Vorwort - Erlacher Höhe

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Vorwort - Erlacher Höhe
JAHRESBERICHT
201 4
2015
Vorwort
Liebe Leser, Kunden, Partner und Freunde,
2014 feierte die ERLACHER HÖHE 20-jähriges Bestehen im Landkreis Freudenstadt.
Dieses Jahr treten wir etwas kürzer, setzen
das Sommerfest aus, den Jahresbericht halten wir in deutlich geringerem Umfang. So
hat alles im Leben seine Zeit.
Mit diesem Jahresbericht wollen wir die Jahreslosung aufgreifen. „Nehmt einander an,
wie Christus euch angenommen hat zu Gottes
Lob“. Bibel Römer 15,7. Dieser kleine Satz ist
eine bleibende Herausforderung. Wie würde
gemeinsames gesellschaftliches Leben aussehen, in der diese Lebenshaltung erlebbare
Wirklichkeit wäre? Quer über die Kulturen,
Religionen und Nationalitäten hinweg würde
die geforderte Lebenshaltung ein deutliches
Mehr an Lebensqualität, Sein-Dürfen und
Teilhabe bedeuten. Wir wissen, was nicht
immer neu zur Tat und damit wirksam wird,
bleibt eben ohne Relevanz für Menschen. So
geht es privat, im Gemeinwesen, politisch immer wieder auch um Besinnung auf bleibende
konstruktive Werte und Haltungen.
Während ich an diesem Text schrieb, begegneten mir zwei kurze biblische Abschnitte,
die das Thema deutlich in Richtung aktive
Lebenshaltung und Verantwortung lenken.
Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen
Schöpfer. Wer Erbarmen hat mit dem Bedürftigen, dem Armen, ehrt Gott den Schöpfer. Bibel Sprüche 14, 31. Wenn ein Bruder
oder eine Schwester ohne Kleidung sind und
ohne das tägliche Brot und einer von euch zu
ihnen sagt: „Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch.“ Ihr gebt ihnen aber nicht, was sie
zum Leben brauchen, was nützt das? So ist
auch der Glaube für sich allein tot, wenn er
nicht Werke vorzuweisen hat. Bibel Jakobus
2,15-17. Grundsätzlich, jedoch eben auch für
mich nach vielen Jahren diakonischer Arbeit
sind diese Sätze ein Prüfstein für die eigene
Lebenshaltung und Lebenspraxis. Bevor der
Blick zu anderen geht, ist immer Selbstprüfung angezeigt.
Gleichzeitig ist es selbstverständlich staatliche und politische, grundgesetzlich vorgegebene Aufgabe, für das Zusammenleben
Rahmensetzungen zu organisieren, die eben
gerade den Bedürftigen und Schwachen besonderen Schutz und Unterstützung bieten.
Und das nicht nur zufällig und nach Gutdünken, sondern zuverlässig und mit rechtlicher
Sicherheit. Unser Grundgesetz wurzelt in
biblischen Grundgedanken, wesentliche
Strukturen und soziale Grundgegebenheiten
haben darin ihr Fundament. Dass es bezüglich
der rechtlichen Umsetzung durchaus begründete Kritik gibt, zeigt der Leitartikel dieses
Jahresberichtes.
Beim Lesen im Jahresbericht wünsche ich die
eine oder andere Inspiration. Ihnen geschätzte
Leser wünschen wir alles Gute in ihrem Wirkungsfeld. Wir freuen uns auf die eine oder
andere Begegnung in den nächsten Monaten.
Mit der ganzen
Mitarbeiterschaft
der ERLACHER
HÖHE Freudenstadt grüße ich Sie
und Euch herzlich.
Danke für alle
Verbundenheit.
Herzlich Ihr
Wolfgang Günther und die Mitarbeiterschaft
der ERLACHER HÖHE Freudenstadt
im Landkreis Freudenstadt
ANNEHMEN,
RESPEKT,
MITEINANDER…
…finden sich in allen Bereichen
unserer täglichen Arbeit.
LESENSWERT
S. 1-2 Vorwort / Zehn Jahre Harz IV
S. 3
„Du bist wichtig“
Respektvolles Miteinander
S. 4
Berufliche Integration
S. 4-5 Zahlen, Daten, Fakten
S. 5
Verantwortung für andere…
S. 6
Coaching, Begleitung
S. 7
Sprungbrett Soziale Arbeit
S. 8
Ihre Ansprechpartner
Zehn Jahre „Hartz IV“
ein Rückblick von Wolfgang Sartorius,
Vorstand der ERLACHER HÖHE, Sozialarbeiter, Diakon
Die Hilfen für langzeitarbeitslose Menschen wurden in den letzten Jahren zusammengestrichen. Was brachte der Regierungswechsel?
1. Politische Weichenstellungen
Die Weichen für die sog. „Hartz-Reformen“
sind wohl mit dem „Schröder-Blair-Papier“
im Jahr 1999 gestellt worden. Darin hatten
beide einen grundlegenden Wandel in der
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik gefordert,
um den Wirtschaftsraum Europa als zukunftsfähigen Markt aufzustellen.
Im Jahr 2015 kann man sagen, dass dem
Schröder-Blair-Papier folgend größere, soziale Ungleichheit Realität wurde. Besonders
wirksam ist der gewollte Niedriglohnsektor:
„Der Arbeitsmarkt braucht einen Sektor mit
niedrigen Löhnen, um gering Qualifizierten
Arbeitsplätze verfügbar zu machen. Die öffentliche Hand kann durch die gezielte Entlastung niedriger Einkommen von Sozialabgaben neue Erwerbschancen schaffen und
so gleichzeitig Unterstützungsleistungen
für Arbeitslose sparen“ (vgl. Hans-BöcklerStiftung 2000).
Für Deutschland tragisch ist der Umstand,
dass sich sein damaliger, sozialdemokratischer Kanzler Schröder auf den Weg
machte, sozialer Ungleichheit Tür und Tor zu
öffnen und deren zersetzender Kraft Einlass
zu verschaffen. Dass inzwischen wiederum
durch eine sozialdemokratische Arbeitsministerin ein Mindestlohn eingeführt wurde
erscheint als begrenzt taugliches Trostpfla-
ster. Denn das, was die seither in den Niedriglohnlohn Gezwungenen nicht verdienen
und nicht an Rentenbeiträgen entrichten
konnten, wird nie mehr ausgeglichen. Armut
ist in gewisser Hinsicht irreversibel.
einkommens- und bedarfsabhängig. War
das Einkommen niedrig und höherer Bedarf
z. B. bei größeren Bedarfsgemeinschaften
gegeben, so konnte durch „Hilfe zum Lebensunterhalt“ eine Aufstockung erfolgen.
2. Der Start
b. Einführung einer Antragspflicht
für Sozialleistungen
Bei der Sozialhilfe gilt der Grundsatz, dass
sie mit Bekanntwerden einer (möglichen)
Bedarfslage bei der zuständigen Behörde
einsetzt. Dieser Grundsatz wurde bei Hartz
IV verlassen. Leistungen erhält seither
nur – natürlich bei Vorliegen der sonstigen
Voraussetzungen und gegebener Bedürftigkeit - wer einen formalen, schriftlichen
Antrag gestellt hat. In der Praxis hatten insbesondere in den ersten Jahren des SGB II
Leistungsberechtigte erhebliche Probleme,
ihre Antragstellung selbst beim zuständigen
Leistungsträger bestätigt zu bekommen. So
kam es vor, dass Anträge dort unauffindbar
waren oder verschwunden blieben. In Verbindung mit den durch SGB II deutlich verschärften Nachweispflichten der Antragstellenden ergaben sich daraus Konstellationen
erheblicher Benachteiligung. Gesetzliche
Regelungen und Praxiserfahrungen Betroffener stimmten häufig nicht überein.
… Fortsetzung >
In Deutschland war das offizielle Startsignal
die Einsetzung der „Hartz-Kommission“ im
Jahr 2002. Politisch stand dahinter wohl der
Versuch einen Reformstau aufzulösen, den
die rot-grüne Regierung 1998 vorgefunden
hatte.
3. W
as hat sich mit SGB II
für einkommensarme Menschen
verändert?
a. Zusammenlegung von Hilfe zum
Lebensunterhalt und Arbeitslosenhilfe
Vor 2005 waren die beiden steuerfinanzierten
Transferleistungen „Hilfe zum Lebensunterhalt“ und „Arbeitslosenhilfe“ eigenständige,
aber komplementäre Systeme. Im Kern war
die Konstruktion in Verbindung mit dem
beitragsfinanzierten Arbeitslosengeld so angelegt, dass langzeitarbeitslose Menschen
nach Ende des Bezugs bei vorliegenden
Voraussetzungen im Prinzip auf Dauer Arbeitslosenhilfe bekamen, längstens bis zum
Renteneintritt. Die Höhe dieser Leistung war
… Fortsetzung >
c. Faktische Einführung einer Arbeitspflicht für erwerbsfähige Hilfebedürftige
Eine erwerbsfähige leistungsberechtigte
Person muss aktiv an allen Maßnahmen zu
ihrer Eingliederung in Arbeit mitwirken, insbesondere eine Eingliederungsvereinbarung
abschließen. Wenn eine Erwerbstätigkeit
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit nicht möglich ist, hat die erwerbsfähige leistungsberechtigte Person eine ihr
angebotene zumutbare Arbeitsgelegenheit
zu übernehmen. Im Klartext bedeutet dies:
Allen ist dem Grunde nach jede Arbeit zuzumuten. Es gibt im SGB II de facto keinen
Berufsschutz. Auf Verlangen des Leistungsträgers ist jede noch so niederwertige – und
niedrigvergütete – Tätigkeit anzunehmen.
Wird dies abgelehnt, droht Leistungsberechtigten Sanktionierung. Somit ist faktisch
eine Arbeitspflicht unter der Überschrift:
„Jeder Person ist jede Arbeit zumutbar“ entstanden.
d. Von der Bürger/in zur Bettler/in?
Sofern das Gesetz einen eindeutigen Rechtsanspruch vorgesehen hat, verpflichtet dieser
den Staat (wenn im Einzelfall die Leistungsvoraussetzungen gegeben sind) verbindlich
zur Erbringung einer Leistung. Anders verhält es sich, wenn eine „Soll-“ oder „Kann“Leistung der zuständigen Behörde Ermessen einräumt. Dies ist in einer Vielzahl von
Bestimmungen des SGB II der Fall. Echte
Rechtsansprüche bestehen im SGB II nur
für Leistungen zum Lebensunterhalt (sog.
Passivleistungen), während sie für Eingliederungsleistungen, die sich auf Integration in Arbeit beziehen, nicht bestehen.
Einmalleistungen wie einst in der Sozialhilfe
wie z. B. ein Zuschuss für die defekte Waschmaschine) gibt es bei Hartz IV kaum noch,
wodurch schon kleine „Alltagspannen“ katastrophal für die Menschen sein können.
e. Zur Arbeitsmarktpolitik seit 2005 im
Kontext des SGB II
Eine Fülle an arbeitsmarktpolitischen Änderungen hat mit dem SGB II Einzug gehalten. Sie lösten einander in rascher Folge mit
den häufigen Veränderungen des SGB II ab.
Stand anfangs der Anspruch des „Fordern
und Förderns“ im Fokus des Gesetzgebers,
so verschob sich dieser Anspruch in der Praxis nach und nach zum bloßen „Fordern“. Als
Folge der Sparpolitik der Bundesregierung
in Verbindung mit der sog. „Instrumentenreform“, die zum 1.4.2012 in Kraft trat, sind
die Chancen am Arbeitsmarkt besonders benachteiligter, langzeitarbeitsloser Menschen
nochmals schlechter geworden. 2014 wurde
jeder siebte Euro aus dem Budget für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bei Hartz-IVEmpfängern in das Verwaltungsbudget der
Jobcenter umgeschichtet, manche Jobcenter bedienen sich inzwischen (2015) bei bis zu
zwei Dritteln der Fördergelder mittels Umschichtung aus dem Eingliederungs- in den
Verwaltungsetat (vgl. o-ton-arbeitsmarkt),
weil ihre Verwaltungshaushalte zu knapp
bemessen sind. Es scheint so, als fände sich
auch die gegenwärtige Arbeitsmarktpolitik – entgegen offizieller Verlautbarungen
– faktisch mit der Zweitklassigkeit Deutschlands im Konzert der europäischen Länder
ab, indem sie Langzeitarbeitslosigkeit als
gegeben akzeptiert. Der häufig zu hörende
Verweis auf das zum 1.1.2015 eingeführte
Mindestlohngesetz ist durchaus richtig –
nur hilft es keinem einzigen Menschen ohne
Arbeit, dass er/sie theoretisch mehr verdienen würde, so er/sie denn Arbeit hätte. Was
fehlt, sind entschlossene und nachhaltige
Hilfen für die mehr als eine Million langzeitarbeitslosen Menschen, deren Perspektive
auf einen Arbeitsplatz sich mit jedem Tag
weiter verschlechtert.
4. Fazit
Fakt ist: Die Lebenslage einkommensarmer
Menschen hat sich seit Einführung des SGB II
verschlechtert. Das ist einerseits eine große
Ernüchterung. Die Situation der Menschen
wäre wohl anders, wenn Kanzler Schröder
den politischen Preis – massive Brüche in der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
– vorausgesehen hätte. Das Augenmaß ist
ihm und weiten Teilen seiner rot-grünen
Regierung der Jahre 2002 bis 2006 bei den
„Hartz-Reformen“ abhandengekommen.
Nur das statistische „Herausholen“ der einkommensarmen Menschen sowie die (zunächst) verbesserte Versichertensituation
bleiben als wenige positive Aspekte einer
ansonsten für die Betroffenen fatalen Gesetzgebung in Erinnerung. Ansonsten ist das
entstandene Bild wachsender sozialer Ungleichheit, enormer handwerklicher Fehler,
eines über Jahre anhaltenden Chaos und Zuständigkeitsgerangels in der Administration
sowie widersprüchlicher Rechtsprechung
bedrückend. Und doch bildet es mit Tiefen-
schärfe ab, was viele Menschen im reichen
Deutschland in 10 Jahren mit Hartz IV zu
spüren bekamen.
Über drei Millionen Arbeitslose gab es im Januar 2015. Doch mit mehr als sieben Millionen Personen bezogen fast zweieinhalbmal
so viele Menschen in Deutschland Arbeitslosengeld oder Hartz-IV-Leistungen. Rund 1,1
Millionen Menschen erhielten Arbeitslosengeld I und rund 4,4 Millionen Menschen und
ihre mehr als 1,7 Millionen Kinder unter 15
Jahren waren abhängig von Hartz-IV-Leistungen beziehungsweise Sozialgeld (vgl. oton-arbeitsmarkt.de)
Was ansteht ist die dringende Aufgabe, die
Fehlregulationen durch Hartz IV, die sich
mittel- und langfristig z. B. in stetig zunehmender Altersarmut niederschlagen werden, politisch zu korrigieren. Angesichts
eines enormen Wohlstandes bei der Mehrzahl der Bundesbürger, großen materiellen
Reichtums und des höchsten Steueraufkommens seit Bestehen der Bundesrepublik
waren die ökonomischen Voraussetzung für
Korrekturen selten günstiger als zehn Jahre
nach „Hartz IV“. Zugleich steht zu befürchten, dass sich die gegenwärtige, große Koalition in einer gewissen Selbstzufriedenheit
einrichtet und nicht wirklich die Änderungen
auf den Weg bringt, die aus diakonischer
Perspektive erforderlich wären, um die Lebenslagen der Menschen in unserem Land
wieder näher zueinander zu bringen. Um es
im Bild zu sagen: die aufklaffende Schere
zwischen Armen und Reichen ein Stück weiter zu schließen.
Literaturverzeichnis: Diakonisches Werk der Ev. Kirche in Deutschland (Hrsg.), Zur Rechtsstellung einkommensarmer Menschen und den notwendigen Änderungen im SGB II, Diakonie-Texte 07.2009. Berlin 2009
| Diakonisches Werk der Ev. Kirche in Deutschland (Hrsg.), Gerechte Teilhabe an Arbeit. Diakonische Position zur aktuellen Arbeitsmarktpolitik, Diakonie-Texte 12.2010. Berlin 2010 | Diakonisches Werk der Ev. Kirche in Deutschland (Hrsg.), Rechtssicherheit und Fairness bei Grundsicherung nötig. Diakonie-Umfrage ergibt: SGB-II-Rechtsansprüche regelmäßig nicht umgesetzt, Diakonie-Texte 05.2012. Berlin 2012 | Gillich, Stefan/Keicher, Rolf: Bürger oder Bettler. Soziale Rechte von Menschen in Wohnungsnot im Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung, Wiesbaden 2012 | Hans-Böckler-Stiftung: Magazin Mitbestimmung.
Ausgabe 01+02/2000, http://boeckler.de/18739_18763.html | Huinink, Johannes/Schröder, Thorsten: Sozialstruktur Deutschlands. Konstanz 2008 | Schröder, Gerhard/Blair, Tony: Der Weg nach vorne für Europas Sozialdemokraten.
Ohne Ortsangabe: 08.06.1999, www.glasnost.de/pol/schroederblair.html | www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-statistik/arbeitsmarktpolitik-anteil-der-geforderten-sinkt | www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-news/unterfinanziertejobcenter-von-flexibler-nutzung-zur-pluenderung-der-foerdergelder-fuer-arbeitsmarktpolitische-massnahmen | www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-news/hartz-iv-bezieher-sind-gleich-arbeitslose-warum-es-in-deutschland-705millionen-hartz-iv-und-arbeitslosengeldempfaenger-aber-nur-drei-millionen-arbeitslose-gibt
Der InfoPunkt im Stadtbahnhof
Er finanziert sich über verschiedene Bausteine. Einen wesentlichen Beitrag leisten
die Stadt Freudenstadt und die Freudenstadt Tourismus. Die einzelnen Arbeitsverträge werden durch Lohnzuschüsse der
Arbeitsagentur bzw. auch des Jobcenters
gefördert. Der Stadt Freudenstadt und sowie Arbeitsagentur und Jobcenter danken
wir sehr herzlich für das Engagement.
Sehr dankbar sind wir auch, dass von Beginn die Paul Lechler Stiftung das Projekt
für eine Laufzeit von 3 Jahren mit einem
höheren finanziellen Betrag unterstützt.
An diesem Projekt wird deutlich, was zum
Wohle des Gemeinwesens und der Menschen möglich ist, wenn eine kreative Idee
durch verschiedene Unterstützer an einem
Strang ziehen.
Wir hoffen und arbeiten dafür, dass ein
tragfähiges Finanzierungskonstrukt auch
nach der Projektphase die Weiterarbeit
des InfoPunkt gewährleistet.
Wolfgang Günther
Ein Wort, das von Herzen kommt,
macht dich drei Winter warm
Aus China
Herzlichen Dank allen Spendern,
Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern.
Vielfältig und kreativ war Ihre Bereitschaft
zu Geben auch im vergangenen Jahr. Von
selbstgestrickten Socken für das Aufnahmeheim, über selbstgebackenen Kuchen und
Lebensmittelspenden für das StattLädle
oder die Tagesstätte Windrad, bis hin zu finanzieller Unterstützung.
Ihre Spende kommt an!
Unsere Bankverbindung: ERLACHER HÖHE
Kreissparkasse Freudenstadt
IBAN DE74 6425 1060 0000 9629 11
SWIFT-BIC SOLADES1FDS
2
www.erlacher-hoehe.de
In der Tagesstätte Windrad – kommen Menschen mit und ohne Wohnung, die Arbeit
suchen oder in Arbeit sind, alte, junge Menschen zusammen.
Im Windrad werden Mahlzeiten gemeinsam
und ohne Berührungsängste eingenommen.
Mit dem Gutscheinsystem „BROT AM HAKEN“
können Sie für einen kleinen Betrag Anderen
eine Freude machen. Diese Gutscheine können im Windrad erworben werden.
Im StattLädle – werden gespendete Lebensmittel günstig an Menschen mit geringem
Einkommen weitergegeben. Mit dem neuen
„Erste Hilfe Gutschein“ (mehr Infos auf Seite 3)
können Sie ganz persönlich Hilfe leisten.
Aus Spenden die in unseren Armutsfond eingehen, unterstützen wir schnell und unbürokratisch hilfebedürftige Menschen.
Wir möchten Ihnen gerne persönlich für
Spenden danken. Deshalb die Bitte an Sie
bei einer Spende Name und Anschrift anzugeben.
Sabine Klumpp
„Du bist wichtig,
auf Dich kommt es an“
„Erste Hilfe“
Gutscheine
für das
ab sofort erhältlich
Wie gehen wir miteinander um?
Wie sieht das in unseren Arbeitsprojekten aus?
Wir wollen das mit Hilfe eines Würfelspiels deutlich machen. Die Würfel sind
aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Es gibt Würfel mit ähnlichen
Farben und Größen und dennoch gleicht
keiner dem anderen. Manche Würfel sind
gut erhalten, fast neu, andere eher alt
und abgenutzt. Die einen klappern im
Würfelbecher laut, andere hört man fast
nicht. Wenn man würfelt, weiß man auch
nie was dabei rauskommt, so ist es jedes
Mal spannend was sich ergibt. Aber eins
ist immer gleich: Es sind stets alle Augen
wichtig, denn selbst die Eins ist für eine
Straße notwendig.
So fördern auch wir den Einzelnen nach
seinen Fähigkeiten und setzen ihn dementsprechend ein. Dabei können wir die
Vielseitigkeit unserer Arbeitsprojekte
nutzen. Denn arbeitslos zu sein bedeutet für viele Menschen nicht gebraucht
zu werden, wertlos zu sein. Sie sitzen zu
Hause, es fällt ihnen die Decke auf den
Kopf. Frust, Einsamkeit und Depressionen sind oft die Folge. Außerdem steigt
die Suchtgefahr.
Unser Ziel ist es, Menschen zu einem
Wert zu verhelfen, ihnen zu zeigen „Du
bist wichtig, auf Dich kommt es an“.
Egal welcher Hautfarbe, Religion und
Kultur. Somit sind unsere Arbeits-projekte im wahrsten Sinne des Wortes
bunt zusammengewürfelt und leben
von dieser Vielfältigkeit. Für manche
ist das sogar die einzige Möglichkeit,
soziale Kontakte zu knüpfen und ihre Arbeitskraft einzubringen.
So können wir viele Menschen integrieren und ihnen ein Selbstwertgefühl geben. Denn es ist für manch einen schon
von Bedeutung, eine Tagesstruktur und
einen Rhythmus zu haben. Andere können bereits verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Wir freuen uns immer
wieder, wenn Beschäftigte durch unsere
Arbeit die Möglichkeit bekommen, eine
dauerhafte Beschäftigung außerhalb der
ERLACHER HÖHE zu finden.
Michael Marxhausen, Christof Schaible, Claudia Freund , Gabriele Rotter, Markus Haaga, Wendelin Dieterle, Bärbel Habeck
Es ist an der Zeit sich von
Oberflächlichkeit zu verabschieden
„Jeder ist seines Glückes eigener Schmied.“
So lautet ein Sprichwort, das vor allem im
US-amerikanischen Raum vielmehr als nur
ein Sprichwort ist – es ist eine Lebensphilosophie. Ja, es ist in der Tat so, dass jeder
Mensch selbst für die Gestaltung seines
Lebens verantwortlich ist, soweit so gut.
Wir können die Dinge um uns herum beeinflussen, ja, manche können wir sogar
selbst steuern oder verändern. Das ist keine Frage und das ist auch sehr beruhigend.
Allerdings wage ich aufgrund meiner täglichen Arbeit dieses Sprichwort zu hinterfragen bzw. zu ergänzen. „Jeder ist seines
Glückes eigener Schmied, aber nicht jeder
verfügt über dasselbe Werkzeug.“
Diese Erfahrung machen wir Sozialarbeiter
der DynaMoS (dynamisch mobile Sozialarbeit) täglich. Es genügt nicht, die Menschen
um uns herum oberflächlich zu betrachten
und danach zu beurteilen, ob jemand nach
den Maßstäben der Gesellschaft etwas aus
seinem Leben gemacht hat oder nicht. Würde man sich mit einer derart oberflächlichen
Beurteilung zufrieden geben, läuft man Gefahr, das menschliche Leben in „wertvoll“
und „weniger wertvoll“ zu kategorisieren,
wie es beispielsweise oftmals durch Meinungsmache der gängigen Medien betrieben wird. Aber hier stellt sich die Frage: Wer
maßt sich an, eine solche Beurteilung durch-
zuführen? Zu entscheiden wie ein Mensch zu
leben hat, um den Wert für das eigene Leben
aufrecht zu erhalten? Die Antwort auf diese
Frage ist einfach: Die Art und Weise wie ein
Mensch sein Leben bestreitet, steigert oder
verringert nicht den Wert des Lebens. Vielmehr gilt es die Existenz jedes Menschen in
sich als einzigartig anzuerkennen und sich
für den Einzelnen zu interessieren.
Nimmt man sich dies zu Herzen, muss man
unweigerlich anerkennen, dass jeder Mensch
seine eigenen Erfahrungen, seine eigene
Geschichte und Identität mit sich bringt und
von diesen Faktoren geprägt wird.
Diese Tatsache ist eine der wichtigen Grundlagen für die Arbeit der DynaMoS in Freudenstadt. Regelmäßig sind wir in Freudenstadt unterwegs und gehen dorthin, wo sich
viele Einwohner Freudenstadts, darunter
viele Jugendliche und junge Erwachsene,
tagtäglich aufhalten – sei es am Stadtbahnhof, auf dem Marktplatz oder der Skateranlage. Unser Anliegen ist es den Menschen,
die sich im öffentlichen Raum Freudenstadts
aufhalten, echtes Interesse, Wertschätzung
und Akzeptanz entgegenzubringen – und
dies unabhängig von scheinbar „bedenklichen“ Verhaltensweisen. Wahres Interesse
und Wertschätzung beginnt nicht mit großen Taten oder Worten. Es beginnt mit einem
einfachen „Wie geht es Dir?“, „Was beschäftigt Dich zur Zeit?“ oder „Kann ich Dich bei
irgendetwas unterstützen?“. Darum geht
es uns als DynaMoS, wenn wir wöchentlich
mehrmals unterwegs sind. Denn nur auf Basis von ehrlichem Interesse für den Einzelnen, kann eine Vertrauensbasis entstehen,
die es möglich macht, Oberflächlichkeit zu
verabschieden, hinter bestehende Fassaden
zu schauen und Themen zu bearbeiten, die
das Gegenüber beschäftigen.
Das menschliche Leben ist komplex und der
Mensch ist mehr als die Summe seiner nach
außen hin sichtbaren Taten. Deshalb ist es
uns als DynaMoS auch in Zukunft weiterhin
ein Anliegen auf zu einfache, oberflächliche
und oftmals falsche Bilder über Menschen,
die in der Gesellschaft vermittelt werden,
aufmerksam zu machen und uns auch in der
Öffentlichkeit parteilich für existenzielle Fragen unserer Adressaten einzusetzen und uns
für ihre Anliegen zu positionieren.
Um abschließend nochmals auf die Metapher vom Mensch als Schmied des eigenen
Glückes zurückzukommen, möchte ich uns
allen nahelegen, den Mensch nicht an den
Produkten seiner Schmiedekunst zu messen, sondern an seinem wahren Wert, der
einzig und allein in seiner menschlichen Existenz begründet ist.
Manuel Trick
Letztes Jahr wurde ich öfters angesprochen, Kunden wollten gerne Gutscheine
für einen Einkauf im Stattlädle bei mir
kaufen. Der Verwendungszweck war vielseitig, einer wollte den Gutschein für eine
Nachbarin, die von wenig Rente leben
muss, eine wollte Gutscheine für Asylbewerber, die sie persönlich kennengelernt
hat und eine weitere wollte die Gutscheine
für ihre Mutter.
Nun hat die ERLACHER HÖHE darauf
reagiert und bietet ab sofort „Erste Hilfe“ Gutscheine vom StattLädle an, damit
spendenbereite Bürger Menschen in Not
auf diese Weise helfen können. Jeder der
möchte, kann die Gutscheine im Wert von
1 € oder 2 € kaufen. Statt klimpernder
Münzen können sie nun auch Menschen in
Not, die am Straßenrand stehen und um
Hilfe bitten, Gutscheine in die Dose, den
Hut oder die Hand geben, damit sich die
Betroffenen im StattLädle mit Lebensmitteln und Getränken versorgen können
Die Gutscheine
können bei folgenden
Stellen erworben werden:
Verwaltung der ERLACHER HÖHE
Rappenstrasse 16
Blickpunkt EH
3
Berufliche Integration/ Coaching
und AZAV-Maßnahmen
Im Rahmen unserer beruflichen Integrationsprojekte für arbeitslose und arbeitsuchende Menschen bietet die ERLACHER
HÖHE Freudenstadt an den Standorten
Freudenstadt und Horb am Neckar eine
breite Palette an zertifizierten Angeboten/AZAV- Maßnahmen an. Was sind
AZAV- Maßnahmen?
„Mit dem Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt wurde
ein neues Kapitel zur Zulassung von Trägern
und Maßnahmen in das Dritte Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) eingefügt. Die Regelungen verfolgen das Ziel, die Qualität
arbeitsmarktlicher Dienstleistungen und
damit die Leistungsfähigkeit und Effizienz
des arbeitsmarktpolitischen Fördersystems
nachhaltig zu verbessern. Um dieses Ziel zu
erreichen, können nur solche Träger zur Einbringung von Arbeitsmarktdienstleistungen
zugelassen werden, die unter anderem ihre
Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit nachweisen, qualifiziertes Personal einsetzen
und ein System zur Sicherung der Qualität
anwenden, (http://azwv.de/)“.
Das Angebot der ERLACHER HÖHE erreicht
hier im Rahmen von Aktivierungs- und beruflichen Wiedereingliederungsprojekten
sämtliche Ziel- und Altersgruppen. Die Pro-
Wohnungslosenhilfe
Absolute Zahl der Frauen und Männer, die in
den Angeboten im Jahr 2014 begleitet wurden.
jekte sind konzipiert für Arbeit suchende
Menschen und Kunden aus den Rechtskreisen SGBII/SGBIII, die sich Unterstützung im
beruflichen Bewerbungsprozess wünschen
und bereit sind, neue Herausforderungen
anzugehen. Auch Menschen mit Leistungseinschränkungen/Leistungsminderungen,
mit und ohne Ausbildung, Migrantinnen/
Migranten sowie Männer und Frauen, die
nach langer Familienphase wieder in das
Berufsleben einsteigen wollen finden bei
der ERLACHER HÖHE ein breitgefächertes
Unterstützungsangebot. Je nach Bedarf, beruflichen Vorkenntnissen und persönlichem
Hintergrund wird mit den Kunden/innen ein
individuelles Coaching zusammengestellt.
Im Rahmen zweier unserer Angebote:
Mein individuelles Bewerbungscoaching
und MIB 51-Mein individuelles Bewerbungscoaching welche in Form von regelmäßigen Einzelberatungen stattfinden.
Hier werden gemeinsam Fähigkeiten und
Kompetenzen, Stärken, Ziele und Wünsche
herausgearbeitet, erörtert und definiert.
Wo liegen meine Kompetenzen?
Welcher Berufsweg passt zu mir?
Wo ist meine Persönlichkeit gefragt?
Wie überzeuge ich im Vorstellungsgespräch?
Sind meine Bewerbungsunterlagen
auf dem aktuellen Stand?
Sind wesentliche Fragen im Prozess.
Außerdem lernen die Teilnehmenden in Theorie und Praxis wesentliches zu den Themen:
• Das Vorstellungsgespräch
in Theorie und Praxis.
• Professionelles Erstellen
einer Bewerbungsmappe.
• Bewerbungsarten (E-Mail- und OnlineInitiativ- und Kurzbewerbungen)
• Motivationshilfen zu persönlichen
Herausforderungen.
• Grundlagen zur Körpersprache
und Kommunikation.
• Erwerben von Perspektiven der beruflichen Neuorientierung, Qualifizierung.
• Soziale und persönliche Kompetenzen.
• Wie finde ich einen Arbeits-,
Praktikums- und Ausbildungsplatz.
• Strategien zur Selbstvermarktung
kennenlernen.
• Räumliche Mobilität und ihre
berufliche Flexibilität steigern.
• Praktikum im Rahmen der unterstützten
Vermittlung, assistierte Vermittlung
in Arbeit und Unterstützung in allen
sozialen Fragen.
Die Stufen sind jeweils einzeln zu buchen
wobei sich der Zeitrahmen je nach Stufe
zwischen 10 und 24 Stunden bewegt. Das
Angebot Mein individuelles Bewerbungscoaching 51 umfasst zwischen 30 und 51
Stunden.
Yasmin Othman
Für die Teilnahme benötigen Interessierte einen Aktivierungsgutschein.
Diesen erhalten Sie bei Ihrem
zuständigen Arbeitsvermittler/in im
Jobcenter oder in der Arbeitsagentur.
Für Fragen stehen Ihnen die folgenden Ansprechpartnerinnen der ERLACHER HÖHE
im Landkreis Freudenstadt gerne zur Verfügung.
Yasmin Othman
Telefon
07441 – 860 11415
Hildegard Höppel
Telefon
07451 – 552 9672
Das Angebot Mein individuelles Bewerbungscoaching ist in 3 Stufen aufgebaut.
Zahlen, Daten, Fakten zum Jahr
2014 und darüber hinaus
DIE ERL ACHER HÖHE FREUDENSTADT BIETET HILFE ANGEBOTE IN DREI FACHBEREICHEN AN.
1. Wohnungslosenhilfe
–
–
–
–
–
Dynamos (Mobile Jugendarbeit und Straßensozialarbeit)
Ambulante Fachberatung FDS/Horb
Aufnahmeheim FDS
Ambulant Begleitetes Wohnen
Soziales Beschäftigungsunternehmen
4
2. Soziales Beschäftigungsunternehmen
Angebote für langzeitarbeitslose
und wohnungslose Menschen.
Maßnahmen und Verträge nach § 16 SGB ll,
SGB lll und § 67 SGB Xll,
sowie Arbeit statt Strafe, Asylbewerber u.a.
Folgende Arbeitsbereiche gehören zum
Sozialen Beschäftigungsunternehmen:
> Werkstatt, Kommode Freudenstadt und
Horb, hauswirtschaftliche Dienste, Kreativ-Werkstatt, StattLädle, InfoPunkt am
Stadtbahnhof
3. Berufliche Integration
Coaching und Vermittlungsangebote
für Menschen ohne Arbeit,
die nach einer persönlichen Perspektive
und beruflicher Zukunft suchen.
Folgende Projekte gehören zu diesem
Bereich:
> GanzMensch: Umfassend wachsen,
Zukunft gestalten; Zurück in den Job
und Werk-Bund- Nachhaltige Integration.
ab 2015 Aktivierungsgutscheine.
Menschen mit entsprechendem Bedarf nahmen die Angebote in folgendem Umfang in Anspruch.
Wesentliches Prinzip ist die Freiwilligkeit der Nutzer bei Inanspruchnahme der Angebote.
Aufnahmeheim
Im Rahmen des Aufnahmeheimes versuchen
wir mit stationärer Hilfe den Notlagen der
Hilfeempfänger zu begegnen.
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–
Hilfen für Menschen in sozialen Schwierigkeiten (Hilfen nach § 67 SGB Xll), d.h. die
Hilfeangebote wenden sich an wohnungslose
Menschen, Menschen die nicht mehr wohnfähig sind, Einrichtungs- und Haftentlassene,
Menschen in komplexen Problemlagen.
Folgende Hilfebereiche werden angeboten:
> Fachberatungsstelle mit Straßensozialarbeit und der angebundenen Tagesstätte
Windrad, Aufnahmeheim und Ambulant
Begleitetem Wohnen
Übernahme aus dem Vorjahr
Neuzugänge
Betreute gesamt
Vermittlung Therapie
Vermittlung in eigene Wohnung
Abbruch durch Betreute/Kostenträger/EH
Übergang in Justizvollzug
1. Wohnungslosenhilfe
Die Wohnungslosenhilfe bietet Hilfe nach
§ 67 ff SGB XII für Menschen in besonderen
Lebenslagen mit sozialen Schwierigkeiten an.
Die Menschen leben in schwierigen Wohnverhältnissen, sind von Wohnungslosigkeit
bedroht oder sind obdachlos. Die sozialen
Schwierigkeiten sind vielfältig uns spiegeln die
ganze Bandbreite des Lebens wieder. In der
Arbeit mit Menschen die einen Bedarf nach
§ 67 SGB Xll haben, ist die frühzeitige Erreichbarkeit der Angebote von großer Bedeutung,
um Negativspiralen zu unterbrechen. Deshalb
forcierten Verbände, Kostenträger und die ERLACHER HÖHE in den letzten Jahren den Aufbau präventiver, niederschwelliger Angebote
sowie Angebote mit aufsuchendem Charakter.
Dies sind insbesondere die
• Fachberatungsangebote
in Freudenstadt und Horb.
• Mobile Jugendarbeit/Strassensozialarbeit in
Freudenstadt (in Kooperation mit der Diakonischen Bezirksstelle und der Stiftung
EIGEN-SINN)
• Tagesstätte Windrad
Übernahme ins Folgejahr
Daneben bieten auch die differenzierten Kontaktmöglichkeiten indirekt über die Läden,
www.erlacher-hoehe.de
Büros und Dienstleistungen Möglichkeiten
für ratsuchende Menschen, in Kontakt mit
Angeboten zu kommen.
Ziel ist es, Menschen frühzeitig mit Hilfeangeboten in Kontakt zu bringen, bevor z. B. die
Wohnung verloren geht und solange noch Lebenskraft pulsiert.
Der Städtetag Baden-Württemberg hat berechnet, dass Wohnungssicherung mit Unterstützung durchschnittlich 1/7 der Kosten
verursacht, die schlußendlich notwendig
sind, nach Wohnungsverlust wieder eine neue
Existenz im Wohnraum aufzubauen.
Wir halten es für geboten, integrierte Konzepte zur Vermeidung von Wohnungsverlust,
im Sinne der strukturierten Zusammenarbeit
aller relevanten Stellen zu entwickeln und
umzusetzen, z. B. im Rahmen des Konzeptes
integrierte Fachstelle.
Fachberatungsstelle
Die Fachberatung in Horb und Freudenstadt
stellt ein offenes Angebot für Menschen mit
einem Hilfebedarf da. Zu festen Kontaktzeiten, aber auch nach individueller Vereinbarung stehen die Mitarbeiter der Fachberatung
für Unterstützung und Beratung bereit.
Mobile Jugendarbeit/Straßensozialarbeit (Dynamos)
Die Mobile Jugendarbeit ist eine inzwischen
sehr bewährte Kooperation mit der Diakonischen Bezirksstelle und der Kinderwerkstatt EIGEN-SINN. Das sehr niederschwellige
und aufsuchende Konzept hat sich in Freudenstadt etabliert. Seit Oktober 2014 ist Manuel
Trick als Mitarbeiter der ERLACHER HÖHE
mit 25% im Team der Dynamos. Für die Überbrückung durch die Kooperationspartner bis
zu Besetzung der Stelle sind wir sehr dankbar.
Die Dynamos haben zu Beginn des Jahres einen eigenen Tätigkeitsbericht vorgelegt.
Aufnahmeheim
Im Rahmen des Aufnahmeheimes versuchen
wir mit stationärer Hilfe den Notlagen der Hilfeempfänger zu begegnen. Der Aufnahmebereich ist in einen Männer und einen Frauenbereich aufgeteilt. Für Männer stehen zwei
Plätze im abstinenten Bereich zur Verfügung.
Für die übrigen Plätze besteht in der Einrichtung ein Alkohol- und Drogenverbot. Alkohlkonsum außerhalb der Einrichtung ist aber im
nicht abstinenten Bereich möglich. Im letzten
Jahr wurde ein Rauchverbot im gesamten
Haus beschlossen. Die Umsetzung war weni-
ger konfliktbehaftet als befürchtet. Ein hoher
Anteil an jungen Erwachsenen stellt im Alltag
des Aufnahmeheimes immer wieder eine große
Herausforderung dar.
…siehe Seite 4 links
Ambulant Begleitetes Wohnen
Ambulant begleitetes Wohnen findet im Individualwohnraum statt. Im Frauenwohnheim
stehen ambulante Plätze zur Verfügung.
Außerdem hat die ERLACHER HÖHE die
Möglichkeit zwei Einraumwohnungen im
Stadtteil Kniebis zu vermieten. Im Rahmen
der Hilfeplanung kann dem Bedarf entsprechend die Intensität der Betreuung festgelegt
werden. Es besteht die Möglichkeit der 0,5 fachen Pauschale, der einfachen Pauschale und
der doppelten Pauschale. Ambulant begleitetes Wohnen wird im gesamten Landkreis
angeboten.
…siehe rechts
Soziales Beschäftigungsunternehmen/Hilfe
zur Arbeit im Rahmen der Wohnungslosenhilfe
Der Anspruch der ERLACHER HÖHE ist, dass
jede Frau und Mann, die im Aufnahmeheim
oder Ambulant Begleiteten Wohnen lebt,
als Integrationsbeschäftigte auch einen bedarfsangemessenen Arbeits- oder Beschäftigungsplatz innerhalb der Einrichtung erhält.
Auch dem Kreissozialamt ist wichtig, dass
die Betreuten in Wohnheim und Ambulant
Begleitetem Wohnen bedarfsgerecht tagesstrukturierende beschäftigt werden. Arbeit
statt Almosen war schon Bodelschwinghsches
Motto und unser Ziel ist auch 2015, die Gaben
und Talente der Hilfeberechtigten maximal zu
fördern und zur Geltung zu bringen.
Hilfeplanverfahren
Das Hilfeplanverfahren ist in geeigneten Fällen
ein Instrument zur Gestaltung, Planung und
Überprüfung des Hilfeprozesses. Leistungserbringer, Leistungsträger, Hilfesuchender,
Mitarbeiter des Jobcenters und ggf. weitere
am Hilfeprozess beteiligte Personen erarbeiten gemeinsam die Ziele und vereinbaren
Schritte zur Zielerreichung. Bei auswärten
Kostenträger findet das Hilfeplanverfahren
überwiegend in schriftlicher Form statt.
Aufnahmeheim
Begleitetes Wohnen
Tagesstruktur
2. Soziales Beschäftigungsunternehmen
In der ERLACHER HÖHE Freudenstadt waren 2014 laufend ca. 80-90 langzeitarbeitslose Menschen (Integrationsbeschäftigte)
in den verschiedenen Arbeitsbereichen tagesstrukturierend beschäftigt, ca.1/4 waren
Menschen, die der Wohnungslosenhilfe zuzuordnen sind. Gesetzliche Grundlage der
Beschäftigung ist das SGB ll (Hartz lV), SGB
lll, SchwbG und das SGB Xll (Woh-nungslosenhilfe). Die ERLACHER HÖHE ist als Bildungsträger zertifiziert (AZAV) und wir halten entsprechende personelle, räumliche und
sächliche Strukturen, die regelmäßig überprüft werden.
Die Arbeitslosigkeit insgesamt geht in
Deutschland weiter zurück, wobei der Bereich Langzeitarbeitslosigkeit auf hohem Niveau stagniert. Der Bedarf langzeitarbeitslose Menschen aktiv zu fördern und eben auch
geförderte Arbeitsmöglichkeiten zu ermöglichen ist gegeben.
Nach wie vor sind die knappen Haushaltsmittel der Jobcenter im Bereich der aktivierenden
Mittel für arbeitslose Menschen für das Arbeitsfeld prägend. Die gegebenen Rahmenbedingungen er-schweren die Arbeitsbedingungen. Weniger Arbeitslose bekamen 2014
eine Chance für entsprechende Maßnahmen.
Die Förderungen für Arbeitslose sind rückläufig. Die Politik hat die Langzeitarbeitslosen
aus dem Blick verloren und setzt diesbezüglich keine neuen Impulse.
Für uns als Organisation mit einer ausdifferenzierten Infrastruktur (Personal, Gebäude,
Fahrzeuge, Sachmittel), die über die Jahre in
Absprache mit dem Jobcenter und Landkreis
weiterentwickelt wurde, ist es problematisch
und existentiell, wenn die Politik mit ihren
ausführenden Organen sich weitgehend von
der aktiven Förderungen Langzeitarbeitsloser verabschiedet. Wir haben 2014 von einem
befristeten Beschäftigungsprogramm der
evangelischen Landeskirche profitiert, mit
Hifle dessen etliche Arbeitsverträge gefördert wurden.
Die gemeinnützige Beschäftigung wurde die
letzten Jahre reduziert und mit sozialversicherten Arbeitsverträgen mit Integrationsbeschäftigten kompensiert. Den Anstieg
sozialversicherter Beschäftigung machen
folgende Stichtagszahlen jeweils zum Jahresende deutlich. Das führt zu einer deutlich veränderten Kostenstruktur und stellt vor neue
Herausforderungen.
Sozialversicherte Integrationsbeschäftigte
erhalten 8,50 €/Stunden brutto. Dies entspricht bei einem Alleinstehenden ein Nettoeinkommen von ca. 1.000 €.
Azubis
Ambulant Begleitetes Wohnen
Ambulant begleitetes Wohnen findet
im Individualwohnraum statt.
Verträge
3. Berufliches Coaching
Programm GanzMensch 2014 – Verbleib der
Teilnehmenden
Die Teilnehmenden des ESF-geförderten Programmes GanzMensch kommen aus allen Beschäftigungsbereichen und Beschäftigungsformen der ERLACHER HÖHE Freudenstadt,
auch aus dem Bereich Hilfe zur Arbeit für
wohnungslose Menschen. Für 2014 war geplant, dass je 25 Frauen und Männer teilnehmen sollten, dies wurde um 36% übertroffen.
Geplant war bei 10 Frauen und 10 Männern
eine signifikante, deutliche Verbesserung der
Erwerbsfähigkeit zu erzielen. Erreicht wurde dies bei 25 Frauen und 15 Männern. Bei
den Frauen war bei 7 Teilnehmerinnen eine
stabile Entwicklung zu verzeichnen, bei den
Männern bei 17 Teilnehmenden. Verschlechterungen gab es bei je 2 Frauen und 2 Männern. Regulär beendet und erfolgreich abgeschlossen haben 33 Frauen und 34 Männer.
8 Teilnehmende waren bis zu 6 Monate nach
Maßnahmeende in der Schule, in Ausbildung
oder Berufsvorbereitung. Je eine Frau und ein
Mann gingen bedarfsgerecht und sachlich berechtigt in Rente oder Nichterwerbsfähigkeit
über. 18 Frauen und 14 Männer hatten innerhalb 6 Monaten nach Maßnahmeende ein sozialversichertes Arbeitsverhältnis. Darunter
sind auch Teilnehmende die sozialversichert
bei der ERLACHER HÖHE beschäftigt sind.
ESF-Projekte Zurück in den Job und WerkBund, Aktivierungsgutscheine
Die beiden überregionalen ESF-Projekte Zurück in den Job und WerkBund liefen zum
31.12.2014 aus, da die Förderperiode entsprechend befristet war. Über den Verlauf der
Projekte wird an anderer Stelle berichtet.
Ab 2015 bieten wir berufliches Coaching im
Rahmen von Aktivierungsgutscheinen an.
Die Aktivierungsgutscheine erhalten arbeitslose Menschen über das Jobcenter bzw. die
Arbeitsagentur. Die Aktivierungsgutscheine
können bei der ERLACHER HÖHE in Freudenstadt und Horb eingelöst werden.
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Übernahme aus dem Vorjahr
Neuzugänge
Betreute gesamt
Vermittlung in Therapie
Regulär beendet, Teilnehmende/r stabil
Abbruch durch Betreute/Kostenträger/EH
Übernahme ins Folgejahr
Ein herzliches
Dankeschön
Das Team der
Landkreis Freudenstadt
dankt Kooperationspartnern,
Kunden, Gästen, Nutzern, Freunden.
Wir werden auch 2015 als innovatives
diakonisches Sozialunternehmen
ein engagierter, professioneller
und verlässlicher Partner bleiben.
Freudenstadt im Juni 2015
„Verachte keinen Menschen und missachte keine Sache, denn es gibt keinen Menschen,
der nicht seine Stunde hätte, und es gibt kein Ding, das nicht seinen Platz fände.“ Jüdische Weisheit
Fest steht, dass Sachen von Menschen verantwortet werden, die wiederum andere Menschen
betreffen. Aus meiner Sicht könnte von Menschen mit Veranwortung an der einen oder anderen Stelle für anderen Menschen viel getan
werden, um eine lange unglückliche Kette zu
vermeiden.
In den Jahren, in denen ich in der ERLACHER
HÖHE arbeite, ist mir das immer wieder begegnet. Ich möchte hierfür ein Beispiel benennen:
Voraus ging, dass ein Mensch beschließt aufzugeben, der mit Arbeitsplatzverlust und Scheidung nicht klar gekommen ist. Vielleicht gingen
aber auch Sachen voraus, die einen Menschen
dazu bringen aufzugeben, weil sie sich für Arbeitsplatzverlust und Scheidung verachtet
fühlen. Nach dem Arbeitslosengeld hat der
Übergang zum Arbeitslosengeld 2 für diesen
Menschen nicht geklappt! Die Hürde, alles Verlangte bei zu bringen, war zu hoch:
Das Jobcenter möchte eine Bescheinigung der
Bank, die Bank bescheinigt nur gegen Geld, d.
h. keine Bescheinigung – kein Geld – keine Bescheinigung und schließlich Ablehnung vom
Amt! Danach verfällt der Mensch in Apathie:
Post wird nicht mehr aufgemacht. Er beschließt:
… „hat ja alles keinen Sinn“ … „ich schaffe das
nicht“ … „bin eh nichts wert“ …Dann kommt
es, wie es kommen muss: Mieten nicht bezahlt,
Krankenversicherung abgemeldet, Strom wird
abgestellt, Räumung folgt! Die Tatsache, dass
der Mensch aus der Wohnung geräumt wird, ist
schlimm.
Dieser Mensch wird nun in ein Zimmer gesetzt:
Keine Glühbirne in der Fassung, kein Strom,
Toilette im Treppenhaus (Vorsicht: kein Licht!),
keine Kochmöglichkeit, Dusche irgendwo vorhanden und mit anderen zu teilen (wer sind die
anderen?), die Spuren der Bewohner zuvor sind
noch da (Schmutz, Spielsachen, Bücher …),
Klappbett ohne Decke …
Da sitzt der Mensch und bringt sich in der Verzweiflung … zum Glück, entgegen jeder Erwar-
tung, nicht um! …zum Glück in Kontakt mit der
ERLACHER HÖHE. Er lässt Hilfe zu und wacht
langsam auf, bekommt wieder Zutrauen und
Mut. Mittlerweile lebt er in einer eigenen Wohnung, das Arbeitslosengeld 2 wird bezahlt und
die Suche nach einer geeigneten Arbeit hat begonnen. Dennoch ist dieser Mensch weiterhin
mit verachtenden Sachen konfrontiert und muss
sich immer wieder der Verachtung stellen: Mit
jedem neuen Antrag, mit jedem Schreiben, das
ihm die Zeit der Apathie vor Augen führt … kann
es wieder kommen!
mehr schlafen. Mir würde angst und bange,
wenn ich die Verantwortung für solch ein Handeln übernehmen müsste.
Vielleicht findet so eine Sache wie die ERLACHER HÖHE, hier ihren Platz und Menschen ihre
Stunde? Sicherlich gehöre auch ich dazu!
Letztlich sind wir alle Teil einer größeren Sache,
den Dingen, die ihren Platz finden und allen
Menschen, die ihre Stunde haben – alles hat seine Achtung in sich! Sabine Laabs-Buschbacher
Wie oft ertappe ich mich dabei, Menschen zu
verachten, die anderen Menschen gegenüber
verachtend agieren und sich eine Sache zu eigen
machen. Wer übergibt Menschen in ein solches
Zimmer, wer lehnt einen Antrag auf Grundsicherung ab, wer schreibt den Schuldschein für
Versicherungsbeiträge, die nicht mehr beansprucht werden können und treibt diese ein …?
Oft denke ich, an deren Stelle könnte ich nicht
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Ganz Mensch
Es ist Samstagabend am Hauptbahnhof in
Freudenstadt. Eine Gruppe von Männern
und Frauen steigt aus dem ankommenden
Zug, unterhält sich angeregt und begeistert
über die eben beendete 4-tägige Reise nach
Berlin. Die Gespräche drehen sich um Besuche im Bundestag, in Ministerien, Museen,
Gedenkstätten, um Stadterkundungen und
um den Besuch im ZDF-Morgenmagazin.
Es wird vom politischen, geschichtlichen
und kulturellen Geschehen in Deutschlands
Hauptstadt erzählt- den Rahmenpunkten
des Reiseprogramms. Den Männern und
Frauen ist die Freude über das Erlebte deutlich anzumerken.
Bei der 18-köpfigen Gruppe handelt es sich
um Beschäftigte und BewohnerInnen der
ERLACHER HÖHE, die im Rahmen des Projektes „GanzMensch – umfassend wachsen
– Zukunft gestalten“ diese Reise nach Berlin
unternahmen.
Auch nach Wochen sind die Eindrücke und
die Begeisterung über die Erlebnisse und Erfahrungen der Reise noch deutlich zu spüren.
Aktiv sein, sich einbringen, neue Kontakte
aufbauen, sich mit Neuem auseinandersetzen, seine Gesundheit fördern und sinnbringende Erfahrungen machen, darauf zielt das
Projekt „GanzMensch – umfassend wachsen
– Zukunft gestalten“ ab.
Seit dem offiziellen Start im Jahr 2014 bietet dieses Projekt Menschen ohne Arbeit die
Möglichkeit, eine schwierige Phase des Lebens sinnvoll und gewinnbringend für sich zu
nutzen. „GanzMensch“ unterstützt, um mit
neuem Mut und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, den weiteren Lebensweg erfolgreich zu meistern.
Nossrath Peseschkian, der Begründer der
positiven Psychotherapie, formulierte in
seinem Lebensbalance-Modell vier Lebensbereiche, deren Ausgewogenheit wesentlich
für eine gelingende, zufriedene und gesunde
Lebensführung sind. Er unterteilt das Leben
im Gesamten in die Bereiche Beruf und Leistung, soziale Kontakte und Familie, Körper
und Gesundheit sowie Sinn und Kultur. Erfährt einer dieser Lebensbereiche zu wenig
Beachtung, kann dies ein Verlust der Balance
bedeuten.
Auch Arbeitslosigkeit kann die Lebensbalance ins Schwanken bringen, da sie sich
nicht nur auf den beruflichen Lebensbereich auswirkt. Vielmehr ist die Person in
ihrer gesamten Lebenssituation betroffen
und wird vor eine Vielzahl herausfordernder
Aufgaben und Situationen gestellt. Neben
der oft heiklen finanziellen Situation sind
auch Kontakte zu Freunden und Bekannten
gefährdet. Je länger die Zeit der Arbeitslosigkeit andauert, je mehr geraten eigene
Ziele und Perspektiven aus dem Blickfeld
und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten
kann verloren gehen.
An dieser Stelle setzt „GanzMensch“ an. Das
Projekt bietet dem Betroffenen die Mitarbeit
in der ERLACHER HÖHE an und gibt dadurch
Gelegenheit, den Alltag konstruktiv zu gestalten. Neben den Angeboten des Jobcoachings, der Sprachförderung und der sozialdienstlichen Begleitung bietet das jährlich
erneuerte Programmheft die Auswahl aus
diversen Veranstaltungen, Seminaren und
Unternehmungen zu den 4 Lebensbereichen
an.So kann sich der Mensch in Krisenzeiten
ganzheitlich stärken und seine Erfolgschancen insbesondere auch auf eine Arbeitsstelle
verbessern sowie langfristig in die Arbeitswelt eingebunden werden.
Verteilt über das Jahr 2014 haben 68 Personen an verschiedensten Angeboten von
„GanzMensch“ teilgenommen. Damit wurde
die anfängliche Erwartung von 50 Teilnehmenden weit übertroffen.
Besonders erfreulich ist, dass 40 Männer und
Frauen nach der erfolgreichen Teilnahme am
Projekt eine Arbeitsstelle, Ausbildung oder
schulische Weiterbildung angetreten haben.
Durch „GanzMensch“ haben diese Teilnehmer den Weg (zurück) in die Arbeitswelt
gefunden.
Im Rahmen des Gesamtkonzeptes wird
das „GanzMensch“-Projekt durch das neu
entwickelte Konzept „Baustelle Zukunft“,
das sich an junge erwachsene arbeitslose
Männer und Frauen richtet, ergänzt. Durch
Gruppenangebote, Einzelbegleitung und die
Einbindung in Arbeit wird die Entwicklung
und Umsetzung neuer beruflicher und persönlicher Perspektiven sowie die Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben
und Handeln gefördert und unterstützt.
Innerhalb der letzten Jahre wurde das Konzept von „GanzMensch“ zu einem festen
Bestandteil der ERLACHER HÖHE Freudenstadt und ist mittlerweile fest im Denken und
alltäglichen Handeln unserer Einrichtung
verankert.
Tamara Wöhrle
Gefördert wird das Projekt „Ganz Mensch
– umfassend wachsen – Zukunft gestalten“
durch den Europäischen Sozialfonds.
Angenommen werden: „Ich will so sein können wie ich bin“
Traumatische Erfahrungen in der Kindheit.
Sexueller Missbrauch. Gewalterfahrungen
am eigenen Leib. Tod/Suizid eines nahe
stehenden Menschen. Allein gelassen werden. Mobbing. Keine Liebe erhalten. Verachtung erfahren. Schwere Krankheit erleiden. Behinderung. Arbeitslosigkeit ohne
eigenes Verschulden. Aufwachsen ohne
Familie. Überforderung. Kampf.
Häufige Folgen:
Alkoholabhängigkeit. Drogenmissbrauch.
ADHS. Borderline-Störung. Depression. Ewige Suche nach der eigenen Identität und vor
allem nach Liebe und Annahme.
Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat. Römer 15,7
Oft tendieren wir in unserer Gesellschaft
dazu, über andere Menschen zu urteilen.
Viele Menschen bekommen Zuschreibungen
wie „Psycho“, „Assi“, „Alki“ o.ä. von ihren
Mitmenschen, die anscheinend das Sein dieser Menschen auf einen Punkt bringen. Die
Vorstellungen dahinter sind, dass sich jeder
Mensch seine Lebensführung aussuchen
kann und wer beispielsweise arbeitslos ist, sei
zu faul sich Arbeit zu suchen. Oder wer beispielsweise ungepflegt aussieht, könne nicht
auf die Hygiene achten.
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der
Herr aber sieht das Herz an. 1. Samuel 16,7
Aber was ist mit den Herzen dieser Menschen, die in solch krisenhafte Lebenssituationen geraten? In den seltensten Fällen haben wir in unserer täglichen Arbeit Menschen
kennengelernt, die trinken weil sie wollen
oder in unhygienischen Verhältnissen leben,
weil sie zu faul sind. Diese Verhaltensweisen
entstehen meist durch verletzte Menschenseelen.
Auch wir tendieren manchmal dazu, manche
in einen Topf zu werfen und haben vielleicht
unbewusst bestimmte Raster, in die wir Menschen einsortieren. Aber Menschen lassen
sich nicht in Raster einsortieren. Sie lassen
sich nicht über einen Kamm scheren. Und
keiner ist wie der andere. Jeder bringt seine
eigene Lebensgeschichte mit sich und jeder
verarbeitet seine traumatischen Erfahrungen
anders. Die einen haben starke Widerstandsressourcen und können ganz gut im Alltag
durchhalten. Die anderen können ihre Verletzungen nicht verarbeiten und tränken sie
in Alkohol, betäuben die seelischen Schmer-
zen mit Drogen oder werden krank und fallen
in schwerwiegende Depressionen – und es
scheint der einzige Ausweg mit den Schmerzen und vor allem mit den Zuschreibungen
der Gesellschaft fertig zu werden.
Auch wir sollten in unserem Alltag jeden
einzelnen Menschen, der unsere Hilfe in Anspruch nimmt, ohne Vorurteile und Zuschreibungen begegnen. Auch wir müssen hinter
die Krankheitsbilder schauen. Hinter jedem
Gesicht, hinter jeder Krankheit steht ein
MENSCH. Und dieser Mensch möchte GESEHEN werden. Dieser Mensch möchte ERNST
GENOMMEN werden. Und genau das sollte
unsere Arbeit prägen – an jedem neuen Tag.
Rebekka Zinsser
Am Rad gedreht
Nach gut 15 Jahren Kindererziehung, Haushaltsführung und noch ein bisschen arbeiten
in der Industrie auf Mini-Job Basis hatte Frau
F. den Wunsch, beruflich nochmals am Rad zu
drehen. Zu Hause ist alles geregelt, das Leben
hat sich eingespielt und jedes Familienmitglied kann ein Stück Verantwortung übernehmen und Selbstständigkeit leben.
Frau F. will nicht in zehn Jahren, kurz vor 50,
ausgemustert werden, weil ihre Fingerfertigkeit oder ihr Sehvermögen nicht mehr ausreichen, um die Stückzahlen in der Produktion
aufrecht zu erhalten. Ihr Wunsch ist es, sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu sein, mit
einer Tätigkeit, die für sie sinnstiftend ist, bis
zum Rentenalter zu arbeiten, um damit auch
ihrer Altersarmut als Frau entgegenzuwirken
zu können.
Beim ersten Gespräch mit Frau F. gewann ich
sofort den Eindruck, dass diese Frau noch etwas in ihrem beruflichen Leben drehen kann,
aus ihrem Leben mehr machen kann, als am
Band zu stehen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie als Spätaussiedlerin im Jugendalter nach Deutschland kam, hier den Hauptschulabschluss machte und eine Ausbildung
als Verkäuferin absolvierte. Dann schloss
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sich die Familienphase an. Die Sprache war
immer ein Problem. Weniger aufgrund der
Verständigung, vielmehr wegen ihrer harten
Aussprache. Aber ihre freundliche und sehr
sympathische Erscheinung lassen auch hier
die harten Kritiker verstummen.
Wie fand Frau F. zu mir in die Beratungsstelle
für „berufliche Integration“, wo es primär darum geht, für Arbeitssuchende die passende
und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden. Frau F. hatte von einer Freundin die Empfehlung bekommen, sich hier zu
melden. Zunächst bekam sie den Rat, sich bei
der Arbeitsagentur für Arbeit, arbeitssuchend
zu melden. Somit hat sie Anspruch auf eine
persönliche Beratung und in diesem Rahmen
erhielt Frau F. einen Aktivierungsgutschein
für die Einzelberatung. Das Ziel war, eine berufliche Perspektive zu erarbeiten und umzusetzen.
Schnell wurde klar, dass die Ausbildung zur
Verkäuferin vor 15 Jahren Frau F. nur begrenzt
die Möglichkeit bot, in ihren gelernten Beruf
wieder einzusteigen. Ganz wichtig war das
Thema Zeit. Frau F. plant zunächst in Teilzeit
zu arbeiten. So will sie ihren beruflichen Wiedereinstieg rücksichtsvoll gestalten, um nicht
gleich an ihre Grenzen zu stoßen. Zum anderen benötigt sie auch noch Zeit für ihre Familie
und den Haushalt.
Wichtig ist, die Stärken von Frau F. zu benennen: Sie ist initiativ und selbstbewusst, sehr
zuverlässig, äußerst belastbar, verfügt über
ein sehr gepflegtes Äußeres und ist hochmotiviert. Für den Wiedereinstieg sind immer besondere Anstrengungen notwendig. Jedoch
ist Frau F. durch ihr überzeugtes Engagement
und ihren Willen in der Lage, dieses Ziel zu erreichen.
Im Laufe der Beratung zeigt sich, dass eine
Weiterbildung der sinnvollste Weg zu einer
beständigen und stimmigen Tätigkeit führt.
Da Frau F. ihre Stärken im rechnerischen Bereich besitzt, konzentriert sich die Suche hierauf. Zuletzt zeigte sich, dass die Ausbildung
zur Steuerfachangestellten, gefördert über einen Bildungsgutschein, erreichbar ist, weil sie
die Form von Kursen anbietet, die den Vorstellungen und Erwartungen entsprechen.
Natürlich will die Agentur für Arbeit sicher
gehen, dass die Voraussetzungen für die Weiterbildung gegeben sind. Die Teilnahme am
psychologischen Test ist daher verpflichtend.
Hier kam die Familie ins Spiel: alle halfen bei
der Vorbereitung zu diesem Test mit. Dies ist
auch wichtig, denn um die Weiterbildung in
Teilzeit erfolgreich abzuschließen zu können,
muss die gesamte Familie mitwirken. Auch
dieses Thema war wie vieles aus dem Alltag,
Inhalt der Beratung. Die Beratung beinhaltet
alle wichtigen, grundlegenden Fragen aufzugreifen und zu thematisieren. Letztendlich
muss Frau F. sich entscheiden und für ihr Tun
die Verantwortung tragen.
Frau F. hat den Test bestanden, die Agentur
für Arbeit stimmt der beruflichen Weiterbildung zu und Frau F. beginnt im Juni die
Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Zunächst besuchen alle Teilnehmerinnen einen
Vorbereitungskurs, damit alle buchhalterisch
auf dem gleichen Stand sind. Einen Monat
später darf Frau F. eineinhalb Jahre die Schulbank drücken und im Anschluss bei einem
Steuerberaterbüro über dieselbe Zeit ihre
Ausbildung im Betrieb machen. Am Ende der
Ausbildung wird die Prüfung bei der Steuerberatungskammer abgelegt.
Wir wünschen Frau F. auf ihrem beruflichen
Werdegang, viel Erfolg und Freude.
Hildegard Höppel
365 Tage im Jahr
sozial engagiert
Ich heiße Julia Fröschke und bin 18 Jahre alt.
2014 habe ich mein Abitur erfolgreich bestanden. In meiner Freizeit bin ich sehr aktiv – seit mittlerweile 10 Jahren spiele ich im
Verein Fußball und gehe gerne joggen oder
in ein Fitnessstudio.
Ich stehe kurz vor dem Ende meines Freiwilligen Sozialen Jahres bei der ERLACHER
HÖHE in der Kreativ-Werkstatt.
In dem letzten Jahr konnte ich bereits erste
praktische Erfahrungen im sozialen Bereich
der Berufswelt sammeln. Ich möchte nun die
Erfahrungen aus meinem Jahr in meinem
Studium anwenden und weiterentwickeln.
Mein Schwerpunkt von der Sozialen Arbeit
hat sich zwar zu Umweltschutz geändert,
aber es wird sich nichts daran ändern, dass
ich mich weiterhin sozial engagieren will. Ich
kann viel aus dieser Zeit mitnehmen, nicht
nur meine Menschenkenntnisse sind besser
geworden, sondern auch meine Persönlichkeit hat sich geändert. Ich komme mittlerweile gut mit Krisensituationen aus und kann
schneller einen Lösungsansatz finden. Ich
bin ein viel offenerer Mensch geworden und
kann mich besser in die Lage anderer Menschen versetzen.
Die ERLACHER HÖHE hat mir viel geschenkt
von Lebenserfahrung bis hin zur Eigenverantwortung. Bevor ich mein Studium bestreiten will, werde ich noch einen Freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr leisten.
Mein Schlusswort: Ich sehe mittlerweile die
soziale Arbeit mit anderen Augen und schätze die Arbeit meiner Arbeitskollegen sehr.
Das Jahr hat mich selbst im guten Sinne geprägt, dadurch dass man auch viele verschiedene Menschen mit interessanten Geschichten kennenlernen durfte.
Julia Fröschke
ERLACHER HÖHE
Mein Sprungbrett
in die Soziale Arbeit
Ich bin seit Dezember letzten Jahres als
FSJ’lerin in der Verwaltung der ERLACHER
HÖHE Freudenstadt tätig. Nachdem ich,
vor zwei Jahren, erfolgreich mein Abitur
absolviert habe, entschied ich mich zunächst für ein Jahrespraktikum in einem
Waldkindergarten. Da ich im Anschluss
daran keinen Studienplatz „ergattern“ konnte, landete ich sehr spontan, als Späteinstei-
gerin, bei der ERLACHER HÖHE - zum Glück!
Denn hier kam ich zu dem Entschluss, soziale
Arbeit zu studieren. Die Arbeit hier macht
mir großen Spaß, da sie sehr vielseitig ist
und man täglich auf die verschiedensten
Charaktere trifft. Kein Tag ist wieder der andere und das ist genau das, was mich persönlich reizt. Man lernt viel über den Umgang
mit seinen Mitmenschen und darüber hinaus
auch viel Neues über sich selbst kennen. Die
wohl wichtigste Erkenntnis, die ich hier gewonnen habe, ist immer den Menschen zu
sehen – ohne seine Macken und ohne seine
Umstände. Die Erlebnisse und Erfahrungen,
die ich hier sammle, haben bzw. werden
mich prägen und immer begleiten.
Sucithra Dey
erzählte und den ersten Kontakt herstellte.
Ich gebe zu, dass der Beruf Verkäuferin nicht
mein erster Berufswunsch war, aber ich habe
schnell großen Gefallen an meiner Arbeit
in der Kommode gefunden. Zudem war mir
auch einfach klar, dass ich nicht wählerisch
sein durfte. Man hat mich in der ERLACHER
HÖHE ohne Vorbehalte aufgenommen.
Ohne Vorbehalte gegen mein Alter, gegen
meinen bisherigen, etwas holprigen Lebenslauf und ohne Vorbehalte gegenüber einem
nicht ganz so guten Schulabschlusszeugnis.
Ich habe hier eine Chance bekommen, für die
ich sehr dankbar bin!
Nadine Böhm
Für Menschen,
Der normale
die am Rande
Durchschnittsazubi? der Gesellschaft
stehen, setze
ich mich ein
Ich heiße Nadine Böhm, bin 33 Jahre alt und
mache seit 15. September 2014 in der Kommode Freudenstadt der ERLACHER HÖHE
eine Ausbildung zur Verkäuferin.
Ja, Sie lesen richtig, ich bin 33 Jahre alt.
Also deutlich älter als der „normale Durchschnittsazubi“. Manche werden sich jetzt
vielleicht fragen wie man dazu kommt in diesem Alter eine Ausbildung zu machen. Das
möchte ich gerne erklären.
Ich habe schon zwei angefangene Ausbildungen in verschiedenen Berufen hinter mir,
die ich beide aus diversen Gründen leider
nicht beenden konnte. Als ich die 2. Ausbildung beenden musste habe ich versucht für
das kommende Ausbildungsjahr einen 3. Ausbildungsplatz zu bekommen, was aber nicht
geklappt hat. Meine Bewerbungen kamen
alle mit Absage wieder zurück. Ich bekam
nicht einmal die Chance mich vorzustellen.
Und ich hatte nicht wenige Bewerbungen
geschrieben. Aber wer lädt einen auch schon
zum Vorstellungsgespräch ein, wenn man
zwei abgebrochene Ausbildungen im Lebenslauf stehen hat? Das Ganze hatte mich
ziemlich deprimiert und entmutigt. Es folgte
dann auch eine „Null-Bock-Einstellung“ und
ich hing meine Ausbildungsplatzsuche an den
Nagel. Ich arbeitete dann eben ohne Ausbildung mal hier ne Weile und dann mal dort ne
Weile. Einen festen Arbeitsplatz mit Zukunft
bekam ich aber auch nirgends. Zwischendrin
war ich auch immer mal wieder arbeitslos.
Irgendwann landete ich dann in der Schwarzwaldwerkstatt in Dornstetten. Zuerst arbeitete ich dort als 1-Euro-Jobberin, dann festangestellt mit Jahresvertrag. Ich war dort in
der Schreinerei tätig und hatte mit den beiden dortigen Gruppenleitern immer wieder
Gespräche über meine berufliche Situation.
Die beiden konnten es nicht verstehen weshalb ich keine Ausbildung hatte und meinten
immer wieder, dass ich sehr viel Potential
hätte. Eigentlich war das Thema Ausbildung
für mich ja durch, aber durch den Zuspruch
den ich durch meine beiden Gruppenleiter erfuhr, schöpfte ich wieder Mut vielleicht doch
noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Ab Juni 2014 war ich dann bei Frau Othman
in dem Projekt „Zurück in den Job“. Frau
Othman war es dann auch, die mir von dem
offenen Ausbildungsplatz in der Kommode
Ich bin als „Kinzigtäler“ 1962 in Schiltach
geboren und heiße Wendelin Dieterle.
Stolzer Papa zweier Mädchen, gemeinsam
nehmen wir uns gerne Zeit füreinander. In
meiner Heimat Schenkenzell-Kaltbrunn war
ich seit über 30 Jahren begeisterter, aktiver
Fußballer beim SC Kaltbrunn und bin heute
als Jugendtrainer und Schiedsrichter im Einsatz.
Anpacken, positives Denken und sich in einer
Gemeinschaft einbringen sind für mich seit
langem wichtige Werte und Haltungen.
Von
Südafrika
nach
Deutschland
vom Klempner zum Schreiner
Mein Name ist Devon Paulsen. Ich bin 27
1/2 Jahre alt, komme aus Kapstadt - Südafrika und lebe seit Juli 2012 in Deutschland. Nach meiner Heirat 2012 hatte ich
hier in Deutschland eine Ausbildung zum
Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung
und Klimatechnik begonnen.
Leider musste ich aufgrund einer Knieverletzung diese Ausbildung im Frühjahr 2014
abbrechen. Nach vielen Überlegungen wie
es beruflich weiter gehen könnte, habe ich
ein zweiwöchiges Praktikum in der ERLACHER HÖHE Freudenstadt gemacht und
Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche erhalten.
Im September 2014 habe ich dann meine
Schreinerausbildung in der EH-Werkstatt
und Heinrich-Schickhardt-Schule begonnen.
Das Arbeiten an und mit Holz bereitet mir
viel Freude. Besonders gut gefällt mir das
Miteinander in der Werkstatt, die Atmosphäre beim Arbeiten und das Vertrauen
das mir von den Mitarbeitern und Ausbildern dort entgegen gebracht wird.
Ich bin sehr dankbar.
Devon Paulsen
Über 20 Jahre habe ich mit Freude als Schreiner im Orgelbau gearbeitet. Seit September
2012 bin ich in der Umschulung zum Arbeitserzieher. Während einem dreimonatigen
Berufs-Praktikum habe ich die ERLACHER
HÖHE (Werkstatt/Schreinerei) kennen und
schätzen gelernt. Schon in dieser Zeit wurde
mir klar, was für eine besondere und wertvolle Sozialeinrichtung in Freudenstadt seit
1994 aufgebaut wurde und den Bedürfnissen entsprechend weiter entwickelt wird.
Beeindruckt hat mich die große Kapazität
an Plätzen für Menschen unserer Region, die
in sozialen Notlagen auf professionelle Hilfen angewiesen sind.Seit Mitte September
2014 befinde ich mich im Anerkennungsjahr
und leite die Kreativ-Werkstatt. Frau Julia
Fröschke (FSJ) unterstützt meine Arbeit.
Sehr gerne bin ich Mitarbeiter in der ERLACHER HÖHE.
Im täglichen Tun, in den Begegnungen mit
den Beschäftigten und den Arbeitskollegen
gewinne ich eindrückliche Erfahrungen.
Das ganzheitliche, christliche Menschenbild, das der Konzeption zugrunde liegt, wird
meines Erachtens in unserem Haus gelebt;
in diesem Sinne ist es mir Auftrag und Motivation zugleich, mein Denken und Handeln
danach auszurichten und mich mit meinen
Fähigkeiten einzubringen.
Wendelin Dieterle
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IHRE ANSPRECHPARTNER
in Freudenstadt und Horb
WOHNUNGSLOSENHILFE
ABTEILUNGSLEITUNG
Aufnahmeheim
Leitung Kommode Freudenstadt
Leitung Werkstatt
Michael Marxhausen
Schreinermeister
Ludwig-Jahn-Str. 17, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-51
michael.marxhausen@erlacher-hoehe.de
Markus Haaga
Schreinermeister
Gottlieb- Daimler- Str.26
72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-412
Markus.haaga@erlacher-hoehe.de
Werkstatt „grüner Bereich“
Wolfgang Günther,
Dipl. Sozialpädagoge, Theologe M.A.
Rappenstr. 16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-3
wolfgang.guenther@erlacher-hoehe.de
Patrick Pohl
Gärtner, Arbeitsanleiter
Gottlieb-Daimler-Str. 26
72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-412
Patrick.pohl@erlacher-hoehe.de
Leitung StattLädle
Gabriele Rotter
Altenpflegerin, Pflegedienstleitung
Ludwig-Jahn-Str. 17, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-52
gabriele.rotter@erlacher-hoehe.de
InfoPunkt im Stadtbahnhof
Leitung Kreativ-Werkstatt
Bärbel Habeck
Hotelfachfrau
Im Stadtbahnhof
72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-414
baerbel.habeck@erlacher-hoehe.de
Wendelin Dieterle
Schreiner
Alfredstr.25, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-411
wendelin.dieterle@erlacher-hoehe.de
Tobias Ditlevsen
Dipl. Sozialpädagoge
Rappenstr. 16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-3
tobias.ditlevsen@erlacher- hoehe.de
Fachberatungsstelle
Sabine Laabs-Buschbacher
Dipl. Sozialpädagogin
Rappenstr.16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-3
sabine.laabs-buschbacher@erlacher-hoehe.de
Ambulant Begleitendes Wohnen
Rebekka Zinsser,
Soziale Arbeit B.A.
Rappenstr.16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-3
rebekka.zinsser@erlacher-hoehe.de
Mobile Jugendarbeit
Straßensozialarbeit
Manuel Trick, Soziale Arbeit B.A.
Alfredstr. 20, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 704
mobil 0157 / 51 05 91 83
manuel.trick@erlacher –hoehe.de
TEAM IN HORB
Fachberatungsstelle
TEAM VERWALTUNG
Verwaltung
Stellvertr. Abteilungsleitung
Regina Bellon, Industriekauffrau
Rappenstr. 16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-400
regina.bellon@erlacher-hoehe.de
Tagesstätte Windrad
Simone Rumpel
Hauswirtschafterin
Rappenstr. 16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-404
simone.rumpel@erlacher-hoehe.de
Verwaltung Werkstatt
Elena Pfeif, Bürokauffrau
Gottlieb-Daimler-Str. 26
72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-412
elena.pfeif@erlacher-hoehe.de
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www.erlacher-hoehe.de
Coaching
Hildegard Höppel
Dipl. Sozialpädagogin
Marktplatz 27, 72160 Horb a. N.
Tel. 0 74 51 / 625 03 29
hildegard.hoeppel@erlacher-hoehe.de
Verwaltung
Öffentlichkeitsarbeit
Sabine Klumpp, Einzelhandelskauffrau
Rappenstr. 16, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-401
sabine.klumpp@erlacher-hoehe.de
Andreas Hauser
Soziale Arbeit B.A.
Marktplatz 27, 72160 Horb. a.N.
Tel. 0 74 51 / 625 03 53
andreas.hauser@erlacher-hoehe.de
Leitung
Hauswirtschaftliche Dienste
Picobello
Claudia Freund
Hauswirtschaftsmeisterin
Alfredstr. 25, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-410
claudia.freund@erlacher-hoehe.de
JobCafé – Coaching
Tamara Wöhrle
Soziale Arbeit B.A.
Alfredstr. 20, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-413
tamara.woehrle@erlacher-hoehe.de
Coaching
Yasmin Othman
Dipl.-Soz.Arb./Soz. Päd. (FH)
Alfredstr. 20, 72250 Freudenstadt
Tel. 0 74 41 / 860 11-415
yasmin.othman@erlacher-hoehe.de
Leitung Kommode Horb
Christof Schaible
Schreiner
Junghansstr. 7, 72160 Horb a. N.
Tel. 0 74 51 / 552 56 56
christof.schaible@erlacher-hoehe.de
Kontakt / Impressum ERLACHER HÖHE Freudenstadt | Rappenstraße 16 | 72250 Freudenstadt | Telefon 07441-86011-3 | Fax 07441-86011-49
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