickt auf eine turbulente und zerstörerische Geschichte zurück. Bis heute stehen sich unterschiedliche politische Machtlager in Afghanistan gegenüber, die für Unruhen und gewalttätige Ausbrüche sorgen. Neben der terroristischen Organisation der Taliban gibt es regionale 7M* N! Streitkräfte verfügen sowie lokale Klanführer, die traditionell bestimmte Stammesgebiete regieren. Auf der anderen Seite steht die internationale Afghanische Schutztruppe ISAF, die für die Sicherheit der provisorischen Regierung zuständig ist und die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte gewährleistet. Diese Soldaten und eine Vielzahl von Mitarbeitern internationaler Hilfsorganisationen befinden sich in einem ständigen Kampf zwischen Erfolg, Niederlage und Hoffnung. Afghanistan ist eine multikulturelle Gesellschaft, die sich aus mehr als 20 ethnischen Gruppierungen, die über 40 verschiedene Sprachen sprechen, zusammensetzt. Grund dafür sind die geographische Lage und die historische Entwicklung des Binnenlandes, das sich am Knotenpunkt von Süd- und Mittelasien befindet. Die problematische wirtschaftliche, politische, historische und gesellschaftliche Lage des Landes stellt für den zukünfti448 bergbau 10/2014 gen Entwicklungsprozess von Afghanistan eine große Hürde dar. Das Engagement der neuen afghanischen Regierung, die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, der Idealismus des nationalen Bildungssektors sowie das große Potenzial an Studienbewerbern zeigen Perspektiven auf. Die nationalen Rohstoffvorkommen stellen einen wichtigen Grundpfeiler für nachhaltiges Wachtum dar. Aufgabe ist es nun, die nationalen Ressourcen mit landeseigener Bergbaukompetenz richtig aufzubauen und zielführend zu nutzen. Literatur [1] Grießl, E. (2014) Entwicklung einer Methodik zur Bewertung von Handlungsalternativen im internationalen Kleinbergbau, Dissertation, TU Bergakademie Freiberg [2] Afghanistans Geschichte im Zeitraffer, Spiegel Online (www.spiegel.de) [3] Fragen zu Afghanistan (2012) Presse und Informationsdienst der Bundesregierung [4] Auswärtiges Amt (2014), http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Afghanistan_node.html [5] Deutsch-Afghanische Initiative (2014) http:// www.deutsch-afghanische-initiative.de/afghanistan/geografie_daten-fakten.html [6] Afghan Geological Survey (2012) A brief history of geological studies in Afghanistan, http:// www.bgs.ac.uk/AfghanMinerals/About.htm [7] Drebenstedt, C., Grießl, E. (2012) Bericht ; &3 Ausbildungssystemen für den afghanischen $# !+C9M5N% [8] British Geological Survey 2012: Geology and mineral resources of Afghanistan, http://www.bgs.ac.uk/download/browse. cfm?sec=7&cat=83 [9] Reichl, C., Schatz, M., Zsak, G. (2014) World-Mining-Data, International Organization Committee for the World Mining Congresses, Wien, 251 Seiten [10] GIZ Programm Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung NaWi, 2013 [11] Mitchell, C., Benham, A. (2008) Afghanistan Revival & redevelopment [12] US Aid (2008) Small & Medium Enterprise Development – Afghanistan Marble Granit [13] Good Afghan News (2011) Salt Refinery Plant Inaugurated in Balkh Province [14] Provincial Development Committee (2011) Balkh Province Business Profile [15] Pröpper, F-J., Seegers, H-J. (2012) Die Bedeutung der Rohstoffvorkommen für die wirtschaftliche Entwicklung der Islamischen Republik Afghanistan (unveröffentlicht) [16] Afghan Ministry of Higher Education (2009) National Higher Education Strategy Plan: 2010 bis 2014 [17] Altai Consulting (2012) Northern School Basic Information (unveröffentlicht) [18] GAF AG (2012) Capacity building for the development of the Afghan mining sector. [19] Schmidt, R. (2012) Technische Unterstützung des Bergbauministeriums Afghanistans zur Formulierung eines Konzeptes zur staatlichen Bergaufsicht in Afghanistan, GIZ (unveröffentlicht) [20] DAAD (2012) Education is the Future – Rebuilding Higher Education in Afghanistan [21] International Labour Organisation (ILO) 2012: Afghanistan: Time to move to sustainable jobs: Study on the state of Employment in Afghanistan. [22] Auswärtiges Amt 2012: Afghanistan Wirtschaft, http://www.auswaertiges-amt.de/sid _2BFB6C01F8D215D7A42926D1284A37B1/ DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/ Afghanistan/Wirtschaft_node.html, letzter Zugriff 20.11.2012 Alle Fotos/Grafiken: Verfasser Buchbesprechung Pottfeuer Grillen anne Ruhr Lecker Rezepte & ´ne Menge praktischer Tipps! Traditionelle Rezepte + Zutaten vor der Haustür + Zubereitung auf dem Grill = Ruhrpott-BBQ. Die Geschichten rund ums Grillen und die Rezepte stammen aus der Gegend zwischen Ruhr und Emscher. Sie sind für all diejenigen, die es gerne bodenständig mögen, die Freunde klarer Worte sind und die einfach mal was ganz anderes ausprobieren möchten – weil sie das Avantgarde und das American BBQBuch schon von vorne bis hinten und wieder zurück gegrillt haben. Ansonsten ist das Buch für alle, die schon immer wissen wollten, ob man Rouladen im Smoker machen kann. Denn am Ende gehorcht hier jedes Rezept und jeder Tipp ohnehin der einzig wahren kulinarischen Regel, die es im Ruhrpott gibt: Hauptsache et is lecker! Axel Kähne/Markus Mizgalski, „Pottfeuer“, 160 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Hardcover, 14,95 €, ISBN 978-3-8375-1139-0 Tagebau Tagebau trifft Tiefbau – Erstanschnitt des Streckennetzes sowie aktuelle Umsetzungsschritte im Zuge des Rückbaus und der Überbaggerung der Tiefbaugrube UNION 103 im Tagebau Hambach Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Bernd Houben, Eschweiler; Dipl.-Ing. Hans-Peter Schöngen, Niederzier* Der Tagebau Hambach liegt im Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers zwischen dem Tagebau Garzweiler im Norden und dem Tagebau Inden im Südwesten (Bild 1). Der Abbaubereich des Tagebaus Hambach befindet sich in der sogenannten Erftscholle. Die Braunkohle ist hier als zusammenhängendes Flöz ausgebildet und erreicht eine Gesamtmächtigkeit von maximal 70 m. Das Deckgebirge ist oberhalb des Kohleflözes etwa 300 m mächtig. Mit einer Förderleistung von rund 40 Mio. t Kohle und 240 Mio. m3 Abraum pro Jahr hat sich der Tagebau Hambach seit seinem Aufschluss im Jahre 1978 zum größten Braunkohlentagebau im Rheinischen Revier entwickelt. Bereits in den 1920er Jahren wurde die Ausprägung des Braunkohleflözes einschließlich der Grobtektonik durch Explorationsbohrungen im heutigen Abbaubereich *Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Bernd Houben RWE Power AG Tagebau Inden Leiter Abteilung Bergbau (POI-P) Dürwisserstraße 52249 Eschweiler Tel.: 02403/994-61000 Fax: 02403/994-1465 E-Mail: bernd.houben@rwe.com Dipl.-Ing. Hans-Peter Schöngen RWE Power AG Tagebau Hambach POH-PT Am Tagebau 52382 Niederzier Tel.: 02428/950-51150 Fax: 02428/950-88-51150 des Tagebaus Hambach – zwischen den Gemeinden Elsdorf, Niederzier und Morschenich – erkundet. Die Kenntnis über die Lagerstätte und nicht zuletzt die damaligen energiewirtschaftlichen Autarkiebemühungen führten 1939 zur Gründung einer Braunkohlentiefbaugesellschaft. Diese hatte das Ziel, eine wirtschaftliche untertägige Gewinnung von Braunkohle zu erproben. Aufgrund einer noch nicht zur Verfügung stehenden leistungsfähigen Tagebautechnik war zu diesem Zeitpunkt an eine übertägige Gewinnung nicht zu denken. 1941 und 1943 wurde mit den Abteufarbeiten der beiden Schächte der Tiefbaugrube UNION 103 begonnen. Weiterhin wurden entsprechende Tagesanlagen errichtet. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung der Arbeiten wurden die Schächte in den Jahren 1950 und 1953 bis auf eine Teufe von je 330 m fertiggestellt. Der Aufschluss des Braunkohleflözes er- 1 Das Rheinische Braunkohlerevier bergbau 10/2014 449 Tagebau folgte schließlich durch die Aufner Gefrierhalle zur Aufnahme fahrung eines ca. 11 km langen von Kältekompressoren zum einsöhligen Streckennetzes. Abteufen eines GefrierschachVom Füllort in nordwestliche tes sowie aus Sozial- und VerRichtung bis zum äußeren waltungsgebäuden. Außerhalb Ende der Strecken erreicht der umfriedeten Tagesanlagen das Grubengebäude eine Auswurde eine Kiesgrube zur Gedehnung von rund 2 km. Das winnung von Kies zur BetonGesamtvolumen einschließherstellung für den Bau der lich Tagesschächte beträgt Tagesanlagen genutzt. Später rund 85 000 m3 (Bild 2). Nach wurde das Kiesmaterial für die 2 schweren Wassereinbrüchen Streckensicherung im untertäund nicht zuletzt aus wirtschaftgigen Bereich verwendet. Nach 2 Übersicht Grubengebäude UNION 103 mit Bild Leerzugstrecke lichen Gründen wurde der Stundung und Flutung der GruGrubenbetrieb im Jahre 1955 eingestellt. genden berichtet. Zuvor wird die Tiefbau- be waren die Tagesanlagen dem Zerfall Zur Gewinnung von Braunkohle mit den grube detaillierter beschrieben. preisgegeben, bis sie schließlich 1970 abgeplanten Abbauverfahren Kammerpfeigerissen wurden. Alles noch brauchbare lerbau und Scheibenbau kam es nicht, es Die Tiefbaugrube UNION 103 Inventar wurde verkauft. Mit dem Schutt wurde lediglich eine Vorrichtungsstrecke Die Tagesanlagen wurde die Kiesgrube verfüllt. Die Funda(sog. Versuchsstrecke) angelegt. Unmittelbar neben der Eisenbahnstre- mente verblieben im Boden. cke Düren-Neuss wurden zwischen 1941 und 1953 im Hambacher Wald auf dem Gebiet der Gemeinden Morschenich und Heppendorf die Tagesanlagen der Grube UNION 103 errichtet. Das ca. 19 ha große Gelände erhielt einen Bahnanschluss. Als hervorhebendes Merkmal der Zeche sind die Schachtgerüste (Strebengerüste) von Schacht I mit einer Höhe von 27 m sowie Schacht II (Bild 3) mit einer Höhe von 52,5 m über der Rasensohle zu nennen. Die Schächte hatten einen Abstand von 300 m zueinander. Beide Gerüste dienten der zweitrümmigen Schachtförderung nach dem Koepe-Prinzip. Die Fördermaschinen wiesen eine Leistung von 225 KW an Schacht I und 2 090 KW an Schacht II auf. In Ermangelung eines leistungsfähigen Kesselhauses wurden beide Schächte mit elektrischen Fördermaschinen ausgestattet (Bild 4). Schacht II diente vorwiegend der Kohleförderung und war 5 Eisenschachtringe Schacht I 3 Schachtgerüst Schacht II über eine Gleisschleife an eine ZugbelaSchließlich wurde die Schachtanlage dung angeschlossen. Eine Aufbereitung Die Tagesschächte 1961 geflutet. Pumpen, deren Zuleitungs- der geförderten Braunkohle war nicht erSchacht I wurde im verbesserten Honigkabel, Rohrleitungen usw. verblieben in forderlich. Die Anlage war für einen Durch- mann-Bohrverfahren erstellt. Hierzu wurder Grube. Es bestand die Vorstellung, satz von 700 t/d ausgelegt. Schacht I de zunächst ein 5 m tiefer Schachtkeller die Schachtanlage nach der Entwicklung diente vorwiegend der Materialförderung. ausgehoben und ausgemauert. Anschlieeiner geeigneten Abbautechnologie noch In seiner Nähe befanden sich Lagerplät- ßend wurde eine Pilotbohrung erstellt und einmal zu sümpfen und wieder in Betrieb ze für Grubenholz und Ausbau. Die Ta- schließlich eine Bohrung mit einen Durchnehmen zu können. Ab 1965 wurde Ma- gesanlagen waren mit einem Netz aus messer von 6,3 m bis auf eine Teufe von terial, Gerät und Ausrüstung der Grube Feldbahnschienen durchzogen. Weiterhin 330 m niedergebracht. Man betrat damit verkauft. 1970 wurden die verbliebenen bestanden die Tagesanlagen noch aus ei- technisches Neuland, da bis zu diesem Gebäude der Tagesanlagen abgerissen. Zeitpunkt Bohrungen mit vergleichbarem Durch die Abbauentwicklung des TaDurchmesser lediglich eine maximale Teufe gebaus Hambach von Nordwesten nach von ca. 100 m aufwiesen. Der SchachtausSüdosten wird das Grubengebäude der bau war doppelwandig und bestand aus Schachtanlage UNION 103 bereits seit gebogenen und miteinander vernieteten 2012 von den Sohlen des Tagebaus HamU-Schienen (Bild 5). Nach dem Niederbrinbach überstrichen und sukzessive im Songen der Bohrung wurde die unten durch derbetrieb zurückgebaut. Hierzu wurden eine Kalotte geschlossene Ausbauröhre zuvor umfangreiche Erkundungsmaßdurch Einschwemmen in die Bohrtrübe einnahmen durchgeführt und entsprechende gebracht. Hierzu wurden bei der Montage Rückbaukonzepte entwickelt. Über den jeweils Ringschüsse mit einer Höhe von Erstanschnitt des Streckennetzes sowie 2,19 m und einem lichten Durchmesser aktuelle Umsetzungsschritte wird im Fol- 4 Fördermaschine Schacht I von 4,1 m aufgesetzt, miteinander vernietet 450 bergbau 10/2014 Tagebau 6 Aufbau Schacht II links: temporärer Ausbau mit Stahlsegmentbögen und Errichtung der Tübbingsäule und in den Schacht versenkt. Bei zu großem Auftrieb der Schachtsäule füllte man diese mit der entsprechenden Wassermenge auf. Das Einbringen des Ausbaus dauerte 6 Wochen. In die Zwischenräume zum Gebirge und zwischen den beiden Wandungen des Ausbaus wurde abschließend durch Schläuche Beton verfüllt. Schacht II wurde im Gefrierverfahren abgeteuft. Hierzu brachte man mit 2 Bohrgeräten zunächst 36 Gefrierrohre in einem Umkreis von 12 m um die Schachtseele ein. Nach dem Gefrieren des Schachtkörpers teufte man konventionell durch Handschachtung mit Kübelförderung. Die Schachtwandung wurde mit Stahlsegmentbögen und Schwartenverzug ausgebaut. Als endgültiger Ausbau wurde zunächst eine Kalotte in einem Betonbett auf der Schachtsohle eingebracht. Hierauf montierte man eine Tübbingröhre mit einem lichten Durchmesser von 5,5 m und einer Wandstärke von zunächst 115 mm. Die Wandstärke wurde nach oben kontinuierlich bis auf 40 mm verringert. Alle Flansche der verbauten Tübbinge wurden mit Bleidichtungen abgedichtet. Der vorläufige Ausbau aus Stahlsegmentbögen verblieb im Gebirge, der Zwischenraum zu den Tübbingen wurde mit Stampfbeton verfüllt. Im oberen Bereich wurde der Schacht II bis in eine Teufe von 22 m mit einer Ausmauerung versehen (Bild 6). Nach der Flutung des Grubengebäudes wurden beide Tagesschächte mit Betondeckeln verschlossen. Die Einbauten wie Einstriche, Spurlatten, Fahrten, Rohre und Kabel verblieben in den Schächten. Das Streckennetz In den Jahren 1950 bis 1955 wurde das Streckennetz konventionell aufgefahren. Dabei kamen weder Sprengstoff noch Luftdruckwerkzeuge zum Einsatz. Die Kohle wurde ausschließlich mit Hacken aus der Ortsbrust gelöst und mit einem kurzen Band in bereitstehende Förderwagen geladen (Bild 7). Die Strecken wiesen lichte Querschnitte von 8,2 m2 oder 4,2 m2 auf. Sie sind mit in der Firste stumpf verlaschtem, starrem zweiteiligem Stahlbogenausbau ausgebaut. Die Bereiche der Streckenab- 7 Streckenvortrieb zweige, Schachtumtriebe, Füllorte, Lokund Pumpenkammer sowie andere große Grubenräume wurden mit Betonformsteinen ausgebaut. Die lichten Querschnitte betragen hier zwischen 10 m2 und 28 m2 (Bild 8). Das Streckennetz besteht hauptsächlich aus einem Bündel von 4 parallelen Strecken mit einem Abstand von je 35 m zueinander, die von den Schächten ausgehend nach Nordwesten getrieben wurden. Alle 300 m wurden die Strecken durch kurze Querverbindungsstrecken miteinander verbunden, wodurch die Auffahrung der Strecken in Gegenortbetrieben möglich wurde. Einige Zeit nach ihrer Auffahrung wurden die Streckensäume durch eine Betonauskleidung stabilisiert. Die in 8,2 m2 Querschnitt aufgefahrenen Stre- 8 Kreuzungsbauwerk im Grubengebäude cken wurden mit Schienenmaterial ausgerüstet. Zum Materialtransport diente eine Batterielok (Bild 9). Nach der Stundung der Vortriebe im Jahre 1955 wurden bis 1960 nur noch Sicherungsmaßnahmen in den Strecken durchgeführt, um eine eventuelle spätere Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen. Hierzu wurden in Bereichen lokal hohen Gebirgsdrucks Verstrebungen in den Firsten sowie Sohlenbögen eingebracht. Des Weiteren wurden Ausbrüche in der Betonauskleidung der Streckensäume nachbetoniert. Im Jahre 1961 erfolgte die Flutung des Grubengebäudes bis 60 m unter Rasensohle. 9 Batterielok Bewetterung und Explosionsschutz im Grubenbetrieb Im Schachtbereich an Schacht I waren übertägig während des Grubenbetriebes 2 Grubenlüfter installiert, die das Schachtgebäude bewetterten. Dazu waren 2 Blechlutten mit einem Durchmesser von je 400 mm in Schacht I verlegt. Vom Füllort aus wurden die frischen Wetter über weitere Blechlutten bis in die Streckenvortriebe verteilt. Die Bewetterung der beiden Tagesschächte über die Schachtumtriebe erfolgte ohne Lüfter. Aufgrund des feuchten, kalten Klimas in Schacht II entstand in Schacht I ein natürlicher Auftrieb. Während im Steinkohlenbergbau schon schlagwettergeschütztes elektrisches Geleucht verbreitet war, kamen hier noch Karbidlampen mit offener Flamme zum Einsatz. Angst vor Schlagwettern oder Staubexplosionen hatte man offenbar nicht. Zur Ertüchtigung des Luttennetzes bei weiter expandierendem Grubengebäude war der untertägige Einsatz von Schraubenlüftern und Wettertüren zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Zur Verwirklichung der Pläne kam es aufgrund der Stundung der Grube nicht. Zurückliegende Umsetzungsschritte im Zuge des Rückbaus Vorlaufende Sümpfung und Erkundung des Grubengebäudes Im Vorfeld der Rückbauaktivitäten wurde das Grubengebäude mit Hilfe einer in Schacht II installierten Brunnenpumpe gesümpft. Der Wasserspiegel wurde bei etwa -184 m NHN und damit etwa 18 m bergbau 10/2014 451 Tagebau oberhalb der Füllortsohle angetroffen. Die durch die Brunnenpumpe gehobene Wassermenge entsprach in etwa dem Volumen des gesamten Streckennetzes. Demzufolge ist zu erwarten, dass ein nahe dem Auffahrungszustand vorhandender Restquerschnitt im Grubengebäude vorliegt. Zur Bestimmung der örtlichen Lage der Strecken sowie zur Präzisierung der vor den Rückbauarbeiten durchzuführenden Sicherungsmaßnahmen wurden von der 5. Sohle des Tagebaus Hambach 2 Erkundungsbohrungen in das Streckennetz abgeteuft. Die Bohrungen traten in 60 m Teufe in das Streckennetz ein. Eine Bohrung wurde in die Leerzugstrecke und eine Bohrung in die Wasserstrecke abgeteuft. Anschließend durchgeführte Kamerabefahrungen zeigten Bilder von einem intakten Ausbauzustand der Strecken. Auch die in den beiden Tagesschächten durchgeführten Kamerabefahrungen wiesen auf einen guten Erhaltungszustand der Grube hin. teren Rückbauschritten zur Anwendung kommen. Aktuelle Umsetzungsschritte – Erstanschnitt des Streckennetzes im Sonderbetrieb am 06.01.2014 Analog zur Ermittlung eines Rückbaukonzeptes für die Schächte wurden auch bei den Strecken in der Vergangenheit 10 Freischneiden der Schachtsäule Schacht II (April 2011) verschiedene Varianten untersucht. Nach Abwägung aller arbeitssicherheitlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen wurde letztlich die Entscheidung zugunsten des Verfahrens des offenen Streckenrückbaus mittels mobiler Erdbautechnik getroffen. Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Mindestabstände für das Überfahren mit dem Großgerät sieht dieses Konzept eine Freilegung der Strecken bis auf wenige Meter mit dem Schaufelradbagger und eine anschließende Beräumung der Grubenbauten 11 Rückbau Schachtringe Schacht II (Mai 2011) im Sonderbetrieb vor. Am 21.12.2013 war es nach einer langen Vorbereitungszeit dann schließlich soRückbau der Schächte I und II von weit: Mit dem Bagger 293 wurden auf der der Rasensohle bis auf das Band6. Sohle im Tiefschnitt die ersten 35 m der planumsniveau der 1. Sohle des Leerzugstrecke der Grube UNION 103 bis auf wenige Meter überschnitten. Zielgenau Tagebaus hinterließ der Bagger 293 beim ÜberschneiVorlaufend zum Rückbau der Tagesden des 1. Streckenabschnitts eine Überdeschächte wurden die Fundamente der ckung von ca. 2 m über der Streckenfirste, Tagesanlagen bereits 2009 freigelegt wobei sich das Fahrplanum des Baggers und zurückgebaut. Hierzu war das Umetwa 7 m über der Streckenfirste befand. setzen von 300 000 m3 Massen im BeDer 06.01.2014 bedeutete für den Tagereich der Kiesgrube und der ehemaligen 12 Rückbau Schacht I (Februar 2013) bau Hambach dann den Beginn der eigentTagesanlagen notwendig. Die beiden Talichen Rückbauarbeiten des Streckennetgesschächte wurden in den Jahren 2011 zes. Hierbei wurde wie im Rückbaukonzept (Schacht II) und 2013 (Schacht I) von der vorgesehen zunächst die um den StreckenRasensohle bis auf die 1. Sohle des Tagesaum verbliebene Kohle im Sonderbetrieb baus um jeweils 25 m zurückgebaut. Hiermit einem Hydraulikbagger hereingewonzu wurden gemäß des zuvor entwickelten nen. Die ehemalige Ortsbrust wurde von Rückbaukonzeptes mit dem Bagger 259 , (Bild 13). Anschließend die Schachtsäulen bis auf einen vorgegewurde die Betonhinterfüllung des Streckenbenen Restblock von 3 Seiten freigelegt saums geöffnet (Bild 14). (Bild 10). Die Böschungsneigungen wurden standsicher hergestellt. Die um die Schachtsäulen belassenen Arbeitsflächen 13 Freilegen der ehemaligen Ortsbrust (Januar 2014) waren, wie im Konzept vorgesehen, ausreichend dimensioniert, damit Hilfsgeräte sche Probleme termingerecht zurückbau(Planierraupen, Kettenbagger mit Tieflöf- en (Bild 12). Größere Mengen an Abraum fel) zum endgültigen Freilegen und der wurden mit Hilfsgeräten terrassenweise anschließenden Demontage der Schacht- abgetragen und mehrfach umgesetzt. Zur ringe sicher arbeiten konnten (Bild 11). Optimierung der Massenbewegung wurde Mit dieser Variante – der scheibenwei- mit dem Schaufelradbagger der Massensen Demontage der Schachtsäule im Son- abtrag unterstützt. Das entwickelte Konderbetrieb – ließen sich die Schachtröhren zept zum Rückbau der Schächte hat sich ohne geotechnische und sicherheitstechni- damit bewährt und wird auch bei den wei- 14 Offener Streckensaum (Januar 2014) 452 bergbau 10/2014 Tagebau den damit möglicherweise verbundenen Gefahren einer Oxydation der Kohle wurden die Schächte und Erkundungsbohrungen luftdicht verschlossen. Des Weiteren wurden die Verbruchmassen im Bereich des Stollenmundlochs mit einer großzügigen Tonauskleidung versehen (Bild 17). Regelmäßige Gasmessungen zeigten nach dem Verschließen des Grubengebäudes einen Anstieg des CO2-Gehaltes im Grubengebäude, ein aus brandschutztechnischer Sicht sehr vorteilhafter Zustand. 15 Offener Streckenquerschnitt (Januar 2014) Der Streckenabschnitt war über 60 Jahren nach seiner Auffahrung, und davon 50 Jahre unter Wasser, teilweise noch mit einem Restquerschnitt erhalten (Bild 15). Allerdings schien das neu entstandene Stollenmundloch in einer ehemaligen Zone lokal höherer Spannung zu liegen. Der Ausbau in diesem Bereich war durch starken Seitendruck auf die Strecke zerstört, die Verlaschungen in der Firste waren gebrochen. Weiterhin war die Streckensohle bis auf die halbe Streckenhöhe hochgedrückt. Der Verzug hatte den Belastungen nicht standgehalten und der verbleibende Querschnitt war mit Verbruchmassen verfüllt. So bleibt der Zugang zum weiteren Grubengebäude zunächst noch verschlossen (Bild 16). 16 Verlegtes Stollenmundloch (Januar 2014) Bewetterungskonzept während der Rückbauarbeiten 18 Grubenlüfter zur Bewetterung messungen mit geeigneten Messgeräten durchgeführt. Weiterhin muss der benötigte Luftdurchsatz im Arbeitsbereich durch eine Drehzahlverstellung des Lüfters angepasst werden. Zusammenfassung und Ausblick 17 Tonauskleidung Stollenmundloch Um einen Austrag von schädlichen Gasen aus dem Grubengebäude beim Öffnen der Strecken auszuschließen, wurde und wird zukünftig bei den Rückbauarbeiten eine gezielte saugende Bewetterung über einen der beiden Tagesschächte vorgenommen. Hierzu steht ein regelbarer Grubenlüfter zur Verfügung, der eine Leistung von 2 mal 22 KW aufweist (Bild 18). Bei Rückbauarbeiten an einem der Schächte wird der Lüfter jeweils auf dem anderen Schacht montiert und blasend betrieben. Durch die direkte Verbindung der beiden Schächte im Bereich der Schachtumtriebe werden so Frischluftwetter dem jeweils anderen Schacht zugeführt. Der Wetteraustrag im Arbeitsbereich wird auf diese Weise frei von schädlichen Gasen gehalten. Insbesondere folgende Grenzwerte sind im Arbeitsbereich einzuhalten: ● Sauerstoff (O2): min. 19,0 Vol.-% ● Methan (CH4): max. 1,0 Vol.-% ● Kohlendioxid (CO2): max. 0,5 Vol.-% Vor und während der Rückbauarbeiten werden darüber hinaus kontinuierlich Gas- Um bei den Rückbauarbeiten den Arbeitsplatz der beschäftigten Mannschaften frei von schädlichen Gasen zu halten, wurde gemeinsam mit der Prüfstelle für Grubenbewetterung und der Fachstelle für Brandschutz der Fa. DMT GmbH & Co. KG ein auf die einzelnen Anforderungen angepasstes Bewetterungskonzept entwickelt. Durch die Erkundungsbohrungen in das Streckennetz und durch die Verbruchmassen am Anschnitt der Strecke entstand aufgrund des thermischen Auftriebs in den Tagesschächten eine natürliche Bewetterung im Grubengebäude. Zur Vermeidung eines unkontrollierten Sauerstoffeintrages in das Streckennetz und 19 Phasen des Rückbaus und der Überbaggerung Trotz großer Anstrengungen, die man in den Jahren 1939 bis 1955 zur Errichtung einer Tiefbaugrube in der Nähe der Ortschaft Morschenich im Bereich des heutigen Tagebaus Hambach unternommen ! 8 ACA G? nicht zum erwarteten Erfolg. 2 Wassereinbrüche und mangelnde Wirtschaftlichkeit ließen das Projekt scheitern. Mit den bis zur Stundung der Streckenvortriebe geförderten 60 bis 100 t/Tag blieb die Förderleistung weit hinter den erwarteten 10 000 t/Tag zurück. Ein rationelles Abbauverfahren wie Pfeiler- oder Scheibenbau wurde aufgrund geotechnischer Schwierigkeiten nicht eingesetzt. Nach der Stilllegung im Jahre 1955 wurde die Grube regelmäßig befahren und instand gehalten. 1959 wurden schließlich die Schienenstränge der Grubenbahn geraubt. Bis 1961 wurden sie bis ca. 60 m unter der Rasensohle geflutet und mit Betondeckeln verschlossen. Seit dem Jahre 2012 wird das Grubengebäude der Schachtanlage UNION 103 von den Sohlen des Tagebaus Hambach überstrichen und sukzessive zurückgebaut. Der Erstanschnitt der Leerzugstrecke im Sonderbetrieb bzw. der Beginn des Rückbaus der ersten 35 m des Streckennetzes erfolgte am 06.01.2014. In 2014 steht noch ein weiterer Rückbauschritt der Leerzugstrecke von ca. 70 m sowie der Rückbau von Schacht II um weitere 41 m (von der 1. auf die 2. Tagebausohle) an. Insgesamt werden bis zum Abschluss der Überbaggerung und des Rückbaus der Tiefbaugrube UNION 103 noch mehrere Tausend t Holz, Beton und Stahl geborgen. In Abhängigkeit zum Tagebaufortschritt werden die Arbeiten voraussichtlich noch bis zum Jahre 2026 andauern (Bild 19). Alle Fotos/Grafiken: Verfasser bergbau 10/2014 453 Nachbergbauzeit Bergwerksstilllegungen unter besonderer Berücksichtigung der Grubenwassersituation im Zuge der Stilllegung des Steinkohlenbergbaus im Ruhrrevier aus Sicht der Bergbehörde Bergdirektor Tassilo Terwelp, Dortmund* Im Jahre 2007 wurde als Ergebnis 7 # 5dernden Bundesländer Nordrhein*. ) des Bundes die sozialverträgliche Einstellung des subventionierten .# $desrepublik Deutschland bis 2018 %Clung dieser Rahmenvereinbarung wurde am 26.06.2007 die RAG.%" Jahr ihre rechtliche Umsetzung .# &gesetz des Bundes. Dementsprechend werden die zur Zeit noch .# 5$)# spätestens bis 2018 stillgelegt werden. Das Land Nordrhein*!. 3+6. sogenannten Erblastenvertrag zur Bewältigung der Ewigkeitslasten .# 3+ AG u.a. auch Regelungen zur Grubenwasserhaltung nach end- ..# %8 (. betriebenen Bergwerksstandorte 3$ A*$$5de bei den Abschlussbetriebsplan)#, mit der Grubenwasserthematik &%. 9 die Überwachung einer geordneten Grubenwasserhaltung nach #&.# zuständig. Dabei steht neben grubensicherheitlichen Aspekten *Bergdirektor Tassilo Terwelp Bezirksregierung Arnsberg Dezernat 62 – Grubenwasserhaltung, +)!. + ,E> 44135 Dortmund %02931/82-3990 K?EG LE6H=E> E-Mail: tassilo.terwelp@bezreg-arnsberg.nrw.de Internet: www.bezreg-arnsberg.nrw.de 1 Zentrale Grubenwasserhaltungen (Stand 2005) 454 bergbau 10/2014 .& 8 % Aufgaben und Entwicklung der Zentralwasserhaltungen im Zuge von Bergwerksstilllegungen 9 .& # .# )# . 9) trieben werden. Zentralwasserhaltun $ , E3% G A% $$+ ) + ( , >E3%G$$+% . ' ! $$)#&,+) + $)ken nicht beeinträchtigt werden. In aller #5 # $ $)#& )% 3 & Wasserhaltungen untereinander die wirt 3! # +) & * & # % "+))&.&&)%; &%";& 9) ! - Nachbergbauzeit 2 Zentrale Grubenwasserhaltungen (Stand 2014) !## 5#$%$; %. ) *&*- tung Friedlicher Nachbar in Bochum-Lin % E? ! ) +) der Zentralwasserhaltung Zollverein in Es%G???% Die Zentralwasserhaltungssituation hat 2009 Phase 1 Hauptbetriebsplan Bergwerk Abschlussbetriebsplan Bergwerk unter Tage 2 3 4 5 6 7 8 sich den Bergwerksstilllegungen ständig % . @ E??> (Bild 1) .# )# ' ! Lippe, Walsum, Ost und West stillgelegt worden. Diese Bergwerksstilllegungen & .& # 2010 9 Produktion 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 2014 - ∞ 2011 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Einstellung Gewinnung Teilbereiche räumen und abdämmen Herstellen Nebenwasserwege und Hauptwasserweg Verfüllung Schacht 1 Verfüllung Schächte 4/5 Schachtverfüllung mit Hüllrohren Abschlussbetriebsplanergänzungen Grubenwasseranstieg Monitoringmaßnahmen Hauptbetriebsplan Zentrale Wasserhaltung Errichtung Betrieb 3 Betriebsplanverfahren im Rahmen des untertägigen Rückzugs bergbau 10/2014 455 Nachbergbauzeit Bergwerke weitere ZentralwasAuswirkungen auf das serhaltungen notwendig, die in Abschlussbetriebsplan für die Einstellung eines Betriebes (Steinkohle) Grubenwasser §53 BBergG einem Restgrubengebäude der Grubenwasserkonzept stillgelegten Bergwerksbetriebe Der Abschlussbetriebsplan )%. . *! , +)' ! ' konzept enthalten, aus dem der Abschlussbetriebsplan Abschlussbetriebsplan Haus Aden neue Zentrale WasZeitpunkt der Einstellung der Untertagebetrieb Tagesanlagen serhaltungsanlagen (Bild 2). Grubenwasserhaltung hervorRückzug aus dem Wiedernutzbarmachung 8 Grubengebäude der Tagesoberfläche ) # & 5! weiterhin dem Grubengebäude einzelne Wasserprovinzen still&, +) gelegter Bergwerksbetriebe umgegangen werden soll. Falls Abschlussbetriebsplanergänzungen an die Wasserprovinzen von das ansteigende Grubenwasbestehenden Zentralwasserhalser keiner bestehenden Zen4 Abschlussbetriebsplanverfahren tungsanlagen anzukoppeln. Im ) & ' @& ) #! + *&%$%* & #& +% " >>3%GA%L$$+&.& 9) 3 bereits nach §§ 50 und 51 BBergG zuge # . $ *- lassenen Bergwerksbetriebe in der Regel #& ., & . $)# '$ ● C eine neue Zentralwasserhaltung errich$)#35,% Abschlussbetriebsplans eingegangen )! Dies hat zur Folge, dass die Durchleitung )!#& ( % " des Grubenwassers im Bereich des ehedem Untertagebetrieb unter besonderer 9) # # maligen Bergwerks Minister Achenbach in $# +)- +) 5 '&; 9*(haltung und der Grubenwassersituation ; & #)% .$5% $&$)# gewesen ist, denn es ist aus sicherheitliBetriebsplanverfahren bei Abschlussbetriebsplan für ) + )! +) Bergwerksstilllegungen und den Rückzug aus dem A & % C für die Errichtung von ZentGrubenbetrieb dem Grubenwasserhaltungskonzept ist 9 $5 ralen Wasserhaltungen Im Rahmen einer Bergwerksstilllegung 3 $ ;,!+) Grund § 55 Abs. 2 BBergG der Absatz 1 & .& #&$- .& G A% E G , - zulegen, das sowohl die noch in Betrieb )%C;- !.&" $)# & se wird bis zur Einstellung der Gewinnung $ + +) &($- '+" che vor schädlichen Auswirkungen durch trieb des Bergwerks zusätzlich bereits der nach Einstellung des Betriebs sichergestellt +)&% 3 #& sein muss (§ 55 Abs. 2 Nr. 1 BBergG). Er Wassertechnisches Feinkonzept muss zusätzlich eine Beschreibung der still+% Im wassertechnischen Feinkonzept des + !- & $ 3 #&,- mit der entsprechenden Betriebschronik $5&) # *- ,>3%E$$+%*- ! , &)% 3 - untertägigen Wasserwegigkeiten zur dau & , ten Abschlussarbeiten zu machen. Hierzu "+) zusätzlich ein entsprechender Hauptbe- & & * - ● Angaben zum Arbeits- und Gesund- werden. Dies ist wichtig, damit keine abheitsschutz während der Abschlussar- gekapselten Wasserprovinzen entstehen, 9) % beiten Die Überschneidung der Arbeiten und der in denen das Grubenwasser unkontrolliert $- ● Ausräumen von maschinellen Anlagen, ansteigen kann. Hierzu werden Haupt$ $- A)) "9 einrichtungen in Bild 3 zu entnehmen. tung von Grubenwasser entsprechend ● 3 "- präpariert, indem vorhandene Rohrlei & 3 3$ , beabsichtigten Raub- und Abdämmar- 5 && § 53 Abs. 1 Bundesberggesetz (BBergG) .!.#$- . einen Abschlussbetriebsplan zur ZulasM;N sung vorzulegen. )%" " $5 3- ● 3. .# ) 7M8N $)#gen gesichert. Im Fall des Zubruchgehens E8- ● Angaben zu der Bewetterung während .# * der Abschlussarbeiten (Bild 4) 5 ● " 3 ● Angaben zur Entsorgung der beim (Bilder 5 und 6). #&3% den Untertagebetrieb regelt dabei den 456 bergbau 10/2014 Nachbergbauzeit 5 Kiesschüttungen Quelle: RAG AG C *) , ) ! "5 .# #5! )%3&, 3 ) *5 des konstruktiven Explosionsschutzes aus! ) *)# #5% 9& ) "53.#A&! ( &(Bild 7). Die Umsetzung des betriebsplanmä, &! ) # & ) ., der Abschlussdämme vom Unternehmer # 5 $# % Schutz der Tagesoberfläche "3#&+&)!),>>3%G .&GA%>>>3%EA%G$$+ .& C 5 . 5 8# . .&" $ + ' und Gesundheit Dritter auch noch nach Einstellung des Betriebs sichergestellt ist. 9.& & a) , # +6 b) . c) Auswirkungen des Grubenwasseran Maßnahmen vor unkontrollierten Gasaustritten an der Tagesoberfläche 3 7 & & gen Entgasung des Bergwerks nach sei- 7 Sog. Holzfänger Quelle: RAG AG 6 Rohrtrennstellen Quelle: RAG AG .! nachgewiesen werden, dass durch eine gezielte Annahme des im Grubengebäude &5 + 3 )% C 9 #& ) & 5 + ; #& ) % " ¡ ) " ) + . ! ) ; + 98 +)# & 3 + )%".! hierzu mit einer Entgasungseinrichtung & ! + gutachterlicher Untersuchungen. 8 Entgasungseinrichtung Quelle: RAG AG C)gesschächten mit einer Entgasungsleitung zusätzlich eine Grubengasverwertung be! + & kann. Durch die Gasabsaugung wird im Grubengebäude ein Unterdruck angelegt, 3 & hin verhindert (Bilder 8 und 9). Sicherung der Tagesoberfläche Zu den weiteren Zulassungsvorausset&>>3%G.&GA%>%8%% § 55 Abs. 2 Nr. 1 BBergG zählen a) . b) .,+ des Altbergbaus Schachtverfüllungen A 5 8 #zug aus dem Grubengebäude so dauer & ! # + # ME= Bergverordnung der Bezirksregierung 3 .# )# 6 $8.N%".#5 8 & M ( #N)%" 8. Bild 10 dargestellt. 9 Grubengasverwertungsanlage Quelle: RAG AG C 8 ) .5B! ! ) K##ELgen von 2 N/mm2 )! .& % . ) .kohlenbergbau das Einbringen eines selbsttragenden, kohäsiven, lage- und % " # + eingebaut werden, die hinsichtlich der #6 8 '!' & M8wahrungshorizont). 3 . ! * ! #5 # ( )% ( )&9# ) # & ; *, %+) ;) ( tegriert (Bild 11). ) 5# $), $# " ## %C)$bergbau 10/2014 457 Nachbergbauzeit 10 Varianten der Schachtverfüllung konstruktion und ein entsprechend ange3&% " $ 8 B# B 3 !' $&# 3 8) ?>%GE%E??=%" . & & # $ 9 ! 9 *% " & 7 ) + & )#$& .%".)( 8 (Bild 12). 11 Schacht mit Hüllrohren in der Bauphase Quelle: RAG AG "&7 ) dem Mischprozess verwogen und anschlie, 9) & $ % A &)$ $8& 458 bergbau 10/2014 .% ".&9 $ (#))8#3 ) 8 8& 3 M8&8N%39 ($ #5 M&%$%.N bei entsprechender Eignung grundsätzlich 3*# eingesetzt werden. Sicherungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Altbergbaus Bei einem Grubenwasseranstieg bis in A # # 5% C8)! . ) + ! ' #!8& &%*+ +) ! #5 3# terialumlagerungen zu einem Nachsacken &9 .! . ( % Risiko geht von diesen Grubenbauen natur,$$% Im Rahmen des Abschlussbetriebsplan $5 sicherzustellen, dass entweder der Gru) .& & ) Altbergbaubereiche mit nicht dauerstand Einstau gesichert werden. Auswirkungen des Grubenwasseranstiegs auf die Tagesoberfläche A #& +gebäude stillgelegter Bergwerksbetriebe besteht nicht mehr die Notwendigkeit, das +)) Niveau zu heben. Nach Bergwerksstill 5# !+) ; +)# & .&&% A .& tritt das Grubenwasser entweder in die Wasserprovinz einer anderen Zentralwas ) neu errichteten Zentralen Wasserhaltung am stillgelegten Bergwerksstandort ange & % Die Auswirkungen des Grubenwasser, ! 3 7 beschränkt, oder ob der Grubenwasseranstieg bis in das Deckgebirge reicht. . +) .& "# *, & )! &.#nisse nachteilige Auswirkungen des Gru) che lediglich im Bereich des Altbergbaus &,% C 9 $5 + # Untersuchungen derzeit auch mit der Fra!),+)&5+ #% 12 Verfüllanlage Quelle: RAG AG 3)# ) Ausgasung, werden durch die bereits , #& aus dem Grubengebäude durch den Einbau von Entgasungseinrichtungen und den Betrieb von Grubengasabsaugeanlagen begegnet. Grubenwasseranstiegsbedingte Methanausgasungen werden im $ ) ! ) +) , 3 Grubenbaue isoliert werden. Hier kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei entsprechendem Druckanstieg das Me- Nachbergbauzeit # $ (3 % Bei einem Grubenwasseranstieg bis in das Niveau des Deckgebirges treten # ! 3&tisieren sind. Dazu zählen insbesondere a) +, $ bungen b) $ #6+wasser Gleichmäßige und unstetige Bodenhebungen Je nach geologischer Ausprägung des +!¢63#te bei einem Einstau von Grubenwasser in "#&$ %$ ! die Bodenhebungen durch ansteigendes +) +5, E bis 3 % der zuvor durch Abbau eingetre .# #5% " 3)# ,$ )),% 5 ., : oder tektonisch bedingten Unstetigkeiten )!3)#gen durch ansteigendes Grubenwasser #5% $ # . -linien, die bereits bei der untertägigen Ge) .# & )% Bisher sind eher tektonisch angelegte Un# , .5 # ) % $ ) 9 . * Zusammenhang mit dem Grubenwasseranstieg im Bereich des ehemaligen $)# . @ #& .# )% ( ten in den Jahren 1999 bis 2001 bei Einstau des Grubenwassers ins Deckgebirge erhebliche Gebäudeschäden entlang des &)%5% $ ; +)anstiegen mit Einstau ins Deckgebirge sind daher rechtzeitig im Rahmen des Ab7 #)# & zieren und messtechnisch zu begleiten. Trink- und Grundwasser "# 7 "# hält in verschiedenen Bereichen des Ruhr )) +) # !%%&#wasserversorgung bestimmt oder als Mineralbrunnen genutzt werden. Unter bestimm B 8 & &,! von stark salzhaltigen Grubenwässern ins "# $ #) # % 3&sen werden, wenn gemeinschädliche Ein)#,>>3%GA%$$+ nicht zu erwarten sind. Da bei Einwirkungen #) sätzlich eine gemeinschädliche Einwirkung & ! 3 +), & .& #) # )% Bei Grubenwasseranstiegen bis zum B3&nen, dass sich Grundwasserstände im 7) & +wasserleiter anheben. Das kann in Gebieten mit bedeutenden Bergsenkungen & 8 # +) % 3 . $5 )! dass solche Bereiche rechtzeitig durch die Erstellung entsprechender Grundwasser # & )% " + %),% Monitoring des Grubenwasseranstiegs Die Entwicklung und die Auswirkungen +) letztendlich im Rahmen des Abschlussbe eines entsprechenden Monitorings lau)# )% Hierzu zählt u.a. auch die Beobach; & +) Lotungsleitungen an ausgewählten, ver %3 ' # )! ob sich die Anhebung des Grubenwas (# 3 ;, ) ) )#% ( ' #5 # *wegigkeiten von Übertrittsstellen und Flu& )% Weiterer Bestandteil des Monitorings $ $ ( Alementmessungen. Das Festpunktnetz ist $&%" +) 7 # 3#&%C9menhang wird ein besonderes Augenmerk $ # stetigkeiten in sensiblen Bereichen gelegt, z.B. im Bereich von Wohnbebauung. Die #,)!3#&% $+)!7 )#"#- gebirgsgrundwasserleiter begrenzt sind, ist ein Monitoring der Grundwasserleiter im "# % . Einstau ins Deckgebirge geplant ist, sind die B 9 ) B 3)# +) M&%$% N #.5&)! +)% (B gen des oberen Grundwasserleiters sind rechtzeitig vor Annäherung des Grubenwasserstandniveaus an die oberen Grundwas&% Methanausgasung wird in den Abschluss& + der Ergebnisse gutachterlicher Untersu % ) + &+' + ; #5! &%$% 3 7 7! $ + ,3schlussbetriebsplan sicher zu stellen. Ausblick A . .# E?GL&.& von Bergwerksbetrieben nicht mehr die sicherheitliche Notwendigkeit, zentrale Grubenwasserhaltungen zu betreiben. Das Grubenwasserstandsniveau in den 5 +) & #5 3)# zunächst bis unterhalb des Deckgebirges )% Die zu erwartenden technischen und ) , bei den Zentralen Grubenwasserhaltungen werden eine Neuordnung der Grubenwasserprovinzen nach sich ziehen. Zu den ),& ● Neuordnung der Zentralwasserhal & . zelner Zentralwasserhaltungen ● 3; ● Umbau von Grubenwasserhaltungen zu Brunnenbetrieben ● 3 *5# zur Durchleitung von Grubenwasser bis & 9#) Rheinnähe. . 9) 3 des Grubenwasserstandsniveaus werden 9#3 &! Einstaus des Grubenwassers ins Deckgebirge die vorgenannten Risikopotentiale &#% +#GHG?8 bergbau 10/2014 459 Auslandsbergbau Südafrikas Kohlebergbau benötigt dringend Investitionen Kraftwerke vor Versorgungsengpässen – Erschließung der Waterberg-Region wird vorbereitet Heiko Stumpf, Johannesburg* Südafrikas Kraftwerken droht der Nachschub an Kohle auszugehen. Die Reserven in den eigens eingerichteten Minen neigen sich dem Ende zu, während die Kraftwerke deutlich länger als geplant am Netz bleiben. Da die Anlagen wegen des Strommangels auf Volllast laufen, nimmt der Kohlebedarf sogar weiter zu. Gleichzeitig werden neue Kraftwerke gebaut und auch die Exporte sollen steigen. Um den Bedarf decken zu können, werden dringend neue Minen gebraucht. In Südafrika fürchten die Kohlekraftwerke um ihre Brennstoffversorgung. Ab etwa 2020 kommt auf den staatlichen Betreiber Eskom ein Kohledefizit von rund 60 Mio. t/a zu. Um den sich abzeichnenden Engpass und einen Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern, müssen nach Einschätzung von Fachleuten mindestens 80 Mrd. bis 100 Mrd. Rand (R; 5,5 Mrd. bis 6,9 Mrd. €; 1 Rand = rund 0,07 €) in neue Kohleminen investiert werden. Die meisten Kraftwerke der Kaprepublik sind direkt in den Kohlerevieren der Witbank-Region und werden mit Kohle aus benachbarten Gruben befeuert, mit denen es langfristige Abnahmeverträge gibt. Diese Förderstätten erreichen nun allmählich das Ende ihrer Lebenszeit: Die Produktion sinkt, und in den kommenden 10 Jahren müssen zahlreiche Minen stillgelegt werden. Gleichzeitig laufen die Kohlekraftwerke infolge *Heiko Stumpf Germany Trade and Invest Johannesburg Office P.O. Box 870785 Houghton 2041 E-Mail: heiko.stumpf@gtai.com Internet: www.gtai.com 460 bergbau 10/2014 der Stromknappheit bei weitem länger als ursprünglich geplant und überdauern die zu ihrer Versorgung errichteten Minen nun %. Kraftwerke mussten wieder in Betrieb genommen werden, um großflächige Stromausfälle zu verhindern. Kohle trägt derzeit über 90 % zum Energiemix des Landes bei und viele der existierenden Kohlemeiler werden noch bis weit nach 2030 am Netz bleiben. Allein um die bestehenden Kraftwerke bis ans Ende der derzeit vorgesehenen Laufzeiten zu befeuern, benötigt Eskom insgesamt rund 4,5 Mrd. t Kohle, von denen die Hälfte bislang nicht gesichert ist. Noch gar nicht einkalkuliert ist der Bedarf, der durch den Betrieb neuer Kraftwerke entstehen wird. Mit Medupi und Kusile befinden sich 2 Megaprojekte für jeweils 4 800 MW im Bau, für deren Versorgung eigens 2 Großminen (Grootegeluk und New Largo Coal Mine) errichtet werden. Nach der derzeitigen Energieplanung Südafrikas sollen bis 2030 weitere 6 250 MW mit Kohlestrom erzeugt werden. Eine 1. Tranche von 2 500 MW soll noch 2014 durch das Energieministerium zur Ausschreibung gebracht werden. Steigende Exporte erschweren Eskom die Kohlebeschaffung Woher die zur Versorgung der Kraftwerke erforderlichen Kohlemengen beschafft werden sollen, ist derzeit noch weitgehend unklar. Im Gegensatz zum Petrochemieriesen Sasol verfügt Eskom über keine eigene Bergbauerfahrung. Sasol betreibt eine Kohleverflüssigungsanlage (465 000 bpd) in Secunda und ist ebenfalls von alternden Minen betroffen. Rund 60 % der Eigenproduktion müssen ersetzt werden. Die konzerneigene Sasol Mining investiert deshalb bis 2020 etwa 14 Mrd. R in vier neue Kohleprojekte, die den Eigenbedarf in Zukunft größtenteils decken können. Der Versuch der südafrikanischen Regierung, mittels einer staatseigenen Bergbaugesellschaft namens African Explorati- on Mining & Finance Corporation (AEMFC) die Versorgungslage zu verbessern, ist bislang nicht der große Wurf. Die derzeitige Jahresproduktion der Vlakfonteinmine von 1,5 Mio. t ist allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Das in Entwicklung befindliche TProject bei Kinross soll künftig weitere 3 Mio. t/a produzieren. Insofern bleibt Eskom nur die Möglichkeit, Kohle von privaten Bergbaugesellschaften aufzukaufen. Dabei wird es aber kaum gelingen, im großen Stil zusätzliche Mengen von den anderen derzeit in Witbank operierenden Kohleminen zu ordern. Diese produzieren in erster Linie hochwertige Ware für den Export, für die sich auf den Weltmärkten Premiumpreise erzielen lassen. Für Eskom wäre diese Kohle ohnehin zu teuer, sollen die schon galoppierenden Strompreise nicht noch weiter in die Höhe getrieben werden. Auch im Rahmen möglicher Produktionssteigerungen wollen sich die Betreiber der Kohlefelder in Witbank auf die Exportmärkte konzentrieren. Die jährlichen Ausfuhren sollen von derzeit etwa 74 Mio. t auf über 100 Mio. t steigen. Die staatliche Transnet investiert deshalb bereits in den Ausbau der Schienenstrecken von Witbank nach Richards Bay. Für die Erweiterung der Verschiffungsterminals gibt es ebenfalls Pläne, so zum Beispiel die Kapazitätsaufstockung des privaten Richards Bay Coal Terminal (RBCT) von 91 Mio. auf 110 Mio. t oder der Neubau eines Transnet-Terminals in Durban für 32 Mio. t. Massive Produktionsausweitung erforderlich Um die alten und neuen Kraftwerke versorgen, sowie die Exporte steigern zu können, muss die Kohleproduktion nach Aussage von Roger Baxter, Chief Economist der südafrikanischen Chamber of Mines, von derzeit etwa 255 Mio. t/a auf über 320 Mio. t/a steigen. Da einige der bestehenden Förderstätten nahezu erschöpft sind, ist dieses Ziel nur zu erreichen, wenn in den kommenden Jahren Produktionskapazitäten von über 120 Mio. t geschaffen werden. Die Verfasser des Fachpapiers . 3 zen die Kosten für den Bau einer Kohlemine mit 10 Mio. t Jahresoutput auf 10 Mrd. bis 15 Mrd. R. Die erforderlichen Investiti- Auslandsbergbau onen der Bergbaugesellschaften könnten sich auf mehr als 120 Mrd. R belaufen. Trotz der hohen Nachfrage ist von einem Kohleboom in Südafrika derzeit wenig zu spüren. Manche Bergbaukonzerne, wie BHP Billiton, reduzieren ihre Aktivitäten oder ziehen sich wie Total Coal oder Rio Tinto sogar ganz zurück. Wie in vielen anderen Bereichen steht sich Südafrika im Kohlebergbau ungeachtet aller vorhandenen Potenziale in erster Linie selbst im Weg. Schlechte Rahmenbedingungen schrecken Investoren ab Minenbetreiber halten sich wegen ungünstiger Standortbedingungen und regulatorischer Unsicherheit mit Investitionen zurück. Die Bergbaugesellschaften leiden unter einem hohen Kostendruck. Im Jahr 2013 wuchsen die Kosten aufgrund steigender Löhne und Energiepreise um 23 %. Die Tarifverhandlungen 2013 brachten für die Kohleindustrie Lohnsteigerungen zwischen 7 und 11 %, deutlich über der Inflationsrate von 5,8 %. Bürokratische Hürden machen die Beantragung einer Minenlizenz zu einem schwierigen Unterfangen. Rund dreieinhalb Jahre dauert es, bis ein Kohleprojekt den Genehmigungsprozess durchlaufen hat, erklärte James Hall von Anglo American Anfang 2014 auf einer Konferenz in Kapstadt. Für den Erwerb von Mining Licence, Water-Use Licence sowie Environmental Permit müssen 3 getrennte Verfahren durchlaufen werden, die zeitlich nicht aufeinander abgestimmt sind und jeweils ihre eigenen Fallstricke für eine Verzögerung des Projektes bieten. Zudem beunruhigte die jahrelange Ver- staatlichungsdebatte mögliche Investoren. Nachdem das Thema auf einem ANC-Parteitag Ende 2012 begraben wurde, sorgte die Reform des Mineral and Petroleum Resources Development Act (MPRDA) für neue Unsicherheit. Dem neuen Gesetz zufolge müssen Rohstoffproduzenten bei bestimmten, als strategisch eingestuften Mineralien einen Teil ihrer Produktion zu festgelegten Preisen an lokale Unternehmen abgeben. Es gilt als wahrscheinlich, dass insbesondere Kohle als strategischer Rohstoff deklariert wird. Die Regierung versucht, die Versorgung auf gesetzlichem Wege sicherzustellen, indem sie Minenbetreiber zwingen kann, einen Teil ihrer Produktion zu festgesetzten Preisen an Eskom zu verkaufen. Für Bergbaugesellschaften bedeutet dies einen gravierenden Einschnitt in die unternehmerische Freiheit. Analysten kritisieren, die Regierung erreiche mit solchen interventionistischen Eingriffen eher das Gegenteil: Die Versorgungssicherheit verschlechtere sich aufgrund der Abschreckung von Investoren. Die Chamber of Mines konnte das Gesetz im letzten Moment noch deutlich entschärfen. Es konnte sichergestellt werden, dass Minengesellschaften auch bei strategischen Rohstoffen zumindest immer den Mine Gate-Preis verlangen können. Dies bedeutet im Grunde Parität mit Exportpreisen abzüglich Transportkosten. Auf diese Weise können die Unternehmen ihre Kosten decken und Gewinn erwirtschaften. Erschließung der WaterbergRegion soll beginnen Damit besteht Hoffnung, dass der Bergbaustandort Südafrika zumindest einen Minengesellschaft Projektname Firestone Energy und Sekoko Coal (60 : 40) Waterberg Coal Project Coal of Africa Makhado Coking Coal Projekt Anglo American New Largo Coal Mine Resource Generation (Resgen) Continental Coal Glencore Ystrata African Rainbow Minerals & Glencore Xstrata Glencore Xstrata Glencore Xstrata Exxaro Resources Xseed Boikarabelo Coal Project Wittecrans Coal Project Zonnebloem Coal Mine Standort Teil des verlorenen Vertrauens zurückgewinnen kann und die benötigten Investitionen in Gang kommen. Ausreichende Kohlevorkommen für eine deutliche Produktionssteigerung sind in jedem Fall vorhanden. Ein neuer Report des Council of Geoscience beziffert die Kohlereserven Südafrikas mit 66,7 Mrd. t (Tonnes Run of Mine, ROM). Mit 48,3 Mrd. t befinden sich aber 72 % der gesamten Vorkommen in der Limpopo Provinz, etwa im bislang kaum erschlossenen Waterberg-Gebiet oder den Kohlefeldern von Soutpansberg. Bislang fehlt es insbesondere an der erforderlichen Infrastruktur, wie Beförderungsmöglichkeiten per Schiene. Transnet will den Ausbau aber nun in Angriff nehmen und die Kapazität der bestehenden Eisenbahnlinie von Waterberg nach Witbank bis 2018 auf 28 Mio. t ausbauen. Längerfristig ist der Bau einer neuen Strecke für 100 Mio. t geplant. Dies soll dazu führen, dass sich in der Waterberg-Region große Kohleminen ansiedeln, die sowohl hochgradige Kohle für den Export als auch genügend Mittelgut für die lokale Verstromung produzieren. Eine besondere Herausforderung wird die Wasserknappheit der WaterbergRegion. Während in Witbank der Wasserverbrauch etwa 250 l/t beträgt, sollen in Waterberg nur 150 l/t genutzt werden. Dies erfordert wassersparende technische Lösungen wie die sogenannten Dry-Coal Beneficiation Technologies. Chancen für Junior Miners in Witbank Auch in den Witbank Revieren liegen mit 12,4 Mrd. t noch ergiebige Vorkommen, die weiter ausgebeutet werden können. Die dort verbleibenden KohleProjektstand geplante Produktionsmenge Machbarkeitsstudien durch 10,0 Mio. t/a SRK Consulting abgeschlossen Machbarkeitsstudie abgeschlossen, Soutpansberg Coalfield (Limpopo) 12,6 Mio. t/a Genehmigungsverfahren läuft Mpumalanga Machbarkeitsstudien 11,0 Mio. t/a (Versorgung des Kusile Kraftwerks) 1. Phase in Betrieb ab 2015 1. Phase: 6,0 Mio. t/a Waterberg (Limpopo) 2. Phase geplant für 2018 2. Phase: 20,0 Mio. t/a Ermelo (Mpumalanga) Genehmigungsverfahren läuft 4,0 Mio. t/a Mpumalanga Genehmigungsverfahren läuft 10,0 Mio. t/a Waterberg (Limpopo) Goedgevonden Expansion Ogies (Mpumalanga) geplant für 2020 8,0 Mio. t/a Zandbaken Coal Mine Paardekop Underground Coal Mine Thabametsi Coal Project Moabsvelden Coal Project Mpumalanga Planung 3,6 Mio. t/a Perdekop (Mpumalanga) Planung 8,0 Mio. t/a Waterberg (Limpopo) Mpumalanga Planung Genehmigungsverfahren läuft 3,8 Mio. t/a 1,6 Mio. t/a Ausgewählte Kohleprojekte Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest bergbau 10/2014 461 Auslandsbergbau felder bestehen nach Branchenangaben jedoch häufig aus kleinen Blöcken und sind deshalb vor allem für Junior Mining Companies geeignet. Die Zahl der Juniors nimmt bereits stetig zu. Im Jahr 2013 waren schon 42 kleine Minen mit einer Produktion von häufig unter 1 Mio. t im Jahr in Betrieb. Bei einer Verbesserung der Bedingungen, insbesondere einfacheren Finanzierungsmöglichkeiten, könnten die Juniors künftig eine wichtige Rolle im südafrikanischen Kohlebergbau spielen. Kontaktanschriften ● Chamber of Mines P.O. Box 61809 Marshalltown 2107 Tel.: 0027 11/498 71 00 Fax: 0027 11/498 18 84 E-Mail: info@chamberofmines.org.za Internet: http://chamberofmines.org.za ● ● ● Sasol Mining P.O. Box 5486 Johannesburg 2000 Tel.: 0027 11/441 31 11 Fax: 0027 11/441 50 92 E-Mail: bhutiza.letsie@sasol.com Internet: http://www.sasol.co.za African Exploration Mining & Finance Corporation P.O. Box 786141 Sandton 2146 Tel.: 0027 10/201 81 07 E-Mail: info@cefgroup.co.za Internet: www.cefgroup.co.za/aemfc/ Firestone Energy Hampton Office Park 20 Georgian Crescent 1st Floor Fulham House Bryanston Johannesburg Tel.: 0027 11/706 35 42/48 Fax: 0027 11/706 35 73 E-Mail: enquiries@firestoneenergy.net Internet: www.firestoneenergy.com. au ● Coal of Africa South Block Summercon Office Park 96 Sunset Avenue (Cnr Rockery Lane) Lonehill, Sandton Tel.: 0027 10/003 80 00 E-Mail: adminza@coalofafrica.co.za Internet: www.coalofafrica.com ● Anglo American Coal P.O. Box 61587 Marshalltown Johannesburg 2107 Tel.: 0027 11/638 98 11 E-Mail: Hulisani.Rasivhaga@ angloamerican.com 462 bergbau 10/2014 Tel.: 0027 11/772 06 00 E-Mail: bmolapo@xstrata.co.za Internet: www.xstratacoal.com Internet: www.angloamerican.co.za ● ● ● ● Resource Generation P.O. Box 5384 Reitvallei Rand 0174 Pretoria Tel.: 0027 12/345 10 57 Fax: 0027 12/539 37 92 E-Mail: info@resgen.com.au Internet: http://resgen.com.au African Rainbow Minerals P.O. Box 786136 Sandton 2146 Tel.: 0027 11/779 13 00 Fax: 0027 11/779 13 12 E-Mail: ir.admin@arm.co.za Internet: www.arm.co.za Continental Coal 9th Floor Fredman Towers 13 Fredman Drive Sandton 2196 Tel.: 0027 11/881 14 20 Fax: 0027 86/685 11 86 E-Mail: admin@conticoal.com Internet: www.conticoal.com Glencore Xstrata SA P.O. Box 1146 Johannesburg 2000 ● Exxaro Resources P.O. Box 9229 Pretoria 0001 Tel.: 0027 12/307 50 00 Fax: 0027 12/323 34 00 E-Mail: mzila.mthenjane@exxaro.com Internet: www.exxaro.com ● Xceed Tel.: 0027 13/282 00 84 Fax: 0027 13/282 93 20 (He.St.) Weitere Informationen Edith Mosebach Tel.: 0228/24993-288 Internet: www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/ Trade/maerkte,did=1033630.html © 2014 Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Buchbesprechung Steinzeugen aus 500 Millionen Jahren – Erdgeschichte im Park der Sinne, Laatzen ";#.'& der Weltausstellung im Jahr 2000 eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Re ( % .! ! (5! ! .# lädt das Expo-Projekt zu einem Streifzug durch eine vielseitig gestaltete und erlebnisreiche Parklandschaft ein. Zwischen plätschernden Wasserläufen, steilen Felswänden, duftenden Blumen und Kräutern entdeckt der Spaziergän- ger am Wegesrand auch zu Stein gewordene Erdgeschichte: Basalte, Travertine, Sandsteine, Granite und Gneise. Bisher wurde die Geschichte dieser Steinzeugen, die aus ganz Deutschland stammen und deren älteste Vertreter mehr als 500 Mio. Jahre alt sind, nicht ausführlich erzählt. Das vorliegende Buch holt das nun nach. Michaela Dominik und Jochen Lepper haben dazu eine Vielzahl von interessanten Informationen zusammengetragen. Die beiden Experten geben in dem vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie herausgegebenen Band einen Einblick in die Entstehung und lithologische Zusammensetzung der im Park gezeigten mehr als 50 Gesteine, die im Alltag oft als Werksteine Verwendung finden. Das Buch ist für interessierte Besucher ein wertvoller Führer bei künftigen Spaziergängen durch den Park der Sinne. Herausgeber: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Hannover, 2012. 80 Seiten, 19 Abbildungen, 76 Photos, durchgehend farbig, 2 Tabellen, 1 Karte, 22,5 x 20,5 cm, ISBN 9783510959945, brosch., Preis 19,90 € Internet: www.schweizerbart.de Fachverbände und Unternehmen ABBM – Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. 11. Rohstoffkolloquium am in Iphofen Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. (ABBM) vertritt als Wirtschaftsverband die gemeinsamen wirtschaftlichen, umwelt- und rohstoffpolitischen Interessen der Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe in Bayern. Besondere Kompetenz sieht sie in technischen und fachlichen Belangen. Sie wird aktiv gegenüber der Landesregierung, den Behörden, Institutionen, Verbänden und der Öffentlichkeit sowohl auf nationaler, wie auf europäischer Ebene. Vorsitzender des Vorstands ist Prof. Dr. Matthias Reimann. Alle 2 Jahre organisiert der Verband in Iphofen das bayerische Rohstoffkolloquium. Über 100 Teilnehmer interessierten sich am 17.07. für die 4 Themenbereiche. auch Schutzgebiete für Wasser reduziert werden. Zum Abschluss brachte Dr. Sebastian Wagner den neuesten Stand, wie die Rohstoffsicherung nach dem neuen baye';# %( eine ganze Reihe ungelöster Fragen: was ) ! ) Einordnung von Rohstoffen in Sicherung nach Bedarf und unabhängig vom Bedarf erfolgen soll und wie der Bedarf denn festzustellen sei. Prof. Dr. Matthias Reimann, Vorsitzender des Vorstands, begrüßt die Teilnehmer des Kolloquiums Kalksteinbrüche bieten. Sehr unterschiedliche Standortbedingungen, nährstoffarme Rohböden, hohe Dynamik und geringe Störung sind die entscheidenden Faktoren, warum schon die aktive Abbausituation so wertvoll für seltene Arten ist. Die Gipsindustrie war Vorreiter im Erarbeiten von Standards, mit denen Maßnahmen und Situationen bewertet werden können. Dabei sehen die Unternehmen die Bioindikatoren Artenanzahl, Wanderbiotope und Folgenutzung als die wesentlichen Maßzahlen. A B '; kommt auch eine vollkommen neue Gesetzgebung zum Ausgleich von Eingriffen in die Landschaft. Die bayerische Kompensationsverordnung betrifft alle, die die Flächennutzung ganz oder zeitweise irgendwie ändern wollen. Darauf ging der Vortrag von Günter Nisi von der Regie # % ( ) & ;K 8handlung in Strukturen gefasst, was auch aus Sicht der Rohstoffwirtschaft positive Aspekte hat. Erstmals bieten Ökokonten die Möglichkeit, sich mit anderen Maßnah 8 ;# & 3 von Eingriffsnachteilen zu erwerben. Interessant ist der Ansatz der Verordnung, 6&;#)& wechseln und damit auch die Möglichkeit zu schaffen, mit sehr hochwertigem Ausgleich auf kleinerer Fläche vollen Ausgleich zu bringen. Drohnen halten auch in der Vermessung &%( +# und Aktualität wie auch Sicherheitsaspekte lassen diese neue Technik ihren Siegeszug antreten. Gustav Kuhn, Markscheider, also Vermessungsingenieur im Bergbau, zeigte diese Vorteile auf. Einschränkungen gibt es lediglich durch ungeeignete Wetterbedingungen, und wenn der Bewuchs die Oberfläche verdeckt. Im 1. Block ging es darum, wie der aus Sicht der Veranstalter vorbildliche ÖsterDer 2. Vortrags- und Diskussionskreis reichische Rohstoffplan aufgestellt wurde, befasste sich mit Biodiversitätsindikatowie er gelebt wird und wie seine Zukunft ren. Dies ist eine hochaktuelle Thematik aussieht. Dazu referierte zunächst der frü- angesichts des immer dramatischeren here Ministerialrat im Wiener Wirtschafts- Artenschwunds in Europa und der Beministerium Prof. Dr. Leopold Weber, der mühungen aller politischen Ebenen, hier 8 ;! 9 - rechtzeitig zu retten, was noch zu retten stehung. Aufgerüttelt wurde er durch den % E ;K Dr. Hans-Jörg fortschreitenden Flächenverlust für ande- Kersten, Bundesverband der Gipsindustre Nutzungen und hat konsequent einen rie, und Dr. Michael Rademacher!(; ! ) bergCement, arbeiteten anschaulich und Österreichs langfristig gesichert werden detailliert heraus, welche wertvollen Lekann. Anschließend setzte sich Dr. Robert bensräume Sandgruben sowie Gips- und Holnsteiner, Abteilungsleiter in diesem Ministerium, mit der Zukunft auseinander. Mittlerweile ; 7 $6 ;6 % C ¡ selbst geht es nun nach Abschluss des zentralen Konzepts darum, es in den einzelnen Bundesländern umzusetzen, die die Raumordnungshoheit und recht unterschiedliche Gesetzgebung dazu haben. Interessant sind begleitende Studien über die überwiegend positiven Auswirkungen von Nassbaggerungen, und dass zugunsten des Rohstoffabbaus durchaus Referenten des Rohstoffkolloquiums und Vorstand der ABBM Weitere Informationen Prof. Dr. Matthias Reimann Knauf Gips KG Am Bahnhof 7 97346 Iphofen Tel.: 09323/31-209 K?E G6> E-Mail: Reimann.Matthias@knauf.de Fotos: ABBM bergbau 10/2014 463 Aus- und Fortbildung Deutsch-Mongolische Hochschule eröffnet – Freiberger Wissenschaftler liefern Wissen und Knowhow für die Ausbildung Am 04.09.2014 wurde in Nalaikh bei Ulan Bator das German-Mongolian Institute of Resources and Technology (GMIT) offiziell eingeweiht. In Zukunft werden dort Fachkräfte für den Rohstoffsektor und die verarbeitende Industrie in der Mongolei ausgebildet. Unterstützung erhält das Vorhaben von deutschen Experten, die neben anderen deutschen Hochschulen auch von der TU Bergakademie Freiberg kommen. Das Projekt Deutsch-Mongolische Hochschule wurde bei einem Treffen des mongolischen Staatpräsidenten Tsakhiagiin Elbegdorj und der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der Rohstoffpartnerschaft beider Länder 2011 ins Leben % 9 +C! Qualität der Ausbildung mit dem Anspruch führender, internationaler Standards in der Mongolei zu etablieren; der Entwicklung des Landes folgend auf dem Gebiet der Rohstofftechnik. Theorie und Praxis sowie Lehre und Forschung sollen verbunden werden, was für mongolische Hochschulen nicht üblich ist“, resümiert Prof. Carsten Drebenstedt, Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau der TU Bergakademie Freiberg. Die Freiberger Universität hat in dem Projekt im Auftrag des DAAD die Fachkoordination übernommen. Das Projekt selbst läuft unter Verantwortung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Mit Shinebayar Chimidtseren, Absolventin der TU Bergakademie Freiberg, unterstützt die GIZ vor Ort die Umsetzung der Aufgaben und kann dabei auf langjährige Erfahrungen im Mongolischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft zurückgreifen. Im Kern geht es dabei um die Entwicklung der Lehrpläne, die Auswahl und Ausbildung der Lehrenden sowie die Ausstattung der Hochschule mit Laboren und Lehrmaterial sowie mit Literatur. Eine umfangreiche Buchspende, für die sich Prof. Jürgen Bast von der TU Bergakademie Freiberg eingesetzt hatte, erreicht die Bibliothek noch rechtzeitig vor der Eröffnung des ersten Studienjahres. Bei der Eröffnung in Nalaikh: Prof. Jürgen Bast (TU), Katja Polanski (GMIT), Shinebayar Chimidtseren (GIZ), Christine de Barros Said (BMZ) und Prof. Dr. Carsten Drebenstedt (v.l.n.r.) Foto: TU Bergakademie Freiberg 464 bergbau 10/2014 Prof. Drebenstedt war insbesondere davon überrascht, dass die mongolische Regierung der Gruppe um die Universitäten Aachen und Darmstadt sowie der Fachhochschule Bochum freie Hand bei der inhaltlichen und infrastrukturellen Planung % . # ) C gehen und schnell umsetzen, was wir nicht einmal in Deutschland geschafft hätten“, so Prof. Drebenstedt weiter. Gestartet wird an der Hochschule mit 3 englischsprachigen, achtsemestrigen Bachelor-Studiengängen: Mineral Resources Engineering, Mechanical Engineering und Environmental Engineering. Neben Englisch wird auch Deutschunterricht gegeben. Verantwortlich für Sprache und Didaktik am GMIT ist seit kurzem die ehemalige Direktorin des Internationalen Universitätszentrums (IUZ) der TU Bergakademie Freiberg, Katja Polanski. Christine de Barros Said vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) würdigte seitens des Auftraggebers von deutscher Seite den zügigen Verlauf des Aufbaus der Hochschule, der beispiellos sei. Ihr liegt das Projekt persönlich ganz besonders am Herzen, da ihr Vater in Freiberg studiert hat. Bereits im September 2013 wurde die erste Kohorte mit 40 Studenten zum Vorbereitungsjahr eingeschrieben. 20 von Ihnen haben nun das Studium begonnen. Der Unterricht findet auf einem von der Bergbaugesellschaft Oyu Tolgoi finanzierten, modernen Campus statt, die neben dem Lehrgebäude ein Wohnheim einschließt. Mit der Überreichung einer Skulptur der ($!.& Bergleute in Deutschland, an Dorjederem Nyamjav, den Rektor der GMIT, verband Prof. Drebenstedt die Wünsche für einen erfolgreichen Aufbau und eine prosperierende Entwicklung der binationalen Hochschule und seiner Absolventen. Weitere Informationen Katarina Werneburg Pressereferentin TU Bergakademie Freiberg Akademiestraße 6 09599 Freiberg Tel.: 03731/39-3801 Fax: 03731/39-2418 E-Mail: katarina.werneburg@zuv.tu-freiberg.de Internet: tu-freiberg.de Aus- und Fortbildung Verleihung des Helmuth-Burckhardt-Preises 2014 Der Helmuth-Burckhardt-Preis 2014 der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau (VRB) geht an den jungen Master of Science Daniel Schäfer aus Aachen. Der Fachspitzenverband des deutschen Bergbaus sprach dem Jungakademiker anlässlich der Mitgliederversammlung am 25.09.2014 in Berlin den Preis zu. Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich für hervorragende Examensleistungen im Rahmen der Masterprüfung in der Studienrichtung Rohstoffingenieurwesen oder der Großen Staatsprüfung verliehen. Die Auszeichnung soll es dem Preisträger ermöglichen, im Rahmen einer Studienreise weitere Einblicke in den Auslandsbergbau zu gewinnen. Daniel Schäfer hat sein Studium im Studiengang Rohstoffingenieurwesen an der RWTH Aachen in 11 Semestern mit sehr guten Leistungen abgeschlossen. Als Berg- Dr.-Ing. Joachim Geisler, Vorstandsvorsitzender der VRB mit dem Preisträger Daniel Schäfer Foto: VRB baubeflissener hat Daniel Schäfer die heimische Rohstoffgewinnung in Deutschland insbesondere am Beispiel der Braunkohlengewinnung, in der Steinkohle und bei Kali und Salz über- und untertage kennengelernt. Auslandserfahrung sammelte er im Rahmen eines Auslandspraktikums im Zinkbergbau bei Zinkgruvan Mining AB in Schweden. Während des Studiums an der RWTH Aachen studierte er im Rahmen des European Mining Courses (EMS) für 2 Semester an wechselnden europäischen Universitätsstandorten in Helsinki (Finnland), Camborne (GB) und Delft (Niederlande). Sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Jugendbetreuung (TANDEMKids) und als Geschäftsführer seines BV im Ring Deutscher Bergingenieure RDB e.V. zeichnen Daniel Schäfer ebenfalls aus. Zurzeit absolviert Daniel Schäfer noch ein Zusatzstudium der Wirtschaftswissenschaften und ist gleichzeitig wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Bergbaukunde der RWTH Aachen. Weitere Informationen Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V., Dr. Martin Wedig Geschäftsführer Am Schillertheater 4 10625 Berlin Postfach 120736 10597 Berlin Telefon: 030/315182-0 E-Mail: info@v-r-b.de Internet: www.v-rohstoffe-bergbau.de Fachverbände Deutschland ist kein rohstoffarmes Land Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V. fordert klares Bekenntnis zur heimischen Rohstoffgewinnung von Politik, Behörden und Industrie/Versorgungssicherheit steht im Fokus Deutschland verfügt über bedeutende Rohstoffressourcen und eine hochtechnologische Rohstoffgewinnung. Knapp 75 % der benötigten Bodenschätze stammen aus heimischen Vorkommen. Sie tragen jährlich mit mehr als 20 Mrd. € zur Wertschöpfung bei. Dr. Joachim Geisler, Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V. (VRB), betonte zur Jahrestagung des Wirtschaftsverbandes am E>%?%E?GH$"land ist kein rohstoffarmes Land. Die Rohstoffgewinnung hält viele Tausend Arbeitsplätze und damit Wohlstand im Land.“ Der VRB-Vorsitzende ging dabei insbesondere auf die Nutzung des heimischen $# "$kohle hat wegen ihrer Verfügbarkeit, ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit, aber auch wegen ihrer großen regionalwirtschaftli- chen Bedeutung und der zunehmenden Flexibilität der Braunkohlenkraftwerke im Strommarkt für die kommenden Jahre und Jahrzehnte eine gute Perspektive.“ Dabei falle der notwendige Eingriff in Natur und Landschaft durch den bergbaulichen Betrieb in Deutschland in der Regel geringer aus als in anderen Staaten. Dr. Joachim Geisler *& und Rekultivierung ehemaliger Bergbauflächen hat Weltruf. Dazu zählen auch andere Umweltleistungen des deutschen Bergbaus, zum Beispiel auf dem Gebiet des Gewässerschutzes und des Artenschutzes.“ Wie im Bereich Energie stehe auch für Rohstoffe eine sichere Versorgung der Bürger und der Industrie im Fokus. Dazu Geisler"# 7) der Ukraine machen erneut deutlich, dass für die Frage der Versorgungssicherheit Zeiten relativ großer politischer Spannungen der politische Prüfmaßstab sein müssen. Auch in schwierigen politischen Zeiten muss die Versorgung garantiert sein, ohne dass Deutschland oder die EU politisch erpressbar werden.“ Die heimische Gewinnung energetischer und nichtenergetischer Rohstoffe biete einen wichtigen Beitrag zur Lösung dieses Problems. Dr. Joachim Geisler forderte auf der Jahrestagung des VRB ein klares Bekenntnis $ ' " stoffstrategie des Bundes 2010 und die Rohstoffstrategien der Länder waren und sind ein wichtiger Startpunkt.“ Ein gutes Beispiel für eine gelungene Rohstoffstrategie habe dabei Sachsen vorgelegt. Sie fasse die notwendigen Ziele und Maßnahmen im Bereich Bodenschätze umfassend und treffend zusammen. Weitere Informationen Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V., Dr. Thorsten Diercks Hauptgeschäftsführer Am Schillertheater 4 10625 Berlin Postfach 120736 10597 Berlin Tel.: 0307315182-0 E-Mail: info@v-r-b.de Internet: www.v-rohstoffe-bergbau.de bergbau 10/2014 465 Industrie Steinexpo 2014: Abschlussbericht Grandiose Bilanz von A bis E und ein neuer Besucherrekord in der Geschichte der steinexpo Die führenden Baumaschinenhersteller, Anbieter von Aufbereitungstechnik, Zusatzausrüster und Dienstleister sind sich einig: Die 9. Steinbruch-Demonstrationsmesse steinexpo 2014 vom 03. bis 06.09. war ein Riesenerfolg! 254 Aussteller im MHIBasaltsteinbruch Nieder-Ofleiden registrierten erfolgreiche Gespräche mit 48 130 Besuchern, von denen 93 % aus reinem fachlichem Interesse zur Messe kamen. Nach einer Blitzumfrage der Messeleitung bei den Besuchern waren mehr als 70 % unter ihnen Entscheidungsträger oder Mitentscheider von Unternehmen, die selbst Steinbrüche oder Kies- und Sandgruben betreiben. Die übrigen hochgerechneten 30 % der Fachbesucher kamen aus Bauunternehmen oder Recyclingbetrieben mit Investitionsbedarf in moderne Technik. Alle lobten die gebotene Vollständigkeit in der Abbildung kompletter Prozesse von der Gewinnung über die Aufbereitung bis hin zum Transport. Viel Zuspruch erntete auch die erneut von Raoul Helmer moderierte Gemeinschaftsdemonstration verschiedener Baumaschinenmarken. Der Anstieg in der Gesamtbeteiligung bei Ausstellern und Marken um rund 15 % gegenüber 2011 und der Besucher um etwa 20 % gegenüber der Vorveranstaltung sind ein verdientes Ergebnis der erfolgreichen konzeptionellen Arbeit der Veranstalter. Das diesjährige Messegelände des Basaltsteinbruchs NiederOfleiden bot auf einer Gesamtfläche von ca. 180 000 m2 eine große Show in mehr Steinbruch-Teilbereichen als jemals zuvor. Von A bis E wurden – durch weithin sichtbare farbige Flächenbezeichnungen kenntlich gemacht – mehr Ebenen und Bereiche des Steinbruchs für das Messegeschehen in Anspruch genommen, als jemals zuvor. In praxisnahen Demonstrationen wurden Brech- und Siebprozesse zur Aufbereitung von Basalthaufwerk, Bauschutt, Asphalt und Bodenaushub so dargestellt, wie es die Entscheidungsträger der jeweiligen Branchen schätzen. Der damit gebotene Vergleich hilft ihnen bei anstehenden Investitionsentscheidungen auf bestmögliche Art und Weise. Bei den Besucherzahlen hatte sich der Veranstalter Geoplan GmbH vorgenommen, die 40 000er Marke zu überschreiten. Am Ende waren es 48 130 Interessenten, die der steinexpo ihre Aufmerksamkeit zollten. Damit hat die Messe in diesem Jahr selbst ihren bisherigen Spitzenwert von 1996, wo rund 46 000 Besucher kamen, übertrumpft. Das Ergebnis unterstreicht die stetig gewachsene Akzeptanz der steinexpo im Markt. Besonders überraschte nach 2011 erneut der Messesamstag mit einer Besucherbeteiligung von ca. 17 150 Personen. Dieser Wert mag an einem Tag, der auch und besonders Interessenten aus der Region offensteht – wobei kostenlos teilnehmende Kinder bis 14 Jahren in Begleitung Erwachsener nicht mitgezählt wurden – möglicherweise nicht überraschen. Was die Aussteller allerdings freute, war der extrem hohe Fachbesucheranteil selbst noch an diesem letzten Messetag. Roh- und Baustoffunternehmen aber auch Baufirmen aus der gesamten Republik hatten für ihre leitenden Mitarbeiter und viele Baumaschinenführer Busse gechartert und nutzten den Samstag für einen Messebesuch ohne eigenen Produktionsausfall. Ausdrücklich loben die Aussteller die Flexibilität der veranstaltenden Geoplan GmbH, die auf Ausstellerwünsche vor und während der Messe hervorragend zu antworten versteht. Auch die Aussteller in den Pavillons zeigten sich rundum mit der diesjährigen Resonanz zufrieden. Nicht nur das zum Messestart eher 466 bergbau 10/2014 kühle Wetter und ihre gezeigte Mühe beim attraktiven Standaufbau sicherten ihnen mehr Besucheraufmerksamkeit als bei vorangegangenen Veranstaltungen, auch das neue Pavillonkonzept mit annähernd komplett zu öffnenden Seitenwänden hat sich in 5 , )% " . 3# ) durch gleichfalls welche mit Einblick und entwickelten dadurch das erhoffte Plus an Zugkraft. Professionell sorgte das steinexpo-erprobte Aufbau- und Planungsteam der TU Clausthal unter Leitung von Prof. Dr. Hossein Tudeshki und Thomas Hardebusch in allen Aufbau- und Messephasen für einen geordneten Ablauf und integrierte jegliche Art von ungeplanten Überraschungen mit Können und Einfühlungsvermögen in die laufenden Prozesse. Sukzessive wachsende Internationalität und spürbares Investitionsinteresse Durch vielfältige Maßnahmen der Veranstalter und der fachlichideellen Trägerverbände ist der Bekanntheitsgrad der steinexpo auch international sukzessive gewachsen. So kamen diesmal 65 ausländische Aussteller und wieder über 20 % internationale Fachbesucher in den Basaltsteinbruch nach Nieder-Ofleiden. Unterstützt wurde die Entwicklung durch eine weit höhere Präsenz der Messe auch in der internationalen Fachpresse und die vielseitigen Online-Aktivitäten der Messe. Hinsichtlich der gegenwärtigen Investitionstrends bestätigten die Aussteller, dass sich die konkrete Nachfrage der Entscheider sehr konkret an den Themen Energieeffizienz und Qualitätspush )#,7 %" .#& zwar auch noch ein Kaufargument sein, überwiegend ist aber speziell im Anlagenbereich die bestmögliche Qualität und Eignung für den jeweiligen Einsatz das entscheidende Kriterium für die Investition. Lebenszyklusbetrachtungen auch über die normale Verschleißresistenz hinaus, Umweltaspekte sowie Kraftstoff- und Energieeinsparungen stehen im Mittelpunkt der Entscheidung, wenn es um die Anschaffung neuer Baumaschinen geht. Ein Bild, das sich in den passgenauen Angeboten der Aussteller spiegelgleich dargestellt hat. Attraktive Zusatz-Events, wie die Truck-Trial-Europameisterschaftsläufe zogen zusätzliche Besucher aus Deutschland und dem benachbarten Ausland an. Die Parallelität beider Ereignisse ist mittlerweile nach der dritten gemeinsamen Runde zu einem neuen Standard avanciert. Messechef Dr. Friedhelm Rese erklärt in der noch frischen # K E?GH C & ganze Team, das dafür gesorgt hat, dass diese Messe erneut zu einem Erfolg geworden ist. Den Ausstellern danke ich für das Vertrauen, das sie erneut in unser Messekonzept gesetzt haben, und den Besuchern danke ich für ihre Aufmerksamkeit gegenüber unserem auf dem europäischen Festland einzigartigen Angebot. Wir haben mit der steinexpo 2014 zwangsläufig einen Maßstab für die kommende Veranstaltung in 2017 entwickelt. Die Latte liegt damit also sehr hoch. Aber genau diese Herausforderung haben wir uns für die dann 10. steinexpo vom 30.08. bis 02.09.2017 auch gewünscht. Im Moment freuen wir uns für alle Beteiligten über den Erfolg der steinexpo 2014, der wegen seines Erlebniswertes bei uns und wegen der Anschlussgeschäfte bei den Ausstellern noch etwas nachwirken wird. Dennoch – oder auch gerade deshalb – freuen wir uns jetzt schon auf unsere nächste Messe hier im $(CA6% Weitere Informationen GEOPLAN GMBH Tel.: 07229/606-29 Fax: 07229/606-10 E-Mail: info@gsz-fachpressebuero.de Internet: www.steinexpo.de Journal BGR-Expedition in Kanada Deutscher Botschafter besucht Geologen in der Arktis Besuch vom deutschen Botschafter in Kanada, Werner Wnendt, erhielten jetzt die Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bei ihrer Expedition CASE 16 (Circum-Arctic Structural Events) auf der Ellesmere-Insel in der kanadischen Arktis. Der Botschafter wurde in Begleitung mit weiteren Expeditionsteilnehmern mit eiE6 ) Bay in das Basislager der BGR-Geologen $B#C % H ) Wnendt die Expeditionsteilnehmer der BGR und ihre Kollegen aus Kanada, Südafrika, den USA und Deutschland begleiten, um sich über die internationale Zusammenarbeit der Geologen im Gelände zu informieren. Werner Wnendt (li.). und Expeditionsleiter Carsten Piepjohn Foto: BGR Botschafter Wnendt zeigte sich nach seiner Ankunft vom BGR-Projekt sehr # " ) 9sammenarbeit ist einer der wichtigsten Bereiche in den deutsch-kanadischen Beziehungen und das Projekt der BGR im hohen Norden Kanadas ist ein besonders gelungenes Beispiel für diese erfolgreiche 7 % Seit Mitte Juni 2014 betreibt das 15-köpfige Expeditionsteam in der kanadischen Arktis geologische Feldforschungen. Bis Juni 2104 wollten die Wissenschaftler die geologischen Verhältnisse auf der Ellesmere-Insel in einem Umkreis von 150 km um das Basislager (79°15‘ nördlicher Breite) erforschen. Dabei wurde auch ein Helikopter eingesetzt, der die Geologen in das jeweilige Untersuchungsgebiet flog. Hauptziel der Expedition war der Nachweis einer großräumigen, mehr als 1 000 km langen Bruchzone zwischen Grönland und der Ellesmere-Insel, die $ 3# & in Zusammenhang steht, als der Urkontinent Laurasia in die heutigen Kontinente Eurasien und Nordamerika zerbrach. Dieser Vorgang, der vor etwa 90 Mio. Jahren begann, führte zur Öffnung des Polarmeeres, des Nordatlantiks, zum Aufreißen des Urkontinents Laurasia zwischen Spitzbergen und Grönland sowie letztendlich zur Entstehung des Golfstroms und damit der heutigen klimatischen Situation in Europa. Die geologischen Untersuchungen der erdgeschichtlichen und plattentektonischen Vorgänge spielten ebenfalls für die Frage nach möglichen Rohstoffen eine Rolle. So können durch die Rekonstruktion der Gestalt und der Lage der Kontinente in der Vergangenheit Aussagen über die Entwicklung der großen Sedimentbecken auf den zirkum-arktischen Kontinentalplatten getroffen werden. In den Sedimentbecken können sich große Erdöl- und Erdgaslagerstätten gebildet haben. Amerikanischen Studien zufolge sind in der Arktis 25 % der noch nicht entdeckten weltweiten Erdöl- und Erdgasvorkommen zu vermuten. Allerdings basieren diese Annahmen auf indirekten statistischen Berechnungen – tatsächlich sind weite Bereiche der Arktis noch wenig erforscht und Abschätzungen zu den Mengen an Erdöl und Erdgas sind noch sehr unsicher. Auch mineralische Rohstoffe sind in der Arktis vorhanden. Angesichts des hohen Bedarfs zum Beispiel an Seltenen Erden wird daher die Arktis in Zukunft eine größere Rolle bei der Suche nach möglichen Lagerstätten spielen. Allerdings gilt auch hier, dass weite Gebiete der Arktis ungenügend erforscht sind, um darüber Aussagen treffen zu können. In dieser Hinsicht können die Forschungsarbeiten der BGR-Geologen und ihrer nationalen und internationalen Kollegen von Universitäten und geologischen Diensten wichtige geologische Basisinformationen sowohl zum Rohstoffpotenzial als auch zu den Umweltbedingungen liefern. Weitere Informationen Andreas Beuge BGR-Pressesprecher %?>GG HE= Mobil: 0170/8569662 E-Mail: andreas.beuge@bgr.de Internet: www.bgr.bund.de 50 Jahre Saline Borth Neben dem Steinsalzbergwerk gehört zum esco-Salzwerk Borth auch eine Saline. Sie hat sich zu einem starken Standbein des Werkes entwickelt und wird in die>?@%" & Siedesalz ist die Basis für eine attraktive Palette von Produktspezialitäten – vom Speisesalz über Wasserenthärtungssalze bis hin zu Pharmawirkstoffen. Bei ihrer Betriebsaufnahme im Jahr 1964 war die Saline eine der wenigen Anlagen dieser Art in Deutschland und mit einer Produktionskapazität von 150 000 t/a gleichzeitig eine der größten. Inzwischen verfügen fast alle Salzproduzenten über die Möglichkeit zur Siedesalzherstellung, gleichzeitig sind die Anlagen wesentlich größer geworden. Immer noch ist aber die Borther .!&)?????@tonnen ausgebaut ist, etwas Besonderes: In ihr wird festes Steinsalz für den Kristallisationsprozess genutzt, während andere Anlagen auf Salzsole zurückgreifen. Das Borther Verfahren hat mehrere Vorteile: Zum einen nutzt es den bei der Steinsalzherstellung anfallenden Puderanteil als Ausgangsrohstoff statt ihn entsorgen zu müssen, zum anderen kommt das Produktionsverfahren mit relativ wenig Energie aus und kann bei der Abtrennung unlöslicher Mineralien vollständig auf Chemikalien verzichten. Von Borth bis Oklahoma Die Anlage wird im vollkontinuierlichen $ > @ % C>?E? Werkes in Wechselschicht tätig. Insgesamt sind dort in den zurückliegenden 50 Jahren 11 Mio. t Siedesalz produziert worden. Zur Verdeutlichung: Auf LKW verladen würde diese Menge eine Reihe von 460 000 Fahrzeugen füllen, die – Stoßstange an Stoßstange – von Borth über den Atlantik bis # B)% In die technische Weiterentwicklung und den Ausbau des Betriebes sind in den verG?@? %€ investiert worden. Das entspricht etwa einem Viertel der in diesem Zeitraum insgesamt eingesetzten Mittel. Auch für die nächsten Jahre sind weitere umfangreiche Investitionen geplant, u.a. in neue Anlagentechnik, Modernisierungen der Logistik und Erneuerung des Gebäudebestandes. Produktspezialitäten für ein attraktives Marktsegment Das in der Saline hergestellte Siedesalz ist der Ausgangsstoff für ein Sortiment von rund 170 Artikeln. Bei ihnen handelt es sich um Salzprodukte, die entweder besonderen Reinheitsanforderungen unterliegen oder bei denen volle Löslichkeit ohne Rückstände ein Qualitätskriterium ist. Ein großer Anteil der Produktion wird zu Produkten für *! &%$% & und Geschirrspülsalz, verarbeitet. Weitere Produktbereiche sind Speisesalz und insbesondere der wachsende Bereich der Pharmasalze, in denen esco mit den Borther Erzeugnissen inzwischen zu einem wichtigen Anbieter aufgestiegen ist und auch am weiteren Marktwachstum teilnehmen will. Weitere Informationen Internert: www.esco-salt.com bergbau 10/2014 467 Veranstaltungen Energiewirtschaft im globalen Wandel XIII. EWI / F.A.Z.-Energietagung Datum: 18.11.2014 Ort: Hotel Pullman Cologne, Köln Die Veränderungen auf den globalen Energiemärkten, vor allem die Renaissance der Erdgas- und Erdölproduktion in den Vereinigten Staaten von Amerika, sind von grundlegender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa. Auch die traditionell stark nach innen gewandte, energiepolitische Debatte in Deutschland kommt immer weniger daran vorbei, eine globale Perspektive auf Märkte und Technologien einzunehmen. Denn zunehmend wird deutlich, mit welchen Gefahren eine einseitige Verengung der Energiepolitik auf die Ziele der Treib-hausgasminderung und der Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien verbunden ist. Klar wird: Eine vollständige, nachhaltig robuste Energiestrategie für Deutschland und Europa muss auch die Ziele der Wirtschaftlichkeit und der Sicherheit der Energieversorgung in den Blick nehmen. Vor diesem Hintergrund laden wir Sie herzlich zur XIII. EWI/F.A.Z.-Energietagung in Kooperation mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach Köln ein, die wir unter der ) Wandel“ in Köln durchführen werden. Auf dieser Konferenz wollen wir gemeinsam mit Ihnen und namhaften Referenten die zukünftige Rolle der Energieversorgung für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und Europas diskutieren. Dabei wird die Vorbereitung auf die globalen Klimaschutzverhandlungen in Paris im Dezember 2015 ebenso diskutiert werden müssen, wie das mögliche energiepolitische Programm der EU in der neuen Amtsperiode der Kommission. Einen besonderen Schwerpunkt wollen wir dabei auf den deutsch-französischen Dialog über die Herausforderungen auf europäischer Ebene legen. Zudem wollen wir uns einen Überblick verschaffen über die weltweiten technologischen Entwicklungen und die Implikationen, die sich hieraus für die Prioritäten in der energietechnischen Forschung in Deutschland ergeben. Und wir wollen uns – als eine der führenden energieökonomischen Forschungseinrichtungen in Europa – mit der Frage auseinander setzen, welche Aufgaben, aber auch welche Grenzen, die wissenschaftliche Politikberatung in 9)% Neu in diesem Jahr sind unsere parallel laufenden und themenspezifischen Ver468 bergbau 10/2014 tiefungsmodule, die Ihnen nicht nur einen Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse des EWI bieten sondern auch zur intensiven inhaltlichen Diskussion zwischen Wissenschaft und Praxis einladen. Insgesamt bietet Ihnen die EWI/F.A.Z.Energietagung also auch in diesem Jahr eine einzigartige Verbindung von wissenschaftlichem Tiefgang und praxisnaher Übersicht zu wichtigen Fragen der Entwicklung der deutschen, europäischen und globalen Energiemärkte. Programm 18.11.2014 08.30 Uhr: Empfang und Check In 09.00 bis 09.10 Uhr: Begrüßung Dr. Dieter Steinkamp, Präsident der Gesellschaft zur Förderung des EWI e.V., Köln 09.10 bis 09.30 Uhr: Einführungsvortrag: Energiewirtschaft in globalen Wandel Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI), Köln Panel 1 – Energiewirtschaft im globalen Wandel – Welche Zukunft hat der Energiestandort Europa? 09.30 bis 09.45 Uhr: Rede Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin 09.45 bis 10.00 Uhr: Rede Dr. Gernot Kalkoffen, Vorsitzender des Vorstandes, ExxonMobil Central Europe Holding GmbH, Hamburg 10.00 bis 10.15 Uhr: Rede Michael Schmidt, Vorsitzender des Vorstandes, BP Europa SE, Bochum 10.15 bis 10.50 Uhr: Interview Moderation durch: Holger Steltzner, Herausgeber, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt/Main 10.50 bis 11.20 Uhr: Kaffeepause Panel 2 – Energiepolitische Prioritäten für Europa: Was kommt nach 2020? Welche Rolle für Deutschland und Frankreich? (in englischer Sprache) 11.20 bis 11.30 Uhr: Impuls Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, BDEW e.V., Berlin 11.30 bis 11.40 Uhr: Impuls Jean-François Raux, Délégué Général, UFE, Paris 11.40 bis 12.25 Uhr: Diskussion Hildegard Müller Jean-François Raux Prof. Fabien Roques, Associate Professor, Chair European Electricity Markets, Universität Paris-Dauphine, Paris Erik von Scholz, Vorsitzender des Vorstandes, GDF SUEZ Energie Deutschland AG, Berlin Konstantin Staschus, Sectretary General, ENTSO-E, Brüssel Moderation: Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge 12.25 bis 12.45 Uhr: Einblick 1 Wie wird sich der Energiemarkt entwickeln? Vorstellung der Energiereferenzprognose von Prognos/EWI/GWS PD Dr. Dietmar Lindenberger, Direktor für Anwendungsforschung und Mitglied der Geschäftsleitung, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln 12.45 bis 13.00 Uhr: Verleihung des Theodor-Wessels-Preises 13.00 bis 14.15 Uhr: Mittagspause Parallele Vertiefungsmodule: Wissenschaft und Praxis im Dialog 14.15 bis 15.45 Uhr: Vertiefungsmodul 1 – Fluktuierende Energien und Kurzfristmärkte 14.15 bis 14.30 Uhr: Impulsvortrag Christian Tode, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, EWI, Köln 14.30 bis 14.50 Uhr: Co-Referate Prof. Dr. Christoph Weber, Lehrstuhl für Energiewirtschaft, Universität DuisburgEssen, Essen Matthias Dilthey, MVV Energie AG, Mannheim 14.50 bis 15.45 Uhr: Diskussion Moderation: PD Dr. Dietmar Lindenberger 14.15 bis 15.45 Uhr: Vertiefungsmodul 2 – Stromgroßhandel zwischen Energiewende und EU-Binnenmarkt 14.15 bis 14.30 Uhr: Impulsvortrag Lisa Just, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin, EWI, Köln 14.30 bis 14.50 Uhr: Co-Referate Dr. Wolfram Vogel, Director Public Affairs and Communications, EPEXSPOT European Power Exchange, Paris Christian Mehl, Leiter Handel, RheinEnergie Trading GmbH, Köln 14.50 bis 15.45 Uhr: Diskussion Moderation: Prof. Dr. Felix Höffler, Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Universität zu Köln sowie Direktor für Grundlagenforschung, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln, Köln 14.15 bis 15.45 Uhr: Vertiefungsmodul 3 – Entwicklung auf den globalen Energiemärkten (in englischer Sprache) 14.15 bis 14.30 Uhr: Impulsvortrag Harald Hecking, Head of Fuel Market Research, EWI, Köln 14.30 bis 14.50 Uhr: Co-Referate Laszlo Varro, Head of Gas, Coal and Power Markets Division, IEA, Paris Dr. Volkmar Pflug, Vice President Market and Competitive Intelligence, Siemens AG, Erlangen 14.50 bis 15.45 Uhr: Diskussion Moderation: Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge 15.45 bis 16.15 Uhr: Kaffeepause 16.15 bis 16.45 Uhr: Einblick 2 – Aktuelle globale Trends und ihre Bedeutung für Deutschland und Europa Dr. Uwe Franke, Präsident, Weltenergierat Veranstaltungen Deutschland, Berlin Panel 3 – Prioritäten in der Energieforschung 16.45 bis 17.50 Uhr: Impulse und Diskussion Prof. Dr. Martin Faulstich, Vorsitzender, Sachverständigenrat für Umweltfragen, Berlin Matthias Hartung, Vorsitzender des Vorstandes, RWE Generation SE und RWE Power AG, Essen Prof. Dr. Wolfgang Marquardt, Vorsitzender des Vorstandes, Forschungszentrum Jülich Prof. Dr. Stephan Reimelt, CEO, GE Energy Germany, Frankfurt Moderation: Martin Czakainski, Geschäftsführer, etv Energieverlag GmbH, Essen 17.50 bis 18.00 Uhr: Zusammenfassung und Verabschiedung Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge ab 18.00 Uhr: Empfang 19.00 Uhr: Sitzung des Vereins der Absolventen und Freunde des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln e.V. Anmeldung und weitere Information Daniela Nelles EUROFORUM Deutschland SE Postfach 111234 40512 Düsseldorf Tel.: 0211/9686-3433 Fax: 0211/96 86-4040 E-Mail: anmeldung@euroforum.com Internet: www.ewi-energietagung.de 32. Essener Fachgespräch Spezialtiefbau Datum: 27.11.2014 Ort: DMT GmbH & Co. KG, Technologiepark Essen Zeit: 19.00 Uhr In 3 Vorträgen werden Ihnen interessante Projekte vorgestellt und anschließend Gelegenheit zu ausführlichen Fachdiskussionen geboten. Programm: 19.00 Uhr: Begrüßung 19.10 Uhr: Herstellung der Baugrube für die Unternehmenszentrale Marquard & Bahls, Hamburg – Bauen am Wasser unter Berücksichtigung von Ökologie und Historie Dipl.-Ing. Holger Luttmann, Franki Grundbau GmbH & Co. KG, Seevetal Dipl.-Ing. Heike Jennrich, DMT GmbH & Co. KG, Essen 19.45 Uhr: Der Spezialtiefbau beim Projekt . " . der Projektsteuerung Dr.-Ing. Frank C. Holtmann, Witte Projektmanagement GmbH, Düsseldorf Dipl.-Ing. Thomas Groß, DMT GmbH & Co. KG, Essen 20.20 Uhr: Rheindüker Klärwerk Nord, Lohhauser Deich in Düsseldorf Dipl.-Ing. Eberhardt Wendt, Ingenieurbüro Wendt, Düsseldorf Dipl.-Ing. Peter van Hoof, Stadtentwässerungsbetrieb Landeshauptstadt Düsseldorf Dr.-Ing. Jörg Malkus, DMT GmbH & Co. KG, Essen 21.00 Uhr: Imbiss Veranstaltungsort: DMT GmbH & Co. KG Betriebsrestaurant Am Technologiepark 1 45307 Essen Weitere Informationen Assessor des Markscheidefachs Dipl.-Ing. Heinz-Jörg Benning Tel.: 0201/172-1877 E-Mail: heinz-joerg.benning@dmt-group.com Dr.-lng. Jörg Malkus Tel.: 0201/172-1432 E-Mail: joerg.malkus@dmt-group.com Anmeldung über unser Online-Formular: www.dmt.de/infoservice/dmt-veranstaltungen Anmeldeschluss ist der 24.10.2014. Organisation: Carolyn Tepel Tel.: 0201/172-1814 E-Mail: carolyn.tepel@dmt-group.com 12. Internationaler Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft 2015“ Datum: 19. bis 20.01.2015 Ort: Berlin Der 12. internationale Fachkongress für Biokraftstoffe findet vom 19. bis 20.01.2015 in Berlin statt. Erstmals wird der Kongress im neuen CityCube, der neuen multifunktionalen Messe-, Kongress- und Eventarena am Berliner Messegelände durchgeführt. Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, ihr Unternehmen oder ihre Organisation einem internationalen Fachpublikum mit einem Ausstellungsstand im Foyer des CityCube vorzustellen oder über ein Sponsoring zu visualisieren. Wissenschaftlichen Instituten bieten die Veranstalter überdies die Möglichkeit, wissenschaftliche Ergebnisse im Rahmen einer gesonderten Posterausstellung zu präsentieren – die Veranstalter möchten Wissenschaft und Wirtschaft zusammenführen. Der Bundesverband BioEnergie e.V. informiert Sie gerne zu den Details. Weitere Informationen www.kraftstoffe-der-zukunft.com Seminarangebot Kepner-Tregoe Datum: 27. bis 28.11.2014 Ort: Dortmund, Hotel Kaiserhof Das Seminar zum Thema KT Situationsanalyse + Problemanalyse richtet sich speziell an die Mitglieder des RDB e.V. und vermittelt Methoden, mit denen sich nachweislich optimale Ergebnisse erzielen lassen. KT Analyse Technischer Störungen (ATS) vereint Ihre Anstrengungen um Qualität und Produktivität. Sie erhalten einen logischen Rahmen für statistische Prozesssteuerung, Lean Manufacturing, Six Sigma, Total Productive Maintenance und andere Programme. ATS ist an keine spezielle Technologie, Maschine oder Prozess gebunden, sondern hilft Ihnen und Ihren Mitarbeitern, Probleme im Produktionsumfeld zu lösen – heute und morgen. Um die Ursache zu finden, erfassen und priorisieren Sie Probleme, die Sie detailliert beschreiben, bevor Sie mögliche Ursachen ermitteln und bewerten. Die Seminarteilnehmer lernen, Typen von Problemen zu unterscheiden und gezielte Fragen zu stellen um entsprechende Informationen zu sammeln. Sie lernen, mögliche Ursachen zu testen und die eigentliche Ursache zu beweisen, bevor kostspielige Reparaturversuche unternommen werden. Für die an beiden Tagen jeweils von 09.00 bis 17.00 Uhr im Hotel Kaiserhof stattfindende Veranstaltung gilt für RDB-Mitglieder ein stark reduzierter Preis von 799,- € (netto). Bitte diesen Termin schon einmal vormerken. Weitere Informationen Hansjoachim Okken CP/CONSULT Consulting Services GmbH Tel.: 0201/890699-14 Mehr Details finden Sie in der Ausgabe 11 % 2015 - Innovative Strategien im verschärften Energiewettbewerb - ● ● ● ● Datum: 27. bis 28.11.2014 Ort: Düsseldorf, Van der Valk Airport Hotel Generalreform Energiewende – Was haben Stadtwerke zu erwarten? Neue rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen Asset-Management für Stadtwerke – Herausforderung in der Niedrigzinsphase Erneuerbare Energien: Geschäftsfeld der Zukunft – aber wie? bergbau 10/2014 469 Veranstaltungen ● ● ● ● .)# C ternehmensstrategien auf dem Prüfstand Nachhaltiger Energievertrieb und intelligentes Kundenmanagement Verteilernetze im Fokus – Status Quo und Ausblick Kapazitätsmärkte – Versorgungssicherheit – Wirtschaftlichkeit 1. Fachforumstag, 27.11. Generalreform Energiewende – Was haben Stadtwerke zu erwarten? 09.45 Uhr: Generalreform der Energiewende – Status Quo und Ausblick Peter Franke, Vizepräsident, Bundesnetzagentur 10.30 Uhr: Reform der Energiewende – Erwartungen und Forderungen von Stadtwerken Dr. Jürgen Löwe, Leiter Public Affairs und Research, Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH ● Inhalte der bisherigen Reform der Energiewende ● Beurteilung der EEG-Novelle – Auswirkungen auf Stadtwerke und deren Stakeholder ● Erforderliche, rechtliche Rahmenbedingungen aus Sicht von Stadtwerken. 11.30 Uhr: Die Rolle der Bundesländer bei der Gestaltung des zukünftigen Energiemarktes Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, NRW 12.15 Uhr: Wirtschaftlichkeit vs. Versorgungssicherheit – Macht soziale Verantwortung Energieversorger zu Verlierern der Energiewende? Ivo Grünhagen, Sprecher des Vorstands, ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG Erneuerbare Energien: Geschäftsfeld der Zukunft – aber wie? 13.00 Uhr: Operative Implikation der Energiewende: Neue Herausforderungen für Stadtwerke durch immer mehr Erneuerbare Energien! Jochen Schwill, Geschäftsführer, Next Kraftwerke GmbH ● Verpflichtende Direktvermarktung von EE ● Teilnahme von EE im Regelenergiemarkt ● KWK-Anlagen als Teil eines virtuellen Kraftwerkes ● Veränderung der Ausgleichsenergiekosten durch das Marktprämienmodell Kapazitätsmärkte – Versorgungssicherheit – Wirtschaftlichkeit 14.45 Uhr: Marktorientierte Strukturen Ralf Poll, Geschäftsführer, NEW Niederrhein Energie und Wasser GmbH ● Die NEW als Bsp. einer erfolgreichen Fusion von 8 EVU 470 bergbau 10/2014 ● Welche Vertriebskanäle sind notwendig und sinnvoll? ● Sind Kundenzentren noch zeitgemäß ● Kapazitätsmarkt, neues Marktdesign: Worauf muss sich der Vertrieb einstellen? Verteilernetze im Fokus – Status Quo und Ausblick 15.15 Uhr: Intelligenz ins Verteilnetz Dr. Ulrik Dietzler, Technischer Geschäftsführer, Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG ● Die Integration ins Verteilnetz ● Dezentrale Steuerung als wesentlicher Baustein ● Die intelligent Netzstation – iNES Asset-Management für Stadtwerke – Herausforderungen in der Niedrigzinsphase 16.15 Uhr: Alternative Zahlungsmethoden Michael Inden, Leiter Finanzen, Stadtwerke Düsseldorf AG ● Verändertes Zahlungsverhalten der Kunden: Konsequenzen ableiten ● alternative Zahlungsmethoden – neben Überweisung und Lastschrift – darstellen: kritische Würdigung ● Verringerung des Ausfallrisikos ● Auswirkungen auf den Liquiditätsstatus eines Unternehmens Nachhaltiger Energievertrieb und intelligentes Kundenmanagement – Teil 1 17.15 Uhr: Energieeffizienz – Wie Stadtwerke mit Produkten und Dienstleistungen punkten können Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin, ASEW – Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung ● Energieberatung als Angebot für Privatkunden ● Effizienz-Produkte bieten Mehrwerte ● Gewerbekunden effizient unterstützen: Stadtwerke in neuen Kooperationen 17.15 Uhr: CRM-Systeme sinnvoll einsetzen Ingo Vosen, Bereichsleiter Vertrieb, Stadtwerke Düren GmbH 2. Fachforumstag, 28.11. 9.00 Uhr: Begrüßung und Einführung in das Thema durch den Moderator Gerd Marx 9.10 Uhr: Wettbewerbliche Vergabe von Netzkonzessionen Dr. Felix Engelsing, Leiter 8. Beschlussabteilung, Bundeskartellamt Neue rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen 9.50 Uhr: EEG 2014: Chancen und Herausforderungen für Stadtwerke Dr. Martin Altrock, Mag. rer. publ., RA, Becker Büttner Held Rechtsanwälte „Stadtwerk goes Future“: Innovative Unternehmensstrategien auf dem Prüfstand 10.30 Uhr: Unternehmens- und Geschäftsfeldstrategien der Stadtwerke im Kontext der Energiewende Michael Wübbels, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Leiter der Abteilung Energiewirtschaft, VKU e.V. ● Anforderungen an Stadtwerke im neuen Energiemarkt ● Stadtwerke als Treiber der Energiewende vor Ort ● Stadtwerke als umfassende Energiedienstleister ● Stadtwerke in neuen Kooperationen. 10.50 Uhr: „Stadtwerk goes Future“ Dr. Marion Kapsa, Geschäftsführerin, Stadtwerke Brühl GmbH 11.40 Uhr: Erfinden sich die Stadtwerke jedes Jahr neu? Bernd Reichelt, Geschäftsführer, Stadtwerke Menden GmbH ● Innovation contra Kerngeschäft ● Komfort statt Versorgung Nachhaltiger Energievertrieb und intelligentes Kundenmanagement – Teil 2 12.00 Uhr: Bevor es der Kunde selbst macht – Eigenstromlösungen vom örtlichen Versorger Thomas Mehrer, Leiter Beschaffung und Vertrieb; Unternehmens- u. Organisationsentwicklung; Geschäftsführer energienatur GmbH, rhenag – Rheinische Energie AG ● Trend zur Eigenstromerzeugung: Auswirkungen auf das eigene Vertriebsgeschäft ● Den Kunden halten: Erzeugungsanlagen direkt vertreiben ● Nicht nur für Industrie und Gewerbe interessant! Der Haushaltskunde im Fokus; Renaissance des Contractings: welche Modelle bieten sich an? 12.20 Uhr: Den Kunden in den Mittelpunkt stellen: Grünstromversorgung mit direkt vermarktetem Strom aus EEG-Anlagen Daniel Hölder, Leiter Energiepolitik, Clean Energy Sourcig AG ● Das neue EEG 2014: Verpflichtende Direktvermarktung, Vermarktungsformen und Stromkennzeichnung ● Vermarktung · · am Spotmarkt vs. Vermarktung an Stromkunden · · von direkt vermarktetem EEG-Strom als Grünstrom ● Stand der politischen Diskussion 12.40 Uhr: Effizienzsteigerung als Mittel der Kundenbindung Stefan Kukuk, Geschäftsführer, ASUE – Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. ● Notwendigkeit der Effizienzsteigerung ● Monitoring, Beratung, Contracting – welche Mittel wählen? ● Spielmöglichkeiten der Kommunen ● Praxisbeispiele D R B RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen Rentenanpassungen zum 01.07.2014 Gesetzesänderungen /-ergänzungen in der gesetzlichen Rentenversicherung Verordnung der Bundesregierung 9?G%?=%:@8 &$)&3')% Hier: Rentenwertbestimmungsverordnung 2014 – RWBestV 2014: 3+3&G8LL )EELE>>.$. &&M.+$8C6+&N $ § 1 Festsetzung des aktuellen Rentenwertes und des aktuellen Rentenwertes (Ost) MGN"#)?G%?=%E?GHEL!G€ MEN"#)MN?G%?=%E?GHE!€ . 5 # ) & ?G%?=%E?GH G!=I # ) MN & ?G%?=%E?GH E!>I%E!€EL!G€KG??I¦E!EI% A&?G%?=%E?GH#)MNE!EI#)% § 3 Ausgleichsbedarf und Ausgleichsbedarf (Ost) MGN"3?G%?=%E?GHG!???? MEN3MN?G%?=%E?GHG!????% ()"3?G%?=%E?G?!>H¨ 3MN?G%?=%E?GG!????% § 4 Anpassungsfaktor in der Unfallversicherung MGN"3# &?G%?=%E?GH&+&.6 HH3&H>.$. &&G!?G=% MEN" @+;& .EG>3&>.$. &&8! ?G%?=%E?GH !)&?G%?=%E?GH% "3# G!?E>%MEG>.+$8CC3&MGNMN. 8 3#+N% § 6 Inkrafttreten "8 &?G%?=%E?GHC7%"$&% Der zu bestimmende aktuelle Rentenwert (AR t) zum 01.07.2014 errechnet sich aus der im § 68 SGB VI aufgeführten Formel. "8))H(# !!&!#) %. 3t¦# CK# CCK# CCCK# C8% Faktor I#) ?G%?=%E?G&?%?%E?GHM3t-1¦EL!GH€N% Faktor II8$ 56:37:&$ 5 6:3 7:$#8 $ 56:3 $,$& 3 M¢ $t-1$t-2N% "*# CC¦G!?GL% Faktor III¢ ) 93 @E?GEM3832012¦HIN $&7:M8$t-1¦GL!IN G??)A3 M@E?GE3832012¦HIN$& 7:M8$t-2¦G!IN G?? )%. ¢ MG??6H!?6GL!NMG??6H!?6G!N¦G!??E%# CCC¦G!??E% Faktor IV %A## MAN%"A L.+$8C+ &#)%()< 7:E?GM¢t-1¦?!>EGN& < 7:E?GEM¢t-2¦?!>EEGN8&) ¢ ) G ! ;3 ¦ ?!E> & G &% " A## A¦?!LG¦# C8% )& !< 7:E?GEE?G&% "< 8ª<&&ª<&&&57:%"< < E?GM¢t-1¦?!>EGN < E?GEM¢t-2¦?!>EEGN%"8&*< * $MN A## %. A¦MMG6?!>EG?!>EEGNK?!E>«GN¦?!LG¦# C8%"A!!)3&ª<&8&3&ª<&& )M& 7:N!*A)¨ &#)#)# &)% AL.+$8C #)M3tN) 3t¦EL!GH€ x G!?GLKG!??EK?!LG¦EL!=H€. " ?%?%E?GH3#G !# L.+$8C&3)!)! )$ %CL!3& !)$ &%3 !&&$)# t¦G!?G!#)?%?%E?GH bergbau 10/2014 471 RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen D R B M3t-1N & )% " 3t ¦ EL!GH € K G!?G ¦ EL!G €% " # ) MN )L.+$8C%"8$ 56 ),95,$%"& ! #)MN)# CC5*%3&?%?%E?GH 3MNG!????! L.+$8C!.&#!&3)# %. &$$%3t¦E>!=H€KG!?G=L KG!??EK?!??LG¦E!€M«E!>I8 :N% Ab 01.07.2014 wirkende Gesetzesänderungen -ergänzungen: & & 7&& : GE 7 # GE7 &#)!)EH %3#"5#97& GE 7 # 8)?G%?=%E?GH % 9()&&M 5N!)*& >@%*&9! 8¨&&% § 50 SGB VI Wartezeiten MGN"*& >@8 &3 G% E%))# %) %M"&&#&&;#3&MGN3&MENM>N N% $!! GEM&%$%N7 !#! #!)*&%*7&& # #! 5#%"?G%?=%E?GH¨ 5#M;N8 ;) *& >@M $&N%8! 7&& # !ª %35)9M#&Nª%* &3! 'A&!3?G%?=%E?GH% $8!7&& # ! 7&& #)%"7&! +: GEGM$N GE=M$N!)*#?G%?=%E?GH % $?G%?=%E?GH)ª!! 3 7&& !))&73)8 38 +&&)%#& ) % Abschlagsfreie Altersrente mit 63 Jahren. ª?G%?=%E?GH%8!H>$:& )M *& H>@N!#58 %':&%$ *& H>@);&93 &! )$%9$& 3 3 CC) *&%)9! &3*&¨93$ %" &8!C 35#&*&&%"8 %': ?G%?=%E?GH¨3&+:M?G%?%G>G, G%GE%G>EN%+:G>G)3&)E :)+: %"33&+:G>3 E 3@+:G3 EE ! 3H@G? 3 )#%+: GH3&>@% Erwerbsminderungsrente Zurechnungszeit bei bestimmten Rentenarten " 9& ) ) A & ?G%?=%E?GH ? @ E @ &%"9&!'! $)! 38&$5& ) ( M E@N %9&% (.+$8C!&?%?%E?GH+#>.+$8C9& MGN 9& 9! ) ) ) &6 )!)8?%': % MEN"9& G%)),)! E%) )!*& E?@3 472 bergbau 10/2014 D R B RDB-Ausschuss für Renten und Pensionen !$! %*)!*) * 8 H%&$% "9&8 ?%':%"A9&3?G%?=%E?GH% ;%.% 8! ) A *& > @ # 7&&) GE 7M&%$% H7N!A ! 8 7*&%.7&&# #! 3 M) )N% "?G%?=%E?GH)#M) #7&& # #N! !# E?GH%$ 3%$7&& GE 7MG7 E7NA*&#A& M L>!?>€: N%"! E#7&&A8 $& GE *& % " K$#)$3M$ L.+$8C!.&#N! 3&C8G? E?GG) % ¢)"K) . &&M.+$8CN.$M8CN¬+&¬M.+$8CN ) %"?G%?=!E?GH+& 6&C * 8,)% Herbert Marschner!8 &"$63; Kommunikation Onlineportal der RAG für aktive und ehemalige Bergleute ".# ¬# $%853#3# 7 #) C #)#3+ $ %"* # www.steinkohle-online.de! CC 6!.6 A&)# # .# ) 8!8 9! $6$ )% ".# 88!C $ 5#! ;# & % + 5 ) . & ! .# " ; 5! 7 #&# *&#! ) K# + $ & % Das neue Onlineportal der RAG ; &&! C3#& %*) !).steinkohle-online@ rag.de8CA) %663#5.&C K $&CC &# !## $&% +#5):&C !3 3# C5% * ) & ! ).# *!8 $6C; %3.# $8# C7 # % *Informationen 3+3# .# 97 # 8 C7 # M98E%N Denise Hundertmark . #G HHE( %?EE G>H?HL K?EE G>=> ?G=E E>E> E-Mail: denise.hundertmark@rag.de Internet: www.steinkohle-online.de bergbau 10/2014 473 D RDB-Mitteilungen R B Nachruf Reinhard Tischmann, BV Bergkamen, 86 Jahre Alfred Spiekermann, BV Buer, 83 Jahre Rudolf Schneider, BV Clausthal, Bez.Gr. Hannover-Land, 82 Jahre Fred Damert, BV Clausthal, Bez.Gr. Harz, 81 Jahre Gerhard Utermark, BV Clausthal, Bez.Gr. Peine-Salzgitter, 86 Jahre Ruth Kaiser, BV Langendreer, 79 Jahre Bernd Knothe, BV Lausitzer Braunkohle, 71 Jahre Horst Laumann, BV Mittelrhein, 73 Jahre Willi Kasper, BV Niederrhein, 95 Jahre Herbert Keusgen, BV Niederrhein, 74 Jahre Wolfgang Gierhardt, BV Recklinghausen, 63 Jahre Der RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand Bergmannsjubiläen November 2014 35 Jahre Baden-Württemberg Gerhard Kühnel Lausitzer Braunkohle Michael Gabler Neuhof Hans-Joachim Schiller Saar Norbert Neis Mitgliedsjubiläen RDB e.V. 01.11.2014 25 Jahre Ahlen-Heessen Frank Grau Frank Martin Bergkamen Detlev Behnke Peter Dobslaw Klaus Freyer Christian Gosmann Maro Huber Martin Riemenschneider Bernd Scharnweber Frank Steinkühler Wolfgang Trenz Frank Weigelt Fritz Wenzel Buer Thomas Schmidt Clausthal Christoph Wagner Detlev Schnickmann Dorsten Markus Tönsen Ralf Zude Hamm Burkhard Holthaus Thomas Kowalke Guenter Mrogenda Christian Plewa Ralf Riemer Lünen Stephan Richter Wolfgang Schwarz Martin Steber 474 bergbau 10/2014 Oberhausen Franz Venn Recklinghausen Manfred Heinze Thomas Jobski Thomas Keil Jörg Martens Jörg Sandmeier Saar Markus Braunecker Hendrik Dörr Stefan Kunkel Martin Morgenstern Heinz Pusse Andreas Ries Thomas Schikofsky Albert-Leo Wirtz 40 Jahre Langendreer Arnold Lohstraeter Heinrich Schuemann Nordbayern Alfons Merkl 50 Jahre Aachen Horst Mingers Joannis Dimitriadis Willi Henschke 60 Jahre Ahlen-Heessen Rolf Freist Bergkamen Siegfried Zwillenberg Buer Heinz Lewing Dortmund-Mengede Oskar Freimuth Gelsenkirchen Franz Kasper Hamm Heinrich Kersting Lünen Ewald Verwiebe Friedrich Ziegler Niederrhein Erwin Barann Recklinghausen Guenter Zajonz Siegerland Ewald Nölke Unna Friedhelm Schänzer Gerhard Schiefelbein Geburtstage November 2014 Aachen-Mayrisch Franz-Josef Schumacher, 70 Jahre, 10.11. Aachen-Sophia-Jacoba Peter-Siegfr. Kittner, 75 Jahre, 13.11. Ahlen-Heessen Erwin Lethaus, 80 Jahre, 11.11. Willi Pott, 80 Jahre, 22.11. Michael Hüppe, 50 Jahre, 10.11. Baden-Württemberg Helmut Eisele, 50 Jahre, 22.11. Bergakademie Freiberg Wolfram Streller, 50 Jahre, 25.11. Bergkamen Walter Helmig, 90 Jahre, 14.11. Hans-Diederich Wulf, 80 Jahre, 22.11. Harry Kainka, 70 Jahre, 24.11. Brambauer Diethard Obermann, 75 Jahre, 04.11. Adolf Fischer, 75 Jahre, 13.11. Mario Pallasch, 60 Jahre, 10.11. Buer Heinz Brachfeld, 80 Jahre, 25.11. Manfred Wuensch, 60 Jahre, 07.11. Clausthal-Asse Bodo Plagge, 60 Jahre, 07.11. Clausthal-Hannover Stadt Erich Hofmeister, 80 Jahre, 26.11. Peter Koch, 70 Jahre, 29.11. Clausthal-Lehrte Lothar Grossmann, 75 Jahre, 11.11. Clausthal-Peine-Salzgitter Karl-Hans Kummer, 85 Jahre, 13.11. Dorsten Wolfgang Bussmann, 70 Jahre, 27.11. Markus Ackermann, 50 Jahre, 24.11. Dortmund-Mengede Alfred Broll, 90 Jahre, 05.11. Horst Dukat, 80 Jahre, 06.11. Dortmund-Nord Horst Scholz, 85 Jahre, 22.11. Manfred Guettler, 75 Jahre, 03.11. Essen-Süd Hans Watzlaw, 80 Jahre, 17.11. Derk U. Van Look, 60 Jahre, 06.11. Hamm Dietrich Funk, 75 Jahre, 13.11. Roland Golfmann, 50 Jahre, 05.11. Ibbenbüren Heinz Schröer, 80 Jahre, 13.11. Heinz Overmoeller, 80 Jahre, 21.11. Alfred Krause, 80 Jahre, 24.11. Willi Stammes, 80 Jahre, 28.11. Jörg Hassink, 50 Jahre, 24.11. Langendreer Herbert Löffler, 85 Jahre, 18.11. Lausitzer Braunkohle Herbert Ruhner, 70 Jahre, 15.11. Karin Schnabel, 60 Jahre, 10.11. Lünen Manfred Fischer, 80 Jahre, 11.11. Walter Hirschler, 80 Jahre, 23.11. Horst Sieger, 80 Jahre, 28.11. Hans-Gerd Pähler, 75 Jahre, 12.11. Georg Franke, 75 Jahre, 28.11. Gerhard Thiele, 70 Jahre, 09.11. Rainer Drescher, 70 Jahre, 18.11. Eckhard Döringhoff, 60 Jahre, 19.11. Karl-Heinz Grantz, 60 Jahre, 24.11. Mitteldeutsche Braunkohle Hermann Pitsch, 80 Jahre, 08.11. Waldeck Becher, 75 Jahre, 22.11. Siegmar Mohs, 75 Jahre, 25.11. Gisela Müller, 70 Jahre, 22.11. Neuhof Herbert Kress, 60 Jahre, 09.11. Thorsten Kress, 50 Jahre, 11.11. Niederrhein Volker Liese, 50 Jahre, 12.11. Niederrhein-Moers Ronald Bormann, 85 Jahre, 19.11. Nordbayern Gerhard Indefrey, 85 Jahre, 07.11. D R RDB-Veranstaltungen/Mitteilungen B BV Bergkamen BV Lünen Besuch des Weihnachtsmarktes in Hattingen am 29.11.2014. Die Abfahrtzeit des Busses ist um 15.00 Uhr von der Sugambrerstraße (Parkplatz SuS Oberaden) und um 15.10 Uhr von der ehemaligen Gaststätte „Zum Schrägen Otto“. Der Unkostenbeitrag dieser Aktivität ist intern zu erfragen. Anmeldeschluss ist der 26.10.2014. Anmeldungen bei Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 oder bei Peter Stützer, Tel.: 02306/82217. Die traditionelle Barbarafeier mit Jubilarehrung findet in diesem Jahr am 04.12. in der katholischen „St. Petrus Canisius Kirche“, Kühlkamp 11 in 44319 Dortmund statt. BV Essen-Katernberg Stammtisch: 03.11., 01.12., 29.12.2014. Beginn: 16.30 Uhr in der Gaststätte „Alt-Schonnebecker Hof”, Saatbruchstrasse 46, 45309 Essen-Schonnebeck. Herbstfest: 08.11.2014. Zu unserem Herbstfest mit Jubilarehrung laden wir alle Mitglieder mit ihren Angehörigen und Freunden recht herzlich ein. Beginn: 19.00 Uhr in der Gaststätte „Am Kreuz”, Ernestinenstrasse 116, 45141 Essen-Stoppenberg. BV Langendreer Einladung zum Stammtisch Datum: 17.10.2014 Ort: „Zeche Nachtigall“ im Muttental, Witten Beginn: 17.00 Uhr Die Kostenumlage pro Person für Essen und Trinken ist intern zu erfragen. Der Betrag wird am Stammtischabend erhoben. Anmeldung bei Hans-Jürgen Lewer, Tel.: 02302/64697 oder bei Walter Hilligweg, Tel.: 02339/3756 Oberhausen Wilhelm Krebber, 85 Jahre, 11.11. Peter Gnaudschun, 75 Jahre, 09.11. Peißenberg Ludwig Stippel, 80 Jahre, 20.11. Recklinghausen Edmund Szyska, 75 Jahre, 11.11. Eckard Miller, 70 Jahre, 18.11. Karl-Heinz Ungerer, 60 Jahre, 17.11. Hans-Joachim Henze, 50 Jahre, 27.11. Rheinische BraunkohleBOWA/Fortuna-Nord Josef Schäfer, 60 Jahre, 17.11. Jürgen Minning, 60 Jahre, 19.11. Gottfried Biehn, 50 Jahre, 02.11. Prof.Dr. Christian Forkel, 50 Jahre, 15.11. Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler Manfred Mrozewski, 75 Jahre, 05.11. Heinz-Josef Sterken, 60 Jahre, 04.11. BV Recklinghausen www.rdb-re.de Fahrt zum Weihnachtsmarkt Am Sonntag, dem 07.12.2014 besuchen wir den WeihnachtsWaldmarkt des „Wildwaldes Vosswinkel“. Da der Weihnachtsmarkt bereits um 18.00 Uhr schließt, fahren wir vom Altem Busbahnhof Recklinghausen um 13.00 Uhr ab. Die Abfahrt von AV 3/7 in Marl ist somit um 12.30 Uhr. Die Teilnahmezahl ist durch den Bus begrenzt. Bitte melden sie sich telefonisch bei Klaus Pirsig, Tel.: 02043/489549 oder 0163/4895490 an. 1. Stammtisch in 2015 am 13.01.2015. Dieser Stammtisch steht wieder unter dem Thema „Gesundheit“, und findet um 19.00 Uhr im Haus „König Ludwig“ statt. BV TFH Georg Agricola zu Bochum Mitgliederversammlung und traditionelles Gänseessen Zur diesjährigen Mitgliederversammlung mit anschließendem Gänseessen am Freitag, dem 21.11.201 um 18.00 Uhr im Restaurant „Altes Brauhaus Rietkötter“, Große Beckstr. 7, 44787 Bochum, laden wir herzlich ein. Die Tagesordnung geht den Mitgliedern gesondert per Post oder Email zu. Anmeldungen bitte bis zum 17.11.2014. Rheinische BraunkohleTagebau Hambach H.-Theo Froitzheim, 70 Jahre, 14.11. Saar Edmund Schmitt, 80 Jahre, 14.11. Gerhard Schonk, 75 Jahre, 02.11. Johann Hahn, 75 Jahre, 25.11. Siegfried Werber, 75 Jahre, 30.11. Jürgen Fischer, 60 Jahre, 06.11. Jürgen Jakobs, 60 Jahre, 17.11. Siegerland Karl-Stefan Felix, 90 Jahre, 30.11. Unna Fritz Dietrich Laddach, 80 Jahre, 27.11. Wanne-Eickel Erwin Wiezorek, 75 Jahre, 25.11. Wattenscheid Gerhard Paulat, 75 Jahre, 27.11. Werra Helmut Schaub, 60 Jahre, 30.11. Westerzgebirge Wolfgang Helbig, 60 Jahre, 20.11. Zielitz Fred Henke, 50 Jahre, 19.11. Der Hauptvorstand des RDB e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“ BV Clausthal Der BV Clausthal trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Fred Damert. Unser langjähriger 1. Vorsitzender und Ehrenvorsitzender Fred Damert verstarb am 28.08.2014 in seinem Heimatort Goslar. Fred Damert, ein Mann der ersten Stunde, ein Niedersachse und ein echter Harzer Bergmann, war seit 1976 1. Vorsitzender des BV Clausthal. Bis zum Bergmannstag 2002 führte er den BV durch Zeiten, die ihm und dem Verein sehr viele schöne Stunden im RDB e.V., aber auch manche unbequeme Abläufe brachten. Er hat bei seiner Tätigkeit immer mit großer, abwägender Sorgfalt im Vorstand mit seinen Vorstandskameraden die zu erledigenden Aufgaben erfüllt. Fred Damert wurde im ereignisreichen und für Deutschland unerfreulichen Jahr 1933 geboren. Er verlebte seine Jugend- und Schulzeit zwischen Harz und Hannover. Nach dem Schulabschluss begannen seine bergbaulichen Tätigkeiten im Steinkohlenbergbau auf der Zeche Haus Aden. Im Jahr 1952 zog es den Jungbergmann in den Kali- und Eisenerzbergbau nach Niedersachsen. In unterschied- Fred Damert Foto: Privat lichen Bergbauzweigen und auf verschiedenen Schachtanlagen, die heute unseren jungen Mitgliedern nur noch als nostalgische Werke bekannt sind, hat er das bergmännische Rüstzeug erworben. Der Bergschulbesuch an der Berg- und Hüttenschule Clausthal von 1955 bis 1958 schloss die weitere Ausbildung zum Grubensteiger ab. Mit dem Besuch der Oberklasse an der Bergund Hüttenschule beendete er erfolgreich die fachtechnische Ausbildung. Ab 1968 wurde er als Technischer Aufsichtsbeamter bei der Bergbau-Berufsgenossenschaft in Clausthal eingestellt. Seine umfangreichen Erfahrungen konnte er erfolgreich in der Funktion als Ausbildungs- und Revisionsingenieur für das Grubenrettungswesen dem bergbautechnischen Nachwuchs vermitteln. Dem RDB e.V., im BV Clausthal, gehörte er seit 1958 an. Die Vorstandsarbeit begann er 1972, und ab 1976 wählten ihn die Clausthaler zu Ihrem 1. Vorsitzenden. Nach seinem Rückzug von der Funktion auf dem Bergmannstag 2002 wählten die Delegierten ihn zum Ehrenvorsitzenden des BV. In den darauffolgenden Jahren stand er dem Vorstand immer noch mit seinem umfangreichen Wissen mit Rat und Tat zur Seite. Der Vorstand des BV Clausthal, die Vorstände der 16 Bez.Gr. sowie der Traditionsverein Berg- und Hüttenschule Clausthal werden Fred Damert nicht vergessen. Für den Vorstand des BV Clausthal Peter Koch bergbau 10/2014 475 D RDB-Mitteilungen BV Brambauer Jahresausflug zur Gedenkstätte Konrad Adenauer Am 13.09.2014 starteten die Mitglieder des BV zu ihrem Jahresausflug mit 28 gemeldeten Personen vom Marktplatz Brambauer nach Bonn am Rhein. Zur Begrüßung der RDBKameraden, ihren Frauen und 5 Gästen sprach unser 2. Vorsitzende Michael Huld sein herzliches Willkommen aus. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der 1. Vorsitzende Manfred Köppler nicht an diesem Ausflug teilnehmen. An der Rheinpromenade am Alten Zoll wartete das Panoramaausflug & Bonner Personen Schifffahrt auf uns. Mit diesem Prachtschiff begann die Schiffsreise auf dem Rhein stromaufwärts. Bei angenehmen Temperaturen führte die Fahrt an Bad Godesberg und Königswinter, mit Blick auf den Drachenfels, vorbei an Bad Honnef zur Insel Grafenwerth. Von hier ging es zum Mittagessen $( 3haus“. Dieses alte Gebäude wurde bis ca. 1985 von den Behörden genutzt und bis 1989 zur Gaststätte umgebaut. Die alte Kämmerei war der Gastraum unserer Bewirtung. Eine kurze Busfahrt führte uns von Bad Honnef in den Stadtteil Rhöndorf zum ehemaligen Wohnhaus des 1. Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. Wir erreichten das Haus über den Weg, den Adenauer immer ging, wenn er von seinem 300er Mercedes zum Bundestag nach Bonn abgeholt wurde. Der Besuch des Hauses Adenauer vermittelte nur einen kleinen Abschnitt von der Privatperson Konrad Adenauer. 1967 verstarb der 1. Bundeskanzler Konrad Adenauer (Amtszeit von 1949 bis 1963) in dem 1937 gebauten Wohnhaus in einem ehemaligen Weinberg östlich von Rhöndorf. Geplant und gebaut wurde das Haus für eine große, neunköpfige Familie. Als 1948 seine 2. Frau Gussi verstarb und die Kinder allmählich erwachsen wurden, leerte sich das R Haus schrittweise. In der Zeit als Bundeskanzler nutzte Adenauer dieses Haus als privates Rückzugsgebiet. Vom Wohnzimmer eröffnet sich ein schöner Blick über das Rheintal nach Westen. Hier fand er Ruhe und Erholung von seiner Arbeit als Bundeskanzler. Bereits zu Lebzeiten Adenauers hatte dieses Haus nahezu den Rang einer nationalen Wallfahrtsstätte gewonnen. Seit 1970 konnten die Besucher dieses Anwesens in kleinen Gruppen durch den Rosengarten in einige Zimmer des Hauses geführt werden. Rückblick: Am Hauseingang empfing Adenauer am 21.08.1949 seine Gäste zur legendären Rhöndorfer Konferenz. Es waren ausgesuchte, leitende Politiker von der CDU und CSU, die Adenauer zu einer formlosen Besprechung über die Gestaltung der jungen Bundesrepublik eingeladen hatte. Die Teilnehmer dieser vertraulichen Aussprache waren sich einig, dass keine offiziellen Beschlüsse gefasst werden konnten. Nach den Sachgesprächen über die am 14.08.1949 stattgefundenen $)M ,7 : oder nein“), kam es zu den Personalfragen. Die Ministerbesetzung wurde besprochen und durch einen geschickten Schachzug wurde Adenauer zum Bundeskanzler durch einen Teilnehmer vorgeschlagen. Adenauer nutzte das Überraschungsmoment bei vielen Teilnehmern aus und stimmte dem Vorschlag mit dem Hinweis zu, dass er für 2 bis 3 Jahre die Kraft aufbringen könne. Bei der Kanzlerwahl wurde Adenauer vom neuen Bundestag mit einer Stimme Mehrheit zum 1. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Adenauer blieb danach 14 Jahre in diesem Amt. Diese Konferenz und viele andere histhorische Ereignisse machten dieses Haus zum geschichtlichen Zeitzeugen. Durch den zweimaligen Besuch des französischen Staatsoberhauptes Charles de Gaulle im Hause Adenauers – vor- ausgegangen waren 2 Einladungen Adenauers zu de Gaulles privatem Anwesen in der Champagne – entwickelte sich eine Freundschaft zwischen beiden Staatsmännern, die zum wirtschaftlichen Aufschwung Europas, insbesondere durch die Gründung der Montanunion führte. In den Jahren seiner Kanzlerschaft erhielt Adenauer private Geschenke namhafter Politiker, die teilweise in diesem Haus zu sehen sind. Die Sammlung von Gemälden und Geschenken ließ er in den Räumen im Erdgeschoss durch Lichtstrahler anleuchten und betrachtete diese bei guter Musik. An der Südseite des Wohnzimmer befindet sich das Eßzimmer, von Adenauer die Kajüte genannt. Hier befindet sich ein von Winston Churchill gemaltes Bild einer Tempelruine, sowie ein Landschaftsgemälde des späteren USPräsidenten Dwight D. Eisenhower. Im 1. Stock ist das Arbeitszimmer und das Schlafzimmer, in dem Adenauer am 19.04.1967 starb. Der in den Weinberg terrassenförmig eingebaute Garten ist eine Sehenswürdigkeit an sich. Das südländische Aussehen wurde von seinem Urlaubsort in Cadenabbia am Comer See geprägt. Auch lernte er das Boccia-Spiel dort kennen. Er liebte es so, dass er in seinem Garten eine Boccia- Bahn erbauen ließ. Die Idee eines Pavillons in seinem Garten stammt auch aus dem Urlaubsort Cadenabbia. Nach seinem Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers ließ er nach seinen Vorstellungen von seinem Schwiegersohn den Pavillon errichten. In seinen letzten Lebensjahren schrieb er an diesem Schreibtisch 3 Bände über Erinnerungen aus seinem Leben. Im 4. Band konnten nur noch Fragmente der Erinnerungen festgestellt werden. Im April 1967 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Konrad Adenauers rapide. Der Altbundeskanzler verstarb am 19.04.1967. Die Bundesregierung ordnete ein Staatsbegräbnis zu seinen Ehren an. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass unser diesjähriger Jahresausflug einen Einblick in das Leben des 1. Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschlands und damit in die neuere deutsche Geschichte gewährte, der alle Teilnehmer beeindruckt hat. Siegbert Raetz BV Dorsten Hauseingang vom Haus Adenauers 476 bergbau 10/2014 Foto: Privat Fahrt nach Mainz Als Ziel unserer diesjährigen Exkursion vom 11. bis 13.07.2014 hatte sich der Vorstand des BV die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz ausgesucht. Mit der Planung und Organisation der Reise beschäftigte sich haupt- B sächlich Ellen Seeger, die Ehefrau unseres Geschäftsführers, der an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt sei. Ausgehend von unserem altbekannten Treffpunkt ging es am 1. Tag Richtung Süden. Leider stand die Fahrt anfangs unter keinem guten Stern. Ein technisches Problem zwang unseren Busfahrer zu mehreren Zwischenhalten, sodass wir letztendlich an der Raststätte Ohligser Heide halten und auf einen Ersatzbus warten mussten. Der Zwangsstopp machte der guten Laune der Mitreisenden jedoch kein Ende, er wurde für ein ausgiebiges 2. Frühstück genutzt. Nach Eintreffen des Ersatzbusses ging die Fahrt ohne weitere Zwischenfälle weiter. Erst an unserem Zielort machte sich der Zwangsstopp dadurch bemerkbar, dass unsere Führung beim ZDF auf dem Lerchenberg kürzer ausfiel als geplant. Dennoch war die Führung sehr interessant und beeindruckend. Das ZDF ist eine der größten öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten Europas. Der offizielle Sendebeginn war der 01.04.1963 aus einem provisorischen Studio auf einem Bauernhof in Eschborn. Ein Jahr später sendete man aus den Studios der Taunusfilm in Wiesbaden. Wegen der Vergrößerung und Zentralisierung des ZDF zog man schließlich auf den Mainzer Lerchenberg, wo im Dezember 1984 der Sendebetrieb startete. Nicht nur der Standort, sondern auch die Technik hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. So arbeitet man heute mit der Tech# "+ration“, d.h. HD-fähige Digitaltechnik und das bei stark reduziertem Energieverbrauch, Scheinwerfer, die nicht mehr manuell bedient werden, sondern für jede Sendung bereits für die entsprechenden Erfordernisse programmiert wurden und einem virtuellen Studio, intern +(5!A $$ K%". sind auf Stahlfedern gelagert, um zu verhindern, dass Schwingungen von außen die Qualität des Studiotones beeinflussen können. Nach der Führung durch die Studios, die übrigens kleiner sind als man aus der Fernsehansicht erwartet, konnten wir noch einen Blick auf 3,)!) 7) gerade für den nächsten Fernsehgarten probte. Wie unser Begleiter selber zugab, ist der Genuss einer Sendung im Fernsehen besser als im Außengelände, weil die Aktivitäten, die man sehen kann, örtlich auseinander liegen und zum anderen immer Kameras und Technikpersonal den freien Blick behindern. Nach dem Besuch des ZDF fuhren wir weiter zum Hotel. Anschließend D R RDB-Veranstaltungen/Mitteilungen B Gruppenfoto vor der Kupferberg-Terrasse ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen. Am Vormittag des 2. Tages stand eine Stadtrundfahrt durch Mainz auf dem Programm. Die Fahrt führte uns hauptsächlich durch die Bezirke Altstadt, Neustadt und Oberstadt. Die Altstadt ist der Bereich, der auf einzelne römische Siedlungen zurückgeht, bzw. sich bis zur Stadterweiterung in den 1870er Jahren innerhalb der Stadtmauern befand und liegt an dem der Mainmündung gegenüberliegenden Ufer des Rheins. In der Altstadt befinden sich die touristisch attraktivsten Sehenswürdigkeiten. Hier begegnen wir Bauwerken aus der Gründungszeit der Stadt bis hin zu modernsten Bauwerken aus heutiger Zeit. Besonders erwähnenswert ist der zu den Kaiserdomen zählende Hohe Dom St. Martin zu Mainz, die Bischofskirche der Diözese Mainz, eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Auch zu erwähnen ist die Pfarrkirche St. Stephan, insbesondere wegen der im Altarbereich von Marc Chagall gestalteten 9 Kirchenfenster. Es waren seine letzten Fenster, die er bis zu seinem Tode im Jahre 1985 gestaltet hat. Restarbeiten wurden von einigen seiner Schüler zu Ende geführt. Bei den Profanbauten ist als erstes das Kurfürstliche Schloss zu erwähnen. Baubeginn war bereits während des Dreißigjährigen Krieges. Auf Grund von Verzögerungen eben wegen dieses Krieges und des späteren Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde es erst weit im 18. Jh. fertiggestellt. Im Laufe der Zeit diente es verschiedenen Erzbischöfen und Kurfürsten als Stadtresidenz. Nach einem Luftangriff im Jahre 1942 brannte das Schloss aus. Außen wurde es originalgetreu wiederhergestellt, im Inneren jedoch zweckmäßig saniert. Heute beherbergt es das RömischGermanische Zentralmuseum und den Veranstaltungssaal der Mainzer Karnevalsgesellschaften. 2 weitere Gebäude aus alter Zeit, im Barockstil erbaut, sind das Deutschhaus oder Deutschordenshaus und das Zeughaus. Beide wurden in der 1. Hälfte des 18. Jh. erbaut, während des 2. Weltkriegs zerstört, von Foto: Privat außen wieder rekonstruiert und von innen zweckmäßig angepasst. Sie dienen heute als Sitz des Landtages bzw. der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz. 2 auffallende Bauwerke aus der neueren Zeit sollen nicht unerwähnt bleiben. Zum einen das Staatstheater, ein Rundbau in Anlehnung an das Kolosseum in Rom, ist ein Mehrspartenhaus und beherbergt Musiktheater, Schauspiel und Ballett unter einem Dach. Zum anderen das Rathaus, das am Rheinufer gelegen, mit dem Hilton-Hotel und der Rheingoldhalle einen zusammenhängenden architektonischen Komplex bildet. Die Neustadt liegt nordwestlich der Altstadt. Ihr Bau begann in den späten Jahren des 19. Jh., nachdem es in den alten Befestigungsanlagen zu eng wurde und Epidemien drohten. Sie wurde angelegt mit einem symmetrischen, gitterförmigen Straßensystem, das durch Alleen und Plätze aufgelockert wurde. Heute lebt die Neustadt durch eine bunte Mischung von Alteingesessenen, Zuwanderern und jungen Studenten. Trotz schwerer Zerstörungen durch den 2. Weltkrieg sind heute noch typische gründerzeitliche Wohngebäude mit prächtigen Fassaden zu erkennen. Von jüdischem Leben in der Stadt zeugt heute die Neue Synagoge mit einem sehr eigenwilligen Baustil, die an der Stelle der ehemaligen Zentralsynagoge errichtet wurde, einem Jugendstilgebäude, das während der Novemberprogrome im Jahre 1938 einem Brand zum Opfer fiel und später gesprengt wurde. Die Oberstadt entstand zu Beginn des 20. Jh. als Erweiterung der Altstadt nach Süden und Südwesten. Hier sieht man vor Allem aufgelockerte, von Grün durchzogene Siedlungen. Da die Zerstörungen während des Krieges hier geringer waren als in Alt- und Neustadt, sind noch viele Gebäude aus der 1. Hälfte des 20. Jh. vorhanden. Auch Spuren aus römischer Zeit sind hier zu finden, wie Ausgrabungen des römischen Theaters, Reste einer Wasserleitung, römisches Stadttor. Großen Raum in der Oberstadt nehmen die JohannesGutenberg-Universität, die Universitätskliniken und der Botanische Garten der Universität in Anspruch. Auch findet sich hier auf der Kupferberg-Terrasse die Sektkellerei Kupferberg, die nach einer ausgiebigen Mittagspause als nächstes Ziel auf dem Programm stand. Während der ca. 2-stündigen Führung erfuhren wir vieles über die Sektkellerei. Gegründet im Jahre 1850 machte sich das Unternehmen schnell einen Namen und traf mit seinen Produkten besonders den Geschmack der Briten. Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes erschloss sich dem Unternehmen schnell ein immer größer werdender Absatzmarkt. Auch nutzte das Unternehmen schon früh die Möglichkeit der Werbung. Eine stattliche Sammlung von Plakaten, Grafiken, Etiketten, Postkarten und frühen Werbefilmen zeugen davon, dass Werbung schon in den Anfängen auf vielfältige Art die Menschen erreichte. Ebenso zu bewundern ist im Kupferberg-Stammhaus die weltweit größte Sammlung von Sekt- und Champagnergläsern. Über 500 Gläser aus vielen Epochen und Ländern sind hier ausgestellt und lassen den Besucher ein Stück Kulturgeschichte erleben. Ein weiteres Highlight des Besuches war der Traubensaal. Ein schmiedeeiserner Pavillon aus Weinlaub, Ranken und Trauben, ein schwerelos wirkendes Meisterwerk des Jugendstils. Er war zur Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 zur Präsentation deutscher Spitzenweine hergestellt worden. Nach den übertägigen Sehenswürdigkeiten wurden wir in den am tiefsten geschichteten Sektkeller der Welt geführt. Er führt bis ca. 50 m tief in den Fels unterhalb der Sektkellerei und umfasst auf 7 unterirdischen Etagen 60 Kellerräume. Hier konnten Millionen von Sektflaschen bei stets gleicher Temperatur gelagert werden, die aber auch alle regelmäßig von Hand gedreht werden mussten. Es war beeindruckend. Die tatsächliche Produktion wurde allerdings schon 1965 in eine großräumige Anlage nach Mainz-Hechtsheim verlegt, da das Stammhaus die Kapazitäten nicht mehr bewältigen Gruppenbild mit Damen konnte. Eine kleine Sektprobe bildete den Abschluss der Führung. Auch der 2. Tag endete wie der erste mit einem gemeinsamen Abendessen. Der 3. Tag stand im Zeichen der Heimfahrt, jedoch verbunden mit einer kurzen Stadtrundfahrt durch Wiesbaden, der benachbarten Landeshauptstadt des Landes Hessen. Mit seinen 15 Thermal- und Mineralquellen mit Temperaturen von 46 bis 66ºC ist Wiesbaden eines der ältesten Kulturbäder Europas. Mit 2 Mio. l/d ist die Stadt das zweitergiebigste deutsche Heilbad (Aachen 3,5 Mio. l/d). Schon den Römern waren die heißen Quellen bekannt, in deren Nähe sie um 6 bis 15 nach Christus eine Befestigung errichteten. Die Lage Wiesbadens in einer Gebirgsmulde am Südfuß des Taunus macht die Stadt zu einer der wärmsten in Deutschland. Das Stadtbild Wiesbadens zeigt einen einheitlicheren Charakter als das von Mainz. Die Mehrzahl der Gebäude entstand ungefähr zwischen 1850 und dem Beginn des 1. Weltkrieges 1914. Da Wiesbaden in beiden Weltkriegen weit weniger zerstört wurde als andere Städte, blieben die das Stadtbild prägenden Gebäude und Straßenzüge erhalten. Fast alle Gebäude sind dem Klassizismus, Historismus und Jugendstil zuzurechnen. Wegen ihres Rufes als Weltkulturstadt entstanden in der Innenstadt viele repräsentative öffentliche Gebäude. Einhellige Meinung der Mitreisenden war: Wiesbaden ist eine eigene Studienfahrt wert. Zufrieden mit dem Verlauf der Studienfahrt ging es nach der Stadtrundfahrt zügig nach Hause. Mit jedem Kilometer wuchs jedoch die Spannung, da uns am Abend noch das Finale der Fußballweltmeisterschaft erwartete. Karl-Heinz Bendert BV Lünen Sommerfest 2014 Das diesjährige Sommerfest des BV fand am Freitag dem 23.08.2014 im Grubenwehrheim Fotos: Privat bergbau 10/2014 9/2014 477 D RDB-Mitteilungen Victoria 1/2 in Lünen statt. Die Vorbereitungen zur Veranstaltung wurde von Familie Menze und deren Nachbarn durchgeführt. Bei herrlichem Sommerwetter sind 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserem Aufruf zum Fest gefolgt. Das Sommerfest startete zunächst mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, am Abend wurde gegrillt. Die Teilnehmer hatten einen schönen und gelungenen Abend. Jürgen König BV Niederrhein Herbstfest und Grillabend 2014 Am Freitag, dem 19.09.2014, feierte der BV seinen traditionellen Grillabend. In den Festräumen des Kleingartenvereins Walsum konnte Silvo Magerl mit seinem Vorstand wieder rund 80 Kameraden versammeln, um nach guter alter . 7 )6( )6 & fördern. Mit seinen einleitenden Begrüßungsworten hieß er die Ehrenvorsitzenden Karl Klumpers und Georg Brandt, das Ehrenmitglied Dietrich Balduhn sowie die Redaktionsmitglieder der Zentraldirektion der RAG-Zeitschrift # Denise Hundertmark und Sabrina Steiling willkommen. Die beiden jungen Redakteurinnen stellten das Steinkohle-OnlinePortal www.steinkohle-online.de vor, welches eine Informations- und Netzwerkplattform für aktive und ehemalige Mitarbeiter der RAG sowie für alle interessierten Bürger des Bergbaus darstellt. Je näher das Ende des deutschen Steinkohlebergbaus rückt, desto mehr können sich aktive und ehemalige Kameraden und Kollegen interaktiv über Berichte, Geschichten, Terminkalender, Freundschaftsanfragen und Briefe miteinander vernetzen. Das historische Erbe wird auf dieser Weise in der virtuellen Heimat weiterleben. Nachdem das Steigerlied mit dem Bergmannsschnaps gewürdigt wurde, war das reichhaltige Grillbuffet an dem lauen Sommerabend eröff% A ' ohne Grillen ist möglich, aber sinnlos!“, ging es noch bis in die tiefe Nacht bei Bier und Wein. Alle anwesenden Kameraden freuen sich schon auf ein Wiedersehen – spätestens im nächsten Jahr! Jochen Auberg BV Saar www.vsb-saar.de 60. VSB-Treff Stadtführung Saarbrücken Der Sommer VSB-Treff sollte, wie in jedem Jahr, eine Besichtigung oder Führung beinhalten. So hatte der geschäftsführende Vorstand seine Mitglieder am 24.08.2014 zu einem Stadtrundgang nach Saarbrücken eingeladen. Treffpunkt war um 10.00 Uhr am Brunnen am St. Johannner Markt. Da sich fast 50 Teilnehmer angemeldet hatten, bestellten wir 2 Stadtführer. Es bildeten sich sehr schnell 2 Gruppen und so konnte die Besichtigung unter der Leitung von Lotte Natgang und Thomas Schneider starten. Saarbrücken wurde in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto III. im Jahre 999 erstmals als Königsburg . )! die dem Bistum Metz geschenkt wurde. Im Bereich von Alt-Saarbrücken existierte bereits in vorrömischer Zeit eine Siedlung der Mediomatriker. Flussaufwärts vom heutigen Stadtkern, im Stadtteil St. Arnual und im Bereich des Großmarktes am Fuß des Halbergs, sind römische Siedlungsreste nachgewiesen. Am rechten Saarufer befand sich eine kleine römische Garnison, die wahrscheinlich eine hölzerne Brücke sicherte. Nicht weit entfernt davon hat sich am Hang des Halberges ein römisches Mithräum erhalten. Links der Saar, rund um die Stiftskirche Sankt Arnual, befand sich nachweislich eine römische Siedlung mit einer größeren Villa, in deren Ruinen in merowingischer Zeit eine erste Kirche als Grablege des Metzer Bischofs Arnual errichtet wurde. Es soll sich bei der Kirche um eine Schenkung des merowingischen Königs Theudebert II. handeln. Die ältesten urkundlich erwähnten Orte, die heute zur Landeshauptstadt Saarbrücken gehören, sind Fechingen (777), Eschringen (893), Dudweiler (977) und Malstatt (960). Nach diesen ersten allgemeinen Informationen ging die Führung durch enge Gassen, vorbei an kleinen Lokalen zur Basilika St. Johann. Das Kirchengebäude ist ein klar strukturierter Barockbau. Der Turm der Kirche ist in die Fassade der Vorderfront integriert und bildet mit ihr eine streng gegliederte Einheit. Rund 80 Kameraden singen das Steigerlied 478 bergbau 10/2014 R Foto: Max Schymainski Sowohl in der Höhe, als auch in der Breite ist diese Gliederung der Vorderfront sichtbar, zum einen in der Abfolge von 3 Stockwerken in der Höhe und zum anderen eine entsprechende Dreiteilung in Fenster-, Portal- und Giebelzonen in der Breite. Das saalförmige Kirchenschiff mit integriertem Altarraum verfügt über 6 Achsen. An die Rückseite der Kirche ist eine separate Sakristei angebaut, die über eine Tür mit dahinterliegendem kurzen Korridor hinter dem Hochaltar zugänglich ist. Das 1986 erneuerte Eingangsportal stammt vom Saarbrücker Künstler Ernst Alt. Das Bronzeportal zeigt auf dem linken Türflügel Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers aus dem Neuen Testament, rechts die damit korrespondierenden Szenen aus dem Leben und der Leidensgeschichte Jesu Christi. Die Szenen links und rechts davon sind thematisch aufeinander bezogen. Die Halterungen der seitlichen Handläufe wurden ebenfalls in Bronze gegossenen und stellen die 4 Lebensalter Kindheit, Jugend, Erwachsensein und Alter durch verschieden alte Hände dar. Weiter ging die Führung am Staats $# zum Schloss. Das Schloss Saarbrü#! .# . genannt, ist ein im Stil der Barockzeit errichteter Bau und befindet sich im Stadtteil Alt-Saarbrücken am linken Ufer der Saar. Vorgängerbauten am Standort waren eine mittelalterliche Burg und ein Renaissance-Schloss. Das Schloss dient heute als Verwaltungssitz des Regionalverbands Saarbrücken. Im Gewölbekeller und einem Anbau befinden sich die Ausstellungsräume des Historischen Museums Saar. Unter dem Schlossplatz wurden Teile der Burganlage mit den Kasematten freigelegt. Nach umfangreichen Ausgrabungen zwischen 2003 und 2007 sind die Kasematten vom Historischen Museum aus für Besucher zugänglich. Vom Schlossgarten aus bietet sich ein herrlicher Ausblick über die Saar und die Stadt. Im weiteren Verlauf ging es in den Stadtteil Alt-Saarbrücken zum eigentlichen Wahrzeichen der Stadt, der Ludwigskirche. Sie gehört neben der Dresdner Frauenkirche ( & den bedeutendsten evangelischen barocken Kirchenbauten Deutschlands. Unser Stadtführer Thomas Schneider konnte uns sehr viel über deren Geschichte erzählen. Die Ludwigskirche sowie der sie umgebende Ludwigsplatz, wurden von Friedrich Joachim Stengel im Auftrag von Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken +samtkunstwerk“ im Sinne einer ba- B Der 1. Vorsitzende Reinhard Marian begrüßt die Stadtführer Lotte Natgang und Thomas Schneider Foto: Gerhard Meiser rocken place royale entworfen. Der Bau begann im Jahr 1762. Nach dem Tod Wilhelm Heinrichs im Jahr 1768 wurden die Arbeiten wegen Geldmangels eingestellt. Erst 1775 wurde die Kirche durch seinen Sohn Ludwig fertiggestellt, nach dem sie auch benannt wurde und nicht nach Ludwig dem Heiligen, worauf fehlerhafte, jedoch gebräuchliche Übersetzungen wie église St. Louis oder St. Louis church hindeuten. Die Einweihung fand am 25.08.1775 mit einem feierlichen Gottesdienst und einer eigens zu diesem Anlass komponierten Kantate statt. In den Jahren 1885 bis 1887 und 1906 bis 1911 führte man Restaurierungsarbeiten durch. Während des 2. Weltkriegs wurde die Ludwigskirche praktisch komplett zerstört. Nach dem Bombenangriff vom 05.10.1944 standen nur noch Reste der Umfassungsmauern. Der Wiederaufbau begann 1949, ist aber bis heute noch nicht abgeschlossen. Ein wesentlicher Faktor für diese lange Verzögerung war der von den 1950er bis in die 1970er Jahre mit großer Heftigkeit ausgetragene Streit, ob beim Wiederaufbau auch der vollständig verlorene barocke Innenraum rekonstruiert werden sollte. Zunächst hatte man sich auf eine Wiederherstellung der Außenhülle mit einer modernen Innenraumkonzeption verständigt, diesen Plan aber schließlich wieder aufgegeben. Die Innenrestaurierung wurde 2009 mit der Wiederherstellung des Fürstenstuhls (das fürstliche Gestühl, das sich auf der der Orgel gegenüber liegenden Empore befand) abgeschlossen. Es war ein wirklich beeindruckender Vortrag von den Stadtführern Lotte Natgang und Thomas Schneider, die uns die Geschichte dieser Kirche ein ganzes Stück näher brachten. Gegen 12.30 Uhr war die Führung zu Ende und ich bin der Meinung, dass viele unserer Mitglieder und D R RDB-Mitteilungen B Teilnehmer bei der Stadtführung Foto: Werner Heider Gäste, die bei dieser Führung dabei waren, unsere Landeshauptstadt jetzt mit anderen Augen sehen und auf Gebäude und deren Geschichte aufmerksam wurden, 8 eher nicht wahrgenommen hat. Gerhard Meiser in der die Beteiligung der Henrichshütte an der Rüstungsproduktion für die beiden Weltkriege beschrieben wird, aber auch die grausame Behandlung von Fremdarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im 2. Weltkrieg dort im Werk. Unsere Damen waren sehr beeindruckt. Die Herren wurden von Herrn von Achen sachkundig geführt. Er erklärte verständlich die Arbeitsweise des Hochofens, die Heißwinderzeugung mit dem anfallenden Gichtgas, die Beschickung des Hochofens mit Erzen und Koks. Unter den Teilnehmern waren Bergleute, die im Siegerland bis 1961 Spateisenstein abgebaut hatten, aber auch ein RDB-Mitglied, Dieter Frölich, der in Liberia Eisenerz gewonnen hatte. Fachkundig wurde über Eisengehalte, Sinter- und Pelletsherstellung diskutiert. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl auf die ca. 70 m +( % Hier erfolgte die Beschickung des Hochofens. Über steile Treppen ging es runter bis zur Abstichbühne, wo flüssiges Eisen und flüssige Schlacke aus dem Ofen gezogen wurden. Unterwegs wurde die Kühlung des Ofenmantels erklärt und wie man durch Sprengungen Ansätze im Hochofen bekämpft hat. Es war eine schwere Arbeit an den Hochöfen. Die Henrichshütte war 1854 von Graf Henrich von Stolberg und Wernigerode gebaut worden. Basis waren Eisenerz- und Kohlevorkommen rund um Hattingen. Die Hütte hatte im Laufe der Zeit verschiedene Eigentümer: 1855 eine Berliner Baugesellschaft, 1904 die Kasseler Lokomotivfabrik Henschel, 1930 Vereinigte Stahlwerke, 1951 Ruhrstahl AG Hattingen, 1963 Rheinstahl, 1974 Thyssen. Die Henrichshütte umfasste 3 Hochöfen, Stahlwerke, Gießerei, Schmiede, 2 Walzwerke und beschäftigte 10 000 Leute. Im Krieg wurden Geschützrohre und Granaten mit bis zu 42 cm Durchmesser M "# $ BV Siegerland Herbstausflug Am 09.09.2014 starteten 20 Damen und Herren zum Herbstausflug nach Bochum-Stiepel und Hattingen. In Stiepel besuchten wir die Dorfkirche, die 2008 ihr 1000-jähriges Jubiläum feierte. Wir hatten in Dr. Zelm einen sachkundigen Führer, der uns die im Jahr 1952 freigelegten Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert zeigte und erklärte; die Darstellung des Kindermords in Bethlehem, die Vertreibung aus dem Paradies und die Geschichte von dem Heiligen Georg der den Drachen besiegte und die Königstochter vor dem Tod rettete, anschließend wurde der Drachen in einen Dackel verwandelt. Es war eine spannende kunsthistorische Lehrstunde. Zum Schluss intonierte Dr. Zelm auf der Orgel den Choral: Großer Gott wir loben dich und alle sangen die ersten 3 Strophen mit. Stiepel war immer eine reiche Gemeinde mit ertragreichen Bauernhöfen, man konnte sich dort auch schon in alten Zeiten die wunderbare Ausmalung der Kirche leisten. Die Ehefrau des Vorsitzenden, Inge Heide, stammt aus Stiepel, hat als Konfirmantin mitgeholfen die Fresken freizulegen und 1962 in dieser Kirche den Vorsitzenden geheiratet. Das Mittagessen nahmen wir im Kaminzimmer von Haus Kemnade ein. Nach dieser Stärkung ging es weiter zur Henrichshütte nach Hattingen. Dort hat der Landschaftsverband Westfalen Lippe seit 1999 mit dem Hochofen 3 ein beachtenswertes Industriemuseum geschaffen. Die Damen besuchten mit der ausgezeichneten Führerin Frau Sklorz 3 . ! im 1. Weltkrieg). Für Panzer stellte man die Gehäuse her und für das 1. Atomkraftwerk Grundremmigen den Reaktor. 1980 gab es die ersten Arbeitsplatzverluste, die Belegschaft wurde von 8 000 Mann auf 5 000 Belegschaftsmitglieder reduziert. Als am 18.12.1987 die Hochöfen stillgelegt wurden, verloren weitere 3 000 Mann ihre Arbeit. Demonstrationen mit 30 000 Leuten, Menschenketten um die Hütte, Hungerstreik der Arbeiterfrauen fanden statt, konnten die Stilllegung aber nicht verhindern.Ein Hochofen, 2 Walzwerke wurden demontiert und in China wieder aufgebaut. Die Henrichshütte hatte ein hohes technisches Niveau, hier wurde das Ruhrstahl-Heraeus Verfahren zur Vakuumentgasung von flüssigen Rohstahl entwickelt, mit dem Rissbildungen bei der Stahlerstarrung vermieden werden. Weltweit sind ca. 100 RH Anlagen in Betrieb. Das Stranggussverfahren wurde in Hattingen zwar nicht erfunden, aber hier zuerst zur industriellen Reife entwickelt, es wird heute fast in allen Stahlwerken weltweit angewandt. Als die Hattinger Hütte von der Fa. Thyssen übernommen wurde, war die Stilllegung nicht mehr abzuwenden. Die Kosten waren hier wegen der teuren Transportkosten für die Anfuhr von Erz und Koks per Bahn zu hoch. Die moderneren größeren Hochöfen von Thyssen in Duisburg haben geringere Transportkosten durch Schiffstransport von Erz und Kohle von Rotterdam aus auf dem Rhein. Der frühere Vorstandschef Dr. D. Spingorum bringt es etwas sarkas ;# " .zeugung war und ist ein an Kosten orientiertes Wandergewerbe, zum Nutzen der Verbraucher“ Alle Teilnehmer, Damen und Herren waren von dem Museumsbesuch in der Henrichshütte begeistert. Nach Kaffee und Kuchen im Landhaus Grumm ging es auf die Heimfahrt. Siegfried Raimann bedankte sich bei dem Organisator Dr. Heide im Namen der Teilnehmer für diesen schönen Ausflug. Dr. Bruno Heide BV Wanne-Eickel Tagesfahrt nach MecklenburgVorpommern In diesem Jahr ging die 4-Tagefahrt nach Mecklenburg-Vorpommern. Mit 14 Personen schlossen wir uns einer Reisegruppe der Firma +% 1. Tag, 08.09., Anreise Um 7.30 Uhr fuhr der Bus über die Autobahnen Richtung Hamburg, Richtung Lübeck und in Mecklenburg über die A 20. Bei Satow verließen wir die Autobahn um über die schönen Alleen Mecklenburgs nach Kühlungsborn zu fahren. Hier hatten wir knappe 2 Stunden Zeit uns bei schönem Wetter die Ostseeluft um die Nase wehen zu lassen. Dann verließ unser Bus die Ostseeküste, um ins Landesinnere nach Güstrow zu fahren. Um 17.30 Uhr )( 3% Nach dem Belegen der Zimmer, kleiner Ortsbegehung, Abendessen im Hotel mit kleinem Umtrunk ließen wir den 1 .Tag ausklingen. 2. Tag, 09.09., Mecklenburger Seenplatte Nach dem Frühstück ging es um 08.00 Uhr Richtung Mecklenburger Seenplatte. Um 09.45 Uhr erreichten wir Waren an der Müritz, dort erwartete uns ein Ausflugsschiff für eine 2-stündige Fahrt auf der Müritz. Bei sonnigem aber windigem Wetter fuhren wir los. Der Kapitän erzählte einiges über die Müritz und ihre Umgebung. Die Zeit war schnell um und wir legten wieder an. Nach der Schiffsfahrt hatten wir noch Zeit um die schöne Stadt Waren zu erkunden. Danach ging es wieder zurück zum Hotel. 3. Tag, 10.09., Usedom Nach einem frühen Frühstück fuhren wir um 07.45 Uhr durch Vorpommern zur Insel Usedom. Staubedingt kamen wir erst um 11.45 Uhr in Heringsdorf an. Hier sahen wir uns von der Promenade aus die schönen Villen und Hotelbauten an. Nach einem Besuch der Seebrücke ging es weiter nach Ahlbeck. Hier überraschte uns ein kräftiger Gewitterschauer den die meisten mit einer Einkehr verbanden. Auch hier konnten wir von der Promenade aus schöne Villen und Hotels betrachten Um 15.45 Uhr fuhren wir zurück nach Güstrow, wo wir um 19.00 Uhr unser Hotel erreichten, Nach einem etwas längeren Abendessen und dem Singen des Steigerliedes, mit Unterstützung der anderen Mitreisenden, und einem Bergmannsschnaps, ließen wir den Tag ausklingen. 4. Tag, 11.09., Heimfahrt Um 9.00 Uhr traten wir die Heimfahrt an. Aber erst ging es noch nach Wamemünde, wo wir um 10.00 Uhr eintrafen. Ein Teil der Reisenden machte eine 1-stündige Schiffsrundfahrt und sah sich Warnemünde vom Wasser aus an. Die Anderen machten einen Spaziergang durch die Stadt und über die Mole. Um 12.00 Uhr mussten wir dann Abschied nehmen von der Ostsee und es ging zurück nach Wanne-Eickel. wo wir um 19.00 Uhr ankamen. Es war mal wieder eine schöne Reise, bei der die Kameradschaft gestärkt wurde. Johannes Woldenga bergbau 10/2014 9/2014 479 D RDB-Info/Impressum ✂ Liebes RDB-Mitglied R Impressum »bergbau« Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto? Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften .@9»bergbau« – Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«. Oder übermitteln Sie es direkt an: RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure @, 45128 Essen Fax: 02 01/23 45 78 per E-Mail: rdb@rdb-ev.de Bitte angeben Mitgliedsnummer 9 )! Energie, Umwelt &RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Herausgeber RDB Service GmbH, @, 45128 Essen Telefon (02 01) 23 22 38 Telefax (02 01) 23 45 78 E-Mail: rdb@rdbservice.de Geschäftsführer: Gerhard Weitzel Ulrich Dondorf Geburtsdatum Vorname, Name Redaktionsteam „bergbau“ Pommernstraße 17 45889 Gelsenkirchen M?E?NL?L>6G 6E KM?E?NL?L>L> E-Mail: redaktion@rdbservice.de Alte Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Ehrenamtliche Mitarbeiter Assessor des Bergfachs Dipl.-Berging. Konrad Hupfer – Hu – – Verantwortlicher Redakteur – Holtkamp 5 HLEH" M?E>HNG>? E-Mail: hupfer.konrad@t-online.de Umzugstermin Neue Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Dr. mont. Volker Schacke – Sch – Apelank 34 HH" %M?EGNL>=HG E-Mail: schacke.vimg@t-online.de Telefon Fax E-Mail-Adresse Meine/unsere Bankverbindung Ing. Jürgen König – Koe – ,> HH" %?EG LE?G E-Mail: j.koenig@rdb-luenen.de Bankleitzahl Konto-Nummer Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes Kontoinhaber (falls abweichend vom Mitglied) 480 bergbau 10/2014 Verlag/Satz/Druck Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 H>LL+# M?E?NL?L>6? KM?E?NL?L>L> E-Mail: info@ctp-makossa.de Internet: www.makossa.de Geschäftsführer Werner und Günter Makossa Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom 01.01.2002 Veröffentlichungen 93# Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für mit Namen gekennzeichnete $% !+# etc. übernimmt der Einsender die Verantwortung. In der Regel werden für Veröffentlichungen keine Honorare gezahlt. "9 enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Bezugspreise/jährlich Inland: ?!6€ + Porto 12,- € = ges. 72,- € Ausland: 70,- € + Porto 20,- € ¦%?!6€ Die Lieferung an Mitglieder des RDB e.V. erfolgt im Rahmen der Mitgliedschaft. Bezugszeit "9¯± erscheint monatlich. Ein Abonnement gilt zunächst für ein Kalenderjahr und verlängert )@% Die Kündigung kann mit einer Frist von 3 Monaten zum @ werden. "9) chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. ✂ Datum Unterschrift B C..A6A%?HE6>LG Ruhrpoeten e.V. Wir führen Literaturwettbewerbe durch. Wir planen Veranstaltungen und Lesungen. Wir fördern Projekte rund um Literatur und Kultur. Ruhrpoeten e.V. c/o Kathrin Butt Am Schillerplatz 19 45883 Gelsenkirchen kontakt@ruhrpoeten.org www.ruhrpoeten.org Der Verein Ruhrpoeten e.V. fördert Literatur im Ruhrgebiet und über das Ruhrgebiet. Wir möchten die bestehende Kultur- und Literaturlandschaft Ruhrgebiet ergänzen, bereichern und vor allem den literarischen Nachwuchs fördern. Drei bisher durchgeführte Literaturwettbewerbe fanden großen Anklang. Unsere Veranstaltungen sind ein guter Mix aus Literatur, Musik und Unterhaltung und so, wie gute Literatur sein sollte - locker und leicht. Uns vereint die Freude an der hiesigen Literatur, die wir auch an Dritte weitergeben möchten. Fördermitglieder unterstützen durch ihren Jahresbeitrag die Vereinszwecke, werden zu allen Veranstaltungen eingeladen und regelmäßig über die Tätigkeiten informiert. Informationen zu aktuellen Projekten und der Mitgliedschaft bis