Trafo #125 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik
Transcription
Trafo #125 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik
Inhaltsverzeichnis Vorwort Impressum 3 Kurz vermeldet Tag der Fakultät 4 Neues aus der Fachschaft Der Dozentenpreis 2007 Fachschaftsvollversammlung WS 2007/2008 Das Fachschaftsseminar Die Erstsemestertage aus Sicht eines Erstsemesters Die Erstsemester-Tramparty 5 6 7 8 9 Professoreninterviews Interview mit Herrn Prof. Dr. Rigoll Interview mit Herrn Prof. Dr. Diepold 11 13 Geschichte der E-Technik Teil 2: Die Entwicklung der Stromversorgung in Deutschland bis 1945 Porträt: Werner von Siemens 15 18 EXTRA: Umstellung auf die neuen Bachlor/Master- Studiengänge Der Bachelor-Studiengang Der Master-Studiengang 20 22 Aktivitäten Energietechnik Exkursion -Ein Reisebericht- L’auberge française Rezepte - Choco Brownies & Quark-Mascarpone-Creme Exkursion der Arbeitsgruppe Technische Akkustik TUM goes WorldMUN 2008 IKOM 20 Jahre unternehmerischer Geist Lead Seminar 23 26 28 29 31 32 33 Freizeit Tipps zur Informationsrecherche 34 Notenstatistiken GOP - EI (WS 06/07) GOP - IT (WS 06/07) DVP - EI (WS 06/07) DVP - IT (WS 06/07) DHP (SS 07) 41 42 43 46 48 Trafo Ausgabe 125 Vorwort Liebe Studenten, liebe Lehrstuhlmitarbeiter, die letzte Ausgabe des Trafo ist im Sommersemester erschienen. Seitdem ist einiges passiert, über das wir euch heute auch berichten wollen. Für unsere Professoreninterviews konnten wir diesmal Herrn Prof. Rigoll und Herrn Prof. Diepold gewinnen. Und um euch auch weiter über die verschiedenen Aktivitäten in der Fachschaft zu informieren, gibt es natürlich wieder die Rubrik „Neues aus der Fachschaft“. Diesmal mit Berichten von der FVV und vom Fachschaftsseminar. Auch über den Dozentenpreis wird berichtet. Außerdem gibt’s noch interessante Informationen zu der Umstellung auf den neuen Bachelor und Master. Auch gibts einen Bericht über die Tramparty. Des weiteren wird über Advisor und Lead berichtet und auch der MMK Lehrstuhl hat einen Bericht über einen Auflug den sie gemacht haben geschrieben. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auch noch auf den zweiten Teil unserer Reihe „Geschichte der E-Technik“ richten, die diesmal einen Einblick in die Entwicklung der Stromversorgnung in Deutschland vermittelt. Dies ist meine erste Ausgabe des Trafo als Chefredakteurin. Ich hoffe, euch gefällt er immer noch so gut wie vorher. Und für alle, die Andrea vermissen, berichtet sie exklusiv für uns, wie es ihr in Frankreich ergeht. Ich hoffe, dass ihr alle frisch gestärkt aus den Weihnachtsferien gekommen seid und alle eure Prüfungen gut besteht. Bis im neuen Semester Impressum Redaktion: Quirin Funke, Raul Heinrich, Thilo Schöndienst, Tanja Schulze, Henning Tischer, Daniel Weyer Comics: Niko Burger: www.nbcreative.de Herausgeber: Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik an der Technischen Universität München 80290 München e-mail: trafo@fs.ei.tum.de V.i.S.d.P. Tanja Schulze, c/o Adresse des Herausgebers Eigendruck im Selbstverlag, kostenlos und anzeigenfrei. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Auflage: 400 Stück Eure Tanja Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 3 Trafo Ausgabe125 Kurz vermeldet Hier gibt‘s mal wieder das Neuste aus der Uni. Im Sommersemester fand der Tag der Fakultät statt und darüber werden wir euch hier berichten. Der Tag der Fakultät 2007 Isabell Hofer Ein großer Tag! Der Tag der Fakultät ist ein Tag der Freude, ein Festakt für die Fakultät und ihre hoch qualifizierten Absolventen. Die Eröffnungsveranstaltung und Poster-Präsentation im AudiMax, bei der die aktuellen Forschungsthemen unserer einzelnen Lehrstühle präsentiert werden, ist besonders für Studenten des Grundstudiums interessant. Denn hier wird ihnen die Möglichkeit geboten, sich mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der jeweiligen Lehrstühle zu unterhalten und sich somit Entscheidungssicherheit bei der „Modulfrage“ zu holen. Die Bindeglieder zwischen Leib uns Seele werden währenddessen mit Bier und Brotzeit gestärkt. Der Festakt beginnt um 14 Uhr mit Grußworten unseres Präsidenten Prof. W.A. Herrmann. Das Studentische Wort spricht Cand. Ing. H. Endt, ein Fachschaftsmitglied. Nach dem Bericht des Dekans Prof. U. Wagner hält Prof. A. Herkersdorf den Festvortrag zum Thema „Bio-inspirierte Systemson-Chip, Chiparchitekturen nach dem Vorbild der Natur“. Während des Festaktes wird der Dozentenpreis, eine Auszeichnung für hervorragende Lehre, an Prof. H.-G. Herzog (EWT) und Dr. M. Kaplan (MA) von der Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik verliehen. Im Anschluss findet der Alumni-Treff, also ein Treffen ehemaliger Kommilitonen statt. An diesem besonderen Tag, dessen Feierlichkeiten jährlich im Juli abgehalten werden, erhalten die Promovierten und Absolventen der TU in einem festlichen Rahmen ihre Bachelor-, Diplom- bzw. Doktorzeugnisse sowie die bronzene bzw. silberne Ehrennadel der TUM. Auf diesen Tag arbeitet wohl jeder Student hin und auf so manch einen wird sogar eine Laudatio für 4 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. sein hervorragendes wissenschaftliches Werk und Forschung gehalten oder er erhält einen Preis. Wie gewohnt arbeiten die Fakultät und Fachschaft EI eng miteinander zusammen. So hilft die studentische Vertretung unter anderem beim Auf- und Abbau der Stellwände und Tische sowie beim Service während der Veranstaltung. Der Festakt und der gesellige Ausklang der Feier wird musikalisch von der Nighthawk City Dance Band umrahmt. Ein solcher Tag der Elektrotechnik und Informationstechnik ist ein ganz besonderer, der wohl nicht nur den Absolventen noch länger in positiver Erinnerung bleiben wird. Trafo Ausgabe 125 Neues aus der Fachschaft Auch in der Fachschaft hat sich in den letzten Monaten einiges getan. Wir durften den Dozentenpreis vergeben, haben eine Fachschaftsvollversammlung ausgerichtet, waren auf dem Fachschaftsseminar. Des weiteren haben wir auch wieder die Erstsemstertage gestaltet und die dazugehörige Tramparty ausgerichtet. Der Dozentenpreis 2007 Tanja Schulze Wie jedes Jahr wurde auch im Sommersemester 2007 der Dozentenpreis der Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik vergeben. Damit wird besonders gute Leistung in der Lehre gewürdigt. Jedes Jahr wird er an einen Assistenten und an einen Professor vergeben. Die Nominierten werden von den Studenten vorgeschlagen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass deren Unterrichtsstil gut bei den Studenten ankommt. Dieses Jahr wurden insgesamt 11 Leute nominiert. Die Kandidaten werden dann von der Jury nochmal genauer betrachtet. Man besucht die jeweiligen Vorlesungen bzw. Übungen, schaut sich die Argumente der Studierenden für Ihren Kandidaten an und diskutiert bis alle zufrieden sind und der herausragendste Kandidat gefunden ist. Was bei so vielen hoch qualifizierten und motivierten Vorgeschlagenen gar nicht so einfach ist. Aber auch dieses Jahr wurden zwei Gewinner gekürt. Den Dozentenpreis für die beste Vorlesung ging dieses Jahr an Professor HansGeorg Herzog. An ihm wurde besonders die klare und sehr strukturierte Unterrichtsweise gelobt. Auch dass sein Tafelbild immer gut zu lesen war und man immer in der Lage war zu verstehen was er gesagt hat (inhaltlich wie auch akustisch). Sehr gut kam bei den Studenten auch an, dass der Overheadprojektor, die Tafel, Folien und andere Anschauungsmaterialien sinnvoll eingesetzt waren und dass der Bezug zur Praxis immer ersichtlich war. Den Dozentenpreis für die beste Übung ging dieses Jahr an Herrn Dr. Michael Kaplan. An ihm wurde vor allem gelobt, dass er sehr verständlich erklärt, seinen Studenten immer Zeit zum mitdenken lässt und ein sehr gutes Internetangebot pflegt. Lobend wurde auch erwähnt, dass man ihn jederzeit erreichen kann und er alle Fragen sehr gut beantwortet. Am Tag der Fakultät wurde der Preis dann feierlich überreicht. Beide Preisträger haben sich sehr über diese Auszeichnungen gefreut. Prof. Herzog erwähnte bei seiner Dankesrede, dass er sich schon vor 5 Jahren, als er an der TUM angefangen hat, gewünscht hat diesen Preis eines Tages zu erhalten. Des Weiteren bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass alle anderen Nominierten hoffentlich auch weiterhin ihre gute Arbeit aufrecht erhalten, da auch nächstes Jahr wieder der Dozentenpreis vergeben wird. Die beiden Gewninner des diesjährigen Dozentenpreises: v. links: Prof. Herzog, Dr. Kaplan Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 5 Trafo Ausgabe125 Die Fachschaftsvollversammlung im WS 2007/2008 Neues aus der Fachschaft FVV – cool, keine Vorlesung! Aber hingehen tu ich nicht. 6 Wolfgang Fritz Das haben sich dieses Mal erfreulich wenige Studenten gedacht. Unsere FVV war mit mehr als 400 Studenten gut besucht. Dabei haben wir euch nicht nur wie üblich unsere bisherige Arbeit vorgestellt, sondern auch einige für euch sehr interessante Themen behandelt. Zum einen waren da die Informationen zum BolognaProzess und der Umstellung unseres Studienganges auf Bachelor und Master. Das Thema ist für die meisten von uns ja nun doch etwas undurchsichtig. Mit einem ausführlichen Vortrag konnte Herr Prof. Diepold jedoch die meisten Klarheiten beseitigen ;-) und einige Möglichkeiten aufzeigen, wie z.B. einen eventuellen Wechsel in den neuen Studiengang. Die neuen Studiengänge werden voraussichtlich ab dem Sommersemester angeboten. Außerdem haben wir euch erzählt, wie ein Professor eigentlich Professor wird. Ein spannendes Thema, bei dem wir als studentische Vertretung sehr stark involviert sind. Dabei muss sich so ein Antrag auf eine neue Professorenstelle erst einmal durch die verschiedensten Gremien und Ministerien kämpfen, bis er schließlich den Weg zu uns Studenten findet. Doch einmal bei uns angekommen, ist unsere Meinung sehr gefragt. So sind wir einerseits im Berufungsgremium vertreten und – worauf wir ganz besonders stolz sind – dürfen zudem noch eigene Auswahlgespräche mit den Kandidaten führen. Highlight unserer FVV im Wintersemester 2007/2008 war jedoch ohne Zweifel die Vorstellung unseres Skripten- und Druckbetriebes von Klaus. Mit zwei sehr anschaulichen und v.a. auch erheiternden Videos demonstrierte er, wie ein Skript entsteht – und zwar von der Anfrage bis das Skript schließlich aus unserer Druckmaschine – der Monica - fällt. Die Skriptenaufbereitung haben wir euch in einem kurzen Zeitraffer vorgestellt, um dann in einem live mitmoderierten Video im Stil der Sendung mit der Maus (Verzeihung – natürlich die Sendung mit dem Klaus) zu demonstrieren, wie nun das PDF auf das Papier kommt, bis ihr es im Skriptenverkauf erwerben könnt. Dabei sei nochmal herausgehoben, dass wir die Skriptenpreise zum diesjährigen Semester deutlich reduzieren konnten – Studienbeiträge machen‘s möglich! Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Natürlich habt ihr uns auch dieses Jahr wieder als Fachschaftsvertreter gewählt. Hierfür nochmal ein herzliches Dankeschön! Eure Legitimation ist uns äußerst wichtig! Besonders freuen wir uns – neben den Wiederwahlen bisheriger Fachschaftler (Phillip Barth, Andreas Dotzler, Wolfgang Fritz, Christoph Hellings, Isabell Hofer, Markus Maier, Raffael Mancini, Andreas Plafka, Klaus Reske, Christian Schraml) über die Wahl von zwei neuen Mitgliedern (Max Schmidhuber und Melih Varis), die uns hoffentlich und sicherlich tatkräftig unterstützen werden! Selbstverständlich darf die Ankündigung des Galeriefestes auf keiner Wintersemester-FVV fehlen, denn schließlich ist das Galeriefest DAS Fest der ETechniker! Wir werden auch dieses Jahr keine Kosten und Mühen scheuen, unseren Klassiker wieder so gut zu machen, wie ihr das von uns gewohnt seid – oder sogar besser ;-). Doch vergesst nicht, ohne euch könnten wir niemals ein solches Fest auf die Beine stellen, ob nun als Helfer oder Gäste! Natürlich konntet ihr auch dieses Mal wieder etwas gewinnen und zwar drei Freikarten für die Erstsemestertram. Eine einmalige Chance für all diejenigen, die ihre Erstsemestertram verpasst haben oder keine Karte mehr ergattern konnten. Trafo Ausgabe 125 Fachschaftsseminar 2007 Isabell Hofer , Andreas Doztler Neues aus der Fachschaft Vom 16. bis 18. November fand das jährliche Seminar der Fachschaft in Grainau, am Fuße der Zugspitze in einer schneebedeckten Märchenlandschaft, statt. Die Anfahrt am späten Freitagnachmittag erfolgte dank Bahnstreik mit Autos der Fachschaftsmitglieder. Das Seminar stand unter dem Motto „Miteinander reden“. Zur Motivation wurde eine Variation der Flüsterpost gespielt. An diesem Spiel wurde ersichtlich, wie sehr Inhalte bei Kommunikation abgewandelt werden und verloren gehen. Als die letzten Nachzügler eingetroffen waren gab es das obligatorische Kennenlernspiel. Jeder war aufgefordert sich soviel Schnur zu nehmen wie er glaubte zu brauchen, ohne zu wissen wofür. Die Länge der Schnur legte dann die Redezeit fest. Wie auch im richtigen Leben: der eine redet bis sich alle langweilen, während andere zu kurz kommen. Im Anschluss gab es eine Einführung in die Kommunikationstheorie nach Friedeman Schulz von Thun. In interaktiven Einheiten wurde die Kommunikation bei der Fachschaftsarbeit vor dem Hintergrund das gelernten reflektiert und diskutiert. Nach dem Abendessen, dass von unserem vierköpfigen Küchenteam bereitet wurde, stand der Abend im Zeichen der Teamfindung. Dabei lernten die neuen Fachschaftsmitglieder die Älteren besser kennen. Durch laute Musik geweckt, versammelten sich die Teilnehmer nach der Nachtruhe zum Frühstück. Am Samstagmorgen fand eine Mitgliederversammlung statt. Der äußerst informativen und diskussionsreichen Sitzung wurde der ganze Vormittag gewidmet. Es wurden sehr wichtige Beschlüsse für den Verein und die zukünftige Arbeit der Fachschaft gefasst. Die Diskussionen waren so intensiv, dass der Zeitplan des Seminars gesprengt wurde. Leider musste deshalb die geplante Einheit zur Teamarbeit ausfallen. Nach dem Mittagessen machte die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein einen winterlichen Spaziergang. Der Badersee und Eibsee sind zwei Gewässer, die aufgrund ihrer unterirdischen Wasserquellen selbst bei diesen dort herrschenden, klirrend kalten Temperaturen nicht einfrieren. Die Route führte auf kleinen Wegen durch malerisch verschneite Wälder. Die schneebedeckten Bäume boten die ideale Vorlage für lustige Aktionen der Wanderer. So verzögerte sich dann auch der Hinweg aufgrund der Tatsache, dass an nahezu jedem Baum angehalten werden musste, um ihn von seiner Schneelast zu befreien. Nach einer köstlichen Kaffeepause gab es mehrere Arbeitsgruppen. So trafen sich die EESTEC-AG und die Feste-AG, die sich unter anderem ausführlich über die Struktur in ihrer Arbeit Gedanken machten. Eine sehr große Gruppe fand sich zusammen, um die Geschäftsordnung zu überarbeiten. Im Anschluss wurden wichtige Abschnitte der Geschäftsordnung im Plenum vorgetragen. Diese Spielregeln zum Ablauf einer Sitzung waren auch ein wichtiger Beitrag zum Thema „Miteinander reden“. Danach hielt ein ehemaliger Fachschaftler einen Vortrag über das Patentrecht. Das spannende Thema hat sehr interessiert, was man auch aufgrund der zahlreichen Fragen aus dem Auditorium rückschließen konnte. Bei den angesprochenen Aspekten wurde bewusst, wie komplex und kleinlich die Rechtsprechung ist. Nach all dieser sehr konstruktiven und informativen Arbeit stärkten wir die Bindeglieder zwischen Leib und Seele. Die restliche Nacht wurde in gemütlicher Runde, mit den traditionsgemäß eingeladenen „Altnasen“ der Fachschaft verbracht. Der Sonntag diente zum Reinigen des Hauses und der Abreise. An dieser Stelle bedanken sich die Teilnehmer noch mal sehr herzlich für die hervorragende Organisation im Vorfeld und der Durchführung. Ein besonderes Lob an das Küchenteam und deren äußerst delikate und ausgefallene Verköstigung. Das Seminar war wie immer sehr anstrengend und arbeitsintensiv. Zum Glück waren die Diskussionen welche meist bis tief in die Nacht reichten sehr produktiv. Das Fachschaftsseminar ist war somit wieder ein wichtiger Baustein in der Fachschaftsarbeit. Es hat den neuen Mitgliedern eine rasche Anbindung in das bestehende Team gegeben und war sehr lustig. Wir werden aus diesem Wochenende einiges mit in unseren Fachschaftsalltag nehmen und umsetzten können. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 7 Trafo Ausgabe125 Von Schein-Tests, Durchfallquoten und weiteren Willkommenspräsenten Neues aus der Fachschaft Die Erstsemestereinführungstage aus der Sicht eines Erstsemesters. 8 Daniel Weyer „Servus Elite!“ Angesichts dieser unerwarteten Begrüßungsworte konnten wir Studienanfänger uns ein Schmunzeln kaum verkneifen. Alleine diese ersten beiden Worte vermittelten uns einen klaren Eindruck vom Selbstverständnis der EI-Studenten an der TU. Zwar wurde ein eher spielerischer und nicht immer ganz ernst gemeinter Umgang mit der Begriff der „Elite“ offensichtlich, zeugten diese Willkommensworte aber von einem gewissen Stolz über den Exzellenzstatus der eigenen Universität und insbesondere des eigenen Fachbereichs. Zum Beginn eines für viele neuen Lebensabschnitts war uns damit im neuen Zuhause „TUM“ schon ein Teil der anfänglichen Ungewissheit genommen. Um sich in den noch völlig unbekannten „Sphären“ eines TUM-Studenten schnell zurechtzufinden und einen möglichst reibungslosen Einstieg in den Studienalltag zu schaffen, hielt die Fachschaft EI für uns Neulinge an den von ihr durchgeführten Erstsemestereinführungstagen eine Fülle von Informationen und ein umfassendes zweitägiges Programm bereit. Nach einigen weiteren (zugegebenermaßen nicht ganz so einprägsamen) Begrüßungen wurde das Studienmodell vorgestellt - das ehrgeizige Programm also, das wir ca. 600 Erstsemester bereit waren, in Angriff zu nehmen. Mit der unmittelbar darauf folgenden Ankündigung, dass ein beträchtlicher Anteil von 60% im 1. und 2. Semester auf der Strecke bleiben würde, sicherte sich die Fachschaft die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Studienanfänger. „Schauen Sie sich ihre beiden Nachbarn gut an! Einen der beiden werden Sie nach den ersten zwei Semestern nicht mehr sehen.“ Keine Frage, die Statistik zur Durchfallquote und die eindringliche Warnung „Nehmt die GOP ernst!“ hatte der Stimmung im 1200er einen kleinen Dämpfer verpasst. Zur Entspannung aller informierte die Fachschaft im Folgenden über die eher profanen Dinge des TUAlltags: Nehme ich die U-Bahnstation „Theresienstraße“ oder ist „Königsplatz“ doch näher? Was hat es mit dem Mysterium „Zwischengeschoss“ auf sich und wer hat sich eigentlich die Zimmernummerierung auf dem TU-Stammgelände ausgedacht? Was mach’ ich mit nicht-aufgeladener Mensa-Karte, wenn ich dies erst an der Kasse bemerke ... usw. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. In weiteren Verlauf der Veranstaltung und zahllose Vorträge später fiel es einigen Studienanfängern merklich schwer, zwischen EIKON und AstA, Fachschaft und StudentCard, EESTEC, TU-Film und Erstsemestertram nicht die Orientierung zu verlieren. Nach der übereinstimmenden Meinung vieler bot sich den Erstsemestern aller Fachrichtungen am Abend des ersten Studientages mit der Immatrikulationsfeier im AUDIMAX ein Höhepunkt zum Studienanfang. In Rahmen eines sehr abwechslungsreichen Programms wurde den TU-Neulingen versichert, sie hätten mit ihrer Entscheidung für die „Top University of Munich“ einen ersten „Intelligenztest“ bestanden. Von der anschließenden Feier im Innenhof bei Freibier und Brezn ließ sich dann wohl so mancher überzeugen, dass die TU nicht die ganz falsche Wahl gewesen sein kann ... Ach ja, und dann hatte die Fachschaft EI für uns noch diese „Erste Vorlesung“ parat, in der die angeblichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins EI-Studium ausführlich dargelegt wurden. Dass man etwas von Grundrechenarten und vielleicht auch von elektrischen Feldern verstehen sollte, OK, dies leuchtete ein, aber als dann die Stichworte „Differentialgleichungen“ und „Werkstoffkunde“ fielen und zudem noch üppige Kenntnisse in Programmiersprachen und im Umgang mit Linux-Betriebssystemen gefordert wurden, kamen bei dem einen oder anderen vermutlich schon Zweifel am Charakter der „Ersten Vorlesung“ auf. Der darauf folgende Schein-Test inklusive Kuh, die beim In-den-Zaun-beißen eine DeBroglie-Wellenlänge besitzen soll, sowie die abschließende Auflösung der Veranstaltung rief in den Reihen der Studienanfänger sehr unterschiedliche Reaktionen hervor: Von Verwirrung über Unverständnis bis hin zur Erheiterung darüber, sich von der Fachschaft verschaukelt haben zu lassen, war wohl alles vertreten. Doch in einer Sache waren sich die meisten einig: Die Inszenierung dieser „Ersten Vorlesung“ war den Organisatoren nahezu perfekt geglückt. Abgerundet wurden die gelungenen Erstsemestereinführungstage von einem Grillfest in der Fachschaft sowie von Tutorführungen über das Unigelände und durch verschiedene Lehrstühle. Nun, da wir Erstsemester mit viel Wissenswertem versorgt waren, konnte der Studienalltag getrost kommen ... In diesem Sinne: „Servus Elite!“ Trafo Ausgabe 125 Die Erstsemester-Tramparty 2007 Stefan Dierks Auch Helfer dürfen Spaß haben... Aber was oder wen sollen die Erstsemester denn nun kennen lernen? Zum einem bietet sich natürlich an, wenn man sich schon in einer fahrenden Tram befindet, dass man die Party mit einer kleinen Stadtführung verbindet. So konnten die Studenten bei der Fahrt in die hereinbrechende Dunkelheit Schwabing, den Stachus und weitere wichtige Punkte in München kennen lernen. Diese wurde auch durch lustige Kommentare und Anekdoten von Prof. Diepold aufheitern. Da sind wir gleich bei der ersten Gruppe an Menschen die Erstsemester kennen lernen konnten. Wir hatten nämlich wieder alle Professoren die im ersten Semester lehren eingeladen mitzufahren und ihren Studenten zu begegnen. So fuhren dann auch Prof. Diepold, der Grundlagen der Informatik hält, und Prof. Gritzmann, der Höhere Mathematik lehrt, mit. Außerdem war noch Winthir Brunnbauer unserer Studienreferent, zur Beantwortung von Fragen ...und Professoren... der Studenten, dabei. Diese drei wackeren Helden schmissen sich dann auch todesmutig der Studentenmasse entgegen um mit ihnen zu feiern und sich zu unterhalten. Die zweite Gruppe sind die Helfer, die allesamt Studenten in höheren Semester sind und so kompetent zu Fragen zu Studium und Nachtleben in München beantworten können. Und natürlich sollen sich die Erstsemester untereinander kennen lernen, um die so wichtigen Kontakte mit Kommilitonen zu schließen. Dazu bietet die Tram natürlich allerbeste Möglichkeiten: In netter Atmosphäre und guter Musik im Ohr und Bier in Hand lässt es sich gut quatschen und Kontakte schließen. Je weiter der Abend fortschritt umso besser wurde die Stimmung und umso größer wurde der Druck auf die Blase, und man war froh, wenn wieder eine der stündlichen Pausen anstand, und man Abhilfe schaffen konnte. Nachdem die Tram dann nach fünf lustigen Stunden zu ende ging, fanden sich noch viele zusammen um auf der ein oder anderen Party weiter zu feiern. Neues aus der Fachschaft Schon im sechsten Jahr ist sie wieder gerollt: Die legendäre Partytram. Unsere große Erstsemesterkennenlernparty. Wobei groß kann man nicht so ohne weiteres sagen: Die Party war sicher ein großer Spaß, allerdings sind natürlich die Abmessungen einer Tram begrenzt und dementsprechend können nur 100 Studenten mitfahren. Der Andrang war natürlich groß und alle Karten wurden schnell an die Erstsemester verkauft. Der restliche Platz wurde für die fleißigen Helfer und die Verpflegung gebraucht. Als Verpflegung standen Bierfässer und Limes, sowie gegen den Hunger Leberkäse- und Käsesemmeln zur Verfügung. Das alles gab es den ganzen Abend lang frei zu einem Ticketpreis von 23€. Die Erstsemester hatten allerdings die Möglichkeit Mitglied im Eikon e.V. zu werden und sich vom Eikon e.V. 10€ des Eintrittspreises sponsern zu lassen. Und für 13€ einen Abend lang durch München kutschiert zu werden und dabei auch noch alles für das leibliche und geistige Wohl serviert bekommen, klingt doch nach einem verdammt guten Angebot. Es ist schon was besonderes was die Fachschaft, nun schon im sechsten Jahr hintereinander für die Erstsemester auf die Beine stellt. Ich vermute mal, alle die dabei waren werden mir da zustimmen. Leider könnt ihr in der Regel nur als Erstsemester mitfahren oder eventuell beim als Helfer. Abschließend lässt sich sagen: Es bleibt zu hoffen, dass es die Tram noch viele Jahre geben wir und es heißt: „Die Legende lebt!“. ...und ganz wichtig natürlich unsere Studenten. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 9 Trafo Ausgabe125 10 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Trafo Ausgabe 125 Professoreninterviews Auch diesmal haben wir wieder zwei Professoren für euch interviewt. Zum einen Professor Dr. Gerhard Rigoll, der im dritten Semester Signaldarstellung unterrichtet und zum anderen Professor Dr. Klaus Diepold, mit dem wir uns über die Umstellung auf Bachlor/Master unterhalten haben. Wir hoffen auch diesmal viel Informatives für euch in Erfahrung gebracht zu haben. Interview mit Herrn Prof. Dr. Rigoll Tanja Schulze Lehrstuhl: Mensch Maschine Kommunikation Vorlesungen: Signaldarstellung, Mensch-MaschineKommunikation 1 und 2, Pattern Recognition An der TUM seit: 2002 Wann und wo wurden Sie geboren? Am 26.03.1958 wurde ich in Essen geboren. Beschreiben Sie doch mal Ihren Werdegang bis zur Professur in München! Im Laufe meines Lebens habe ich in 4 Bundesländern und auf 3 Kontinenten gelebt. Wie gesagt, ich wurde in Essen geboren und bin dann mit meinen Eltern im Alter von 6 Jahren nach Süddeutschland in die Pfalz gezogen. Mit 9 Jahren bin ich dann in die Nähe von Stuttgart gezogen. Dort habe ich auch das Gymnasium besucht. Ich bin dann im „Schwabenländle“ geblieben und habe in Stuttgart Technische Kybernetik studiert. Das ist so eine Mischung aus Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Dieser Studiengang ist sehr interdisziplinär und ich glaube, ihn gibt es in dieser Form nur in Stuttgart. 1982 beendete ich dann mein Studium und habe mich dazu entschlossen, weiterhin in der Wissenschaft tätig zu sein. Ich bin als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Stuttgarter Fraunhofer-Institut gekommen und hatte dort mit dem damals sehr jungen Gebiet, der automatischen Spracherkennung zu tun. 1986 habe ich promoviert mit dem Thema: „Maschinelle Spracherkennung zur Verbesserung der MenschMaschine-Schnittstelle“. Nach meiner Promotion habe ich mich dann dazu entschlossen, erst einmal ins Ausland zu gehen. Ich habe dann von 1986-88 eine Postdoc-Stelle am IBM Thomas Watson Research Center in den USA, in der Nähe von New York, angenommen. Dort wurden Spracherkennungssysteme entwickelt und wir haben viel Vorarbeit für das heutige kommerziell verfügbare Spracherkennungssystem von IBM geleistet und es war sehr interessant. 1988 bin ich dann zurück ans Stuttgarter Fraunhofer-Institut gekommen und habe dort die Leitung einer Forschungsgruppe übernommen, die sich mit Mensch-Maschine-Kommunikation und mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt hat. In dieser Zeit habe ich dort auch meine Habilitation angefertigt und 1991 abgeschlossen. Ein paar Tage nach meiner Habilitation bin ich dann wieder ins Ausland gegangen. Diesmal bin ich nach Japan gegangen und habe dort 2 1/2 Jahre in Tokio gewohnt. Ich war als Gastwissenschaftler bei NTT, die Telekom Japans, die sehr viel Grundlagenforschung betreibt. Dort habe ich mich mit der Kombination von neuronalen und statistischen Mustererkennungsverfahren für die Erkennung von Sprachsignalen beschäftigt. Gegen Ende meiner Zeit in Japan habe ich dann den Ruf an die Gerhard-Mercator-Universität Duisburg für den Lehrstuhl Technische Informatik erhalten. Von 1993 bis 2002 war ich dann in Duisburg Professor. Am 2. Mai 2002 hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag in München und leite seitdem den Lehrstuhl für Mensch-Maschine-Kommunikation. Sie waren lange Zeit in Japan, sprechen Sie auch Japanisch? Ein wenig kann ich die Sprache, aber nicht wirklich sehr gut. Um so eine Sprache wirklich gut zu können, muss man schon einen Großteil seiner Zeit dafür verwenden und dafür hatte ich keine Möglichkeiten, weil ich ja gearbeitet habe und mich dann noch um meine Familie mit meinen 3 Kindern kümmern wollte. Aber es reicht, um mich zurechtzufinden, jedoch könnte ich Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 11 Trafo Ausgabe125 Professoreninterviews z.B. keinen Vortrag perfekt auf Japanisch halten. Ihre Familie war mit in Japan? Die müssen ja ganz schon tolerant sein. Ach, meine Frau fand es spannend und Kinder haben, wenn sie noch so klein sind, keine große Wahl, sondern kommen natürlich mit ihren Eltern mit. Aber im Nachhinein ist das auch für Kinder, wenn sie in einem Alter sind, in dem man schon einiges mitbekommt, ein sehr spannendes Erlebnis. Kinder können da viel mitnehmen, da sie in ganz jungen Jahren ein völlig unterschiedliches Land kennen lernen können. Meine Kinder sagen noch heute, dass es eine ihrer spannendsten Phasen im Leben war. Haben Sie immer noch Kontakte nach Japan? Ich selbst habe noch viele persönliche Kontakte zu meinen ehemaligen Kollegen, die jetzt größtenteils auch Professoren an japanischen Universitäten sind und war in den letzten 10 Jahren recht häufig zu Besuch und als Gastprofessor in Japan. Dieses Jahr im Sommer waren meine Familie und ich erstmals nach unserem damaligen gemeinsamen Aufenthalt wieder in Japan und haben dort Freunde besucht. Wir sind auch in unserer alten Wohngegend spazieren gegangen und waren in Tempeln und Restaurants, in die wir früher gegangen sind. Meine Kinder fanden es faszinierend, die Dinge, die sie als Kinder gesehen haben, jetzt wieder zu sehen. Was für Gründe hatten Sie denn damals von Duisburg nach München zu gehen? Dafür gab es viele gute Gründe. Zum einen hatte ich ein interessantes Angebot aus München. Dann habe ich natürlich meine prägenden Jahre im süddeutschen Raum verbracht und so liegt mir diese Gegend natürlich mehr am Herzen, als die Duisburger. Auch sind die Bedingungen an einer Uni wie München deutlich besser, gerade auch im finanziellen Bereich für die Forschung. Was machen Sie eigentlich fachlich in Ihrem Bereich? Ich beschäftige mich mit der Entwicklung der multimodalen Mensch-Maschine-Kommunikation. Mit Handschriftenerkennung, videobasierten Systemen zur Gestikerkennung und Objektverfolgung oder interaktiver virtueller Realität. Ich erfasse die gesamte Breite und versuche alle Kanäle der menschlichen Kommunikation auszunutzen. Mein ursprüngliches Forschungsgebiet Spracherkennung macht nur noch wenige Prozent meines Schaffens aus, aber ich fühle mich ihr immer noch sehr verbunden. 12 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Welches Fach haben Sie während Ihrer Studienzeit besonders gemocht bzw. welches fanden Sie nicht so toll? Eigentlich haben mir alle Fächer Spaß gemacht, bis auf Konstruktionslehre, allerdings im Nachhinein hätte ich da heute wohl mehr Spaß dran. Was haben Sie denn außer zu lernen noch so neben dem Studium getrieben? Ich habe eigentlich ein ganz normales Studentenleben geführt. Dieser Studiengang ist natürlich sehr anstrengend, aber dennoch bin ich wie alle anderen auch weggegangen und habe mich mit Freunden getroffen. Auch habe ich Sport getrieben, wie z.B. Tennis und Schwimmen. Treiben Sie heute immer noch Sport? Ich spiele immer noch viel Tennis. Meine Söhne sind mittlerweile in einem Alter, in dem sie richtig gute Gegner sind. Und Sport ist auch ein guter Ausgleich neben der Arbeit. Ich versuche neben der stark geistigen Arbeit auch körperlich etwas zu tun. Außerdem gehe ich gerne Wandern und im Winter zum Skifahren. Das sind auch Dinge, die man gut mit der Familie machen kann und dadurch ergeben sich gute Kombinationsmöglichkeiten zur Verbindung von Freizeit und Familienleben. Wie meinen Sie hat sich das Studium im Vergleich zu früher verändert? Im Großen und Ganzen hat sich, denke ich, nicht allzu viel verändert. Außer früher hatte man vielleicht mehr Stoffinhalt, wie z.B. Konstruktionslehre. Auch die fachfremden Dinge waren stärker integriert. Auch die Präsentationsart hat sich geändert. Heute verwenden wir Tablett-PCs und früher waren es halt Tafelanschriebe. Es gab auch weniger Skripte und die Präsenz in den Vorlesungen war dadurch wohl stärker. Vielleicht weil der Aufschrieb wichtiger war. Aber ansonsten war es eigentlich der gleiche Rhythmus wie heute. Mit den Prüfungen und so. Auch die Grundvorlesungen sind ähnlich. Es gibt heute natürlich Vorlesungen mit modernen Inhalten, die früher in dieser Form gar nicht existierten, ein gutes Beispiel hierfür ist meine eigene Vorlesung über Mensch-Maschine-Konmmunikation. Was meinen Sie wird auf die Studenten mit der Umstellung auf Bachlor/Master zukommen? Ehrlich gesagt denke ich, dass es keine dramatischen Umstellungen geben wird. Man hat dann eben zwei berufsbefähigende Abschlüsse. Es wird wohl ein paar Verschiebungen mit den Fächern geben. Einige von den angewandten Vorlesungen werden vorgeschoben Trafo Ausgabe 125 und ein paar von den eher theoretischen Vorlesungen werden ins Masterstudium verschoben werden. Aber allzu dramatische Veränderungen erwarte ich nicht, da sollten die Studenten keine Angst haben. Interview mit Herrn Prof. Dr. Diepold Henning Tischler , Thilo Schöndienst Lehrstuhl: Lehrstuhl für Datenverarbeitung (LDV) Vorlesungen: Time-Varying Systems and Computations, Digitales Video, Grundlagen der Informatik, Computertechnik/ Computersysteme, Computer Vision, Praktikum Computersysteme An der TUM seit: 2002 Herr Diepold, Sie haben ja seinerzeit die Studenten mit einer Umfrage im EIIT Forum nach ihrer Meinung gefragt. Wieso und würden Sie das wieder tun? Im Vorfeld gab es unter den Kollegen einige Diskussionen. Hier wurde immer wieder behauptet, die Studenten bevorzugen kleine Fächer und damit mehr Prüfungen. Das habe ich bezweifelt und habe die Möglichkeit des Forums genutzt, um die Studierenden selbst zu fragen. Ich habe mich sehr über das Feedback gefreut. Der wirklich interessante und aufschlussreiche Teil Professoreninterviews Was ist eigentlich das Schönste am Professor sein? Das Schönste ist, dass man sehr viele eigene Gestaltungsmöglichkeiten hat. Man kann sich aussuchen, woran man forschen möchte. Und es ist auch schön, dass man bis ans Ende seiner Laufbahn junge, talentierte Menschen in ihrem Werdegang begleiten und beeinflussen kann. Es gibt eigentlich nur sehr wenig unschöne Dinge. Gibt es noch etwas, was Sie unseren Studenten mitgeben möchten? Ich denke, dass sich viele Studenten nicht über die Bedeutung der Studienphase bewusst sind. Dass sie sich nicht klar sind über die Wichtigkeit und Bedeutsamkeit des Studiums. Das ist nicht weiter verwunderlich, da man so etwas oft erst im Nachhinein beurteilen kann. Aber es ist jetzt schon wichtig zu sehen, dass dies ein ganz entscheidender Lebensabschnitt ist, da sich hier viele Dinge entscheiden, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Man hat viele Gestaltungsmöglichkeiten und man ist verhältnismäßig frei. Das Studium ist eine schöne, wertvolle Lebensphase und danach hat man einfach weniger Zeit. Man sollte sie jetzt bewusst erleben, damit man später nicht mit allzu viel Wehmut zurückschaut. war nicht so sehr das Abstimmungsergebnis, sondern die entstandene Diskussion und die zahlreichen Emails, die ich noch darüber hinaus erhalten habe. Generell ist es sehr wichtig, die Meinung der Studierenden bei der Einführung des neuen Studienmodells zu berücksichtigen. Ich werde auch in Zukunft sehr viel Wert auf die Ergebnisse der Evaluierungen legen. Wo sehen Sie für die Studenten die Vorteile des neuen Systems? Die Vorteile sind sicher zahlreich. Es wird in Zukunft deutlich weniger administrative Hürden geben. Außerdem können die Studierenden ihre Fächer ab dem fünften Semester im Prinzip komplett selbst auswählen. Es gibt keinerlei Pflicht- und Wahlpflichtfächer mehr. Einzige Ausnahme ist die GOP beim Master, welche aus drei Pf lichtfächern im ersten Semester besteht. Natürlich gibt es Empfehlungen für sinnvolle Kombinationen, die den Studierenden als Hilfestellung dienen sollen. Zudem sollen verstärkt Vorlesungen mit Praktika, welche die graue Theorie ergänzen, kombiniert werden. Zentral bei der Umstellung ist, dass die Arbeit, die der Studierende zu Hause leistet, sich stärker in den erhaltenen Credits niederschlägt. Zum Beispiel werden einzelne Projektpraktika, die erfahrungemäß sehr viel Aufwand verursachen, stärker belohnt. Mein berüchtigtes C++ Praktikum ist so ein Kandidat. Räumen Sie denn auch Nachteile ein? Nein. (grinst) Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 13 Professoreninterviews Trafo Ausgabe125 Echt nicht? Am Anfang wird es bestimmt noch das ein oder andere Übergangsproblem geben. Wir müssen ja auch noch den alten Diplomstudiengang mittragen. Sämtliche Prüfungen werden nach dem neuen Modell studienbegleitend stattfinden. Im Unterschied zum Diplomstudiengang finden die Wiederholungsprüfungen also noch vor Beginn des Folgesemesters statt. Im Krankheitsfall heißt das: Ein Jahr lang auf die Wiederholungsprüfung warten. Der Bologna Prozess schreibt vor, dass 30 Stunden studentische Arbeit mit einem ECTS belohnt werden sollen. Vor uns liegt also die Aufgabe, die Credits gerecht zu verteilen. Dies wird sicherlich nicht von heute auf morgen gehen. Wir hoffen aber, dass das Problem durch die Evaluierung möglichst schnell eingeregelt werden kann. Können denn die jetzigen Erstis den Diplomstudiengang sicher abschließen, oder werden manche Fächer langsam „aussterben“? Der Akademische Betrieb ist träge. Bewährte Fächer werden nicht einfach gestrichen – folglich ist sichergestellt, dass jeder sein Modell zu Ende studieren kann. Die Studierenden im dritten Semester hören noch Vorlesungen, die im neuen Modell nicht mehr vorgesehen sind. Empfehlen Sie ihnen einen Wechsel in den neuen Bachelor? In diesem Fall ist es sicherlich sinnvoll, den aktuellen Bachelor fertig zu studieren und anschließend in den neuen Master zu wechseln. Die 13 Wochen Industriepraxis werden nun durch neun Wochen Ingenieurspraxis ersetzt. Wo ist der Unterschied? Zunächst einmal wird auch die Ingenieurspraxis mit Credits belohnt. Außerdem muss diese nicht zwingend in der Industrie geleistet werden. Zum Beispiel sind auch interdisziplinäre Projekte mit Wirtschaftswissenschaftlern oder Maschinenbauern innerhalb der TU denkbar. Generell wird die Ingenieurspraxis von einem Hochschullehrer betreut. Es kommt auch ein Abschlussvortrag über die geleistete Arbeit hinzu. Es gibt im neuen Bachelor keine Fächer mehr – sondern Module. Wurde hier nur der Name geändert? Keinesfalls, das Modul ist etwas Neues: ein Zusammenschluss von inhaltlich verwandten Veranstaltungen. Zum Beispiel werden in einem Modul Vorlesung, Übung und passendes Praktikum vereint. Ein Modul kann auch mehrere bisherige Fächer zusammenfassen, das neue „Systeme“ besteht beispielsweise aus „Nachrichtentechnik 1“ und „Regelungs- und Steuerungstechnik 1“. 14 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Was ändert sich denn sonst an den Fächern im Grundstudium? Die „Technische Mechanik“ existiert nur noch als Teil von „Elektrische Energietechnik“. Das neue „Digitaltechnik“ im ersten Semester umfasst die bisherige Vorlesung „Entwurfsverfahren digitaler Schaltungen“ und die wichtigsten Grundschaltungen. Gibt es in der GOP noch einen „Joker“? Nein. Es darf nur weiterstudieren, wer im ersten Jahr alle neun Fächer besteht. Das alte Maluspunktesystem wird durch die Studienfortschrittskontrolle abgelöst. Studiert man nach den Empfehlungen, erhält man jedes Semester 30 ECTS. Jeder Studierende sollte im Schnitt mindestens 20 ECTS pro Semester sammeln. Sollte dieser Punktestand (Semesterzahl mal 20 ECTS) unterschritten werden gibt es eine Verwarnung. Liegt der Studierende 15 Punkte unter diesem Wert, so wird er zum persönlichen Gespräch eingeladen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass dem Studierenden bei Problemen frühzeitig geholfen werden kann. Bisher war es leider oft zu spät und wir sind auf Härtefälle erst kurz vor der Exmatrikulation aufmerksam geworden. Jetzt zu den Masterfragen – gibt es denn noch die freien Wahlfachpunkte und sind auch Kurse des Sprachenzentrums weiterhin anrechnungsfähig? Maximal 12 ECTS können Sie in beliebigen Kursen an jeder Hochschule Ihrer Wahl sammeln. Also gerne auch beim Sprachenzentrum der TUM. Zusätzlich zu den Modulprüfungen ist auch sogenannte „Forschungspraxis“ im Umfang von 12 Credits zu erbringen. Worum handelt es sich dabei? Hier sind verschiedenen Wege denkbar. Es gibt vorgeschlagene Wahlmodule, zum Beispiel Hauptseminare oder interdisziplinäre Teamprojekte im Rahmen von Innovation@CoTeSys. Auch eine Arbeit ähnlich einer zweiten „Bachelor’s Thesis“ ist möglich. Vielen Dank. Ich danke Ihnen. Trafo Ausgabe 125 Geschichte der E-Technik In der letzten Ausgabe haben wir über die Väter der Elektrizitätslehre berichtet. In dieser Ausgabe werden wir die Reihe „Geschichte der E-Technik fortsetzen mit einem Bericht über die Stromversorgung in Deutschland und einem Porträt von Werner von Siemens, der sehr eng mit der Entwicklung der Stromversorgung verküpft ist. Teil 2: Die Entwicklung der Stromversorgung in Deutschland bis 1945 Henning Tischer Elektrische Energie ist längst zur selbstverständlichen Ware geworden. Es gibt eine eigene Strombörse und man kann seinen Strom bei diversen Anbietern kaufen. Ganz im Zeichen des jungen 21. Jahrhunderts gibt es auch zu diesem Thema eine ökologisch aufgeheizte Debatte um die Zukunft der Erde. Vor etwa 150 Jahren sieht die Situation anders aus: Elektrizität ist etwas kurioses, mit dem viele Menschen in ihrem Leben nie in Kontakt kommen. In den großen Fabriken in Deutschland und England werden schwere Arbeiten meist von Muskelkraft, selten von einer Dampfmaschine verrichtet. Die Geschichte der öffentlichen Stromversorgung beginnt um das Jahr 1830. Zu dieser Zeit machen sich viele Forscher in Europa daran, elektromagnetische Generatoren zu entwickeln. Sie verwenden hierzu Permanentmagneten, um durch Bewegung Spannungen zu induzieren. Diese ersten Generatoren werden noch mit Muskelkraft angetrieben. Allerdings vollzieht sich der Fortschritt sehr langsam, es gibt einfach noch zu wenige praktische Anwendungen für Elektrizität. Die ersten Anwendungen der neuen Technik: Licht und Kommunikation. Die Beleuchtung hat eine Schlüsselrolle in der jungen Elektrotechnik. Ab 1844 wird der Place de la Concorde in Paris nachts vom Licht eines elektrischen Bogens erhellt, fünf Jahre später auch der Bühnenraum der Berliner Oper. Jede Bogenlampe muss durch einen eigenen Generator versorgt werden. Deswegen ist diese Technik sehr teuer und kann meist nicht mit Gaslampen konkurrieren. Eine weitere praktische Anwendung der Elektrizität ist die Telegraphie, deren große Stunde in Deutschland mit der ersten Leitung von Siemens & Halske von Frankfurt nach Berlin schlägt. Werner von Siemens ist es auch, der 1866 den elektrischen Generatoren zum Durchbruch verhilft. Das Hauptproblem der früheren Generatoren war, dass die verwendeten Permanentmagneten groß und teuer sind und mit der Zeit ihre Magnetisierung verlieren. Werner von Siemens verwendet in seinem Dynamo – dieses Wort stammt von ihm – jedoch Elektromagnete. Er verwendet also Ströme, um die benötigten Magnetfelder zu erzeugen. Jetzt beginnt der rasante Siegeszug der Elektrotechnik: Immer mehr Gebäude werden elektrisch beleuchtet, beispielsweise ab 1876 die Friedrich-Krupp-Werke in Essen. Die Lichttechnik macht große Fortschritte. Die Kaisergalerie in Berlin wird ab 1879 mit den neuen Differentialbogenlampen beleuchtet. Im selben Jahr verbessert der US-Amerikaner Thomas Edison die Kohlenfadenlampe, was zu einer noch schnelleren Verbreitung der elektrischen Beleuchtungsanlagen führt. Immer mehr Bahnhöfe, Häfen und Docks setzen auf die neue Technik. Die ersten Kraftwerke liefern Gleichstrom Thomas Edisons Firma ist auch Vorreiter im Bereich der Stromerzeugung und -Verteilung. Seine Anlagen versorgen ganze Häuserblocks mit elektrischer Energie – so können größere und effizientere Maschinen verwendet werden. Diese Vorläufer der Kraftwerke heißen Blockstationen. Edison setzt bei seinem System auf Gleichstromtechnik. Eine der ersten deutschen Blockstationen steht in Berlin und versorgt unter anderem die Kaiserhallen und einige Restaurants in der Prachtstraße „Unter den Linden“. Auch das erste deutsche Kraftwerk, in Betrieb genommen 1885, steht in Berlin und liefert Gleichstrom. Mit dieser Technik können aber nur Gebäude im Umkreis von ein bis zwei Kilometern einer Blockstation Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 15 Trafo Ausgabe125 versorgt werden. In den USA gründet deswegen ein gewisser George Westinghouse eine Firma, die auf Wechselstromtechnik setzt: Ein erbitterter Wettstreit der Systeme beginnt. Geschichte der E-Technik Der Stromkrieg Thomas Edison reagiert auf seinen neuen Widersacher sofort. Mit Klagen versucht er, die neue Technik aufzuhalten. Diese hat allerdings einen entscheidenden Vorteil: Spannungen können mit ihr leicht zwischen hohen und niedrigen Werten transformiert werden. Deswegen ist es einfacher, elektrische Energie über weite Strecken zu transportieren. Edison hält jedoch an seinem Gleichstromsystem fest. Technisch klar unterlegen, versucht er den Konkurrenten mit schmutziger Propaganda zurückzuhalten. Edison lässt öffentlich Tiere töten – Katzen, Hunde und Pferde bringt er mit Wechselstrom um. Hiermit will er demonstrieren, wie gefährlich das neue System ist. Diese Tötungen bringen eine New Yorker Kommission auf eine Idee. Sie möchten von nun an zum Tode verurteilte Menschen auf diese Weise hinrichten: Der erste elektrische Stuhl wird errichtet. George Westinghouse, für dessen Firma dies einen immensen Verlust an Ansehen bedeuten würde, geht gegen diese unmenschlichen Praktiken juristisch vor, hat aber keinen Erfolg. Im Jahr 1890 ist es schließlich soweit: Der erste Verbrecher soll auf einem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Am Tag der Exekution sind viele Reporter vor Ort. Sie erwartet ein makaberes Schauspiel: Die 1000 Volt des Westinghouse-Generators reichen nicht aus, um den Delinquenten sofort zu töten. Er windet sich vor Schmerzen, von seinem Kopf steigt Rauch auf und seine Adern platzen. Die zuständigen Ärzte lassen abschalten – und versuchen es noch einmal mit 2000 Volt. Sie haben Erfolg, reglos liegt das erste Opfer des elektrischen Stuhls vor ihnen. Trotzdem kann Edison den Siegeszug des Wechselstroms nicht verhindern. Dieser ist technisch einfach überlegen. 1895 baut George Westinghouse gemeinsam mit dem serbischen Ingenieur Nikola Tesla, einem Pionier der Wechselstromtechnik, ein riesiges Kraftwerk bei den Niagarafällen. Sie generieren mit der immensen Kraft der Wasserfälle Wechselstrom der Frequenz 25 Hertz. Mit diesem Prestigeträchtigen Kraftwerk versorgen sie die Industrie in Buffalo. Auch in Deutschland erkennen die großen Elektrokonzerne wie Siemens & Halske allmählich die Vorteile des Drehstromsystems. Neue Impulse für die Elektrotechnik Zwischen den Jahren 1890 und 1910 explodiert die Zahl der Kraftwerke in Deutschland regelrecht. Dies liegt zum einen an den ersten guten Erfahrungen mit der neuen Elektrotechnik und der stetigen 16 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Nikola Tesla, genialer Pionier der Wechselstromtechnik Weiterentwicklung von Beleuchtungstechnik und Arbeitsmaschinen. Eine wichtige Rolle spielen aber auch die elektrischen Bahnen. Immer mehr Städte setzen auf diese neuen Fortbewegungsmittel. Es entwickelt sich ein dezentrales System aus vielen kleinen Stromnetzen, die nicht miteinander verbunden sind, so genannte Inselnetze. Es gibt eine Vielzahl von Energieversorgungsunternehmen in den verschieden Städten. Beispielsweise versorgt ab 1898 die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG – oder kurz RWE – die Stadt Essen mit Strom. Angesichts der vielen unterschiedlichen Unternehmen, Tarife und Techniken in Deutschland entwickelt sich eine Debatte, ob eine Verstaatlichung der Stromversorgung sinnvoll wäre. Im Jahr 1914 bricht in Europa der erste Weltkrieg aus. Überraschenderweise beschleunigt der Krieg die Elektrifizierung. Es mangelt an Arbeitskräften, Leuchtstoffen und Kohlen. Durch diese Not setzt die Industrie vermehrt auf Elektrizität. Zudem laufen die Fabriken auf Hochtouren. Sie fabrizieren Kriegsgerät wie Schusswaffen, Flugzeugmotoren und Minen. Das Petroleum, immer noch wichtigstes Beleuchtungsmittel, wird knapp und damit teuer. In dieser Zwangssituation entscheiden sich auch viele Privathaushalte für den Umstieg auf elektrische Beleuchtung. In der Mangelsituation des Krieges wird ein Problem überdeutlich: Das zersplitterte Stromnetz. Durch dessen dezentrale Struktur ist die Stromproduktion- und Verteilung unwirtschaftlich und kompliziert. Um beispielsweise die Wasserkraft Trafo Ausgabe 125 effizienter zur Stromerzeugung zu verwenden ist ein Gesamtnetz notwendig. Die Folgen des ersten Weltkriegs Wirtschaftskrise und Nazi-Diktatur Im Jahr 1929 kommt es zum „schwarzen Donnerstag“, dem folgenreichsten Börsencrash in der Geschichte. Dieser gilt als Auslöser für die Weltwirtschaftskrise, die die kommenden Jahre bestimmt. Die Krise wirkt sich auch auf den Energiemarkt aus: Das Überleben wird für kleine Unternehmen noch schwieriger. Außerdem geht die Menge an erzeugter und verbrauchter elektrischer Energie für einige Jahre zurück. Eine Investition in neue Leitungen und ein Verbundnetz ist damit erstmal vom Tisch. Außerdem profitieren die radikalen politischen Kräfte in Deutschland von der Wirtschaftskrise. Diese turbulenten Jahre münden in das dritte Reich, die brutale Diktatur Adolf Hitlers und seiner NSDAP. Die Nazis schalten innerhalb kürzester Zeit jegliche politische Opposition aus: Länder, Parteien und Gewerkschaften werden mundtot gemacht. Über die Energiepolitik allerdings entbrennt ein Streit. Geschichte der E-Technik 1918 kapituliert Deutschland und akzeptiert mit dem Frieden von Versailles gewaltige Gebietsverluste, darunter die traditionellen Kohlereviere Saarland und Oberschlesien. Zudem wird das Ruhrgebiet von französischen Truppen besetzt. Die Folge ist ein Mangel an Kohle, der in einigen Gegenden zu Krisen in der Stromversorgung führt. In der Not setzen die Versorgungsunternehmen bereits auf Kraft-WärmeKopplung, um die vorhandenen Brennstoffe effizienter nutzen zu können. Die Kosten für Primärenergieträger erholen sich jedoch wieder und diese aufwendige Technik wird vernachlässigt. In dem Jahrzehnt nach dem ersten Weltkrieg wachsen die versprengten deutschen Elektrizitätsnetze langsam zusammen. Es entstehen große private Unternehmen, die kleine Konkurrenten verdrängen oder aufkaufen. Das größte Gebiet wird von RWE versorgt. Zudem gründen einzelne Staaten so genannte Landesversorgungsunternehmen. Diese tragen Namen wie Bayernwerk oder Preußische Elektrizitäts-AG und sollen die Stromversorgung auf Landesebene koordinieren und vernetzen. Die verschiedenen Versorgungsunternehmen ringen teilweise erbittert um Einfluss. Beispielsweise verhindert der preußische Staat lange den Bau einer RWE-Leitung, um sich selbst die Versorgung der Stadt Frankfurt am Main zu sichern. Als dieser Konflikt im Jahr 1927 beigelegt wird, spricht die deutsche Presse vom „Elekrofrieden“. Es entwickelt sich ein System, wie man es heute kennt: Einige große Unternehmen dominieren in klar abgegrenzten Gebieten die Stromversorgung. Für viele Nazis ist das „kapitalistische“ System der Versorgung durch ein Energie-Kartell nicht mit ihrer völkischen Ideologie in Einklang zu bringen. Allerdings braucht die energisch vorangetriebene Rüstungsindustrie dringend Strom. Deswegen kooperieren die Nazis letztendlich mit den großen Versorgungsunternehmen. 1935 erlassen sie das Energiewirtschaftsgesetz. Dieses zementiert den Status quo. Das Gesetz begünstigt Großerzeugung, monopolisierte Versorgungsgebiete sowie Verbundwirtschaft und bleibt bis 1998 – weitgehend unverändert – gültige Rechtsgrundlage für die Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland. Mit einem Angriff auf Polen beginnt Nazi-Deutschland 1939 den zweiten Weltkrieg, der etwa 50.000 Menschen das Leben kostet. Während diesem Krieg wird die gesamte Energiewirtschaft unter staatliche Aufsicht gestellt. Ab 1942 werden Privatpersonen gezwungen, Strom zu sparen, damit die Rüstungsproduktion weiterlaufen kann. Allerdings verschärft sich die Situation: Gegen Ende des Krieges sinkt die Netzfrequenz teilweise auf 43,5 statt 50 Hertz – reihenweise technische Geräte fallen aus. Die Alliierten bombardieren neben den großen Städten und militärischen Zielen auch gezielt Großkraftwerke. Anfang Mai 1945 kapituliert Deutschland und wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die Bevölkerung hat mit Hunger und Wohnungsnot zu kämpfen. An das Stromnetz denken wohl eher wenige. Der Krieg hat Europa gespalten: Viele haben Angehörige verloren oder wurden als Zwangsarbeiter eingesetzt. Zudem spitzen die ideologischen Gegensätze zwischen der Sowjetunion und den Westmächten sich immer weiter zu. Bis zu einem europäischen Gesamtnetz ist es noch ein weiter Weg. Interesse an Technikgeschichte? In der Bibliothek des deutschen Museums sind viele Bücher und Zeitschriften zu diesem Thema vorhanden. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 17 Trafo Ausgabe125 Geschichte der E-Technik Werner von Siemens: Pionier der Elektrotechnik 18 Henning Tischer Werner Siemens kommt 1816 in Lenthe bei Hannover zur Welt. Seine Eltern Christian, ein Förster und Landwirt, und Eleonore haben insgesamt 14 Kinder, von denen 10 das Erwachsenenalter erreichen. Die Familie legt großen Wert auf Bildung, hat aber ständig mit Geldproblemen zu kämpfen. Deshalb unterrichten zunächst Werners Großmutter und sein Vater die Kinder. Im Alter von elf kommt Werner schließlich auf eine Schule, das Gymnasium muss er aber mit 17 Jahren abbrechen. Eigentlich möchte Werner Architektur studieren, doch auch dafür ist kein Geld da. Werner Siemens macht aus der Not eine Tugend und bewirbt sich beim preußischen Ingenieurskorps – dort angenommen würde er neben militärischen Inhalten eine theoretische Ausbildung in Grundlagenfächern wie Mathematik, Physik und Chemie erhalten. Doch Werners Karten stehen schlecht. Seine ehemalige Schule war altsprachig orientiert, für sein Studium werden jedoch Kenntnisse in Mathematik, Physik und Geographie vorausgesetzt. Dank dreimonatiger Vorbereitung besteht er die Aufnahmeprüfung trotzdem - als einer der besten. Siemens verlässt die Militärakademie 1838 als Leutnant. Die darauf folgenden Jahre sind schwierig für ihn und seine Geschwister: Immer noch ist das Leben der Siemens-Familie durch finanzielle Probleme gekennzeichnet, außerdem sterben in kurzem Abstand beide Eltern. 1842 wird Werner Siemens zu Festungshaft verurteilt – wegen der Teilnahme an einem Duell. Allerdings nutzt er die Zeit im Gefängnis, um galvanische Experimente zur Versilberung und Vergoldung durchzuführen. Die Versuche sind von Erfolg gekrönt: Bald darauf meldet Siemens ein Patent an, das er auch verkaufen kann. 1847 gründet Werner Siemens mit dem Mechaniker Johann Halske eine gemeinsame Firma: Siemens & Halske. Zunächst konzentrieren sie sich auf Zeigertelegraphen. Siemens entwickelt die damals gebräuchlichen Geräte weiter, indem er nicht mehr mit einem Uhrwerk arbeitet, sondern die Synchronisation zwischen Sender und Empfänger selbstständig steuert. Allerdings bleibt er zunächst noch beim Militär und kann sich nur in seiner Freizeit um die Firma kümmern. Die junge Firma profitiert allerdings auch von dieser Situation, schließlich ist Siemens beratendes Mitglied Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. der preußischen Telegraphenkommission. Die Frühzeit von Siemens & Halske ist eng mit der deutschen Geschichte verknüpft. Genauer gesagt gibt es 1847 aber noch gar kein Deutschland, sondern lediglich lose verbundene Einzelstaaten wie die Königreiche Preußen und Bayern. Allerdings wollen immer mehr Menschen dies ändern, sie wünschen sich demokratische Reformen und ein geeintes Deutschland. Ihre Fahnen sind schwarz-rot-gold. Im März 1848 kommt es in vielen deutschen Städten zu Aufständen. Die Aufständischen können rasch die Pressefreiheit und die Bauernbefreiung erkämpfen und es werden Wahlen zur Nationalversammlung durchgeführt. Diese Versammlung tagt in der Paulskirche in Frankfurt am Main und soll eine Verfassung für ein geeintes Deutschland ausarbeiten. Für Siemens & Halske ergibt sich hieraus ein prestigeträchtiger Auftrag: Sie bauen die Telegraphenleitung von Frankfurt nach Berlin, also die Verbindung zwischen der preußischen Hauptstadt und dem Sitz der Nationalversammlung. Im Jahre 1849 ist die Verfassung fertig gestellt, allerdings sind die Revolutionäre zunehmend in die Defensive geraten. So sieht die Verfassung eine konstitutionelle Monarchie vor, deren Kaiser in Erbfolge bestimmt wird. Über die von Siemens & Halske gebaute Leitung geht schließlich die entscheidende Nachricht nach Berlin: Die Nationalversammlung hat den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zum deutschen Kaiser gewählt. Dieser lehnt die Krone jedoch ab, schließlich ist er Monarch von Gottes Gnaden und hat eine Wahl durch das Volk nicht nötig. Daran zerbricht Trafo Ausgabe 125 Magnetoelektrizität wird hierdurch sehr billig werden, und es können nun Licht, Galvanometallurgie, usw., selbst kleine elektromagnetische Maschinen, die ihre Kraft von großen erhalten, möglich und nützlich werden.“ Neben seinen wirtschaftlichen und technischen Errungenschaften engagiert sich Werner Siemens politisch: Er sitzt mehrere Jahre für die liberale Fortschrittspartei im preußischen Abgeordnetenhaus. Zudem setzt er sich für die Förderung des Ingenieursnachwuchses und die Errichtung von Lehrstühlen für Elektrotechnik an technischen Hochschulen ein. Im Jahre 1888 wird Werner von Siemens geadelt, vier Jahre später stirbt er an einer Lungenentzündung. Seine Firma Siemens & Halske war der Grundstein für die heutige Siemens AG mit einem Umsatz von 87 Milliarden Euro (2006) und 470.000 Mitarbeitern. Literatur: Feldenkirchen, Posner - Die Siemens-Unternehmer Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Geschichte der E-Technik die Nationalversammlung, einige Staaten ziehen ihre Abgeordneten ab und schließlich wird das verbleibende „Rumpfparlament“ gewaltsam zerschlagen. Für Werner Siemens, der mit der Revolution sympathisiert hatte, und seine Firma geht der Aufstieg jedoch gerade erst los. Siemens & Halske drängt auf den europäischen Markt, erste Niederlassungen entstehen in England und Russland. Die Produktpalette wird ständig erweitert. Werner von Siemens beschäftigt sich stets mit Forschung und Wirtschaft gleichermaßen. Eine neue Erfindung beurteilt er unter dem Aspekt ihrer Anwendbarkeit. So auch die bedeutendste Entdeckung seines Lebens: Das dynamoelektrische Prinzip. Dieses hatten allerdings schon andere Männer vor Siemens entdeckt, er erkennt jedoch als erster das große Potential dieses Prinzips und sichert sich die Rechte daran. Im Dezember 1866 – dem Jahr dieser Entdeckung schreibt Werner seinem Bruder William: „Die Effekte müssen bei richtiger Konstruktion kolossal werden. Die Sache ist sehr ausbildungsfähig und kann eine neue Ära des Elektromagnetismus anbahnen (…) 19 Trafo Ausgabe125 EXTRA: Bachelor/Master-Umstellung Auf der letzten FVV wurden euch die neuen Bachelor- und Master-Studienmodelle vorgestellt. Danach waren bei vielen Studenten noch Fragen offen. An dieser Stelle versuchen wir diese Fragen zu beantworten. Tanja Schulze Wie viele ja wissen, werden die Diplomstudiengänge im Rahmen des Bolognaprozesses abgeschafft. Und auch die Bachelor- und Masterstudiengänge werden leicht verändert. Aber was sich eigentlich ändert wissen die wenigsten. Als erstes vorweg, niemand muss jetzt auf den neuen Bachelor/Master umstellen. Offiziell werden die neuen Fachprüfungsordnungen auch erst ab dem Wintersemester 2008/2009 eingeführt. Als erstes sollte man wissen, dass über der Fachprüfungsordnung (FPSO) der Fakultät Elektro- und Informationstechnik die Allgemeine Prüfungs- und Studienordnung (APSO) der TUM steht. Das heißt die FSPO muss sich in ihren Regelungen an die APSO halten. In der ASPO werden die allgemeinen Verfahrensvorschriften für alle Prüfungen der TUM und allgemeine Angaben zur Studienplanung angegeben. Die FPSO regeln die studiengangbezogenen Voraussetzungen für die Zulassung zu den Prüfungen. Sowohl die ASPO als auch die FPSO stehen zum Download auf der Fakultätshomepage unter http:// www.ei.tum.de/FSB/StuSek/download/index_html zur Verfügung. Im Folgenden versuchen wir die Neuerungen darzustellen. Der Bachelorstudiengang Der neue Bachelor Der alte Bachelor Es gibt: Es gibt: Pflicht-/Wahlpflichtfächer Bachlor Thesis Ingenieurpraxis Gesamt: 156 Credits 12 Credits 12 Credits 180 Credits Alle erbrachten Leistungen zählen in die Bachlorgesamtnote. Ingenieurpraxis: Dauer: 9 Wochen Man muss Praktikumsberichte abgeben und eine Präsentation halten über das Praktikum. Berufsausbildung wird nur anerkannt, wenn ein Hochschullehrer einen Vortrag darüber gehört hat und meint es ist ausreichend. 20 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 61,5 - 64,5 LP für Leistungen im 5. und 6. Semester (Wahl-/Wahlpflicht- /Pflichtfächer/ Praktika) 15 LP für die Bachlorarbeit Die Noten aus der GOP und der DVP zählen nur in das Vordiplom, aber nicht in die Bachelorgesamtnote Industriepraktikum: Dauer: 12 Wochen Man muss nur Praktikumsberichte abgeben. Eine fachbezogene Berufsausbildung wird in der Regel nach Abgabe des Berichtshefts anerkannt. Trafo Ausgabe 125 Man muss alle Prüfungen bestehen und es gibt maximal eine Wiederholung pro Prüfung. Eine Wahlmodulprüfung durch die man gefallen ist, kann man durch eine andere ersetzen. Wenn man in einem Fach mal einen Versuch hatte, dann muss man auch die Wiederholungsprüfungen machen, oder ein Nicht Bestanden akzeptieren. Die Bachelor Thesis darf auf Deutsch oder Englisch geschrieben werden. Sie muss spätestens 6 Monate nach bestehen der letzten Fachprüfung begonnen werden. Der Arbeitsumfang soll 10 Wochen betragen. Fächerübersicht GOP: Schaltungstechnik 1/2 Grundlagen der Informatik für EI Digitaltechnik Mathematik 1/2 Elektrizität und Magnetismus Physik für Elektroingenieure Messsystem- und Sensortechnik GOP: 11 Credits 9 Credits 6 Credits 18 Credits 6 Credits 6 Credits 4 Credits 3./4. Semester: Signale Werkstoffe der Elektrotechnik Elektromagnetische Feldtheorie Mathematik 3/4 Systeme Elektronische Bauelemente Computertechnik Elektrische Energietechnik EXTRA: Bachelor/Master-Umstellung Die Bachelor Thesis kann man in Deutsch oder Englisch verfassen, man muss aber in der jeweils anderen Sprache eine Zusammenfassung erstellen. Sie muss 20 Wochen nach Ausgabe des Themas fertig gestellt werden, und umfasst einen Soll-Arbeitsaufwand von 9 Wochen Vollarbeit. Zum Abschluss der Arbeit schreibt man eine schriftliche Ausfertigung und hält einen Vortrag. Der Themensteller muss innerhalb von ca. 2 Wochen einen die Note enthaltenden Bericht schreiben. In diesem soll auch die Bewertung kurz dargelegt werden. Ab dem 3ten Semester hat man in Abhängigkeit des Maluspunktekontostands einen Drittversuch pro Prüfung. Man darf durch eine Prüfung in der GOP und DVP komplett durchfallen. Schaltungstechnik 1/2 15 LP Höhere Mathematik 1/2 19,5 LP Grundlagen der Informatik mit Praktikum 13,5 LP Elektrizitätslehre 9 LP Physik 9 LP Messsystem- und Sensortechnik 7,5 LP 3./4. Semester: 9 Credits 6 Credits 6 Credits 12 Credits 9 Credits 6 Credits 6 Credits 6 Credits 5./6. Semester: Hier wählt man sich Module aus einer Liste im Wert von 30 Credits (max. 12 Credits in Form von Praktika) Höhere Mathematik 3/4 Technische Mechanik Elektrische Energietechnik Signaldarstellung Elektromagnetische Feldtheorie 1/2 Werkstoffe der Elektrotechnik Nachrichtentechnik 1 Computertechnik Elektronische Bauelemente 2 Wahlpflichtfächer 15 LP 4,5 LP 4,5 LP 6 LP 9 LP 6 LP 4,5 LP 4,5 LP 6 LP 9 LP 5./6. Semester: Man entscheidet sich für ein Grundmodul und mach dann in Abhängigkeit davon Pflicht-/ Wahlpflicht-/ Wahlfächer und Praktika. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 21 Trafo Ausgabe125 EXTRA: Bachelor/Master-Umstellung Der Masterstudiengang Der neue Master Der alte Master Beginn ist immer im Sommersemester oder im Wintersemester Dauer: 4 Semester Dauer: 3 Semester Es gibt: Es gibt: Pflicht-/Wahlpflichtfächer Master Thesis Forschungspraxis Gesamt: 78 Credits 30 Credits 12 Credits 120 Credits Forschungspraxis dauert 9 Wochen. Zum Abschluss dieser muss man einen Bericht schreiben und einen Vortrag halten. Man hat für alle Prüfungen eine Wiederholungsmöglichkeit. Sobald man 60 Credits erreicht hat, kann man zur Master Thesis zugelassen werden. Master Thesis kann auf Englisch oder Deutsch geschrieben werden. Dafür gibt es verpflichtend für den Prüfer die Auflage eine Bewertung mit Begründung innerhalb von 2 Wochen nach Abgabe zu schreiben. Von der Ausgabe bis zur Abgabe der Master Thesis hat man 52 Wochen Zeit. Die Arbeit ist ausgelegt auf 24 Wochen Vollzeitarbeit. Die Master Thesis darf einmal Wiederholt werden, aber das muss innerhalb von 6 Wochen nach bekannt werden der Note geschehen. Um zu bestehen, muss man alle Prüfungen bestanden haben und auch die Master Thesis. Die Gesamtnote setzt sich aus allen Einzelnoten zusammen. Fächerzusammensetzung: Grundlagenfächer 18 Credits Wahlmodule aus dem Kernbereich 30 Credits Wahlmodule aus den Ergänzungsfächern 30 Credits Wahlmodule aus der Forschungspraxis 12 Credits 22 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Pflicht-/Wahlpflichtfächer Wahlpflicht-Praktika Wahlfächer Hauptseminar Master Thesis Gesamt: 36 - 39 LP 12 LP 18 LP 4,5 LP 30 LP 100,5 - 103,5 LP Es gibt keine Pflicht Forschungspraxis Es gibt für alle Prüfungen eine Wiederholungsprüfung. Wenn der Maluspunktekontostand die 36 Punkte nicht übertrifft, hat man auch noch einen zweiten Wiederholungsversuch. Es gibt die Möglichkeit Zwischenprüfungen durchzuführen. Master Thesis muss auf Englisch geschrieben werden. In Ausnahmefällen, kann sie auch in einer anderen Sprache verfasst werden, aber dann muss eine Zusammenfassung auf Englisch geschrieben werden. Sie muss spätestens 6 Monate nach der letzten Prüfung begonnen werden. Sie ist auf 6 Monate arbeit ausgelegt. Die Master Thesis darf einmal Wiederholt werden. Um zu bestehen muss man die Master Thesis bestehen und mindestens 31,5 LP der 36 LP der Pflicht-/ Wahlpflichtfächer erreichen. Zur Gesamtnote zählen alle Noten außer den Wahlfächern. Fächerzusammensetzung: Die Fächer werden in Abhängigkeit von der Wahl des Schwerpunkts gewählt. Trafo Ausgabe 125 Aktivitäten In diesem Abschnitt erwarten euch ein Bericht über die Energietechnikfahrt, einen Artikel über die Fahrt die die Arbeitsgruppe für Technische Akkustik gemacht hat. Auch über die IKOM, die dieses Jahr 20 wird, erfahrt ihr Neues und über die neue WorldMUN Gruppe. Energietechnik Exkursion - Ein Reisebericht - Isabell Hofer Es ist Sonntagmorgen 9:30 Uhr, als eine überschaubare Gruppe interessierter Studenten und sehr engagierten wissenschaftlichen Mitarbeitern des IFE gemeinsam mit Professor Dr. Wagner eine energietechnische Studienreise antreten. Dass diese Reise energetisch geprägt ist, sollen wir alle relativ rasch feststellen. Genau an der DeutschTschechischen Grenze stellt das Navigationssystem unseres Reisebusses seinen Dienst ein und wir müssen auf die Kunst des altbewährten analogen Kartenlesens zurückgreifen. Im Hotel fällt bei unserer Ankunft der Strom aus und am Abend werden noch einige Mitfahrende erleben, was tschechische Ingenieure gegen eine defekte Zugoberleitung unternehmen. In sechs Tagen werden wir drei Städte, sechs Kraftwerke und ein Holzkohletagebau besichtigen. Auf der über 2000 km langen Reise dürfen wir sehr interessante Einblicke in den Tagesablauf von den unterschiedlichen Kraftwerkstypen gewinnen. In Prag angekommen werden wir zunächst in die Historie der geschichtsträchtigen Stadt eingeweiht. St.-Veits-Dom in der Prager Burg Am Morgen des folgenden Tages werden wir im Heizkraftwerk Tabor herzlich vom Vorstandsvorsitzenden des tta begrüßt. In der Einführung in den Aufbau und die Funktionsweise Kraftwerks erfahren wir, dass dieses Werk die nahe liegende Stadt sowohl mit Wärmeleistung als auch mit Elektrizität versorgt. Das Werk ist für gasförmige und feste Brennstoffe aufgerichtet. Im Anschluss daran erhalten wir in kleinen Grüppchen eine sehr ausführliche und interessante Werksführung. Auf unserer Informationsreise geht es weiter zum Infozentrum des Atomkraftwerks Temelin. Schon von weitem sind die vier die Landschaft prägenden Kühltürme zu sehen. Hier erhalten wir einen tiefen Einblick in die Reaktionen im Innern eines Reaktors und die Strukturierung der Anlage am Beispiel dieses Standrots. Im Jahre 1987 begann der Bau der ursprünglich vier geplanten je 1000 MW starken Reaktoren. Im Jahre 2000 ging das Werk das erste Mal ans Netz. Das KW Temelin bezieht sein Kühlwasser aus der Moldau. Am Abend empfangen wir Dr. Reitler, den Leiter des EEA-Bereichs von E.ON Energie zum Abendessen in unserem Hotel. Seinen Vortrag über „Preisbildungsmechanismen am Strommarkt - Wettbewerb oder Marktmissbrauch“ hält er sehr fesselnd u. a. wohl auch, weil er seine Zuhörerschaft aktiv mit einbindet. Wir lernen, wie sich der Strompreis berechnen lässt und welche zusätzlichen Kosten neben den „richtigen“ Stromkosten der Endverbraucher bezahlen muss. E.ON als Hauptsponsor unserer Exkursion und größter privater Energieversorger der Welt ist ein stark expandierendes Unternehmen. Herr Dr. Reitlers Anliegen, das – wie er meint schlechte Image der Energieversorger – zu verbessern, gelingt ihm durch seine fundierte Argumentationsweise. Er erläutert beispielsweise, warum große Tageszeitungen wie die SZ Artikel über Manipulationsvorwürfe veröffentli- Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 23 Aktivitäten Trafo Ausgabe125 Kernkraftwerk Temelin mit seinen 4 Kühltürmen und 2 Reaktoren chen und wie die Urheber solcher Statistiken zu diesen Schlüssen kommen. Im nordböhmischen Kohlebecken wird auf einer Breite von über 4 km 20 Millionen Jahre alte Kohle abgebaut. Hier im Braunkohle-Tagebau Bílina werden jährlich 9 Mio. t reinste Kohle gefördert. In einer Tiefe von ca. 150 m erstreckt sich das 25 - 35 m mächtiges Flöz. Um die Jahresproduktion von 9 Mio. t Kohle zu fördern, müssen 50 Mio. m³ Gebirge bewegt werden. Der „Abfall“ dient nicht nur zum Auffüllen des 20 km² großen Abbaulochs, sondern wird z.B. an die Verkehrswege- oder Keramikindustrie verkauft Bei einer ausführlichen Geländebesichtigung mit speziellen Transport-LKW fahren wir zunächst auf einen erhaben gelegenen Aussichtspunkt. Von hier überblicken wir das gesamte Bílina-Abbaugebiet im Erzgebirge. Wir fahren weiter, entlang der über 100 km langen Förderbandanlage hin zu einem der riesigen Schaufelradbagger. Natürlich fahren wir auch auf das Kohlegebiet. Schaufelrad eines der riesigen Braunkohlebagger 24 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Damit der kulturelle Teil unserer Reise nicht zu kurz kommt, besichtigen wir eine spätgotische Kirche in Most. Diese musste 1975 dem Kohleabbau weichen und wurde deshalb als ganzes Bauwerk 800 m per Schienen „übersiedelt“. Am späteren Nachmittag werden wir ausführlich in die historische Entwicklung der ČES Gruppe E.ON eingeführt. Den letzten Abend in der 1,2 Mio. Einwohnerstadt verbringen viele von uns in der romantisch beleuchteten Altstadt. Während wir am Montag auf dem Weg nach Temelin die dünn besiedelte südtschechische Landschaft bewunderten und durch abgelegene böhmische Dörfer fuhren, führt uns die Studienreise am Mittwoch durch Südmähren. Unsere Mittagspause verbringen wir in der zweitgrößten Stadt Tschechiens – Brünn. Am Abend werden wir in den Weinhängen eines Wiener Vororts Gumpoldskirchen mit Speis und Trank verköstigt. Das Biomassekraftwerk Simmering ist das älteste und zugleich größte der drei fossil befeuerten Kraftwerke der Stadt. Österreich bietet aus denkbaren Gründen ideale Voraussetzungen für eine sehr ausgeprägte und nachhaltige Energiewirtschaft. In einer sehr beeindruckenden Werksführung besichtigen wir das auf 25 Jahre Betrieb ausgelegte Werk. 60 % der Energieerzeugung Österreichs erfolgt mit Hilfe von Wasserkraftwerken. Eines davon ist das Donaukraftwerk Freudenau Im äußerst interessanten Vortrag erfahren wir sehr viel über die Energieerzeugung mittels Wasserkraft. Nur Island und Norwegen nutzen mehr diese regenerative Quelle. Eigenartiger Weise zählt Wasser in Großkraftwerken nicht als regenerative Energie. Die Donau fließt 350 km von West nach Ost durch Österreich. In diesem Land hat sie mit 150 m das größte Flussgefälle. Anhand eines Modells werden uns die drei Hauptbestandteile eines Laufwasserkraftwerks erläutert. Die zum Schiffstransport benötigten Schleusen stellen Energieverluste dar, während über die Wehranlage Überschusswasser abgeleitet wird. Jede der sechs Turbinen im Kraftwerkshaus kann bis zu 3 Mio. m³ Wasser pro Sekunde „verarbeiten“. Das 45 m hohe Kraftwerkhaus ist zum größten Trafo Ausgabe 125 Im Wärmekraftwerk Theiß werden wir herzlich empfangen und in das EVN (Energie vernünftig nutzen) Unternehmen, dem internationalen Energiekonzern eingeführt Die 1973-1996 weltweit als erstes Gas-DampfKombikraftwerk erbautes Werk erbringt 800 MW Leistung. Die Turbinen sind sowohl für die Deckung von Grund-, Mittel- als auch Spitzenlast ausgelegt. Durch das fassbare Anaschauungsmaterial (Laufschaufel für 28.000€, Hitzeschild) können wir uns eine genauere Vorstellung von Gasturbinen machen. Im Fernwärmetransportraum befindet sich ein Ausstellungsraum mit einem Anlagenmodell und Bildern aller vom EVN betriebenen Kraftwerke. Wir haben das Privileg auch in die Dampfkesselanlage zu gehen. Zum Abschluss genießen wir den Blick vom Dach des Werks auf das Betriebsareal und ein letztes mal für diese Reise auf die sanft dahin fließende Donau. Mit einem riesigen Applaus verabschieden wir uns von dem gastfreundlichen Österreich und treten unsere Heimreise an. Die Reise wurde bis ins kleinste Detail sehr gut geplant und durchgeführt. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller Teilnehmer noch mal recht herzlich bei Frau Winkelmayer, Prof. Dr. Wagner und den mitreisenden Wissenschaftlichen Mitarbeitern des IFE bedanken. Es war eine sehr gelungene, abwechslungsreiche und interessante Reise, die leider viel zu schnell endete! Aktivitäten Teil unter dem oberen Flusswasserspiegel. Unterhalb der Turbine bekommen wir einen Eindruck der 8% Verlustenergie, die in Form von 106 dB Wasserlärm umgewandelt wird. Nun bewegen wir uns durch die kleinen romantischen Gässchen der Wiener Altstadt. So manch einer verköstigt noch ein vortreffliches Stückchen der weltbekannten Sachertorte, bevor wir uns in zwei Gruppen der professionellen Stadtführung widmen. Am nächsten und letzten Morgen erwachen viele von uns erst im Atomkraftwerk Zwentendorf. Es ist das einzige jemals in Österreich erbaute Atomkraftwerk. Nach einer vierjährigen Bauzeit zwischen 1972 und 76 entschied eine Volksabstimmung am 05. November 1978 mit 50,47%, dass das Werk nicht in Betrieb genommen werden darf. Zunächst gehen wir unter den Reaktor, der durch eine birnenförmige Sicherheitshülle umgeben ist. Im Steuerantriebsraum erhalten wir beeindruckende Einblicke in das Herz des Reaktors. Heute dient das Werk als Ersatzteillager und Schulungs- und Fortbildungsreaktor. Damals warteten 200 Personen auf die Genehmigung für die Einsetzung der Brennelemente, die bereist an diesem Standort gelagert wurden. Das Kraftwerk kostete 8,5 Millionen Schilling, umgerechnet etwa 600 Mio. Euro. Wir gehen weiter durch das Werk, Informationstafeln und Schemata der einzelnen Werksbereiche sind aufgestellt. Das unheimlich wirkende Areal verlassen wir nun und setzen unsere Reise fort. Die Exkursionsteilnehmer Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 25 Trafo Ausgabe125 L’auberge française - Lille für zwei Jahre - Aktivitäten Andrea Reitböck „Es war einmal eine kleine Elektrotechnik-Studentin namens Andrea, die machte sich auf den Weg in die große weite Welt um das Fürchten zu lernen... bzw. um leckeren Wein und Käse zu probieren.“ Für ein Märchen wäre dies hier sicherlich der beste Anfang, aber hier handelt es sich nicht um ein Märchen, denn mein lang gehegter Traum ist Wirklichkeit geworden. Aber erst mal alles der Reihe nach. Noch vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich wirklich so ein Glück habe. Alles beginnt am 15. Januar 2007 als ich meine Bewerbung für einen Platz im Doppeldiplomprogramm bei den Verantwortlichen der Fakultät abgebe. Dann beginnt die Wartezeit und in der ganzen Prüfungszeit kann man schon schnell mal vergessen, dass man sich überhaupt beworben hat. Doch dann geht alles sehr schnell: Einladung zum Vorstellungsgespräch, Vorstellungsgespräch und schließlich die Zusage. Juhu, ich darf zwei Jahre in Frankreich – genauer gesagt an der Ecole Centrale de Lille kurz EC Lille – studieren. „Lille? Wo liegt denn das? Regnet es da nicht nur?“ – so ähnlich haben die meisten Freunde und Kommilitonen reagiert, als ich ihnen von meinen Plänen erzählt habe. Natürlich Lille ist nicht Paris und deswegen auch nicht so bekannt, aber wer einmal in dieser Stadt war, findet sie einfach wunderschön! Lille liegt mit dem TGV nur eine Stunde von Paris, eineinhalb Stunden von London und eine halbe Stunde von Brüssel entfernt. Und die Innenstadt der 1-MillionenMetropole ist wirklich einen Besuch wert – und somit war Lille nicht zuletzt Europas Kulturhauptstadt 2004. Soviel nur als kleine Frankreichkunde. Die Oper von Lille 26 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Im Zentrum von Lille Am 3. September beginnt dann das Abenteuer für mich. Nach einer letzten Prüfung an der TUM mache ich mich noch am gleichen Tag auf ins Nachbarland. In der ersten Woche war der Campus ganz für uns Ausländer reserviert und am 10. September ging es dann auch für die Franzosen los. Die ersten drei Wochen war voll von Abenden, Partys und natürlich dem WEI („weekend d’intégration“). Das heißt ein Wochenende voll mit Kennenlernen, Spiele, Sport und gemeinsamen Partys abends (und fast ohne Schlaf). Wir verbrachten dabei das komplette erste Wochenende in der Bretagne. Und schon alleine die Busfahrt dorthin war ein Erlebnis: Mit Spielen und diversen mehr oder weniger sinnvollen Aktivitäten wurden wir bis früh morgens wachge- und unterhalten. Die Tage verbrachten wir dann am Strand bzw. auf dem Campingplatz mit Spielen und Kennenlernen. Nicht, dass aber jetzt der Eindruck entsteht, man ist hier nur am Feiern – weit gefehlt. Neben den ganzen beschriebenen Aktivitäten hat dann natürlich auch die Schule angefangen. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich gehe wirklich wieder auf eine „Schule“. Das ist hier eine Grande Ecole, also eine der besten Ingenieursschulen in Frankreich. Und auch der Stundenplan, der übrigens nicht 1 (!) DIN A4 Seite ist wie an der TUM, sondern ein ganzes Heftchen mit einer Seite pro Woche ist, gleicht eher dem einer Schule. So musste ich mich in den ersten Wochen erst mal an die straffe Zeitplanung gewöhnen: Um 7.10 Uhr klingelt der Wecker, dann schnell frühstücken, waschen und um 7.45 Uhr muss man das Wohnheim verlassen um pünktlich zum Unterricht um 8 Uhr in der Schule zu sein. Dann gibt es erst mal zwei Stunden, danach 15 Minuten Pause, dann nochmal zwei Stunden, bevor wir Mittag machen können und um 13.30 Uhr geht es dann weiter mit dem gleichen Programm wie am Trafo Ausgabe 125 Aktivitäten Vormittag. Insgesamt ist der Unterricht in „Amphis“ (Vorlesungen), TD’s (travaux dirigés = Übungen) und TP’s (travaux pratiques = Praktika) aufgeteilt, wobei im Vergleich zu Deutschland der Unterschied darin besteht, dass es mehr Übungen gibt. Meist hat man nämlich zwei Stunden Vorlesung und gleich im Anschluss zwei Stunden Übung zu dem gleichen Thema. Wer jetzt gut mitgezählt hat, wird festgestellt haben, dass der Unterricht jeden Tag bis 17.45 Uhr geht – mit der einzigen Ausnahme von Donnerstag, denn da ist der Nachmittag für sportliche Aktivitäten reserviert und man hat nur bis 12.15 Uhr Unterricht. Insgesamt also ein ganz schön strenges Programm, v. a. wenn man bedenkt, dass man ja auch noch was Lernen und Üben muss und am Anfang kommen auch noch Sprachprobleme hinzu, weil man ja auch v. a. die Fachbegriffe nicht kennt. Trotzdem gehöre ich mit sieben Jahren Schulfranzösisch noch zu den guten hier in Französisch – es gibt auch ganz mutige Chinesen, die vor dem Studium hier seit einem Monat Französisch lernen und da kann man sich natürlich vorstellen, dass da alles nochmal eine ganz andere Herausforderung darstellt. Mein Studium hier habe ich mit folgenden Kernfächern begonnen: „Construction Mécanique“, „Economie Générale“, „Théorie des Mécanismes“, „Principes Elémentaires“ und „Sociologies des Organisations“. Und über diese Fächer hatte ich Anfang November auch schon meine ersten Prüfungen. Das ist hier so aufgeteilt, dass man immer (Schul-)Ferien hat und danach gibt es dann eine Prüfungswoche in der man mehrere Prüfungen schreiben muss. Von den meisten Fächern hat man noch nie etwas gehört und so ist es nicht immer einfach allem zu folgen, v. a. wenn ein ziemlich hohes Tempo vorgelegt wird, weil die meisten Franzosen es schon mal in den „classes préparatoires“ gehört habe. Aber man schafft es dann schon irgendwie die Defizite auszugleichen und da die Fächer ja auch ständig wechseln, gibt es immer viel Abwechslung. Ich bin hier auch auf einem wirklichen Campus, d. h. das Wohnheim und die Schule befinden sich ca. 10-15 Gehminuten voneinander entfernt. Mit meinem Zimmer im Wohnheim habe ich sehr viel Glück gehabt. Ich habe hier süße ca. 20 m² mit eigener Küchenzeile und eigenem Bad. Der „Wohnraum“ ist verhältnismäßig groß und mit allem wichtigen ausgestattet. Und dazu kommt noch, dass das Wohnheim eher neu und gepflegt ist. Man kann sich hier einfach nur wohl fühlen. Hier wohnen fast alle Studenten der EC Lille in Einzel- oder Doppelzimmern. Nachdem es sich also insgesamt um so ca. 500-700 Studentenbuden handelt, ist auch nach dem Unterricht immer was los hier. Jetzt noch zum „Leben außerhalb der Uni“. Nur Schule und Lernen ist natürlich nicht möglich, man muss sich auch ein bisschen am gesellschaftlichen Leben beteiligen. Hier wird eine Vielzahl von allem Möglichen angeboten: Es gibt einen „Club Japonais“, einen Segelclub, eine Theatergruppe, Ingenieure ohne Grenzen (ISF), eine Weintestgruppe um nur ein paar Sachen zu nennen. Hinzu kommen noch ganz ganz viele sportliche Aktivitäten von Judo über Bogenschießen bis Rugby. Ich persönlich habe mich für „Les mots dits“ entschieden und im Januar 2008 werde ich dann meine Theaterpremiere bei einem kurzen Stück haben. Außerdem habe ich noch meine Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 27 Aktivitäten Trafo Ausgabe125 Vorliebe für den Frauenfußball entdeckt. Leider muss ich nur im Moment wegen Terminüberschneidungen eine Zwangspause einlegen. Außerdem gibt es noch den „Club TIME“, wobei TIME das Programm ist, mit dem ich hier bin und so werden auch immer wieder Reisen für uns Ausländer organisiert, z. B. nach Paris. Man ist hier mit Schule und außerschulischen Aktivitäten wirklich von früh morgens bis spät abends beschäftigt. Das bedeutet natürlich einerseits sehr viel Arbeit, andererseits aber auch eine Menge Erfahrungen und Spaß! Ich werde in den zwei Jahren hier sicherlich viel hinzulernen und die Zeit in Frankreich sehr genießen! Andrea vor dem Louvre in Paris Rezepte Leckeres für zwischendurch ... Schoko-Brownies Paniermehl, Fett, 200g Vollmilch-Kuvertüre, 125g Butter, 200g Zartbitter-Kuvertüre, Prise Salz, 200g Mehl, 4 Eier, 100g gemahlene Mandeln, 250g Zucker, 1 Becher Crème fraiche, 1/2 Päckchen Backpulver Form fetten und mit Paniermehl ausstreuen. Beide Kuvertüren grob hacken. Butter würfeln, mit der Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Crème fraiche unterrühren und etwas abkühlen lassen. Eier, Zucker und eine Prise Salz schaumig schlagen. Die Kuvertüre nach und nach darunter rühren. Mehl, Mandeln und Backpulver mischen und portionsweise unterrühren. In die Form geben und im Ofen bei Umluft 150°C bzw 175°C Oberhitze etwa 2025 Minuten backen, danach etwas abkühlen lassen. Quark-Mascarpone-Creme Zutaten für 4-5 Personen: 125g (300g) Himbeeren, 1 Vanilleschote (1 Päckchen Vanillezucker), 250g Magerquark, 200g (300g) Mascarpone, 5EL (8EL) Milch, 75g Zucker, 1 Riegel weiße Schokolade Himbeeren antauen lassen. Quark, Mascarpone, Zucker, Vanillezucker, Milch und Zitronensaft verrühren. Creme und Himbeeren in Gläser oder einer Schüssel schichten und mindestens eine Stunde zugedeckt kalt stellen. Späne mit einem Sparschäler von der Schokolade hobeln und auf die Creme streuen. 28 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Trafo Ausgabe 125 Martin Straubinger Die Arbeitsgruppe Technische Akustik des Lehrstuhls für Mensch-Maschine-Kommunikation (MMK) unternahm zusammen mit Studenten eine zweitägige Exkursion zu den Firmen Bosch Communications Systems im niederbayrischen Straubing und Siemens Audiologische Technik im mittelfränkischen Erlangen. Die Gruppe umfasste einschließlich der beiden Professoren Rigoll und Fastl und der wissenschaftlichen Mitarbeiter 26 Personen. Tag 1 Um 7:45 Uhr in München Theresienstraße 90 gestartet, konnte es mit dem Reisebus auch schon los gehen in den bayrischen Norden. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt erreichten wir Bosch Communications Systems, die Firma, die z.B. die sehr renommierten Markten Dynacord, ElectroVoice, Midas und KlarkTeknik unter einem Dach vereinigt. Wir wurden gegen 10:30 Uhr in der Kantine der Firma vom Vertriebsleiter in Empfang genommen und begrüßt. Um mit den Ungereimtheiten bzgl. der Firmennamen, Marken und Produktionsstätten aufzuräumen, erklärte er die genaue Situation der Firma Bosch Communications Systems. So wurde erwähnt, dass Bosch Communications Systems den amerikanischen Konzern Telex übernommen habe, die wiederum die anderen Marken innehatte. Nach dieser Einführung wurden wir durch die Fertigungsstätten der bekannten Dynacord- und ElectroVoice-Endstufen geführt, wobei auffiel, dass beachtlich viel im Hause gefertigt wird. Dynacord versuche weiterhin diese stark vertikal ausgeprägte Fertigungshierarchie aufrecht zu erhalten, was der Kunde gerne wegen des Aufdrucks „Made in Germany“ bezahle. Hierbei standen auch die Mitarbeiter, die die in zwei Gruppen aufgeteilte Führung betreuten, Rede und Antwort bei Fragen der Gäste. Danach genossen wir einen Fachvortrag über die Projektierung von Dynacords Referenzprodukten, nämlich über die Beschallung von Massenveranstaltungsorten wie z.B. Fußball-Arenen. Hierbei spielt nicht nur die bloße Ausstattung mit Lautsprechern, Endstufen, Signalprozessoren etc. eine bedeutende Rolle, sondern gleichwertig in der Wichtigkeit tritt die vorherige Berechnung in den Vordergrund. Bosch Communications Systems sieht sich nun als Lösungsanbieter, was auch beinhaltet, dass die Beschallung auch komplett berechnet und simuliert wird, um sicherstellen zu können, dass die die Maßgaben der Aktivitäten Exkursion zu Bosch Communications Systems und Siemens Audiologische Technik am 02.07. und 03.07.2007 Städteplaner und Lärmschützer eingehalten werden. Besonderes Augenmerk wird dabei zunehmend auf die Bündelungscharakteristik der Lautsprecher gelegt. Solch eine Beschallungsanlage funktioniert jedoch nur mit der perfekt darauf abgestimmten Elektronik. Bosch Communications Systems erweiterte sein Portfolio nun um diese Leistung der Berechnung, Simulation und Ausstattung mit Beschallungsequipment, so dass sie Komplettlösungen sowohl mit Sprecheinrichtungen für Sicherheitsaufgaben als mit normaler Beschallung aus einer Hand anbieten können. Anschließend fand das großzügigerweise von Dynacord finanzierte Mittagessen im recht noblen „Hotel Asam“ in Straubing statt. In einem Tagungsraum in eben diesem Hotel schlossen sich der Mittagpause zwei weitere Fachvorträge an, in denen wir einiges über die Konstruktion von Beschallungs-Endstufen und die Details eines Schallberechnungs-Tools erfahren durften. Dynacord stellt im obersten Leistungssegmet Endstufen her, die nicht, wie die Mitbewerberprodukte digital, sondern „herkömmlich“ analog funktionieren. Der Trick zur Leistungeffizienz steckt demnach in der Class-H Schaltungstopologie, bei der Betriebsspannungen nach Bedarf geschalten werden. Somit bleiben die positiven Eigenschaften (Klirrarmut in den Höhen, lastunkritisches Verhalten) erhalten, wobei sich gleichzeitig die benötigte Masse (hauptsächlich durch Schaltnetzteile) soweit reduzieren lässt, wie man es bisher nur von DigitalEndstufen kannte. Dynacord strengt sich ebenfalls sehr in der Schallfeldberechnung an, um u.a. das Verhalten von Line-Arrays besser voraussagen zu können. Aus diesem Grunde stellte uns ein junger Mitarbeiter ein von ihm programmiertes Tool vor, das den Schallpegel bei beliebiger Geometrie von Lautsprechern und Hörer am Hörplatz für alle hörbaren Frequenzen anzeigt. Damit sollte der beschwerliche Weg des „Try-and-Error“-Verfahrens, oder treffender gesagt des „Try-and-Measure“-Verfahrens bei Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 29 Aktivitäten Trafo Ausgabe125 der Lautsprecherkonstruktion weitestgehend der Vergangenheit angehören. Da sich dieses Tool noch im Entwicklungsstadium befindet und das genaue End-Ziel nicht bekannt ist, wurde indirekt darauf hingewiesen, dass sich Studenten gerne einbringen könnten. Leider war der Entwicklungschef für Lautsprecher aus gesundheitlichen Gründen verhindert, weshalb wir weder die Lautsprecherfertigung sahen noch tiefer gehende Diskussionen über Lautsprecherprinzipien führen konnten. Nach der darauf folgenden Abschlussdiskussion mit den beiden Mitarbeitern setzten wir unsere Reise in Richtung Mittelfranken fort, um nach fast dreistündiger Fahrt im „Hotel Mercure“ in Erlangen einzuchecken. Nach dem Abendessen stand jedem die Gestaltung des Abends frei, was von einer großen Gruppe genutzt wurde, sich in einer schönen örtlichen Kneipe das Konzert eines Singer-Song-Writers anzusehen, wogegen es der Rest vorzog, sich im Hotel zu erholen. Tag 2 Obwohl wir uns schon im Herzen des „Medical Valley“, Erlangen, befanden, mussten wir trotzdem noch eine kurze Busreise zu Siemens Audiologische Technik(SAT) antreten. Dort wurden wir von Herrn Dr. Chalupper in Empfang genommen und den ganzen restlichen Tag bei SAT begleitet. Herr Dr. Chalupper war selbst Doktorand am Lehrstuhl MMK, was mitunter ein Grund war, die Exkursion auch zu SAT zu leiten. Herr Dr. Chalupper hielt zunächst einen Vortrag über die Technik in und an einem Hörgerät, veranschaulicht mit durchgereichten Exemplaren, ehe wir von ihm in die „Im-Ohr-Geräte(IOG)“Fabrikation geführt wurden. Aufgeteilt in zwei Gruppen, erfuhren wir, dass IOG individuell für die Physiognomie der Patienten gefertigt werden. Dies geschieht ganz am Anfang mit dem Gießen eines Gehörgang-Abdrucks beim Gehörgeräte-Akustiker, von dem später bei SAT mit 2D(!)-Scannern ein 3D-CAD-Modell erstellt wird. Dies dient, um in einem weiteren Arbeitsgang mit „3D-Druckern“ die Plastikschalen für das Gerät herzustellen. Einer der letzten Schritte ist natürlich das Einsetzen der Elektronik. Natürlich kommen hier ASICs zum Einsatz, um den hohen Anforderungen gerecht werden zu können. Gestärkt durch das von Siemens bezahlte Mittagessen in der Siemens-Kantine fuhren wir zu einem weiteren Standort durch die „Siemens-Stadt“ Erlangen. In diesem Gebäude sind die Forschung&Entwicklung und Prototypenfertigung untergebracht. Nach einem Vortrag über die Technik der Hörhilfen wurde uns die Herstellung der Spritzguss-Werkzeuge in der hauseigenen Werkstatt und die Spritzguss-Maschine selbst gezeigt, ehe wir einen weiteren Vortrag über die Signalverarbeitung in Hörhilfen bekamen. Danach wurden wir durch das ganze Haus geführt, wobei uns alle interessanten Entwicklungsabteilungen vorgestellt wurden. So lernten wir genauso die mechanische CAD-Abteilung wie die ASIC-Entwickler kennen. Erstaunlich ist, dass SAT das beachtliche Know-how besitzt, um ASICs zu entwickeln zu können und auswärtig fertigen zu lassen. Ferner machten wir auch Halt bei einem Schwingungsmechaniker, der die Reaktion sowohl des Gehäuses als auch des Gehörschlauchs 1 auf Schwingungen mittels eines LASER-Vibrometers untersuchte. Die letzte Station stellte der reflexionsarme Raum (RAR) dar, in dem diverse Messungen an einem Kunstkopf zwecks Richtmikrofonisierung gemacht werden. Mit der Heimfahrt endete die Exkursion am Abend des 03.07. Abbildung Exkursionsgruppe vor dem SiemensGebäude am 03.07.2007 Fazit: Eine solche Exkursion dient nicht nur dazu, die praktische Anwendung des teils an der Universität erlernten Wissens und potentielle Arbeitstätten für die persönliche Zukunft zu sehen, sondern auch um in lockerer Atmosphäre die Menschen des Lehrstuhls kennenzulernen. Insgesamt sah man viel Neues und lernte auch einfach Kommilitonen, Assistenten und Professoren besser kennen. Die Resonanz von studentischer Seite ist derart groß, dass es sich sehr anbietet, solche Ausflüge weiterhin zu unternehmen. 1 dünner Schlauch, in dem die akustischen Signale vom Gerät in den Gehörgang geleitet werden 30 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Die Teilnehmer der Exkursion Trafo Ausgabe 125 TUM-Studenten machen Politik - mit Harvard in Mexiko! - JL & JP und eine spannenden Sitzungswoche mit Studenten aus aller Welt mehr als lohnt – das meint auch Tom, der schon in diesem Jahr dabei war, als die TUM zum ersten Mal ein Team zur Harvard WorldMUN nach Genf geschickt hat: „Die Konferenz war großartig: hitzige Debatten mit jungen Leuten aus aller Welt, tagsüber in den Komitees und nachts auf den Social Events. Wir haben Malaysia in unterschiedlichen Gremien repräsentiert und uns ziemlich gut geschlagen!“ Jedes Jahr veranstaltet die Harvard University die World Model United Nations, zu der Universitäten aus der ganzen Welt ihre Delegationen entsenden. Im März 2008 treffen sich wieder 1700 internationale Studenten in Puebla, Mexiko, um eine Woche lang einzelne Länder in den Organen und Komitees der Vereinten Nationen zu repräsentieren und new directions in der globalen Politik zu entwickeln. Ziel ist es, das zugeteilte Land während der Konferenz so authentisch und überzeugend wie möglich – in allen Lebenslagen – zu vertreten. Und die TUM ist dabei! Das Bewerbungsverfahren für das Team 2008 lief über den Sommer - die TUM im März in Mexiko vertreten werden Tom und Veronika (Physiker), Thomas und Jean-Luc (Maschinenbauer), Arash (Chemieingenieur), Carina (Biochemie), Marcus (TUM-BWL), Sarah (molekulare Biotechnologie) und Jemima (Mathe). Seit Semesterbeginn laufen nun die Vorbereitungen für die Konferenz im nächsten Jahr – das bedeutet Fundraising, Public Relations, Weltpolitik, Teambuilding, „UN-Allgemeinbildung“, Pizza essen, Vorbereitungswochenenden, wöchentliche Sitzungen und vieles, vieles mehr. Harte Arbeit, keine Frage, die allerdings trotz Deadlinedesastern extrem viel Spaß macht und sich für eine Fahrt nach Mexiko Aktivitäten Lederhosen beim Salsa-Tanzen. TUM-Studenten debattieren über Entwicklungshilfe. Brezn und Tequila. Ein TUM-BWLer an der Universitad Autonoma de Puebla. Vision? Fiktion? Nein: Realität im März 2008. In den nächsten Wochen ist besonders das Fundraising wichtig, im Dezember findet dann ein Seminarwochenende statt und im neuen Jahr müssen schon erste sogenannte Position Papers für das zugewiesene Land vorbereitet werden, um die politische Linie des Landes zu klären. Das Mandat des Teams 2008 läuft bis Juni (es sind keine vorgezogenen Abwahlen möglich), aber dann ist schon die Bewerbung für die Delegation 2009 möglich. Statusberichte wird es aber auch vorher noch geben. Auf www.worldmun.de gibt es viele weitere Informationen und regelmäßige Updates, das Team ist über info@worldmun.de erreichbar. Vamos a Mexico! Hasta luego! Die Vertreter der TUM bei der WorldMUN Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 31 Trafo Ausgabe125 IKOM - 20 Jahre unternehmerischer Geist Aktivitäten Patrick Hargutt (IKOM Public Relations) Kurz vor dem Abschluss und auf der Suche nach einem Job? Interesse daran die Diplomarbeit in einem Unternehmen zu schreiben oder ein Praktikum zu absolvieren ? Spätestens zu diesem Zeitpunkt im Studium sollten Kontakte zu Unternehmen geknüpft werden. Sehr hilfreich kann es da nur sein, die Angebote der IKOM zu nutzen. Sowohl unser Karriereforum IKOM Garching als auch die beiden Tochter-Foren IKOM Bau und IKOM Life Science bringen Studenten aller Fachrichtungen und Unternehmen zusammen. Zudem organisiert das IKOM-Team ganzjährig Vorträge, Exkursionen und Workshops zu und bei bekannten Unternehmen. Das Karriereforum IKOM geht auf eine studentische Initiative aus dem Jahre 1988 zurück und hieß damals noch „Industriekontaktmesse München“. Die IKOM verfolgt nunmehr seit fast 20 Jahren das Ziel, bereits während des Studiums Kontakte zwischen Firmen und Studenten zu knüpfen. Eine ständige Zunahme der teilnehmenden Firmen, auch aus dem europäischen Ausland, erreichte nach dem Umzug der Veranstaltung von der Innenstadt an den Forschungscampus Garching im Jahr 2003 ihren Höhepunkt im Jahr 2007 mit 180 teilnehmenden Unternehmen. Organisiert wird die IKOM ausschließlich von Studenten in ehrenamtlicher Arbeit neben ihrem Studium. Das Team ist mittlerweile auf über 90 Mitarbeiter angewachsen. Zu Beginn des Jahres 2007 wurde zum ersten mal die IKOM Bau für Bauingenieure veranstaltet. Ab Mai 2008 wird sich dann die IKOM Life Science am Standort Weihenstephan zum ersten Mal in die Erfolgsgeschichte einreihen und speziell die Studenten und Unternehmen dieser Fachrichtungen und Branchen ansprechen. IKOM Garching Vom 25. bis zum 27. Juni 2008 wird die IKOM Garching in der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München zum zwanzigsten Mal ihre Pforten öffnen und wieder einmal hat sich die IKOM zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen einfallen. Ihr dürft also gespannt sein! Der Eintritt ist wie immer frei. 32 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Die Veranstaltung beginnt an allen Tagen um 9.30 Uhr. Danach besteht die Möglichkeit, die Anwesenheit von Personalfachleuten und im Berufsleben stehenden Firmenvertretern zu nutzen, um sich im persönlichen Gespräch über Bewerbungsverfahren, Praktika, Diplom- und Semesterarbeiten oder allgemein über die Firmenaktivitäten zu erkundigen. Die IKOM empfiehlt, sich schon im Vorfeld des Forums über interessante Firmen zu erkundigen. Der kostenlos erhältliche Infokatalog mit allem teilnehmenden Firmen ist bei der Recherche behilflich. Darüber hinaus bietet die IKOM regelmäßig professionelle Bewerbertrainings an. Zudem liegt das Augenmerk bei der kommenden Veranstaltung darauf, möglichst viele Studenten und Unternehmen verschiedener Fachrichtungen anzusprechen. Das offizielle Ende des Forums ist jeweils um 16:30 Uhr. Exkursionen Neben dem jährlichen Karriere-Forum organisiert der Arbeitskreis auch Vorträge, Exkursionen und Workshops in Kooperation mit verschiedensten Unternehmen, im Dezember unter anderem ein Workshop mit der Boston Consulting Group. Ganz aktuell bietet die IKOM eine Exkursion zu ZF Friedrichshafen an. Die Anmeldung erfolgt auf der IKOM Website www.ikom.tum.de. Trafo Ausgabe 125 LEAD 2007/2 Seminar zum Thema Führungskompetenzen Ulli Brennenstuhl , Michael Heindlmaier Aktivitäten Zum mittlerweile dritten Mal – und zum ersten Mal im Wintersemester – gab es für Studierende der Elektro– und Informationstechnik Ende Oktober die Möglichkeit am LEAD Seminar teilzunehmen. Die Idee des Seminars ist schon einige Jahre alt, es wurde jedoch bis vor eineinhalb Jahren nur an der Fakultät Maschinenwesen angeboten, was auch erklärt weshalb bei 20 Teilnehmern nur 5 Studenten der Elektrotechnik dabei waren. Das fünftägige Seminar fand dieses Mal im Bildungszentrum Wildbad Kreuth der HannsSeidel-Stiftung in der Nähe des Tegernsees statt. Das Bildungszentrum bot nicht nur durch die gut ausgestatteten Seminarräume eine passende Arbeitsumgebung sondern auch durch die schöne Lage in der Nähe der Berge ein perfektes Terrain für die Outdoor-Aktionen. Das Seminar wird von den Professoren Lindemann (Lehrstuhl für Produktentwicklung) und Professor Hoffmann (Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen) von Seiten der Fakultät für Maschinenwesen betreut und von Professor Herzog (Fachgebiet Energiewandlungstechnik) aus unserer Fakultät. Da es nicht selten ist, dass Absolventen der beiden Fakultäten innerhalb kürzester Zeit in Unternehmen mit Führungsaufgaben betraut sind, soll das Seminar auf die komplexe Thematik Führung vorbereiten. Die behandelten Hauptthemen Führungsmethoden, Führungspersönlichkeit, Führungsleitbilder und Führungskommunikation wurden jeweils erst in einem Theorieteil behandelt und die gewonnen Erkenntnisse mussten dann in verschiedenen Outdoor-Aktionen auch gleich erprobt werden. Da in dem Seminar viel Wert darauf gelegt wird keinen Frontalunterricht zu halten, sondern viel gemeinsam zu erarbeiten, muss jeder Teilnehmer im Laufe der Woche kleine Aufgaben wie Moderation einer Diskussion oder die Organisation von einem der beiden Kamingespräche übernehmen. Bei den Kamingesprächen werden Führungspersonen aus der Industrie eingeladen, die Rede und Antwort über ihre Führungserfahrung stehen. Dadurch, dass man während des Seminars selbst ständig gefordert ist, bekommt man allerdings auch die Chance sich von den Trainern in einem Einzelgespräch ein persönliches Feedback geben zu lassen. Durch das abwechslungsreiche und immer interessante Programm der Trainer kommt auch bei dieser längeren Seminareinheit nie Langeweile auf. Im Gegenteil: Die Gruppe wächst zusammen und es macht Spaß, die Aufgaben im Team gemeinsam zu bewältigen. Von dem her ist das Seminar nicht nur als Führungstraining zu sehen, sondern auch einfach als Übung, effizient in der Gruppe zu arbeiten. Ich kann das Seminar jedem nur wärmstens empfehlen, man lernt, versteht und erfährt sehr viel während dem Seminar und arbeitet mit einer Gruppe die sehr motiviert ist. Und wichtig: der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz! Zögert auf keinen Fall euch zu bewerben! Es bewerben sich bisher immer noch recht wenige Leute aus unserer Fakultät. Weitere Informationen über das Seminar und Hinweise zur Bewerbung könnt ihr unter http://www.lead.mw.tum.de/ finden. Das nächste LEAD-Seminar findet voraussichtlich im Mai statt. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 33 Trafo Ausgabe125 Freizeit Tipps zur Informationsrecherche Simon Blank Wer sich Grundlagenwissen zu einem Themengebiet aneignen möchte, nutzt zum Recherchieren normalerweise große Suchmaschinen1 und Enzyklopädien2. Für ins Detail gehende wissenschaftliche Recherchen sind diese Informationsquellen nicht ausreichend: Wissenschaftliche Forschungsergebnisse werden meist zeitnah als Dissertationen und Artikel in E-Journals, in elektronischen Zeitschriften und in Hochschulportalen veröffentlicht sowie mit zeitlicher Verzögerung als (Fach-)Bücher publiziert. Dieser Artikel zeigt Möglichkeiten auf, wie man mithilfe von wissenschaftlichen Datenbank-Systemen und Spezialsuchmaschinen gezielt nach Fachliteratur recherchieren kann, und u. a. über wissenschaftliche Bibliotheken (teilweise) Zugriff darauf bekommt. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, welche Details beim Fachbücherkauf beachtet werden sollten, und wo man gebrauchte, vergriffene und neue Bücher erwerben kann. 1 Informationsrecherche in wissenschaftlichen Datenbanksystemen 1.1 Verbundportal Gateway Bayern Bei dem Verbundportal Gateway Bayern (Internet: http://www.gateway-bayern.de/) handelt es sich um ein frei zugängliches Portal für Literaturrecherchen. Es ermöglicht sowohl eine Suche im gemeinsamen Katalog aller bayerischen Verbundbibliotheken3 (BVB) als auch eine weltweite simultane Suche in weiteren Literatur-Datenbanken und Online-Katalogen. Eine Liste der indexierten Literatur-Datenbanken und Online-Katalogen ist im Internet unter der URL http://bvba2.bib-bvb.de/bvb_reslist_sort_ger.html abrufbar. Sie umfasst u. a. das Datenbank-Infosystem DBIS und die Journal-Datenbank EZB (vgl. Abschnitte 1.1.1 und 1.1.2). Tipp: Wer sich einen detaillierten Überblick über die wichtigsten nationalen und internationalen wissenschaftlichen Datenbanken, E-Journals und elektronischen Zeitschriften verschaffen möchte, sollte das DBIS und die EZB direkt aufrufen. Benutzer mit gültigem Benutzerausweis einer am BVB teilnehmenden Bibliothek können die recherchierten Medien kostenlos per Fernleihe4 in die 1 Heimatbibliothek bestellen oder Kopien über den Dokumentlieferdienst subito (Internet: http://www. subito-doc.de/) anfordern. Ansprechpartner bei Problemen mit der Nutzung des BVB ist das Bibliothekspersonal aller am BVB teilnehmenden Bibliotheken. 1.1.1 Datenbank-Infosystem (DBIS) Das DBIS (Internet: http://www.bibliothek.uniregensburg.de/dbinfo/) ist ein kooperativer Service zur Nutzung wissenschaftlicher Datenbanken. Dieser von der Universität Regensburg entwickelte Dienst umfasst derzeit ca. 6.500 fachthematisch sortierte Datenbanken, von denen über 2.000 frei über das Internet verfügbar sind. DBIS beschränkt sich auf wissenschaftliche Datenbanken, deren Inhalte über eine Suchfunktionalität gezielt durchsucht werden können. Elektronische Zeitschriften und Bücher sowie einzelne Bibliothekskataloge sind aktuell nicht in DBIS integriert. Der Datenbestand des DBIS kann unabhängig vom Gateway Bayern ohne Anmeldung durchsucht werden. Der Vollzugriff auf die lizenzierungspflichtigen Medien ist teilweise kostenlos über die Nationallizenzen (vgl. Abschnitt 1.2.1) oder über die an dem DBIS beteiligten Einrichtungen (vgl. Kapitel 3) möglich. Z. B. Google, Yahoo!Search und MSN Search. Z. B. Brockhaus, Microsoft Encarta, Meyers und Wikipedia. 3 Der Verbundkatalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) enthält derzeit über 14 Millionen Titeldaten mit Bestandsnachweisen aller Universitätsbibliotheken, Fachhochschulbibliotheken, staatlicher Bibliotheken und institutioneller Bibliotheken in Bayern. 4 Über die Fernleihe kann Literatur aus anderen Bibliotheken bestellt werden, sofern diese in keiner anderen Bibliothek am Ort vorhanden ist. 2 34 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Trafo Ausgabe 125 1.1.2 Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) 1.2 Vollzugriff auf lizenzierungspflichtige elektronische Medien mittels Selbstregistrierung 1.2.1 Nationallizenzen Um Wissenschaftlern, Studierenden und wissenschaftlich interessierten Privatpersonen den kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen elektronischen Medien zu ermöglichen, finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit 2004 den Erwerb von Nationallizenzen (Internet: http://www.nationallizenzen.de/). Die Liste der angebotenen elektronischen Medien umfasst mehr als 70 bibliographische Datenbanken, elektronische Zeitschriften, Volltext- und Faktendatenbanken, E-Books, Nachschlagewerke und Wörterbücher. Sie kann im Internet unter der URL http://www.nationallizenzen.de/angebote/ eingesehen werden. Wer im Besitz eines gültigen Benutzerausweises der am BVB beteiligten Institutionen ist, kann die mittels Nationallizenzen zur Verfügung stehenden elektronischen Medien über das DBIS bzw. die EZB (vgl. Abschnitte 1.1.1 und 1.1.2) ohne zusätzliche Registrierung nutzen. Darüber hinaus besteht für Privatpersonen mit 1.2.2 Pay-per-Use Einige der in DBIS indexierten Datenbanken können nur im Pay-per-Use-Verfahren genutzt werden. Mit Hilfe dieses Verfahrens wird dem Nutzer gegen Zahlung eines Entgelts5 die Recherche in Fachdatenbanken für einen vorab bekanntgegebenen Zeitraum ermöglicht. Bisher sind nur Angebote aus den Fachbereichen Geschichtswissenschaft, Musikwissenschaft und Osteuropa-Studien verfügbar. Personen, welche ihren ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben, können sich für das Pay-per-Use-Verfahren über die Internet-Adresse http://elektra.bsb-muenchen.de/jsp/start.jsp?ci=hh registrieren. Weiterführende Informationen erhält man über die URL http://www.bsb-muenchen.de/ datenb/ppu.htm. Freizeit Die EZB (Internet: http://rzblx1.uni-regensburg. de/ezeit/) ist ein kooperativer Service von über 420 internationalen wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen und bietet einen schnellen, nach Fachgebieten sortierten und einheitlichen Zugang zu wissenschaftlichen Volltextzeitschriften und E-Journals. Sie umfasst derzeit ca. 33.000 Titel, wovon über 4.000 reine Online-Zeitschriften sind. Ca. 15.000 Fachzeitschriften sind im Volltext frei zugänglich. Der Datenbestand der EZB kann analog zum DBIS unabhängig vom Gateway Bayern ohne Anmeldung durchsucht werden. Der Vollzugriff auf die lizenzierungspflichtigen Online-Zeitschriften und E-Journals ist teilweise kostenlos über die Nationallizenzen (vgl. Abschnitt 1.2.1) oder über die an der EZB beteiligten Einrichtungen (vgl. Kapitel 3) möglich. ständigem Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland die Möglichkeit, sich über den Link http://www. nationallizenzen.de/anmeldung/privatpersonen/ für den kostenlosen Zugriff auf diese elektronischen Medien zu registrieren. 2. Wissenschaftliche Artikel, Dissertationen, Habilitationen und (Fach-) Bücher im Internet Auf die Suche von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen hat sich die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelte Suchmaschine Forschungsportal.Net (Internet: http://forschungsportal.net/) spezialisiert. Sie indexiert den Datenbestand von staatlich finanzierten deutschen Forschungseinrichtungen6 und findet auch (in elektronischer Form vorliegende und frei verfügbare) Dissertationen und Habilitationen, welche sich in den Beständen der deutschen Nationalbibliothek befinden7. Das niederländische Äquivalent zu Forschungsportal.Net heißt DAREnet (Digital Academic Repositories Een SURF Programma Network; Internet: http:// www.darenet.nl/). Es fasst die lokalen Datensammlungen (wissenschaftliche Veröffentlichungen in niederländischer und englischer Sprache) der beteiligten Institutionen8 zu einem Netzwerk zusammen. Zudem erhält man mittels DAREnet Zugriff auf zahlreiche 5 Das Entgelt beträgt derzeit 5 Euro pro Zeitintervall. Das Intervall hat je nach Datenbank eine Länge von 6 bis 24 Stunden. Hochschulen und Universitäten, die Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und Blauen Liste, Großforschungseinrichtungen, Akademien und Bundes- sowie Landesforschungseinrichtungen. 7 Die deutsche Nationalbibliothek indexiert Dissertationen und Habilitationen, welche an deutschen und internationalen Universitäten entstanden sind. Der Datenbestand beträgt mehr als 50.000 Dokumente. 8 Alle niederländische Universitäten, National Library of the Netherlands, Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences und Netherlands Organisation for Scientific Research. 6 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 35 Trafo Ausgabe125 Freizeit Publikationen der 200 bedeutendsten niederländischen Wissenschaftler und auf einen Großteil der von niederländischen Universitäten veröffentlichten Dissertationen. Weitere Anlaufpunkte für die Recherche nach wissenschaftliche Dokumenten sind die SpezialSuchmaschinen Bielefeld Academic Search Engine (Internet: http://www.base-search.net/), Scirus (Internet: http://w w w.scirus.com/), McKinsey Qualitysearch9 (Internet: http://www.qualitysearch. mckinsey.de/), CiteSeer (Internet: http://citeseer. ist.psu.edu/) und Google scholar (Internet: http:// scholar.google.de/). Letztere befindet sich noch im Betastadium und indexiert u. a. Seminararbeiten, Magister-, Diplom- und Doktorarbeiten, Bücher, sowie Zusammenfassungen und Artikel, welche aus Quellen wie akademischen Verlagen, Berufsverbänden, Magazinen für Vorabdruck, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen stammen. Tipp: Der Vollzugriff auf lizenzierungspflichtige Medien ist teilweise kostenlos über die Nationallizenzen (vgl. Abschnitt 1.2.1) oder über die an dem DBIS bzw. der EZB beteiligten Einrichtungen (vgl. Kapitel 3) möglich. Wer gezielt nach kostenfrei verfügbaren elektronischen (Fach-)Büchern suchen möchte, sollte sich die Spezialsuchmaschine der University of Pennsylvania (Internet: http://digital.library.upenn.edu/books/) näher ansehen: Die Suchmaschine durchforscht unter anderem den Datenbestand von Google Book Search (Internet: http://books.google.com/), Internet Archive (Internet: http://www.archive.org/details/texts), Project Gutenberg (Internet: http://www.gutenberg.org/) und Digital General Collection10 (Internet: http:// www.hti.umich.edu/g/genpub/) wahlweise nach Titelstichworten, Autorennamen oder Schlagwörtern. Einige Bücher werden zusätzlich zu der Printausgabe von dem Autor bzw. Verlag aus den unterschiedlichsten Gründen kostenlos im Internet zum Download zur Verfügung gestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das gesuchte (Fach-)Buch auf diese Weise publiziert wird, ist leider recht gering – es schadet aber sicherlich nicht, mit einer Suchmaschine nach der Homepage des Verlags und des Autors zu suchen. Auch wenn man bereits in Besitz des gewünschten Buches ist, sollte man dies tun: Einige Autoren bzw. Verlage veröffentlichen auf ihrer Webseite, an welchen Stellen ihrer Publikationen sich Druckfehler eingeschlichen haben. 3 Kostenlose wissenschaftliche Bibliotheken in München 3.1 Bibliothek der Technischen Universität München Die Bibliothek der Technischen Universität München (kurz: TUM-Bibliothek; Internet: http://www. ub.tum.de/) ist derzeit in zehn fachspezifische Teilbibliotheken untergliedert. Sie ist ein Medienspezialist für natur- und ingenieurwissenschaftliche Fächer, und stellt insgesamt ca. 1,75 Millionen Bücher und Zeitschriften zur Verfügung. Einen Benutzerausweis bekommt jede Person gegen Vorlage des Personalausweises bzw. des Reisepasses mit Meldebestätigung, sofern diese ihren ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland hat11 . Hinweise für Erstnutzer/-innen sind im Internet unter der Adresse http://www.ub.tum.de/hinweise/ erstnutzer.html abrufbar. Die Teilbibliothek Stammgelände eignet sich nicht nur aufgrund der täglich fast durchgängigen Öffnungszeiten besonders gut für Recherchearbeiten: Sie bietet allen Benutzern mit 230 Arbeits- und Leseplätzen, 11 Einzelarbeitsplätzen, 40 BenutzerPCs mit Internetanschluss und einem Scanner optimale Arbeitsbedingungen. Das Literaturangebot umfasst derzeit 150.000 Bände und 1.800 aktuelle Printzeitschriften zu den Fachgebieten Architektur, Kunst- und Baugeschichte, Bauingenieur- und Vermessungswesen, Geologie, Raumplanung, Elektround Informationstechnik, sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Literatur zu anderen Fachgebieten wie z. B. Maschinenwesen und Informatik kann man aus den anderen Teilbibliotheken kostenfrei zur Stammbibliothek (und umgekehrt) bestellen. Die TUM-Bibliothek bietet nicht nur Literatur in gedruckter Form, sondern neben elektronischen Dissertationen der TUM (Internet: http://mediatum2. ub.tum.de/) auch auf die Studien- und Forschungsschwerpunkte der Fakultäten abgestimmte elektronische Datenbanken, Zeitschriften und Bücher. Mit Ausnahme der Dissertationen ist ein Großteil der elektronischen Medien aus lizenzrechtlichen Gründen nur im Hochschulnetz der TUM12 über eine 9 Die Suchmaschine kann erst nach einer kostenlosen Registrierung genutzt werden. Die Suchmaschine ermöglicht einen kostenlosen Vollzugriff auf den eingescannten Bücherbestand der University of Michigan (derzeit ca. 28.000 Dokumente). 11 Personen unter 18 Jahren müssen das Anmeldeformular von einem Erziehungsberechtigten unterzeichnen lassen. 10 12 36 Alle in der TUM-Bibliothek aufgestellten Benutzer-PCs haben Zugang zum Hochschulnetz. Recherchierte Dokumente kann man nicht nur vor Ort ausdrucken, sondern auch per USB-Anschluss auf ein externes Speichermedium kopieren oder sich über das interne E-Mailprogramm als Datei mailen. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 36 Trafo Ausgabe 125 Anders als die Bezeichnung elektronische Bücher (Internet: http://www.ub.tum.de/medien/ebooks/ ebooks.html) vermuten lässt, ist über das eBookPortal der TUM-Bibliothek nicht nur eine Sammlung aktueller Bücher im HTML- und PDF-Format zugänglich, sondern auch diverse Online-Ausgaben bekannter Lexika wie beispielsweise die „Encyclopaedia Britannica online“ (Internet: http://www.search. eb.com/) und Fachwörterbücher von Langenscheidt (Internet: http://www.wissenschaft-online.de/). Der gesamte Bestand der TUM-Bibliothek (inklusive Dissertationen und elektronischen Medien15) kann direkt über den Online Public Access on Catalogue (kurz: OPAC; Internet: http://www.ub.tum.de/ benutzung/kataloge.html) durchsucht werden. Die Recherche kann über die „zusätzlichen Suchoptionen“ am unteren Seitenende des OPACs auf elektronische Medien beschränkt werden. Um einen detaillierten Überblick über die zur Verfügung stehenden elektronischen Medien zu bekommen, greift man jedoch besser direkt auf die entsprechenden Datenbanken zu. Die Teilbibliothek Stammgelände ist im ersten Stock der Arcisstraße 21 zu finden. Das Gebäude, in welchem die Bibliothek untergebracht ist, kann am Wochenende und an Feiertagen nur über den Pförtnereingang betreten werden. 3.2 Bibliothek der Hochschule München16 Gut sortiert und aktuell ist der Bestand der Bibliothek der Hochschule München (kurz: HM-Bibliothek; Internet: http://www.hm.edu/bib/). Er umfasst derzeit ca. 270.000 Medien und 700 laufende Zeitschriften, wovon sich über 95% in Freihandaufstellung befinden. Die HM-Bibliothek ist in drei fachspezifische Teilbibliotheken unterteilt. Das Literaturangebot der Zentralbibliothek umfasst die Fachgebiete Maschinenbau, Elektrotechnik, Versorgungs-, Verfahrensund Druckereitechnik, Feinwerk- und Mikrotechnik, Physikalische Technik, Informatik / Mathematik, Wirtschaftsingenieurwesen, Übersetzen und Dolmetschen, Gestaltung / Kommunikationsdesign / Industrial Design und Allgemeinwissenschaften. Literatur aus der Teilbibliothek für Architektur, Bauingenieur- und Geoinformationswesen und der Teilbibliothek für Betriebswirtschaft, Sozialwesen und Tourismus kann man kostenfrei zur Zentralbibliothek (und umgekehrt) bestellen. Einen Benutzerausweis bekommt jede Person gegen Vorlage des Personalausweises bzw. des Reisepasses mit Meldebestätigung. Im Gegensatz zur TUM-Bibliothek können Gastleser die HM-Bibliothek jedoch nur eingeschränkt nutzen17. Freizeit spezielle Proxy-Konfiguration des Internet-Browsers13 bzw. extern über DokumentWeb14 zugänglich. Die von der TUM lizenzierten elektronischen Datenbanken sind über das Datenbank-Infosystem (kurz: DBIS) unter der Internet-Adresse http://www. bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/?bib_id=tum und die elektronische Zeitschriftenbibliothek (kurz: EZB) unter http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/ezb. phtml?bibid=tum zu erreichen. Auf die elektronischen Medien der HM-Bibliothek (elektronische Datenbanken, Bücher und Zeitschriften) können alle Benutzer vor Ort über spezielle PCs zugreifen. Anders als bei der TUM-Bibliothek sind über das DBIS (Internet: http://www.bibliothek.uniregensburg.de/dbinfo/?bib_id=fhb_m) nicht nur die von der HM lizenzierten elektronischen Datenbanken, sondern auch elektronische Bücher (durch die Eingabe „ebooks“ im Feld „Freie Suche“) zugänglich. Die elektronische Zeitschriftenbibliothek ist unter der Internet-Adresse http://rzblx1.uni-regensburg. de/ezeit/ezb.phtml?bibid=FHM zu erreichen. Recherchierte Dokumente können vor Ort ausgedruckt werden, sofern man eigenes Druckerpapier mitbringt – eine Weiterleitung per E-Mail oder das Kopieren auf ein externes Speichermedium ist jedoch nicht möglich. Der externe Zugang zu den elektronischen Medien ist den immatrikulierten Studenten und Mitarbeitern der HM vorbehalten. Die Zentralbibliothek befindet sich im 2. Stock der 13 Die URL für die automatische Proxy-Konfiguration lautet: http://pac.lrz-muenchen.de Am einfachsten kann man DokumentWeb nutzen, indem man das gewünschte Medium über folgende URL aufruft: http://docweb.lrz-muenchen.de/ + Ziel-URL des Mediums ohne vorangestelltes http://. Die Legitimation erfolgt über ein Popup-Fenster, welches die vom Leibniz-Rechenzentrum (kurz: LRZ) vergebene Benutzerkennung (TUM-Studenten: Benutzername@mytum.de) und Passwort abfragt. 15 Ruft man beispielsweise die elektronische Zeitschriftenbibliothek über den Link http://docweb.lrz-muenchen.de/rzblx1.uni-regensburg. de/ezeit/ezb.phtml?bibid=tum auf, wird die Ziel-URL und alle von dieser aus geöffneten Inhalte über das LRZ umgeleitet. Das LRZ sorgt dabei im Hintergrund für die notwendige Authentifizierung, welche zum Zugriff auf die abonnierten elektronischen Medien notwendig ist. Analog könnte man als Ziel-URL auch eine wissenschaftliche Suchmaschine eingeben… In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass man mehrmals hintereinander seine Login-Daten eingeben muss, bis diese vom Computersystem akzeptiert werden. Alle exmatrikulierten Studenten und Gastnutzer sind von der externen Nutzung ausgeschlossen.Ausnahme: der Bestand der elektronischen Bücher ist noch nicht vollständig erfasst. 16 Ehemals: Fachhochschule München. 17 Nähere Informationen siehe http://www.hm.edu/bib/common_bib/basic_info/d_gastleser.pcms. 14 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 37 Trafo Ausgabe125 Freizeit Lothstraße 13d, die Teilbibliothek für Architektur, Bauingenieur- und Geoinformationswesen in der Karlstraße 6 und die Teilbibliothek für Betriebswirtschaft, Sozialwesen und Tourismus Am Stadtpark 20. 3.3 Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München und Bayerische Staatsbibliothek München Die Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München (kurz: LMU-Bibliothek; Internet: http:// www.ub.uni-muenchen.de/) hat sich auf die Themengebiete Geistes-, Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- und Mathematikwissenschaften sowie Medizin spezialisiert. Sie besteht aus einer Zentralbibliothek und ca. 130 Fachbibliotheken. Ein Großteil des Bestands befindet sich in einem Magazin. Darin enthaltene Medien können von allen Benutzern über den OPAC (Internet: http://opacplus.ub.uni-muenchen.de/) bestellt und i. d. R. zwei bis drei Tage danach in der Zentralbibliothek ausgeliehen werden. Im Gegensatz zur TUM-Bibliothek ist in der LMU-Bibliothek auch aktuelle Software18 regulär ausleihbar. Die Nutzung der in die Zentralbibliothek integrierten Lehrbuchsammlung ist Studenten und Schülern vorbehalten. Die Literatur der Fachbibliotheken kann (bis auf Ausnahmefälle) nur vor Ort benutzt werden. Rund acht Millionen Bände, ca. 45.000 laufende Zeitschriften und Zeitungen, Karten, Musiknoten und -CDs, Mikromaterialien, Handschriften, Software19 u. a. m. umfasst der Bestand der Bayerische Staatsbibliothek München (kurz: BSB München; Internet: http://www.bsb-muenchen.de/). Zudem sammelt sie (mit Ausnahme der Technik und Agrarwissenschaften) internationale wissenschaftliche Literatur aller Fachgebiete. Nur etwa drei Prozent der Bücher und Zeitschriften sind in den Lesesälen frei zugänglich alle anderen Medien befinden sich in Magazinen und müssen über den OPAC (Internet: http://opacplus. bsb-muenchen.de/cgi-bin/opacstart.pl) bestellt werden. Bestellte Medien stehen nach durchschnittlich zwei bis drei Arbeitstagen zur Abholung bereit. Diese kann man sich per Post gegen ein Entgelt von 9,00 Euro pro Buch nach Hause schicken lassen. Dazu muss pro Publikation ein Formblatt (Internet: http:// www.bsb-muenchen.de/fileadmin/imageswww/pdfdateien/benutzung/BuchversandAuftrag.pdf) an die BSB München gesendet bzw. gefaxt werden. Beide Bibliotheken teilen sich einen Benutzerausweis. Studierende und Mitarbeiter der LMU erhalten 18 19 38 den Bibliotheksausweis in der LMU-Bibliothek, Schüler ab 16 Jahren sowie Erwachsene in der BSB München. Der Personal- bzw. Reisepass mit Meldebestätigung sowie ggf. der Studenten- bzw. Schülerausweis muss bei der Anmeldung vorgelegt werden. Anschließend kann man bei Bedarf den Benutzerausweis bei der jeweils anderen Bibliothek aktivieren lassen. Die elektronischen Medien der LMU-Bibliothek sind mit Ausnahme der an dieser Universität entstandenen Dissertationen (Internet: http://edoc. ub.uni-muenchen.de/) und Publikationen (Internet: http://epub.ub.uni-muenchen.de/) nur Studenten und Wissenschaftlern der LMU zugänglich. Das DBIS ist unter der URL http://www.bibliothek.uni-regensburg. de/dbinfo/?bib_id=ub_m, die elektronischen Bücher unter http://ebooks.ub.uni-muenchen.de/ und die elektronische Zeitschriftenbibliothek unter http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit/ezb.phtml?bibid=UBM zu erreichen. Die elektronischen Medien der BSB München können vollständig über die im Lesesaal aufgestellten Internetrechner genutzt werden. Wie bei der HMBibliothek sind über das DBIS (Internet: http://www. bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/?bib_id=bsb) nicht nur die von der BSB München lizenzierten elektronischen Datenbanken, sondern auch elektronische Bücher (durch die Eingabe „ebooks“ im Feld „Freie Suche“) zugänglich. Die elektronische Zeitschriftenbibliothek ist unter der Internet-Adresse http://rzblx1. uni-regensburg.de/ezeit/fl.phtml?frames=&bibid=bsb zu erreichen. Recherchierte Dokumente können sowohl vor Ort ausgedruckt als auch per USB-Anschluss auf ein externes Speichermedium kopiert werden. Uneingeschränkten externen Zugang erhalten nur registrierte Bibliotheksbenutzer, welche im Großraum München ansässig sind. Andere Personen können nur einen Teil der elektronischen Datenbanken und elektronischen Bücher nutzen. Wie bei der TUM-Bibliothek (vgl. Abschnitt 3.1) erhält man am einfachsten den externen Zugang, indem man das gewünschte Medium über folgende URL aufruft: https://emedia1. bsb-muenchen.de/han/CCC/ + Ziel-URL des Mediums ohne vorangestelltes http://. Die Legitimation erfolgt durch Eingabe der Benutzernummer und des OPAC-Passwortes. Startet man beispielsweise seine Recherche über die wissenschaftliche Suchmaschine Scirus mit dem Link https://emedia1.bsb-muenchen. de/han/CCC/www.scirus.com, kann man ohne weitere Authentifizierung auf alle von der Suchmaschine gefundenen und von der Bibliothek abonnierten Z. B. elektronische Wörterbücher, Lern- und Übersetzungsprogramme. Siehe Fußnote Nr. 18. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. Trafo Ausgabe 125 elektronischen Medien zugreifen. Die LMU-Bibliothek befindet sich am GeschwisterScholl-Platz 1, die BSB München in der Ludwigstraße 16. Die Bibliothek des Deutschen Museums (Internet: http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/) ist eine reine Präsenzbibliothek 20, welche es sich zum Ziel gesetzt hat, die international erscheinende Literatur zur Naturwissenschafts- und Technikgeschichte möglichst umfassend zu sammeln. Die Bibliothek hat einen Bestand von über 900.000 Bänden, von denen eine Auswahl 21 von 25.000 Bänden direkt über den Lesesaal zugänglich ist. Die Gesamtzahl der Zeitschriften und anderer Periodika liegt bei rund 20.000, davon rund 1.600 laufende Zeitschriften. Da die Bibliothek ein sehr breit gestreutes Publikum22 hat, findet man zu allen wichtigen Gebieten neben wissenschaftlicher Literatur auch Sachbücher. Bücher, welche nicht im Lesesaal aufgestellt und nach 1977 erschienen sind, können über den OPAC (Internet: http://spbx4.bib-bvb.de/webOPACClient.dmmsis/ start.do?Login=wodmm) bestellt werden. Für die Recherche nach älteren Büchern wendet man sich am besten direkt an das Bibliothekspersonal. Eine Bestellung wird innerhalb von 15 Minuten erledigt. Die Bibliothek ist bis auf einige Ausnahmen täglich geöffnet. Sie befindet sich auf der Museumsinsel 1. 4 Kostenpflichtige Bibliotheken in München 4.1 Bibliothek des Studentenwerks München Die Studentenwerksbibliothek (Internet: http:// www.studentenwerk.mhn.de/bibliothek/index-de. html) besteht aktuell aus einer Ausleihbibliothek (Leopoldstraße 13, Haus 1) und zwei Präsenzbibliotheken (in den Wohnanlagen Oberwiesenfeld und Freimann). Sie kann ausschließlich von Studenten genutzt werden und bietet ihren Benutzern insgesamt ca. 130.000 Bände aktuelle Studien-, Bildungs- und Freizeitliteratur sowie Zeitschriften und Tageszeitun- Münchner Studenten tragen durch die Bezahlung des Studentenwerksbeitrags ihren Teil zur Finanzierung der Bibliothek bei. Gasthörer an Münchner Hochschulen und Studierende anderer Hochschulen müssen pro Semester die Hälfte dieses Beitrags 24 bezahlen. Freizeit 3.4 Bibliothek des Deutschen Museums gen. Sämtliche Medien befinden sich in Freihandaufstellung23. Zum Recherchieren stehen insgesamt 300 Leseplätze zur Verfügung. Der Fachliteraturbestand für Elektrotechniker hat sich nach der Auflösung der TUM-Abteilung stark reduziert – nur ein geringer Teil der Medien wurde in die LMU-Abteilung integriert. Wer sich für Romane, Reiseführer, Sprachkurse und Sachbücher interessiert, sollte der Bibliothek einen Besuch abstatten. 4.2 Münchner Stadtbibliothek Die Münchner Stadtbibliothek (Internet: http:// www.muenchner-stadtbibliothek.de/page.php) steht allen Personen offen, welche in der Region München wohnen, arbeiten oder ihre Ausbildung absolvieren. Für einen Jahresbetrag von derzeit 18 Euro (Studenten zahlen die Hälfte) kann man u. a. eine Zentralbibliothek und 24 Stadtteilbibliotheken mit insgesamt drei Millionen Büchern, Computerprogrammen 25 , Zeitschriften, Noten, Schallplatten, CDs, DVDs, Musik-, Videokassetten u.v.m. nutzen. Der Bestand enthält auch aktuelle Grundlagenliteratur für die unterschiedlichsten Fachthemen. Die Zentralbibliothek befindet sich in der Rosenheimer Straße 5 (am Gasteig). Sie umfasst eine sich auf vier Etagen erstreckende Freihandbibliothek mit mehr als 200.000 Bänden, eine umfangreiche Musikbibliothek, eine zentrale Kinder- und Jugendbibliothek, eine Spezialbibliothek für Philatelie und ein Magazin mit rund einer Million Medien. Das Magazin ist ein Medien-Archiv, welches nicht nur historische Bestände enthält, sondern zentral alle Titel archiviert und dokumentiert, welche für das städtische Bibliothekssystem erworben wurden. Magazinbestände können über den OPAC (Internet: https://ssl.muenchen.de/) bestellt und ca. 20 Minuten später an der Theke abgeholt werden. Abspielgeräte für MCs, CDs, DVDs und Videokassetten sind ebenso vorhanden wie umfangreiche Arbeits- und Leseplätze. 20 D. h., es ist keine Ausleihe möglich. Bibliographien und Bibliothekskataloge, große Handbücher und ausgewählte Lehrbücher der einzelnen Fachgebiete, Konversations lexika (Brockhaus, Meyers usw.), Fachwörterbücher und Fachlexika aus allen Gebieten, Wörterbücher der deutschen Sprache (Duden, Grimm usw.) und aller wichtigen Fremdsprachen, Tabellen und Formelsammlungen, Berufsratgeber, Fach- und Hochschulführer sowie Vorlesungsverzeichnisse. 22 von Schüler/-innen bis Universitätsprofessoren/-innen, Historiker/-innen der Wissenschafts- und Technikgeschichte, Mitarbeiter-/innen des Dt. Museums u. a. m. 23 D. h. alle Medien sind frei zugänglich aufgestellt. 24 Seit dem Wintersemester 2007/2008 21 Euro. 25 U. a. aktuelle Spiele, Enzyklopädien, Sprachkurse etc. 21 Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V. 39 Freizeit Trafo Ausgabe125 Seit Juli 2007 bietet die Münchner Stadtbibliothek ihren Benutzern nicht nur Literatur in gedruckter Form, sondern auch mittels DRM geschützte eBooks (Sachbücher, Ratgeber zur Schule, Beruf, Gesundheit, Computer und Alltag), ePapers (aktuelle Zeitschriften und Zeitungen), eAudios (belletristische Hörbücher und Sachhörbücher), eMusik (über 5000 Titel aus Klassik, Jazz und Folklore) und eVideos (Dokumentar- und Reisefilme). Das Angebot ist unter der Internet-Adresse http://www.virtuelle-muenchnerstadtbibliothek.de/ erreichbar. 5 Fachbücher neu und gebraucht erwerben Wird ein Fachbuch voraussichtlich über einen längeren Zeitraum oder wiederholt benötigt, sollte man einen Kauf des Buches in Erwägung ziehen. Um eine Fehlinvestition zu vermeiden, empfiehlt es sich, im Vorfeld zwei wesentliche Grundregeln zu beachten: 1. Vor dem Kauf sollte man durch Probelesen (beim Fachbuchhändler um die Ecke oder in Bibliotheken) sicherstellen, dass die darin behandelten Problematiken vom Autor verständlich aufbereitet wurden. Hat man Probleme mit dem Schreibstil des Buches, sollte man sich vom Fachbuchhändler oder Bibliothekspersonal über Alternativen beraten lassen. 2. Beim Kauf muss man darauf achten, dass man das Fachbuch in der richtigen Auflage erwirbt – im ungünstigsten Fall entpuppt es sich als wertlos, weil erst in einer neueren Auflage ein wichtiges Kapitel integriert wurde, oder für die Recherche relevante Inhalte in einer neueren Auflage (um beispielsweise einem neuen Kapitel Platz zu machen) gekürzt wurden. Über die Änderungen, welche in den jeweiligen Auflagen vorgenommen wurden, kann man sich in den meisten Fällen entweder über das Vorwort am Anfang des Buches oder über die Internetseite des Verlags informieren. Wer neue Fachbücher in der jeweils aktuellen Auflage über das Internet kaufen möchte, sollte sich die Internet-Shops Amazon (Internet: http://www. amazon.de/), BOL (Internet: http://www.bol.de/) und buecher.de (Internet: http://www.buecher.de/) näher anschauen. Alle drei Anbieter versenden Bücher prinzipiell versandkostenfrei – BOL und buecher.de sind bei den Zahlungsmodalitäten besser: Bei „Zahlung auf Rechnung“ werden im Gegensatz zu Amazon keine zusätzlichen Gebühren berechnet. Tipp: Um bei Amazon bessere Suchergebnisse zu 26 27 40 erhalten, sollte man die „Schnellsuche“ (im Pulldown-Menü) auf „Deutsche Bücher“ bzw. „Englische Bücher“ beschränken. Mit der Such-Option „Englische Bücher“ werden alle nicht-deutschsprachigen Bücher gefunden. Fachbücher in älteren Auflagen und bereits vergriffene Bücher kann man (zu vorab festgelegten Preisen) mit etwas Glück bei Abebooks (Internet: http:// www.abebooks.de/), dem Marketplace von Amazon (Internet: http://www.amazon.de/) und Booklooker (Internet: http://www.booklooker.de/) finden. Die Höhe der Versandkosten ist bei Amazon fest vorgegeben, bei Abebooks und Booklooker entscheidet dies der Verkäufer. Booklooker bietet über seinen Partner buecher.de auch versandkostenfrei Neuware an. Führt die Fachbuchsuche mit den in den letzten beiden Absätzen genannten Online-Buchhändlern und Marktplätzen zu keinem Ergebnis oder möchte man vor dem Kauf die Preise mehrerer Anbieter vergleichen, dann sollte man sich die Spezial-Suchmaschine BookFinder.com (Internet: http://www.bookfinder. com/) näher ansehen: Diese durchforscht den Datenbestand der wichtigsten deutschen und internationalen Online-Buchhandlungen und Marktplätze26 nach neuen, gebrauchten und antiquarischen (Fach-) Büchern27, und listet die Suchergebnisse übersichtlich nach dem Gesamtpreis sortiert auf. Gesucht werden kann nach Autor und Titel, in der Detailsuche auch nach der ISBN und dem Volltext. Weiterführende Informationen zu BookFinder.com erhält man über die URL http://www.bookfinder.com/ueberuns/. Tipp: Lässt man den Mauszeiger auf der Preisangabe ruhen, werden in einem Informationsfenster zusätzlich zu dem Gesamtpreis der Buchpreis, die Versandkosten und der Anbietername angezeigt. Dass man gebrauchte Bücher bei eBay (Internet: http://www.ebay.de/) er- bzw. versteigern kann, dürfte allgemein bekannt sein. Alternativen zu eBay existieren zwar, sind aber leider wenig bekannt und bieten dementsprechend nur unzureichend Auswahl. Tipp: Um die Suchergebnisse bei eBay zu präzisieren, empfiehlt es sich, die Suche vorab auf „Bücher“ zu begrenzen. Vor dem Steigern sollte man sich gut überlegen, wie hoch man mitsteigern möchte (Versandkosten mit einkalkulieren!) – es wäre ziemlich ärgerlich, wenn man zwar den Zuschlag erhält, im Nachhinein aber bemerken muss, dass das Buch bei Abebooks, Amazon, BOL oder buecher.de billiger gewesen wäre. Hinweis: Dieser Artikel wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert und kann als PDF-Datei über die URL http://home.pages.at/studium_elt/allgemeines/ informationsrecherche.pdf heruntergeladen werden. Nähere Informationen siehe http://www.bookfinder.com/ueberuns/anbieter/. In den Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch. Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik e.V.