Der FordMondeo
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Der FordMondeo Feel the difference Pressespiegel stern.de „Noch nie war es so geil, Ford zu fahren.“ Seite 20 auto motor sport „Ford-gewaltig“ Viele Vergleiche. Ein Sieger. Seite 2–3 AUTO BILD „Führt Ford VW jetzt vor?“ Seite 6–8 Auto Straßenverkehr „Der macht jetzt richtig Spaß“ Auto Zeitung „Auf Sieg gesetzt“ „Ist der Turnier der bessere Variant?“ Seite 4–5 Seite 16–19 Seite 9 auto motor sport „Ford geschritten“ Seite 13–15 „Wer ist der beste Gepäckträger?“ Seite 10–12 Selbst auf Papier wirbelt er Staub auf. Mondeo. Der neue Ford. Der neue Ford Mondeo überzeugt die Fachpresse durch seine herausragenden Eigenschaften. Formsprache, Fahrspaß und technische Neuheiten rufen bei Journalisten und Testern spontane Gefühlsausbrüche hervor: „Noch nie war es so geil, Ford zu fahren“ (stern.de). Dem können wir uns nur anschließen – und Ihnen nun viel Spaß beim Blättern wünschen. auto motor sport Nr. 10/2007 achstum heißt das Zauberwort in der modernen Wirtschafts-Gesellschaft. Natürlich auch in der Automobilindustrie, und erst recht bei den allfälligen Modellwechseln. Der neue Ford Mondeo macht da keine Ausnahme: Er legte in allen Dimensionen deutlich zu, übertrifft jetzt den VW Passat und nimmt mit rund 4,8 Meter Länge sogar schon Konkurrenten der gehobenen Mittelklasse ins Visier wie etwa den BMW Fünfer. Mit seinen stattlichen Abmessungen hat er sogar den im Sommer 1998 eingestellten und nicht mehr ersetzten Scorpio eingeholt, einst schon aufgrund seiner Größe unumstrittenes Ford-Topmodell in Europa. So findet auch der ungeliebte Scorpio im aktuellen Mondeo einen Nachfolger. Der kommt ab Mitte Juni in drei Karosserieversionen auf den Markt – als Kombi, Schräg- und Stufenheck-Limousine. Sein eigenständiger Auftritt mit hoher Nase, in Chrom gefasstem Doppelgrill, großen, lang gestreckten Klarglasscheinwerfern und dem überaus wuchtigen Schrägheck garantiert einen hohen Aufmerksamkeitswert. Der Mondeo schindet aber nicht nur mit seiner Erscheinung Eindruck, sondern auch mit inneren Werten. Beispielsweise mit dem Platzangebot, das auf den vorderen, vielfältig und weit verstellbaren Sitzen erwartungsgemäß großzügig ausfällt. Und im hinteren Abteil? Dort herrscht Freizügigkeit wie in der Business-Class – jede Menge Raum für Füße, Knie und Oberkörper. Straffe, aber bequeme Sitzpolster tragen ebenfalls zum Wohlbefinden in der zweiten Reihe bei. W Doppelgrill als Markenzeichen, beim Topmodell komplett von Chromleisten eingerahmt FORDGEWALTIG Er bringt ganz schön Bewegung ins Ford-Programm, der neue Mondeo. Sportliche Fahreigenschaften und hohe Agilität machen ihn zu einem sehr dynamischen Auto. Fahreindrücke vom Topmodell mit Schrägheck und Fünfzylinder-Motor. 2 Von dem Größenzuwachs profitiert nicht zuletzt das Gepäckabteil im hohen Schräg- heck, dessen Standardvolumen auf stattliche 540 Liter angewachsen ist. Wer mehr zu verstauen hat, klappt mühelos Flächen und Lehnen der asymmetrisch geteilten Rückbank um. So entsteht ein Laderaum mit maximal 1460 Liter Fassungsvermögen, dessen einziger Schönheitsfehler in der eine Handbreit hohen Stufe besteht. Ansonsten bietet der Innenraum wenig Anlass zu Kritik. Das von auto mo- Gestreckte, coupéförmige Silhouette, langer Radstand und sehr viel Platz im Fondabteil tor und sport gefahrene SchrägheckModell 2.5T demonstiert mit titanfarbenen Applikationen, Klavierlack und angenehm anzufassenden Materialien, dass die Marketing-Leute zumindest bei der Topausstattung Titanium X den Rotstift in der Tasche gelassen haben. Selbst bei den einfacheren Versionen wird nicht mit nützlichen Ausstattungsdetails geknausert: Schon das Paket Trend, mit dem die Limousinen starten, enthält serienmäßig beispielsweise sieben Airbags, davon einer für die Fahrerknie, elektrische FahrersitzVerstellung und Fensterheber rundum, Zweizonen-Klimaautomatik, Multifunktionslenkrad und Nebelscheinwerfer. Gegen Aufpreis liefert Ford zahlreiche feine Zutaten – von der elektronischen Dämpferregelung mit Berganfahrassistent über Tempomat mit Auffahr-Warnsystem und schlüssellosen Zugang bis zum Luxus-Kommunikationssystem mit Touchscreen, Navigation und MP3-fähigem CD-Radio. Dank sinnvoll gruppierter und praktisch angeordneter Schalter gibt die Gediegenes Ambiente im Cockpit mit titanfarbenen Blenden, griffsympathischen Materialien, übersichtlichen Instrumenten und einfacher Bedienung Bedienung keine Rätsel auf. Lobenswert die Platzierung des Farbdisplays vom Convers plus-System, das allerdings nur in den beiden Titanium-Paketen enthalten ist: Es befindet sich zwischen den beiden Instrumenten hinter dem Volant gut im Blickfeld des Fahrers und signalisiert Informationen von Bordcomputer und anderen Kommunikationssystemen. Weil der Mondeo auf der modernen Plattform des ebenfalls in Genk gefertigten S-Max basiert, machen sich Hoffnungen auf gute Fahrdynamik breit. Die enttäuscht er nicht. Trotz des hohen Leergewichts von rund 1600 Kilogramm legt der Mondeo eine geradezu verblüffende Agilität an den Tag. Er verdankt sie nicht nur seinem steifen Chassis und der präzisen Radführung, sondern ganz wesentlich auch der sehr leichtgängigen, exakten und guten Fahrbahnkontakt vermittelnden Lenkung. In Verbindung mit der Topmotorisierung arbeitet sie mit hydraulischer, linearer Servounterstützung. Durchaus sportlichen Charakter haben die narrensicheren Fahreigenschaften. Denn Kurven umrundet der Mondeo fast neutral, mit hoher Querbe- Die straff gepolsterten Sitze bieten guten Seitenhalt, sind sehr bequem und vielfältig verstellbar schleunigung und guter Traktion. Lediglich in sehr engen Kehren weist die sanft eingreifende Antriebsschlupfregelung gelegentlich darauf hin, dass seine Vorderräder ja außer Vortriebs- auch noch Querkräfte übertragen müssen. Erfreulicherweise kommen Anhänger gepflegten Fahrkomforts ebenfalls auf ihre Kosten. Zum einen vermag die Federung mit ihrem guten Schluckvermögen auf kleinen Unebenheiten und groben Wellen zu überzeugen, zum anderen bleiben die Insassen von störenden Fahrwerks- und Abrollgeräuschen weitgehend verschont. Wer Fahrbahnstößen nichts abgewinnen kann, verzichtet auf die dreistufige elektronische Dämpferregelung (965 Euro extra), denn die strafferen Kennlinien in den Stufen Normal und Sport bringen nur unnötige Härte ins Spiel. Mit sieben ab Verkaufsstart angebotenen Triebwerken (siehe Tabelle) – ein 2,3-Liter-Benziner mit 160 PS kommt ab Herbst dazu – bietet Ford eine breit gefächerte Motorenpalette an, deren Leistungsspektrum von 100 PS im 1,8Liter-Diesel bis 220 PS im aufgeladenen, 2,5 Liter großen Fünfzylinder-Benziner reicht. Die Kraftübertragung erfolgt ma- nuell über ein Fünf- oder ein Sechsganggetriebe. Ab Sommer gibt es zudem die neue Sechsgangautomatik, zunächst aber nur in Verbindung mit dem 130 PS starken Diesel. Als sehr angenehm und damit gut zum Charakter des Mondeo passend erwies sich bei den Probefahrten der 2,5-Liter-Turbomotor. Er kommt schon bei niedrigen Touren mit sanftem, aber kraftvollem Schub zur Sache, kennt kein störendes Turboloch und bleibt bis über 5000 Touren akustisch sehr zurückhaltend. Temperament bietet er genug, das unterstreichen die Beschleunigung von null auf Tempo 100 in 7,5 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h. Selbst bei den Preisen bietet der Mondeo nicht viel Spielraum für Kritik. Sie beginnen bei 21 990 Euro und liegen damit auf einem ausgesprochen günstigen, sehr konkurrenzfähigen Niveau. Da sollte es wahrlich nicht schwer fallen, die angestrebten Absatzziele zu erreichen. Das erste lautet: in diesem Jahr noch 23 000 Käufer finden. Text: Werner Schruf Fotos: Achim Hartmann Der Mondeo überzeugt mit ausgezeichneten Fahreigenschaften und sehr guter Handlichkeit Die Titanium-Ausstattungen beinhalten das große Farbdisplay zwischen den Instrumenten; Tasten für die elektronische Dämpferregelung Gute Laufruhe und temperamentvolle Leistungsentfaltung zählen zu den Stärken des 2,5-Liter-Turbomotors. Der Spezial-Einfüllstutzen kommt ohne zusätzlichen Verschluss aus und unterbindet Fehlbetankungen TECHNISCHE DATEN Fahrzeugtyp Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Leergewicht/zul. Gesamtgew. kg Länge L Breite mm L Höhe Radstand mm Gepäckraum L/VDA Beschleunigung 0 – 100 km/h s Höchstgeschw. km/h ECE-Verbrauch L/100 km gesamt CO2-Ausstoß g/km Grundpreis* Euro Ford Mondeo 1.6 Ti VCT Reihe/4 1596 81 (110) 6300 160 bei 4100 1435/2050 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 12,7 190 Superbenzin 7,2 172 21 990,– Ford Mondeo 1.6 Ti VCT Reihe/4 1596 92 (125) 6300 160 bei 4100 1435/2050 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 12,3 195 Superbenzin 7,4 177 23 050,– Ford Mondeo 2.0 Reihe/4 1999 107 (145) 6000 185 bei 4500 1477/2090 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 9,9 210 Superbenzin 7,9 189 23 975,– Ford Mondeo 2.5 T Reihe/5 2521 162 (220) 5000 320 bei 1500 1567/2185 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 7,5 245 Superbenzin 9,3 222 28 100,– Ford Mondeo 1.8 TDCi Reihe/4 1753 74 (100) 3850 280 bei 1800 1505/2150 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 12,3 185 Diesel 5,7 151 23 975,– Ford Mondeo 2.0 TDCi Reihe/4 1997 96 (130) 4000 320 bei 1750 1556/2170 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 10,2 202 Diesel 5,9 156 26 400,– Ford Mondeo 2.0 TDCi Reihe/4 1997 103 (140) 4000 320 bei 1750 1556/2170 4778 L 1886 L 1500 2850 540/1460 9,5 210 Diesel 5,9 156 26 900,– Mühelos lassen sich Sitzflächen und -lehnen umklappen, der Stauraum wächst von 540 auf 1460 Liter *Schrägheckvariante 3 Auto Straßenverkehr Nr. 11/2007 Der macht jetzt t richtig Spaß Überraschung: Der neue Ford Mondeo Turnier ist ein FEINER SPORTKOMBI, der die etablierte Konkurrenz in der Mittelklasse das Fürchten lehren könnte. Er fährt sich flott – und sieht nun auch so aus J ames Bond hat ihn nicht gefahren – den neuen Ford Mondeo Turnier. Im Film „Casino Royale“ war sein Mietwagen ein Schrägheck-Mondeo. Aber AUTO fährt ihn jetzt, den Turnier. Und fühlt ihm auf den Zahn. Der Kombi ist ein Schatz für Ford: Schon beim Vorgänger kauften sieben von zehn Kunden diese Version. Und das soll beim Neuen nicht anders werden. Groß ist er geworden, fast schon der Mittelklasse entwachsen. Nur einen Zentimeter kürzer als der BMW Fünfer Touring. Auch innen wähnt man sich in einem Wagen, der nicht zur Mittelklasse zu gehören scheint. Das Raumangebot ist beeindruckend – vorn, im Fond und im Ladeabteil. Die Sportsitze des nahezu voll ausgestatteten Titanium X-Testwagens schmiegen sich an den Körper, ohne ihn zu belästigen. Mit Wohlgefallen registriert man die neue Qualität bei Ford: unterschäumte dunkle Kunststoffe (übrigens allesamt allergiegeprüfte Materialien), die sich gut anfühlen; weiß beleuchtete, gut ablesbare Instrumente mit roten Zeigern und das bereits aus dem S-Max bekannte neue Bediensystem Convers+, das sich schon nach kurzer Eingewöhnung über die Lenkradtasten einfach handhaben lässt. Keine Frage: So edel war noch kein Ford – die dritte Mondeo-Generation bietet eine Cockpit-Qualität, mit der selbst die neue Mercedes C-Klasse nicht mithalten kann. Auch das ist neu: Nach einem Druck auf den Startknopf erwacht der Diesel zum Leben, anfangs noch hör- bar, nach einigen Kilometern gibt er sich dem reichlich verwendeten Dämmmaterial geschlagen: Der große Mondeo ist ein Leisetreter, zumal sich auch Windgeräusche im Rahmen halten – das passt gut zum umfangreichen Angebot an Audiosystemen. Allerdings haben sich die Kölner beim Mondeo III dem Trend angeschlossen, für Radios ab Werk richtig zuzulangen: Schon für das Basissystem 6000CD sind heftige 750 Euro fällig. Der neue Mondeo macht Schluss mit einem alten FordProblem: Schon der Vorgänger zählte ja mit seinen fahrdynamischen Qualitäten zu den Besten in der Mittelklasse. Dennoch war er nicht der große Überflieger bei den Verkäufen. Er sehe zu brav aus, fanden viele Interessenten – und kauften Modelle anderer Marken. Das dürfte sich schlagartig ändern, denn Nummer drei fährt sich nicht nur nochmals deutlich besser als der Alte, er sieht nun auch so dynamisch aus, wie er sich fährt. In ihm stecken die Gene des erfolgreichen S-Max, der dank seines Precision-Drive-Fahrwerks zu den agilsten Vans gehört. Für den leichteren Mondeo wurden die vorderen Radauf- hängungen verändert und die hintere Schwertlenkerachse optimiert. Im Heck verhindert ein Fahrwerk-Hilfsrahmen, dass Vibrationen in die Karosserie übertragen werden. Nach ersten Testkilometern steht fest: Der Aufwand hat sich gelohnt. Überraschend leichtfüßig und überaus präzise lässt sich der große Wagen durch Kurven scheuchen. Zugleich registriert der Pilot neben der satten Straßenlage einen erfreulich hohen Komfort. Er rollt bereits mit dem Normalfahrwerk samtpfötig ab, für 965 Euro extra bieten elektronisch geregelte Dämpfer in der Comfort-Position sogar eine Schmuseeinstellung an. Der bewährte 140-PS-Diesel legt sich erfolgreich ins Zeug und kommt mit dem 1,7-Tonner gut zurecht. Wir freuen uns schon auf einen Vergleichstest mit dem BMW 318d. Schön, dass nun Stufen- und Schräghecklimousine des Mondeo zum gleichen Preis angeboten werden. Bereits die Basisausstattung Ambiente hat alles Wichtige an Bord: ESP, sieben Airbags – darunter erstmals bei Ford einen für die Knie des Fahrers –, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage, Multifunktions- DIE MOTOREN Hubraum Leistung bei Drehzahl Drehmoment bei Drehzahl Beschleunigung Höchstgeschwindigkeit Normverbrauch Preis ab cm3 kW/PS U/min Nm U/min 0–100 km/h km/h l/100 km Euro 1.6 (110 PS) 1596 81/110 6300 160 4100 12,7 190 7,2 S 21 990 1.6 (125 PS) 1596 92/125 6300 160 4100 12,3 195 7,4 S 23 050 Alle Daten Werksangaben für Schrägheck-/Stufenhecklimousine, Aufpreis für Turnier jewiels 1125 Euro 4 2.0 1999 107/145 6000 185 4500 9,9 210 7,9 S 23 975 2.5 2521 162/220 5000 320 1500– 4800 7,5 245 9,3 S 28 100 1.8 TDCi 1753 74/100 3850 280 1800 12,3 185 5,7 D 23 975 2.0 TDCi (130 PS) 2.0 TDCi (140 PS) 1997 1997 96/130 103/140 4000 4000 320 320 1750 –2250 1750– 2240 10,2 9,5 202 210 5,9 D 5,9 D 26 400 26 900 Neuer Schick Das Kinetic Design mit dem kecken Heck kaschiert geschickt die Größe des Turnier DATEN FORD MONDEO TURNIER 2.0 TDCi TITANIUM X LISTENPREIS ten wird – voraussichtlich ab Sommer. Die große Lücke zwischen dem 145-PS-Benziner und dem 220-PS-Benziner schließt erst im Herbst ein neuer 2,3-Liter mit 160 PS. Es bleibt also durchaus noch Arbeit für die Kölner übrig, damit möglichst viele Fords Werbeslogan verstehen: Feel the difference, zu Deutsch – Spüre den Unterschied. Eins spürt man aber schon auf der ersten Fahrt: Der Mondeo macht jetzt richtig Spaß. Rainer Ruthe Erster Eindruck Gratulation! Mit dem neuen Mondeo ist Ford ein großer Wurf gelungen. Nun sieht er endlich so aus, wie er sich fährt: dynamisch. Der geräumige Turnier ist überdies leise und sehr komfortabel. SERIE ESP, Frontairbags, Seitenairbags vorn, Kopfairbags vorn und hinten, Fahrer-Knieairbag, Bedienungssystem Ford Convers+, Halogen-Kurven- und -Abbiegelicht, Klimaautomatik, Leder/Alcantara-Polsterung, Licht- und Regensensor, 17-Zoll-Alu-Räder KAROSSERIE Länge/Breite/Höhe 4830/1886/ 1548 mm, Radstand 2850 mm, Leergewicht 1690 kg, Zuladung 610 kg, Kofferraumvolumen 554–1745 Liter, Tankinhalt 70 Liter, Anhängelast ungebremst/gebremst 700/2000 kg Fotos: Lindloff lenkrad und vieles mehr. Das Basismodell mit 110-PSBenziner ist ab 21 990 Euro zu haben – schlappe 165 Euro teurer als der Vorgänger. Und die von uns gefahrene Topversion Titanium X bietet eine Komplettversorgung mit beinahe allem, was Autofahren angenehm macht. So weit, so gut. Ein prüfender Blick in die Preisliste fördert jedoch Ungereimtheiten zutage: Die Grundausstattung Ambiente wird ausschließlich für den Turnier angeboten, und dann lediglich für die kleinen Benziner und Diesel. Die günstigen Benziner mit 110 und 125 PS gibt es nur für die Fließheck-, nicht aber für die Stufenheckmodelle. Dem 100-PS-Diesel (Schräghecklimousine ab 23 975 Euro, Turnier ab 25 100 Euro) fehlt ein Rußpartikelfilter, die großen Diesel besitzen zwar einen, liegen jedoch mit 130 und 140 PS nah beeinander, für die zehn Mehr-PS sind 500 Euro zu zahlen. Auch nicht verständlich, warum nur für den kleineren eine Automatik angebo- AUSSTATTUNG 31 525 Euro ANTRIEB R4-Turbodiesel vorn quer, DI, 16V, Steuerkette und Zahnriemen, 1997 cm3, 103 kW/140 PS bei 4000 U/min, max. Drehmoment 320 Nm bei 1750–2240 U/min, Vorderradantrieb, SechsgangSchaltgetriebe FAHRLEISTUNGEN1 Beschleunigung 0–100 km/h 10,4 s Höchstgeschwindigkeit 197 km/h Normverbrauch 5,9 Liter D 156 g/km CO2-Ausstoß EXTRAS Abstandsregeltempomat mit Auffahrwarnsystem 1230 Euro, Bi-Xenon-Scheinwerfer 495 Euro, Einparkhilfe vorn und hinten 505 Euro, Metallic-Lack 510 Euro, DVD-Navigation 2450 Euro, Niveauregulierung hinten 665 Euro, Stoßdämpfer elektronisch geregelt 965 Euro 1 Werksangaben. „Das AUTO-Testschema“ auf Seite 3. N Neuer Einstieg G Gestartet wird mit diesem K Knopf, der signalisiert: H mit der Ford-Power! Her Neue Option D Radargestützte Tempomat Der lässt sich kinderleicht per Lenkradtasten handhaben Neue Welt Ja, das ist ein Ford-Cockpit! Damit müssen sich die Kölner nicht mehr vor Mercedes und Co. verstecken. Hochwertige Kunststoffe und Alu-Einlagen, schöne Instrumente Neue Weite Beim Titanium X sind die Leder/Alcantara-Polster Serie, und der üppige Knieraum natürlich auch Neue Größe Der Kofferraum fasst bis zu 1745 Liter – 45 Liter mehr als der des Vorgängers Neue Länge Der Mondeo ist nur einen Zentimeter kürzer als ein BMW Fünfer Touring – und bietet großzügige Platzverhältnisse Neue Heimat Der bewährte 140-PSDiesel macht sich im neuen Mondeo gut Neue Sicherheit Das EasyFuel-System ohne Schraubdeckel verhindert zuverlässig Fehlbetankungen 5 Auto Bild Nr. 17/2007 C ambridge gegen Oxford, Schalke gegen Bochum, Bayern gegen Franken. Für manche normale Konkurrenten, in Wirklichkeit historisch gewachsene Rivalitäten von grenzenloser Wichtigkeit. Hier geht es nicht um gut oder besser, hier geht es ums Ganze. Ähnlich verbissen wird in der Mittelklasse beim Duell Ford gegen VW gekämpft. Seit seinem Debüt 1973 muss sich der Passat gegen die Angriffe Führt Ford VW jetzt vor? Der König der Mittelklasse heißt Passat – und das nicht erst seit gestern. Doch jetzt fährt mit dem Ford Mondeo ein Thronanwärter vor, den VW ernst nehmen sollte aus Köln wehren. Bis 1982 hieß der Gegner Taunus, bis 1993 Sierra, seither Mondeo. Und dessen dritte Auflage will den bisher stets erfolgreichen Wolfsburger endlich überholen. Ab 16. Juni steht der Herausforderer bei den Händlern – bei uns muss er schon jetzt gegen seinen Erzrivalen zum Vergleich antreten. Beim Einlaufen zieht der Mondeo die Blicke klar auf sich. Der Passat wirkt mit seiner verchromten Schnauze doch ziemlich bemüht, die langen Überhänge vermasseln ihm ein wirklich vornehmes Profil. Der Mondeo lässt dagegen ungeniert, ja fast schon provozierend die Muskeln spielen. Der große Kühlergrill wirkt gierig, die ausgestellten Radhäuser machen auf dynamisch, die langgestreckte Silhouette sorgt für eine Portion Eleganz. Einspruch, werte AUTO BILD, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Der Mondeo darf ja als vorteilhaftes Fließheck antreten. Der gegenüber Viertürer und Kombi kürzere Überhang hinten vermeidet einen Pummelpo wie beim viertürigen Passat, die große Heckklappe schafft zudem Vorteile beim Beladen. Einspruch stattgegeben. Doch zu diesem frühen Zeitpunkt konnte Ford uns nur dieses Fahrzeug anbieten. Und wir haben natürlich nachgerechnet: Das Stufenheck hätte bei unserem Wertungs- Ford Mondeo V W Passat Mit der dritten Auflage des Mondeo möchte Ford sich endlich vor Klassenprimus Passat setzen. Ein spannendes Duell der DieselLimousinen V W Passat Ford Mondeo Das Cockpit des Mondeo zeigt sich modern gerundet, erweckt einen soliden und aufgeräumten Eindruck. Die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf, DVD-Navigation kostet 2450 Euro Aufpreis Über den zentralen Monitor lässt sich unter anderem der Reifendruck abrufen (205 Euro extra) 6 Das interaktive Fahrwerk mit drei Dämpferstufen (965 Euro) ist entbehrlich – genau wie das schlüssellose Startsystem (ab 200 Euro) Gegenüber dem Mondeo wirkt der Arbeitsplatz im Passat fast schon unterkühlt, funktional gibt es keine Schwächen. Zum Starten muss der Schlüssel in den Schacht gesteckt und dann gedrückt werden. Ab Comfortline kann der Fahrer seine Lehne elektrisch neigen modus nur mit einem Punkt weniger abgeschnitten. Alle Mondeo bieten nämlich einen ebenso großzügigen wie funktionalen Innenraum. Zudem stimmt die Qualität – trotz des Hartplastiks, das an weniger offensichtlichen Stellen verwendet wurde. Im Passat geht es weder geräumiger noch vernünftiger oder hochwertiger zu. Kaum Unterschiede auch bei der Sitzprobe. In beiden Autos verwöhnen großzügig geschnittene Polster mit echter Langstrecken-Tauglichkeit. Der Passat glänzt dabei mit dem minimal größeren Sitz-Verstellbereich vorn und mehr Kopffreiheit hinten, während der Mondeo vorn etwas mehr Luft überm Scheitel bietet und im Fond eine bequemere Sitzposition erlaubt. 14 Zentimeter mehr Radstand bei fast gleicher Außenlänge können sich eben sehen lassen. Vorteil Ford heißt es auch beim Fahreindruck. Trotz optionaler 17- Ford Mondeo Mondeo mit ESP in Serie und souveränem Fahrverhalten Breite 0,97 m Tiefe max. 1,69 m Der mit 2,85 Metern große Radstand sorgt für gestreckte Linien und stimmige Proportionen. Das Design legt viel Wert auf sportliche Akzente Tiefe min. 1,03 m Bank und Lehne im Fond klappen in allen Mondeo geteilt – und das ohne Aufpreis. Leider bleibt trotzdem ein Absatz im Boden Die Sitzheizung hinten kostet rund 260 Euro (ab Herbst) V W Passat Gepäckversicherung: Die Fondlehne des Passat lässt sich abschließen ESP gehört beim Passat zur Serie, in Kurven bleibt der VW lammfromm Breite 1,04 m Tiefe min. 1,12 m Tiefe max. 1,96 m Lange Überhänge schmälern die Eleganz der Passat-Limousine ABMESSUNGEN in Millimetern FORD Innenbreite v/h: 1490/1500 Spurweite v/h: 1589/1605 Breite: 1886 490 710 360 1500 910 665–910 780* 600 –1170 950 20 2 510 560 955–10 25 610 Testbereifung: Goodyear Excellence Radstand 2850 / Länge 4778 ABMESSUNGEN in Millimetern VW Innenbreite v/h: 1485/1510 Spurweite v/h: 1553/1565 Breite: 1820 925 480 745 330 1472 645–895 770* 620 –1180 955 25 2 550 500 935–10 05 630 Testbereifung: Dunlop SP Sport 01 Radstand 2709 / Länge 4765 Die fett gedruckten Angaben werden bewertet FAHRZEUGDATEN Motor Bauart/Zyl./Einbaul. Ventile/Nockenwellen Nockenwellenantrieb Hubraum kW (PS) bei U/min Nm bei U/min Höchstgeschwindigkeit Getriebe Antrieb Bremsen vorn/hinten Testwagenbereifung Radgröße Abgas COπ Verbrauch* Tankinhalt/Kraftstoffsorte Vorbeifahrgeräusch Anhängelast gebr./ungebr. Kofferraumvolumen * Norm bei 1 m Beinraum vorn Zoll-Bereifung, die wir dem Mondeo im Preis auch aufgeschlagen haben, lässt das feinfühlige Fahrwerk den Mondeo angenehm gelassen über die Piste gleiten. Grobe Absätze stoßen zwar spürbar auf, auf Straßen von handelsüblicher Qualität registriert der insgesamt weichere Passat aber mehr Fahrbahnfehler. In schnellen Wechselkurven wankt der VW zudem wie ein Seemann auf Landgang. Die Karosserie neigt sich deutlich stärker in die Kurve als beim satt liegenden Mondeo. Risiken und Nebenwirkungen müssen aber selbst engagierte Fahrer nicht fürchten. Dank ESP fahren beide Mittelklässler auf der sicheren Seite. Der Ford hinterlässt dabei allerdings den handlicheren und agileren Eindruck. Und das, obwohl seine Lenkung aus der Mittellage ungewohnt synthetisch wirkt und weniger Rückmeldung liefert als die feine PassatSteuerung. Lob verdienen sich grundsätzlich auch die Antriebe. Ford und VW setzen einträchtig auf Zweiliter-Diesel mit 140 PS, kombiniert mit präzisen Sechsgang-Boxen. Der wesentliche Unterschied liegt in der Art der Einspritzung. Ford versorgt alle vier Zylinder über eine gemeinsame Hochdruckleitung (engl. Common Rail), VW spendiert jedem Zylinder eine eigene Pumpe-Düse-Einheit. Ergebnis: Der rau klingende Passat gibt sich geringfügig bissiger, reißt ab 2000 Touren ungestümer an den Vorderrädern und geht an der Ampel auch minimal schneller. Der Mondeo glänzt dagegen mit gleichmäßiger Kraftentfaltung, geschmeidigem Motorlauf und einem Verbrauchsvorteil von 0,3 Liter. Trotzdem belastet der hier getestete Mondeo das Konto seines Halters stärker als ¤ Beim Passat klappt nur die Lehne geteilt, ein ebener Kofferraumboden entsteht nicht. Wie beim Mondeo lauert innen eine 19 Zentimeter hohe Ladekante der Passat. Eine echte Überraschung, denn mit 27 544 Euro (wie Mondeo inklusive Partikelfilter) tritt der VW wie gewohnt nicht gerade als Preisbrecher auf. Doch Ford verlangt für seinen Mondeo inklusive der 17-Zöller, die neben der schicken Optik auch am guten Bremsweg mitwirken, immerhin 28 095 Euro. Zudem büßt Ford bei Garantie, Wartung und Wiederverkauf Punkte ein. Die früher so klare Rollenverteilung „günstiger Ford gegen guten VW“ kehrt sich in diesem Vergleich also um. Was bleibt, ist die traditionelle Rivalität der beiden Marken. FORD VW MESSWERTE FORD VW Vierzylinder, Turbo, vorn quer 4 pro Zylinder/2 Zahnriemen/Kette 1997 cmÍ 103 (140)/4000 320**/1750 210 km/h Sechsgang manuell Vorderradantrieb Scheiben/Scheiben 235/45 R 17 W 7,5 x 17“ 156 g/km 7,6/4,9/5,9 l 70 l/Diesel 71 dB (A) 1800/740 kg 540–1460 l Vierzylinder, Turbo, vorn quer 2 pro Zylinder/1 Zahnriemen 1968 cmÍ 103 (140)/4000 320/1800 209 km/h Sechsgang manuell Vorderradantrieb Scheiben/Scheiben 215/55 R 16 W 6,5 x 16“ 156 g/km 7,9/4,9/5,9 l 70 l/Super 73 dB (A) 1800/750 kg 565 l Beschleunigung 0–50 km/h 0–100 km/h 0–130 km/h Elastizität 60–100 km/h 80–120 km/h Leergewicht/Zuladung Gewichtsverteilung v./h. Wendekreis links/rechts Bremsweg aus100 km/h kalt aus100 km/h warm Innengeräusch bei 50 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h Testverbrauch–CO2-Ausstoß Reichweite 3,6 s 10,4 s 17,2 s 6,9 s (4. Gang) 12,1 s (6. Gang) 1640/530 kg 60/40 % 11,6/12,1 m 37,6 m 37,9 m 60 dB (A) 66 dB (A) 70 dB (A) 6,6 l/100 km–175 g/km 1060 km 3,4 s 9,7 s 16,4 s 6,7 s (4. Gang) 12,5 s (6. Gang) 1575/485 kg 60/40 % 11,5/11,4 m 39,0 m 38,1 m 60 dB (A) 65 dB (A) 69 dB (A) 6,9 l/100 km–182 g/km 1010 km * innerorts/außerorts/gesamt auf 100 km, **340 mit Overboost KOSTEN/GARANTIEN FORD VW Abgasnorm Steuer pro Jahr Typklassen HPF/VK/TK Werkstattintervalle Kosten Ölwechsel/Inspektion Garantie/Gewährleistung Technik/km-Begrenzung Garantie gegen Durchrostung Mobilitätsgarantie Euro 4 309 ¤ 18/19/21 20 000 km/1 Jahr 150/380 ¤ Garantie 2 Jahre/ohne 12 Jahre 2 Jahre Euro 4 309 ¤ 17/20/25 nach Anzeige/2 Jahre 150/400 ¤ Garantie 2 Jahre/ohne 12 Jahre unbegrenzt PREISE/AUSSTATTUNG FORD VW Modell Airbags Fahrer/Beif./Seiten vo. Kopfairbags vorn/hinten Dieselpartikelfilter Radio mit CD-Player Klimaautomatik Metallic-Lackierung Grundpreis Mondeo 2.0 TDCi Trend S/S/S S/S S ab 750 ¤ S 510 ¤ 28 095 ¤* Passat 2.0 TDI Trendline S/S/S S/S S ab 544 ¤ 405 ¤ 523 ¤ 27 544 ¤ S = Serie, *= Grundpreis fünftürig inklusive 17-Zoll-Bereifung für 1195 ¤ 7 Typ-Frage: Der Mondeo überzeugt auch von hinten mit ausdrucksstarken Zügen, der Passat erscheint mit seiner Leuchtengrafik sehr um Modernität bemüht So punktet AUTO BILD KAROSSERIE Platzangebot Kofferraum/Variabilität Zuladung (Anhängelast) Sitze/Sitzposition Raumgefühl/Rundumsicht Ausstattung/Bedienbarkeit Sicherheitsausstattung Qualitätseindruck/Materialien Zwischenergebnis 30 28 28 20 19 18 20 19 18 30 27 27 20 15 14 30 26 23 30 24 19 20 18 18 200 176 165 ANTRIEB / FAHRWERK Motoreigenschaften Beschleunigung/Vmax Elastizität Fahrverhalten Fahrgeräusche Fahrkomfort Getriebe/Schaltung Lenkung/Wendekreis Bremsen Zwischenergebnis 20 17 16 30 21 22 20 16 16 30 28 27 10 8 8 20 17 16 20 18 19 20 17 18 30 20 18 200 162 160 KOSTEN Steuer/Versicherung Verbrauch/Umwelt Garantie Wartung Aufpreisgestaltung Wiederverkauf* Grundpreis Zwischenergebnis 20 18 18 40 38 37 20 7 11 20 14 17 10 6 6 10 6 9 80 64 66 200 153 164 Klare Punkte – faire Bewertung. Dafür vergeben wir jeweils bis zu 200 Punkte in drei Kapiteln. ≤Beim Platzangebot nehmen sich Passat und Mondeo nicht viel. Der Mondeo punktet allerdings bei der Ausstattung. Knieairbags, dynamische Kopfstützen vorn, Nebellampen, Sicherheitspedalerie, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber auch hinten, Bordcomputer – beim Passat alles nicht Serie. ≤ Auch fahrdynamisch liegt der Mondeo knapp vor dem Passat. Der VW kann bei Lenkung und Schaltung zwar leichte Vorteile verbuchen, der Mondeo ist aber agiler, komfortabler und bremst besser. Die Motoren liegen auf gleichem Niveau. Fords TDCi ist kultivierter, der TDI von VW einen Hauch kraftvoller. ≤Die 17-Zoll-Räder eingerechnet, ist der Mondeo tatsächlich teurer als der Passat. Weil er zudem bei Garantie, Wartung und Wertverlust schlechter abschneidet, holt sich der Passat das Kostenkapitel. Der Ford verbraucht allerdings etwas weniger. * ermittelt von Bähr & Fess Forecasts Saarbrücken Gesamtpunktzahl 600 491 489 Platzierung 1. 2. Preis-Leistungs-Sieger 8 ≤ Der Sieg des Mondeo fällt knapp, aber verdient aus. Überraschend wird der Passat PreisLeistungs-Sieger. Die recht hohe Sitzfläche erlaubt im Mondeo eine angenehme Sitzposition Im Passat sitzt man mit stärker angewinkelten Beinen, aber durchaus bequem LEASINGANGEBOTE DER HERSTELLER Modell Basispreis Anzahlung Monatsrate Gesamtkosten* Ford Mondeo VW Passat 26 900 Euro** 5380 Euro 269 Euro 15 064 Euro 27 544 Euro 5509 Euro 258 Euro 14 797 Euro Privat-Leasing: 20 Prozent Anzahlung, 36 Monate Laufzeit und 15 000 Kilometer pro Jahr, *Anzahlung plus 36 Monatsraten. Alle Anga *Anzahlung plus 36 Monatsraten. Alle Angaben laut Herstellerbank; Stand: April 2007; ** mit Serienbereifung ‡ Seit 34 Jahren fahren Ford und VW in der Mittelklasse gegeneinander, meist hatte VW das bessere Ende für sich. Doch der neue Mondeo schafft es tatsächlich, das Blatt zu wenden. Er erweist sich unterm Strich als das fahraktivere und besser ausgestattete Auto, leistet sich gleichzeitig keine ernsthaften Schwächen in den anderen Disziplinen. Der Passat kann über den Preis und die Unterhaltskosten zwar noch mal ganz dicht aufschließen, bleibt am Ende aber zweiter Sieger. FAZIT VW FORD Punkte max. DIE WERTUNG Redakteur Czajka: „Ein starker Typ, der neue Mondeo“ Auto Bild Nr. 20/2007 Offensichtlicher Größenunterschied: Der Mondeo wirkt dominanter als der Passat Mondeo gegen Passat IstderTurnierderbessere Variiant? ant? a D as hat gesessen: „Mondeo besser als Passat“, titelte AUTO BILD vor drei Wochen (Heft 17/2007), als der neue Ford erstmals gegen den Mittelklasse-Primus von VW zum Vergleich antrat. Das DieselDuell der beiden Limousinen konnte der Mondeo knapp für sich entscheiden. Bravo! Das macht Lust auf mehr. Mehr Mondeo vor allem. Gleich zum Verkaufsstart am 16. Juni bietet Ford neben viertürigem Stufen- und fünftürigem Fließheck auch den beliebten Kombi an. 75 Prozent der Mondeo-Käufer entschieden sich bislang für den Turnier. Folglich ist er im Mondeo-Mix das wichtigste Modell. Und für die erste Standortbestimmung trifft er erneut auf den Platzhirsch in diesem Segment. Kann er auch gegen den VW Passat Variant bestehen? Er kann. Zumindest, wenn der Mondeo mit der 220-PS-Topmotorisierung gegen das Pendant von VW antritt, welches von einem Zweiliter-Turbobenziner mit 200 PS angetrieben wird. Egal welche Ausstattung man betrachtet, die Preisdifferenz fällt mit maximal 1730 Euro stets zugunsten des Mondeo aus. Ford bietet für weniger Geld mehr Leistung Und für weniger Geld gibt es bei Ford nicht nur mehr PS, sondern auch mehr aufpreisfreie Sicherheit (Knieairbag, dynamische Kopfstützen, Sicherheitspedale), mehr Gratis-Komfort schon ab Trend (Zweizonen-Klimaautomatik, elektrische Fensterheber auch hinten, Bordcomputer) und schließlich – ganz wichtig – mehr Kombi. Die Gepäckraumerweiterung ist einfach: Fond-Sitzflächen hoch, schon fallen die geteilten Rückenlehnen und machen Platz für bis zu 1745 Liter Ladegut. Von Vorteil dabei ist die absatzlose und niedrige Ladekante von nur 58 Zentimetern (Passat 62 Zentimeter). Beim VW müssen die hinteren Kopfstützen entfernt werden, bevor die Rückenlehnen einen ebenen Ladeboden formen. Dann schafft der Variant 1731 Liter – beide packen damit mehr ein als Audi A6 Avant und BMW 5er-Touring. Besser sind nur Mercedes E-Klasse T-Modell (1950 Liter) und Opel Vectra Caravan (1850 Liter). Ist der Mondeo Oxmox yndividuell Deus jeder sox, wie erg Xag Das kann sich sehen lassen: In Titanium-X-Ausstattung weht ein Hauch von Oberklasse durchs Mondeo-Cockpit. Die Qualität ist prima, das Bedienkonzept mit vielen Schaltern aber überfrachtet mit vier oder fünf Personen besetzt, fasst sein Gepäckraum 554 Liter – 49 Liter weniger als der Passat. Dafür geht es auf den Rücksitzen luftig zu. Selbst sehr große Passagiere sitzen angenehm und können die Beine übereinanderschlagen. Kein Wunder:DerTurnier übertrifft den Variant beim Radstand Der Mondeo macht sich breit: fast zwei Meter! um satte 14 Zentimeter. Noch deutlicherfälltderUnterschied in der Breite aus. Mit 1,89 Metern übertrifft der Mondeo das klassenübliche Maß (Passat 1,82 m). Gut, dass Ford für 105 Euro elektrisch anklappbare Spiegel anbietet, um in südeuropäischen Altstädten nicht ständig an Mauervorsprüngen hängenzubleiben. Auch auf dem linken Fahrstreifen in Autobahnbaustellen sollte der Fahrer besonders aufmerksam sein. Die sind extrem schmal. Dabei fühlt sich der Mondeo mit dem Turbo-Fünfzylinder der Konzernschwester Volvo auf der Überholspur richtig wohl. 220 PS machen ihn zu einem angenehmen Reise-Kombi. Beim Beschleunigen erweist er sich dem 100 kg leichteren Passat ebenbürtig. Als Spitze nennt das Werk Tempo 240 – acht km/h mehr als der VW. Noch beeindruckender ist sein Fahrkomfort. Satt liegt er auf der Straße und lässt sich nie durch Unebenheiten aus der Ruhe bringen. Die Lenkung ist frei von Antriebseinflüssen, fühlt sich aber ein wenig synthetisch an. g Kritikwürdig ist der hohe Verbrauch. Nach 310 Kilometer Autobahnfahrt mit hohem Vollgasanteil zeigt der Mondeo-Bordcomputer 15,8 Liter, der VW 13,5 Liter. Kleinerer Hubraum, ein Zylinder weniger und Direkteinspritzung sprechen fürs FSI-Konzept. Bei den anderen Motoren dürften die Unterschiede geringer ausfallen. In dieser Konstellation indes bekommt der Passat erneut Gegenwind. Wie das Turnier für Ford und VW weitergeht, bleibt eine spannende Variante. Elektrische Fensterheber hinten und beheizbare Außenspiegel sind ab Trend-Ausstattung serienmäßig an Bord FAZIT Jörg Maltzan, AUTO BILD-Redakteur Klasse! Alle Kollegen nicken zustimmend, als sie den neuen Mondeo Turnier beim ersten Vergleichstest betrachten. Ein stimmiger Kombi mit viel Nutzwert. Damit wird Ford nach dem S-Max einen weiteren Treffer landen. Ob der Turnier auch den Passat Variant überholen kann? Konzept und Technik stimmen, die Preise sowieso. Beim Verbrauch sind wir noch nicht sicher. Im VW wirkt der Innenraum vergleichsweise sachlich, die Oberflächen schlicht. Ablesbarkeit der Instrumente und Bedienung sind einfacher als im Mondeo. Die SechsstufenAutomatik kostet 2026 Euro Die ZweizonenClimatronic ist nur im Modell Highline serienmäßig. Sonst kostet sie 405 Euro Aufpreis Ford: Auf dem ebenen Ladeboden können Erwachsene bequem schlafen. Auch die Breite ist üppig Fehlbetankung ausgeschlossen: Das Ford-Easy-FuelSystem verzichtet auf einen separaten Tankverschluss und verhindert, dass Benziner-Modelle versehentlich mit Diesel befüllt werden Im Variant fallen die Laderaumabmessungen geringer aus. Seine Ladekante ist vier Zentimeter höher TECHNISCHE DATEN TECHNISCHE DATEN VW Passat Variant 2.0 FSI Ford Mondeo Turnier 2.5T Vierzylinder-Turbo, vorn quer • vier Ventile pro Zylinder • Hubraum 1984 cmÍ • Leistung 147 kW (200 PS) bei 5100/min • max. Drehmoment 280 Nm bei 1800/min • Vorderradantrieb • Sechsganggetriebe • L/B/H 4774/ 1820/ 1517 mm • Tank 70 l • Kofferraum 603 bis 1731 l • Zuladung 630 kg • Spitze 232 km/h • 0–100 km/h in 7,7 s • Verbrauch (EU-Mix) 8,2 l Super plus/100 km • CO2 194 g/km Fünfzylinder-Turbo, vorn quer • vier Ventile pro Zylinder • Hubraum 2521 cmÍ • Leistung 162 kW (220 PS) bei 5000/min • max. Drehmoment 320 Nm bei 1500/min • Vorderradantrieb • Sechsganggetriebe • • L/B/H 4830/1886/1548 mm • Tank 70 l • Kofferraum 554 bis 1745 l • Zuladung 618 kg • Spitze 240 km/h • 0–100 km/h in 7,7 s • Verbrauch (EU-Mix) 9,3 l Super/ 100 km • CO2 222 g/km Preis: ab 30 955 Euro Preis: ab 29 225 Euro Ford Mondeo Turnier: vier Benziner, drei Diesel Modell 1.6 Ti-VCT 1.6 Ti-VCT 2.0 2.5T 1.8 TDCi Motor 4-Zylinder 4-Zylinder 4-Zylinder 5-Zylinder, Turbo 4-Zylinder, Turbo 2.0 TDCi DPF 2.0 TDCi DPF 4-Zylinder, Turbo 4-Zylinder, Turbo Hubraum 1596 cm3 1596 cm3 1999 cm3 2521 cm3 1753 cm3 1997 cm3 1997 cm3 kW (PS)/min 81 (110)/6300 Nm bei U/min 160/4100 160/4100 185/4500 320/1500 280/1800 320/2013 CO2 172 g/km 177 g/km 189 g/km 222 g/km 154 g/km 156 g/km 156 g/km Verbrauch 7,2 l Super 7,4 l Super 7,9 l Super 9,3 l Super 5,8 l Diesel 5,9 l Diesel 5,9 l Diesel Preis 92 (125)/6300 107 (145)/6000 162 (220)/5000 74 (100)/3850 96 (130)/4000 103 (140)/4000 320/1750 ab 22500 Euro ab 23375 Euro ab 25100 Euro ab 29225 Euro ab 24300 Euro ab 26725 Euro ab 28025 Euro ‡ Beim Vergleich der CO2-Werte mit den vergleichbaren VW-Triebwerken liegt Ford so gut wie gleichauf: Mondeo 1.6 (125 PS) 177 g/km, Passat 1.6 FSI (115 PS) 181 g/km; Mondeo 2.0 (145 PS) 189 g/km; Passat 2.0 FSI (150 PS) 197 g/km; Mondeo 2.0 TDCi (140 PS) 156 g/km, Passat 2.0 TDI (140 PS) 158 g/km. Ab Frühjahr 2008 ergänzt Ford die Mondeo-Motorenpalette mit einem Flexfueltriebwerk, das mit Äthanol (E85) betrieben werden kann. 9 Auto Bild Nr. 24/2007 VERGLEICH MITTELKLASSE-KOMBIS MIT DIESEL FORD MONDEO TUNIER 2.0 TDCi OPEL VECTRA CARAVAN VAN 1.9 1 CDTI VW PASSAT VARIANT 2.0 TDI Koffer-Kulis: die modernen Diener für sämtliche Ansprüche Wer ist der beste Gepäckkträger? t Ford Mondeo: agil in Kurven, hervorragendes Handling W aren das einst mondäne Zeiten: Man verreiste erster Klasse mit der Dampfeisenbahn, Frauen trugen Hut zum Kostüm, und ein eifriger Herr in Uniform buckelte das Gepäck über den Bahnsteig. Lange her. Wer heutzutage mit der Bahn reist, sitzt im überfüllten Großraumwagen – und muss vor allem seine Koffer selbst schleppen. Aber nur vom Gleis bis auf den Parkplatz. Denn da warten die modernen Gepäckträger – mit dicken Diesel-Muskeln und perfekt sitzenden Kombi-Uniformen. So wie der neue Mondeo Turnier, der ab 16. Juni beim Ford-Händler steht. Als 2.0 TDCi ist er 140 PS stark, trägt dazu einen besonders elegant geschnittenen Sportanzug. Was für eine stattliche Erscheinung: Mit 4,83 Meter Länge und 1,89 Meter Breite sprengt er das klassenübliche Format – und ist sogar länger als der alte Scorpio, der es auf 4,75 Meter brachte. Sein härtester Konkurrent ist ein alter Profi im Trans- 10 Deutschland ist Kombi-Land. Mit dem Mondeo Turnier startet Ford in der Mittelklasse einen neuen Angriff auf die Rivalen VW Passat und Opel Vectra Opel Vectra: komfortabel gefedert, starker Motor VW Passat: zurückhaltende Dynamik, straffe Federung Packen: viel Platz für Last und Leute portgeschäft: der VW Passat Variant. Mit einem 2.0-TDIMotor bringt es der Wolfsburger ebenfalls auf 140 PS. Bereits sein tadelloser Ruf prä- Der Mondeo fordert den Bestseller Passat heraus destiniert ihn für gehobene Transportaufgaben: Das neutrale Passat-Image passt in alle Lebenslagen. Opels größter Kombi ist der Vectra Caravan, der als 1.9 CDTI mit 150 PS auftrumpft. Er hat das ideelle Erbe des verblichenen Omega Caravan angetreten – das verpflichtet: Sein Laderaum scheint geradezu um eine Ladung Reisegepäck zu betteln. In diesem Diesel-Dreikampf ist eine Frage besonders spannend: Kann der neue Mondeo seinen Sieg über den Passat im ersten Vergleich vor vier Wochen (starke Benziner, Heft 20) wiederholen? Reichen Arbeitseifer und Umgangsformen für den Platz an der Spitze? Wir haben es getestet. – bitte blättern Sie um. Große Kombis sind eine FordSpezialität – und das seit mehr als 40 Jahren. So viel Tradition verpflichtet. Aber ausgerechnet im TransportKapitel muss der neue Mondeo ein paar Federn lassen. Zwar darf Fords großer Lademeister üppige 580 Kilogramm Gepäck mitschleppen, auch wächst bei umgeklappter Rückbank das Gepäckraumvolumen auf stolze 1745 Liter – ein völlig ebener Ladeboden entsteht beim Zusammenfalten der Rückbank jedoch nicht. Ebenfalls schade: Die für einen Lust-Laster obligatorische Dachreling liefert Ford nur gegen Aufpreis. Und das optionale Laderaum-Trennnetz lässt sich nicht direkt hinter den Vordersitzen einhaken – allenfalls ein starres „Hundegitter“ aus dem Zubehör könnte davor schützen, dass bei Vollbremsungen das Gepäck nach vorn fliegt. Immerhin: Die in der Praxis am häufigsten vorkommende Ladedisziplin – gut ausgenutzter Basis-Kofferraum, Sitzbank nicht vorgeklappt – beherrscht der Mondeo prima. (siehe Kasten unten). Tadellos kümmert sich der Ford um die Passagiere. Die Platzverhältnisse des langen Dampfers sind vor allem im Fond fürstlich, die Sitze angenehm groß und bequem. Nur vorn sind die Auflagen etwas wulstig gepolstert, den Lehnen fehlt ordentlicher Seitenhalt. Fahrer und Beifahrer müssen sich ansonsten nur mit der etwas fummeligen Klimaanlagen-Bedienung auseinandersetzen, bevor sie sich rundum wohlfühlen. Unklare Bedienung – eine Sorge, die Passat-Fahrer nicht kennen. Wer VW fährt, findet jedes Knöpfchen und jeden Hebel intuitiv, genießt zudem brauchbare Übersicht. Auch sitzen VW-Fahrer tadellos und erfreuen sich an einwandfreier Funktionalität. Nur eine alte Schwäche des Umständlich: Luftverteilung im Vectra nur über das Menü Variant schmälert das Bedienkonzept: Um die Rückbank gänzlich flach zu legen, muss der VW-Fahrer erst die Fondkopfstützen ausbauen. Auf das Maximum erweitert, fasst der Kofferraum des VW dann aber sehr brauchbare 1731 Liter Gepäck. Opel glänzt mit Platz: für Fracht und Passagiere Ein geräumige Höhle – aber die wirkt beinahe mickrig, wenn der Vectra seinen riesigen Heckklappenschlund aufreißt. Maximal packt der Opel nämlich nochmals rund 120 Liter mehr Ladung als der Volkswagen. Und das geht nicht einmal zu Lasten der Passagiere: Der Vectra-Fond bietet keineswegs weniger Beinfreiheit als der deutlich längere Mondeo. Dank der geraden Dachlinie punktet der Opel hinten zudem mit dem luftigsten Kopfraum dieses Vergleichs. Nicht optimal dagegen: die komplizierte Lösung, einige Funktionen der Klimaregelung über das Hauptmenü zu steuern. Das funktioniert bei den anderen einfacher. OPEL VECTRA FORD MONDEO VW PASSAT Breite 1,08 m Breite 1,15 m Tiefe max. 1,77 m Tiefe max. 2,01 m Breite 1,00 m Tiefe min. 1,14 m Tiefe max. 1,73 m Tiefe min. 1,08 m Mondeo mit Rekordmaß: 580 Kilogramm Zuladung. Leider leicht ansteigender Ladeboden FORD MONDEO Tiefe min. 1,17 m Paradedisziplin des Vectra: Maximalvolumen 1850 Liter. Auch hier keine waagerechte Grundfläche Trumpf des Passat: Völlig ebener Boden, tiefes Fach unter der Ladefläche. Extra: Zurrsystem mit Schienen Schöner Schein: Statt Echtholz und Aluminium lackiert Ford im Cockpit schlichtes Plastik Praxistest: Wie viel passt hinter die Bank? OPEL VECTRA Klare Verteilung: übersichtliche Anzeigen im Opel, aber tief angeordnetes Klima-Bedienfeld VW PASSAT Klassisch VW: übersichtlich platzierte Bediengruppen, Multifunktion fürs Lenkrad Wer fährt schon ständig nur zu zweit, nutzt den maximalen Platz im Kofferraum? Höchstens für einen Umzug oder den Möbeltransport. In der Praxis sieht die Sitzkonfiguration doch meist so aus: Hinten sitzen zwei oder drei Personen, der Basis-Gepäckraum wird bestmöglich ausgenutzt. Nach diesem Motto haben wir die „echten“ Kofferraumgrößen in einem Praxistest ermittelt. Wie viele Getränkekisten lassen sich stapeln? Ergebnis: Die meisten fasst der Vectra. Er schluckt 18 Stück – eine mehr als der lange Mondeo. Der Passat schluckt am wenigsten: Hier passen nur In den Passat passen 14 Kisten. 14 Kisten rein, die vier des Vectra bleiben übrig Fahren: starke Diesel, souveräne Fahrwerke Stramme 320 Newtonmeter Drehmoment, dazu souveräne Kraft weit unterhalb von 2000 Touren – dem angenehm leise und vibrationsarm arbeitenden TDCi-Triebwerk des Mondeo verleihen wir hiermit das Prachtdiesel-Prädikat. Allerdings muss sich der Vierzylinder ordentlich anstrengen, um den schweren Ford auf Trab zu bringen. Der gleich starke, rund 110 Kilogramm leichtere Passat zieht ihm im sechsten Gang nämlich lässig davon. Der kernige TDI des VW entwickelt beim Durchzug sogar mehr Biss als der nominal zehn PS stärkere CDTI des Vectra. Dass der Variant dabei – wie seine Konkurrenten – nicht mehr als sieben Liter Diesel pro 100 Kilometer trinkt, spricht für VWs effizientes Pumpe-Düse-Dieselkonzept. Für die Laufkultur gilt das jedoch nicht: Am Fahrverhalten gibt’s bei keinem zu meckern Dumpf dröhnend unter Last, im Stand spürbar nagelnd, rumort der Passat-Motor unhöflich vor sich hin. Dass der Variant gleichfalls steif über Fahrbahnfugen rumpelt, passt ebenfalls kaum in die luxuriöse Mittelklasse-Liga. Am Fahrverhalten der drei Kombis gibt es dagegen nichts zu meckern. Unterschiede zeigen sich höchstens in der Abstimmungsphilosophie des ESP. So nimmt VW den Passat an eine sehr kurze Sicherheitsleine, raubt ihm im Grenzbereich früh die Kraft, wenn er in engen Kurven über die Vorderräder nach außen zu rutschen droht. Opel lässt Vectra-Fahrern etwas mehr sportlichen Spielraum, ermöglicht so mehr Fahrspaß. Die Elektronik des Caravan duldet leicht übersteuernde Lastwechselreaktionen, bevor der hemmende Bremseneingriff kommt. Ford gibt sich unmissverständlich dynamisch. Spät, Ford verhindert Fehlbetankung: kreisförmig angebrachte Sperrklinken im Tankstutzen erkennen den richtigen Zapfhahn aber beruhigend effektiv mischt sich das Anti-Schleuder-Programm ein, wenn es der Fahrer übertreibt. Das passt zum sportlichen Gesamteindruck des Mondeo. Bereits geringen Lenkeinschlägen folgt der Turnier eif- MOTOREN: DIREKTEINSPRITZER VON 140 BIS 150 PS VW PASSAT TDI: VW setzt auf den hohen Einspritzdruck der PumpeDüse-Technik. In Verbindung mit Rußfilter hat der 2.0 nur acht Ventile rig. Allerdings: Im Gegensatz zur fein abgestimmten VWLenkung vermittelt der Mondeo bei hohen Geschwindigkeiten ein synthetisches Gefühl, reagiert nervös auf Kurskorrekturen. Im Stand dagegen muss der Mondeo-Benutzer – im Vergleich zum Vectra – ziemlich kräftig am Lenkrad zerren. Der Opel profitiert von seinem starken Motor und dem angenehmen Federungskomfort – beides macht ihn zum talentierten LangstreckenWagen. Weniger toll: das vergleichsweise hohe Geräuschniveau und ein spürbares Turboloch. Erst ab 2000 Um- FORD MONDEO TDCi: Ford nutzt sanfter arbeitende Common-Rail-Technik, da versorgt eine gemeinsame Hochdruckleitung die vier Zylinder mit Diesel OPEL VECTRA CDTI: Ebenfalls mit Common-RailEinspritzung – hier hat der 1.9Vierzylinder weniger Hubraum, läuft besonders sparsam VERGLEICH FORD MONDEO TURNIER / OPEL VECTRA CARAVAN / VW PASSAT VARIANT Gesichtskontrolle: extrem auffällige Ford-Front, klassischer Passat-Grill, geliftetes Opel-Antlitz drehungen beißt der Turbodiesel kräftig zu. Wie bei VW und Ford darf sich der OpelFahrer aber über ein präzise zu schaltendes Sechsganggetriebe freuen. 11 MESSWERTE FORD OPEL VW Beschleunigung 0–50 km/h 0–100 km/h 0–130 km/h Elastizität 60–100 km/h 80–120 km/h Leergewicht/Zuladung Gewichtsverteilung v./h. Wendekreis links/rechts Bremsweg aus 100 km/h kalt aus 100 km/h warm Innengeräusch bei 50 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h Testverbr. – C02-Ausstoß Reichweite 3,7 s 11,0 s 18,7 s 7,7 s (4. Gang) 14,7 s (6. Gang) 1695/580 kg 58/42 % 11,9/11,9 m 36,3 m 37,2 m 59 dB (A) 68 dB (A) 71 dB (A) 3,8 s 10,6 s 17,8 s 7,8 s (4. Gang) 15,2 s (6. Gang) 1610/545 kg 59/41 % 12,0/12,0 m 37,0 m 37,5 m 60 dB (A) 68 dB (A) 71 dB (A) 3,8 s 10,9 s 18,1 s 7,4 s (4. Gang) 12,9 s (6. Gang) 1585/555 kg 58/42 % 11,0/11,1 m 38,0 m 38,1 m 60 dB (A) 65 dB (A) 70 dB (A) 6,5l/100km–172g/km So punktet AUTO BILD OPEL VW FORD Punkte max. KAROSSERIE Platzangebot Kofferraum/Variabilität Zuladung (Anhängelast) Sitze/Sitzposition Raumgefühl/Rundumsicht Ausstattung/Bedienbarkeit Sicherheitsausstattung Qualitätseindruck/Materialien Zwischenergebnis 950 km Klare Punkte – faire Bewertung. Dafür vergeben wir jeweils bis zu 200 Punkte in drei Kapiteln. 30 29 28 29 20 11 13 12 20 18 17 16 30 27 27 26 20 17 17 17 30 26 24 25 30 24 19 23 20 17 17 16 200 169 162 164 ≤Punktabzug für schiefe Ebenen in den Kofferräumen von Opel und Ford. Vectra glänzt mit Größe, Mondeo mit üppiger Zuladung. Top-Sitze bei VW und Ford, magere Komfortausstattung bei VW. Vorbildlich: Mondeo mit Knieairbag, aktiven Kopfstützen. Opel patzt mit mäßiger Verarbeitung. ANTRIEB / FAHRWERK Motoreigenschaften Beschleunigung/Vmax Elastizität Fahrverhalten Fahrgeräusche Fahrkomfort Getriebe/Schaltung Lenkung/Wendekreis Bremsen Zwischenergebnis 20 17 16 16 30 20 20 21 20 15 16 15 30 28 27 28 10 7 8 5 20 17 16 18 20 18 19 18 20 17 18 17 30 24 19 22 200 163 159 160 ≤ Ford punktet mit weichem, leisem, starkem Motor und agilem Handling. Der Passat bietet bärigen Durchzug. Mit 17-Zoll-Reifen hat der Mondeo die Nase beim Bremsen vorn. Allerdings addieren wir die Kosten für die großen Räder bei allen drei Kombis zum Grundpreis – mit entsprechend relativierendem Punktabzug (s. u.). KOSTEN Steuer/Versicherung Verbrauch/Umwelt Garantie Wartung Aufpreisgestaltung Wiederverkauf* Grundpreis Zwischenergebnis 20 16 17 17 40 38 37 39 20 7 11 7 20 14 16 16 10 6 6 6 10 7 10 8 80 64 64 61 200 152 161 154 600 484 482 478 Platzierung 1. 2. 3. Preis-Leistungs-Sieger 1512 965 620 590 ABMESSUNGEN in Millimetern OPEL Innenbreite v/h: 1490/1490 Spurweite v/h: 1536/1525 Breite: 1798 700–950 780* 1500 670 520 330 580 –1150 920 30 2 530 520 1000 Testbereifung: Goodyear Eagle NCT 5 Radstand 2830 / Länge 4839 ABMESSUNGEN in Millimetern VW Innenbreite v/h: 1485/1510 Spurweite v/h: 1552/1551 Breite: 1820 Testbereifung: Dunlop SP Sport 01 1517 645–895 770* 330 520 620 –1180 955 25 2 500 500 Radstand 2709 / Länge 4774 Die fett gedruckten Angaben werden bewertet FAHRZEUGDATEN Motor Bauart/Zylinder Ventile/Nockenwellen Nockenwellenantrieb Hubraum kW (PS) bei U/min Nm bei U/min Höchstgeschwindingkeit Getriebe Antrieb Bremsen vorn/hinten Testwagenbereifung Radgröße Abgas COπ Verbrauch* Tankinhalt/Kraftstoffsorte Vorbeifahrgeräusch Anhängelast gebr./ungebr. Kofferraumvolumen * Norm bei 1 m Beinraum vorn FORD OPEL VW Vierzylinder, Turbo 4 pro Zylinder/2 Zahnriemen/Kette 1997 cmÍ 103 (140)/4000 320**/1750 205 km/h Sechsgang manuell Vorderradantrieb Scheiben/Scheiben 235/45 R 17 W 7,5 x 17“ 156 g/km 7,6/4,9/5,9 l 70 l/Diesel 71 dB (A) 1800/750 kg 554/1745 l Vierzylinder, Turbo 4 pro Zylinder/2 Zahnriemen 1910 cmÍ 110 (150)/4000 320/2000 210 km/h Sechsgang manuell Vorderradantrieb Scheiben/Scheiben 215/50 R 17 W 7,0 x 17“ 159 g/km 7,6/4,9/5,9 l 60 l/Diesel 74 dB (A) 1500/750 kg 530/1850 l Vierzylinder, Turbo 2 pro Zylinder/1 Zahnriemen 1968 cmÍ 103 (140)/4000 320/1800 206 km/h Sechsgang manuell Vorderradantrieb Scheiben/Scheiben 215/55 R 16 W 7,0 x 16“ 158 g/km 7,9/5,0/6,0 l 70 l/Diesel 73 dB (A) 1800/750 kg 603/1731 l KOSTEN/GARANTIEN FORD OPEL VW Abgasnorm Steuer pro Jahr Typklassen HPF/VK/TK Werkstattintervalle Kosten Ölwechsel/Inspektion Garantie/Gewährleistung Technik/km-Begrenzung Garantie gegen Durchrostung Mobilitätsgarantie Euro 4 309 ¤ 18/20/21 20 000 km/1 Jahr 150/380 ¤ Garantie 2 Jahre/ohne 12 Jahre 2 Jahre Euro 4 309 ¤ 16/20/22 30 000 km/1 Jahr 150/450 ¤ Garantie 2 Jahre/ohne 12 Jahre 2 Jahre Euro 4 309 ¤ 17/19/24 30 000 km/2 Jahre 150/400 ¤ Garantie 2 Jahre/ohne 12 Jahre unbegrenzt FORD OPEL PREISE/AUSSTATTUNG Modell Airbags Fahrer/Beif./Seiten v. Kopfairbags vorn/hinten Klimaanlage/-automatik Automatikgetriebe elektrisches Schiebedach Anhängekupplung Grundpreis VW Mondeo Turn. 2.0 TDCi Trend Vectra Car.1.9 CDTIEdition Passat Var. 2.0 TDI Trendl. S/S/S S/S N/S N 815 ¤ ab 510 ¤ 29220 ¤1) S/S/S S/S N/S 2050 ¤ 915 ¤ ab 665 ¤ 30240 ¤1) S/S/S S/S S/435 ¤ 2050 ¤ 3) 920 ¤ 720 ¤ 29340 ¤2) S = Serie, N = nicht lieferbar, 1) Preis inkl. 17-Zoll-Bereifung , 2) Preis inkl. 215/55 R 16, 3) DSG-Getriebe Reling an Bord? Reserverad: Der Kunde hat wenig Wahl FORD MONDEO 490 360 Radstand 2850 / Länge 4830 OPEL VECTRA VW PASSAT FORD MONDEO VW PASSAT ≤ VW und Ford: Unentschieden beim Preis – wenn die Ausstattungen (Räder) angeglichen sind. Ford ruft jährlich zur Inspektion – Abzug. Toll: 6,3 Liter Test-Verbrauch des Opel. VW belohnen wir für unbegrenzte Mobilität. (Noch) schlecht:WertverlustdesMondeo. *ermittelt von Bähr&Fess Forecasts/Saarbrücken Gesamtpunktzahl 1030 km 665–920 790* *innerorts/außerorts/gesamt auf 100 km. **340 mit Overboost 6,3l/100km–170g/km 6,8l/100km–179g/km 1080 km DIE WERTUNG 12 ten von einigen Hundert Euro für vergleichbare Extras. Und wer Kurvenlicht will, muss besonders tief in die Tasche greifen. Diese Funktion bietet ein Passat nur in Verbindung mit 1270 Euro teurem Bi-Xenon-Licht. Klarer Vorteil für den Wolfsburger: Volkswagen bittet nur alle zwei Jahre oder alle 30 000 Kilometer zum Service. Kleiner Wermutstropfen dabei: Die langen Wartungsintervalle erfordern ein spezielles Motoröl (VW-Norm 50700). Das kostet pro Liter etwa sechs Euro mehr als üblich, ist vor allem aber nicht an jeder Tankstelle zu bekommen. Mehr als 16 Punkte sind für die Wartung deswegen nicht drin. –1170 950 20 2 510 560 960 Gegen den erfreulich geringen Aufpreis von 465 Euro liefern die Kölner auch ein intelligentes Lichtsystem mit Halogen-Kurvenlicht und Abbiegefunktion. Die in diesem Segment noch wenig verbreitete radarunterstützte Temporegelung kostet dagegen mit 1230 Euro (VW 1045 Euro) ein kleines Vermögen. Vielfahrer dürfte der Verbrauch des Mondeo reizen. Seine 6,5 Liter unterbietet nur der hubraumschwächere Opel um zwei Zehntel. VWs Grundpreis-Angabe für den Variant 2.0 TDI entpuppt sich ebenfalls als leicht geschönt. Denn zum Basispreis summieren sich noch Kos- Testbereifung: Goodyear Exellence 620 Im Mondeo: günstiges adaptives Lichtsystem FORD Innenbreite v/h: 1490/1500 Spurweite v/h: 1589/1605 Breite: 1886 955–10 25 610 selbstverständlichen Front-, vorderen Seiten- sowie Kopfairbags ergänzt Ford um noch einen Knieairbag. Dazu kommen im Crashfall entkoppelnde Sicherheitspedale und aktive Kopfstützen vorn. ABMESSUNGEN in Millimetern 970–10 20 660 Beim Preis bremst sich Opel selbst aus. Es gibt den 150-PS-Diesel zwar schon ab 28 230 Euro, für den Test war aber nur eine Version mit 17Zoll-Bereifung zu haben. Also mussten wir die 1440 Euro teurere EditionAusstattung bewerten, weil es die großen Räder nicht für die Basis gibt. Auf das Ausstattungsniveau wirkt sich das positiv aus. Immerhin bietet der Vectra zum Beispiel elektrische Fensterheber im Fond. Dennoch fallen weitere Kosten an, beispielsweise 330 Euro extra für den Bordcomputer. Ford siedelt den 2.0 TDCi dagegen gleich in der höheren Ausstattungslinie Trend an, bestückt ihn großzügiger mit Luxus- oder Komfortoptionen. Selbst eine Klimaautomatik oder ein Lederlenkrad mit Multifunktionstasten sind an Bord. Das passende Radio dazu müssen Mondeo-Fahrer aber mit mindestens 750 Euro zusätzlich bezahlen. Vollständig ist die Liste der Sicherheitsextras: Die in dieser Klasse VW-Sonderfall: Der TDI mit Wartungsintervallverlängerung und Rußfilter braucht spezielles Öl. Die hauseigene Norm erfüllen wenige handelsübliche Öle 935–10 05 630 Bezahlen: hohe Preise, kleiner Durst ≤ Knapper, aber verdienter Turniersieg für den neuen Mondeo. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt ebenfalls. OPEL VECTRA Die Dachreling – ein wichtiges Accessoire für edle Kombis. Und nebenbei praktisch. Aber nicht selbstverständlich. Ford verlangt Aufpreis: 155 Euro für das Teil in Schwarz, 200 für Silber. VW: 195 und 255 Euro. Opel liefert gratis Reserverad? Gibt es nicht – nur Pannen-Sets. Ford liefert ein Notrad für 25 Euro (Normal-Rad 50 Euro). VW: 16-Zoll-Reserve für 54 Euro. Opel: mit Notrad 40 Euro Fazit Glückwunsch nach Köln. Der neue Mondeo kann auch mit AUTO BILD-Redak- dem wichtigen Dieteur Jan Horn sel-Turnier den Bestseller VW Passat schlagen. Das Ergebnis fällt zwar knapp aus, aber in wichtigen Kapiteln doch überzeugend. Der Mondeo setzt ganz klar auf Fahrspaß und Dynamik, gemixt mit hoher Sicherheit und einer angemessenen Portion Luxus. VW lie- fert mit seinem Variant wie gehabt den kantenlosen, aber auch fast fehlerfreien Traditionalisten. Mit dieser Auslegung ist der Passat dem Mondeo dicht auf den Fersen. Doch mit den nur durchschnittlichen Bremsen und der mageren Sicherheitsausstattung langt es nicht zum Sieg. Opels innere Größe – im wahrsten Sinne des Wortes – allein reicht nicht. In der Summe seiner Eigenschaften kommt der Vectra an Passat und Mondeo nicht vorbei. Dennoch ein achtbares Ergebnis für ein FastAuslaufmodell: 2008 kommt der Neue. auto motor sport Nr. 13/2007 FORD GESCHRITTEN DER MONDEO IM HÄRTETEST Bewertung Im Top-Test musste der neue Mondeo ein besonders ausführliches Mess-Programm durchlaufen, das in diesem Fall auch das Bremsen auf unterschiedlich griffigem Untergrund beinhaltet. Hier versagt der Mondeo, in allen anderen Tests schlägt er sich gut bis sehr gut. Mondeo zum Dritten: Die neue Generation ist in allen Dimensionen kräftig gewachsen und soll aus dem Schatten des Mittelklasse-Bürgermeisters VW Passat heraustreten. Ob sie das Zeug dazu hat, klärt der Top-Test mit dem Ford Mondeo 2.5 Turnier 4 Beim Verzögern auf µ-Split ist der Bremsweg gefährlich lang Schlechte Straßen stellen für das Fahrwerk kein Problem dar Das tadellose Fahrverhalten ändert sich beladen kaum Die Bremse verzögert kräftig, ist gut zu dosieren und auch nach starker Belastung standfest DER MONDEO IM TOP-TEST Messprogramm Alltagstauglichkeit Multimedia-Check 24 13/2007 Kosten Langstrecke In der Front mit dem markanten Grill stecken auf Wunsch BiXenonscheinwerfer und ein 13/2007 Abstandsradar 25 ensch, Mittelklasse, wie haste dir verändert. Aus braven Familienkisten sind Autos geworden, die jeden Luxuswunsch erfüllen, wenn der Käufer bereitwillig sein Portemonnaie zückt. Der Mondeo von Ford bietet nahezu alles, was das Herz begehren könnte – als Testwagen sowieso, weil der ja freudige Gefühle beim zuständigen Schreiber wecken soll. Jeder Hersteller, so die Tendenz, will ein bisschen premium sein, wobei das natürlich leichter fällt, wenn man mit Familiennamen Mercedes und nicht Ford heißt. Die Ableger der US-Konzerne in Deutschland stehen wie ihre Mütter in einem harten Kampf, aber sie scheinen sich auf das besonnen zu haben, was sie früher schon konnten: gute Autos bauen zu Preisen, die einen nicht gleich schwindlig werden lassen. Der Mondeo ist da auf dem richtigen Weg, wenngleich der Testwagenpreis zeigt, dass nach oben alles offen ist. Entdecke die Möglichkeiten. Den Schlüssel in der Tasche lassen und per Knopfdruck starten beispielsweise, wobei dieses Feature sicher zu den am leichtesten entbehrlichen zählt. Oder den Sitz elektrisch in Stellung fahren. Dabei zeigt sich, dass der Wohlfühlfaktor ausgeprägt ist. Die Position hinter dem Lenkrad passt, und selbst wenn es sich dort ein langer Lulatsch bequem macht, bleibt auf der gut geformten Rücksitzbank ein Knieraum übrig, der längere Strecken nicht zur Pein werden lässt. Was kein Wunder ist, denn der Mondeo in der getesteten Kombiversion mit dem traditionellen Beinamen Turnier erstreckt sich auf eine Länge von 4,83 M Meter und ragt damit, ebenso wie mit seinem Radstand von 2,85 Meter, frech in das Revier der E-Klasse von Mercedes hinein, einen VW Passat oder gar einen Opel Vectra überragend. Die neue Größe trägt dazu bei, dass dieser Kombi seine Bezeichnung wirklich verdient. Selbst wenn der Rücksitz aufrecht steht und die Gepäckraumabdeckung an ihrem Platz bleibt, tut sich im Heck eine gewaltige Höhle auf, die mühelos 554 Liter schluckt. Mühelos auch deshalb, weil die Heckklappe weit herunterreicht und damit für eine angenehm niedrige Ladekante sorgt. Wird der Kofferraum auf das Maximalmaß erweitert, dürfen es bis zu 1745 Liter sein. Dieser Paradewert schreit nach einem Besuch im unmöglichen Möbelhaus, zumal er nicht nur theoretische Bedeutung hat: 619 Kilogramm darf der Mondeo laden. Wer damit nicht zurechtkommt, beauftragt besser einen Spediteur. Trotz der zahlreichen Ausstattungsfeatures, zu denen beim Testwagen auch das Topnavigationssystem NX mit MP3-fähigem CD-Player und acht Lautsprechern gehört, ist die Bedienung weitgehend selbsterklärend. Denn für alle wichtigen Funktionen gruppieren sich um den Bildschirm konventionelle Knöpfe, die einem mühsame Menü-Irrwege ersparen. DER MONDEO IM ALLTAG SPOTLIGHT Emotion und nackte Zahlen Ford-Vertriebschef Jürgen Stackmann setzt sich ambitionierte Ziele: Dieses Jahr will er bundesweit 23 000 Mondeo verkaufen, 2008 rund 40 000. Etwa 40 Prozent der Kunden will Ford von anderen Marken erobern – selbst von Audi und BMW. Rund 60 Prozent der Käufer erwartet die Marke im gewerblichen Bereich. Allerdings wird auch der Mondeo den eingebrochenen Gesamtabsatz in Deutschland nicht ausbügeln können: Stackmann rechnet für 2007 mit 250 000 Neuzulassungen von Autos und leichten Nutzfahrzeugen. Im Vorjahr waren es 259 000. Aber Stackmann geht es nicht nur um Absatz: Der Mondeo soll die ganze Marke „höher positionieren, emotional aufladen und als Flaggschiff positiv auf das Portfolio abstrahlen“. Das Werbe-Budget liegt im zweistelligen Millionen-Bereich. Stackmann: „Das ist die wichtigste Modelleinführung der letzten Jahre.“ Anzeigen und TVSpots sollen eine „hohe Wertigkeit und Begehrlichkeit“ vermitteln – auch im XXL-Format: Auf 4200 Quadratmeter Fläche wird ein Mondeo-Plakat – das größte Europas – die Berliner Charité zieren. Bewertung Neben den Tests auf abgesperrter Strecke musste sich der Mondeo im Alltagsbetrieb bewähren. Der große Wagen braucht zwar einen langen Parkplatz, entschädigt andererseits aber mit üppigem Platzangebot, überzeugender Variabilität und gut funktionierenden Details wie dem Abstandsregel-Tempomaten. Mit wenigen Handgriffen lässt sich der Kofferraum vergrößern. Das Raumangebot auf der Rückbank ist enorm Der Abstandsregel-Tempomat agiert sensibel und vermittelt ein gutes Gefühl. Zwei Kindersitze und ein Passagier passen in den Fond KAROSSERIEVARIANTEN Wer beharrlich den Blick in die Betriebsanleitung verweigert, wird zwar im Laufe der Bekanntschaft immer wieder neue Funktionen entdecken, aber es gibt keinen Anlass, sich zornbebend an die alten Zeiten zu erinnern, als ein Radio nur zwei große Knöpfe hatte. 4 Beim Fließheck-Modell reicht die Kofferraumklappe bis ins Dach Das Stufenheck-Modell spielt die Rolle der konventionellen Limousine Der Turnier hat erneut das Zeug zum meistverkauften Modell der Serie KRITIK IM DETAIL Mit der aufpreispflichtigen Dämpferverstellung ist der Federungskomfort sehr gut a Renault hat es vorgemacht, Ford zieht beim Mondeo nach: Einen konventionellen Tankdeckel gibt es nicht a Gepäck darf sperrig und sehr lang sein, eine Strandliege passt ohne Probleme in den Kombi b Per Start-Stopp-Knopf lässt sich der Motor bei jeder Geschwindigkeit ausschalten, eine Sperre wäre wünschenswert Trotz umfangreicher Ausstattung ist der Mondeo gut zu bedienen Nur Sitzriesen finden hier keine ganz ideale Position Turbomotor ohne Turboloch, Fahrwerk mit Einstellmöglichkeiten 13 das Geräusch in luxuriöser Unauffälligkeit verschwindet. Zusammen mit dem exakt schaltbaren Sechsganggetriebe präsentiert sich somit ein harmonischer Antrieb, der mit 220 PS gut geeignet ist, die Möglichkeiten des Frontantrieb-Fahrwerks auszuloten. Bei Nässe zeigen sich die Grenzen – die Traktion reicht nicht aus, es zerrt in der Lenkung, und der Geradeauslauf wird zum Schlingerkurs. Der liegt auch auf trockener Straße an, wenn diese Spurrillen aufweist. Denen läuft der Mondeo nach und verlangt Lenkkorrekturen. An diesem Verhalten sind sicher die optional montierten 18-Zoll-Räder mit 40erQuerschnitt nicht ganz unbeteiligt. DER MONDEO IM KOSTEN-VERGLEICH +++,, Bewertung Zum Verkaufsstart zahlt Ford nur für Fahrer eines alten Mondeo je nach Ausstattungslinie bis zu 1700 Euro Prämie. Im Handel ist vielerorts aber mehr drin. Der Finanzierungszinssatz liegt bei 4,99 Prozent, 2,99 gibt es für Kunden mit Flatrate-Paket. Im Unterhalt ist der Mondeo etwas teurer als der Klassendurchschnitt. Die monatlichen Unterhaltskosten So viel kostet ein Ford Mondeo Turnier 1) km/Jahr 1.6 Ti VCT 2.0 2.5 1.8 TDCi 2.0 TDCi 1) 2.0 TDCi 2) 10 000 km 389/165 431/191 543/230 392/172 415/179 426/179 15 000 km 20 000 km 30 000 km 40 000 km 470/227 555/287 699/413 826/527 513/252 605/317 757/450 895/573 643/302 755/380 937/537 1100/681 453/214 523/261 637/356 734/441 484/228 566/284 674/373 777/462 492/228 568/284 688/373 792/462 Den monatlichen Unterhaltskosten liegt eine Fahrzeughaltedauer von drei Jahren und eine Versicherungseinstufung nach SF 12 zugrunde. Es wird eine Haftpflicht- und Vollkasko-Versicherung mit Vergünstigungen (wie Garagenplatz, Fahrerbeschränkung) angenommen. In die Berechnung fließen Wartungskosten, Verschleißteilekosten (Reifen, Auspuff, Bremsbeläge), der ECE-Verbrauch und die Steuern mit ein. Dargestellt sind die monatlichen Unterhaltskosten bei einer Jahresfahrleistung von 10 000, 15 000, 20 000, 30 000 und 40 000 Kilometern mit/ohne Wertverlust. 130 PS; 2) 140 PS Weil der Fortschritt unaufhaltsam ist, besitzt der Ford – in der TitaniumVersion serienmäßig – einen zweiten Bildschirm. Er sitzt zwischen Tacho und Drehzahlmesser und präsentiert unter anderem die Berechnungen des Bordcomputers. Das sieht zwar modern aus, ist aber keine ideale Lösung. Denn bei Nachtfahrten ist es schwierig, den Helligkeitskontrast zwischen Bildschirm und konventionell beleuchteten Instrumenten zu regulieren. Da der Test-Turnier über den Topmotor, einen 2,5 Liter großen Turbo- Fünfzylinder verfügt, scheinen beim Verbrauch gewisse Befürchtungen angebracht. Aber die Welt des normalen Verkehrs, in der die Leistung selten voll ausgeschöpft wird, rückt die Dinge zurecht. Mit zehn bis elf Litern ist man recht flott unterwegs, wer sich betont zurückhält, kann die Zehnliter-Marke deutlich unterschreiten. Deutsche Autobahnen fordern einen Turbo-Zuschlag (Maximalverbrauch 14,9 Liter), was wieder einmal zeigt, dass der wichtigste Beitrag zur CO2-Reduktion im rechten Fahrerfuß steckt. Vom Verbrauch abgesehen, beweist der Fünfzylinder, dass der beste Turbo der ist, den man nicht merkt. Die Abstimmung der Aufladung erscheint perfekt, der Fahrer könnte auf die Idee kommen, mit einem großvolumigen Sauger unterwegs zu sein. Kein verzögertes Ansprechen, kein Turboloch – der Motor ist allzeit bereit und dreht locker hoch, wobei oberhalb von 5000/ min der typische Fünfzylinder-Ton einen sportlichen Akzent setzt. So hoch wird man allerdings selten drehen, weil darunter satter Durchzug herrscht und Abgesehen davon ist der Fahrwerksabstimmung hohes Lob zu zollen. Der Mon- DER MONDEO IM MULTIMEDIA-CHECK +++,, Bewertung Ein vollkommen neues Bediensystem hatte Ford versprochen. Eines, das mit den Premiumherstellern mithalten kann. Das ist unzweifelhaft gelungen. Trotz großer Funktionsvielfalt braucht man kaum Eingewöhnung. Das Soundsystem, die grafische Darstellung, die Intelligenz der Sprachsteuerung und die Funktionssicherheit der Bluetooth-Einheit entsprechen dagegen nicht dem, was man von einer nagelneuen Mittelklasse-Limousine erwarten sollte. Direkte Tasten für die schnelle Anwahl wichtiger Funktionen Die breiten Touchscreen-Felder erleichtern die Treffsicherheit Auch wenn der Name wie ein Turnschuh klingt, das neue Bediensystem Ford Convers+ überzeugt mit einer eleganten Mischung aus Touchscreen, direkten Tasten und überlegter Lenkradsteuerung. Intuitiv, schnörkellos und fast immer mit der richtigen Auswahl an Funktionen navigiert der Fahrer ohne Mühe durch das Infotainmentangebot. Das Blaupunkt-Denso-Navigationssystem führt präzise und mit gelungener Streckenwahl ans Ziel. Das sind die guten Seiten. Weniger schön ist es, wenn die Sprachsteuerung in der Kartendarstellung kein „Ziel eingeben“ versteht oder nicht intelligent genug ist, um auf „Nummer wählen“ anstatt „wählen“ zu reagieren. Die Untermenüs sind eindeutig beschriftet Ganz abgesehen von der hohen Fehl-Erkennungsquote: Das Bluetooth-Telefonsystem lässt sich zwar einfach mit einem Handy koppeln, ein funktionierendes Telefonat kam aber nur in den seltensten Fällen zustande. Eine Enttäuschung ist auch das Soundsystem. Es klingt zwar recht frisch, aber räumlich sehr eigenartig seitlich aus der Tür heraus. Im Navigationssystem stehen zudem die beiden extrem wichtigen Sonderzielpunkte Tankstelle und Parkplatz in völlig unterschiedlichen Kategorien. Die pixelige, digitale Treppenstufen zeigende Grafik erwartet man ebenfalls nicht von einem topmodernen Mittelklasseauto. blo Die Grafiken sind für ein modernes Auto eher dürftig deo bestätigt die Ford-Reputation auf diesem Gebiet mit einem neutralen Kurvenverhalten und einem Handling, dessen Leichtfüßigkeit in dieser Klasse Maßstäbe zu setzen vermag. Beim Kurvenfahren ist die Lenkung mit ihren spontanen und exakten Reaktionen die reine Freude, auf der Autobahn wären dagegen etwas höhere Lenkkräfte und ein weniger spitzes Ansprechverhalten komfortabler. Es braucht eine gewisse Zeit der Gewöhnung, bis es gelingt, einen sauberen Strich geradeaus zu fahren. Trotz der sportlichen Eigenschaften glänzt das Mondeo-Fahrwerk mit sehr gutem Federungskomfort. Die aufpreispflichtige Dämpferverstellung bietet dem Fahrer drei Optionen: Normal (bester Kompromiss), Komfort (gut ansprechendes Fahrwerk, leichtes Nachschwingen auf Unebenheiten) und Sport (keine spürbare Verbesserung des Handlings, eingeschränktes Federungsverhalten). Es gibt also eine wirklich passende Abstimmung, der Rest fällt unter den Begriff Marketing. Bei den Bremsen hat der Kunde ja auch keine Wahl. Er muss nehmen,was er kriegt, im Fall des Mondeo eine sehr gut verzögernde, standfeste Anlage. Die nur beim Bremsen auf unterschiedlich griffigem Untergrund Schwächen aufweist: Über die 150-Meter-Teststrecke schießt der Mondeo mit mehr als 50 km/h hinaus. So wird der höchst erfreuliche Eindruck, den der Mondeo hinterlässt, am Ende getrübt, was den Autor nicht hindert, sich an einen Satz aus einem Bericht über den verflossenen Ford Sierra zu erinnern: das Wunder von Köln. Die Sprachsteuerung ist weit entfernt von Topsystemen Text: Götz Leyrer Fotos: Hans-Dieter Seufert Datenblatt: bitte umblättern DER MONDEO AUF DER LANGSTRECKE Bewertung DIE MEINUNGEN DER TESTER Verbrauch, Geräuschentwicklung und Sitzkomfort lassen sich abschließend nur auf einer Langstreckenfahrt beurteilen. Der große Kombi mit dem starken Fünfzylinder-Turbomotor hinterlässt hier einen überwiegend positiven Eindruck, vor allem wegen der guten Federung und des leisen Motors. Für Reisen, auch auf Landstraßen, ist der agile Mondeo eine gute Wahl. Der Verbrauch, im Mittel sind es 11,1 L/100 km, ist gemessen an der Transportkapazität akzeptabel Obwohl der Mondeo zu den Großen in seiner Klasse gehört, wirkt er beim Fahren erfreulich leichtfüßig 14 „Das Platzangebot für Gepäck und Passagiere ist überdurchschnittlich“ „Detail-Verarbeitung und Finish haben uns positiv überrascht“ „Für seine Größe ist der Mondeo Turnier erfreulich handlich“ Hermann-Josef Stappen Rudi Seufert Christian Bangemann FORD MONDEO 2.5 TURNIER T I TA N I U M X 220 PS (162 kW) 0–100 km/h 8,3 s Höchstgeschwindigkeit 240 km/h Verbrauch 11,1 L/100 km 32 725 Euro Motor Zusatzausstattung Fünfzylinder-Reihenmotor, vorn quer mit Turbolader und Ladeluftkühler, sechsfach gelagerte Kurbelwelle, zwei obenliegende Nockenwellen (Zahnriemenantrieb), vier Ventile pro Zylinder über Tassenstößel betätigt, elektronische Kraftstoffeinspritzung. ( = sinnvoll) Innenraum Innenbreite vorn/hinten Sitztiefe vorn/hinten Normsitzraum Lenkraddurchmesser 1480/1500 mm 510/510 mm 760 mm 370 mm Wartung Inspektion Ölwechsel alle 40 000 km alle 20 000 km Verbrauch (ECE-Norm) Stadt über Land gesamt 13,6 L/100 km 6,8 L/100 km 9,3 L/100 km Abgaswerte HC (Grenzwert) NOX (Grenzwert) CO (Grenzwert) CO2 0,052 (0,10) g/km 0,052 (0,08) g/km 0,197 (1,0) g/km 222 g/km Unterhaltskosten Steuer (Euro 4) 175,– Haftpflicht (TK 17 R6) 1184,– Teilkasko (TK 23 R6) 577,– Vollkasko (TK 23 R6) 2517,– Festkosten pro Jahr 1935,– Betriebskosten pro 100 km 18,48 Wertverlust/Jahr 4600,– (bei einer Haltedauer von 36 Monaten und 45 000 km; Prognose: auto motor und sport) Elastizität 60 – 100 km/h im IV./V. G. 80 – 120 km/h im IV./V. G. 60 – 100 km/h im VI. G. 80 – 120 km/h im VI. G. 7,1/9,1 7,5/9,6 12,1 12,5 Slalom 18 m leer/beladen ISO-Wedelgasse leer/beladen VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit leer/beladen Ausfahrgeschwindigkeit leer/beladen Verbrauch 120 140 100 Außengeräusch 80 60 60 40 dB(A) IV. 61 64 67 69 70 73 V. 61 64 66 68 69 72 Tachometerabweichung VI. 60 63 66 67 68 71 41 75 20 0 1 2 3 4 5 Drehzahl in 1000/min 77 95 115 125 134 153 Bremsweg 7 Nennleistung 162 kW (220 PS) 280 260 200 180 max. Drehmoment 160 320 Nm 198 km/h 145 km/h 140 ng 120 a .G III 100 80 97 km/h ng a I. G I 60 59 km/h 40 20 I. 0 1 2 g Gan 3 4 5 6 7 Drehzahl in 1000/min Bremsweg 30 40 39 39 39 50 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Bremsvorgänge gut bis 42 m befriedigend von 43 bis 47 m mangelhaft ab 48 m km/h 80 100 120 130 140 160 6 Übersetzung 77/71 76 74 Innengeräusch Drehmoment 40 20 dB(A) Stand-/Fahrgeräusch (EG) beschl. Vorbeifahrt (50 km/h; III. G.) konst. Vorbeifahrt (80 km/h; IV. G.) 360 320 280 240 200 80 100 220 7,4 14,9 11,1 631 Nm 320 Nm 120 240 Superbenzin minimal (ams-Verbrauchsrunde) maximal Testverbrauch Reichweite in km Gang III. bei 80 km/h 63 bei 100 km/h 65 bei 120 km/h 68 bei 130 km/h 71 bei 140 km/h 72 bei 160 km/h – Standgeräusch Maximalgeräusch im III. Gang 160 km/h L/100 km 140 180 61,2/60,7 132,0/125,7 74/72 45/48 162 kW (220 PS) g Fahrversuche 160 ng Fünfsitzige Kombi-Limousine mit vier Türen. Luftwiderstandsbeiwert cW 0,32 Stirnfläche A 2,33 cm2 Luftwiderstandsindex cW x A 0,74 Länge/Breite/Höhe 4830/1886/1512 mm Radstand 2850 mm Wendekreis rechts/links 11,8/11,4 m Tankinhalt 70 L Leergewicht 1676 kg Gewichtsverteilung v/h 58,8/ 41,2% Zulässiges Gesamtgewicht 2295 kg Dachlast 75 kg Kofferraumvolumen 554–1745 L Zuladung 619 kg Zul. Anhängelast/gebremst 750/1800 kg 5,9 8,3 11,5 13,2 15,2 20,8 16,1(143 km/h) 240 km/h 180 200 s Beschleunigung 0 – 80 km/h 0 – 100 km/h 0 – 120 km/h 0 – 130 km/h 0 – 140 km/h 0 – 160 km/h 400 m Höchstgeschwindigkeit 240 220 Ga ng V. Ga n Karosserie Fahrleistungen 260 VI. Einzelradaufhängung vorn und hinten, vorn mit Querlenkern, McPherson-Federbeinen, hinten mit Querlenkern, Längslenkern, Schraubenfedern, Stoßdämpfern, Spurweite vorn 1579 mm, Spurweite hinten 1595 mm. Stabilisator vorn und hinten, Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, Lenkübersetzung 15,1:1. 2,75 Lenkradumdrehungen, hydraulische Zweikreisbremse mit Bremskraftverstärker, innenbelüftete Scheibenbremsen vorn, Scheibenbremsen hinten, Bremskraftbegrenzer, Antiblockiersystem, Feststellbremse auf die Hinterräder wirkend. Rädergröße 7,5 J x 18, Reifengröße 235/40 ZR 18, Continental SportContact2. PS kW Mängel am Testwagen keine Serienausstattung: ABS, Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Sidebags, seitliche Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, elektronisches Stabilitätsprogramm, Bordcomputer, elektr. Fensterheber vorn/hinten, Klimaautomatik, Leder/AlcantaraSitze, 17-Zoll-Leichtmetallräder, einstellbare Lenksäule, Nebelscheinwerfer, geteilt umklappbare Rücksitze. Ga Fahrwerk Leistung 32 725,– 41 485,– IV. Vorderradantrieb, Sechsganggetriebe. Übersetzungen: I. 3,39, II. 1,91, III. 1,27, IV. 0,95, V. 0,78, VI. 0,65, R. 3,23. Achsantrieb 4,00:1. Ausstattung/Preise Grundpreis Testwagenpreis Leistung Kraftübertragung Bi-Xenonscheinwerfer Geschwindigkeit in km/h bei 5000/min Spez. Leistung 64,3 kW/L (87,3 PS/L) Hubraum 2521 cm3 Bohrung x Hub 83,0 x 93,2 mm Verdichtungsverhältnis 9,0:1 Maximaler Ladedruck 0,55 bar Max. Drehmoment 320 Nm bei 1500/min Mittl. Kolbengeschw. bei Nenndrehzahl 15,5 m/s. Ölinhalt Motor 4,1 L, Kühlsysteminhalt 7,1 L. 650,– 965,– 505,– 510,– 2450,– 815,– 495,– DVD-Navigationssystem elektr. Schiebedach 162 kW (220 PS) Bremsweg in m Leistung Anhängervorrichtung elektr. Dämpferregelung Einparkhilfe vorn/hinten Metallic-Lackierung Innenraum-Maße Innenhöhe 1000 mm 1000 mm m aus 100 km/h kalt (leer) aus 100 km/h kalt (beladen) aus 100 km/h warm (beladen) Hochgeschwindigkeits-Bremstest (170 km/h) 38 39 39 113 Knickmaß 940 – 1150 mm Sitzraum 635 – 870 mm Gesamtkosten/km* bei 15 000 km/Jahr bei 30 000 km/Jahr 0,62/0,31 0,43/0,25 Monatliche Unterhaltskosten* bei 15 000 km/Jahr bei 30 000 km/Jahr Gewährleistung zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung, zwölf Jahre gegen Durchrostung * mit/ohne Wertverlust 774,–/392,– 1072,–/624,– ++++, Bewertung Hohe Funktionalität und sehr gutes Fahrwerk machen den Mondeo zu einem der attraktivsten Angebote seiner Klasse. Eine Schwäche bei der µ-split-Bremsung verhindert Stern Nummer fünf. Karosserie 5 –gute Platzverhältnisse –saubere Verarbeitung –leichte Bedienung 6 –unbefriedigende Übersichtlichkeit Fahrkomfort 5 –guter Federungskomfort –bequeme Sitze –gute Klimatisierung –geringes Innengeräusch 6 –zu harte Abstimmung in Stellung Sport Antrieb 5 –kultiviert laufender Fünfzylinder –sehr gute Leistungscharakteristik –exakte Schaltung Fahreigenschaften 5 –sehr sicheres Kurvenverhalten –flinkes Handling –präzise Lenkung 6 –empfindlich auf Spurrillen –schlechte Nass-Traktion Sicherheit 5 –gut dosierbare, standfeste Bremsen –gute Sicherheitsaussstattung 6 –extrem langer Bremsweg auf µ-split Umwelt 6 –relativ hoher Verbrauch Kosten 5 –attraktiver Preis 6 –nur zwei Jahre Gewährleistung 15 Auto Bild Nr. 17/2007 VERGLEICHSTEST MITTELKLASSE-LIMOUSINEN AUTOSIM TEST FORD MONDEO 2.0 TDCi 140 PS, Vorderradantrieb, 0 -100 km/h in 10,2 s, 210 km/h Spitze, 28 700 Euro MAZDA 6 SPORT 2.0 CD 143 PS, Vorderradantrieb, 0 -100 km/h in 9,5 s, 203 km/h Spitze, 27 400 Euro 1 OPEL VECTRA 1.9 CDTI 150 PS, Vorderradantrieb, 0 -100 km/h in 9,6 s, 217 km/h Spitze, 27 330 Euro 1 VW PASSAT 2.0 TDI 140 PS, Vorderradantrieb, 0 -100 km/h in 10,1 s, 209 km/h Spitze, 27 544 Euro 1 AUF SIEG GESETZT ass der brandneue Mondeo Turnier das Zeug zum Sieger hat, konnte der Kölner im ersten Vergleichstest (Heft 11/07) gegen den VW Passat Variant beweisen. Doch diesmal sind nicht die Kombis am Zuge, sondern die klassischen Mittelklasse-Limousinen. Da hat der Mondeo gleich drei Rivalen. Und anstelle von starken Benzinern treten nun die attraktiven Dieselmodelle mit D VERGLEICHSTEST einer Leistung zwischen 140 und 150 PS an. Opel Vectra und VW Passat sind im deutschen Markt sicher die härtesten Widersacher des Ford; der Mazda 6 komplettiert das Quartett. Besonders interessant ist dabei, dass der neue Mondeo hier gleich auf Konkurrenz aus eigenem Hause trifft, denn Mazda gehört zum Ford-Konzern. Wie sich alle vier Limousinen schlagen, klärt der harte Vergleichstest. KAROSSERIE Der neue Mondeo präsentiert sich in deutlich gewachsener Form Die üppigen Abmessungen des Kölners sprengen selbst Mittelklasse-typische Dimensionen: Mit einer Außenlänge von 4,84 Metern übertrifft er beispielsweise den Vectra um 23 Zentimeter. Er verwöhnt seine Insassen denn auch mit üppigen Raumverhält- TEXT Guido Borck FOTOS Bernd Ebener Größer, dynamischer, sicherer und hochwertiger: Mit dem neuen Mondeo will Ford wieder zurück auf die Überholspur. Die Mittelklasse-Limousine der Kölner muss im großen Vergleichstest beweisen, was sie kann. Sie trifft auf Mazda 6, Opel Vectra und VW Passat. Alle vier Autos treten mit wirtschaftlichem Turbodiesel an nissen. Der Mondeo vermittelt auf den vorderen Plätzen den luftigsten Eindruck, sein langer Radstand von 2,85 Metern sorgt zudem für eine fürstliche Kniefreiheit im Fond. Etwas abgeschlagen folgt der Passat, der jedoch in der zweiten Reihe die WWW.AUTOZEITUNG.DE Mehr über den neuen Mondeo unter Clickcode: FORD-MONDEO meiste Luft über dem Scheitel bietet. Etwas enger präsentieren sich Opel und Mazda, wobei im Fond des Japaners große Personen mit dem Dach in Berührung kommen. Dafür sammelt die Mazda-Karosserie bei der Übersichtlichkeit fleißig Punkte, während sich das Ende von Front und Heck beim Ford allenfalls erahnen lässt. Als eine besonders pfiffige Lösung erweist sich dagegen das EasyFuel-Tank- system des Mondeo: Es macht eine versehentliche Kraftstoff-Falschbetankung unmöglich und schützt so vor kostenintensiven Reparaturen. Denn in den Einfüllstutzen passt nur die richtige Zapfpistole hinein – je nach Treibstoffsorte entweder die für Diesel oder die für Benzin. Einfach, aber genial. Geht es um die Variabilität, ergeben sich weitere Vorteile für den Kölner. Während die Konkurrenz MITTELKLASSE-LIMOUSINEN Der Mondeo vermittelt dank seiner dynamischen Abstimmung viel Fahrspaß und ist im Grenzbereich gutmütig Der Ford bietet seinen Passagieren im Fond eine fürstliche Kniefreiheit 16 Preis für die Fließheck-Version Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Sitzposition recht hoch; das Mobiliar erweist sich als bequem Bis auf wenige Ausnahmen präsentiert sich der Mondeo-Innenraum in ansprechender Qualität. Dekor im Holz-Look ziert die Ghia-Version Agil, aber nicht ganz so handlich wie der Mondeo fährt sich der Mazda, der bei hohem Tempo Lastwechselreaktionen zeigt Die großen Rundinstrumente im Mazda 6 lassen sich einfach ablesen. Die bequemen Sitze des Japaners bieten zwar Umfangreich ist die Serienausstattung, unter anderem mit CD-Radio genügend Seitenhalt, aber etwas wenig Auflage Die Kopffreiheit reicht gerade so; große Personen stoßen ans Dach nur eine asymmetrisch teilbare Rücksitzlehne anbietet, können beim Mondeo auch die Sitzflächen im Verhältnis 60 zu 40 umgeklappt werden. Doch schon im herkömmlichen Zustand fasst das Gepäckabteil stolze 550 Liter, das nur noch von dem des Passat mit 565 Litern übertroffen wird. Vergleichsweise magere 492 Liter hält der Mazda bereit; er bietet zudem mit 490 Kilogramm die geringste Zuladung. Im Opel beträgt das Gepäckraumvolumen 500 Liter. Bei der Sicherheitsausstattung setzt sich der Wolfsburger am besten in Szene. Zwar hat der Mondeo sogar einen Knie-Airbag für den Fahrer serienmäßig an Bord, der Passat kontert jedoch mit optional lieferbaren Seiten-Airbags hinten sowie integrierten Kindersitzen. Weitere Pluspunkte sammelt der VW bei der Bedienbarkeit und VERGLEICHSTEST der Verarbeitung, was letztendlich zum hauchdünnen Kapitelsieg reicht. Die Materialien im Ford präsentieren sich hochwertig, zeigen aber im Detail noch Spielraum für Verbesserungen, wie der billige Handschuhfachdeckel oder die einfachen Kofferraumverkleidungen beweisen. Sauber verarbeitet zeigt sich der Mazda 6, dessen Materialqualität haptisch zwar nicht so gut wie im Opel ist, dessen Kunststoffteile dafür aber eine höhere Passgenauigkeit aufweisen. FAHRKOMFORT Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen: Am Ende gewinnt der Passat Der Mondeo tritt mit neuem IVDSFahrwerk (Interactive Vehicle Dynamics Control) an. Das adaptive System mit elektronischer Dämpferregelung kostet 965 Euro Aufpreis und passt sich blitzschnell der jeweiligen Fahrbahnsituation an. Zudem kann die Dämpferkennung mittels Knopfdruck in drei Stufen eingestellt werden. Der KomfortModus verleitet die Karosserie zum allerdings Nachschwingen, und das Sport-Programm ist eher für den topfebenen Renneinsatz gedacht als für von Flickenteppichen übersäte deutsche Straßen. So gibt sich der Mondeo in der Normalstellung am ausgewogensten. Querfugen und Schlaglöcher meistert der straffe Ford recht ordentlich und mit geringen Karosseriebewegungen. Noch geschmeidiger sprechen die Federelemente im VW Passat an, der über Unebenheiten sensibler abrollt. Die Hinterachse des Opel reagiert auf Kanaldeckel recht trocken, während der Mazda derbe Fahrbahnstöße ziemlich steifbeinig filtert. Zudem gewähren seine Sitze weniger Oberschenkelauflage als die der Konkurrenz. Bequemer sind die Sportsitze im VW für 903 Euro; sie bieten zudem mehr Seitenhalt. Noch etwas üppiger ist das Mobiliar im Ford. Personen über 1,80 Meter Größe empfinden die hohe Sitzposition jedoch als gewöhnungsbedürftig. Die beste Vorstellung liefert der Opel ab. Sein MultiContour-Fahrersitz überzeugt mit gutem Seitenhalt und ausziehbarer Schenkelauflage. Zudem lässt sich das rückenfreundliche Mobiliar beheizen und belüften. Es ist mit 1600 Euro aber sehr teuer. Leider fehlen dem Vectra genügend brauchbare Ablagemöglichkeiten. Ergonomisch perfekt erweist sich der VW, während die beleuchteten Schalter auf der Mittelkonsole des Ford nicht immer optimal ablesbar sind. So muss der Mondeo den Pas- sat, der einen knappen Kapitelsieg einfährt, am Ende ziehen lassen. MOTOR / GETRIEBE Das Leistungsvermögen der vier Kandidaten liegt dicht beieinander Die beiden Zweiliter-Diesel von VW und Ford leisten jeweils 140 PS, der hubraumgleiche Mazda hat 143 PS. Zwar schöpft der kultivierte Selbstzünder im Opel seine Kraft aus nur 1,9 Litern, doch bringt er es auf 150 PS. Trotzdem fährt der drehfreudige CDTI dem spritzigen Mazda 6 in den BeschleunigungsDisziplinen nicht auf und davon. Der Mondeo gefällt mit einer sehr harmonischen Kraftentfaltung. Zudem verfügt der Kölner über eine Overboost-Funktion, die das maximale Drehmoment kurzzeitig von 320 Nm auf 340 Nm erhöht. Bemerkenswert ist auch, wie leise der gut gekapselte Ford-Motor MITTELKLASSE-LIMOUSINEN Der Mondeo vermittelt dank seiner dynamischen Abstimmung viel Fahrspaß und ist im Grenzbereich gutmütig Der Ford bietet seinen Passagieren im Fond eine fürstliche Kniefreiheit Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Sitzposition recht hoch; das Mobiliar erweist sich als bequem Bis auf wenige Ausnahmen präsentiert sich der Mondeo-Innenraum in ansprechender Qualität. Dekor im Holz-Look ziert die Ghia-Version Agil, aber nicht ganz so handlich wie der Mondeo fährt sich der Mazda, der bei hohem Tempo Lastwechselreaktionen zeigt Die großen Rundinstrumente im Mazda 6 lassen sich einfach ablesen. Die bequemen Sitze des Japaners bieten zwar Umfangreich ist die Serienausstattung, unter anderem mit CD-Radio genügend Seitenhalt, aber etwas wenig Auflage Die Kopffreiheit reicht gerade so; große Personen stoßen ans Dach 17 läuft. Ganz anders der Passat: Dessen rauer Pumpe-Düse-Diesel zeigt sich zwar schon früh leistungsbereit, gibt seine Kraft aber nur über ein schmales Drehzahlband bis 4000 Touren ab. Aus diesem Grund verlangt der VW nach häufigerer Schaltarbeit, die aber mit dem präzise geführten Sechsgang-Getriebe genauso viel Freude bereitet wie im Opel. Spürbar knackiger agiert die Schaltbox im Mondeo, dessen Gänge fünf und sechs jedoch etwas zu lang übersetzt sind. Das Getriebe im Mazda entpuppt sich bei schnellen Schaltvorgängen als etwas knochig. Geht es um den Verbrauch, hat der VW die Nase vorn: Er genehmigt sich nur 6,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer. So schafft der Passat mit 1129 Kilometer die größte Reichweite. Der Mondeo nimmt im Schnitt exakt sieben Liter; 0,2 Liter mehr konsumiert der Mazda 6. Der Vectra verbraucht 7,5 Liter. Dank seiner zielgenauen Lenkung umrundet der Mondeo den Slalom-Parcours sehr agil Der 140 PS starke Zweiliter-TDCi gefällt mit einer gleichmäßigen Kraftabgabe und angenehmer Laufkultur. Sein Verbrauch: 7,0 Liter Der handliche Mazda 6 zielt ebenfalls auf sportlich ambitionierte Fahrer Obwohl Mazda zum Ford-Konzern gehört, steckt unter der Haube des 6er eine 143 PS starke Eigenentwicklung. Verbrauch: 7,2 Liter Der Opel Vectra umrundet die Pylonen mit viel Seitenneigung und wenig Gefühl Der drehfreudige, kraftvolle 1,9-Liter-CDTI im Opel hat mit 150 PS die meiste Leistung und verbraucht im Schnitt 7,5 Liter auf 100 km FAHRDYNAMIK Der fahraktive Mondeo lässt seiner Konkurrenz keine Chance Sportlich ambitionierte Familienväter kommen im Ford vollends auf ihre Kosten. Dank seiner messerscharfen Lenkung und seinem perfekt ausbalancierten IVDS-Fahrwerk giert der Kölner förmlich nach der nächsten Biegung. Kurven umrundet er bis in den Grenzbereich neutral bis leicht untersteuernd und bleibt selbst mit abgeschaltetem ESP lammfromm. Zudem liegen seine Bremswerte mit 36,3 Metern kalt und 35,8 Metern warm auf Top-Niveau. So gerüstet, markiert der Ford sowohl im Slalom-Parcours als auch auf der Handling-Strecke die schnellsten Zeiten. Nicht ganz so agil, aber dicht in seinem Windschatten erweist sich der Mazda 6 als der zweite Sportler im Feld. Schnelle Richtungswechsel beantwortet der Japaner jedoch mit leichten Lastwechselreaktionen, wenn zuvor die elektronische Dynamikregelung abgeschaltet wurde. Das ESP im Vectra lässt sich hingegen nicht deaktivieren. Es arbeitet feinfühlig und präzise und erstickt eventuelle Heckschwenks bereits im Keim. Eine stärkere Untersteuertendenz und die schwammig ansprechende Lenkung hemmen den Rüsselsheimer jedoch in seiner Agilität. Leichtfüßiger fährt sich der VW. Seine Lenkung arbeitet zwar nicht so feinfühlig wie die im Mondeo und im Mazda 6, ist aber ebenfalls präzise. Auch mit abgeschaltetem ESP ist der Passat frei von heimtückischen Reaktionen. Komfortabel und ohne Tücken meistert der Passat schnelle Richtungswechsel Genial: Der pfiffig konstruierte Einfüllstutzen EasyFuel am Ford verhindert eine Falschbetankung Versteckt: Die beiden Schalter der Sitzheizung im Mazda befinden sich unterhalb der Mittelarmlehne Cool: Wer den MultiContour-Fahrersitz im Opel ordert, kann den Sessel auch stufenlos kühlen UMWELT / KOSTEN In der Summe erweist sich der VW als am wirtschaftlichsten Beim Grundpreis liegen Opel (27 330 Euro), Mazda (27 400 Euro) und VW (27 544 Euro) weitgehend gleichauf. Der Mondeo 2.0 TDCI ist mit 28 700 Euro der teuerste, da es ihn mit diesem Motor erst ab der höherwertigen Ghia-Version gibt. Der Mazda glänzt mit einer fast vollständigen 18 Der 2,0-Liter-TDI im Passat läuft recht rau. Dafür ist er schon früh leistungsbereit und verbraucht nur 6,2 Liter AZ-Normausstattung, bei der nur der Metallic-Lack extra kostet und gewinnt das Kapitel verdient. Beim nominellen Wertverlust haben Ford und VW Vorteile. Der Passat weist niedrige Werkstatt- und Kraftstoffkosten auf und belastet die Umwelt am wenigsten, doch kann er den Mazda nicht schlagen. Die elektromechanische Parkbremse ersetzt die Handbremse im VW TECHNIK AUSSTATTUNG/PREIS MOTOR FORD MONDEO 2.0 TDCi Zylinder/Ventile pro Zylinder Nockenwellenantrieb Bohrung/Hub Hubraum Verdichtung Leistung Maximales Drehmoment MAZDA 6 SPORT 2.0 CD OPEL VECTRA 1.9 CDTI MODELL VW PASSAT 2.0 TDI R4 / 4 R4 / 4 R4 / 4 R4 / 2 Zahnriemen Zahnriemen Zahnriemen Zahnriemen 85,0 /88,0 mm 86,0 / 86,0 mm 82,0 / 90,4 mm 81,0 / 95,5 mm 1997 cm3 1998 cm3 1910 cm3 1968 cm3 18,5 : 1 17,9 : 1 16,7 : 1 17,5 : 1 103 kW / 140 PS bei 4000 / min 105 kW / 143 PS bei 3500 / min 110 kW / 150 PS bei 4000 / min 103 kW / 140 PS bei 4000 / min 320 Nm bei 1800 / min 320 Nm bei 1750-2240 / min 360 Nm bei 2000 / min 320 Nm bei 1800 / min GRUNDPREIS Fahrdyn.-Regelung ESP Fensterheber elektr. vorn Klimaanlage Leichtmetallfelgen Metalliclackierung Radio mit CD Sitzhöheneinstellung Zentralverrieg. Fernbed. SUMME KRAFTÜBERTRAGUNG Getriebe Antrieb 6-Gang, manuell Vorderrad 6-Gang, manuell Vorderrad 6-Gang, manuell Vorderrad 6-Gang, manuell Vorderrad vorn: McPherson-Federbeine (adaptiv), Querlenker, Querstabilisator; hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer (adaptiv), Querstabilisator; ESP Zahnstange; Servo, hydraulisch 11,8 / 12,0 m vorn: innenbel. Scheiben; hinten: Scheiben; ABS, Bremsassistent vorn: 215/55 R 16 V hinten: 215/55 R 16 V vorn: 235/40 R 18 Y hinten: 235/40 R 18 Y 8,0 x 18 Conti Sport Contact 2 vorn: McPherson-Federbeine, Querlenker, Querstabilisator; hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer, Querstabilisator; DSC (ESP) Zahnstange; Servo, hydraulisch 11,6 / 11,7 m vorn: innenbel. Scheiben; hinten: Scheiben; ABS, Bremsassistent vorn: 205/55 R 16 V hinten: 205/55 R 16 V vorn: 205/55 R 16 V hinten: 205/55 R 16 V 7,0 x 16 Bridgestone Turanza ER 30 vorn: McPherson-Federbeine, Querlenker, Querstabilisator; hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer, Querstabilisator; ESP Zahnstange; Servo, elektrohydraulisch 11,6 / 11,5 m vorn: innenbel. Scheiben; hinten: Scheiben; ABS, Bremsassistent vorn: 195/65 R 15 V hinten: 195/65 R 15 V vorn: 215/50 R 17 W hinten: 215/50 R 17 W 7,0 x 17 Goodyear Eagle NCT 5 vorn: McPherson-Federbeine, Querlenker, Querstabilisator; hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, Dämpfer, Querstabilisator; ESP Zahnstange; Servo, elektromechanisch 11,6 / 11,6 m vorn: innenbel. Scheiben; hinten: Scheiben; ABS, Bremsassistent vorn: 205/55 R 16 V hinten: 205/55 R 16 V vorn: 215/55 R 16 W hinten: 215/55 R 16 W 7,0 x 16 Dunlop SP Sport 01 1481 / 1620 kg 2170 kg 550 kg 1800 / 740 kg 75 / 80 kg 1485 / 1500 kg 2020 kg 520 kg 1600 / 550 kg 100 / 75 kg 1428 / 1480 kg 2005 kg 525 kg 1600 / 750 kg 100 / 78 kg 1454 / 1501 kg 2060 kg 559 kg 1800 / 750 kg 100 / 85 kg FAHRWERK Fahrwerk Lenkung Wendekreis l / r Bremsen Serienbereifung Testbereifung Felgen Reifenmarke 2,3 s 4,1 s 6,6 s 9,5 s 13,7 s 5,4 s 7,1 s 203 km/h 1 : 56,4 min 60,0 km/h 2,3 s 4,4 s 6,8 s 9,6 s 13,6 s 5,2 s 6,8 s 217 km/h 1 : 57,1 min 58,7 km/h 2,6 s 4,7 s 7,3 s 10,1 s 14,1 s 5,4 s 6,8 s 209 km/h 1 : 56,9 min 59,8 km/h 36,3 m 35,8 m 39,7 m 37,5 m 37,5 m 37,3 m 37,8 m 38,0 m 44 dB(A) 71 dB(A) 57 dB(A) 62 dB(A) 68 dB(A) 48 dB(A) 71 dB(A) 57 dB(A) 63 dB(A) 68 dB(A) 44 dB(A) 74 dB(A) 57 dB(A) 63 dB(A) 67 dB(A) 46 dB(A) 73 dB(A) 61 dB(A) 65 dB(A) 71 dB(A) BREMSWEGE Serie Serie Serie Serie 510 u 720 u Serie Serie 1230 w Serie Serie Serie Serie 480 u Serie Serie Serie 480 w Serie Serie Serie 260 u 4 525 u Serie Serie Serie 415 u 523 u 544 u Serie Serie 1482 w 5 Serie Serie 785 w Ghia Executive 29 930 w 27 880 w Serie Serie Serie Serie Serie 465 u 715 u – 205 u Serie – 960 u Serie Serie 945 u – Serie 965 u 2 Serie – – Serie Serie Serie Serie 1 Edition Trendline 29 555 w 29 026 w 175 u Serie Serie Serie Serie Serie 1257 u 6 621 u – 53 u Serie 333 u 1257 u Serie Serie 1087 u 554 u 9 277 u 10 52 u Serie – 718 u 49 u 154 u 3 8 10 – – – Serie Serie Serie Serie Serie – – – – Serie – 960 u Serie – – – – – Serie – – 270 u 3 Serie Serie Serie Serie Serie 1250 u 6 – – 1500 u 7 Serie – 875 u Serie Serie – 330 u 8 8 – Serie – – 8 3 2 Aufpreis gemäß AUTO ZEITUNG (AZ)-Normausstattung; Interaktives Fahrwerk IVDC inkl. Berganfahrassistent; 3 Licht-Paket; 4 Aufpreis f. Alu-Räder bei Edition-Ausstattung (1440 Euro); 5 Serie bei Edition; 6 inkl. Bi-Xenonlicht; 7 Komfort-Paket; 8 Sicht-Paket; 9 Licht & Sicht-Paket II; 10 Licht & Sicht-Paket WARTUNG/GARANTIE WARTUNGSINTERVALLE Ölwechsel Inspektion Bremsweg aus 100 km/h kalt Bremsweg aus 100 km/h warm 27 544 w SICHERHEITSAUSSTATTUNG Bremsassistent Fahrdyn.-Regelung ESP Fahrer-/Beifahrer-Airbag Isofix Kopf-Airbag Kurven-/Abbiegelicht Notlauf-Reifen Presafe Reifenpannen-Anzeige Seiten-Airbags vorn Seiten-Airbags hinten Xenonlicht Aktive Kopfstützen Adapt. Bremslicht/ Warnbl. Abstandsradar Aut. abbl. Außenspiegel Aut. abbl. Innenspiegel Berganfahrhilfe Einklemmschutz Fernlichtassistent Kindersitze integriert Lichtsensor/Tagfahrl. Nebelscheinwerfer Regensensor Knieairbag FAHRLEISTUNGEN 2,4 s 4,5 s 7,2 s 10,2 s 14,8 s 5,7 s 7,6 s 210 km/h 1 : 55,9 min 62,4 km/h 27 330 w SICHERHEIT/PREIS GEWICHTE 0 - 40 km/h 0 - 60 km/h 0 - 80 km/h 0 - 100 km/h 0 - 120 km/h 60 - 100 km/h 80 - 120 km/h Höchstgeschwindigkeit Handling Slalom Pylonenabstand 18 m 27 400 w PREIS MIT AZ-NORMAUSSTATTUNG Günst. Ausstattung 1 GESAMTPREIS MESSWERTE Leergewicht Werk / Testwert Zulässiges Gesamtgewicht Effektive Zuladung Anhängelast gebr. / ungebr. Dachlast / Stützlast 28 700 w AZ-NORMAUSSTATTUNG Werkstattkosten 1 20 000 km 12 Monate 40 000 km 21 Monate 561 u 20 000 km 12 Monate 20 000 km 12 Monate 492 u 30 000 km 12 Monate 60 000 km 24 Monate 481 u laut Anzeige laut Anzeige 385 u GARANTIE/GEWÄHRLEISTUNG GERÄUSCHE Standgeräusch Vorbeifahrgeräusch Innen bei 50 km/h 3. Gang Innen bei 100 km/h höchst. G. Innen bei 130 km/h höchst. G. VERBRÄUCHE Testverbrauch Tankinhalt Reichweite EU-Verbrauch 7,0 l D / 100 km 70 l 1000 km 5,9 l D / 100 km 7,2 l D / 100 km 64 l 888 km 6,0 l D / 100 km 6,2 l D / 100 km 70 l 1129 km 5,9 l D / 100 km 7,5 l D / 100 km 61 l 813 km 5,7 l D / 100 km ABGAS-EMISSIONEN Kohlendioxid CO2 Kohlenmonoxid CO Kohlenwasserstoff HC Stickoxid NOX Rußpartikel 156 g/km 0,255 g/km 0,030 g/km 0,237 g/km 0,001 g/km 165 g/km 0,148 g/km 0,019 g/km 0,203 g/km 0,001 g/km 154 g/km 0,143 g/km 0,015 g/km 0,183 g/km 0,002 g/km 156 g/km 0,070 g/km 0,013 g/km 0,209 g/km 0,001 g/km Technik Garantie/Gewährl. Lack Durchrostung Mobilität 2 Jahre/– 3 Jahre/– 2 Jahre/– 2 Jahre/– 2 Jahre/– 3 Jahre/– 2 Jahre/– 3 Jahre/– 12 Jahre/– 12 Jahre/– 12 Jahre/– 12 Jahre/– 2 Jahre unbegr. 2 Jahre unbegr. WERTVERLUST nach 4 Jahren nach 4 Jahren 14 178 u 49,4 % 15 974 u 58,3 % 15 988 u 58,5 % 14 708 u 53,4 % 16/484 u 20/806 u 22/165 u EU 4 309 u 17/517 u 20/806 u 25/236 u EU 4 309 u FIXKOSTEN VERSICHERUNG/STEUER PRO JAHR Haftpflicht Typkl./Kosten Vollkasko Typkl./Kosten Teilkasko Typkl./Kosten Abgasnorm Kfz.-Steuer 1 Wartungskosten 18/542 u 19/736 u 21/148 u EU 4 309 u 18/542 u 22/946 u 22/165 u EU 4 309 u pro Jahr einschließlich üblicher Verschleißteile ohne Reifen GESAMTBEWERTUNG KAROSSERIE Raumangebot vorn Raumangebot hinten Übersichtlichkeit Bedienung/Funktion Kofferraumvolumen Variabilität Zuladung/Anhängel. Sicherheitsausstatt. Qualität / Verarbeitung KAPITELWERTUNG FAHRDYNAMIK 100 1 100 70 100 100 100 50/30 150 100/100 82 79 32 82 37 30 42 93 176 77 78 41 80 31 20 38 71 170 77 75 38 73 31 23 38 84 162 79 79 35 83 39 20 43 96 182 1000 653 606 601 656 150 100 150 50 100 50 200 200 1000 95 68 112 42 74 40 132 134 697 85 65 105 39 68 34 122 118 636 98 71 105 42 72 33 128 132 681 94 72 121 31 72 33 138 137 698 200 75 200 100 133 51 80 82 140 53 73 74 139 54 87 80 134 53 79 80 50 100 250 25 1000 30 64 200 20 660 27 62 198 17 644 32 65 194 15 666 27 60 210 23 666 Handling Slalom Lenkung Geradeauslauf Dosierbarkeit der Bremse Bremsweg kalt Bremsweg warm Traktion Fahrsicherheit Wendekreis KAPITELWERTUNG 150 100 100 50 25 53 62 86 42 18 51 50 72 36 16 48 44 61 38 13 49 49 69 43 16 150 150 100 150 25 1000 87 92 41 123 8 612 53 75 38 118 10 519 75 77 40 120 10 526 72 70 43 120 10 541 Emissionswerte Grundpreis AZ-Normausstattung Wertverlust 2 Werkstattkosten 3 Versicherung Steuer Kraftstoff Garantie/Gewährleist. KAPITELWERTUNG 100 650 25 50 20 40 10 55 50 1000 81 194 13 23 14 32 7 44 18 426 83 202 20 21 15 30 7 43 33 454 84 202 17 21 15 32 7 43 18 439 85 201 10 23 16 32 7 46 28 448 SUMME 5000 3048 2859 2913 3009 FAHRKOMFORT Sitzkomfort vorn Sitzkomfort hinten Ergonomie Innengeräusche Geräuscheindruck Klimatisierung Federung leer Federung beladen KAPITELWERTUNG UMWELT/KOSTEN MOTOR/GETRIEBE Beschleunigung Zwischenspurt Höchstgeschwindigk. Getriebeabstufung Schaltung Kraftentfaltung Laufkultur Verbrauch Reichweite KAPITELWERTUNG PLATZIERUNG 1432 1 maximal erreichbare Punktzahl, 2 ermittelt durch die DAT, 3 ermittelt durch den ADAC FAZIT Guido Borck Zum zweiten Mal geht der neue Ford Mondeo als Sieger aus einem Vergleichstest hervor. Zu den Vorzügen des neuen Kölners zählen neben seinem üppigen Raumangebot der kultivierte TDCi und natürlich seine hohe Fahrdynamik. Der ausgewogene VW Passat kommt nah an den Mondeo heran, schafft es aber nicht, ihn zu überholen. Auf dem dritten Platz landet der Opel, dessen kultivierter und kraftvoller Turbodiesel überzeugt. Dem Mazda 6 bleibt nur der vierte Rang. Zwar leistet sich der Japaner keine gravierenden Schwächen, er gewinnt sogar das Kostenkapitel, doch kann er insgesamt mit der Konkurrenz nicht mehr ganz mithalten. 19 stern.de 26.04.2007 Ford Mondeo Spritzige Pflaume Von Michael Specht/Sardinien Mehr „Hui“ war nie, dagegen sieht ein Passat behäbig aus Noch nie war es so geil, Ford zu fahren. Nach dem Sport-Mini-Van S-Max pimpt Ford nun das Segment von Pappis und Vertreters Liebling. Der neue Mondeo hat nichts mit der alten Kölner Spießigkeit zu tun. Die Order, die der damalige Ford-Europa-Chef Lewis Booth 2004 an seine Designer heraus gab, war deutlich: „Baut mir Autos, die zum Sterben schön sind!“ Nun, zum Auf-die-Knie-Fallen ist auch der neue Mondeo nicht, aber er trifft zweifellos schon mal mehr den Bauch als das Hirn. Und auch die Langeweile ist raus aus dem Blech. So etwas hat es bei Ford nicht mehr seit dem Capri I gegeben. Das ist 38 Jahre her. Mitverantwortlich für den optischen Kurswechsel ist Martin Smith, Chef-Designer bei Ford. Der 57-jährige hat dafür den Begriff „Kinetic Design“ ins Leben gerufen, spricht, wenn er den Mondeo erklärt, von seitlichen „Kick-upFensterlinien“, die sich in der Heckscheibe wiederholen, von ausgeprägten Radhäusern und dynamischen Linien, wohin das Auge blickt. Besonders der Kombi, mit 75 Prozent Anteil die meistgekaufte Variante der Mondeo-Palette, hinterlässt in der Tat eine Topfigur. Vorher war es ja so, dass der Mondeo-Fahrer sich halbwegs dafür entschuldigen musste, dass es „nur“ zu einem Ford gereicht hatte. Jetzt liefert dieses Auto ein Design und eine Wertigkeit ab, dass man sich ernsthaft fragen muss, wozu Audi, BMW oder Mercedes noch zehn oder 15 Tausend Euro mehr ausgeben? Nach einer Minute kennt der Kunde die Qualität Auch Jürgen Stackmann, Ford-Geschäftsführer Marketing und Verkauf, kann sich kaum einkriegen, als er den Journalisten zum ersten Fahrtermin die Vorzüge des Mondeo erläutert. Okay, der Mann muss das Auto über den grünen Klee loben. Aber dieses Mal glaubt man ihm sogar. „In 60 Sekunden weiß der Kunde, ob die Qualität stimmt,“ sagt er, „und diese Zeit hat Ford sehr wichtig genommen.“ Was er meint: Tür öffnen, Tür schließen, Klang prüfen, reinsetzen, Sitz und Lenkrad einstellen und alles mögliche anfassen. Wenn da irgendetwas nicht stimmig ist oder billig wirkt, steigt der Kunde aus und hat sein vernichtendes Urteil gefällt. Next please! Damit dies möglichst nie vorkommt, hat Ford sich mächtig ins Zeug gelegt und einen Innenraum abgeliefert, an dem es wenig zu mäkeln gibt. Die Materialien sind hochwertig, die Verarbeitung sehr gut. Nie war ein Ford besser eingerichtet. Selbst über den immer wieder gescholtenen Dachhimmel, unter den Designern intern „Rattenfell“ genannt, mögen die Hände nun gerne streichen. Sicher auch ein Verdienst von Smith. Er war bis 1997 Chef fürs Innendesign bei Audi. Die Projektil-Pfeilung der Linien geht an die Grenze 20 Größte Ladebreite seiner Klasse Auch das Platzangebot ist mehr als üppig. In der Breite wuchs der Mondeo um sechs Zentimeter. Hinten sitzt es sich fast fürstlicher als in der Oberklasse. Knie- und Kopffreiheit satt. Und hinter den Passagieren noch massig Raum fürs Gepäck (554 Liter). Soll mehr rein, lässt sich die Rückbank geteilt flachlegen. Sitzkissen hoch, Lehnen runter, und ohne die Kopfstützen vorher herausziehen zu müssen. Und flach heißt auch flach. Keine Kante stört beim Beladen, der Boden ist eben wie ein Küchentisch. Nur mit dem filzigen Teppich hat sich Ford keinen Gefallen getan. Den sauber zu halten kommt einem Hund von Flöhen zu befreien gleich. 1745 Liter soll der Mondeo schlucken. Für die meisten Kunden und auch für Marketing-Mensch Stackmann eine wenig greifbare Zahl. „Wer packt schon sein Auto bis unters Dach voll? Viel mehr zählt doch die Ladebreite zwischen den Radkästen,“ sagt er, „hier sind wir Bester in der Klasse: 1135 Millimeter.“ Auf ähnlichem Niveau dürfte sich das fahrdynamische Talent des Mondeo abspielen. War schon der Vorgänger Benchmark in Sachen Komfort und Handlichkeit, setzten die Ford-Ingenieure beim Neuen noch eins drauf. Abrollkomfort, Lenkung, Schaltung, Federung und Dämpfung sind top. Was will man mehr? Das Auto fährt sich schlicht klasse. Ohne wenn und aber. Und ruhig obendrein. Im Innenraum ist es jetzt bei 160 km/h so leise wie beim Alten bei 120 km/h. In Zahlen: minus 3 dB(A). Hört sich nach wenig an, ist aber eine Menge Holz. Acht Motoren und nur für einen eine Automatik An Motoren kann zwischen drei Dieseln und fünf Benzinern gewählt werden. Das Leistungsspektrum reicht von 100 bis 220 PS, womit für jeden etwas dabei sein dürfte. Wir fuhren den 140-PS-Diesel, der kultiviert und leise seine Arbeit verrichtete. Nur ausgesprochen untertourig bewegt werden mag er nicht so richtig. Erst ab 1800/min bauen die Turboturbinen den Druck auf, um genügende Drehmoment bereit zu stellen. Wer gar nicht schalten will, muss den 130-PS-Selbstzünder nehmen. Nur für ihn gibt es zurzeit eine Sechsstufen- Automatik. Zum Ende des Jahres will Ford noch einen zirka 180 PS starken Diesel nachreichen. Der 2,2-LiterVierzylinder stammt aus der Zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern und läuft jetzt schon im Peugeot 407. Volle Punktzahl bei der Sicherheit Bei der Sicherheit kann sich heute kein Hersteller Schwächen erlauben. Richtig wurde bei Ford entschieden, hier nicht mit einer verschrobenen Aufpreispolitik zu kommen. Deshalb: Alles ist serienmäßig, und zwar in allen Ausstattungsversionen. Neben den üblichen sechs Airbags (Front, Seite, Kopf) hat der Mondeo noch einen siebten für die Fahrerknie. Zusätzlich zieht sich die Lenksäule im Crashfall waagerecht zurück und nicht axial, was mehr Raum für die Beine lässt. Alle Rückhaltesysteme sind auf dem letzten Stand der Technik, hochfeste Stähle sind dort, wo sie hingehören. Fünf EuroNCAP dürften schon jetzt als sicher gelten. Über ESP, ABS und dergleichen muss eigentlich gar nicht mehr geschrieben werden. Alles ab Werk an Bord. Und auch über weniger beachtete Kleinigkeiten haben sich die Mondeo-Entwickler Gedanken gemacht. Vorn und hinten wurde hinter den Stoßfängern so intelligent konstruiert, dass die Versicherungseinstufung um bis zu zwei Punkte abgesenkt werden konnte. Und selbst fälschlicherweise Diesel in den Benzintank füllen oder umgekehrt ist jetzt ausgeschlossen. Ein pfiffiges Patent am Stutzen verhindert dies und macht sogar den Tankverschluss überflüssig. Bereits mit dem Focus schuf Ford im Innenraum eine vorher unbekannte Qualität Auch in der Topversion fehlt das Radio Die acht Motoren sind mit sechs Ausstattungslinien kombinierbar. Den Einstieg bildet Ambiente, gedacht für Flotten-Kunden und Gewerbetreibende. Ambiente ist aber alles andere als das übliche, spartanische Kassenmodell. Es verfügt bereits über Klimaanlage, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn und Multifunktionslenkrad. Ambiente gibt es jedoch nur als Turnier. Preis: ab 22 500 Euro. Dann geht es weiter mit Trend, Ghia und Titanium sowie Ghia X und Titanium X, dessen Preis bis 33 025 Euro reicht. Und wer dann noch weitere Luxus-Extras benötigt, dem bietet Ford seitenlange Aufpreislisten von Bi-Xenon über Breitreifen und adaptivem Abstandsradar bis hin zum Super-Navi mit Touchscreen. Unverständlich nur, warum die Kölner Autobauer ihrem schicken Luxus-Liner keine serienmäßige Musik spendiert haben. Egal, welche Ausstattung oder welche Motorisierung, ein Radio ist nie dabei und kostet stets 750 Euro extra.