MARCUS MILLER «AFRODEEZIA TOUR

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MARCUS MILLER «AFRODEEZIA TOUR
MARCUS MILLER «AFRODEEZIA TOUR»
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Marcus Miller - bass, bass clarinet, guimbre
Brett Williams - keyboards
Alex Han - saxophone
Russel Gunn - trumpet
Alex Bailey - drums
Als Marcus Miller 1980 Miles Davis bei seinem triumphalen Comeback begleitete, ahnte noch
niemand, welche vielseitigen Talente in dem 21-Jährigen schlummerten. Doch schon bald
profilierte sich der Ausnahme-Bassist auch als Produzent, Komponist und Arrangeur sowie als
Multiinstrumentalist (wobei er besonders gerne zur exotischen Bassklarinette greift). All diese
Facetten offenbart er auch auf dem stilistisch schillernden Album "Afrodeezia", mit dem er seinen
afrikanischen Ahnen Tribut zollt.
"Was mir am meisten am Herzen lag", sagt Miller, "war zu den Quellen der Rhythmen, die unser
musikalisches Erbe so reich machen, zurückzugehen, ihnen wie Fußspuren zu folgen, von ihren
Ursprüngen in Afrika den ganzen Weg bis in die USA. Die Reise führte uns von Mali nach Paris, von
New Orleans nach São Paulo und durch die Karibik. Ich hatte großes Glück, dabei mit Musikern aus
u.a. Mali, Burkina Faso, Brasilien und Trinidad zusammenzuarbeiten...“
“Die Kraft der Musik ist grenzenlos”, weiß Marcus Miller. Ein Besuch des Sklavenhauses auf der
Insel Gorée vor der Küste Senegals inspirierte den Bassvirtuosen vor ein paar Jahren ein Stück für
sein Album “Renaissance” zu komponieren. In ihm erzählte er nicht nur von der Sklaventragödie,
sondern auch davon, wie die Sklaven aus etwas, das ihnen keiner nehmen konnte, Hoffnung, Kraft
und Freude schöpften: nämlich ihrer Musik. Kurze Zeit später ernannte die UNESCO Miller zum
“Künstler für den Frieden” und machte ihn zum Sprecher für ihr Sklavenrouten-Projekt. Das
wiederum brachte ihn dann auf die Idee zu seinem neuen Album “Afrodeezia”.
Um seinen afrikanischen Vorfahren Tribut zu zollen, hat sich Miller auf musikalische Spurensuche
begeben und ist der alten Sklavenroute gefolgt. Sie führte ihn nicht nur von Westafrika in die USA,
sondern über Umwege auch nach Europa, Südamerika und in die Karibik, wo sich zu den Musikern
seiner festen Band lokale Stars als Gäste gesellten: darunter Trompeter Ambrose Akinmusire,
Keyboarder Robert Glasper, der senegalesische Sänger Alune Wade, der brasilianische Songwriter
Djavan, Rapper Chuck D, die Gitarristen Keb’ Mo’ und Wah Wah Watson, der malische
Koraspieler Cherif Soumano und die Soulsängerin Lalah Hathaway.
“Durch Spirituals, Jazz und Soul konnten wir unsere Geschichte überliefern, weil alle anderen
Erinnerungen ausgelöscht worden waren”, sagt Miller. “Ich recherchierte viel, bevor ich mit den
Aufnahmen für ‘Afrodeezia’ begann und machte während der Sessions mindestens ebenso viele
Entdeckungen! Was mir am meisten am Herzen lag, war zu den Quellen der Rhythmen, die unser
musikalisches Erbe so reich machen, zurückzugehen, ihnen wie Fußspuren zu folgen, von ihren
Ursprüngen in Afrika den ganzen Weg bis in die USA.
Die Melodien und Rhythmen, die die Sklaven aus Afrika mitgebracht haben, sind zu einem
schwindelerregenden Spektrum von Stilen und Genres explodiert, das die Welt verändert hat.”
Einen Teil dieses Spektrums zeigt Miller nun auf dem groovigen Album “Afrodeezia”, für das er
neun stilistisch abwechslungsreiche Stücke schrieb. Abgerundet hat er das Repertoire durch
wunderbare Interpretationen des Motown-Klassikers “Papa Was A Rollin’ Stone” und einer Arie
aus Georges Bizets Oper “Les pêcheurs de perles”. In jedem Moment spürt man hier die Kraft
der Musik, die sich bei Marcus Miller nicht nur mühelos über stilistische, geographische und
ethnische Grenzen hinwegsetzt, sondern auch eine Brücke von der Tradition afro-amerikanischer
Musik zur Moderne schlägt.
Quelle: JazzEcho