Logbuch: Spitzbergen 18. - 27. August 2015 - Polar
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Logbuch: Spitzbergen 18. - 27. August 2015 - Polar
Rund um Spitzbergen an Bord der M/V Plancius Die Plancius erhielt ihren Namen zu Ehren des holländischen Astronomen, Kartografen, Geologen und Vikars Petrus Plancius (1552-1622). Das Schiff wurde 1976 als ozeanografisches Forschungsschiff der Königlichen Niederländischen Marine gebaut und erhielt damals den Namen HR. MS. Tydeman. Bis Juni 2004 stand es im Dienst der niederländischen Marine, ehe es von Oceanwide Expeditions übernommen wurde. Oceanwide ließ das Schiff 2007 vollständig umbauen und verwandelte es in ein Passagierschiff mit Platz für 116 Gäste. Die Plancius ist 89 m lang, 14,5 m breit und hat einen Tiefgang von maximal 5,0 m. Die offizielle Eisklasse lautet 1D. Das Schiff fährt im Schnitt 10-12 kn und wird von drei Dieselmotoren mit je 1230 PS angetrieben. Kapitän Yevgeny Levakov und seine internationale, 45-köpfige Besatzung einschließlich Chief Officer: Second Officer: Third Officer: Vladimir Plotnikov Anika Albrecht Luis Oroceo [Russland] [Deutschland] [Philippinen] Chief Engineer: Kalin Gochev Hotel Manager: André van der Haak [Niederlande] Chief Steward: Thijs de Lint [Niederlande] Head Chef: Heinz Hacker [Österreich] Sous Chef: Ricky Isnanto [Indonesien] Hans Frima [Niederlande] Ship’s Physician: [Bulgarien] sowie Expedition Leader: Christian Engelke [Deutschland/Norwegen] Assist. Expedition Leader: Gérard Bodineau [Frankreich] Expedition Guide: Tobias Brehm [Deutschland] Expedition Guide: Sandra Petrowitz [Deutschland] Expedition Guide: Beau Pruneau Expedition Guide: Simon Bober [Deutschland] Expedition Guide: Barbara Post [Österreich] Expedition Guide: Alex Chavanne [Kanada/Deutschland] [USA] heißen Euch herzlich willkommen an Bord! Tag 1 – Dienstag, 18. August 2015 Einschiffung in Longyearbyen GPS-Position um 16.00 Uhr: 78°13.7’N / 015°36.1’E Wind: S 3. See: schwach bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +9°C Endlich war der große Tag gekommen! Bei unserer Ankunft am Pier von Longyearbyen, der magischen Grenze der Zivilisation, wurden wir von unserem Expeditionsteam willkommen geheißen. Für die meisten von uns begann hier eine spannende Arktis-Premiere, aber auch bei denjenigen, die zum wiederholten Male in dieser Region unterwegs waren, konnte man die Aufregung spüren. Die Plancius lag am Pier, und nachdem die Besatzung unser Gepäck direkt zur Kabine gebracht hatte, war es auch für uns Zeit, an Bord zu gehen. Über die Gangway betraten wir zum ersten Mal das Schiff, das in den kommenden Tagen unser Zuhause sein würde. Nach einer kurzen Erkundungstour lernten wir in der Lounge unseren Expeditionsleiter Christian Engelke und sein Team, Hotel-Manager André van der Haak sowie Kapitän Yevgeny Levakov kennen. Nach einer kleinen Pause, in der wir frische Luft schnappen konnten, ging es mit den notwendigen Einweisungen in die Schiffssicherheit weiter. Bei der obligatorischen Seenotrettungsübung lernten wir, was im Falle einer Evakuierung zu tun ist. Die Brücke löste den Schiffsalarm aus, und wir holten warme Bekleidung und unsere leuchtend orangefarbenen Schwimmwesten aus den Kabinen, um uns damit in der Lounge einzufinden. Nach der Kontrolle, dass auch wirklich alle anwesend waren, ging es zu den Rettungsbooten, in die wir einen neugierigen Blick warfen. Während die Plancius im Isfjorden (Eisfjord) nach Westen fuhr, nahm die Schiffsbewegung allmählich zu. Christian hatte uns bereits darauf vorbereitet, und die ersten von uns nahmen die Dienste von Schiffsarzt Hans Frima in Anspruch, um der Seekrankheit möglichst früh zu begegnen. Anschließend genossen wir im Restaurant das erste Abendessen an Bord, das Küchenchef Heinz Hacker und sein Team für uns zubereitet hatten. Danach fanden sich eine ganze Reihe von uns noch in der Lounge ein, um dem Spiel der Wellen zuzuschauen, nach Tieren Ausschau zu halten oder – wenn die Magengegend bereits Flauheit meldete – den Horizont im Auge zu behalten. Irgendwann fielen uns dann nach dem anstrengenden Anreisetag aber doch die Augen zu, während die Plancius in der langen Dünung gen Norden fuhr. Tag 2 – Mittwoch, 19. August 2015 Kongsfjord: Ny-Ålesund & Blomstrandhalvøya GPS-Position um 08.00 Uhr: 78°56.8’N / 011°54.9’E Wind: S 4. See: leicht bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +6°C Wellengang hatte uns in den Schlaf geschaukelt, und wir erwachten etwa 120 Seemeilen weiter nördlich im Kongsfjorden. Der Weckruf war aber auch schon einer der besonderen Art, denn wir hatten die erste Bärensichtung! In der Ferne, auf einem Hügel, befand sich eine Mutter mit ihrem Jungtier. Nach dem Frühstück absolvierten wir eine Reihe wichtiger Sicherheitsbelehrungen und bekamen unsere Gummistiefel ausgehändigt. Damit hatten wir nun das nötige Handwerkszeug, um eine spannende und sichere Reise zu erleben. Der erste Landgang führte uns nach Ny-Ålesund, einer Forschungssiedlung mit gerade einmal 30 Bewohnern im Sommer und bis zu 200 Bewohnern und Forschenden im Sommer. Als nördlichste Dauersiedlung der Welt wurde Ny-Ålesund 1916 als Kohlebergwerk von der „Kings Bay Kull Company“ gegründet. Aus Gründen der zunehmenden Unwirtschaftlichkeit des Standorts und aufgrund von zahlreichen Explosionsunglücken in den Minen mit Dutzenden Toten wurde der Kohleabbau jedoch bereits 1963 wieder endgültig eingestellt. Die große Bekanntheit verdankt Ny-Ålesund jedoch nicht dem Kohleabbau, sondern den vielen bekannten Polarforschern, welche die Ortschaft als Ausgangspunkt für ihre Expeditionen gewählt haben. Vor allem die Polar- und Flugpioniere der 1920er Jahre sind in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, allen voran Roald Amundsen und Lincoln Allsworth, die 1925 mit zwei Flugbooten von Ny-Ålesund aus versuchten, den Nordpol zu erreichen. Nur ein Jahr später starteten von hier aus auch Amundsen und der Italiener Umberto Nobile mit ihrem Luftschiff ›Norge‹ und überflogen den Nordpol. Noch heute steht der Ankermast des Luftschiffs in der Nähe der Siedlung. In den letzten Jahren wurden mehr und mehr Anstrengungen unternommen, den Ort zu einem Zentrum der modernen Arktisforschung zu entwickeln. Viele Polarinstitute unterhalten Stationen in oder in der Nähe von Ny-Ålesund. Auch Deutschland betreibt hier beispielsweise seit 1993 die Koldewey-Station des AlfredWegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Neben Deutschland haben auch Forschungsinstitute aus Norwegen, Frankreich und China hier dauerhafte Stationen eingerichtet. Das Unternehmen Kings Bay betreibt zudem eine eigene Infrastruktur, zu der ein Meeresforschungslabor, Hafenanlagen und Werkstätten zählen. Eine weitere wichtige Forschungseinrichtung befindet sich unweit der Ortschaft auf dem Zeppelin- Berg. Die Zeppelin-Station ist von entscheidender Bedeutung bei der Überwachung der Erdatmosphäre und damit auch für die Beobachtung des allgemeinen Klimawandels. Wir sahen uns also in dieser geschichtsträchtigen Siedlung um und trafen uns um 11:30 Uhr bei der Statue von Amundsen, um gemeinsam zum Ankermast zu wandern. Christian erzählte uns dabei etwas über diese umfangreiche Geschichte. Das Wetter zeigte sich leider nicht von seiner besten Seite, und so machten wir uns nach nicht allzu langer Zeit auf den Rückweg zum Schiff. Schließlich war ja auch Mittagessen angesagt! Anschließend fuhren wir entlang des majestätischen Kongsbreen mit seiner faszinierenden Gletscherfront, bevor es hinüber zur Insel Blomstrandhalvøya ging. Hier, bei Ny-London, versuchte in den Jahren 1910 bis 1913 der Brite Ernest Mansfield Marmor abzubauen. Das Unternehmen scheiterte, denn der Marmor war von minderer Qualität und zerbröckelte. Heute zeugen Holzhütten, die Kessel einer Dampfmaschine, der Verladekran und andere Überbleibsel von dem aussichtlosen Unternehmen. Wir teilten uns in drei Gruppen auf, von denen zwei in die Hügel oberhalb des Camps Mansfield wanderten – unser erstes Tundra-Erlebnis dieser Reise. Eine dritte Gruppe blieb in Strandnähe und sah sich dort um. Nicht weit oberhalb des Camps graste ein Rentier ganz gemütlich und ließ sich in Ruhe beobachten. Die anderen Gruppen fanden Eisenten und Sterntaucher auf kleinen Seen und begegneten Falkenraubmöwen, deren einziger bekannter Brutplatz auf Spitzbergen sich hier befindet. Tag 3 – Donnerstag, 20. August 2015 Monacobreen, Texas Bar & Andøyane GPS-Position um 08.00 Uhr: 79°32.2’N / 012°26.2’E Wind: N 1. See: glatt. Wetter: wolkig. Temperatur: +6°C Gletscherpanorama zum Frühstück: Am Morgen fanden wir uns vor der breiten blauen Front des Monacobreen im Liefdefjorden (Liebesfjord) wieder – eine wunderbare Kulisse zum Aufwachen! Für die erste Landung des Tages hatte das Team die Texas Bar ausgesucht – trotz des illustren Namens keine Bar (und natürlich ohnehin kein Vergleich zu Rosis Bar auf der Plancius), sondern eine fotogene Trapperhütte, die bis heute genutzt wird. Sie bot uns einen guten Einblick in die Lebensbedingungen der arktischen Jäger und Fallensteller. Wir teilten uns erneut in drei Gruppen auf. Die Genießer blieben in der Nähe der Hütte, fanden zahlreiche Blumenarten, bewunderten die bunte Vielfalt der Flechten und erklommen in aller Gemütsruhe einen Aussichtspunkt, von dem aus sie den Fjord überblicken konnten, aber auch einen Eindruck vom Gletscher im Hinterland bekamen. Unterdessen hatten sich die mittlere und die schnelle Gruppe auf den Weg gemacht, um ihrerseits grandiose Aussichtspunkte zu erreichen. Für die „Bergziegen“ machte es Christian extra spannend – sie bekamen als Lohn für die Anstrengung eines der schönsten Panoramen Spitzbergens geboten. Nach dem Mittagessen war es erstmals Zeit für „Plan B“: Eigentlich stand der Bockfjord auf dem Programm, aber bei der Inselgruppe der Andøyane (Enteninseln) fand das Expeditionsteam auf einem der Eilande eine Bärin mit Jungtier. Deshalb ließen wir schnell die Zodiacs zu Wasser und sahen uns die beiden Eisbären aus der Nähe an. Sie hatten sich am höchsten Punkt der Insel niedergelassen und hoben neugierig die Köpfe, als wir uns in den Schlauchbooten annäherten. Offenbar waren wir aber nicht halb so interessant für sie wie sie für uns – sie blieben sehr entspannt liegen. Die Inseln nennen sich Enteninseln, weil sich hier vor allem im arktischen Frühling viele Eiderenten tummeln. Auf unserer Zodiac Cruise um die Inseln bekamen wir auch tatsächlich noch einige Eiderentenweibchen zu Gesicht; außerdem konnten wir Meerstrandläufer, Küstenseeschwalben, Dreizehenmöwen und Eisenten beobachten. Ganz zum Schluss wartete noch ein echtes Highlight: Ein verspielter Zwergwal tauchte in der Nähe der Plancius auf, und wir konnten ihm sowohl vom Schiff als auch von den Schlauchbooten aus eine ganze Weile zusehen. Beim Recap, unserer täglichen Nachbesprechung, brachte uns Sandra ein ganz besonderes Thema nahe: die Geschichte von Christiane Ritter und ihrem Buch „Eine Frau erlebt die Polarnacht“. Währenddessen fuhren wir langsam immer näher an Gråhuken heran, den Ort, an dem die Österreicherin 1934/35 mit ihrem Mann Hermann und dem norwegischen Trapper Karl überwinterte. Die kleine Hütte war von der Plancius aus bestens zu erkennen. Christian informierte uns anschließend über die Pläne für morgen, und Simon sprach über einige Vogelarten, die wir im Laufe des Tages beobachtet hatten. Nach dem Abendessen gab es plötzlich noch einmal Aufregung: Erst sichteten wir Finnwale, und direkt im Anschluss gaben sich sogar Blauwale die Ehre! Es war ein gigantisches Erlebnis, diese Riesen ganz nah am Schiff beobachten zu können, und ein wunderbares Finale dieses Tages. Tag 4 – Freitag, 21. August 2015 Im Eis nördlich von Spitzbergen GPS-Position um 08.00 Uhr: 81°20.2’N / 021°19,9’E Wind: NW 5. See: grob. Wetter: bedeckt. Temperatur: +1°C Die sanfte Stimme unseres Expeditionsleiters Christian weckte uns aus unserem Schlummer – damit begann ein spannender Tag im Meereis. Nach einem ausgiebigen Frühstück erreichten wir die Packeisgrenze, langsam aber sicher schwammen uns kleine Eisschollen entgegen. Später wurde das Meereis immer dichter, deutlich zu sehen und zu hören, da die Plancius die Eisschollen mit Rumpeln und Knirschen wegdrückte. Wir befanden uns jenseits des 81. Breitengrades nördlich der Siebeninseln im Nordosten von Spitzbergen. Fest eingepackt in warmer Kleidung gingen wir auf die Außendecks, um diese einzigartige eisige Landschaft auf uns wirken zu lassen. Vor unseren Augen tat sich eine Welt aus Eis und Wasser auf, unberührt und ruhig, eine Landschaft, die sich stetig ändert durch Wind und Strömung. Viele Vögel folgten interessiert dem Schiff und stürzten sich emsig zwischen die Eisschollen, um Polardorsche oder kleine Krebstierchen zu erbeuten. Viele Dreizehenmöwen und Eissturmvögel versuchten so ihr Glück. Wir konnten auch eine große Anzahl an Spatelraubmöwen beobachten, in dunkler und heller Morphe. Gegen 10 Uhr ertönte Christians Stimme aus den Lautsprechern: „Eisbär vor dem Schiff!“ Aufgeregt eilten wir entweder zum Bug des Schiffes oder zur Brücke, um unseren ersten Bären auf dem Meereis zu erspähen. Nicht einfach war es, den „König der Arktis“ im Eis auszumachen, aber das machte die Suche umso spannender. Unser Kapitän führte das Schiff gekonnt an den Bären heran, so konnten wir ihn schön aus der Nähe sehen. Der junge männliche Eisbär zeigte sich zu unserem Glück äußerst neugierig und ließ sich lange beobachten. Auffällig war eine längliche Narbe am linken Hinterbein des Bären; diese Verletzung ließ ihn etwas hinken. Gelassen wanderte er von Scholle zu Scholle, verfolgt von fast 100 Paaren neugieriger Augen und beinahe ebenso vielen Kameras. Vor dem Mittagessen konnten wir Souvenirs für unsere Familie und Freunde an der Rezeption kaufen – unser Hotelmanager hatte den „Schiffsladen“ geöffnet. Nach einem wunderbaren Mittagessen packten wir uns wieder warm ein und gingen auf die Außendecks. Einige Sattelrobben konnten wir beobachten, die immer wieder neugierig aus dem Wasser schauten. Um 13:40 Uhr erreichten wir die nördlichste Position auf unserer Reise (81°33.5`N), nur 938 Kilometer vom Nordpol entfernt – wow! Um die eisige Welt um uns herum etwas besser verstehen zu können, erklärte uns Barbara am Nachmittag, was Meereis ist, wie es entsteht und welche Lebewesen dort leben. Das Ökosystem Meereis beeinflusst alle anderen Ökosysteme und auch das Klima auf der Erde. Das abendliche Recap gab uns einen Ausblick auf den nächsten Tag. Gérard erklärte uns Unterscheidungsmerkmale von verschiedenen Walarten, Beau brachte uns die Biologie der Eisbären näher. Nach vielen Fragen und ebenso vielen Antworten widmeten wir uns dem Abendessen nach einem wunderbaren Tag im Meereis. Tag 5 – Samstag, 22. August 2015 Phippsøya & Reliktbukta GPS-Position um 08.00 Uhr: 80°39.9’N / 020°50.9’E Wind: NE 3. See: schwach bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +6°C Über Nacht hatte sich die Plancius Spitzbergens nördlichstem Außenposten genähert, den Siebeninseln (Sjuøyane). Während wir unser Frühstück mit Blick auf Phippsøya genossen, machte sich das Expeditionsteam in einem Scoutboot auf den Weg, um auszukundschaften, wie unser Vormittag aussehen könnte. Schon bald war klar: Es gibt eine Schlauchbootfahrt zu den Walrossen! Warm eingepackt stiegen wir an der Gangway in die Zodiacs, und dann ging es auch schon los. Bald sahen wir die ersten dunklen Köpfe neugierig aus dem Wasser schauen, aber die Walrosse hielten vorerst Abstand zu den Booten. Am Ufer konnten wir eine große Gruppe Walrossmütter mit Jungtieren ausmachen, die sich lautstark zu unterhalten schienen – ihr Grummeln, Grunzen und Schnauben hallte bis zu uns. Schließlich drifteten wir mit abgeschalteten Motoren im flachen Wasser, und die Walrosse im Wasser fassten Vertrauen. Einige tauchten zu unserer Begeisterung direkt neben den Schlauchbooten auf, prusteten erstaunt und verschwanden wieder, um einige Meter weiter erneut zu erscheinen. Mitten hinein ins Walrossglück platzte die Nachricht, dass Christian einen Bären auf der Nachbarinsel entdeckt hatte. Der weiße Punkt bewegte sich zügig entlang der steilen Bergflanke oberhalb eines großen Schneefeldes und war gut zu erkennen. Die Zodiacs setzten sich in Richtung Martensøya in Bewegung. Es war gar nicht so einfach, den Eisbären im Auge zu behalten, denn das Gelände erwies sich als überraschend wellig. Mal war der weiße Rücken zu sehen, dann wieder nicht. Die Spannung stieg – das Tier war in Richtung Ufer unterwegs, aber würde es wirklich bis zum Wasser herankommen? Immer wieder blieb der Bär stehen, schaute, witterte, schien zu überlegen. Schließlich hatte er den Strand erreicht, und nun konnten wir sehen, dass es sich um eine offensichtlich noch sehr junge, gut genährte Bärin handelte, die uns neugierig betrachtete. Sie lief am Ufer entlang und erklomm sogar einen großen Stein, auf dem sie extra für uns zu posieren schien. Wir waren gebannt von dem einzigartigen Schauspiel – was für ein Erlebnis! Irgendwann hatte die Bärin genug und trottete wieder landeinwärts. Auch für uns war es an der Zeit, den Rückweg zur Plancius anzutreten, und so brachten uns die Zodiacs wieder zu unserem kleinen blauen Schiff zurück, wo wir uns mit der Hilfe von Kaffee, Tee und heißer Schokolade wieder aufwärmten. Über Mittag und am Nachmittag fuhren wir in Richtung Nordaustlands Nordküste. Auf dem Weg dorthin fassten Beau (auf Englisch) und Sandra (auf Deutsch) einige Tipps und Anregungen rund ums Thema Fotografie für uns zusammen. Pünktlich dazu zeigte sich erstmals die Sonne, und wir genossen die wunderbaren Lichtstimmungen auf der Anfahrt zur Reliktbukta. Dort erwartete uns am späten Nachmittag Polarwüste vom Feinsten – fantastische Geologie, flechtenbesetzte Steine in allen Farben, karges Land voller Details. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, und die spannenden Erklärungen unserer Guides (vor allem Tobias, unser Geologe, war ganz in seinem Element) brachten uns die Geheimnisse des Permafrostes und der Kältewüste näher, darunter beeindruckende Eiskeile und faszinierende Steinringe, an denen wir sonst achtlos vorbeigelaufen wären. Und als nach dem Abendessen tatsächlich die Mitternachtssonne hinter den Wolken erschien und die farbenfrohe Geologie beleuchtete, war dies das i-Tüpfelchen auf einem ganz besonderen Tag … Tag 6 – Sonntag, 23. August 2015 Faksevågen, Alkefjellet & Torellneset GPS-Position um 08.00 Uhr: 79°56.7’N / 017°36.7’E Wind: SE 8. See: hoch. Wetter: bewölkt. Temperatur: +4°C Der Morgen begann spannend. Offensichtlich hatten die Wettergötter einen launischen Tag erwischt und spielten mit den Bedingungen. Uns bescherten sie Windspitzen von bis zu 41 Knoten. „Plan A“ wurde deshalb recht bald von „Plan B“ abgelöst: Auf der Suche nach einem geschützten Fleckchen führte uns die Reise in den Lomfjord, wo wir in Faksevågen an Land gingen. Die Bucht ist benannt nach Fakse, einem Pferd aus der nordischen Mythologie. Die schnelle Wandergruppe erklomm einen Rücken und versuchte, am Berg Faksefjellet Höhe zu gewinnen. Belohnt wurden die „Bergziegen“ mit einem wunderbaren Panorama – die Plancius im grünlich-blauen Wasser, gegenüber die schräg gestellten Sedimente, die in allen Rottönen leuchteten, in der Ferne der Gletscher. Die mittlere Gruppe machte eine größere Runde durch die Hänge, während die gemütliche Gruppe die Gegend in Strandnähe erkundete. Auf den Hängen grasten Rentiere, und Schneehühner zeigten eindrucksvoll, wie gut sie sich tarnen können. Nach diesem gelungenen Landgang ging es während des Mittagessens zurück in die Hinlopenstraße und langsam gen Süden. Am Kapp Fanshawe, nur wenig nördlich von Alkefjellet, konnten wir in der Ferne zwei Eisbären an Land beobachten, die die Steilhänge erklommen. Anschließend fuhren wir mit der Plancius am Vogelfelsen Alkefjellet entlang und bewunderten die zahlreichen Dickschnabellummen, die einen ganz schönen Lärm erzeugen können. Während unserer Überfahrt von Alkefjellet in Richtung Süden zu unserer Landestelle für den Nachmittag gingen Christian, Beau und Tobias in ihrem ausführlichen Recap auf einige Themen der letzten Tage ein. Christian erläuterte uns die weiteren Pläne, Tobias brachte uns die Geologie von Alkefjellet nahe, und Beau porträtierte für uns die Lummen. Am späteren Nachmittag ging es dann durch die aufgewühlte See bei Torellneset an Land. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, um die Walrosse an Land zu bestaunen. Die Überfahrt war sehr holprig und leicht feucht, und auch an Land ging es eher stürmisch zu. Den Wettergöttern gefiel ihr Spiel offenbar ausnehmend gut! Aber warm und wasserdicht eingepackt, wie wir waren, machten uns die Bedingungen nicht allzu viel aus. Immerhin gab es Walrosse zu sehen, und das aus nächster Nähe! Einige der Kolosse lagen faul am Strand, während sich andere Walrosse prustend, spritzend und planschend im Wasser tummelten. Auch bei den Plänen fürs Abendessen machte das Team aus der Not eine Tugend: Das BBQ wurde kurzerhand nach drinnen verlegt. Mochte es draußen auch winden und regnen – drinnen war die Stimmung bestens! Tag 7 – Montag, 24. August 2015 Barentsøya & Edgeøya: Kapp Waldburg & Kapp Lee GPS-Position um 08.00 Uhr: 78°14.3’N / 022°05.7’E Wind: NE 3. See: schwach bewegt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +3°C Für den Morgen war ein Landgang am Kapp Waldburg auf der Barentsøya geplant. Leider musste dieser Plan nach verworfen werden, nachdem die Guides die Landestelle in Augenschein genommen hatten, denn gar nicht weit entfernt trieb sich ein großer Eisbär herum. Immerhin befand er sich in Ufernähe, sodass wir ihn von der Plancius aus gut sehen konnten, vor allem dann, als er zu unser aller Erstaunen den Gletscher querte! Anschließend fuhren wir im Freemansund immer weiter gen Westen. Tobias lieferte in seinem Vortrag spannende und interessante Einblicke in die Geologie Spitzbergens, und wir verstanden ein kleines bisschen besser, welche Weltreise das arktische Inselreich bereits hinter sich hat. Am Nachmittag erreichten wir unsere nächste Anlandestelle, Kapp Lee auf Edgeøya. Hier ist die Tundra mit zahllosen Walrossknochen übersät – Zeugen der Schlachterei vergangener Zeiten. Inzwischen kommen die Walrosse allmählich wieder zurück an ihre angestammten Plätze, und auch wir hatten das große Glück, in einer kleinen Bucht eine Gruppe Walrosse am Strand vorzufinden. Umsichtig bahnten sich die Schlauchbootfahrer ihren Weg durch das dichte Treibeis vor der Küste. Um uns trotz des Nebels eine sichere Anlandung zu ermöglichen, steckten die Guides für uns eine Art Halbkreis ab, innerhalb dessen wir uns frei bewegen konnten – zu den Hütten, in der Tundra, am Strand bei den Walrossen und Dreizehenmöwen, auf dem Blockrücken … Es war eine ganz andere Art der Anlandung, und wir genossen die mystische Stimmung sehr. Auch der Blick in die Jagdhütte, die aus dem Jahr 1904 stammt, beeindruckte uns. Die Helden des Nachmittags waren aber eindeutig die Walrosse, die uns sehr neugierig beäugten! Kaum waren wir zurück an Bord, ging es schon wieder weiter; bis zu unserem nächsten Ziel, dem Hornsund, war eine lange Strecke zu überbrücken. Die Reise führte uns um die Südspitze von Spitzbergen, das Sørkapp. Wer abends besonders lange aushielt, wurde mit fantastischen Lichtstimmungen belohnt: Für wenige Minuten schaute die Sonne knapp oberhalb des Horizonts durch die Wolken. Tag 8 – Dienstag, 25. August 2015 Hornsund: Gåshamna & Burgerbukta GPS-Position um 08.00 Uhr: 76°56.8’N / 015°39.3’E Wind: SW 1. See: gekräuselt. Wetter: wolkig. Temperatur: +4°C Eine lange Fahrt von Edgeøya um das Sørkapp herum auf die Westseite von Spitzbergen lag hinter uns. Unser Ziel für diesen Tag war der Hornsund, ein wildes Fjordsystem im Südwesten der Insel, bekannt für seine spitzen Berge und wunderschönen Gletscher. Unser Landeplatz an diesem Morgen war Gåshamna, die Gänsebucht. Als wir den Strand erreichten, war es noch etwas nebelig, aber nach etwa 15 Minuten hatten wir wieder freie Sicht und wir konnten unsere Wanderungen genießen. Im Hintergrund des Strandes lagen auf moosbewachsenen Hügeln riesige Walknochen als Mahnmale an ein trauriges Kapitel in der Geschichte Spitzbergens. Unzählige Walfänger kamen nach der Entdeckung des Archipels und plünderten die Fjorde auf der Jagd nach Grönlandwalen, um den technischen Fortschritt in Europa mit Tran zu schmieren. Da nur die dicken Speckschichten der Giganten gefragt waren, ließen die Walfänger die Knochen einfach am Strand liegen, wo sie heute noch als Dünger für die Pflanzenwelt dienen. Wir teilten uns in Wandergruppen auf und begannen, das westliche Ende der Bucht zu erkunden. Dabei stießen wir auf Überreste der Hütten von Pomoren. Die Angehörigen dieses alten russischen Volksstamms vom Weißen Meer hatten hier als Fallensteller und Jäger gelebt. Eine Fuchsfalle gab es zu sehen, und wir trafen einige Rentiere, die teilweise schon den Bast auf ihren Geweihen verloren. Der Strand war voll mit angespültem Seetang, in dem Meerstrandläufer ganz aufgeregt herumpickten auf der Suche nach Krebstieren und Insektenlarven. Nach unserer Rückkehr zur Plancius und einem herzhaften Mittagessen fuhren wir in Richtung Brepollen. Die „Gletscherbucht“ machte ihren Namen alle Ehre, und das Wetter hielt sich wunderbar, es war windstill und bewölkt. Anschließend stiegen wir in die Schlauchboote, um eine Rundfahrt in der Westlichen Burgerbukta vor dem Paierlbreen zu unternehmen. Wir bahnten uns unseren Weg durch die mit großen und kleinen Eisbergen gespickte Bucht, umrahmt von hohen Felswänden und spitzen Bergen. Einige Vögel leisteten uns Gesellschaft, darunter Gryllteisten und Dreizehenmöwen, die eifrig Futter suchten. Ziel unserer Tour war die riesige Gletscherfront, und wir warteten geduldig auf eine Kalbung des Gletschers. Es dauerte nicht lange, da polterte schon ein großes Stück Eis herunter – was für ein Spektakel! Die Sonne zeigte sich, die Landschaft wirkte plötzlich wie ein Ölgemälde. Zurück an Bord wärmten wir uns mit einem Glühwein auf – eine tolle Sache, organisiert von unserem Hotelteam! Beim Recap verriet uns Barbara das Geheimnis des roten Schnees, und Tobias erklärte uns, woher die blaue Farbe der Eisberge kommt. Unser Expeditionsleiter Christian sprach über die Pläne für morgen, und danach ließen wir diesen wunderschönen Tag bei einem leckeren Abendessen ausklingen. Tag 9 – Mittwoch, 26. August 2015 Bellsund: Midterhuken & Bamsebu GPS-Position um 08.00 Uhr: 77°39.8’N / 014°44.6’E Wind: SW 1. See: gekräuselt. Wetter: bedeckt. Temperatur: +5°C Am Morgen fanden wir uns im Bellsund wieder. Die morgendliche Anlandung war eine der grünsten der gesamten Reise, und neben sehr üppiger Tundra bekamen wir bei Gasbergkilen – oder Midterhuken – auch einige der selteneren Tierarten Spitzbergens zu Gesicht. Natürlich waren die Frostmusterböden der Hit, aber noch mehr begeisterten uns der Fuchs, die vorbeischwimmenden Belugas, die hoch in den Lüften flatternden Papageitaucher und auch die Schmarotzerraubmöwen, die den jungen Dreizehenmöwen das Leben schwermachten. Der weiche, federnde Boden lud zu übermütigem Herumhüpfen ein, aber auch die Aussicht und das Wetter waren nicht von schlechten Eltern. Eine kleine Schlauchbootfahrt im Anschluss an die Landung führte uns zu den nahegelegenen Vogelklippen, und dort waren nicht nur Dreizehenund Eismöwen zu Hause, sondern auch zwei Eisfüchse, die sich intensiv miteinander beschäftigten und uns in den Zodiacs komplett ignorierten. Rechtzeitig bevor der Nebel wieder Einzug hielt, waren wir zurück an Bord der Plancius. Nach dem Mittagessen hatte das Expeditionsteam für uns noch einmal eine Perimeter-Anlandung vorbereitet – die Guides bildeten bei Bamsebu (auch Kapp Toscana oder Ahlstrandhalvøya genannt) einen Halbkreis, innerhalb dessen wir uns frei bewegen konnten. Bamsebu war einst Schauplatz einer blutigen Beluga-Schlachterei; viele Knochen bleichen noch heute in großen Haufen am Strand. Das Wetter war schon fast klassisch herbstlich zu nennen: Es nieselte, nebelte und windete, aber wir ließen es uns trotzdem nicht nehmen, uns – jeder auf seine Weise – von Spitzbergen zu verabschieden. Anschließend setzte sich unser Schiff in Richtung Longyearbyen in Bewegung. Am frühen Abend bekamen wir dann noch die Gelegenheit, auf unsere Reise anzustoßen und uns von Kapitän Levakov und unserem Expeditionsteam zu verabschieden. Im Anschluss an unser letztes Abendmahl an Bord fanden sich viele von uns noch einmal in der Lounge ein, ganz in den Rückblick auf unsere Tour vertieft. Es wird ein Weilchen dauern, bis wir diese einzigartigen Augenblicke alle sortiert und verdaut haben … Tag 10 – Donnerstag, 27. August 2015 Zurück in Longyearbyen GPS-Position um 00.00 Uhr: 78°13.7’N / 015°36.1’E Nach einer sehr kurzen Nacht begann der Tag ungewöhnlich zeitig – zumindest für diejenigen, die den Rückflug um 04.40 Uhr hatten. Christians erster Weckruf ertönte diesmal besonders sanft. Wir werden seine Ansagen vermissen! Nach dem Frühstück, das das Plancius-Team trotz der frühen Stunde für uns bereitgestellt hatte, war es Zeit, Abschied zu nehmen – von Spitzbergen, von der Plancius, vom Team, von neu gefundenen Freunden … Ein Bus holte uns am Pier ab, und das kleine blaue Expeditionsschiff, das uns in den vergangenen Tagen ans Herz gewachsen war, blieb zurück. Wir werden diese Reise und ihre vielen unvergesslichen Momente, die – auch für die Weitgereisten unter uns – außergewöhnlichen Erlebnisse und einzigartigen Eindrücke, die uns die Arktis geschenkt hat, noch lange in Erinnerung behalten. Und vielleicht kehren wir ja irgendwann hierher zurück – oder ist doch erst die Antarktis dran? Vielen Dank für die schöne Reise, für Eure Flexibilität und Euren Enthusiasmus. Wir würden uns freuen, Euch zukünftig wieder an Bord begrüßen zu dürfen – wo auch immer das sein mag! Auf unserer Reise zurückgelegte Strecke: 1.248 Seemeilen / 2.311 Kilometer Nördlichste erreichte Position: 81°33.5’N / 022°01.8’E Im Namen von Oceanwide Expeditions, Kapitän Yevgeny Levakov, Expeditionsleiter Christian Engelke, Hotelmanager André van der Haak sowie des gesamten Teams: Wir wünschen Euch eine gute und sichere Heimreise! Pack Ice 21/08 Phippsøya 22/08 Arctic Ocean Reliktbuta Hi n lop Andøyane en Faksevågen 20/08 Alkefjellet e et Monacobreen st r Texas Bar Nordaustlandet t 23/08 Torellneset Blomstrandøya 19/08 Ny-Ålesund Kongsbreen Spitsbergen Barentsøya 18/08 Longyearbyen 27/07 det nsun 24/08 ma Free Midterhuken Bamsebu ea nd S enla Gre 26/08 25/08 Hornsund Edgeøya Storf jo Bellsund rden Dolerlittneset / Kapp Lee Burgerbukta Brepollen Gåshamna Hornsundtind Barents Sea 0 100 km Vögel und Säugetiere von Svalbard 18. August - 27. August 2015 Birds and Mammals of Svalbard August 18th - August 27th, 2015 Brütend / Breeding Durchziehend / Migrating Sporadisch / 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. Irregular Aug Aug Aug Aug Aug Aug Aug Aug Aug Deutsch English Italian Wissenschaftl. Name / Scientific Name Sterntaucher Red-throated diver Strolaga Gavia stellata B Eissturmvogel Northern Fulmar Fulmar Settentrionale Fulmarus glacialis B Kurzschnabelgans Pink-footed Goose Oca Zampe Rosa Anser brachyrhynchus B Weisswangengans Barnacle Goose Oca Barnacle Branta leucopsis B Eiderente Common Eider Edredone Comune Somateria mollissima B Alpenschneehuhn Rock Ptarmigan Pernice Bianca Lagopus mutus hyperboreus B Meerstrandläufer Purple Sandpiper Sandpiper Viola Calidris maritima B Pomarine Skua Schmarotzerraubmöwe Arctic Skua Skua Pomarine Stercorarius pomarinus S Skua Artico Stercorarius parasiticus B Falkenraubmöwe Long-tailed Skua Skua Dalla Coda Lunga Stercorarius longicaudus B Skua Great Skua Skua Grande Stercorarius skua B Eismöwe Glaucous Gull Gabbiano Glauco Larus hyperboreus B Dreizehenmöwe Kittiwake Gabbiano Rissa tridactyla B Elfenbeinmöwe Ivory Gull Gabbiano Avorio Pagophila eburnea B Küstenseeschwalbe Arctic Tern Tern Artico Sterna paradisaea B Dickschnabellumme Brunnich’s Guillemot Uria grossa Uria lomvia B Gryllteiste Black Guillemot Guillemot Nero Cepphus grylle B Krabbentaucher Little Auk Auk Piccolo Alle alle B Spatelraubmöwe Papageitaucher Puffin Puffino, Pulcinella di mare Fratercula arctica B Schneeammer Snow Bunting Zigolo Delle Nevi Plectrophenax nivalis B Walross Walrus Tricheco Odobenus rosmarus B Bartrobbe Bearded seal Sigillo Barbuto Erignathus barbatus B Sattelrobbe Foca Della Groenlandia Pagophilus groenlandicus S Zwergwal Harp seal Minke Whale Balena Minke Balaenoptera acutorostrata S Blauwal Blue Whale Balena Blu Balaenopentera musculus S Finnwal Fin Whale Balenottera Comune Balaenoptera physalus S Weisswal, Beluga Beluga Beluga Dephinapterus leucas B Eisbär Polar Bear Orso Polare Ursus maritimus B Polarfuchs Arctic Fox Volpe Polare Alopex lagopus B Svalbard Rentier Spitsbergen Reindeer Svalbard Renna Rangifer tarandus platyrhynchus B Eisente Long-tailed Duck Moretta codona Clangula hyemalis B Steinwälzer Polardorsch Ruddy Turnstone Arenaria interpres B Polar Cod Borghadia saida