Ausgabe 2 | Dezember 2011
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Ausgabe 2 | Dezember 2011
Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Dieselstraße 11 | 32130 Enger | www.bockermann-fritze.de Magazin für Kunden, Partner und Mitarbeiter Ausgabe 2 | Dezember 2011 Projekt Editorial DPD investiert 42 Millionen Euro für neues Depot in Erftstadt wendung im Wesentlichen unabhängig vom Gefährdungspotential, der Einwohnerdichte oder der hydrogeologischen Situation gewährleistet werden kann. Signale aus Düsseldorf lassen vermuten, dass auch bei der Politik Zweifel hieran aufkommen. Für den Paketdienstleister DPD wirkt Bockermann Fritze an der Planung für Depots in ganz Deutschland mit Der Paket-Dienstleister DPD GeoPost (Deutschland) GmbH, kurz DPD, beschäftigt weltweit rund 24.000 Mitarbeiter und ist in etwa 40 Ländern vertreten. Seit Jahren ist Bockermann Fritze ein fester Partner des Logistikunternehmens: In ganz Deutschland hat BFI an Depots für DPD mitgeplant, Verkehrsflächen und Entwässerungsanlagen sowie tiefbautechnische Konzepte entwickelt, Um- und Anbauten realisiert – und dabei so manche planerische Herausforderung erfolgreich gemeistert. In Melle, Erftstadt, Nürnberg, Heilbronn und Lehrte wurden mithilfe von Bockermann Fritze neue Depots bzw. Erweiterungen realisiert. Besonders groß seien die Projekte in Erftstadt und Nürnberg gewesen, sagt der verantwortliche BFI-Ingenieur Martin Pollpeter. »Das waren wirklich Dimensionen«, ergänzt auch Bautechnikerin Anja Pleitner. So galt es in Nürnberg, ein Grundstück von 60.000 m2 zu überplanen. In Erftstadt waren es sogar 80.000 m2. Darauf sollte ein Depot von 350 Metern Länge entstehen. In Erftstadt waren 80.000 m2 Fläche zu überplanen. Eine große Herausforderung ist die Aufbereitung des Baugrunds. »In Nürnberg mussten mächtige Auffüllungen von bis zu zwei Metern gemacht werden«, berichtet Martin Pollpeter und betont: »Bei so vielen Quadratmetern war es schon eine Herausforderung, das konzeptionell und planerisch zu begleiten.« Vor einer spannenden Aufgabe standen die Mitarbeiter von BFI auch in Heilbronn, wo ein bestehendes Depot – ebenso wie in Lerthe – erweitert werden sollte. »Die Abstellplätze für die Lkw-Wechselbehälter reichten nicht mehr aus«, berichtet Martin Pollpeter. Auf einer Fläche von 15.000 m2 sollten darum neue Verkehrsflächen mit rund 100 neuen Stellplätzen geplant werden. Die spektakuläre Besonderheit: Das Gelände hatte ein Gefälle von zehn Prozent. Einen Lkw-Auflieger hätte man dort ohne weiteres nicht abstellen können. »Der wäre glatt umgekippt«, sagt Martin Pollpeter. Es galt darum, das Gefälle im Gelände auszugleichen. Das gelang mit einer ebenso einfachen wie schlauen Lösung: Das Areal wurde terrassiert und so in zwei Ebenen aufgeteilt. Rund 60.000 Tonnen Boden mussten dafür aufgefüllt werden. »Dadurch haben wir 15 Meter Höhenunterschied überbrückt.« Über eine seitlich entlanglaufende Rampe können die Lkw heute die beiden verschiedenen Ebenen ansteuern und dort gefahrlos ihre Auflieger abstellen. Viel Zeit für die verschiedenen DPD-Aufträge blieb den Ingenieuren oft nicht. Martin Pollpeter: »Häufig waren das sehr kurzfristig zu realisierende Projekte – da mussten wir als Planungsunternehmen sehr flexibel sein.« Ralf Fritze, Dr. Klaus Bockermann und Ralf Bockermann (v.l.n.r.) Liebe Leserinnen, liebe Leser, auch in der zweiten Ausgabe von bf Info möchten wir Ihnen gerne einen Einblick in aktuelle Projekte und Themen geben. Diesmal berichten wir unter anderem über unsere Tätigkeit für eines der größten deutschen Logistikunternehmen bei der tiefbautechnischen Entwicklung neuer Standorte, über interessante Verkehrsprojekte und anspruchsvolle konstruktive Ingenieuraufgaben, etwa bei der Umgestaltung des Bielefelder Kesselbrinks. In der Siedlungswasserwirtschaft erhält derzeit kaum ein Thema in NRW mehr Aufmerksamkeit als die bis 2015 geforderte Dichtheitsprüfung privater Entwässerungsanlagen. Befürworter und Gegner führen einen zum Teil erbitterten Streit über Sinn und Unsinn dieser Prüfung. Einfacher wäre es, wenn Netzbetreiber analog zur Versorgung vor dem Hintergrund tatsächlicher technischer Probleme und in Abhängigkeit ihrer betrieblichen Budgets eigenständig ein einheitliches Kanalnetz bis in die Gebäude hinein betreiben könnten. Welche Schwierigkeiten auch der Gesetzgeber mit der komplexen Aufgabenstellung hat, ist an der raschen Folge von Verordnungen zu erkennen. Die Interpretation der tatsächlichen Inhalte des Gesetzes an die Kommunen zu delegieren, entspricht aus unserer Sicht nicht einem wasserwirtschaftlichen Besorgnisgrundsatz und muss wohl als politisches »Zurückrudern« gesehen werden. Sollte statt der Dichtheit für Grundleitungen doch eher eine reine »Zustandsbeurteilung« gemeint sein, sollte man dies auch in dem Gesetz eindeutig so formulieren. Viel Spaß beim Durchblättern der neuen bf Info und eine anregende Lektüre. Argumente dafür sind aus Sicht eines vorbeugenden Gewässer- und Grundwasserschutzes reichlich vorhanden. Strittig ist, ob eine sinnvolle Mittelver- Projekt Flaniermeile mit grünem Dach: 2. Platz bei Planungswettbewerb in Verl_S. 4 Projekt Risse und Löcher im Visier: BFI hilft bei Sanierung privater Abwasserleitungen_S. 5 Projekt Projekt Raus aus dem unterirdischen Bett Mehr Sicherheit für Schulkinder Renaturierung und Freilegung für den Breder Bach: BFI plant für die Stadt Bad Salzuflen Bockermann Fritze plant neue Verkehrsführung für die Stadt Melle Ein neues Erschließungskonzept hat Bockermann Fritze am Gymnasium in Melle entworfen. Das sorgt dafür, dass die Schulkinder ab sofort sicherer zum Bus kommen. Direkt vor dem Meller Gymnasium führte bislang eine stark befahrene Straße des inneren Rings vorbei. An dieser Straße, aber leider auf der der Schule gegenüber liegenden Straßenseite, lagen auch die Haltestellen der Schulbusse. Die Kinder mussten die gefährliche Verkehrsader daher allzu oft überqueren. Ein Zustand, der für die Stadt Melle nicht länger tragbar war. Ein naturnahes Gewässer ist der Breder Bach in Bad Salzuflen schon lange nicht mehr. »Im Ortsteil Schötmar wurde er vor Jahren verrohrt und fließt seitdem unterirdisch«, sagt BFI-Ingenieur Martin Pollpeter. Anstatt in die Bega, den nächstgrößeren Fluss, zu münden, wird der Bach außerdem in die Kanalisation geleitet. »Diese Situation genügt den heute geltenden ökologischen Ansprüchen nicht mehr.« sermaßen von hinten aufgezäumt, sagt der verantwortliche BFI-Ingenieur. Das sieht auch die Stadt Bad Salzuflen so und will das Gewässer aus seinem unterirdischen Bett herausholen und wieder durchgängig mit dem Gewässersystem verbinden. »Der Bach soll wieder weitestgehend freigelegt und in die Bega eingeleitet werden – mit dem Ziel, eine naturnahe Situation zu schaffen und umweltgerechter zu entwässern«, berichtet der BFI-Ingenieur. Den Auftrag für die Planung des ersten Bauabschnitts hat Bockermann Fritze bekommen. »Eine solche Verrohrung stellt man üblicherweise aus Rechteck-Rahmenprofilen her«, sagt Martin Pollpeter. Diese Durchleitungen seien zwar breiter, dafür aber flacher als Kreisprofile. Man müsse sie also nicht so tief in die Erde einlassen. »Und man will ja mit der Verrohrung so nah wie möglich an der Oberfläche bleiben.« Dort, wo es die Infrastruktur erlaubt, soll ein naturnahes Gewässerbett angelegt werden, durch das der Bach künftig fließen wird – losgelöst von der Kanalisation. Außerdem soll er in die Bega münden. Im ersten Bauabschnitt werden 330 Meter des neuen Bachbetts angelegt. 170 Meter davon seien als offener Gewässerlauf geplant. Die restlichen 160 Meter müssen leider verrohrt werden. Wegen der vorhandenen Infrastruktur lasse sich das an jenen Stellen nicht vermeiden. Die Verwaltung beauftragte darum Bockermann Fritze, an jener Stelle eine neue Verkehrsführung zu entwickeln. Die Verkehrsplaner hatten schnell eine Lösung für das Problem: Hauptverkehrsstraße und Schulbushaltestelle mussten die Plätze tauschen. Die Straße musste in eine neue Trasse verlegt werden. Der starke Verkehr, der bislang direkt vor der Schule entlangfloss, wird nun mit großem Abstand an der Schule vorbei geleitet. Die zwischen Schule und der neuen Straßenführung entstehende Fläche konnte für die verkehrssichere Anordnung moderner Bussteige genutzt werden. »Die Kinder müssen jetzt nicht mehr über die gefährliche Straße gehen, um in den Bus einzusteigen«, sagt der für die Bauüberwachung zuständige BFI-Ingenieur Jochen Schäfer. Die Kinder müssen nicht mehr über die gefährliche StraSSe Ein weiterer Vorteil: An den neuen Haltestellen können jetzt auch blinde und behinderte Menschen problemlos in die Busse einsteigen. Eine speziell getaktete Ampelanlage sorgt außerdem dafür, dass die Schulbusse freie Fahrt haben. »Dadurch haben wir den ÖPNV gestärkt«, sagt Jochen Schäfer. Anfang Juni hatte die Firma Dieckmann aus Osnabrück mit den Bauarbeiten begonnen. Ende Oktober erfolgte die offizielle Übergabe an die Stadt Melle. »Wir hatten ein sehr enges Zeitfenster«, sagt Bauüberwacher Jochen Schäfer. Dennoch habe das Projekt innerhalb der vorgegebenen Frist realisiert werden können. Und das, obwohl es zunächst Schwierigkeiten mit dem Baugrund gab: »Der war viel zu feucht und darum nicht tragfähig. Das haben wir aber schnell in den Griff bekommen«, erklärt der BFI-Ingenieur. Hier sieht die Lösung aber anders aus: ein Doppelrohrsystem – zwei parallel verlaufende Kreisprofile aus Glasfaserkunststoff (GFK) – einem besonders leichten und vor allem dünnwandigen Material. »Um Platz in der Breite zu sparen«, sagt Martin Pollpeter. Die Gewässerverrohrung einfach so ausgraben können die Planer aus Enger jedoch nicht. Denn die Rohre, durch die das Gewässer derzeit geleitet wird, verlaufen in weiten Teilen unter Straßenzügen. »Da kann man nicht alles aufreißen«, betont Martin Pollpeter. Der Bach soll darum eine neue Trasse an anderer Stelle bekommen. Sein künftiges Bett wird vom Mündungspunkt, der Bega, bis zu jener Stelle gebaut, wo die heutige Verrohrung beginnt. Das Ganze werde also gewis- BFI-Ingenieur Martin Pollpeter und Bauleiter Frank Behrendt , Firma Feickert Bau GmbH (v.l.) Persönlich Persönlich Sportlicher Bauzeichner Von Mönchengladbach nach Enger Juri Sinizin ist neu im Team von Bockermann Fritze Tatjana Weitz arbeitet seit Mai bei BFI Seit September dieses Jahres arbeitet Juri Sinizin als Bauzeichner bei Bockermann Fritze. Neu bei Bockermann Fritze ist auch Tatjana Weitz. Sein Schwerpunkt ist die Bauwerksprüfung. »Bei BFI ist alles sehr kollegial und das Team ist jung – das gefällt mir«, sagt der 29-Jährige, der seine Ausbildung im Büro Kuhlmann in Porta Westfalica gemacht hat. In seiner Freizeit macht Juri Sinizin gerne Sport – vor allem geht er joggen: »Auch mal längere Strecken.« 2 | Ausgabe 2 | Dezember 2011 Seit Mai arbeitet sie als Bauzeichnerin im Brückenbau bei BFI. »Die Arbeit hier macht mir riesigen Spaß«, sagt die 22-Jährige. Nach Enger hat es Tatjana Weitz von Mönchengladbach aus verschlagen: Dort hat sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Straßenund Verkehrstechnik gemacht. Ihre Freizeit verbringt sie gerne in Gesellschaft: »Da treffe ich mich mit Freunden.« Rückblick Bockermann Fritze hält Kurs Kollegium verbringt gemeinsames Segelwochenende in der Dänischen Südsee Einmal im Jahr, meist im September, stechen die Mitarbeiter von Bockermann Fritze gemeinschaftlich in See. Dann chartern sie zwei große Segelyachten und trotzen Wind und Wellen. In diesem Jahr ging es vier Tage lang durch die Dänische Südsee. Von Fehmarn aus segelte das BFI-Team Richtung Nordwesten – vorbei an den dänischen Inseln Langeland und Aerö zurück zum Ausgangspunkt. Die beiden Geschäftsführer Dr. Klaus Bockermann und Ralf Fritze führten als Skipper die Boote und legten mit ihrer Mannschaft rund 160 Seemeilen zurück. Die ein oder andere Regatta zwischen den Yachten vom Typ »Salona 45« und »X 442« durfte natürlich auch nicht fehlen. »Da gab es schon ein kleines Ranking«, sagt Dr. Klaus Bockermann und ergänzt augenzwinkernd: »Konstruktiver Ingenieurbau gegen Wasserwirtschaft.« Aufgeteilt auf die beiden Schiffe, haben die rund 20 Ingenieure, Geographen, Bauzeichner und Auszubildenden in dieser Zeit auf engstem Raum zusammengelebt. »Wir haben auf den Booten geschlafen und sogar an Bord gekocht«, sagt Klaus Bockermann. Dank OberSmutje Martin Pollpeter gab es nicht nur Ölsardinen aus der Büchse. Der BFI-Ingenieur zauberte allerlei kulinarische Leckereien - mit tatkräftiger Unterstützung seiner Kollegen. »Wir sitzen alle in einem Boot« Denn nicht nur beim Segeln, auch in der Küche arbeitete das Team zusammen. »Da ging alles Hand in Hand«, sagt Ina Klüter, die bei BFI eine Ausbildung zur Bauzeichnerin macht. Schon zum zweiten Mal ist sie mit ihren Kollegen über die Ostsee geschippert. »Die Ruhe beim Segeln ist toll«, sagt sie. »Da kann man einfach mal die Gedanken schweifen lassen.« Einmal ging es für die Auszubildende aber auch ziemlich hoch hinaus – bis ganz nach oben auf den Mast. Ihre Kollegen hatten sie zuvor gesichert und 18 Meter in die Höhe gezogen. »Von da oben konnte ich tolle Fotos machen.« Ein »bisschen Abenteuer« sei bei dem Segelturn immer dabei, sagt Klaus Bockermann. Vor allem aber soll der Ausflug die Gemeinschaft stärken. »Denn wir sitzen alle in einem Boot und müssen als Team zusammenwirken.« »Es ist schön, die Kollegen auch mal von der privaten Seite kennenzulernen«, sagt Personalsachbearbeiterin Kirsten Lührmann. Denn dazu gebe es im Büro nur selten Gelegenheit. Bauzeichnerin Olga Janzen genießt die gemeinsame Zeit mit den Kollegen ebenfalls: »Am schönsten ist es, wenn abends alle im Hafen zusammensitzen.« Projekt Persönlich Viele Autos, wenig Parkplätze Bockermann Fritze entwirft Verkehrskonzept für die Gemeinde Rödinghausen Das neue Wiehenstadion in Rödinghausen bietet Platz für rund 3.000 Fußballfans. Allerdings gibt es direkt an der Sportstätte nur 200 Parkplätze. Wenn Spiele anstehen, werden die beiden kleinen Zufahrtsstraßen daher zugeparkt. Das will die Gemeinde Rödinghausen ändern. Darum hat sie Bockermann Fritze beauftragt, ein detailliertes Verkehrskonzept für den Schul- und Sportstättenstandort im Ortsteil Schwenningdorf zu erarbeiten. Die Verkehrsplaner von BFI gehen davon aus, dass zu Spitzenzeiten gut 1.100 Stell- plätze im Umfeld der Sportstätte benötigt werden. »Am Stadion selbst ist aber nur noch begrenzt Platz für neuen Parkraum«, sagt der verantwortliche BFI-Ingenieur, Christoph Meinert. Zusätzlich zu den bestehenden 200 Parkplätzen könnten dort nur noch 300 weitere gebaut werden. Es fehlen demnach ca. 600 Stellplätze. Doch auch für dieses Problem hat das BFITeam eine Lösung gefunden. Und zwar eine, die für die Gemeinde äußerst kostengünstig ist: Künftig sollen Besucher auch auf den vorhandenen Stellplätzen in der Umgebung des Stadions parken – auf Supermarkt- oder Firmengeländen zum Beispiel. »Die sind am Wochenende ja frei«, sagt Christoph Meinert und ergänzt: »Auf diese Weise können wir alle Fahrzeuge unterbringen, ohne dass die Zufahrtsstraßen zugeparkt werden.« Ein Shuttle-Bus soll die Fußballfans von dort aus zum Stadion bringen. Die BFI-Mitarbeiter haben sich außerdem die beiden Zufahrtswege zum Stadion – die Straßen »An der Stertwelle und »Auf der Drift« – angeschaut und überprüft, ob die Infrastruktur dem zeitweise starken Verkehr gewachsen ist. Denn reichlich Betrieb herrscht dort nicht nur am Wochenende, wenn im Stadion Fußball gespielt wird. Auch morgens fahren viele Autos, wenn die Eltern ihre Kinder zu den ansässigen Schulen bringen. Außerdem gibt es einen starken Schulbusverkehr. Zusätzlich schwierig an der Situation: Die Straße »An der Stertwelle« ist eine Einbahnstraße. Der komplette Verkehr wird darum über die Straße »Auf der Drift« abgeleitet. »Und die ist ohnehin in keinem guten Zustand, recht kurvig und zu schmal«, sagt Christoph Meinert. Die Verkehrsplaner von BFI schlagen darum vor, die Straße »Auf der Drift« auszubauen und an ihrem Ende eine Rechts- und eine Linksabbiegerspur einzurichten: »Damit der Verkehr zu den Spitzenzeiten besser abfließen kann.« Fachmann in allen EDV-Fragen Seit Oktober unterstützt Andreas Wilke das BFI-Team bei Problemen mit dem Computer Bei allen Fragen rund um den Computer ist er der richtige Ansprechpartner: Andreas Wilke arbeitet seit Oktober als ITAdministrator bei Bockermann Fritze. »Ich kümmere mich um die gesamte EDV«, sagt der 48-Jährige. Er betreue die vorhandene Hardware - vom Arbeitsplatz bis zum Server - und kümmere sich um die Installation der Anwender-Software. Das Unternehmen Bockermann Fritze kennt Andreas Wilke schon länger. Seit über zehn Jahren habe er die EDV-Anlagen von BFI als externer Dienstleister betreut, berichtet der Engeraner. »Die Basis-Strukturen kenne ich also.« Andreas Wilke ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Hobbys: »Meine Familie – und IT«. Ausgabe 2 | Dezember 2011 |3 Projekt Flaniermeile mit grünem Dach Bei Planungswettbewerb in Verl belegt ein Planungsteam mit Bockermann Fritze den 2. Platz Die Stadt Verl im Kreis Gütersloh will ihren Ortskern attraktiver gestalten. Die Stadt hat darum einen Planungswettbewerb ausgelobt, an dem sich 20 Konsortien aus ganz Deutschland beteiligt haben. Die eingereichten Entwürfe wurden von einer Jury begutachtet. Den mit 20.000 Euro dotierten zweiten Preis verliehen die Juroren an das Team um die beiden Herforder Büros Schlattmeier Architekten und Korte- meier Brokmann Landschaftsarchitekten. Als Fachbüro für Verkehrsplanung ist auch Bockermann Fritze IngenieurConsult Teil dieses Konsortiums. Neben BFI und dem Büro Schlattmeier waren auch die Landschaftsarchitekten Kortemeier Brokmann aus Herford und das Düsseldorfer Stadtplanungsbüro Niemann und Steege mit im Boot. Das Konsortium hatte die Jury mit seinem Beitrag »Verl.Er.Leben« überzeugt. Die Arbeitsgemeinschaft will unter anderem den Marktplatz attraktiver gestalten. In einem neuen, zentralen Atrium soll Gastronomie angesiedelt werden. Baumdächer und Wasserspiele sorgen für Aufenthaltsqualität. Die »Bürm‘sche Wiese« hinter dem Rathaus soll in eine offene Parkanlage mit einer zen- tralen Freifläche, einer Promenade, einem Bürgerteich und Spiel- und Sportmöglichkeiten umgewandelt werden. Auch die Hauptverkehrsader durch Verl – eine Verbindungsstraße zwischen Gütersloh und Paderborn – wollen die Verkehrsplaner von Bockermann Fritze umgestalten. »Diese Straße zerschneidet den Ort sehr stark«, sagt BFI-Geschäftsführer Dr. Klaus Bockermann. Um die Durchgangsstraße attraktiver zu gestalten, wollen die Planer unter anderem baumbestandene Mittelinseln und getrennte Richtungsfahrbahnen anlegen. Dadurch werde Fußgängern, Radfahrern und dem dort ansässigen Einzelhandel und der Gastronomie mehr Raum gegeben. »Wir wollen aus der unattraktiven Hauptverkehrsstraße eine Einkaufs- und Flaniermeile mit Aufenthaltsqualität machen«, sagt der BFI-Geschäftsführer. Nicht nur der Erstplatzierte – ein Konsortium um das Kölner Planungsbüro »Club L94 « – hat Chancen, dass seine Entwürfe umgesetzt werden. »Auch wir sind noch im Rennen«, betont Dr. Klaus Bockermann erfreut. Denn die Pläne der drei bestplatzierten Arbeitsgemeinschaften kommen in die engere Wahl. Welcher Entwurf umgesetzt wird, wann und ob das in Gänze passiert, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. »Es kann auch sein, dass zunächst nur Teilaspekte realisiert werden«, sagt Dr. Klaus Bockermann. Zum Beispiel die Umgestaltung der Hauptstraße. Intern Laufen für mehr Lehrstellen Kurz gefragt! BFI-Mitarbeiter gingen beim Widufix-Lauf in Enger an den Start Für einen guten Zweck hat das Team von Bockermann Fritze die Sportschuhe geschnürt. Mehr als 20 Mitarbeiter starteten Mitte Juli beim »Widufix-Lauf« in Enger – einer Benefizveranstaltung zugunsten neuer Ausbildungsplätze im Kreis Herford. In eigens angefertigten BFI-Trikots machten sich die Mitarbeiter auf die Laufstrecke, 3,5 Kilometer pro Runde. Das passende Motto auf den Shirts: »Bei uns läuft’s«. Manche joggten, andere walkten durch die Innenstadt von Enger. »Aber wir werden uns alle gegenseitig mitziehen«, sagte Ingenieur Christoph Meinert vor dem Start. Ein Kon- zept, das aufging. Je nach sportlicher Ambition wurden eine bis vier Runden geschafft, aber: am Ende kamen alle ins Ziel. Seit sieben Jahren veranstaltet die Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford den Benefizlauf. Das Geld, das durch Sponsorenbeiträge und die Startgebühr der Teilnehmer zusammenkommt, fließt in neue Lehrstellen. Bockermann Fritze unterstützte den Widufix-Lauf jedoch nicht nur mit Muskelkraft. Als einer der Sponsoren trug die Ingenieurgesellschaft, die auch Mitglied der Wirtschaftsinitiative des Kreises Herford ist, auch finanziell zum Gelingen der Veranstaltung bei. »Projekte, die die wirtschaftliche Situation im Kreis verbessern, unterstützen wir seit langem«, sagte Geschäftsführer Dr. Klaus Bockermann. »Und der Widufix-Lauf ist da ein weiteres Mosaiksteinchen.« Zum siebten Mal hat die Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford den Widufix-Lauf ausgetragen. In diesem Jahr war die Veranstaltung besonders erfolgreich. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative, Herr Klaus Goeke, zieht Bilanz. Herr Goeke, wie zufrieden sind Sie mit dem diesjährigen Widufix-Lauf? KLAUS GOEKE: Sehr zufrieden. Wir haben alle Rekorde gebrochen. 1.865 Läufer sind an den Start gegangen - so viele wie nie zuvor. Durch ihre Startgebühr und die großzügige Unterstützung von Sponsoren ist eine Summe von mehr als 40.000 Euro für neue Lehrstellen zusammengekommen. Auch das ist ein Rekord. Wie ist das Geld verwendet worden? KLAUS GOEKE: Das Geld ist zu 100 % in neue Ausbildungsplätze geflossen. Wir haben zehn Jugendlichen eine Lehrstelle im Kreis Herford vermitteln können. Wie wichtig ist die Unterstützung von Sponsoren wie etwa Bockermann Fritze? KLAUS GOEKE: Diese Unterstützung ist alles entscheidend. Denn die zusätzlichen Ausbildungsplätze können wir nur schaffen, wenn auch Geld in die Kassen kommt. Die Firmen, die uns unterstützt haben, waren sehr großzügig: Wir haben 30.000 Euro allein an Sponsorengeldern eingenommen. Den Unternehmen gebührt darum ein besonderer Dank. Die Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford e.V. ist ein Zusammenschluss aus über 400 regionalen Wirtschaftsunternehmen, Verwaltungen und Förderern im Kreis Herford. 4 | Ausgabe 2 | Dezember 2011 Projekt Risse und Löcher im Visier Bockermann Fritze ist ein kompetenter Partner bei der Sanierung privater Abwasserleitungen monen. »Diese Stoffe werden dort schlecht abgebaut, denn der Grundwasserkörper tauscht sich viel langsamer aus als ein fließendes Gewässer.« Durch Löcher oder Risse in den Abwasserleitungen kann aber auch Grundwasser in die Rohre gelangen. Dieses Fremdwasser wird dann zusätzlich zur Kläranlage geleitet und treibt dort die Betriebskosten hoch. »Denn je mehr Wasser dort ankommt, desto teurer wird es für die Städte«, erklärt Ralf Fritze. Ein hoher Fremdwasseranteil kann für Städte teuer werden BFI-Ingenieur Eugen Bitjukov ist zertifizierter Grundstücksentwässerungsberater. Städte und Gemeinden untersuchen ihre Kanalisation regelmäßig auf Schäden und beheben die Mängel. Die Abwasserleitungen auf Privatgrundstücken sind dagegen weniger gut in Schuss. Eine regelmäßige Überprüfung ist aber auch hier Pflicht und durchaus sinnvoll. Bockermann Fritze hilft dabei. »Mindestens 40 bis 60 Prozent der privaten Grundstücksentwässerung sind sanierungsbedürftig«, sagt BFI-Geschäftsführer Ralf Fritze. Das sei das Ergebnis von Studien. Die meisten Unternehmen und Privatleute aber hätten das Thema überhaupt nicht auf dem Schirm. Wohl auch, weil das Problem tief unter der Erde liegt und damit buchstäblich aus dem Blickfeld verschwindet. Dabei ist eine regelmäßige Überprüfung der privaten Abwasserleitungen gesetzlich vorgeschrieben. »Und sie ist sinnvoll«, betont Ralf Fritze. Denn wenn die Rohre schadhaft seien, könne Schmutzwasser ins Grundwasser gelangen und es verunreinigen – zum Beispiel auch mit Medikamenten oder Hor- Auch auf Privatgrundstücken müssen darum alle Schmutzwasser führenden, erdverlegten Leitungen einschließlich der Schächte alle 20 Jahre auf Mängel untersucht werden. Es gehe jedoch nicht darum, jeden Haarriss zu finden und zu sanieren, sagt Ralf Fritze. »Es sollen nur gravierende Schäden behoben werden.« und beherrschen unser Fach mit großem Tiefgang«, sagt Ralf Fritze. Die BFI-Experten prüfen aber nicht nur die Dichtigkeit der Rohre. Sie stellen auch fest, ob zum Beispiel eine Rückstausicherung am Haus angebracht ist und es somit ausreichend vor Überflutung geschützt ist. »Wir wollen eine ganzheitliche Sanierung.« Nicht nur, weil es der Gesetzgeber vorschreibt, sei eine regelmäßige Überprüfung der Abwasserleitungen wichtig, sagt Ralf Fritze: »Gerade bei gewerblich genutzten Grundstücken geht es auch um den reibungslosen Betrieb des Unternehmens.« Denn der ist mitunter nicht mehr gewährleistet, wenn die Abwasserkanäle blockiert oder sogar eingestürzt sind.« Referenzen Im Auftrag der Bundesliegenschaftsbetriebe Bielefeld hat Bockermann Fritze gemeinsam mit Nachunternehmern das Kanalnetz im Finanzamt Bünde unter die Lupe genommen. »Dieses Grundstück haben wir kleinteilig und mit viel Akribie untersucht«, sagt Eugen Bitjukov. Mit einer Kamera seien die Abwasserleitungen auf Schäden überprüft worden. Anhand der Ergebnisse hat Bockermann Fritze anschließend ein umfangreiches Sanierungskonzept erstellt. Bockermann Fritze ist dabei ein kompetenter Partner. »Wir erstellen ein umfangreiches Sanierungskonzept und überwachen später die Arbeiten, die von Fachfirmen ausgeführt werden.« Außerdem bietet BFI eine unabhängige Beratung aus ingenieurtechnischer Sicht. »Wir wollen ein optimales Ergebnis für unsere Kunden erzielen«, betont Ralf Fritze. »Aber anders als die Herstellerfirmen sind wir nicht daran interessiert, nur ein bestimmtes Sanierungsverfahren durchzusetzen.« Ziel sei es, für die Kunden eine wirtschaftlich möglichst günstige Lösung zu finden, ergänzt BFIIngenieur Eugen Bitjukov, der als zertifizierter Grundstücksentwässerungsberater und zugelassener Sachkundiger die Dichtheit der Abwasserleitungen bescheinigen darf. Kunden können jedoch noch in anderer Hinsicht profitieren: Denn Bockermann Fritze hat auch viel Erfahrung in der öffentlichen KanalSanierung gesammelt. »Dadurch haben wir ein umfangreiches technisches Know-How Intern Wissensaustausch 2.0 Nach dem Prinzip von WIKIPEDIA hat BFI ein internes Informationsportal aufgebaut Um erfolgreich arbeiten zu können, braucht ein Unternehmen vor allem eines: eine gute Vernetzung. Und die fängt im eigenen Hause an, mit dem fachlichen Austausch unter den Kollegen. Bockermann Fritze fördert diesen Austausch auf besondere Weise. Inhalt gefüllt und so ein internes Informationsportal aufgebaut.« Darin eingestellt sind unter anderem fachspezifische Artikel zu Verkehrsplanung, Brückenbau, Wasserwirtschaft und Geoinformatik – verfasst von den BFI-Mitarbeitern. Seit einigen Jahren pflegt BFI ein eigenes Intranet – ein internes Informationsnetz über den Browser, über das neue Kollegen begrüßt und Mitteilungen weitergegeben werden. Und mehr noch: »Hiermit haben wir auch ein eigenes Wiki-Media-System eingerichtet«, berichtet Diplom-Geographin Petra Scharf, die die Plattform gemeinsam mit Ingenieur Martin Pollpeter entwickelt hat. Aufgeteilt ist das BFI-Wiki-Portal in vier Themengebiete: EDV, Internes, Themen und Aufträge. Unter »Internes« können sich die Mitarbeiter über interne Prozesse und Arbeitsmittel informieren, zum Beispiel wie sie Wochenberichte ausfüllen oder sich ein Auto aus dem Fahrzeugpool ausleihen. Mit dem Open-Source-Projekt »MediaWiki« hat sich Bockermann Fritze die frei zur Verfügung stehende Software heruntergeladen, die ursprünglich für das Internet-Lexikon WIKIPEDIA entwickelt wurde. »Zuerst wurde die Grundlage für unsere Zwecke modifiziert und mit unserem Layout versehen. Anschließend haben wir diesen leeren Container mit Besonders wichtig sei aber das »Themen«Portal, sagt Martin Pollpeter. »Denn mit den Artikeln, die die Mitarbeiter dort einstellen, tauschen wir unser Wissen aus.« Zum Beispiel die neuesten Erkenntnisse über Bebauungspläne, die aktuellen Richtlinien bei der Bauüberwachung oder ganz aktuell die Umstellung auf das europäisch einheitliche Koordinatensystem ETRS89. »Das Portal hilft, uns besser miteinander zu vernetzen.« Schon jetzt stehen rund 150 Artikel im BFI-Wiki-Portal. »Und es kommen kontinuierlich neue hinzu.« Dabei sei die Zahl der Artikel nicht das Entscheidendste, betont Petra Scharf. Wichtiger sei, dass die Beiträge regelmäßig und nicht nur vom Ersteller ak- tualisiert werden. Ziel sei es darum, dass jeder Mitarbeiter aktiv als Autor mitarbeite, um BFI-Wiki lebendig zu halten. »Denn so kann man das Wissen aller bündeln und auf dem neuesten Stand halten.« Ausgabe 2 | Dezember 2011 |5 Projekt Wertvolle Infrastruktur erhalten mit der Software BFI-Straße Mit der Straßensoftware von Bockermann Fritze können Kommunen ihr Verkehrswegenetz detailliert verwalten Straßen sind eine kostbare Infrastruktur für die Kommunen. Umso wichtiger ist es, dass sie in einem guten Zustand sind und ihr Wert erhalten bleibt. Bockermann Fritze hat darum eine umfangreiche Software entwickelt, mit der Städte und Gemeinden ihr gesamtes Verkehrswegenetz darstellen und verwalten können. Kommunen in ganz Deutschland arbeiten bereits mit dieser Datenbank. Die Software BFI-Straße entstand 2002 bei Bockermann Fritze ursprünglich als Instrument zur Erfassung und Bewertung der Straßen für die Einführung der doppelten Buchführung in der öffentlichen Verwaltung der Kommunen (Doppik). Sie wird seitdem vom Entwicklerinnenteam Geographin Petra Scharf und Ingenieurin Antje Paneff stetig weiterentwickelt und ist inzwischen zu einer umfangreichen StraßenkatasterAnwendung geworden, die vielfältige technische, baubetriebliche und kaufmännische Aufgaben erfüllt. BFI-Straße ist eine Straßendatenbank, die in erster Linie die technische Abteilung der Straßenbauämter in den Kommunen bei der täglichen Arbeit unterstützt und im Innendienst wie auch im Außendienst eingesetzt wird. Die einzelnen Straßen sind darin detailliert erfasst. So können Straßendaten im Geoinformationssystem dargestellt werden. Auch eine Fotodokumentation ist Bestandeil der Datenbank. Zahlreiche Module ergänzen und erweitern das Spektrum für weitergehende Verwaltungstätigkeiten, die für Lichtsignalanlagen, Verkehrszeichen, den Winterdienst u. v. m. nötig sind. Zum Beispiel können auch detailliert die Strassenaufbrüche dokumentiert und über eine Terminverwaltung im Blick behalten werden. Oder Mitarbeiter des Bauhofes führen die gesetzlich vorgeschriebenen Streckenkontrollen direkt auf tragbaren Erfassungsgeräten im Außendienst durch. So entfällt das Abheften handschriftlich ausgefüllter Formblätter oder das nachträgliche Übertragen in den Computer. »Ein signifikanter Vorteil ist, dass alle Informationen zu den Verkehrswegen im Rechner zu finden sind und die Verwaltungsmitarbeiter nicht mehr umständlich mit Akten hantieren müssen«, betont Bernd Mende, Prokurist bei Bockermann Fritze. Fahrbahn, Gehweg, Parkstreifen, deren Breite, das verwendete Material und der Zustand werden dokumentiert und mit Fotos belegt. Zu den Straßen gehörende Grünflächen, die Straßenbeleuchtung, technische Entwässerungsanlagen u. a. können von den Kommunen in die Datenbank aufgenommen werden. Darüber hinaus übermittelt BFIStraße an die Kämmerei die kaufmännischen Informationen zur Fortführung der Bilanzwerte der Straßeninfrastruktur. Neben den Informationen in der Datenbank werden die Straßen grafisch in einer Karte dargestellt und erhalten einen räumlichen Bezug. »So entsteht ein Geoinformationssystem. Ein Klick auf die Straße in der Karte zeigt die zugehörigen Informationen in der Straßendatenbank und ein Klick in der Datenbank zeigt die Straße in der Karte«, erklärt Antje Paneff. Des Weiteren können farblich gestaltete Themenkarten auf Basis der erfassten Straßendaten erstellt werden. Modul Aufbruchverwaltung, Formularansicht 6 | Ausgabe 2 | Dezember 2011 BFI-Straße ist aus der Praxis heraus entstanden. Da die Software seit Beginn bei BFIMitarbeitern zur Datenerfassung und -bearbeitung kommunaler Straßen im Einsatz ist, haben sie viele ihrer Ideen und Verbesserungsvorschläge in die Software eingebracht. Auch neue rechtliche Vorgaben und technische Regelwerke fließen bei der Weiterentwicklung ein. BFI-Straße sei besonders benutzerfreundlich, weil es übersichtlich aufgebaut und intuitiv zu bedienen sei. »So können die Straßendaten schnell und leicht auf aktuellem Stand gehalten werden«, bemerkt Petra Scharf. Die Software ist aus der Praxis heraus entstanden Für die Kommunen ein großer Vorteil. Denn im Rahmen der Doppik müssen sie turnusmäßig vor Ort eine Art Inventur ihrer Straßen machen. Dann müssen sie unter anderem prüfen, ob sich der Zustand der Straße noch so darstellt wie dokumentiert. Das Modul »Historienverwaltung« sorgt zudem dafür, dass die alten Daten nicht überschrieben, sondern vor der Aktualisierung in ein Archiv übertragen werden. Auf diese Weise lässt sich die Historie einer Straße zu jedem Zeitpunkt detailliert nachvollziehen. Viele Kommunen, die bisher keine Straßensoftware im Einsatz haben oder mit zu komplexen Datenbankanwendungen arbeiten, sind von der Praxistauglichkeit überzeugt und interessiert an der Einführung bzw. Umstellung auf BFI-Straße. Bernd Mende: »Wir haben inzwischen für einige Kommunen erfolgreich die Übertragung ihrer Straßendaten aus anderen Systemen nach BFI-Straße durchgeführt.« Die verschiedenen Module können die Kunden einzeln oder als Paket kaufen und mit Inhalt füllen. »Bockermann Fritze bietet den Nutzern aber auch an, die Datenbank für sie zu erstellen, zu pflegen und zu aktualisieren«, fügt der Prokurist hinzu. Anwendertreffen Alle zwei Jahre lädt Bockermann Fritze die Anwender von BFI-Straße nach Enger ein. »Dann stellen wir Neuerungen der Software vor«, sagt Antje Paneff. Aber auch die Kunden selbst können Wünsche äußern, wie die Datenbank ihrer Meinung nach ergänzt werden sollte. »Es ist uns wichtig, engen Kontakt zu unseren Kunden zu halten«, betont Petra Scharf. Das nächste Anwendertreffen findet 2012 statt. Verantwortlich für die Entwicklung der Software: Antje Paneff und Petra Scharf (v.l.) Projekt Die unterirdische Infrastruktur im Blick Bockermann Fritze entwirft auch Sanierungskonzepte für die Kanalisation Die Mitarbeiter von Bockermann Fritze planen nicht nur Brücken und Verkehrswege. Sie kümmern sich auch um die Infrastruktur unter der Erde. Zwei Beispiele einer gelungenen Kanal-Sanierung in diesem Jahr. Stadt Spenge, Lange Straße In regelmäßigen Abständen wird das Kanalnetz einer Stadt auf Schäden überprüft – bei nicht begehbaren Profilen meist mittels einer KanalKamera. Bei einer solchen Untersuchung wurden in der Langen Straße, einer Hauptverkehrsader in der Innenstadt von Spenge, gravierende Schäden am Mischwasserkanal festgestellt. »An vielen Stellen waren die Betonrohre korrodiert und die Rohrverbindungen undicht«, berichtet BFI-Inge- Eingebauter Inlinerschlauch mit UV- Aushärtegerät nieur Uwe Liedtke. Die Folge: Grundwasser konnte in den Kanal eindringen. Für die Stadt Spenge bedeutete das höhere Betriebskosten. »Denn je höher der Fremdwasser-Anteil im Kanal, desto mehr Wasser muss in der Kläranlage behandelt werden.« Auf rund 800 Metern musste der Mischwasserkanal unter der Langen Straße darum saniert werden. Im Auftrag der Stadt Spenge hat BFI die Planung übernommen. Und die war anspruchsvoll: Denn die Lange Straße ist auch Landesstraße (L 783) und sollte während der Arbeiten nicht gesperrt werden. Außerdem lagen die Rohre mittig in der Fahrbahn und ziemlich tief: zwischen 3,5 und 5 Metern unter dem Asphalt. Weil die Straße für die Sanierung nicht aufgegraben werden konnte, entschieden sich die BFI-Experten für das so genannte Schlauch- relining-Ver fahren. Dabei wird ein harzgetränkter Gewebeschlauch in den Kanal eingebracht, mit Druckluft an das beschädigte Altrohr gepresst und mit UV-Licht ausgehärtet. »Zurück bleibt ein muffenloses dichtes Rohr im Rohr, das mindestens 50 Jahre hält«, sagt Uwe Liedtke. Der Vorteil des Verfahrens: Es ist relativ kostengünstig und behindert Verkehr und Anwohner wenig. Die Baumaßnahme fand aufgrund der Verkehrssituation in den Sommerferien statt. Mittig auf der Straße postierten sich die Sanierungsfahrzeuge, Parkstreifen seitlich der Fahrbahn wurden als Verkehrsflächen mitgenutzt. »Das Projekt konnte wie geplant umgesetzt werden«, sagt Uwe Liedtke und betont: »Kanäle sind eine hochwertige Infrastruktur, die man pflegen sollte.« Mit der Sanierung sichert die Stadt Spenge auch zukünftig die Betriebssicherheit. Bad Oeynhausen, Wittekindshof Der Wittekindshof in Bad Oeynhausen ist eine diakonische Stiftung für behinderte Menschen. Im Ortsteil Volmerdingsen verfügt die Einrichtung über eine Liegenschaft von rund 30 Hektar mit einer Vielzahl von Gebäuden und der dazugehörenden Infrastruktur. »Die Entwässerung dort ist mit dem Gebäudebestand gewachsen und dementsprechend nicht homogen«, sagt BFIIngenieur Uwe Liedtke. Es gebe ein Mischund ein Trennsystem. In einem Abschnitt dieses Trennsystems waren bei einer Kamerabefahrung Korrosions-Schäden und undichte Rohrverbindungen festgestellt worden. Außerdem wa- Uwe Liedtke kennt sich mit Kanalsanierung aus. ren Wurzeln in die Rohre gewachsen. »Der abflusssichere Betrieb war nicht mehr gewährleistet«, sagt Uwe Liedtke. Die Rohre mussten darum saniert werden – auf einer Länge von rund 1.200 Metern. Den Auftrag für die Planung erhielt BFI. Auch in diesem Fall entschieden sich die Ingenieure für das Schlauchrelining-Verfahren. Aus mehreren Gründen: Unter anderem verlief die Rohrtrasse zwischen und unter den Gebäuden und in bewaldeten Böschungen. Außerdem waren viele Schächte nicht anfahrbar, lagen in Gärten oder im umzäunten Areal der Pflegehäuser. Eine Herausforderung für die Planer. Um die Schächte für die Sanierung nutzen zu können, wurden provisorische Anfahrtswege angelegt. Außerdem erforderte die Sanierung eine enge Abstimmung mit der Pflegeleitung. »Denn wir wollten die therapeutische Arbeit nur geringstmöglich stören«, betont Uwe Liedtke. Mittlerweile ist das Projekt abgeschlossen. Erfolgreich. Projekt »Städtebaulich bedeutendes Projekt« Bockermann Fritze ist an der Umgestaltung des Bielefelder Kesselbrinks beteiligt Der Kesselbrink in der Innenstadt von Bielefeld ist ein historischer Platz mit wechselvoller Geschichte: In preußischer Zeit wurde er als Exerzierplatz genutzt. Später hielten dort Linien- und Reisebusse. Heute dümpelt er als Parkplatz vor sich hin. Aus dem tristen Grau soll nun jedoch eine grüne Oase werden. Für rund 12 Millionen Euro will die Stadt Bielefeld den Kesselbrink umbauen. Auch Bockermann Fritze ist an dem Großprojekt beteiligt. Mit einer Fläche von einem Hektar ist der Kesselbrink der größte Platz im Zentrum von Bielefeld. Um ihn attraktiver zu machen, lobte die Stadt im vergangenen Jahr einen Architektur- und Planungswettbewerb aus. Etwa 20 Planungsgemeinschaften aus Architekten und Ingenieuren der verschiedensten Fachdisziplinen beteiligten sich daran. Eine Jury entschied sich für den Entwurf der Planungsgruppe »ARGE Passepartout« aus Berlin. Sie will auf dem Kesselbrink eine Loggia für den Wochenmarkt, eine Plaza für Skater und einen Café- Pavillon mit Biergarten bau- en. Großzügig angelegte Rasenterrassen sollen den Aspekt einer Freianlage mit vorwiegend grünem Charakter unterstreichen. Vor dem Cafépavillon soll ein kleines, bespielbares Wasserspiel Kinder und Erwachsene zusätzlich zum Verweilen einladen und einen Treff- und Orientierungspunkt auch bei Veranstaltungen und Markt bieten. Die tristen Parkplätze sollen einem Baumhain weichen. Auch die in den 1960er Jahren unter dem Kesselbrink angelegte Tiefgarage mit ihren bisher 600 Stellpätzen, von denen rund 400 erhalten bleiben, soll teilweise zurückgebaut werden. Im Auftrag der Stadt Bielefeld bearbeitet Bockermann Fritze dafür die statische Berechnung und die Tragwerksplanung. Und die ist anspruchsvoll. »Denn die Umnutzung des Platzes hat auch weitreichende Auswirkungen auf das Tragwerk der Tiefgarage«, sagt BFI-Geschäftsführer Dr. Klaus Bockermann. Da die Parkplätze auf dem Kesselbrink an vielen Stellen durch Grünflächen mit Bäumen ersetzt würden, laste künftig ein höheres Gewicht auf der Tiefgarage. »Statisch muss darum alles neu berechnet werden.« Die Abbrucharbeiten laufen seit dem Sommer. Ein Teil der Tiefgarage wird abgerissen, der Rest umgebaut. »Die Arbeiten sind schon vorangeschritten«, berichtet Dr. Klaus Bockermann. An der Abbruchkante werde eine neue Außenwand gezogen. Auch dafür hat BFI die statischen Berechnungen aufgestellt – ebenso wie für sämtliche neue Bauteile und die Umbauten im Bestand. Denn künftig wird es unter dem Kesselbrink nicht mehr nur Parkplätze, sondern auch Archivräume geben. Ende kommenden Jahres sollen die Bielefelder auf dem neu gestalteten Platz flanieren und die Skater ihre Luftsprünge machen können. »Der >Neue Kesselbrink< ist zurzeit eines der größten städtebaulich prägenden Projekte in Bielefeld«, sagt Dr. Klaus Bockermann und freut sich: »Schön, dass wir mit der Tragwerksplanung dabei sind.« Verfasser: ARGE Passepartout Ausgabe 2 | Dezember 2011 |7 Projekt Planung in der dritten Dimension Bauwerk 23: Visualisierung des 3-D-Modells Großbaustelle A30: Für die Nordumgehung Bad Oeynhausen hat Bockermann Fritze mehrere Brücken geplant Das letzte Teilstück der A30 wird derzeit bei Bad Oeynhausen gebaut – die sogenannte Nordumgehung. Im Zuge dessen entstehen auch 28 neue Brücken. »Und etwa zehn davon haben wir bisher geplant«, sagt Marcel Matzerath, Abteilungsleiter für konstruktiven Ingenieurbau bei Bockermann Fritze. Darunter ist auch das Bauwerk 23. Eine besondere Brücke, die bei der Planung die dritte Dimension erforderte. Das gut 25 Meter lange Bauwerk wird sich über die B61 spannen, eine Zufahrtsstraße zur Nordumgehung. Ein Wirtschaftsweg der Stadt Bad Oeynhausen, der Steinkamp, wird über das Bauwerk geführt. Die Ausführungsplanung erstellt BFI im Auftrag der Baufirma Wilhelm Becker aus Minden, die die Brücke zurzeit baut. Das Besondere an der Brücke Steinkamp: Sie ist ein sogenanntes integrales Bauwerk. Der Überbau sei ein Verbund aus einem Stahlhohlkasten und einer Betonfahrbahnplatte, berichtet Marcel Matzerath. »Außerdem wird die Brücke fugen- und lagerlos sein.« Der Übergang zwischen Über- und Unterbau sei fließend. Für das Team von Bockermann Fritze war das bei der Planung eine besondere Herausforderung. »Weil ein integrales Bauwerk keine Lager hat, können sich Zwängungen ergeben«, berichtet der BFI-Ingenieur. Spannungen zum Beispiel, die durch Temperaturschwankungen entstünden, könnten nicht über die Verschiebung der Lager ausgeglichen werden. »Diese Zwängungen muss das gesamte Bauwerk aufnehmen.« Ungleich schwerer machte die Planung auch ein Höhenversatz in den Fundamenten und die Geometrie der Brücke. Denn nicht nur die Vorderseiten der Widerlager, sondern auch die Seitenflächen sind geneigt. Wegen der integralen Bauweise, der Geometrie der Brücke und des Höhenversatzes in den Fundamenten kam eine zweidimensionale Planung nicht infrage. »Sie wäre aufwändiger und mit einer hohen Fehleranfälligkeit belastet gewesen«, sagt Marcel Matzerath. Sein Team griff darum zur dritten Dimension. Am Computer erstellten die Ingenieure und Techniker innerhalb der dreimonatigen Planungszeit ein exaktes 3D-Modell der Brücke Steinkamp. Der Vorteil dieser dreidimensionalen Darstellung: Flächen, Eckpunkte und andere Linien lassen sich exakt ermitteln. Außerdem sind die Übergänge zwischen den verschiedenen Materialien – Stahlbeton und Stahl – räumlich definiert. Auch das Bauwerk 15 im Zuge L772, Eidinghauser Straße ist ein integrales Bauwerk und wurde von BFI berechnet und konstruiert. Persönlich Zwei neue Auszubildende bei BFI Die beiden Bauzeichner-Auszubildenden Jana Tödtmann und Victor Krapp unterstützen das BFI-Team seit August. »Es ist toll, dass ich hier direkt in aktuelle Projekte eingebunden worden bin«, sagt der 20-Jährige Viktor Krapp, der genau wie seine gleichaltrige Kollegin Jana Tödtmann im Frühjahr das Abitur gemacht hat. Auch Vorstellungen für die Zeit nach der Ausbildung haben beide schon: Victor Krapp möchte in Minden oder Detmold Bauingenieurwesen studieren. Jana Tödtmann plant ebenfalls ein Studium. »Die Richtung steht aber noch nicht fest«, sagt sie. Bauwerk 15: 5 Kastenträger aus Stahl tragen die Fahrbahnplatte. Impressum Herausgeber: Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Dieselstraße 11 32130 Enger T 05224.9737-0 F 05224.9737-50 mail@bockermann-fritze.de www.bockermann-fritze.de 8 | Ausgabe 2 | Dezember 2011 Zurzeit erlernen insgesamt 5 Auszubildende den Beruf des Bauzeichners bei BFI. Redaktion: Dr. Klaus Bockermann (verantw.) Daniela Göhner Text: Mareike Patock Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH ARGE Passepartout (Lützow 7 -C. Müller J. Wehberg Garten- und Landschaftsarchitekten Léon Wohlhage Wernik Architekten Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft) Layout und Gestaltung: Dagmar Heuer Auflage: 1.000 Exemplare Bildquellen: Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH Mandy Göhler, VON Design Brandenburger Liner GmbH & Co. KG Druck: Wehmeyer Druck, 32130 Enger Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich im Juni 2012. 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