der Festschrift

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der Festschrift
150 JAHRE
FREIWILLIGE FEUERWEHR ROTTWEIL
23. Juni bis 26. Juni 2006
17. KREISFEUERWEHRTAG
Rottweil 2006
IMPRESSUM
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rottweil
Rottweil 2006
Historie:
Feuerwehr heute:
Unterstützung:
Dr. Winfried Hecht
Stadtbrandmeister Rainer Müller
Gerold Spreng
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
© Freiwillige Feuerwehr Rottweil
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers und der Verfasser
Printed in Germany
Umschlag:
Mathias Woywod
Layout:
Peter Binder, Druckzentrum Südwest
Reinhard Rappenecker, FFW Zimmern o. R.
Gesamtherstellung: Druckzentrum Südwest, VS-Schwenningen, Bert-Brecht-Straße 15 – 19
INHALT
Grußworte
Oberbürgermeister
Thomas J. Engeser
4
Stadtbrandmeister
Rainer Müller
5
Kreisbrandmeister
Mario Rumpf
6
Verbandsvorsitzender
Lothar Muhr
7
Chronik
150 Jahre
Freiwillige Feuerwehr Rottweil
8
Feuerlöschwesen
in Alt-Rottweil
10
Brandfälle in Rottweils
Teilorten und Stadtteilen
16
Rottweiler löschen in
Nachbarstädten
20
Feuerwehren von auswärts
löschen in Alt-Rottweil
24
Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil
26
Brandfälle in Rottweil
zwischen 1856 und 1906
28
Unsere Verstorbenen
29
Festprogramm
30
Festabzeichen
31
Führungsgruppe
57
Die Kommandantur heute
32
Gesamtalterswehr
58
Partnerstadt Brugg
33
Jugendfeuerwehr
60
Personalentwicklung
62
Feuerwehr Rottweil heute
Gesamtfeuerwehr
Abteilung Rottweil
34
Einsatzentwicklung
63
Fahrzeuge Kernstadt
35
Zusammenarbeit
65
Löschzug 1
36
Löschzug 2
37
Löschzug 3
38
Leitstellenverstärkung
39
Löschzug 4, Altstadt
40
Jahreshauptversammlung
93
Löschzug 5, Bühlingen
42
Pressespiegel
88
Vergangenheit
90
Ausblick des Kommandanten
92
Abteilungen
Einsätze
66
...auf der Bundesautobahn
78
...in der Rhodia
79
Feckenhausen
44
Göllsdorf
46
Hausen ob Rottweil
48
Neufra
50
Neukirch
52
Zepfenhahn
54
Fasnet Feuerwehrball
98
56
Sponsoren
99
Werkfeuerwehr Rottenmünster
Fahnen
Abteilung Rottweil
94
Abteilung Göllsdorf
96
3
ROTTWEIL
FEUERWEHR
GRUSSWORTE
Oberbürgermeister
Thomas J. Engeser
4
4
ROTTWEIL OTT-
FEUERWEHR
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Gäste!
Die Freiwillige Feuerwehr Rottweil
besteht in diesem Jahr seit 150 Jahren.
Gerade in heutiger Zeit sind wir unseren
Feuerwehren speziell in Bezug auf die
Unfall-/Personenrettung für ihren selbstlosen Einsatz zu großem Dank verpflichtet. Nachdem die Unfallmedizin so deutliche Fortschritte gemacht hat, ist es
nahezu unabdingbar, dass die Personenrettung schnell und sachkundig durchgeführt wird. Hier ist ein entscheidender
Einsatzbereich der Feuerwehren entstanden. Unabhängig davon ist natürlich
nach wie vor der Brandschutz eine wichtige Aufgabe der Feuerwehren. Gerade in
einer historischen Stadt wie Rottweil mit
ihrer Enge und aus dem Mittelalter
stammenden Bausubstanz ist eine
schlagkräftige Feuerwehr nicht wegzudenken.
Glücklicherweise blieb Rottweil bis
heute von Flächenbränden verschont;
nichtsdestotrotz gab es Anfang des 19.
Jahrhunderts einzelne größere Brände,
die wohl die Ursache dafür waren, dass
1856 die Freiwillige Feuerwehr ins
Leben gerufen wurde, war doch im Mittelalter der Brandschutz eher eine Sache
der Bürger, und nicht umsonst mussten
die Bürger der Reichsstadt Rottweil
einen Feuereimer stellen.
Die Freiwillige Feuerwehr Rottweil zählt
heute 239 aktive Mitglieder, 69 Personen in der Alterswehr und, was ebenfalls
sehr erfreulich ist, eine überaus große
Zahl an Jugendlichen mit insgesamt 91
Personen.
Die Stadt Rottweil ist stolz und dankbar,
mit den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr eine schlagkräftige,
bestens ausgebildete und motivierte
Einsatztruppe zu haben, die in allen
Bereichen »ihren Mann« und heute auch
»ihre Frau« steht. Der Gemeinderat und
die Stadtverwaltung der Stadt Rottweil
haben deshalb heute wie in der Vergangenheit keinen Zweifel daran gelassen,
dass sie die Feuerwehr insbesondere in
dem Bereich, wo es um den Schutz der
Feuerwehrleute geht, mit ihrer Ausrüstung optimal unterstützen.
Wir alle danken der Feuerwehr für ihren
Einsatz, bei dem man nicht vergessen
darf, dass sich die Feuerwehrleute sehr
oft selbst in erhebliche persönliche
Gefahr bringen und trotzdem aber
selbstlos diesen Dienst leisten.
Ich freue mich, dass in der Feuerwehr
auch der Zusammenhalt und die Harmonie gegeben ist, alle für die Gemeinschaft aktiv sind und jeder für den anderen da ist.
Dass die Feuerwehr Rottweil insgesamt
trotz eines Wandels in der demografischen Entwicklung bis heute keine
Nachwuchssorgen zu beklagen hat, ist
dieser Kameradschaft und diesem
Gemeinsinn zu verdanken.
Ich gratuliere sowohl persönlich und im
Namen des Rates der Stadt Rottweil als
auch im Namen der Stadtverwaltung der
Freiwilligen Feuerwehr recht herzlich zu
ihrem 150-jährigen Jubiläum und wünsche ihnen allen, dass sie ihre verantwortungsvolle, schwere Aufgabe persönlich unbeschadet und mit dem bisherigen Elan auch weiterhin durchführen
können.
Rottweil, im Juni 2006
Herzlichst euer Thomas J. Engeser
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil feiern dieses Jahr mit
den Bürgern dieser Kreisstadt und mit
Gästen aus Nah und Fern das 150 jährige Jubiläum unserer Feuerwehr. Verbunden mit diesem Jubiläum findet
der 17. Kreisfeuerwehrtag in Rottweil,
der ältesten Stadt von Baden-Württemberg, statt. Für mich ist es eine
besondere Freude, das Jubiläum als
Stadtbrandmeister dieser Feuerwehr
mitorganisieren zu dürfen.
Stadtbrandmeister
Rainer Müller
Ich hatte das Glück, nach herausragenden Vorgängern wie Albert Bürger,
Walter Moser und Albert Rau unsere
Feuerwehr weiterzuführen. Es ist für
mich ein besonderes Bedürfnis an dieser Stelle all denjenigen zu danken,
die in den letzten 150 Jahren ehrenamtlich unsere Bevölkerung im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr vor vielerlei Gefahren schützten.
Die Einsatzhäufigkeit besonders der
Abteilung Rottweil ist sehr hoch und
erfordert eine in allen Bereichen
moderne und effiziente Feuerwehrstruktur. In den nächsten Jahren stehen weitere unumgängliche Fahrzeugersatzbeschaffungen für die Kernstadt
an, damit wir auch in Zukunft unseren
Mitmenschen angemessen helfen
können. Der personelle Garant der
Zukunft ist und bleibt die Mitgliederstarke Gesamtjugendfeuerwehr Rottweil, gebildet aus allen Stadtteilen.
Wir sind für die Zukunft sicher gut aufgestellt.
Auch während der Festtage wollen wir
allen Besuchern ein guter Gastgeber
sein, und ich wünsche allen ein gesundes und sorgenfreies Jubiläum, ich
lade Sie herzlich dazu ein.
Stadtbrandmeister
Rainer Müller
FEUERWEHR
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ROTTWEIL
Allein in den letzten 25 Jahren hat
unsere Feuerwehr sich einem rasanten
Wandel unterzogen und nach den Eingemeindungen unserer Stadtteile eine
harmonische Gesamtfeuerwehr geschaffen. Trotz politischem Gegenwind
Ende der 80 er Jahre konnten wir die
Ortsteilfeuerwehren als selbständige
Abteilungen erhalten und mit einem
Stufenplan bis 2005 deutlich für die
Zukunft durch Gerätehaus-Neubauten,
Anbauten oder Renovierungen, erneuern. Der Fahrzeugbestand konnte mit
kooperativer Hilfe der Verwaltung und
des Gemeinderates auf einen neuen
Stand gebracht werden.
Die Feuerwehr Rottweil feiert in diesen
Tagen ihr 150-jähriges Jubiläum, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag
des Landkreises Rottweil 2006.
Die Feuerwehr Rottweil der Gegenwart
hat sich durch ständige Aus- und Weiterbildung der Einsatzkräfte sowie der
Optimierung der Gerätschaften zu
einer schlagkräftigen Einheit für die
Sicherheit der Bürger Rottweils
geformt.
Mario Rumpf
Kreisbrandmeister
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die Motivation und Einstellung der
Mitglieder der Feuerwehr Rottweil
stimmt in allen Belangen, eine sehr
gute Jugendarbeit, um die Zukunft zu
sichern, ist eines der Standbeine der
richtungsweisenden Arbeit der Verantwortlichen. Die Feuerwehr Rottweil
ergänzt ihre interne Arbeit durch
zusätzliches Engagement beim Thema
Leitstelle des Landkreises Rottweil, der
Führungsstruktur bei Großschadenslagen und Gefahrguteinsatz über die
Grenzen der Stadt Rottweil hinaus.
Der Verdienst für diese gute Arbeit
liegt bei der Gesamtführung der Feuerwehr Rottweil; erwähnt sei hier die
Kommandantur der Stadt sowie aller
Ortsteile. Ein wichtiger Punkt ist auch
die Zusammenarbeit in der Gesamtfeuerwehr Rottweil, die Abteilungen
werden in einem besonderen Maß
integriert und stellen für die Sicherheit
aller Bürger in der Gesamtstadt einen
Status her, der Vorbild für die Zukunft
auch in anderen Raumschaften sein
sollte.
Als Kreisbrandmeister bleibt mir nur
den Glückwunsch für das 150-jährige
Jubiläum der Feuerwehr Rottweil auszusprechen mit dem Wunsch, dass die
gute Arbeit der Feuerwehr auch in der
Zukunft Bestand haben sollte.
Mario Rumpf
Kreisbrandmeister
Landkreis Rottweil
Der Kreisfeuerwehrverband Rottweil
und damit alle Feuerwehren des Landkreises Rottweil gratulieren der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil mit allen
ihren Abteilungen zum 150-jährigen
Bestehen recht herzlich.
Lothar Muhr
Verbandsvorsitzender
Dieses Jubiläum bietet mir die Gelegenheit, all denen, die in den zurückliegenden Jahren sich freiwillig und
opferbereit in den Dienst der Nächstenhilfe gestellt haben, für ihren
selbstlosen Einsatz zu danken.
Denn nur in der Gemeinschaft sind
und bleiben die Feuerwehren erfolgreich.
Ich wünsche den festlichen Veranstaltungen einen guten Verlauf und entbiete allen Festbesuchern und Feuerwehrangehörigen meine besten Grüße
und Wünsche.
Lothar Muhr
Vorsitzender des
Kreisfeuerwehrverbandes Rottweil
Gerade in einer Zeit, in der die politisch Verantwortlichen sich in großem
Maß den vorgegebenen finanziellen
Zwängen unterordnen, ist es umso
erfreulicher, dass die Angehörigen der
Freiwilligen Feuerwehren unbeirrbar
weiterhin Verantwortung für ihre Mitmenschen übernehmen und in ihrer
ehrenamtlichen Arbeit Vorbildliches
leisten.
Es erfordert aber auch bei den Feuerwehren wachsende Bereitschaft, übernommene Denkweisen kritisch zu hinterfragen und für neue Arten der
gemeinsamen Aufgabererledigung
noch mehr bereit zu sein.
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
CHRONIK
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rottweil
von Winfried Hecht
Unter dem sanften Druck der Regierung des Königreichs Württemberg
und nach zweijährigem Zögern wurde
vor 150 Jahren auf einen Beschluss
des Rottweiler Gemeinderates vom 4.
März 1856 hin am 25. März 1856
Rottweils Freiwillige Feuerwehr
gegründet – »in Anbetracht der
Zweckmäßigkeit und der Vorteile
angesichts der neuen Brandversicherungsordnung«.
schaft gliederte sich anfangs in Steiger, Retter 1. Klasse und 2. Klasse, in
Spritzenmannschaft und Wachmannschaft. Werkmeister Rudy verwaltete
das Material der Feuerwehr im Erdgeschoss des Rathauses, für das der
Rottweiler Gemeinderat schon bald
beachtliche Beträge freigegeben hat,
obwohl ihm dies nachweislich nicht
leicht fiel.
Die neue Einrichtung hatte natürlich
ihre Vorläufer bis zurück zu den Feuerrotten der Reichsstadtzeit. Trotzdem
löste die Gründung von Rottweils Freiwilliger Feuerwehr 1856 allem
Ermöglicht hatte diese Entwicklung die
Anerkennung des Prinzips der Freiwilligkeit beim Feuerwehrwesen seit
1841, das Beispiel der 1847 gegründeten Ulmer Feuerwehr und die Gründung des deutschen Feuerwehrverbandes im Jahre 1853 in Plochingen.
An die Spitze der neuen Rottweiler
Feuerwehr trat Straßenbauinspektor
Eduard Albrecht Calwer (1856-1866)
als Kommandant.
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
Zu seinen Adjutanten wurden so angesehene Bürger wie Professor Dr. Rapp
und Kaufmann Linder bestimmt, Ratsschreiber Burry wirkte als erster
Schriftführer und Kassierer. Die Mann-
Annonce im Rottweiler Anzeiger von 1856
Vorlage: Stadtarchiv Rottweil
Anschein nach einen Ruck in der Rottweiler Bevölkerung aus.
Nicht umsonst konnte Rottweils Stadtmusikdirektor Carl Michael Heim für
ein Konzert im »Sonnensaal« nach der
ersten Hauptprobe der neuen Wehr am
ersten August-Sonntag 1856 einen
nagelneuen »Rottweiler FeuerwehrSturm-Galopp« aufs Programm setzen. Stadtschultheiß Johann Baptist
Marx tat acht Tage später per Anzeige
auf der Titelseite des »Rottweiler
Anzeiger« kund, wie zufrieden er damit
war, »was die Feuerwehr bei einem
eintretenden Brandunglück leisten
kann«. Und alsbald ward ein Feuerwehr-Lied mit mehreren Strophen zu
hören, welches die Stimmung in der
eben gegründeten Gemeinschaft
sicher einigermaßen getroffen hat. Der
erste Vers lautet folgendermaßen:
Frisch auf! Frisch auf ihr Brüder!
Es ruft die Feuerwacht!
Da sind wir alle munter,
sei´s Tag, sei´s späte Nacht.
Dort wo Gefahr
von grauser Feuerswuth,
Wir sind zur Stell´,
bewaffnet mit Männermuth.
So gingen Rottweils Feuerwehrleute in
die nunmehr 150-jährige Geschichte
ihrer Wehr. Sie bekämpften Großbrände wie 1868 an der östlichen Häuserzeile des Friedrichsplatzes. Sie erhielten 1865 ihre erste »moderne« Druckspritze und mitten im 1. Weltkrieg
1917 eine »Automobilfeuerspritze«.
Sie bezogen 1909 stolz ihr Feuerwehrhaus an der Schlachthausstraße, richteten 1911 eine »Weckerlinie« ein,
wurden »Stützpunktfeuerwehr« oder
gründeten 1965 eine Jugendfeuerwehr.
Rottweiler Feuerwehrleute hatten in
Karl Bisswurm den »ältesten Feuerwehrmann Deutschlands« in ihren Reihen, erlebten »Landesfeuerwehrtage«
wie jenen von 1935, feierten an der
Fasnet legendäre Feuerwehrbälle und
mussten nach dem schlimmen Krieg
1947 ganz neu anfangen.
sechs zusätzliche Abteilungen. Und
trotz allen technischen Fortschritts tun
die Männer von der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil ihren oft nicht leichten
Dienst noch immer unter der Devise,
welche schon nach ihrer Gründung ihr
Feuerwehrlokal im Erdgeschoss des
Rathauses zierte:
»Gott zur Ehr,
dem Nächsten zur Wehr!«
FEUERWEHR
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ROTTWEIL
Rottweiler Feuerwehrleute taten viel für
die internationalen Beziehungen, integrierten aber ebenso die Feuerwehren
in der Altstadt, zu der bis 1930 auch
der Hochwald gehörte, und in Bühlingen oder seit 1971 ebenso unspektakulär und kameradschaftlich jene in
den neuen Rottweiler Teilorten als
Saug- und Druckspritze nach dem Prospekt des
Rottweiler Mechanikers J. Gais von ca. 1860.
Vorlage: GAV Rottweil
Feuerlöschwesen in Alt-Rottweil
von Winfried Hecht
Die Brandbekämpfung baute im
reichsstädtischen Rottweil und ebenso
noch bis über die erste Hälfte des 19.
Jahrhunderts hinaus auf verschiedenen »Bausteinen« auf, die zusammen
und im Lauf der Zeit ein zunehmend
effektives System ausmachten. Dieses
System bildete im Brandfall die Voraussetzung dafür, dass man dem
Feuer nicht weitgehend hilflos ausgeliefert war, ihm vielmehr Widerstand
leisten, Brandherde eindämmen, ja
sogar Gegenstände und Menschen retten konnte. Einzelne dieser Elemente
des Feuerlöschwesens vor der Gründung von Rottweils Freiwilliger Feuerwehr sollen nachfolgend vor allem auf
Grund der Rottweiler Ratsprotokolle,
der Stadtrechnungen und von Angaben
in der seit 1799 unter verschiedenen
Namen erscheinenden Rottweiler Zeitung in ihrer Struktur und mit wesentlichen Zügen ihrer Entwicklung vorgestellt werden.
Die Feuerschau
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
Bereits im Jahr 1581 werden in Rottweil Anordnungen der städtischen Verwaltung greifbar, die auf eine vorbeu-
gende »Feuerschau« in unserem heutigen Sinn hinauslaufen. Damals
wurde zur Verhütung von Bränden eine
regelmäßige Untersuchung der Kamine in den Häusern der Stadt verfügt. In
die gleiche Richtung geht die Anordnung von 1644, nach welcher in allen
Häusern die Backöfen in festen zeitlichen Abständen inspiziert werden
sollten. Zugleich wurde das Biersieden
nur noch in den Stadtgräben oder an
ähnlich unbedenklichen Plätzen zugelassen. In die Richtung einer vorbeugenden Brandbekämpfung geht ebenso das erste und später immer wieder
verhängte Rottweiler Rauchverbot von
1645. Im Jahr 1647 wurde ferner verboten, in Kammern und Ställen durch
das Gesinde oder Kinder offenes Licht
zu verwenden. 1721 wurde in Scheuern auch das Pfeifenrauchen untersagt,
1790 neuerlich das Dreschen bei
Licht. Für die Dörfer der Rottweiler
Landschaft untersagte man das HanfDörren auf den Öfen. Alle diese Anordnungen wurden von Zeit zu Zeit überprüft, Verstöße geahndet.
Schon 1650 wurde eine verschärfte
Feuerschau verordnet und gleichzeitig
den Hafnern untersagt, ihre Brennöfen
künftig noch in der Stadt zu unterhal-
ten. 1678 sollte sogar der Unterbaumeister als oberster Bausachverständiger der Stadt an der Feuerschau teilnehmen, welche vor allem wieder die
Kamine zu überprüfen hatte. Schon
vorher spielten die Kaminfeger bei der
Feuerschau eine wichtige Rolle. Im
Jahr des Rottweiler Großbrandes von
1696 wurde auch baupolizeilich die
Vorschrift erlassen, künftig nicht mehr
als zwei Obergeschosse, aber auf
jeden Fall Brandmauern zwischen den
Gebäuden zu errichten.
Insgesamt standen nach dem Rottweiler Stadtbrand von 1696 schon seit
1700 die wesentlichen Tatbestände
fest, welche die städtische Feuerschau
im Auge zu behalten hatte. Immerhin
wurde 1764 noch festgelegt, dass
auch die Johanniterkommende und
der württembergische Alpirsbacher
Klosterhof im Waldtorort der Feuerschau der Stadt Rottweil unterworfen
sein sollten. Zu Beginn der Zugehörigkeit Rottweils zu Württemberg wurde
1808/1809 eine »Generalfeuerschau«
durchgeführt.
Die Alarmierung
Ursprünglich dürften in Rottweil die
Wächter auf dem Hochturm und dem
Kapellenturm die Bevölkerung im
Brandfall mit ihren Hörnern oder dann
mit Glockengeläut alarmiert haben. Im
Jahr 1700 gelangte man dabei zur
nachvollziehbaren Meinung, die
»Hochwacht« auf dem Hochturm
könne man nur Männern anvertrauen,
welche »sowohl hören und sehen,
damit doch kein Unglück geschehe«.
1780 beschloss der Rottweiler Magistrat, im Brandfall auf dem Hochturm
mit einem Schuss Alarm auszulösen,
unabhängig von der Tages- oder
Nachtzeit; ein ähnlicher Beschluss war
bereits 1715 für den Fall ergangen,
dass man vom Hochturm aus auswärts
einen Brand wahrgenommen hatte.
1809 sollte jedoch die HochturmKanone abgeliefert werden, worauf
man sich im Brandfall wieder mit
Glockengeläut behelfen musste.
Bei Feuer in Rottweil selbst sollte mit
der Hochturmglocke und der großen
Glocke von Heilig Kreuz Sturm geläutet
werden, bei Bränden in der Umgebung
allein mit der Hochturmglocke. 1817
sollte im Brandfall aber bereits wieder
mit einer Kanone vom Hochturm das
»Sturmzeichen« gegeben werden.
Der Einsatz von Trommeln ist bei Feueralarm durchgängig für das 18. Jahrhundert nachzuweisen. 1832 wurde
festgelegt, dass künftig bei auswärtigen Brandfällen von zwei Trommlern
Feueralarm gegeben werden solle.
Den Feuerreitern wurde 1780 aufgetragen, namentlich auf dem Land bei
Brandfällen schnellstens von Ort zu Ort
Meldung zu machen. Schon 1769
erhielten Spital- und Heilig-KreuzBruderschaft den Auftrag, jederzeit je
ein Pferd für die Rottweiler Feuerreiter
in Bereitschaft zu halten. 1834 wurden
in Rottweil drei Feuerreiter besoldet.
Die Löschmannschaften
Die Feuerrotten bilden den Kern der
Löschmannschaften in Alt-Rottweil.
Sie stellen sozusagen die organisatorische Gliederung der 100 Knechte dar,
deren Aufgabe die Bekämpfung von
Feuersbrünsten seit dem 15. Jahrhundert war. Es scheint, dass man zwei
Feuerrotten von je 40 Mitgliedern
gebildet hat sowie eine zusätzliche von
20 Mann als »Reserve«. Diese Einteilung könnte schon in der Zeit nach
dem Stadtbrand von 1696 erfolgt sein,
wird auf alle Fälle aber 1733 greifbar.
Im August 1762 kamen alle drei Feuerrotten nach einer Brandstiftung in
Dietingen zum Einsatz. Im gleichen
Jahr bestand in Rottweil-Altstadt
bereits sicher eine eigene Feuerrotte.
Die Angehörigen der Feuerrotten
waren nach einem Ratsbeschluss von
1774 dringend zum Einsatz verpflichtet und davon nur befreit, wenn sie
krank waren oder die Ehefrau sich »in
würklichen Kindsnöthen« befand.
Ob die 1. Rottweiler Feuerrotte, die im
August 1782 eine verurteilte Frau zur
Hinrichtung auf den Galgenplatz der
Reichsstadt hinaus zu eskortieren
hatte, von ihrer Aufgabe restlos begeistert war, kann offen bleiben.
An der Spitze der 100 Knechte, und
damit der drei Rottweiler Feuerrotten,
stand 1755 der »Feuerfähnrich«, der
1758 auch als »Feuerhauptmann«
bezeichnet wird. Auch die Altstädter
Feuerrotte wurde 1762 von einem
eigenen Feuerfähnrich angeführt. Die
einzelnen Rotten leiteten »Rottenführer«. Jede Rotte hatte ihre eigene
Fahne. Noch im 18. Jahrhundert werden an den Feuerspritzen gewöhnlich
zwei Spritzenmeister erwähnt. Schon
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
1760 erscheinen auch spezielle
»Spritzen-Fuhrleute«.
Gelöscht haben in und um Rottweil
immer wieder »Unbürger« in wechselnder Zahl, also Freiwillige, die nicht
im Besitz der Bürgerrechte, sondern
nur »Einwohner« der Stadt waren.
Sicher haben sie sich bei Löschmaßnahmen den Anordnungen des Feuerfähnrichs und der Rottenmeister unterstellt.
Der Löscheimer
Von Löscheimern oder »Feuerkübeln«
ist in Rottweil bereits 1594 die Rede.
Ob sie aus Leder oder – wie später –
bereits aus Segeltuch bestanden, lässt
sich nicht mehr klären. Das Bauamt
der Reichsstadt erhielt vom Magistrat
im genannten Jahr jedenfalls den Auftrag, für die Einsatzbereitschaft der
Feuerkübel zu sorgen, die es sicher
schon seit Generationen auch in der
Reichsstadt Rottweil gegeben hat.
12
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Nach dem Rottweiler Stadtbrand von
1696 wurde noch im November gleichen Jahres auf dem Rottweiler Rathaus angeordnet, künftig könne nur der
das Bürgerrecht der Reichsstadt erwer-
ben, der vor dem Rat nicht nur einen
eigenen Harnisch oder Spieß vorweise, sondern auch zwei Feuerkübel.
Einer davon sollte zu Hause aufbewahrt, der zweite an die jeweilige Zunft
abgegeben werden. Da offenbar aber
nicht alle alteingesessenen Bürger
einen Löscheimer besaßen, wurde
1734 bestimmt, dass sie vor Gründung eines eigenen Hausstandes zur
Hochzeit einen eigenen, mit dem
Namen gekennzeichneten Feuerkübel
nachzuweisen hätten, was den Bürgern
1740 vom Rat erneut eingeschärft
werden musste.
Zumindest die an die Zünfte abgegebenen Löscheimer wurden im Brandfall über die 100 Knechte zum Einsatz
gebracht. Deshalb ist anzunehmen,
dass sie in geeigneten Karren zur
Brandstätte geführt wurden und dann
von Hand zu Hand durch die Kette der
Löschenden von der nächsten Wasserstelle zum Brandplatz liefen. Das hatte
zur Folge, dass sie nach Ende der
Löschtätigkeit eingesammelt wurden
oder am Brandplatz verblieben, wenn
sie zunächst nicht erreichbar waren.
So musste 1734 der Verlust von Rottweiler Löschkübeln nach Bränden in
Göllsdorf, Neufra und Deißlingen fest-
gestellt werden, die daraufhin in obrigkeitlichem Auftrag zusammengesucht
wurden, was sich 1750 in Schömberg
nach dem dortigen Stadtbrand wiederholte. 1752 musste außerdem angeordnet werden, wenigstens 100
brauchbare Feuerkübel neu herzustellen.
Offenbar funktionierte dieses System
nur unbefriedigend, denn bereits 1756
wurden die Feuerkübel an die 100
Knechte einzeln ausgegeben, die dann
aber auch persönlich für sie haften
sollten. 1758 bestimmte der Rottweiler Rat, dass den Altstädtern ihre Feuerkübel unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Zunft unmittelbar auszuhändigen seien. Dessen ungeachtet
war es bereits 1760 wieder erforderlich, dass vier Rottweiler Zunftmeister,
unterstützt von den beiden Stadtknechten und vier Unbürgern, »in der
ganzen Stadt von Haus zu Haus die
Feyeraymer aufsuechten«.
Solche Sorge um ein wichtiges Utensil
bei der Brandbekämpfung überrascht
kaum, zumal die Feuerkübel nicht ganz
billig waren. Am 23. April 1721 kaufte
die Stadt bei einem auswärtigen
Schuhmacher elf Feuerkübel zu einem
Stückpreis von sieben Batzen. Sie
mussten dann noch gekennzeichnet
werden, und zwar mit dem Stadtadler -
eine Aufgabe, die 1731/1732 einheitlich vom Maler Johannes Spring und
1763 von seinem Berufskollegen
Johannes Steimer übernommen
wurde. Es gab dessen ungeachtet auch
danach Feuereimer unterschiedlicher
Qualität und wohl auch mit verschiedenem Volumen. Im Winter 1919 lieferte Johann Heinrich Sprenger von
Schaffhausen einen Löscheimer »zur
Prob«, der dann auch behalten – und
vermutlich in Rottweil nachgebaut
wurde.
Der Feuerhaken
Feuerhaken aus armstarken Zughölzern und mit geschmiedeten Haken
dienten im Brandfall beispielsweise
zum Einreißen von Fachwerkwänden.
Sie lassen sich für Rottweil selbst und
in allen seinen heutigen Teilorten
nachweisen.
Die Feuerspritze
Allem Anschein nach und entgegen
früherer Annahme bemühte sich die
Rottweiler Obrigkeit schon nach dem
Stadtbrand von 1696 im folgenden
Winter um eine eigene Feuerspritze
und verhandelte deshalb mit dem
1694 bis 1723 nachweisbaren Glokkengießer Christoph Schmelz von
Biberach.
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
Am 21. Februar 1697 wurde auf dem
Rottweiler Rathaus schließlich beschlossen, zwei vom genannten Spezialisten zur Probe vorgeführte Spritzen zu behalten und für sie 300 Taler
zu bezahlen. Rottweil war damit für die
nächsten Jahre anscheinend besser
ausgerüstet als beispielsweise die
Universitätsstadt Tübingen.
Die nächste Rottweiler Feuerspritze
lieferte der Biberacher Spritzenmacher
Noe Rudhart im Jahre 1711. Sie sollte
zunächst 330 Gulden kosten, wurde
aber schließlich nach einigen Verhandlungen zum Preis von 217 Gulden
geliefert.
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
Offensichtlich blieb sie bis 1752 »im
Dienst«, als man überlegte, in Balingen oder Hüfingen eine neue Spritze in
Auftrag zu geben. Schließlich erhielt
der Hüfinger Spritzenmacher den
Zuschlag für eine »Jagdspritze«.
Inzwischen waren 1741 auch sämtliche Dörfer in der Rottweiler Landschaft
von ihrer reichsstädtischen Obrigkeit
verpflichtet worden, Feuerspritzen
anzuschaffen, wobei Seedorf schon
vor diesem obrigkeitlichen Befehl
1739 mit gutem Beispiel vorangegangen war und eine Feuerspritze angeschafft hatte. Rottweil selbst gab 1763
bei Urban Kurz in Reutlingen eine neue
Löschmaschine A. u. D. mit Vorderwagen aus dem Löschgeräteprospekt des Rottweiler Mechanikers
J. Gais von ca. 1860.
Lithographie von J. Kammerer, Rottweil
Feuerspritze in Auftrag. Von ihr war
man so angetan, dass die Stadt Kurz
die Zeche im »Mohren« zahlte, die er
dort in Begleitung seines Sohnes
machte, als er seine Spritze offenbar in
Rottweil vorführte und auslieferte.
Offenbar handelte es sich bei der
Spritze von Kurz jedoch »nur« um eine
große und keineswegs die einzige
Rottweiler Spritze. Schon für
1723/1724 findet sich in den Rottweiler Stadtrechungen die Notiz, dass
Sebastian Berle auf dem Rottweiler
Rathaus »4 Feür Sprützen« in Gang
setzte, wobei es sich vermutlich um
kleinere Handspritzen gehandelt hat.
Drei Spritzen dieses Typs aus Messing
wurden 1782 von Martin Huber aus
Neufra auf der Stadtkasse repariert,
von denen allerdings nur eine wieder
brauchbar gemacht werden konnte.
1796 beschaffte Rottweil bei dem
renommierten Villinger Glockengießer
Grüninger und Schlossermeister Dorfer aus Rottweil zwei Tragspritzen um
420 Gulden, und zusätzlich eine neue
»Schlauchspritze«.
Es scheint, dass um diese Zeit bereits
jede Rottweiler Feuerrotte ihre eigene
»große« Schlauchspritze einsetzen
konnte. Rottweils »Spritzen-Spezialist« muss in diesen Jahren der schon
genannte Schlosser Josef Dorfer
gewesen sein, der beispielsweise
1803 an der Spritze der ersten Rotte
ein neues Rohr anbrachte oder im
gleichen Jahr eine neue Spritze auseinander- und wieder zusammenbaute.
Die Spritzen standen damals im Zeughaus an der Hochbrücktorstraße und
wurden danach vermutlich ins Haus
Hauptstraße 22 verbracht, den damaligen Marstall. Erhalten hat sich im
Stadtmuseum als älteste in Rottweil
eingesetzte Feuerspritze ein Gerät von
1820 aus der Reutlinger Werkstatt des
Sebastian Jacob Kurz. 1818 verfügte
man für Rottweil ohne die Altstadt über
fünf Feuerspritzen auf Rädern und eine
Tragspritze.
Die Feuerleiter
Feuerleitern erwiesen sich zweifellos
früh bei der Brandbekämpfung und bei
der Rettung von Menschen im Brandfalls als ausgesprochen vorteilhaft. In
Rottweil sind sie jedenfalls 1744 im
Ratsprotokoll nachgewiesen. Sie wurden damals bei den Dominikanern aufbewahrt und benötigten mehr Platz als
bislang, worauf die »Misten« bei den
Dominikanern entfernt werden sollten.
Offenbar wurden die Feuerleitern dort
noch um 1840 gelagert.
Der Mechanicus Pfeiffer erhielt
1803/1804 aus der Rottweiler Stadtkasse sogar Geld für eine »Machine«
zur »Feuer-Laiter«, mit der sich die
Leiter wahrscheinlich mechanisch
ausfahren ließ. 1841 wurden sechs
neue Feuerleitern bei Rottweiler Wagnern und Schmieden in Auftrag gegeben.
stadt bemühte sich 1819 um eine
eigene Feuerlaterne und die dazu
erforderlichen Gläser.
Neben solch praktischen Maßnahmen
bemühte man sich in Rottweil beim
Kampf mit des Feuers Macht nachhaltig um den Schutz des Himmels und
die Fürsprache der lieben Heiligen.
Immerhin war der Agatha-Tag im
Februar noch 1799 Feiertag, den man
mit Festgottesdienst und Prozession
durch die Stadt allgemein begangen
hat.
Die Brandlaterne
Dass die sachgerechte Ausleuchtung
der Umgebung eines Brandplatzes bei
Nacht von großer Bedeutung für eine
erfolgreiche Brandbekämpfung war,
hat man im 18. Jahrhundert kaum
mehr in Frage gestellt. Rottweil
beschaffte jedenfalls 1782/1783 für
eine große Feuerlaterne, die offenbar
schon länger in Gebrauch war, bei
Ignaz Winterhalter sechs große Scheiben. Gleichzeitig wurden auch mehrere kleinere Brandlaternen hergerichtet.
Bei Ignaz Gebel bezog man für diesen
Zweck damals Wachskerzen. Wenig
später lieferte Fidel Kuster nochmals
neue Gläser. Die Feuerrotte in der Alt-
Karl Bißwurm (1842–1931), einstens »ältester
Feuerwehrmann Deutschlands«.
Foto: Stadtmuseum Rottweil
15
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Brandfälle in Rottweils Teilorten und Stadtteilen
von Winfried Hecht
Die traurige Geschichte der Großbrände und ihrer Bekämpfung in Rottweil
ist seit dem Beginn des Spätmittelalters in großen Zügen bekannt. Weniger
beachtet wurde bisher, welche Brandfälle aus den heutigen Rottweiler
Stadtteilen und Teilorten überliefert
sind. Vor allem für die Zeit nach dem
30-jährigen Krieg bieten die Ratsprotokolle der Reichsstadt Rottweil und
vielfach parallel die Rottweiler Stadtrechnungen immer wieder entsprechende Hinweise. Sie sollen hier ohne
Anspruch auf Vollständigkeit zusammengetragen werden.
Altstadt
Offenbar wurde schon 1762 für die Altstadt nach einem Brand in der Steinemühle eine eigene Feuerrotte gegründet. Der Brand scheint sich am 2. April
1762 abgespielt zu haben, wobei die
erste und die zweite Rottweiler Feuerrotte sowie die »zu denen Fewr-Sprizen verordneten Bürgeren« zum Einsatz kamen.
16
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Am 23. Januar 1830 brannte es wieder
in Rottweil-Altstadt. Einen Monat spä-
ter wurden durch das königliche Oberamt Steine-Müller Sebastian Banholzer, Zimmermeister Michael Depp,
Georg Ritter jung sowie aus Göllsdorf
Georg Utz öffentlich belobigt. Sie wurden zusammen mit einem in der Saline Wilhelmshall beschäftigten Maurermeister aus Schwenningen ausgezeichnet und erhielten ein »angemessenes Gnadengeschenk«.
Am 10. Juli 1842 brach in der »Linde«
an der heutigen Römerstraße abends
Feuer aus und griff auf das angebaute
Schulhaus über. Die ganze Nacht
löschten die erste und die zweite Rottweiler Feuerrotte. Zwölf Küfer stellten
Bottiche fürs Löschwasser bereit, bis
Mitternacht standen vier Männer zum
Wasserschöpfen im Neckar. Beide
Gebäude brannten trotzdem nieder.
(W. Hecht, Aus der Geschichte der Feuerwehr
in Rottweil - Altstadt. RHbl 47. Jg. (1988) Nr. 1
S. 3–4)
Bühlingen
Im einstens alt-württembergischen
Dorf Bühlingen gibt es schon seit
geraumer Zeit eine organisierte Feuerwehr mit einem Feuerreiter. 1786
wurde von den herzoglichen Behörden
für jeden Einwohner des Dorfes ausdrücklich ein Feuereimer vorgeschrieben.
Offenbar gab es aber Bühlinger, die
noch stärker auf die Hilfe des Himmels
vertrauten als auf die damaligen Möglichkeiten der Brandbekämpfung. Der
Maurer Johannes Schönborn benutzte
dazu im Haus Unterdorf 60 einen so
genannten Agatha-Zettel. Auf solchen
Zetteln, die gesegnet und dann in eine
Balkenfuge eines Gebäudes geschoben wurden, haben die Gläubigen die
in Catania am Ätna beheimatete Heilige Agatha als Patronin gegen Feuersgefahr angerufen.
Dessen ungeachtet wurde Bühlingen
immer wieder von Brandfällen heimgesucht. So lag das Dorf bereits als
Folge des 30-jährigen Krieges 1635 in
Schutt und Asche.
1749 brannten in Bühlingen die Häuser von zwei Bauern und einem Taglöhner. Die Brandgeschädigten erhielten aus Rottweil zunächst Lebensmittel
und im folgenden Frühjahr Bauholz.
Ähnlich verfuhr man, als am 21.
Dezember 1760 zwei Taglöhnern ihre
Häuser niederbrannten.
Im November 1760 gab es am Stallberg ein Großfeuer, wahrscheinlich
einen Waldbrand, der anscheinend
über mehrere Tage nicht gelöscht werden konnte. Aus Rottweil waren dabei
alle drei Feuerrotten im Einsatz. Ihre
Verköstigung fiel hinterher so üppig
aus, dass sich der reichsstädtische Rat
mit dem Vorgang zu beschäftigen
hatte. Auch die Feuerrotte aus der Altstadt und vermutlich auch jene aus
Bühlingen bekämpften diesen Brand.
Die erste Rottweiler Rotte setzte bei
diesem Anlass 36 Mann ein, die zweite Rotte 24, die dritte Rotte immerhin
noch 19. Die Altstädter Rotte erschien
mit elf Mann und zwei weiteren Altstädtern auf der Brandstätte.
Im April 1796 brannten im Bühlinger
Oberdorf drei Häuser und die Kapelle
St. Silvester. Die Bühlinger Feuerrotte
kam zum Einsatz und hielt Brandwache. Beim Löschen eingesetzt war
auch die erste Rottweiler Feuerrotte.
Alle drei in Bühlingen abgebrannten
Häuser, darunter das spätere Rathaus,
konnten ebenso rasch wieder aufgebaut werden wie die kleine Kirche.
Dem Rottweiler Ratsprotokoll zufolge
waren Rottweils erste und zweite Feu-
errotte im Oktober 1819 »bei der Feuersbrunst in Billingen«. Für ihren
»großen« Einsatz erhielten die Beteiligten »das gewöhnliche Gratial«,
Spritzenmeister und Obleute in doppelter Höhe.
(vgl. dazu auch F. Herkommer, Heimatgeschichte Bühlingen. Rottweil 1935, S. 78 ff.)
Feckenhausen
Im Zusammenhang mit der Geschichte der Brandbekämpfung und Feckenhausen denkt man zunächst an den
Feckenhauser Kirchenbrand vom 4.
Oktober 1871. Damals brannte die
1710 erbaute Kirche des kleinen Dorfes nieder, die wahrscheinlich ihrerseits einem durch Feuer vernichteten
Kirchenbau folgte.
Göllsdorf
Aus Göllsdorf, das zum Gebiet der
Reichsstadt Rottweil gehörte, sind
größere Brandfälle für 1763 und den
November 1789 bekannt. Am 24. Juli
1763 gab es ein Feuer, zu dessen
Bekämpfung die Rottweiler Feuerrotten
nach Göllsdorf ausgerückt sind und
anschließend verköstigt werden mussten.
Auch das Göllsdorfer Schadensfeuer
vom 11. November 1789 muss größere Ausmaße angenommen haben. Den
erhaltenen Zehrkostenrechnungen
zufolge löschte Rottweils erste Rotte
bei dieser Gelegenheit mit 37 Mann,
die zweite mit 30 Mann, die dritte mit
21 Mann und die Altstädter mit zwölf
Mann. Ferner halfen beim Löschen 18
Unbürger aus der Stadt und drei aus
der Altstadt. Im Einsatz waren ferner
insgesamt neun Mann mit zwei Feuerspritzen, ein Kaminfeger und wenigstens zwei Fuhrleute.
Hausen o. R.
Hausen o. R., das je zur Hälfte zu Württemberg und den Bletz von Rotenstein
gehörte, erlebte im Frühherbst 1669
einen Großbrand. Bei diesem Großfeuer brannte die Kirche des Ortes offenbar vollständig ab, denn zu ihrem Wiederaufbau stellte die Reichsstadt Rottweil immerhin vier Eichen und 50
Stammen Holz zur Verfügung. Vermutlich wurden bei gleicher Gelegenheit
aber auch die meisten sonstigen
Gebäude des Dorfes ein Raub der
Flammen, denn der Rottweiler Rat
bewilligte auch für die »verbranten
Bauren zue Hausen ob Rottweil«
17
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Getreide in größerer Menge. Dies lässt
annehmen, dass ein ziemlich großer
Teil des Dorfes vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen war. Dabei hatte
Hausen o. R. nach den Verwüstungen
des Kriegsjahres 1643 erst kurz vorher
wieder weitgehend neu aufgebaut werden müssen.
(vgl. W. Hecht, Ein Großbrand in Hausen o. R.
RHbl 48. Jg. (1987) Nr. 4 S. 4)
Neufra
Ein Großbrand muss Neufra bereits
gegen Ende des 30-jährigen Krieges
heimgesucht haben. Im September
1649 ist nämlich im Rottweiler Ratsprotokoll die Rede vom »armen ganz
verbrenten Fleckhen Neüfferen«, worauf den Einwohnern des der Reichsstadt Rottweil untertanen Dorfes Steuernachlass gewährt wurde.
18
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Ein größerer Brand ereignete sich auch
1732 in Neufra. Damals wurden elf
Rottweiler bestraft, weil sie entgegen
ihrer Pflicht nicht nach Neufra zum
Helfen kamen. Andererseits haben 72
Rottweiler damals in Neufra gelöscht
und kehrten anschließend im »Schützen« in Rottweil ein.
Ein sehr schwerer Brand suchte Neufra
danach am 25. März 1794 heim. Trotz
des Einsatzes der rasch herbeigeeilten
Rottweiler Feuerrotten wurden 11 Taglöhnerhäuser vollständig zerstört und
14 weitere Haushaltungen schwer
geschädigt. Als besonders betroffen
nennt zwei Tage nach dem Brand eine
im Stadtarchiv Rottweil erhaltene Aufstellung Josef und Konrad Mesmer,
Josef Stöhr, Laux Winzenrieds Witwe,
Gabriel Hugger, Martin Hugger, Anton
Geiger, die Erben der Agatha Riebsamen, Konrad Staimer, Jakob Rieble,
Johann und Christian Gratwohl sowie
Christian Rieble. Das Zentrum des
Brandes muss am Weg nach Frittlingen gelegen haben. Offenbar spielten
beim Brand der Wind und die damals
noch häufige Schindeldeckung der
Neufraer Häuser eine erhebliche Rolle.
wurden für die Brandgeschädigten
kostenlos Getreide und 66 Stämme
Bauholz für den Wiederaufbau zur Verfügung gestellt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach bestand
zum Zeitpunkt des Brandes bereits bei
der Fürstenbergischen Brandversicherung in Donaueschingen eine Feuerversicherung für Neufra. Sonst war
Rottweil nach Kräften zu helfen
bemüht. Eine öffentliche Sammlung in
der damals bekanntermaßen armen
Reichsstadt erbrachte immerhin 80
Gulden für die Neufraer. Außerdem
Anfang Januar 1796 brannte es wieder
in Neukirch. Assessor Wehrle, zwei
Zunftmeister und Feuerreiter Josef
Storz begaben sich an den Brandplatz
im heutigen Rottweiler Teilort.
(vgl. W. Hecht, Zwei Großbrände in Neufra.
RHbl 38. Jg. (1977) Nr.3 S.3)
Neukirch
Neukirch erlebte im Februar 1764
einen größeren Brand. Ihm fielen in
dem vergleichsweise kleinen Dorf sieben Taglöhnerhäuser zum Opfer.
Gleich danach bedankte sich Reichsäbtissin Magdalena Mayr von Rottenmünster als Ortsherrin schriftlich bei
den Rottweilern, deren Hilfe sie als
»schleunig und würcksam« bezeichnet
hat. Zum Wiederaufbau ihrer Häuser
erhielten die Brandgeschädigten von
den Rottweilern jeweils fünf Gulden.
Ihnen folgten die zweite Feuerrotte mit
30 Mann, die erste Feuerrotte und eine
Gruppe von elf Altstädtern. Unter den
Rottweilern der zweiten Rotte werden
ausdrücklich der Rottenführer und
Kaminfeger erwähnt.
Ein weiterer Brand ist in Neukirch für
Ende 1802 überliefert. Als Feuerreiter
trat bei dieser Gelegenheit Waldknecht
Sebastian Hafen in Erscheinung. Fideli Wernz hatte den Feueralarm auf der
Trommel geschlagen. Die erste und
die zweite Rottweiler Feuerrotte verhinderten mit ihrem Einsatz vielleicht,
dass dem Feuer mehr als zwei Häuser
zum Opfer fielen.
tige »Sprizenhaisle« neu mit Schindeln gedeckt worden war. Bereits einige Zeit zuvor hatte die Gemeinde sich
beim Neukircher Sebastian Blum eine
»Feirfahnen« machen lassen.
Zepfenhan
Aus der Zeit vor 1802/1803 sind für
Zepfenhan bislang anscheinend keine
größeren Schadensfeuer aktenkundig
geworden.
Nach der Rottweiler Bürgermeister-
amtsrechnung 1803/1804 muss sich
im Rechnungszeitraum aber dann ein
größerer Brand in Zepfenhan zugetragen haben. Fidells Wernz hatte nach
der genannten Quelle mit seiner Trommel deswegen in Rottweil Feueralarm
geschlagen. Zur »Brunst« wurden die
erste und die zweite Rottweiler Feuerrotte sowie Kaminfeger Ignaz Kolb
nach Zepfenhan kommandiert. Gelöscht haben aber auch die Altstädter
in Zepfenhan.
Ihre 100-Jahr-Feier hat die Freiwillige
Feuerwehr Zepfenhan 1986 begangen.
Die Neukircher Feuerrotte wird ausdrücklich für den August 1805
erwähnt, entstand aber wohl etwa 20
Jahre früher noch unter der Herrschaft
der Reichsäbtissin von Rottenmünster
über das Dorf. 1805 hatte die Neukircher Feuerrotte im benachbarten Zepfenhan beim Löschen geholfen und
dort im Wirtshaus 55 Kreuzer ausgegeben, welche Johannes Bippus der
Neukircher Gemeindekasse in Rechnung stellte.
Schon von 1809 hat sich aus der Neukircher Gemeinde-Registratur eine
Rechnung erhalten, nach welcher im
Herbst des genannten Jahres das dor-
Alte Feuerspritze 1864.
19
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Rottweiler löschen in Nachbarstädten
von Winfried Hecht
Immer wieder wurden die alten Städte
Europas ein Raub der Flammen. Dieser Bedrohung stand die Bevölkerung
lange Zeit weitgehend hilflos gegenüber, was uneingeschränkt auch für
Rottweil und die Städte im weiteren
Umkreis um die einstige Reichsstadt
am obersten Neckar gilt. Über Jahrhunderte bestand bei Stadtbränden
lediglich die Möglichkeit, die Betroffenen des Mitgefühls aus Rottweil zu
versichern und sie bei der Behebung
des Schadens, so gut es eben ging,
materiell zu unterstützen. Im Lauf der
Zeit fasste der Rottweiler Rat in diesem
Sinn Dutzende von Beschlüssen über
entsprechende
»Brandsteuern«.
Schon 1418 drückten die Rottweiler
aus Anlass des großen Stadtbrandes in
St. Gallen dem dortigen Bürgermeister
und seinem Rat ihr herzliches Mitgefühl aus und boten ihre Hilfe bei der
Behebung des entstandenen Schadens
an.
20
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Geändert hat sich dieser Zustand erst
mit der sich allmählich verbessernden
Organisation bei der Brandbekämpfung und dem fortschreitenden Einsatz
von technischen Hilfsmitteln im Kampf
gegen das Feuer. Zusammen mit dem
Ausbau der Verkehrsverhältnisse
ermöglichten die genannten Voraussetzungen auch überörtlich eine wirkungsvollere
gemeinschaftliche
Bekämpfung von Großbränden: Es
konnten mehr Löschmannschaften und
Hilfsmittel in größerem Umfang eingesetzt werden, vorausgesetzt, sie wurden schnell genug an den Ort des
Geschehens herangeschafft.
Trotz ständig verbesserter Vorbeugungsmaßnahmen im Bereich der
»Feuerschau« oder mit Rauchverboten
ließen sich Großbrände in den Städten
freilich nicht völlig verhindern. Aber
schon die bessere Bekämpfung von
Großfeuern vor Ort brachte es mit sich,
dass sich die Reaktionszeit bei Schadensfeuer, innerhalb deren die Brandbekämpfung sinnvoll blieb, verlängerte. Dies wiederum hatte zur Folge,
dass es sich zunehmend lohnte, von
auswärts personelle und materielle
Verstärkungen an die Brandplätze heranzuführen.
In Rottweil beschleunigt sich diese
Entwicklung nach dem Stadtbrand
vom Sommer 1696. Der leicht zu
transportierende Feuerkübel wird nun
für jeden Rottweiler Haushalt verbindlich vorgeschrieben. Im Jahre 1711
beschafft der Magistrat die erste Feuerspritze bei einem Biberacher Hersteller, der bald weitere ähnliche Geräte folgen. Das schon um 1440 für die
Bekämpfung von Schadensfeuern eingerichtete Corps der »100 Knechte«
wird in einzelne Rotten gegliedert und
so beweglicher und schlagkräftiger;
spätestens 1733 tritt die »1. Rotte« in
Erscheinung.
Bei solchen Gegebenheiten wird es
verständlich, dass 1715 auch die Alarmierung bei auswärtigen Brandfällen
durch einen Kanonenschuss vom
Hochturm geregelt wird. Der Einsatz
von Rottweiler Kräften zur Brandbekämpfung außerhalb der Stadt machte
sich zweifellos zunächst in den
benachbarten Ortschaften bemerkbar,
wie etwa 1720 in Zimmern o. R. und
1732 im schon mehr als 6 km entfernten Neufra.
Im Lauf des 18. Jahrhunderts sind
Rottweiler bei der Bekämpfung einer
Reihe von Großbränden, aber auch in
Städten der weiteren Umgebung anzutreffen, anscheinend erstmals in Balingen im Jahre 1724. Dies kann als Aus-
druck der Leistungsfähigkeit der frühen
Rottweiler Feuerwehr und vermutlich
auch ihres Selbstvertrauens und ihrer
Hilfsbereitschaft verstanden werden.
Folgende Einsätze bei Großfeuern in
Nachbarstädten lassen sich bis zum
Beginn des 19. Jahrhunderts nachweisen:
Schömberg
Die mit Rottweil traditionell eng verbundene Stadt Schömberg verlor
bereits bei einem Stadtbrand im Jahre
1635 nicht weniger als 42 Häuser,
1644 waren es 60 Häuser.
Nach dem größten Stadtbrand der
Schömberger Geschichte stehen am
15. Dezember 1750 Bürgermeister
Peter Riedlinger und Ratsherr Leonhard Wuhrer vor dem Rottweiler Rat
und bitten um Hilfe. Ihre Stadt war in
der Nacht von 7. auf den 8. Dezember
1750 fast bis auf die Stadtmauern und
mit ihrem Unteren Tor abgebrannt. Nur
die Kirche und vier Häuser hatten das
Großfeuer überstanden.
Rosenfeld
Das von alters her württembergische
Städtchen Rosenfeld verlor 1684 bei
einem Großbrand zehn Häuser und
sein Schloss.
Am 5. Februar 1868 brannten in
Rosenfeld 45 Häuser ab und 383
Obdachlose mussten versorgt werden.
Die Kunde von diesem Rosenfelder
Brand kam schon morgens um 10 Uhr
telegrafisch nach Rottweil. Man alarmierte sofort die Feuerwehr, von der
sich eine Anzahl Mitglieder »mittelst
eines Leiterwagen« nach Rosenfeld
aufmachten.
Dies wurde am Tag darauf in der
Schwarzwälder Bürgerzeitung kritisiert
und beklagt, dass der Rottweiler Feuerwehr noch kein »großer Requisitenund Personenwagen« zur Verfügung
stand. Dadurch habe man »wenigstens
eine halbe Stunde Zeit« verloren.
Milde Beiträge für die Rosenfelder
Brandgeschädigten sammelte nach
dem Brand in Rosenfeld eine Gruppe
Rottweiler um den evangelischen
Stadtpfarrer Dr. Philipp Wolff.
Balingen
Balingen, für die Reichsstadt Rottweil
im altwürttembergischen »Ausland«,
erlebte selbst schon 1607 und 1672
Großbrände. Als es in Rottweil Ende
August 1696 im Waldtor-Ort und im
Heiligkreuz-Ort zum Stadtbrand kam,
war es die Stadt Balingen, welche den
Rottweilern von auswärts als erste half,
trotz der konfessionellen Verschiedenheit.
Beim Balinger Stadtbrand vom 12.
Februar 1724 brannten 170 von 210
Häusern der Nachbarstadt ab und 272
Familien wurden obdachlos. Zahlreiche Rottweiler haben bei dieser Feuersbrunst gelöscht und nach den
erhaltenen Rechnungsunterlagen der
Reichsstadt anschließend im »Bären«
in Schömberg übernachtet. Später
musste ein Balinger die Rottweiler
Feuerkübel in Balingen einsammeln
und nach Rottweil zurückgeben. Beim
großen Balinger Stadtbrand vom 30.
Juni 1809, bei dem 335 Häuser und
FEUERWEHR
21
ROTTWEIL
Offenbar haben die 100 Knechte aus
Rottweil 1750 in Schömberg gelöscht.
Zahlreiche Rottweiler Feuerkübel blieben nach dem Brand in Schömberg
und wurden zurückgefordert. Den
Brandgeschädigten in der vorderösterreichischen Nachbarstadt spendete
Rottweil 100 Gulden und 15 Malter
Haber Saatgut. Trotzdem waren 1753
in Schömberg erst 78 Häuser notdürftig wieder hergestellt.
54 Scheuern und Stallungen ein Raub
der Flammen wurden, müssen erneut
Rottweiler bei der Brandbekämpfung
mitgeholfen haben. Schreinermeister
Johann Nepomuk Spreng fand dabei in
Balingen das Mundstück einer Feuerspritze und forderte unter dem 6. Juli
mit einer Zeitungsanzeige auf, es bei
ihm abzuholen. Bis zum 21. Juli 1809
bedankte sich die Stadt Balingen mit
einem Dankschreiben bei den Rottweilern auch für die Zusendung einer
»Brandsteuer« von Lebensmitteln und
Geldbeträgen; das Dankschreiben aus
Balingen wurde auf dem Rottweiler
Rathaus bei einer Sitzung des
Gemeinderates verlesen.
Binsdorf
22
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die kleine vorderösterreichische Stadt
Binsdorf erlebte am 8. September
1799 einen Stadtbrand, bei welchem
48 Gebäude eingeäschert wurden.
Dies entsprach etwa zwei Dritteln des
Gebäudebestandes der Kleinstadt. Bis
1803 war der Schaden wieder behoben. Nach der erhaltenen Beköstigungsrechnung war Rottweils erste
Rotte in Binsdorf im Einsatz, und zwar
mit 36 Mann sowie dem Rottenführer,
zwei Spritzenmeistern, einem Feuerreiter und zwei Feuerknechten. Interes-
sant, dass die erste Rotte aus jeweils
vier Mann der neun Zünfte besteht.
Rottenführer war in Binsdorf Bäcker
Joseph Storz.
Mann mit dem Rottenführer zum Einsatz, die danach im »Bären« verköstigt
wurden. In Oberndorf beim Brand
waren aus Rottweil auch Kastenherr
Hucker und Zunftmeister Wehrle.
Ebingen
1731 wütete in der württembergischen
Amtsstadt Ebingen ein besonders
schwerer Brand, dem die untere Stadt
vom Marktbrunnen an mit 47 Gebäuden zum Opfer fiel. Rottweils 100
Knechte mit Johannes Müller an der
Spitze wurden trotz einer Entfernung
von etwa 40 km »nacher Ebingen
geschickt« und der Rottweiler Stadtrechnung zufolge nach dem Brand entsprechend verköstigt.
Oberndorf a. N.
Beim Stadtbrand von Oberndorf am
21./22. Juni 1780 halfen auch Rottweiler beim Löschen, und zwar rottenweise an erster Stelle wie andere Helfer von Sulz, Rosenfeld, Dornhan und
Alpirsbach. 80 Gebäude der damals
vorderösterreichischen Stadt fielen
dem Feuer trotzdem zum Opfer, nur 34
blieben stehen.
Der Brand brach im Wirtshaus »Paradies« aus. Es kamen aus Rottweil 37
Sulz a.N.
Rottweil schickte schon nach dem
Sulzer Stadtbrand von 1581 eine
»Brandsteuer« und Bauholz zum Wiederaufbau in die württembergische
Amtsstadt.
Als Sulz am 15. Juli 1794 »das
Unglück gehabt, bis auf 6 Gebäude
abzubrennen«, erhielt die Stadt am 16.
August 1794 von Rottweil 150 Gulden
als Unterstützung. Beim Brand selbst
waren die Rottweiler mit drei Feuerreitern in Sulz, ferner mit Assessor Wehrle zwei Tage.
Zunftmeister Michael Burkardt rechnete anschließend für die 1. Rotte ab,
»so nacher Sulz abgegangen« und
teils zu Bochingen, teils in Epfendorf
übernachtet hatte. Nach der Rückkehr
kehrte die 1. Rotte in den »Drei
Rosen« in Rottweil ein; dafür wurden
17 Gulden und 12 Kreuzer ausgegeben.
Dornhan
Am letzten Sonntag im April 1796 hat
die erste Rottweiler Feuerrotte beim
Stadtbrand im württembergischen
Dornhan (»zu Dornen«) gelöscht. Es
wurde auch ein Betrag »wegen Feuerreiten« ausgesetzt. Bei diesem Brand
in Dornhan wurden elf Gebäude zerstört. Der Schaden belief sich auf
annähernd 20000 Gulden. Fünf Jahre
darauf kam es Anfang März 1801 in
Dornhan erneut zu einem Großbrand.
»aller Privat-Bettel« in Rottweil »verbotten« sein.
1799 unterrichtete die fürstenbergische Regierung in Donaueschingen
die Reichsstadt Rottweil mit drei
Exemplaren eines gedruckten Berichts
über den Wolfacher Großbrand vom 9.
September 1799. Ob Rottweiler
damals auch in Wolfach löschten, ist
nicht klar und eher unwahrscheinlich.
Tuttlingen
Beim großen Tuttlinger Stadtbrand
vom Sommer 1803 halfen auch Rottweiler bei den Löscharbeiten.
Nach diesem Großbrand wurde von der
Stadt Rottweil für die Opfer des
Unglücks ein größerer Betrag überwiesen. Außerdem sammelte der damalige Rottweiler Archivar Schultheiß
milde Gaben für die Geschädigten.
Wolfach
FEUERWEHR
23
ROTTWEIL
In Wolfach »gingen« 1762 60 Häuser
in Rauch »auf«. Die Stadt Rottweil leistete daraufhin für die Brandgeschädigten einen Beitrag von 60 Gulden.
Allerdings sollte von Wolfacher Seite
Feuerwehren von auswärts löschen in Alt-Rottweil
von Winfried Hecht
Rottweiler wirkten bei der Brandbekämpfung in beachtlich weitem
Umkreis um ihre Heimatstadt mit. In
Dürrenmettstetten halfen die Rottweiler schon 1748, in Schwenningen
1792 bei der Bekämpfung von Bränden. Sogar der Name Baiersbronn ist
unter den Ortsnamen zu finden, die mit
auswärtigen Löscheinsätzen von
Mannschaften aus Rottweil in Verbindung stehen.
So wie die Rottweiler bei „Brunsten“
außerhalb ihrer Stadt immer wieder
halfen, so eilten Auswärtige nach Rottweil zu Hilfe, wenn in der Stadt
gelöscht werden musste. Schon nach
dem Band des Hochturms von 1758
bedankte sich anschließend der Rottweiler Magistrat ausdrücklich bei den
Helfern aus der Umgebung der
Reichsstadt.
24
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Für den Großbrand vom 22. Mai 1762,
bei dem im Rottweiler Lorenz – Ort an
der Unteren Hauptstraße nach Blitzschlag 16 Gebäude ein Raub der
Flammen wurden, sind die einschlägigen Angaben in den Quellen schon
genauer. Danach halfen damals mit
»embsiger arbeith« Löschmannschaften aus Aixheim, Aldingen, Deilingen,
Denkingen, Dietingen, Dotternhausen,
Frittlingen, Gosheim, Lauffen o. R.,
Neukirch, Schörzingen, Schwenningen, Spaichingen, Trossingen, Weilen
u. d. R., Wellendingen und Zepfenhan
sowie den Städten Rosenfeld und Villingen. Es fällt auf, dass sämtliche
Dörfer der Reichsabtei Rottenmünster
1762 an den Löscharbeiten in Rottweil
beteiligt waren. Rosenfeld musste
nach dem Brand in Rottweil verloren
gegangene Feuereimer reklamieren.
Dokumentiert ist die Brandhilfe Auswärtiger in Rottweil noch besser für die
beiden Großbrände, welche die
Reichsstadt 1796 heimsuchten. Im
genannten Jahr brannten zunächst am
23. März sieben Häuser am Platz des
heutigen Städtischen Kaufhauses am
Friedrichsplatz. Keine zwei Wochen
später wurden am 4. April gleichen
Jahres zehn Häuser der Westzeile der
Flöttlinstorstraße und der nördlichen
Zeile der unteren Hochturmgasse
durch Feuer zerstört. Beim Brand am
Friedrichsplatz kamen 41 Mann aus
Dunningen und 20 Göllsdorfer zum
Einsatz. Die Dunninger hielten noch in
der Nacht vom 26. auf den 27. März
1796 Brandwache. Ebenso halfen 15
Mann von Deilingen und 12 Mann von
Lauffen ob Rottweil. Auch aus Horgen
muss wahrscheinlich bei diesem
Brand eine Löschmannschaft im Einsatz gewesen sein. In den Rottweiler
Stadtrechnungen von 1796 ist nämlich
festgehalten, die Horgener Feuerspritze sei »ruinirt« worden; Rottweil wollte daraufhin für den Schaden aufkommen.
Beim Großbrand in der Flöttlinstorstraße beteiligten sich nach Ausweis der
zurück gelassenen Löscheimer Helfer
aus Aldingen, Schömberg, Spaichingen, Trossingen und Weilen u. d. R.
Offenbar halfen die Schömberger und
Aldinger auch mit ihren Feuerspritzen,
denn die jeweiligen Spritzenmeister
wurden hinterher »wegen geleisteter
thätiger Hilfe« aus der Rottweiler
Stadtkasse bezahlt.Schon in Rottweils
württembergischen Zeit war Zimmern
o. R. auf Grund der Feuerordnung von
1812 ausdrücklich verpflichtet, bei
Bränden in Rottweil »zwei Wagen mit
vier Pferden zur Landvogtei und zwei
Wagen mit vier Pferden zum Oberamt
zu stellen, um die Kanzleiakten zu retten«.
Lithographie von J. Kammerer, Rottweil, aus einem Prospekt des Rottweiler Mechanikers J. Gais (1823–1894) für Löschgeräte von etwa 1860. Original
im Besitz des Rottweiler Geschichts- und Altertumvereins e. V.
25
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die Kommandanten der Freiw. Feuerwehr Rottweil
Leider waren von diesen beiden
ehemaligen Kommandanten
keine Bilder mehr zu finden.
(Die Redaktion)
26
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Eduard Albrecht Calwer
1856–1866
Anton Fischinger
1886–1905
Johann Baptist Herderer
1866 –1872
Joseph Sayer
1872–1886
Paul Hutter
1905–1912
Friedrich Wilhelm Maier
1912–1932
Eugen Höring
1932–1935
Friedrich Lehre
1935–1943
Max Maier
1943 –1947
Anton Villinger
1947–1955
Albert Bürger
1955 –1971
Walter Moser
1971–1987
Albert Rau
1987–1992
27
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Brandfälle in Rottweil zwischen 1856 und 1906
1856 3. Dezember
Brand bei Schmied Unterkofler
1863, 10. November
Brand der Wirtschaft zum Adler
1868 4. September
Brand bei Bäcker Wenger
4. Oktober
Brand bei Müller Storz in
Rottweil-Altstadt
1875 19. September
Brand in der Pulvermühle
1876 6. Februar
Brand im Oberamteigebäude
1877 2. Juni
Brand in der Pulvermühle
1878 24. Dezember
Kaminbrand im Salmen
1879 27. Februar
Brand der Waschküche
auf dem Bahnhof
1879 22. Mai
Brand der Darre in der
Rebstockbrauerei
1881 30. Juni
Brand bei Schumpp in der
Höllgasse
1883 7. August
Brand der Burkartschen Ziegelei
August
Mathauers Keller
(Räuberhöhle)
1885 2. Februar
Patronenfabrik der Pulverfabrik
15. September
Großer Brand in Zimmern
28
ROTTWEIL
FEUERWEHR
1887
1888
1890
1891
1892
1893
1894
1895
Dezember
Feuerwehr Altstadt auf der Saline
Januar
Darrebrand im »Engel«
27.September
Brand in Dunningen
5. Oktober
Brand in der Gasfabrik
8. Februar
Brand des Lokomotivschuppens
auf dem hiesigen Bahnhof
10. April
Brand im Kamel (Brauerei)
5. Oktober
Brand des Drechsler
Wolf’schen Hauses
27. Dezember
Feuerwehr Altstadt:
Brand im Gipswerk Seyfried
16. November
Brand in Villingendorf
16. April
Waldbrand an der Roten Steig
14. Mai
Waldbrand am Stallberg
24. April
Alarmiert zu einem Brand
in Neufra
5. Januar
Brand im Pfauen
22. Juni
Großfeuer auf dem Hochwald
bei Engeser
31. Juli
Brand im Engel
1897
1898
1899
1900
1901
1904
1905
1906
25. September
Alarmiert zu einem Brand
nach Trossingen
Oktober
Brand in Villingendorf
11. Mai
Brand in Zimmern
2. September
Brand eines Säurewagens auf
dem Bahnhof
29. September
Brand des Seehofs
2. März
Brand in Bühlingen in der
Benzing’schen Fabrik
26. Juli
Brand des Siedhauses Nr. 6
der Saline Wilhelmshall
19. Mai
Waldbrand im Haslemer Wald
18. Juni
Brand einer Linde am
Hofgerichtsstuhl
3. Juli
Brand in Villingendorf
17. September
Hervorragenden Anteil hat die
Feuerwehr genommen an den
Rettungs- u. Bergungsarbeiten
beim Einsturz des Grathwohl’schen Hauses
(Obere Hauptstr. 24)
11. Juni
Brand in Rottweil-Altstadt
18. Februar
Brand der Kunstmühle Talhausen
Zum Gedenken an unsere Verstorbenen
1989 Gottlieb Schatz
Otto Günthner
Anton Mink
Walter Moser
Hans Wenzler
1990 Josef Wehrmann
Friedrich Schäfer
Alois Dreher
Albert Bucher
Josef Wasner
1991 Johann Gassner
Josef Estermann
Max Kuon
1992 Wilhelm Widmaier
Lothar Pfriender
Otto Wenger
Adolf Schobel
1993 Eugen Rath
Eugen Lander
Josef Hattler
1994 Richard Riedlinger
Michael Häsler
Hermann Engenhardt
Anton Werni
Eugen Banholzer
1995 Eugen Haischer
1996 Albert Bürger
Karl Spreter
Eugen Becht
Karl Rapp
1997 Karl Haller
Eugen Bucher
Erwin Raible
Otto Lutz
Ernst Blust
Karl Biswurm
1998 Max Ruof
Ludwig Bucher
1999 Bruno Limberger
Walter Wäschle
Roland Schlecht
2000 Pius Grimm
Erwin Banholzer
Josef Haaga
2001 Herbert Ruof
2002 Robert Seifritz
Arnold Wenger
August Dreher
Karl Witz
Benno Abele
Fritz Schank
2003 Franz Aichelmann
2004 Johann Edel
Adolf Brenner
Albert Ettwein
2005 Martin Seemann
Karl Schweizer
Karl Bihler
Josef Eglof
FEUERWEHR
29
ROTTWEIL
1981 Karl-Heinz Leitz
Eugen Schweizer
Peter Aiple
1982 Gerhard Fügel
1983 Erich Kampe
Karl Hugger
Johann Banholzer
Albert Strecker
1984 Pius Gundelsweiler
Albert Banholzer
August Rottweiler
Josef Mauch
Ludwig Fuxloch
1985 Anton Raible
Erwin Banholzer
Franz Dreher
1986 Manfred Hermle
Willibald Fedder
Ernst Lüthy
Karl Biswurm
Kurt Rummel
1987 Karl Langenfeld
Josef Winkter
Eugen Vollmer
1988 Otto Wenger
Schwarz
Rigobert Hermann
1989 Martin Keller
Hermann Wichner
Josef Hermann
FESTPROGRAMM
23. bis 26. Juni 2006 – 17. Kreisfeuerwehrtag
Freitag, 23. Juni 2006
17.00 Uhr Totenehrung auf dem Stadtfriedhof Rottweil
18.00 Uhr Festakt für geladene Gäste im Festsaal der Gymnasien
21.00 Uhr Cover Band im Festzelt
Samstag, 24. Juni 2006
06.00 Uhr Abnahme der Leistungsabzeichen Nägelesgrabenstraße in der Innenstadt beim Festzelt
16.00 Uhr Historische Jubiläumsübung in der Oberen Hauptstraße
20.00 Uhr Großer Bunter Abend im Festzelt
Sonntag, 25. Juni 2006
09.30 Uhr Festgottesdienst im Hl. Kreuz Münster, ökumenisch
10.00 Uhr Feuerwehr-Oldtimer Präsentation in der Oberen Hauptstr.
13.30 Uhr Festzug durch die Innenstadt, Ehrenpodium Altes Rathaus
16.30 Uhr Verabschiedung Oldtimerteilnehmer im Ratsaal Altes Rathaus
20.00 Uhr Starparade der Volksmusik im Festzelt
Montag, 26. Juni 2006
15.00 Uhr Rottweiler Seniorennachmittag und Kreistreffen der Alterswehren im Festzelt mit buntem
Programm
18.00 Uhr Ausklang mit Handwerkervesper und Big Band im Festzelt
30
ROTTWEIL
FEUERWEHR
FESTABZEICHEN
Feuerwehr Rottweil
50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rottweil 1906
100 Jahre
Freiwillige Feuerwehr Rottweil
1956
Landesfeuerwehrtag 1935 in Rottweil
125 Jahre
Freiwillige Feuerwehr Rottweil 1981
1. Bundesjugendlager 1968 in Rottweil
150 Jahre
Freiwillige Feuerwehr Rottweil 2006
31
ROTTWEIL
FEUERWEHR
DIE KOMMANDANTUR HEUTE
Die Führung der Gesamtfeuerwehr Rottweil
32
ROTTWEIL
FEUERWEHR
von links: Thomas Edel, Abteilungskommandant Feckenhausen. Harald Grathwohl Abteilungskommandant Neufra.
Thomas Alf, Abteilungskommandant Hausen. Roland Schlotter Abteilungskommandant Rottweil.
Anton Ulmschneider Abteilungskommandant Zepfenhan. Rainer Müller Kommandant Gesamtfeuerwehr.
Walter Banholzer Abteilungskommandant Göllsdorf. Günther Mink Abteilungskommandant Neukirch.
PARTNERSTADT
Freundschaft der Feuerwehren Rottweil – Brugg
Die jahrzehnte dauernde Städtefreundschaft hat sich vor über 30 Jahren auf
die Feuerwehren übertragen. Jährliche
kameradschaftliche Treffen und
Begegnungen bei Feuerwehranlässen
in beiden Städten bilden die Basis dieser Freundschaft. Bei den vielen herzlichen Zusammenkommen wird die
Beziehung gepflegt. So werden gegenseitig Ausflüge oder Besichtigungen
organisiert oder wir sitzen einfach bei
Gesprächen zusammen und unterhalten uns gegenseitig, was immer
unvergessliche Erinnerungen hinterlässt.
Ich hoffe persönlich, dass diese kameradschaftliche Beziehung stets weitergeführt wird und so die Freundschaft
ewig bestehen bleibt.
Die Feuerwehr Brugg gratuliert zu diesem schönen Jubiläum
»150 Jahre
Freiwillige Feuerwehr Rottweil«
und wünscht allen Kameraden alles
Gute und ein unvergessliches Fest.
Feuerwehr Brugg
Marcel Biland, Kommandant
33
ROTTWEIL
FEUERWEHR
DIE FREIW. FEUERWEHR ROTTWEIL HEUTE
Abteilung Rottweil
Der Löschzug 4 ist in der Altstadt
zuhause. Die Kameraden üben unabhängig von der Kernstadt, wobei
Übungsobjekte größeren Umfangs
zusammen mit den Löschzügen 1–3
geübt werden.
links: Roland Schlotter, Abteilungskommandant der Abteilung Rottweil und
Stellvertreter des Stadtbrandmeisters, rechts: Rainer Müller, Stadtbrandmeister
der Feuerwehr Rottweil und Stellvertreter des Kreisbrandmeisters
Am 25. März 1856 wurde die Feuerwehr Rottweil gegründet. Dies ist der
Anlass, dass wir »150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rottweil«, verbunden
mit dem 17.Kreisfeuerwehrtag, feiern
können.
34
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Als Abteilungskommandant möchte
ich diese Abteilung Rottweil vorstellen:
Die Abteilung gliedert sich in fünf
Löschzüge mit ca. 110 aktiven Mitgliedern. Durch die im April 1965
gegründete Jugendfeuerwehr sind wir
in der glücklichen Lage, stets jungen
Nachwuchs zu bekommen und somit
über einen guten Personalstand zu verfügen.
Die Löschzüge 1–3 sind in der Kernstadt ansässig. In 14-tägigen Übungsdiensten werden die Voraussetzungen
geschaffen, um das umfangreiche
Spektrum der Einsätze abzudecken.
Besonderes Augenmerk bei der Ausbildung und den Übungen wird auf den
historischen Stadtkern der ältesten
Stadt Baden-Württembergs gelegt, der
im Einzelfall eine besondere Herausforderung an die gesamte Feuerwehr
Rottweil darstellt.
In Sonderdiensten bilden sich unsere
Maschinisten weiter, um die umfangreichen technischen Geräte der Abteilung Rottweil sicher zu beherrschen.
Der Löschzug 5 ist in Bühlingen
ansässig, und auch hier werden Übungen unabhängig von der Kernstadt
durchgeführt. In regelmäßig durchgeführten gemeinsamen Übungen der
Abteilung Rottweil wird sichergestellt,
dass auch ein Zusammenwirken dieser
fünf Löschzüge im Einsatzfall problemlos möglich ist.
Die Abteilung Rottweil ist froh und
dankbar, dieses große Jubiläum mitgestalten zu können. Alle haben daran
mitgearbeitet, dass dieses Fest in
einem würdigen und harmonischen
Rahmen gefeiert werden kann.
Wir freuen uns über zahlreiche Gäste
aus dem In- und Ausland und hoffen,
dass alle dieses große Feuerwehrereignis in guter Erinnerung behalten
werden.
Roland Schlotter
Abteilungskommandant
Fahrzeuge Kernstadt
35
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Löschzug 1
Vordere Reihe: Zugführer Michael Müller, Daniel Sauter, Markus Müller, Axel Moser, Sebastian Roth, Gerold Spreng, Peter Höchster, Matthias Blust,
Michael Drobny, stellvertretender Abt.-Kdt. Volkmar Caduff.
Hintere Reihe: Matthias Meier, Hubert Wellenberg, Joachim Wollstädt, Frank Gaiselmann, Klaus Rieger, Rainer Müller II, Frank Zielke, Reinhold Lander,
Hermann Finkbeiner.
36
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Löschzug 2
Vordere Reihe kniend: Rainer Knoblauch, Manuela Votteler, Domenik Diemer, Marc Schwenke, Christian Ponick, Rainer Hezinger.
Mittlere Reihe: Rolf Peterwitz, Clemens Drobny, Karl Heinz Votteler, Dominic Butz, Axel Steinmüller, Thomas Makosch, Daniel Guaraci,
Ralph Moser, Michael Bauer.
Hintere Reihe: Zugführer Alfred Wollstädt, Jürgen Sigrist, Martin Hornig, Hermann Alf, Thomas Müller, Bernd Müller, Oliver Wilbs.
37
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Löschzug 3
Oben: Alexander Link, Marius Daute, Bernd Müller, Daniel Pfaff, Christoph Pohlhaus.
Mitte: Matthias Heider, Corina Meier, Dennis Kosmund, Michael Marschall, Gerhard Meier, Michael Mink.
Unten: Hans-Peter Bareis, Mathias Woywod, Michael Scharff, Jonas Grießhaber, Marcus Heinze, Lothar Banholzer, Frank Müller, Bernd Hildebrandt,
Zugführer Bernd Bechtold.
38
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Leitstellenverstärkung
Seit über 20 Jahren unterstützen unsere ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte die
Gemeinsame Leitstelle Rettungsdienst
DRK und Feuerwehr für den Landkreis
Rottweil bei größeren Feuerwehrein-
sätze oder bei Personalüberlastung.
Vor zwei Jahren ist ein Feuerwehrangehöriger der Feuerwehr Sulz dazu
gekommen. Unsere ehrenamtlichen
Feuerwehr-Leitstellen-Mitarbeiter ha-
ben mindestens die Ausbildung zum
Gruppenführer, teilweise sogar zum
Zugführer.
Stehend von links: Rainer Müller, Marcus Heinze, Michael Pfaff, Ludwig Schneider; sitzend von links: Frank Müller, Volkmar Caduff.
39
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Löschzug 4, Altstadt
Der Löschzug 4 ist in Rottweils ältestem Stadtteil zu Hause. Schon in der
Römerzeit gab es den organisierten
Kampf gegen Schadensfeuer. Im Spätmittelalter (1445) fielen die meisten
Wohnhäuser und landwirtschaftlichen
Anwesen wie auch beide Osttürme der
Basilika von St. Pelagius der Brandschatzung des Hans von Rechberg
zum Opfer. Während des Dreißigjährigen Krieges brannten die Altstädter
Mühlen ebenso wie das Gut Hochmauren oder die Wirtshäuser Bären
und Pflug gleich mehrmals.
Feuerrotten schon 1762
Im Jahre 1762 wurden in Rottweil-Altstadt erstmals eigene Feuerrotten zur
Brandbekämpfung erwähnt. 1835
erhielten die Altstädter eigene Feuerhaken und Leitern und besaßen die
erste Feuerspritze. Das Gerät wurde im
damaligen Farrenstall untergebracht.
1848 übernahm die Altstädter Löschrotte die Verantwortung auch für Nachbarorte von Lauffen bis Feckenhausen.
40
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Seit 1862 eigene Abteilung
Sechs Jahre nach der Gründung der
Freiwilligen Feuerwehr Rottweil gründeten 16 Männer aus Rottweil-Altstadt
im Jahre 1862 eine besondere Abteilung für ihren Stadtteil, die bis zum
Jahr 1881 auf 127 Mann anwuchs.
Nach einem Wechselspiel von Selbstständigkeit des Löschzuges, Pflichtfeuerwehr und Feuerlöschpolizei wird
die Altstädter Wehr nach dem Krieg
1946 wieder ein Löschzug der Rottweiler Feuerwehr.
Seit der Gründung standen viele verdiente Männer dem Löschzug vor,
angefangen von Ferdinand Baumeister
bis hin zur Neuzeit mit Hans Schmid
(1974–1988), Günther Zimmerer
(1988–1998) und dem heutigen
Löschzugführer Bernd Stumpp.
Der Löschzug besteht heute aus 15
Mann, darunter sechs Atemschutzgeräteträger, sieben Maschinisten, zwölf
Sprechfunker, vier Gruppenführer und
ein Zugführer. Das Tanklöschfahrzeug
TLF 16, Baujahr 1976, wird im Jahresmittel zu 20 bis 25 Einsätzen gerufen,
die von Hochwasser über Küchenbrände, Großbrände, Überlandhilfen bis hin
zu Verkehrsunfällen reichen.
Als Feuerwehrgerätehaus dient eine
Garage in der Neckarstraße, die 1998
in Eigenleistung renoviert und durch
einen Mannschaftsraum mit Toilette
erweitert wurde.
Gruppe der Jugendfeuerwehr
Zur Sicherung des Nachwuchses
wurde 2005 eine eigene Gruppe der
Jugendfeuerwehr Rottweil gegründet.
Die Mitglieder sind: Marius Aberle,
Sebastian Bäuerle, Johannes Blust,
Lena Blust, Marco de Franceschi,
Kathrin Efinger, Adrian Grießer, Tobias
Hildebrand, Florian Jentsch, Manuel
Maute, Luka Schmelzer, André
Stumpp, Robin Stumpp, Andreas Ulmschneider, Toni Wachs.
Von links nach rechts: Zugführer Bernd Stumpp, Heiner Maute, Michael Pfaff, Dieter Meier, Gerold Stumpp, Michael Göhler, Walter Holpp, Matthias
Hauptmann, Reiner Müller, Peter Zimmerer, Werner Leibold, Sascha Staiger, Helmut Bäuerle, Karl Göhler.
41
ROTTWEIL
FEUERWEHR
ABTEILUNGEN
Löschzug 5, Bühlingen
Der Löschzug Bühlingen hat derzeit
zwölf aktive Mitglieder. Er ist ein
Außenlöschzug, Löschzug 5 der Abteilung Rottweil mit eigenem Fahrzeug
im Stadtteil Bühlingen, südlich von
Rottweil mit 1000 Einwohnern und
einem großen Kabelhersteller in der
Gemeinde.
Gründung 1881
Für die 1881 gegründete Feuerwehr
Bühlingen wird die erste fahrbare Feuerspritze angeschafft; sie kostete ca.
1000 Reichsmark.
Im Jahre 1928 wurde das heutige Feuerwehrhaus von der Gemeinde Bühlingen erbaut.
Die Gemeinde Bühlingen wird am 1.
April 1939 nach Rottweil eingemein-
42
ROTTWEIL
FEUERWEHR
det. Am 30. April erfolgte dann die
Eingliederung der Freiwilligen Feuerwehr Bühlingen als Löschzug 5 in die
Freiwillige Feuerwehr Rottweil. Wehrführer Lehre übernahm die aus 42
Mann bestehende Wehr und erstattete
Bürgermeister Abrell der Stadt Rottweil
Meldung über die vollzogene Eingliederung.
Ein Tragkraftspritzenfahrzeug Ford
Transit wird 1968 beim Löschzug Bühlingen in Dienst gestellt.
Seit 1988 stille Alarmierung
1988 wird der LZ Bühlingen mit Funkmeldeempfängern ausgestattet, und
somit bricht auch in Bühlingen das
Zeitalter der stillen Alarmierung an.
Die Sirene wird abgestellt und bei keinem Feueralarm mehr heulen.
Der Löschzug Bühlingen kann 1991
ein neues Einsatzfahrzeug LF 8 einweihen, und die Einsatzfähigkeit wird
durch jetzt vorhandene Atemschutzgeräte deutlich verbessert.
Großbrand bei XBK-KKabel
Großbrand bei XBK-Kabel in Bühlingen
am 13. Januar 1998. 20.55 Uhr Alarm:
Lagerhalle brennt in voller Ausdehnung. Der größte und längste Einsatz
(20 Stunden) in der Geschichte des
Löschzugs Bühlingen im Stadtteil
Bühlingen.
Eine weitere Steigerung der Einsatzfähigkeit war dann 1999 die Beschaffung
eines mobilen Hochdrucklöschgerätes
»HiPress«, da das Fahrzeug LF 8 kein
Wasser mit sich führt.
Stehend von links: Zugführer Joachim Siegel, Udo Blust, Oliver Schlecht, Reiner Thoma, Uwe Marti, Bernd Hattler, Lothar Schafheutle, Helmut Marti,
Matthias Vogt, Helmut Hauptmann.
Kniend von links: Harald Lutz, Markus Vogt.
43
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Freiwillige Feuerwehr Rottweil,
Abteilung Feckenhausen
Der Ortsteil Feckenhausen befindet
sich auf einem in 700 m Höhe gelegenen Hochplateau östlich von Rottweil.
Die Entfernung zum Stadtkern Rottweil
beträgt etwa 7 km. Die Einwohnerzahl
beläuft sich auf etwa 340 Personen.
Mannschaft:
Die Feuerwehrabteilung Feckenhausen
verfügt über eine Mannschaftsstärke
von 19 Wehrmännern. Die Alterswehr
umfasst sechs Personen.
Unterbringung:
Das Gebäude des früheren Farrenstalls
in der Schwabenstraße bietet Platz für
Fahrzeug, persönliche Ausrüstung
sowie für einen Kameradschaftsraum.
Durch ständige Eigenleistung in den
letzten Jahren konnte die Unterkunft in
einen guten Zustand gebracht werden.
Aufgaben:
44
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Sicherstellung des Brandschutzes auf
der Gemarkung Feckenhausen mit
einer Gesamtfläche von 337 Hektar.
Neben der üblichen Wohnbebauung
erfordern folgende Gebäude bzw.
Gegebenheiten besondere Aufmerksamkeit:
In einem Waldstück gelegenes Naturfreundehaus Jungbrunnen, Siedlung
mit Wochenendhäusern in weiterer
Entfernung vom Ortskern, Kirche aus
dem 19. Jahrhundert, zwei größere
landwirtschaftliche Betriebe, eine KfzReparaturwerkstatt.
Wasserentnahme aus dem öffentlichen
Netz muss im Brandfalle durch Wasservorräte aus Zisternen und Tiefbrunnen ergänzt werden.
Fahrzeug:
Hier steht uns ein LF8/6 mit einem
eingebauten 600-Liter-Wassertank
und Atemschutzgeräten zur Verfügung.
Das Fahrzeug besitzt einen Aufbau der
Fa. Metz. Das Fahrgestell kommt von
Daimler-Benz. Die Beschaffung erfolgte im Jahre 1995.
1802 Schon während der Reichsstadtzeit, also vor 1802,
bestand in Feckenhausen eine
Feuerrotte. In welchem Jahr
sich hieraus dann die Feuerwehr Feckenhausen bildete, ist
nicht zu sagen.
1882 Beschaffung einer von Pferden
gezogenen Kesseldruckspritze
(heute noch im Besitz der Abt.
Feckenhausen).
1957 Erste ordentliche Hauptversammlung im Gasthaus »Rebstock«.
1959 auf einer TS8 (Ziegler).
1970 Erwerb eines TSF vom Typ
Ford Transit FT 1300 aus
Eigenmitteln der Gemeinde
Feckenhausen.
1972 Eingemeindung – Entstehung
der Abteilung Feckenhausen
als Teil der Gesamtfeuerwehr
Rottweil.
1995 Indienststellung eines LF8/6.
2002 Beschaffung einer neuen Tragkraftspritze (TS8/8) vom Typ
Rosenbauer.
Hintere Reihe stehend (von links): Alwin Grimm, Abteilungskommandant Thomas Edel, Markus Hermann, Horst Schwaibold, Christoph Edel, Karsten
Aberle, Rolf Schwaibold, Bernd Schwaibold, Stefan Dettinger, Berthold Frank.
Vordere Reihe sitzend (von links): Helmut Edel, Mathias Dettinger, Gerd Banholzer, Edwin Schlotter, Ralf Aberle, Jens Budziski.
45
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Freiwillige Feuerwehr Rottweil,
Abteilung Göllsdorf
Die Anfänge des organisierten Brandschutzes in Göllsdorf reichen bis ins
Jahr 1854 zurück. Anhand einer Chronik ist die Entwicklung der Feuerwehr
Göllsdorf bzw. der Abteilung Göllsdorf
von 1900 bis heute nahezu lückenlos
dokumentiert. Im Rahmen der Eingemeindung wurde am 1.Oktober 1972
die Freiwillige Feuerwehr Göllsdorf als
eigenständige Abteilung in die Gesamtfeuerwehr Rottweil integriert.
Die Ortschaft Göllsdorf liegt am
Zusammenfluss von Neckar und Prim
und ist durch die ICE-Strecke Stuttgart-Schweiz von der Kernstadt
getrennt.
Guter Ausbildungsstand
Der gute Ausbildungsstand der Jugendgruppe und der aktiven Wehr wird
durch die erfolgreiche Teilnahme an
D’ Feuerwehr dät dean glaub’ i gar net neah
mit sina woache Kneib.
Aber zu was soll’r au mit deana rumrenne
und schwitze?
Wenn’s andersch goht.
Dr Florian braucht gar it löscha
Bei deam Heiliga langet´s scho,
wenn er em Füer
‘
‘s Wasser nu grad
zoagat!
Egon Rieble
46
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die Führung der Altersabteilung Göllsdorf ist in die Führung der Gesamtalterswehr integriert und vertritt die
Belange der Alterswehr in der Gesamtfeuerwehr. Im Frühjahr 2004 konnte
die Abteilung ihr neues, mit erheblicher Eigenleistung erstelltes Feuerwehrgerätehaus beziehen.
Verbesserungen im Jahr 2005
Das neue Einsatzfahrzeug LF10/6 und
der neu errichtete Schlauch- und
Anleiterturm der Gesamtfeuerwehr
Rottweil wurde im Sommer 2005 eingeweiht und nahezu zeitgleich mit der
neuen Einsatzkleidung der Gesamtfeuerwehr an die Abteilung übergeben.
50 Kameradinnen und Kameraden
In der Abteilung Göllsdorf versehen
ca. 50 Kameradinnen und Kameraden
in der Jugendgruppe, der aktiven Wehr
und der Alterabteilung ihren Dienst.
Die aktiven Kameraden stellen den
Brandschutz der ca. 1800 Einwohner
sicher und sind durch die Mitwirkung
im Katastrophenschutz und in der Führungsgruppe der Feuerwehr Rottweil in
das Einsatzkonzept des Landkreises
und der Gesamtfeuerwehr Rottweil fest
eingebunden.
zahlreichen nationalen und internationalen Feuerwehr-Leistungswettkämpfen dokumentiert.
Florian aus dem
Rottweiler Spital
Dank guter Zusammenarbeit zwischen
Stadt Rottweil, Stadtbrandmeister und
Abteilungsführung verfügt die Abteilung Göllsdorf heute über eine funktionelle und zeitgemäße Ausrüstung
sowie ein Gerätehaus, das den feuerwehrtechnischen und kameradschaftlichen Belangen der Abteilung entspricht.
Stehend von links nach rechts:
Martin Prinz, Hardy Mink, Herbert Ulrich, Dominik Werner, Andre Keller, Alfred Bucher, Karl-Heinz Hermle, Karl Bittner, Guido Armbruster, Alexander
Schimitschek, Norbert Biswurm, Rainer Banholzer, Gerard Huffenus, Nikolaus Hattler, Abteilungskommandant Walter Banholzer.
Kniend von links nach rechts:
Volker Rieble, Markus Württemberger, Wolfgang Dreher, Rüdiger Mack, Wolfgang Mack, Helge Wenger, Fernando Saier.
47
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Freiwillige Feuerwehr Rottweil,
Abteilung Hausen
Hausen o. R. ist ein Vorort von Rottweil
mit ca. 1000 Einwohnern. Bis 1971
war Hausen noch eine eigenständige
Gemeinde, wurde aber 1971 nach
Rottweil eingemeindet.
Die Feuerwehrabteilung Hausen war
bis 1999 mit einem Ford Transit TSF
ausgerüstet und in einer Garage im
Rathaus untergebracht.
Das TSF wurde dann im Jahr 1999
durch ein LF 8/6 schwer, Marke IVECO
Allrad, ersetzt, welches aber aus Platzgründen privat untergestellt werden
musste.
48
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die Mannschaftsstärke konnte sich
immer sehen lassen, derzeit sind wir
20 Aktive, darunter zwei weibliche
Kameradinnen.
Eigene Jugendgruppe
Am 1. Oktober 2000 wurde die Jugendfeuerwehr Hausen als Jugendgruppe innerhalb der Gesamtjugendfeuerwehr Rottweil gegründet, wo derzeit dreizehn Jugendliche im Alter von
zwölf bis siebzehn Jahren den Nachwuchs sicherstellen.
Baubeginn Feuerwehrgerätehaus
Am 15. September 2003 ging ein lang
ersehnter Wunsch in Erfüllung, nämlich der Baubeginn des neuen Feuerwehrgerätehauses mitten in Hausen in
der Horgener Straße, das dann am 24.
April 2005 eingeweiht und bezogen
werden konnte.
Die Abteilung Hausen ist stolz auf das
mit viel Eigenleistung geschaffene
Feuerwehrhaus und die nun insgesamt
gute Situation der Abteilung Hausen.
Aktive Feuerwehrangehörige von links: Abteilungskommandant Thomas Alf, Markus Nagel, Hans-Joachim Hirt, Hans-Robert Ketterer, Markus Merkle,
Robert Reuter, Michael Otto, Dominik Burkard, Simon Bick, Heiko Hirth, Andreas Otto, Frank Stern, Sabrina Alf, Thomas Schöne.
49
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Freiwillige Feuerwehr Rottweil,
Abteilung Neufra
Die heutige Feuerwehr Neufra wurde
im Jahre 1883 »errichtet«. Im Amtkörperschaftsprotokoll vom 28. April
1884 des königlich-württembergischen Oberamtes Rottweil, heutiges
Landratsamt, ist unter § 124 vermerkt:
»Ebenso hat die Gemeinde Neufra im
vergangenen Jahr eine Feuerwehr mit
einem Aufwand vom 543 Mark und 6
Pfennig errichtet, auch Sie verlangt
Ersatz, 1/3 mit 181 Mark und zwei
Pfennig«. Diese Kosten wurden gemäß
§ 149 von der Amtspflege auf Genehmigung der Amtversammlung ersetzt.
Gründung 1884
In der Pfarrchronik schreibt Pfarrer Dr.
Jordan Glatz: »Auf Betreiben des königlichen Oberamtes dahier eine Feuerwehr errichtet. Zehn Mann wurden
auf Gemeindekosten mit Helm und
Dienstrock ausgerüstet.«
50
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Danach wurde die Wehr nach und nach
mit notwendigem Gerät wie Leitern,
Feuerhaken, Feuereimer etc. ausgerüstet. Ältestes, noch vorhandenes und
auch völlig intaktes Gerät ist die von
einem Pferdegespann gezogene Kessel-Saugspritze der Firma MAGIRUS,
Ulm, aus dem Jahre 1905.
Im Rahmen der Gemeindereform kam
die damals selbstständige Gemeinde
Neufra im Jahre 1972 zur Kreisstadt
Rottweil. Dies brachte auch im Feuerwehrwesen Veränderungen mit sich.
Aus der Feuerwehr wurde nun eine
Abteilung unter der Führung von
Abteilungskommandant
Siegfried
Bantle. Kommandant der Gesamtfeuerwehr Rottweil war Stadtbrandmeister
Walter Moser.
Im Zeichen der Industrialisierung
Mit der zunehmenden Industrialisierung mussten auch die Prioritäten im
Feuerwehrwesen neu abgesteckt werden. Die Feuerwehren standen dem
Wachstum offen gegenüber und nahmen die Herausforderung an. Damit
die dadurch notwendigen Anschaffungen von der Stadt Rottweil finanzierbar
sind, wurde im Gesamtausschuss
unter Stadtbrandmeister Rainer Müller
ein Stufenplan festgelegt, der vom
Gemeinderat gefordert wurde.
Auch bei unserer Abteilung stand eine
Ersatzbeschaffung für das alternde TSF
an. Zur Überbrückung bekamen wir als
weiteres Fahrzeug das alte LF 16/TS
der Abteilung Rottweil. Es dauerte bis
zum Jahr 1999, als wir ein neues LF
8/6 erhielten und einweihen konnten.
Es ist mit den neuesten notwendigen
Geräten zur Feuerbekämpfung, z. B.
eine TS 8/8 von Rosenbauer, und der
technischen Hilfeleistung mit Hebekissen und Gully-Ei ausgerüstet.
Jugendgruppe seit 2001/2002
Als wie auch in anderen Abteilungen
und Vereinen Nachwuchssorgen aufkamen, suchten wir jahrelang nach einer
internen einvernehmlichen Lösung. Im
Herbst 2001 konnte eine Jugendgruppe aufgestellt und im Juni 2002
gegründet werden.
Auch die Ausbildung kam in den letzten Jahren nicht zu kurz. An der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal
bestanden zwei Mann den Gruppenführerlehrgang. Weitere Lehrgänge wie
solche zum Truppmann, Truppführer,
Atemschutz, Sprechfunker und Maschinist wurden erfolgreich besucht.
Der Mannschaftsstand beträgt zurzeit
20 Mann aktiv und neun in der
Jugendfeuerwehr.
Mannschaft von links nach rechts: Armin König, Jens Burkhardt, Holger Hässler, Timo Bantle, Manfred Stimmler, Klaus Schulz, Uwe Bauer, Berthold
Engesser, Tobias Winzenried, Alexander Steimer, Jürgen Bacher, Jörg Ulrich, Daniel Stadler, Michael Ettwein, Karl-Heinrich Engler, Peter König, Abteilungskommandant Harald Grathwohl.
51
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Freiwillige Feuerwehr Rottweil,
Abteilung Neukirch
Zur Gründung
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neukirch ist dokumentarisch
1887 festgehalten. Doch schon vor
dieser Zeit wurden Spritzenmeister
vom Gemeinderat gewählt und für
jährliche Belohnung beauftragt, die
vorhandene Spritze in Bewegung zu
halten. Dies ist nachzulesen im Protokollbuch vom 24. Mai 1868.
Ausrüstung von 1891 bis heute
Die Anschaffung der ersten Kolbenpumpspritze erfolgte im Jahre 1891. In
den Jahren nach 1932 wurden die
ersten Mannschaftslisten geführt, woraus ersichtlich ist, dass die Feuerwehrmänner, in den Kriegsjahren auch
Frauen, nach und nach mit Uniformen,
Helm und Koppel ausgerüstet wurden.
Im Jahre 1953 wurde von Bürgermeister Paul Grimm und Kommandant
Franz Bühl ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA) angeschafft. Untergebracht
war die Feuerwehr zu diesem Zeitpunkt
in einer Garage im Farrenstall. Im
52
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Jahre 1972 kam die Verwaltungsreform, und die Gemeinde Neukirch
wurde zum 1. Januar 1973 nach Rottweil eingemeindet. Somit ging auch
die Selbstständigkeit der Feuerwehr
Neukirch zu Ende. Man war nun eine
von sieben Abteilungen der Gesamtfeuerwehr Rottweil.
Seit der Eingemeindung
Mit der Eingemeindung wurde die
Abteilung Neukirch unter ihrem damaligen Kommandanten Robert Seifritz
mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug
(TSF) ausgerüstet. Zur Unterbringung
dieses TSF wurde im Rathaus eine
Garage eingebaut. Da auch die persönliche Ausrüstung verbessert wurde,
sollte dies den Anforderungen der
Abteilung bis 1990 genügen.
In den zurückliegenden 18 Jahren
nahm die Industrialisierung im Ortsteil
Neukirch sehr stark zu. Da die Abteilung nicht über Atemschutzgeräte verfügte, war die Stadt Rottweil nun in der
Pflicht, diese Abteilung besser auszu-
rüsten. Durch die Aufstellung eines
Stufenplans, wonach alle Abteilungen
mit einem LF-8 nachgerüstet werden
sollten, konnte dem Ortsteil Neukirch
das erste Löschgruppenfahrzeug LF-8
mit Vorbaupumpe im Juni 1990 übergeben werden. Untergebracht wurde
das LF-8 mit dem Rufnahmen 6/41
zunächst in einer privaten Garage.
Ein neues Feuerwehrdomizil
In den Jahren 1996/97 wurde von der
Stadt Rottweil, unter Mithilfe der
Abteilung Neukirch, die Pfarrscheuer
zum neuen Feuerwehrdomizil umgebaut. Durch diesen zentralen Standort
haben wir schnellere Ausrückzeiten
und bessere Ausbildungsmöglichkeiten. Auch können Geräte und persönliche Ausrüstung besser gepflegt werden. Dank der Stadt Rottweil und
unseres jetzigen Stadtbrandmeisters
Rainer Müller hat die Abteilung Neukirch zum heutigen Zeitpunkt eine zeitgemäße Ausrüstung sowie einen
hohen Ausbildungsstand.
Von hinten links: Gerhard Bühl, Peter Zeiser, Claus Wind, Ralf Lorenz, Christian Fisahn, Robert Armleder, Stefan Marks, Jürgen Weihmann, Thomas
Schweizer, Georg Bühl, Frank Eggert.
Von vorne links: Elmar Buob, Adriano Luceri, Joachim Müller, Abteilungskommandant Günther Mink, Adolf Faulhaber.
53
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Freiwillige Feuerwehr Rottweil,
Abteilung Zepfenhahn
Die Freiwillige Feuerwehr Zepfenhan
wurde im Jahre 1930 gegründet. Davor
bestand offiziell seit 1886 eine Pflichtfeuerwehr. Diese muss jedoch auch
schon vorher bestanden haben, denn
im Jahre 1955 wurde vom Zepfenhaner Schmied Anton Ritter eine etwa
100 Jahre alte Spritze gekauft und von
ihm verschrottet.
Die Freiwillige Feuerwehr Zepfenhan
bestand bis 31. Dezember 1973 und
wurde ab 1. Januar 1974, mit der Eingemeindung von Zepfenhan nach Rottweil, eine Abteilung der Feuerwehr
Rottweil. Am 27. März 1991 wurde in
Zepfenhan eine Jugendgruppe der
Jugendfeuerwehr Rottweil gegründet.
Bis 1955 im »Spittel«
Die Unterkunft war bis 1955 im Spittel,
welcher am 12. März abbrannte.
Danach wurde an gleicher Stelle das
heutige Gemeindehaus aufgebaut, in
welchem für die Feuerwehr eine Garage eingebaut wurde, wo sie ihre Gerätschaften unterbringen konnte.
54
ROTTWEIL
FEUERWEHR
1971 wurde im ehemaligen Kassenraum der Raiba ein Schulungsraum
eingerichtet, welcher 1985 aus Räu-
men des ehemaligen Gemeindebades
erweitert wurde. Mit der Beschaffung
des LF 8/6 musste 1997 in der Garage
ein neues und größeres Tor eingebaut
werden. Ein Jahr später kam ein Anbau
mit Schulungsraum, Sanitärräumen,
kleiner Werkstatt und Platz für die
Spinte der Einsatzkleidung dazu.
Bei diesen Bauarbeiten wurde das
Material von der Stadt bezahlt, die
Arbeiten in Eigenleistung ausgeführt.
Bei den beiden letzten Arbeiten leisteten die Kameraden der Feuerwehr über
4000 Stunden selbst.
Die Abteilung Zepfenhan hat im Jahr
2005 einen Mannschaftsstand von 42
Mitgliedern. Diese unterteilen sich in
17 aktive Kameraden, 18 Jugendfeuerwehrmitglieder (davon fünf Mädchen)
und acht Kameraden in der Alterswehr.
Das Einsatzgebiet der Abteilung Zepfenhan ist die Gemarkung Zepfenhan
mit zwei außerhalb des Ortes liegenden Bauernhöfen und einem Flugplatz
für Motorflugzeuge, wo ca. 40 Maschinen stationiert sind. Zu Brandeinsätzen
wird auch nach Neukirch und zu Großeinsätzen ins ganze Stadtgebiet ausgerückt.
Die verschiedensten Einsätze der
letzten Jahrzehnte
Brandeinsätze: Gebäude-, Kamin-,
Flächen-, Autobrände; Mähdrescherbrand; Großbrände in Rottweil und
Neukirch; zwei böswillige Alarme –
Verursacher festgestellt.
Technische Hilfeleistungen: Verkehrsunfälle; Flugzeugabstürze; Ölspuren;
Sturmschäden an Gebäuden und
Natur; Hochwassereinsätze durch
Rohrbruch oder Überschwemmung;
junge Bäume wässern und Sportplatz
spritzen.
Die zeitintensivsten Einsätze
25.–27. 11. 1987:
Großbrand Familie Pank, Rosenstraße
263 Einsatzstunden
11.–12. 09. 1992:
Kirchenbrand in Neukirch
140 Einsatzstunden
26.–27. 12. 1999:
Sturmeinsatz »Lothar«
190 Einsatzstunden
31. 05.–01. 06. 2000:
Suchen nach einer vermissten Person
206 Einsatzstunden
Aktive Feuerwehrangehörige von links nach rechts:
Herbert Grimm; Erwin Kammerer; Claudia Ulmschneider; Timo Rieger; Tobias Grimm; Walter Schmid; Hans Blessing; Berthold Haigis; Benjamin Blessing; Josef Ulmschneider; Reinhold Ulmschneider; Ewald Ulmschneider; Moritz Blessing; Hermann Ulmschneider; Abteilungskommandant Anton Ulmschneider.
55
ROTTWEIL
FEUERWEHR
WERKFEUERWEHR ROTTENMÜNSTER
56
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die Werkfeuerwehr Rottenmünster gratuliert allen Feuerwehrangehörigen der
Feuerwehr Rottweil zum 150-jährigen
Jubiläum sehr herzlich und wünscht
ihnen viel Freude bei den Jubiläumsfeierlichkeiten.
Die Feuerwehr Rottweil ist und war
stets ein verlässlicher Partner in allen
Belangen des Vorbeugenden und
Abwehrenden Brandschutzes auf dem
Gelände des Vinzenz von Paul Hospitals.
Wir wünschen der Feuerwehr Rottweil
auch künftig ein gutes Gelingen und
Gottes Segen bei der Bewältigung
ihrer vielfältigen Aufgaben.
Dafür bedanken wir uns, auch im
Namen unserer Bewohner und Patienten, sehr herzlich.
Thomas Brobeil, Geschäftsführer
Frank Müller,
Werkfeuerwehrkommandant
GESAMTFEUERWEHR
Neue Führungsgruppe seit 2001
Für das problemlose Führen bei größeren Einsätzen oder Großschadenslagen hat die Feuerwehr Rottweil eine
Führungsgruppe aufgebaut. Die konsequenten monatlichen Übungen verleihen ihr Sicherheit mit ihrer Geräteausstattung und gute taktische Kenntnisse. Ständige Objektkunde und der
Erfahrungsaustausch mit Führungsgruppen anderer Landkreise erweitert
den Kenntnisstand.
Bei einigen Einsätzen hat sich die Führungsgruppe bestens bewährt und
dem Einsatzleiter wichtige Zuarbeit
und Entlastung geboten. Die Füh-
rungsgruppe besteht aus Mitgliedern
der Abteilungen Rottweil und Göllsdorf
und wird von Zugführer Frank Müller
geleitet. Mindestausbildungsstand ist
der Gruppenführerlehrgang. Drei Mitglieder haben den Zugführerlehrgang
erfolgreich abgeschlossen.
57
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Gesamtalterswehr Rottweil
Der Grundstein der Altersabteilung der
Freiw. Feuerwehr Rottweil wurde am
13. März 1974 mit der Verabschiedung der Feuerwehrsatzung gelegt.
Dort heißt es: Die Freiwillige Feuerwehr Rottweil besteht als Gemeindefeuerwehr aus
den aktiven Abteilungen
der Altersabteilung
der Jugendabteilung.
Es dauerte noch bis 1978, als am
1. Juli die Alterswehr im Mannschaftsstand mit Albert Bürger, Gustav Kramer, Martin Keller und Eugen Lander
auftauchte. Bei der Gründungsversammlung der Kreiskameradschaft am
17. August 1986 wurde Richard Edel
aus RW-Feckenhausen als Obmann für
58
ROTTWEIL
FEUERWEHR
den Bezirk Rottweil gewählt. Hans
Schmid wurde 1988 in die Altersabteilung übernommen und war von Anfang
an bestrebt, eine Altersabteilung, wie
sie heute besteht, aufzubauen. Im
Jahre 1992 fanden die ersten Wahlen
statt, und Ehrenkommandant Albert
Rau erhielt das Vertrauen der Versammlung. Dieses Amt als Leiter der
Alterswehr musste er am 18. März
2005 aus gesundheitlichen Gründen
aufgeben. Als Nachfolger wurde
Harald Sommer gewählt, der mit seinem Stellvertreter Anton Dreher, dem
Kassier Dieter Lang, dem Schriftführer
Reinhard Hirt und seinen anderen Ausschusskollegen diese Abteilung so
weiterführen will wie bisher.
Zur Altersabteilung gehören Feuerwehrangehörige, die aus Altersgrün-
den oder gesundheitlich bedingt keinen aktiven Dienst mehr verrichten
können. Die Alterskameraden treffen
sich im monatlichen Wechsel bei den
Abteilungen und auch zu den offiziellen Veranstaltungen der Gesamtwehr.
Die Zusammenkünfte dienen in erster
Linie der Kameradschaftspflege mit
Erinnerungen an Vergangenes und
auch der Information über Neuerungen
im Feuerwehrwesen. Zusammen mit
den Frauen wird jedes Jahr ein Tagesausflug unternommen. Am aktiven
Dienst nehmen die Angehörigen der
Altersabteilung nicht mehr teil. Dagegen werden sie unter anderem bei den
Hauptübungen zu Ordnungsdiensten
und auch bei der Verpflegungsausgabe gebraucht. Die Alterswehr hat einen
derzeitigen Mitgliederstand von 64
Kameraden.
Untere Reihe v. links: Weinmann Adolf, Rapp Otto, Rottler Max, Dreher Anton, Ehrenkommandant Rau Albert, Leiter der Alterswehr Sommer Harald ,
Nagel Karl, Ehrenverbandsvorsitzender Schäfer Hermann.
Zweite Reihe v. links: Bühl Reinhold, Schädle Rolf, Hattler August, Weinmann Fridolin, Hauptmann Siegfried, Spangenberg Lothar, Edel Richard,
Hezinger Manfred, Digeser Alfons, Hirt Reinhard.
Dritte Reihe v. links: Rieger Alfons, Lutz Horst, Will Hans, Raible Walter, Maier Siegbert, Banholzer Josef, Butter Franz, Schobel Josef.
Obere Reihe:
Herter Martin, Rebstock Willy, Gieray Alfred, Blessing Erwin, Lang Dieter, Bettinger Willi, Hangst Herbert, Frank Hugo,
Blessing Alfred.
59
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Jugendfeuerwehr Rottweil
Die Jugendfeuerwehr Rottweil wurde
im Jahre 1965 vom damaligen Stadtbrandmeister und Präsidenten des
Deutschen Feuerwehrverbandes Albert
Bürger gegründet.
Seiner Weitsicht verdankt es die Freiwillige Feuerwehr Rottweil, dass mittlerweile ca. 90% der aktiven Kameraden aus der Jugendfeuerwehr stammen. Der heutige Stadtbrandmeister
Rainer Müller und sein Stellvertreter
Roland Schlotter waren damals Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr
mit noch weiteren Kameraden, welche
ebenfalls im aktiven Feuerwehrdienst
stehen.
Im Laufe der Jahre wuchs die Jugendfeuerwehr zu einer stattlichen Mannschaft heran. Zählt sie doch heute an
die 100 Mitglieder und ist somit die
größte Jugendabteilung im Landkreis
Rottweil.
Durch die Gründung der Jugendabtei-
60
ROTTWEIL
FEUERWEHR
lung Zepfenhan im Jahre 1991, wurde
auch in den Außenabteilungen der
Grundstein für die Jugendarbeit
gelegt. Es folgten die Gründungen der
Jugendabteilungen Göllsdorf 1999,
Hausen 2000 und Neufra 2002.
Somit ist in der Gesamtfeuerwehr Rottweil flächendeckend die Möglichkeit
entstanden in eine Jugendgruppe einzutreten, was sich anhand der Mitgliederzahl auch als sehr sinnvoll herausstellte.
Die Gesamtjugendfeuerwehr Rottweil
wird geleitet von Stadtjugendfeuerwehrwart Michael Marschall und seinem Stellvertreter Gabriel Knubben.
Natürlich hat jede Jugendabteilung
ihren eigenen Jugendwart, um die
Dienste und Veranstaltungen selbstständig durchführen zu können.
Dies sind derzeit für die Jugendabteilung Zepfenhan Hermann Ulmschneider, für Göllsdorf Karl-Heinz Hermle,
für Hausen Frank Stern und für Neufra
Marco Steimer.
Weiter sind natürlich noch zahlreiche
aktive Helfer mit eingespannt um eine
ordentliche Jugendarbeit zu gewährleisten. Die Jugendfeuerwehr verfolgt
das Ziel, die Jugendlichen auf die spätere Arbeit in der aktiven Abteilung
vorzubereiten. Dies geschieht mit der
feuerwehrtechnischen Ausbildung,
welche ca. 60% des Ausbildungsplanes beansprucht. Die restlichen 40%
werden mit allgemeiner Jugendarbeit
abgedeckt, wobei hier auch Spiel und
Spaß sowie Zeltlager und Ausflüge
nicht zu kurz kommen.
Auch Wettkämpfe und gemeinsame
Übungen stehen immer wieder auf
dem Programm, was nicht zuletzt auch
die gute Kameradschaft fördert die in
der Gesamtjugendfeuerwehr Rottweil
herrscht und die Jugendlichen untereinander verbindet.
61
ROTTWEIL
FEUERWEHR
PERSONALENTWICKLUNG
Freiwillige Feuerwehr 1995 – 2005
g
g
450
410
400
347
350
330
361
40
34
29
366
348
332
36
370
50
53
36
44
55
57
60
63
394
378
68
64
58
Alterswehr
104
300
57
400
65
59
100
89
84
Jugendfeuerwehr
250
Aktive Mitglieder
200
150
260
263
261
251
249
248
249
246
237
237
230
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
100
50
0
1995
62
ROTTWEIL
FEUERWEHR
1996
1997
EINSATZENTWICKLUNG
Freiwillige Feuerwehr 1995 – 2005
Fehlalarme
700
Sturm
Lothar
604
Sonstige
Tiere/ Insekten
600
Technische Hilfeleistungen
Großbrände
500
Mittelbrände
Kleinbrände
400
342
310
349
324
338
357
328
320
319
254
300
200
100
0
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Unsere Einsatzaufgaben sind sehr
vielfältig, aber nicht immer einfach oder schön,
wie die nachfolgenden Bilder zeigen
FEUERWEHR
63
ROTTWEIL
M
1995
Alle drei Jahre präsentiert sich die Gesamtfeuerwehr Rottweil dem Bürger mit Vorführungen in Rottweils guter Stube, der Fußgängerzone mit Erfolg.
64
ROTTWEIL
FEUERWEHR
ZUSAMMENARBEIT
Jahrzehnte lange gute Zusammenarbeit mit dem Rottweiler Rettungsdienst, dem Roten Kreuz, sowie der Polizeidirektion Rottweil zum Wohle der Betroffenen soll auch in Zukunft unsere gemeinsame Einsatzaufgaben erleichtern.
65
ROTTWEIL
FEUERWEHR
EINSÄTZE
2
3
1. Gefährlicher Wohnungsbrand im Dachgeschoss eines alten Stadthauses in der Rottweiler Innenstadt an der Hauptkreuzung am 30. April
1985.
2. Gebäudevollbrand in der Bergstraße „Ellerhaus« am 24.März 1986 mit
Totalschaden und Brandtod der Inhaberin.
1
66
ROTTWEIL
FEUERWEHR
3. Brand in altem Holzfußboden in der Hochbrücktorstraße im Dachgeschoss, noch rechtzeitig gelöscht.
Brand eines Krankenbettes im neuen Kreiskrankenhaus Rottweil. Ein Patient ist verletzt. Eine komplette Pflegegruppe verraucht (8. Oktober 1988).
67
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Brandkatastrophe in Rottweil-Neukirch am 11. September 1992. Großbrand zerstört St. Peter und Paul Kirche in Neukirch. Zahlreiche sakrale
Gegenstände konnten noch rechzeitig gerettet werden. Gegen 13.40 Uhr
brach schlagartig der Dachstuhlbrand des Kirchenschiffes aus und hatte
sich schnell auf den Kirchturm ausgeweitet. Die Feuerwehren konnten ein
Übergreifen auf das Pfarrhaus und weitere Nachbargebäude verhindern.
68
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Heftige Gewitter mit anschließendem Starkregen überschwemmten weite Teile sämtlicher Tallagen von Neckar, Eschach und Prim. Die Feuerwehr Rottweil war mit sämtlichen Abteilungen über Tage im Dauereinsatz, 19. Mai 1994.
69
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Unseren Kameraden vom DRK Rettungsdienst Rottweil mussten wir während eines Krankentransports das plötzlich in Brand geratene Fahrzeug löschen
(1996).
70
ROTTWEIL
FEUERWEHR
1 Großbrand bei XBK Kabel in
Bühlingen am 13.Januar 1998.
2. Eine Lagerhalle stand bei der
Alarmierung der Feuerwehr bereits
im Vollbrand und erforderte den
Einsatz der Gesamtfeuerwehr
Rottweil.
1
2
71
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Starke Sturmschäden in der Rottweiler Königstraße am 26. Dezember 1999 durch den Orkan »Lothar«.
72
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Brennendes Flugzeug nach Absturz Nähe Flugplatz Rottweil-Zepfenhan schnell mit Schaum gelöscht. Der Pilot konnte sich nur leicht verletzt retten
(8. Mai 2000).
73
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Nächtlicher Vollbrand des Hunde-Vereinsheims auf dem Berner Feld in Rottweil am 16. Januar 2002 bei –17 Grad Kälte.
74
ROTTWEIL
FEUERWEHR
83 Personen aus Hochhaus mit zwei Drehleitern über Fenster und Balkone sowie mit Fluchthauben über verrauchtes Treppenhaus gerettet. Kellervollbrand mit starker Hitzeverbreitung verrauchte alle Fluchtwege und
Wohnungen bis ins 9. Obergeschoss (17. Juli 2002).
75
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Kellerbrand im Untergeschoss setzte Verpackungslager bei „Albmilch“ in
Rottweil Saline in Brand und bedrohte angrenzendes Ammoniak-Lager
mit 13 000 Liter am 23. November 2002.
76
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Großbrand in Rottweil-Neufra, Bachstraße,am 1. März 2003.
77
ROTTWEIL
FEUERWEHR
. . . auf der Bundesautobahn
Gefahrguteinsatz auf der BAB 81 Tankanlage Neckarburg, auslaufender Gefahrstoff erfordert den Einsatz des Rottweiler Gefahrgutzuges am 7. April 2003.
78
ROTTWEIL
FEUERWEHR
. . . in der Rhodia
Großbrand in Rottweil Gewerbepark Neckartal am 29. März 2004. Die Gesamtfeuerwehr Rottweil sowie die Feuerwehren Deißlingen, Zimmern, Schramberg und Oberndorf konnten die 10 000-m 2-Halle in letzter Minute vor dem Totalschaden retten.
79
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Häufige Einsatzart auf der BAB 81 Streckenabschnitt Rottweil, sind Fahrzeugbrände jeglicher Art bei Tag und Nacht.
80
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Die Befreiung von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen und das Retten von Menschenleben ist die vortreffliche Aufgabe unserer Feuerwehr.
81
ROTTWEIL
FEUERWEHR
82
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Technische Hilfe: bei Personenrettungen aus PKW, nach Bauunfall oder im Umweltschutz bei Gewässerverschmutzung auf dem Neckar.
Ausgedehnter Zimmervollbrand im Dachgeschoss in Rottweil Schramberger Straße im Innenangriff mit 10 Liter Wasser-Schaumgemisch gelöscht.
Bei Küchenbrand in Rottweil, Tuttlinger Straße, am 15. Mai 2005; es wurden drei schlafende Personen aus verrauchten Schlafzimmern gerettet.
83
ROTTWEIL
FEUERWEHR
84
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Großbrand am 3. Juni 2005 in Schramberg-Sulgen bei der Fa. Schweizer mit 100 Millionen EUR Schaden. Die Feuerwehr Rottweil war drei Tage als Überlandhilfe zur Unterstützung der Einsatzkräfte mit sieben Fahrzeugen und 35 Einsatzkräften im Einsatz, dabei auch der Gerätewagen Gefahrgut und die Führungsgruppe.
PKW-Vollbrand auf der BAB 81 von der Feuerwehr Rottweil schnell mit Wasser-Schaumgemisch gelöscht (16. Januar 2006).
85
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Wohnungsbrand in der Villa Moker in Rottweil, Heerstraße, am 1. Dezember 2005 rasch mit drei Trupps im Innenangriff erfolgreich bekämpft.
86
ROTTWEIL
FEUERWEHR
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
Jährlicher Höhepunkt der Dienste und Veranstaltungen ist die Jahreshauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Rottweil mit Berichten, Ehrungen und Beförderungen, die von zahlreichen Gästen besucht wird.
87
ROTTWEIL
FEUERWEHR
PRESSESPIEGEL
88
ROTTWEIL
FEUERWEHR
89
ROTTWEIL
FEUERWEHR
VERGANGENHEIT
Tanklöschfahrzeug TLF 15 Baujahr 1950 – Kennzeichen RW-A 976 – Fahrgestell: Mercedes-Benz –Technische Daten: Motor 6 Zylinder – 90 PS – 4.580
ccm – Aufbau: Carl Metz Karlsruhe, Wassertank mit 2.500 Liter Inhalt – Eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Pumpenleistung zwischen 1.500 l
und 2.000 l pro Minute sowie der damaligen Vorschrift entsprechenden Feuerwehrtechnischen Beladung.
Das Fahrzeug war vom 16. August 1950 bis Mai 1965 bei der Abteilung Stadt und anschließend bis Dezember 1983 beim Löschzug Altstadt im Einsatz.
Danach wurde das TLF von der Werksfeuerwehr Rhodia übernommen und kam 1998 wieder zur Freiw. Feuerwehr Rottweil zurück. Hier wurde das Fahrzeug restauriert und am 16. Juli 2004 mit dem Kennzeichen RW-2950H als Oldtimer zugelassen.
90
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Kraftfahrdrehleiter Baujahr 1930 - Fahrgestell: Daimler-Benz AG Gaggenau – Motor: 6 Zylinder Otto – 55 PS – Hubraum 3855 ccm – Aufbau: Lieb Leiterbau Ulm – Leiterlänge 18 + 2 Meter.
Die KL 18+2 wurde am 23.01.1930 von der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil in Dienst gestellt. Nach fast 31 Jahren Dienstzeit wurde das Fahrzeug am 1.
11. 1960 an die Werksfeuerwehr Rhodia ausgeliehen, wo sie noch mehrere Jahre auf dem Werksgelände zum Einsatz kam. Nach Auflösung dieser Werksfeuerwehr im Jahr 1996 wurde die Leiter auf Anweisung des Stadtbrandmeisters wieder zur FFW Rottweil Abt. Rottweil zurückgeholt. In der Zeit von 1996
bis 1999 wurden mehrere Restaurationsarbeiten durch die FFW Rottweil durchgeführt. Am 5. August 1997 wurde die Kraftfahrdrehleiter wieder als Oldtimer für den Straßenverkehr zugelassen und ist somit eine Rarität, denn es wurden nur zwei Fahrzeuge dieser Baureihe angefertigt, und der Verbleib der
anderen Leiter ist nicht mehr nachvollziehbar.
91
ROTTWEIL
FEUERWEHR
AUSBLICK
Von Rainer Müller
Wenn das 150 jährige Jubiläum mit
guten und bleibenden Erinnerungen
beendet ist, wird sicher schnell der
Alltag in der Bürgerschaft, aber auch in
unserer Freiwilligen Feuerwehr Rottweil wieder einkehren.
92
ROTTWEIL
FEUERWEHR
In den vor uns liegenden Jahren werden sicher die Aufgaben nicht weniger
sondern mehr, besonders aber auch
vielfältiger werden. Die Feuerwehr
muss sich nach wie vor besonders um
den »Nachwuchsstar« Jugendfeuerwehr kümmern und die Jugendarbeit
modern und attraktiv gestalten ohne
unsere wichtigen Grundwerte zu verlieren. Um in der Zukunft voll einsatzfähig zu bleiben ist besonders bei Aufnahmen in die Aktiven Abteilungen
wert auf geistige und körperliche Fitness zu legen. Trotz moderner Technik
bleiben besonders auch die körperlichen, und nicht zu vergessen, die seelischen Belastungen, sehr groß. Der
Feuerwehrangehörige der Zukunft
muss einfach fit sein um anderen helfen zu können.
Trotz finanziellen Problemen der Städte und Gemeinden erwarten uns Veränderungen im Technischen Bereich. In
5 Jahren wird in wenigen Schritten flächendeckend auch bei uns im Landkreis Rottweil das digitale Funknetz
aufgebaut und beinhaltet die Beschaffung neuer Funkgeräte für Gerätehäuser, Fahrzeuge und Handfunk, sowie
Alarmierungsempfänger für die aktiven
Einsatzkräfte.
Einer der Schwerpunkte für die Zukunft
der Abteilung Rottweil ist der geplante
Neubau einer Feuerwache innerhalb
des aufgestellten und vom Gemeinde-
rat genehmigten Rahmenplan „Nägelesgraben“. Nach einer Standortuntersuchung von 10 geeigneten Flächen
hat sich der Standort Nägelesgraben
als bester Standort für die Feuerwehr
behaupten können.
Ich danke unserem Oberbürgermeister
und dem Gemeinderat für seine Entscheidung, die Fläche dort für uns zu
sichern, auch wenn bis zum Spatenstich noch einige Jahre vergehen werden.
Ein logischer „Dauerbrenner“ werden
in den nächsten Jahren die Ersatzbeschaffungsmaßnahmen für wegen zu
hohen Alters ausfallende Einsatzfahrzeuge sein. Es ist unumgänglich dass
zur Einsatzfähigkeit, funktionsgerechte
Feuerwehrfahrzeuge in ausreichender
Anzahl vorhanden sein müssen. Auch
Ausbildung, Ausrüstung und Schutzkleidung ist in regelmäßigen Zeitabständen unseren Aufgaben anzupassen.
Unsere bisherige moderne Struktur,
Erhalt der Abteilungsfeuerwehren mit
der Aufgabe des Grundschutzes und
dazu die gute Zusammenarbeit mit der
Kernstadtwehr ist auch für die Zukunft
ein Sicherheitsgarant für unsere
Bevölkerung. Sorge macht mir als
Stadtbrandmeister die Verfügbarkeit
unserer Einsatzkräfte bei Tag trotz zahlenmäßig hohem Personalstand! Durch
die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und der Struktur der Stadt Rottweil
müssen immer mehr beruflich gut und
hoch qualifizierte Feuerwehrmitglieder
ihren Arbeitsplatz in anderen Städten
suchen.
gen Jahren entsprechend mit mehr
Zeit bei der Stadt Rottweil eingestellt
werden. Auch in Zukunft wird aber das
Freizeitopfer (Ehrenamt) außerhalb der
Dienstzeit des Stadtbrandmeister aus
der Sache heraus begründet weiter
sehr hoch sein. Es ist für die Zukunft
bei wachsenden Aufgaben nicht völlig
auszuschließen, dass weitere Mitarbeiter für Pflege- und Einsatzdienst
eingestellt werden müssen.
Die große Anzahl unserer Feuerwehrmitglieder von Rottweil wird aber auch
in den nächsten Jahrzehnten durch das
stolze Ehrenamt Feuerwehrmann oder
Feuerwehrfrau sichergestellt werden.
Ich bin mir sicher, dass in wenigen
Jahren in der Abteilung Rottweil bei
entsprechenden Einsatzarten Vollalarm
ausgelöst werden muss, damit der 1.
Löschzug in einer angemessenen Zeit
ausrücken kann. Teilweise dienen dann
unsere Abteilungswehren für wichtige
Ergänzungs- oder Verstärkungskräfte,
schon in der Erstphase des Einsatzes.
Zur Zeit ist der Stadtbrandmeister auf
dem Papier zu 50% seiner Dienstzeit
für seine Feuerwehrtätigkeit bei der
Stadt Rottweil freigestellt. Schon jetzt
überwiegt aber die Feuerwehrtätigkeit.
Wenn die große Palette von Aufgaben
auch in der Zukunft bewältigt werden
soll, die Aufgaben in diesem Bereich
werden ständig vielfältiger und umfassender, muss mein Nachfolger in eini-
93
ROTTWEIL
FEUERWEHR
Fahnen
Feuerwehr Rottweil
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
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ROTTWEIL
FEUERWEHR
Feuerwehr Rottweil, Abteilung Göllsdorf
96
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FEUERWEHR
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OTTWEIL
FEUERWEHR
FASNET
Feuerwehrball
Seit über 50 Jahren findet in der Fasnetszeit unser traditioneller Feuerwehrball nur für Feuerwehrmitglieder mit Frauen statt.
98
ROTTWEIL
FEUERWEHR