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Konsortium
Inhalt
Forschungspartner:
Technische Universität München:
Lehrstuhl für Allgemeine und Industrielle
Betriebwirtschaftslehre
Prof. Dr. Dr. h.c. R. Reichwald
Lehrstuhl Informatik XI & XIII
Prof. Dr. J. Schlichter
Prof. Dr. U. Baumgarten
Universität Hohenheim
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. H. Krcmar
Einführung - Community Online Services and Mobile Solutions (COSMOS)
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Lifestyle - Pilotierung einer Mobilen Lifestyle-Community
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Healthcare - Pilotierung einer Mobilen Healthcare-Community
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Ökonomie - Betriebswirtschaftliche Gestaltung von Mobilen Communities
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Technik - Technische Herausforderungen von Mobilen Communities
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AOK Baden-Württemberg
Organisation
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Die Argonauten
Zitate
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Cassiopeia AG
Kontakt
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Praxispartner:
Deutsches Krebsforschungszentrum,
Krebsinformationsdienst
Ericsson GmbH
UniversitätsklinikumTübingen,
Interdisziplinäres Tumorzentrum
Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart
Dr. Sonje Webconsult
Viag Interkom GmbH & Co.
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oder gemeinsam mit anderen ihren Hobbies
nachgehen. Man kann daher bei diesen Jugendlichen von einem starken Gruppenbezug und gleichzeitig großem Aktivitäts- und
Mobilitätsdrang ausgehen.
Einführung
Community Online Services
and Mobile Solutions
(COSMOS)
Bildnachweis: D. Walcher
Von Kindesbeinen an bewegen sich Menschen in Gemeinschaften - von der Krabbelgruppe bis
zum Seniorenstammtisch steht soziales Miteinander im Vordergrund. Waren Gemeinschaften früher
an Raum und Zeit gebunden, so werden diese Restriktionen durch die globalen Kommunikationsmöglichkeiten des Internet überwunden. Analog zur realen Welt organisieren sich auch hier Gleichgesinnte in Gemeinschaften - sog. Virtuellen Communities. Mit zunehmender Verbreitung der mobilen
Kommunikation und künftiger mobiler Datendienste können diese virtuellen Gemeinschaften nun zu
Mobilen Communities erweitert werden. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt COSMOS an.
Mobile Technologien weisen einen Zukunftspfad. Doch Wertschöpfungskonzepte virtueller
Gemeinschaften berücksichtigen meist nicht
die Möglichkeiten räumlicher und zeitlicher
Flexibilität, die durch einen Einsatz mobiler
Technologien ermöglicht werden. Im Fokus
des Projekts COSMOS (Community Online
Services and Mobile Solutions) steht daher die
Weiterentwicklung Virtueller Communities mit
mobilen Diensten.
Ziel ist es, Erkenntnisse über Konzeption,
Aufbau und Betrieb Mobiler Communities zu
gewinnen und den Transfer in Praxis und
Wissenschaft sicher zu stellen.
Zur Gewinnung dieser Erkenntnisse werden
Mobile Communities in zwei unterschiedlichen
Anwendungsfeldern,
Lifestyle und
Healthcare,
pilotiert und dabei aus zwei sich ergänzenden
Perspektiven,
der technischen Perspektive und
der ökonomischen Perspektive,
wissenschaftlich untersucht und begleitet.
Mit der Pilotierung in den genannten Feldern
werden erste Konzepte zum Aufbau und Betrieb
von Mobilen Communities erprobt, evaluiert
und weiterentwickelt.
Lifestyle Communities: Beispiele hierfür
sind Sportcliquen, Studentengemeinschaften oder Alumni-Clubs. Für die Pilotierung
im Rahmen des Projekts COSMOS wird
eine Lifestyle-Community für Studierende
aufgebaut und betrieben. Unter den Studierenden, und hier vor allem bei den Studienanfängern, ist ein großes “Community-Potenzial” vorhanden: Sie möchten sich nicht
nur über studienrelevante Themen austauschen, sondern gleichzeitig Freunde finden
Healthcare Communities: Krebserkrankungen sind neben Herz-Kreislauferkrankungen eine der häufigsten Todesursachen
in Deutschland. Patienten haben nach
Diagnose oder Behandlung oft den Wunsch
nach weitergehenden Informationen und
Austausch mit Gleichgesinnten.
Insbesondere Verständnis und Unterstützung durch andere betroffene Patienten,
z.B. in Form von Erfahrungsberichten,
können eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewältigung dieser Krankheit spielen.
Geht man davon aus, dass diese Bedürfnisse mit dem Grad der Existenzbedrohung
durch eine Krankheit steigen, wird ersichtlich, welches Problemlösungspotenzial Mobile "Healthcare Communities" gerade für
Krebspatienten haben können.
Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes
erfolgt die Erforschung Mobiler Communities
im Projekt COSMOS sowohl aus technischer
als auch aus ökonomischer Perspektive. Erst
diese integrierte Betrachtung wird sicherstellen
können, dass neben der technischen Machbarkeit auch die Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz
adressiert wird.
COSMOS Anwendungsfelder und Untersuchungsperspektiven
Technische Perspektive: Die technische
Basis eines Community-Unterstützungssystems ist die Bereitstellung von Möglichkeiten zu Kommunikation und Informationsaustausch zwischen den Community-Mitgliedern. Bei der Ausweitung von Community-Unterstützungssystemen auf mobile
Mitglieder ergeben sich besondere Anforderungen. Menschliche Kommunikationsund Interaktionsformen müssen wesentlich
situationsgerechter und differenzierter abgebildet werden, als dies bei stationären
Anwendungen bisher der Fall war.
Alle Erkenntnisse über Wertschöpfungskonzepte sowie über technologische Konzepte
für Mobile Communities aus diesem Projekt,
werden in Leitfäden verdichtet. Diese sollen
für einen Wissenstransfer in die Praxis zur
Verfügung stehen und einen Beitrag für neue
Tätigkeitsbereiche und Berufsfelder im Dienstleistungssektor liefern.
Zusammenfassung
COSMOS ist das erste Forschungsprojekt
im Bereich Mobile Communities. Aus der
Pilotierung von zwei Mobilen Communities
in unterschiedlichen Anwendungsfeldern
sollen Erkenntnisse über Konzeption,
Aufbau und Betrieb gewonnen werden.
Diese sollen für die Praxis als Leitfäden
für einen Wissentransfer zur Verfügung
stehen und einen Beitrag für neue
Tätigkeitsbereiche und Berufsfelder im
Dienstleistungssektor erbringen.
Virtuelle Community
Eine Gruppe von Gleichgesinnten, die sich
mit Hilfe der Kommunikationsdienste des
Internets zusammenschließen und Informationen austauschen. Mobile Communities gelten als Weiterentwicklung, wobei
mobile Datendienste und Endgeräte zum
Einsatz kommen.
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Ökonomische Perspektive: Nur wenn der
Einsatz von Virtuellen und Mobilen Communities einen dauerhaften ökonomischen
Nutzen darstellt, besteht aus Sicht eines
professionellen Betreibers der Anreiz, eine
Community-Plattform zu implementieren.
Betreiber stehen vor der Herausforderung,
ökonomisch tragfähige Wertschöpfungskonzepte zu etablieren. Hier gilt es, auf
Fragen der Angebotsgestaltung, Organisation und Ausgestaltung von Erlösmodellen
Antworten zu finden. Die freie Verfügbarkeit
vieler Informationen im Internet schränkt
bisher jedoch die Verdienstmöglichkeiten
erheblich ein. Spannend ist deshalb, inwieweit diese "Kostenlos-Kultur" durch nutzerorientierte neue Dienste für Mobile Communities überwunden werden kann.
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Lifestyle
Pilotierung einer Mobilen
Lifestyle-Community
Bildnachweis: D. Walcher
Menschen durchleben unterschiedliche Lebensabschnitte während ihres ganzen Lebensentwurfs.
Entsprechend ihrer Situation oder ihren Schwerpunkten innerhalb der einzelnen Lebensabschnitte
knüpfen Sie Beziehungen zu anderen Menschen, die in ähnlicher Situation sind oder ähnliche
Gewohnheiten und Interessen haben, also einen ähnlichen “Lifestyle” pflegen, wie man heute sagt.
Als Beispiele dieser “Lifestyle Communities” können Sportcliquen, Studentengemeinschaften oder
Alumni-Clubs genannt werden. Für die Pilotierung einer Lifestyle-Community im Rahmen des Projekts
COSMOS wird eine Community für Studenten aufgebaut und betreut. Die nachfolgenden Ausführungen
beschreiben neben der Motivation für dieses Untersuchungsfeld, die Ziele und Herausforderungen der
Pilotierung einer Lifestyle-Community für Studenten im Umfeld der TU München und geben so einen ersten Überblick über die Tätigkeiten im Teilprojekt Lifestyle Community des Verbundprojekts COSMOS.
Menschen erleben unterschiedliche Lebensabschnitte und -situationen während ihres
Lebenswegs. Oft prägen die einzelnen Lebensabschnitte intensiv ihre Lebensgewohnheiten
und Interessen, so dass sie hierbei einen bestimmten Lebensstil, “Lifestyle”, entwickeln, den
sie gerne mit gleichgesinnten Menschen, auch
wenn sie räumlich weit entfernt sind, teilen
möchten: auf diese Weise entstehen “LifestyleCommunities”.
Im Rahmen des Forschungsprojekts COSMOS
wird einer dieser verschiedenen Lebensstile
für die Pilotierung einer Mobilen Community
betrachtet. Im Bereich “Lifestyle” liegt der
Fokus nun auf Studierenden und ihren
diesbezüglichen Lebensgewohnheiten, - situationen und -herausforderungen.
Dementsprechend soll hier eine Mobile Community für Studierende im Umfeld der TU München
pilotiert werden, die ihren Interessen und
Bedürfnissen entspricht. Viele Jugendliche
nehmen ihr Studium unmittelbar nach dem
Abitur oder einer anschließenden Ausbildung
auf. Für die Aufnahme ihres Studiums verlassen
sie häufig den elterlichen Wohnsitz. So finden
Die 20-jährige Studentin Susanne will nach einer anstrengenden Studienwoche am Samstagabend
in München mit Freunden ausgehen. Mit ihrem persönlichen Datenassistenten (PDA) ruft sie ihre
beste Freundin Petra an und verabredet sich mit ihr um 20 Uhr in der Gaststätte “Zukunft”, in dem
sie zeitgleich online einen Tisch reserviert. Über ihren PDA ist Susanne permanent mit ihrer mobilen
Online-Gemeinschaft “Studiosity” verbunden. Über Studiosity informiert sie eine Gruppe von zehn
guten Bekannten - ihr “buddy network” -, dass sie sich mit Petra in der “Zukunft” aufhält und gegen
23 Uhr noch in eine Diskothek gehen möchte. Um 22 Uhr kommen Susannes Freunde Stefan und
Holger in die “Zukunft”, die über Studiosity erfahren haben, dass Susanne sich dort mit Petra aufhält
und noch in die Disco gehen will. Über den Newsgroup-Dienst Studiosity erfahren sie, dass in
der Diskothek “In-Dance” heute eine Party unter dem Motto “Space-Night” stattfindet, die nach
Aussage der Diskothek, die diese
Information in Studiosity eingestellt
hat, in der Szene “angesagt” sein soll.
Holger und Susanne prüfen, ob schon
jemand aus ihrem jeweiligen “buddy
network” im “In-Dance” ist. Holger
findet heraus, dass sein Freund Sven
schon im “In-Dance” ist und nimmt
Kontakt zu ihm auf. Sven rät ihm vom
Kommen ab, da im “In-Dance” nichts
los sei und die Getränkepreise doppelt so hoch seien wie sonst. Sven
hat aber über sein “buddy network”
erfahren, dass in der Diskothek
Bildnachweis: D. Walcher
“Alternativ” spontan ein Samba-Tanzfest veranstaltet wird, nachdem eine spanische Reisegruppe
in der Diskothek aufgekreuzt ist. Holger teilt den anderen die neue Lage mit, und sie entschließen
sich, das “Alternativ” zu besuchen. Nach einer heißen Samba-Nacht möchte Susanne zurück nach
Hause. Da sie in einem Vorort Münchens wohnt, der nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln
zu erreichen ist, befürchtet sie, ein Taxi zahlen zu müssen. Bevor sie jedoch ein Taxi ruft, fragt
sie bei Studiosity an, ob noch jemand aus ihrem Vorort sich in der Diskothek oder in der Nähe
aufhält, mit dem sie nach Hause fahren und sich die Kosten teilen kann. Daraufhin meldet sich
Kathrin bei Susanne, die ebenfalls die ganze Zeit im “Alternativ” war und nur 5 Minuten von
Susanne entfernt wohnt. Gemeinsam mit Kathrin verlässt Susanne die Diskothek und freut sich
über einen gelungenen Samstagabend, der ohne Studiosity eine Enttäuschung geworden wäre.
sich diese jungen Leute in einer neuen Stadt
ohne großen Freundes- oder Bekanntenkreis
ein. Im Studium knüpfen sie mit Kommilitonen
die ersten Kontakte und tauschen erste Informationen und Interessen aus. Innerhalb der Studenten, und hier vor allem der Studienanfänger,
ist somit ein großes “Community-Potenzial” zu
identifizieren: sie möchten sich ja nicht nur
über studienrelevante Themen austauschen,
sondern gleichzeitig Freunde finden oder gemeinsam mit anderen ihren Hobbies nachgehen: Man kann daher bei diesen Jugendlichen
von einem starken Gruppenbezug und gleichzeitigem Aktivitäts- und Mobilitätsdrang ausgehen.
Aufgrund der Beliebtheit von mobilen Diensten
bei Jugendlichen (vgl. die hohe Nutzung des
SMS-Dienstes) und ihrer teilweise virtuosen
Bedienung von mobilen Endgeräten kann die
Pilotierung in diesem Feld innovative Servicemodelle für die Konzeption von Mobilen Communities hervorbringen.
Die Interaktionsprozesse, die häufig sehr spontan ablaufen, könnten mit Mobilen Community-Diensten erheblich bereichert werden. Folgendes Szenario kann als erste Orientierung
dienen, wie mobile Community-Dienste, die
im Gegensatz zu bisherigen Internetdiensten
Orts-, Gruppen- und Zeitbezug beinhalten
können, die Interaktion erheblich bereichern
können. Es zeigt, wie die Mobile Lifestyle-Community für Studierende "Studiosity" gestaltet
werden kann:
Als besondere Herausforderungen kennzeichnen diese Pilotierung vor allem die Fragestellungen, wie Informationen und Dienste aufbereitet werden können, um die spontanen Bedürfnisse und die häufig von kurzfristigen Trends
beeinflussten Interessen und Inhalte in eine
Community-Konzeption zu integrieren. Ebenso ist im Besonderen zu untersuchen, wie
die Dynamik der Mitgliederzusammensetzung
auf die Ausprägung unterschiedlicher Fokusthemen oder Interaktionsprozesse wirkt.
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Die erste Stufe der Pilotierung, d.h. die
Bereitstellung einer zunächst web-basierten
Community für Studenten, wird offiziell Mitte
April 2002 gestartet. Pünktlich zu Beginn des
Sommersemesters 2002 steht die CommunityPlattform “Studiosity”, die im Umfeld der TU
München bekannt gemacht wird, allen interessierten Studenten offen.
Studiosity Konzept
Bisherige Untersuchungen zu den Bedarfen der
Krebspatienten lassen erkennen, dass ein stark
ausgeprägtes Interesse (u.a.) an Informationen
zu den folgenden Bereichen besteht:
Healthcare
Pilotierung einer Mobilen
Healthcare-Community
Nebenwirkungen, Erklärungen zu Krankheiten
und Prognosen, Behandlungsmöglichkeiten
und Therapien, Logistische Fragestellungen
(beispielsweise wie kommt der Patient zum
Arzt), Lebensstil (Ernährungsfragen, Sexualität,
Rauchen, Sport, etc.), Nachsorge, Selbsthilfegruppen und alternative Medizin.
Bildnachweis: D. Walcher
Im Folgenden wird eine Community für Krebspatienten näher betrachtet, die als gemeinsames Interesse
oder Problem diese Krankheit haben. Aufgrund der Existenzbedrohung ist ein besonders hoher ortsund zeitunabhängiger Informations- und Interaktionsbedarf vorzufinden. Darüber hinaus kann in diesem
Bereich im deutschsprachigen Raum noch nicht von einer funktionierenden Krebspatienten-Community
gesprochen werden (Stand: Ende 2001), lediglich im amerikanischen Raum sind erste Ansätze hierfür
zu identifizieren.
Krebserkrankungen sind nach Herz-Kreislauferkrankungen laut Bundesgesundheitsbericht
1999 die zweithäufigste Todesursache in der
Bundesrepublik. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland wird auf 338.000
Fälle geschätzt (AG Krebs, 1999). Die Kosten
der Krebsbekämpfung sind sehr schwer zu
quantifizieren, liegen aber auch bei vorsichtigen
Schätzungen im mehrstelligen Milliarden EuroBereich.
Da das Informations- und Interaktionsbedürfnis
von Patienten stark gestiegen ist (SVR, 2001),
kann davon ausgegangen werden, dass ein
erhebliches Marktpotenzial für krebsbezogene
Dienstleistungen wie beispielsweise Patienteninformationssysteme besteht und Fragestellungen wie Patientenbindung für die Institutionen des Gesundheitssystems ebenfalls in
den Vordergrund rücken.
Der Sachverständigenrat zur konzentrierten
Aktion im Gesundheitswesen erkennt in seinem
Gutachten in Kompetenz und Partizipation der
Patienten Schlüsselqualitäten, die wesentlichen
Einfluss auf Prozess- und Ergebnisqualität
des gesamten Gesundheitssystems ausüben
(SVR, 2001). Hieraus folgt, dass das Patientenverhalten durch einen Kompetenzausbau und
durch mehr Partizipation zu verbessern ist.
Bedürfnisse der Patienten
Patienten haben nach der Diagnose oder der
Behandlung oft den Wunsch nach weitergehenden Informationen. Es ist denkbar, dass
darüber hinaus der Wunsch nach Verständnis
und Unterstützung durch andere betroffene
Patienten, z.B. in Form von Erfahrungsberichten, eine wichtige Rolle bei der emotionalen
Bewältigung der Krankheit spielen könnten.
Der Gesundheitsbereich in Deutschland befindet sich im Wandel. So müssen sich Krankenhäuser, Krankenkassen, Ärzte ebenso wie die
Pharmaindustrie für den Wettbewerb rüsten,
der nicht zuletzt von den Patienten als Kunden
der Leistungserbringer entschieden wird.
Geht man davon aus, dass diese Bedürfnisse
mit dem Grad der Existenzbedrohung durch
eine Krankheit steigen, wird ersichtlich, welches
Problemlösungspotenzial virtuelle Gemeinschaften für Krebspatienten haben können.
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Darüber hinaus ist oft das Bedürfnis nach
Empathie und zwischenmenschlicher Interaktion spürbar, wie es auch das folgende Beispiel verdeutlicht:
Problemlösungspotenziale
Auf Seite der Patienten können mit mobilen
Communities insbesondere zwei Ziele verfolgt
werden. Die Versorgung mit Informationen und
die Bereitstellung von Interaktionsräumen zum
inhaltlichen und sozialen Austausch.
Auf Seiten der Community-Betreiber sind neben der Erlöserzielung auch strategische Zielsetzungen denkbar wie Kundenbindung, Kundensegmentierung, frühzeitige Bedarfs identifizierung und somit bedarfsgerechte Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte.
Wie Erfahrungen von Betroffenen zeigen, kann
das Internet Patienten helfen. Allerdings besteht
im Netz eine große Vielfalt unterschiedlicher
Informationsquellen.
Anja Forbriger, eine der bekanntesten
Aktivisten für Krebsinformation im Internet
(www.inkanet.de), bekam 1994 von ihrer
Ärztin auf dem Krankenhausflur die Mitteilung, sie sei an Morbus Hodgkin erkrankt.
In einem Buch (von 1976) aus der Stadtbücherei, das sie zu Rate zog, war zudem
nachzulesen, dass diese Krebserkrankung
nicht heilbar sei. Auf der Suche nach
weiteren Informationen im Internet stieß
sie auf die Seiten von Oncolink (http://
www.oncolink.com) und fand dort neben
einer Fülle von aktuellen Informationen
zu ihrer speziellen Erkrankung in einem
Diskussionsforum Tröstung durch einen
amerikanischen Patienten, der ihr schrieb,
dass er vor 12 Jahren seine Krankheit bezwungen habe und sie solle sich nicht allzu
sehr sorgen. Zudem müsse er jetzt Skilaufen
gehen, weil über Nacht Schnee gefallen sei
(Forbriger, 2001).
Deshalb soll der Fokus des Projektes darauf
liegen, die vorhandenen Informationen in einem
mobilen Informationsraum für eine ganz bestimmte Zielgruppe durch eine Redaktion zusammenzufassen.
Das Beispiel zeigt, welche Rolle Zugang
zu Informationen und Interaktion mit Gleichgesinnten haben kann. Dies bestätigt auch die
Erkenntnis des Sachverständigenrates, der die
Informationsversorgung von Patienten derzeit
als unzureichend kennzeichnet (SVR, 2001)
D.h. sie muss den synchronen und asynchronen
Austausch von Betroffenen und der Organisation von gemeinsamen Aktivitäten z.B.
durch Bulletin Boards oder Chaträume mit
abgestuftem Zugangskonzept unterstützen.
Der Bedarf wird am Beispiel Krebspatienten
besonders deutlich:
Einerseits sind nur ca. 5% aller Krebspatienten
in einer Selbsthilfegruppe, andererseits kann
der Krebsinformationsdienst des Deutschen
Krebsforschungszentrums die Zahl der Anrufe
Welche Rolle hier insbesondere mobile Healthcare-Communities spielen können, wird nachfolgend verdeutlicht.
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Mobil deshalb, weil die Erfahrungen mit Krebspatienten zeigen, dass Fragen und Schmerzen
zu jeder Zeit und an jedem Ort auftreten.
Generische (nicht auf eine individuelle Situation
bezogene) Informationen können hierbei durch
personalisierte Informationsdienste wie individuelle Medikamentenpläne oder Nachsorgeerinnerungen ergänzt werden.
Die Herausforderungen innerhalb der Informationsversorgung liegen in den Bereichen des
Content-Managements inkl. eines Qualitätssicherungsprozesses. Neben der Informationsversorgung ist für eine Community soziale Interaktion kennzeichnend.
pro Tag kaum bewältigen. Zwar scheint es
gerade im Gesundheitsbereich auf den ersten
Blick äußerst schwierig, die häufig auf Elementen wie Vertrauen und Empathie aufbauende Interaktionsstruktur mit Informationstechnologie zu unterstützen. Dennoch
zeigen Beispiele, dass der Mehrwert des Informationsaustauschs eventuelle Nachteile der
Unsicherheit des zunächst anonymen Kontakts
überwiegen kann.
Das Potenzial von Communities für Patienten
wird auch durch den Sachverständigenrat
bestätigt, der Internet-Plattformen zum Austausch von Informationen (negativer und positiver Art) attestiert, dass sie dazu beitragen
können, die Qualität der Pflege im Hinblick auf
eine größere Nutzerorientierung zu ver-bessern
(SVR, 2001) und damit einen Beitrag zu einem
bedarfsgerechteren und wirtschaftlicheren
Gesundheitssystem zu liefern.
Mobile Healthcare Communities leben vom
gemeinsamen Interesse der Beteiligten an
Information und Austausch unter bestimmten
Austauschbedingungen, diese Bedingungen
sind beispielsweise Anonymität und Authentizität, Datenschutz und Datensicherheit, Zugangsverfügbarkeit.
Insoweit wird sich die im Rahmen des
Projektvorhabens zu pilotierende Krebs-Community auch Fragen der Integration der 95%
Patienten stellen, die nicht in Selbsthilfegruppen eingebunden sind und durch neue
Interaktionsformen mit mobilen Internetzugangsgeräten unterstützt werden können.
Bildnachweis: Ericsson, Bildarchiv
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Bildnachweis: Ericsson, Bildarchiv
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Ökonomie
Betriebswirtschaftliche
Gestaltung von
Mobilen Communities
Bildnachweis: D. Walcher
Seit Mitte der 1990er Jahre werden Virtuelle Communities zunehmend aus ökonomischer Perspektive
betrachtet. Die ökonomischen Potenziale rücken in den Mittelpunkt. Alteingesessene Unternehmen
versprechen sich genauso wie innovative Start-up-Unternehmen viele Chancen durch die Einrichtung
und den Betrieb von Communities. Mittlerweile existiert eine Vielzahl von Virtuellen Communities, denen
eine professionell organisierte Plattform zugrunde liegt. Doch nur den wenigsten der Betreiber von
Community-Plattformen gelingt es bislang, relevante Rückflüsse zu generieren. Vielmehr führen Pflege,
Moderation und Weiterentwicklung der Community-Angebote zu hohen Aufwendungen, denen trotz
stark wachsender Mitgliederzahlen keine adäquaten Erlöse gegenüberstehen. Daher sind Erkenntnisse
über Geschäftskonzepte für Mobile Communities von höchstem Interesse.
Welches Angebot muß ein Betreiber für eine
Community bereitstellen?
Virtuelle Communties unterscheiden sich von
herkömmlichen Webseiten durch eine intensive
Kommunikation zwischen ihren Mitgliedern.
Im Vordergrund steht die Interaktion der Teilnehmer zum Themenfeld der Community. Die
Angebotsgestaltung umfasst deshalb nicht nur
sämtliche Aspekte der Konzeption und Zusammenstellung von Informationen zum Thema, sondern auch die Bereitstellung verschiedenster Kommunikationsdienste.
Eine wichtige Teilaufgabe der Angebotsgestaltung ist Weckung von Beiträgen der Community-Mitglieder selbst. Denn es kennzeichnet
ja gerade eine “echte” Community, dass ein
Großteil der Inhalte und Beiträge nicht vom
Betreiber, sondern aus der Mitte der Nutzer
kommt. Die Nutzer produzieren auf dieser Plattform zunehmend selbst. Dies erlaubt zwar aus
Sicht der Betreiber oft sehr effiziente Produktionsbedingungen, stellt diese aber auch
vor die Aufgabe, entsprechende Anreize zu
schaffen.
Bei einer Sport-Community bilden beispielsweise aktuelle Sportnachrichten und Hintergrundberichte die Basis des Angebots. Diese sind
um interaktionsfördernde, oft auch kontroverse
Angebote zu ergänzen: Was sind wichtige
Zukunftstrends? Wohin geht die Entwicklung?
Wie wird dieses Ereignis bewertet? Ist der
Wunsch zur Interaktion geweckt, geht es darum, geeignete Dienste und Mittel zur Kommunikation zwischen den Community-Mitgliedern bereitzustellen.
Im Healthcare-Bereich wird ein wichtiger
Einflußfaktor hierzu die fachliche Qualität und
Problembezogenheit der Inhalte sein. Fachleute
müssen hier Hand in Hand mit den betroffenen
Nutzern der Community zusammenarbeiten.
Im Lifestyle-Bereich überwiegt dagegen das
Bedürfnis nach aktuellen, schnell wechselnden
Themen am Puls der Zeit und die Forcierung
einer spontanen Kommunikation ohne Moderator. Einen wichtigen Anreiz können hier z.B.
sogenannte Peers schaffen, Vorbilder und Idole
der Community-Mitglieder, die vom Betrei-ber
zur Mitwirkung gewonnen werden.
Die Aufgaben in diesem Bereich sind vielfältig:
Was sind die zentralen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen für die Gestaltung
von Mobilen Communities?
Welche Verdienstmöglichkeiten ergeben sich
aus dem Betrieb einer Community-Plattform?
Viele Flops der letzten Jahre im CommunityBereich können damit erklärt werden, dass
eine systematische Auseinandersetzung mit
dem “kleinen Einmaleins” der Ökonomie und
der Organisation erfolgreicher Communities
vernachlässigt wurde.
Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die
Zahlungsbereitschaft der Teilnehmer zu ermitteln. Dabei geht es oft erst einmal darum,
überhaupt eine Zahlungsbereitschaft der
Nutzer zu wecken. Anschließend müssen für
verschiedene Leistungsstufen verschiedene
Preisoptionen gefunden werden.
Die Etablierung eines tragfähigen Geschäftskonzepts für den Betrieb von CommunityPlattformen stellt eine sehr umfassende ökonomische Aufgabenstellung dar. Hierfür muss
ein Betreiber einer Community-Plattform Antworten auf drei Fragen finden:
Welches Angebot muss ein Betreiber für
eine Community bereitstellen?
Die Zusammenstellung eines Angebots auf
einer Community-Plattform umfasst zunächst
die Gestaltung und Bündelung aller Informationen und Kommunikationsdiensten, die
die Bedürfnisse der Mitglieder aufgreifen.
Ebenso muss der entsprechende inhaltliche
Rahmen gesetzt werden.
Wie können sämtliche mit dem Betrieb einer
Community-Plattform anfallenden Aufgaben
effizient organisiert werden?
Zunächst sind die Aufgaben des Betriebs
einer Community-Plattform, wie beispielsweise Moderation und Aktualisierung der
Leistungsangebote, zu identifizieren. Danach
ist festzustellen, ob und inwieweit diese Aufgaben an verschiedene Akteure verteilt werden. Schließlich ist der Prozess der Aufgabenbewältigung zu gestalten, um das Koordinationsproblem optimal zu lösen. Eine
wichtige Rolle spielen dabei die Etablierung
von Kooperationen und eine Verteilung von
Arbeit im virtuellen Netzwerk.
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Wie kann man die Interessen und Bedürfnisse der Community-Mitglieder erkennen
und in geeigneten Angeboten widerspiegeln? Wer stellt diese Informationen bereit
(Stichwort “Content-Syndication”)?
Welche Ebenen der Kommunikation sollen
den Mitgliedern offenstehen (öffentlicher
Chat oder private one-to-one-Kommunikation)? Welche Übertragungsstandards werden genutzt? Welche Möglickeiten ergeben
sich für die Informationsbereitstellung und
Kommunikation durch eine Ausweitung des
Angebots auf mobile Medien?
Welche Verdienstmöglichkeiten ergeben
sich aus dem Betrieb einer CommunityPlattform?
Ein attraktives Angebot auf einer CommunityPlattform kostet Geld. Auch die Bereitstellung
und Aufrechterhaltung der technischen Infrastruktur verschlingt oft hohe Summen. Wie diese Kosten nicht nur gedeckt, sondern auch
angemessene Profite erzielt werden können,
beschäftigt deshalb viele Community-Betreiber
brennend. Denn ohne finanziellen Anreiz wird
auf Dauer kein Betreiber einer Community
die aufwendige Pflege der Plattform übernehmen.
Wie kann die Attraktivität von Inhalten aufrechterhalten werden, um die Kommunikationsfreudigkeit der Mitglieder zu steigern?
Denn schließlich steigt die Attraktivität der
meisten Communities mit der Zahl ihrer neuen Mitglieder.
Hier stellt sich jedoch eine große Herausforderung: Die freie Verfügbarkeit vieler Informationen im Internet schränkt bisher die Verdienstmöglichkeiten erheblich ein. Die Zahlungsbereitschaft vieler Nutzer geht gegen Null.
Wie muss sich die Angebotsgestaltung einer
Community-Plattform im Laufe der Zeit verändern? Wie stark kann auf aktuelle Entwicklungen eingegangen werden, ohne die
Stammnutzer zu vergraulen?
Eine spannende Frage ist deshalb, inwieweit
die vorherrschende “Kostenlos-Kultur” in elektronischen Medien durch nutzerorientierte neue
Dienste der Mobilen Communities überwunden
werden kann.
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Die zentralen Fragestellungen bei der Gestaltung der Erlösmodelle sind:
Wie ist der Mix zwischen verschiedenen
Erlösformen zu gestalten, so dass ein tragfähiges und von den Nutzern akzeptiertes
Gesamtmodell entsteht?
Die Tragfähigkeit des Erlösmodells wird durch
den Mix unterschiedlicher Erlösquellen und
-formen gewährleistet. Während der Erlösmix
beispielsweise bei konventionellen Medienunternehmen durch die Branche vorgegeben
und relativ statisch ist, ergeben sich für
Community-Betreiber vielfältige Kombinationsmöglichkeiten.
Ist die Community grundsätzlich ökonomisch
tragfähig oder ist sie lediglich eine Möglichkeit
unter vielen, Kontakte zu und zwischen Nutzern
zu etablieren und somit nur Teil eines ganzheitlichen Geschäftsmodells? Die Erprobung
der langfristigen Tragfähigkeit dieser innovativen
Kombinationen steht erst am Anfang.
Bislang werden lediglich Internet-typische Erlösquellen wie Werbeeinnahmen oder Provisionen für die Vermittlung von Kontakten
und Abwicklung von Transaktionen durch den
Community-Betrieb erzielt. Doch es gibt auch
andere Möglichkeiten:
Eine der derzeit aktuellsten Herausforderungen
ist die Frage, inwieweit das Angebot mobiler
Community-Dienste die Zahlungsbereitschaft
fördert. Speziell für Mobile Communities sind
direkte Zahlungsmechanismen wie z.B. Payper-View denkbar.
Ein “Eintrittsgeld” (Abonnentengebühr) zum
Zugang zur Community wird zwar von vielen
Verfechtern der klassischen virtuellen Gemeinschaften abgelehnt, stellt aber bei fachbezogenen Communities mit hohem Nutzwert eine
wichtige Option dar.
Im Bereich der Mobilkommunikation ist nämlich
im Gegensatz zur Internet-Nutzung häufig eine höhere Zahlungsbereitschaft für digitale
Information vorhanden, wenn diese zeit- und
ortsbezogene Informationen beinhaltet.
In welchem Ausmaß ist heute bereits
Zahlungsbereitschaft der Nutzer für die
Community-Dienste vorhanden?
Welche alternativen Verdienstmöglichkeiten
und Umsatzquellen eröffnet der Betrieb der
Community?
Interessant ist auch die Möglichkeit, die von
den Usern erzeugten Inhalte zu verwerten.
Bildnachweis: Ericsson, Bildarchiv
Noch kaum genutzt werden indirekte Erlöse wie
verbesserte Marktforschungsinformation oder
eine mögliche Imagesteigerung. Rund um den
Spielzeugfabrikanten Lego ist beispielsweise
seit vielen Jahren die Community LUGNET
entstanden.
Wie können die mit dem Betrieb einer
Community-Plattform anfallenden Aufgaben
effizient organisiert werden?
Die Gestaltung des Angebots und der Erlösmodelle ist nicht nur technisch und inhaltlich,
sondern auch organisatorisch umzusetzen.
Die Organisation aller Aufgaben, die mit
der Implementierung und dem Betrieb einer
Community-Plattform zusammenhängen, führt
zu neuen Herausforderungen, bietet aber auch
wichtige Erfolgsfaktoren.
Infolge des Systemcharakters der neuen
Technologien müssen Inhalte- und Serviceanbieter zusätzlich Abhängigkeiten gegenüber Zugangs- und Infrastrukturanbietern beachten. Gleichzeitig steigt durch den steten technischen Fortschritt aber auch der
Innovationsdruck. Damit erhöht sich das Geschäftsrisiko.
Ein Betreiber muss anhand der eigenen Ressourcen und der strategischen Bedeutung
der einzelnen Aufgaben für die Community
jeweils entscheiden, ob er sie selbst erbringt
oder aber von Kooperationspartnern bezieht.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist deshalb die
Gestaltung der Leistungstiefe und möglicher
Wertschöpfungspartnerschaften. Als Beispiel
ist die Erstellung der redaktionellen Inhalte zu
nennen. Werden diese selbst erstellt, ist dies
eine wichtige Option zum Aufbau eines Alleinstellungsmerkmals und von Exklusivität. Andererseits ist hierzu hohes Know-how und ein
oft großer finanzieller Aufwand nötig. Deshalb ziehen es die meisten Community-Betreiber vor, redaktionelle Inhalte von dritten
Quellen zu beziehen. Diese müssen aber
sorgfältig ausgewählt und auf ihre Flexibilität
und inhaltliche Konsistenz geprüft werden.
Die zentrale Ressource und damit auch zentrale Wertschöpfungsquelle einer Virtuellen
Community sind ihre Mitglieder. Inwieweit
bieten die Inhalte einer Community-Plattform
einen Anreize für neue Mitglieder, sich anzuschließen, und für die bestehenden Mitglieder, sich in der Community zu engagieren. Dies bezieht sich nicht nur auf die Bereitstellung der Inhalte, sondern kann auch
organisatorische Aufgaben einschließen. In
vielen Communities delegieren die Betreiber
beispielsweise Administration oder Moderation an die Mitglieder.
Lego-Enthusiasten stellen dort nicht nur ihre
eigenen Kreationen vor, sondern entwerfen
auch neue Produkte und Baukästen. Für Lego eine ganz wichtige Quelle von Marktforschungsinformation, die sonst teuer erkauft
werden müßte.
Für andere Unternehmen ergibt sich durch
das Angebot einer Community-Plattform ein
wichtiger Imagevorsprung, der sonst durch
hohe Marketing-Aufwendungen erkauft werden
müßte.
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Diese Optionen sind genau zu überprüfen.
Allen Gestaltungsoptionen zum Trotz sollten
sich Community-Betreiber aber stets klar sein,
dass es die "perfekte" Community nicht gibt.
Virtuelle und Mobile Communities sind lebendig, entwickeln sich dynamisch weiter und
leben durch die Kommunikation der Mitglieder.
Deshalb muss jedes organisatorische Konzept
genug Flexibilität und Freiheit bieten, um
dem eigentlichen Wesen einer jeden funktionierenden Community gerecht zu werden: Interaktion, Gemeinschaft und dynamischer Austausch.
Zusammenfassung
Ab Mitte der 1990er Jahre wurden Virtuelle
Communities zunehmend aus ökonomischer
Perspektive betrachtet und ihnen große ökonomische Potenziale nachgesagt. Daraufhin
sahen viele professionelle Akteure, wie z.B.
Unternehmen, gute Möglichkeiten, Communities ökonomisch nutzbar zu machen.
Mittlerweile existiert eine Vielzahl von Virtuellen Communities, denen eine professionell
organisierte Plattform zugrunde liegt. Bisher
gelingt es einem Großteil der Community-Betreiber jedoch nicht, relevante Rückflüsse zu
generieren. Vielmehr führen Pflege, Moderation und Weiterentwicklung der Community-Angebote zu hohen Aufwendungen,
denen trotz stark wachsender Mitgliederzahlen keine adäquaten Erlösströme gegenüberstehen. Aus der Divergenz von ökonomischen Potenzialen Virtueller Communities
und dem enttäuschenden Verlauf der Marktentwicklung leitet sich die ökonomische Motivation für das Forschungsprojekt COSMOS
ab: Es besteht Untersuchungsbedarf hinsichtlich Aufbau, Entwicklung und Betrieb von
Virtuellen und nun auch Mobilen Communities. Das Projekt beschäftigt sich mit genau diesen umfassenden ökonomischen Fragestellungen. So soll eine intensive Auseinandersetzung mit den drei Bestandteilen
eines Geschäftskonzepts (Angebotsgestaltung, Organisation, Verdienstmöglichkeiten)
Antworten für Betreiber von CommunityPlattformen bieten.
Positionierung bzw. Lokalisierung der
Community-Mitglieder und gleichzeitige
Wahrung der Privatsphäre bei der Nutzung
dieser Information.
Technik
Technische Herausforderungen
von Mobilen Communities
Anpassung der Kommunikation an den
Erreichbarkeitsstatus bzw. die aktuellen
Präferenzen der Community-Mitglieder.
Bildnachweis: Ericsson, Bildarchiv
Die Nutzung vernetzter Rechner zur Unterstützung und Ermöglichung von Gemeinschaften kann bis
in die Anfänge des Internets zurückverfolgt werden. Einer der ersten Dienste des Arpanet, ein
Dienst zur Übertragung von Dateien von einem Rechner zu einem anderen, wurde schon kurz nach
seiner Einführung “missbraucht”, um Nachrichten von einer Person zu einer anderen zu übertragen E-Mail war erfunden. Mailinglisten folgten und bald waren Foren-Dienste (Newsgroups, elektronische
Schwarze Bretter) verfügbar - sowohl im Arpanet als auch auf alternativen Netzwerken, die durch lose
gekoppelte Rechner gebildet wurden. Inzwischen finden sich spezialisierte und entsprechend komplexe
Anwendungen zur Unterstützung von Beziehungsnetzwerken (Communities). Die Unterstützung der
Mitglieder in ihren Aktivitäten durch mobile Anwendungen stellt den nächsten Entwicklungsschritt in
der zunehmenden Unterstützung von Communities mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien dar.
Vernetzte Computersysteme sind nicht nur
ein allgegenwärtiges Informations- und Kommunikationsmedium, sondern werden künftig
zum Assistenten des Menschen in seinem
täglichen sozialen Umfeld. Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist dabei die Unterstützung
der Anbahnung und Pflege von persönlichen
Beziehungen in Beziehungsnetzwerken (Communities).
Im Mittelpunkt der hierfür konzipierten sogenannten Community-Unterstützungssystemen
(Community Support Systems) steht nicht
mehr die Suche von Informationen durch die
Nutzer, sondern die Kommunikation zwischen
Menschen und die Pflege und Nut-zung von
Beziehungsnetzwerken.
Bei der Ausweitung von Community-Unterstützungssystemen auf mobile Mitglieder ergeben sich besondere Anforderungen. Menschliche Kommunikations- und Interaktionsformen müssen wesentlich situationsgerechter
und differenzierter abgebildet werden, als dies
bei stationären Anwendungen bisher der Fall
war. Die Benutzer sollten in die Lage versetzt
werden, gleichzeitig weiteren Tätigkeiten nachzugehen, ohne durch die Nutzung des Systems
unverhältnismäßig eingeschränkt zu werden.
Insbesondere müssen sie jederzeit einen
adäquaten Überblick über die relevanten Aktivitäten innerhalb des sozialen Beziehungsnetzwerks erhalten.
Um diesen Anspruch zu genügen, ist die
Schaffung und Evaluierung einer komplexen
technischen Infrastruktur eines der Hauptziele
des Projekts COSMOS.
Eckpunkte der Realisierung sind:
Konzeption und Realisierung neuer
Community-Dienste, welche die Möglichkeiten mobiler Endgeräte mit multimodalen
Interaktionsmöglichkeiten nutzen.
Entwicklung einer Software-Plattform,
welche die Bereitstellung von CommunityDiensten über stationäre und mobile
Endgeräte ermöglicht.
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IuK-Management / Personalisierung
Die Basis eines Community-Unterstützungssystems ist die Bereitstellung von Möglichkeiten
zur Kommunikation und zum Informationsaustausch zwischen den Community-Mitgliedern.
Dafür werden zuerst einmal meist bekannte
Dienste zur synchronen Kommunikation wie
Chat und asynchrone Kommunikation wie
E-Mail in einer Community-Plattform integriert.
Community-Unterstützung
Unter einer Community versteht man allgemein
eine Gruppe von Personen, die eine Gemeinsamkeit aufweisen (z. B. ein gemeinsames Interesse) und die eine Kommunikationsmöglichkeit
besitzen. Weiterhin auszeichnend ist häufig gemeinschaftliches Handeln, d.h. die gegenseitige Hilfe der Community-Mitglieder untereinander und das Fehlen einer strengen Organisation.
In asynchronen Foren können weiterhin umfassendere Beiträge publiziert werden, die in
Datenbanken einen längeren Zeitraum für den
gegenseitigen Austausch vorgehalten werden.
Solche Beiträge können meist auch von
anderen Community-Mitgliedern kommentiert
werden. Die hierbei oft entstehenden “Dialoge”
(bzw. “Multiloge”) unterscheiden sich durch
ihre allgemeine Einsehbarkeit von persönlichen
“one-to-one” Nachrichten.
Dieses soziale Netzwerk von Gleichgesinnten
mit der Möglichkeit schnell und unbürokratisch
Hilfe und auf eine Fragestellung passende Information zu bekommen, stellt einen Hauptnutzen
von Communities dar.
Zusätzlich zur direkten Kommunikation untereinander und der Gruppen-Kommunikation in
Foren ist das explizite Zur-Verfügung-Stellen
von Information, die den Community-Mitgliedern
bei ihren Aktivitäten hilft, relevant. Häufig
finden sich hier Lösungen, bei denen ein
Editor-Team Informationen auswählt und für
die Community aufbereitet. Hierfür ist auf
der Plattform eine Content-Management-Funktionalität erforderlich.
Community-Unterstützungssysteme fördern die
Beziehungen und Aktivitäten solcher sozialer
Gemeinschaften, indem sie
eine (zentrale) Interaktionsplattform für die
Mitglieder bereitstellen,
die Anbahnung und das Management
der direkten Kommunikation zwischen den
Mitgliedern über diverse Medienkanäle
übernehmen,
die Bereitstellung und Kommentierung von
Informationen durch die Mitglieder unterstützen und strukturieren,
eine bedarfsgerechte Filterung (Personalisierung) des Informationsangebots vornehmen,
relevante Interaktionspartner innerhalb der
Community identifizieren und
soziale Kontextinformationen übermitteln
und Anreizstrukturen abbilden.
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Der Grundidee von Communites entspricht
häufig, dass das Editor-Team aus der Community hervorgeht, bzw. aus allen aktiven Mitgliedern der Community besteht, dass also jedes
Community-Mitglied zum Informationspool beitragen kann. Das führt normalerweise auch
dazu, dass die bereitgestellte Information
persönlicher und spezifischer ist. Dadurch
ergibt sich die Möglichkeit, andere CommunityMitglieder zu finden.
Eine weitere Integration der CommunityMitglieder und Anreicherung der Information
bietet meist die zusätzliche Möglichkeit,
Beiträge zu kommentieren und die Kommentare
anderer Mitglieder einzusehen. Eine zentrale
Herausforderung mobiler Communities geht
von den Restriktionen mobiler Endgeräte hinsichtlich der Übertragungskapazitäten sowie
Darstellungsmöglichkeiten an der Benutzungsschnittstelle aus. Grundidee zum Umgang
mit dieser Herausforderung ist die gezielte
Auswahl
von Information für den Benutzer und die
Situation, in der sich der Benutzer gerade befindet (Personalisierung, Kontextanpassung),
und die auf das Endgerät angepasste Darstellung.
Durch die Auswertung von Verhaltens- und
Präferenzprofilen der Nutzer werden also Informationen individuell gefiltert, d.h. personalisiert,
aufbereitet. Die Lokalisierung von Teilnehmern
ermöglicht zusätzlich die situativ angepasste
Bereitstellung dieser Informationen oder Auslösung von Ereignissen durch die dynamische
Auswertung der jeweiligen Aufenthaltsorte
der Teilnehmer (z. B. Büro oder Wohnung).
Herausforderung bei der Kontextanpassung ist
es, eine möglichst generische Modellierung von
Benutzerkontexten in Zusammenhang mit einer
möglichst allgemeinen Spezifikation von Regeln
für deren Ausnutzung bei der Anpassung der
Kommunikation mit dem Benutzer (sowohl
auf der technischen Ebene als auch auf der
Inhaltsebene) zu konzipieren.
Neben den Mechanismen zur Anbahnung von
Kontakten werden bestehende Beziehungen
unterstützt, indem z.B. selektiv Erreichbarkeitsinformationen präferierter Interaktionspartner
(Buddy-Lists) durch das Unterstützungssystem
zur Verfügung gestellt werden.
Unter Verwendung mobiler Endgeräte kann
diese Matchmaking-Funktionalität in eine neue
Dimension gebracht werden, indem Vorschläge
für Zusammentreffen mobiler Mitglieder gemacht werden, die sofort umsetzbar sind.
So könnte z.B. proaktiv auf eine Person hingewiesen werden, die sich im selben Raum
oder Gebäude aufhält, da das CommunityUnterstützungssystem erkannt hat, dass beide
momentan Zeit und ein potenzielles Interesse
an einem persönlichen Treffen haben.
Hauptherausforderung bei solchen Matchmaking-Diensten sind die Modellierung von
Benutzerprofilen, die Integration der Lokalisierungsinformation und die Wahrung der
Privatsphäre der Nutzer.
Aufbau und Verwaltung von Nutzerprofilen
Sowohl bei der Personalisierung von
Informationen als auch beim Matchmaking
spielt die Verfügbarkeit von Mitgliederprofilen
eine wichtige Rolle. Dabei ergeben sich
verschiedene Herausforderungen, die in
COSMOS bearbeitet werden:
Nutzung der Informationen durch verschiedene Dienste
Privatsphäre, Kontrolle des Benutzers über
seine Informationen
Dabei spielt der Aspekt der ergonomischen
Gestaltung der Benutzungsschnittstelle und der
Benutzerinteraktion eine sehr wichtige Rolle.
Eine weitere Herausforderung im Zusammenhang mit der Personalisierung ist die Beschaffung von Meta-Information zu den Informationen
in der Plattform und die Vorgabe einer Struktur
für die Informationen, die eine automatische
Kürzung oder ausschnittsweise Darstellung erlaubt. Eine der Aufgaben in COSMOS ist die
Erarbeitung von Lösungen für diese Aufgaben
in den beiden Anwendungsdomänen.
Aufbau und Verwaltung von Nutzerprofilen
Sowohl bei der Personalisierung von
Informationen als auch beim Matchmaking
spielt die Verfügbarkeit von Mitgliederprofilen
eine wichtige Rolle. Dabei ergeben sich
verschiedene Herausforderungen, die in
COSMOS bearbeitet werden:
Privatsphäre, Kontrolle des Benutzers über
seine Informationen
Cassiopeia Community Application Server Basisarchitektur (basierend auf
diesem System werden die Dienste für die COSMOS Interaktionsplattform
realisiert )
Beziehungsmanagement / Matchmaking
Neben der Möglichkeit, Kontakte durch die themenbezogene Selbstzuordnung der Teilnehmer
zu Foren und Chats zu initiieren, können Community-Unterstützungssysteme durch den Vergleich von Mitgliederprofilen aktiv potenziell
attraktive Interaktionspartner innerhalb der
Community identifizieren und vorschlagen
(Matchmaking). Diese Mitgliederprofile können
u.a. Informationen über
Die Nutzung derselben Informationen zu Interessen, Präferenzen aber auch zum Aufenthaltsort und zur aktuellen Erreichbarkeit durch
verschiedene Dienste ist notwendig, um den
Aufwand für den Benutzer bei der Bereitstellung
von Profilinformation zu verringern und die
Informationsmenge, die zur Personalisierung
benutzt werden kann, zu maximieren.
Interaktionsplattform
Der technische Teil einer Community-Plattform
besteht meist aus Client- und aus ServerKomponenten. Hardwaremäßig sind ClientKomponenten die stationären oder mobilen
Endgeräte, mit denen der Benutzer direkt interagiert. Server-Komponenten stellen diesen
Dienste zur Verfügung, über welche auch die
Kommunikation und der Informationsaustausch
zwischen den Community-Mitgliedern stattfindet.
In COSMOS wird basierend auf dem Community Application Server des Projektpartners
Cassiopeia eine modulare Server-Plattform zur
Bereitstellung von stationären und mobilen
Community-Diensten aufgebaut. Diese Platt-
Interessen und Präferenzen,
Fähigkeiten,
Beziehungsnetzwerke sowie
Verhaltensweisen der Mitglieder
umfassen.
Nutzung der Informationen durch verschiedene Dienste
Neben der Abstraktion von allgemeinen Attributen aus vorhandenen Informationen spielt
dabei vor allem die Konzeption einer Architektur
zur zentralen Speicherung und zum Abruf von
Informationen zu einem Community-Mitglied
eine Rolle. Die Verfügbarkeit von Benutzerprofilinformation für verschiedene Dienste und
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form stellt die Grundfunktionalitäten eines
Community-Unterstützungssystems, wie Verwaltung und personalisierte bzw. kontextspezifische Bereitstellung von Inhalten und Kommentaren zu diesen Inhalten, generische
Nachrichtendienste und Matchmaking-Dienste
zur Verfügung und realisiert zentrale Verwaltungsfunktionalitäten.
Für die Prototyp-Communities aus den Bereichen Lifestyle und Healthcare werden
aufbauend auf den generischen Funktionalitäten dieser Plattform konkrete Dienste und
Dienstschnittstellen realisiert. Dazu gehört auch
die Auswahl passender Endgeräte und die Einbindung dieser Endgeräte als Schnittstellen zu
den Community-Diensten.
Mobile Endgeräte
Bei mobilen Endgeräten sind vier Themenkomplexe zu unterscheiden: 1) die Endgeräte
selbst, 2) die High-level-Protokolle, mit denen
Dienste angeboten und genutzt werden können
(z.B. WAP), 3) die Low-level-Protokolle des
Netzwerks (z.B. GPRS, UMTS) und 4) speziell
die Positionierung oder Lokalisierung von
Endgeräten.
Mobile Endgeräte erscheinen heutzutage in
den verschiedensten Formen. Dies können
Mobiltelefone im klassischen Sinne (Handys),
Pager, Webtelefone, Persönliche Digitale Assistenten (PDAs) oder Smarttelefone sein. Sie
ermöglichen ihren Benutzern, überall und jederzeit zu kommunizieren und Netzwerkdienste
in Anspruch zu nehmen. Die verschiedenen
Geräte unterscheiden sich vor allem in folgenden technischen Aspekten:
Bildschirmgröße
Akkuleistung
Erweiterbarkeit/Programmierbarkeit
Bedienschnittstellen
Größe/Gewicht
Schon bei den beiden Anwendungsszenarien
in COSMOS zeigt sich, dass verschiedene
Anforderungen zur Wahl verschiedener Endgeräte führen können. So ist beim Teilprojekt
Healthcare eine Hauptanforderung die Bereitstellung von ausführlicher Information und damit
eine ausreichende Bildschirmgröße und Interaktionsmöglichkeiten, um mit dieser Information
umzugehen. Größe und Gewicht des Gerätes
spielen dafür keine so große Rolle. Beim Teil-
projekt Lifestyle spielen große Informationsmengen dagegen keine Rolle, dafür muss das Gerät
klein sein. Bei der Auswahl eines Endgerätes
ist weiterhin wichtig, dass eine Positionierung
unterstützt wird und auf welche Art und Weise
und mit welcher Genauigkeit die Positionierung
durchgeführt werden kann. So kann eine Programmierbarkeit des Gerätes erforderlich sein.
Positionierung mobiler Endgeräte
Die Position des Benutzers ist bereits als
wichtige Voraussetzung vieler Angebote angesprochen worden. Die Positionierung von Endgeräten (und damit ihrer Benutzer) ist also ein
essentieller Baustein für die in COSMOS zu
entwickelnde Basisplattform.
Die Verfahren, die zur Positionsbestimmung
genutzt werden können, lassen sich grob in
zwei Klassen einteilen:
Nutzung spezifischer Information Mobilfunknetzbetreiber
Nutzung des Global Positioning System
(GPS)
Bei der Nutzung netzspezifischer Information
wird das Wissen über die Position der Sendestationen des Netzbetreibers und über den
Aufenthaltsort des Endgerätes relativ zu den
Sendestationen genutzt, um seine Position
zu berechnen. Diese Berechnung kann entweder im Endgerät erfolgen, auf dem Community-Server, an den das Endgerät seine
Basisinformation schickt, oder direkt in der
Netzinfrastruktur durch den Netzbetreiber.
Herausforderung bei der Berechnung im Endgerät oder im Community-Server ist, dass hier
eine Programmierbarkeit des Endgerätes erforderlich ist und große Mengen an Daten
zur Netzinfrastruktur bereitstehen und immer
aktuell gehalten werden müssen. Hier ergeben
sich Herausforderungen bei der Unterstützung
von verschiedenen Netzbetreibern. Vorteil des
Ver-fahrens ist, dass der Benutzer über sein
End-gerät eine Kontrolle darüber hat, wann
und wie er positioniert wird.
Bei der netzbasierten Ermittlung ist immer noch
eine Übertragung der Daten zum CommunityServer notwendig. Herausforderungen hierbei
sind die Definition der Schnittstellen zwischen
den Systemen und die rechtlichen und
ökonomischen Grundlagen für die Bereitstellung dieser Information.
Bildnachweis: D. Walcher
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Bei der Positionierung über GPS wird das
Endgerät mit zusätzlicher Hardware ausgerüstet, die eine exakte Positionierung unabhängig von den Netzbetreibern erlaubt. Die
ermittelte Position wird dann wieder vom
Endgerät zum Community-Server übermittelt.
Ein Problem mit dieser Lösung ist die eingeschränkte Nutzbarkeit von GPS in Gebäuden.
Weiterhin sind spezielle und aufwändigere
Endgeräte notwendig.
Protokolle
Vorboten des mobilen Internets sind bei
den High-level Protokollen neben WAP auch
i-mode oder andere Varianten von HTTP sowie
Objektzugriffsprotokolle (z.B. SOAP).
Damit können die aus dem Festnetz her
bekannten Dienste auch mobil genutzt werden.
Bei den Low-level Protokollen bringt die
Abkehr von der Verbindungsorientierung hin
zur Paketübertragung viele Vorteile, so dass
für mobile Nutzer die ständige Erreichbarkeit
(Allways-On) und Zulieferdienste (Push-Funktionen) leichter realisiert werden können (siehe
GPRS und UMTS). Erst dadurch werden viele
der Dienste, die in COSMOS realisiert werden,
möglich.
Zusammenfassung
Im Projekt COSMOS werden generische
Dienste für die Unterstützung von Communities über stationäre und mobile Benutzungsschnittstellen konzipiert und eine
modulare Software-Plattform zur Realisierung von solchen Community-Diensten
geschaffen. Diese Plattform wird zur Umsetzung zweier konkreter Prototyp-Plattformen eingesetzt.
Zur Unterstützung der Mobilität werden
dabei insbesondere die Themen MetaInformation bei Inhalten und Benutzern
(Benutzerprofile) sowie die Nutzung dieser
Meta-Information für kontextsensitive Kommunikationsdienste sowie zur Kontextanpassung und Personalisierung von Informationsangeboten adressiert. Hierbei stehen die Evaluation verschiedener Möglichkeiten zur Positionierung von Endgeräten,
unterschiedliche Kommunikationsprotokolle und die Wahrung der Privatsphäre der
Benutzer in Vordergrund.
Organisation
COSMOS ist ein Verbundprojekt folgender
Partner:
Technische Universität München
Universität Hohenheim
Ericsson
Viag Interkom
gefördert vom:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
fachlich betreut durch:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR)
Folgende Unternehmen und Institutionen arbeiten aktiv an dem Projekt mit:
AOK Baden-Württemberg
Die Argonauten
Cassiopeia AG
Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
Universitätsklinikum Tübingen, Interdisziplinäres Tumorzentrum
Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart
Dr. Sonje Webconsult GmbH
Bildnachweis: D. Walcher
Das Forschungsprojekt COSMOS unterteilt
sich in die vier Teilprojekte Lifestyle Community,
Healthcare Community, Infrastruktur und
Learning Center.
In den Teilprojekten Lifestyle Community und
Healthcare Community konzentrieren sich die
Forschungsarbeiten auf die Pilotierung von
Mobilen Communities. Diese erfolgt in zwei
Stufen:
In der ersten Stufe erfolgt Konzeption, Aufbau und Evaluation web-basierter Communities in den jeweiligen Anwendungsfeldern.
In der zweiten Stufe werden die Erkenntnisse aus der ersten Pilotierungsstufe für
eine (Weiter-)Entwicklung von mobilen Community Diensten herangezogen.
COSMOS Teilprojekte
Das Teilprojekt Infrastruktur beinhaltet sämtliche
Forschungsarbeiten zur (Weiter-)Entwicklung
der Mobilen Community-Plattform. Diese Arbeiten stellen die notwendige Basis für die Pilotierungsarbeiten in den Anwendungsfeldern
dar.
Im Teilprojekt Learning Center werden die Erkenntnisse aus den oben beschriebenen Teilprojekten integriert, um einen domänenübergreifenden Wissenstransfer zu gewährleisten.
Bildnachweis: Ericsson, Bildarchiv
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Kontakt
Zitate
Projektkoordination und
Teilprojekt Lifestyle Community:
Technische Universität München
Lehrstuhl für Allg. und Ind. BWL
Prof. Dr. Dr. h.c. R. Reichwald
Leopoldstr. 139, 80804 München
Natalie Fremuth
Tel.: +49-89-36078-254
E-mail: fremuth@ws.tum.de
Michael Ney
Tel.: +49-89-36078-219
E-mail: ney@ws.tum.de
Prof. Dr. Dr. h.c. Ralf Reichwald
TU München
“Die systematische Auseinandersetzung
mit dem ‘Kleinen Einmaleins’ von Ökonomie und Organisation erfolgreicher Communities ist ein wesentlicher Erfolgsfator.”
Teilprojekt Healthcare und
Learning Center:
Universität Hohenheim
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. H. Krcmar
Schloss Osthof / Nord, 70599 Stuttgart
Jan Marco Leimeister
Tel.: +49-711-459-3706
E-mail: leimeister@uni-hohenheim.de
“Communities verbinden Menschen - am
besten immer und überall. Dennoch ergeben und erhalten sich Communities nicht
automatisch, sondern müssen nachhaltig
gestaltet und betrieben werden.”
Miriam Daum
Tel.: +49-711-459-3706
E-mail: mdaum@uni-hohenheim.de
Prof. Dr. Helmut Krcmar
Universität Hohenheim
Teilprojekt Infrastruktur:
Technische Universität München
Lehrstuhl Informatik XI
Prof. Dr. J. Schlichter,
Arcisstr. 21, 80333 München
“Community-Unterstützungssysteme fördern die Beziehungen und Aktivitäten sozialer Gemeinschaften.”
Dr. Michael Koch
Tel.: +49-89-289-25709
E-mail: kochm@in.tum.de
Prof. Dr. Johann Schlichter
TU München
Georg Groh
Tel.: +49-89-289-25713
E-mail: grohg@in.tum.de
Prof. Dr. Uwe Baumgarten
TU München
“Mobile Endgeräte erleichtern allen das
tägliche Leben. Ob in Communities, unterwegs oder in einem unvorhersehbaren
Moment, sie werden eine unverzichtbare
Hilfe sein.”
Lehrstuhl Informatik XIII
Prof. Dr. U. Baumgarten
Arcisstr.21, 80333 München
Christian Hillebrand
Tel.: +49-89-289-22040
E-mail: hillebra@in.tum.de
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