Ein Katheter für die Ohrtrompete

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Ein Katheter für die Ohrtrompete
GESUNDHEIT
B4
RHEINISCHE POST
SAMSTAG 24. MÄRZ 2012
R-GES-A
Ein Katheter für die Ohrtrompete
Ein Prozent der Bevölkerung leidet an Belüftungsstörungen des Mittelohres. Bei ihnen ist die Tube (auch Ohrtrompete oder Eustachische Röhre
genannt) chronisch verstopft. Findige HNO-Ärzte praktizieren eine neue Operationstechnik, mit der sich Verengungen aufdehnen lassen.
VON WOLFRAM GOERTZ
BIELEFELD Jürgen Kliewer (48) liebt
die Alpen, aber lange Zeit bekamen
sie ihm nicht. Wenn er mit seinem
Lkw die Strecke Dortmund-Verona
fuhr, hatte er ab dem Brenner einen
seltsam schmerzenden Druck im
Ohr. Den kannte er nur vom Fliegen
über die Alpen, wenn bei Start und
Landung des Flugzeugs der Druckausgleich nicht glückte. In seinem
Brummi-Cockpit war das pressende Zuhalten der Nase – der sogenannte Valsalva-Versuch – immer
seltener von Erfolg gekrönt, und
einmal wäre Kliewer bei diesem
Manöver kurz vor Bozen fast in die
Leitplanke gedonnert. Am liebsten
hätte er die vertraute Strecke einem
Kollegen übergeben.
Das war aber nicht nötig, denn
Kliewer geriet an Holger Sudhoff,
den Chefarzt für HNO-Heilkunde
am Klinikum Bielefeld. Der Medi-
BERLIN (dapd) Ein trockener Mund fördert die Ansiedlung von Bakterien.
Schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut oder der Speicheldrüsen
können die Folge sein. Die Einnahme bestimmter Medikamente, beispielsweise
Präparate gegen Herzerkrankungen
oder Depressionen, begünstige Mundtrockenheit, erklärt Doris Hartwig-Bade
vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Wichtig für einen gesunden
Speichelfluss sei gute Mundhygiene und
ausreichend Flüssigkeit. Zur Anregung
der Speichelproduktion und zur Reinigung der Speicheldrüsen empfiehlt die
Expertin zuckerfreie Bonbons, Kaugummis oder saure Säfte. Diese Maßnahmen
wirkten oft auch gegen Mundgeruch.
BERLIN (dapd) Jeder zweite Deutsche unter 30 Jahren hat ein Hepatitis-A-Risiko,
warnt der Berufsverband der Kinderund Jugendärzte mit Verweis auf eine
Studie. Eine Infektion mit der häufigen
Reisegelbsucht kann schwere bis gar
keine Symptome verursachen. In seltenen Fällen kann es neben Übelkeit und
der typischen gelblichen Färbung der
Haut auch zu lebensgefährlichem Leberversagen kommen. Gefährlich seien enger Kontakt mit Infizierten oder verunreinigte, ungekochte Früchte, Gemüse
und andere Nahrungsmittel. Urlauber
können sich noch vor Reiseantritt gegen
Hepatitis A impfen lassen. Eine zweite
Impfung binnen zwölf Monaten schützt
dann für mindestens zehn Jahre.
So funktioniert der „Bielefelder Ballonkatheter“: Die Ärzte dringen mit einem Endoskop, auf welchem eine Kamera sitzt, durch die Nase bis zum Eingang der Tube vor,
schieben den Katheter nach und in die Tube hinein. Dann wird die Engstelle mit einem Ballon aufgedehnt.
FOTO: KLINIKUM BIELEFELD
schwellende Nasentropfen und
hoffte auf Linderung. Neuere Forschungen zeigen, dass beispielsweise der meist nächtliche und gasförmige Aufstieg von Magensäure
in den Rachenraum (Reflux) auch
die Tubenschleimhaut verletzen
kann, es kommt dann zu sogenannten ödematösen Schwellungen. Es
gibt aber auch Patienten, bei denen
nach mehreren Mittelohrentzündungen das nach unten abfließende Sekret eines Paukenergusses seinerseits entzündlich auf die Tubenschleimhaut eingewirkt hat; Vernarbungen können die Folge sein.
Dann ergeben sich erneute Entzündungen des Mittelohrs, weil es nun
in einem fast unbelüfteten Raum
liegt und Keime ideale Bedingungen vorfinden. Die Reinigungsfunktion der Tube ist nun entfallen.
Doch nicht nur das: Bei chronisch
verengter Tube hören Patienten
auch schlechter.
Die HNO-Heilkunde stand diesen Patienten lange hilflos gegenüber. In die Tube mit ihrem längeren knorpeligen und kürzeren knöchernen Anteil wagte sich keiner
gern, sie ist so unbekannt, so kurz,
so zart und liegt zudem an gefährlicher Stelle – ihre anatomische
Nachbarin ist keine Geringere als
Tai Chi hilft im Alltag
von Parkinson-Patienten
NEW YORK (dapd) Tai Chi mit seinen
langsamen und würdevollen Bewegungen kann Parkinson-Patienten
den Alltag erleichtern: Das Gleichgewicht wird verbessert, das Risiko
von Stürzen gesenkt. Dies ist das Ergebnis einer im „New England Journal“ veröffentlichten US-Studie.
Bei fast 200 Personen mit schwachen bis mittelmäßig ausgeprägten
Symptomen der Parkinson-Krankheit beobachtete das Oregon-Forschungsinstitut in Eugene unter
Leitung von Fuzhong Li die Wirkung von Tai Chi im Vergleich zu
anderen Therapien. Die altchinesische Kampfkunst, die heute vor allem als Kräftigung, Entspannung
und Meditation geschätzt wird, war
bereits Forschungsgegenstand bei
einer Reihe anderer Krankheiten
und hat sich als wirksame Hilfe zu
einer stabileren Körperhaltung bei
älteren Menschen erwiesen.
Parkinson, auch bekannt als
Schüttel- oder Zitterlähmung, ist
eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Die Betroffenen leiden an Muskelstarre, verlangsamten oder ruckartigen Bewegungen, Zittern und einer instabilen Haltung.
Neben Medikamenten erhalten
die Parkinson-Patienten häufig
Mundtrockenheit
kann zu schmerzhaften
Entzündungen führen
Unter 30-Jährige gegen
Hepatitis A kaum geschützt
Bei chronisch verengter
Tube hören Patienten auch
deutlich schlechter
zinprofessor hatte wortwörtlich ein
Näschen und offenes Ohr für Kliewers Problem: Der Mann litt unter
einer chronischen Tubenventilationsstörung. Diese Tube, auch Ohrtrompete oder Eustachische Röhre
genannt, verbindet über 35 Millimeter Länge den Nasen-RachenRaum mit dem Mittelohr, das ja
durchs Trommelfell nach außen
abgeschirmt ist.
Damit das Trommelfell aber
schwingen und den Schall aufs Innenohr weiterleiten kann, müssen
im Mittelohr identische Druckverhältnisse wie in der Atmosphäre
herrschen. Ändert sich der äußere
Druck, wie das bei Überquerung
der Alpen, beim Skifahren, Fliegen
oder Tauchen der Fall ist, kann die
Ohrtrompete durch eine kurzfristige Öffnung den Druckunterschied
zum Mittelohr ausgleichen, indem
sie Luft ein- oder ausströmen lässt.
Der Mensch bemerkt diesen Vorgang vernehmlich: Es knackt. Und
gleich lässt der Schmerz nach, den
das sich nach außen wölbende
Trommelfell ausgelöst hatte. Babys
an Bord leiden unter diesem
Schmerz oft den ganzen Flug lang.
Die meiste Zeit des Tages ist die
Tube, die von einem Muskelsystem
regiert wird, geschlossen; nur wenn
wir gähnen, trinken, schlucken, öffnet sie sich unwillkürlich – und
schließt sich gleich wieder. Dieses
Knacken hört man kaum. Wenn’s
gar nicht mehr knackt, ist in diesem
System etwas defekt. Bei Kindern
stört oft die vergrößerte Rachenmandel
die
ordnungsgemäße
Funktion der Tube. Im Erwachsenenalter handelt es sich meistens
um strukturelle Verengungen.
Therapien? Stand eine Erkältung
im Hintergrund, nahm man ab-
KO M PA K T
Physiotherapie. Zum Tai-Chi-Training kamen die Test-Patienten
zweimal wöchentlich. Eine Vergleichsgruppe besuchte andere
Kurse, bei denen es stärker um
Dehnung und Kräftigung ging. Dabei wurden die Tai-Chi-Stunden
nach Angaben von Studienleiter Li
speziell auf die Parkinson-Patienten zugeschnitten: mit der Betonung auf schwingende Bewegungen und Gewichtsverlagerung.
Nach sechs Monaten schnitten die
Tai-Chi-Schüler in Gleichgewichtstests, beim Laufen und Kontrollübungen deutlich besser ab als die
Patienten, die Dehnübungen in den
Vordergrund gestellt hatten.
Im Vergleich mit den Erkrankten,
die mit Widerstand die Muskeln
kräftigten, lagen sie ebenfalls beim
Gleichgewicht und in zwei weiteren
Bereichen vorne. Bei der Reduzierung von Stürzen war Tai Chi dem
Dehnen überlegen und lag gleichauf mit der Kräftigungstherapie.
Das Resümee: Die Studie habe
gezeigt, dass Tai Chi ein ziemlich sicherer Sport sei, betont Li – gerade
auch für Parkinson-Patienten und
ihre nicht selten gestörten Bewegungsabläufe. Es sei leicht zu erlernen, eine besondere Ausrüstung sei
nicht nötig.
die Arteria carotis interna, die Kopfschlagader. Fuhrwerkt man mit untauglichem Instrumentarium in
der Tube allzu leichtfertig herum
und versucht eine vermeintliche
Engstelle
mit
mechanischem
Druck zu überwinden, landet man
leicht in der Carotis – was bei unerfahrenen Operateuren schon vorgekommen ist und den Patienten in
Lebensgefahr brachte. Und über
die Druckzustände in der Tube
wusste man lange Zeit auch nichts,
weil sie sich nur schlecht messen
ließen.
Die Medizintechnik ist nun der
Ohrtrompete freundlich und findig
nahegekommen. Längst kann sie
die anatomischen Verhältnisse per
Computertomografie perfekt darstellen. Sie hat auch ein Messverfahren für die Druckverhältnisse
entwickelt, die sogenannte Tubenmanometrie nach Estève – und
nicht zuletzt gelang es ihr, einen
speziellen Katheter zu entwickeln,
den „Bielefelder Ballonkatheter“.
Der sieht aus wie ein Geschwisterchen aus der Kardiologie, zu deren
Spezialitäten die Aufdehnung verstopfter Herzkranzgefäße mit einem Ballonkatheter zählt. HNOÄrzte wie Sudhoff haben allerdings
den kürzeren Anreiseweg: Sie drin-
gen mit einem Endoskop, auf welchem eine Kamera sitzt, durch ein
Nasenloch bis zum Eingang der
Tube vor, schieben den Katheter
nach und in die Tube hinein. Auf
dem Katheter sitzt ein Ballon, der
nach genauer Platzierung mit einer
Kochsalzlösung bis zu einem Druck
von 10 Bar aufgeblasen wird – und
das über zwei Minuten. Danach
wird die Flüssigkeit aus dem Ballon
wieder abgesaugt und der Katheter
mit dem Endoskop entfernt – fertig.
Mehr als zehn Minuten für den
(meistens beidseits durchgeführten) Eingriff unter Vollnarkose benötigt Professor Sudhoff nicht.
Wie stets unter Medizinern
herrschte am Anfang, als der „Biele-
I N FO
Stationärer Eingriff
Noch wird die Katheteraufdehnung der Ohrtrompete während
eines zweitägigen stationären
Aufenthalts durchgeführt. In absehbarer Zeit wird sie aber zunehmend zu einem ambulanten Eingriff werden. Bislang praktizieren
die Technik knapp 30 HNO-Kliniken in Deutschland.
felder Ballonkatheter“ seinen Weg
in die Tuben fand, die übliche Euphorie. Mittlerweile wissen sie,
dass sie viele, aber nicht alle Patienten dauerhaft behandeln können.
Bei einigen ist das Gewebe durch
frühere Operationen so vorgeschädigt, dass die Weitung nicht von
Dauer ist. Und im knöchernen Segment der Tube – also in der Umgebung des Felsenbeins – lässt es sich
sowieso nicht mehr optimal manövrieren. Sudhoff spricht von einer
Erfolgsrate von 80 Prozent unter
seinen Hunderten von Patienten;
allerdings hat er von ihnen erst
14 Patienten über drei Jahre nachkontrollieren können.
In eine Röhre gelangt man von
zwei Seiten , und natürlich lässt sich
der Weg in die Tube auch vom Mittelohr aus wählen – also von oben
aus. Das ist eine noch jüngere Technik, die nur wenige Ärzte praktizieren. Sie gilt als experimentell, und
Studien gibt es noch gar nicht. Stewardessen, Lkw-Fernfahrern und
Tauchern kann das egal sein: Ihnen
winkt die große Chance, dass sie
ihre Probleme wieder in den Griff
bekommen. Und es endlich wie bei
Jürgen Kliewer wieder von selbst
„knack“ macht, wenn er und sein
Brummi den Brenner passieren.
Was tun bei Gallensteinen?
➔ SPRECHSTUNDE Chirurg Ulrich Kania über Operationstechniken
Professor Ulrich Kania ist Chefarzt der
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an den Kliniken Maria Hilf in
Mönchengladbach.
FOTO: ILGNER
Unsere Leserin Astrid T. (46) aus Düsseldorf fragt: „Ich habe häufig nach
dem Essen rechtsseitige Oberbauchbeschwerden. Mein Arzt hat jetzt Gallensteine festgestellt. Er meint, die
Gallenblase müsse entfernt werden.
Reicht es nicht, die Gallensteine zu
zertrümmern oder zu entfernen und
die Gallenblase zu erhalten?“
Ulrich Kania Ihr Arzt hat die Gallensteine vermutlich per Ultraschalluntersuchung festgestellt. Das
macht aber nicht zwangsläufig eine
Operation notwendig. Bei etwa 50
Prozent aller Patienten mit Gallensteinen bestehen keine Beschwerden. In solchen Fällen muss auch
nicht operiert werden. Wenn die
Steine aber Beschwerden auslösen,
sollte möglichst frühzeitig operiert
werden – vorausgesetzt, andere Er-
krankungen als Ursache dieser Beschwerden sind ausgeschlossen.
Solche
Symptome
können
rechtsseitige Oberbauchbeschwerden nach dem Essen, Übelkeit,
Druckgefühl sein. Das Gallensteinleiden kann neben diesen eher unspezifischen Beschwerden auch zu
Koliken führen, also krampfartigen
Beschwerden im Oberbauch, die
nur mit starken Schmerzmitteln
durchbrochen werden können.
Daneben sind aber auch Komplikationen des Gallensteinleidens
möglich: der Verschluss des Hauptgallengangs mit der Folge einer
Gelbsucht; der Verschluss des Ausführungsganges der Gallenblase
mit der Folge einer Entzündung
und einem Anschwellen der Gallenblase; oder der Verschluss des
Bauchspeicheldrüsenganges mit
der Folge einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. In diesen Fällen
muss operiert werden. In den Fällen des „symptomatischen Leidens“ sollte operiert werden.
In der Operation wird die Gallenblase mit den Gallensteinen entfernt. Wer nur die Steine entfernt,
belässt das eigentlich erkrankte Organ, nämlich die Gallenblase, und
schafft damit die Grundlage für
neue Gallensteine.
Die Zertrümmerung von Gallensteinen hat heute noch ihren Platz
bei Steinen im Hauptgallengang.
Dabei wird eine ERCP (endoskopische Untersuchung des Hauptgallenganges) durchgeführt. Hierbei
kann dann mit geeigneten Instrumenten ein Stein entfernt werden.
Nur wenn dieser Stein zu groß ist,
kann er zunächst zertrümmert und
dann entfernt werden. Dies ist heute der einzige Platz der Steinzertrümmerung in der Behandlung
des Gallensteinleidens.
Die Entfernung der Gallenblase
wird heute fast ausschließlich
durch eine Bauchfellspiegelung
durchgeführt. Nur sehr selten ist
heute eine offene OP mit einem
Bauchschnitt notwendig. Auch
wenn aber die Operation durch die
Anwendung der minimal-invasiven
Chirurgie (Schlüssellochchirurgie)
Standard ist und die Schmerzen,
die sonstigen Beschwerden und
Aufenthaltszeiten im Krankenhaus
dadurch sehr viel geringer geworden sind, sind Komplikationen weiterhin möglich. Deshalb muss die
Anzeige zur Operation (Indikation)
in jedem Fall wohlüberlegt sein.
Das ist bei der Leserin offenbar der
Fall, deshalb sollte sie ihrem Arzt
folgen und sich operieren lassen.
Rheumatoide Arthritis früh
und gezielt behandeln
WIESBADEN (dapd) Da sich Rheumatische Schäden an den Gelenken nicht
rückgängig machen lassen, empfehlen
Experten möglichst schnell zu behandeln und bei ausbleibendem Erfolg
rasch eine andere Therapieform zu versuchen. Vor allem die Behandlung mit
sogenannten DMARDs lindere die
Krankheit, indem sie die fehlgesteuerte
Immunreaktion des Körpers hemmten.
Alternativen sind schmerzlindernde Medikamente oder Biologika, die gezielt
die Signalwege zwischen den Zellen blockieren. Rheumatoide Arthritis befällt
nicht nur die Gelenke, sondern erhöht
auch die Anfälligkeit für Erkrankungen
wie Arterienverkalkungen, Knochenschwund oder Lungenfibrose.
Ärzte raten dringend
von Darmspülungen ab
BAIERBRUNN (dapd) Darmspülungen
sind bei Experten umstritten. Der Mainzer Gastroenterologe Peter Galle rät davon ab: Darmspülungen könnten gefährlich sein bis hin zum Nierenversagen, sagt er. „Wir haben in unserer Klinik
jedes Jahr einige Patienten, die sich in
eine kritische Situation gebracht haben.“ Die Schlacken, die angeblich ausgespült werden sollten, gebe es gar
nicht, auch eine Entgiftung sei nicht nötig. Galle erklärt, dass die Spülung wohl
ein „emotional beeindruckendes Erlebnis“ sei. „Beim Spülen wird viel Druck
aufgebaut; wenn dieser nachlässt, ist
das wie wenn der Zahnarzt aufhört zu
bohren.“ Das Gefühl der Erleichterung
bedeute aber nicht, dass die Maßnahme
gesund sei.
Vorsicht bei Gicht
und Blutdrucksenkern
BERLIN (dapd) Nicht alle Mittel zur Senkung von gichtbedingtem Bluthochdruck sind ratsam. Dies verkündete der
Berufverband Deutscher Rheumatologen im Bezug auf eine aktuelle Untersuchung aus England. Medikamente der
Klasse Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer oder AT1-Blocker außer Losartan gehen demnach mit einem erhöhten Gichtrisiko einher. Besser geeignet für Gichtpatienten mit Bluthochdruck sind Medikamente der Klasse der Kalziumantagonisten oder der AT1-Blocker Losartan.
Psychopharmaka sind bei
Frauen anders zu dosieren
BERLIN (dapd) Bei der Dosierung von Psychopharmaka müssen geschlechtsspezifische Besonderheiten stärker berücksichtigt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde (DGPPN) begründet ihre Forderung mit der Tatsache,
dass Frauen in vielen medizinischen Studien unterrepräsentiert seien. Dem in
der Regel höheren Fettanteil und Hormonschwankungen während Menstruationszyklen oder der Wechseljahre werde nicht ausreichend Rechnung getragen. Die DGPPN rät, bei Frauen mit niedrigen Dosierungen zu beginnen.