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Asien Kurier Confideo n fi Wo e h sin , s e auc orhab n Confid o m e si s ez m i ö Wir finden die richtige Auslandsversicherung ir nd n sl r ch i h u Politik und Wirtschaft in Asien insurance solutions for expatriates www.confideo.com Nr. 30 11 / 2009 Jahrgang 3 Agentur ATON Sonntag, 1. November 2009 In Milliardenmarkt Medizintourismus Von Dr. Doreén Pick und Daniel Müller in Berlin Die asiatische Medizin ist gemeinhin für ihre Fokussierung auf traditionelle Naturheilkundeverfahren bekannt. Krankheiten gelten als Ausweis von seelischen Ungleichgewichten, die durch die Verabreichung von Kräutern und Wurzeln wie durch die Anwendung von Massagen und Ölkuren wieder in eine Balance gebracht werden können. Gleichwohl nimmt der Stellenwert schulmedizinischer Verfahren zwischen Mumbai und Manila kontinuierlich zu. Dabei kommt die Etablierung von international gängigen Behandlungsmethoden auch der Tourismusindustrie zugute. Es hat sich gar eine Subsparte herausgebildet, die als Medizintourismus bezeichnet wird. Im engeren Sinn sind damit Reisen gemeint, bei denen ärztliche Behandlungen und Operationen im Ausland vorgenommen werden. Hinzu kommen Angebote, die eine Behandlung mit einem touristischen Begleitprogramm kombinieren. Der Markt für derartige Reisen hat inzwischen solche Behandlungskosten in Indien, Singapur und Thailand Behandlung Singapur Thailand 6.700 - 9.300 US$ 16.500 US$ 11.000 US$ Herzoperation 9.000 US$ 12.500 US$ 10.000 US$ Hüftoperation 5.800 - 7.100 US$ 9.200 US$ 12.000 US$ Hysterektomie 2.300 - 6.000 US$ 6.000 US$ 4.500 US$ Knieoperation 6.200 - 8.500 US$ 11.100 US$ 10.000 US$ Bypass Confideo Wo Sie auch sind, was Sie auch vorhaben: Confideo kümmert sich speziell um Expatriates – persönlich und umfassend. Indien Quelle: Deloitte Consulting (2008) www.asienkurier.com dieser Ausgabe Die Linkliste Titel Milliardenmarkt 1 Medizintourismus Asien / Luftfahrt Zukünftig Nummer Eins 4 China Seltene Erden und Metalle 7 Unternehmen klagen über 11 Arbeitskräftemangel Hongkong Luxusautos rollen erfolgreich13 Viel Geld für schnelle Züge 14 Indien Bauwirtschaft auf dem 15 Weg aus der Talsohle Indonesien Sonderwirtschaftszonen 18 Staatswirtschaft soll 19 reformiert werden Japan Versicherungen positionieren 21 sich neu Korea Freihandelsabkommen 22 mit der EU Malaysia Halbleiter aus Penang 23 Singapur ING versilbert Asiengeschäft 24 12. APK: Partnerschaft - 25 Innovation - Nachhaltigkeit Thailand Ausbau alternativer Energien 26 Vereinigte Arabische Emirate Schwieriges Geschäft für 29 deutsche Schiffszulieferer Golfstaaten wollen US-Dollar 31 den Laufpass geben Vietnam Wirtschaftskrise beeinflusst 32 Zahlungsverkehr kaum Buchrezensionen Thailändische Spezialitäten 33 25 W �ährungen ������������ in A �sien ���� 34 Wirtschaftsdaten und Charts 35 1 Ausmaße angenommen, dass neben den Anbietern auch die Regierungen bestrebt sind, die vorhandenen Potentiale zu realisieren. Die Ursache für diesen Trend ist hauptsächlich in den explodierenden Gesundheitskosten in den westlichen Ländern zu sehen, welche sowohl Patienten als auch Versicherer nach kostengünstigen Alternativangeboten Ausschau halten lassen. Konnte zunächst vor allem Osteuropa von dieser Entwicklung profitieren, gewinnt Asien in diesem Zukunftsmarkt zunehmend an Bedeutung. Der wichtigste Pluspunkt der asiatischen Anbieter sind natürlich die erheblich niedrigeren Kosten. Mit Flug, Unterkunft und Ausgaben für ein touristisches Folgeprogramm eingerechnet, liegen die Kosten bis zu 50 Prozent unter den westlichen Preisen. Ein weiterer Vorteil sind die deutlich kürzeren Wartezeiten. Neben den westlichen Kunden wächst aber auch der Markt für Patienten aus den asiatischen Ländern wie etwa Bangladesch, die bei ihren Nach- barn Leistungen nachfragen, die bei ihnen nicht erhältlich sind. Der Weltmarkt für Medizintourismus besaß 2008 ein Volumen von ca. 60 Milliarden US$. Dieser Wert wird sich absehbar erhöhen: Während sich in den USA aktuell 750.000 Personen jenseits der Landesgrenzen verarz- Wichtigste Ursache sind die explodierenden Gesundheitskosten in den westlichen Ländern ten lassen, soll ihre Zahl bis 2017 auf 15,75 Millionen ansteigen. In Deutschland sind es momentan nach Schätzungen der Kassenverbände jährlich 300.000 Personen. Insgesamt geht die Beratungsfirma Deloitte Consulting schon für 2010 von einem Marktumfang von 100 Milliarden US$ aus. Für diese Projektion spricht nicht zuletzt die relative Unabhängigkeit der Branche von Konjunkturzyklen. Mehr noch: Gerade in wirtschaft- lichen Krisenzeiten verstärkt sich die Suche nach kostengünstigen Alternativen für medizinische Behandlungen. Künftig dürfte hierbei speziell Asien gute Karten haben. Wurden 2007 bei 2,9 Millionen Patienten rund 3,4 Milliarden US$ erwirtschaftet, erwartet der Asian Medical Tourism Analysis Report für den Zeitraum von 2007 bis 2012 einen Anstieg um jährlich 17,6 Prozent. Am stärksten dürften an diesem Trend diejenigen Länder partizipieren, die bereits umfangreiche Kapazitäten aufgebaut haben, nämlich Thailand, Singapur, Indien und Malaysia. Insgesamt wird die Branche durch private Hospitäler dominiert, wobei in den letzten Jahren eine stetige Professionalisierung stattgefunden hat. Es sind zuvorderst Krankenhausketten wie die Parkway-Gruppe in Singapur oder die Apollo Hospitals in Indien, die die größten Marktanteile besitzen. Da die Aufenthaltsdauer auch bei kleineren Eingriffen mindestens eine Woche beträgt, können 2 Asien Kurier die Krankenhäuser – und Hotels – mit sicheren Einnahmen über längere Zeiträume kalkulieren. Zusätzliche Erlöse versprechen zudem touristische Programme für begleitende Verwandte. Zentral für die Kunden ist vor allem die Zuverlässigkeit der Angebote. Deshalb haben zahlreiche Krankenhäuser eine Akkreditierung bei der Joint Commission International (JCI) erworben. Unter den asiatischen Ländern ragt Thailand hervor, das in 2007 mit 1,5 Millionen ausländischen Medizintouristen einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden US$ er- Die traditionelle Medizin (Ayurveda) ist ein Schwerpunkt des Medizintourismus in Indien. zielen konnte. Das Land offeriert eine breite Angebotspalette von Augenlaser, Zahnmedizin, Schönheitsoperationen bis hin zur Stammzellentherapie. Marktführer in Thailand ist das Bamrungrad Hospital in Bangkok mit 400.000 ausländischen Patienten pro Jahr. Angesichts dieser Zahlen ist Thailand auch als Markt für medizinisches Equipment interessant, denn drei Viertel des Zubehörs werden importiert. Eine gewichtige Rolle auf dem Tourismusmedizinmarkt spielt auch Singapur, das zwischen 2004 und 2006 ein Marktwachstum von 28 Prozent erreichen konnte. Allerdings musste der Stadtstaat zuletzt einen Rückgang speziell bei indonesischen Patienten hinnehmen, was primär damit zusammenhängt, dass die Behandlungen hier wesentlich teurer sind. Singapur besitzt einen Technologievorsprung, der dem Land bei der Behandlung komplizierter Leiden zugute kommt. Die Prognose lautet, dass bis zum Jahr 2012 circa eine Million Patienten aus dem Ausland die Dienste singapurianischer Gesundheitsanbieter in Anspruch nehmen werden. Die Regierung bemüht sich, diese Entwicklung maßgeblich zu unterstützen. Dazu wurde schon 2003 das „Singapore Medicine“-Programm implementiert, das eine Partnerschaft zwischen dem Gesundheitsministerium, dem Economic Development Board, International Enterprise und dem Singapore Tourism Board begründet. Gute Aussichten, seinen Marktanteil zu vergrößern, hat Indien. 2007 ließen sich circa 450.000 ausländische Medizintouristen auf dem Subkontinent behandeln – drei Jahre zuvor waren es lediglich 150.000 Patienten. Schätzungen zufolge soll sich das Marktvolumen bis 2012 auf 2,3 Milliarden US$ erhöhen. Dabei kann Indien insbesondere mit seinem Preisvorteil punkten. Einen Schwerpunkt des Medizintourismus in Indien stellt neben den Sparten Zahn- und Kosmetische Medizin weiterhin die traditionelle Medizin (Ayurveda) dar. Dabei ist eine Konzentration auf den letztgenannten Bereich durchaus lohnenswert, da die entsprechende Zielgruppe länger im Land bleibt, häufiger wiederkehrt und auch mehr ausgibt, als dies bei operativen Eingriffen der Fall ist. Eine Verdreifachung der Patientenzahlen zwischen 2001 und 2006 konnte Malaysia vermelden: 2007 kamen etwa 340.000 Patienten ins Land, die Umsätze von rund 60 Millionen US$ einbrachten. Der Wachstumstrend soll weiter anhalten – die Association of Private Hospitals geht von einem weiteren Anstieg von 30 Prozent pro Jahr bis 2010 aus. Auch der malaysische Staat ist gewillt, den Trend Rechtsanwälte | Steuerberater Wirtschaftsprüfer Group Asia / Pacific Transaktionsberatung / M&A Due Diligence Steuern / Steuerstrukturierung Investitionsberatung Real Estate Technologietransfer Prozessvertretung / Mediation / Arbitration Rechnungswesen / Controlling Wirtschaftsprüfung Unternehmensberatung Hong Kong – Indien – Indonesien Malaysia – Rep. Korea – Singapur Thailand – Vietnam – VR China Bangalore – Bangkok – Beijing – Chennai Guangzhou – Hanoi – Ho-Chi-Minh-Stadt Hong Kong – Jakarta – Kuala Lumpur Mumbai / Pune – Neu Delhi – Seoul Shanghai – Singapur Kontakt: Rödl & Partner Äussere Sulzbacher Str. 100 90491 Nürnberg Monika Rödl-Kastl Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Geschäftsführende Partnerin monika.roedl-kastl@roedl.com Tel. + 49 911 91 93 – 30 00 www.roedl.com Asien Kurier Thailand offeriert eine breite Angebotspalette von Augenlaser, Zahnmedizin, Schönheitsoperationen bis hin zur Stammzellentherapie Hintergrund, dass weitere Länder wie Taiwan und Korea in den Markt einsteigen wollen, steht zu erwarten, dass sich der innerasiatische Konkurrenzkampf intensivieren wird. Dieser erhöhte Konkurrenzdruck wird dafür sorgen, dass sich die Betreuungsstandards weiter verbessern werden. Auch wird in zunehmendem Maße in Europa und den USA ausgebildetes Personal eingesetzt werden. Parallel dürften verstärkt Kooperationen mit ausländischen Organisationen mit hoher Reputation eingegangen werden. Allerdings ist noch nicht absehbar, ob es tatsächlich gelingt, genug qualifiziertes Fachpersonal anzuwerben. Außerdem ist es möglich, dass die Regierungen ihre Unterstützung für die Branche zumindest reduzieren werden, denn der Medizintourismus hat auch eine sehr unschöne Seite: Durch die höheren Einkommen in den Privatkliniken werden vielerorts Ärzte und anderes medizinisches Personal abgezogen, die dann für die Behandlung der Einheimischen fehlen. Hai Tung Nguyen weiter zu verstetigen und hat etwa eine Verlängerung des Visums für Medizintouristen von 30 Tagen auf sechs Monate umgesetzt. Für Gesamtasien prognostiziert Deloitte Consulting ein jährliches Wachstum von 20 Prozent. Aus dieser Vorhersage ergibt sich, dass der Branchenumsatz 2012 bei etwa 4 Milliarden US$ liegen wird. Um die Wachstumsdynamik weiter aufrecht halten zu können, ist es jedoch nötig, das Vertrauen der Kunden in die Angebote zu erhöhen, was mit noch umfangreicheren Akkreditierungsmaßnahmen gelingen kann. Vor dem Sonntag, 1. November 2009 Asien / Luftfahrt Zukünftig Nummer Eins im Luftverkehr Von Ralph Rieth in Bangkok Der asiatische Luftverkehrsmarkt wird bis 2028 voraussichtlich um durchschnittlich 6,5 Prozent pro Jahr wachsen. Das geht aus dem aktuellen Marktausblick des Flugzeugherstellers Boeing hervor. Im vergangenen Jahr lag das asiatische Luftverkehrsaufkommen gemessen an den so genannten Revenue Passenger Kilometers (RPK), der Anzahl der Passagiere multipliziert mit der Anzahl der zurückgelegten Kilometer, noch hinter Nordamerika. Treffen die Prognosen zu, wird das Luftver- kehrsaufkommen in Asien im Jahr 2028 mit drei Billionen RPK fast doppelt so hoch sein wie in Nordamerika. Asiens Wirtschaft wächst überdurchschnittlich Einer der Gründe für die guten Wachstumsaussichten der asiatischen Luftfahrt ist die dynamische Wirtschaftsentwicklung. Während Europa und auch die Vereinigten Staaten unter der Rezession leiden, befindet sich die asiatische Wirtschaft weiter auf Die Kostenstruktur von AirAsia im Branchenvergleich Kosten US$-Cents/ Verfügbarer Sitzplatzkilometer AirAsia Durchschnitt vergleichbarer Airlines Prozent günstiger Mitarbeiter 0,30 1,29 77% Treibstoff 1,03 1,96 47% Wartung 0,17 0,34 50% Flugzeug Miete und Abschreibung 0,28 0,70 60% Benutzerstationen 0,14 1,05 87% Marketing 0,12 0,33 64% Andere 0,21 0,53 60% Summe 2,25 6,19 64% Quelle: AirAsia Quartalsbericht für das zweite Quartal 2009 4 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Air Asia Wachstumskurs. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich um sechs Prozent schrumpfen wird, erwartet die chinesische Regierung 2009 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um acht Prozent. Indonesien, das viertbevölkerungsreichste Land der Welt, wird in diesem Jahr voraussichtlich ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent erreichen. Auch bei den langfristigen Prognosen schneidet Asien im weltweiten Vergleich am besten ab. Während Experten in den kommenden 20 Jahren für die Weltwirtschaft jährliche Steigerungsraten von 3,1 Prozent erwarten, sind die Aussichten für den größten Teil Asiens deutlich positiver. So liegen die Wachstumsschätzungen für Südost- und Südwestasien sowie die Region Asien-Pazifik deutlich über vier Prozent. Das hohe Wirtschaftswachstum kommt auch der Millionen Menschen. Andere bevölkerungsreiche Länder wie Indonesien oder die Philippinen sind darin noch nicht berücksichtigt. Mehr Bevölkerung und größere Städte Tony Fernandes, CEO der malaysischen Low-Cost-Airline AirAsia Bevölkerung zu Gute. Während das Pro-Kopf-Einkommen in den G7-Staaten in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent anstieg, hat es sich in Asien nahezu verdoppelt. Schätzungen beziffern die kaufkräftige Mittelschicht allein in China und Indien auf 440 bis 540 Laut einer Schätzung der Vereinten Nationen wird sich die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 von derzeit 6,8 Milliarden auf über neun Milliarden erhöhen. Von der aktuellen Weltbevölkerung leben etwa 60 Prozent in Asien und auch in Zukunft dürfte der Anteil Asiens an der globalen Einwohnerzahl ähnlich hoch bleiben. Die Deutsche Stiftung für Weltbevölkerung (DSW) rechnet bis zum Jahr 2050 mit einer Zunahme der asiatischen Bevölkerung um weitere 1,3 Milliarden Menschen. Die Einwohnerzahl Asiens würde dann bei über fünf Milliarden Menschen liegen. Die 20 größten Städte der Welt Rang Stadt Einwohnerzahl Land Erdteil 1 Mumbai 13.662.885 Indien Asien 2 Karatschi 12.827.927 Pakistan Asien 3 Istanbul 12.569.041 Türkei Asien 4 Delhi 11.954.217 Indien Asien 5 Bangkok 11.571.000 Thailand Asien 6 Seoul 10.924.870 Südkorea Asien 7 Sao Paulo 10.886.518 Brasilien Südamerika 8 Moskau 10.508.971 Russland Europa 9 Shanghai 9.696.600 10 Lagos 9.494.045 Nigeria Afrika 11 Mexiko-City 8.720.916 Mexiko Nordamerika 12 Jakarta 8.576.788 Indonesien Asien 13 Tokio 8.483.050 Japan Asien 14 New York 8.274.527 USA 15 Kinshasa 8.096.254 Kongo Afrika Afrika 1) China, V.R. Asien Nordamerika 16 Kairo 7.947.121 Ägypten 17 Teheran 7.797.520 Iran Asien 18 Beijing 7.724.932 China, V.R. Asien 19 London 7.512.400 Großbritannien 20 Hongkong 7.008.900 China, V.R. Europa Asien 1) Bangkok Greater Metropolitan Area, Juli 2006 Quellen: Nationale Statistikämter, 2006 5 Asien Kurier Neben China und Indien, den größten Ländern Asiens, gibt es jedoch noch eine ganze Reihe wachstumsstarker asiatischer Nationen. So wird sich die Bevölkerung Indonesiens von aktuell 238 Millionen auf fast 290 Millionen im Jahr 2050 erhöhen. Auf den Philippinen soll die Bevölkerung im selben Zeitraum um circa 50 Millionen auf 150 Millionen steigen. Die hohen Wachstumsraten und die Abwanderung der Bevölkerung in die Städte lässt die Metropolen Asiens immer größer werden. Von den 20 größten Städten der Welt befinden sich zehn in Asien. Millionenstädte wie Medan (Indonesien), Caloocan (Philippinen) oder Taichung (Taiwan), die in Deutschland fast niemand kennt, suchen Anbindung an das weltweite Flugverkehrsnetz. Low-Cost-Carrier erobern den asiatischen Markt Die steigende Bevölkerungszahl und das dynamische Wirt- Sonntag, 1. November 2009 schaftswachstum sorgen in den asiatischen Ländern für eine zunehmende Nachfrage nach dem Verkehrsmittel Flugzeug. Zwar ist der Anteil der Gesamtbevölkerung, der sich das Fliegen leisten kann, noch gering. So nutzten von den etwa 1,3 Milliarden Chinesen in diesem Jahr etwa 75 Millionen das Flugzeug. In den kommenden Fliegen ist in Indien genauso teuer wie ein Erste-Klasse-Ticket für den Zug Jahren erwarten Experten jedoch ein kontinuierliches Wachstum des chinesischen Flugverkehrsmarktes. Demnach soll sich die dortige Flugzeugflotte von aktuell 750 Flugzeugen auf 1.900 Flugzeuge im Jahr 2020 erhöhen. Auch in Indien stößt das Fliegen auf wachsendes Interesse. Dort bietet die im Jahr 2003 gegründete Low-Cost-Airline Air Deccan täglich 54 Flüge zu 19 nationalen Zielen an. Mit einem Preis von 700 Rupien (etwa 10 Euro, 1 Euro = 69,88 Rupien, 3-Monatsmittel) ist das Fliegen in Indien genauso teuer wie ein Erste-Klasse-Ticket für den Zug, den pro Tag mehr als 15 Millionen Inder nutzen. Während in der westlichen Welt das Internet die bevorzugte Vertriebsplattform der Airlines ist, haben die Low-Cost-Carrier in Asien ganz neue Absatzkanäle erschlossen, wie zum Beispiel Mobiltelefone. Dass das Geschäftsmodell funktioniert, zeigen die Geschäftsergebnisse der malaysischen Airline AirAsia. Trotz Krise und Passagierrückgang bei den meisten Fluggesellschaften der Welt, vermeldete die Airline im ersten Halbjahr 2009 ein Passagierwachstum von 22 Prozent und erzielte dabei eine GewinnMarge von 43 Prozent. Beim europäischen Pendant EasyJet ging die Passagierzahl dagegen um vier Prozent zurück. Geringe Kosten sorgen für mehr Passagiere Das Wachstum des asiatischen Flugverkehrs wäre ohne die Low- Der Aufschwung hat begonnen ! Liebe Leserinnen und Leser, ist Ihr Unternehmen noch nicht ausgelastet ? Inserate im Asien Kurier sind preiswert und Sie erreichen mehr als 7.200 wirtschaftsorientierte Leser. Einer davon könnte Ihr nächster Kunde sein ! Diese Viertelseite kostet nur 195 Euro. Wir informieren Sie gerne: anzeigen@asienkurier.com Unsere Anzeigenpreise und Mediadaten finden Sie auch Online: www.asienkurier.com/download/asienkurier_mediadata_german.pdf 6 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Cost-Carrier undenkbar. Die Kosten liegen bei diesen Airlines im Schnitt um 60 bis 70 Prozent unter dem Branchenmittel. „AirAsia arbeitet im Durchschnitt mehr als 60 Prozent günstiger als andere Low-Cost-Carrier“, erklärt Tony Fernandes, CEO der malaysischen Low-Cost-Carriers. Durch die attraktiven Flugpreise erfreuen sich Low-Cost-Anbieter einer hohen Nachfrage. Um den wachsenden Bedarf zu decken, will AirAsia allein in diesem Jahr 14 zusätzliche Flugzeuge in Dienst stellen. Damit wächst die Flotte 2009 auf 89 Jets. Das Flugzeug als unverzichtbares Verkehrsmittel Die Region Südostasien ist der Zukunftsmarkt der Luftfahrt. Dieser Teil der Welt weist nicht nur wegen der dynamischen Bevölkerungsentwicklung und der guten Wirtschaftsaussichten ein hohes Wachstumspotential auf. Da in Südostasien große Wasserflächen und enorme Entfernungen zu überbrücken sind, wird das Flugzeug zunehmend zu einem unverzichtbaren Verkehrsmittel, um den Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden. Ein gutes Beispiel dafür ist Indonesien. „Der Inselstaat ist wegen seiner Wachstumsdynamik einer der aussichtsreichsten Passagiermärkte Asiens“, so Fernandes. Die 238 Millionen Einwohner werden im Jahr 2009 voraussichtlich ein BIP von fast 900 Milliarden US$ erwirtschaf- China Seltene Erden und Metalle wenig gefragt Von Bernd Schaaf, Germany Trade & Invest in Shanghai Die Exporte der VR China bei den Seltenerden und anderen seltenen Metallen sind im 1. Halbjahr 2009 unerwartet stark gesunken. Der wertmäßige Rückgang erreichte bei einigen Erzeugnissen ein Minus von bis zu 80 Prozent. Dennoch wird der Branche eine glänzende Zukunft vorhergesagt, da viele neue Technologien auf die Rohstoffe angewiesen sind. Die Hersteller von Seltenerdmetallen (SEM) in der VR China ten. Das Land besteht aus mehr als 13.000 Inseln, wovon Java, Bali, Sumatra und Sulawesi die bevölkerungsreichsten sind. Analysten rechnen Indonesien bereits heute den BRIC-Staaten zu und fordern daher ein zweites „I“ in der Bezeichnung BRIC, die als Abkürzung für die wirtschaftlich stärksten Schwellenländer steht. Während die Indonesiens auch heute noch zum größten Teil durch den Schiffsverkehr verbunden wird, sind auch immer mehr Low-Cost-Carrier als zeitsparende Reisealternative gefragt. Durch die niedrige Kostenstruktur können Flugrouten zwischen Städten eröffnet werden, die bisher nicht wirtschaftlich betrieben werden konnten. kämpfen an vielen Fronten. Der Sektor ist stark zersplittert und leidet nicht nur unter dem seit Ende 2008 einsetzenden nationalen und globalen Preisverfall, sondern auch unter dem Exporteinbruch. Hinzu kommt, dass die Produktion unter rückständigen technologischen Bedingungen stattfindet und häufig sehr umweltschädlich ist. Andererseits wird der Branche, zusammen mit der Gruppe “Andere Seltene Metalle” wie Gallium, Indium oder Germanium eine glänzende Zukunft vorhergesagt. Insbesondere in Technologiebereichen wie der Optoelektronik, Globaler Rohstoffbedarf für Zukunftstechnologien (2006 und 2030) *) Rohstoff 2006 2030 Zukunftstechnologie Gallium 0,28 6,09 Dünnschicht-Photovoltaik, IC Neodym 0,55 3,82 Permanentmagnete, Lasertechnik Indium 0,40 3,29 Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Germanium 0,31 2,44 Glasfaserkabel, IR Optische Technologien Scandium gering 2,28 Festoxid-Brennstoffzellen, Aluminium-Legierungen Platin gering 1,56 Brennstoffzellen, Katalyse Tantal 0,39 1,01 Mikrokondensatoren, Medizintechnik *) Angaben im Verhältnis zur gesamten heutigen Weltproduktionsmenge des jeweiligen Rohstoffs, Basisjahr 2006 Quelle: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), 2009 7 Ihre Experten für Wachstum, Wettbewerb, Innovation und geistiges Eigentum CHINABRAND CONSULTING ist eine deutsche Managementberatung für das Geschäft in China. Wir beraten deutsche, europäische und amerikanische Markenunternehmen (B2B und B2C), die bereits über China-Erfahrung verfügen, bei anspruchsvollen Aufgaben in Bezug auf Wachstum, Wettbewerb, Innovation und geistiges Eigentum. Unsere Beratungsfelder: § § § § § § Anti-Counterfeiting und Know-how-Schutz Competitive Intelligence und Market Intelligence Wettbewerbsstrategie Innovationsstrategie IP-Business, Lizenzverhandlungen Mergers & Acquisitions CHINA www.chinabrand.de Gesamtimport von Seltenerdmetallen nach Ländern Land [Mio. US$] 2008 Veränderung 240,7 165,9 -31,1% 26,1 10,9 -58,2% Deutschland 7,7 8,8 + 14,3% Frankreich 3,8 5,6 + 47,4% USA 6,6 5,3 -19,7% Japan Hongkong 2007 [Mio. US$] Veränderung im Vergleich zum Vorjahr Quelle: UN Lasertechnik, Photovoltaik oder Brennstoffzellen wird von einer rapide steigenden Nachfrage nach seltenen Metallen einschließlich SEM ausgegangen. Nur bei wenigen Produkten sei damit zu rechnen, dass es in den kommenden zwei Jahrzehnten zu Lieferengpässen kommen könnte. So die Ergebnisse einer Analyse des jüngst publizierten Forschungsberichts “Rohstoffe für Zukunftstechnologien” des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT). Weltweit ist die VR China derzeit größter Produzent und Exporteur der Seltenerdmetalle, und auch bei manchen anderen seltenen Metallen spielt das “Reich der Mitte” in der obersten Liga mit. So stellten die chinesischen Lieferanten 2008 knapp vier Fünftel der gesamten SME-Weltausfuhr. Rein wertmäßig schrumpften die BRAND ® www.chinabrand-us.com Exporte aber aufgrund des Preisverfalls auf den Rohstoffmärkten und geringerer Nachfrage um 45,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch 166 Millionen US$. Dieser Trend setzte sich auch im 1. Halbjahr 2009 fort. So nahmen die Lieferungen ins Ausland gegenüber der Vorperiode (99,8 Mio. US$) um 81,9 Prozent auf 18,1 Millionen US$ ab. Offensichtlich ist der internationale Bedarf eingebrochen, da auch mengenmäßig die Ausfuhr um 69 Prozent auf 1.186 Tonnen schrumpfte. Im Gesamtjahr 2008 waren noch 6.940 Tonnen exportiert worden. Mit einem Anteil von knapp 60 Prozent am Weltexport belegten chinesische Firmen 2008 auch im Export von Seltenerdmetallen Land [Mio. US$] [Mio. US$] 2008 Veränderung 307,2 166,1 -45,9% USA 20,9 19,5 -6,7% Hongkong 19,1 6,4 -66,5% Österreich 3,6 5,3 +47,2% 13,6 4,9 -64,0 373,1 213,3 -42,8% China, V.R. Italien Weltexport 2007 1) Veränderung im Vergleich zum Vorjahr 2) 17 SEM-Metalle, davon Scandium, Yttrium, Lanthan sowie 14 Lanthanoide Quelle: UN 8 Asien Kurier Segment der SEM-Verbindungen den ersten Rang. Allerdings ist die Dominanz hier nicht ganz so groß wie bei den reinen Metallen. Insgesamt kam es auf dem globalen Markt für SEM-Verbindungen gegen Ende 2008 zu Einbrüchen. Vor allem japanische Produzenten hatten ihre Auslandslieferungen stark reduziert, während chinesische Firmen noch zulegen konnten. Jedoch hat sich die Lage für die VR China im 1. Halbjahr 2009 verschlechtert. Nach Zollangaben führten chinesische Unternehmen nur noch Branchenprodukte im Wert von 57,1 Millionen US$ aus, mehr als 77 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Mengenmäßig brachen die Auslandslieferungen um Sonntag, 1. November 2009 69,0 Prozent auf 6.134 Tonnen ein. Größter Abnehmer chinesischer SEM-Produkte ist mit Abstand Japan, das gleichzeitig weltweit Hauptimporteur dieser Erzeug- Beijing setzt Seltene Erden als ökonomisches Druckmittel ein, um sich im Wettbewerb einen Vorsprung zu sichern nisse ist. Allein 91 Prozent der chinesischen Ausfuhren von SEM gingen 2008 nach Tokio, und bei SEM-Verbindungen waren es immerhin noch 58 Prozent. Es ist daher nicht überraschend, dass Japan angesichts der hohen Abhängigkeit von Lieferanten aus China zusehends nervös wird und eine gesicherte Versorgung mit Seltenerdmetallen (einschließlich anderer seltener Metalle) als nationale Aufgabe betrachtet. Zu diesem Zweck wurde im Juli 2009 ein Forum zur Erschließung dieser für den technologischen Fortschritt notwendigen Vorerzeugnisse eingerichtet. Die Sorge Japans um potentielle Engpässe bei den Rohstoffen ist verständlich, da der Inselstaat nicht nur von einem Land abhängig sein möchte, zumal Beijing unterstellt wird, es setze SEM und SEM-Erzeugnisse als ökonomisches Druckmittel ein, um sich im Wettbewerb einen Vor- Chinas Exportkontingente für Seltenerdmetalle ( 1. Halbjahr 2009 ) Rang Unternehmen Quote [Tonnen] 1 China Minmetals Corporation 2.881 2 Baotou Huamei Rare Earth High-Tech Co. Ltd. 2.534 3 Gansu Rare Earth New Material Limited-Liability Co. 2.374 4 Sinosteel Corporation 2.185 5 Inner Mongolia Baotou Steel Rare-Earth Hi-Tech Co. 2.158 6 China National Non-Ferrous Metals Import & Export Guangdong Corporation 2.121 7 Leshan Shenghe Rare Earth Technology Co. Ltd. 2.079 8 China National Non-Ferrous Metals Import & Export Corp. (Jiangsu Branch) 1.881 9 Jiangxi South Rare Earth Hi-Tech Co., Ltd. 1.635 10 Inner Mongolia Hefa Rare Earth Science & Technology Development Co., ltd. 1.576 11 Ganzhou Chenguang Rare Earths New Materials Co., Ltd. 1.379 12 GRIREM Advanced Material Co. Ltd. 1.303 13 Yiyang Hongyuan Rare Earth Company Ltd. 1.224 14 Jiangxi Golden Century Advanced Materials Co., Ltd. 1.190 15 Funing Rare-Earth Industrial Co., Ltd. 1.151 16 Ganzhou Qiandong Rare Earth Group Co. Ltd. 1.021 17 Xi’an Xijun New Material Co., Ltd. 987 18 Deqing Xingbang Rare Earth New Material Co., Ltd. 638 19 Jiangsu Geo Quin Nano Rare Earth Col. Ltd. 552 20 Changshu Shengchang Rare Earth Smeltery Co., Ltd. 441 Insgesamt 31.310 Quelle: Handelsministerium; RIC Information Consulting 9 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 sprung zu sichern. Vor allem in zukunftsträchtigen Produkten, so unter anderem Hybrid- oder Elektroautos, Batterien sowie organische Solarzellen, werden Branchenkennern zufolge Metalle wie Lithium, Kobalt und Neodym eingesetzt. Die chinesische Regierung versucht daher, die Gemüter wieder etwas zu beruhigen. Auf der am 4. September 2009 in Beijing zu Ende gegangenen “Minor Metals & Rare Earths 2009” versicherte die Chefin der Rohstoffabteilung innerhalb des Ministry of Industry and Information Technology, Wang Caifeng, es sei nicht vorgesehen, den Export von SEM wie Terbium oder Dysprosium einzustellen, so Berichte der Wirtschaftszeitung “Di Yi Caijing Ribao (China Business News). Dennoch bestehen von Seiten Chinas Ausfuhrbeschränkungen bei SEM. Dies betrifft nach Angaben der Zeitung “21 Shidai Jingji Daobao” Branchenerzeugnisse wie ]Renten ]Versicherungen ]Internationale Konzepte ]Investments ]Steuerabschreibungs- modelle Kontakt: Erhard Pressler, Dipl. Betriebswirt Aying/München: Tel.: (08095) 87323 00, Fax: (08095) 87323 10 Pattaya/Thailand: Tel.: 0066 (0) 814472358 Web: www.presslerinvestments.com E-Mail: pressler@presslerinvestments.com in der ersten Jahreshälfte 2009 SEM und SEM-Verbindungen im Volumen von nur 7.320 Tonnen exportiert. Gleichzeitig erwarben die 20 größten chinesischen Lieferanten aber Exportkontingente im Umfang von 31.310 Tonnen. Chinas Ausfuhr anderer seltener Metalle Produktgruppe 2007 [Mio. US$] Platinmetalle 2008 [Mio. US$] 1. Hj. 2009 [Mio. US$] 6,1 9,5 6,9 Silber 2.017,2 2.138,6 696,9 Kupfer 5.282,4 5.609,1 1.351,4 429,0 230,1 25,5 3.510,2 4.655,2 732,5 99,7 139,3 57,3 115,7 68,5 7,7 Zinn Andere Unedle Metalle Tantal Germanium, Gallium, Indium etc. *) *) 21 Seltene Metalle, darunter: Mangan, Molybdän, Titan, Kobalt, Gallium, Germanium, Tantal, Indium etc. Quelle: Chinesische Zollstatistik Europium, Terbium, Dysprosium, Thulium, Ytterbium oder Lutetium. In einer aktuellen Analyse des Sektors heißt es aus gleicher Quelle, es bestünden Ausfuhrverbote bei bestimmten SEM-Produkten wie Erzen, Chloriden oder Karbonaten. Insgesamt scheint sich der Seltenerdmetall-Sektor derzeit in chaotischen Zuständen zu befinden. Zollangaben zufolge wurden Seit 70 Jahren ist die Firma Pressler als unabhängiger Versicherungsmakler und Finanzdienstleister tätig. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und beraten Sie gerne unverbindlich. Aus heutiger Sicht dürfte es keine unabwendbaren Probleme bei der Sicherung der Versorgung mit SEM und anderen seltenen Metallen geben. Die IZT-Studie, die den Bedarf von mehreren Dutzend SEM und anderen seltenen Metallen bis 2030 analysiert, kommt nur bei sieben Produkten zu dem Ergebnis, dass 2030 die Nachfrage über der Welterzeugung des Jahres 2006 liegen wird. Insbesondere Gallium, das kein SEM ist, sondern zur Gruppe “Andere Unedle Metalle” gehört, wird im Jahr 2030 mehr als sechs mal stärker nachgefragt sein als 2006. Auch das Seltenerdmetall Neodym und das Nicht-SEM Indium liegen mit Faktoren von 3,82 beziehungsweise 3,29 weit über dem Basiswert aus dem Jahr 2006. Es bleibt dennoch anzunehmen, dass sich die Weltproduktion dieser Nachfrage bis 2030 anpassen kann, zumal in rohstoffreichen Ländern wie Australien oder Russland bislang unbekannte Lagerstätten vermutet werden. China dürfte als Lieferant in dieser Spitzengruppe sowohl bei den SEM Neodym oder Scandium als auch bei Nicht-SEM wie Gallium, Indium oder Germanium eine Rolle spielen. Allerdings ist die chinesische Übermacht bei Nicht-SEM-Metallen lange nicht so ausgeprägt wie bei SEM. Ähnlich wie bei SEM sind die Ausfuhren anderer seltener Metalle in der ersten Jahreshälfte 2009 beträchtlich gesunken. Dabei war der Rückgang bei den Mengen noch stärker als bei den Werten, so dass der Preisverfall zusätzlich zum Tragen kommt. Nur das Exportniveau bei Platin und Tantal konnte einigermaßen gehalten werden. 10 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 China Unternehmen klagen über Arbeitskräftemangel Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest in Hongkong Die rasante Lohnentwicklung der vergangenen Jahre ist in der VR China durch die weltweite Wirtschaftskrise zum Stillstand gekommen. Noch 2003 bekam ein Fabrikarbeiter im südchinesischen Perlflussdelta gut 50 US$ im Monat. Doch bereits 2008 wurde in zahlreichen Städten und Kreisen die 200-US-DollarMarke überschritten. Millionen von Wanderarbeitern kehrten nach ihrer Entlassung in ihre Heimatprovinzen zurück. Unternehmen, die im Zuge des Weihnachtsgeschäfts ihre Produktion hochfuhren, mussten sich anstrengen, genügend Personal zu finden. Innerhalb Chinas sind die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise besonders im südchinesischen Perlflussdelta spürbar. Die Exportfabrik der Volksrepublik leidet unter den kräftigen Auftragsrückgängen aus den Hauptabnehmermärkten in Europa und Nordamerika. Zwar zeichnete sich im Spätsommer 2009 noch keine durchgreifende Wende ab, doch die ersten Unternehmen mussten angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts ihre Produktion hochfahren und wie- Asien Kurier erhalten Sie kostenlos per Email - jeden Monat. Bitte besuchen Sie unsere Webseite zum Bestellen www.asienkurier.com der Personal einstellen. Beim rekrutieren stellten viele Firmen erstaunt fest, dass es mitten in der Krise einen - wenn auch nicht dramatischen - Arbeitskräftemangel gibt. Millionen von Wanderarbeiter hatten im Zuge der Krise Ende 2008/Anfang 2009 ihren Job verloren und waren, nachdem sie einige Monate auf der Suche nach Beschäftigung durch die Straßen Südchinas gezogen sind, in ihre Heimatprovinzen zurückgekehrt. Im Landesinneren, wo die Wirtschaftskrise aufgrund der geringen Exportabhängigkeit nur bedingt spürbar ist, konnten sie teilweise eine neue Anstellung finden. Die ist zwar meist deutlich schlechter bezahlt, doch kommt man aufgrund der höheren Kaufkraft über die Runden. Wer keine neue Arbeit findet, kann derweil von seinen Ersparnissen, die auf dem Land nur langsam dahin schmelzen, leben und auf ein endgültiges Ende der Krise warten. Auch stehen Netzwerke von Familie und Freunden bereit, die sowohl bei der Jobsuche als auch für die Notfallunterstützung behilflich sind. Die Unternehmen in Südchina müssen sich daher einiges Einfallen lassen, um neue Arbeiter zu finden. An den Fabriken künden Plakatwände davon, dass wieder eingestellt wird und die Jobvermittler berichten von einer kräftigen Anfrageflut von Seiten der Arbeitgeber. Doch die Löhne dürften trotzdem nicht steigen. Die meisten Unternehmen im Perlflussdelta schreiben Verluste beziehungsweise fahren nur geringe Gewinne ein. Spielraum für Lohnerhöhungen gibt es daher nicht. Zwischen 2003 und Mitte 2008 hatten sich die Löhne ungefähr verdreifacht. Im Durchschnitt zahlte ein Hongkonger Investor in Shenzhen oder Guangzhou seinen ungelernten Arbeitskräften einschließlich Überstundenzuschlägen etwa 1.800 Renminbi Yuan (182 Euro, 1 Euro = 9,90 Renminbi Yuan, 3-Monatsmittel). In den anderen Städten des Perlflussdeltas wurden 1.500 bis 1.800, im Hinterland der Provinz mindestens 1.200 Renminbi gezahlt. Davon sind jedoch jeweils die Ausgaben für Kost und Logis - der Arbeitgeber baut in der Regel ein Wohnheim neben der Fabrik abzuziehen. Die weiteren Lohnnebenkosten für die Unternehmen sind vergleichsweise gering. Das neue Arbeitsvertragsgesetz hat jedoch für eine merkliche, wenn auch absolut gesehen geringe Erhöhung der Kosten geführt. Zumeist übertreiben nach Angaben von ausländischen Einkäufern die chinesischen Lieferanten die Auswirkungen der neuen Regelungen, um in Verhandlungen einen höheren Abnehmerpreis durchzusetzen. Nicht wenige Unternehmer haben in Südchina die gesetzlichen Bestimmungen nicht vollständig eingehalten. Insbesondere hin- 11 Asien Kurier sichtlich des Kündigungsschutzes entziehen sich viele ihren Verpflichtungen. Vor allem Investoren aus Taiwan sollen in der Krise fluchtartig das Land verlassen Löhne für Fabrikarbeiter bleiben 2009 stabil haben, wobei sie ihren ehemaligen Angestellten mehrere Monatslöhne schuldig blieben. Die ersten Arbeiter haben daher das Gesetz in die eigene Hand genommen und ihre Bosse rechtzeitig zu Hause oder im Hotel festgesetzt. Diese dürfen das Land erst dann verlassen, wenn beide Seiten zu einer “gütlichen” Einigung gekommen sind. Die Polizei unternimmt in der Regel nichts, wovon zahlreiche ausländische Generalkonsulate ein Lied singen können. Die Sitten in Guangdong sind eindeutig “rauer” geworden. Sonntag, 1. November 2009 Seit dem Sommer 2008 sind die Löhne für Arbeiter in Guangdong im Prinzip nicht mehr gestiegen. Es war aber auch kein nennenswerter Rückgang zu verzeichnen, vor allem weil es zu einer kräftigen Verknappung des Arbeitsangebots kam. Kein Chinese stellt sich noch für weniger als 1.200 Renminbi ans Band. Anders sieht es bei Angestellten aus. Während Wanderarbeiter vor allem in den Fabriken Guangdongs unterkamen, fand die kantonesisch sprechende einheimische Bevölkerung Anstellung in den besser bezahlten Dienstleistungssektoren. In der Hauptstadt Guangzhou, wo die meisten Bürojobs zu finden sind, bekamen “white collar worker” in Vorkrisenzeiten im Durchschnitt rund 3.500 Renminbi im Monat, wobei es in Abhängigkeit von der Berufserfahrung, der Qualifizierung und der ausgeübten Tätigkeit eine große Streuung gibt. Da sich das Arbeitsangebot in diesem Bereiche nicht wesentlich verringert hat - die einheimische Bevölkerung bleibt vor Ort - drückt das schlechte Geschäft, unter dem die Handelsgesellschaften, Logistiker oder Immobilienfirmen leiden, auf die Gehälter. Glücklich darf sich schätzen, wessen Einkommen stabil bleibt, was vor Gehälter für Angestellte bröckeln allem für langjährige Angestellte gelten dürfte. Neueinsteiger müssen derweil, wenn sie überhaupt einen Job finden, mit einem Anfangsgehalt rechnen, das 5 bis 10 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegt. Die Bonuszahlungen zum chinesischen Neujahr, die im Februar 2010 anstehen, dürften für beide Gruppen auf jeden Fall mager ausfallen. Asean, Afghanistan, Bangladesch, 453 ArtikelChina, wurden in bislang 30 Ausgaben Brunei, Hongkong, Indien, vom Asien KurierIrak, veröffentlicht. Indonesien, Iran, Japan, Kambodscha, Katar, Korea, Kuweit, Laos, Macao, und Malaysia, Myanmar, Unsere Leserinnen Leser finden das Nepal, vollständigePakistan, Archiv auf unsererPhilippinen, neuen Webseite Saudi Arabien, Singapur, Sri Lanka, Taiwan, Thailand, Kurier-Ausgaben (PDF) Vietnam, ] alle Asien Vereinigte Arabische Emirate, Asepdf.asienkurier.com an, Afghanistan, Bangladesch, ] alle Einzeltexte (HTML) Brunei, China, Hongkong, Indien, texte.asienkurier.com Indonesien, Irak, Iran, Japan, Vielen Dank dass Sie AsienKorea, Kurier lesen. Kambodscha, Katar, Kuweit 12 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Luxusautos rollen weiter erfolgreich Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest in Hongkong Der ohnehin schon kleine Pkw-Markt Hongkongs ist im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise kräftig geschrumpft. Auch im benachbarten Südchina rund die Hälfte der Autoimporte der Sonderverwaltungsregion wird dorthin reexportiert - ging die Nachfrage merklich zurück. Doch vor allem Massenhersteller aus Japan mussten Federn lassen, während deutsche Premiumanbieter lediglich von einer Marktkorrektur auf hohem Niveau berichteten und ihre Vormachtstellung weiter ausbauten. Die internationale Wirtschaftskrise hat den Hongkonger Pkw-Markt heimgesucht. Die vom Transport Department registrierten Neuzulassungen lagen im ersten Halbjahr 2009 um über 42 Prozent unter dem Vorjahreswert. Allerdings sagen diese Zahlen noch nichts darüber Vor allem Anbieter aus Japan, die das untere bis mittlere Preissegment bedienen, mussten Federn lassen, während europäische Hersteller von Luxuskarossen mit einem blauen Auge davon kamen. Einige Spezialanbieter konnten so- Deutsche Hersteller wertmäßig auf Rang eins der Zollstatistik gar gegen den Trend ihren Umsatz leicht steigern. Am Wert gemessen ist daher die einheimische Nachfrage nicht so stark geschrumpft, wie es die Zulassungszahlen vermuten lassen. Laut Angaben des Statistikamtes ist der Einzelhandelsumsatz mit Automobilen (einschließlich Teilen) in den ersten sechs Monaten 2009 um ein Drittel gegenüber dem entsprechenden Kennzahlen zu Hongkongs Pkw-Markt in der Krise (Veränderung 1. Hj 2009 zum 1. Hj. 2008) Einzelhandelsumsatz (einschl. Teile) -32,9% Zulassungen -42,1% Importe -46,4% Importe aus Deutschland -28,0% Reexporte in die VR China -41,4% deutsche Reexporte (via Hongkong) in die VR China -24,1% Quelle: Transport Department, Census and Statistics Department, Trade Development Council aus, wie einzelne Sparten innerhalb der Autobranche abschnitten. Während in Europa und den USA infolge der Abwrackprämie vor allem die Massenhersteller profitierten und die Premiumanbieter mit herben Umsatzverlusten kämpften, trat in der ehemaligen Kronkolonie das genaue Gegenteil ein. schließen bzw. ihre Produktion zurückfahren. Die Gesamtnachfrage nach Pkw ist stark zurückgegangen. Doch Luxuswagen aus Deutschland - sie stellten im ersten Halbjahr 2009 rund 60 Prozent der Pkw-Widerausfuhren Hongkongs nach China dar - bleiben einigermaßen gefragt. Angesichts des schwachen Umsatzes, bauen die Händler Hongkongs zunächst ihre Lager ab und bestellen kaum noch nach. Im Jahr 2008 importierte die Stadt noch Pkw im Wert von 2,6 Milliarden A lfred E. Neumann Hongkong Vorjahreszeitraum eingebrochen. Ähnlich sieht die Lage im benachbarten Südchina - etwa die Hälfte der Pkw-Einfuhren Hongkongs wird dorthin reexportiert - aus. Infolge der Krise der Exportindustrie verloren Millionen von Arbeitern ihren Job und zahlreiche Fabriken mussten Rolls Royce in Hongkong: je exklusiver die Marke, desto krisensicherer das Geschäft. US$, ein Plus von über einem Viertel gegenüber 2007. Doch in den ersten sechs Monaten 2009 betrugen die entsprechenden Einfuhren nur noch rund eine dreiviertel Milliarden US$, was zum Vorjahreszeitraum nahezu einer Halbierung gleichkommt. Die entsprechenden Wiederausfuhren nach China gaben um 41 Prozent nach. Den Hongkonger Markt teilen sich die Anbieter aus Deutschland sowie aus Japan praktisch untereinander auf. Die Hersteller aus dem “Land der aufgehenden Sonne” bedienen vor allem das untere bis mittlere Preissegment und führen die Einfuhrstatistik mengenmäßig an. “Made in Germany”-Wagen sind im Durchschnitt dreimal so teuer wie japanische Konkurrenzprodukte. Insgesamt importierte Hongkong 2008 fast 18.000 Pkw aus deutscher Fertigung im Wert von 1 Milliarde US$. Damit kamen deutsche Hersteller wertmäßig gesehen auf einen Einfuhranteil von knapp 40 Prozent und lagen auf Rang eins der Zollstatistik. 13 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Hongkong Viel Geld für schnelle Züge Von Dr. Roland Rohde, Germany Trade & Invest in Hongkong und Planungsbehörden sind voll auf damit beschäftigt, zahlreiche zwischen 2009 und 2011 startenden Megaprojekte zu koordinieren. Die zukünftige Flughafenverbindung Lothar Brahms Angesichts der weltweiten Finanzkrise zieht die Regierung Hongkongs zahlreiche Infrastrukturprojekte zeitlich vor. Interne Papiere, die vor einer Kostenexplosion bei zwei Hochgeschwindigkeitsvorhaben warnen, lässt sie in den Schubladen. Die 35 km lange Verbindung von Kowloon an die chinesische Grenze soll um die 7 Milliarden US$ verschlingen. Ähnlich viel soll der Anschluss des Hongkonger Airport an den Flughafen in Shenzhen kosten. Zwei riesige Bahnprojekte sollen Hongkongs Anschluss an das Hochgeschwindigkeitszeitalter sowie an das chinesische Intercitynetz ermöglichen. Das erste Vorhaben eine Verbindung von der Innenstadt in die Grenzstadt Shenzhen und von dort nach Guangzhou - steht bereits in den Startlöchern. Ende 2009/Anfang 2010 sollen laut dem Willen der Behörden die Konstruktionsarbeiten beginnen. Für 2015 ist die Inbetriebnahme angepeilt. Die Planungen für den Anschluss des Hongkonger Flughafens an den Airport in Shenzhen mittels einer Hochgeschwindigkeitsstrecke befindet sich noch in der Evaluierungsphase. Die Bau- Preisgünstiger als ein Highspeed-Zug fuhr man früher über das Wasser nach Shenzhen. muss daher erst einmal hinten anstehen. Die ersten Züge dürften nicht vor 2020 fahren. Explodierende Kosten bereiten der Regierung und der MTR Corp. Kopfzerbrechen. Laut einer internen Studie der Bahngesellschaft, die im Herbst 2009 an die Öffentlichkeit durchsickerte, dürfte der Bau der nur 35 km langen Strecke von der Innenstadt (Kowloon) zur Grenze zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden US$ verschlingen. Die ursprünglichen Pläne von 2007/08 gingen hingegen von nur knapp 4 Milliarden US$ aus. Gemäß der internen Schätzungen würde die Schnellstrecke nach Shenzhen rund 200 Millionen US$ pro km kosten. Damit wäre das Projekt gemessen am Kilometerpreis laut Berechnung der South China Morning Post fast fünfmal so teuer wie der Bau der Hochgeschwindigkeitsverbindung, die in Taiwan die Städte Taipeh und Kaohsiung miteinander verbindet. Der Grund für die horrenden Kosten liegt in der extrem engen Bebauung auf der Hongkonger Seite. Weite Teile der Verbindung müssten daher unterirdisch verlaufen. Die Hälfte der Gesamtkosten entfielen zudem auf den Bau des unterirdischen Innenstadtbahnhofs. Dessen Konstruktion ist laut MTR gemessen am eingesetzten Material sechsmal so umfangreich wie der Bau des 400 m hohen International Finance Center 2. Die Strecke, die die Flughäfen Hongkongs und Shenzhens miteinander verbinden soll, verläuft laut derzeitigen Planvorgaben unterirdisch und zudem noch teilweise unter dem Meeresgrund. Für die auf Hongkonger Seite anfallenden 25 km veranschlagt die MTR die Baukosten auf gut 6 Milliarden US$. Damit wäre der Kilometerpreis noch einmal höher als beim sogenannten Hongkong - Shenzhen Express. Überblick Hochgeschwindigkeitsprojekte Hongkong Projekt Hong Kong - Shenzhen Express Rail Link Hongkong - Shenzhen Airport Link Investitionssumme 6,5 Mrd. bis 7,5 Mrd. US$ 6,5 Mrd. US$ Projektstand Anmerkung In Zukunft sollen Züge in 14 Minuten Shenzhen sowie in einer dreiviertel Stunde Guangzhou Baubeginn: Ende 2009/ erreichen. Die Teilstrecke auf Anfang 2010. Hongkonger Seite ist rd. 35 km lang. Inbetriebnahme: 2015 Geplant ist auch ein dreistöckiger, unterirdischer Bahnhof mit 15 Bahnsteigen in Kowloon. Planungsphase. Realisierung angesichts Kostenfrage nicht gesichert. Möglicher Baubeginn: 2014/15. Mögliche Inbetriebnahme: 2020 50 km lange Verbindung zwischen dem Airport Hongkong und Shenzhen (25 km auf Hongkonger Seite). Komplett unterirdisch (7 km davon unterhalb des Meeresgrundes) verlaufend. Quelle: gtai 14 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Indien Bauwirtschaft auf dem Weg aus der Talsohle Von Boris Alex, Germany Trade & Invest in Indien Der indische Bausektor hat sich nach einer sechsmonatigen Schwächephase inzwischen wieder stabilisiert. Zuletzt verzeichnete die Branche ein Plus von 7 Prozent. Wachstumsmotor ist der Infrastrukturbau mit einem Investitionsbedarf von rund 450 Milliarden US$ bis 2012. Die Nachfrage nach gewerblichen Immobilien Umfangreiche Flughafenprojekte soll 2010 wieder anziehen. Beim Wohnungsbau setzen die Unternehmen verstärkt auf das Niedrigpreissegment. Allein in den Ballungszentren fehlen hier rund 25 Millionen Wohneinheiten. Marktentwicklung/-bedarf Der Construction Industry Development Council (CIDC) hält an seiner Prognose fest, dass der Bausektor im laufenden Fünfjahresplan (2007 bis 2012) um durchschnittlich 10 Prozent per annum wachsen wird. Im Finanzjahr 2007/08 stiegen die Bauinvestitionen laut CIDC real um 12,1 Prozent auf 4.300 Milliarden Indische Rupien (61,5 Mrd. Euro, 1 Euro = 69,89 Rupien, 3-Monatsmittel). Damit legten sie stärker zu als das Bruttoinlandsprodukt, das im gleichen Zeitraum um 9,0 Prozent wuchs. Rund zwei Drittel der Bauinvestitionen tätigt der öffentliche Sektor. Allerdings nahmen die privaten Investitionen im Finanzjahr 2007/08 mit knapp 17 Prozent (1.400 Mrd. Rupien) stärker zu als die staatlichen Ausgaben mit rund 10 Prozent (2.800 Mrd. Rupien). Der Bauverband geht davon aus, dass sich in den kommenden Jahren das Verhältnis weiter zugunsten des Privatsektors verschieben wird, da die indische Regierung insbesondere bei großen Infrastrukturvorhaben zunehmend auf Public Private Partnerships (PPP) setzt. Im Finanzjahr 2007/08 entfielen mit 2.300 Milliarden. Rupien etwa bis 2012 beziffert das Ministry of Road Transport and Highways auf knapp 100 Milliarden US$. Dabei sollen die Projekte nun schneller vorankommen: Bis 2012 plant der Staat jährlich 7.000 km an vier- bis sechsspurigen Schnellstraßen fertigzustellen, statt wie bisher nur 3.500 km. Hinzu kommen rund 50.000 km an ein- und zweispurigen Landstraßen. Im laufenden Finanzjahr dürften etwa 200 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 1.200 Milliarden Rupien ausgeschrieben werden. Bis 2015 sollen rund 1.300 Milliarden Rupien in den Bau und Ausbau von indischen Flughäfen fließen. Die neuen internationalen Terminals in New Delhi und Mumbai dürften 2010 und 2011 Strukturdaten zur Bauwirtschaft in Indien Kennziffer Bauinvestitionen insgesamt Wohnungsbau 2006/07 2007/08 Veränderung 3.800 4.260 12,1% 190 217 14,2% [Mrd. Rupien] - öffentlich [Mrd. Rupien] 80 88 10,0% 110 129 17,3% Wirtschaftsbau 1.558 1.762 13,1% - öffentlich 1.031 1.132 9,8% 527 630 19,5% Infrastrukturbau 2.052 2.281 11,2% - öffentlich 1.463 1.607 9,8% 589 674 14,4% - privat - privat - privat Finanzjahr vom 1.4. bis 31.3. 1 Euro = 69,89 Rupien Quelle: Construction Industry Development Council (CIDC), 2009 die Hälfte aller Bauinvestitionen auf den Infrastruktursektor. Insgesamt sollen im laufenden Fünfjahresplan rund 450 Milliarden US$ in den Ausbau des Straßenund Schienennetzes, die Verbesserung der Energie- und Wasserversorgung sowie den Bau neuer See- und Flughäfen fließen. Der Ausbau des Verkehrsnetzes genießt bei der indischen Regierung absolute Priorität. Allein 2009/10 sind rund 17 Milliarden US$ für Straßen, Brücken und Tunnel vorgesehen. Das Investitionsvolumen für den Zeitraum 2007 öffnen. Zudem werden die Flughäfen von Chennai und Kolkata für knapp 40 Milliarden Rupien erweitert. Darüber hinaus hat die indische Regierung den Bau von insgesamt zwölf Greenfield-Airports - darunter in Navi Mumbai, Gwalior und Kannur - genehmigt. Für weitere neun Neubauprojekte wurden Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. Mit dem Hafenbauprogramm will der Staat bis 2012 Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte mit einem Volumen von rund 940 Milliarden Rupien um- 15 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 setzen. Allein 2009/10 dürften 23 Vorhaben als PPP ausgeschrieben werden. Allerdings liegen bisher erst für elf Vorhaben Machbarkeitsstudien vor. Für diese sollen in den nächsten Monaten laut dem Ministry of Shipping die internationalen Tender-Verfahren im Wert von insgesamt 130 Milliarden Rupien auf den Weg gebracht werden. Zudem muss Indien seine Energieproduktion erheblich hochfahren und das veraltete Übertragungsnetz erneuern und ausbauen. Bis zum Ende des laufenden Fünfjahresplans soll mit Mitteln in Höhe von 1.000 Milliarden Rupien die Erzeugungskapazität von heute 150 auf 220 GW erhöht werden. Darüber hinaus wollen unabhängige Energieproduzenten bis 2012 eine IHR SCHLüSSEL FüR BAYERN KEY TECHNOLOGIES IN BAVARIA K arin Goldhammer Schätzen Sie Produkte und Dienstleistungen „made in Bavaria“? Mit der zweisprachigen (dt./engl.) Firmendatenbank Key Technologies in Bavaria finden Sie Ihren Wirtschaftspartner in Bayern – schnell und kostenlos. Recherchieren Sie tagesaktuelle Informationen über bayerische Schlüsseltechnologien online unter: www.key-technologies-in-bavaria.de Kontakt über + 49 (0) 89-66 05 66-0 oder das Internet WWW.BAYERN-INTERNATIONAL.DE Nach Einschätzung der Immobilienfirma Cushman & Wakefield stagniert derzeit die Nachfrage nach Büroraum. Für 2009 rechnet das Unternehmen mit einem landesweiten Bedarf von knapp 2,8 Millionen m2. Das ist weniger als Im laufenden Fünfjahresplan sollen rund 450 Milliarden US$ in InfrastrukturBauvorhaben fliessen Erzeugungsleistung von 100 GW aufbauen. Sie dürften in den kommenden vier Jahren rund 4.000 Milliarden Rupien in den Bau vorwiegend thermischer Kraftwerke mit Leistungen zwischen 1 und 4 GW pumpen. Der Wirtschaftsbau wird von expandierenden Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes vorangetrieben - insbesondere in der Kfz- und Zulieferindustrie, dem Chemie- und Maschinenbausektor sowie der Baustoffindustrie. die in diesem Jahr fertiggestellte Fläche von voraussichtlich 4,2 Millionen m2. Ab 2010 soll sich die Nachfrage allerdings wieder erholen und dann mit jährlichen Raten von 19 Prozent wachsen. Den größten Bedarf erwartet Cushman Umsatz der größten indischen Unternehmen der Bauindustrie Bauunternehmen 2006/07 [Mrd. Rupien] 2007/08 [Mrd. Rupien] Veränderung DLF 16,2 51,7 319,1% Jaiprakash Associates 36,0 46,2 28,5% IVRCL Infrastructures & Projects 23,8 37,7 58,5% Nagarjuna Constructions 29,2 35,2 20,7% Hindustan Construction Co. 24,4 31,5 29,2% Unitech 26,0 29,7 14,2% Simplex Infrastructure 17,2 28,4 65,1% Gammon India 21,3 25,5 19,9% Quelle: Centre for Monitoring Indian Economy (CMIE), 2009 16 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Ausgewählte Großprojekte in Indien Vorhaben Investitionssumme Projektstand Anmerkungen *) 3.600 Mrd. iR Planungsphase Department of Industral Policy and Promotion (DIPP); www.dipp.nic.in National Highways Development Programme (NHDP) 2.200 Mrd. iR Projektphasen I- III: Durchführung, Phasen IV - VII: Ausschreibung bzw. Planung National Highways Authority of India (NHAI), Projekte z.T. als BOT-Modell (Build Operate Transfer); www.nhai.org Flughafenmodernisierungsprogramm 1.300 Mrd. iR Unterschiedliche Projektphase Ministry of Civil Aviation; www.civilaviation.nic.in Industriekorridor Delhi-Mumbai Maritime National Development Programme 940 Mrd.. iR bis 2012 Planungsphase, z.T. Ausschreibungsphase Ministry of Shipping, Road Transport and Highways, Projekte als PPP geplant; www.shipping.nic.in “Ganga Expressway” 300 Mrd. iR Projektbeginn April 2008, Fertigstellung 2012 Jaypee Group; www.jilindia.com *) planende/ausschreibende Stelle beziehungsweise ausführende Firma Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, 2009 & Wakefield in Bangalore mit 3,2 Millionen m2 bis 2013, gefolgt von Chennai und Mumbai mit jeweils 2,4 Millionen m2. Die Liberalisierung des indischen Einzelhandels dürfte die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien weiter ankurbeln. Bis 2010 werden knapp 20 Millionen m2 zusätzliche Verkaufsfläche im organisierten Einzelhandel benötigt. Diese wird vor allem in Form von Super- und Hypermärkten entstehen. Beim Angebot von Einkaufzentren zeichnet sich allerdings eine Sättigung ab. Ursprünglich sollte sich die Anzahl der Malls bis 2010 von heute etwa 400 auf 500 erhöhen. Allerdings wurden 2008 nur knapp 0,92 Millionen m2 an Einzelhandelsfläche in Einkaufszentren fertiggestellt und damit 54 Prozent weniger als erwartet. Nach Angaben der Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (Ficci) müssen in den kommenden zehn bis 15 Jahren circa 80 bis 90 Millionen neue Wohneinheiten errichtet werden. Derzeit fehlen allein in den indischen Ballungsgebieten rund 25 Millionen Woh- nungen, der Großteil davon im Niedrigpreissegment. Angesichts eines sinkenden Absatzes von Luxuswohnungen bauen auch die privaten Immobiliengesellschaften inzwischen verstärkt Wohnungen für Kunden mit niedrigem Einkommen. Die Nachfrage nach Apartments mit Preisen zwischen 500.000 und 1 Million Rupien soll 2010 um rund 25 Prozent zulegen. Auch die Umwandlung von Armenvierteln in Wohn- und Geschäftsgebiete dürfte für eine weitere Belebung der Bauaktivitäten sorgen. In Mumbai soll der zentral gelegene Stadtteil Dharavi - der mit geschätzten 600.000 Bewohnern größte Slum Asiens - Apartment- und Bürohäusern weichen. Indische und ausländische Immobiliengesellschaften errichten immer öfter komplette Siedlungen, die Wohnraum für mehrere 10.000 Menschen bieten und über eigene Wasser- und Stromversorgung, Krankenhäuser, Schulen sowie andere öffentliche Einrichtungen verfügen. Die Investitionen in die Siedlungsprojekte belaufen sich bis 2012 auf ungefähr 5.000 Milliarden Rupien. Produktion/Branchenstruktur Die gesamten Bauinvestitionen beliefen sich nach CIDC-Angaben im Finanzjahr 2007/08 auf rund 4.300 Milliarden Rupien (+12%). Im organisierten Sektor gibt es circa 26.000 Firmen, von denen 250 mehr als 500 Mitarbeiter haben. Der nichtorganisierten Baubranche gehören ungefähr 120.000 Klein- und Kleinstunternehmen an. Der Verband schätzt die Anzahl der Beschäftigten für 2007/08 auf rund 33 Millionen Menschen, von denen allerdings nur rund ein Fünftel ausgebildet ist. Der Maschinisierungsgrad in der indischen Bauindustrie beträgt gerade einmal 20 Prozent. Die indischen Baufirmen haben eine Markt beherrschende Stellung. Doch auch zahlreiche ausländische Branchenunternehmen sind bereits im Land aktiv. Zu den größten zählen Bechtel Corp. (USA), Daelim Industries, LG Engineering (Südkorea) sowie JCG Corp., Toyo Engineering und Mitsui (Japan). Deutsche Gesellschaften sind meist als Consultants (Lahmeyer International, Dorsch Consult) tätig. 17 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Asien Kurier hat eine neue Webseite Mit allen PDF-Ausgaben, Artikeln, Fotos, Grafiken, Tabellen und Währungskursen Besuchen Sie uns mal www.asienkurier.com Geschäftspraxis Im Infrastrukturbau sowie beim Siedlungsbau sind ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 100 Prozent erlaubt. Die Beteiligungen werden auf dem Wege der “Automatic Route” genehmigt, das heißt innerhalb von 30 Tagen nach dem Transfer muss die Reserve Bank of India (RBI) benachrichtigt werden. Alle Behörden und Staatsbetriebe sind verpflichtet, Ausschreibungen im “Indian Trade Journal” sowie auf ihren Homepages bekannt zu geben. Ausländische Unternehmen bemängeln, dass das Ausschreibungsverfahren in Indien oft langwierig und intransparent ist. Bei großen Infrastrukturprojekten kann sich der Prozess über Jahre hinziehen. Nicht selten werden technische Anforderungen nachträglich geändert. Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern und Projektträgern im Infrastruktursektor lassen sich auf den Konferenzen der Branchenverbände knüpfen. Asien Kurier erhalten Sie kostenlos per Email - jeden Monat. Bitte besuchen Sie unsere Webseite zum bestellen www.asienkurier.com Gesetz über Sonderwirtschaftszonen verabschiedet Mit dem neuen “Special Economic Zones Law”, zu dessen Verabschiedung sich die Regierung bereits im Investitionsgesetz von 2007 verpflichtet hatte, ist die rechtliche Grundlage für den Aufbau und Betrieb der SEZ (Special Economic Zones) gelegt. Es wurde am 15. September 2009 vom Parlament in Jakarta verabschiedet. Indonesien will mit der Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen nach dem Vorbild von China und Indien die Rahmenbedingungen für in- und ausländische Unternehmen verbessern und die Möglichkeiten für neue Investitionen ausweiten. Von den geplanten neuen Gewerbegebieten mit Steuer- und Zollbefreiungen, flexiblen Lizenzierungsprozeduren, logistischer Effizienz und vereinfachten Arbeitsgenehmigungen für Ausländer verspricht sich die Regierung ein verstärktes Engagement internationaler Gesellschaften mit Wachstumsimpulsen auch auf benachbarte Regionen. Das Gesetz sieht die Schaffung einer neuen Behörde mit der Bezeichnung “National Council on Special Economic Zones” vor. Der Council soll zunächst einen Masterplan für die Gründung von SEZ erstellen und einen ausführlichen Katalog der Vergünstigungen und Fördermaßnahmen erarbeiten. Später wird er vor der Genehmigung eines von Regionalverwaltungen oder Privatfirmen eingebrachten SEZ-Projektes durch den Staatspräsidenten das Vorhaben auf seine Durchführbarkeit beziehungsweise Wirtschaftlichkeit überprüfen und eine Bewertung vorlegen. Ebenfalls verabschiedet wurde das Regional Government Tax Law. Hiermit will die Regierung einerseits die Finanzlage der örtlichen Verwaltungen verbessern. Andererseits soll das Gesetz die bisher unkontrollierte und teilweise willkürliche Eintreibung von Abgaben durch die Regionalverwaltungen beenden. (gtai, Köln) 18 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Indonesien ASEAN-Nachbarstaaten haben in Indonesien größere Investitionen durchgeführt. Von indonesischen Staatsunternehmen sind dagegen keine nennenswerten Engagements in diesen Ländern bekannt geworden. Regierung will Staatswirtschaft reformieren Von Necip Bagoglu, Germany Trade & Invest in Jakarta Die Reorganisation der Staatswirtschaft ist eine der wichtigsten Aufgaben der Administration unter dem wiedergewählten indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono. Nach den Vorstellungen des Ministers für Staatsunternehmen, Sofyan Djalil, sollen den Vorbildern Malaysia und Singapur folgend große Konglomerate mit regionaler Schlagkraft entstehen. Öffentliche Unternehmen spielen in Indonesiens Wirtschaft eine bedeutende Rolle. Die Großunternehmen in vielen Sektoren, wie Energie, Transport, Bergbau und Kreditwesen, befinden sich in staatlicher Hand, so dass die Regierung über diese Firmen - wenn auch in indirekter Weise - einen starken Einfluss auf Entscheidungen über Investitionen und Projekte ausübt. Doch sind die großen Staatsunternehmen keine globalen oder regionalen “Player”. Während Singapurs Temasek Holding und Malaysias Khazanah Nasional Bhd. erfolgreich in der Region agieren, kann Indonesien mit keiner vergleichbaren Gesellschaft aufwarten. Die genannten Unternehmen aus den Problem Missmanagement und Korruption in vielen Staatsunternehmen Missmanagement und Korruption bilden in vielen Staatsunternehmen Indonesiens immer noch ein Übel, das rationales Handeln erschwert. Es vergeht kaum ein Tag, an dem in der lokalen Presse nicht Berichte über Korruptionsfälle und finanzielle Unregelmäßigkeiten bei Staatsbetrieben erscheinen. Obwohl die Verursacher der Schäden immer Die umsatzstärksten Staatsunternehmen Indonesiens 2008 Unternehmen Branche Vermögen Umsatz Pertamina Erdöl 151,0 390,0 PLN Elektrizität 300,0 169,0 Telemonunikasi Indonesia (Telkom) Telekommunikation 91,3 61,0 Bank Rakyat Indonesia Bank 246,0 28,0 Pupuk Sriwidjaya Düngemittel 22,0 27,0 Krakatau Steel Stahl 15,4 20,6 Bank Mandiri Bank 358,5 20,0 Garuda Indonesia Luftfahrt 13,1 19,4 Indosat Telekommunikation 51,7 18,6 201,7 13,4 10,6 12,6 Bank Negara Indonesia Bank [Bill. Rp] [Bill. Rp] Semen Gresik Zement Jamsostek Versicherung 63,0 10,2 PGN Erdgas 22,0 10,0 Aneka Tambang Bergbau 10,2 9,6 Taspen Sozialversicherung 19,0 9,4 Timah Bergbau 5,8 9,1 Tambang Batubara Bukit Asam Bergbau 6,1 8,0 Adhi Karya Bauwirtschaft 5,1 6,6 Wijaya Karya Bauwirtschaft 5,8 6,5 45,0 4,6 Bank Tabungan Negara Bank Quelle: GlobalAsia, September 2009 19 Asien Kurier Ms. Ho Ching, CEO der singapurischen Staatsholding Temasek. sierung in den Betrieben zielstrebiger angegangen und durch eingreifende Strukturmaßnahmen vorangetrieben werden. Nachdem die in den letzten Jahren wegen des massiven Widerstands von Interessengruppen nur mühsam vorangetriebene Privatisierung nicht zuletzt infolge der Wirtschaftskrise etwas außer Mode gekommen ist, konzentriert sich die Politik jetzt mehr auf die Einführung moderner betriebswirtschaftlicher Systeme und Managementmethoden bei bestehenden Staatsbetrieben. Durch eine effizientere Allokation der Ressourcen soll der Weg für erhöhte Leistungen und mehr Profitabilität geebnet werden. Damit der Prozess der Erneuerung erfolgreich verläuft, soll er von externem Sachverstand begleitet werden. In diesem Zusammenhang sind das Wissen und die Erfahrungen von Fachleuten aus der Privatwirtschaft besonders gefragt. Bereits in den letzten Jahren wurden professionellen Managern und Experten aus der Privatwirtschaft wichtige Positionen in der Staatswirtschaft übertragen, um Umstrukturierungen unter qualifizierter Aufsicht durchziehen zu können. So wurde zum Beispiel der Entwicklungschef von Hewlett Packard (HP) zur staatlichen Fluggesellschaft PT Garuda Indonesia geholt. Der Investmentbanker Hendi Prio Santoso von JP Morgan wurde zunächst Finanzchef und anschließend Präsident der staatlichen Gasgesellschaft PT PGN. Der Chef von Cisco Systems, Irfan Setiaputra, wurde Präsident in dem staatlichen Elektronikunternehmen PT Inti. Mit solchen personellen Entscheidungen und anderen Maßnahmen konnte in einer Reihe von Staatsunternehmen, wie PT Telkom, PT PGN und staatliche Banken, mehr Effizienz einziehen. Mit der wachsenden Profitabilität stieg auch die Marktkapitalisierung dieser Unternehmen. Die Einführung moderner Managementmethoden und fortgeschrittener Produktionsprozesse soll auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken. Damit sollen die Voraussetzungen für ein verstärktes Engagement Indonesiens mit der größten Volkwirtschaft und Bevölkerung Südostasiens in der ASEAN-Region verbessert werden. Bei den geplanten Strukturmaßnahmen geht es neben den betriebswirtschaftlich notwendigen Restrukturierungen in einzelnen Unternehmen auch um Änderungen in der Gesamtstruktur der Staatswirtschaft. Dazu zählen unter anderem Fusionen von mehreren Betrieben in ein und derselben Branche. So arbeiten laut Djalil beispielsweise in der Plantagenwirtschaft insgesamt 14 staatliche Unternehmen, die zur Verbesserung der Leistungen zusammengeführt werden müssten. Fusionen seien auch im Arzneimittelsektor vorgesehen. Der Minister erwartet, dass nach Abschluss des Reformprozesses in etwa zehn Jahren nur noch schätzungsweise 20 bis 30 größere Holdinggesellschaften die Staatswirtschaft Indonesiens dominieren werden. Wenn auch viele der insgesamt 133 Staatsfirmen wegen ihrer Ineffizienz derzeit für die Regierung eine Belastung darstellen, bilden sie doch ein entwicklungsfähiges Potential. Bereits im nächsten Jahr sollen die Betriebe mehr Dividenden für den öffentlichen Haushalt abwerfen. Im Entwurf für das Staatsbudget 2010 hat die Regierung das Netto-Einnahmeziel aus den Gewinnausschüttungen der Staatsunternehmen gegenüber 2009 um 2.500 Milliarden Indonesische Rupiah (176 Mio. Euro, 1 Euro = 14.203 Rupiah, 3-Monatsmittel) angehoben, um die kriAgentur ATON Kees van Deelen mehr zu Verantwortung gezogen werden, wurde das Problem bislang nicht gelöst. Auch politische Interventionen und das Fehlen klarer Geschäftsstrategien stehen dem Erfolg der öffentlichen Betriebe im Wege. Nach den Worten des Staatsministers für öffentliche Wirtschaftsunternehmen, Sofyan Djalil, sollen in der zweiten Amtszeit von Präsident Susilo Bambang Yudhoyono der Prozess der Modernisierung und Rationali- Sonntag, 1. November 2009 Sofyan Djalil, Staatsminister für öffentliche Wirtschaftsunternehmen senbedingten Einnahmeausfälle in anderen Bereichen wenigstens teilweise ausgleichen zu können. Die Gewinnüberweisungen der Staatsbetriebe an den Staatshaushalt betrugen 2008 insgesamt 28.500 Milliarden Rupiah. Etwa 90 Prozent dieser Ausschüttungen kamen von den circa 30 größten Unternehmen, die von der Ölgesellschaft PT Pertamina angeführt werden. Hohe Verluste macht dagegen wegen der ungünstigen Kostenstruktur bei der Stromerzeugung die staatliche Elektrizitätsgesellschaft PT PLN, die Jahr für Jahr durch Subventionen aus dem Staatshaushalt gestützt werden muss. 20 Asien Kurier Japan Versicherungen positionieren sich neu Sonntag, 1. November 2009 Von Florian Fügemann (pte, Wien) K ees van Bijmaar Inmitten der Wirtschaftskrise formiert sich in Japan ein neuer führender Versicherungsriese, der aus einer Fusion dreier Sachversicherer schon im April kommenden Jahres hervorgehen soll. Wie Mitsui Sumitomo Insurance, Aioi Insurance und Nissay Dowa General Insurance verlautbaren ließen, soll aus der beschlossenen Fusion eine “international konkurrenzfähige Versicherungsgruppe” entstehen. Ersten Informationen nach soll sich das neue Unternehmen möglichst schnell restrukturieren und Synergieeffekte ausloten. Unter dem Fujiyama soll ein AssekuranzRiese entstehen. Dabei wird Mitsui Sumitomo die kleineren Wettbewerber durch Aktientausch in seine Holding übernehmen. Der Preis für Aioi und Nissay würde, ausgehend von den Kursen, umgerechnet bei vier Milliarden Euro liegen. Branchenkenner vermuten hinter dem baldigen Zusammenschluss die strategische Absicht, dass sich der neue Großkonzern zukünftig nicht länger ausschließlich mit dem japanischen Markt zufrieden geben wird. Trotz der offensichtlichen Internationalisierungsvorhaben ist Japan nach wie vor der viertgrößte Versicherungsmarkt der Welt. Der Rückversicherer Toa beziffert die Gesamtprämiensumme auf rund 6WDDWOLFK JHSU¾IWH EHHLGLJWH 'ROPHWVFKHULQ X HUP¦FKWLJWH EHUVHW]HULQ I¾U GLH PRQJROLVFKH 6SUDFKH ,QWHUNXOWXUHOOH .RPSHWHQ] XQG %HUDWXQJ $QIHUWLJXQJ EHJODXELJWHU EHUVHW]XQJHQ %HHLGLJWHV 'ROPHWVFKHQ DXFK WHOHIRQLVFK )RQ email: tschimge@gmx.de 0RELO www.mongolisch-deutsch.de 360 Milliarden US$. Diese Zahlen täuschen aber darüber hinweg, dass Wachstumsschwäche und Bevölkerungsrückgang das Geschäft in Japan schon seit 20 Jahren schrumpfen lassen. Wie das Handelsblatt berichtet, besetzten zudem europäische und nicht zuletzt US-amerikanische Konkurrenten bereits ein Viertel des Marktes. Deshalb streben japanische Sachversicherer vor allem Expansionen nach Europa und Nordamerika an, um ihren internationalen Footprint zu intensivieren. So hat bereits Tokio Marine Kiln Ltd. in Großbritannien übernommen. Auch expandierte Mitsui Sumitomo in China, Nipponkoa eröffnete in Indien Büros und Sompo Japan gab bereits im Juli dieses Jahres bekannt, sich mit Letzterer zusammenzuschließen. Die aktuelle Dreierfusion beabsichtigt, kritische Masse zu generieren, um als globaler Player auftreten zu können. Einher mit dem Zusammenschluss geht auch ein neuer Name, MS & AD Insurance Group Holdings. Einsparmöglichkeiten in nur vier Jahren beziffern die drei Branchenriesen auf 40 Milliarden Yen (rund 300 Mio. Euro). Brancheninsider sehen gute Chancen für die Kooperation zwischen Mitsui Sumitomo, Aioi und Nissay Dowa. Schließlich erreichen sie zusammen ein Prämienaufkommen von 2.700 Milliarden Yen (20,15 Mrd. Euro, 1 Euro = 134 Yen, 3-Monatsmittel). Der Ver- 20 Milliarden Euro Prämienaufkommen erwartet gleich zur deutschen Allianz zeigt die entstehende Marktkonkurrenz. Diese kommt auf rund 23 Milliarden Euro. Der japanische Zusammenschluss wird rund 27.500 Mitarbeiter beschäftigen. Zudem sind die Unternehmen trotz Wirtschaftskrise gut aufgestellt. Allein Mitsui Sumitomo erwirtschaftete 2008 einen Gewinn. Im Sommerquartal stieg der Ertrag um 37 Prozent. Trotz anfänglicher Probleme durch unterschiedliche EDV-Standards will man sowohl Qualität als auch Quantität “dramatisch und schlagartig ausbauen”. Ein für japanische Unternehmen überraschender Schritt. 21 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Korea Neues Freihandelsabkommen gibt Exporteuren Auftrieb Autohersteller klagen über wettbewerbsverzerrende Vorteile Deutschlands Exporteure dürften vom Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea stark profitieren. Es wurde am 15. Oktober von der EU-Handelskommissarin Catherine Ashton und dem koreanischen Handelsminister Kim Jong-hoon unterzeichnet. Durch die Beseitigung von Barrieren ergeben sich Schätzungen der Union zufolge Handelsmöglichkeiten im Wert von bis zu 19 Milliarden Euro. Nach Auffassung der EU-Kommission werden kurzfristig Zölle auf Ausfuhren nach Korea in Höhe von 1,6 Milliarden Euro aufgehoben. Gleichzeitig fallen EUZölle für Einfuhren in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro. Catherine Ashton: “ Ohne die Einfuhrzölle sei zudem mit niedrigeren Preisen etwa im Bereich Unterhaltungselektronik zu rechnen, was den Verbrauchern zugute kommen und den Konsum ankurbeln soll.” Südkorea zählt zu den stärksten Märkten der europäischen Exportwirtschaft. So kaufen Koreas Verbraucher pro Jahr Waren aus Europa im Wert von rund 25 Milliarden Euro. Der gesamte Warenhandel zwischen der EU und Korea belief sich 2008 auf 65 Milliarden Euro. “In seiner vorliegenden Form unausgewogen” sieht es der Präsident des “Verbands der Automobilindustrie” (VDA), Matthias Wissmann: “Es geht zu Lasten der deutschen und europäischen Hersteller, gefährdet Investitionen und Arbeitsplätze in unserer Industrie und verschafft der südkoreanischen Automobilindustrie wettbewerbsverzerrende Vorteile. Das von der EU-Handelskommissarin mit dem asiatischen Staat ausgehandelte Abkommen ermögliche den europäischen und deutschen Automobilherstellern keinen ausreichend sicheren Zugang zum südkoreanischen Markt. “Es gibt weiterhin zahlreiche nichttarifäre Handelshemmnisse. So werden beispielsweise die hohen europäischen Standards für die Abgaskontrolle (On-Board-Diagnose) und für Emissionsgrenzwerte nicht vollständig von der südkoreanischen Seite anerkannt”, erläuterte Wissmann. Dies sei besonders kritisch angesichts des relativ kleinen Marktes in Südkorea - insgesamt verkaufen die europäischen Hersteller nur rund 30.000 Fahrzeuge pro Jahr in diesem Land, während die Automobilhersteller aus Südkorea in der EU rund 600.000 Automobile absetzen. Das Freihandelsabkommen in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Kraft treten. (rr, pte, VDA) Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Malaysia Halbleiter aus Penang Von Thomas Hundt, Germany Trade & Invest in Malaysia Immer mehr Werke fahren Produktion hoch etwa ein Drittel zurückgegangen. Die Durststrecke der Anbieter von Maschinen und Automatisierungstechnik für die Halbleiterindustrie, von der Betriebe in Malaysia berichten, dürfte im kommenden Jahr beendet sein. Die Hersteller von Halbleiterbauelementen erzeugten 2008 etwa 20,5 Milliarden Halbleiter, 31,3 Milliarden Transistoren und 30,8 Milliarden integrierte Schaltungen (Integrated Circuits, IC). Im Zeitraum Januar bis Juli 2009 sackten die Produktionsmengen jeweils um circa ein Drittel im Vergleich zur Vorjahresperiode ab. Den Produktionswert konnten die Hersteller allerdings leicht erhöhen. Sie erzeugten in den ersten sieben Monaten 2009 Halbleiterbauelemente im Wert von 24,8 Milliarden Ringgit (4,9 Mrd. Euro, 1 Euro = 5,06 Ringgit, 3-Monatsmittel) nach 24,2 Milliarden Ringgit im Vorjahreszeitraum. Das südostasiatische Schwellenland zählt zu den größten Exporteuren dieser Produkte. Die Ausfuhren von Kathoden, Dioden, ICs und Transistoren hatten 2008 einen Wert von 90 Milliarden Ringgit (-5% gegenüber dem Vorjahr) und machten knapp 20 Prozent der gesamten Warenausfuhren des Landes aus. Die Umsätze der exportorientierten Betriebe folgen der weltweiten Nachfrage, die spätestens 2010 auf breiter Front wieder anziehen soll. Die Marktforschungsfirmen Gartner und iSuppli erwarten 2009 noch einen Rückgang des globalen Halbleitermarktes um ungefähr 17 Prozent. Er hatte 2008 ein Volumen von 259 Milliarden US$. Zumindest verbesserten die Analysten im September ihre Einschätzungen gegenüber dem Frühjahr, als sie noch von einer Schrumpfung von 22 Prozent ausgingen. Für das Jahr 2010 sagt iSuppli ein Marktwachstum in Höhe von 14 Prozent voraus. Der lokale Halbleitermarkt Infine- Malaysias Halbleiterindustrie spürt eine Trendumkehr bei der Nachfrage nach ihren Produkten. Unternehmensvertreter aus dem nordwestlichen Bundesstaat Penang - neben Singapur ein “Silicon Island” Südostasiens - berichten, dass Auftragseingänge zunehmen und sich die Kapazitätsauslastungen erholen. Im 1. Halbjahr 2009 war die Fertigung noch um dürfte ausländischen Anbietern trotz des inländischen Angebotes ebenfalls wieder Absatzchancen bieten, denn die Einfuhren in dieser Produktgruppe übertreffen die Ausfuhren deutlich. Die Elektronik- und Elektrotechnikindustrie importierte 2008 Halbleiterbauelemente im Wert von 101 Milliarden Ringgit (-10% gegenüber 2007). Im Zeitraum Januar bis Juli 2009 brachen die Bezüge von Halbleitern um 31 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode ein. Zu den großen lokalen Abnehmern zählen Hersteller von Radios (Ausstoß 2008: 61,5 Mio. Geräte), Fernsehern (5,7 Mio.) sowie Computern und Peripheriegeräten (Produktionswert: 57,8 Mrd. Ringgit). Sie haben seit Frühjahr 2009 ihren Output wieder erhöht und bestellen neue Zulieferteile. Allerdings erreichte ihr Monatsausstoß im Juni und Juli noch nicht das Vorjahresniveau. Die Hersteller von Ausrüstungen spüren in der Regel mit einer Verzögerung von ungefähr sechs Monaten Konjunkturumschwünge der Halbleiterbranche. Die Analysten der Organisation Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) rechnen 2009 weltweit mit Schließungen von 31 Wafer-Fabriken, die Kapazitäten fallen damit um 2 bis 3 Prozent. Für das Jahr 2010 prognostiziert SEMI einen Ausbau der Fertigungen um 4 bis 5 Prozent auf 21,5 Millionen Wafer pro Monat (umgerechnet in 200mm-Äquivalenten). Der Schwerpunkt der malaysischen Halbleiterindustrie liegt im Bundesstaat Penang. Bereits in den 1970er Jahren hatten sich multinationale Konzerne in dessen Freihandelszonen niedergelassen. Die Fördergesellschaft “Invest in Penang” wirbt inzwischen insbesondere um Unternehmen aus den Wachstumsbranchen Solar und Fertigung von Leuchtdioden (LED). Gemäß einer Analyse der Bank Credit Suisse soll der LEDWeltmarkt ausgehend von 5,1 Milliarden US$ im Jahr 2008 bis 2011 ein Volumen von 6,5 Milliarden US$ erreichen. LED bauen in Penang die Firmen Osram, Phi- Fertigungsprozesse sollen vertieft werden lips Lumileds und Avago. Wobei die Siemenstochter Osram nach Nichia (Japan) weltweit als der zweigrößte Anbieter gilt. Osram produziert 95 Prozent seiner LED in Malaysia und hat die Produktion jüngst erweitert. Auch das Wirtschaftsministerium in Kuala Lumpur möchte die Wertschöpfung der Halbleiterindustrie vertiefen und fördert Investitionen in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E). Einige Unternehmen kooperieren bereits mit Hochschulen, um mehr Fachkräfte ausbilden zu können. Lokale Facharbeiter seien 23 Asien Kurier aber oft schwer zu finden, beklagte der Verband Malaysian American Electronics Industry (MAEI) Ende September 2009. Ihm gehören 17 führende multinationale Elektronikkonzerne mit Betriebsstätten in Malaysia an, die ungefähr 55.000 Mitarbeiter im Lande beschäftigen. Nach Überwindung der Krise wollen zahlreiche Betriebe neue Arbeiter einstellen. Die Personalabteilungen könnten aber nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter finden, bedauert der MAEI. Dem knappen Angebot an heimischen Arbeitern wollen die Firmen durch Einstellung von Ausländern begegnen. Daher fordert der MAEI eine Lockerung der Einreiserestriktionen für Gastarbeiter, die Malaysia Anfang des Jahres eingeführt hatte. Das Einstellungsverbot von Ausländern sollte Jobs für die erwerbssuchenden Malaysier schaffen. Trotz dieser Schwierigkeiten halten die meisten multinationalen Konzerne am Standort Malaysia fest. Die Mitglieder des MAEI wollen gemäß eine Verbandsumfrage, die im Juli 2009 vorgestellt wurde, im laufenden Jahr 1,6 Milliarden Ringgit in neue Produkte sowie Erweiterungen der Anlagen investieren. Im Vorjahr gaben sie dafür noch 2,5 Milliarden Ringgit aus. Der größte Halbleiterhersteller des Landes, Intel, beschäftigt etwa 8.500 Mitarbeiter und kündigte Anfang 2009 an, dass er Teile der Chipmontage und -tests von Penang nach Kulim (Malaysia) und Vietnam verlagern werde. Die F&E-Aktivitäten will der Konzern in Penang dagegen ausbauen. Insgesamt erzeugen 64 Unternehmen in Malaysia Halbleiter. Darunter betreiben neben Intel internationale Konzerne wie AMD, Freescale, Avago, Infineon, Toshiba, STM, Texas Instruments, STATS, Spansion, Fairchild, Renesas und NEC mehrere Werke. Weitere 28 Unternehmen sind im sogenannten “Packaging” (Einbringen der ICs in Gehäuse) tätig. Sonntag, 1. November 2009 2008 RIESLING QbA WURFNHQ Frischer Riesling mit ausbalancierter Säure und feinem Schmelz In der Nase blumige als auch fruchtige, voll reife Aromen wie Cantaloupemelone, Mandarine, knackiger Apfel und Citrusblüte FINEST WINES FROM GERMANY www.germanfinestwines.com Direkt Kontakt Khun Suntorn 0066 849 017793 Auch heimische Anbieter haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu international agierenden Akteuren entwickelt. So zählen unter den lokalen Halbleiterfirmen die Aktiengesellschaften Unisem und Malaysian Pacific Industries mit Umsätzen von über 1 Milliarde Ringgit und mehreren Werken weltweit zu den größeren Auftragsfertigern. Die inländischen Unternehmen führen hauptsächlich “Backend”Prozesse, wie Verpackung und Funktionstests von integrierten Schaltungen, durch und möchten künftig weitere Fertigungsschritte beherrschen. The Electrical and Electronics Association of Malaysia (TEEAM) 5-B Jalan Gelugor, Off Jalan Kenanga 55200 Kuala Lumpur Tel.: 60 3 9221 4417, 9221 20 91 Fax: 60 3 9221 82 12 Email: teeam@po.jaring.my, teeam@streamyx.com Web: www.teeam.com Malaysian American Electronics Industry (MAEI) 11.03-11.05 Level 11, AMODA Building 55100 Kuala Lumpur Tel.: 60 3 2148 24 07 Fax: 60 3 2142 8540 Email: info@amcham.com.my Web: www.amcham.com.my ING versilbert Asiengeschäft Der niederländische Finanzriese will sich in einem “strategischen” Schritt vom AsienPrivatkundengeschäft trennen und veräußert die Sparte an die Overseas-Chinese Banking Corporation (OCBC) für 1,46 Milliarden US$. Wie der Amsterdamer Branchenplayer am 15. Oktober be- kannt gab, erfolgt der Deal im Zuge des sogenannten “Back to Basics”-Programmes von ING, mit dem sich die Finanzgruppe künftig verstärkt auf ihre wichtigsten Kerngeschäftsbereiche konzentrieren will. ING selbst rechnet mit einem Nettogewinn von rund 300 Millionen Euro. (pte, Wien) 24 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Singapur Partnerschaft - Innovation Nachhaltigkeit 12. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) vom 13. - 15. Mai 2010 in Singapur Von Melanie Pfab, AHK Singapur BASF Die Asien-Pazifik Konferenz der deutschen Wirtschaft ist für die deutsche Asienwirtschaft zum maßgeblichen Netzwerktreffen für Erfahrungsaustausch und Diskussionen mit Politik und Wirtschaft avanciert. Erstmals findet die APK vom 13. bis 15. Mai 2010 in Singapur statt. Wie in den Vorjahren werden über 500 Teilnehmer aus Unternehmen, Bundesministerien und Verbänden erwartet. Organisiert wird die APK von den Auslandshandelskammern (AHKs) in der Region Asien-Pazifik, dem Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des AsienPazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft - mit seinen Trägerverbänden Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Deutscher Industrie-und Handelskammertag e.V. (DIHK), Ostasiatischer Verein e.V. (OAV), Bundesverband des deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) und Bankenverband – und dem Bundeswirtschaftsministerium. Der Vorsitz der APK liegt traditionell beim Vorsitzenden des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Dr. Jürgen Hambrecht (BASF SE, SE= Socie- tas Europaea), und dem Bundeswirtschaftsminister. Motto der APK 2010 ist „Partnerschaft – Innovation – Nachhaltigkeit“. In Weiterentwicklung bisheriger Konferenzformate wird die 12. APK noch stärker an den Interessen der deutschen AsienWirtschaft orientiert sein und der wachsenden weltwirtschaftlichen Bedeutung der Region Rechnung tragen. So ist der erste APK-Konferenztag erstmals komplett dem Dialog mit asiatischen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik gewidmet, bei dem die Zukunft der europäisch-asiatischen Zusammenarbeit auf der Agenda steht. Konferenzsprache ist Englisch. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Südostasien. Zukunftsthemen wie die Sicherung der Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung sollen mit den Schwerpunkten Innovation, Ernährungssicherheit, Urbanisierung und Nachhaltigkeit diskutiert werden. Am zweiten Konferenztag wird dann in deutscher Sprache weiter diskutiert. Hier wird der praxisorientierte Erfahrungsaustausch der deutschen Asien-Wirtschaft im Vordergrund stehen. Strategien zur Verbesserung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in Asien werden in branchenübergreifenden Foren erörtert, mit den Themen Vermarktung von Umwelttechnologien, Mobilität, Sourcing sowie Finanzierung. Neu auf der APK ist auch das deutsch-asiatische Young Leaders Forum, das in Kooperation mit der BMW-Stiftung Herbert Quandt ausgerichtet wird. Parallel zur Konferenz gibt es wie gewohnt genügend Möglichkeiten zum Net- working im Lounge-Bereich sowie eine Sponsorenausstellung. Konferenzhotel der 12. Asien-Pazifik Konferenz ist das Ritz-Carlton Hotel, Millenia Singapore. Die Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft geht auf eine Initiative der deutschen Auslandshandelskammern zurück und findet seit mehr als 20 Jahren statt. Wichtige Beschlüsse wurden hier getroffen, wie beispielsweise die Bestätigung des Drei-Säulen Konzepts (Botschaft, Auslandshandelskammer, gtai - "Germany Trade and Invest") als Schwerpunkt deutscher Außenwirtschaftsförderung oder die Initiierung des Asien-Pazifik-Ausschusses. Strategien zur Kooperation in der Außenwirtschaftsförderung wurden ebenso wie Export- und Investitionsstrategien thematisiert. Auf der APK 1992 wurde die deutsche Industrie aufgerufen, ihre Präsenz in der asiatisch-pazifischen Region durch Technologietransfer, JointVentures und Auslandsinvestitionen zu verstärken. Nachfolgende Asien-Pazifik Konferenzen in Bangkok, Delhi, Beijing oder zuletzt Seoul erlangten immer größere Aufmerksamkeit und zogen bis zu 800 Teilnehmer an – ein klares Signal dafür, dass die deutsch-asiatische Zusammenarbeit wachsende Bedeutung für die deutsche Wirtschaft bekommen hat. Der Ausbau der Kooperation mit den Ländern der Asien-Pazifik-Region und die Förderung von Handel und Investitionen in beide Richtungen wird in Zukunft wich- 25 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 tiger denn je – insbesondere angesichts des wachsenden Gewichts von Asien in der Weltwirtschaft. Die APK bietet weiterhin eine ideale Plattform, um diese Zusammenarbeit zu intensivieren – mit den Leitmotiven Partnerschaft – Innovation – Nachhaltigkeit. Die APK-Organisation vor Ort liegt bei der AHK Singapur (Singaporean-German Chamber of Industry and Commerce, SGC). Die Online Registrierung sowie Informationen zu Programm und Sponsoring finden Sie unter www.apk.sg. Weitere Informationen sind bei der AHK Singapur erhältlich, Tel.: +65 6562 8500 oder Email: apk@sgc.org.sg. Firmengründung inkl. Visa und Workpermit Personalselektion Alle Bereiche, alle Nationalitäten Geschäftsbuchhaltung inkl. VAT, Steuern, Abschluss Versicherungslösungen TRINA Management (Thailand) Co. Ltd. Bangkok Business Center Building, Room 1802 #29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179 info@trina-thai.com www.trina-thai.com Mitglied der Schweizer und Deutschen Handelskammern Thailand Ausbau alternativer Energien geplant Von Alexander Hirschle, Germany Trade & Invest in Bangkok Thailand hat sich die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien auf die Fahnen geschrieben. Die Regierung des südostasiatischen Landes verabschiedete bereits Anfang 2009 einen ehrgeizigen Plan, um in den kommenden Jahren die Nutzung regenerativer Ressourcen voranzutreiben und innerhalb von 15 Jahren einen Nutzungsgrad von 20 Prozent zu erreichen. Die dominierende staatliche Stromgesellschaft EGAT (Electricity Generating Authority of Asien Kurier erhalten Sie kostenlos per Email - jeden Monat. Bitte besuchen Sie unsere Webseite zum bestellen www.asienkurier.com Thailand) hat Mitte 2009 ihr auf 15 Jahre ausgelegtes Investitionsprogramm für erneuerbare Energien noch einmal deutlich nach oben geschraubt. Bis 2023 sollen nun rund 30 Milliarden Baht (rund 600 Mio. Euro, 1 Euro = 49,26 Baht, 3Monatsmittel) in dieses Segment fließen und damit 36 Prozent mehr als die ursprünglich vorgesehene Summe von 22 Milliarden Baht. Mittels dieser Maßnahme sollen die Pläne der thailändischen Regierung zur stärkeren Nutzung regenerativer Energien weiter angekurbelt werden. Bereits Anfang 2009 hatten die Verantwortlichen in Bangkok das Programm “Alternative Energy Development Plan” (AEDP) verabschiedet. Ziel des Projektes ist es, den Anteil alternativer Energien am gesamten Energieverbrauch des Landes bis 2022 auf 20 Prozent zu erhöhen. Derzeit liegt der Prozentsatz bei knapp 6 Prozent. Die thailändische Regierung beabsichtigt dadurch, eine sichere Energieversorgung zu schaffen und den drohenden Klimawandel zu bekämpfen. Zu diesem Zweck will die Regierung den regulatorischen Rahmen für den Sektor optimieren, weitere finanzielle Anreize über erhöhte Einspeisetarife gewähren sowie den Bereich Forschung und Entwicklung vorantreiben. Allein im Segment Stromerzeugung aus Vizepremier höchst beeindruckt von den technischen Lösungen “Made in Germany” erneuerbaren Energien wird auf diese Weise angestrebt, innerhalb von 15 Jahren die Kapazitäten von derzeit 1.750 MW auf 5.608 MW anzuheben. Die prozentual höchsten Zuwächse sollen dabei sowohl die Wind- und Sonnenergie als auch die Stromgewinnung aus Abfall aufweisen. Deutschland will hierbei nicht hinten anstehen und forciert daher die Nutzung regenerativer Energien im Rahmen der deutsch-thailändischen Klimaschutzinitiative, die im Frühjahr 2009 offiziell lanciert wurde. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt Thailand über das Programm mit 3,7 Mil- 26 exYne Limited The power of getting things done Nothing matches the power of getting things done. Individuals are the prime movers behind achieving goals – if you are looking for knowledge-based style of interim leadership and project management resources to achieve your goals: talk to us. Industrial Business Processes: Managing new suppliers or new customers ? Optimizing manufacturing plant structures ? Need resources in Asia for restructuring, change management or process optimization ? Looking for experienced on-site representation in Asia or agency representation in Germany ? We have the references and the knowledge. Photo by Jörg Heieck exYne Limited – in Germany and in Thailand / Asia www.heieck.net exYne Limited Asian Office: executing Your needs Agentur Aton lionen Euro bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Strategie zum Klimawandel sowie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die GTZ (Deut- Thailands Vizepremier Korbsak findet Gefallen an deutscher Umwelttechnologie sche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) und ihre Partnerorganisationen sollen dabei bis 2011 mehrere Projekte in den Bereichen Klimawandel, Energieeffizienz in mittelständischen Unternehmen und Klimaschutz im Tourismus implementieren. Darüber hinaus zeigte sich die thailändische Regierung im Rahmen des Besuchs von Vize-Premierminister Korbsak im Mai 2009 in Berlin interessiert an deutscher Umwelttechnologie. Korbsak besuchte bei dieser Gelegenheit mit seiner Delegation eine Biogas- und eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Brandenburg und war offiziellen Stimmen zufolge höchst beeindruckt von den technischen Lösungen “Made in Germany”. Auch der thailändische Umweltminister Suwit Khunkitti äußerte großes Interesse an deutscher Umwelttechnologie während einer Veranstaltung der deutschen Botschaft Bangkok zu den Themen Umwelt und Klimaschutz. Von internationaler Seite erhält Thailand ebenfalls Unterstützung bei der verstärkten Anwendung erneuerbarer Energien. Nach Pressemeldungen will die Weltbank über ihre Tochter IFC (International Finance Corporation) Thailand hier- Copia Mansion 1318 Soi Moo Ban Pornpradit Sukhumvit 50, Phrakhanong Khlong Toei, Bangkok 10260 Fax: +66 (2 ) / 311 1550 Tel.: +66 (0) 85 / 323 7260 Email: u.heitzmann@exyne.de German Office: Welle 17/1 71083 Herrenberg Fax: +49 (0) 3212 / 8433763 Tel.: +49 (0) 172 / 629 0367 für vergünstigte Kredite in einem Gesamtumfang von 700 Millionen US$ bereitstellen. Das Land zählt zu den ersten zehn Ländern weltweit, die in den Genuss der Finanzierungshilfen kommen sollen. Die IFC geht davon aus, dass allein im Königreich bis 2011 mehr als 156 Milliarden Baht in diesen Sektor fließen, wovon 134 Millionen Baht von privaten Investoren aufgebracht werden sollen. Deutsche Technologie unterstützt Projekte Nach Einschätzung des Energieministeriums ist die Unterstützung von Seiten der Weltbank darauf zurückzuführen, dass die Regierung eine stringente Strategie in diesem Bereich entwickelt habe und künftig zu einem Musterbeispiel für die Anwendung erneuerbarer Energien avancieren könne. Derweil will auch Japan thailändischen Unternehmen bei Aktivitäten im Energiesektor unter die Arme greifen und gab im 27 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 August 2009 lokalen Firmen den Zugang zu einer 10 Milliarden US$ schweren Kreditfazilität frei. Auf das Darlehen können insgesamt fast 90 Schwellen- und Entwicklungsländer für Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels zugreifen. Der Staat fördert die Nutzung erneuerbarer Energien, indem er günstigere Einspeisetarife (sogenannte “Adder”) gewährt, und hat diese im Laufe des Jahres 2009 teilweise erhöht. Die Tarife belaufen sich momentan auf 4,5 Baht pro Kilowattstunde (KWh) bei Windkraft, 8 Baht bei Solarenenergie sowie 3,5 Baht bei der Nutzung von Abfall, Biogas und -masse. Allerdings geben Kritiker zu bedenken, dass die Vergünstigungen noch immer nicht ausreichend seien, um den Sektor entscheidend voranbringen zu können. Die Preise für herkömmliche Energie seien in Thailand noch “zu günstig” beziehungsweise die Differenz zu alternativen Energien noch nicht ausreichend hoch, so Branchenkenner. Unabhängig davon setzt EGAT seine Bemühungen in diesem Segment weiter fort. Pressemeldungen zufolge plant die Gesellschaft eine 18-MW-Windkraftanlage in der Provinz Nakhon Ratchasima, die rund 1,7 Milliarden Baht kosten soll. Die Stromerzeugung aus Windkraft dürfte somit innerhalb der nächsten Jahre auf 100 MW anwachsen, zumal EGAT in diesem Bereich viele potentielle Einsatzfelder mit ausreichend und kontinuierlicher Windversorgung sieht. Jedoch befinden sich die meisten anvisierten Standorte in Nationalparks, so dass eine zusätzliche Genehmigung seitens des Umweltministeriums erforderlich sein wird. Neben den Projekten im Segment Windkraft will EGAT künftig auch die Produktion von Strom aus Solarenergie, Biomasse und kleinen Wasserkraftwerken forcieren. In diesem Zusammenhang sucht die Gesellschaft nach Geschäftspartnern für Technologie, Ausrüstungen und Maschinen im Bereich erneuerbarer Energien. EGAT will sich dabei nach Angaben der Tageszeitung “Bangkok Post” nicht nur als Stromproduzent und -verteiler betätigen, sondern sich zunehmend auch als Projektentwickler und Ausrüstungsfabrikant positionieren. An alle Unternehmerinnen und Unternehmer Waren Ihnen Anzeigenpreise schon immer zu teuer? Jetzt hat Asien Kurier für Sie eine Lösung. Bannerwerbung auf unserer neuen Webseite ist noch preisgünstiger als billig ! Überzeugen Sie sich selbst: Ein Klick auf diese Anzeige genügt. Wir informieren Sie gerne: anzeigen@proasia-media.com P.S.: Die traditionellen Inserate im PDF-Magazin Asien Kurier bieten wir auch an. 28 Asien Kurier Peter Obamo Sonntag, 1. November 2009 Vereinigte Arabische Emirate Schwieriges Geschäft für deutsche Schiffszulieferer Zu den Kunden von Dubai Drydocks World gehören vor allem regionale Schifffahrtslinien und Schiffe mit einem Unfallschaden. Von Martin Böll, Germany Trade & Invest in Dubai Vielen Werften in Westeuropa geht es nicht gut. Die Industrie, an der auch viele Zulieferer hängen, sucht weltweit neue Partner und neue Kunden, auch in den Ländern der Arabischen Halbinsel - ein sehr schwieriges Unterfangen. Bislang haben nur die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nennenswerte Schiffswerft-Kapazitäten. Die Arabische Halbinsel ist im internationalen Vergleich kein Standort der Werftindustrie. Lediglich Dubai Drydocks World haben nennenswerte Kapazitäten, um Schiffe fast jeder Größe reparieren und mittelgroße neue Schiffe bauen zu können. Nach Angaben von Hamed Mohammed bin Lahej, Vizechef des Unternehmens, werden derzeit mehr als 30.000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt (nach Ansicht von Beobachtern eine sehr hoch gegriffene Zahl). Der Auftragsbestand im Neubaugeschäft summiere sich auf acht Schiffe im Wert von einer Milliarde US$. Sein Unternehmen habe spezielle Expertise in der Tiefseeölexploration. Auftragnehmer seien norwegische Unternehmen. Eine 70 Millionen US$ teure, 32.000Tonnen-Ölplattform sei kürzlich ausgeliefert worden. Eine zweite Plattform werde in Kürze folgen. Dubai Drydocks World sind ein Zusammenschluss der Unternehmen Jadaf und Dubai Drydocks. Zu den Kunden gehören vor allem regionale Schifffahrtslinien und Schiffe mit einem Unfallschaden, Reparaturgeschäft wenig qualitätsbewusst die schon aus Versicherungsgründen die nächste Reparaturwerft ansteuern müssen. Wer die Wahl habe, fahre lieber weiter nach Singapur, sagen Kenner. Die Docks von Dubai stehen im Ruf, relativ schnell und billig zu sein - im positiven wie im negativen Sinne. Weil der Reparaturkunde oft nicht freiwillig komme und meist keine andere Wahl habe, brauche sich die Werft über eine längerfristige Kundenzufriedenheit wenig Gedanken zu machen, sagen Kenner der örtlichen Verhältnisse. Beim Einsatzmaterial komme es in erster Linie auf den Preis an, Qualität hingegen stehe hinten an - in Krisenzeiten wie dieser Tage sowieso. Personal und Management kämen überwiegend aus Indien und hätten von dort ihr Wertesystem und ihre Beziehungen mitgebracht, heißt es. Versuche der Werft, sich mit neu gebauten Yachten ein weiteres Standbein zu verschaffen, sind dem Vernehmen nach gescheitert. Nach Angaben von Beobachtern wollte sich die Werft im Rahmen einer ersten Entwicklungsphase am Bau von sieben Freizeitschiffen versuchen, die nach Fertigstellung zum Preis von 50 Millionen US$ das Stück verkauft werden sollten. Dabei sei jedoch, so Kritiker, schon das Geschäftsmodell falsch gewesen. Wer so viel Geld für ein Freizeitvergnügen ausgibt, möchte kein Schiff von der Stange sondern maßgeschneiderte Arbeit nach eigenen Vorstellungen. Was bleibt, war bislang der gelegentliche Bau eines Versorgungsbootes, wie zum Beispiel eines kleinen Tankers. Die Fertigungsqualität sei nach westlichen Maßstäben ausgesprochen schlecht, sagen Kenner. Deutsche Zulieferer, die angesichts dieser Rahmenbedingungen ins Geschäft kommen wollen, haben es dem Vernehmen nach schwer. Die Werft zeige 29 Asien Kurier schlichtweg kein Interesse. Versuche zum Beispiel des Deutschen Generalkonsulates und der Außenhandelskammer (AHK) in Dubai oder der Ortsvertretung von Hamburg und Germany Trade & Invest mit den Dubai Dry Docks ins Gespräch zu kommen, verliefen bislang allesamt im Sande. Ein anderes Geschäftsmodell verfolgt derweil die zweite Werft des Landes: Abu Dhabi Ship Building (ADSB). Der staatliche Betrieb ist selbst mit den offiziell angegebenen 1.200 Arbeitern (Beobachter sprechen von der Hälfte) im internationalen Vergleich eher klein, setzt dafür aber ein größeres Gewicht auf Qualität. Führungskräfte und Spezialisten kommen aus Europa, die Arbeiter von den Philippinen. Gebaut werden derzeit mehrere Schiffe für die VAEMarine mit westlicher Expertise. Ferner werden zur Zeit dem Vernehmen nach einige zivile Fähr- Sonntag, 1. November 2009 schiffe umgebaut und jährlich eine Handvoll Schlepper und Versorgungsschiffe neu vom Stapel gelassen. Grundsätzlich können auch kleine kommerzielle Schiffe bis zu einer Länge von 80 m neu gebaut und bis zu einer Länge von 100 m repariert werden. Wer die Wahl hat, fährt lieber nach Singapur ADSB-Chef Mohammed Salem Al Junaibi gab Anfang Oktober 2009 gegenüber der lokalen Wirtschaftszeitung “Emirates Business 24/7” bekannt, sein Unternehmen leide keinesfalls unter der internationalen Krise, seine Auftragsbestand liege bei umgerechnet 500 Millionen Euro. Sein Unternehmen baue derzeit 74 Schiffe, während 32 umgebaut oder gewartet würden. In diesen Zahlen mit eingerechnet wurden auch sehr kleine Boote von lediglich zehn Metern Länge. Nach Angaben des Unternehmens gehören vor allem lokale Unternehmen und Institutionen zu seinen Kunden, namentlich lokale Firmen des Ölsektors wie Esnad und Ershad. Etwa ein Viertel der Aufträge stamme aus dem zivilen Bereich, darunter vor allem für Rennboote, Schwimmkräne, Auftankboote und Schlepper. Dem Vernehmen nach ist der Geschäftsentwicklungsplan von ADSB relativ einfach, Arbeiter und Fachpersonal werden im Ausland angeworben. Know-how wird im Westen eingekauft. An willigen Partnern fehle es angesichts der schwierigen Lage vieler Werften nicht, sagen Kenner. Für den Verkäufer könne dies kurzfristig ein gutes Geschäft sein, heißt es, langfristig aber nicht. Seien die Blaupausen erst einmal exportiert, würden die Zulieferaufträge nach Fernost vergeben. “Know-how”, so lautet eine alte Neue Werftprojekte in den VAE und Oman Hamriyah Maritime City Development Eigentümer/Auftraggeber Sharjah Government Budget 327 Mio. US$ Bau von neuen Schiffanlegestellen, Ausbaggerarbeiten, neue Zugangsstraßen, Trockendocks (insgesamt 210.000 m2), Kais (1.700 m Länge), Warenhäuser Beschreibung Gelände 500.000 m2 Baubeginn September 2008 Fertigstellung September 2011 Dugm Port Ship Repair Yard & Dry Dock Eigentümer/Auftraggeber Budget Beschreibung Gelände Baubeginn Fertigstellung EPC Contractor Hauptauftragnehmer Projektträger Berater Oman Ministry of National Economy 500 Mio. US$ Bau von zwei jeweils 410 m langen Trockendocks zur Wartung und Reparatur von Öl- und Gastankern mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen. Hinzu kommt ein 2,8 km langer Kai und verschiedene Gebäude 1.1 km2 Januar 2008 Dezember 2011 Galfar Engineering & Contracting LLC Daewoo Engineering & Construction Parsons Brinkerhoff International, Dubai Royal Haskoning - Khatib & Alami Quelle: Germany Trade & Invest 30 Asien Kurier Binsenweisheit der Branche, “verkauft man nur einmal.” Neben dem Geschäft mit kaputten und grau gestrichenen Schiffen gibt es in den Arabischen Emiraten noch verschiedene kleinere Betriebe, die in MiniStückzahlen Yachten für betuchte Klienten bauen, wie zum Beispiel das Unternehmen Golfcraft im Emirat Schardscha oder Palm Marina in Jebel Ali, Emirat Dubai. Die Fertigungsqualität der kleinen Bootsbauer mag unterschiedlich sein, die Ansprüche der Kunden sind es nicht: Wer am Golf einen Vergnügungsdampfer bestelle, wolle damit zu allererst einmal angeben, sagen Marktkenner. Bei der Frage “Wer hat den längsten?” geht es längst nicht mehr um die Geschwindigkeit des Damp- Sonntag, 1. November 2009 fers nach der alten Regel “Länge läuft”, sondern nur noch um die Aufmerksamkeit. Wer allerdings in der Top-Spitzenliga mit schippern will, muss bei renommierten westlichen Werften bestellen: Die Messlatte liegt derzeit bei mehr als 130 Metern Schifflänge, für die erhebliches Know-how gefragt ist. In dieser Größenordnung passen die Schiffe längst an keine Stromversorgung mehr, sondern brauchen rund um die Uhr ein eigenes Kraftwerk an Bord. Auch in einen Yachthafen passen sie nicht mehr und dürften dort auch wegen der ständigen Dieselschwaden letztendlich kaum gerne gesehene Gäste sein. Das Sultanat Oman plant derweil in seinem Hafen Duqm den Bau von kleineren Werftkapazi- Golfstaaten wollen US-Dollar den Laufpass geben Korb aus Yen, Yuan, Euro und Gold geplant Von Florian Fügemann (pte, Wien) Der US-Dollar könnte als führende Währung beim Ölhandel schon bald seine Vormachtstellung verlieren. Die Golfstaaten wollen zusammen mit Frankreich, China, Japan und Russland den Handel mit dem “Schwarzen Gold” künftig auf einen Währungskorb aus Yen, Yuan, Euro sowie Gold umstellen. Die aktuellen Vorhaben spiegeln die Überlegungen wider. Die Pläne der Ölgiganten Kuwait, Katar, Saudi Arabien sowie Abu Dhabi seien bereits in geheimen Treffen ausgearbeitet worden, berichtet die britische Tageszeitung “Independent” am 6.10. Die Umstellung soll innerhalb von nur neun Jahren erfolgen. Der künftige Währungskorb soll auch die neue Einheitswährung der Golfstaaten einschließen. “Die Vorteile der Abwicklung in Nicht-Dollar-Währungen liegen vor allem für die weltweiten Ölproduzenten und Konsumenten auf der Hand. Die Exporteure könnten durch den Anteil des USDollars ihre Währungsreserven abbauen. Andererseits wäre es vor allem für Importnationen möglich, ihr Öl zu bezahlen, ohne die US-Währung einkaufen zu müssen”, unterstreicht Martin Hüfner, volkswirtschaftlicher Berater der Direkt Anlage Service AG. Dem Währungsfachmann nach liegt das Hauptproblem aber in der Umsetzung der Pläne. “Aus Wirtschaftskreisen erfährt man immer wieder, dass der Wille zwar da ist, die USA sich in dieser Hinsicht aber mit Händen und Füßen dagegen wehren”, fügt Hüfner hinzu. Obwohl laut dem Insider einiges gegen den Euro spricht, sollte die Umstellung auf eine neue Abwicklungswährung trotz eines gewaltigen Aufwands aber keine größeren Schwierigkeiten täten, in geringem Maße auch das Emirat Schardscha. Die beiden Kleinstaaten Katar und Bahrain können derweil in geringem Umfang kleinere Schiffe reparieren, kümmern sich aber ansonsten um das Geschäft mit Bohrplattformen, das eigenen Gesetzen unterliegt. Der Entscheidungsspielraum der Werften ist bei Bohrplattformen zum Beispiel sehr gering. Die Eigner der Plattformen, allesamt große Ölgesellschaften, bestimmen selbst, welche Zulieferer erwünscht sind und mitmachen dürfen. Auf einer US-Plattform haben so meist nur US-Firmen etwas zu suchen, sagen Branchenkenner. Saudi-Arabien kümmert sich derweil nur im eigenen Interesse um seine grauen Schiffe, deren Technologie-Partner die USA sind. bereiten. Vor allem die VR China ist den USA auch wegen ihrer zunehmenden Ölexplorationsmacht in Lateinamerika ein Dorn im Auge. “Obwohl man bei Obama ein fortschrittliches Denken erwarten kann, glaube ich nicht daran, dass es in der nächsten Zeit in dieser politischen Frage ein Einlenken gibt”, so Hüfner. Probleme bestünden in der mangelnden Konvertibilität von Gold-Währungen und des Renminbi Yuan. Analysten bewerten die Tatsache, dass die US$-Anbindung immer wieder zur Debatte steht, als ein Zeichen für die nachlassende politische und wirtschaftliche Dominanz der USA. Auch spiegelt die aktuelle Diskussion um eine neue Leitwährung den gestiegenen Reichtum sowie die dadurch größere Macht der Ölstaaten wider. Asien Kurier erhalten Sie kostenlos per Email - jeden Monat. Bitte besuchen Sie unsere Webseite zum bestellen www.asienkurier.com 31 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Vietnam Wirtschaftskrise beeinflusst Zahlungsverkehr kaum Sie suchen Fach- und Führungskräfte in Vietnam? Wir finden Sie! Zuverlässig und professionell. Von Dr. Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest in Hanoi Email: dernbach@hrsolutionsvietnam.com Trotz Exportrückgängen und ausbleibenden Direktinvestitionen dürfte die vietnamesische Wirtschaft bei der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise mit einem blauen Auge davonkommen. Entsprechend haben sich die Verhaltensweisen der lokalen Akteure wenig geändert. Dies gilt auch für den Zahlungsverkehr. Lieferungen nach Vietnam werden meist über Akkreditiv abgesichert. Im Binnenhandel variieren die Zahlungsbedingungen je nach Branche, Kunde und Auftrag. Grundsätzlich ist zu einer guten Kontrolle der Zahlungseingänge zu raten. Im Vergleich zu anderen Ländern der Region verhalten sich Lieferanten aus Europa gegenüber Kunden aus Vietnam grundsätzlich vorsichtig. Etwa 80 bis 85 Prozent des Warenverkehrs würden über Akkreditive (Letter of Credit, L/C) abgesichert, schätzt die vietnamesische Repräsentantin der Bayerischen Hypo-Vereinsbank. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise habe an dieser Quote nichts geändert. Dabei fungieren die lokalen Banken als eine Art Filter, die LC-Anträge von Firmen ohne ausreichende Bonität von vorneherein ablehnen. Wenn Verzögerungen vorkommen, dann haben sie mitunter mit Liquiditätsengpässen der beauftragten lokalen Bank zu tun, die aber zumeist innerhalb weniger Tage behoben sind. Dagegen könnte die Devisenlücke des inländischen Bankensektors in Zukunft angesichts der notorisch schlechten Leistungsbilanz an Brisanz gewinnen. Beim Import von Kapitalgütern akzeptieren die Kunden meist Internet: www.hrsolutionsvietnam.com Telefon: +84-91-3254150 ohne Probleme bestätigte Akkreditive, insbesondere im Falle von Lieferungen im Rahmen eines internationalen Ausschreibungsverfahrens. Bei Verbrauchsgütern, wie Düngemitteln oder anderen Produkten, ist es hingegen deutlich schwieriger, beim Kunden die für diesen kostenträchtigere Variante eines bestätigten Akkreditivs durchzusetzen. Zum einen haben solche Kunden nach Ansicht der Experten nicht unbedingt Interesse an einer längerfristigen Geschäftsbeziehung. Dagegen lägen im Kapitalgutbereich im Allgemeinen weitreichendere Bindungen vor - etwa über spätere Wartungen oder Garantiezeiten, an deren Erfüllung der Kunde interessiert sei. Zum anderen machten lokale Abnehmer in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Waren, die nicht den Vereinbarungen entsprachen. Unbestätigte Akkreditive gewähren dem Kunden in solchen Fällen eine gewisse “Reaktionszeit”. Nach Einschätzung des Commerzbank-Vertreters ist die Mehrzahl der Akkreditive nicht bestätigt, allerdings habe sich das Gewicht angesichts der schwierigen Zeiten zugunsten der bestätigten LCs verschoben. Insbesondere gegenüber unbekannten oder zweifelhaften Kunden und wenn es sich um ein größeres Liefervolumen handelt, empfiehlt Rechtsanwalt Oliver Massmann von Duane Morris Vietnam LLC unbedingt die Abwicklung des Warengeschäfts über ein bestätigtes Akkreditiv. Innerhalb Vietnams ist das Zahlungsverhalten der Wirtschaft mit deutlich mehr Unsicherheit behaftet. Im Allgemeinen gelten vor allem die riesigen Staatsunternehmen als säumige Zahler. Dagegen gilt die Zahlungsmoral der privaten Unternehmen als eher gut, nicht zuletzt weil sich das Nichteinhalten von Zahlungsverpflichtungen rasch herumspräche. Je nach Branche, Produkt, Zahlungsvolumen und Kunde sind Vorauskasse, Barzahlung bei Lieferung oder Überweisung in einer oder mehreren Tranchen üblich. Von deutschen Firmen ist zu hören, dass sie ihren Kunden nach einer Baranzahlung Zahlungsziele von durchschnittlich 90 Tagen einräumen. 32 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Buchbesprechung Thailändische Spezialitäten Von Daniel Müller in Berlin Oft sind es die kleinen und unscheinbaren Dinge des Lebens, die viel über den Charakter eines Landes aussagen. Allerdings sind die Nuancen einer Alltagskultur in der Regel umso schwieriger zu erkennen, je fremdartiger und exotischer die Szenerie auf den Betrachter wirkt. Das kann schnell dazu führen, dass der auswärtige Besucher kaum zu sagen vermag, was denn nun das Besondere und Einzigartige des besuchten Landes eigentlich ausmacht. Dies dürfte eine Erfahrung sein, die speziell viele Thailandreisende gemacht haben. Denn auf den ersten Blick gibt es dort nur wenige Dinge, die einen so prägnanten Eindruck hinterlassen, dass sie als typisch thailändisch im Gedächtnis haften bleiben würden. Die Schwierigkeit, etwas spezifisch Thailändisches zu identifizieren, könnte dabei zu der Annahme verleiten, dass es dergleichen nicht gibt. Aber nichts weniger als das. Allein die Tatsache, dass Thailand dem Schicksal der Kolonisation entgehen konnte, spricht vielmehr dafür, dass die Thais – im Unterschied zu anderen asiatischen Völkern – viele ihrer Eigenheiten bewahren konnten. Und in der Tat: Schon beim ersten Durchblättern des opulent bebilderten Bandes von Philip Cornwel-Smith und John Goss fallen etliche Dinge auf, die es so nur in Thailand und nirgendwo sonst gibt. So die allgegenwärtigen Geisterhäuschen, die Imbissstände, an denen Insekten aller Art feilgeboten werden oder die mit ausgefallenen Details dekorierten Schiebetore, mit denen Privatgrundstücke wie öffentliche Einrichtungen von der Außenwelt abgetrennt werden. Aber noch interessanter als diese Äußerlichkeiten sind die kleinen Launen und Marotten der Thais wie ihr Faible für dubiose Energydrinks, das permanente Inhalieren von Kräutersubstanzen oder der chronische Hang, einen Hellseher aufzusuchen. Auch ist es aufschlussreich zu erfahren, dass die Zahl neun im digitalen Zeitalter immer noch als magisch gilt und deshalb Banknoten, die auf diese Ziffer enden besonders begehrt sind. Nun belassen es die Autoren nicht dabei, die mehr oder weniger skurrilen Eigentümlichkeiten für den Leser zu dokumentieren, sondern sie liefern zu jedem Aspekt auf solidem Hintergrundwissen basierende Erklärungen. Grundsätzlich thailändisch ist für sie dabei die Fähigkeit, völlig vorbehaltlos fremde Einflüsse aufzunehmen und sie mit traditionellen Elementen anzureichern. Äußerlichkeiten sind dabei überaus wichtig – sie dienen aber stets der Verwirklichung anderer Ziele. Zu einem typisch thailändischen Gegenstand wird etwas jedenfalls dann, wenn es Heiterkeit und Spaß, kurz: “Sanug” verkörpert. Exemplarisch lässt sich diese „Thailandisierung“ etwa an der mittlerweile zu einer Art NationalBestellungen Philip Cornwel-Smith / John Goss: Typisch Thai – Alltagskultur in Thailand. Edition Temmen, Bremen 2010 256 Seiten, 19,90 Euro ISBN 978-3-8378-3000-2 symbol gewordenen dreirädrigen Motorrikscha Tuk-tuk beobachten: Ursprünglich aus Kostengründen aus Japan eingeführt und an sich mit einem wenig attraktiven Design ausgestattet, ist es den Thais durch die Anbringung von bunten Lämpchen, Fahnen und allerlei Devotionalien sowie einem Anstrich in den gewagtesten Farbkombinationen gelungen, dem Gefährt ein typisch thailändisches Aussehen zu verpassen. Summa summarum haben Cornwel-Smith und Goss nichts weniger als einen veritablen Mentalitätsführer vorgelegt, der einen amüsanten und erhellenden Einblick in das Leben der Thais ermöglicht. Impressum Herausgeber Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs KG 10715 Berlin, Deutschland Redaktion Asien Kurier Bangkok, Thailand Tel.: 66 2661 2377 Email: info@asienkurier.com Chefredakteur Ralph Rieth Tel.: 66 871116570 Email: redaktion@asienkurier.com Autoren dieser Ausgabe Boris Alex, Necip Bagoglu, Martin Böll, Dr. Dieter Burgmann (db), Florian Fügemann, gtai, Alexander Hirschle, Thomas Hundt, Daniel Müller, Melanie Pfab, Dr. Doreen Pick, pte, Dr. Detlef Rehn, Ralph Rieth (rr), Dr. Roland Rohde, Bernd Schaaf, Dr. Stefanie Schmitt, Daten Oanda, IWF, Zentralbanken Informationsdienste gtai - German Trade & Invest Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Verwendung in elektronischen oder anderen Medien - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Grafiken. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. 33 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Währungen in Asien 28. Okt. 09 (Tagesmittel) Euro mit ... 28. Sep. 09 (Tagesmittel) Spanne Hoch - Tief Mittelkurs (32 Tage) Australischer Dollar (AUD) 1.6201 1,6937 1.6998 - 1.6073 1.6434 Bangladeschischer Taka (BDT) 103.97 102,65 105.23 - 101.79 103.64 Brunei Dollar (BND) 2.1021 2,1077 2.1203 - 2.0757 2.0968 Chinesischer Yuan (CNY) 10.1627 10,0504 10.2747 - 9.9518 10.1152 Hongkong Dollar (HKD) 11.5080 11,0638 11.6640 -11.1351 11.4907 Indonesische Rupiah (IDR) 14163 14240 14240 - 13857 14045 Indische Rupie (INR) 70.02 71,84 71.84 - 68.57 69.79 Irakische Dinar (IQD) 1743 1725 1762 - 1705 1734 Iranischer Rial (IRR) 14937 14741 15099 - 14636 14874 Japanischer Yen (JPY) 136.74 131,77 138.47 - 129.00 133.52 Katar Rial (QAR) 5.4144 5,3574 5.5239 - 5.3041 5.3960 1764 1761 Kuweitischer Dinar (KWD) 0.4269 0,4234 0.4311 - 0.4192 0.4252 Malaysischer Ringgit (MYR) 5.0555 5,1540 5.1540 - 5.0075 5.0650 Neuseeländischer Dollar (NZD) 1.9903 2,0447 2.0454 - 1.9852 2.0105 Pakistanische Rupie (PKR) 123.95 121,97 125.25 - 121.33 123.30 Philippinischer Peso (PHP) 70.38 69,61 70.93 - 68.49 Saudi-Arabischer Riyal (SAR) 5.5728 5,5264 5.6436 - 5.4615 5.5541 Singapur Dollar (SGD) 2.0774 2,0819 2.0953 - 2.0525 2.0727 Neuer Taiwan Dollar (TWD) 48.25 47,76 48.68 - 46.84 47.80 Thailändischer Baht (THB) 49.75 50,08 50.97 - 48.95 49.77 Türkische Neue Lire (TRY) 2.2181 2,1843 2.2211 - 2.1550 2.1795 Vietnamesischer Dong (VND) 26810 26633 27131 - 26316 26752 Ver. Arab. Emirate Dirhan (AED) 5.4584 5,3993 5.5201 -5.3480 5.4359 US Dollar (USD) 1.4857 1,4696 1.5063 - 1.4479 1.4796 Koreanischer Won (KRW) Quelle: Oanda 1788 - 1714 1743 69.49 Interbanken Kassakurse Erster, letzter und mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind BID-Preise Liebe Leserinnen und Leser, dies ist eine Achtelseite. Als Anzeige kostet sie nur 125,00 Euro. Oder 270,00 Singapurdollar. Asien Kurier wird in 43 Länder versandt. Wann suchen Sie Ihre Kunden mit Inseraten im Asien Kurier ? Wir informieren Sie gerne: anzeigen@proasia-media.com 34 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: China Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 14% 10% 12.6% 11.7% 8% 11.5% 12% 11.2% 10.6% 6% 10.1% 10% 8.9% 9.0% 4% 7.9% 8% 2% 6.8% 6.1% 6% 0% 4% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 -2% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Handelsbilanz monatlich Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Chinesischer Renminbi Yuan 50 11 in Mrd. US$ 40 10 30 20 9 10 0 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 8 Nov 08 Jan 10 Inflation Feb 09 May 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 1,0 -1,6 -1,2 -1,5 -1,4 -1,7% -1,8% -1,2% 2008 7,1 8,7 8,3 8,5 7,7 7,1 6,3 4,9 4,6 4,0 2,4 1,2 2007 2,2 2,7 3,3 3,0 3,4 4,4 5,6 6,5 6,2 6,5 6,9 6,5 CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Sep. Okt. Nov. Dez. Quelle: National Bureau of Statistics Leitzinsen [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. 2009 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 5,31 Nov. Dez. 2008 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,47 7,20 6,66 5,58 5,31 2007 6,12 6,12 6,12 6,39 6,39 6,57 6,57 6,84 7,02 7,29 7,29 7,29 Rediscount-Rate der PBC. Aug 09 Nov 09 [im Quartal] 2 Q 2008 10,1 % 3 Q 2008 9,0 % 4 Q 2008 6,8 % 1 Q 2009 6,1 % 2 Q 2009 7,9 % 3 Q 2009 8,9 % National Bureau of Statistics Quelle: The People's Bank of China (PBC) Handelsbilanz [in Mrd. US$] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 39,1 4,8 18,6 13,1 13,4 8,3 10,6 15,7 Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 2008 19,4 8,3 13,2 16,4 19,8 20,7 25,2 28,8 29,4 35,2 40,1 39,0 295,3 2007 15,9 23,7 6,8 16,7 22,4 26,9 24,4 25,2 24,0 27,1 26,3 22,6 262,0 Quelle: Customs General Administration 35 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Hongkong Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 8% 10% 6.2% 7.3% 6.9% 6.8% 6% 5.5% 4.3% 5% 1.7% 4% 0% 2% -2.6% -5% -3.8% 0% -7.8% -10% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 -2% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Jan 08 Handelsbilanz monatlich HK$ Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Hongkong-Dollar 10 in Mrd Jul 08 12 0 11 . -10 10 -20 -30 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Inflation 9 Nov 08 Jan 10 Feb 09 May 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 3,1 0,8 1,2 0,6 0,0 -0,9 -1,5 -1,6 2008 3,2 6,3 4,2 5,4 5,7 6,1 3,6 4,6 3,0 1,8 3,1 2,1 2007 2,0 0,8 2,4 1,3 1,2 1,3 1,5 1,6 1,6 3,2 3,4 3,8 Sep. Okt. Nov. Dez. CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Census & Statistics Department Leitzinsen [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2009 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 2008 4,50 4,50 3,75 3,75 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 1,50 1,50 0,50 2007 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,25 6,25 6,00 5,75 HK Interestrate der HKMA. Aug 09 Nov 09 [im Quartal] 1 Q 2008 7,3 % 2 Q 2008 4,3 % 3 Q 2008 1,7 % 4 Q 2008 -2,6 % 1 Q 2009 -7,8 % 2 Q 2009 -3,8 % Census & Statistics Department Quelle: HK Monetary Authority (HKMA) Handelsbilanz [in Mrd. HK$] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 2009 7,2 -23,2 -18,2 -16,4 -11,0 -16,5 -21,7 -21,8 2008 -7,5 -15,8 -28,1 -16,2 -27,5 -24,0 -19,5 -12,9 -16,0 -14,3 -8,2 -11,8 -201,6 2007 -4,4 -7,6 -28,3 -20,6 -14,3 -19,4 -8,2 -13,7 -14,8 -8,7 -16,0 -27,4 -183,2 Quelle: Census & Statistics Department 36 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Indien Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 12% 12% 9.7% 9% 10% 9.3% 9.2% 9.0% 8.6% 7.8% 8% 6% 7.7% 5.8% 6.1% 5.8% 3% 6% 4% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 0% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Jan 08 Handelsbilanz je Quartal US$ Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Indische Rupien 72 0 in Mrd Jul 08 -4 68 -8 64 -12 -16 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 60 Nov 08 Jan 10 Inflation Feb 09 May 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni 2009 10,5% 9,6% 8,0% 8,7% 8,6% 9,3% 11,9% Juli 2008 5,5% 5,5% 7,9% 7,8% 7,8% 7,7% Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 9,0% 9,8% 10,5% 10,5% 9,7% 8,3% CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: India Ministry of Labour Leitzinsen [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. 2009 4,00 4,00 3,50 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 2008 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 5,00 2007 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 Central Bank Overnight Rate. Jan. Feb. Nov. Nov 09 [im Quartal] 1 Q 2008 8,6 % 2 Q 2008 7,8 % 3 Q 2008 7,7 % 4 Q 2008 5,8 % 1 Q 2009 5,8 % 2 Q 2009 6,1 % India Central Statistical Organization Dez. Quelle: Reserve Bank of India Handelsbilanz Jahr Aug 09 [in Mrd. US$] März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 -5,020 -2,218 -4,045 -5,004 -5,202 -6,162 -5,998 -8,372 2008 -7,849 -5,688 -6,320 -8,747 -11,134 -9,123 -11,982 -13,140 Sep. Okt. Nov. Dez. Summe -12,285 -9,910 -12,142 -6,173 -114,493 Quelle: Reserve Bank of India 37 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Indonesien Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 14% 8% 12% 6.6% 6.6% 6.4% 6.4% 10% 6.2% 6.0% 5.9% 6% 8% 5.2% 6% 4.4% 4.0% 4% 4% 2% 2% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 0% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Jan 08 Handelsbilanz monatlich Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Indonesische Rupiah 2.5 16500 US$ 2.0 15500 1.5 in Mrd 1.0 14500 0.5 0.0 13500 -0.5 -1.0 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 12500 Nov 08 Jan 10 Inflation Feb 09 May 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. 2009 9,2 8,6 7,9 7,3 6,0 3,6 2,7 2,8 2,8 2008 7,4 7,4 8,2 9,0 10,4 11,0 11,9 11,9 12,1 CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Okt. Nov. 11,8 11,7 Dez. 11,1 Quelle: BPS Leitzinsen [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. 2009 8,75 8,25 7,75 7,50 7,25 7,00 6,75 6,50 6,50 6,50 2008 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,25 8,50 8,75 9,00 2007 9,50 9,25 9,00 9,00 8,75 8,50 8,25 8,25 8,25 Central Bank Overnight Rate. Aug 09 Nov. Dez. 9,25 9,50 9,25 8,25 8,25 8,00 Nov 09 [im Quartal] 1 Q 2008 6,2 % 2 Q 2008 6,4 % 3 Q 2008 6,4 % 4 Q 2008 5,2 % 1 Q 2009 4,4 % 2 Q 2009 4,0 % BPS Quelle: Bank Indonesia Handelsbilanz [in Mrd. US$] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 0,55 1,14 2,06 1,75 1,57 1,45 1,00 1,25 2008 1,60 0,91 1,89 -0,52 1,23 0,87 -0,26 0,64 Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 1,02 0,20 0,89 0,99 9,45 Quelle: BPS 38 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Japan Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 4.0% 5.0% 3.4% 2.3% 1.9% 2.5% 1.9% 1.3% 0.6% 2.0% -0.3% 0.0% 0.0% -2.5% -5.0% -4.3% -2.0% -7.5% -7.2% -8.8% -10.0% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 Sep 09 -4.0% Jan 07 Jul 07 Jan 08 Handelsbilanz monatlich Jul 09 Jan 10 140 1000 130 0 120 -1000 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Inflation 110 Nov 08 Jan 10 Feb 09 May 09 Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 0,0 -0,1 -0,3 -0,1 -1,1 -1,8 -2,3 -2,2 2008 0,7 1,0 1,2 0,8 1,3 2,0 2,3 2,1 2,1 1,7 1,0 0,4 2007 00 -0 2 -0 1 0,0 0,0 -0,2 0,0 -0,2 -0,2 0,3 0,6 0,7 CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Sep. Okt. Nov. Dez. Quelle: Ministry of Internal Affairs Leitzinsen [in %] Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2009 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 2008 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,30 0,30 0,10 2007 0,25 0,25 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 Discount Rate. Aug 09 BIP [in %] Jahr Jahr Jan 09 Euro / Japanischer Yen 2000 in Billionen Yen Jul 08 Nov 09 [im Quartal] 1 Q 2008 1,3 % 2 Q 2008 0,6 % 3 Q 2008 -0,3 % 4 Q 2008 -4,3 % 1 Q 2009 -8,7 % 2 Q 2009 -7,2 % Economic and Social Research Quelle: Bank of Japan Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. 2009 -956 83 9 2008 -90 935 1096 2007 2 962 1603 903 [in Billionen Yen] Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 66 297 506 378 183 458 341 104 82 -314 91 -75 -228 -322 2080 396 1246 682 744 1609 999 784 867 10796 Quelle: Ministry of Finance, Japan 39 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Korea (Süd) Bruttoinlandsprodukt per Quartal Inflation monatlich 6% 8% 5.7% 5.3% 6% 5.5% 5% 4.9% 4.5% 4.3% 4% 3.1% 4% 2% 3% 0% 2% -2% -2.2% 1% -4% -3.4% -4.2% -6% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 0% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Jan 08 Handelsbilanz monatlich Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Koreanische Won 8 2000 6 in Mrd. US$ 1900 4 1800 2 0 1700 -2 1600 -4 -6 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Inflation 1500 Nov 08 Jan 10 Feb 09 May 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. 2009 3,75 4,10 3,88 3,58 2,74 1,99 1,62 2,16 2,20 2008 3,89 3,58 3,94 4,12 4,88 5,55 5,91 5,61 5,11 4,82 4,53 2007 1,68 2,17 2,16 2,45 2,35 2,55 2,54 2,04 2,32 3,02 3,52 CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Okt. Nov. Dez. 2 Q 2008 4,3 % 4,14 3 Q 2008 3,61 3,1 % 4 Q 2008 -3,4 % 1 Q 2009 -4,2 % 2 Q 2009 -2,2 % Bank of Korea Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. 2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,00 5,25 5,25 4,25 Nov. Dez. 4,00 3,00 Quelle: Bank of Korea Handelsbilanz Jahr [im Quartal] 5,5 % Quelle: Korea National Statistics Office Jahr BOK Rate. Nov 09 1 Q 2008 Leitzinsen [in %] 2008 Aug 09 Jan. Feb. März 2,821 Apr. Mai [in Mrd. US$] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 2009 -3,775 4,009 5,586 4,787 7,198 4,367 1,704 5,373 2008 -4,043 -1,446 -1,119 -0,410 0,679 -0,569 -1,991 -3,810 -2,100 1.012 -0,120 0,542 -13,267 2007 0,532 0,348 1,183 3,492 0,984 1,356 2,130 -0,866 14,643 0,819 1,090 1,693 1,882 Quelle: Korea International Trade Association 40 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Malaysia Bruttoinlandsprodukt je Quartal 8% 7.3% 6.7% 5.5% 6% Inflation monatlich 10% 7.4% 6.7% 5.7% 4.7% 4% 5% 2% 0.1% 0% -2% 0% -4% -3.9% -6% -6.2% -8% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 -5% Jan 07 Sep 09 Jul 07 in Mrd. Ringgit Handelsbilanz monatlich 52 12 50 8 48 4 46 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Inflation Jahr Jan. Feb. Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Malaysischer Ringgit 16 0 Jan 07 Jan 08 4.4 Nov 08 Jan 10 Feb 09 May 09 Aug 09 BIP [in %] März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Nov 09 [im Quartal] 1 Q 2008 7,4 % 2009 3,9 3,7 3,5 3,0 2,4 -1,4 -2,4 -2,4 -2,4 2 Q 2008 6,7 % 2008 2,3 2,7 2,8 3,0 3,8 7,7 8,5 8,5 8,2 7,6 5,7 4,4 3 Q 2008 2007 3,2 3,1 1,5 1,5 1,4 1,4 1,6 1,9 1,8 1,9 2,3 2,4 4,7 % 4 Q 2008 0,1 % 1 Q 2009 -6,2 % 2 Q 2009 -3,9% CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Quelle: Department of Statistics Malaysia Department of Statistics Malaysia Leitzinsen [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. 2009 2,50 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2008 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 2007 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50 Overnight Rate. Nov. Dez. 3,50 3,25 3,25 3,50 3,50 3,50 Quelle: Bank Negara Malaysia Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni [in Mrd. Ringgit] Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 2009 9,1 12,2 13,0 7,4 10,0 9,1 7,8 9,6 2008 9,7 9,1 8,0 12,3 15,5 12,9 14,4 12,6 14,7 9,6 11,5 11,5 141,9 2007 7,6 6,9 6,5 5,9 8,0 8,8 8,0 8,8 11,5 8,6 10,4 9,4 100,3 Quelle: Department of Statistics Malaysia 41 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Singapur Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 8% 12% 8.6% 8% 9.5% 7.6% 6.7% 6% 5.5% 4% 2.5% 4% 0.0% 0% 2% -4% -3.5% -4.2% 0% -8% -9.5% -12% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 -2% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Jan 08 Handelsbilanz monatlich Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Singapur-Dollar 90 in Mrd. Singapur-Dollar Jul 08 2.1 80 2.0 70 60 1.9 50 40 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Inflation 1.8 Nov 08 Jan 10 Feb 09 May 09 Aug 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. 2009 2,9 1,9 1,6 -0,7 -0,3 -0,5 -0,5 -0,3 2008 6,6 6,5 6,7 7,5 7,5 7,5 6,5 6,4 6,7 6,4 5,5 2007 0,3 0,6 0,7 0,6 1,0 1,3 2,6 2,9 2,7 3,6 4,2 CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. 2009 0,06 0,06 2008 0,50 0,75 2007 2,50 2,25 1,63 Sibor. März Apr. Mai Juni 0,06 0,01 0,03 0,25 0,06 0,13 1,75 1,75 1,63 6,7 % 2 Q 2008 2,5 % 4,3 3 Q 2008 4,4 0,0 % 4 Q 2008 -4,2 % 1 Q 2009 -9,5 % 2 Q 2009 -3,5 % Quelle: Singapore Department of Statistics Singapore Department of Statistics Juli Aug. 0,01 0,01 0,01 0,06 0,01 0,06 0,06 0,13 0,50 1,75 1,63 1,25 Sep. Okt. Nov. Dez. 0,06 0,06 0,06 1,25 0,50 0,13 Monetary Authority of Singapore Handelsbilanz Jahr [im Quartal] 1 Q 2008 Leitzinsen [in %] Jahr Nov 09 Jan. [in Mrd. Singapur-Dollar] Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 2009 55,02 58,62 58,79 58,43 60,33 59,98 63,25 63,80 2008 81,37 77,71 77,92 82,61 78,67 82,94 84,25 79,79 82,24 72,51 68,03 58,74 926,85 2007 68,99 68,00 67,02 70,64 66,90 70,59 72,69 69,15 71,67 74,70 73,03 72,96 846,32 Quelle: International Enterprise Singapore 42 Asien Kurier Sonntag, 1. November 2009 Wirtschaftsdaten: Thailand Bruttoinlandsprodukt je Quartal Inflation monatlich 10% 8% 6.0% 5.7% 8% 5.3% 5.1% 4.4% 4.4% 3.9% 6% 4% 4% 2% 0% 0% -2% -4% -4.2% -4.9% -4% -7.1% -8% Mar 07 Sep 07 Mar 08 Sep 08 Mar 09 -6% Jan 07 Sep 09 Jul 07 Handelsbilanz monatlich Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Euro / Thailändischer Baht 4 52 in Mrd. US$ 50 2 48 0 46 -2 Jan 07 Jul 07 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Inflation 44 Nov 08 Jan 10 Feb 09 May 09 BIP [in %] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. 2009 -0,4 -0,1 -0,2 -0,9 -3,3 -4,0 -4,4 -1,0 -1,0 2008 4,3 5,4 5,3 6,2 7,6 8,9 9,2 6,4 6,0 CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Okt. Nov. 3,9 2,2 Dez. 0,4 Quelle: Commerce Ministry Leitzinsen [in %] Jahr Jan. Feb. März 2009 2,00 1,50 1,50 1,25 1,25 2008 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 2007 4,75 4,5 4,5 4,0 3,5 3,5 1-Day Repurchase Rate. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 3,25 3,50 3,75 3,75 3,25 3,25 3,25 Jan. Nov. Dez. 3,75 3,75 2,75 3,25 3,25 3,25 Nov 09 [im Quartal] 1 Q 2007 6,0 % 2 Q 2007 5,3 % 3 Q 2008 3,9 % 4 Q 2008 -4,2 % 1 Q 2009 -7,1 % 2 Q 2009 -4,9 % National Economic Development Bank of Thailand Handelsbilanz Jahr Aug 09 Feb. März Apr. Mai Juni [in Mrd. US-Dollar] Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Summe 2009 1,69 3,95 2,17 0,62 2,34 0,94 0,80 2,27 2008 0,17 -0,62 0,34 -1,77 1,27 0,93 -0,76 -0,68 0,14 -0,96 -0,90 0,50 -2,34 2007 0,47 0,72 1,77 -0,24 0,41 1,00 0,22 0,70 1,91 1,40 1,66 1,58 11,58 Quelle: Bank of Thailand 43