Statistische Verfahren für die Schraubfallanalyse
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Statistische Verfahren für die Schraubfallanalyse
Statistische Verfahren für die Schraubfallanalyse Statistische Verfahren für die Schraubfallanalyse Kapitel ........................................................................................Seite 1. Einführung ..................................................................................4 2. Grundlagen der Statistik ...........................................................5 2.1 Streuung..................................................................................5 2.2 Verteilungsfunktionen.............................................................6 2.3 Histogramm ............................................................................7 2.4 Mittelwert ...............................................................................7 2.5 Standardabweichung ..............................................................8 2.6 Schätzung einer Normalverteilung.......................................10 2.7 Mittelwert und Standardabweichung der Stichprobe...........12 3. Genauigkeitsanforderungen ....................................................13 3.1 Mittelwertversatz und kombinierte Streuung.......................13 3.2 Beispiel ................................................................................14 4. Prozesse verstehen ....................................................................16 5. Maschinen- und Prozessfähigkeit ...........................................17 5.1 Cp-Wert .................................................................................18 5.2 Cpk-Wert ................................................................................19 5.3 Wege zur Prozessfähigkeit ...................................................20 5.4 Maschinenfähigkeitsindizes .................................................21 5.5 Was ist sonst noch zu beachten? ..........................................22 6. Qualitätsregelkarten.................................................................23 6.1 -Diagramme........................................................................24 6.2 Die Untergruppe ...................................................................25 6.3 Alarmsignale.........................................................................26 6.4 Bereichsdiagramme ..............................................................26 6.5 Anmerkung zur Handhabung von Qualitätsregelkarten.......27 Zusammenfassung ....................................................................27 Anhang.......................................................................................28 A1. Beispiele für einfache statistische Berechnungen ...............28 A2. Beispiele für die Berechnung der Maschinen- oder Prozessfähigkeit...................................................................32 A3. Beispiele für Qualitätsregelkarten .......................................33 A4. Leistungsanalyse bei Montagewerkzeugen – Berechnung gemäß ISO 5393 ............................................34 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 3 1. Einführung Das Ziel dieses Taschenbuches ist eine Einführung in die Statistik und deren Nutzung im Produktionsprozess. Anhand statistischer Kennzahlen kann man Werkzeuge miteinander vergleichen und beurteilen, ob sich ein Werkzeug für eine bestimmte Anwendung eignet. Mit Hilfe der statistischen Prozesskontrolle (SPC) lässt sich nachvollziehen, wie sich ein Produktionsprozess im Laufe der Zeit verändert. Das Taschenbuch soll auch das Potenzial der Statistik als Hilfsmittel für die Produktion verdeutlichen. 4 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 2. Grundlagen der Statistik Mit Hilfe statistischer Methoden werden aus den Daten einer Stichprobe Eigenschaften einer Grundgesamtheit abgeleitet. Die Wahrscheinlichkeitstheorie liefert die Grundlagen für die erforderlichen Schätz- und Testverfahren. Im Zusammenhang mit der Schraubfallanalyse können wir die Statistik nutzen, um aus einer begrenzten Anzahl Verschraubungen auf „alle“ Verschraubungen zu schließen, die ein Werkzeug in einem Prozess ausführen soll oder wird (die „Grundgesamtheit“). Daraus ergeben sich Rückschlüsse auf die Qualität des Schraubwerkzeugs und seine Prozessfähigkeit. 2.1 Streuung Statistik hat viel mit Streuung, also Toleranzen, zu tun. Streuungen kommen in der Natur ebenso vor wie bei industriellen Prozessen. Bei letzteren kann schon eine kleine Abweichung vom Soll-Wert, beispielsweise eine Maßabweichung, einen starken Einfluss auf das Endprodukt und seine Funktionsweise haben. Daher ist es wichtig, diese Schwankungen im Prozess zu erkennen, zu verstehen und gegebenenfalls zu überwachen oder korrigierend in den Prozess einzugreifen. Es gibt zwei Arten von Streuung. Zufällige Streuungen sind allgegenwärtig und zum Teil vorhersehbar. Sie haben viele Ursachen. Beispiele für zufällige Streuungen bei DruckluftWerkzeugen sind kleine Abweichungen der Gewindedurchmesser, unterschiedliche Reibung, der Einfluss des Bedieners oder Schwankungen des Luftdrucks. Es ist schwierig, diese Einflussfaktoren auf das Schraubergebnis voneinander zu trennen. Streuungen lassen sich durch Verbesserungen der Prozessabläufe in den Griff bekommen. Zufällige Streuungen sind normal und vom Prozess und seiner Umgebung abhängig. Sie werden auch als „allgemeine Einflussfaktoren“ bezeichnet. Systematische Streuungen treten sporadisch und vereinzelt auf. Sie sind nicht vorhersehbar. Es ist jedoch meist einfach, ihre Ursachen zu ermitteln. Sie lassen sich durch eine Überwachung der Prozessabläufe in den Griff bekommen. Systematische Streuungen haben meistens bestimmte Abbildung 1. Beispiele für zufällige Streuungen bei Luftwerkzeugen sind Schwankungen des Luftdrucks und der Einfluss des Bedieners. Abbildung 2. Auf den Menschen zurückzuführende Fehler, wie das Vergessen von Unterlegscheiben oder die Verwendung falscher Schrauben, sind Beispiele für systematische Streuungen. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 5 Ursachen, die erkannt und eliminiert werden müssen. Beispiele sind falsche Kalibrierungen und der Verschleiß von Werkzeugen sowie Fehler, die auf den Menschen zurückzuführen sind, etwa falsche Bedienung. Sie werden auch als „spezielle Einflussfaktoren“ bezeichnet. Große Bedeutung hat der Einsatz statistischer Analysemethoden bei der Qualitätskontrolle von Montageprozessen. Die traditionelle Methode sieht so aus: Man analysiert, was geschehen ist, und gestaltet – nachdem das Problem erkannt wurde – den Prozess um. Man kann statistische Methoden aber auch einsetzen, um vorherzusagen, wie sich ein Prozess künftig verändern oder entwickeln wird. So lassen sich systematische Streuungen rechtzeitig erkennen und Prozesse umgestalten, bevor fehlerhafte Produkte gefertigt werden und die Fabrik verlassen. 2.2 Verteilungsfunktionen In der Wahrscheinlichkeitstheorie ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung eine Funktion, die Ereignissen Wahrscheinlichkeiten zuordnet. Ist von einer Zufallsvariablen die Verteilungsfunktion bekannt, so kann man die Wahrscheinlichkeit berechnen, mit der die Zufallsvariable Werte zwischen zwei reellen Zahlen annimmt. Beim Würfeln errechnet sich die Wahrscheinlichkeit, eine Zahl zwischen 3 und 5 zu würfeln, zu 1:2. Es ergeben sich ganz verschiedene Funktionsgraphen für die unterschiedlichsten Ereignisse. Nehmen wir als Beispiel eine Verschraubung, bei der wir das Drehmoment messen, das auf eine Schraube übertragen wird. Die Werte variieren von Verschraubung zu Verschraubung. Nehmen wir an, wir haben genügend Messwerte, um in einer Grafik die Häufigkeit, wie oft ein bestimmter Messwert aufgetreten ist (y-Werte), über den Drehmoment-Ist-Werten (xAchse) aufzutragen. Das Ergebnis wäre ein Histogramm wie in Abbildung 3. In der Statistik ist diese Kurvenart als „Normalverteilung“ bekannt. Es gibt viele Arten von Verteilungsfunktionen. Kurven, die sich aus Funktionen oder Beispielen wie diesem – oder auch dem in Abbildung 4 genannten – ergeben, heißen „Normalverteilung“ oder „Gaußsche Glockenkurve“ (siehe auch Kapitel 2.4). 6 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Eine Normalverteilung verläuft immer symmetrisch und wird vom Mittelwert und der Standardabweichung bestimmt. Bei einer Normalverteilung beeinflussen ausschließlich zufällige Streuungen das Ergebnis. 2.3 Histogramm Ein Histogramm ergibt sich, wenn die Messwerte aus einer Stichprobe, zum Beispiel Ergebnisse einer Anzahl Testverschraubungen, in Kategorien aufgeteilt werden (etwa alle Verschraubungen zwischen 20 und 21 Nm). Dann kann die Anzahl der Ergebnisse in jeder Kategorie gezählt und in einem Diagramm aufgetragen werden. Damit lässt sich die Verteilung der verschiedenen Ergebnisse darstellen. 2.4 Mittelwert Normalverteilungen finden sich überall, in der Natur ebenso wie bei industriellen Prozessen. Liegt eine große Anzahl an Messwerten vor, beispielsweise von 1000 Verschraubungen mit einem Werkzeug, kann man ein Histogramm anfertigen. Die Kurve wird umso genauer, je mehr Messwerte einfließen. Würde man beispielsweise die Größe aller schwedischen Männer messen, käme man auf einen Durchschnitt (Mittelwert) von 1,80 m. Der Mittelwert ist der am häufigsten vorkommende Wert in einer Normalverteilung. Sehr viele Männer werden tatsächlich 1,80 m groß sein, recht viele auch noch, sagen wir, 1,78 m oder 1,79 m, 1,81 m oder 1,82 m. Aber es gibt nicht viele Männer, die sehr groß oder sehr klein sind, also zum Beispiel unter 1,60 m oder über 2,00 m. Abbildung 3. Histogramm. Ein anderes Beispiel ist das Kürzen von vielen Stäben. Nehmen wir an, der Soll-Wert liegt bei 20,00 cm. Dabei dürfte es sich auch um den Mittelwert handeln. Je nach eingesetztem Verfahren, zum Beispiel der Genauigkeit der Sägemaschine, kommen manche Stäbe nur auf 19,90 cm, andere dafür auf 20,10 cm. Das entspricht der natürlichen Streuung des Prozesses und ist normal. Abbildung 4. Normalverteilungen finden sich überall. Ein Beispiel dafür ist die Größe von Personen. Ein anderes Beispiel ist das Ergebnis eines Versuchs, viele Stäbe auf dieselbe Länge zu kürzen. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 7 2.5 Standardabweichung Wird mit einem Schraubwerkzeug, das auf ein Drehmoment von beispielsweise 30 Nm eingestellt ist, eine sehr große Anzahl Verschraubungen abgearbeitet, ist es unwahrscheinlich, dass man bei jeder einzelnen exakt diesen Wert erreicht. Das gilt sogar dann, wenn man mit dem Werkzeug immer wieder genau dieselbe Schraubverbindung anzieht, beispielsweise in einem Testverband. Zufallsfaktoren wie Materialverschleiß und eine unterschiedliche Handhabung des Werkzeugs können dazu führen, dass die aufgebrachten Drehmomente den Sollwert über- oder unterschreiten. Man sagt dann, dass die Messwerte vom Mittelwert abweichen. Diese Abweichung lässt sich mathematisch mit dem Begriff der Standardabweichung beschreiben. Es ist gar nicht wichtig, die Formel für die Standardabweichung, die später noch vorgestellt wird, im Detail zu verstehen. Aber es ist hilfreich, zu wissen, wie sie berechnet wird und worum es dabei geht. Die Standardabweichung ist der Betrag, um den jeder einzelne Messwert durchschnittlich (und daher mit der größten Wahrscheinlichkeit) vom Mittelwert abweicht. Worin besteht der praktische Nutzen der Standardabweichung? Wir haben bereits gesehen, dass der Mittelwert den Durchschnittswert der Verteilung (aller Verschraubungen der Stichprobe oder der Grundgesamtheit) und die Standardabweichung die Streuung angibt. Mit ihrer Hilfe können wir abschätzen, wie viele Werte innerhalb eines bestimmten Bereichs um den Mittelwert liegen werden (streuen). Und es lässt sich mit Hilfe der Standardabweichung errechnen, um wie viel ein bestimmter Prozentsatz der Messwerte in der Stichprobe vom Mittelwert abweicht. σ ist ein Klein-Buchstabe des griechischen Alphabets. σ wird als Symbol für die Abweichung vom Mittelwert (Durchschnitt) einer Verteilungsfunktion verwendet. Bei Produktionsprozessen gibt σ an, wie gut der Prozess abläuft. Ein niedriger σ-Wert bedeutet, dass die meisten Werte nahe am Soll liegen. Ein hoher σ-Wert zeigt an, dass die Streuung groß ist und die Werte stärker vom Soll-Wert abweichen. Beispielsweise kann man 20 Werte einer Grundgesamtheit wie in Abbildung 5 gruppieren. Angenommen, sie gehören einer Normalverteilung an. Dann wird auch der nächste 8 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Anziehwert irgendwo in diesem „Bereich“ liegen. Es ist mathematisch erwiesen, dass • 68 % aller Werte in den Grenzen von „Mittelwert ± σ“ liegen, • 95 % aller Werte zwischen ± 2σ um den Mittelwert und • 99,7 % aller Werte in den Grenzen von ± 3σ um den Mittelwert liegen. Ein wichtiges Merkmal einer Normalverteilung ist, dass sich die Standardabweichung immer symmetrisch in Form einer Glocke um den Mittelwert verteilt, also mit den gleichen prozentualen Anteilen der Stichprobe rechts und links vom Mittelwert. Das ist ein mathematisches Gesetz. Das können wir zu unserem Vorteil nutzen. Denn jetzt, wo wir wissen, wie viel Prozent der Werte innerhalb einer bestimmten σ-Grenze liegen werden, können wir vorhersagen, wie sich der Prozess in der Zukunft verhalten wird. Erinnern Sie sich noch an die zufällige und systematische Streuung? Wir haben gesehen, dass bei einer Normalverteilung alle systematischen Streuungen eliminiert sind und nur die zufällige Streuung eine Rolle spielt. Außerdem wissen wir, dass 99,7 % aller Werte innerhalb von 6σ (also Mittelwert ± 3σ) liegen. Abbildung 5. Bei einer Normalverteilung wissen wir jederzeit, wie viel Prozent der Werte innerhalb eines bestimmten Bereichs liegen. Damit können wir eine wichtige Annahme treffen: Auch wenn bei einer Normalverteilung 0,3 % aller Schraubwerte außerhalb der 6σ Grenzen liegen, nehmen wir einfach an, dass alle Schraubwerte außerhalb dieser Grenzen auf systematische Streuungen im Prozess zurückzuführen sind. Anders gesagt: Der Prozess selbst wird nur von zufälligen Streuungen beeinflusst und ist damit unter Kontrolle, solange die Schraubwerte innerhalb der 6–σ−Grenzen liegen. Verschraubungen außerhalb der 6–σ−Grenzen bedeuten, dass ein neuer (unbekannter) Faktor den Prozess beeinflusst und dieser – durch systematische Streuung beeinträchtigt – nicht mehr unter Kontrolle ist. Wir müssen den Grund dafür herausfinden und beseitigen. Die beiden Grafiken in Abblidung 6 zeigen einen Vergleich von zwei Normalverteilungen. Abbildung 6. Die beiden Grafiken in Abbildung zeigen einen Vergleich von zwei Normalverteilung TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 9 2.6 Schätzung einer Normalverteilung Abbildung 7. Es ist unmöglich, eine Grundgesamtheit (zum Beispiel die deutsche Bevölkerung) vollständig zu erfassen. Wir müssen uns auf eine beschränkte Anzahl Werte, eine Stichprobe oder ein „Batch“, verlassen und beziehen. Für eine Anzahl bei einem Schraubfall gemessener oder angezeigter Werte können wir einen Mittelwert und eine Standardabweichung berechnen. Würden wir eine unendliche Zahl von Verschraubungen messen, wären wir sicher, den Mittelwert und die Standardabweichung ganz exakt ermitteln zu können: den Mittelwert der Grundgesamtheit und die Standardabweichung der Grundgesamtheit. Soweit die Theorie. In der Realität ist das nicht möglich, wir müssen uns deshalb mit einer begrenzten Anzahl Verschraubungen begnügen. In der Statistik spricht man von einer Stichprobe, bei Verschraubungen sprechen wir von einer Untergruppe oder einem „Batch“. Das aber bedeutet, wir wissen nicht wirklich sicher, ob unsere Berechnungen (Mittelwert und Standardabweichung) richtig sind, da sie ja nur auf einer begrenzten Anzahl an Verschraubungen beruhen. Was wir schließlich erhalten, ist eine Schätzung der realen Werte. Je mehr Verschraubungen Grundlage unserer Berechnung sind, desto sicherer können wir sein, dem Mittelwert und der Standardabweichung der Grundgesamtheit nahe zu kommen. Der Durchschnittswert einer Verteilung ist der Mittelwert der Grundgesamtheit (griechischer Klein-Buchstabe „μ“, sprich „mü“). Die Standardabweichung σ der Grundgesamtheit gibt ihre Streuung an. Der Mittelwert μ der Grundgesamtheit wird wie folgt berechnet: Hierbei gilt: Σ – ist der griechische Groß-Buchstabe Sigma. Er wird in der Mathematik als Summenzeichen verwendet. Die Formel wird gelesen: „μ“ ist gleich der Summe für i von 1 bis n aller Messwerte xi geteilt durch n. „n“ ist die Anzahl der Messwerte. xi steht für die Werte der einzelnen Ergebnisse (Verschraubungen), und zwar die i-te Messung der Variable x. 10 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Führen wir beispielsweise fünf Verschraubungen durch, dann wäre n = 5. Der erste gemessene Wert wäre (nur zum Beispiel) x1 = 10 Nm, der zweite x2 = 10,2 Nm, der dritte x3 = 9,6 Nm, der vierte x4 = 9,8 Nm und der fünfte x5 = 9,9 Nm. xi ist dann die Summe aller fünf Verschraubungswerte (für i gleich 1 bis 5), also 10 + 10,2 + 9,6 + 9,8 + 9,9 = 49,5 Nm. Sie wird geteilt durch die Gesamtanzahl der Verschraubungen, nämlich 5. Das Ergebnis ist der Mittelwert: μ = 49,5 : 5 = 9,9. Theoretisch wäre n als Grundgesamtheit = 82 Millionen Deutsche oder 1 Million Verschraubungen, die ein Werkzeug in einem Prozess in seinem Leben schafft. Die Standardabweichung der Grundgesamtheit (σ) wird wie folgt berechnet: ∑ni=1(xi-μ)2 ist die Summe aller Differenzen der Messwerte zu Mittelwert. Damit sich die positiven und negativen Abweichungen vom Mittelwert nicht gegenseitig egalisieren, müssen wir noch quadrieren und anschließend aus dem Ergebnis die Wurzel ziehen. Denn wir wollen ja vergleichbare Absolutwerte erhalten (mathematisch: „Beträge“). Das heißt, Sie addieren wieder fünf Werte, in diesem Fall Quadratzahlen, die sich aus den fünf Messwerten – jeweils minus den Mittelwert μ – ergeben. Nun teilen wir das Ganze durch die Anzahl der Verschraubungen (im Beispiel 5, aber richtigerweise müssten wir durch „alle“ Verschraubungen teilen). Schließlich ziehen wir die Wurzel aus diesem Gesamtwert, da wir (Nm)2 haben und Nm brauchen. So erhalten wir die Standardabweichung der Grundgesamtheit. In der Praxis ist es unrealistisch, jedes Schraubergebnis zu messen. n wäre mindestens 1 Million, was völlig unpraktikabel ist. Stattdessen nutzt man eine repräsentative Stichprobe, um den Mittelwert und die Standardabweichung der Grundgesamtheit zu bestimmen oder, genauer gesagt, sich ihm anzunähern. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 11 2.7 Mittelwert und Standardabweichung der Stichprobe Der Mittelwert der Stichprobe wird mit bezeichnet (ausgesprochen: ,,x quer”) und genauso berechnet wie der Mittelwert der Grundgesamtheit (μ): Die Standardabweichung einer Stichprobe wird mit dem Buchstaben s gekennzeichnet und weicht leicht von der Standardabweichung der Grundgesamtheit (σ) ab: Hierbei gilt: xi n ist der Wert des i-ten Ergebnisses in der Stichprobe. ist die Gesamtzahl der Ergebnisse in der Stichprobe. ist analog zur Berechnung von σ (Sigma) wieder die Summe der Quadrate der Differenzen zum Mittelwert. Die Verwendung von n-1 anstelle von n ergibt eine genauere Schätzung der Standardabweichung der Grundgesamtheit und ist besonders wichtig, wenn mit kleinen Stichprobengrößen gearbeitet wird. Wieso das so ist, hat mit den tieferen Abgründen der Statistik zu tun, soll hier aber nicht erklärt werden. Denken Sie immer daran, dass wir niemals die gesamte Grundgesamtheit für unsere Berechnungen verwenden können – das ist unmöglich. Wir müssen kleinere Stichproben verwenden und Schätzwerte des wahren Mittelwerts und der wahren Standardabweichung berechnen. Somit ist der Mittelwert der Stichprobe ( ) eine Schätzung des Mittelwerts der Grundgesamtheit (μ). Die Standardabweichung der Stichprobe (s) ist eine Schätzung der Standardabweichung der Grundgesamtheit (σ). 12 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 3. Genauigkeitsanforderungen In der Schraubmontage werden häufig bestimmte Genauigkeitsanforderungen an die Schraubwerkzeuge gestellt. Diese werden als Soll-Drehmoment sowie einer maximal akzeptablen Abweichung vom Soll-Wert, zum Beispiel ± 10 %, angegeben. Die Genauigkeit eines Schraubwerkzeugs wird in der Regel berechnet aus 50 % der natürlichen Streuung (die sich aus dem zuvor Gesagten zu 3σ ergibt) geteilt durch den Soll-Wert. So lassen sich verschiedene Werkzeuge bei einem bestimmten Soll-Wert miteinander vergleichen, ohne Bezug auf einem bestimmten Schraubfall zu nehmen (Toleranzen). Wie im nächsten Kapitel dargestellt, sind die Berechnungen der Genauigkeit den Berechnungen der Prozess- und Maschinenfähigkeit oder Eignung ähnlich (bei Genauigkeitsberechnungen wird die natürliche Streuung mit dem Mittelwert verglichen, bei Eignungsberechnungen die natürliche Streuung mit den Toleranzvorgaben des Schraubfalls). Liegen die Genauigkeitsanforderungen beispielsweise bei 40 Nm ± 10 %, muss sicher sein, dass 3 σ kleiner als 4 Nm (10 % von 40 Nm) sind beziehungsweise „100 · 3σ / Durchschnitt“ unter 10 % liegt. Wenn wir das Werkzeug testen und auf einen Mittelwert von 40 Nm und eine Standardabweichung von 1,2 Nm kommen, dann beträgt die Genauigkeit (3 · 1,2 / 40) = 3,6 / 40 = 0,09 = 9 %. Das Werkzeug ist also genau genug für diesen Schraubfall. 3.1 Mittelwertversatz und kombinierte Streuung Mittelwertversatz tritt auf, wenn man ein und dasselbe Schraubwerkzeug für harte und weiche Verbindungen verwendet. Man wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei unterschiedliche Mittelwerte erhalten (einen höheren bei harten Verbindungen) mit zwei unterschiedlichen Verteilungen. Die Differenz zwischen diesen beiden Mittelwerten ist der Mittelwertversatz. Ähnlich wie bei der Normalverteilung suchen wir jetzt die Grenzen, innerhalb derer das ZielDrehmoment mit 99,7 % Wahrscheinlichkeit liegt, bei harten wie weichen Verbindungen. Das ist die kombinierte Streuung, die 6σ bei der Normalverteilung entspricht. Sobald wir die kombinierte Streuung ermittelt haben, können wir sie zum kombinierten Mittelwert in Beziehung setzen. Die sich daraus ergebende Größe wird als „Genauigkeit“ bezeichnet. Drehmoment Abbildung 8. Der Mittelwertversatz ist die Differenz zwischen den Mittelwerten bei harten und weichen Verbindungen. Mittelwhart +3shart Mittelwweich –3sweich Abbildung 9. Kombinierter Mittelwert und kombinierte Streuung. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 13 Als Formel sieht das so aus: Genauigkeit = 100 · 0,5 ((Mittelwerthart + 3σhart) – (Mittelwertweich – 3σweich)) / Mittelwert Hierbei gilt: Mittelwert = (Mittelwertweich + Mittelwerthart) / 2 Dieser Wert wird als „kombinierter Mittelwert“ bezeichnet. Diese Gleichung gilt zwar in der Regel, doch wir können nicht sicher sein, dass die Verteilung wirklich so aussieht. So können wir beispielsweise auch einen negativen Mittelwertversatz erhalten. Wir müssen dann überprüfen, wo die äußersten Grenzen liegen. Die entsprechende Formel sieht so aus: Genauigkeit = 100 · 0,5 Abweichung / Mittelwert Hierbei gilt: Abweichung = max (Mittelwerthart + 3σhart, Mittelwert weich + 3σweich) – min (Mittelwertweich – 3σweich, Mittelwerthart – 3σhart) Kombinierter Mittelwert = (Mittelwertweich + Mittelwerthart)/2 3.2 Beispiel Angenommen, Messungen an einer harten Verbindung (30° Drehwinkel bis zum Endmoment) und einer weichen Verbindung (800° Drehwinkel bis zum Endmoment) hätten die folgenden Daten ergeben: Harte Verbindung: Mittelwert = 61 Nm und σ = 1,2 Nm Weiche Verbindung: Mittelwert = 60,2 Nm und σ = 1,0 Nm Dann wäre: Abweichung = max (61 + 3 · 1,2; 60,2 + 3 · 1,0) – min (61 – 3 · 1,2; 60,2 – 3 · 1,0) = 7,4 Nm Mittelwert = (61 + 60,2) / 2 = 60,6 Nm Genauigkeit = 100 · 0,5 · 7,4 / 60,6 = 6,1 % 14 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Erläuterung: Bei der Abweichungsformel wird vom Maximalwert der ersten Klammer (in der zwei Werte berechnet werden: 61 + 3·1,2 = 64,6 sowie 60,2 + 3 · 1,0 = 63,2) der Minimalwert aus der zweiten abgezogen. „max“ in der ersten Klammer wäre also 64,6, „min“ in der zweiten, wie Sie errechnen können, 57,2. Aus folgenden Gründen ist es schwierig, die Genauigkeit von Werkzeugen abzuschätzen: • Unterschiedliche Genauigkeit bei harten, weichen und kombinierten Schraubfällen. • Unterschiedliche Genauigkeit, je nachdem, ob das Werkzeug im oberen oder im unteren Drehmomentbereich (seiner Möglichkeiten) eingesetzt wird. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 15 4. Prozesse verstehen Jedes Unternehmen stellt etwas her; das können Produkte oder Dienstleistungen sein, und es kann auf vielerlei Arten geschehen. Allen Unternehmen ist gemeinsam, dass sie mit bestimmten Verfahren und Arbeitsweisen arbeiten. Ein Prozess ist in diesem Zusammenhang schlicht eine strukturierte Reihe von Arbeitsabläufen, die darauf ausgerichtet sind, ein spezifisches Produkt für einen bestimmten Kunden oder Markt anzufertigen. Der Prozess hat einen Anfang und ein Ende sowie klar definierte Mittel und Ergebnisse. Er legt also fest, wie die Arbeit zu machen ist und umfasst in der Regel eine Reihe zu wiederholender Tätigkeiten. Das Ziel ist die (maximale) Wertschöpfung für den Kunden. Darum kommt es schon bei der Planung eines Prozesses darauf an, sich auf den Standpunkt des Kunden zu stellen. Wer in Prozessen denkt, denkt auch in Größen wie Kosten, Zeit, Produktqualität und Kundenzufriedenheit. All diese Größen sind messbar und können verbessert werden. Abbildung 10. Ein Prozess ist eine Reihe von Arbeitsabläufen, die darauf ausgerichtet sind, ein spezifisches Produkt für einen bestimmten Kunden oder Markt herzustellen. Beispielsweise ist eine Fertigungslinie in einem modernen Automobilwerk ein typischer „operativer Prozess“. Das heißt, für den Käufer des Wagens wird ein Wert geschaffen. Entlang der Linie montiert man die Autos mit unterschiedlichen Schraubwerkzeugen, alle mit unterschiedlicher Funktionalität, Leistung und Zuverlässigkeit. Im Montageprozess gibt es zahlreiche Faktoren, die das Ergebnis der Verschraubungen beeinflussen. Die Werker, die Schrauben, die Gewinde und viele weitere Dinge haben Einfluss auf die Verschraubungen. Das alles trägt zu Streuungen im Gesamtprozess bei. (Erinnern Sie sich an die Ausführungen über Streuungen in Kapitel 2!) Abbildung 11. Die industrielle Produktion ist ein operativer Prozess. Zahlreiche Faktoren tragen zur Streuung im Prozess bei. Die Größen, mit denen sich die Leistung von Schraubwerkzeugen messen lässt, sind das Drehmoment und manchmal der Drehwinkel. Mit Hilfe statistischer Kennzahlen kann man die Effizienz der Prozesse (Schraubvorgänge) analysieren und den Montageprozess überwachen, steuern und verbessern. Langfristig bedeutet das genauere Verschraubungen, bessere und sicherere Autos sowie mehr Wert für die Kunden. 16 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 5. Prozess- und Maschinenfähigkeit Wir haben uns bereits mit Statistik und Genauigkeit befasst. Die Genauigkeit eines Werkzeugs sagt etwas über seine Leistung, aber das ist nicht genug. Für den Anwender ist wichtig, was ein Werkzeug an der Produktionslinie leistet. Wir müssen also die Genauigkeit des Werkzeugs in Beziehung setzen zu den Anforderungen des Anwendungsfalls. Jeder Schraubfall hat einen Soll-Wert, aber auch eine gewisse Toleranz, die für den Anwender akzeptabel ist. Durch Vergleich des Mittelwertes und der Standardabweichung mit dem Soll-Wert und den Toleranzgrenzen des Schraubfalls können wir angeben, was ein Werkzeug in diesem Anwendungsfall leistet. Für diese Angaben gibt es so genannte Eignungsindizes (Maschinenfähigkeitsindex und Prozessfähigkeitsindex). Die Indizes sind teils recht einfach, teils schwieriger zu verstehen. In diesem Taschenbuch behandeln wir die gängigsten Werte, mit denen Anwender von Montagewerkzeugen am häufigsten zu tun haben. Im Gegensatz zur Maschinenfähigkeit (siehe 5.4) muss der Nachweis der Prozessfähigkeit über einen längeren Zeitraum erfolgen. Aus einem laufenden Prozess werden in festgelegten Abständen Stichproben entnommen und Qualitätsmerkmale erfasst (gemessen). In die Prozessfähigkeit gehen die Einflüsse der Maschinen, des Materials und der Bediener ein. Der Koeffizient Cp (siehe Kapitel 5.1) gibt die prinzipielle Fähigkeit des betrachteten Prozesses wieder. In der Praxis wird häufig der kritische Prozessfähigkeitskoeffizient Cpk verlangt. Hier werden systematische Fehler des Prozesses, wie etwa Abweichungen des Arbeitspunkt vom Sollwert, mit berücksichtigt. Wie wir wissen, ist eine Normalverteilung durch ihren Mittelwert und ihre Standardabweichung definiert. Und wir erinnern uns an die Annahme, dass, wenn der Prozess unter Kontrolle ist, alle Werte innerhalb der 6σ -Grenzen liegen (wenngleich das nur für 99,7 % zutrifft). Dies wird als natürliche Prozessstreuung bezeichnet. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 17 5.1 Cp Der erste und am häufigsten benutzte Index Cp steht für die Prozessfähigkeit. Die Formel für den Cp-Wert lautet: Cp = Toleranzintervall = 6σ Abbildung 12. Bei der Berechnung des Cp-Wertes bezieht sich das Toleranzintervall auf 6σ. Maximal erlaubter Wert – Minimalwert 6σ Diese Formel setzt einfach das Toleranzintervall (Maximalwert – Minimalwert) in Bezug zur natürlichen Prozessstreuung. Bei einem Werkzeug mit einer großen Streuung und einem Anwendungsfall mit sehr hohen Anforderungen (engen Toleranzgrenzen) erhalten wir einen niedrigen Cp-Wert. Umgekehrt bekommen wir bei einem Werkzeug mit einer sehr kleinen Streuung (kleines σ (Sigma)), aber sehr weiten Toleranzgrenzen, einen hohen Cp. Das ist natürlich wünschenswert, denn je kleiner die Streuung im Vergleich zu den Toleranzgrenzen ist, desto kleiner ist das Risiko, dass Verschraubungen außerhalb des Toleranzbereiche vorkommen. Die Anforderungen an den Cp variieren. In der Regel soll Cp größer als 1,33 sein. Das bedeutet, das Sechsfache der Standardabweichung deckt nicht mehr als 75 % des Toleranzintervalls ab. Dennoch reicht uns das nicht, um auszusagen, ob sich ein Werkzeug gut oder schlecht für einen bestimmten Anwendungsfall eignet. Denn Cp berücksichtigt nicht, ob der Mittelwert der Verteilung nahe am Soll-Wert liegt oder nicht. Dieser Index garantiert nicht, dass sich die Verteilung auch innerhalb des Toleranzintervalls befindet. In Abbildung 13 ist ein und dasselbe Werkzeug im gleichen Anwendungsfall dargestellt, vor und nach der Drehmomentkalibrierung. In beiden Fällen erhalten wir denselben Cp. Doch selbst wenn die Streuung im Vergleich zum Toleranzintervall klein ist (hoher Cp), können wir den Soll-Wert verfehlen, weil die Schraubwerte außerhalb der Toleranzgrenzen liegen. Wir benötigen also noch ein weiteres Kriterium, das auch die relative Verteilung zum Soll-Wert widerspiegelt. Abbildung 13. Ein hoher Cp ist keine Garantie dafür, dass die Schraubergebnisse nahe am Soll-Wert liegen. 18 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 5.2 Cpk Der Cpk–Wert setzt ebenfalls den Mittelwert der Verteilung in Beziehung zum Soll-Wert des Anwendungsfalls. Man erhält diesen Indexwert, indem man Verteilung und Anwendungsfall trennt und für jede Seite eine eigene Berechnung durchführt. Die Formel sieht so aus: Cpk = min [(Maximalwert – Mittelwert) / 3σ , (Mittelwert – Minimalwert) / 3σ] Abbildung 14. Bei der Berechnung des Cpk–Wertes wird auch der Soll-Wert berücksichtigt. Das vorangestellte „min“ heißt: Man nehme den kleineren Wert der beiden in der Klammer zu errechnenden Beträge. Maximal- und Minimalwert sind die erlaubten Ober- und Untergrenzen der Schraubwerte. Zunächst teilen wir die Differenz zwischen der oberen Toleranzgrenze und dem Mittelwert durch die Hälfte der natürlichen Streuung (3σ). In einer zweiten Berechnung teilen wir die Differenz zwischen dem Mittelwert und der unteren Toleranzgrenze durch 3σ. Nun liegen uns zwei wahrscheinlich unterschiedliche Werte vor. Der niedrigere von beiden ist nun der Cpk-Wert. Wenn der Mittelwert größer ist als der Soll-Wert, dann ist die Differenz zwischen der oberen Toleranzgrenze und dem Mittelwert kleiner als die Differenz zwischen dem Mittelwert und der unteren Toleranzgrenze. In diesem Fall ergibt die „obere Berechnung“ den Cpk, weil wir näher an der oberen Toleranzgrenze liegen. Was passiert mit dem Cpk, wenn wir genau auf dem SollWert liegen? Nun, in diesem Fall sind wir genauso nah an der oberen Toleranzgrenze wie an der unteren, und beide Rechnungen kommen zum selben Resultat. Abbildung 15. Das Verhältnis zwischen Cp und Cpk. In diesem Fall hat der Cpk denselben Wert wie der Cp. Schlechter Schlechter Cpk Guter Cp Guter Keine Prozessfähigkeit. Wechseln Sie das Werkzeug oder kalibrieren sie es, um eine bessere Genauigkeit zu erzielen. Prozessfähigkeit, aber Mittelwert muss kalibriert werden. Nicht möglich. Prozessfähigkeit und gut kalibriert. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 19 Damit haben wir die Indizes Cp und Cpk eingeführt. Sieht man sich die Formeln an, erkennt man, dass der Cp lediglich das Toleranzintervall in Beziehung zum Prozess-6-σ setzt. Der Cpk hingegen berücksichtigt auch den Soll-Wert. Wir wollen, dass sowohl der Cp als auch der Cpk größer als 1,33 sind. Deckt sich unser Mittelwert genau mit dem Soll-Wert, sind der Cp und der Cpk gleich. Je weiter wir vom Soll-Wert entfernt sind, desto größer ist die Differenz zwischen Cp und Cpk. Offensichtlich kann der Cpk niemals höher als der Cp sein. 5.3 Wie erreicht man Prozessfähigkeit? Die Frage „Wie gut ist geeignet?“ ist noch immer nicht definitiv beantwortet. Ein Cp-Wert von 1,33 hat sich als allgemein akzeptiertes Kriterium für die untere Grenze herauskristallisiert. Beim Cpk variieren die Anforderungen. Üblicherweise sollte der Cpk größer als 1,33 sein. Bei einem Cpk unter 1,00 ist keine Prozessfähigkeit gegeben. Es ist sehr wichtig, zu verstehen, warum wir sowohl den Cpals auch den Cpk-Wert verwenden. Nehmen wir nur den CpWert, wissen wir nicht, ob wir im Soll liegen oder nicht. Verwenden wir nur den Cpk-Wert, können wir nicht wissen, ob ein guter oder schlechter Cpk-Wert an der Zentrierung des Prozesses oder an der Streuung liegt. Darum müssen wir beide Werte nutzen. Zusammen geben sie eine gute Orientierung, wie gut sich ein Werkzeug in einem bestimmten Anwendungsfall verhält. Beide Indizes zusammen bieten außerdem die Möglichkeit, verschiedene Werkzeuge miteinander zu vergleichen. Betrachten Sie einmal die Zielscheiben in Abbildung 16. Die linke Zielscheibe zeigt einen schlecht zentrierten Prozess, aber mit geringer Streuung (hoher Genauigkeit). In diesem Fall ist der Cp hoch und der Cpk niedrig. Auf der mittleren Zielscheibe sind die Pfeile zufällig um das Ziel verteilt, die Streuung ist ziemlich groß im Verhältnis zu den Toleranzen. Der Cp ist vermutlich nicht so gut, aber wenn der „Mittelwert“ im Soll liegt, hat der Cpk denselben Wert wie der Cp. Die rechte Zielscheibe zeigt einen gut zentrierten Prozess mit hoher Genauigkeit. Das heißt, dass sowohl der Cp als auch der Cpk hoch sind. In diesem Fall sprechen wir von Prozessfähigkeit. 20 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Beispiel: Eine Verschraubung soll mit 70 Nm ± 10 % angezogen werden. Die obere Toleranzgrenze liegt also bei 77 Nm, die untere bei 63 Nm. Ein Werkzeug wird getestet, und es ergeben sich ein Mittelwert von 71 Nm und ein σ von 1,2 Nm. Cp Cpk = = Abbildung 16. Linke Zielscheibe: hoher Cp und niedriger Cpk. Mittlere Zielscheibe: niedriger Cp und niedriger Cpk. Rechte Zielscheibe: hoher Cp und hoher Cpk. (77 - 63) / 6 · 1,2 = 1,95 min [(77 - 71) / (3 · 1,2) , (71 - 63) / (3 · 1,2)] = min [ 1,67, 2,22 ] = 1,67 Sowohl die Cp- als auch die Cpk-Werte sind größer als 1,33. Prozessfähigkeit ist gegeben und es braucht nicht nachkalibriert zu werden. 5.4 Maschinenfähigkeitsindizes Wie wir nun wissen, sind Cp und Cpk Prozessfähigkeitsindizes. Alles, was den Prozess beeinflusst, wirkt sich auf diese Indizes aus. Aber wenn wir die ganze Streuung weglassen, die den Montageprozess betrifft, außer der Streuung durch das Werkzeug selbst, bekommen wir die so genannten Maschinenfähigkeitsindizes Cm und Cmk. Das geht nur unter stark kontrollierten Bedingungen, am besten in einem Schraublabor. Derartige Tests sollten dabei an derselben Verschraubung und von demselben Werker durchgeführt werden (oder, noch besser, Sie spannen das Werkzeug in einer Vorrichtung ein, um jeden Einfluss durch den Bediener auszuschalten). Die Berechnungen verlaufen für Cm analog wie für Cm, ebenso für Cmk und Cpk. Cp und Cpk geben also an, ob Prozessfähigkeit besteht. Cm und Cmk geben an, ob die Maschine (also das Schraubwerkzeug) für die Anwendung geeignet ist. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 21 5.5 Was ist sonst noch zu beachten? Wenn Sie die Eignung eines Werkzeugs analysieren, ist die Stichprobengröße von großer Bedeutung, um zuverlässige Berechnungen des Mittelwerts und der Standardabweichung zu erhalten. Eine Stichprobengröße von mindestens 25 ist dringend zu empfehlen. Und merken Sie auf, wenn jemand behauptet: „Ich habe ein Werkzeug, das jederzeit eine Cpk-Anforderung von 2,0 erfüllen kann.“ Dann gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Er weiß nicht, wovon er redet. Denn es ist sinnlos, über Eignungsindizes zu reden, ohne die Werkzeugleistung zu den Anforderungen des Kunden (Toleranzgrenzen) in Bezug zu setzen. 2. Er weiß, wovon er redet, und versucht, das Werkzeug besser darzustellen als es ist. 22 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 6. Qualitätsregelkarten Wir haben uns mit Statistik und Genauigkeit sowie mit Prozessen und Eignungsuntersuchungen befasst. Nun werden wir etwas über Qualitätsregelkarten und Prüfdiagramme lernen. Wichtige Elemente zu deren Verständnis sind statistische Kennzahlen, Werkzeugleistung und Produktionsumgebung (Prozessstreuung). Qualitätsregelkarten sind wichtige Hilfsmittel der statistischen Prozesskontrolle (SPC). Das Konzept besteht darin, in bestimmten Abständen immer wieder eine Reihe von Beobachtungen (Stichproben) aus dem Prozess einzuholen. Mit Hilfe dieser Beobachtungen (Messungen) wird eine Art Qualitätsindikator berechnet und in einem Diagramm abgebildet. Der normalerweise in der Schraubmontage verwendete Indikator ist der Mittelwert der Untergruppe und/oder der Untergruppenbereich. Erinnern Sie sich noch an den Unterschied zwischen systematischer und zufälliger Streuung? Wenn nicht, blättern Sie bitte zurück und lesen Sie diesen Abschnitt noch einmal, denn dieser Unterschied ist sehr wichtig. Wenn der abgebildete Qualitätsindikator innerhalb der 6-σ-Grenzen liegt, sprechen wir davon, dass der Prozess unter statistischer Kontrolle ist und nur die Zufallsstreuung die Schraubvorgänge beeinflusst. Wenn diese Grenzen bei Qualitätsregelkarten angewandt werden, heißen sie Prüfgrenzen. Es gibt auch ein „Idealniveau“, einen zwischen den Prüfgrenzen markierten SollWert, der natürlich der gleiche sein sollte wie unser Soll-Wert für den Montageprozess. Wenn systematische Streuung im Prozess auftritt, kann sie die Schraubvorgänge auf unterschiedliche Weise beeinflussen, und zwar den Mittelwert, die Streuung oder beide. Qualitätsregelkarten müssen folgenden Anforderungen genügen: • Man sollte systematische Veränderungen im Prozess schnell aufspüren und die Gründe für die Abweichungen ermitteln können. • Sie sollten benutzerfreundlich sein. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 23 • Die Wahrscheinlichkeit für einen „Fehlalarm“ sollte sehr gering sein (wenn 6-σ-Grenzen als Prüfgrenzen dienen, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 0,3 %). • Man sollte erkennen können, wann eine Veränderung begonnen hat, den Prozess zu beeinflussen. • Es sollte sicher sein, dass der Prozess unter Kontrolle war. • Die Qualitätsregelkarten sollten motivieren und ständig Aufmerksamkeit auf Abweichungen im Prozess und bei allen qualitätsbezogenen Aspekten lenken. OPG 6.1 – Diagramme Zunächst stellen wir eine Qualitätsregelkarte zur Kontrolle des Durchschnittsniveaus (Mittelwert) einer bestimmten Einheit vor. Dabei kann es sich um den Durchmesser einer Schraube oder um das aufgebrachte Drehmoment handeln. Auf dieser so genannten -Karte (sprich: „x quer“, siehe auch Kapitel 2.7) wird der Durchschnitt der Beobachtungen (Messungen) in einem entsprechenden Diagramm abgebildet. Dazu wird in vorgegebenen Intervallen eine Anzahl von Messungen, eine Untergruppe, aus dem Prozess eingeholt. Anschließend wird der Mittelwert für jede Untergruppe berechnet. Dieser Wert dient uns als Qualitätsindikator. Abbildung 17. Für Qualitätsregelkarten führen wir im Prozess eine Anzahl von Messungen durch, eine Untergruppe, und bilden die Durchschnittswerte in einem Diagramm ab. Wir wissen, dass wir Schraubfälle mit einer Normalverteilung beschreiben können und uns der Mittelwert und die Standardabweichung dabei helfen. Wir wissen auch, dass alle Prozesse wegen unterschiedlicher Abweichungen über die Zeit streuen (beispielsweise durch Materialunterschiede, Bedienereinfluss usw.). Die 6-σ-Grenze ermöglicht es uns, zu erkennen, ob die Prozessstreuung auf zufällige oder besondere Ursachen zurückzuführen ist. (Die Prüfgrenzen basieren normalerweise auf 6σ, der natürlichen Prozessstreuung.) Das Erstellen von -Karten ist ganz einfach. Dazu wird die relevante Variable (in unserem Fall das Drehmoment oder der Drehwinkel) in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel einmal pro Stunde oder einmal am Tag) gemessen, wobei in der Regel jedes Mal eine Gruppe von fünf aufeinander folgenden Messwerten abgelesen wird. Wenn die Prüfgrenzen gesetzt sind, können die -Werte jeder Gruppe von Messwerten auf die Karten übertragen werden. Ist der Montageprozess unter Kontrolle (das heißt, ausschließlich zufällige Streuung beeinflusst den Schraubprozess), streuen die Mittelwerte der Untergruppen zufällig um den Gesamt-Mittelwert . 24 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 6.2 Die Untergruppe Nehmen wir einmal an, dass die Qualitätsvariable (in unserem Fall die Verschraubungen), die wir überwachen wollen, den Mittelwert μ und die Standardabweichung σ hat, wenn der Prozess unter Kontrolle ist. Unser Qualitätsindikator ist der Mittelwert der Untergruppe, . Im Idealfall haben die einzelnen Messungen und die Mittelwerte der Untergruppe denselben Mittelwert (siehe Abbildung 18). Aber es lässt sich auch erkennen, dass die Streuung σ zwischen den einzelnen Messwerten größer ist als zwischen den Mittelwerten der Untergruppen, die ja σ/√ n ist, wobei n für die Anzahl der Messwerte in jeder Untergruppe steht. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, eine Abweichung von μ zu erkennen, größer, wenn wir Untergruppen anstelle einzelner Messwerte untersuchen. Dementsprechend werden die Prüfgrenzen (PG) normalerweise wie folgt gesetzt (die 6-σ-Grenzen der Untergruppe): Abbildung 18. Die Streuung zwischen den einzelnen Messwerten ist größer als zwischen den Mittelwerten der Untergruppe. Obere PG = μ + 3σ/√n Geschätzt: Obere PG = x + 3s/ Untere PG = μ – 3σ/√n Untere PG = x – 3s/ Dabei ist der Mittelwert der Mittelwerte der Untergruppen. Aber wie groß muss eine Untergruppe sein? In Abbildung 19 erkennt man, dass die Standardabweichung nicht mehr sehr stark abnimmt, wenn die Untergruppengröße (n) mehr als 4 oder 5 beträgt. Das erklärt, warum normalerweise 4, 5 oder 6 als Größen für Untergruppen gewählt werden. Traditionell ist eine Untergruppengröße von 5 verbreitet. Abbildung 19. In der Industrie ist eine Untergruppengröße von 5 üblich. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 25 6.3 Alarmsignale Nun kommt etwas Interessantes: Was passiert, wenn etwas außer den zufälligen Streuungen beginnt, den Schraubprozess zu beeinflussen? Was, wenn sich die Qualität der Schrauben plötzlich verschlechtert? Möglicherweise wirkt sich das auf den Mittelwert der Untergruppen aus. Vielleicht wird die Streuung innerhalb der Untergruppen beeinflusst. Vielleicht nimmt das auf die Verbindungen aufgebrachte Drehmoment allmählich ab. All diese Folgen können nun erkannt werden. Das Schöne an Qualitätsregelkarten ist, dass der Qualitätsverantwortliche (oder häufig sogar der Werker selbst) potenzielle Probleme erkennen kann. Und zwar rechtzeitig, bevor die Anziehwerte außerhalb der Toleranzgrenzen driften oder gar fehlerhaft montiert wird. Der einfachste Weg, zu merken, dass „außerordentliche“ Faktoren einen Prozess beeinflussen, ist das Auftreten von Werten außerhalb der Prüfgrenzen. Das ist ein Alarmsignal, und wir müssen sofort herausfinden, was passiert ist, bevor wir Anziehwerte außerhalb der Toleranzgrenzen bekommen. Abbildung 20. Beispiele, wie Qualitätsregelkarten aussehen können, wenn sich systematische Abweichungen in den Prozess einschleichen. Abbildung 20 zeigt, wie eine Qualitätsregelkarte aussehen kann, wenn systematische Streuungen anfangen, den Montageprozess zu beeinflussen. Die ersten beiden Beispiele zeigen „Trend-Alarmsignale“. Die Produktion kann während der Ursachenforschung weitergehen. Das vierte Beispiel zeigt, wie der Gesamt-Mittelwert anfängt, vom Soll-Wert abzuweichen. Wir müssen herausfinden, was der Grund für die Veränderung ist. Vielleicht genügt es ja, das Werkzeug neu einzumessen. 6.4 Bereichsdiagramme Um die Streuung im Prozess zu überwachen, können wir entweder die Standardabweichung oder den Bereich innerhalb der Untergruppen verwenden. Der Bereich („R“ für englisch „Range“) ist die Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten Wert jeder Untergruppe (siehe auch Anhang 1). Die Standardabweichung s basiert natürlich auf allen Werten innerhalb der Untergruppe, während der Bereich auf nur zwei Werten basiert. Das bedeutet, dass eine s-Karte zuverlässiger ist und mehr Angaben über die Streuung macht. Allerdings lässt sich ein R-Diagramm leichter berechnen und – obwohl wir heute Computer haben, die alles für uns berechnen – ist bei vielen Anwendern immer noch sehr beliebt. 26 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Der Bereich R hilft uns, die Streuung der Untergruppe zu schätzen. Dies ist mit Hilfe verschiedener Verfahren möglich, die man in Handbüchern für statistische Prozesskontrolle findet. Ist die Mittellinie , ergeben sich die Prüfgrenzen für die Qualitätsregelkarte wie folgt: Obere PG = D4 Untere PG = D3 ● ● Die R-Karte gibt an, wie sich die Streuung in den Untergruppen entwickelt. Mit ihr kann festgestellt werden, wenn eine systematische Streuung im Prozess die Streuung der Untergruppe beeinflusst. 6.5 Anmerkung zur Handhabung von Qualitätsregelkarten Um aussagekräftige Karten zu bekommen, sollten die Prüfgrenzen auf einer großen und zuverlässigen Zahl von Verschraubungen beruhen und regelmäßig mit aktuellen Daten aus dem Fertigungsprozess neu berechnet werden. Dieses Kapitel kann nur eine kurze Einführung in die Prozesskontrolle mit Qualitätsregelkarten geben und nicht alle Möglichkeiten dieser Karten und Diagramme aufzeigen. Zusammenfassung Dieses Taschenbuch erklärt statistische Grundlagen wie Verteilung, Mittelwert und Standardabweichung. Außerdem zeigt es, wie diese in der Schraubfallanalyse eingesetzt werden können, um Eignungsuntersuchungen für bestimmte Anwendungsfälle durchzuführen. Ferner wird erklärt, wie der (Montage-)Prozess mit Hilfe von Qualitätsregelkarten überwacht und gesteuert werden kann. Dieses Taschenbuch kann nicht alle Aspekte der Statistik und die umfangreichen Möglichkeiten der statistischen Prozesskontrolle erläutern. Es kann lediglich in die Thematik einführen. Für weitere Informationen empfehlen wir entsprechende Fachliteratur. Auch sprengte es den Rahmen dieser Broschüre, die zahlreichen Produkte vorzustellen, mit denen Atlas Copco Ihnen helfen kann, die Möglichkeiten statistischer Untersuchungen für Ihre Produktion zu nutzen. Wenn Sie Informationen dazu benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Atlas-Copco-Verkäufer oder -Fachhändler. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 27 Anhang A1. Beispiel für einfache statistische Berechnungen Das folgende Beispiel wird Ihnen helfen, die statistischen Grundlagen zu verstehen. In diesem Beispiel werden die Drehmoment-Niveaus von zwei Schraubwerkzeugen anhand der unten dargestellten Drehmomentwerte miteinander verglichen. Das Drehmoment-Soll ist 10 Nm. Atlas-Copco-Werkzeug Anderes Werkzeug 10 10 10,1 11 10,2 9 9,7 8 10,0 12 10,2 10 10,1 9 9,7 12 9,8 8 10,2 11 Welches der beiden Werkzeuge ist das genauere? Um diese Frage zu beantworten, berechnen wir zunächst den Mittelwert der beiden Reihen. Der Mittelwert gibt uns den Durchschnitt aller bei den verschiedenen Verschraubungen erhaltenen Werte. Er erhält das Symbol . Der Mittelwert wird berechnet, indem man die einzelnen Schraubdaten, xi, addiert (hier also x1 bis x10) und sie durch die Anzahl der Verschraubungen, n, teilt. Hier ist n = 10. x= Σni=1 x i /n Mittelwert, Atlas-Copco-Werkzeug 10 Anderes Werkzeug 10 28 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Beide Werkzeuge haben einen Mittelwert von 10 Nm. (Hätte eines der Werkzeuge einen Mittelwert von 15 Nm, wüssten wir, dass dieses Werkzeug nicht so gut ist wie das andere, welches das Drehmoment-Soll von 10 Nm erreicht.) Doch haben beide Werkzeuge die gleiche Genauigkeit? Die Genauigkeit gibt an, wie exakt ein Werkzeug das Soll-Ziel erreicht. Sie ist ein Maß dafür, wie genau der eingestellte Wert mit dem gemessenen Ist-Wert einer Variable (hier: Drehmoment) übereinstimmt. Wie unterscheiden sich die Werkzeuge jetzt? Betrachten wir den jeweiligen Wertebereich beider Werkzeuge. Der Bereich R gibt an, zwischen welchen Werten unsere Verschraubungen liegen. R errechnet sich aus der Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert im Bereich. R = xmax – xmin. Bereich, R Atlas-Copco-Werkzeug 0,5 Anderes Werkzeug 4 Mit dem Atlas-Copco-Werkzeug schwanken unsere Schraubwerte nur um 0,5 Nm zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert, während das andere Werkzeug eine Streuung von 4 Nm aufweist. Erhielte man nun aber beispielsweise bei 1000 Verschraubungen mit dem Atlas-CopcoWerkzeug auch nur einmal einen Wert, der weit außerhalb des Bereichs läge, wie etwa 5, bekäme man einen R-Wert von 5,5. Dann könnte das Atlas-Copco-Werkzeug nicht als genaues Werkzeug durchgehen. Wir müssen also eine Rechenmethode finden, die den Einfluss dieses einen Ausreißerwertes beseitigt. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 29 Ein statistischer Indikator für Schwankungen ist die Standardabweichung. Als Maß für die Abweichung beschreibt sie die durchschnittliche Differenz zwischen einem Messwert einer Variablen und dem im Prozess angestrebten Wert (Soll-Wert). Wir berechnen also die Abweichungen für jeden Wert und addieren diese anschließend: Atlas-Copco-Werkzeug Drehmoment Anderes Werkzeug xi - Drehmoment xi - 10 0 10 0 10,1 0,1 11 1 10,2 0,2 9 -1 9,7 -0,3 8 -2 10,0 0 12 2 10,2 0,2 10 0 10,1 0,1 9 -1 9,7 -0,3 12 2 9,8 -0,2 8 -2 10,2 0,2 11 1 =10 =0 =10 =0 Das Ergebnis ist für beide Werkzeuge 0. Was ist in diesem Fall das Problem? Wir haben sowohl positive als auch negative Werte, und sie heben sich in beiden Beispielen genau auf. Wenn wir aber das Minus eliminieren, erhalten wir die absoluten Werte jeder Abweichung. Um das Minus mathematisch zu eliminieren, können wir jeden Wert quadrieren. Dann ergeben sich nur noch „Plus“-Zahlen. 30 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Atlas-Copco-Werkzeug σ xi - (xi - Anderes Werkzeug ) 2 σ xi - (xi - )2 10 0 0 10 0 0 10,1 0,1 0,01 11 1 1 10,2 0,2 0,04 9 -1 1 9,7 -0,3 0,09 8 -2 4 10,0 0 0 12 2 4 10,2 0,2 0,04 10 0 0 10,1 0,1 0,01 9 -1 1 9,7 -0,3 0,09 12 2 4 9,8 -0,2 0,04 8 -2 4 10,2 =10 0,2 (xi – )=0 (xi– 0,04 11 )2= 0,36 =10 1 (xi – )=0 1 (xi– )2=20 Nun haben wir einen Vergleichswert in (Nm)2. Aber was sagt dieser Wert aus? Er beschreibt die „absolute“ Abweichung. Dieser Wert hängt von der Anzahl der Verschraubungen ab. Wir teilen diesen Wert durch die Anzahl der Schraubvorgänge –1, um einen Durchschnitt zu erhalten. Dann ziehen wir die Quadratwurzel aus dieser Summe, um wieder einen Wert in Nm zu erhalten (siehe auch Kapitel 2.7). s = [Σ ni=1 (x i –x) 2 (n–1)] Atlas-Copco-Werkzeug Anderes Werkzeug 0,2 1,5 Damit haben wir die Standardabweichung der Stichprobe berechnet. Die Standardabweichung ist eine Möglichkeit, zu messen, wie gut Werkzeuge arbeiten, das heißt, wie nahe sie an einen vorgegebenen Wert kommen. Jetzt zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Das Atlas-Copco-Werkzeug hat eine Standardabweichung von 0,2 Nm vom Soll, während das andere Werkzeug eine Standardabweichung von 1,5 Nm aufweist. Dieses Beispiel lehrt uns: Obwohl beide Werkzeuge denselben Mittelwert haben, können sie sehr unterschiedlich hinsichtlich ihrer Genauigkeit sein. Das erste Werkzeug ist genauer; die Schraubwerte des Atlas-Copco-Werkzeugs liegen näher am Soll-Wert. Die Standardabweichung ist eine Möglichkeit, das zu ermitteln. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 31 A2. Beispiele für die Berechnung der Maschinenoder Prozessfähigkeit Die Eignung eines Schraubwerkzeugs („Maschinenfähigkeit“) sagt etwas darüber aus, wie es sich im jeweiligen Anwendungsfall verhält. Um die Maschinen- oder Prozessfähigkeitkoeffizienten zu berechnen, wird die Werkzeuggenauigkeit (Mittelwert und Standardabweichung) in Beziehung gesetzt zu den Anforderungen des Schraubfalls (Soll-Wert und Toleranzgrenzen). Nehmen wir an, wir haben einen Schraubfall mit dem SollWert von 15 Nm und Toleranzen von ± 8 %. Das bedeutet, die obere Toleranzgrenze liegt bei 16,2 Nm und die untere Grenze bei 13,8 Nm. Wir hätten folgende 20 Schraubergebnisse für ein Werkzeug an der Produktionslinie ermittelt: 15,4 15,6 15,4 15,1 15,1 15,5 15,0 15,3 15,2 15,1 15,5 15,3 15,4 15,3 15,3 15,1 15,2 15,4 15,1 15,2 32 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Daraus können wir den Mittelwert und die Standardabweichung berechnen: = 305,5/20 = 15,275 = 0,165 Anschließend berechnen wir Cp und Cpk: Cp = (Maximalwert – Minimalwert) / 6σ = (16,2 – 13,8) / (6 · 0,165) = 2,42 Cpk = min [(Maximalwert – Mittelwert) / 3σ; (Mittelwert – Minimalwert) / 3σ] = min [(16,2 – 15,275) / 3 · 0,165; (15,275 – 13,8 / 3 · 0,165] = min [ 1,87; 2,98 ] = 1,87 Sowohl der Cp- als auch der Cpk-Wert sind größer als 1,33; Prozessfähigkeit ist gegeben. Das Werkzeug braucht nicht nachkalibriert zu werden, auch wenn der Mittelwert leicht vom Soll-Wert abweicht. A3. Beispiel für Qualitätsregelkarten Nun wollen wir mit den Schraubwerten aus dem vorherigen Beispiel eine Qualitätsregelkarte erstellen. Nehmen wir an, dass wir einen Produktionsprozess, der einige Zeit angehalten worden war, wieder starten. In diesem Fall wissen wir nicht, wie groß der Mittelwert μ und die Standardabweichung σ sind. Um die Prüfgrenzen für die Qualitätsregelkarte zu berechnen, müssen die Berechnungen auf einer ausreichenden Anzahl von Schraubvorgängen basieren. Gemäß Faustregel sollten mindestens 20 bis 25 Untergruppen für die Berechnung der Prüfgrenzen vorliegen. Denn man benötigt mindestens 20 Untergruppen, um sagen zu können, ob der Prozess unter Kontrolle ist oder nicht. Bei diesem Beispiel nehmen wir allerdings nur vier Untergruppen, um die Sache etwas zu vereinfachen. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 33 Nehmen wir an, dass wir diese Ergebnisse an vier Tagen gesammelt haben. Wir haben die Untergruppengröße auf fünf festgelegt, haben also an jedem Tag fünf Ergebnisse gesammelt: Tag 1 15,4 15,6 15,4 15,1 15,1 Tag 2 15,5 15,0 15,3 15,2 15,1 Tag 3 15,5 15,3 15,4 15,3 15,3 Tag 4 15,1 15,2 15,4 15,1 15,2 34 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Als erstes berechnen wir den Mittelwert für jede Untergruppe, indem wir jeweils die fünf Werte addieren und durch 5 teilen ( 1 ist der Mittelwert am Tag 1 und so weiter): = = 3 = 4 = 1 2 15,32 15,22 15,36 15,2 Ist der Produktionsprozess unter Kontrolle, entspricht der Soll-Wert dem Gesamt-Mittelwert . Der Gesamt-Mittelwert ist leicht zu berechnen: = 15,275. Wir wissen, dass die Prüfgrenzen auf der natürlichen Streuung zwischen den Mittelwerten der Untergruppen basieren. Obere PG = Untere PG = + 3 s / √n = 15,275 + (3 · 0,165 / √5) = 15,275 + 0,22 = 15,495 – 3 s / √n = 15,275 – (3 · 0,165 / √5) = 15,275 – 0,22 = 15,055 Jetzt können wir unsere Qualitätsregelkarte erstellen. Wir nehmen den Gesamt-Mittelwert als Mittellinie und tragen auch die Prüfgrenzen auf der Karte ein. Nun übertragen wir die Mittelwerte der Untergruppen auf die Karte. Wie wir sehen, liegen alle Werte innerhalb der Prüfgrenzen, und der Produktionsprozess ist unter Kontrolle (auch wenn einzelne Schraubwerte außerhalb der Grenzen liegen). Erinnern Sie sich, dass die Grenzen auf der Streuung der Mittelwerte der Untergruppen basieren, nicht auf den einzelnen Verschraubungen. Von jetzt an ist es einfach, jeden Tag den Mittelwert einer neuen Untergruppe in die Karte einzutragen. Solange die abgebildeten Werte nach dem Zufallsprinzip um die Mittellinie gestreut sind, ist der Prozess unter Kontrolle. Abbildung 21. Der Prozess ist unter Kontrolle, wenn die Mittelwerte der Untergruppen nach dem Zufallsprinzip um den GesamtMittelwert streuen. TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 35 A4. Leistungsanalyse bei Montagewerkzeugen – Berechnung gemäß ISO 5393 Mit Hilfe der ISO 5393, die als internationaler Standard anerkannt ist, können wir die Leistung verschiedener Werkzeuge bewerten und Werkzeuge miteinander vergleichen. Die ISO 5393 gibt ein grundlegendes Testverfahren und Vorgehen bei der Analyse der Ergebnisse vor. Auf dieser Basis haben viele Automobilhersteller ihre eigenen Zertifizierungsstandards entwickelt. Nehmen wir zum Beispiel einmal an, dass wir ein Werkzeug nach dem in der ISO 5393 angegebenen Verfahren getestet haben. Bei einer harten Verbindung und der höchsten Drehmomenteinstellung habe es folgende Ergebnisse gegeben (in Nm): 31,5 33,2 32,6 33,7 31,4 32,5 33,1 31,2 33,5 32,6 33,1 31,0 32,3 33,2 32,4 31,5 33,5 33,3 31,5 32,6 31,3 33,7 33,0 31,8 33,0 Wir berechnen nun alle Werte, die für die Analyse der Anziehgenauigkeit des Werkzeugs erforderlich sind, wie in der ISO 5393 beschrieben. Nehmen wir an, diese Daten gelten bei der harten Verbindung und der höchsten Drehmomenteinstellung. Dann wäre der Drehmoment-Mittelwert: ( ) = (31,5 +33,2 + 32,6 + 33,7 + ....+ 33,0) / 25= 32,5 Nm Bereich: R = 33,7 – 31,0 = 2,7 Nm Standardabweichung (s) 2 2 2 s = (31,5–32,5)+(33,2–32,5)+.....+(33,0–32,5) (25–1) == 0,863 0.863Nm Nm 6-s-Drehmomentstreuung 6 x 0,863 = 5,18 Nm 36 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 6-s-Streuung als prozentualer Anteil des mittleren Drehmoments = (5,18 / 32,5) x 100 = 15,93 % Nehmen wir nun an, wir hätten für dasselbe Werkzeug die folgenden Werte für die Daten der anderen in der ISO 5393 beschriebenen Drehmomenteinstellungen und Schraubfälle errechnet: Für die höhere Drehmomenteinstellung bei einer weichen Verbindung: einen Mittelwert von 31,95 und eine Standardabweichung von 0,795. Für die niedrigere Drehmomenteinstellung bei einer harten Verbindung: einen Mittelwert von 23,72 und eine Standardabweichung von 0,892. Für die niedrigere Drehmomenteinstellung bei einer weichen Verbindung: einen Mittelwert von 22,87 und eine Standardabweichung von 0,801. Wir können nun folgende Berechnungen für die höhere Drehmomenteinstellung durchführen: a = Mittelwert harte Verbindung + 3 s der harten Verbindung b = Mittelwert weiche Verbindung + 3 s der weichen Verbindung c = Mittelwert harte Verbindung – 3 s der harten Verbindung d = Mittelwert weiche Verbindung – 3 s der weichen Verbindung Das ergibt: a= b= c= d= 32,50 + (3 x 0,863) = 35,09 31,95 + (3 x 0,795) = 34,34 32,50 – (3 x 0,863) = 29,91 31,95 – (3 x 0,795) = 29,56 Kombinierter Drehmoment-Mittelwert: (35,09 + 29,56) / 2 = 32,33 Nm Mittelwertversatz: 32,5 – 31,95 = 0,55 Nm TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 37 Kombinierte Drehmomentstreuung: 35,09 – 29,56 = 5,53 Nm Kombinierte Drehmomentstreuung als prozentualer Anteil des kombinierten Mittelwerts: (5,53 / 32,33) x 100 = 17,1 % Berechnungen für die niedrigere Drehmomenteinstellung: a = Mittelwert harte Verbindung b = Mittelwert weiche Verbindung c = Mittelwert harte Verbindung d = Mittelwert weiche Verbindung + 3 s harte Verbindung + 3 s weiche Verbindung – 3 s harte Verbindung – 3 s weiche Verbindung Das ergibt: a = 23,72 + (3 x 0,892) = 26,40 b = 22,87 + (3 x 0,801) = 25,27 c = 23,72 – (3 x 0,892) = 21,04 d = 22,87 – (3 x 0,801) = 20,47 Kombinierter Drehmoment-Mittelwert: (26,40 + 20,47) / 2 = 23,44 Nm Mittelwertversatz: 23,72 – 22,875 = 0,85 Nm Kombinierte Drehmomentstreuung: 26,40 – 20,47 = 5,93 Nm Kombinierte Drehmomentstreuung als prozentualer Anteil des kombinierten Mittelwerts: (5,93 / 23,44) 100 = 25,3 % ● Die Werkzeugeignung beträgt 25,3 %, da sich die größte Drehmomentstreuung bei der niedrigeren Drehmomenteinstellung ergeben hat. Dieses Werkzeug wird in der Praxis bei 99,7 % aller Schraubverbindungen innerhalb von gerundet ± 13 % seines voreingestellten Drehmomentwertes anziehen (das heißt, 99,7 % der Schraubergebnisse liegen innerhalb von ± 3 s um den Mittelwert). 38 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE Weitere Ratgeber und Taschenbücher von Atlas Copco zu diesem Thema Titel Bestellnr. Einführung in die Schraubtechnik 9833 8648 04 Prozesssicherheit in der Schraubmontage 9749 2072 04 Prüfen und Kalibrieren in der Schraubtechnik 9749 2106 04 Die Kunst der Ergonomie (Einführung in die Ergonomie bei Handwerkzeugen) 9833 8587 04 Vibrationen und deren Bewertung bei Handwerkzeugen (Ein Ratgeber rund um die EU-Vibrationsrichtlinie 2002/44/EG) 9833 1508 04 Volles Rohr für mehr Produktivität (Ein Installationsleitfaden für Luftwerkzeuge) 9833 1266 04 Druckluftmotoren zum Ein- und Anbau (Eine Fibel der Antriebspraxis nicht nur für Konstrukteure) 9833 9067 04 Taschenbuch Kleinschrauber 9833 1007 04 Taschenbuch Impulsschrauber 9833 1225 04 Taschenbuch Niettechnik 9833 1124 04 Das Ergonomie-Handbuch 9833 1162 04 TASCHENBUCH STATISTISCHE VERFAHREN FÜR DIE SCHRAUBFALLANALYSE 39 Erweitern Sie Ihr Wissen und erhöhen Sie Ihre Produktivität Atlas Copco Tools bietet Ihnen ein großes Sortiment an technischer Fachliteratur und Handbüchern, Produkt- und Kundendienstvideos, technischen Informationsblättern und Ersatzteillisten. Atlas Copco Tools Central Europe GmbH Langemarckstr. 35 D - 45141 Essen Tel. +49-201-2177-0 Fax +49-201-2177-100 tools.de@de.atlascopco.com Atlas Copco Tools Österreich Recyclingpapier. 1. Auflage 2006. Gedruckt in Schweden. Csokorgasse 11 A - 1111 Wien Tel. +43-1-76012-310 Fax +43-1-76012-319 tools.at@at.atlascopco.com Atlas Copco Tools Schweiz 9833 8637 04 DE Büetigenstr. 80 CH - 2557 Studen Tel. +41-32-3741414 Fax +41-32-3741630 tools.ch@ch.atlascopco.com www.atlascopco.com