02 Einleitung - Österreichische Apothekerkammer
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02 Einleitung - Österreichische Apothekerkammer
ARBEITSUNTERLAGEN zur 8. Sommerakademie für ApothekerInnen am Wörthersee Immunologie vom 25. bis 27. Juni 2004 in Pörtschach Medieninhaber und Herausgeber: Österreichische Apothekerkammer, 1090 Wien, Spitalgasse 31 Redaktion: Mag. pharm. Franz Biba Verlags- und Herstellungsort: Wien 4 INHALTSVERZEICHNIS Einleitung: Bestellschein für die Fortbildungs-CD-Rom ................................................................................... 7 Vorwort ............................................................................................................................................................ 9 Buchempfehlungen ................................................................................................................................... 18 Glossar Immunsystem ............................................................................................................................. 20 Tipps zur Stärkung des Immunsystems ......................................................................................... 29 Programm ..................................................................................................................................................... 30 1. Session: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler: Kurze Einführung ins Immunsystem ................................................................................................ 33 Ao. Univ.-Prof. Dr. Akos Heineman: Zytokine ........................................................................................................................................................ 43 Univ.-Prof. Dr. Walter Knapp: Zellen der Immunabwehr .................................................................................................................... 49 2. Session: Univ.-Prof. Dr. Konrad Schauerstein: Stress und Immunabwehr .................................................................................................................... 53 Ao. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Aberer: Lupus erythematodes ............................................................................................................................. 61 Univ.-Prof. Dr. Manfred Dierich: AIDS – aktueller Stand .......................................................................................................................... 77 3. Session: Univ.-Prof. Dr. Hans Lassmann: Immunüberwachung ............................................................................................................................... 81 Univ.-Prof. DDr. Egon Marth: Das angeborene Immunsystem ......................................................................................................... 99 Univ.-Prof. Dr. Rudold Valenta Allergie ........................................................................................................................................................ 113 Univ.-Prof. Dr. Richard Greil: Immunsuppressiva ................................................................................................................................. 121 4. Session: Univ.-Prof. Doz. Dr. Beatrix Gubeck-Loebenstein: Altern und Immunabwehr ................................................................................................................. 127 Univ.-Prof. Dr. Winfried Graninger: Diagnose und Therapie von Autoimmunarkrankungen ..................................................... 143 Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl: Topische Immunmodulation ............................................................................................................. 159 5 6 Bestellschein für die FORTBILDUNGS-CD-ROM www.apotheker.or.at An die Österreichische Apothekerkammer Informations- und Fortbildungsabteilung Spitalgasse 31 1090 Wien Fax: 01/404 14-143 Ich habe die Fortbildungs-CD-Rom noch nicht angefordert. Bitte schicken Sie mir kostenlos die zuletzt erschienene CD-Rom. Name: (Bitte Blockschrift) * __________________________________________________________ Adresse ** ______________________________________________________________________ Ich möchte gleich in den Verteiler aufgenommen werden und erhalte dann immer sofort nach dem Erscheinen die neueste Fortbildungs-CD-Rom bis auf Widerruf kostenlos zugeschickt. Ich nehme zur Kenntnis, dass die Fortbildungs-CD nur zur privaten Nutzung unter Beachtung der auf der CD angeführten Copyright-Bestimmungen eingesetzt werden darf. Datum: ______________________ Unterschrift: _______________________________________ * Die Fortbildungs-CD-Rom wird nur an Mitglieder der Österreichischen Apothekerkammer abgegeben. Pro Person kann nur eine CD angefordert werden. ** Die CD-Rom wird jeweils an jene Adresse geschickt, die Sie zuletzt bei der Pharmazeutischen Gehaltskasse bekannt gegeben haben. 7 NACHBESTELLUNG FORTBILDUNGS-CD-ROM Ich ersuche zusätzlich um Zusendung folgender noch lieferbarer CD-Rom: (bitte ankreuzen) o Bewegungsapparat Wissenschaftliche Fortbildungswoche (März 1998, Bad Hofgastein) o Atemwege Zentrale Fortbildungsveranstaltung (November 1998, Wien) o HNO-Erkrankungen Zentrale Fortbildungsveranstaltung (November 2000, Wien) o Infektionskrankheiten Wissenschaftliche Fortbildungswoche (März 2001, Saalfelden) o Lifestyle-Drugs Sommerakademie am Wörthersee (Juni 2001, Pörtschach) o Sucht Zentrale Fortbildungsveranstaltung (November 2001, Wien) o Neurologie und Psychiatrie Wissenschaftliche Fortbildungwoche (Februar 2002, Saalfelden) o Hightec-Pharmazie Sommerakademie am Wörthersee (Juni 2002, Pörtschach) o Urologie Zentrale Fortbildungsveranstaltung (November 2002, Wien) o Herz- und Kreislauferkrankungen Wissenschaftliche Fortbildungswoche (Februar 2003, Saalfelden) o Die Gesundheit und ihr Preis Sommerakademie am Wörthersee (Juni 2003, Pörtschach) Datum: ______________________ 8 Unterschrift: _______________________________________ VORWORT Unser Immunsystem ein höchst komplexes „Organ” – ohne Zentrale zwar, aber den ganzen Körper betreffend – und es steht, via Gehirn, mit der Psyche in Verbindung, das wusste schon der römische Schrifsteller Iuvenal (ca. 60 - 127 n. Chr.). "Mens sana in corpore sano" dieses weltberühmte Zitat aus den Satiren X 356 heißt nämlich nicht, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Verstand möglich sei, und noch weniger, man brauche sich nur einen gesunden Körper zu verschaffen, der gesunde Verstand stelle sich dann von selbst ein, denn dieses Zitat ist nur der letzte Teil eines Satzes, der da lautet: "orandum est ut sit mens sana in corpore sano." Und das bedeutet aus dem Zusammenhang heraus übersetzt: "Du musst um einen gesunden Verstand in einem gesunden Körper beten", was die Interaktionen von Psyche und Gesundheit viel anschaulicher macht. Ein gesunder Körper braucht nämlich einen gesunden Geist, wir sehen das beispielsweise bei den Auswirkungen von Stress auf unser Immunsystem. Vier Hauptthemen bestimmen die Sommerakademie für Apotheker in Pörtschach 2004. Eines davon: Zellwachstumsstoffe, so genannte Zytokine, und deren Rezeptoren. Berichtet wird hier über erst kürzlich entdeckte Botenstoffe, die entzündliche Reaktionen im Körper beeinflussen. Inzwischen konnten Rezeptorblocker entwickelt werden, die sich erfolgreich in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen und entzündlicher Darmkrankheiten einsetzen lassen. Außerdem soll diskutiert werden, was die Gentherapie mit Hilfe von Zytokinen in Zukunft alles leisten kann. Ein weiterer Schwerpunkt gilt den Immunsuppressiva, das sind Medikamente die der Patient nach einer Organtransplantation bekommt, um sein Immunsystem zu unterdrücken - sonst würde das körpereigene Abwehrsystem das fremde Organ abstoßen. Immunsuppressiva werden aber auch bei Verluste der Selbst-Toleranz des Immunsystems eingesetzt, wie es bei den sogenannten Autoimmunerkrankungen der Fall ist. Deshalb werden in diesem Zusammenhang auch die bekannten Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, insulinabhängiger Diabetes mellitus, multiple Sklerose und Lupus erythematodes und die verschiedenen Therapien besprochen. Das dritte Hauptthema setzt sich auseinander mit der Immunantwort auf Virusinfektionen. Dabei geht es vor allem um neue Ansätze zur Immuntherapie von Aids und Hepatitis sowie um die Entwicklung von Impfstoffen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit zunehmendem Alter die Abwehrkraft gegen Infektionen sinkt. Das liegt unter anderem daran, dass das Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, gegen jeden neuen Erreger neue Antikörper zu produzieren. Als vierter und letzter Schwerpunkt wird der Themenkreis „Allergie“ besprochen. Am Beispiel der Allergien lässt sich auch zeigen, dass unser Immunsystem in einer Stress-Situation anders funktioniert, als im Ruhezustand. Die Sommerakademie bietet einen ganzheitlichen Einblick in die wichtigsten Kapitel der modernen Immunologie. Ich freue mich darauf, Sie bei der Tagung in Pörtschach vom 25. bis 27. Juni 2004 begrüßen zu dürfen! Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler Wissenschaftlicher Leiter der Fortbildung 9 10 Ein zukunftsträchtiges Thema Die Kenntnisse von immunologischen Abläufen im Menschen nehmen stetig zu. Immer häufiger werden solche Mechanismen aufgedeckt, auch die Notwendigkeit für eine Immuntherapie stellt sich heutzutage häufiger denn je. Zum einen werden die Menschen älter, und das damit verbundene Nachlassen der natürlichen Immunfunktionen bringt Probleme mit sich. Zum anderen haben antimikrobielle Regime zu Vielfachresistenzen der Erreger und zu einer Selektion hochpathogener Keime geführt. Zusätzlich haben Chemo- und Radiotherapie und der Einsatz von Immunsuppressiva derart an Bedeutung gewonnen, dass die Immunologie nicht nur ein hochinteressantes Forschungsgebiet, sondern auch ein wichtiges Fortbildungsthema ist. Wir kennen heute das Immunsystem in großen Zügen, aber die Herausforderung liegt, wie so häufig, im genauen Verständnis der Zusammenhänge. Hierzu gehören Autoimmunerkrankungen wie z.B. die Volkskrankheiten Rheuma, Diabetes mellitus und multiple Sklerose, die stetig zunehmenden allergischen Erkrankungen, die Abstoßung von Organtransplantaten, die in den Anfängen schon hoffnungsvolle Bekämpfung von Krebs durch die körpereigene Abwehr. Aber auch auf dem Gebiet, auf dem die Immunologie ihre größten Erfolge erzielen konnte, nämlich der Bekämpfung von Infektionen, ist intensive Forschung und Fortbildung weiterhin notwendig. Neben den noch immer ungelösten Problemen, um mit Malaria nur eines zu nennen, stellen uns neu auftretende Erreger immer wieder vor Herausforderungen, wie das Beispiel AIDS überdeutlich zeigt. Ich hoffe, Ihre Neugier geweckt zu haben und lade Sie herzlich ein, die 8. Sommerakademie für Apotheker in Pörtschach, dort wo der Wörthersee am schönsten ist, zu besuchen und durch Ihre Teilnahme und Diskussionsfreudigkeit zum Gelingen der Tagung beizutragen. Mag. pharm. Dr. Herbert Cabana Präsident der Österreichischen Apothekerkammer 11 12 Unser Virenschutzprogramm Sasser, Ebola, ILOVEYOU, BSE, Anthrax, Pocken, SARS. Nicht alle der genannten Begriffe bezeichnen Viren im medizinischen Sinne (BSE ist ein Prion, Anthrax ein Bakterium, ILOVEYOU und Sasser sind Computerprogramme), aber alle verweisen auf geheimnisvolle Infektionen. Virus ist heute längst ein Begriff mit vielen Bedeutungen, er ist zu einer Metapher geworden, die nicht nur den Cyberspace erobert hat, von Kunst und Philosophie aufgegriffen wird, sondern auch unser AlltagsDenken bestimmt. Der menschliche Organismus ist mit einem ausgeklügelten Virenschutzprogramm ausgestattet, das täglich aktualisiert wird. Das passiert meist „automatisch“, wenn aber ganz besonders gefährliche Viren vorhergesagt werden, dann sollten wir uns um die aktuellen Updates schleunigst kümmern, wie wir es ja auch von der EDV gewohnt sind. Firewalls, Virenschutzprogramme, SicherheitsUpdates: ganz selbstverständlich versuchen sich damit Behörden und Unternehmen vor Computerviren zu schützen. Diese Viren verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe, aber laut einer Studie schädigt ein einziges „echtes“ Virus, nämlich das Grippe-Virus, die Wirtschaft Jahr für Jahr stärker als alle Computer-Viren zusammen. Grund genug, dass wir ApothekerInnen uns immer wieder für Impfaktionen einsetzen, Grund genug aber auch dafür, ein „VirenschutzprogrammUpdate“ in einer Fortbildungstagung anzubieten. Das Immunsystem in seiner Funktion als Schutzschild gegen Krankheitserreger steht im Mittelpunkt der 8. Sommerakademie in Pörtschach, zu der ich Sie liebe Kolleginnen und Kollegen recht herzlich einladen möchte. Mag. pharm. Dr. Christiane Körner 1. Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer 13 14 Quae medicamenta non sanant, ferrum sanat; quae ferrum non sanat, ignis sanat … Was Arzneien nicht heilen, heilt das Messer; was das Messer nicht heilt, heilt das Feuer. Hippokrates, von dem dieser berühmte Ausspruch stammt, hat unser Immunsystem noch nicht gekannt. Wie ließe es sich sonst erklären, dass gerade er, der sich doch so intensiv mit den vier Elementen beschäftigt hat (er hat sie bekanntlich den vier Temperamenten sanguinisch, cholerisch, phlegmatisch und melancholisch zugeordnet) in seiner Aufzählung auf die Heilkräfte von Wasser und Luft nicht näher eingeht. Bei uns in Pörtschach können Sie diese Heilkräfte auftanken. "Hier ist es reizend, allerliebst und außerdem ist man am Eingang zum Schönsten und Großartigsten." So beschrieb Johannes Brahms einst seinen „Sommerfrischeort“ Pörtschach am Wörthersee. Heute, über 100 Jahre später, wandeln die Urlauber auf Brahms Spuren und können sich selbst von der Richtigkeit der Worte des großen Komponisten überzeugen. Mondän, romantisch, prominent, nostalgisch - das ist Pörtschach am Wörthersee. Schon vor 100 Jahren noble Sommerfrische, ist Urlaub hier nach wie vor Ausdruck von Lebensart. Auf der idyllisch gelegenen Halbinsel mit ihren blumenübersäten Seepromenaden, ihrem pulsierenden Leben und ihrer international berühmten Gastronomie weiß man noch, wie erfrischend und gesund der Sommer sein kann. Ich möchte Sie zu unserer Sommerakademie nach Pörtschach recht herzlich einladen, und darf Ihnen versichern, Pörtschach ist nicht nur ein Eldorado für eine traditionsreiche Fortbildungsveranstaltung, sondern auch ein Ort für Gesundheit, Fitness, Kuren – zum diesjährigen Thema der Tagung passend - eine Wohltat für unser Immunsystem. Mag. pharm. Wernfried Wenger Präsident der Landesgeschäftsstelle Kärnten der Österr. Apothekerkammer 15 16 Das Immunsystem unterscheidet zwischen „fremd“ und „eigen“. Keine leichte Aufgabe bei der Übermacht. Der Mensch hat etwa 10 Billionen Körperzellen und ist von etwa 100 Billionen Mikroorganismen (ca. 500 verschiedene Bakterien und dazu noch paar Pilze und Viren) besiedelt, die allerdings meistens nützlich oder unschädlich sind. Bei geschwächtem Immunsystem werden selbst unbedenkliche Keime oft gefährlich. Ob wir gesund oder krank sind, ob Viren oder Bakterien uns etwas anhaben können, entscheidet also unser Immunsystem. Das Erhalten der körperlichen Gesundheit wird zur andauernden Kriegsführung gegen den äußeren Feind, wobei dieses Szenarium Verfahren zur Definition der Bestimmung dessen, was Selbst und feindliches Fremd ist, voraussetzt. Jede der 1013 Zellen im menschlichen Körper ist mit einem Identitätsnachweis ausgestattet, einer besonderen Anordnung von Proteinmolekülen an der Außenseite der Oberfläche der Zellmembran. Sie stellen die „Ausweispapiere“ einer Zelle dar und schützen sie vor der „körpereigenen Polizei“. Wir sehen schon, die Sprache der Immunologen ist reich an Metapher. Die Bezeichnungen der verschiedenen Zellen unseres Abwehrsystems weisen beispielsweise eindeutig auf ihre jeweiligen Aufgabenbereiche hin. Sie tragen Namen wie Regieanweisungen: · · · · Natürliche Killerzellen: erkennen und vernichten Fremdorganismen ohne die Mitwirkung von Antikörpern T-Killerzellen: erkennen und vernichten körpereigene Zellen, die von Viren befallen worden sind und körperfremde Zellen T-Unterdrückerzellen: beteiligt an der Abschaltphase der Immunreaktion; hemmen z.B. die Bildung von Killerzellen T-Helferzellen: stimulieren nach Erkennung eines Antigens die Bildung von spezifischen Antikörpern, usw. Mit den Erkennungs- und Abwehrmechanismen des menschlichen Organismus befasst sich die immunologische Forschung, aber das Thema betrifft jeden von uns, denn um das Immunsystem kreisen zahlreiche Diskussionen: Die richtige Ernährung, das Bekämpfen von Stress, die Angst vor Krebs oder AIDS, die allgegenwärtigen Allergien.... in kaum einem wissenschaftlichen Fach geht es gegenwärtig so turbulent zu wie in der Immunologie. Die außerordentliche Wichtigkeit der Forschungen über das Immunsystem wird deutlich, wenn man die Vielzahl der Nobelpreise, die für immunologische Entwicklungen vergeben wurden, in Betracht zieht. In ihren Anfängen war die Immunologie eng mit der Bakteriologie und Virologie verknüpft und befasste sich mit den Schutzmechanismen des Organismus vor Infektionskrankheiten. Heute ist bekannt, dass bei vielen Krankheiten, deren Ursache noch nicht wirklich geklärt ist, Autoimmunvorgänge im Körper eine wichtige Rolle spielen. Der Immunologie wird daher in Zukunft eine immer größere Bedeutung zukommen. Immunmodulatoren, Immunotoxine, Immunstimulanzien, die sogenannte Tumorimpfung, immer wieder bessere Immunsuppressiva, da wird viel Neues auf uns in der Apotheke zukommen. „Immunologie“ wurde als Thema für die Sommerakademie 2004 im Fortbildungsbeirat der Österreichischen Apothekerkammer vorgeschlagen, diskutiert und ausgearbeitet. Neben dem inhaltlichen Programm verspricht auch Pörtschach und der Wörthersee mit seinem beinahe südländisch-mediterranen Flair interessante und angenehme Tage. Mag. pharm. Franz Biba Fortbildungsabteilung der Österreichischen Apothekerkammer 17 BUCHEMPFEHLUNGEN Alle Bücher sind erhältlich bei: Buchaktuell E-Mail: Telefon: Fax: buchaktuell@apoverlag.at ++43/(0)1/402 35 88/30 ++43/(0)1/406 59 09 Kurzes Lehrbuch der Immunologie Autoren: Ivan M. Roitt, Jonathan Brostoff, David K. Male Verlag: Georg Thieme Verlag KG Form: 413 Seiten, kartoniert ISBN: 3-13-702103-0 Preis: € 51,40 Die rasante Entwicklung der Zell- und Molekularbiologie hat das Wissen um die Bedeutung immunologischer Prozesse in den letzten Jahren sprunghaft erweitert. Das vorliegende Werk vermittelt die zum Verständnis notwendigen Grundlagen der Immunerkennung, -antwort und -regulation. Auf klinische Krankheitsbilder wird ebenso eingegangen wie auf immunologische Techniken. Inhaltsverzeichnis Einführung in das Immunsystem Zellen der Immunantwort Das lymphatische System Rezeptormoleküle, die Antigene binden Entstehung der Antikörperdiversität Antigenerkennung Zellkooperation bei der Antikörperantwort Zellvermittelte Immunantwort Regulation der Immunantwort Immuntoleranz Die Entwicklung des Immunsystems Komplement Zellmigration und Entzündung 18 Evolution der Immunität Immunität gegen Viren, Bakterien und Pilze Immunität gegen Einzeller und Würmer Tumorimmunologie Immundifferenz Überempfindlichkeit - Typ-I-Reaktion Überempfindlichkeit - Typ-II-Reaktion Überempfindlichkeit - Typ-III-Reaktion Überempfindlichkeit - Typ-IV-Reaktion Transplantation und Abstoßung Autoimmunität und Autoimmunerkrankungen Immunologische Testmethoden Wörterbuch der Immunologie - Allgemeine und klinische Immunologie Herausgeber: Karl Drößler, Diethard Gemsa Verlag: Spektrum Akademischer Verlag 3. Auflage 2000. 342 Seiten mit zahlreichen Abbildungen 19 cm. Kartoniert. 390gr. ISBN: 3-8274-0897-0 Preis: € 25,70 Kurzlehrbuch Mikrobiologie und Immunologie Autorin: Margret Oethinger Verlag: Urban & Fischer (März 2004) Broschiert ISBN: 3-437-42781-4 Preis: € 25,70 Wörterbuch Allergologie und Immunologie, m. CD-ROM Fachbegriffe, Personen und klinische Daten von A-Z. Autoren: M. Ferencik, J. Rovensky, V. Matha u. a.. Verlag: Springer, Wien 2004. 320 Seiten mit 80 Abbildungen. Kartoniert. ISBN: 3-211-20151-3 Der Titel erscheint laut Verlag August 2004. Preis: ca. € 35,-Immunologisches Grundwissen Autoren: Norman Staines , Jonathan Brostoff , Keith James Verlag: Spektrum Akademischer Verlag ISBN: 3-8274-0774-5 Preis: € 20,60 Immunologie auf 70 Seiten Autor: Arthur G. Johnson Verlag: Thieme, Stuttgart, August 2001 ISBN: 3-13-126471-3 Preis: € 15,40 19 GLOSSAR IMMUNSYSTEM Adaptation Anpassung an Umweltbedingungen Adhärenz Anhaften von Antigen-Antikörper-Komplexen (Immunkomplexe) an Zellmembranen. Adsorptionsphase 1. Phase, wenn ein Virus eine Zelle befällt; das Virus dockt über Rezeptoren an die Zelle an. Agglutination Verbindung von Antikörpern mit Antigenen zu einem Netzwerk. Agglutinin Protein im Blutplasma, das an Blutgruppen bindet. Agranulozyten Leukozyten mit rundlichen oder bohnenförmigen Zellkernen und keinen Partikeln im Cytoplasma AIDS Aquired immune deficiency syndrome - Erworbenes Immunschwächesyndrom. Name für die Endphase einer Erkrankung des Immunsystems, das durch eine HIV-Infektion ausgelöst wird. aktive Immunisierung Impfung mit abgetöteten Erreger; der Körper reagiert mit einer Immunreaktion; langanhaltend Albumine Blutproteine; helfen das osmotische Gleichgewicht in den Kapillaren aufrechtzuhalten. Albumin wird in großen Mengen von der Leber ans Blut abgegeben. Allergen Allergie hervorrufender Stoff, der vom Immunsystem als fremd erkannt wird u. dadurch eine Überempfindlichkeit des Körpers verursacht. Allergie ist eine unangemessene Überreaktion des Immunsystemes auf harmlose Antigene, die einen Krankheitszustand hervorruft. anaphylaktischer Schock gefährlichste Auswirkung einer allergischen Reaktion, bei dem Lebensgefahr besteht. Angeborene Immunität Die angeborene Immunität beruht auf unspezifischen Abwehrmechanismen, die sofort oder innerhalb einiger Stunden nach Erscheinen eines Antigens im Körpers wirken. Dazu gehören physikalische Barrieren wie die Haut, chemische Stoffe im Blut und Immunzellen, die andere Zellen im Körper bekämpfen. Antibiotika-Resistenz Fähigkeit von Mikroorganismen, durch Synthese von bestimmten Stoffen die Wirkung von Antibiotika aufzuheben (z.B. das Enzym Penicillinase spaltet Penicillin und macht es damit unwirksam). Antibiotikaresistenzgene werden häufig als selektive Marker für den Nachweis von Vektoren verwendet. Antigen Alles, was eine Immunantwort hervorruft Antigendrift Allmähliche, über lange Zeit sich entwickelnde, meist geringfügige Veränderung der Struktur eines Antigens. Antigenpräsentierende z. B. Makrophagen, B-Zellen und Langerhanszellen der Haut. sie "präsentieZellen (APZ) ren" Antigene und starten damit eine Reaktionskette der Immunantwort Antigenshift 20 Plötzlich auftretende, meist erhebliche Veränderung der Struktur eines Antigens, dadurch entstehen neue Subtypen. Antikörper Körpereigene Proteine (Immunglobuline), die im Verlauf einer Immunantwort von den B-Lymphozyten gebildet werden. Sie erkennen in den Körper eingedrungene Fremdstoffe (z.B. Bakterien) und machen diese unschädlich. siehe unter Immunglobuline Apoptose programmierter Zelltod der aktiv durch die Zelle selbst ausgelöst wird (durch Bildung eines DNS-zerschneidenden Enzyms, das die DNS des eigenen Zellkerns fragmentiert u. zerstört); Der Zelltod wird ausgelöst z.B. durch Killerzellen, Glucocorticoide, den Tumor-Nekrose-Faktor oder nach Entzug von Wachstumsfaktoren; in der Krebstherapie konnte experimentell mit einem monoklonalen Antikörper (Anti-APO-1) die A. bei Lymphom- u. Leukämiezellen induziert werden. Arthritis Autoimmunerkrankung, bei der die Gelenke angegriffen werden Autoimmunerkrankung Wenn das Immunsystem das eigene Gewebe mit dem körperfremden verwechselt und eine Immunantwort gegen körpereigene Zellen startet. AZT = Azidothymidin; Anti HIV-Medikament, das die reverse Transcriptase hemmt Bakterien Einzellige Mikroorganismen ohne Zellkern (Prokaryonten), die sich durch Teilung vermehren. Die Bakterien werden in viele verschiedene Gattungen und Familien eingeteilt. Sie können Krankheitserreger beim Menschen übertragen, oder aber z.B. wichtig für eine gesunde Darmflora und damit unentbehrlich für den Menschen sein (das Darmbakterium E. coli). Bakteriophage = Phage Virus, das ausschließlich Bakterien infiziert. Basophil Leukozyten, die bei der schnellen Immunreaktion gegen externe Antigene bei Asthma, Heuschnupfen usw. mitwirken. Basophile Granulozyten (im Interstitium Mastzellen genannt) Abwehrzellen gegen Parasiten, allergische Reaktionen, Entzündungsreaktion, Juckreizentstehung. Beta-Interferon Immunbotenstoff zur Dämpfung der Immunantwort (siehe unter Zytokine) B-Gedächtniszellen werden während einer humoralen Immunantwort gebildet und sind bei nochmaliger Infektion in der Lage sofort spezifische Antikörper zu bilden Biopharmazeutika Pharmazeutika, die durch die Produktion in einem Organismen anstatt in einer chemischen Synthese hergestellt werden. Dazu gehören rekombinante Präparate, molekularbiologische Tests, monoklonale Antikörper oder gentechnisch produzierte Impfstoffe. Biopharmazeutika werden in Europa durch die europäische Zulassungsbehörde EMEA und in den USA durch die oberste Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Zur Zeit befinden sich nach Angaben des amerikanischen Pharmaverbandes PhRMA etwa 400 Biopharmazeutika in klinischer Entwicklung. B-Lymphozyten (BZellen) sind für die humorale Immunität verantwortlich. B-Zellen reifen im Knochenmark, englisch bone marrow. Sie tragen auf ihrer Oberfläche Antikörper (AK), die ins Blutplasma, das heißt in die Blutflüssigkeit ohne Zellen und ohne Wundverschlusssystem, abgegeben werden können. Botenstoffe Können Hormone, andere Proteine wie Zytokine (Interleukine, Wachstumsfaktoren) sein. Capsid Proteinhülle eines Virus 21 Crohnsche Krankheit Autoimmunerkrankung, bei der der Darm angegriffen wird Cytoplasma Zellplasma. Größtenteils unstrukturierter Teil einer Zelle. Cytotoxische T-Zellen Lymphozyten, die Zellen abtöten können (CTL) Dendritenzellen Antigenpräsentierende, Makrophagenartige Zellen im Blut und vielen Geweben mit Fortsätzen Deviabilität Bindungskraft des Komplementsystems DNA (DNS) = deoxyribonucleic acid = Desoxyribonukleinsäure (DNS), doppelsträngiges Molekül mit einem Rückgrat aus Zuckermolekülen (Desoxyribose) und Phosphatgruppen und einer linearen Abfolge von Basenpaaren. Die beiden Einzelstränge sind komplementär zueinander, verlaufen in antiparallele Richtung und werden über die Basenpaare zusammengehalten. Drug design Entwicklung von "maßgeschneiderten" Medikamenten, die aufgrund der Erkenntnisse im molekularen Bereich und oft mit Hilfe von Computersimulation hergestellt werden. Ein Beispiel sind bestimmte Proteasehemmer, die gegen AIDS eingesetzt werden. Eosinophil max. 5% der weißen Blutkörperchen sind Eosinophile Sie spielen bei allergischen Reaktionen und bei der Bekämpfung von Parasiten eine Rolle. Eosinophile Granulozyten Abwehrzellen gegen Parasiten, allergische Reaktionen Epitop die Immunreaktion auslösende Oberflächenstruktur eines Antigens Erworbene Immunität Die erworbene Immunität beruht auf der antigen-spezifischen Immunantwort mit Antikörpern und Killerzellen. Erythroblastose Zerstörung der kindlichen Erythrozten im Mutterleib durch mütterliche Antikörper; Blutkrankheit (Erythroblastose). Erythropoietin (EPO) Hormon der Nieren, steuert Erythrozytenbildung Erythrozyten rote Blutkörperchen; für den Sauerstofftransport zuständig Eukaryonten Organismen, deren Zellen einen Zellkern und Organelle besitzen. Zu den Eukaryonten gehören Protozoen (Einzeller), Algen, Pilze, Pflanzen und Tiere (einschließlich Mensch). Fab Antigen-Bindungsstelle in dem verbundenen Teil zwischen der L- und der H-Kette eines Ig(antigen binding fragment =FAB) Fc Die freien Enden der H-Ketten des Ig neigen zur Kristallisierung (crystallizable fragment = Fc) Fibrinogen ist bei der Blutgerinnung behilflich. Es bildet den Blutfaserstoff Fibrin. Fibrinogen macht etwa 2-3% der Proteine des Blutplasmas aus. Gamma-Interferon Botenstoffe, fördern die Abwehrbereitschaft von Körperzellen gegenüber Viren (siehe unter Zytokine) Granulozyten Leukozyten mit unregelmäßig gelappten Zellkernen und kleinen Partikeln im Cytoplasma, dienen v.a. der Infektionsabwehr , werden durch Mediatoren (siehe unter Lymphokine) oder durch bakterielle Stoffe zum Ort der Entzündung angelockt. Hämagglutinin Oberflächenstoff des Influenza-Virus. Mit Hilfe des Hämagglutinins erkennt das Virus die Zellen der Atemwege 22 Histamin Amin aus den Granula von Mastzellen, das Entzündungen einleitet; erhöht den kapillaren Blutfluss in den betroffenen Bereichen. HIV = "human immunodeficiency virus"; Retrovirus, das AIDS hervorruft; befällt T-Helferzellen humorale Immunantwort Immunantwort der B-Lymphozyten mit Antikörperbildung. humorale Immunität Humoral weist daraufhin, dass die Immunität über Flüssigkeiten vermittelt wird und nicht über Zellen direkt. Humorale Infektabwehr spezifisch- unspezifisch spezifisch durch Erklärung Immunolyse Lyse durch AK u. Komplement von Bakterien, Viren, Parasiten durch Antikörper u. C1, 4, 2 durch Antikörper allein durch Antikörper allein Virusneutralisation Virusneutralisation Toxinneutralisation Immundefekt Störung der normalen Immunität des Organismus. 1) angeborener Defekt in der Entwicklung der Immunzellen (B- oder TLymphozyten) bzw. Mangel oder Fehlen von Immunglobulinen 2) erworbener (sekundärer) I.; mögliche Ursachen: Grundkrankheiten (z.B. Leukämie), Immunsuppression als erwünschter therapeutischer Effekt (z.B. nach Transplantation) oder als unerwünschte Arzneimittelnebenwirkung (z.B. von Zytostatika), Unterernährung, Verbrennungen, Befall von Zellen des Immunsystems durch Viren (z.B. bei AIDS = erworbenes Immundefekt-Syndrom). Immunisierung Herbeiführen einer Unempfindlichkeit gegen Pathogene Immunkomplex Produkte der Antigen-Antikörper-Reaktion Immunmodulatoren Oberbegriff für zahlreiche Substanzen oder pflanzliche (auch mikrobielle oder tierische) Extrakte, die in unterschiedlicher Weise Vorgänge im Immunsystem modulieren (abwandeln, beeinflussen). Immunoglobuline (Ig) Antikörper gegen Antigene. Man kennt IgG, IgA, IgM, IgE und IgD. Immunglobuline sind eine Familie von Y-förmigen Proteinen (Eiweißen), die an den Y-Enden Antigene binden können. Die Bindungsstellen, die sich rein zufällig während der Reifung der B-Zellen ergeben, sind bei verschiedenen Immunglobulinen sehr unterschiedlich. Der Stamm des Y-förmigen Moleküls weist wesentlich geringere Unterschiede auf. Demnach werden Immunglobuline des Menschen in nur fünf Klassen eingeteilt: IgA, IgD, IgE, IgG und IgM, die jeweils unterschiedliche Aufgaben haben. IgA kommt in Speichel, Tränen, Schweiß, Lungen und im Verdauungssystem vor. Es verhindert die Anlagerung von Bakterien und deren Toxine an Körperzellen. IgD ist hinsichtlich seiner Funktion noch nicht definiert. IgE findet sich im Plasma von Gesunden nur in geringer Konzentration, die nur bei allergischen Reaktionen und Infektionen mit Parasiten erhöht ist. IgG neutralisiert vor allem Toxine und bindet Mikroorganismen, so dass diese besser "gefressen" werden können. IgM wird als erstes nach Kontakt mit einem Antigen gebildet und richtet sich besonders gegen Mikroorganismen. 23 Immunstimulanzien Immunmodulatoren, die die Aktivität v.a. des geschwächten Immunsystems anheben, z.B. Zytokine (v.a. Interferone, Interleukine), Wachstumsfaktoren (CSF, EGF, PDGF, IGF), Sera (+ Adjuvans), Thymusfaktor bzw. Thymopoietin, Extrakte aus Pflanzen (z.B. Echinacea angustifolia oder purpurea) etc. Immunsuppression ist die Unterdrückung oder Abschwächung der Abwehrreaktion des Körpers (Immunreaktion) z.B. bei Transplantation oder Autoimmunkrankheit durch Immunsuppressiva oder Strahlentherapie. Immunsuppressiva eine Gruppe von Arzneistoffen, die immunologische Reaktionen unterdrückt, bzw. abschwächt, was auf verschiedene Art und Weise geschehen kann. Man unterscheidet zwischen der unspezifischen und der spezifischen Immunsuppression: die Unspezifische schwächt oder stoppt die Aktivitäten des Immunsystems unabhängig vom Antigen, während die spezifische Immunsuppression nur jene Lymphozytenklone inaktiviert, die eine Spezifität gegen das Spenderantigen besitzen. Eine derart spezifische Immunsuppression konnte jedoch bis heute nicht realisiert werden. Immuntoleranz ist das Ausbleiben einer Immunreaktion nach Gabe eines bestimmten Antigens Infektionsabwehr Abwehrkräfte des Organismus gegen Infektionen: die intakte Haut u. Schleimhaut, zelluläre u. humorale Abwehrmechanismen (s.u. zelluläre und humorale Immunität) Injektionsphase 2. Phase, wenn ein Virus eine Zelle befällt; das Virus injiziert seine Nukleinsäure in die Zelle Interferon Drei Arten eng verwandter Proteine ( a-, b- und g-Interferon), die bei einer Virusinfektion von unterschiedlichen Zellen ausgeschüttet werden. Sie verhindern die Virusvermehrung. Interferone werden auch bei der Behandlung bestimmter Krebsarten eingesetzt. Interleukine Proteine, die als Botenstoffe der Lymphozyten und Makrophagen die Immunantwort stimulieren. Sie regen u.a. die Teilung der B-Lymphozyten an, die für die Produktion von Antikörpern sorgen. Siehe unter Zytokine. Killerzellen Lymphozyten, die andere Zellen direkt abtöten können Knochenmark Gewebe innerhalb der Knochen; Bildungsstätte aller Blutzellen Komplement-Proteine Von der Leber produzierte Proteine, die z. B. Bakterienzellen zum Platzen bringen können und bei Enztündungsvorgängen mitwirken. Konditionierung Immunsuppression eines Transplantatempfängers u./oder Vorbehandlung des Transplantats zur Ausschaltung unerwünschter Immunreaktionen bei Organ- oder Gewebsübertragung. Koplement(system) ist eine Komponente des Immunsystems. Es umfasst eine Gruppe von Proteinen, die hauptsächlich in der Blutbahn vorliegen. Das Komplementsystem ist maßgeblich beteiligt an der Kontrolle von Entzündungsreaktionen, der Aktivierung von Fresszellen, dem Abbau von Fremdproteinen und auch an der Auflösung von fremden Zellmembranen. Es spielt in der Reaktion des menschlichen Körpers auf Xenotransplantata eine wesentliche Rolle, denn es kann zu der hyperakuten Abstoßung führen. Latenzphase 3. Phase, wenn wein Virus eine Zelle befällt; die Zelle wird zu einer Virusfabrik umfunktioniert und Viren zusammengebaut oder die Virus DNA integriert sich als Provirus in die Wirts-DNA. 24 Leukotaxis durch chemische oder physikal. Reize ausgelöste amöboide Bewegung von Granulozyten. Leukozyten weiße Blutkörperchen, für die Immunabwehr zuständig Lupus erythematosus Autoimmunerkrankung, bei der unterschiedliche Organe und Gewebe angegriffen werden. lymphatische Organe Über den Körper verstreute Organe des Immunsystems: Thymus, Milz, Mandeln, Wurmfortsatz, Peyers Haufen, Lymphknoten, Knochenmark Lymphknoten Verdickung des Lymphgefäße; enthalten Lymphozyten, die bei einer Infektion sich teilen und zu antiköperbildenden Plasmazellen werden. Lymphokine zu den Zytokinen gehörende Botenstoffe, die v.a. von T-Lymphozyten nach Kontakt mit ihrem Antigen freigesetzt werden u. die zellvermittelten Immunreaktionen wesentlich beeinflussen. Da sie von Lymphozyten ausgeschüttet werden, nennt man sie Lymphokine. Lymphozyt Typ der weißen Blutkörperchen, die in B- und T-Lymphozyten unterteilt werden und bei der Immunantwort des Körpers unterschiedliche Funktionen übernehmen (z.B. produzieren B-Lymphozyten Antikörper). Lysozym Enzym der Tränenflüssigkeit, wirkt bakterizid Makrophagen = Monozyten außerhalb des Bluts; große Fresszellen, phagozytieren in allen Geweben und in der Lymphflüssigkeit Mandeln Lymphatisches Organ im Rachenbereich; dienen zur Teilung der Lymphozyten Mastzellen Leukozyten, die nur im Gewebe und den Schleimhäuten vorkommen. Mastzellen sind an Entzündungsprozessen und Allergien beteiligt. MHC -Rezeptor Oberflächenstruktur aller Zellen, unterscheidet sich zwischen den Individuen; es gibt Klasse I und II mikrobielle Abwehrbarriere Abwehr von Pathogenen durch Besiedlung der Haut mit Bakterien Milz Lymphatisches Organ links über der Niere; kann überalterte Erythrozyten erkennen, filtert sie aus dem Blut und baut sie ab. Produktionsstätte von Makrophagen, speichert Thrombozyten und bis zu 30 Prozent der im Körper befindlichen Lymphozyten. Monokine verschiedene Lymphozyten-aktivierende Makrophagenfaktoren sowie einige Wachstumsfaktoren aus der Gruppe der Zytokine. Monoklonale Antikör- Ein identischer, sehr spezifischer Antikörper zu Forschungs-, diagnostischen per oder therapeutischen Zwecken. Monozyt größter Typ der weißen Blutkörperchen (Agranulozyt); Sie können das Blut verlassen und im Gewebe als Makrophagen z. B. infektöse Bakterien und Pilze phagozytieren. multiple Sklerose Autoimmunerkrankung, bei der das Nervensystem angegriffen wird Natürliche Killerzellen greifen unspezifisch virusinfizierte Zellen und Tumorzellen an (NK) 25 Neuraminidase ist das Schlüsselenzym des Influenza-Virus. Es handelt sich hierbei um eine Eiweißstruktur, welche auf der äußeren Virushülle sitzt. Dringt das Virus über die Atemwege in den Körper ein, sorgt dieses Enzym dafür, dass Rezeptoren auf schleimbildenden Zellen zerstört werden. Neurodermitis Entzündliche, allergische Krankheit der Haut, durch Histamin Neutrophil häufugster Typ der weißen Blutkörperchen; Neutrophile werden durch Verletzungen und Infektionen angezogen phagozytieren im Gewebe Bakterien. Neutrophile Granulozyten kleine Fresszellen, phagozytieren Bakterien, Viren und Pilze im Blut Opsonine körpereigene Stoffe, die durch Anlagerung (Opsonisieren) an körperfremdes Material (z.B. Bakterien, Pilze) dessen Phagozytose begünstigen. Dazu gehören Antikörper = Immunglobuline u. Faktoren des Komplementsystems passive Immunisierung Immunisierung durch Injektion von Antikörpern, gewonnen aus Tierblut; der eigenen Körper macht keine Immunreaktion Perforin Protein, das cytotoxische T-Zellen ausschütten, das Löcher in die Zellmembran von Zielzellen bildet, sodaß diese am osmotischen Schock sterben. Peyer-Plaques Lymphatisches Gewebe im Dünndarmepithel; Bis zu 80 Prozent der antikörperproduzierenden Zellen befinden sich in der Darmwand. Das ist eine ideale Stelle, weil ein Großteil der Krankheitserreger über den Magen-Darm-Trakt mit der Nahrung aufgenommen wird. Die Lymphfollikel sind im Darm oft in Gruppen bis zu 80 Follikeln angesammelt. Diese Gruppen werden Peyer-Plaques genannt. Phage Viren, die ausschließlich Bakterien befallen (s.u. Bakteriophagen) Phagozytose die aktive Aufnahme unbelebter oder belebter Partikel in das Innere einer Zelle. Plasma flüssige Phase des Bluts Präzipitation Vorgang bei dem durch die Agglutination sog. Immunkomplexe, entstehen, die so groß werden können, daß sie z. B. im Blutplasma nicht mehr löslich sind und ausfallen. Proteine Eiweiße, Eiweißstoffe. Proteine sind vorwiegend aus 20 verschiedenen Aminosäuren aufgebaut. Zu den Proteinen zählen u.a.: Enzyme (z.B. DNAPolymerase), Hormone (z.B. Insulin), Strukturproteine (z.B. Kollagen), Transportproteine (z.B. Hämoglobin), Antikörper (z.B. Immunglobuline), Neurotransmitter (z.B. Stoffe zur Signalübertragung bei Nervenzellen) sowie Rezeptoren (z.B. Lichtrezeptoren im Auge). Provirus in die Wirts-DNA integrierte Virus DNA Psoriasis = Schuppenflechte, Autoimmunerkrankung bei der es durch beschleunigte Zellteilung der Haut zu Entzündung und Blutungen kommt. Rekombinante Arzneimittel Rekombinant wird im pharmazeutischen Bereich synonym mit "gentechnisch hergestellt" verwendet. Resistenz (bakteriell) Widerstandsfähigkeit von Krankheitserregern gegen Chemotherapeutika. 26 Resistenz (immunologisch) Schutzmechanismus des Organismus gegenüber bestimmten Infektionserregern oder Giften durch sog. unspezifische Immunität Resistenzgene Gene, die vor allem bei Bakterien und Hefen auf Plasmiden lokalisiert sind und für Faktoren codieren, die die Zellen gegenüber z.B. Antibiotika und Schwermetallen widerstandsfähig machen. Retroviren Virenklasse, die als Erbinformation zwar nur RNA besitzt, daraus aber mit Hilfe der reversen Transkriptase eine DNA-Kopie erstellen kann. Reverse Transcriptase Enzym as HIV das die Virus-RNA in DNA umschreibt (Retrovirus) spezifische Immunantwort Die Immunreaktion der B- und T-Lymphozyten, die gegen einen speziellen Erreger (spezielles Antigen) gerichtet sind. Superinfektion 1. T -Lymphozyten (T – Zellen) T-Helferzellen benannt nach dem Thymus, in dem deren Reifung ausgehend von Stammzellen stattfindet) sind für die zelluläre Immunität verantwortlich. Sie kontrollieren Virusbefallene Körperzellen und wehren Pilzen und Parasiten ab. Lymphozyten, die bei der humoralen und zellulären Immunantwort aktiviert Thrombozyten Blutplättchen; an Blutgerinnung beteiligt Thymusdrüse Lymphatisches Organ, auch Bries genannt, liegt hinter dem Brustbein über dem Herzbeutel (Perikard). Bei der Geburt und im Kindesalter ist der Thymus voll ausgebildet. Schon bei Jugendlichen bildet er sich zurück, bis er schließlich nur noch einige Reste Mark- und Rindengewebe enthält. Der Thymus ist ein sehr wichtiges Organ für das Immunsystem, dient zur Lymphozytenentwicklung. Transplantation Übertragung von lebenden Zellen (Bluttransfusion), Gewebe (Hauttransplantation) oder ganzen Organen (Herz, Niere, Leber). Das größte Problem bei einer Transplantation in einen anderen Organismus ist die Abwehrreaktion des Körpers auf das Transplantat. T-Suppressorzellen Lymphozyten, bremsen die Immunantwort, hemmen die Funktion von BZellen und anderen T-Zellen Tumor Gewebe, das durch ungeordnete Zellteilung entsteht Zu einer bestehenden Virusinfektion kommt ein zweiter Erreger z.B. ein bakterieller Krankheitserreger hinzu. 2. Bei noch nicht ausgeheilter Primärinfektion kommt es zu einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger. werden und andere Zellen zur Immunreaktion aktivieren. Tumor- Nekrose- Fak- Botenstoff, zerstört Tumorzellen, erzeugt Fieber (siehe unter Zytokine) tor (TNF) unspezifische Immunantwort Alle Körperreaktionen wie Entzündung, Komplementreaktion, Interferonausschüttung die nicht gegen einen speziellen Erreger (spezielles Antigen) gerichtet sind. Viroid Infektiöse RNA-Moleküle, die keine Proteinhülle besitzen Virus Infektiöses Partikel (keine Zelle!), das aus einer Proteinhülle und einem Genom (DNA oder RNA) besteht. Um sich vermehren zu können, ist es vollständig auf die Stoffwechselleistungen lebender Zellen von sog. Wirtsorganismen angewiesen (z.B. Bakterien für Phagen, Leberzellen für Hapatitis AViren). 27 Wachstumsfaktoren sind multifunktionale Botenstoffe, die die Kommunikation zwischen Zellsystemen regeln und Aufträge für die Vermehrung einer Zellart geben. Sie gehören wie die Interleukine, Lymphokine oder Monokine zur Gruppe der Zytokine. Wegenerschen Granu- seltenen Autoimmunerkrankung, bei der Blutgefäße und Lungen angegriffen lomatose werden Wirtszelle Zelle mit einem Parasiten im Zellinneren (Beispiel: Hepatitis-Virus in der Leberzelle) zelluläre Immunantwort Immunantwort der T-Lymphozyten durch Abtöten der Zellen Zytokinine Zelluläre Infektabwehr unspezifisch durch Erklärung Phagozytose spezifisch- unspezifisch spezifisch Aktivierung von Makrophagen Zytotoxizität Aufnahme von nichtopsonisierten Partikeln durch Phagozyten Kooperation von spezifisch reagiblen TLymphozyten u. Makrophagen Zerstörung virusinfizierter Zellen durch spezif. reagible T-Lymphozyten sorgen dafür, dass vermehrt Abwehrzellen der unspezifischen Abwehr zur Verfügung stehen. Zytokine werden deshalb auch Immunbotenstoffe genannt, Je nach Produktionsort werden Zytokine als Lymphokine, Monokine, Interleukine oder Interferone und Tumor-Nekrose-Faktor bezeichnet.. Diese Zytokine haben spezielle Funktionen, die in der folgenden Übersicht dargestellt werden. Name Bildungsort Wirkung Interleukin 1 Interleukin 2 Makrophagen, Bund T-Zellen, Natürliche Killerzellen (NK), Gliazellen, Hautzellen aktivierte T-Zellen Interleukin 4 aktivierte T-Zellen Interleukin 5 T-Zellen Interleutkin 6 induziert die Differenzierung von BZellen und Plasmazellen, fördert NKund Makrophagenaktivität, alarmiert Helferzellen, lockt neutrophile Granulozyten an, erzeugt Fieber induziert Vermehrung und Differenzierung von B- und T-Zellen, induziert Lymphkinproduktion in T-Zellen, erhöht Monozytenaggressivität, aktiviert Killerzellen Wachstumsfaktor für B-Zellen, fördert IgG- und IgE-Produktion, fördert Expression von MHC II auf B-Zellen, aktiviert zytotoxische T-Zellen fördert Immunglobulinsekretion und Differenzierung von Esosinophilen Wachstumsfaktor für Plasmazellen Monozyten, Lymphozyten Beta-Interferon Leukozyten, Dämpfung der Immunantwort Fibroblasten GammaT-Zellen, Natürliche steigert die NK- und MakrophagenInterferon Killerzellen (NK) Aktivität, vermehrt B-Zellen, fördert die Abwehrbereitschaft von Körperzellen gegenüber Viren Tumor- Nekro- Makrophagen, Taktiviert B- und T-Zellen, Granulozyten se- Faktor Zellen und Makrophagen, zerstört Tumorzel(TNF) len, erzeugt Fieber 28 TIPPS ZUR STÄRKUNG DES IMMUNSYSTEMS 1. Regelmäßig (ca. 2x pro Woche) mäßig Ausdauersport treiben (nicht außer Atem kommen). 2. Heiß-kalte Wechselduschen und Saunabesuche trainieren die Temperaturregulation und eine bessere Durchblutung der Haut und Schleimhäute. Besonders die Schleimhäute sind zur ersten Abwehr der Erreger wichtig. 3. Kneipp'sche Fußbäder 4. Bewegung im Freien 5. Vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung 6. Übergewicht vermeiden 7. Immunstimulation durch Bakterienpräparate trainiert die Immunabwehr im Darm. 8. Echinacea-Präparate können das Abwehrsystem steigern. 9. Urlaub in sonnigem Wetter sowie schöne und befriedigende Erlebnisse stärken die seelische Stabilität und damit das Immunsystem. 10. Lachen! Sie nehmen dabei 6x soviel Sauerstoff auf wie beim Sprechen. In den Schleimhäuten (die erste Barriere für Keime) steigt kurzfristig die Konzentration der Antikörper (Immunglobulin A) an! 11. Stress reduzieren, eventuell durch Entspannungstraining etc. 29 PROGRAMM Veranstaltungsort: Neues Congress Center Wörthersee, 9210 Pörtschach Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler (Karl-Franzens-Universität, 8010 Graz) Organisation: Österreichische Apothekerkammer Organisation von Fachausstellung und Rahmenprogramm: Congress & Management GmbH (1090 Wien, Rotenhausgasse 6/8) Freitag, 25. Juni 2004 15.00 bis 19.00 Uhr 1. Session Vorsitz: Univ.-Prof. Mag.pharm. Dr. Eckhard Beubler BEGRÜSSUNG und ERÖFFNUNG Kurze Einführung ins Immunsystem Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler (Graz) Zytokine Ao. Univ.-Prof. Dr. Akos Heinemann (Graz) PAUSE mit BUFFET (ca. 17.30 Uhr) Zellen der Immunantwort Univ.-Prof. Dr. Walter Knapp (Wien) 19.30 Uhr 30 Zauber einer Sommernacht Grillbuffet, Tischmagie und gute Laune im Strandcasino Werzer (nur mit VIP-Ticket auf Einladung der Firma Fujisawa) Samstag, 26. Juni 2004 9.30 bis 12.30 Uhr 2. Session Vorsitz: Mag. pharm. Heinz Haberfeld Stress und Immunabwehr Univ.-Prof. Dr. Konrad Schauenstein (Graz) Lupus erythematodes Ao. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Aberer (Graz) PAUSE mit BUFFET (ca. 11.00 Uhr) AIDS - aktueller Stand Univ.-Prof. Dr. Manfred Dierich (Innsbruck) 15.00 bis 19.00 Uhr 3. Session Vorsitz: Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger Immunüberwachung Univ.-Prof. Dr. Hans Lassmann (Wien) Das angeborene Immunsystem Univ.-Prof. DDr. Egon Marth (Graz) PAUSE mit BUFFET (ca. 16.00 Uhr) Allergie Univ.-Prof. Dr. Rudolf Valenta (Wien) Immunsuppressiva Univ.-Prof. Dr. Richard Greil (Salzburg) 20.00 Uhr Dampfschifffahrt nach Velden ins Casino (auf Einladung der Fa. Phoenix) Sonntag, 27. Juni 2004 9.30 bis 12.30 Uhr 4. Session Vorsitz: Univ.-Prof. Mag. Dr. Wilhelm Fleischhacker Altern und Immunabwehr Univ.-Prof. Doz. Dr. Beatrix Grubeck-Loebenstein (Innsbruck) Diagnose und Therapie von Autoimmunerkrankungen Univ.- Prof. Dr. Winfried Graninger (Graz) PAUSE mit BUFFET (ca. 11.30 Uhr) Topische Immunmodulation Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl (Wien) 31