Der DC Tower 1 beginnt zu wachsen
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Der DC Tower 1 beginnt zu wachsen
Vienna DC Report Die Presse Samstag & Sonntag, 26./27. Juni 2010 I bEZAHLTE sONDERBEILAGE Der DC Tower 1 beginnt zu wachsen Spatenstich. Von der Donau in den Himmel: Startschuss für das höchste Gebäude Österreichs. D ieser Turm wird alles überragen – so viel steht schon fest: Der DC Tower 1 wächst über alle anderen hinaus – 60 Geschoße und 220 Meter hoch. Kein Bürogebäude in Österreich ist höher. Die Baggermotoren laufen bereits, die Kräne fahren in Position. Der Spatenstich für eine neue innovative Landmark in der Stadtsilhouette wurde in der DonauCity ausgiebig mit prominenten Gästen gefeiert. „Der DC Tower setzt neue Maßstäbe“, meinte Bürgermeister Michael Häupl während der Grundsteinlegung. Und er hat recht: Diese Gebäudedimensionen kannte Wien noch nicht. Aufzüge mussten in Österreich noch nie so lange Strecken zurücklegen. Über allen Dächern Wiens wird der DC Tower 1 weithin sichtbar signalisieren: In der Donau-City und in Wien steckt Wirtschafts- und Innovationskraft. „Ein Leitprojekt für die Stadt“, nennt es Willibald Cernko, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria, die als Konsortialführer für die Finanzierung des Projekts mitverantwortlich ist. So bekommt der Standort DonauCity endlich seinen symbolischen Leuchtturm, der den modernen Business-, Forschungsstandort und Lebensraum endgültig mit dem Ufer der Donau verbindet. der Spatenstichfeier. So könne man wichtige „Impulse für die Konjunktur und den Arbeitsmarkt setzen“. Impulse, die die Wirtschaft unmittelbar spürt: „Durch diese Immobilie, in die 300 Millionen Euro investiert werden, entstehen 2500 Arbeitsplätze“, sagt WEDVorstand Jakoubek, der auch den wichtigen Beitrag der Stadtpolitiker unterstreicht: ,„Dieses Projekt ist maßgeblich aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der Wiener Politik, den Stadtplanern und den Investoren möglich geworden.“ Und es stecke eine „Menge Arbeit dahinter seitens der Politik, damit ein solches Investment überhaupt stattfinden kann“. Auch die Teilhaber des Bauträgers, der WED AG – dazu zählen UniCredit Bank Austria, Erste Bank, Raiffeisen Zentralbank, Bawag, Investkredit Bank, Wiener Städtische, und Uniqa Real Estate AG – freuten sich über den Startschuss für das Projekt und den „gelungen Versuch, die Donau weiter ins Zentrum der Stadt zu rücken“, wie es der Vorstand der Uniqa Real Estate AG, Christian Traunfellner, formulierte. „Green Building“ Ein Turm mit Signalwirkung Das Streben nach Höhe war bei der Entwicklung des Gebäudekonzepts weniger entscheidend als das Streben, ein ganz anderes Level zu erreichen: das der höchsten Gebäudequalität, in technischer wie auch in architektonischer Hinsicht. Dafür sorgt der Entwurf des französischen Stararchitekten Dominique Perrault. Und nach einer veranschlagten Bauzeit von 34 Monaten werden diese Qualität alle spüren, die den DC Tower bewohnen, besuchen, nützen und vor allem in ihm arbeiten. Fast 66.000 Quadratmeter stehen den Mietern zur Nutzung zur Verfügung. Und egal, in welchem der insgesamt 60 Stockwerke: Ausstattung, Technik und Aussicht bewegen sich auf höchstem Niveau. Dominique Perrault schwärmt von der neuen Stadtsilhouette, die sein Entwurf entscheidend mitzeichnet: „Es ist ein fantastischer Standort hier in der Donau-City“, erklärte der Architekt während der Feier zur Grundsteinlegung, „ein neues Symbol entsteht hier“. Ein Signal, das in alle Richtungen geht, wie auch Thomas Jakoubek, Vorstand des Projektentwicklers und Bauträgers WED, überzeugt ist: „Allein, dass der DC Tower jetzt gebaut wird, ist das deutlichste Signal.“ Eines, das die Skyline Wiens nachhaltig prägen wird, genauso wie das Image Wiens als innovativer Wirtschaftsstandort, wie Ja-koubek meint. Für Bürgermeister Häupl ist der DC Tower „ein Zeichen dafür, dass Wien für private Investoren attraktiv ist“. Und er fügt hinzu: „Allzu viele solche Plätze in Europa gibt es ja nicht mehr.“ Anschließend bedankte sich Wiens Bürgermeister bei „den Investoren für das Geld. Und beim Architekten für die Schönheit des Gebäudes“. Der neue DC Tower 1 (rechts) zeigt Größe: auch durch sein innovatives, technisches Gebäudekonzept. DC Tower 1 Höhe: 220 Meter Geschoße: 60 Bruttogeschoßfläche: ca. 93.600 Quadratmeter über 0-Niveau, ca. 44.000 darunter Mietfläche: ca. 66.000 Quadratmeter Bauzeit: voraussichtlich 34 Monate Baumaterial: 20.000 Tonnen Stahl; 110.000 Beton [© beyer.co.at] Zahlen, Daten, Fakten Donau-City: Bislang wurden 60 Prozent des Gesamtkonzepts umgesetzt. Heute leben und arbeiten hier etwa 8500 Menschen. Nach Fertigstellung werden es bis zu 15.000 sein. Zwei direkte Autobahnanbindungen sowie die U-Bahn-Linie U1 verbinden die Donau-City mit dem Zentrum, dem Flughafen und dem Rest der Stadt. Projektentwickler: Die WED AG wurde 1991 gegründet. Beteiligt sind die größten österreichischen Banken und Versicherungen: Unicredit Bank Austria, Erste Bank, Raiffeisen Zentralbank, Bawag, Investkredit Bank, Uniqa, Wiener Städtische. Der DC Tower 1 ist bereits das fünfte Großprojekt in der Donau-City, das die WED realisiert. Wichtiger Wachstumsimpuls „Gerade in schwierigen Zeiten muss man in die Infrastruktur investieren“, sagte Bank-Austria-Vorstand Willibald Cernko während Zum Spatenstich traten an (v. l. n. r.): Bank-Austria-Vorstand Willibald Cernko, André Gerondeau (Sol Meliá), Bezirksvorsteher Norbert Scheed, Bürgermeister Michael Häupl, Stadtrat Rudi Schicker, WED-Vorstand Thomas Jakoubek, Architekt [RGE photography] Dominique Perrault, Botschafter Philippe Carré. Dass man die Qualität von Häusern nicht in Höhenmetern misst, sondern in möglichst geringen Betriebskosten und Energieverbrauch – auch das beweist der technische Entwurf des DC Tower. Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Teil des innovativen Konzepts: Als einer der ersten österreichischen Bürotürme wird die neue Landmark auch die Kriterien des „Green Building“-Standards der EU-Kommission erfüllen. Mit ausgeklügelter Haustechnik und innovativen Gebäudetechnologien will sich das Projekt den Goldoder Platin-Status nach LEED als „Green Building“ verdienen. Wer in die untersten 15 Stockwerke einzieht, steht längst fest: Die drittgrößte europäische Hotelgruppe aus Spanien, Sol Meliá, realisiert im DC Tower ihre Hotelmarke „ME“. Auch Executive Vice President André Gerondeau zeigte sich stolz und glücklich „Teil des Teams zu sein“, kurz bevor auch er den Spaten in die Hand nahm. Genauso wie der französische Botschafter Philippe Carré, der dem Projekt und auch Stararchitekt Perrault seine Reverenz erwies. Landmark an der Donau Auf dem Standort des neuen DC Tower 1 hat der Bauträger WED AG bereits erfolgreich eine Reihe von Immobilienprojekten realisiert, etwa den Andromeda Tower, den Ares Tower, das Tech Gate Vienna sowie den Saturn Tower. „Eine Erfahrung, die uns hilft, dieses neue Megaprojekt zu bewältigen“, so Jakoubek. Der Turm schlägt die Brücke zur „Landschaft der Donau“, wie Architekt Perrault betont. Und stehe am richtigen Ort, wie auch Stadtrat Rudi Schicker meint: „Gerade hier verträgt Wien eine Höhenentwicklung“ und streicht die Achse heraus, an der es „gewisse Höhenentwicklungen gebe“ – die von der Wagramer Straße über die Lassallestraße, Praterstraße und Rotenturmstraße bis zum Stephansplatz führt“. „Der DC Tower hat LandmarkFunktion, ohne Zweifel“ sagt Jakoubek. Und diese Aufgabe wird er in der ersten Reihe, am prominentesten Platz der Donau-City, erfüllen. II Die Presse Samstag & Sonntag, 26./27. Juni 2010 vienna dc report Die Stadtshilouette Wiens bekommt durch den Entwurf des französischen Stararchitekten Dominique Perrault eine neue Charakteristik. [© beyer.co.at] „Ein Investment in die Zukunft der Stadt“ Interview. Stararchitekt Dominique Perrault über die Idee, den Entwurf und die Symbolik der DC Towers. Herr Perrault, zur Aufgabe des Architekten bei Projekten gehört scheinbar auch das lange Warten auf grünes Licht. Waren Sie schon ungeduldig? Dominique Perrault: Nein, das Warten ist ganz normaler Teil des Prozesses. Bei so großen Projekten heißt es immer „Stop and go“. Man macht größere und kleinere Schritte, alles braucht Zeit. Es müssen ja auch die ökonomischen Bedingungen stimmen. Aber wir haben auch viel Zeit investiert, um die Architektur und die Fassade zu analysieren. Denn der DC Tower ist ein besonderes Projekt. Und er ist besonders schlank. Deshalb waren die statischen Berechnungen auch sehr interessant. Doch jetzt durften wir die Geburtsstunde des DC Tower 1 feiern. Was ist die Idee, die hinter diesem Entwurf steckt? Ganz einfach. Wir wollen ein neues Zeichen setzen, ein neues Stadttor für die Donau-City. Und zwischen den beiden Türmen einen neuen Stadtraum schaffen. Der Entwurf funktioniert aber auch, selbst wenn der zweite Turm nicht gebaut werden sollte. Was ist das Besondere am Standort des DC Tower? Es ist fantastischer Ort für diesen Turm. Hier gibt es alles, was eine Stadt braucht, die Dichte, die Verkehrsanbindung. Und dieser neue Turm könnte das positive Image des Stadtteils weiter verstärken, aber auch eine Beziehung zwischen dem Stadtteil, der Landschaft des Flusses und der Donau herstellen. Denn der DC Tower nimmt Kontakt auf mit der Stadt und seiner Umgebung. Und welche Funktion übernimmt das Gebäude selbst? Ein vorrangiges Ziel war es, viele Funktionen und Nutzungen zu vereinen. Die Mischung ist wichtig für die urbane Qualität. Und in diesem Turm wird es immer Leben geben, 24 Stunden am Tag. Die Menschen schlafen hier, arbeiten, essen und wohnen hier. Sie sagten einmal, dass sie besonders Städte mögen, die sich laufend verändern. Wie wird dieses Projekt Wien verändern? Ich glaube, dass diese Art von „Grand project“ die Qualtität der Stadt verändern soll und wird. Die Stadt bekommt dadurch einen „Added Value“. Solche Gebäude wie der DC Tower sind mehr als nur Gebäude: Sie sind Instrumente der urbanen Transformation. Mit diesem Projekt möchte ich ein „Interface“ schaffen, zwischen der Donau-City, der Landschaft und dem historischen Zentrum der Stadt. Aber auch der Stadtteil selbst soll dadurch eine neue Identität erhalten. Schließlich ist der Turm ein sehr symbolisches, signifikantes Zeichen. Er ist ein Investment in die Zukunft der Stadt. Dominique Perrault Stararchitekt aus Frankreich Der Europäischer Gerichtshof in Luxemburg, die französische Nationalbibliothek in Paris und die EWH Universität in Seoul gehören zu den international viel beachteten Referenzprojekten, die der Franzose entwarf. In seinen Enwürfen schenkt er stets auch städtebaulichen, urbanen Aspekten und Qualitäten große Beachtung. [Fabry] Nachhaltige Stadtentwicklung Eine Stadt, die ökologisch sein will, muss auch in die Höhe wachsen. „Grüne“ Hochhäuser wie der DC Tower spielen dabei eine nachhaltige Rolle. W Grüne Perspektiven haben nicht nur die Bewohner, Besucher und Angestellten [© beyer.co.at] im DC Tower. Sondern auch die Stadt selbst. ien geht es wie den meisten Städten: Sie wachsen. Doch die Gebäude, die dabei entstehen, haben ökologisch nicht immer den besten Ruf. Viele fressen Flächen und vor allem auch andere Ressourcen: Energie. Experten meinen deshalb, dass man die Stadt und ihre Gebäude von Grund auf neu denken müsse. Genauso wie die Richtung, in die sie sich entwickeln sollte: vertikal – nach oben. „Nicht überall machen Hochhäuser Sinn und haben eine Berechtigung“, meint WED-Vorstand Thomas Jakoubek, „doch Hochhäuser sind ein hervorragendes Instrument für die Nachverdichtung, wenn die Infrastruktur und die Funktionsmischung stimmen“. Wie etwa an einem Ort in Wien, an dem die Stadt dem Himmel ein wenig näher ist, und das schon seit vielen Jahren: In der DonauCity gehören Hochhäuser, in denen Menschen wohnen, forschen und arbeiten, längst zum Stadtbild. Hier können Hochhäuser für „eine nachhaltige Stadt durchaus ein Modell sein“, so Jakoubek. Vor allem, wenn sie technisch so ausgeklügelt sind wie der DC Tower 1 des Architekten Dominique Perrault, der auch in technischer Hinsicht andere Häuser überragen wird. „Schließlich haben wir viel Brian Cody, TU Graz. [Sissi Furgler] Zeit und Denkarbeit investiert, um innovative Wege in der Haustechnik in das Projekt zu integrieren“, sagt Jakoubek. Durch verschiedenste Maßnahmen sollen die nachhaltigen Kriterien des „Green Building“-Standards der EU Kommission erfüllt werden (siehe Artikel auf der nächsten Seite oben). Wege verkürzen – das ist eine der Maximen der nachhaltigen Stadtentwicklung. Deshalb sei es oftmals eine gute Idee, urbane Funktionen nicht breit nebeneinander zu stellen, sondern einfach vertikal zu stapeln, meinen Experten. Wie etwa auch Brian Cody, Vorstand des Instituts für Gebäude und Energie an der TU Graz. Vertikal gestapelt, noch dazu zentrumsnah, sind die Nutzungen auch im DC Tower, in dem im Erdgeschoß die Touristen und Ge- Thomas Jakoubek, WED. [Linshalm] schäftsleute einchecken, während weiter oben Unternehmen und ihre Angestellen arbeiten sowie Gäste im Restaurant und auf den Eventflächen Aussicht und Kulinarik genießen. „Die Endlichkeit des zur Verfügung stehenden Baulandes innerhalb der Städte suggeriert Hochhäuser als mögliche Lösung. Die Herausforderung im Städtebau von morgen muss lauten, so viel Nutzfläche wie möglich in unseren urbanen Zentren vorzusehen, mit einer heterogen Mischung der Nutzungen“, meint Cody und sagt deshalb: „Die Integration von Mischnutzungen in flexiblen Hochhausstrukturen könnte zur Dichteerhöhung betragen und somit den Land- und Ressourcenbedarf sowie den verkehrsbedingten Energiebedarf senken“. Die Presse Samstag & Sonntag, 26./27. Juni 2010 vienna dc report Auf höchstem technischen Niveau Planung. Im DC Tower 1 stecken große Ambitionen. Die intel- Lift ligente Haustechnik und Planung, große Aufgaben bewältigen. Lift Lift aber auch die Konstruktion selbst müssen deshalb auch S ignalarchitketur nennen die Experten Gebäude wie den DC Tower. Denn er setzt Zeichen und neue Maßstäbe. Doch mit imposanter Glasfassade und Höhenmetern Eindruck zu machen genügt nicht: Der DC Tower kombiniert architektonische Ästhetik mit höchsten funktionellen Ansprüchen. Und vor allem mit technischer Ausstattung, die den DC Tower für die ökologischen Anforderungen der Zukunft rüstet. Und so sind die Zahlen, die die Nutzer später auf den Betriebskostenabrechnungen und in den Energiebilanzen lesen werden, nicht weniger eindrucksvoll als die Höhe, die Anzahl der Geschoße und das dafür benötige Baumaterial. Ganz „green“ Das Ziel, als eines der ersten Bürogebäude Österreichs als „Green Building“ zertifiziert zu werden, wurde von Anfang an im Konzept mitgedacht. „Wir machen dafür alles, was man in sinnvoller Weise machen kann“, sagt dazu WEDVorstand Thomas Jakoubek. Manche Technologien, die zum Einsatz kommen, werden bereits in anderen Bürogebäuden, die die WED in der Donau-City entwickelt hat, angewandt. Andere innovative Maßnahmen und Techniken werden zum ersten Mal eingeplant, um den DC Tower zum „grünen“ Turm zu machen. Von der Wärmerückgewinnung über den Einsatz von Fotovoltaik, die Nutzung von Abwasser für Kühl- und Heizzwecke, Regenwassermanagement bis hin zu technischen Planungsdetails, die den Betrieb und die Nutzung der Büro-, Hotel- und Apartmentflächen kostengünstiger und energieeffizienter gestalten, wie etwa ein LED-Beleuchtungssystem, das tageslichtabhängig gedimmt wird. Selbst im Aufzugsschacht versteckt sich noch viel Potenzial, um Energie zu sparen. Oder auch zu gewinnen. Die Aufzüge im DC Tower werden nicht nur die vertikalen Transporte übernehmen, sondern auch Energie, die etwa beim Bremsen entsteht, ins System zurückspeisen. Große Höhe, kurze Wege Wie auch im Konzept der nachhaltigen Stadt zählt auch in nachhaltigen Gebäuden vor allem eines: die kurzen Wege. Ein wesentlicher Punkt bei der Planung der gebäudetechnischen Anlagen ist daher die Platzierung der Technikzentralen. Die Distanz zu den Nutzungseinheiten soll möglichst niedrig sein, um auch den Energieaufwand für Ventilatoren und Pumpen möglichst gering zu halten. Deshalb wurden die Technikzentralen in den sogenannten „Outriggergeschoßen“ untergebracht, die aus statischen Gründen erforderlich sind. Von dort aus werden die jeweils darüberund darunterliegenden Geschoße auf direktem Weg mit Frischluft, Heiz und Kühlwasser versorgt. Auch das Energiemanagement spielt eine große Rolle: Die Trafostation des Energieversorgers wurde im 42. Obergeschoß eingeplant, damit die Verluste bei den Übertragungswegen reduziert werden. Aus demselben Grund ist für die hausinternen Energiekonsumenten jeweils in den Hauptverbraucherknotenpunkten eine eigene Trafostation vorgesehen. Konstruktion Mit dem DC Tower 1 entsteht das höchste Bürogebäude Österreichs und eines der schlanksten weltweit – eine große Herausforderung für die Tragwerksplanung in P der horizontalen Aussteifung: besonders in Hinsicht auf die P Windbelastung und die Erdbebensicherheit. 220 m hoch wird der Turm in den Himmel ragen, das bedeutet ein Verhältnis von 1: 23 von Kernbreite zu Gebäudehöhe. Aufgrund dieser Anforderungen sieht die aussteifende Tragstruktur des DC Tower 1 eine Kombination aus dem Stahlbetonerschließungskern und zwei massiven Outriggerkonstruktionen in Form von zwei Stahlbetonplatten vor, die jeweils zwei Meter dick sind. Diese Konstruktionen verbinden den Kern mit den außenliegenden Stützen der beiden Längsseiten. Durch diesen Verbund kann sich der Erschließungskern auf den außenliegenden Stützenreihen „abstützen“ und wird für die Ableitung der Aussteifungskräfte entlastet. Die Outrigger befinden sich im DC Tower 1 in den beiden Technikdoppelgeschoßen OG 16 und OG 42. Die Gründung des Hochhauses erfolgt auf einer vier Meter dicken Stahlbetonplatte, die auf Schlitzwandkästen auflagert. Diese Schlitzwandkästen bestehen aus abgestuften bis zu 30 Meter langen Schlitzwand- Lift Der DC Tower steckt voller intelligenter Haustechnik und innovativer Konzepte, die höchsten Ansprüchen an Energieeffizienz genügen. [Grafik: Brunner] III Lift F elementen, die senkrecht in den Boden eingebracht werden. Die Verzahnung der Elemente mit dem eingeschlossenen Boden bewirkt die Bildung eines „großen Blockfundamentes“ mit einer Höhe von etwa 30 Metern. Die Aussteifungsberechnungen wurden anhand einer kompletten Abbildung des Hochhauses in einem Gesamtmodell mittels räumlichen Computermodellen der „Finite Elemente Methode“ entwickelt. Grundlage bildeten die Ergebnisse einer umfangreichen Windkanaluntersuchung, kombiniert mit numerischen Methoden, bei der der Einfluss des Windes und die Reaktion des Tragwerks unter Berücksichtigung der Umgebung genau untersucht wurden. Eine weitere Grundlage ist die detaillierte Untersuchung des Untergrundes. Hierzu wurde eine Analyse des Bodens einschließlich der Schlitzwandelemente bis in eine Tiefe von 90 Metern unter dem jetzigen H H S H P P P Planum und deutlich über die Grundfläche des Hochhauses hinaus erstellt. Diese Berechnungen wurden ebenfalls mit der „Finite Elemente Methode“ durchgeführt und dienten der Ermittlung der Setzungen direkt unter dem Hochhaus sowie im Bereich der anschließenden Bestandsgebäude. Die Ergebnisse der drei Berechnungen beeinflussten sich gegenseitig, sodass sie in mehreren Stufen so lange aufeinander abgestimmt wurden, bis eine optimale Übereinstimmung erreicht werden konnte. 300 Tonnen Pendel Zur Erhöhung der Behaglichkeit in den obersten Geschoßen ist eine Schwingungsdämpferkonstruktion in Form eines Massenpendels mit ungefähr 300 Tonnen Eigengewicht vorgesehen. Der Schwingungsdämpfer wird im obersten Bereich des Hochhauses angeordnet und reduziert die Beschleunigung, die durch starke Windereignisse auftreten könnte. Der DC Tower 1 besitzt an drei Seiten eine senkrechte Fassade. An der vierten Fassadenseite ist eine unregelmäßige Bandfassade mit einer Einzelbandbreite von 5,60 m vorgesehen. Dies führt zu einer maximalen Auskragung der Geschoßdecken bis zu sechs m über die äußere Stützenreihe hinaus. Um die vorgesehene Deckendicke von 25 cm auch in diesen Bereichen realisieren zu können, werden die weit auskragenden Decken geschoßweise zurückgehängt. Nicht nur die Höhe des DC Tower 1 schlägt alle anderen Bürogebäude Österreichs, auch die Geschwindigkeit, in der man bis ins oberste Geschoß gelangt. Die Aufzüge werden die schnellsten des Landes sein und die Besucher in 40 Sekunden vom Erdgeschoß auf fast 200 Meter bringen – auf die Aussichtsplattform. „Wir nehmen beides ernst: Sparen und Wachstumsimpulse“ Bank-Austria-Vorstand Cernko sieht den DC Tower als Wirtschaftsmotor. W enn alle kürzen, beschneiden, kappen, ausdünnen und reduzieren – dann kann auch nichts wachsen. Auch Türme, die wachsen wollen, brauchen die richtige Basis. Und das ist die solide Finanzierung. „Wenn alle vom Sparen und Konsolidieren sprechen, ist es trotzdem wichtig, Wachstumsimpulse zu setzen“, meinte Willibald Cernko, Vorstand der UniCredit Bank Austria, während der Feier zur Grundsteinlegung des DC Tower 1. Und ohne die Finanzierung der Bank Austria hätte es nicht viel zu feiern gegeben. Cernko freute sich „dass die Bank Austria als Konsortialführer die Finanzierung dieses Vorhabens ermöglicht und auch einen Großteil dazu beigetragen hat“. anderes Projekt in Österreich den „gehobenen architektonischen Anspruch mit einer ökologischer Bauweise“. Anschließend nannte er noch ein paar andere Gründe für das finanzielle Engagement seiner Bank. Gründe, die er jeweils mit dem Attribut „einzigartig“ verband: Wien als Stadt, der Standort Donau-City und vor allem auch das Team, das an der Umsetzung beteiligt ist. „Hunderte, tausende Menschen wird dieses Projekt beschäftigen“, zeigte sich Cernko von der ökonomischen Wirkung des Projekts überzeugt, „ich bin sicher, dass der DC Tower einen starken Impuls für die Stadt darstellt“. [Sol Meliá] Ein Hotel, mal ganz persönlich Sol Meliá setzt im DC Tower ein neues Konzept um. D Projekt als Wirtschaftsmotor Cernko bestätigte, es hätte „heiße Debattten“ gegeben, bevor die Bank Austria schließlich grünes Licht gab. Doch: „Wir nehmen das Sparen ernst. Aber auch die Wachstumsimpulse.“ Schlussendlich folgte Cernko seiner Überzeugung: „Wir sehen in Wien keine Immobilienblase, aber wir sehen die Nachfrage. Wir glauben an den Erfolg.“ Denn der DC Tower verbinde wie kaum ein Eine inspirierende Hotelumgebung für alle, die ihren Lifestyle auch auf Geschäfts- und Freizeitreisen leben wollen. Bald auch in Wien. Bank-Austria-Vorstand Cernko zeigte sich während der Pressekonferenz anläss[RGE Photgraphy] lich des Spatenstichs restlos vom Erfolg des DC Tower überzeugt. er DC Tower wird niemals schlafen. Gerade deshalb, weil viele Menschen in ihm nächtigen werden: In den Stockwerken eins bis 15 wird die SolMeliá-Hotelgruppe aus Spanien ihre Hotel-Brand „ME“ umsetzen. Ein „Personality“-Hotel, das auf den Lifestyle seiner Gäste individuell reagiert, anstatt einen uniformen Hotelstandard zu diktieren. „Der DC Tower wird die Stadtlandschaft revolutionieren, aber auch die Hotellandschaft“, meinte André Gerondeau, Vice President von Sol Meliá, der drittgrößten europäischen Hotelkette.„Wir sind stolz, Teil dieses Projekts zu sein und ein Hotel in Wien, einer Stadt mit großer Kultur und Geschichte, eröffnen zu dürfen“, so Gerondeau, der während der Spatenstichfeier auch die Bedeu- tung einer verlässlichen Partnerschaft herausstrich: „Wir befinden uns im Zeitalter, in dem Partnerschaften zählen. Und heute möchten wir diese Partnerschaft feiern.“ Die Hotelgruppe, die heute 350 Hotels in 30 Ländern betreibt, möchte mit dem „ME“-Hotelkonzept ihre Gäste mit dem Lifestyle empfangen, den sie selbst leben. „Kunst, Design, Technologie, Musik – das alles ist Teil des Lifestyles, den wir in unserem Konzept berücksichtigen“, sagt Gerondeau.Dabei richtet sich das Konzept an Business- und Freizeitreisende gleichermaßen. Das Ambiente soll die Gäste inspirieren: mit innovativem Design, internationaler Fusionsküche und auch World Music. Bislang wurde das Hotelkonzept in Madrid, Cancun, Cabo San Lucas und Barcelona realisiert. IV Die Presse Samstag & Sonntag, 26./27. Juni 2010 vienna dc report Gut gelaunt den Grundstein gelegt Event. Prominente Gäste kamen, um die Geburtsstunde des DC Tower 1 in der Donau-City zu feiern. I m allgemeinen Gemurmel unter der Gästeschar, kurz bevor die kupferfarbenen Spaten in die Hand genommen wurden, meinte man ein paar Wörter heraushören zu können: „Wahrzeichen“, „Impuls“ oder auch „einzigartig“. Und alle meinten dasselbe: den neuen DC Tower 1. Spektakulär wirkte er schon, als er im Festzelt neben der Bühne stand, als Modell. Nach veranschlagten 34 Monaten Bauzeit wird er auch ganz real und imposant dort stehen, wo letzte Woche die Gäste die Spaten feierlich in die Erde senkten. Das „Team“, das das Projekt letztendlich ermöglicht und verwirklicht, stapfte natürlich voran in die vom Juniregen feuchte Erde: Darunter der Vorstand des Bauträgers WED, Thomas Jakoubek, BankAustria-Vorstand Willibald Cernko, der Stararchitekt Dominique Perrault, der natürlich extra eingeflogen wurde, André Gerondeau, Vice President der spanischen SolMeliá-Hotel-Gruppe, der Bezirksvorsteher des 22. Bezirks, Norbert Scheed, der französische Botschafter Philippe Carré. Und natürlich Stadtrat Rudi Schicker sowie Bürgermeister Michael Häupl. Willibald Cernko (Bank Austria), Bürgermeister Häupl, WED-Vorstand Jakoubek, Architekt Perrault sowie André Geron[RGE photography] deau (Sol Meliá) posieren vor dem Modell der DC Towers, von denen der erste nun realisiert wird. Ganz nach oben Mit Mikrofon und Spaten Im Festzelt bildete ein riesiges Transparent die Kulisse für die Spatenstichfeier des DC Tower 1. Es zeigte das Panorama, das Wien und die Wiener in etwa drei Jahren erwartet. Und die Gäste staunten nicht schlecht. Auch darüber, was die nackten Zahlen in den Broschüren versprechen, nämlich nicht nur eine Höhe, die kein anderes Bürogebäude Österreichs erreicht, sondern auch technisch und konzeptiv völlig neue Gebäudedimensionen. Die Feier wurde von Dirk Stermann moderiert. Und er brachte den trockenen Humor mit, der ihn bekannt gemacht hat: „Ich selbst habe schon länger die Idee gehabt, hier und an dieser Stelle ein Gebäude zu errichten“, log er ins Mikrofon. Und er zeigte sich leicht enttäuscht, dass ihm schließlich die WED die Idee weggeschnappt hatte. Anschließend verkniff sich Stermann auch nicht einen nicht ganz ernst gemeinten Seitenhieb auf Willibald Cernko von der Bank Austria, dass die WED und nicht er selbst die Finanzierung für das Projekt bekommen hätte. Cernko sprach, bevor er seine Unterschrift auf das Grundsteinlegungsdokument setzte, von einem „Signal“, sich gefunden, bestehend aus der Stadt Wien, dem Projektentwickler, dem Hotelbetreiber und den Banken – mit dem gemeinsamen Ziel, ein Zeichen der Innovationskraft zu setzen. Auch Stadtrat Rudi Schicker zeigte sich froh über diese Entwicklung, die am richtigen Ort in die richtige Richtung zeige: nämlich nach oben – bis auf eine Höhe von 220 Metern. Durch dieses Projekt öffne sich der Stadtteil endgültig zur Donau. Und nach Fertigstellung sei er von zwei Seiten mit der U-Bahn gut erschlossen, von der Station Kaisermühlen und der Station Donauinsel. „Normalerweise erlebt man in seiner politischen Karriere vielleicht ein Projekt dieser Größenordnung. Wir hatten aber das Glück, dass sich Wien in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert hat und sich noch verändert“, meinte Schicker. Und zählte als maßgebliche Projekte neben den DC Towers auch aktuelle Infrastrukturprojekte wie den Hauptbahnhof oder die Seestadt Aspern auf. Lockerer Plauderton statt steifer Reden: Moderator Dirk Stermann interviewt Dominique Perrault (links) und Willibald [RGE photography] Cernko, Vorstand Bank Austria, diskutiert mit dem Vice President von Sol Meliá, André Gerondeau (rechts). aber auch vom Mut, der für ein Projekt dieser Dimension unerlässlich sei. Thomas Jakoubek versicherte auf Journalistenanfrage, dass „die Nachfrage bereits stärker sei als die vorhandenen Flächen“. Und bevor er das Mikrofon gegen den Spaten tauschte, sagte Jakoubek: „Ich bin stolz, dass es zur Realisierung kommt. Und dass wir bei diesem historischen Moment dabei sein dürfen.“ Als Zuhörer und Gäste waren auch viele andere dabei: etwa Rudolf Semrad (Swatch Group), Regina Prehofer (Bawag), die Architekten Heinz Neumann und Hans Hollein, Stefan Brezovich (ÖRAG) und Hannes Jagerhofer (ACTS). Auf der Bühne bedankte sich Jakoubek abschließend nochmals ausdrücklich in Richtung Cernko und Bank Austria für das „Vertrauen des Eigentümers und der Financiers“. Auch der französische Botschafter Philippe Carré zeigte sich stolz „ein kleiner Teil dieses Projekts zu sein“ und sprach von einem „wunderbaren Tag“. Carré war überzeugt, dass der international renommierte Architekt Dominique Perrault nicht deshalb gewählt wurde, weil er Franzose ist. In seiner charmant französischen Art vergaß Carré natürlich auch nicht, Wien Rosen zu streuen: „Jetzt, nach einer 15- bis 20-jährigen Phase der Erneuerung, ist Wien einer der wenigen Plätze und Städte in Europa, die solche Projekte noch umsetzen wollen und können.“ „Fantastische Entwicklung“ Willibald Cernko meinte: „Die Stadt und der Stadtteil haben eine fantastische Entwicklung genommen.“ Ein optimales Team hätte Ein Höhenrekord sei zwar kein vorrangiges Ziel gewesen, meinte Michael Häupl während der Veranstaltung. „Aber wenn schon einer aufgestellt wird, dann sollte es natürlich in Wien passieren.“ Und ganz oben zu stehen, freut natürlich auch den Bürgermeister, der auch auf die Mercer-Studie verwies. In dieser nimmt Wien schon traditionell die höchste Position ein. „Und wir setzen alles daran, auch im Jahr 2011 und 2012 Weltmeister der Lebensqualität zu sein.“ Nach Pressekonferenz und offizieller Feier wurde bei DJ-Musik und Live-Act die Kommunikation während der Party am Abend deutlich informeller. Fatima Spar und die „Freedom Fries“ lockten viele Gäste auf die Tanzfläche mit ihrer rhythmischen Mischung aus Swing, Balkan-Brass und orientalischem Pop. Bevor Frontfrau Fatima Spar zum Mikrofon und Megafon griff, sorgte DJ P. Moosbrugger für die Playlist, passend zu Cocktails und entspannten Gesprächen. In der Schar der zahlreichen Gäste der Abendveranstaltung waren unter anderem zu erkennen: Philip König (Alu König Stahl), Hermann Rauter (Online Hausverwaltung), Claudia Strasser (Otto Immobilien), Sylvia Unterdorfer (ORF), Ingrid Fitzek (BIG) sowie Michael Mitterdorfer (Amisola), Helmut Breit (RZB) und Michio Chano (Nomura). Links: Bürgermeister Michael Häupl nahm genauso den Spaten in die Hand wie WED-Vorstand Thomas Jakoubek. Von links nach rechts: Bezirksvorsteher Norbert Scheed, Bank-Austria-Vorstand Willibald [RGE photography] Cernko, Bürgermeister Michael Häupl, Stararchitekt Dominique Perrault, Stadtrat Rudi Schicker, Thomas Jakoubek, Botschafter Philippe Carré und Sol-Meliá-Vice-President André Gerondeau. Bürgermeister Michael Häupl und Stadtrat Schicker im Gespräch mit Bawag-Vorstand Regina Prehofer während der Spatenstichfeier (links). Fatima Spar und die Freedom Fries sorgten bei der Party am Abend [RGE photography, Lukas Beck 2x] gemeinsam mit DJ P. Moosbrugger für Stimmung im Festzelt (Mitte und rechts).