Lünendonk-IT-Studie 2014

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Lünendonk-IT-Studie 2014
Lünendonk®-Studie 2014
Der Markt für IT-Beratung und
IT-Service in Deutschland
Eine Publikation der Lünendonk GmbH
in Zusammenarbeit mit
Mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Peter Buxmann
(Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management,
Technische Universität Darmstadt)
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Inhaltsverzeichnis
Vorwort....................................................................................................................................................................................4
Snapshot – Die wichtigsten Ergebnisse....................................................................................................................6
Marktentwicklung 2013 und Ausblick.....................................................................................................................8
Investitionsplanungen.................................................................................................................................................. 14
Was CIOs 2015 bewegt....................................................................................................................................................... 16
Organisation der IT und ihr Wertbeitrag........................................................................................................... 18
Personal: Im Spannungsfeld aus Rekrutierung und Projektstau......................................................... 24
Nachfrage nach IT-Dienstleistungen pro Wirtschaftssektor................................................................ 25
2020: Wie sieht die IT in Zukunft aus?....................................................................................................................... 26
IT-Sicherheit in Unternehmen:
Wahrnehmungsunterschiede zwischen Anbieter- und Anwenderunternehmen ....................... 28
Methodik................................................................................................................................................................................ 35
Accenture.......................................................................................................................................................................................................37
Capgemini.................................................................................................................................................................................................... 38
Lufthansa Systems...................................................................................................................................................................................... 39
NTT Data....................................................................................................................................................................................................... 40
TU Darmstadt............................................................................................................................................................................................... 41
Lünendonk.................................................................................................................................................................................................... 42
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Vorwort
Mario Zillmann,
Leiter Professional Services,
Lünendonk GmbH
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die vorliegende Lünendonk®-Studie 2014 „Führende IT-
(ohne Hardware- und Softwareverkäufe) erzielten. Die
Beratungs- und IT-Service-Unternehmen in Deutsch-
untersuchten Anwender-Unternehmen sind mehrheit-
land“ stellt eine der umfassendsten Informations­
lich Großunternehmen und Konzerne, die signifikante
sammlungen in Deutschland zu diesem Themenkomplex
Ausgaben für externe IT-Dienstleistungen tätigen.
dar. Sie enthält zahlreiche und tiefgehende Kennzahlen,
Auswertungen und Interpretationen zum IT-Dienst­
Die Summe der Gesamtumsätze aller 90 analysierten
leistungssektor.
Anbieter betrug 2013 30,6 Milliarden Euro, davon entfielen 26,7 Milliarden Euro auf Deutschland. Die von
Die Studie basiert zum einen auf den Ergebnissen
Lünendonk befragten IT-Dienstleister decken damit drei
der als Marktbarometer geltenden IT-Beratungs- und
Viertel des deutschen Markts ab. Laut Branchenverband
IT-Service-Listen von Lünendonk. Sie vereint in sich
Bitkom liegt das Marktvolumen bei 35,3 Milliarden Euro
alle relevanten Daten und Informationen, die in jedem
in Deutschland.
einzelnen Marktsegment seit mehr als 30 Jahren einmal pro Jahr per Fragebogen-Recherche sowie durch
Grundsätzlich rückt die IT immer näher an die Kernpro-
kontinuierliche Beobachtung und Analyse der Anbieter-
zesse heran und die Zusammenarbeit zwischen Fach-
Unternehmen sowie zahlreiche Analysten- und Exper-
bereichen, IT-Abteilung und externem Dienstleister
tengespräche erhoben werden.
wird neu geordnet. Denn die Informationstechnologie
ist inzwischen der Enabler sämtlicher Geschäftsprozesse
Zum anderen werden die Angaben der Anbieter durch
und damit ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor der Un-
eine parallel durchgeführte Befragung von großen An-
ternehmen. Viele sprechen gar von einem neuen Pro-
wenderunternehmen ergänzt.
duktionsfaktor.
Bei den Anbietern handelt es sich um in Deutschland
Darüber hinaus ermöglicht die IT den Unternehmen die
tätige IT-Dienstleister, die jeweils mehr als die Hälf-
Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsmodel-
te ihrer Umsätze im Jahr 2013 mit IT-Dienstleistungen
le wie den Vertrieb von Produkten über das Internet,
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die softwaregestützte Entwicklung von Fahrzeugen und
Lünendonk definiert Anbieter, die mehr als 60 Prozent
ihrer Komponenten, die rasend schnelle Auswertung
ihres Umsatzes mit IT-Beratung, Softwareentwicklung
großer Datenberge ebenso wie die Umwälzung ganzer
und Systemintegration, also Change the Business, er-
Branchen (etwa der Medien), indem Inhalte über mobile
wirtschaften, als „IT-Beratungs- und Systemintegra-
Endgeräte dem Kunden jederzeit zugänglich gemacht
tions-Unternehmen“.
werden.
Anbieter, die sich schwerpunktmäßig mit dem Betrieb
Untersuchte Anbietergruppen
von Rechenzentren und Anwendungsumgebungen so-
IT-Dienstleistungen werden grundsätzlich in „Run the
wie Wartungs- und Support-Leistungen beschäftigen,
Business“ und „Change the Business“ untergliedert.
werden als „IT-Service-Unternehmen“ eingestuft.
Während sich Run-the-Business-Leistungen überwiegend auf den Betrieb und die Weiterentwicklung der
Eine dritte Gruppe bilden Business Innovation/Trans-
IT-Infrastruktur sowie der Anwendungsumgebung rich-
formation Partner (kurz BITP). Gesamtdienstleister
ten, geht es bei Change-the-Business-Leistungen dar-
bieten in ihrem Leistungsportfolio einen kunden- und
um, die Geschäftsprozesse an veränderte Bedingungen
projektspezifischen Mix aus Management- und IT-Be-
wie Internationalisierung, neue Produktlinien und Ver-
ratung, Realisierung, Outsourcing und Business Process
triebskanäle oder den Einsatz moderner Technologien
Management (BPM) bzw. Business Process Outsourcing
wie Social Media, Business Analytics oder Cloud anzu-
(BPO) an. Hierzu gibt es die separate Lünendonk®-Liste
passen, zu beschleunigen oder auch zu modernisieren.
„Führende Business Innovation/Transformation Partner
Dies erfolgt durch IT-Projekte.
in Deutschland“.
Daneben müssen die IT-Anwendungen und Systeme,
Diese Ausprägungen von IT-Dienstleistern werden von
mit denen das operative Geschäft unterstützt wird, be-
Lünendonk seit Jahren separat analysiert. Ebenfalls gibt es
treut und weiterentwickelt werden. Zur Betreuung zählt
für alle drei Kategorien Lünendonk®-Listen, in denen die
vor allem, Störungen in den IT-Prozessen entweder
25 nach Umsatz in Deutschland führenden Anbieter res-
frühzeitig zu erkennen oder bei Fehlermeldungen der
pektive zehn BITP-Anbieter transparent gerankt werden.
Anwender die Störungen schnellstmöglich abzustellen.
Wir wünschen Ihnen nun eine interessante und vor
IT-Dienstleister sind in beiden Leistungsarten tätig.
allem nützliche Lektüre!
Dabei haben sich einige auf Beratungs- und Ver­
änderungs­
projekte
oder
reine
Betriebsleistungen
spezialisiert, während andere ein breites Portfolio von
Management- und IT-Beratung, Systementwicklung
und -implementierung bis hin zum Betrieb von Rechenzentren anbieten.
Mario Zillmann
Leiter Professional Services
Da sich das Wettbewerbsumfeld für Beratungs- und Systementwicklungsprojekte stark von dem der Betriebsleistungen unterscheidet, hat Lünendonk den IT-Markt
in Deutschland in drei Anbietergruppen aufgeteilt:
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Snapshot – Die wichtigsten Ergebnisse
Entwicklung der Nachfrage nach
Weitere Top-Akteure im deutschen IT-Beratungs- und
IT-Leistungen ungebrochen hoch
IT-Service-Markt sind IBM, Accenture, HP, Capgemini,
Um 5,9 Prozent sind die 90 von Lünendonk untersuch-
Atos und Lufthansa Systems. Letztere sind in diesem
ten IT-Dienstleister beim Umsatz im Vergleich zu 2012
Jahr von der IT-Service-Liste in das IT-Beratungs-
im Durchschnitt in Deutschland und von Deutschland
Ranking gewechselt und auf Rang 5 eingestiegen.
aus gewachsen. Neben den Unternehmen mit Hauptsitz
in Deutschland betrachtet Lünendonk die inländischen
Investitionsplanungen in IT-Technologien
Niederlassungen ausländischer IT-Unternehmen.
Die Top-Investitionsthemen der befragten CIOs und ITEinkaufsleiter sind für das Jahr 2015 Softwaremoderni-
Die Summe der Gesamtumsätze aller 90 analysierten
sierung, Business Analytics, Datensicherheit und Mobile
Unternehmen betrug 2013 30,6 Milliarden Euro, davon
Enterprise.
entfielen 26,7 Milliarden Euro auf den Binnenmarkt.
Grundsätzlich werden die Kundenunternehmen ihre
Aufgeteilt nach dem Geschäftsmodell sind die auf
Projekte mit immer weniger IT-Dienstleistungspartnern
IT-Beratung und Systemintegration fokussierten An-
umsetzen – obwohl die IT-Ausgaben und die Anzahl der
bieter mit durchschnittlich 6,8 Prozent deutlich stärker
Projekte steigen. Deren Anteil an der Wertschöpfung ih-
gewachsen als die auf den IT-Betrieb konzentrierten
rer Kunden steigt folglich, da größere Auftragspakete
IT-Service-Unternehmen.
vergeben und Einzelaufgaben gebündelt werden.
Entsprechend optimistisch blicken die IT-Beratungs-
Unternehmen verschieben ihre IT-Budgets
und Systemintegrations-Unternehmen auf das laufende
Die Hälfte der befragten IT-Entscheider plant 2015, ihr
Jahr 2014 und das kommende Jahr 2015. Sie rechnen im
Budget für IT-Betriebsleistungen zu reduzieren. Da-
Durchschnitt mit 8,4 bzw. 9,3 Prozent Umsatzwachstum.
runter fallen sowohl intern als auch extern erbrachte
Leistungen für den Betrieb der Applikationen und der
Die IT-Service-Unternehmen gehen in ihren Umsatz-
Infrastruktur. Nur ein Drittel der Befragten plant, die
planungen konservativer vor und rechnen für 2014 mit
IT-Betriebsausgaben 2015 anzuheben.
rund vier Prozent Umsatzwachstum, während 2015 die
Nachfrage nach ihren Dienstleistungen um 5,3 Prozent
Dagegen investieren die Unternehmen stärker in Change-
steigen soll.
the-Business-Projekte wie IT-Beratung, Systemintegration sowie Softwareentwicklung und -modernisierung.
Die wichtigsten Marktakteure
Mehr als die Hälfte (52 Prozent) plant, das IT-Budget für
National vs. international
Innovations- und Anpassungsprojekte zu erhöhen.
Der Marktführer bei IT-Dienstleistungen in Deutschland ist nach wie vor T-Systems. Das Tochterunterneh-
IT-nahe Budgets
men der Deutschen Telekom belegt sowohl im Ranking
der Fachbereiche steigen stark an
der führenden IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Der Einzug der IT in die Unternehmensstrategien und
Unternehmen als auch in der Marktstichprobe der
Geschäftsprozesse hat die Zusammenarbeit zwischen
IT-Service-Unternehmen den ersten Platz.
Business und IT neu geordnet. Während die IT an Wert-
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beitrag gewinnt, haben Fachbereiche ein immer größe-
Der Bedeutungszuwachs der IT wirkt sich nicht nur in
res Mitspracherecht bei IT-Projekten.
der IT-Kompetenz des Top-Managements aus. Vielfach
werden CIOs in den untersuchten 44 Großunternehmen
Aus diesem Grund werden IT-Projekte immer häufiger
und Konzernen zu Sitzungen des Management Boards
partnerschaftlich durch IT und Business geplant und um-
hinzugezogen. Diese Tatsache spiegelt sich in der Sicht-
gesetzt, was auch in knapp 80 Prozent der untersuchten
weise der CIOs wider, dass ihr Bereich eine wertstei-
Anwenderunternehmen der Fall ist. Die Nähe der IT zu
gernde Rolle einnimmt.
den Unternehmensprozessen und Geschäftsmodellen
führt ferner dazu, dass mehrheitlich die Fachbereiche
Über 20 Prozent der CIOs gaben an, „immer“ an Sitz­
Schwerpunktthemen für IT-Investitionen festlegen, die
ungen des Management Boards teilzunehmen. Weitere
gemeinsam mit der IT-Abteilung durchgeführt werden.
30 Prozent werden immerhin „häufig“ eingeladen.
Das Gleiche gilt für die Aufstellung des IT-Budgets.
Rekrutierung stellt weiterhin ein Problem
Folglich sind die Fachbereiche ebenfalls mit einem
dar – für ANwender und Anbieter
IT-Budget ausgestattet. Laut den befragten CIOs und
Die angespannte Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt
IT-Einkaufsverantwortlichen entfällt im Durchschnitt
stellt sich für die Anbieter als ein wesentlich größeres
1 Prozent des Unternehmensumsatzes auf das IT-nahe
Problem dar als für die Kunden.
Budget der Fachbereiche – das sogenannte SchattenIT-Budget.
Während sich aus Sicht von über 60 Prozent der befragten IT-Anbieter der Mangel an bestimmten Skills als
Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren
großes Problem für den Geschäftserfolg darstellt, sind
weiter fortsetzen. So werden die IT-nahen Budgets der
die untersuchten Anwenderunternehmen entspannter.
Fachbereiche 2015 in jedem zweiten der untersuchten
Nur etwas mehr als 40 Prozent von ihnen sehen im
Kundenunternehmen steigen. Ein Viertel der befrag-
IT-Arbeitskräftemangel ein Problem für ihre Leistungs­
ten IT-Entscheider gab an, dass die Fachbereiche ihre
erbringung.
IT-Budgets auf dem Niveau von 2014 belassen. Nur
ein weiteres Viertel rechnet mit einem Rückgang der
Diese Einschätzung der CIOs hängt zum Teil damit zu-
IT-nahen Budgets.
sammen, dass ein Großteil der Leistungen bereits an
externe IT-Dienstleister verlagert wurde. Allerdings be-
IT kommt in den Chefetagen an
urteilen auch die befragten IT-Verantwortlichen in den
Die befragten CIOs haben in der Lünendonk-Studie die
Anwenderunternehmen die Rekrutierung von IT-Fach-
IT-Kompetenz ihrer Vorstände bzw. Geschäftsführer be-
kräften mehrheitlich als schwierig.
wertet und teilweise gute Noten erteilt. Knapp 40 Prozent der Befragten attestieren ihrem Top-Management
eine „sehr hohe“ bis „hohe“ Kompetenz in IT-Themen.
Folglich haben die CIOs die Erfahrung gemacht, dass
das Top-Management die IT als wertsteigernden Faktor ansieht. Nur in einem Drittel der einbezogenen Unternehmen sieht das Top-Management die IT in einer
kostenorientierten Rolle.
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Marktentwicklung 2013 und Ausblick
Umsatzentwicklung und Geschäftserwartungen der IT-Dienstleister
10%
Mittelwert
Median
8,3
8,1
7,5
6,5
6,8
5,9
5,0
5%
5,0
0%
Effektive Umsatzentwicklung
2012 auf 2013
2014 (Prognose)
2015 (Prognose)
2016-2020 (Prognose)
Abbildung 1: Sicht der Anbieter: Wie stark wird sich der Umsatz Ihres Unternehmens voraussichtlich entwickeln (Mittelwerte; n = 60)?
2013 war für die IT-Dienstleister ein gutes Jahr. Top-
Hohe Konzentration auf wenige Anbieter
Themen wie Cloud, Mobile Enterprise oder Analytics
Die von Lünendonk befragten 90 IT-Dienstleister
machen die IT-Branche zu einem wichtigen Wertschöp-
decken damit drei Viertel des deutschen Markts ab. Laut
fungspartner ihrer Kunden. Dies drückt sich in der Ent-
Branchenverband Bitkom liegt das Marktvolumen bei
wicklung der Umsätze des abgelaufenen Geschäftsjah-
35,3 Milliarden Euro in Deutschland. Allein die 25 größ-
res 2013 aus.
ten IT-Berater und IT-Service-Unternehmen vereinen
rund 23 Milliarden Euro an Inlandsumsätzen auf sich.
Um 5,9 Prozent sind die Umsätze der 90 untersuchten
IT-Dienstleister im Vergleich zu 2012 im Durchschnitt
Hier zeigt sich die Konzentration der Kunden auf wenige
in Deutschland und von Deutschland aus gewachsen.
Anbieter. Dies drückt sich auch im Sourcing-Verhalten
Neben den Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland
der großen Kundenunternehmen aus, die die Anzahl
betrachtet Lünendonk die inländischen Niederlassun-
ihrer strategischen IT-Lieferanten in den vergangenen
gen ausländischer IT-Unternehmen.
Jahren massiv reduziert und die Vergabe von Aufgaben
an Preferred Partner gebündelt haben.
Die Summe der Gesamtumsätze aller 90 analysierten
Unternehmen betrug 2013 30,6 Milliarden Euro, davon
Auch für die kommenden Jahre planen die unter­
entfielen 26,7 Milliarden Euro auf den Binnenmarkt. Etwa
suchten Unternehmen, mit weniger IT-Dienstleistern
20 Milliarden Euro davon betragen die Umsätze der auf
zusammenzuarbeiten – bei gleichzeitig steigenden
den IT-Betrieb fokussierten IT-Service-Unternehmen.
IT-Budgets.
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Investitionen eher in change the business
Für den Gesamtmarkt gehen die befragten IT-Bera-
Die Nachfrageentwicklung nach IT-Beratung und
tungsunternehmen von einem Wachstum von 4,5 Pro-
System­
integration (Projektgeschäft) war laut den
zent (2015: 4,7 Prozent) aus. Die meisten IT-Beratungs-
Angaben der Anbieter deutlich stärker als die nach
firmen rechnen also damit, deutlich stärker zu wachsen
IT-Betriebsleistungen. Dies hängt mit der gestiegenen
als der Gesamtmarkt für IT-Beratung und System­
Bedeutung der IT für den Unternehmenserfolg zu-
integration. Dies unterstreicht die hohe Nachfrage­
sammen. IT-Berater werden hauptsächlich für Themen
erwartung nach ihren Leistungen.
beauftragt, welche die Kosten bzw. die Effizienz verbessern, sowie, um die Unternehmensprozesse digita-
IT-Service-Unternehmen planen konservativer
lisieren.
Entsprechend der fortgeschrittenen Industrialisierung
von IT-Betriebsleistungen erwarten die befragten IT-
Häufig übersteigt auch die Nachfrage nach externer
Service-Unternehmen keine deutlichen Impulse in ihrer
Projektunterstützung das Angebot an freien IT-Beratern
Geschäftsentwicklung. Vielmehr rechnen sie damit, dass
am Markt – zumindest für bestimmte Themen wie Big
das durchschnittliche Wachstum von rund 4 Prozent
Data, Mobile Enterprise oder Regulatorik. Ein weiterer
auch 2014 erzielt wird. Für 2015 wird allerdings ein An-
Grund für die starke Geschäftsentwicklung der IT-Be-
stieg der Umsätze um 5,3 Prozent prognostiziert.
rater ist, dass durch den hohen Individualisierungsgrad
vieler IT-Projekte Skaleneffekte in der Preisgestaltung
Damit liegen die individuellen Umsatzerwartungen auf
keine großen Auswirkungen haben können.
dem Niveau der Prognosen für den Gesamtmarkt. Nur
die wenigsten IT-Service-Unternehmen gehen davon
Folglich sind die auf IT-Beratung und Systeminte­gration
aus, stärker zu wachsen als der Gesamtmarkt – ein Zei-
konzentrierten Anbieter mit durchschnittlich 6,8 Prozent
chen eines reifen Markts und einer Konsolidierung.
deutlich stärker gewachsen als die auf den IT-Betrieb
fokussierten IT-Service-Unternehmen, welche die Fol-
Konsolidierte Umsatzprognosen
gen der IT-Industrialisierung deutlich stärker spüren. Sie
Zusammengefasst ergeben die Planungen der IT-
haben sich mit durchschnittlich 4,2 Prozent Wachstum
Beratungs- und IT-Service-Unternehmen ein durch-
wesentlich schwächer entwickelt.
schnittliches Umsatzplus von 7,5 Prozent für 2014 und
8,3 Prozent für 2015. Es zeigt sich deutlich, dass der
Durch diese zunehmende Industrialisierung des IT-Be­
Haupttreiber für den IT-Markt die Veränderung und
triebs sowie eine Verlagerung von Leistungen in Near-
Anpassung der Geschäftsprozesse und Geschäfts­
und Offshore-Standorte sind die Kosten der Leistungs­
modelle durch Informationstechnologie ist und weiter­
erbringung gefallen, was sich auf die Marktpreise
hin bleiben wird.
auswirkt.
Prognosen der Anbieter passen zu
IT-Berater sind sehr optimistisch – zu recht!
konkreten Planungen ihrer Kunden
Die hohe Nachfrage nach Leistungen von IT-Beratern
Diese Prognosen der eigenen Umsatzentwicklung der
wirkt sich auf die Geschäftserwartungen für das laufen-
befragten IT-Berater sind durchaus als realistisch ein-
de Jahr 2014 sowie für 2015 aus. Die befragten IT-Bera-
zuschätzen und decken sich weitestgehend mit den
tungs- und Systemintegrations-Unternehmen rechnen
Investitionsplanungen der von Lünendonk befragten
für 2014 mit einem durchschnittlichen Plus von 8,4 Pro-
IT-Entscheider.
zent und für 2015 gar mit 9,3 Prozent.
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Die von Lünendonk gleichzeitig befragten 44 CIOs
Verschiebung der IT-Budgets zum
und IT-Einkaufsentscheider planen, ihre Ausgaben für
Projektgeschäft
IT-Projekte (IT-Beratung, Systemintegration, Software­
Es zeigt sich, dass die meisten der untersuchten Unter-
entwicklung und -modernisierung etc.) mehrheitlich
nehmen ihre Hausaufgaben hinsichtlich der IT-Effizienz
zu erhöhen. So erwarten 29,5 Prozent der befragten
bereits erledigt haben, was nun zu geringeren Betriebs-
Anwender einen Anstieg ihres Budgets für IT-Beratung
kosten führt. Entsprechend bilden die konservativen
und Systemintegration um bis zu 5 Prozent. Weitere
Geschäftserwartungen der auf den IT-Betrieb speziali-
20 Prozent der Befragten gehen gar von Budget­
sierten Anbieter die tatsächliche Projektsituation gut ab.
erhöhungen zwischen 5 und 10 Prozent aus.
Allerdings bedeuten geringere IT-Budgets für den
34 Prozent der befragten IT-Entscheider planen, ihr
IT-Betrieb nicht zwangsläufig, dass weniger Aufträ-
Budget für Softwareentwicklung und -anpassung eben-
ge vergeben werden, sondern dass vielmehr die Auf­
falls um bis zu 5 Prozent zu erhöhen.
träge kleiner werden bzw. dass das Preisniveau für
IT-Betriebsleistungen sinkt. Trotz rückläufiger Budgets
Die konservativen Prognosen der IT-Service-Unter­
für IT-Betriebsleistungen planen knapp 80 Prozent der
nehmen werden durch die konkreten Investitions­
befragten CIOs, 2015 Investitionen in der Leistungs­
planungen der Kunden bestätigt. Die Hälfte der be-
ebene IT-Infrastruktur vorzunehmen.
fragten IT-Entscheider plant, 2015 das Budget für
IT-Betriebsleistungen zu reduzieren. Darunter fallen
Dagegen investieren die Unternehmen das freigewor-
sowohl intern als auch extern erbrachte Leistungen für
dene Budget in Change-the-Business-Projekte wie
den Betrieb der Applikationen und der Infrastruktur.
IT-Beratung, Systemintegration sowie Softwareentwick-
Nur ein Drittel der Befragten plant, die IT-Betriebsaus-
lung und -anpassung. Mehr als die Hälfte (52 Prozent)
gaben 2015 anzuheben.
plant, das IT-Budget für Innovations- und Anpassungsprojekte zu erhöhen.
CIOs planen in IT-Beratung und Systemintegration stärker zu investieren als in den IT-Betrieb
40%
IT-Beratung und Systemintegration
Software-Entwicklung und -Anpassung
30%
34,0
IT-Betriebsleistungen
(Applikations- und Infrastrukturbetrieb)
29,5
25,1
22,7
20,5
20%
20,5
15,9
13,6
11,4 11,4
11,4
9,1
10%
15,9
13,6
11,4
9,1
6,8
6,8
4,5
4,5
2,3
0%
weniger als -10%
-10% bis -5%
-5% bis 0%
0%
0% bis 5%
Abbildung 2: Sicht der Anwender: Wie werden sich Ihre IT-Budgets 2015 entwickeln (n = 44)?
10
5% bis 10%
mehr als 10%
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Entwicklung der IT-nahen Budgets der
Budgets werden auf immer weniger
Fachbereiche wird positiv eingeschätzt
IT-Dienstleister verteilt
Auch die IT-nahen Budgets der Fachbereiche sollen laut
Der Trend, IT-Projekte und den IT-Betrieb mit immer
den Planungen der befragten IT-Entscheider ansteigen.
weniger IT-Dienstleistern umzusetzen, setzt sich fort.
Nur ein Viertel der Befragten schätzt, dass die Fach­
Im statistischen Mittel planen die CIOs und IT-Ein-
bereiche mit geringeren IT-Budgets auskommen müs-
kaufsverantwortlichen die Anzahl ihrer IT-Berater und
sen. Ein weiteres Viertel geht für 2014/2015 von kons-
IT-Service-Anbieter pro Jahr um etwa 17 Prozent zu
tanten IT-Budgets im Vergleich zu 2013 aus.
reduzieren. Das bedeutet, dass bei steigenden IT-Budgets mehr Leistungen an den einzelnen Anbieter ver-
Folglich werden laut der Planungen der untersuchten
geben werden.
Anwenderunternehmen die Fachbereiche in Zukunft
mehr Mittel für IT-Investitionen zur Verfügung gestellt
Durch diese Vendor-Konsolidierung werden also immer
bekommen.
mehr einzelne Aufträge gebündelt und als Paket vergeben. Darüber hinaus gewinnen die externen IT-Dienst-
IT-Budget wird paritätisch vergeben
leister an Bedeutung in der Wertschöpfungs­kette, da
Bereits heute macht das IT-nahe Budget nach Schät-
ihre Leistungstiefe steigt.
zungen der befragten CIOs etwa 1 Prozent des Umsatzes der untersuchten Unternehmen aus. Das reine
IT-Budget, für das der CIO die Verantwortung trägt,
schlägt mit durchschnittlich 2,3 Prozent vom Umsatz zu
Buche.
Von diesem Gesamt-IT-Budget wird nach Angaben
der befragten IT-Entscheider die Hälfte an externe
IT-Dienstleister vergeben.
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TOP 25 IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
Umsatz in Deutschland
Mitarbeiterzahl
Gesamtumsatz
in Mio. Euro
in Deutschland
in Mio. Euro
Rang
Unternehmen
2013
2012
2013
2012
2013
2012
1
T-Systems, Frankfurt am Main *) 1)
1.400,0
1.442,0
4.700
4.850
1.950,0
2.060,0
2
IBM Global Business Services, Ehningen *) 2)
1.380,0
1.390,0
6.800
7.300
3
Accenture GmbH, Kronberg *) 2)
1.250,0
1.176,0
5.750
5.495
4
Capgemini Deutschland Holding GmbH, Berlin *) 2)
595,0
590,0
3.050
3.000
5
Lufthansa Systems AG, Kelsterbach *)
460,0
445,0
2.700
2.600
640,0
609,0
6
Atos IT Solutions and Services GmbH, München
*) 1)
440,0
360,0
2.700
2.500
7
msg systems AG (Unternehmensgruppe), Ismaning
417,4
363,1
3.562
3.465
583,0
525,4
8
Allgeier SE, München
384,6
334,7
2.822
2.850
477,6
422,8
9
CSC Deutschland Solutions GmbH, Wiesbaden *)
325,0
335,0
2.550
2.672
10
Hewlett-Packard Deutschland Services, Böblingen *) 1)
322,0
342,0
1.100
1.100
11
Arvato Systems Group, Gütersloh
286,7
272,8
1.635
1.524
329,2
308,5
258,4
240,0
195,2
195,8
12
Steria Mummert Consulting GmbH, Hamburg
239,2
244,0
1.581
1.672
13
CGI (Germany) GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen
226,0
250,0
2.230
2.500
14
ESG Elektroniksystem- und Logistik-Gruppe, Fürstenfeldbruck
223,9
210,9
1.331
1.294
15
NTT Data Deutschland GmbH, München
205,0
198,0
1.189
1.296
16
Infosys Limited, Frankfurt am Main *)
200,0
150,0
1.000
870
17
Tata Consultancy Services Deutschland GmbH, Frankfurt am Main *) 4)
178,0
143,0
884
706
18
BTC Business Technology Consulting AG, Oldenburg
177,6
178,4
1.539
1.559
19
itelligence AG, Bielefeld 5)
166,7
156,9
1.105
1.012
20
All for One Steeb AG, Filderstadt-Bernhausen
166,3
134,9
698
537
21
Mieschke Hofmann und Partner GmbH (MHP), Ludwigsburg
150,0
133,6
937
821
152,7
136,9
22
Materna GmbH (Gruppe), Dortmund
142,0
135,6
1.286
1.240
158,0
153,0
23
adesso AG (Gruppe), Dortmund
114,2
97,5
1.105
986
136,2
120,5
24
SQS Software Quality Systems AG, Köln
95,0
90,0
879
751
225,0
210,0
25
Seven Principles AG (Gruppe), Köln
88,2
85,2
670
653
98,7
97,5
3)
Abbildung 3: Die Unternehmen erzielen mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung, Systemintegration und Software­
entwicklung und -einführung.
Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt
Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2)
Umsätze enthalten auch die Umsätze mit Managementberatung
3)
Geplanter Zusammenschluss mit Sopra noch nicht berücksichtigt
4)
Geschäftsjahr 2013/2014
5)
Ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von NTT Data Europe
*)
1)
12
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Führende IT-Service-Unternehmen in Deutschland 2013 (alphabetische Liste)
Umsatz in Deutschland
Mitarbeiterzahl
Gesamtumsatz
in Mio. Euro
in Deutschland
in Mio. Euro
Unternehmen
2013
2012
2013
2012
2013
2012
Aareon AG, Mainz
119,8
117,8
713
717
173,4
165,2
1.221,0
1.330,0
6.130
7.000
286,0
257,0
1.350
1.343
286,0
257,0
42,0
39,0
500
470
101,9
104,8
566
580
118,9
118,9
Atos IT Solutions and Services GmbH, München *) 1)
Bitmarck Holding GmbH, Essen
Bull GmbH, Köln
*)
Cenit AG, Stuttgart
Cognizant (Deutschland) Gruppe, Frankfurt am Main
*) 2)
Computacenter AG & Co. oHG, Kerpen *)
145,0
140,0
590
560
1.529,0
1.510,0
4.802
4.870
Controlware GmbH (Gruppe), Dietzenbach
169,0
150,0
570
485
178,0
159,0
Datagroup AG, Pliezhausen
156,1
144,2
1.300
1.400
157,0
146,0
220,0
200,0
500
500
85,0
92,1
280
305
733,1
727,9
3.040
2.979
733,1
727,9
1.508,4
1.421,9
4.992
4.932
1.510,8
1.424,5
135,0
134,0
Dimension Data Germany AG & Co. KG, Bad Homburg
Fidelity Information Services Kordoba GmbH, München *)
Fiducia IT AG, Karlsruhe
Finanz Informatik GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
Freudenberg IT SE & Co. KG, Weinheim *)
88,0
89,0
440
435
Fujitsu TDS GmbH, Neckarsulm 3)
110,0
103,0
860
800
GAD eG (Gruppe), Münster
760,5
715,7
1.750
1.721
760,5
715,7
85,4
84,2
586
580
85,4
84,2
240,1
238,9
825
830
240,1
238,9
86,5
82,8
1.544
1.499
91,5
84,9
Gisa GmbH, Halle
gkv informatik GbR, Wuppertal
H&D International Group (Hönigsberg & Düvel Datentechnik GmbH), Gifhorn
Hewlett-Packard Deutschland Services, Böblingen
*) 1)
IBM Global Technology Services, Ehningen *)
SVA System Vertrieb Alexander GmbH, Wiesbaden
1.370,0
1.458,0
4.100
4.100
2.540,0
2.640,0
10.200
11.200
207,7
176,5
300
260
209,0
178,0
5.053,0
5.427,0
22.600
24.150
7.541,0
7.956,0
TUI InfoTec GmbH, Hannover
44,9
49,5
330
321
Unisys Deutschland Gruppe, Sulzbach
86,0
88,0
301
312
T-Systems, Frankfurt am Main *) 1)
Abbildung 4: Die 25 in die Lünendonk®-Liste aufgrund der Höhe ihrer Umsätze in Deutschland aufgenommenen Unternehmen
sind deshalb als Marktstichprobe zu verstehen und werden daher auch nicht als Ranking nach Umsatzgröße, sondern bewusst
alphabetisch aufgeführt.
*)
1)
2)
3)
Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt
Ohne die Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
In den Umsätzen der Cognizant (Deutschland) Gruppe sind die Umsätze folgender Tochtergesellschaften enthalten:
Cognizant Technology Solutions, Cognizant Solutions, Cognizant Business Services, Cognizant SetCon, Cognizant Consulting
and Services (btconsult), Cognizant Energy and Financial Services Consulting
Vormals TDS AG
13
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Investitionsplanungen
Business Analytics bleibt auch 2015 Top-Investitionsthema
Anwender setzen auch auf Software-Modernisierung
Business Analytics
Mobile Enterprise
1,1
0,4
Big Data
1,1
0,0
Cloud Services
1,0
0,3
Mobile Apps
1,0
0,2
IT-Security
1,0
0,6
Software Modernisierung
0,8
Application Management Services
0,8
0,0
Virtualisierung
0,6
0,1
IT Service Management
0,5
0,2
Digitalisierung
0,5
0,1
Social Media/Collaboration
0,3
Konvergenzlösungen (ICT)
0,5
0,3
-0,2
-1
0
Anbieter
1,0
0,9
0,4
Risk and Compliance Management
-2
1,3
0,6
1
2
Anwender
Abbildung 5: In welchen Themen erwarten Sie bei Ihren Kunden Investitionen (n = 73)?
In welchen Themen planen Sie Investitionen in die IT (n = 39)?
Die Top-Investitionsthemen der untersuchten Kunden-
gehen knapp 80 Prozent der befragten Anbieter von
unternehmen werden 2015 folgende Inhalte haben:
hohen Investments ihrer Kunden aus, während nur
ƒƒ Softwaremodernisierung
35 Prozent der IT-Entscheider Entsprechendes planen.
ƒƒ Business Analytics
Ebenso weichen die Planungen der Anbieter und An-
ƒƒ IT-Security
wender bei Investitionen in Cloud Services deutlich
ƒƒ Mobile Enterprise
ab. Nur ein Drittel der befragten IT-Entscheider plant
ƒƒ Application Management
„starke“ bis „sehr starke“ Investments, während drei
Viertel der Anbieter dies annehmen.
Anbieter rechnen mit anderen
Kundenschwerpunkten
Einig sind sich Anbieter und Kunden bei den meisten
Die befragten IT-Dienstleistungsunternehmen sehen
der anderen Themen. Die Spitzen-Investments aus
für 2015 bei ihren Kunden die Investitionsschwerpunkte
Sicht der Anbieter (Softwaremodernisierung, Business
teilweise anders. So werden aus ihrer Sicht die Kunden
Analytics und IT-Security) werden von der Mehrheit
in Big Data „stark“ bis „sehr stark“ investieren, während
der befragten CIOs bestätigt, wenngleich die Anbie-
die befragten CIOs hier keinen Schwerpunkt sehen. So
ter grundsätzlich Kundeninvestments in ihrer Planung
14
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
höher einschätzen, als es die Realität widerspiegelt.
In diesen drei Themengebieten werden 2015 folglich
die IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen schwerpunktmäßig von ihren Kunden beauftragt.
Daten
2014
7,7
2015
10,5
65,9
10,3 2,6
18,4
2,6 2,6
50%
sehr stark
IT-Anwender nicht zu investieren plant, dagegen aber
se beiden Technologiethemen sind typische Projekte des
25,6
0%
Zwei Themen, in welche die Mehrheit der analysierten
die Fachbereiche, sind Big Data und Mobile Apps. Die-
53,8
stark
neutral
100%
eher nicht
gar nicht
Abbildung 7: Sicht der Anwender: In welchen Leistungsebenen
erwarten Sie Investitionen in IT (n = 38)?
Business oder befinden sich noch nicht im Stadium der
IT-Umsetzung. Für die App-Entwicklung zeichnet auch in
Beide Bereiche hängen auch thematisch eng zusammen.
vielen Fällen die Marketingabteilung zuständig, welche
Anpassungen oder Neugestaltungen der Geschäfts-
die Vermarktung digitaler Geschäftsmodelle verantwortet.
und IT-Prozesse ziehen veränderte Schnittstellen zur
Datenebene nach sich. Weiterhin ist das Management
Ähnlich sieht es derzeit bei Big Data aus. Hier sind es
Reporting immer noch eine zentrale Problemstellung
ebenfalls Fachbereiche wie Produktion, Supply Chain
vieler Unternehmen.
oder Vertrieb, die Use Cases für die Nutzung der anfallenden Datenmengen planen und Projekte initiieren.
Ein Beispiel für das Zusammenspiel beider Themen­
bereiche ist das Management Reporting. Da die Unter-
In beiden Fällen spielen Geschwindigkeit und Flexibi-
nehmenssteuerung mittlerweile sehr stark kennzahlen-
lität auf sich schnell verändernde Anforderungen bei
orientiert abläuft, müssen die relevanten Daten auch
der Projektumsetzung eine große Rolle, um sich Wett-
verfügbar und verwendbar sein – und zwar in Bezug
bewerbsvorteile zu verschaffen – auch hier ist die Zu-
auf Qualität, Konsistenz und Geschwindigkeit ihrer In-
sammenarbeit zwischen Business und IT zwar besser
tegration in die Reporting-Systeme. Allerdings haben
geworden, aber noch immer ausbaufähig.
viele Unternehmen immer noch mit unterschiedlichen
Datenformaten, Datenbankversionen und manuellen
Aufbereitungsprozessen zu kämpfen, sowie mit dezen-
Budgets flieSSen in Prozesse und Daten
tralen IT-Strukturen und Daten-Silos.
Prozesse/Services/Anwendungen
2014
17,9
2015
66,7
28,9
15,4
60,6
0%
10,5
50%
sehr stark
stark
neutral
100%
eher nicht
In benutzerfreundliche Bedieneroberflächen, „Graphical
User Interface“, wird nur ein geringer Teil der Budgets
allokiert. Nur ein knappes Drittel der befragten CIOs
plant hier starke Investitionen.
gar nicht
Abbildung 6: Sicht der Anwender: In welchen Leistungsebenen
erwarten Sie Investitionen in IT (n = 38)?
Eine Abstraktionsebene höher betrachtet, betreffen die
geplanten Projekte vor allem die Bereiche „Prozesse/
Services/Anwendungen“ sowie „Daten“. Nahezu alle
befragten IT-Entscheider gehen von starken Investitionen in diesen beiden Leistungsebenen aus! Diese beiden Schwerpunktbereiche drücken die Herausforderungen der Unternehmen im digitalen Wandel gut aus.
Graphical User Interface
2014
5,3
2015
5,4
21,1
36,7
27,1
24,3
0%
21,1
24,3
50%
sehr stark
stark
neutral
15,8
18,9
100%
eher nicht
gar nicht
Abbildung 8: Sicht der Anwender: In welchen Leistungsebenen
erwarten Sie Investitionen in IT (n = 37)?
15
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Was CIOs 2015 bewegt
Zur exakten Betrachtung der Nachfrage nach IT-Leis-
Top-Technologiethemen
tungen ist eine Analyse der Themen, Herausforde-
Einig sind sich die befragten IT-Manager bei ihren wich-
rungen und Zielsetzungen notwendig, vor denen die
tigsten Technologiethemen.
untersuchten Anwenderunternehmen derzeit in Zusammenhang mit Informationstechnologien stehen.
Das bedeutendste Technologiethema ist derzeit „Mobile
Enterprise“. Hierunter fallen vor allem die Subthemen
Lünendonk hat dabei drei Bereiche unterschieden:
„Bring your own Device“ (BYOD) und die Anbindung
ƒƒ Business-Ziele
mobiler Endgeräte an die Unternehmensprozesse.
ƒƒ Technologiethemen
ƒƒ Restriktionen
Ein weiteres aktuelles Kernthema der CIOs ist die
Erhöhung der Effizienz der IT-Prozesse. Die IT-Pro-
Pro Kategorie sollten die CIOs und Einkaufsverantwort­
duktivität bleibt ein „Dauerbrenner“, da die Komplexi-
lichen jeweils die drei aus ihrer Sicht wichtigsten
tät der IT-Prozesse durch immer neue Anwendungen
Themen angeben. Die Antworten wurden in freier
und Integrationsthemen (M&A, Internationalisierung,
Assoziation abgegeben und später von Lünendonk zu
neue Geschäftsmodelle etc.) sich nicht reduzieren wird.
Themengruppen zusammengefasst.
Auf diesen Bereich entfallen die Antwortkategorien
„Standardisierung und Konsolidierung“ sowie „Virtuali-
Top-Business-Ziele
sierung“.
In diesem Jahr stehen „Prozessoptimierung“ und
„Wachstum, Expansion“ an erster Stelle der wichtigsten
Die Auswertung der steigenden Datenmassen mittels
Business-Ziele, die durch die IT-Abteilung unterstützt
analytischer Systeme bildet ebenfalls eines der zentra-
werden sollen
len Technologiethemen, mit denen sich CIOs beschäftigen. Viele Unternehmen nutzen bereits erfolgreich die
Den zweiten Rang der wichtigsten Business-Ziele be-
zur Verfügung stehenden Daten, um neue Geschäfts-
setzt „Orientierung am Kunden/Kundenbindung und
modelle zu konzipieren und zu vermarkten. An dieser
-gewinnung“. In dieses Themenfeld fällt beispielsweise
Stelle verknüpfen sich die Technologien „Mobile“, „Big
die Unterstützung der IT bei der Implementierung von
Data/Analytics“ und „Cloud“ zu einem Gesamtsystem
Business Analytics, Multi-Channel-Vertriebslösungen
zur Umsetzung von Geschäftsmodellen wie Multi-
oder auch CRM. „Kostenreduktion/-optimierung“ folgt
Channel-Kommunikation oder Industrie 4.0.
auf dem dritten Rang mit elf Nennungen.
Auf „Cloud“ und „Einführung von IT-Anwendungen“
Auf die übrigen genannten Business-Ziele entfielen jeweils weniger als zehn Nennungen.
16
entfielen jeweils elf Nennungen.
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Die Top-Technologiethemen der CIOs
Mobile Enterprise
14
Einführung von IT-Anwendungen
13
Big Data/Business Analytics
12
Cloud
11
IT-Effizienz (Standardisierung, Konsolidierung, Modernisierung)
10
Virtualisierung
8
Collaboration
6
Online-Prozesse
5
IT-Security
5
IT-Strategie (IT-Architektur, neue Technologien etc.)
4
0
6
12
18
Abbildung 9: Sicht der Anwender: Was sind Ihre Top-3-Technologiethemen (freie Assoziation) (n = 34)?
Top-Behinderungsfaktoren
In engem Zusammenhang mit den Technologie­themen
Gefragt nach den wichtigsten Behinderungsfakto-
„Cloud“, „Mobile“ und „Big Data“ folgt als zweit-wich-
ren ihrer Arbeit, gaben die meisten der befragten IT-
tigste Restriktion der befragten IT-Abteilungen „Da-
Manager „Budget“ an. Diese Top-Position überrascht
tenschutz/Security/Rechtliche Anforderungen“. Zwölf
nicht. Vielerorts wird die IT intern noch eher als Kosten-
Nennungen entfielen hierauf. Vor allem in Bezug
faktor denn als Wertschöpfungsfaktor gesehen, wenn-
auf Cloud-Projekte sind derzeit rechtliche Rahmen­
gleich sich diese Wahrnehmung rasant verändert. Nicht
bedingungen im Umgang mit personenbezogenen Da-
alle Unternehmen haben die veränderte Bedeutung der
ten noch nicht vollständig geregelt.
IT für ihren Geschäftserfolg komplett erkannt und sehen
in ihr eher Einsparpotenzial.
Der Fachkräftemangel in der IT schlägt sich auch in den
Antworten der Befragten zu den Top-Restriktionen nie-
Diese Wahrnehmung hängt auch mit den Aufgaben
der. Elf Antworten entfielen auf die Kategorie „Personal
der IT zusammen. Je stärker sich die interne IT mit dem
(Anzahl/Qualifikation)“. In diesem Zusammenhang ant-
Betrieb der IT-Infrastruktur und der Applikationen be-
worteten weitere vier Befragte, dass ihnen die Zeit für
schäftigt, desto mehr Ressourcen (Budget, Personal)
die Planung und Umsetzung von IT-Projekten fehle.
fehlen für strategische IT-Aufgaben und die Mitwirkung
in Projekten der Fachbereiche.
17
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Organisation der IT und ihr Wertbeitrag
Die Bedeutung der Informationstechnologie hat sich
Die befragten CIOs haben in der Lünendonk-Studie
im Zuge der Digitalisierung stark erhöht und wird es
die IT-Kompetenz ihrer Vorstände bzw. Geschäfts­
weiterhin tun – das allein ist keine neue Erkenntnis. Es
führer bewertet und teilweise gute Noten erteilt. Knapp
herrschen allerdings teilweise noch große Unterschiede,
40 Prozent der Befragten attestieren ihrem Top-
wie IT in den Kundenunternehmen wahrgenommen
Management eine „sehr hohe“ bis „hohe“ Kompetenz
wird und wie die IT-Abteilung in die Unternehmens­
in IT-Themen. Ein weiteres Drittel schätzt die IT-Kom-
organisation eingebettet ist.
petenz als „neutral“ ein, was ebenfalls positiv gewertet
wird. Eine „geringe“ IT-Kompetenz haben nur weniger
Nicht immer sind Unternehmen organisatorisch auf be-
als 30 Prozent des Top-Managements in den unter-
reits erfolgte Veränderungen eingestellt. Beispielsweise
suchten Unternehmen.
steckt IT in allen Produkten und Services – zu einem unterschiedlich hohen Anteil zwar, aber die IT hat sich von
Kostenfaktor oder Wertbeitrag?
einer unterstützenden Funktion zu einer wertschöpfen-
Eigenbild der IT
den Funktion entwickelt.
Folglich haben die CIOs die Erfahrung gemacht, dass
das Top-Management die IT als wertsteigernden Fak-
CIOs geben Top-Management gute IT-Noten
tor ansieht. Nur in einem Drittel der einbezogenen
Nicht nur „Daten sind das neue Gold“, sondern vielmehr
Unternehmen sieht das Top-Management die IT in
„IT ist der neue Produktionsfaktor“, lauten die neuen
einer kostenorientierten Rolle. Die eigene Rolle im Unter-
Devisen. Industry 4.0, Online-Vertrieb oder komplette
nehmen wird von den befragten CIOs noch ambivalent
internetbasierte Geschäftsmodelle (Zalando, Booking.
gesehen.
com, car2go etc.) sind Beispiele, in denen die IT den
entscheidenden strategischen Faktor darstellt. Dadurch
verändern sich, neben den Prozessen, die Anforderungen an das Management. Neben kaufmännischen
Fähigkeiten muss eine gewisse IT-Kompetenz vorhanden sein – je nach Geschäftsmodell mehr oder weniger.
Die private Nutzung von Internet, Smartphone, Tablet
und Co. führte generell zu einer höheren IT-Affinität
von Führungskräften.
31,0
31,0
0%
sehr hoch
neutral
23,7
4,8
100%
eher niedrig
sehr niedrig
Abbildung 10: Sicht der Anwender: Wie bewerten Sie die ITKompetenz im Vorstand/in der Geschäftsführung (n = 42)?
18
25,6
0%
37,1
23,3
50%
7,0
100%
wertsteigernde Rolle
eher wertsteigernde Rolle
eher kostenorientierte Rolle
kostenorientierte Rolle
neutral
Abbildung 11: Sicht der Anwender: Wie bewertet der Vorstand
die Rolle der IT heute (n = 43)?
Bereich als Kostenfaktor einschätzt, während 45 Prozent
50%
hoch
7,0
Positiv ist, dass nur ein Viertel der Befragten ihren IT-
IT-Kompetenz des Vorstands
9,5
Sicht des Vorstands: Rolle der IT – heute
eine wertsteigernde Rolle anstreben. 30 Prozent der befragten CIOs sind hinsichtlich der Positionierung ihres
IT-Bereichs noch unentschieden. Hier befindet sich die
Rolle der IT irgendwo zwischen Kostenorientierung und
Wertsteigerung.
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Über 20 Prozent der CIOs gaben an, „immer“ an Sitzun-
Rolle der IT – heute
9,1
gen des Management Boards teilzunehmen. Weitere 30
36,4
0%
29,5
15,9
9,1
50%
100%
Prozent werden immerhin „häufig“ eingeladen. Nur in
weniger als 20 Prozent der untersuchten Unternehmen
werden CIOs „eher selten“ oder „nie“ zu Board Meetings
wertsteigernde Rolle
eher wertsteigernde Rolle
neutral
eher kostenorientierte Rolle
kostenorientierte Rolle
hinzugezogen.
Abbildung 12: Sicht der Anwender: Wie bewerten Sie die Rolle
der IT heute (n = 44)?
CIO-Teilnahme an Board Meetings
Dieses Eigenbild hat sich im Vergleich zur letztjährigen
Studie verbessert. 2013 haben weniger CIOs ihren Bereich in einer wertsteigernden Rolle gesehen, allerdings
entsprechende Veränderungen geplant. Folglich hat
sich in einigen der untersuchten Unternehmen die Bedeutung der IT erhöht.
21,4
30,9
0%
immer
28,6
16,7
50%
häufig
neutral
eher selten
2,4
100%
nie
Abbildung 14: Sicht der Anwender: Nimmt der CIO in Ihrem
Unternehmen an Sitzungen des Vorstands/der Geschäfts­
führung teil (n = 42)?
DreiJahresplan der CIOs
Für die kommenden Jahre erwarten fast alle CIOs, dass
Run the Business ist gröSSter Block
die IT-Abteilung an Wertschätzung innerhalb ihres Un-
im IT-Budget
ternehmens gewinnt. Nur 19 Prozent sehen sich in den
CIOs müssen zwei Drittel ihres IT-Budgets für den Be-
nächsten drei Jahren noch in einer primär kostenorien-
trieb der IT reservieren. Darin sind allerdings die Kosten
tierten Rolle.
für die Weiterentwicklung der Applikationslandschaft
(neue Releases, Konsolidierung, Standardisierung etc.)
berücksichtigt. Für Veränderungs- und Anpassungspro-
Rolle der IT – zukünftig
29,4
0%
jekte zur Modernisierung der IT-Prozesse bleibt dem47,8
4,5
15,9
50%
2,3
nach nur ein Drittel des Budgets.
100%
wertsteigernde Rolle
eher wertsteigernde Rolle
neutral
eher kostenorientierte Rolle
kostenorientierte Rolle
Abbildung 13: Sicht der Anwender: Wie wird sich dir Rolle der
IT Ihrer Meinung nach in den nächsten drei Jahren entwickeln
(n = 44)?
Den Planungen der untersuchten Anwenderunter­
nehmen zufolge werden aber die IT-Projektbudgets
stärker steigen als die Budgets für den IT-Betrieb.
Den CIOs werden also mittelfristig mehr Mittel für
Innovationen und die Umsetzung von IT-nahen Fach-
CIOs nehmen häufig an Board-Sitzungen teil
bereichsprojekten zur Verfügung stehen.
Der Bedeutungszuwachs der IT wirkt sich nicht nur in
der IT-Kompetenz des Top-Managements aus. Vielfach
werden CIOs in den untersuchten 44 Großunternehmen
und Konzernen zu Sitzungen des Management Boards
hinzugezogen. Diese Tatsache spiegelt die Sichtweise
der CIOs wider, dass ihr Bereich eine wertsteigernde
Rolle einnimmt.
19
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Die Fachbereiche gewinnen weiter an Bedeutung
Mittelwert:
IT-Projekte werden immer häufiger gemeinsam durch die
IT und die jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert.
23,3
Die Fachbereiche legen Schwerpunktthemen und Projekte
für IT-Investitionen fest.
18,2
Das Verständnis für die Rolle des CIO hat in der letzten
Zeit an Bedeutung gewonnen.
Die Fachbereiche sind für die Höhe des IT-Budgets
verantwortlich.
9,1
4,5
20,9
15,9
0%
16,3
20,5
20%
trifft voll zu
0,8
60%
trifft eher nicht zu
0,8
4,8
0,9
4,8
-0,5
-0,6
22,7
80%
0,5
-0,1
29,5
34,1
neutral
6,8
16,3
30,2
25,0
40%
trifft zu
6,8 2,3
16,7
23,8
27,3
11,4
0,9
31,0
29,9
16,3
7,0 2,3
25,0
35,6
23,8
Die Fachbereiche legen je nach Projekt individuelle
Service Level Agreements mit der IT fest und überwachen diese hinsichtlich Zeit, Qualität und Inhalt.
20,5
54,6
28,6
In den einzelnen Fachbereichen fungieren
IT-Koordinatoren als Bindeglied zwischen IT und Business.
14,0
52,2
13,6
IT-Investitionen werden von der IT gemeinsam mit den
jeweiligen Fachbereichen festgelegt.
Die Bedeutung des CIO in IT-Entscheidungen nimmt ab,
während die Fachbereiche an Bedeutung gewinnen.
53,4
100%
trifft nicht zu
Abbildung 15: Sicht der Anwender: Bitte bewerten Sie die folgenden Aussagen in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen IT und
Business (n = 42).
Auswahl- und Entscheidungsstrukturen im
den Anteils des Projektgeschäfts ist der Fachbereich für
Einkauf von IT-Dienstleistungen
die befragten IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Der Einzug der IT in die Unternehmensstrategien und
Unternehmen der wichtigste Entscheidungsträger –
Geschäftsprozesse hat die Zusammenarbeit zwischen
nach dem CIO. Der IT-Einkauf spielt bei der Vergabe
Business und IT neu geordnet. Während der Wert­
von IT-Projekten ebenfalls eine wichtige Rolle, aller-
beitrag, den die IT in den Unternehmen leisten, steigt,
dings eher im Erfahrungsbereich der großen IT-Berater.
haben Fachbereiche ein immer größeres Mitsprache-
Diese arbeiten hauptsächlich für Großunternehmen,
recht bei IT-Projekten.
Konzerne und den gehobenen Mittelstand, bei denen der Einkauf die kaufmännische Mitentscheidung
Aus diesem Grund werden IT-Projekte immer häufiger
hat und Preferred-Partner-Listen aufstellt, Ausschrei­
partnerschaftlich durch IT und Business geplant und
bungen steuert oder auch neue IT-Dienstleister als
umgesetzt, was auch in knapp 80 Prozent der unter-
„Challenger“ einlädt.
suchten Anwenderunternehmen der Fall ist. Die Nähe
der IT zu den Unternehmensprozessen und Geschäfts-
Bei der Beauftragung von IT-Service-Unternehmen
modellen führt ferner dazu, dass mehrheitlich die Fach-
spielt der Einkauf eine untergeordnete Rolle. IT-Be-
bereiche Schwerpunktthemen für IT-Investitionen fest-
triebsleistungen werden nach Erfahrung der befragten
legen, die gemeinsam mit der IT durchgeführt werden.
IT-Service-Unternehmen hauptsächlich vom „Vorstand/
Das gleiche gilt für die Aufstellung des IT-Budgets.
Geschäftsführung“ und „CIO“ getroffen. „Fachbereiche“
sind darüber hinaus bei über 55 Prozent der befragten
Beauftragung von IT-Projekten im Team
IT-Service-Unternehmen in ihre Beauftragung invol-
Die Entscheidung, welche IT-Dienstleister für Projekte
viert. Ein Grund hierfür ist die zunehmende Cloud-Nut-
beauftragt werden, wird folglich ebenfalls vom Busi-
zung von Applikationen durch Fachbereiche, die damit
ness und der IT getroffen. Aufgrund des überwiegen-
die IT umgehen.
20
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Entscheider ITB und ITS
CIO/Leiter IT
Perspektive der
IT-Beratungs- und
Systemintegrationsunternehmen
33
Leiter Fachabteilung (ohne IT)
19
Vorstand/Geschäftsführung
4
Sonstige (z.B. Leiter
interner IT-Dienstleister)
4
neutral
9
26
45
15
0%
eher öfter
44
27
Sonstige (z.B. Leiter
interner IT-Dienstleister)
20%
40%
9
4
9
4
14
45
eher selten
8
52
17
Leiter Einkauf
4
48
35
4
2
31
43
Leiter Fachabteilung (ohne IT)
10
21
39
18
4
23
33
38
CIO/Leiter IT
immer
27
38
Vorstand/Geschäftsführung
Perspektive der
IT-Serviceunternehmen
17
50
10
Leiter Einkauf
6
58
20
60%
14
20
80%
100%
nie
Abbildung 16: Wer entscheidet im Kundenunternehmen über den Einsatz Ihrer IT-Dienstleistung?
Skala von -2 = „nie“ bis 2 =„immer“; relative Häufigkeiten; (n = 49/n = 20)
CIOs: Auf die Umsetzungskompetenz
Wertschöpfungspartnerschaften
kommt es an
erfordern neue Kompetenzen
Es ist keine Überraschung, dass die „Umsetzungskom-
Die Verzahnung Business/IT, der Mangel an Fach­
petenz“ innerhalb einer Bewertungsmatrix das wich-
kräften für moderne IT-Technologien und die ge­
tigste Kriterium für die Dienstleisterauswahl darstellt.
forderte Geschwindigkeit der Projektumsetzung haben
Fast 95 Prozent aller befragten IT-Entscheider legen im
dazu geführt, dass IT-Dienstleister stärker in die Wert-
Auswahlverfahren darauf großen Wert. An zweiter Stel-
schöpfungskette ihrer Kunden integriert werden. Sie
le der wichtigsten Auswahlkriterien stufen die befragten
übernehmen vielfach komplette Entwicklungs- und Im-
IT-Entscheider „Technologiekompetenz“ ein. Die „Bran-
plementierungsprojekte an der Schnittkante zwischen
chenkompetenz“ spielt ebenfalls eine herausragen-
Geschäftsprozessen und IT-Prozessen.
de Rolle bei der Auswahlentscheidung, da Branchen­
spezifika einen hohen Einfluss auf die Modellierung von
Daher sind drei weitere Kompetenzbausteine in den
IT-Architekturen haben.
letzten Jahren immer wichtiger geworden:
ƒƒ Innovationskraft
Der Kostenfaktor ist neben den fachlichen ebenfalls
ƒƒ wirtschaftliche Stabilität
sehr bedeutsam. Für 93 Prozent der befragten IT-Ent-
ƒƒ Managementkompetenz
scheider sind „Preise/Honorare“ ein wichtiges bzw. sehr
wichtiges Auswahlkriterium.
21
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Eigenbild und Fremdbild stimmen überein
können und der richtige Partner schneller gefunden
Die tatsächlichen Top-Auswahlkriterien der CIOs und
werden kann. Welcher Kompetenz-Mix am Ende wirk-
IT-Einkäufer decken sich weitestgehend mit den ver-
lich entscheidend ist, hängt vom Inhalt des jeweiligen
muteten Auswahlkriterien aus Sicht der Anbieter.
Projekts ab.
Das bedeutet, dass es den Anbietern mittlerweile
Die Erfahrung zeigt aber, dass die vier Top-Kriterien als
gelungen ist, sich auf die jeweiligen Anforderungen
die Faktoren gelten, die immer die höchste Gewich-
ihrer Kunden bei Auswahl und Beauftragung von IT-
tung einnehmen. Wenn es aber beispielsweise um gro-
Dienstleistern einzustellen.
ße Softwareentwicklungsprojekte oder Rollouts geht,
rücken Kompetenzen wie „Near- und Offshore“ oder
Beide Seiten profitieren davon, wenn Auswahlverfahren
„Größe des Unternehmens“ in den Fokus.
damit effizienter und effektiver durchgeführt werden
Worauf die Kunden bei der Dienstleisterauswahl Wert legen
Mittelwert:
Umsetzungskompetenz
67,4
Preise / Honorare
30,2
62,8
Technologiekompetenz (z.B. SAP-Know-how,
Software as a Service, ICT)
52,3
Branchenkompetenz
(Branche des Kundenunternehmens)
7,0
Investitionsbereitschaft
9,3
Image des Dienstleisters
7,0
Zugriff des Kunden auf "globales Wissen /
Think Tank" des IT-Dienstleisters
6,8
Flexible Abrechnungsmodelle (Bonus / Malus)
Angebot verschiedener Vertrags- und
Abrechnungsmodalitäten
Fähigkeit, Dienstleistungen zu Near- und
Offshore-Raten anbieten zu können
Größe des Unternehmens
(Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)
41,9
4,7
23,3
wichtig
40%
neutral
20,6
60%
eher unwichtig
0,3
6,8
80%
0,1
0,1
0,0
14,0
55,8
20%
sehr wichtig
0,4
4,5
23,3
27,8
16,3
0%
11,6
18,2
38,6
0,6
0,5
31,8
22,7
0,8
9,3
18,2
40,9
27,3
11,6
7,0
39,5
34,1
9,1
1,1
0,8
39,5
27,4
4,5
6,8
32,6
41,9
13,6
1,3
34,1
53,4
1,2
0,9
20,5
50,0
1,6
2,3
23,3
54,5
15,9
Sozialkompetenz (Change Management,
Steuerung der Projektmitarbeiter)
15,9
67,4
18,2
Managementkompetenz
13,6
43,2
9,3
Innovationskraft
(Entwicklung neuer Technologien)
7,0
31,8
36,4
Wirtschaftliche Stabilität (finanzielle Größe)
4,7
27,9
2,3
0,0
100%
unwichtig
Abbildung 17: Sicht der Anwender: Welche Eigenschaften sind nach Ihrer Erfahrung für die Wahl eines IT-Dienstleistungsunternehmens besonders wichtig (n = 43)?
22
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Top-5-Auswahlkriterien von Anbieter und Anwender
Umsetzungskompetenz
79
Branchenkompetenz
Anbieter
57
Technologiekompetenz
67,4
wichtig
neutral
13,6
43,2
9,3
0%
7,0
31,8
36,4
15,9
67,4
20%
eher unwichtig
40%
1
4,7
62,8
52,3
Wirtschaftliche Stabilität
12
27,9
30,2
Technologiekompetenz
sehr wichtig
12
40
Umsetzungskompetenz
Preise / Honorare
7
64
47
Branchenkompetenz
31
26
24
Preise / Honorare
1
39
67
Sozialkompetenz
Anwender
20,0
2,3
4,5
23,3
60%
80%
100%
unwichtig
Abbildung 18: Die fünf wichtigsten Auswahlkriterien der Anbieter und Anwender im Vergleich (n=76/n=43)
23
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Personal: Im Spannungsfeld aus
Rekrutierung und Projektstau
Anbieter haben mehr mit der Mitarbeiterrekrutierung zu kämpfen als Anwender
Anbieter
32,4
Anwender
43,2
18,6
37,3
0%
20%
sehr schwierig
schwierig
leicht
11,6
30,2
40%
neutral
4,1 1,4
18,9
60%
2,3
80%
100%
sehr leicht
Abbildung 19: Sicht der Anbieter: Wie schwierig ist es für Sie zurzeit, qualifizierte IT-Arbeitskräfte zu gewinnen? (n=74/n=43)
Die angespannte Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt
Arbeitsmarktsituation bremst
stellt sich für die Anbieter als ein wesentlich größeres
Projektumsetzung
Problem dar als für die Kunden.
Es wird darauf ankommen, wie erfolgreich die IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen bei der Rekrutie-
Während sich aus Sicht von über 60 Prozent der be-
rung sind. Für viele Anbieter stellt sich das Problem vor
fragten IT-Anbieter der Mangel an bestimmten Skills als
allem aufgrund der geringen Bekanntheit als Arbeit-
großes Problem für den Geschäftserfolg darstellt, sind
geber und der mangelnden Kommunikation der Karri-
die untersuchten Anwenderunternehmen entspannter.
eremöglichkeiten. Es kommt sehr stark darauf an, ein
Nur etwas mehr als 40 Prozent von ihnen sehen im
Employer Branding aufzubauen und die Vorteile einer
IT-Arbeitskräftemangel ein Problem für ihre Leistungs-
IT-Karriere in kleinen und mittelgroßen Unternehmen
erbringung. Diese Einschätzung der CIOs hängt zum
aufzuzeigen. Die großen IT-Konzerne haben dagegen
Teil damit zusammen, dass ein Großteil der Leistun-
vergleichsweise weniger Probleme, geeignetes Per-
gen bereits an externe IT-Dienstleister verlagert wurde.
sonal zu finden. Allerdings ist bestimmtes Know-how
Allerdings beurteilen auch die befragten IT-Verantwort-
grundsätzlich knapp am Markt verfügbar. So mangelt
lichen in den Anwenderunternehmen die Rekrutierung
es an ausgebildeten Fachkräften für Big Data Analytics,
von IT-Fachkräften mehrheitlich als schwierig.
Mobile Enterprise oder Cloud-Architekturen.
Auch der IT-Fachkräftemangel trifft die Anbieter stärker als die Anwender
Anbieter
13,5
Anwender
47,3
14,6
0%
26,8
20%
sehr großes Problem
großes Problem
31,7
22,0
40%
neutral
8,1
29,7
60%
geringes Problem
80%
1,4
4,9
100%
gar kein Problem
Abbildung 20: Sicht der Anbieter: Stellt das Thema IT-Fachkräftemangel für den Geschäftserfolg Ihres Unternehmens ein Problem
dar (n = 74)? Stellt das Thema IT-Arbeitskräftemangel für die Leistungserbringung Ihres IT-Bereichs ein Problem dar (n = 41)?
24
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Nachfrage nach IT-Dienstleistungen
pro Wirtschaftssektor
Banken sind größter Nachfrager nach IT-Dienstleistungen
Banken
18,9
Automobilindustrie
16,6
Telekommunikation, IT
7,5
Energie
7,4
Handel
6,9
Behörden, Öffentlicher Dienst
6,1
Verkehr, Logistik
6,1
Gesundheitswesen
4,8
Sonstige Dienstleistungen
4,6
Versicherungen
4,0
Sonstige Industrien
3,9
Chemie, Pharma
3,8
Maschinenbau
3,5
Luft- und Raumfahrtindustrie
2,7
Elektrotechnik
1,8
Konsumgüterindustrie
1,4
Sonstiges
4,6
0%
5%
10%
15%
20%
Abbildung 21: Sicht der Anbieter: Marktsektoren (Mittelwerte; n = 69)
Banken und Automobilindustrie beziehen
bereiche. Die Automobil-OEMs und ihre Zulieferer geben
die meisten IT-Leistungen
rund 6 Milliarden Euro für ihre IT und IT-Projekte aus.
Etwa 20 Prozent des deutschen IT-Dienstleistungsmarkts entfällt auf die Nachfrage von Banken nach IT-
Gerade der Bankensektor hatte schon immer einen sehr
Leistungen. Dabei bildet der Betrieb der IT sowie von
hohen IT-Anteil an seiner Wertschöpfung. Denn viele
Geschäftsprozessen wie Zahlungsverkehr, Wertpapier-
Geschäftsprozesse und -modelle basieren überwiegend
handel oder Kreditwesen einen sehr großen Ausga-
auf IT (Zahlungsverkehr, Wertpapierhandel, Online-
benblock. Im Projektgeschäft investieren Banken stark
Banking). Der Anteil der IT am Produkt „Automobil“ hat
in Regulierungsthemen und neue Geschäftsmodelle
sich dagegen in den letzten Jahren deutlich erhöht und
wie Multi-Channel-Banking. Die zweitgrößte Kunden-
beträgt aktuell etwa 50 Prozent an der Wertschöpfung
gruppe ist die Automobilindustrie. Etwa 17 Prozent der
eines PKWs.
Nachfrage kommen aus diesem Sektor.
Auf alle übrigen Kundenbranchen entfallen jeweils weBei einem geschätzten Marktvolumen von 35 Milliarden
niger als 8 Prozent des Marktvolumens, wobei die IT-
Euro investieren Banken demnach rund 7 Milliarden Euro
und Telekommunikationsbranche sowie der Energiesek-
pro Jahr in ihre IT bzw. in IT-nahe Projekte der Fach­
tor die dritt- bzw. viertgrößte Nachfragegruppe bilden.
25
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
2020: Wie sieht die IT in Zukunft aus?
Sicht der CIOs:
Standardisierung und mobiles Arbeiten soll sich künftig (noch) stärker durchsetzen
IT-Lösungen werden deutlich standardisierter
als heute sein.
25,0
Desktop-PCs sind aus dem Büroarbeitsalltag
verschwunden.
13,6
Die Mehrzahl der IT-Anwendungen kommt aus der Cloud.
13,6
Dienstleister aus anderen Marktsektoren sind
ernsthafte Wettbewerber von IT-Dienstleistern.
9,1
Die Kommunikation erfolgt papierlos und ausschließlich
über internetbasierte Kommunikationsplattformen.
9,1
Nicht mehr gepflegte Alt-Software-Systeme
sind abgeschafft.
2,3
Mitarbeiter arbeiten im Unternehmen überwiegend
mit ihren persönlichen Endgeräten (BYOD).
2,3
0%
wahrscheinlich
neutral
29,5
40,9
27,3
13,6
20%
eher unwahrscheinlich
0,5
2,3
0,2
6,8
-0,5
-0,7
25,0
80%
0,0
0,0
22,7
31,8
60%
2,3
13,6
34,1
40%
0,5
22,7
34,2
25,0
11,4 2,3
27,3
31,7
18,2
0,7
18,2
43,1
25,0
7,0 4,7
15,9
27,3
13,6
0,9
27,9
43,2
25,0
11,4
11,4
32,5
15,9
IT-Budgets werden überwiegend von den Fachbereichen
(Non-IT) aufgestellt und gesteuert.
sehr wahrscheinlich
52,2
27,9
Kundenunternehmen beziehen ihre IT-Dienstleistungen
über wenige externe Anbieter.
Mittelwert:
100%
überhaupt nicht wahrscheinlich
Abbildung 22: Sicht der Anwender: Wenn Sie an die Zukunft denken, zum Beispiel an das Jahr 2020, welche der folgenden Aussagen halten Sie für „überhaupt nicht wahrscheinlich“ (-2) oder „sehr wahrscheinlich“ (+2) (n = 43)?
Was die IT im Jahr 2020 betrifft, sind sich die Anbieter
dazu führen, dass die Kunden mit wenigen externen
und ihre Kunden einig: Die sich bereits heute abzeich-
IT-Partnern zusammenarbeiten. Dies unterstreicht
nende Entwicklung wird in Zukunft Realität.
die Planungen der befragten CIOs, die Anzahl ihrer
IT-Dienstleister in den nächsten zwei Jahren um rund
Die Komplexität der IT wird sich nach Ansicht der füh-
17 Prozent pro Jahr zu reduzieren.
renden Anbieter und der befragten CIOs und Einkaufsverantwortlichen im Jahr 2020 stark reduziert haben. So
Cloud setzt sich durch!
erwarten zwei Drittel der befragten IT-Anwender, dass
Sehr wahrscheinlich wird sich der Bezug von IT-Leistun-
IT-Lösungen deutlich standardisierter sein werden als
gen aus der Cloud durchsetzen. Anbieter und Kunden
aktuell. Entsprechende IT-Effizienzprojekte beschäfti-
sind mehrheitlich der Überzeugung, dass Desktop-PCs
gen bereits seit Jahren die IT-Abteilungen.
in Zukunft aus der Arbeitswelt verschwunden sind und
gleichzeitig die Mehrzahl der IT-Anwendungen aus der
Die Vendor-Konsolidierung wird sich aus Sicht der Anbieter und der Nachfrager ebenfalls fortsetzen und
26
Cloud bezogen wird.
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Wer verantwortet in Zukunft die IT-Budgets?
Fachbereiche bei den IT-Budgets und der Umsetzung
Es ist nachvollziehbar, dass die befragten CIOs auch in
von IT-Projekten aus.
Zukunft davon ausgehen, Herr über die IT-Budgets zu
sein. Der These, dass die Fachbereiche IT-Budgets auf-
Die Wahrheit wird auch hier in der sprichwörtlichen
stellen und steuern, wird nur von etwas mehr als einem
Mitte liegen. Beide Seiten – Business und IT – werden
Viertel der Befragten zugestimmt. Etwa 55 Prozent der
Kompetenzen in der Planung und Umsetzung von IT-
befragten IT-Verantwortlichen sehen dies als „unwahr-
Projekten haben. Die Betreuung der IT-Prozesse wird
scheinlich“ an.
mit hoher Wahrscheinlichkeit immer von der IT verantwortet, wogegen Fachbereiche und IT bei Projekten mit
Die Anbieter erwarten dagegen durchaus eine Verschie-
IT-Bezug viel stärker zusammenarbeiten, als sie es heu-
bung der Verantwortlichkeiten. Zwei Drittel der befrag-
te bereits tun. Tatsache ist, dass beide Seiten in Zukunft
ten Anbieter gehen von deutlich mehr Mitsprache der
immer stärker voneinander abhängig sein werden.
Sicht der Anbieter:
Die Branche erwartet deutlich mehr Standards
Mittelwert:
IT-Lösungen werden deutlich standardisierter
als heute sein.
16
Kundenunternehmen beziehen ihre IT-Dienstleistungen
über wenige externe Anbieter.
16
IT-Budgets werden überwiegend von den Fachbereichen
(Non-IT) aufgestellt und gesteuert.
16
Desktop-PCs sind aus dem Büroarbeitsalltag
verschwunden.
Dienstleister aus anderen Marktsektoren sind
ernsthafte Wettbewerber von IT-Dienstleistern.
11
Nicht mehr gepflegte Alt-Software-Systeme
sind abgeschafft.
12
Mitarbeiter arbeiten im Unternehmen überwiegend
mit ihren persönlichen Endgeräten (BYOD).
5
0%
eher wahrscheinlich
38
neutral
eher unwahrscheinlich
40%
21
32
60%
1
0,6
0,5
0,5
3
80%
0,4
0,3
27
33
32
0,7
6
22
29
22
1
17
24
33
20%
16
26
35
21
17
20
46
16
8
15
0,9
8
22
51
11
Die Kommunikation erfolgt papierlos und ausschließlich
über internetbasierte Kommunikationsplattformen.
14
53
20
Die Mehrzahl der IT-Anwendungen kommt aus der Cloud.
sehr wahrscheinlich
62
12
0,0
10
-0,2
100%
überhaupt nicht wahrscheinlich
Abbildung 23: Sicht der Anbieter: Wenn Sie an die ferne Zukunft denken, zum Beispiel das Jahr 2020, welche der folgenden Aussagen halten Sie für „überhaupt nicht wahrscheinlich“ (-2) oder „sehr wahrscheinlich“ (2) (n = 76)?
27
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Sonderkapitel TU-Darmstadt
IT-Sicherheit in Unternehmen:
Wahrnehmungsunterschiede zwischen
Anbieter- und Anwenderunternehmen
Die rasante Weiterentwicklung in der Informations-
es nicht möglich ist, die Daten in einem System unbe-
und Kommunikationstechnologie stellt Unternehmen
merkt zu manipulieren. Bei der Vertraulichkeit soll si-
vor die Herausforderung, die IT-Sicherheit ihrer Syste-
chergestellt werden, dass nur befugte Personen Zugriff
me fortlaufend zu verbessern. Denn mit neuen tech-
auf bestimmte Daten haben. Hier kann als Beispiel die
nologischen Entwicklungen entstehen auch neue IT-
Krankenakte eines Patienten genannt werden. Die Ver-
Sicherheitsrisiken, die sich Angreifer zunutze machen
fügbarkeit bezieht sich sowohl auf Daten als auch auf
können. Kommt es zu einem IT-Sicherheitsvorfall, kann
Systeme und soll den Zugriff auf diese sichern.
dies sowohl zu hohen finanziellen Schäden als auch zu
nachhaltigen Reputationsschäden führen. Um die IT-
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Schutzziele
Sicherheit eines Unternehmens zu gewährleisten, gilt
lassen sich verschiedene IT-Sicherheitsrisiken identifi-
es, die IT-Sicherheitsrisiken zu reduzieren. Welche IT-
zieren, die es zu bewerten und möglichst zu reduzie-
Sicherheitsrisiken sind besonders kritisch zu bewerten?
ren gilt. Die Einschätzung eines IT-Sicherheitsrisikos
Was sind die häufigsten und was sind die kritischsten
hängt dabei einerseits von der Schwere des Schadens
IT-Sicherheitsvorfälle? Welche Maßnahmen werden zur
bei Eintritt eines IT-Sicherheitsvorfalls und andererseits
Erhöhung des IT-Sicherheitslevels getroffen? Die Be-
von der Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Vorfalls ab.
trachtung dieser Fragestellungen ist Gegenstand dieses
Es ist allerdings sehr schwer, ein solches Risiko objek-
Kapitels. Im Rahmen einer Untersuchung wurden so-
tiv und verlässlich zu bewerten. Die Wahrnehmung von
wohl IT-Anbieterunternehmen als auch IT-Anwender-
IT-Sicherheitsrisiken kann von verschiedenen perso-
unternehmen zu dem Thema IT-Sicherheit befragt.
nenbezogenen, unternehmensbezogenen und rechtlichen Faktoren beeinflusst werden. So ist es denkbar,
WAHRNEHMUNG VON IT-SICHERHEITSRISIKEN
dass die Sicherheitsrisiken in der Versicherungs- und
In der Forschung sind viele unterschiedliche Begriffe
Finanzbranche tendenziell höher eingeschätzt wer-
im Hinblick auf die Schutzziele der IT-Sicherheit zu fin-
den, da hier eine besondere Bedrohung durch Angrei-
den, die sich teilweise ergänzen und konkretisieren. Im
fer besteht. Aber auch individuelle Eigenschaften, wie
Wesentlichen lassen sich vier übergeordnete Schutzzie-
zum Beispiel das Know-how im Bereich IT-Sicherheit,
le identifizieren, die sich insbesondere auf das Thema
Erfahrungen mit Sicherheitsvorfällen in der Vergangen-
Datensicherheit projizieren lassen: Authentizität, Inte-
heit und persönliche Risikoneigungen können Einfluss
grität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit. Die Authenti-
auf die Risikoeinschätzung nehmen. Durch die unter-
zität bezieht sich auf die glaubwürdige Identität eines
schiedlichen Rahmenbedingungen, in denen Individuen
Objekts bzw. Subjekts. Dies bedeutet, dass zum Beispiel
die IT-Sicherheitsrisiken betrachten und bewerten, kann
nachgewiesen werden kann, dass eine E-Mail tatsäch-
es zu Wahrnehmungsunterschieden kommen. So ist es
lich von dem angegebenen Absender verfasst wurde.
denkbar, dass aus Business-Perspektive ein IT-Risiko als
Das Schutzziel der Integrität ist gewährleistet, wenn
geringer wahrgenommen wird als aus IT-Perspektive,
28
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
da die IT ein besseres Wissen im Bereich IT-Sicherheit
se für den Anteil am IT-Budget, der in die IT-Sicherheit
hat und die Folgen eines IT-Sicherheitsvorfalls besser
investiert wird, für das Jahr 2015 leicht rückläufig ist.
einschätzen kann. Auch unterschiedliche Erwartungen
Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass bereits
können zu Wahrnehmungsunterschieden und -verzer-
viele Bausteine zur Gewährleistung der IT-Sicherheit
rungen führen.
existieren, welche die Anbieter bei der Entwicklung
neuer Software-Lösungen wiederverwenden können
DAS IT-SICHERHEITSBUDGET
und somit eine Art Sättigung eintritt. Unabhängig von
Die Teilnehmer wurden zunächst nach dem Anteil des
der Entwicklung des Budgetanteils würde sich zunächst
IT-Budgets gefragt, welches auf IT-Sicherheitsinvestiti-
vermuten lassen, dass das IT-Sicherheitsbudget der
onen entfällt. Die Ergebnisse sind in Abbildung 1 dar-
Anbieterunternehmen wesentlich höher als das der IT-
gestellt. Auf Anwenderseite zeigt sich, dass der Bud-
Anwenderunternehmen sein müsste.
getanteil für IT-Sicherheitsinvestitionen kontinuierlich
im Zeitverlauf gestiegen ist. Während der Anteil im
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich bei IT-
Jahr 2012 bei durchschnittlichen 5,8 Prozent lag, ist für
Sicherheitsinvestitionen häufig auch um nicht-technische
das Jahr 2015 im Durchschnitt ein Anteil von 8 Prozent
Investitionen, wie zum Beispiel IT-Sicherheitstrainings
vorgesehen. Auf Seite der IT-Anbieter zeigt sich eine
und -schulungen, handeln kann. Diese können insbe-
andere Entwicklung. Dort ist der prozentuale Anteil für
sondere für Anwenderunternehmen von wesentlicher
IT-Sicherheitsinvestitionen zwar im Durchschnitt höher,
Bedeutung sein, da der Mitarbeiter selbst oft als Risiko­
es lässt sich allerdings beobachten, dass die Progno-
faktor gesehen wird, dem es gilt entgegenzuwirken.
Der Anteil des IT-Budgets für IT-Sicherheitsinvestitionen wächst auf Anwenderseite
und ist leicht rückläufig auf Anbieterseite prognostiziert
Budgetanteil für IT-Sicherheitsinvestitionen
IT-Anwenderunternehmen
2012
IT-Anbieterunternehmen
2012
5,8
2013
2013
7,1
2014
2%
4%
6%
8%
10,8
2015
8,0
0%
10,2
2014
7,3
2015
7,6
10%
12%
10,5
0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
Abbildung 24: Welcher Anteil des IT-Budgets Ihres Unternehmens entfällt etwa auf IT-Sicherheitsinvestitionen (n = 23/44)?
29
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Angriffe von außen sind die häufigste Bedrohung und Daten
gehören zu den wertvollsten Ressourcen eines Unternehmens
Häufigste IT-Sicherheitsvorfälle
Kritischste IT-Sicherheitsvorfälle
56
51
48
36
40
28
26
24
22
16
23
19
15
8
6
7
5
7
8
5
5
6
0
Angriffe von
außen inkl. Viren
Störungen des
IT-Betriebs
IT-Anwenderunternehmen
Mitarbeiterverhalten
Datensicherheit
Datensicherheit
Angriffe
von außen
Störungen des
IT-Betriebs
Mitarbeiterverhalten
IT-Anbieterunternehmen
Abbildung 25: Was sind die häufigsten IT-Sicherheitsvorfälle in Ihrem Unternehmen (n = 22/51)?; Was wären die für Ihr
Unter­neh-men kritischsten IT-Sicherheitsvorfälle (n = 27/39)?
DIE KRITISCHSTEN UND HÄUFIGSTEN
sicherheitskritische Situationen genannt. Viele dieser
IT-SICHERHEITSVORFÄLLE
Sicherheitsvorfälle sind nach Meinung der IT-Anbieter
Des Weiteren wurden die Teilnehmer sowohl nach den
auf den Verlust mobiler Endgeräte zurückzuführen.
häufigsten als auch nach den kritischsten IT-Sicherheits-
Insgesamt sieben der 15 Nennungen beziehen sich auf
vorfällen für ihr Unternehmen befragt. Dabei war es
den Verlust von Laptops, Tablets oder Smartphones. Es
möglich, jeweils bis zu drei Antworten zu geben. Diese
kann vermutet werden, dass die Bedrohung, die von
Antworten wurden im Rahmen der Datenauswertung
der Gefahr des Verlusts mobiler Geräte ausgeht, weiter
verschiedenen Kategorien zugeordnet. Die Kategorien
wächst. Denn durch den derzeit aufkommenden Trend
sowie die Anzahl der Nennungen sind in Abbildung 2
von „Bring your own Device“ (BYOD), d. h. die gleich-
zu finden.
zeitige Nutzung mobiler Endgeräte für private und
geschäftliche Zwecke, kann dieses Risiko weiter erhöht
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die kritischsten IT-
werden. IT-Sicherheitsvorfälle im Hinblick auf die Da-
Sicherheitsvorfälle und die häufigsten IT-Sicherheitsvor-
tensicherheit, d. h. Datenverlust, -abfluss und -manipu-
fälle voneinander unterscheiden können und von den
lation, sowie Vorfälle im Hinblick auf die Verfügbarkeit
beiden Parteien teilweise unterschiedlich wahrgenom-
(Störungen des IT-Betriebs) werden von beiden Partei-
men werden. Sowohl aus Anwender- als auch Anbie-
en nahezu in gleichem Umfang wahrgenommen.
terperspektive gehören Angriffe von außen, insbesondere Hackerangriffe und Virenbefall, zu den häufigsten
Insbesondere in Bezug auf die Angriffe von außen
IT-Sicherheitsvorfällen im Unternehmen. Unterschiede
bleibt anzumerken, dass die Befragten betonen, dass
zeigen sich im Hinblick auf die Einschätzung, wie viele
viele der Angriffe frühzeitig erkannt und abgewehrt
IT-Sicherheitsvorfälle letztlich auf das Verhalten der
werden können. Dies steht in engem Zusammen-
Mitarbeiter zurückzuführen sind. Hier wird auf Anbieter­
hang mit den Nennungen hinsichtlich der kritischsten
seite wesentlich häufiger der Mitarbeiter als Ursache für
IT-Sicherheitsvorfälle der jeweiligen Unternehmen.
30
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Sowohl aus Anwender- als auch aus Anbieterperspek­
Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass den
tive haben Sicherheitsvorfälle im Hinblick auf die Daten-
Mitarbeitern im Hinblick auf kritische Sachverhalte ein
sicherheit dramatische Folgen. Im Rahmen dessen spie-
gesundes Maß an IT-Sicherheitsbewusstsein zuge-
len insbesondere Datenverlust und manipulation eine
schrieben wird. Wie bereits erwähnt, investieren Unter-
bedeutende Rolle. Die Daten eines Unternehmens sind
nehmen häufig in regelmäßige IT-Sicherheitstrainings
von großer Bedeutung und haben somit einen hohen
und -schulungen, wovon sie sich auch einen Erfolg
Schutzbedarf. Im Falle eines IT-Sicherheitsvorfalls der
versprechen.
die Vertraulichkeit und Integrität der Daten gefährdet,
kann die Schadenshöhe für das betroffene Unternehmen als besonders hoch eingestuft werden.
EINSCHÄTZUNG DES IT-SICHERHEITSNIVEAUS
Die Teilnehmer wurden gebeten, das IT-Sicherheitsniveau in ihrem eigenen Unternehmen sowie in den
Angriffe von außen, welche von beiden Seiten zu den
Unternehmen ihrer Kunden bzw. ihrer IT-Dienstleister
häufigsten IT-Sicherheitsvorfällen gezählt werden, wer-
auf einer 5-Punkte-Skala (-2 = sehr gering, 0 = neut-
den von den Anwenderunternehmen weniger kritisch
ral, +2 = sehr hoch) zu bewerten. Die Ergebnisse sind
gesehen als von den IT-Anbietern. Dies könnte darin
in Abbildung 3 dargestellt. Die Resultate deuten darauf
begründet sein, dass Anwenderunternehmen dazu ten-
hin, dass IT-Dienstleister dazu tendieren, sich selbst ein
dieren, die Gefahr gezielter Angriffe auf die Unterneh-
höheres IT-Sicherheitsniveau zuzuschreiben als es An-
mens-IT zu unterschätzen. Zwar ist das reine Eindringen
wenderunternehmen tun. Lediglich 17,9 Prozent der IT-
in die Systeme nicht unbedingt sofort als kritisch zu
Anbieter stehen dem IT-Sicherheitsniveau ihres Unter-
beurteilen, ein böswilliger Angriff hat jedoch häufig Da-
nehmens kritisch gegenüber, während 33,4 Prozent der
tensicherheitsprobleme in Form von Abfluss und Mani-
Anwenderunternehmen das IT-Sicherheitsniveau ihres
pulation von Daten zur Folge. Dies kann zu sehr hohen
Unternehmens als neutral bis eher niedrig bewerten.
finanziellen Schäden bei den betroffenen Unternehmen
Auffällig ist, dass keines der befragten Unternehmen
führen. Störungen des IT-Betriebs werden insbesondere
das eigene oder das IT-Sicherheitsniveau der anderen
von Anwenderunternehmen kritisch gesehen.
Partei sehr niedrig einschätzt.
Über ein Drittel der Antworten der IT-Anwender im Hin-
Es zeigt sich, dass sowohl IT-Dienstleister als auch IT-
blick auf die kritischsten IT-Sicherheitsvorfälle beziehen
Anwender sich selbst ein höheres IT-Sicherheitsniveau
sich auf den reibungslosen Ablauf des IT-Betriebs. Ist die
zuschreiben. An dieser Stelle lassen sich ebenfalls Wahr-
Verfügbarkeit der Systeme nicht gewährleistet, hat dies
nehmungsunterschiede erkennen. Eine Erklärung für
aus Sicht der Anwenderunternehmen schwere Folgen.
dieses Phänomen, dass Unternehmen dazu tendieren,
Es kann angenommen werden, dass dieses Ergebnis
das IT-Sicherheitsniveau des eigenen Unternehmens
dadurch begründet ist, dass sich eine mangelnde Ver-
höher einzuschätzen, könnte durch die Theorie des „un-
fügbarkeit negativ auf den Geschäftsablauf auswirken
realistischen Optimismus“ gegeben sein. Diese Theorie
kann, was wiederum zu finanziellen Schäden führt. IT-
besagt, dass Individuen dazu neigen, das eigene Risiko
Sicherheitsvorfälle aufgrund von mangelnden IT-sicher-
im Vergleich zum Risiko anderer Parteien zu unterschät-
heitsbewusstem Verhaltens der Mitarbeiter werden von
zen. Rückschlüsse darauf, ob es sich hierbei letztendlich
beiden Seiten als weniger kritisch erachtet. Zwar gehört
um eine Überschätzung der eigenen IT-Sicherheit han-
diese Art von Sicherheitsvorfällen aus Anbietersicht zu
delt, lassen sich nur sehr schwer ziehen, da eine objek-
den häufigsten Problemen, es scheint jedoch, als ob
tive Bewertung des IT-Sicherheitslevels an dieser Stelle
die Schadenshöhe als weniger kritisch eingestuft wird.
nicht möglich ist.
31
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Der Anteil des IT-Budgets für IT-Sicherheitsinvestitionen wächst auf Anwenderseite
und ist leicht rückläufig auf Anbieterseite prognostiziert
Einschätzung des IT-Sicherheitsniveaus
Einschätzung durch IT-Anwenderunternehmen
Eigenes
Unternehmen
33,3
IT-Dienstleister
19,5
33,3
hoch
31,7
50%
neutral
2,4
Eigenes
Unternehmen
4,9
Kundenunternehmen
31,0
43,9
0%
sehr hoch
Einschätzung durch IT-Anbieterunternehmen
100%
eher niedrig
31,3
50,8
13,4
47,7
0%
16,4 1,5
29,9
9,0
50%
100%
sehr niedrig
Abbildung 26: Wie schätzen Sie das IT-Sicherheitsniveau in Ihrem eigenen Unternehmen/Ihrer IT-Dienstleister bzw. Kunden im
Durchschnitt ein (n = 41/67)?
DER EINFLUSS DER NSA-AFFÄRE
der anderen Partei jeweils stärker ist. IT-Anbieter neh-
Die Frage, inwiefern die NSA-Affäre das eigene Verhal-
men höhere Sicherheitsbedenken auf Seiten ihrer Kun-
ten oder die Entscheidungen im Bereich IT-Sicherheit
den wahr. Die Anwenderunternehmen nehmen hinge-
sowie das Verhalten und die Entscheidungen der an-
gen größere Bedenken auf Anbieterseite wahr. Dies lässt
deren Partei beeinflusst hat, zeigt spannende Resulta-
sich möglicherweise darin begründen, dass die Anbieter
te. Keines der Unternehmen sieht einen sehr starken
gegenüber den Anwenderunternehmen, zum Beispiel
Einfluss der NSA-Affäre bei sich selbst. Zwar geben
bei Produktpräsentationen, das Thema IT-Sicherheit
24,4 Prozent der Anwenderunternehmen und 18,8 Pro­
verstärkt kommunizieren, da sie davon ausgehen, dass
zent der Anbieterunternehmen an, dass ein starker
die Anwender seit der NSA-Affäre größere Bedenken
Einfluss zu erkennen ist (siehe Abbildung 27). Interes-
aufweisen. Dadurch nehmen wiederum die Anwender
santerweise sind sowohl Anbieter- als auch Anwender-
wahr, dass die Anbieterunternehmen sich seit­her stärker
unternehmen jedoch der Meinung, dass die Wirkung bei
auf IT-Sicherheitsaspekte ihrer Produkte fokussieren.
Die Unternehmen glauben an einen stärkeren Einfluss der NSA-Affäre bei der anderen Partei
Einfluss durch die NSA-Affäre
Einschätzung durch IT-Anwenderunternehmen
Eigenes
Unternehmen
24,4
IT-Dienstleister
2,4
24,4
0%
sehr stark
stark
31,7
Einschätzung durch IT-Anbieterunternehmen
14,6
41,5
14,6
50%
neutral
kaum
Eigenes
Unternehmen
29,3
17,1
100%
Kundenunternehmen
18,8
7,5
0%
30,5
29,0
41,7
26,9
50%
21,7
17,9
6,0
100%
überhaupt nicht
Abbildung 27: Wie stark hat die NSA-Affäre Ihr Verhalten oder Ihre Entscheidung im Bereich IT-Sicherheit verändert?/aus Ihrer
Wahrnehmung das Verhalten oder die Entscheidungen Ihrer Kunden bzw. IT-Dienstleister im Bereich IT-Sicherheit verändert
(n = 41/67)?
32
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
WELCHE ÄNDERUNGEN IM HINBLICK AUF DIE
kann den IT-Sicherheitsvorfällen, die durch das Verhal-
IT-SICHERHEIT SIND IN DEN UNTERNEHMEN
ten der Mitarbeiter ausgelöst werden und zu den häu-
GEPLANT?
figsten Vorfällen gehören, besser vorgebeugt werden.
Abschließend wurden die Teilnehmer gefragt, welche
Des Weiteren sind in vielen Unternehmen strategische
Veränderungen in Bezug auf die IT-Sicherheit in den
bzw. organisatorische Veränderungen geplant, um den
kommenden zwei Jahren geplant sind. Auch hier waren
IT-Sicherheitslevel des Unternehmens zu erhöhen.
bis zu drei Antworten möglich, die für die Analyse kategorisiert wurden. Einen Überblick der Ergebnisse liefert
Es bleibt anzumerken, dass insbesondere auf Anbieter-
Abbildung 28. Auf Anwenderseite zeigt sich insbeson-
seite häufig betont wurde, dass kein Handlungsbedarf
dere der Wille, die Sicherheit der Systeme im Allgemei-
bestehe, da bereits alle erforderlichen Maßnahmen ge-
nen zu erhöhen. Aus Anbieterperspektive steht insbe-
troffen worden seien. Dies lässt eine Unterschätzung
sondere die gezielte Sicherheitserhöhung spezieller
des IT-Sicherheitsrisikos vermuten, könnte aber auch
Anwendungen und Technologien im Fokus. Dabei spielt
darin begründet sein, dass die Unternehmen vermei-
„Bring your own Device“ eine besondere Rolle. Auf-
den wollen, offenzulegen, dass im Hinblick auf die IT-
grund der zunehmenden Bedeutung von BYOD sehen
Sicherheit ihres Unternehmens Handlungsbedarf be-
insbesondere die IT-Anbieter, aber auch die Anwender
steht. Dies deuten auch diejenigen Antworten an, in
neue Gefahren, denen gezielt entgegengewirkt werden
denen kommuniziert wird, dass das Unternehmen das
muss. Auch die Erhöhung des IT-Sicherheitsbewusst-
IT-Sicherheitsniveau dauerhaft halten möchte bzw. kon-
seins der Mitarbeiter wird von beiden Parteien ange-
tinuierliche Verbesserung anstrebt.
strebt. Mit dem Anbieten von Schulungen und Trainings
Die Unternehmen wollen sowohl mithilfe von technischen als auch mithilfe von
nicht-technischen Maßnahmen ihr IT-Sicherheitslevel erhöhen
Geplante Änderungen in den kommenden 2 Jahren
14
IT-Sicherheit ausbauen
Mitarbeitersensibilisierung
15
11
Anwendungen/Technologien gezielt schützen
19
19
10
Strategische/Organisatorische Veränderungen
16
9
Absicherung gegen Datenverlust/Data Governance
8
6
Audits/Zertifizierungen
4
Berechtigungskonzepte optimieren
4
12
10
3
3
Backup
Sonstiges
18
7
0
4
IT-Anbieterunternehmen
8
12
16
20
24
IT-Anwenderunternehmen
Abbildung 28: Was wollen Sie in Bezug auf die IT-Sicherheit respektive das IT-Sicherheitsmanagement in Ihrem Unternehmen in
den kommenden zwei Jahren verändern (n = 43/29)?
33
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Fazit
nehmungsunterschiede zeigen sich sowohl im Hinblick
Die Studie hat gezeigt, dass aus beiden Perspektiven
auf die häufigsten und kritischsten IT-Sicherheitsvor-
die häufigsten IT-Sicherheitsvorfälle durch gezielte An-
fälle als auch im Hinblick auf die Einschätzung des IT-­
griffe von außen gegeben sind. IT-Sicherheitsvorfälle
Sicherheitsniveaus und den Einfluss der NSA-Affäre.
im Hinblick auf die Datensicherheit sind zwar nicht die
Die Unternehmen neigen dazu, ihr eigenes IT-Sicher-
häufigsten, werden von den Befragten aber besonders
heitsniveau höher einzuschätzen als das der anderen
kritisch gesehen, da diese Vorfälle zu hohen wirtschaft-
Partei. Gleichzeitig sind sie jedoch der Meinung, dass
lichen Schäden sowie Reputationsschäden führen kön-
die NSA-Affäre stärkeren Einfluss auf die andere Partei
nen. Während auf Anwenderseite ein kontinuierlicher
ausgeübt hat. Um das eigene IT-Sicherheitsniveau zu
Anstieg des Budgets für IT-Sicherheitsinvestitionen zu
erhöhen bzw. zu erhalten, sind insbesondere Maßnah-
beobachten ist, zeigt sich auf Anbieterseite sogar ein
men zum Ausbau der Systemsicherheit, zum gezielten
leichter Rückgang. Insgesamt ist der Anteil des IT-Si-
Schutz spezieller Anwendungen und Technologien, zur
cherheitsbudgets am gesamten IT-Budget auf Anbie-
Mitarbeitersensibilisierung sowie organisatorische An-
terseite jedoch höher als auf Anwenderseite. Wahr-
passungen vorgesehen.
34
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Methodik
SAMPLE DER UNTERSUCHTEN IT-BERATUNGS-
unternehmen sind Großunternehmen mit über einer
UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
Milliarde Euro Gesamtumsatz pro Jahr. Unter den be-
Die Befragung der Anbieter von IT-Beratung und
trachteten Kundenfirmen befinden sich elf DAX-Konzer-
System­
integration umfasst 63 Unternehmen, die im
ne und fünf Firmen aus dem M-DAX.
Jahr 2012 jeweils mehr als 60 Prozent ihrer Umsätze mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung
Die Verteilung der Branchen ist breit gefächert. Den
und System­integration erwirtschaftet haben. Darunter
größten Anteil an den Studienteilnehmern bilden Ver-
befinden sich auch die 25 Unternehmen, die 2013 die
antwortliche für den Einkauf von IT-Dienstleistungen in
höchsten Umsätze in Deutschland erzielt haben (Top
Banken und der Industrie.
25). Diese 25 nach Umsatz in Deutschland führenden
Anbieter sind in der Lünendonk®-Liste „IT-Beratung
Von den Befragten sind 57 Prozent CIOs bzw. IT-Abtei-
und Systemintegration“ veröffentlicht.
lungsleiter und 43 Prozent Leiter IT-Einkauf.
Zusammen mit weiteren rund 40 mittelgroßen und
GÜLTIGKEIT DER ERGEBNISSE
kleinen Anbietern stellt dieses Sample ein realistisches
Die zahlreichen Auswertungen beziehen sich nicht nur
Abbild der IT-Beratungs- und Systemintegrations-
auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2013. Vielmehr
Angebotsseite dar, wobei die größeren Anbieter gewollt
wurden die teilnehmenden Unternehmen zudem gebe-
überrepräsentiert sind, da sie einen Großteil des Markt-
ten, Aussagen zu Trends und Thesen zu bewerten, die
volumens ausmachen. Zusammen vereinen alle von
die Jahre 2014 und 2015 sowie die weitere Zukunft des
Lünendonk analysierten IT-Berater Umsätze in Deutsch-
Markts bis 2020 beeinflussen.
land von über 10 Milliarden Euro.
Die Befragung der Anbieter und Anwender wurde zwiSAMPLE DER UNTERSUCHTEN
schen Februar und Juni 2014 durchgeführt. Aussagen zu
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
Prognosen über Investitionen, Geschäftsentwicklungen
Die Befragung der Anbieter von IT-Services umfasst
und Marktthemen berücksichtigen daher bereits Erfah-
31 Unternehmen, die im Jahr 2013 jeweils mehr als
rungswerte aus 2014.
50 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Dienstleistungen, wie
beispielsweise Outsourcing, ASP, RZ-Services, Mainte-
Außerdem wurden für die Bewertung der Zahlen, Da-
nance und Schulungen erwirtschaftet haben. Hier wur-
ten, Fakten und Einschätzungen der Beratungs- und
de angestrebt, die heterogene Struktur der Anbieter im
Service-Unternehmen nur bei der Lünendonk GmbH
Sample abzubilden.
und ihrem Knowledge Tank mögliche Bewertungen von
Ergebnissen und Entwicklungen vorgenommen. Auf
SAMPLE DER UNTERSUCHTEN
Basis dieser kontinuierlichen Marktanalyse lassen sich
ANWENDERUNTERNEHMEN
Einschätzungen und Interpretationen ableiten, die an-
Die Befragung der Anwender von IT-Dienstleistungen
derweitig nicht möglich oder wenig valide wären.
umfasst 44 überwiegend große Unternehmen und
Konzerne. Etwa 90 Prozent der analysierten Anwender-
35
L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Die Lünendonk GmbH baut ihre Rankings, Studien
In der vorliegenden Studie werden die Antworten der
und Marktstichproben auf klaren, nachweisbaren und
Teilnehmerunternehmen nicht unternehmensbezogen,
nachvollziehbaren Daten und Fakten auf. Weder wir
sondern nur als statistische Gesamtauswertungen wie-
noch unsere Kunden schätzen zu viele Schätzzahlen.
dergegeben. Ausnahmen bilden – wie mit den Studien-
Daher finden Sie in den meisten Übersichten nur we-
teilnehmern vereinbart – die Angaben zu den Umsatz-
nige, einzeln gekennzeichnete Positionen, an denen
und Mitarbeiterzahlen.
wir bedauerlicherweise mit fundierten Schätzzahlen
operieren müssen. Dies basiert gelegentlich auch auf
Vorgaben der Unternehmen, die aus unterschiedlichen
Gründen keine offiziellen Angaben publizieren dürfen.
Strukturdaten der Kundenunternehmen
Umsatzverteilung
Zuordnung
Mitarbeiter
Frage: Wie hoch war der Umsatz Ihres Unternehmens im Jahr 2013 weltweit? (n = 44)
Frage: Zu welcher der folgenden Größenkategorie
zählen Sie Ihr Unternehmen? (n = 44)
Frage: Wie viele Mitarbeiter waren 2013 in Ihrem
Unternehmen weltweit beschäftigt? (n = 44)
6,8%
4,5%
13,6%
22,7%
34,1%
15,9%
36,4%
27,3%
59,1%
29,6%
18,2%
bis 500 Mio. Euro
Großunternehmen
bis 2.500
über 500 bis 1.000 Mio. Euro
Gehobener Mittelstand
über 2.500 bis 5.000
über 1 bis 5 Mrd. Euro
Mittelstand
über 5.000 bis 10.000
über 5 bis 10 Mrd. Euro
über 10.000 bis 50.000
über 10 Mrd. Euro
über 50.000
36
13,6%
18,2%
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„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Unternehmensprofil
Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Das
Unternehmen bringt umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ein. So schafft Accenture für seine Kunden nachhaltigen Markterfolg.
High Performance als Ziel
Als weltweit führender Partner für große Business-Transformationen begleitet Acenture Unternehmen von der Umsetzung auf dem Weg zu High Performance und greift dabei auf die zukunftsweisenden Ergebnisse seiner internationalen Forschungsinitiative zurück. Mit tiefgehendem funktionalen Fachwissen und langjähriger Praxiserfahrung
in allen Branchen ist Accenture in der Lage, nicht nur Konzepte zu liefern, sondern sie auch in funktionierende
Lösungen mit messbaren Ergebnissen umzusetzen. So begleitet Accenture Unternehmen von der strategischen
Planung bis zur praktischen Umsetzung, damit sie ihre Leistungsfähigkeit zielgerichtet und langfristig verbessern.
In einem ganzheitlichen Ansatz verzahnt Accenture die Bereiche Strategy, Digital, Technology und Operations nahtlos miteinander. Ziel sind dabei immer schnelle, konkrete Ergebnisse mit nachhaltiger Wirkung.
Messbare Erfolge
Zu den Kunden von Accenture zählen weltweit über 4.000 öffentliche und privatwirtschaftliche Organisationen,
darunter 89 Unternehmen aus dem Fortune-Global-100-Index, mehr als drei Viertel der Fortune-Global-500- und
28 der DAX-30-Unternehmen. Accenture arbeitet mit ihnen in oft langjährigen, partnerschaftlichen Geschäfts­
beziehungen zusammen und hilft ihnen, durch herausragende Leistungen die entscheidenden Wettbewerbs­vorteile
zu erzielen – High Performance. Delivered.
Umsatz weltweit: 28,6 Milliarden US-Dollar (zum 31.08.2013)
Mitarbeiter weltweit: 293.000
Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum: rund 6.000
Standorte: weltweit in 52 Ländern, in Deutschland in Kronberg bei Frankfurt, Düsseldorf, Berlin, München, Stuttgart
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„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Unternehmensprofil
Capgemini
Mit knapp 140.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Im Jahr 2013 betrug der
Umsatz der Capgemini-Gruppe 10,1 Milliarden Euro. Gemeinsam mit seinen Kunden erstellt Capgemini Geschäftswie auch Technologielösungen, die passgenau auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf der
Grundlage seines weltweiten Liefermodells Rightshore® zeichnet sich Capgemini als multinationale Organisation
durch seine besondere Art der Zusammenarbeit aus – die Collaborative Business ExperienceTM.
Erfahren Sie mehr unter http://www.de.capgemini.com.
Rightshore® ist eine eingetragene Marke von Capgemini.
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Unternehmensprofil
Lufthansa Systems
MaSSgeschneiderte IT-Lösungen für effiziente Prozessgestaltung
Als eines der führenden deutschen IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen verbindet Lufthansa Systems langjährige Projekterfahrung und profunde Branchenkenntnisse mit tiefer Technologiekompetenz. Unsere
Berater analysieren komplexe Geschäftsprozesse und IT-Landschaften und vereinfachen diese durch passende ITLösungen. Hiermit liefern wir stets einen direkten Mehrwert für die Kunden in Form von Effizienzsteigerung, Kostenreduktion, Erlöszuwachs oder begleiten sie bei ihrer individuellen digitalen Transformation. Wir investieren konsequent in die Weiterentwicklung unseres technologischen Know-how, um den Kunden jederzeit maßgeschneiderte
State-of-the-Art Lösungen anbieten zu können.
Genaue Kenntnisse der branchenspezifischen Prozesse
Das Leistungsspektrum erstreckt sich je nach Kundenwunsch von der Strategie über Beratung, Design, Konzeption,
Entwicklung und Implementierung bis zum Application Management. Durch genaue Kenntnisse unserer Fokusbranchen und deren spezifische Prozesse beraten wir die Kunden kompetent und können jederzeit Vergleiche zum
Wettbewerb anstellen. Zu den Fokusbranchen zählen neben Fluggesellschaften Transport und Logistik, Industrie,
Energie, Gesundheitswesen sowie Medien und Verlage. Da der Faktor Vertrauen bei IT-Projekten eine entscheidende Rolle spielt, kann Lufthansa Systems bei vielen Kunden auf eine langjährige, intensive Zusammenarbeit
zurückblicken.
Lufthansa Systems ist zu 100% Tochter des Lufthansa Konzerns und beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter an deutschen
und internationalen Niederlassungen.
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Unternehmensprofil
NTT Data
NTT Data ist ein führender Anbieter von Business- und IT-Lösungen und globaler Innovationspartner seiner Kunden.
Der japanische Konzern mit Hauptsitz in Tokio ist in über 40 Ländern weltweit vertreten. Der Schwerpunkt liegt auf
langfristigen Kundenbeziehungen: Dazu kombiniert NTT Data globale Präsenz mit lokaler Marktkenntnis und bietet
erstklassige, professionelle Dienstleistungen von der Beratung und Systementwicklung bis hin zum Outsourcing.
Als einer der führenden Anbieter im Business- und IT-Consulting bietet NTT Data:
END-TO-END CONSULTING ÜBER DIE GESAMTE WERTSCHÖPFUNGS- UND PROZESSKETTE: Von der strategischen Gesamtkonzeption über die nachhaltige Gestaltung effizienter Prozesse, deren Umsetzung in der IT bis hin
zum sicheren Betrieb von IT-Systemen.
ÜBER 40 JAHRE ERFAHRUNG IN DEN MÄRKTEN UNSERER KUNDEN: Mit unserer fundierten Beratungs- und
IT-Kompetenz realisieren wir komplexe Projekte für unsere Kunden. Wir machen die Herausforderungen unserer
Kunden zu unseren eigenen. Immer mit dem Ziel, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen und langfristig
Verantwortung zu übernehmen.
UNSERE PRAXISORIENTIERTE VORGEHENSWEISE: Wir entwickeln pragmatische Lösungen, maßgeschneidert auf
die Bedürfnisse und Ziele unserer Kunden.
UNSERE HOHE IMPLEMENTIERUNGSKOMPETENZ: Wir sind stets an der Seite unserer Kunden. Für eine effiziente
und erfolgreiche Umsetzung von Strategien und Konzepten.
UNSERE POSITION ALS GLOBAL IT INNOVATOR: Wir sind weltweit der Innovationspartner unserer Kunden. Dabei
kombinieren wir globale Reichweite und lokale Nähe mit dem Zugang zu unseren Innovationszentren.
Weitere Informationen finden Sie auf www.nttdata.com/de
40
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Unternehmensprofil
TU Darmstadt
Das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik Software Business & Information Management, unter der Leitung von
Prof. Dr. Peter Buxmann, an der Technischen Universität Darmstadt arbeitet in den Forschungsgebieten Future Internet Economy, Software Business und Information Management.
Dabei steht insbesondere die Entwicklung neuer Strategien und Geschäftsmodelle im Mittelpunkt sowie
Forschungsfragen in den Bereichen Social Media, Standardisierung von IT-Landschaften, IT-Outsourcing und
IT-Risikomanagement.
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L ü n e n d o n k ®- S t u d i e 2 0 1 4
„ D e r M A r k t f ü r IT - B e r at u n g u n d IT - S e r v i c e i n D e u t s c h la n d “
Unternehmensprofil
Lünendonk
Die Lünendonk GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation (Kaufbeuren) untersucht und berät europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik-, Beratungs- und Dienstleistungs-Branche. Mit dem Konzept Kompetenz3 bietet Lünendonk unabhängige Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung aus einer Hand. Der Geschäftsbereich Marktanalysen betreut seit 1983 die als Marktbarometer geltenden Lünendonk®-Listen und -Studien
sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm.
Die Lünendonk®-Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-Elementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR)
und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Beratungskunden von der Entwicklung
der strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis hin zur Aktivierung
der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.
KONTAKT
Lünendonk GmbH –
Gesellschaft für Information und Kommunikation
Mario Zillmann
Ringweg 23, 87600 Kaufbeuren
Telefon: +49 (0) 83 41 9 66 36-0
Telefax: +49 (0) 83 41 9 66 36-66
E-Mail:zillmann@luenendonk.de
Internet:www.luenendonk.de
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IMPRESSUM
Herausgeber:
Lünendonk GmbH
Ringweg 23
87600 Kaufbeuren
Telefon: +49 8341 96 636-0
Telefax: +49 8341 96 636-66
E-Mail: info@luenendonk.de
Internet: http://www.luenendonk.de
Autor:
Mario Zillmann, Leiter Professional Services
Gestaltung:
K16 GmbH
Copyright © 2014 Lünendonk GmbH, Kaufbeuren
Alle Rechte vorbehalten
Über Lünendonk
Seit 1983 ist die Lünendonk GmbH spezialisiert auf systematische Markt­
forschung, Branchen- und Unternehmensanalysen sowie Marktberatung
für Informationstechnik-, Beratungs- und weitere hochqualifizierte Dienst­
leistungsunternehmen. Der Geschäftsbereich Marktforschung betreut die seit
Jahrzehnten als Marktbarometer geltenden Lünendonk®-Listen und -Studien
Managementberatung
Informations- und
Kommunikations-Technik
Wirtschaftsprüfung /
Steuerberatung
sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm. Die Lünendonk®-Studien
gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den PortfolioElementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist die Lünendonk GmbH in der Lage, ihre Kunden von
Technologie-Beratung /
Engineering Services
Zeitarbeit /
Personaldienstleistungen
der Entwicklung strategischer Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tages­geschäft zu unterstützen.
Erfahren Sie mehr unter
http://www.luenendonk.de
Marktforschung und Marktberatung aus einer Hand
Facility Management /
Industrieservice