Heilpraktikerin Doris Haupt Homöopathie für den Hausgebrauch
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Heilpraktikerin Doris Haupt Homöopathie für den Hausgebrauch
Selbsthilfegruppe der Amalgam- und Zahnmaterialgeschädigten Kronach Sitzung am 02. März 2011 Heilpraktikerin Doris Haupt Klassische Homöopathie Staatlich anerkannte Dipl. Homöopathin (SHI) Kontaktdaten: Am Weihersgraben 4 96317 Kronach Tel. 09261 - 6 46 66 Fax 09261 - 6 46 67 Mobil 0175 – 1 627 637 Email: doris@p-haupt.de www.dorishaupt.de Sprechstunden nach Vereinbarung Homöopathie für den Hausgebrauch I. Zur Person: Frau Haupt ist 1957 im Frankenwald geboren und lebt mit ihrer Familie im Landkreis Kronach. An der Angerer-Schule in München ließ sie sich in einer dreijährigen Vollzeitausbildung zur Heilpraktikerin ausbilden. Das anschließende Studium der klassischen Homöopathie über zwei Jahre schloss sie in der von Dr. Mohinder Singh Jus1 gegründeten Homöopathieschule SHI am Zuger See in der Schweiz ab. Das Besondere dieser Ausbildung war die enge Verbindung von Theorie und Praxis, so dass Studierende von Beginn des Studiums an die homöopathische Arbeit am Patienten kennen lernen. Das von der Referentin erworbene Diplom ist jedoch nur in der Schweiz zugelassen, da in Deutschland nur Ärzte die Bezeichnung „Homöopath“ tragen dürfen. 1 Mohinder Singh Jus steht durch seinen Lehrer B. K. Bose in der direkten Nachfolge von Kent, dem berühmtesten Schüler Hahnemanns. 1 Seit 1996 führt Frau Haupt ihre eigene Praxis in Kronach. Homöopathie ist eine Heilmethode, die den ganzen Menschen und seine Individualität berücksichtigt. Als Voraussetzung für den Erfolg homöopathischer Heilweisen sieht die Referentin die Freude an den Menschen und am Gespräch. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Praxis ist daher das therapeutisch begleitete zielführende Gespräch. Aufgrund ihrer zusätzlichen Ausbildungen in NLP (Master) und einer gestalttherapeutischen Ausbildung kann sie Patienten helfen, im Gespräch neue Standpunkte zu finden und veränderte Perspektiven einzunehmen. Nicht nur in Zeiten des Krankseins ist es wichtig, über den eigenen Selbstwert nachzudenken, die innere Haltung zu verändern und Mut zur Eigenreflexion zu haben. Frau Haupt engagiert sich aber auch gesellschaftlich im sozialen Bereich. Die Gründung der Montessori-Schule in Mitwitz geht auf ihre Initiative zurück. II. Historische Wurzeln der Homöopathie Als Begründer der Homöopathie gilt der Arzt, Apotheker und Chemiker Samuel Hahnemann. 1790 übersetzte er die „Materia Medica“ des schottischen Arztes Dr. William Cullen. Aus diesem Buch erfuhr er unter anderem, dass Chinarinde gegen Malaria eingesetzt werden kann. In einem Selbstversuch mit Chinarinde konnte er feststellen, dass Chinarinde Malariasymptome bei ihm auslöste, die nach kurzer Zeit wieder verschwanden. Von dieser Wirkung fasziniert, ließ Hahnemann die Chinarinde auch von anderen Menschen testen. Später experimentierte er auch mit anderen Substanzen wie etwa der Tollkirsche (Belladonna) oder Arsen (Arsenicum album). Da viele der getesteten Substanzen giftig waren, wurden sie stark verdünnt eingenommen. Aus all seinen Beobachtungen kam Hahnemann zu dem Schluss, dass sich Ähnliches durch Ähnliches heilen lässt: Similia similibus curentur. Zu Hahnemanns Zeiten war Homöopathie die Medizin der reichen und intelligenten Leute. Hahnemann selbst behandelte Leute nur, wenn sie das von ihm verfasste Organon gelesen hatten. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass homöopathische Mittel im Gegensatz zur Schulmedizin nur an gesunden Menschen geprüft werden. Dabei ist das Procedere, das Hahnemann in der Materia Medica festgelegt hat, auch heute noch verbindlich für alle, die homöopathische Medikamente herstellen. Mehrere Prüfer nahmen die gleiche Arznei ein und hielten in einem Prüfprotokoll alle Veränderungen und Symptome körperlicher, seelischer und geistiger Art fest, die während und nach der Einnahme auftraten. Die Zusammenstellung aller beobachteten Symptome ergab dann das Arzneimittelbild. Dieses Prüfverfahren kann sicherstellen, dass der Individualität des jeweiligen Kranken Rechnung getragen werden kann. Krankheit äußert sich bei jedem Menschen anders. Ob und wie sich eine Krankheit entwickelt, hängt u. a. von der Lebensführung und vom Gemütszustand des Einzelnen ab. Das gefundene individuelle Arzneimittel setzt einen Impuls, der die Selbstheilungskräfte des Patienten anregt. III. Homöopathie und Potenzen Bei den Ausgangstoffen der Homöopathie handelt es sich um Pflanzen, Mineralien und tierische Materialien. Auf Hahnemann geht auch die systematische Methode der Potenzierung zurück, da er im Laufe der Zeit feststellen konnte, dass die Mittel umso besser wirkten, je 2 stärker sie verdünnt waren. Die Ausgangsstoffe werden mit einer Substanz (Wasser, Alkohol, Laktose oder Zucker) als Träger verarbeitet. Werden beispielsweise 1 Teil Urtinktur mit 9 Teilen wässrigem Alkohol kräftig verschüttelt, entsteht eine D1. Für eine D2 wird nunmehr 1 Teil der D1 mit 9 Teilen wässrigem Alkohol kräftig verschüttelt. Bei C-Potenzen ist das Verschüttelungs- oder Verreibungsverhältnis 1: 100, bei LM- oder Q-Potenzen 1: 50 000. Alle Potenzen werden aus Urtinkturen bis D4 hergestellt, die im eigentlichen Sinne noch nicht als Homöopathie betrachtet werden, da hier „grobstoffliche“ und nachweisbare Substanzen wirken. Auch in Niedrigpotenzen von D6 – D12 sind noch messbare Stoffmengen der Ausgangssubstanz vorhanden. Sie werden in der Homöopathie vor allem für akute körperliche Beschwerden eingesetzt und können auch von einem homöopathisch nicht vorgebildeten Laien angewendet werden. Mittlere Potenzen von D13 bis D30 wirken sowohl energetisch als auch körperlich, d. h. sie helfen nicht nur bei körperlichen Beschwerden, sondern beeinflussen auch deren geistige Ursache. Diese Potenzen eignen sich deshalb für psychosomatisch bedingte Erkrankungen. Hochpotenzen über D30 werden von klassischen Homöopathen als Einzelgaben verabreicht, wenn es um die Behandlung von geistigen Zuständen geht oder eine Behandlung nach Konstitutionstypen ansteht. In der Homöopathie gilt ein Mittel als umso wirkungsvoller, je stärker es verdünnt wird. Die LM- oder Q-Potenzen vereinen die Eigenschaften niedriger C-Potenzen mit der Fähigkeit, durch wiederholte Gaben die tiefen Wirkungen wie Hochpotenzen hervorbringen zu können. Sie wirken kürzer und sanfter, so dass spürbare Erstverschlimmerungen eher selten vorkommen. LM-Potenzen müssen täglich eingenommen werden und erfordern einen engen Kontakt zum Therapeuten. Bei einer spürbaren Verbesserung müssen LM-Potenzen abgesetzt werden. Nach Meinung der Referentin sind sie in einem Akutfall nicht geeignet. Sie werden von ihr hauptsächlich bei Krebspatienten eingesetzt. Die ausgebildete klassische Homöopathin Frau Haupt rät, vor allem aus praktischen Gründen Notfallmedikamente immer in der Potenz C30 einzunehmen. Bei einer akuten Verletzung beispielsweise müsste der Patient bei einem Medikament mit einer niedrigen Potenz alle fünf Minuten zwei Globuli, Tabletten oder Tropfen einnehmen, was sich bei Kindern in der Regel als sehr schwierig herausstellt. Die Einnahme einer Potenz C30 wird einmalig 15 Minuten später wiederholt. Eine Gabe besteht dabei aus 5 Globuli, 1 Tablette oder 5 Tropfen. IV. Notfallsituationen im Alltag Ein Notfall im Alltag findet immer im Hier und Jetzt statt und fordert eine unverzügliche Reaktion. Im täglichen Leben begegnen uns beispielsweise der Herzinfarkt, Schnittverletzungen aller Art, Sonnenbrand und andere Brandwunden, Insektenstiche oder Sonnenstich oder der verstauchte Knöchel. Dr. Mohinder Singh Jus hat zwei Bücher geschrieben, die für Leute hilfreich sind, die sich mit Homöopathie näher beschäftigen wollen und / oder eine homöopathische Notfallapotheke 3 haben. In dem Buch „Homöopathische Erste Hilfe“ werden 37 Arzneimittel in Kurzform einschließlich einer praktischen Indikationsliste und Verweisen auf die Modalitäten beschrieben. Sie dem helfen dem Therapeuten und dem interessierten Laien, bei akuten Erkrankungen schnell zur Mittelwahl zu kommen. Das Buch „Die Reise einer Krankheit“ ist für alle gedacht, die die klassische Homöopathie in ihrer ganzen Tiefe verstehen wollen. V . Wahl der Mittel Ein richtig gewähltes Mittel wirkt rascher als jede schulmedizinisch oral verabreichte Medizin. Der behandelte Patient wird bei einer akuten Krankheit rasch eine positive Wirkung spüren. Der Heilungsverlauf läuft dabei nach den Hering´schen2 Regeln ab. Danach findet eine homöopathische Heilung von innen nach außen statt, wirkt sich also erst einmal auf lebenswichtige Funktionen aus, bevor sie auf die peripheren Bereiche wirkt. Der Heilungsprozess schreitet von den oberen Körperregionen zu den unteren. Schreitet die Heilung fort, erscheinen die Symptome genau in umgekehrter Reihenfolge wie bei ihrem ersten Auftreten, um dann wieder zu verschwinden. Die Wirkung des Mittels kann kurzzeitig im Rahmen einer Erstverschlimmerung zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen. Eine Erstverschlimmerung ist stets als Heilreaktion zu sehen, bei der keine neuerliche Gabe des Mittels erfolgen darf. Nach dem Abklingen dieser Erstverschlimmerung wird der Patient in der Regel eine deutlich fühlbare Besserung des Allgemeinbefindens erfahren. Beispielsweise treten Angst und Unruhe in den Hintergrund. Es stellt sich eine innerlich und äußerlich sichtbare Beruhigung ein. Der durch Krankheit geschwächte Patient schläft u. U. ein, entwickelt Fieber mit Schweißausbruch der Hustenreiz, die Schmerzen, die Übelkeit oder der Urindrang lassen nach. Tritt diese deutliche und eindeutige Beschwerdelinderung nicht ein, kann bei tolerablen Beschwerden noch ein Versuch mit höherer Potenz gemacht werden. Auch bei Selbstmedikation ist unerlässlich, die Veränderungen zu beobachten und ein Mittel für das zweite Stadium der Erkrankung zu geben. Hat der mit Aconitum behandelte Kranke zu schwitzen begonnen und braucht jetzt Wärme, so ist die Gabe von Belladonna angezeigt. VI. Die Bedeutung der Modalitäten Bei der Verabreichung eines bestimmten homöopathischen Mittels ist die Beachtung der Modalitäten sehr wichtig. Als Modalitäten werden alle Auslöser und Einflussfaktoren bezeichnet, die einen Krankheitszustand verbessern, oder verschlimmern. beispielsweise Verbesserung oder Verschlimmerung durch Bewegung, Jahreszeiten, Witterungseinflüsse, Tageszeiten, Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Gemütsbewegungen etc. Auch widersprüchliche Modalitäten können Hinweise geben, wie etwa Magenschmerzen, die durch Kaffee besser werden. Nicht zuletzt sind psychische Symptome zu beachten: ist der Patient eher ängstlich, eher grantig, eher weinerlich, will er lieber Gesellschaft oder alleine sein? VII. Homöopathische Notfallmedikamente 2 Der homöopathische Arzt Constantin Hering stellte die in der Homöopathie etablierte Regel aufgrund von Beobachtungen auf. 4 In der Homöopathie stehen verschiedene Notfallmedikamente zur Verfügung, die auch von nicht medizinisch Vorgebildeten eingesetzt werden können. Die Referentin stellte im Einzelnen folgende Mittel vor. A) Erkältung, grippaler Infekt 1. Aconitum napellus Aconitum ist eines der stärksten Mittel der Homöopathie. Das Mittel ist die erste Arznei bei allem, was plötzlich, heftig und stürmisch vor Mitternacht beginnt. Zu beachten ist, dass Aconitum nur dann geeignet ist, wenn der Kranke nicht schwitzt. Er hat eher Lufthunger und kann keine Wärme und keinen Lärm oder Musik vertragen. Außerdem hat er großen Durst auf kalte Getränke. Für den Hausgebrauch kann es bei grippalen Infekten, Ohrenschmerzen und Halsschmerzen eingesetzt werden. Hinweis von Frau Haupt: Der Aconitum-Zustand kann sich mit einer C30-Gabe total ändern und die Gabe von Belladonna notwendig machen. 2. Belladonna Belladonna ist das Mittel des zweiten Stadiums der Erkrankung, wenn der Kranke zu schwitzen beginnt. Es hilft bei plötzlich einsetzendem hohem Fieber. Bei der typischen Belladonna-Grippe verschlimmern sich die Beschwerden abends und in der Nacht. Mit Belladonna kann das Fieber über Nacht verschwinden. Das Mittel hat einen starken Bezug zu den Ohren, d. h. es wirkt besonders gut bei Ohrenschmerzen. Für den Hausgebrauch ist Belladonna angezeigt bei grippalen Infekten, Halsschmerzen und Ohrschmerzen. 3. Allium cepa Allium cepa ist das Mittel der Wahl bei anfänglichen Schnupfenattacken, wenn der Schnupfen läuft und die Augen brennen bzw. ein milder Tränenfluss sich eingestellt hat. Es wirkt bei scharf brennenden Absonderungen aus der Nase, die die Nasenöffnungen rot und wund werden lassen. Ein Patient, der Allium braucht, fühlt sich an der frischen Luft wohl, liebt die Kälte und bewegt sich gerne im Freien. Sein Leiden verschlechtert sich am Abend, bei nebeligem, feuchtem und kalten Wetter und bei nassen Füßen. Er hält sich außerdem nicht gerne in einem warmen Zimmer auf. 5 4. Euphrasia Homöopathisch wird Euphrasia sowohl bei Schnupfen als auch bei Augenentzündungen und Augenreizungen mit brennenden Augen, Lichtempfindlichkeit, geschwollenen Lidern und starkem Tränenfluss verwendet. Es ist eines der wichtigsten Mittel bei Bindehautentzündungen und Heuschnupfen. Patienten, die Euphrasia brauchen, können ihre Symptome im Freien bessern. Auch das Blinzeln oder das Wischen der Augen bringt Erleichterung. Ihr Leiden verschlechtert sich jedoch abends, bei Wärme, durch grelles Licht und Wind. 5. Bryonia Bryonia kann krampfartigem, trockenem und schmerzhaftem Husten mit stechenden Brustoder berstenden Kopfschmerzen eingesetzt werden. Alle Schleimhäute sind trocken. Der Patient hält sich beim Husten, der sich beim Betreten eines warmen Zimmers verstärkt, vor Schmerzen die Brust. Er hat einen starken Durst auf große Mengen kalten Wassers. Bei der kleinsten Bewegung, bei Wärme und nach dem Essen verschlechtert sich sein Zustand. Gut tun ihm Druck, Ruhe und Kühle. Bryonia kann krampfartigem, trockenem und schmerzhaftem Husten mit stechenden Brustoder berstenden Kopfschmerzen eingesetzt werden. Alle Schleimhäute sind trocken. Der Patient hält sich beim Husten, der sich beim Betreten eines warmen Zimmers verstärkt, vor Schmerzen die Brust. Er hat einen starken Durst auf große Mengen kalten Wassers. Bei der kleinsten Bewegung, bei Wärme und nach dem Essen verschlechtert sich sein Zustand. Gut tun ihm Druck, Ruhe und Kühle. 6. Pulsatilla Das homöopathische Mittel Pulsatilla kann bei allen Erkrankungen mit und ohne Fieber eingesetzt werden, wenn der Patient reichliche gelblich-grüne Absonderungen hat. Typische Anwendungsgebiete sind: Atemwegsprobleme, laufende bzw. verstopfte Nase, wenn ein gelblich-grüner, schlecht riechender Schleim auftritt. Krampfhusten in Verbindung mit gelblich-grünem Schleim, die sich abends verschlimmern. Grippe in Verbindung mit Fieber und Schüttelfrost, dazu Durstmangel und Ohrenschmerzen Augeninfektionen in Verbindung mit gelblich-grünem Sekret und Lichtempfindlichkeit 7. Chamomilla Chamomilla wird in der Homöopathie in der Hauptsache als Nervenmittel eingesetzt. Das homöopathische Mittel lässt sich aber auch bei stechenden Kopfschmerzen, entzündeten Augen und Ohren mit stechenden Schmerzen ebenso wie bei Zahnschmerzen, krampfartigen Schmerzen der Verdauungsorgane und Glieder- und Muskelschmerzen einsetzen. 6 Kamille hat entzündungswidrige und krampflösende Eigenschaften, sie wirkt blähungstreibend, antibakteriell und wundheilungsfördernd. Kamillenblüten können deshalb bei Haut- und Schleimhautentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen sowie Blähungen, Verdauungsbeschwerden und Magenschleimhautentzündung eingesetzt werden. Bei richtiger Dosierung und kurmäßiger Anwendung ist Kamille unschädlich. Sie ist aber nicht für den Dauergebrauch geeignet. 8. Lachesis Lachesis ist ein sehr gut geprüftes homöopathisches Mittel mit einem belegten breiten Indikationsspektrum. Es wird deshalb sowohl als Konstitutionsmittel als auch Akutmittel eingesetzt. Das Mittel kann bei rechtsseitigem Ischias angezeigt sein und auch bei einer beginnenden Sepsis verordnet werden. Jugendliche, die unter Anorexia nervosa3 leiden, kann Lachesis das Mittel der Wahl sein. Als Akutmittel wird Lachesis vor allem bei Entzündungen im Halsbereich eingesetzt, wenn sie auf der linken Seite beginnen und nach rechts wandern oder nur linksseitig auftreten. Der Erkrankte klagt über Schmerzen beim Leerschlucken und beschreibt das Gefühl von einem Pflock im Hals. Wenn die Nase Niesanfälle und wässriges Sekret nach hämmernden und linksseitigen Kopfschmerzen entwickelt, ist Lachesis ebenso angezeigt. Die hämmernden Schmerzen auf der linken Kopfseite werden besser, wenn die Nase zu laufen beginnt. 9. Augentropfen von Wala und Weleda Als Medikamente zur akuten Behandlung von Problemen mit den Augen sind auch solche geeignet, die homöopathischen Ansprüchen genügen und der anthroposophischen Medizin zuzurechnen sind. Anthroposophische Medizin will wie die Homöopathie einem erweiterten Menschenbild gerecht werden. Während die moderne Naturwissenschaft den Blick auf den physischen Körper richtet, wird der Mensch nach anthroposophischem Verständnis in allen Seinsebenen wahrgenommen, so dass die wechselseitige Beeinflussung von körperlichem und seelischem Leben mit der Individualität des Menschen wahrgenommen wird. Bei anthroposophischen Medikamenten werden die wissenschaftlichen Arbeiten Dr. Rudolf Steiners umgesetzt. Er hat Gesichtspunkte für die Wahl der Rohstoffe, die Herstellungsverfahren und deren Auswahl mit Blick auf bestimmte Krankheiten beschrieben. Sie sind moderne Therapeutika, die aus natürlichen Substanzen hergestellt sind. Durch Wärme-, Rhythmisierungs- und Potenzierungsverfahren werden sie so aufbereitet, dass sie den menschlichen Prozessen nahe kommen und Heilkraft erlangen. Von Wala sind für die Behandlung geeignet: 3 Chelidonium comp. Augentropfen Sie harmonisieren die Stoffwechselprozesse im Auge und können bei trockenen Entzündungen, Reiz- und Ermüdungszuständen eingesetzt werden. Echinacea Quarz comp. Augentropfen Sie können gegen Superinfektionen bei allergischen Bindehautentzündungen verwendet werden. = Magersucht 7 Euphrasia Augentropfen Das Medikament ohne Konservierungsstoffe beruhigt bei einer Bindehautentzündung die geröteten und gereizten Augen und reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Auge, z. B. bei einer katarrhalischen Bindehautentzündung. Echinacea Augentropfen Sie helfen bei Bindehaut- und Lidrandentzündungen und sind ebenfalls ohne Konservierungsstoffe. Von Weleda stehen für die Behandlung von Patienten/Innen zur Verfügung: Argentum nitricum D4 Augentropfen von Weleda wird bei einer eitrigen Bindehautentzündung eingesetzt, da Silber schon in geringen Dosen bakterizid und fungizid wirken kann. Bei einer trockenen Bindehautentzündung muss die Tränensekretion angeregt werden. Hier ist Chelidonium Rh D4 das Mittel der Wahl. Euphrasia comp. Augensalbe ist geeignet, wenn eine Bindehautentzündung auch in Verbindung mit einem Gerstenkorn. Calendula D4 Augentropfen ist ein Mittel bei eitriger Bindehautentzündung. Diese Mittel sollten nur dann eingesetzt werden, wenn es sich um eine Akutbehandlung geht. Alles was den Patienten länger als eine oder zwei Wochen begleitet, wird chronisch, was den Einsatz eines Konstitutionsmittels notwendig macht. Frau Haupt wies darauf hin, dass Auflagen mit Kamille bei Augen für die Behandlung völlig ungeeignet sind. Kamille hat in dieser Form ein hohes allergetisches Potenzial und trocknet das Auge aus. 10. Hyoscyamus Hyoscyamus wurde u. a. von Hahnemann in der Arzneimittelprüfung getestet und festgestellt, dass es Krämpfe lösen kann, die an eine Fallsucht erinnern. Er hält das Bilsenkraut auch für ein kräftiges Heilmittel bei einem trockenen, krampfhaften Husten. In der Klassischen Homöopathie wird es heute als Psychopharmakon häufig u. a. bei Kindern eingesetzt, die Verhaltensprobleme und seelische Probleme haben. Hyoscyamus wird auch bei epileptischen Krämpfen verabreicht. Es gilt aber auch als das homöopathische Codein. Es kann bei einer akuten oder chronischen Bronchitis den Hustenreiz lösen, der mit dem Gefühl verbunden ist ein Haar im Hals zu haben. Der Husten ist eher trocken und verschlimmert sich beim Hinlegen in der Nacht. Das homöopathische Medikament kann auch bei Entzündungen im Bereich der Luftröhre und des Kehlkopfes verordnet werden. 8 11. Stramonium Hinter Stramonium verbirgt sich die stark giftige, halluzinatorisch wirkende Giftpflanze Stechapfel. Stramonium darf deshalb nur in verschriebenen Fertigpräparaten oder homöopathisch ab D3 angewendet werden. In der Homöopathie wird Stramonium als Konstitutionsmittel eingesetzt, weil es eine deutliche Stabilisierung auf der psychischen Ebene bewirken kann. Die Neigung zu Krämpfen und Schockreaktionen wird vermindert. Die vielfältigen Ängste sowie Einschlaf- und Durchschlafprobleme werden gebessert. Mit Stramonium lassen sich auch Trigeminusneuralgien behandeln. Es wird auch bei Parkinson’scher Krankheit verordnet. Stramonium kann aber auch im Sinne der Notfallmedizin als krampflösendes Mittel bei Husten und Asthma eingesetzt werden. Es wird auch bei hochfieberhaften Infektionen, Hirnreizungen, Erregungszuständen und Krämpfen verabreicht. 12. Hausmittel Auch Hausmittel können bei Erkältungen und grippalen Infekten gute Dienste tun. a) Zwiebelsäckchen und Zwiebelwickel Großmutters Zwiebelsäckchen hat eine hervorragende Wirkung bei Ohrenschmerzen. Bei Bronchitis und Husten können Zwiebelwickel zur Schleimlösung beitragen. Für den Zwiebelwickel werden Zwiebeln geschält, gewürfelt und in einem Topf angedünstet oder über Dampf erhitzt. Anschließend werden sie in ein Baumwoll- oder Leinentuch gewickelt und auf die Brust aufgelegt. Für das Zwiebelsäckchen werden die gedünsteten Zwiebeln in ein Baumwoll- oder Leinensäckchen gegeben und auf das schmerzende Ohr aufgelegt. Wickel und Säckchen bleiben bis zum Erkalten aufgelegt. b) Holundersaft oder Holundertee Holundersaft ist bekannt als sehr wirksames Mittel gegen Erkältungserscheinungen wie Husten und Fieber. Die im Holunder enthaltenen ätherischen Öle wirken schleimlösend und leicht schweißtreibend. Aber auch Nieren- und Blasenprobleme können damit kuriert werden. Zur Zubereitung eines Holundertees werden 2 Teelöffel getrocknete Holunderblüten mit einer Tasse siedendem Wasser übergossen. Die Blüten sollen 5 Minuten ziehen, bevor sie abgeseiht werden. Zum Süßen ist Honig zu empfehlen. Holundersaft lässt sich ebenso leicht selbst herstellen. Dazu werden etwa 1 kg Holunderbeeren, 300 g Zucker und einer Vanilleschote mit ca. 0,5 Liter Wasser für rund 20 Minuten aufgekocht, anschließend abgeseiht und in geeignete Flaschen umgefüllt. c) Phytotherapie: Thymian, Salbei und Spitzwegerich Die Heilwirkungen der beiden Küchenkräuter Thymian und Salbei werden in der Volksmedizin seit langem geschätzt. Das gilt auch für die Heilpflanze Spitzwegerich. 9 Thymian lindert bei Reiz- und Keuchhusten die Hustenanfälle. Er kann auch bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute sowie der Bronchien Anwendung finden. Aufgrund seiner krampflösenden, harntreibenden und wurmtötenden Wirkung kann er auch als Magenmittel und zur Linderung von Blähungen eingesetzt werden. Die ätherischen Öle des Salbeis haben einen hemmenden Einfluss auf das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen. Bei einer beginnenden Hals- und Rachenentzündung ist deshalb eine Gurgellösung aus Salbeiblättern oder das Kauen von Salbeiblättern hilfreich sein. Im Spitzwegerich sind Gerbstoffe und Schleimstoffe vorhanden. Gerbstoffe haben eine adstringierende4 Wirkung, die auf die Schleimhäute wirkt und die gesteigerte Sekretion herabsetzt. Die Schleimstoffe wirken reizlindernd auf die Rachenschleimhäute und Bronchien, indem sie die befallenen Schleimhäute mit einer Schutzschicht überziehen. Nicht zuletzt besitzt die Heilpflanze auch noch eine antibiotische Eigenschaft, wodurch eine Wachstumshemmung und sogar eine Abtötung von Bakterien wie Staphylokokken, Meningokokken und Salmonellen möglich werden. In der Homöopathie werden Zubereitungen aus frischen Pflanzen bei Hautleiden, Kopf-, Zahn- und Ohrenschmerzen eingesetzt. Bei Erkältungskrankheiten der Atemwege kann auf apothekenpflichtige Hustensäfte zurückgegriffen werden. Frau Haupt empfiehlt zur Pflege der Schleimhäute, die gerade in der Winterszeit mit der trockenen Luft besonders wichtig ist: Zum Inhalieren zwei Zweiglein Thymian und ein Blättchen Salbei am besten frisch aus dem Garten ins Wasser geben. 13. Exkurs: Babys / Kleinkinder und Bronchitis Frau Haupt gab folgende Behandlungsvorschläge für Babys und Kleinkinder, deren medikamentöse Behandlung nicht ganz leicht ist. 4 Bei Babys, die an Bronchitis leiden, ist es hilfreich, ein Schälchen mit Thymiantee in Nähe des Bettchens verdampfen zu lassen. Ebenso effektiv ist es, warmes Olivenöl auf Brust und Rücken des Kindes aufzutragen und in einen warmen echten Seidenschal einzuwickeln. Seide kann sowohl die Feuchtigkeit speichern als auch die Wärme halten. Auch eine Einreibung mit zimmerwarmem Malvenöl von Wala mit seinen Blütenauszügen von Malve, Johanniskraut, Holunder, Linde und Schlehen durchwärmt sanft. Erkrankte Kinder dürfen nicht gebadet oder geduscht werden, weil die Körpertemperatur nicht gesenkt werden darf. Auf warme Füße muss besonders wie bei jedem anderen Patienten auch geachtet werden. = zusammenziehende Wirkung 10 B) Insektenstiche, Wundverletzungen 1. Arnika Arnika ist homöopathisch das wichtigste Mittel bei Verletzungen und Stichen. Es wirkt entzündungshemmend, fördert die Wundheilung und wirkt insbesondere auf Blutergüsse. Somit können alle Folgen von stumpfen Verletzungen der Weichteile, Prellungen, Quetschungen und Zerrungen der Muskulatur gut behandelt werden. Auch bei Verletzungen des Kopfes, die zu einer Gehirnerschütterung führen, kann Arnika als erstes Arzneimittel verabreicht werden. Nach einer Operation oder einer Zahnoperation ist die Einnahme von Arnika ebenso angezeigt. Eine vorbeugende Einnahme ist jedoch nicht sinnvoll, weil evtl. mit einer Zunahme operativer Komplikationen zu rechnen wäre. Mit Arnika können bei geschlossenen Wunden auch Auflagen gemacht werden. Frau Haupt rät, Arnica in der Potenz C200 stets in der Handtasche zu tragen und auch Kinder damit zu versorgen. * Arnika ist das erste Notfallmedikament bei Verunfallungen jeder Art: auf dem Spielplatz, im Urlaub, bei der Busfahrt, bei Herzinfarkt und Schlaganfall. * Vorsicht ist bei Insektenstichen in die oder an der Lippe geboten. Hier muss ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, weil homöopathische Mittel nicht rasch genug wirken. * Arnika ist auch bewährt bei Muskelkater. * Blasen, die noch nicht offen sind, heilen über Nacht, wenn sie mit Arnika-Umschlägen behandelt oder in Arnika gebadet werden. 2. Apis mellifica Das homöopathische Mittel Apis kann bei Insektenstichen eingesetzt werden. Es hilft aber auch gegen Ausschläge und brennende, schmerzhafte Schwellungen im Rachen oder der Mandeln. Hilfreich ist es besonders dann, wenn der Patient unter einem Beklemmungs- oder Erstickungsgefühl leidet und keinen engen Kragen verträgt. Wärme und Berührung verschlechtern seinen Zustand, Kälte und insbesondere kalte Umschläge tun ihm gut. Rat von Frau Haupt: 5 Globuli Apis in Wasser auflösen, ein Tuch damit tränken und immer wieder auf die Stelle mit dem Stich legen. Bis zum nächsten Tag ist die Einstichstelle reizlos. 3. Sulphur Sulphur ist ein Mittel mit einem sehr breiten Wirkungsspektrum. Es wirkt beispielsweise bei Aphthen im Mund, Gerstenkörnern, Husten, Masern, Mundgeruch, Nasennebenhöhlenentzündung, Schlafstörungen, Schnupfen, trockenen Augen und Zahnungsproblemen. Hilfreich ist es aber auch bei Wespenstichen, die nach zwei Tagen stark zu jucken beginnen. Die damit verbundene Schwellung muss jedoch gut beobachtet werden. Entwickelt sich an der Einstichstelle ein pulsierender roter Entzündungsherd, ist an Stelle von Sulphur Belladonna einzusetzen. 11 4. Hypericum Hypericum (Johanniskraut) ist das wichtigste Mittel bei Verletzungen der Nerven. Als Tinktur kann es auf Wunden und entzündete Stellen aufgebracht werden, damit sie schneller heilen, beispielsweise auf Akne oder Geschwüre im Mund. Es hilft beim Auskurieren einer Gehirnerschütterung, bei schmerzhaften Verletzungen der Finger und Zehen oder nach einem Sturz auf das Steißbein. Typische Anwendungsgebiete für dieses homöopathische Mittel sind Depressionen, bei Schock und Angst, Nervosität und Müdigkeit. Was die Modalitäten betrifft, verschlimmern sich die Beschwerden des Kranken durch Kälte, kalte Luft und Nebel. Sie verbessern sich durch ruhiges Liegen. Hypericum ist aber auch ein Mittel bei Bienenstichen. Es ist immer angezeigt, wenn der Patient seinen Stich oder seine Verletzung einzuhüllen beginnt und wärmen will. 5. Ledum Auch das homöopathische Mittel Ledum kann bei Stich- und Wundverletzungen eingesetzt werden. Ledum ist als Mittel angezeigt, wenn sich eine Verletzung heiß anfühlt, was sich aber beim Berühren nicht bestätigt. Der Verletzte versucht deshalb, seine Wunde mit kaltem Wasser zu kühlen. Auch bei Tierbissen wie Katzenbissen oder giftigen Tieren wie Spinnen ist Ledum angezeigt. Hier ist besonders auf Tetanusschutz zu achten, der durch die Kombination von Ledum und Arnika gewährleistet ist. Arnika sollte dabei sofort verabreicht werden, während Ledum am Folgetag einzunehmen ist. Menschen mit chronischer Polyarthritis können auf Temperaturen unterschiedlich reagieren. Für Patienten, die Kälte als wohltuend empfinden, ist im Rahmen einer Konstitutionsbehandlung Ledum gut geeignet. 6. Calcium carbonicum Calcium carbonicum zählt zu den Konstitutionsmitteln, die auf Hahnemann zurückgehen. Es wird homöopathisch hauptsächlich bei der Behandlung von Stoffwechsel- und Hautproblemen eingesetzt. Aber auch Knochen- und Gelenkprobleme können damit behandelt werden. Es ist besonders bei Menschen angezeigt, die zu häufigen Infekten neigen mit laufender Nase, Ohrenschmerzen oder Halsweh sowie geschwollenen Lymphknoten. Calcium carbonicum hat sich als Mittel für Kinder bewährt, die sich körperlich gut entwickeln, deren geistige Entwicklung aber etwas hinterher hinkt. Bleibt nach einer Verletzung, der Verabreichung einer Spritze oder dem Legen einer Infusion nach Abheilen des Hämatoms ein Knoten oder Knuppel zurück oder sind Narben berührungsempfindlich, ist das homöopathische Mittel Calcium carbonicum das Mittel der Wahl. Es wird als Folgemittel nach Arnica verabreicht. 12 7. Staphysagria Staphysagria ist das erste Mittel bei Schnitt- und Risswunden, auch für genähte Wunden nach einer Operation. Bewährt hat es sich bei zahnärztlichen Eingriffen. Die Einnahme der Kombination Arnika – Staphysagria erweist sich als hilfreich, wenn die Wunde nach einer Zahnoperation zu schmerzen beginnt und nicht durch Schmerzmittel beruhigt werden kann. Rat von Frau Haupt: Eine Arnica C200 gleich nach der Zahnarztbehandlung in Wasser gelöst in kleinen Schlucken über eine Stunde verteilt einnehmen, lässt den Heilungsprozess komplikationslos verlaufen. 8. Calendula Urtinktur Calendula Urtinktur ist hilfreich bei offenen Verletzungen der unterschiedlichsten Art. Sie kann zur Erstversorgung einer blutigen Wunde eingesetzt werden. Aber auch Schnitte, Pickel, offene Akne können gut damit versorgt werden. Außerdem kann sie zur Weiterbehandlung von schlecht heilenden Wunden, die vereitert sein können, verwendet werden. Sie eignet sich auch zur Spülung von Wundhöhlen oder bei Entzündungen der Schleimhäute. Die Entzündung kann zur Ruhe kommen und die Bildung von neuem Gewebe wird angeregt, da sei für die Begrenzung und Reinigung der Wunde sorgt. Für Wundverbände und Spülungen empfiehlt es sich, ein bis zwei Teelöffel in ¼ Liter abgekochten, heißen Wassers zu geben. Bei Mundspülungen sollte ½ Teelöffel Calendula Urtinktur mit einem halben Glas warmen Wasser vermischt werden. Empfehlung von Frau Haupt: Auch Calendula Urtinktur sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Sie sollte nach Möglichkeit unverdünnt auf Wunden aufgebracht werden, um die Gefahr der Eiterung zu bannen. Nach ihrer Erfahrung ist sie auch gut bei offenen Beinen, eingerissenen Mundwinkeln oder Insektenstichen einzusetzen. 9. Hamamelis Blutungen, die sich mit Arnika nicht stoppen lassen, können häufig mit Hamamelis zum Stillstand gebracht werden. Das homöopathische Mittel hilft bei venösen Stauungen und Blutungen, die nicht gerinnen wollen. Deshalb ist es auch zur Behandlung von Krampfadern und Hämorrhoiden geeignet, wenn die Venen schwach und entzündet sind. Frau Haupt empfiehlt bei Zahnextraktionen: Wenn Arnika nicht hilft, Hamamelis C30 in Wasser lösen und solange trinken, bis die Blutung steht. 10. Cantharis Das homöopathische Mittel Cantharis ist bei brennenden Entzündungen verschiedenster Art angezeigt. Typisch für Cantharis ist immer, dass die Schmerzen brennend sind. Cantharis ist beispielsweise bewährt bei Hautauschlägen mit Blasenbildung, Verätzungen, sowie bei Versengungen und Verbrennungen, wenn die Haut gerötet ist und Blasen bildet. Es kann sowohl bei offenen als auch bei geschlossenen Hautirritationen eingesetzt werden. Hilfreich 13 ist das Mittel auch bei Sonnenallergie und Sonnenbrand, wenn die Haut schmerzhaft gerötet ist und es im Kopf sticht und klopft. Cantharis wirkt auch bei Halsschmerzen mit Brennen im Mund, im Rachen und im Hals, wenn das Schlucken von Flüssigkeiten Schmerzen bereitet. Ebenso wirkt das homöopathische Mittel bei einer akuten Blasenentzündung mit dauerndem unerträglichem Harndrang und Brennen beim Wasserlassen. Frau Haupts Rat aus der Praxis: Bei Brandblasen Cantharis C30 in lauwarmem Wasser auflösen und beispielsweise den Finger darin baden, bis der Schmerz nachlässt und aufhört. C) Verrenkung, Verstauchung, Zerrung, Bruch 1. Ruta Ruta ist das Notfallmittel bei Verletzungen der Knochenhaut und der Sehnen. Es wirkt auf den Knochen und insbesondere auf das Periost5 . Das homöopathische Mittel kann helfen, wenn Verletzungen an Stellen auftreten, an denen der Knochen ohne viel Schutz durch Weichteile unter der Haut liegt, wie z. B. am Schienbein, oder bei Quetschungen der Knochen und Verrenkungen von Gelenken. Bei einer Sehnenscheidenentzündung ist die Behandlung mit Ruta eine Alternative zu Cortison. 2. Symphytum Auch Symphytum ist ein wirksames Mittel bei Verletzungen des Knochens und der Knochenhaut, besonders bei Knochenbrüchen, wie etwa bei Frakturen der Fingerknochen. Es ist auch bei Verletzungen des Augapfels6 anzuwenden. Symphytum kann bei Verletzungen nach Arnika gegeben werden, wenn nach dem Abschwellen der Weichteile und dem Rückgang des Blutergusses noch Beschwerden von Seiten des Knochens zurückbleiben. Symphytum und Ruta kumulieren ihre Wirkung. Auf eine niedrige Potenz D6 oder D12 ist dabei zu achten. Frau Haupts Behandlungsvorschlag bei Sehnenentzündungen: Symphytum für drei Tage, zwei Tage Pause, Ruta für drei Tage, zwei Tage Pause im Wechsel für etwa drei Wochen. Da eine Sehnenentzündung eine chronische Erkrankung darstellt, kann der Patient mit einer einmaligen, höchstens zweimaligen C30-Gabe eine Erstverschlimmerungsreaktion erleben. Er wird damit in einen akuten Krankheitszustand geführt, aus dem heraus eine Heilung möglich wird. Die Therapie wird dann mit D6-Gaben weitergeführt. 5 = Knochenhaut 6 Ist das umliegende Gewebe verletzt, ist Arnika einzusetzen. 14 3. Bellis perennis (Gänseblümchen) Das homöopathische Mittel Bellis perennis hat eine Arnika ähnliche Wirkung. Allerdings sind die Verletzungen tiefergehend. Deshalb stehen als Wirkgebiet die inneren Organe und Weichteile im Vordergrund. Es wird als Mittel bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Quetschungen und Blutungen angewendet. Bellis perennis kann beispielsweise bei Rückenschmerzen, die als Folge von Schlägen, Stürzen und Überanstrengung des Rückens entstanden sind, eingesetzt werden. Aber auch Hautprobleme oder Erkrankungen der Atemwege können damit behandelt werden. Es lässt sich sehr gut in der verdünnten Tinktur für Wundspülungen anwenden. Ein Charakteristikum von Bellis perennis ist die Unverträglichkeit von Kälte und Unterkühlung, weshalb sich alle Beschwerden verschlimmern. 4. Hausmittel Quarkwickel Der Quarkwickel mit seiner abschwellenden, kühlenden und entzündungshemmenden Wirkung sorgt für schnelle Linderung bei Gelenkentzündungen, Fieber, Insektenstichen oder Sonnenbrand. Sie können außerdem angewendet werden bei Blutergüssen, Verstauchungen, Zerrungen und oberflächlichen Venenentzündungen. Um einen Quarkwickel herzustellen, wird zimmerwarmer Magerquark auf ein dem Behandlungsgebiet entsprechendes Leinentuch oder eine von der Größe her passende Küchenfolie fingerdick mit Quark mittig belegt. Das Tuch bzw. die Folie wird dann mit der Quarkseite auf das zu behandelnde Gebiet gelegt und mit einem weiteren schützenden Tuch abgedeckt bzw. befestigt. Bei akuten Entzündungen sollte der Quarkwickel über Nacht einwirken und erst entfernt werden, wenn der Quark warm oder bröselig geworden ist. VIII. Konstitutionsbehandlung Treten Husten, Ohrenschmerzen oder Bronchitis immer wieder auf, müssen sie konstitutionell behandelt werden. Dazu muss für den Patienten eine ausführliche Neuanamnese gemacht werden. Dazu wird er zu seinen Beschwerden, aber auch nach seinen Stärken, seinen Schwächen, seinen Vorlieben und Abneigungen, sowie nach seinen Ängsten und Träumen befragt. Die Entwicklungsgeschichte eines Menschen ist dabei genauso wichtig wie seine aktuelle Situation. Aus den Fragen zu Krankheiten der Eltern und Großeltern können mögliche miasmatische Belastungen abgeleitet werden. Häufig muss der Homöopath zwischen zwei oder drei sehr ähnlichen homöopathischen Mitteln differenzieren. Die Differenzialdiagnostik ist jedoch entscheidend für die Mittelwahl. Viele homöopathische Mittelbilder enthalten spezielle Auslöser, die für Beschwerden verantwortlich sind. Aber auch die Modalitäten und die Schmerzcharakteristik werden zur Differenzialdiagnostik herangezogen. Nach der Neuanamnese und der Auswahl des passenden homöopathischen Mittels bekommen Patienten zunächst eine einmalige Dosis des Mittels. Bei einem Folgetermin nach 4 bis 6 Wochen kann der Therapeut bzw. die Therapeutin feststellen, ob das homöopathische Mittel in der gewünschten Weise wirkt. Ist das richtige homöopathische Mittel gefunden, wird es in 15 verschiedenen Potenzen gegeben. Aufgrund der Ähnlichkeit zwischen dem Mittelbild und dem Bild des Patienten ist das Mittel in der Lage, eine tiefgreifende Heilung herbei zu führen. Das Wesentliche bei der Konstitutionsbehandlung in der Klassischen Homöopathie ist, dass für die Behandlung nur ein homöopathisches Mittel verwendet wird, das das ähnlichste sein muss. Da sich die Konstitution des Menschen nicht verändert, bleibt das Konstitutionsmittel über Jahre hinweg gleich. IX. Behandlungsbeispiele zur Konstitutionstherapie a) Kopfschmerz und Migräne Eine konstitutionelle Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne ist in aller Regel erfolgreich. Bei der Suche nach den Auslösern muss jedoch vorher abgeklärt werden, die in den schulmedizinischen Bereich gehören, z. B. ob das Leiden durch einen Haltungsschaden oder eine Verspannung im Hals ausgelöst wird. Häufig können auch zahnmedizinische Probleme dahinter stecken wie ein nicht passender Zahnersatz, zu tief geschliffene Zahnfüllungen oder falsch gesetzte Implantate. Kopfschmerzen können aber auch durch sklerotische Vorgänge, die mit dem Alter zunehmen, initiiert werden. Kopfschmerzen können von Magenproblemen herrühren, die Folge von Halsschmerzen sein, von zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck kommen oder stressinduziert sein. Frau Haupt rät, wegen der weitreichenden Folgen sich nur einem Zahnarzt anzuvertrauen, der bei Restaurationen von Zähnen auf die exakte Bisshöhe achtet und eine Gesichtsbogenvermessung vornimmt. Er muss auch auf dem Röntgenbild die Kiefergelenke anschauen und evtl. eine Bissschiene für den Unterkiefer verordnen, um Tinnitus und der Entwicklung eines Bluthochdruckes vorzubeugen. In der homöopathischen Praxis wird nach der Qualität der Kopfschmerzen gefragt, ob der Schmerz eher stechend, hämmernd oder drückend ist, ob der Patient ein Bandgefühl hat oder den Kopf lieber einhüllen möchte. Bei Migräne sind noch mehr Modalitäten zu berücksichtigen. Bei Frauen kann es beispielsweise ein Menstruationssymptom sein. Ursache könnte auch ein schlechter Schlafplatz oder eine Wasserader sein. b) Haarausfall Auch Haarausfall lässt sich im Rahmen einer Konstitutionstherapie gut behandeln. Haarausfall gehört zu den Erkrankungen der Haut und bedeutet eine akute Störung in den Haarwachstumsabläufen. Generell ist es erst einmal wichtig, nach den Ursachen des Haarausfalles zu suchen. Auslöser können natürliche hormonelle Vorgänge im Körper sein. Haarausfall kann auch durch bestimmte Erkrankungen wie etwa Diabetes oder Krebs hervorgerufen werden. Aber auch verschiedene Medikamente, Allergien oder psychische Belastungen können zu Haarausfall führen. Die Homöopathie kann zur Linderung und Behandlung der Ursachen beitragen, indem sie das passende Mittel mit Hilfe der Modalitäten findet. Im Bereich der Homöopathie 16 gibt es mehrere gut wirksame Mittel, die bei unterschiedlichen Haarausfallursachen zum Einsatz kommen können: Acidum hydrofluoricum, Acidum phosphoricum, Barium carbonicum, Barium jodatum, Calcium fluoratum, Delphinium Staphisagria, Grafites, Calcium jodatum, Calcium phosphoricum, Lycopodium clavatum, Selenium und Sepia officinalis. Auch die Phytotherapie hat Behandlungsansätze bei Haarausfall. Auf ein gestörtes Haarversorgungssystem wirken z. B. Brennnesseltee, Bockshorntee, Zinnkrauttee oder Grüner Tee wohltuend ein. Daneben lassen sich ätherische Öle wie Teebaumöl, Olivenöl oder Lavendel-Tinkturen als natürliche Mittel gegen Haarausfall einsetzen. Hefe, Zwiebel, Salz, Knoblauch, Bier, Apfelessig, Ingwer, die Traubensilberkerze und die Sägepalme sollen sich positiv auf das Haarwachstum auswirken. Haarausfall kann auch von Mineralstoffmangel verursacht oder verstärkt werden. Mit Schüßler-Salzen, die zu den Naturheilmitteln gegen Haarausfall gehören, können die Mineralstoffdefizite auf natürliche Weise wieder ausgeglichen werden. Sie lassen sich auch gut mit der klassischen Homöopathie verbinden. Folgende Schüßler-Salze werden gegen Haarausfall eingesetzt: Nr. 1 Calcium fluoratum Salz des Bindegewebes, der Gelenke und der Haut Nr. 3 Ferrum phosphoricum das Salz des Immunsystems Nr. 5 Kalium Phosphoricum Salz der Nerven und der Psyche Nr.11 Silicea Salz der Haare, der Haut und des Bindegewebes Nr.15 Kalium jodatum gleicht Jodmangel aus Nr.17 Manganum sulfuricum Salz der Energiegewinnung, des Bindegewebes, der Knorpel Nr. 21 Zincum chloratum Salz des Immunsystems, der Haut und Haare Nr.25 Aurum chloratum natronatum Salz der Hormone Zur Einnahme von Schüßler-Salzen schlägt Frau Haupt vor, sie im Wechsel einzunehmen mit einem zeitlichen Abstand von mindestens drei Stunden. Auch die Einnahme von Kombinationen mit der gleichen Wirkrichtung ist möglich. X. Exkurs: Miasmen Hahnemann machte die Erfahrung, dass der Erfolg seiner homöopathischen Arzneimittel bei chronischen Erkrankungen nach anfänglichen Verbesserungen häufig stagnierte. Für die Heilungshindernisse verwendete er den Begriff Miasma, um auf die Prädisposition für eine Krankheit hinzudeuten. Es war für ihn die Art, wie die Lebenskraft der Menschen mit einem krankmachenden Einfluss umgeht. Er unterschied dabei drei verschiedene Miasmen: 17 1. Psora Bei Hahnemann war die Psora eine beginnende chronische Krankheit, die mit einer ansteckenden Juckflechte ausgelöst wird. Wird sie nicht behandelt oder falsch behandelt, untergräbt sie die Gesundheit langfristig und ist die Grundursache der meisten chronischen Krankheiten. Sie ist nicht erworben, sondern vererbt und vererbbar. Alle anderen Miasmen basieren auf Psora. Heute wird die Psora bzw. die Psorinie als Disposition zu chronischen Krankheitszuständen gesehen, die mit Mangel, Unterfunktion, Reaktionsschwäche, Reizbarkeit und Entzündungsneigung einhergehen. 2. Sykosis Hahnemann verstand darunter die Feigwarzenkrankheit, die ggf. mit Tripper verbunden ist. Sie wird auf sexuellem Weg übertragen und führt falsch behandelt oder unbehandelt zur Schädigung des gesamten Gesundheitszustandes. Heute wird die Sykosis bzw. Sykosinie als Disposition zu chronischen Krankheitszuständen betrachtet, die mit Stagnation, Funktionseinschränkung oder kompensativer Überreaktion verbunden sind. 3. Syphilis war bei Hahnemann eine Geschlechtskrankheit, die sich bei falscher Behandlung mit aktiver Psora komplizieren kann. Erst diese Kombination bringt die tertiäre Syphilis (Spätsyphilis) mit ihren schlimmen Folgen hervor. Heute wird die Syphilis bzw. Syphilinie mit der Disposition zu chronischen Krankheitszuständen in Verbindung gebracht, die zur Destruktion von Organen führen oder mit destruktiven psychischen Tendenzen wie Sucht oder Suizidneigung einhergehen. Nach Hahnemann hat die Lebenskraft nicht mehr die alleinige Gewalt über den Organismus, wenn sie mit einem chronischen Miasma befallen ist. Sie wird dann zu einer dauerhaften Fehlfunktion gezwungen und kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus diesem Miasma befreien. Die homöopathische Behandlung kann die Verbindung von Lebenskraft und chronischem Miasma auflösen, indem sie die Natur nachahmt und das chronische Miasma mit einer ähnlichen (Kunst-)Krankheit heilt. Später kamen noch weitere Miasmen dazu: Tuberkulinie, Karzinogenie, Parasitose und Skrophulose. Das tuberkulinische Miasma ist durch einen häufigen Wechsel in der Gemütssphäre gekennzeichnet. Körperliche Charakteristika sind Tendenzen für Eiterung, Fisteln, Divertikel und Narbenbildung. Außerdem gehören die Tendenzen zur Auszehrung und Schwächung, die Neigung zu intensivem Schwitzen sowie die Empfindlichkeit auf Kälte und auf Wetterwechsel dazu. Bereits Hahnemann hat darüber nachgedacht, wie man bereits im Embryonalstadium die Miasmen günstig beeinflussen oder störende Faktoren, die sich aus der konstitutionellen Veranlagung der Eltern ergeben, rechtzeitig therapeutisch angehen kann. Jedes Lebewesen hat von seinen Vorfahren auf bio-energetische Weise alle Krankheitsformen gespeichert, an denen diese Vorfahren erkrankt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob körperliche Symptome ausgebrochen sind oder nicht. Jedes Lebewesen ist disponiert, eine bestimmte Erkrankung zu bekommen, wenn bestimmte Lebensumstände und Umwelteinflüsse hinzukommen. Die 18 Eugenische Kur ist eine Kurbehandlung mit homöopathischen Medikamenten, die bestehende oder latent vorhandene Erbanlagen positiv beeinflussen können. Die homöopathische Vorsorge soll verhindern, dass schlummernde Krankheitsherde in der Generationenkette weitergetragen werden. Ihr Wert wird bezweifelt, wenn auch nachweislich bei diesen Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Widerstandskraft allergische Dispositionen oder sonstige chronische Erkrankungen, die bei einem oder beiden Elternteilen zu beobachten sind, kaum zum Durchbruch kommen. Hinweis von Frau Haupt: Menschen, die Aconitum brauchen, geht es in der Nacht schlechter. Das ist ein deutlicher Hinweis auf ein tuberkulinisches Miasma. X. Homöopathische Heilmittel und Dosierung Homöopathie ist eine Informationsmedizin. Globuli transportieren Informationen des Heilmittels in den Körper des Patienten. Jeder einzelne Globulus trägt die gleiche und vollständige Information. Dadurch ist die Einnahmemenge weniger bedeutsam als die Häufigkeit der Einnahme. Bei Kleinkindern und Säuglingen wird üblicherweise eine Dosis von 3 Globuli empfohlen, 5 Globuli ab dem 3. Lebensjahr. Tiefe Potenzen (D1 bis D6) müssen öfter wiederholt werden, zum Teil sogar stündlich. Medikamente mit mittleren Potenzen (D12 – D30) werden ein bis dreimal täglich verabreicht. Hochpotenzen (D200, LM 12) werden nur einmalig gegeben. Bei einer akuten Erkrankung muss die Häufigkeit der Gaben reduziert werden, sobald sich eine Besserung bemerkbar macht. Stagniert der Verlauf wieder, muss eine neue Dosis eingenommen werden. Ohne Medikamentenpause darf niemals über sechs Wochen hinaus homöopathisch therapiert werden. Globuli und Tabletten sollen nicht geschluckt werden, sondern im Mund zergehen, um über die Mundschleimhaut aufgenommen zu werden. Wer Probleme mit der Vorstellung hat, eine einmalige Gabe könne ausreichend wirken, kann sich Globuli in einem Glas Wasser auflösen und schluckweise trinken. Müssen Tropfen eingenommen werden, sollen sie etwa eine Minute im Mund verbleiben. Da sie auch nicht mit einem Metalllöffel in Berührung kommen dürfen, bietet sich die Verwendung eines Plastik- oder Porzellanlöffels an. Homöopathische Mittel sollen nicht zeitgleich mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Bei der Einnahme von Globuli sollte man generell auf Koffein, Nikotin und Minze verzichten, da sie deren Wirkung beeinträchtigen können. XI. Exkurs: Einnahme von Hochpotenzen Bei den grippalen Infekten der letzten Jahre hat sich bewährt, das homöopathisches Mittel in C30 am Vormittag zu geben, einen Tag aussetzen und zu beobachten, was passiert. Homöopathische Mittel, die in Wasser aufgelöst werden, helfen bei grippalen Infekten besser. 19 Dazu werden fünf Globuli in Wasser aufgelöst und innerhalb von einer Stunde schluckweise getrunken. Bei einem heftigen Krankheitszustand kann man die Trinkmenge auch über zwei bis drei Stunden strecken, indem alle halbe Stunde ein Schluck genommen wird. Für den Fall, dass die Beschwerden wiederkehren, kann die Behandlung wiederholt werden. Wird ein homöopathisches Mittel in C30 eingenommen, muss es in den nächsten zwei bis drei Stunden in Richtung Besserung oder Erstverschlimmerung eine Reaktion geben. Das Symptom kann sich u. U. auch total ändern. Deshalb sollten sie nur einmal am Vormittag möglichst in Wasser verabreicht werden. Dadurch bekommt der Körper einen neuen Heilungsimpuls. Die flüssige Gabe eines homöopathischen Mittels in der Dosis C200 darf höchstens auf eine Stunde gestreckt werden, damit es wie eine einzige Dosis wirkt. Bei allen homöopathischen Behandlungen ist es wichtig, dass der Patient das Gefühl hat, es geht aufwärts, es wird besser. Solange dieses Gefühl da ist, muss auch nicht in einem Akutfall über ein neues Mittel nachgedacht werden. Sowohl in der Konstitutionsbehandlung als auch in der Akutbehandlung ist es ein gutes Zeichen für die Wahl des richtigen Medikaments, wenn der Patient müde wird und evtl. sogar einschläft, weil das der Beweis dafür ist, dass das Mittel gewirkt hat. Nur im Schlaf kann sich der Patient wirklich erholen. Frau Haupt gab für die Einnahme von homöopathischen Medikamenten in den Potenzen C30 und C200 folgende Vorgehensweise aus ihren Erfahrungen weiter. Sie empfahl im Bedarfsfall die Globuli in Wasser aufzulösen und über eine Stunde verteilt schluckweise zu trinken. In der Regel stellt sich rasch eine Besserung oder Veränderung ein. Am Folgetag müssen die noch vorhandenen oder neu eingetretenen Symptome beobachtet und beurteilt werden. Bleiben die Symptome jedoch jetzt gleich und es kommt keine weitere Besserung, wird die gleiche Dosis des Mittels noch einmal eingenommen. Ist ein Beschwerdebild anfänglich besser geworden, stagniert aber dann, ist es sinnvoll, das gleiche Mittel zu nehmen, aber die Potenz zu verändern und auf eine andere energetische Ebene zu kommen. Hier ist dann die Verabreichung der Dosis in den Hochpotenzen in Wasser – Wasser angezeigt. Dazu werden zwei Gläser mit der gleichen Menge Wasser benötigt. Im ersten Glas werden die Globuli vollständig gelöst. Aus diesem Glas wird dann ein Teelöffel der Lösung entnommen und in das zweite Glas gegeben. Das zweite Glas ist dann die einnahmefertige Medizin, die getrunken wird. XII. Fragen und Statements aus dem Zuhörerkreis a) Will man einem Fußbad Salz zusetzen, sollte es ohne Rieselhilfe sein. Diese Feststellung wird auch von der Referentin geteilt. b) Hat man sich mit kochendem Wasser verbrannt, sollte man noch einmal kurz in das heiße Wasser hineinlangen, damit der Schmerz vergeht. Frau Haupt zieht hier eine Behandlung mit Cantharis vor. 20 c) Bienen stechen nur, wenn sie sich gestört fühlen. Ein einziger Stich am Auge konnte mit homöopathischen Mitteln erfolgreich behandelt werden. Die Referentin sieht diese Erfahrung als Bestätigung, Erweiterung und Vertiefung ihrer eigenen Ausführungen. d) Eine Zuhörerin berichtet, sie habe bei einer Wurzelbehandlung gute Erfahrungen mit Arnika gemacht. Als die Wirkung der Spritze nachließ habe sie Arnika genommen und deshalb keine Schmerztablette gebraucht. Die Referentin empfiehlt die sofortige Einnahme von Arnika C200, die bedenkenlos als Einmalgabe auch von Laien gegeben werden kann. e) Eine Zuhörerin erzählt von der Behandlung eines Jungen mit Hochpotenzen, die aufgrund von stündlichen Einnahmen unerwünschte Wirkungen zeitigte. Sie zieht es deshalb vor, homöopathische Medikamente in D6 bzw. D12 mehrmals am Tag einzunehmen. Die Referentin hält die Aufklärung von Patienten über den Umgang mit homöopathischen Medikamenten und ihren Potenzen für sehr wichtig und unabdingbar. f) Wie kann Homöopathie bei Hautproblemen verbunden mit Juckreiz helfen? Die Referentin arbeitet mit der Firma Siriderma7 zusammen, deren Basenbad sie aufgrund der guten Erfahrungen empfiehlt. Babys wachsen in einer basischen Lauge mit einem pH-Wert von 8,5 heran. Alle Hautpflegemittel sind auf einen pH-Wert von 5,5 eingestellt und somit immer sauer. Ein wöchentliches Vollbad mit Basensalz entsäuert und ist bei Hautproblemen, die sich im Winter häufig verstärken, zu empfehlen, da Base auch einen rückfettenden Charakter hat. Basenbäder sind auch schon für Kinder geeignet. Die Firma Siriderma, die auch einen qualifizierten Support bei Fragen zu Hautproblemen unterhält, bietet eine basische Hautpflege ohne Duftstoffe an, was bei Juckreiz besonders wichtig ist. Ein Basenbad darf jedoch nur von einer Person benutzt werden, weil jede Person ganz individuelle Ausscheidungen hat. Bei Juckreiz ist zu empfehlen, eher zu duschen statt zu baden und danach eine basische Körpermilch zu verwenden. Auch basische Fußbäder sind hilfreich. Bei Kopfjucken ist ein basisches Shampoo wichtig. Ein weiterer Anbieter von Basenbädern ist P. Jentschura8. Zusatzfrage: Hilft auch Babyöl bei Hautproblemen? Die Referentin deutet an, dass sich diese Frage nicht generell beantworten lässt. Nach ihrem Dafürhalten ist Babyöl in vielen Fällen zu fett. g) Welche homöopathischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Dreh- oder Gangschwindel? Die Referentin riet, die klinischen Ergebnisse zu würdigen, wie z. B. Bluthochdruck usw. Weil Dreh- oder auch Gangschwindel den Patienten immer wieder begleiten, 7 www.siriderma.de 8 www.p-jentschura.de und www.basica.de 21 kann er nicht akut behandelt werden. Hier ist nach einem passenden Konstitutionsmittel zu suchen unter Würdigung aller Modalitäten. Hier spielt beispielsweise auch eine Rolle, in welchem Bereich des Kopfes der Schwindel vom Patienten gefühlt wird. Schwindel kann nicht zuletzt auch durch psychischen Stress ausgelöst werden. Für die Akutbehandlung ist Krankengymnastik mit gezielter Behandlung der Kopf- und Nackenmuskulatur zu empfehlen. Homöopathie und Osteopathie ist eine gute Kombination, weil sie im gleichen System arbeiten. Der Osteopath legt die Hände auf und der Homöopath gibt das Mittel, das die Blockaden löst, die an dieser Stelle sitzen. h) Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Gleichgewichtsstörungen, deren Ursache massive Vernarbungen im Mittelohr sind? Trotz Antibiotikagabe ist die Mittelohrentzündung nie ganz ausgeheilt. Dadurch sind das Innenohr und der Gleichgewichtssinn aufgrund der Koloidbildung9 geschädigt. Narbenbildungen sind immer sykotisch. Durch eine Konstitutionsbehandlung könnte diese Narbenbildung behoben werden. Als Akutbehandlung könnte die Anwendung von Ohrkerzen helfen. Die ca. 20 cm langen und innen hohlen Ohrkerzen bestehen aus einem dünnen Leinenstoff, der mit einer Mischung aus Bienenwachs, Honigextrakten und pulverisierten Kräutern wie Salbei, Kamille, Johanniskraut, Thymian u. a. getränkt ist. Die Wirkung besteht in einer Art Kamineffekt. Die Ohrkerze wird dem auf der Seite liegenden Patienten außen auf den Gehörgang gesetzt und dann am entfernten Ende angezündet. Während der langsamen Verbrennung entsteht ein leichter Unterdruck im Ohr, der eine spürbare Druckregulierung und ein befreiendes Gefühl im Bereich von Kopf, Stirnhöhlen und Ohr bewirkt. Die angenehme Wärme, die während des Abbrennens entsteht, regt die Durchblutung und den Lymphfluss an. Empfehlung von Frau Haupt: Alle 14 Tage eine Behandlung mit Ohrkerzen ist zu empfehlen, wenn der Schwindel oder die Gleichgewichtsstörung aus dem Innenohr kommt. i) Gibt es eine Behandlungsmöglichkeit bei Gangstörungen, die sich nach einem Skiunfall vor 5 Jahren entwickelt haben? Der Patient fiel nach hinten um und dehnte sich alle Bänder und Sehnen. Seit dem Unfall kann der Fuß nicht mehr abgerollt werden. Er hat Angst vor dem Hinfallen und stürzt häufiger. Bei der Verletzung wurde offensichtlich der Fußheber betroffen, der jetzt nicht mehr funktioniert. Dabei wurde ein Nerv verletzt. Problematisch ist der zeitliche Abstand zur Verletzung. Als homöopathisches Mittel ist Hypericum C30 dennoch zu empfehlen, um evtl. die Verletzung wieder als Schmerz erleben zu lassen. Nur was schmerzhaft ist, kann geheilt werden. Empfehlung von Frau Haupt: Für den Patienten fünf Globuli Hypericum C30 in Wasser lösen. Dieses Wasser soll er über den ganzen Tag verteilt trinken. Am nächsten Tag evtl. Veränderungen des Fußes feststellen und mit Frau Haupt telefonisch Kontakt aufnehmen, um das weitere Procedere zu besprechen. 9 = Narbenwucherung 22 Wichtig ist auch, die Angst des Patienten vor dem Fallen aufzulösen. Was man denkt, was man fühlt, ist in jeder Zelle eingeprägt. Ein Patient kann Angst nur durch Veränderung seiner Gedanken verlieren. Für alle, die sich nicht in ihrer Haut wohlfühlen, gilt es, heute etwas zu tun, wenn morgen etwas verändert sein soll. Wenn man etwas wandeln will, muss man selbst etwas wandeln und darf den Wandel nicht scheuen. Man muss heute etwas anderes tun als man gestern getan hat. Es geht darum, der Frage nachzugehen, wie man Glückshormone produzieren kann, die nicht auf die Einnahme von Neurotransmittern angewiesen sind. Eine Möglichkeit ist sich zurückzuerinnern, was in der Kindheit und Jugend Spaß gemacht hat und damit wieder zu beginnen. Besonders hilfreich ist es, etwas in der Gemeinschaft zu tun und beispielweise zu singen zu tanzen, zum Joga, zum Joggen oder zum Schwimmen zu gehen, sich einer Nordic-Walking-Gruppe anzuschließen, Fahrradfahren, vielleicht auch eine Lachgruppe zu besuchen. j) Was kann man bei Schlafproblemen tun? Die Schlafphasen dauern nur zwei bis drei Stunden. Ein Wiedereinschlafen gelingt nur mit größter Mühe. Ohne auf eine homöopathische Behandlung zurückzugreifen, kann eine Tasse Baldriantee, Hopfentee oder Zitronenmelissentee vor dem Schlafengehen hilfreich sein. Bewährt hat sich auch, den Geruch von Lavendel neben dem Bett zu haben. Sinnvoll kann auch die Einnahme des Schüßler-Salzes Magnesium phosphoricum in Form der „Heißen Sieben“ sein. Dazu werden 10 Tabletten in heißem Wasser gelöst und schluckweise getrunken. Diese Behandlung sollte drei oder vier Wochen durchgezogen werden. Zu empfehlen ist die wechselnde Kombination der vorgestellten Behandlungsmöglichkeiten. Bei kurzen Schlafphasen ist es sinnvoll, die Tasse Tee erst nach dem Aufwachen zu trinken, um das Wiedereinschlafen zu erleichtern. Bei Schlafstörungen ist es immer wichtig, nicht im Bett liegen zu bleiben und den Schlaf erzwingen zu wollen. Besser ist es aufzustehen, sich z. B. in das Wohnzimmer zu setzen, ein Buch zu lesen oder einen Tee zu kochen. Wenn man merkt, dass man müde wird, geht man wieder in das Bett zurück. Für den Fall, dass die Aufwachzeit sich konstant an einer bestimmten Uhrzeit festmachen lässt, ist ein Blick auf die Chinesische Organuhr sinnvoll. Liegt beispielsweise die Aufwachzeit immer zwischen 1 und 3 Uhr, deutet das darauf hin, dass die Leber überlastet ist. Sie sollte dann unterstützt und gestärkt werden. Die Leber ist das Organ des Wollens. Wenn sie schwach oder krank ist, ist es an der Zeit, den Spruch der Bibel ernst zu nehmen: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Man muss sich selbst lieben um einen anderen lieben zu können. Sich selbst zu lieben heißt auch, für sich selbst zu sorgen. Wenn man sich selbst vergisst, kann man auch keinen anderen heilen. Wenn man selbst schwach ist, ist dem anderen auch nicht geholfen. Rat von Frau Haupt: Wer sich jeden Tag etwas Gutes tut, bekommt die notwendigen Impulse, kann für sich sorgen, bekommt das Dopamin, der er anderen gibt. Dieses Gebot gilt, auch wenn man Kraft aus dem Hilfreich-sein-Können schöpfen kann. Ein kluger Mannes habe ihr folgenden Rat gegeben: „Wenn du 100% geben kannst, gib nur 80 % und behalte 20 % für dich!“ Wir müssen etwas tun, was uns wirklich von Herzen Freude macht. Die Auszeit für mich muss auch im Terminkalender einen unverrückbaren Platz haben. 23 k) Ist Hypericum auch ein geeignetes Mittel bei einer Nervenschädigung infolge eines Bandscheibenvorfalls vor 9 Monaten? Auch wenn bei einer zeitnahen Behandlung die Erfolgschancen steigen, ist doch die Gabe von Hypericum C30 einen Versuch wert. Empfehlung von Frau Haupt: Für den Patienten fünf Globuli Hypericum C30 in Wasser lösen und über einen halben Tag trinken lassen. Wenn die Zehe nicht taub bleibt, bestehen gute Heilungschancen. Die Auflösung der Globuli in Wasser ist deshalb wichtig, weil es der schnellste Weg ist, um eine Information in alle Zellen zu bringen. Die Zeitspanne zwischen Verletzung und Behandlung bestimmt dabei, über welchen Zeitraum das Globuliwasser eingenommen werden soll. Bei kürzeren Zeitspannen ist die Einnahme über einen halben Tag anzuraten. Bei Zeitspannen über fünf Jahre empfiehlt es sich, die Einnahme auf einen ganzen Tag auszudehnen. l) Was ist bei einem angebrochenen Knöchel und einem ausgedehnten Hämatom zu tun, der nach einem halben Jahr immer noch schmerzt? Zu empfehlen sind in solchen Fällen immer Basenbäder, weil sie entlasten. In dem verletzten Gebiet befindet sich geschädigtes Gewebe, das abtransportiert werden muss. Sind noch alte Schwellungen da, kann das homöopathische Mittel Bellis perennis eingesetzt werden. Empfehlung von Frau Haupt: 5 Globuli Bellis perennis C30 in Wasser lösen und über einen halben Tag verteilt trinken. Die Veränderungen über zwei bis drei Tage beobachten und dann als Anschlussbehandlung Bellis perennis D12 für eine Woche nehmen. m) Was ist gegen hohe Cholesterinwerte zu tun? Hinter hohen Cholesterinwerten müssen nicht immer fettes Essen und Stress als Ursache stehen. An Stelle von künstlichen Cholesterinsenkern ist es deshalb besser, Artischocken und Haferkleie einzusetzen. Auch das eine oder andere Schüßler-Salz kann helfen. Wichtig ist auch, etwas gegen den Stress zu tun, der ursächlich sein kann. Empfehlung von Frau Haupt: Um den Cholesterinwert um bis zu 20 % zu senken, hat es sich bewährt, pro Tag einen bis zwei Esslöffel Haferkleie in das Joghurt oder über das Frühstücksmüsli zu geben. n) Haben Fischölkapseln eine cholesterinsenkende Wirkung? Die Omega-Fettsäuren B6 und B12 müssen in der richtigen Zusammensetzung vorliegen. Nach Frau Haupts Erfahrung haben die Krillöl-Kapseln noch eine viel bessere cholesterinsenkende Wirkung. Sie können nicht rezeptiert werden. Das 24 gleiche gilt auch für Zink-Spirulina, das vor allem Patienten mit Morbus Crohn10 oder Colitis ulcerosa11 zu empfehlen ist. o) Wie ist ein hoher Blutdruck einzustellen? Ein hoher Blutdruck ist im Alter physiologisch eher normal, da die Arterien im Körper an Elastizität verlieren. Damit das Blut so schnell fließen kann wie vorher, werden sie etwas enger gestellt, damit sich der Druck erhöht. Ein zu Bluthochdruck neigender Mensch fühlt sich bei einem zu niedrigen Blutdruck müde und träge. Auch das Umgekehrte gilt: Wer Zeit seines Lebens einen niedrigen Blutdruck hatte, fühlt sich nicht mehr wohl, wenn sich ein Bluthochdruck einstellt. Wer Zeit seines Lebens einen grenzwertigen Blutdruck hatte, kann eine Erhöhung von 10 oder 15 mm Hg tolerieren, solange er sich wohlfühlt. Die früher geltende Regel für den Blutdruckwert scheint deshalb vernünftig: Lebensalter plus hundert. Wichtig ist für den Abbau von Stress zu sorgen. Damit der Wasserhaushalt stimmt, muss der Patient für eine ausreichende Trinkmenge sorgen. Zu bedenken ist, dass der Wassergehalt des Körpers etwa 75 % beträgt. Da mit zunehmendem Alter der Wassergehalt sinkt, ist es wichtig, zwischendurch für ein Glas Wasser zu sorgen. Allerdings sollte man darf achten, dass man ein hochwertiges Wasser zu sich nimmt. Mit den Forschungsergebnissen von Dr. Masaru Emoto12 zur energetischen Struktur und den biophysikalischen Eigenschaften des Wassers wurde deutlich, dass Wasser nicht nur Nahrungsmittel sondern auch Informationsträger ist. Dieses Wissen wird von Homöopathen von jeher genutzt. Dieses Wissen sollte auch den Hintergrund bei der Wahl des Wassers bilden. Der individuelle Bedarf an Wasser ist jedoch unterschiedlich. Eine Erklärung gibt die terlusollogische Forschung13, die von der Beobachtung ausgeht, dass es zwei Arten von Atem- bzw. Konstitutionstypen gibt: den solaren und den lunaren Typ. Die Prägung des Atemzentrums ist durch den Zeitpunkt der Geburt festgelegt. Die Konstitutionstypen unterscheiden sich in ihrer Art zu atmen, in ihrer Körperhaltung, ihrer Motorik, ihrem Stoffwechsel und ihrem Kreislauf. Ein solarer Typ darf nicht so viel trinken, während ein lunarer Typ viel Wasser benötigt. p) Kann man mit Algen entgiften? Es gibt viele Möglichkeiten zu entgiften. Die Spirulina- Alge ist dazu ziemlich gut geeignet. Außerdem ist es wichtig, viel Wasser zu trinken. Auch Vitamin C kann entgiften. Es ist zu empfehlen, die Dinge so zu nehmen, dass sie in natürlicher Form vorliegen und auf Chemisches zu verzichten. Der Körper kann nur aus allem, was lebendig ist, einen Impuls bekommen. Bei Vitamin C ist demnach ratsam, AcerolaTaler zu kaufen anstelle der Ascorbinsäure aus der Apotheke. Menschen mit empfindlichem Magen haben Schwierigkeiten, Vitamin C oral aufzunehmen. Vitamin C – Infusionen sind dagegen gut verträglich. Zuviel aufgenommenes Vitamin C scheidet der Körper wieder aus. 10 = Entzündung, die den ganzen Magen-Darm-Trakt befallen kann 11 = Entzündung des Dickdarms 12 Masuro Emoto: Die Botschaft des Wassers, ISBN 3-929512-21-1 Masuro Emoto: Die Antwort des Wassers, ISBN 3-929512-93-9 13 Charlotte Hagena, Christian Hagena: Konstitution und Bipolarität, ISBN 3-8304-7215-3 25 q) Was kann man bei einer hohen Allergiebereitschaft tun? Allergien und Unverträglichkeiten haben in den letzten dreißig Jahren erschreckend zugenommen. Allergiker müssen auf unbelastetes Wasser achten. Geeignete Filter helfen, Medikamentenrückstände, Hormone und mehr aus dem Leitungswasser zu holen. Sie müssen auch auf das Kochen mit teflonbeschichtetem Geschirr verzichten. Auf das Essen von Schweinefleisch sollte verzichtet werden, weil es in aller Regel mit Hormonen und Antibiotika hoch belastet ist. Die Zeugungsunfähigkeit bei Männern hat häufig etwas mit ihrer Östrogenbelastung zu tun. Frauen sollten nach Möglichkeit auf die Einnahme eines Kontrazeptivums verzichten und stattdessen sich anderer Verhütungsmöglichkeiten bedienen. Den Hormonspiegel zu messen ist relativ schwierig, weil er zeitabhängig und ganz individuell ist. Entgleisungen sieht man nur, wenn sie wirklich evident sind. Frau Haupt empfiehlt östrogenbelasteten Patienten, für drei oder vier Monate Progesteron D4 täglich einzunehmen. Das hat Auswirkungen auf die Schleimhäute, wirkt dämpfend auf das ZNS14 und tumorsuppressiv, stimuliert das Wachstum von Haaren und Nägeln, schützt die Augen vor grünem Star und hat eine antithrombotische Wirkung. r) Wie kann man eingerissene Mundwinkel behandeln? Calendula – Urtinktur ist ein ausgezeichnetes Mittel um Schleimhautverletzungen zu heilen. Auch Herpesbläschen im Mund können damit gepflegt werden. Nach dem Spülen soll die Tinktur wegen ihres hohen Alkoholgehaltes von 85 % jedoch wieder ausgespuckt werden. Auch Salviathymol ist gut geeignet. XIII. Haupt - Special 14 Jeder negative Gedanke kann eine Krankheit bringen. Gerade bei chronischen Erkrankungen hat der Patient vorher über seinen Geist die Disposition für die Erkrankung geschaffen. Homöopathisch fördern hohe Potenzen (C200) die geistige Entwicklung des Menschen, während tiefe und mittlere Potenzen (D6, D12, C30) bei körperlichen Schäden angezeigt sind. Pathologische Grippen bekommt man nach ihrer Erfahrung besser in den Griff, wenn man die Globuli in Wasser aufgelöst einnimmt. Die Durchführung einer Eugenischen Kur lehnt Frau Haupt aus ihrem Selbstverständnis her ab, weil sie sich der Individualität jedes Patienten, jeder Patientin bewusst ist und sie deshalb ihre Behandlung auf dessen bzw. deren augenblickliche Krankheitssymptome richten will. Tees und Nahrungsergänzungen sollen nur kurmäßig für ein oder zwei Monate eingenommen werden. Wenn der Körper genug Information hat, die Ernährung und das Schlafverhalten passen, er nicht durch Nikotin und andere Toxen geschädigt wird, = Zentrales Nervensystem 26 hat er auch die Möglichkeit zu regenerieren. In der Grippezeit ist es durchaus sinnvoll, zur Vorbeugung eine Flasche Echinacea einzunehmen. Das gleiche gilt auch, wenn man nach einem Schnupfen sein Immunsystem stärken will. Bei Nahrungsergänzungen ist immer darauf zu achten, dass sie natürlichen Ursprungs sind. Für tuberkulare Menschen, die häufiger zu Husten neigen, ist selten Prospan als Hustenmittel geeignet. Prospan ist ein apothekenpflichtiges Monopräparat aus Efeublättern mit einer Wirkstofftiefe, die für tuberkulare Menschen nicht ausreicht. Sie sollten auf Hustenmittel mit den Inhaltsstoffen Thymian, Salbei oder Spitzwegerich zurückgreifen. Zu beachten ist auch, dass Hustensaft auf Alkoholbasis besser als Sirup wirkt. Bei allen Erkältungskrankheiten darf nicht gebadet oder geduscht werden, weil die Körpertemperatur von 37° C gehalten werden muss. Es ist wichtig evtl. mit einem ansteigendem Fußbad15 für warme Füße zu sorgen, weil sich in einem kalten Körper die Krankheit schneller verbreitet. Dem Wasser können Thymianöl, Rosmarinöl, Lavendelöl, Fichtennadelöl, Zitrone oder Salz zugesetzt werden. „Heilwerden ist eine Gnade, hat aber auch etwas mit Hinschauen zu tun. Wir können nicht immer die Verantwortung abgeben und sagen: Jetzt mach mal bitte, leg mir das Bein aus der Sonne. Es ist einfach auch meine Verantwortung, in meinem Leben auch hinzuschauen und zu sagen, was tue ich denn, was mir nicht bekommt. Und in der Regel, wenn wir tatsächlich hinschauen wollen, kriegen wir auch eine Antwort. Die gibt es immer.“ Jeder Mensch ist spannend. Jeder Mensch hat ein Universum in sich. Und jeder ist ein anderer Diamant. Für sie persönlich ist es sehr wichtig, dass man nicht nur glauben, sondern auch wissen will. Auch wenn sie in ihrem Referat nur Dinge aus der Praxis weitergegeben hat, die sie selbst erprobt und geprüft hat, möchte sie von den Zuhörern gefragt und auch hinterfragt werden. Beim Essen sollten wir mehr auf unsere innere Stimme hören, damit wir merken, was unser Körper will. Man sollte nicht bei allen die Gesundheit betreffenden Fragen panisch reagieren, aber man muss hinschauen. Wenn man es wissen will und die entsprechenden Antworten bekommt, dann kann man es auch irgendwann einmal glauben. Es ist nicht gut, wenn man Ärzten nur glaubt und auf die Informationen verzichtet. Copyright: B. Hauck, Jakobsberg 2, 96332 Rothenkirchen 15 Füße bis über die Knöchel in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser mit den Zusatzstoffen halten, allmählich wärmeres Wasser zufügen, bis sich die Badetemperatur auf etwa 38 bis 40°C erhöht hat. Anschließend die Füße gründlich abtrocknen und warme Socken anziehen. Diese Behandlung ist jedoch für Kleinkinder nicht geeignet. 27