Erfahrungsbericht zum Auslandssemester
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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester
HOCHSCHULE MÜNCHEN Erfahrungsbericht zum Auslandssemester Fakultät 08 - Geoinformatik 20. Januar bis 8. Juni 2014 Im „spring semester“ war ich vom 20. Januar 2014 bis zum 08. Juni 2014 an der ‚Högskolan i Gävle‘ in Schweden für ein Auslandssemester. Dabei gilt auch auf das Semester an sich einmal zu achten. In Schweden fallen nicht nur die Semesterzeiten anders, sondern auch jedes Semester an sich unterteilt sich nochmal in 2 Perioden. Für mich hieß das, dass ich mir Kurse aus den Perioden 3 & 4 raussuchen konnte. Informiert hatte ich mich bereits ein Jahr im Voraus und dann mit Hilfe des Leitfadens auf der Hompage der Hochschule die Formulare ausgefüllt (http://www.hm.edu/allgemein/hm_international/wege_in_die_welt_2/studiumimausla nd/euerasmus/llperasmusbewerbungsunterlagen.de.html). Die Ansprechpartner an der Partnerhochschule haben bei allen weiteren Fragen sehr gerne und freundlich weitergeholfen. An sich gibt es ein Online-Verfahren um sich für Kurse anzumelden, dies ist jedoch nicht für ERASMUS-Studenten notwendig. Es reicht, wenn man die ausgewählten Kurse im Learning Agreement einträgt. Gegebenenfalls wird man von den Fachleitern kontaktiert, wenn für einen Kurs spezielle Vorkenntnisse vorausgesetzt werden. Bis zu zwei Wochen nach Semesterstart ist ein Wechsel des Kurses in Absprache mit dem Betreuer möglich, sodass gegebenenfalls alles vor Ort geregelt werden kann. Die Kursauswahl variiert jedes Semester. Viele Kurse werden in Schwedisch angeboten, mit der Option, dass bei Anfrage von internationalen Studenten der Kurs auf Englisch gehalten wird. Am besten fragt man bei Interesse direkt an der Partnerhochschule und den Kursleitern nach. Außerdem habe ich von anderen Studenten meiner Fachrichtung erfahren, dass es insbesondere im Sommersemester („autumn semester“) eine viel größere und interessantere Auswahl an Kursen gab. Unter anderem verschiedene Outdoor-Kurse, bei denen man mit anderen Studenten und unter Anleitung der Professoren in der näheren Umgebung Teile Schwedens hautnah kennenlernt. Für diese Kurse würde sich eine entsprechende Ausrüstung (Rucksack und Wanderzeug) empfehlen. Speziell für ERASMUS-Studenten gibt es auch einen Schwedisch-Kurs (http://www.hig.se/Ext/Sv/Organisation/Akademier/Akademin-for-utbildning-ochekonomi/Avdelningar/Avdelningen-for-humaniora/Svenska-spraket/Swedish-as-aforeign-language.html), der sehr unterhaltsam gestaltet ist und in die Sprache und Kultur des Landes einführt. Da fast alle internationalen Studenten an diesem Kurs teilnehmen, ist er wirklich sehr zu empfehlen, da die gemeinsame An- und Heimfahrt so wie die Gruppenarbeiten im Kurs den Einstieg und das Kennenlernen der anderen Studenten ungemein erleichtern. Das Gesamtangebot der Universität bindet auch eine Bibliothekskarte mit ein, auf der man ein Guthaben für Kopien bzw. Drucke erhält und mit der man Zugang zu den Computerräumen der Fakultät erhält. Nicht nur in der Bibliothek auch in den Gängen der Universität verteilt gibt es viele Sitznischen, sodass sich Gruppenarbeiten leicht an der Uni erledigen lassen. Eines der Universitätsgebäude und Gefle Studentkår/Club Kåren/Mensa. Der Studentenservice (erste Anlaufstelle für Fragen aller Art) und gegenüber das Café. Die Bibliotek von außen und innen (Vorzeigegebäude der Universität). Die Anreise nach Gävle hat sich in meinem Fall so gestaltet, dass ich direkt von München nach Stockholm fliegen konnte und von dort aus mit der Bahn weiter nach Gävle gereist bin. In Gävle selbst bin ich dann mit dem Bus zu meinem Appartment gefahren, wobei sich mit Gepäck evtl. auch ein Taxi lohnt. Die Zugfahrt von Stockholm nach Gävle dauert in etwa 2 Stunden und wer möglichst billig reisen möchte, muss in Uppsala einmal umsteigen – was allerdings kein allzu großen Aufwand darstellte, da die Züge auf dem Gleichen Bahnsteig fahren und der Weg somit nicht weit oder umständlich ist. Die Unterkunft haben wir (alle internationalen Studenten) über Gavlegårdana (http://www.gavlegardarna.se/student/) gefunden. Die meisten Studenten wohnten dabei in Sätra. Zum Zeitpunkt meiner Abreise wurde in dem Gebiet das sich als Campus Sätra (Glaciärvägen & Pinnmovägen, zum Teil auch Sicksackvägen, Moränvägen und Jökelvägen) bezeichnet, viel renoviert. Wir mussten mit dem Bus am Krankenhaus umsteigen, wobei es ab nächstem Semester auch einen Bus geben soll, der durchfährt. Allerding sind gerade im Sommer eigentlich alle mit dem Fahrrad unterwegs. Da es bei der Polizei immer wieder zur Veräußerung von herrenlosen Fahrrädern kommt, bietet sich dies auch wirklich gut an. In der Regel sollte man dabei allerdings nicht über 500 Kronen für ein Fahrrad zahlen! Hinzu kommt, dass sich eine unmöblierte Wohnung durchaus lohnen kann. Es gibt einige gute Secondhand-Läden in Gävle, die zum Teil auch nach Hause liefern. Wer für ein halbes Jahr bleibt, sollte sich trotz allem auch ein möbliertes Zimmer überlegen. Vorsicht aber, vor dem Einzug alles kontrollieren und etwaige Mängel sofort melden. Außerdem wird vor „bed bugs“ gewarnt. Einige Studenten hatten leider das fragwürdige Vergnügen – doch wenn man sich vor dem Einzug alles einmal genau anschaut, sollte das kein Problem sein. Und auch im äußersten Falle hilft Gavlegårdana eine neue Bleibe zu finden. In der ersten Woche wird von der Hochschule bzw. den Studentenorganisationen viel geboten und auch im Verlaufe des Semesters gibt es immer wieder einige Veranstaltungen. Ansonsten haben sich auch die Studenten unter sich sehr schnell organisiert. Es gibt im Café Campus wöchentlich eine „International Fika“ bei der auch gerne das Heimatland präsentiert werden darf. Ansonsten ist es einfach als gemütliches zusammensitzen und ratschen angedacht. Eine typische schwedische Fika eben mit internationalen Gästen. Renovierte Straßen im Campus Sätra. Typisches Einzelgebäude im Sicksackvägen und links der Straßenzug vom Glaciärvägen. Einmal im Monat organisiert die „Gefle Studentkår“ auch den sogenannten „Club Kåren“ auf dem Unigelände. Des Weiteren werden noch zahlreiche andere Veranstaltungen angeboten. Wir hatten uns über eine Facebook-Gruppe organisiert, aber spätestens durch Mundpropaganda bekommt jeder mit, was am Abend noch geplant ist. Der Kontakt innerhalb der Gemeinde der ERASMUS und auch anderer AustauschStudenten ist sehr gut, wohingegen der Kontakt zu vielen schwedischen Studenten eher schwierig war – wobei es natürlich auch Ausnahmen gab. So hat sich im letzten Semester eine Studentenverbindung namens „BRO Association“ (schwed. für Brücke; https://www.facebook.com/bro.association?fref=ts) gegründet, in der sich einige schwedische Studenten das Ziel gesetzt haben eben eine Brücke zwischen den ‚Einheimischen‘ und den ‚Internationals‘ zu schlagen. Ein Auslandssemester ist eine einzigartige Erfahrung und ich kann jedem nur empfehlen ein Semester im Ausland und ganz speziell in Gävle zu verbringen. Man lernt viele verschiedene Menschen und Kulturen kennen und natürlich Schweden und seine Eigenheiten lieben.