Europa, der Mega-Trendsetter Europa, der Mega

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Europa, der Mega-Trendsetter Europa, der Mega
DEUTZINSIDE
Das Magazin der DEUTZ AG
Ausgabe 2 I 2014
Europa, der Mega-Trendsetter
IM GESPRÄCH
Interview mit Georg Diderich,
Präsident von EUROMOT
SICHERHEIT & QUALITÄT
Ökologisches und wirtschaftliches
Handeln im Einklang
INHALT
EDITORIAL
AKTUELLES
Meldungen und Informationen
rund um DEUTZ...........................S.4
S. 10
150 Jahre DEUTZ –
The Origin of HighTech................S.6
TITELTHEMA
Europa, der Mega-Trendsetter
Wie man langfristigen
Entwicklungen in Europa und
der Welt begegnet.........................S.10
Für den alten Kontinent und
für die Welt
DEUTZ-Standorte in Europa..........S. 13
Partner der Gesetzgeber
Interview mit Georg Diderich,
Präsident von EUROMOT..............S. 14
TITELTHEMA
Europa, der Mega-Trendsetter
Wie man langfristigen Entwicklungen in Europa und der Welt begegnet
S. 16
INNOVATION & TECHNIK
Prozess aus W
­ illensbildung und
Mitwirkung
Die EU-Abgasgesetzgebung
schreitet voran ..............................S. 16
Alles für den Fahrgast
Hochmoderne Gelenktriebwagen
von Stadler fahren mit
DEUTZ Motoren............................S. 18
Prozess aus W
­ illensbildung
und Mitwirkung
Die EU-Abgasgesetzgebung
schreitet voran
Formvollendete Faszination
Lamborghini Traktoren
kombinieren Innovation und
Design mit leistungsstarken
Motoren der DEUTZ AG................S. 20
Schäffer setzt verstärkt
auf DEUTZ Motoren
Die Schäffer Maschinenfabrik
aus Erwitte arbeitet seit 20 Jahren
mit der Kölner DEUTZ AG
zusammen.....................................S. 22
Die Power des Pantera
Eine selbstfahrende Pflanzenschutzspritze des Landtechnikherstellers Amazone fährt mit
DEUTZ Motor................................S.23
S. 32
„So geht dat!“
Winfried Langner alias „DEUTZ-Willi“
mit seinem DEUTZ D15
MENSCHEN & MÄRKTE
Mehr Zeiteffizienz, weniger
Ressourcenverbrauch,
­konstante Produktqualität
Optimierung des Motorenprüffeldes
im DEUTZ Stammwerk..................S. 24
TEAM & CHANCEN
Spanischer Besuch für
unsere Azubis
Die Jahrgangsbesten aus dem
spanischen Zafra auf Stippvisite
am Standort Köln..........................S.26
SICHERHEIT & QUALITÄT
Ökologisches und wirtschaftliches
Handeln im Einklang
DEUTZ AG mit zertifiziertem
Energiemanagementsystem
nach ISO 50001............................S. 28
Jeder Tropfen zählt
Entwicklung einer ­automatischen
PLU-Kalibrieranlage.......................S. 30
FASZINATION & VISION
„So geht dat!“
Winfried Langner unternimmt
ausgedehnte Touren auf seinem
DEUTZ Oldtimer-Traktor D15.........S.32
KURZ NOTIERT
Wussten Sie, dass...
... es heute noch ein einziges BugattiAutomobil gibt, das bei DEUTZ in
Köln gefertigt wurde? ....................S.34
Jubilare
DEUTZ Mitarbeiter feiern
Jubiläum........................................S.34
Sonderausstellung im ­
Kölner Odysseum ­anläss­lich
des 150-jährigen DEUTZ J­ ubiläums
im Juli 2014...................................S. 34
IMPRESSUM
DEUTZ INSIDE Ausgabe 2/2014
Herausgeber: DEUTZ AG, Ottostraße 1,
51149 Köln (Porz-Eil)
Verantwortlich: Janina Decker,
Unternehmenskommunikation
Objektleitung: Janina Decker,
Telefon: +49 (0)221 822 24 93,
Telefax: +49 (0)221 822 15 24 93,
E-Mail: decker.j@deutz.com
Redaktion: Janina Decker (DEUTZ AG),
Jan Dimog/Markus Fischer
(Diamond media GmbH)
Gestaltung: Diamond media GmbH,
Miria de Vogt, Cheryl Juhasz
Druck: Druckerei Engelhardt
Bildnachweis: Arriva, Bettina Cohnen, Janina
Decker, DEUTZ AG, fotolia.com, Henkelhausen GmbH & Co. KG, Lamborghini Trattori,
shutterstock.com
DEUTZINSIDE 2 I 2014
In diesem Jahr feiert DEUTZ sein 150-jähriges Bestehen. Unser
heutiges Leben ist ohne die Entwicklung des Verbrennungsmotors kaum noch vorstellbar. Wie sehr diese Erfindung unser
Leben geprägt hat, wurde auch im Rahmen unseres JubiläumsFestaktes in der Kölnmesse im Mai deutlich. 150 Jahre DEUTZ
stehen für effiziente, nachhaltige Motorentechnologie und für die
Entwicklung des Viertaktmotors, der die Motorisierung der Welt
in Gang brachte. Dieses besondere Jubiläum wurde mit DEUTZ Kunden, Partnern und
Lieferanten, aber auch mit hochrangigen Politikern und Wirtschaftsvertretern gefeiert, unter ihnen die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft und
der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters, der sich bewegt von der wechselvollen
Geschichte des Unternehmens in seiner Stadt zeigte (Bericht und Bilder ab S. 6).
Besonders freuen wir uns, dass nachdem DEUTZ bereits im ersten Quartal 2014 an
die gute Entwicklung des Vorjahres anknüpfen konnte, sich die positive Geschäftsentwicklung im Laufe des Jahres fortgesetzt hat. Absatz und Umsatz haben sich
im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht und das operative Ergebnis vor Einmaleffekten wurde fast verdoppelt. Mit 746,8 Millionen Euro blieb der Auftragseingang
jedoch hinter dem Rekordniveau des Vorjahres (H1 2013: 843,5 Millionen Euro) zurück. Nach mehreren Quartalen mit besonders hohen Bestelleingängen hat er sich
im zweiten Quartal verringert und betrug 332,6 Millionen Euro nach 414,2 Millionen Euro im Vorquartal. Der Absatz ist im Berichtszeitraum auf 99.079 Motoren gestiegen und legte damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,3 Prozent zu
(H1 2013: 85.907 Motoren). Besonders im zweiten Quartal 2014 war eine deutliche
Erhöhung festzustellen: Mit 54.622 verkauften Motoren konnte das Vorjahresquartal um
10,0 Prozent und das Vorquartal um 22,9 Prozent übertroffen werden. Auch der Umsatz erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Prozent auf 753,4 Millionen Euro (H1 2013: 662,1 Millionen
Euro). Dabei konnten die Umsatzerlöse in allen Regionen – EMEA (Europa, Mittlerer
Osten und Afrika), Amerika und Asien/Pazifik – ausgeweitet werden.
Es sind die Innovationen, die DEUTZ seit jeher angetrieben haben. Langfristige Entwicklungen zu erkennen und innovativ zu reagieren, macht starke Unternehmen aus.
In dieser Ausgabe widmen wir uns diesen „Megatrends“, ein Begriff, der erstmals 1982
geprägt wurde. Er beschreibt Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, wie z. B.
die Urbanisierung. Eine wachsende Bevölkerung gilt es mit Lebensmitteln zu versorgen,
die Urbanisierung schreitet voran und der Welthandel nimmt zu. Diese Trends werden
noch lange nicht abgeschlossen sein. Sie betreffen Europa ebenso wie alle Regionen
der Welt – und alle, die Motoren herstellen und mit ihnen arbeiten (ab S. 10).
In Bezug auf Zukunftsfähigkeit, Effizienz und Design setzen die „Lamborghini Trattori“ starke Zeichen (S. 20). Die Traktoren mit DEUTZ Motorisierung sind
eine formvollendete Faszination auf vier Rädern, sie wurden mehrfach ausgezeichnet. Dass DEUTZ zu ungewöhnlichen Leistungen anregt, zeigt sich in einem emotionalen Beitrag auf S. 32. Winfried Langner, der in Gedenken an seine verstorbene Frau ausgedehnte Touren durch Europa unternimmt, ist mit
seinen fast 80 Jahren inzwischen eine wahre Berühmtheit. Auf dem DEUTZ Oldtimer D15 wurde er von vielen Journalisten begleitet und hat zahlreiche Menschen berührt. DEUTZ INSIDE hat ihn zu Hause im niedersächsischen Lauenförde besucht und
sich von seinen Erlebnissen erzählen lassen.
Lassen Sie sich inspirieren von diesen und anderen Geschichten. Ich wünsche Ihnen
dabei viel Spaß.
Mit besten Grüßen
Die DEUTZ INSIDE online
finden Sie hier.
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Ihre
Dr. Margarete Haase
3
AKTUELLES
AKTUELLES
Dr. Margarete Haase ist
neue Vorstandsvorsitzende
des Arbeitgeberverbandes
kölnmetall
Dr. Margarete Haase, Vorstandsmitglied der DEUTZ AG, ist von der Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes kölnmetall zur neuen
Vorstandsvorsitzenden gewählt worden. Margarete Haase, die dem Vorstand von kölnmetall bereits seit 2009
angehört, übernimmt das Amt der Vorstandsvorsitzenden vom scheidenden
Vorsitzenden Felix Kirchgässler.
Dr. Margarete Haase betont die Bedeutung der Metall- und Elektroindustrie für den Wirtschaftsstandort Köln.
„Die M+E-Industrie ist ein wichtiger Impulsgeber für die Metropolregion Köln.
Doch ohne tragfähige Konzepte zur
Nachwuchs- und Fachkräftesicherung
droht die Innovationskraft verloren zu
gehen“, so Haase. „Daher ist es mir
eine Herzensangelegenheit, die duale
Ausbildung im gewerblich-technischen
Bereich weiter nach vorne zu bringen,
denn die M+E-Industrie ist ein attraktiver Arbeitgeber mit hervorragenden
Arbeitsbedingungen.“
Finanzkalender 2014
6. November 2014
Zwischenbericht 1. bis 3. Quartal 2014
Telefonkonferenz mit Analysten und
Investoren
DEUTZ verlagert Austauschmotoren-Fertigung nach Ulm
„Souvenirs, Souvenirs“ – eine musikalische
Reise in die Zeit des Wirtschaftswunders
Das Wirtschaftswunder – ein bundesdeutsches Nachkriegs­phänomen rund um Petticoats, fetzige Rock’n’Roll Rhythmen und die langersehnte Fahrt mit dem VW-Käfer nach
Italien. Eine Zeit, in der alles möglich schien und die die Bundesrepublik wieder zu neuem
Leben erweckte. Ganz Paris träumte von der Liebe, es sollte rote Rosen regnen und
so manch einer traf seine große Liebe, die „Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe“.
Diese beschwingte und zugleich melancholische Zeit der „Souvenirs, Souvenirs“ ließ der
DEUTZ Chor Köln in seinem großen Sommerkonzert in der Kölner Philharmonie wieder lebendig werden. Unterstützt durch hochkarätige Gaststars, entführten die Kölner
ihr Publikum auf eine musikalische Reise in die Zeit des Wirtschaftswunders. Unter der
Leitung von Heinz-Walter Florin brachten die Solisten Freddy Albers, Christiane Florin, Nicole Mühe und Claudia Engels populäre Schlager der Zeit zu Gehör. Stücke von Freddy
Quinn und Hans Albers durften dabei ebenso wenig fehlen wie die Klassiker von Caterina
Valente und Hildegard Knef sowie von Karl Berbuer und Gerhard Jussenhoven. Mit Bill
Ramsey und Angelina Monti konnte der DEUTZ Chor zwei populäre Künstler der Zeit verpflichten. Mit Hits wie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, der „Zuckerpuppe aus der
Bauchtanztruppe“, „Brazil“, und „Quando, quando“ sangen sie, unterstützt durch den
stimmgewaltigen DEUTZ Chor und die Nordwestdeutsche Philharmonie, beliebte Ohrwürmer der Zeit und sorgten dafür, dass die Kölner
Philharmonie
swingend
dem Charme der Fünfziger
Jahre erlag. Moderiert wurde das Konzert vom beliebten WDR Moderator Gisbert
Baltes, der mit persönlichen
Anekdoten noch einmal daran erinnerte, wie schön sie
doch war, die Zeit, schön
war die Zeit...
Ausgezeichnet
Der DEUTZ Geschäftsbericht wurde bei den diesjährigen
LACP Vision Awards mit „Gold“ ausgezeichnet. Die League
of American Communications Professionals (LACP) verlieh
dem DEUTZ Geschäftsbericht 2013, der unter dem Motto
„Leistung aus Tradition“ steht, in der Kategorie „Equipment, Machinery & Instruments“ 98 von 100 möglichen
Punkten. Bereits für den Geschäftsbericht 2012 hatte
DEUTZ die Auszeichnung „Silber“ erhalten.
Betroffen sind von der Schließung des Standortes 157 Beschäftigte. Für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden DEUTZ Vorstand und Betriebsrat einen
Interessensausgleich und Sozialplan erarbeiten.
Die Verlagerung des Austauschmotorenwerkes nach Ulm wird bis Ende 2015 stufenweise erfolgen.
DEUTZ erweitert Präsenz in Asien
Die Jury des LACP prüft jährlich mehr als 4000 eingereichte Berichte
aus bis zu 20 Ländern. Bewertet werden diese anhand unterschiedlicher Kriterien,
darunter erster optischer Eindruck, Titelbild, Schreibstil, Design und Layout sowie
Transparenz und Aussagekraft.
Datum
Veranstaltung
Segment
OrtLand
09.09.14 bis 12.09.14
15.09.14 bis 19.09.14
23.09.14 bis 26.09.14
25.11.14 bis 28.11.14
SMM Electra Mining Innotrans
BAUMA China Marine engineering
Underground
Railway
Off-highway mobile
Hamburg
Johannesburg
Berlin
Shanghai
DEUTZINSIDE 2 I 2014
„Der Beschluss, unser Werk in Übersee in das Ulmer Werk zu integrieren, ist uns nicht
leicht gefallen. Aber mit der Konzentration der Austauschmotoren in Ulm schaffen wir
die Basis für unsere Wachstumsstrategie im Xchange- und Service-Bereich. Deshalb
ist dies aus strategischer Sicht für das Unternehmen die richtige Entscheidung“, so
DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Leube.
„Es ist unser Ziel, möglichst viele Mitarbeiter für einen Arbeitsplatz in Ulm zu gewinnen.
Dazu werden wir mit dem Betriebsrat auf die Situation zugeschnittene Arbeitszeitmodelle erarbeiten und einen finanziellen Ausgleich für z.B. Zweitwohnsitz und Fahrtkosten anbieten“, so Dr. Margarete Haase, Vorstand für Finanzen, Personal und Investor
Relations.
Messen August bis Dezember 2014
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Die DEUTZ AG hat Ende
Juli bekannt gegeben,
den Standort der Aust a u s c h m o t o re n - P ro duktion in Übersee am
Chiemsee zu verlassen.
Drei Monate zuvor hatte
das Unternehmen angekündigt, eine mögliche
Verlagerung des DEUTZ
Xchange-Werkes
an
den Standort Ulm zu
prüfen. Nach einem gründlichen und umfassenden Analyseprozess beschloss der Vorstand der DEUTZ AG jetzt, das Austauschmotorenwerk Übersee zu schließen und die
Austauschmotoren-Fertigung in das Werk Ulm zu integrieren. Durch die Konzentration
der Produktion auf einen Standort kann die Produktivität erhöht und die Fixkostenbelastung reduziert werden. Synergien ergeben sich hierbei im Wesentlichen durch die
Nutzung der Infrastruktur des Werkes Ulm sowie durch Synergien in den OverheadBereichen.
Deutschland
Südafrika
Deutschland
China
China ist für DEUTZ der größte Wachstumsmarkt im asiatischen Raum. In Shanghai, das
vor allem ein Zentrum für die
europäischen und amerikanischen Kunden von DEUTZ ist,
hat das Kölner Unternehmen
nun ein neues Vertriebsbüro
eröffnet. Im neuen Büro werden Vertriebsmitarbeiter sowie Applikations- und Serviceingenieure tätig sein, um den
Kundensupport weiter auszubauen.
Bereits im Jahr 2010 hatte DEUTZ zusätzlich zum bereits bestehenden Representative
Office in Peking eine Vertriebs- und Servicegesellschaft zur Bündelung dieser Aktivitäten vor Ort errichtet. Mit dem neuen Vertriebsbüro in Shanghai stärkt DEUTZ seine
lokale Marktpräsenz für Zentral- und Südchina und legt damit einen weiteren Baustein
zum Erfolg im weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt.
DEUTZ verkauft
Motoren an TYM
Mit dem koreanischen Traktorenhersteller Tong Yang Moolsan (TYM) hat die
DEUTZ AG einen neuen Partner für die
langfristige Zusammenarbeit im Landtechniksegment gewinnen können. TYM
ist der erste Traktorenhersteller, den
DEUTZ in Asien beliefert. Das koreanische Unternehmen erhielt vor kurzem
die neuen, speziell für die Landtechnik
weiter entwickelten Motoren der Baureihe TCD 2.9. Mit der Zusammenarbeit
stärkt DEUTZ erfolgreich seine strategische Position in Asien.
Der Schwerpunkt des in Seoul ansässigen Großkonzerns TYM liegt auf der
Produktion von Traktoren und Reiserntemaschinen. Jährlich produziert Tong Yang
Moolsan in seinem Werk im koreanischen
Busan ca. 10.000 Traktoren im Leistungsbereich von 23 bis
100 PS, die insbesondere im asiatischen
und nordamerikanischen aber auch im
europäischen Markt
vertrieben werden.
Ausgestattet werden die Traktoren
der Familie T604,
T654, T754 mit dem
speziell für den Einsatz
in der Landtechnik entwickelten DEUTZ
TCD 2.9 L4. Der wassergekühlte 4-Zylinder Reihenmotor beeindruckt durch beste Kaltstartfähigkeit auch unter extremen
Bedingungen. Das sehr kompakte Motordesign sowie ein kundenorientiertes,
modulares System optionaler Anbauteile
reduziert die Einbaukosten und erhöht die
Zahl der Anwendungen.
Der TCD 2.9 verfügt über ein modulares,
optional am Motor angebautes Abgasnachbehandlungssystem (AGN), das
eine drop-in Installation des Gesamtsystems ermöglicht. Der Motor ist mit und
ohne Turboaufladung sowie optional mit
und ohne Ladeluftkühlung erhältlich.
„Wir freuen uns, dass wir mit Tong Yang
Moolsan einen neuen und verlässlichen
Partner im Landtechniksegment gefunden haben. Durch diese Zusammenarbeit erweitern wir unsere Präsenz im
asiatischen und nordamerikanischen
Raum“, so Michael Wellenzohn, Vorstand Vertrieb bei DEUTZ.
5
AKTUELLES
AKTUELLES
150 Jahre DEUTZ – The Origin of HighTech
Es war im Jahr 1864, als Nicolaus August Otto und Eugen Langen mit der
„N.A. Otto & Cie.“ in Köln die erste
Motorenfabrik der Welt gründeten. 150
Jahre später, am 9. Mai 2014 lud die
DEUTZ AG zum feierlichen JubiläumsFestakt in die Kölnmesse, um den besonderen Geburtstag gebührend zu
feiern. Neben DEUTZ Kunden, Partnern
und Lieferanten nahmen auch Vertreter
der regionalen und überregionalen Politik und Wirtschaft an dem feierlichen
Ereignis teil, unter ihnen die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore
Kraft und der Kölner Oberbürgermeister
Jürgen Roters.
Zahllose Meter Stoffbespannungen,
liter­
weise Kaffee und unzählige helfende Hände, dies sind nur einige wenige
Merkmale, die einen Eindruck von der
Ausrichtung des Festaktes „150 Jahre
DEUTZ“ geben. Das Congresscentrum
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DEUTZINSIDE 2 I 2014
der Messe, in dem DEUTZ traditionell
der Chronik der DEUTZ AG konnten hier
zur Hauptversammlung einlädt, war nicht
auch ausgewählte Motoren aus der Anmehr wiederzuerkennen. Illuminierte stoffangszeit des Unternehmens und der Gefumspannte Traversen hatten den grogenwart genauer betrachtet werden. Unßen Saal in ein warmes Licht getaucht,
termalt wurde der Empfang von filmischen
das DEUTZ Jubiläumslogo rahmte zu
Sequenzen, die die lange Geschichte des
beiden Seiten die großformatige Leintraditionsreichen Kölner Unternehmens
wand. Bevor die rund 250 geladenen
illustrierten. Dies ließen sich auch die EhGäste ihre Plätze
rengäste aus Politik
„Wir alle profitieren heute von der und Wirtschaft nicht
einnehmen konnten,
hatte DEUTZ zum
Entwicklung des Verbrennungsmo- entgehen, darunter
Empfang ins Foyer
die Ministerpräsidentors, denn Verbrennungsmotoren
geladen. Dort hatten
tin des Landes Nordkommen in schier unzähligen Andie Mitglieder des
wendungen zum Einsatz und unser r h e i n - W e s t f a l e n ,
DEUTZ Vorstandes,
Hannelore Kraft und
heutiges Leben ist ohne sie kaum
der Vorstandsvorder Kölner Oberbürnoch vorstellbar“
sitzende Dr. Helmut
germeister Jürgen
Dr. Helmut Leube, DEUTZ Vorstandsvorsitzender
Leube, Dr. MargaRoters.
rete Haase und Michael Wellenzohn die
Gelegenheit, ihre Gäste schon vorab im
„Wir alle profitieren heute von der Entfeierlichen Ambiente persönlich zu bewicklung des Verbrennungsmotors,
grüßen. Neben auf großen Informationsdenn Verbrennungsmotoren kommen
wänden aufgezogenen Eindrücken aus
in schier unzähligen Anwendungen zum
7
AKTUELLES
AKTUELLES
Einsatz und unser heutiges Leben ist
ohne sie kaum noch vorstellbar“, erinnerte DEUTZ Vorstandsvorsitzender Dr.
Helmut Leube in seiner Begrüßungsrede. Nur mit Pioniergeist, Leidenschaft
und Innovationskraft gelinge es dem
Unternehmen, den Verbrennungsmotor
seit seiner Erfindung jeden Tag ein wenig besser zu machen. „Dies ist unser
Anspruch, der für uns auch in Zukunft
gelten soll und der auch in unserem
Jubiläumsjahr der Motor unseres Erfolgs sein soll“, betonte Leube und eröffnete damit offiziell die Feierlichkeiten
zum 150jährigen Bestehen des Unter­
nehmens.
Ein besonderes Lob bekamen die Kölner von der nordrhein-westfälischen
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Sie gratulierte DEUTZ zum 150jährigen
Bestehen und hob hervor, das Unternehmen sei ein „Aushängeschild des
Maschinenbaus". „Auf DEUTZ Motoren
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DEUTZINSIDE 2 I 2014
kann man sich seit 150 Jahren verlasGeschenk, indem er einen Vorschlag auf
sen. Daher verstehen Sie sicher, dass
Umbenennung des Deutzer Bahnhofsich mich nicht nur freue, dass DEUTZ
vorplatzes in „Nicolaus August Otto150 Jahre alt wird,
Platz“ stellte, um so
sondern auch ein „Auf DEUTZ Motoren kann man sich noch eindrücklicher
seit 150 Jahren verlassen.“
bisschen stolz bin,
an den FirmengrünHannelore
Kraft, Ministerpräsidentin des Landes
denn aus dieser
der zu erinnern.
Nordrhein-Westfalen
Region und diesem
Unternehmen sind sehr erfolgreiche
DEUTZ Betriebsratsvorsitzender Werner
Leistungen und Innovationen hervorScherer verwies auf die wechselvolle
gegangen“, so Hannelore Kraft. BesonGeschichte des Unternehmens und beders hervor hob die Ministerpräsidentin
tonte. „Die DEUTZ AG ist ein Stück Köln
auch die Leistungen des DEUTZ Ausbilmit Herz und Verstand. Das ist gut so
dungszentrums und das Bemühen des
und das bleibt auch so, für die nächsten
Unternehmens um die Förderung quali150 Jahre!“
tativ hoch ausgebildeten Nachwuchses.
Welche Highlights die FirmengeschichDer Kölner Oberbürgermeister Jürte geprägt hatten, davon konnten sich
gen Roters zeigte sich bewegt von der
die Gäste im Anschluss selbst ein Bild
wechselvollen Geschichte des Untermachen. Auf der Großleinwand im Connehmens in „seiner“ Stadt und untergresscentrum präsentierte DEUTZ in
strich dass die Motorisierung der Welt
einem dynamischen Jubiläumsfilm, der
in Köln in Gang gesetzt worden sei. Er
unterhaltsam historisches Filmmaterial
machte den DEUTZern ein besonderes
mit aktuellem verband, welche zahlrei-
chen Facetten die 150jährige Geschichte des Unternehmens abdeckt. Moderator Dirk Steffens, der souverän durch
das Programm führte, erläuterte innerhalb von vier Filmmodulen die Herausforderungen, denen sich der Motorenhersteller DEUTZ täglich stellen muss,
darunter insbesondere die gesetzlich
vorgeschriebenen Emissionsregelungen
und der Anspruch an die Nachhaltigkeit
der Produkte.
Zuletzt machte auch das Unternehmen
seinen Gästen ein Geschenk in Form eines musikalischen Highlights. Unter der
Leitung von Heinz-Walter Florin präsentierte der stimmgewaltige DEUTZ Chor
Köln gemeinsam mit der dänischen Sopranistin Lisa Tjalve eine Auswahl von
Stücken aus verschiedenen Ländern
und brachte damit nicht nur dem Unternehmen sondern auch seinen Gästen
zu diesem Festakt ein gelungenes Geburtstagsständchen.
9
TITELTHEMA
EUROPA,
der Mega-Trendsetter
Wie man langfristigen Entwicklungen
in Europa und der Welt begegnet
Eine wachsende Bevölkerung gilt es mit Lebensmitteln zu
versorgen, die Urbanisierung schreitet voran, der Welthandel nimmt zu und die natürlichen Ressourcen müssen
unbedingt geschont werden. Diese Trends sind bekannt
­
und sie werden noch lange nicht abgeschlossen sein. Vor
allem aber: Sie betreffen Europa ebenso wie alle Regionen
der Welt – und gleichfalls alle, die Motoren herstellen und
mit ihnen arbeiten.
TITELTHEMA
Nicht ohne Grund ist man bei DEUTZ
davon überzeugt, dass Dieselmotoren
auch in der weiteren Zukunft gefragt sein
werden. Unabhängig von kurzfristigen
Konjunkturschwankungen oder auch
Krisen wie der des Jahres 2008, die
den Technologiesektor in Europa und
weltweit hart getroffen hat, bestehen so
genannte Megatrends, die langfristig für
eine wachsende Nachfrage nach verbrauchseffizienten,
leistungsoptimier­
ten und emissionsarmen Motoren sorgen. So lassen sich
Effizienz­s teigerungen
in der Landwirtschaft,
die zur V
­ersorgung einer
­stetig wachsenden Welt­
be­­völkerung
Voraussetzung sind, nur mit
entsprechenden Maschinen erreichen. Wachsende
Bevölkerungs­
zahlen sind auch ein
­Haupt­treiber des Megatrends ­Urbanisierung:
Immer mehr Menschen
­
wohnen in Städten,
brauchen Wohnraum, Infrastruktur und
­Ver­kehrswege. Eine Schlüsselfunktion
bei der Globalisierung und den damit
wachsenden Waren- und Transportströmen hat die Logistik inne. Ohne Lkw,
Bahnen, Schiffe und Flugzeuge ist sie
undenkbar. Und weil von allem mehr
verbraucht wird, die Ressourcen aber
endlich sind, hat das Thema Umwelt einen wachsenden Stellenwert.
Europa im weltweiten Kontext
Es ist bereits angeklungen: Megatrends
sind eine globale Angelegenheit. Dem
„alten“ Europa, von dem einst die Industrialisierung der ganzen Welt ausging,
kommt aber eine Schlüsselrolle zu – und
eine, die gleich mehrere Dimensionen
aufweist: Einerseits wird Europa auch
künftig Treiber für solche Trends sein.
Beispielsweise ist das Bewusstsein,
dass mit den endlichen natürlichen Ressourcen nachhaltig umgegangen werden muss, auf dem dicht besiedelten
Kontinent früher als anderswo in den
Köpfen angekommen. Es ist also kein
Zufall, dass die EU-Abgasnormen von
jeher zu den strengsten der Welt gehören (Beitrag hierzu ab Seite 16). Auf der
anderen Seite haben sich Trends wie
Bevölkerungswachstum oder Verstädterung inzwischen schwerpunktmäßig
in die Schwellenländer und Entwick-
10 DEUTZINSIDE 2 I 2014
lungsregionen verlagert. Von den zehn
größten Ballungsräumen der Welt liegen
sieben in Asien, lediglich drei in Industrieländern (Tokio, New York, Seoul) und
kein einziger in Europa. Und dass die
leistungsstärkste Volkswirtschaft der EU
– Deutschland – inzwischen ein negatives Bevölkerungswachstum aufweist, ist
ebenfalls symptomatisch. Das macht Europa aber keineswegs zum unbeteiligten
i
Zuschauer der globalen Entwicklung. Je
weiter die Megatrends voranschreiten,
umso enger wird die Verflechtung der
Weltregionen. Und eines steht außer Frage: Aus Europa kommt ein bedeutender
Anteil der Technologie, die erstens die
weltweiten Trends weiter vorantreibt und
die zweitens hilft, ihre Herausforderungen zu bewältigen – so wie die Motoren
von DEUTZ.
WORTWEISER
Als Megatrends bezeichnet man voraussichtlich lang anhaltende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, die entweder weltweit oder
auch geografisch begrenzt auftreten und ablaufen. Eines der bekanntesten Beispiele: Urbanisierung, die Tendenz, dass immer größere Teile einer
Bevölkerung entweder in Städte ziehen, und/oder dass bislang ländliche
Gegenden städtische Strukturen annehmen. Geprägt wurde der Begriff
„Megatrends“ durch den amerikanischen Zukunftsforscher John Naisbitt
in seinem 1982 erschienenen Buch Megatrends – 10 new directions
transforming our lives.
11
TITELTHEMA
TITELTHEMA
DEUTZ-Standorte in Europa
Für den alten
Kontinent
und für die
Bevölkerungswachstum und Urbanisierung
Eine stetig wachsende Weltbevölkerung,
veränderte Ernährungsgewohnheiten und
die aufgrund der Industrialisierung abnehmenden landwirtschaftlichen Nutz­flächen
erfordern auf dem Agrarsektor enorme
Effizienzsteigerungen. Ein Schlüssel zu
mehr Produktivität sind leistungsfähige
Maschinen. Als langjähriger Partner der
Landmaschinenhersteller bietet DEUTZ
ein breites Spektrum gleichermaßen
leistungsfähiger wie wirtschaftlicher Motoren, von der Baureihe 912 mit 32 kW
in der Basisausführung bis hin zum TCD
16.0 mit bis zu 520 kW. Damit ist vom
verbrauchsarmen Kleintraktor bis hin zu
Hochleistungs-Erntemaschinen und großen Schleppern alles abgedeckt.
Weltweit leben immer mehr Menschen
in Städten. Im Kerngebiet der EU mit
Deutschland, Frankreich und den Beneluxländern liegt der Grad der Verstädterung bei über 70 Prozent. Dies geht
aus Zahlen der CIA hervor, die entgegen landläufiger Meinung nicht nur für
geheimdienstliche Aktivitäten zuständig
ist, sondern auch weltweit Statistikdaten
sammelt, auswertet und veröffentlicht.
Während also im Herzen Europas die
Urbanisierung kaum noch weiter zulegen
dürfte, ist ihr Trend in den Schwellenländern und Entwicklungsregionen ungebrochen. Verkehrswege und weitere Infrastruktur werden dort im großen Stil neu
errichtet. In den dicht besiedelten, hoch12DEUTZINSIDE 2 I 2014
entwickelten Ländern Europas sind demgegenüber Instandhaltung und Ausbau
von Straßen, Energieversorgungseinrichtungen etc. der Motor für die Bauwirtschaft. Entsprechend wächst der Bedarf
an Baumaschinen aller Art. Als einer der
größten unabhängigen Motorenhersteller
entwickelt und baut DEUTZ Dieselmotoren für unterschiedlichste Anwendungen
im Bausektor. Sie sind leistungsstark,
wirtschaftlich und robust, auch unter
schwierigen Bedingungen, dazu noch
leise, emissionsarm und kompakt.
Wachsender Welthandel plus Ressour­
ceneffizienz
Die weltweite Vernetzung der Volkswirtschaften, neue Wachstumsmärkte und
die Tendenz, Konsumgüter verstärkt in
Ländern mit niedrigem Lohnniveau zu
produzieren, haben zu einem starken
Anstieg der Waren- und Transportströme geführt. Die Logistik hat also eine
Schlüsselfunktion bei der Globalisierung,
zu Lande ebenso wie in der Luft und auf
dem Seeweg. DEUTZ liefert leistungsfähige, abgasarme Motoren für Lkw, aber
beispielsweise auch für Flugzeugschlepper oder Stromaggregate für die Bodenversorgung von Flugzeugen.
Abgesehen von den Güterströmen wächst
auch das Umweltbewusstsein, und zwar
weniger aus ökologischem Idealismus
als vielmehr aus der Notwendigkeit heraus, mit den Rohstoffen hauszuhalten.
Angesichts von Klimaveränderung und ei-
nem immer weiter steigenden weltweiten
Energieverbrauch sind Verbrauchs- und
Emissionsreduzierungen unabdingbar. Alternativ zu den fossilen Ressourcen werden regenerative Energiequellen immer
stärker erschlossen. Mit der Entwicklung
von verbrauchseffizienten, emissionsarmen Motoren, von Hybridkonzepten und
von Motoren, die sich mit Kraftstoffen auf
nachwachsender Basis betreiben lassen,
leistet DEUTZ einen wesentlichen Beitrag
zum Umweltschutz. Außerdem: Sowohl
das Unternehmen als auch seine Kunden
profitieren als Marktteilnehmer von der dadurch gebotenen Einführung neuer Motorentypen. Zusätzliche Wachstumsimpulse
ergeben sich aus neuen Abgastechnologien, die zu integrierten, komplexeren Antriebssystemen führen.
Fazit
Die hier behandelten Megatrends stellen
die Hersteller und Anwender von Dieselmotoren vor Herausforderungen. Vor
allem eröffnen sie aber auch Chancen.
DEUTZ ist bestens gerüstet, mit einem
breiten Produktportfolio an Motoren, das
viele Branchen abdeckt – vom Traktor
über den Lkw bis zur Baumaschine, vom
Bahnantrieb über Stromerzeugungsaggregate bis zur Bohrmaschine unter
Tage. Und nicht zuletzt ist DEUTZ mit
seinem weltumspannenden Servicenetzwerk sehr gut positioniert. Das sind die
Voraussetzungen, dank derer auch die
Kunden von DEUTZ den Megatrends mit
Erfolg begegnen.
DEUTZ Motoren sind weltweit zu
Hause. Und mit ihnen auch die
DEUTZ AG sowie ihre Vertriebsund Servicepartner. Doch Europa
– und mittendrin Deutschland – ist
eben etwas Besonderes. Denn von
hier aus begann der Siegeszug der
Technologie, die bis heute mit dem
Namen des Unternehmensgründers
Nicolaus August Otto verbunden ist.
Deutz und DEUTZ, das gehört zusammen – nicht nur dem Namen nach. In
Deutz, einem Stadtteil von Köln, begann
Nicolaus August Otto, Motoren zu bauen, nachdem der Platz in der Kölner
Innenstadt für das aufstrebende Unternehmen zu eng geworden war. Und
in Deutz produziert die DEUTZ AG bis
heute. Noch immer werden hier Komponenten auf dem neuesten Stand der
Technik mechanisch gefertigt. Just-intime und just-in-sequence gehen sie an
die Montagebänder nach Porz. In diesem wenige Kilometer entfernten Kölner
Stadtteil nämlich schlägt heute das Herz
von DEUTZ, in seinem Stammwerk, das
nicht nur Unternehmenssitz für die AG
ist, sondern auch zentraler Forschungsund Entwicklungsstandort. Und noch
einmal Köln: Im Stadtteil Kalk betreibt
DEUTZ sein hochmodernes Logistikzentrum, von dem aus alle Kunden und
Händler im 24-Stunden-Service beliefert
werden.
Zwischen Kölner Süden und Südspanien
Südlich von Köln liegt der Ort Herschbach mit einem Komponentenwerk von
DEUTZ. Dort werden hauptsächlich Motorbaugruppen für die Montagewerke in
Welt
Köln und Ulm gefertigt. Die letztgenannte Stadt, Ulm, hat ebenfalls ihren festen
Platz in der DEUTZ-Historie. Das dortige Team kann auf eine jahrzehntelange
Erfahrung in der Konstruktion und Montage von luft- und flüssigkeitsgekühlten Motoren zurückgreifen. Auch die
Austauschmotoren-Fertigung bekannt
unter der Marke DEUTZ Xchange, wird
künftig in Ulm angesiedelt.
Mit dem Standort Zafra schließlich unterhält DEUTZ eigene Produktionskapazitäten in Spanien. Genauer gesagt
tut dies die Tochtergesellschaft DEUTZ
Diter S.A. Ähnlich wie in Herschbach
handelt es sich um ein Komponentenwerk. Hauptsächlich Pleuel, Zylinderköpfe und Zahnräder sind es, die aus
Spanien direkt an die Montagelinien in
Köln und Ulm geliefert werden.
Europäische Präsenz über die Fertigung hinaus
Bekanntermaßen stark ist DEUTZ im
internationalen Vertrieb. In mehreren
der größten Volkswirtschaften Europas
haben DEUTZ-Vertriebsgesellschaften und -Vertriebsbüros ihren
Sitz. Eigene Gesellschaften
bestehen mit der DEUTZ
France S.A. in Gennevilliers bei Paris sowie der
DEUTZ Diter-Niederlassung in Madrid.
Vertriebsbüros hat DEUTZ in Moskau,
Istanbul und Cannock, einer Stadt im
Großraum Birmingham/UK. Darüber hinaus bestehen drei weitere Vertriebsbüros in Deutschland. Nämlich in Köln und
Ulm, wo jeweils auch produziert wird,
sowie in Wunstorf unweit von Hannover.
Selbstverständlich beschränken sich
die Vertriebs- und Serviceleistungen für
DEUTZ-Kunden nicht auf diejenigen Länder, in denen sich die genannten Standorte befinden. Vielmehr gilt auf dem
gesamten Globus und in Europa ganz
besonders: Mit einem Netzwerk aus
über 800 selbstständigen Vertriebs- und
Servicepartnern in mehr als 130 Ländern
ist DEUTZ immer nah am Kunden.
IM GESPRÄCH
IM GESPRÄCH
Partner der Gesetzgeber
Interview mit Georg Diderich, Präsident von EUROMOT
Der studierte Wirtschaftswissenschaftler Georg Diderich ist seit 1991 bei DEUTZ in verschiedenen Managementfunktionen tätig. Seit 2009 leitet er den Bereich Unternehmenssteuerung. Seit dem Jahr 2013 ist der 49-Jährige zudem Präsident von EUROMOT, dem europäischen Verband der Verbrennungsmotorenhersteller, dem er seit 2002 angehört. Im
Gespräch mit DEUTZ INSIDE erklärt er, inwieweit die Kunden der Mitgliedsfirmen Einfluss auf den gesetzgeberischen
Entwicklungsprozess haben können.
DEUTZ INSIDE: Herr Diderich, Sie sind
Senior Vice President Corporate Management bei der DEUTZ AG und darüber hinaus Präsident von EUROMOT,
dem europäischen Verband der Verbrennungsmotorenhersteller. Auf dem
Markt sind die Mitgliedsunternehmen
Wettbewerber. Was können sie durch
den Zusammenschluss in einem Verband gemeinsam bewirken?
Georg Diderich: EUROMOT ist ein europäischer Industrieverband mit einer internationalen Ausrichtung und Mitgliedschaft, der
sich vorwiegend mit der Umweltgesetzgebung, also mit neuen Abgasemissionsstufen, beschäftigt. Wir vertreten die Interessen
von ca. 40 Herstellern von Verbrennungsmotoren für industrielle Anwendungen, die
in Europa, USA und Asien beheimatet sind.
Durch den Zusammenschluss in einem Verband können wir gemeinsame technische
Positionen erarbeiten und in den Diskussionen mit den Gesetzgebern über neue
Gesetzgebungen und Anforderungen für
zukünftige Produkte ein stärkeres Gewicht
in die Waagschale werfen als es einzelnen
Unternehmen möglich wäre. Wir sind als
14 DEUTZINSIDE 2 I 2014
europäischer Verband ein akkreditierter Gesprächspartner für die europäischen Institutionen, die Kommission,
das Parlament und den Rat, aber auch
für transnational agierende Gesetzgeber
wie die UN-ECE (Vereinte Nationen –
Wirtschaftskommission für Europa) oder
die UN-IMO (Vereinte Nationen – Internationale
Seeschifffahrtsorganisation),
die in ihrer Zuständigkeit weit über den
europäischen Raum hinaus gehen. Eine
einheitliche Industrieposition einbringen
zu können, bedeutet also im günstigsten
Fall die Verabschiedung einer global einheitlichen Gesetzgebung, z. B. für Grenzwerte von Stickoxiden oder Rußpartikeln.
EUROMOT kann auch glaubwürdig das
Thema internationale Harmonisierung
vertreten, da wir direkt auf die Erfahrungen und die Kontakte unserer außereuropäischen Mitglieder in ihren jeweiligen
Heimatmärkten zurückgreifen können.
Wenn es z. B. um Fragen der Interpretation oder mögliche Weiterentwicklungen
in der US-Umweltgesetzgebung geht,
können wir diese Kenntnisse frühzeitig in
die gesetzgeberischen Prozesse in Europa einbringen. Diese Ziele verfolgen wir in
enger Zusammenarbeit mit unseren Partnerverbänden in den USA, Japan, Indien
und neuerdings auch in China.
DEUTZ INSIDE: Welcher Benefit ergibt
sich aus der Arbeit von EUROMOT für
die Kunden der Mitgliedsunternehmen?
Georg Diderich: Die Arbeit an einer neuen Gesetzgebung erfolgt immer auch
in enger Abstimmung mit den europäischen Maschinenhersteller-Verbänden.
Die Kunden unserer Mitgliedsfirmen sind
somit auch ein aktiver Teil des gesetzgeberischen
Entwicklungsprozesses.
Durch eine international harmonisierte
Gesetzgebung können neue, emissionsmindernde Technologien und Produkte
in die weltweiten Märkte schneller und
reibungsloser eingeführt werden, als dies
durch individuelle nationale Regelungen
der Fall wäre. Der positive Effekt ist eine
weitere Erhöhung der Luftqualität überall
dort, wo Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Dabei ist es unsere Aufgabe als Verband, gemeinsame Positionen
so zu entwickeln, dass sich das technisch Machbare mit dem ökonomisch
Sinnvollen und dem für die Umwelt Verträglichen verbindet. Für die beteiligten
Unternehmen erlaubt der Blick in die Zukunft eine bessere Ressourcenplanung,
einen geringeren Service- und Entwicklungsaufwand sowie die Möglichkeit,
technisch oder wirtschaftlich nicht vertretbare Entwicklungen beim Gesetzgeber frühzeitig korrigieren zu können.
DEUTZ INSIDE: EUROMOT besteht
seit 1991, gemessen an der Unternehmensgeschichte von DEUTZ handelt
es sich also um eine vergleichsweise
junge Organisation. Was würden Sie als
größte Errungenschaft von EUROMOT
seit 1991 bezeichnen?
Georg Diderich: EUROMOT wurde 1991
mit dem Ziel gegründet, Industriepositionen für die damals in Entwicklung befindliche europäische Abgasgesetzgebung
für Dieselmotoren einzubringen und diese
mitgestalten zu können. Eine der wesentlichen Errungenschaften war es sicherlich,
die damals recht überschaubare Gruppe
der in Europa beheimateten Unternehmen in einem renommierten Verband von
Industriemotorenherstellern zu vereinen,
dem nach und nach immer mehr Unternehmen, auch aus den USA und Asien, ihr
Vertrauen schenkten. Unsere Mitgliedsunternehmen repräsentieren heute etwa
95 Prozent der in Europa operierenden
Hersteller von Industriemotoren. Als ein
nach außen sichtbares Ergebnis dieser
langjährigen vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit wurden EUROMOT die Akkreditierungen bei UN-ECE
sowie bei UN-IMO erteilt und letztere erkennt EUROMOT sogar als den einzigen
Vertreter der Motorenindustrie weltweit an.
Darauf sind wir verständlicherweise sehr
stolz. Natürlich ist es uns auch in Zukunft
wichtig, die Breite und Vielfalt der Unternehmen abbilden zu können. Der zunehmenden Internationalisierung und dem
Auftreten neuer großer Volkswirtschaften
am Weltmarkt begegnen wir deshalb mit
verstärkter Präsenz in außereuropäischen
Diskussionen, um zu vermeiden, dass
neue Gesetzgebungsvorhaben mit zu individuellen, lokal ausgerichteten Anforderungen dem internationalen Harmonisierungsgedanken entgegenstehen.
DEUTZ INSIDE: Die Mitgliederliste von
EUROMOT liest sich wie das Who is
who der Weltmarktführer. Sie alle sind
global tätig. Welche Besonderheiten hat aber speziell der europäische
Markt und wie bearbeiten Sie diese
Besonderheiten?
Georg Diderich: Die europäischen Verträge erlauben einen freien Verkehr von
Waren und Dienstleistungen innerhalb
des gemeinsamen Wirtschaftsraums der
28 EU-Mitgliedsstaaten. Dies bedeutet, dass die durch das Parlament und
den Rat verabschiedeten Richtlinien und
Regulierungen einheitlich in allen Mitgliedsstaaten zur Anwendung kommen
und damit für die Unternehmen im EUBinnenraum Rechtssicherheit schaffen.
Dadurch, dass die Mitgliedsstaaten bei Benehmen sehr individuell beantwortet werdarf jedoch nationale oder sogar regionale
den dürfte, denn hier spielen traditionelle
Verschärfungen erlassen dürfen, beispielsMarktanteile oder -ausrichtungen sowie
weise für die Einrichtung von Umweltzonen
die Entwicklung im Absatz bestimmter
in Deutschland, bedeutet dies für unser
Maschinen oder Anwendungen eine groArbeitsgebiet, dass immer wieder das Risiße Rolle. In der Umweltgesetzgebung
ko eines „regulatorischen Flickenteppichs“
sind sowohl die EU-Mitgliedsstaaten wie
auftritt. Diese regionalen oder kommunalen
auch die europäischen Institutionen beSonderbestimmungen
strebt, weltweit eine
„Die Kunden unserer Mitglieds- technologische und
widersprechen
dem
firmen sind ein aktiver
eigentlichen Gedanumweltpolitische Vorken eines einheitlichen
reiterrolle
einzunehTeil des gesetzgeberischen
Binnenmarktes
und
men. Dies zeigt sich
Entwicklungsprozesses.”
bedeuten für die Unterzum Beispiel in den
nehmen aufwendige und kostenintensive
aktuellen Diskussionen zur nächsten EUtechnische Anpassungen ihrer Produkte
Abgasemissionsstufe für mobile Maschifür sehr kleine Marktsegmente. Um dienen, die auf die Einführung der weltweit
sem Trend vorzubeugen, stehen wir von
niedrigsten Emissionsgrenzwerte für InEUROMOT und die nationalen Partnerdustriemotoren innerhalb der nächsten
verbände in intensivem Austausch mit den
fünf Jahre abzielen. Während diese Ententsprechenden Ministerien, Behörden
wicklung in den vergangenen Jahren nur
und Kommunen in den Mitgliedsländern.
in Zusammenhang mit ähnlichen BestreWir versuchen vor allem auf die vielfältigen
bungen zumindest in den USA möglich
Vorteile einer einheitlichen europäischen
gewesen wäre, wurde dieses Mal ganz
Gesetzgebung hinzuweisen, beispielsbewusst der Weg einer europäischen
weise die schnellere Durchdringung des
Sonderrolle eingeschlagen, auch mit der
Binnenmarkts mit neuer, effizienterer und
Hoffnung, dass andere Regionen nachumweltverträglicherer Technologie.
ziehen werden. Man sieht an diesem Beispiel, dass diese Entwicklung die UnterDEUTZ INSIDE: Wenn man sich die
nehmen dazu zwingt, neue Technologien
weltweite Entwicklung anschaut, hat
für einen begrenzten Markt zu entwickeln,
man den Eindruck, dass Europa zuwenn auch zunächst ohne die Aussicht,
mindest quantitativ gegenüber andediese Technologie auf größere internatiren Regionen immer mehr zurücktritt.
onale Märkte ausbreiten zu können. Aus
Warum ist Europa für die MotorenherSicht des Gesetzgebers fördert dieser
steller auch weiterhin so wichtig?
Anpassungsdruck aber die kontinuierliche Weiterentwicklung europäischer
Georg Diderich: Ich denke, dies ist eine
Technologien und ist damit ein Garant für
Frage, die von unseren Mitgliedsunterdie Vorreiterrolle auf weltweiten Märkten.
15
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
CO2
Prozess aus
­Willensbildung
und Mitwirkung
Die EU-Abgasgesetzgebung schreitet voran
Die Verbesserung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes durch die Reduzierung der Abgasemissionen ist ein wesentlicher Treiber für die Entwicklung
neuer Generationen von Verbrennungsmotoren geworden. In diesem Prozess steckt Dynamik und ein Ende ist grundsätzlich nicht abzusehen. Für
die ­Motoren in mobilen Arbeitsmaschinen ist aktuell die EU-Abgasstufe V im
Prozess der Gesetzgebung. Mit diesem neuen Standard befindet sich Europa
in der Rolle des weltweiten Vorreiters.
16 DEUTZINSIDE 2 I 2014
Natürliche Ressourcen schonen, Abgas­
emissionen verringern – das ist einer
der Megatrends, die die Motorenentwicklung vorantreiben (vgl. Beitrag ab
Seite 10). Um den Motorenanwendern
weltweit zukunftssichere Produkte bereitstellen zu können, entsprechen
die Motoren von DEUTZ jeweils den
strengsten Abgasnormen. Diese ­Normen
kommen zum einen aus Nordamerika,
wo die Tier 4 final den derzeit letzten
Stand der Gesetzgebung für Non-Road-­
Anwendungen (z. B. Baumaschinen)
markiert. Zum anderen kommen sie aus
Europa, wo die der US Tier 4 entsprechende EU-Stufe IV für Motoren von 56
bis 560 kW in Kraft ist. Stufe V wird bereits auf den Weg gebracht.
Der momentane Stand der Gesetz­
gebung
Gesetze bzw. Gesetzesnovellen zur Abgasemission in der EU sind nicht allein
die Sache von Politikern und Beamten.
Vielmehr entstehen sie aus einem Prozess der Willensbildung und Mitwirkung
heraus. Für die EU-Stufe V begann dieser konkret im Januar 2013 mit einer so
genannten Public Stakeholder Consultation. Dies bedeutet nichts anderes,
als dass die EU-Kommission ein Papier
herausgegeben hat, in dem die Ideen
bezüglich der Gesetzesnovelle angerissen waren, und mit dem die Stakeholder – beispielsweise Umweltverbände,
Herstellerverbände wie ­EUROMOT und
Vertreter der EU-Mitgliedsländer – aufgefordert wurden, ihre Kommentare bzw.
Eingaben zu machen. Im Falle der Stufe
V nahm die Kommission fast 70 schriftliche Antworten entgegen. Auf Grundlage
dieses Public-Stakeholder-ConsultationProzesses wurde der Gesetzesentwurf
erstellt, der voraussichtlich im Herbst
2014 von der Kommission angenommen und an das Europäische Parlament
übergeben wird. Theoretisch ist der für
die parlamentarische Arbeit vorgesehene Prozess vergleichsweise komplex mit
je bis zu drei Lesungen im EU-Parlament
und im Europäischen Rat sowie der
möglichen Einberufung eines Vermittlungsausschusses. Allerdings wäre aus
Sicht der Hersteller die Verabschiedung
der neuen Richtlinie zur EU-Stufe V für
mobile Arbeitsmaschinen bereits nach
der ersten Lesung wünschenswert, um
frühzeitig Planungssicherheit zu haben
und verbindliche Entwicklungsziele festlegen zu können.
Für Europa stiegen naturgemäß die
Anforderungen, die die Motorenhersteller in dem Zeitraum von der Einführung der EU-Stufen I/II bis hin zur jetzt
anstehenden Stufe V zu erfüllen hatten,
immer weiter an. Als Meilenstein in der
Abgasreduktion wird auch künftig die
Stufe IV gelten können, die mit ihrem
Inkrafttreten eine Reduktion um etwa
95 Prozent sowohl bei den Stickoxiden
als auch bei der Partikelemission (verglichen mit Stufe I) markierte. Mit der
Einführung neuer EU-Stufen wurden
bestehende Grenzwerte schrittweise
verschärft, vor allem aber kamen laufend neue Anforderungen hinzu. Neu
in der Stufe V wird unter anderem ein
Partikelanzahlgrenzwert für Motoren
bis 560 kW sein – das ist der Leistungsbereich, in dem sich die DEUTZ
Motoren bewegen. Der Grenzwert soll
bei 1×1012 Partikel/kWh l­iegen.
estens verfolgt: „In Sachen In-Service
Conformity werden von uns als Hersteller
entsprechende Tests durchzuführen und
für jede Motorenfamilie ein so genannter
Konformitätsfaktor zu ermitteln sein. Die
Ergebnisse der In-Service-ConformityTests werden voraussichtlich in einer
Datenbank zusammengefasst und somit transparent gemacht. Ein Grenzwert
für den Konformitätsfaktor ist allerdings
noch nicht definiert. Gegebenenfalls wird
der Gesetzgeber nach Einführung der
Emissionsstufe V einen verbindlichen
Wert unter Berücksichtigung der erhobenen Daten festschreiben.“
DEUTZ macht sich bereit für Stufe V
Als weitere Neuerung wird die EU-­
Stufe V ein Berichtswesen über die
Messung der realen Emissionen im
Feld (­„In-Service Conformity“) v­orsehen.
Hierzu erklärt Knut Feisel, der für
­
DEUTZ alle E
­ ntwicklungen
der Abgas­gesetz­ge­
bung genau-
DEUTZ hat den Weg zur Stufe V eng
verfolgt und begleitet. Speziell der neuen Anforderung der Partikelzählung
kann man auf Unternehmens- und
damit auch auf Kundenseite gelassen
gegenüberstehen. Denn die DEUTZ
Motoren gerade im mittleren Hubraumbereich verfügen bereits alle über die
hierfür einschlägige Technologie in Form
von geschlossenen Partikelfiltern. Eine
Herausforderung zu einem späteren
Zeitpunkt – nicht nur für DEUTZ, sondern für alle Hersteller – wird dagegen
die In-Service Conformity sein, da deren
konkrete Ausgestaltung wie
erwähnt noch abzuwarten bleibt.
Die EU als Vorreiter
Motoren der neuesten Technologie serienreif zu machen, das ist bei DEUTZ
Aufgabe des von Dr. Ralf Marquard
geleiteten F&E-Bereichs. Dr. Markus Müller, der innerhalb der F&E die
Systemintegration-Applikation und die
Zertifizierung leitet, ordnet die Bedeutung der kommenden EU-Stufe V ein:
„Mit ihr nimmt Europa zukünftig eine
Vorreiterrolle ein. Bei den US-Behörden CARB und EPA sind dagegen im
Moment noch keine konkreten Schritte
in Richtung einer Tier 5 zu beobachten.“
Sobald die EU-Stufe V einmal in Kraft ist,
wird vermutlich auch in Nordamerika ein
neues Momentum entstehen, mittelfristig
eine neue Emissionsstufe Tier 5 auf den
Weg zu bringen. Dabei sind die Motorenhersteller natürlich stets an einer weitestgehenden Harmonisierung der Gesetzgebung in den verschiedenen Regionen
interessiert, um dem Markt kostengünstige Technologien anbieten zu können.
17
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
Die hochmodernen und umwelt­
freund­lichen ­Gelenktriebwagen
GTW von S
­ tadler arbeiten dank
DEUTZ Motorisierung zuverläs­
sig und wirtschaftlich für Arriva
in mehreren niederländischen
Provinzen.
hoek-Rivierenland im Einsatz ­
(Betreiber
Arriva) und neun für SAN Konzession im
Raum Arnhem (Betreiber Connexxion).
Die Fahrzeuge wurden gegenüber den
bereits erfolgreich im Einsatz stehenden
GTW der Arriva in verschiedenen Bereichen ausgebaut. So verfügen diese
Fahrzeuge unter anderem über einen modernen, umweltfreundlichen Antrieb. Die
neuen Züge arbeiten mit dem umweltfreundlichen DEUTZ Motor TCD 16.0 V8,
der die Abgasnorm Stufe IIIB erfüllt.
Alles für den
Fahrgast
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Leichttriebwagen auf dem Markt
erschienen, die kunden- und umweltfreundlich weiterentwickelt wurden. Eines der erfolgreichsten Fahrzeuge ist
der Gelenktriebwagen GTW der Stadler
Rail AG mit Sitz in Bussnang, Schweiz.
Stadler ist ein 1942 gegründeter Hersteller von Schienenfahrzeugen mit
Schwerpunkt auf Regionalbahntriebzügen, Straßenbahnen und maßgeschneiderten Einzelanfertigungen. In den
1990er-Jahren entstand der erste GTW,
der als modular aufgebautes Schienenfahrzeug entwickelt worden war. Im Laufe der folgenden Jahre sollte das modulare Fahrzeugkonzept ein Erfolgsgarant
werden, da die verschiedenen Anforderungen bezüglich Spurweite, Licht18 DEUTZINSIDE 2 I 2014
raumprofil und Transportkapazität optimal abgedeckt werden konnten. Dank
der modularen Auslegung ist der Gelenktriebwagen GTW sowohl elektrisch
in allen gängigen Spannungen wie auch
dieselelektrisch erhältlich. Typisches
Merkmal ist das in der Fahrzeugmitte
angeordnete Power Modul, in dem die
gesamte Antriebsanlage untergebracht
ist. Das Power Modul hat einen Durchgang für die Passagiere. Für die Wartungsarbeiten sind sämtliche Systeme
und Komponenten von außen zugänglich. Diese Auslegung verlangt praktisch
keine Investitionen im Werkstattbereich
und erlaubt es, die Wartungs- und Instandhaltungszeiten kurz zu halten. Da
keine schweren Antriebskomponenten
in den beiden Endwagen untergebracht
Der leistungsstarke V-Motor TCD 16.0 V8
ist ein wassergekühlter 8-Zylinder-Motor
mit 350 bis 520 kW für die Emissionsstufe IIIB / Tier 4 interim. Ausgestattet mit
Turbolader und Ladeluftkühlung und nassen Zylinderbuchsen erbringt der TCD
16.0 bei einer Drehzahl von 1.400 U/min-1
ein maximales Drehmoment von 2.890
Nm und überzeugt durch eine optimale
Geräteperformance. Das moderne elektronische Common-Rail-Einspritzsystem
mit 2.000 bar erzielt in Kombination mit
einem
SCR-Abgasnachbehandlungssystem eine Verringerung umweltschädlicher Emissionen. Durch die kompakte
Bauweise des V-Motors spart der Kunde
wesentlich an Einbauraum und reduziert
so die Einbaukosten.
Doch die DMU-GTW überzeugen nicht
nur unter wirtschaftlichen und umwelt-
SCHON GEWUSST?
Arriva PLC ist ein britisches Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, die ihre europäischen Regionalverkehre unter der Marke DB Arriva zusammengefasst hat. Arriva
operiert als Bus- und Bahndienstleister in 14 europäischen Ländern.
Stadler Rail AG wurde 1942 in Bussnang, Schweiz gegründet. Der Konzern beschäftigt knapp 6.000 Mitarbeiter in über einem Dutzend Länder. Stadler Rail fokussiert sich
im Vollbahnbereich auf die Marktsegmente Regional- und S-Bahn-Verkehr sowie neu
Interregio- und Intercityverkehr. Die beiden Fahrzeugfamilien Variobahn und Tango decken den Bereich Stadtverkehr ab.
Triebwagen und Gelenktriebwagen sind angetriebene Schienenfahrzeuge, die auch
Platz für Fahrgäste und Fracht bieten. Im Unterschied dazu bieten Lokomotiven, die
zum Befördern angekuppelter Wagen dienen, mit Ausnahme der Gepäcklokomotiven
keinen solchen separaten Raum für Beförderungen. Bereits 1854 wurde eine Dampfdraisine mit einem Personenabteil auf der Berlin-Hamburger Eisenbahn eingesetzt. Dies
war der erste Dampftriebwagen. Im späteren Verlauf wurden Triebwagen zuerst im Straßenbahnbetrieb eingesetzt, nach dem Verschwinden der Pferdestraßenbahn wurden
sie dort das praktisch ausschließliche Beförderungsmittel, an das bald zusätzliche motorlose Wagen angehängt wurden. Ein Gelenktriebwagen besteht aus mehreren gelenkig verbundenen Kastenelementen, aufgesattelt wie beim Stadler GTW. 1997 gingen im
Schweizer Kanton Bern die ersten Stadler GTW in Betrieb.
technischen Aspekten – es sind sehr
passagierfreundliche
Fortbewegungsmittel. Die Züge sind klimatisiert und
verfügen über einen Niederfluranteil von
75 %. Der Sitzabstand ist in allen Abteilen sehr großzügig. Bis zu vier Züge
können gemeinsam in Vielfachsteuerung
verkehren. Zudem sind die Züge nach
der TSI-Norm für behindertengerechtes
Design konzipiert, kurzum: hier wurde
alles für den Fahrgast ­gemacht.
sind, können diese in Leichtbauweise
hergestellt werden und beinahe das
ganze verfügbare Umgrenzungsprofil
steht für die Gestaltung der Passagierräume zur Verfügung. Der Niederfluranteil, abgestimmt auf die Bahnsteighöhe,
beträgt mehr als 75 Prozent. Basierend
auf einem definierten Standard kann die
Grundausstattung individuell ergänzt
und angepasst werden.
DMU-GTW mit dem starken DEUTZ
Motor TCD 16.0 V8
Eine Weiterentwicklung stellen die vor
etwa zwei Jahren von Stadler an Arriva
Niederlande übergebenen 33 GTW dar:
24 Fahrzeuge der diesel-elektrischen Gelenktriebwagen (DMU GTW) sind in Acher19
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
tert Ingo Mussehl und stellt in diesem
Zusammenhang André Jungbauer vor,
„der seit Juli 2014 neuer Leiter des
Business Team Agriculture ist und damit Head of Key Account Management
für AGCO (Fendt), SAME DEUTZ-FAHR,
Landini und weiteren.“
„Die Auszeichnung mit dem Red Dot
Product Design Award 2014 macht uns
sehr stolz“, erklärt Lodovico Bussolati,
CEO der SAME DEUTZ-FAHR Gruppe,
in einer Pressemitteilung unmittelbar
nach Verkündung des Gewinns des
Awards.
Lamborghini Traktoren kombinieren eine abgestimmte und ansehnliche Formensprache mit leistungsstarken
Motoren von DEUTZ. Eine in ­jeder Hinsicht profitable und preiswürdige Zusammenarbeit.
„Die Faszination einer lebenden LegenDer Nitro wurde dieses Jahr mit dem „Red
de“: so lautet der Leitspruch auf der
Dot Product Design Award 2014“ ausgeFirmenwebsite von Lamborghini Tratzeichnet. Die Prämierung gesellt sich zum
tori. Legendär sind
„Golden Tractor for
die Edeltraktoren
„Die Auszeichnung mit dem Red Dot the Design 2014“,
in jeder Hinsicht
den
Lamborghini
Product Design Award 2014 macht
– und erfolgreich.
Trattori
bereits im
uns sehr stolz.“
Ingo Mussehl, Key
November
2013
Lodovico Bussolati, CEO der
Account & Proauf der Agritechnica
SAME DEUTZ-FAHR Gruppe
ject Management
in Hannover erhielt –
der DEUTZ AG, erklärt: „Das derzeitige
ebenfalls für den neuen Lamborghini Nitro.
Flaggschiff von Lamborghini ist der NitDer Red Dot Design Award, mit dem seit
ro, der mit unserem neuen Motor TCD
1955 herausragende Produkte und Her3.6 ausgerüstet ist.“
steller geehrt werden, zählt zu den wich20 DEUTZINSIDE 2 I 2014
tigsten Auszeichnungen der Design-Welt.
Diese Anerkennung bestätigt dem Lamborghini Nitro erneut die perfekte Synthese aus Innovation und Hochleistung
in der Landwirtschaft. Der Traktor der
mittleren Leistungsklasse besticht durch
sein modernes Design, das in Zusammenarbeit mit Giugiaro Design entwickelt
wurde, durch die Liebe zum Detail und die
hochmoderne technische Ausstattung.
Elemente, die einen einzigartigen und unnachahmlichen Stil ergeben – ideal für all
jene, die sich auch bei der Feldarbeit von
der Masse abheben wollen.
Zu den Erfolgsfaktoren Produktdesign,
Dynamik, Engagement in Forschung
und Entwicklung gesellt sich ein essenzieller Punkt für Lamborghini Trattori:
die leistungsstarke Motorisierung, wie
die DEUTZ Tier 4i mit vier Zylindern,
die hohe Leistung bei minimalem Verbrauch sicherstellt. Die Motoren sind
Garanten für einen konstant hohen
Wirkungsgrad. Die Antriebe sorgen mit
einem Hubraum von 3.620 cm³, Common-Rail-Einspritzung und Turbolader
mit Ladeluftkühlung für Höchstleistung.
Die Kraftstoffversorgung wird je nach
Beanspruchung und Last elektronisch
geregelt, um den Verbrauch zu optimieren. Die Kombination aus Abgasrückgewinnung (EGR) und DOC-Katalysator
sorgt für die drastische Reduzierung der
Stickoxide.
Lamborghini und DEUTZ: eine in jeder Hinsicht erfolgreiche Zusammenarbeit, die ein klares Profil, eine starke
Formensprache und die kraftvolle Motorisierung elegant und leistungsstark
miteinander verbindet.
ÜBER LAMBORGHINI TRATTORI
n Lamborghini Trattori: italienischer Hersteller von Traktoren, Gründung: 1948
n Gründer: Ferruccio Lamborghini, Maschinenbauingenieur, Unternehmer,
Winzer
n 1948: Konstruktion der ersten Traktoren
n 1950: Konstruktion des ersten Schleppers
n ab 1960er-Jahre: monatliche Fahrzeugproduktion steigt auf bis zu 400
pro Monat an
n 1963: Diversifizierung des Unternehmens und Gründung der Lamborghini
Automobili S.p.A.
n 1972: Verkauf des Traktorunternehmens an den italienischen SAMEKonzern
n 1980er: Übernahme durch H
­ ürlimann
(Schweiz) und Aufstieg von SAME-­
Lamborghini-Hürlimann (SLH) zum drittgrößten Traktorproduzenten ­Europas
n Lamborghini Trattori gehört zur
SAME DEUTZ-FAHR Gruppe
n Produktion der Traktoren im Stammwerk Treviglio
Giugiaro Design ist die Abteilung von
Italdesign Giugiaro, die sich mit Industrial und Transport Design befasst. Das
1981 vom Firmenchef Giorgetto Giugiaro gegründete Unternehmen ist stetig
gewachsen und erfreut sich einer begeisterten Belegschaft professioneller
Designer, welche die Erwartungen des
internationalen Marktes bestens erfüllen. Die Traktorenserie von Lamborghini
entstand dank der Zusammenarbeit mit
Giugiaro Design und brachte Produkte
mit einzigartiger Persönlichkeit, dynamischem Design und unverkennbarer
Linienführung hervor, die sich durch Eigensinn, Eleganz und Exklusivität auszeichnen. Stilvoll arbeiten: Das ist es,
was den Traktoren von Lamborghini
eine Faszination verleiht, die weltweit
anerkannt wird.
Lamborghini ist eine Marke der SAME
DEUTZ-FAHR Gruppe, die von der
DEUTZ AG mit Motoren > 56 kW beliefert wird. Zur SDF Gruppe gehören:
SAME, DEUTZ-FAHR, Hürlimann und
Lamborghini Traktoren. „SDF hat sich
entschieden, in den Premiummarken
DEUTZ-FAHR und Lamborghini DEUTZ
Motoren > 70 kW einzubauen“, erläu-
Der Spark VRT mit DEUTZ Motoren der Klasse Tier 4i
mit 4.0 oder 6.1 Litern und 4 Ventilen pro Zylinder.
21
INNOVATION & TECHNIK
INNOVATION & TECHNIK
Schäffer setzt verstärkt
auf DEUTZ Motoren
Die Power
des Pantera
Knickgelenkte Lader der Schäffer
Maschinenfabrik sind in der Landwirtschaft und im Bereich Biogas
beliebt. Seit 20 Jahren arbeiten die
Erwitter mit der Kölner DEUTZ AG
zusammen.
Mit der Pantera-Serie sind Großbetriebe
und Lohnunternehmer für alle Herausforderungen im Pflanzenschutz bestens
gerüstet. Modernste Technologien und
Managementsysteme sind in dieser selbstfahrenden Pflanzenschutzspritze vereint.
Der erfolgreiche AMAZONE-Selbstfahrer
Pantera bekam zum Modelljahr 2014 viele
neue Eigenschaften, die seinen Erfolgsweg weiter unterstützen werden.
Die Schäffer Maschinenfabrik aus Erwitte
ist einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Anbieter von Hof-, Rad- und
Teleradladern. Weltweit führend sind die
Schäffer Lader vor allem bei Anwendungen in den Bereichen Landwirtschaft und
Biogas. Zur Kernkompetenz des Unternehmens gehören knickgelenkte Lader
in Baureihen von 20 bis 210 PS. Insgesamt bietet Schäffer 80 Modelle und hat
bisher 65.000 Lader verkauft. Das Image
einer robusten, soliden Maschine verdanken die Lader nicht zuletzt ihren starken Motoren. Seit gut 20 Jahren vertraut
Schäffer für den Bereich über 100 PS auf
DEUTZ Motoren und HENKELHAUSEN
als Lieferanten und Servicepartner.
„An den DEUTZ Motoren schätzen wir
ihre Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.
Für unsere landwirtschaftliche Klientel ist
ihr niedriger Verbrauch und die einfache
Wartung ein wichtiges Argument“, erklärt
Verkaufsleiter Richard Bremenkamp und
fügt hinzu: „Zudem sind DEUTZ Motoren
auf bestimmte Optionen am Lader, wie
beispielsweise die Luftdruckbremse oder
die Klimaanlage, sehr gut vorbereitet.“
Kompaktes Design mit sauberer ­Leistung
Der Abgasnorm Tier 4 final, die im Oktober
2014 in Kraft tritt, verdankt HENKELHAUSEN eine maßgebliche Vertiefung der Geschäftsbeziehung. Ab sofort setzt Schäffer
auf einen neuen DEUTZ Motor: den TCD
3.6 L4. Ab Tier 4 final ist eine Leistungssteigerung um 8 % auf 97 kW möglich.
Der kompakte Motor wird jetzt bei Schäffer in vier Geräteklassen eingebaut. Er
überzeugt vor allem durch den geringsten
Platzbedarf in der 3-Liter-Klasse sowie
durch ein Abgasnachbehandlungssystem,
das die Norm Tier 4 final erfüllt und dabei
ohne aufwendigen Filter auskommt. Der
22 DEUTZINSIDE 2 I 2014
Mehrleistung durch größeren Behälter
Das Behältervolumen des Pantera wurde mit einem Nennvolumen von 4.500 l
noch leistungsfähiger. Mit der Verlagerung des Klarwasserbehälters an das
Heck der Maschine wurden die Pumpen
vollständig integriert. Noch kürzere Leitungslängen und ein neuer optimierter
Einsatz eines DVERT® Oxidationskatalysators (DOC) und der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) ermöglicht einen
wartungsfreien Betrieb unter allen Einsatzfällen und Umgebungsbedingungen. Ein
DVERT® Partikelfilter (DPF) ist optional verfügbar. Ein weiteres Plus sind die niedrigen
Wartungskosten und die hohe Geräteverfügbarkeit durch Ölwechselintervalle nach
500 Betriebsstunden und einen wartungsfreien Ventiltrieb.
Geschmeidige Kraft und optimales
Ansprechverhalten
Das leistungsstarke Common-Rail-Einspritzsystem und die elektronische Motorregelung (EMR 4) mit intelligenter Anbindung an das Antriebsmanagement sichern
beste Motorperformance bei niedrigem
Kraftstoffverbrauch. Das hohe Drehmoment von 480 Nm steht bereits ab einer
Drehzahl von 1.600q U/min zur Verfügung.
SPRITZIG, FLEXIBEL,
­UMWELTFREUNDLICH
„Der Motor läuft weich, rund und hängt
gut am Gas“, bestätigt Dirk Hausmann,
Vertriebsleiter Neumotoren bei HENKELHAUSEN. Der TCD 3.6 L4 eignet sich
nicht nur perfekt für alle Lader, sondern
auch für andere mittelschwere Bau- und
Umschlagmaschinen. Das sehr kompakte Motordesign, das modulare System
optionaler Anbauteile ebenso wie die flexible Anordnung der Abgaskomponenten unter Ausnutzung des zur Verfügung
stehenden Bauraumes eröffnen viele Anwendungsmöglichkeiten. HENKELHAUSEN unterstützt seine Kunden beim Einbau durch 3-D-Animationen sowie eine
Einbauabnahme.
n
DEUTZ Dieselmotor mit 6-Zylindern
TCD 6.1 L6 und maximal 160 kW
(218 PS)
n Turbolader mit Ladeluftkühler
n Common-Rail-Einspritztechnologie
n 6,1 Liter Hubraum
n Abgasnorm IIIB
n Optionale 50 km/h-Zulassung
n Stufenloser hydrostatischer Fahrantrieb
von 0 bis 50 km/h
n Modernstes Kraftstoffmanagement auf
der Straße und im Feld mit ECO- und
POWER-Modus
n Bedarfsgerechte, drehzahlgeregelte Kühl­erl­üfter
n Bewährte DEUTZ ­Technik mit ­eng­em
­Service-Netzwerk von HENKELHAUSEN
für die Motorentechnik
Behältersumpf sind die Gewähr für geringste Restmengen auch in Hanglagen.
Die optional verfügbare vollautomatische
Bedienung mit dem Comfort-Paket 2
wird mit dem Tochterdisplay am Bedienfeld noch benutzerfreundlicher.
Kabinenluftfilterung der Kategorie 4
Herzstück des Pantera 4502 ist der neue
6-Zylinder-DEUTZ Motor TCD 6.1 L6. Der
Reihenmotor mit Turboaufladung und
Ladeluftkühlung für höchste Leistungsanforderungen sorgt für ein Minimum an
Kraftstoff- und Gesamtbetriebskosten. Er
verfügt mit 218 PS/160 kW über 10 %
zusätzliche Motorleistung. So viel Power
geht nicht zulasten der Umwelt, denn der
Selbstfahrer erfüllt selbstverständlich die
aktuelle Abgasnorm IIIB. Die Mehrleistung
liefert dem Pantera zusätzliche Leistungsreserven in schwierigen Bedingungen
und Hanglagen. Eine gute Steigerung
der Schlagkraft bringt die optional erhältliche 50-km/h-Zulassung. Das bekannte
ECO-Motormanagement sorgt auch bei
50 km/h für einen niedrigen Kraftstoffverbrauch. Beim Thema Abgasnachbehandlung setzt AMAZONE auf die Abgasrückführung mit Dieselpartikelfilter. Das System
ist wartungsfrei, da die Filtereinheit in zyklischen Intervallen freigebrannt wird. Es
kommt ohne zusätzlichen AdBlue-Kraftstoff aus. Bei der Planung und Umsetzung
der Motortechnologie vertraute AMAZONE auf HENKELHAUSEN als bewährten
Partner für DEUTZ Motoren. Den PanteraFahrern steht HENKELHAUSEN mit einem
kompetenten Motorenservice zur Seite.
Der Landtechnik­hersteller ­AMAZONE
präsentiert mit dem Pantera 4502
eine neue selbstfahrende Pflanzenschutzspritze mit vielen überzeugenden Leistungsmerkmalen, inklusive starker DEUTZ Motorisierung.
HERVORRAGENDE LAUFKULTUR UND KRAFTENTFALTUNG
Der 9630 T gehört zur neuen TeleradladerGeneration, die Schäffer mit dem DEUTZ
Motor TCD 3.6 ausstattet. Der 90 kW starke Turbodiesel vereint Leistungsfähigkeit
mit niedrigem Verbrauch. Seine früh anfallende Drehmomentspitze begeistert jeden
Fahrer.
23
MENSCHEN & MÄRKTE
MENSCHEN & MÄRKTE
„Im Bereich des Nennleistungspunktes, also in den
letzten drei Minuten des
Einfahrprogramms, haben wir
Potenzial gesehen, Zeit im
Zyklus einzusparen.“
Optimierung des Motorenprüffeldes
im DEUTZ-Stammwerk
Dr. Jörg Thiemann, Leiter Grundmotor
Mechanik im F&E-Bereich von DEUTZ
Mehr Zeiteffizienz, weniger Ressourcenverbrauch,
­konstante Produktqualität
Jeder Motor, der das DEUTZ-Werk
verlässt, wird einem Heißtest unterzogen, seine Parameter werden
dokumentiert. Daran ändert sich
nichts. Jedoch nahmen die Experten aus den Bereichen Produktion
und Entwicklung die Chance wahr,
die Abnahmeläufe der neuen Motorenbaureihen TCD 2.9 und TCD
3.6 im Prüffeld zeitlich zu optimieren und damit den Durchsatz zu
erhöhen. Eine Maßnahme, von der
die Kunden in Form einer zeitnahen Belieferung profitieren.
Betriebswirtschaftlich gesehen klingt es
zunächst durch und durch erfreulich: Die
Nachfrage nach DEUTZ Motoren steigt.
Dies gilt unter anderem für die beiden
jüngsten Zugpferde im Programm, die
Baureihen TCD 2.9 und TCD 3.6. Dabei
24 DEUTZINSIDE 2 I 2014
bringt eine in kurzer Zeit steigende Nachfrage aber auch die ein oder andere Herausforderung mit sich. Konkret setzen
sich die DEUTZ-Unternehmensbereiche
F&E sowie Produktion derzeit damit auseinander, den Motorendurchsatz im Prüffeld in Halle 40 des Stammwerks KölnPorz zu erhöhen. Dieses nämlich stieß
in der jüngeren Vergangenheit an seine
Kapazitätsgrenze. Mit anderen Worten:
Es wurde für DEUTZ immer schwieriger,
das beauftragte Bauprogramm sicherzustellen. Um Abhilfe zu schaffen, wurde im
November 2013 unter der Patenschaft
der Bereichsleiter Dr. Ralf Marquard
(Entwicklung) und Wilfried Riemann
(Produktion)
ein Großprojekt
gestartet, dessen Umsetzung
noch bis 2015 in
Anspruch nehmen wird. Es
sieht sechs teilweise simultan
laufende Schritte vor: das Einfahrprogramm
Mitglieder des bereichsübergreifenden Teams:
für die Motoren
Dr. Jörg Thiemann, Thomas Pickenhan, Christian
zu optimieren,
Wilbert, Patrick Kohlweg, Alfred Jaeger (von links).
die Prüfstände
mit modernen Messeinrichtungen teilweise umzurüsten, die permanente Motorenversorgung der Prüfstände durch
die führerlosen Transportfahrzeuge sicherzustellen, Rüstoptimierung durch
Neutaktung, Reduzierung von Revisionen und – sozusagen als Quintessenz
des Ganzen – die Anlagenverfügbarkeit
zu verbessern.
Die Chance für Zeit- und Kapazitätsgewinn
Mit großem Erfolg konnte das bereichsübergreifende Team inzwischen das
Teilprojekt „Motoreneinfahrprogramm“
abschließen. An dessen Anfang stand
die Analyse der bisherigen Situation.
Und die sah bislang folgendermaßen
aus: Entsprechend einer vorgegebenen
Abnahmevorschrift wird jeder DEUTZ
Motor im Testfeld geprüft und zwar
„heiß“. Der Zyklus hierfür nimmt fünf
Minuten in Anspruch. Im Wesentlichen
besteht die Prüfung aus zwei Schritten:
In den ersten beiden Minuten wird der
Motor auf sein späteres Verschleißverhalten hin vorkonditioniert. Dies erfolgt
durch zeitlich genau definierte Phasen
des Laufs bei Leerlaufdrehzahl, dann bei
Nenndrehzahl, die für den TCD 2.9 und
TCD 3.6 bei 2.600 U/min liegt, sowie einer Phase unter Volllast bei 1.200 U/min.
Im anschließenden zweiten Schritt, der
drei Minuten in Anspruch nimmt, wird
der Motor bei konstanter Nenndrehzahl warm gefahren. Dadurch befindet
er sich am Ende des Einfahrprogramms
und zu Beginn des Dokumentationszyklus in einem betriebswarmen Zustand.
„Im Bereich des Nennleistungspunktes,
also in den letzten drei Minuten des
Einfahrprogramms, haben wir Potenzial gesehen, Zeit im Zyklus einzusparen“, erklärt Dr. Jörg Thiemann, Leiter
Grundmotor Mechanik im F&E-Bereich
von DEUTZ. Ebenfalls aus dem F&EBereich kommt Thomas Pickenhan, der
in der Vorbereitung und Umsetzung dieses Schrittes federführend war. Beteiligt
waren darüber hinaus Kollegen aus den
drei Entwicklungs-Fachbereichen Thermodynamik, Konstruktion Serie sowie
Qualität. Seitens der Produktion wurde
Prüffeldleiter Alfred Jaeger durch Jürgen Schmidt, Christian Wilbert, Helge
Herbst und Patrick Kohlweg unterstützt.
Qualitätssicherung steht immer im Vordergrund
Für ihre Untersuchungen zu der Möglichkeit einer Verkürzung des Einfahrprogramms zogen die DEUTZ-Experten
drei Arten von Motoren aus den Baureihen TCD 2.9 und TCD 3.6 heran:
Erstens solche, die das konventionelle
Prüfprogramm von fünf Minuten komplett durchlaufen hatten. Zweitens einen
Motor, der einem auf zwei Minuten verkürzten Zyklus im Prüffeld unterzogen
wurde. Und schließlich – sozusagen als
Extremversuch – „grüne“ Motoren, die
ohne Einfahrprogramm direkt aus der
Montage entnommen wurden. Mit jedem von ihnen führten die Mitarbeiter
Ölverbrauchsläufe durch, maßen anschließend die Nennleistung und durchfuhren einen vollständigen Abnahmezyklus. Diese Prozedur wurde zweimal
wiederholt, um die Auswirkungen der
geänderten Abnahmebedingungen zu
ermitteln. Das Fazit lautet: Die Verkürzung des Einfahrprogramms und die
Beschränkung des Dokumentationszyklus auf Nennleistung und niedrigen
Leerlauf führt grundsätzlich nicht zu einem Anstieg des Ölverbrauchs. Die festgestellten Unterschiede bewegen sich
im Bereich der Messtoleranz. Selbst
beim vollständigen Entfall des Einfahrens
war kein negativer Einfluss auf die Leis-
tungsabgabe des Motors zu erkennen.
Zwar erhöhte sich bei diesem Versuch
der Ölverbrauch, er blieb aber unterhalb
des im elektronischen Taschenbuch zur
Motorenkonfiguration (ELTAB) hinterlegten zulässigen Grenzwerts.
Bei der inzwischen umgesetzten Verkürzung des Gesamtzyklus von fünf auf
zwei Minuten für die genannten Baureihen folgte DEUTZ einmal mehr der
Devise: In die Qualität und Konstanz
der eigenen Produkte zu vertrauen, ist
zwar gut. Kontrolle ist aber noch besser.
Daher wurde eine 10/90-Regelung eingeführt: Zehn Prozent der Motoren werden auch weiterhin dem konventionellen
Abnahmezyklus unterzogen, sozusagen
als laufende Stichprobe. Wenn Abweichungen festgestellt werden, können
die Mitarbeiter sofort reagieren.
Zahlen, die für sich sprechen
Alfred Jaeger, Leiter des DEUTZ-Prüffeldes, zeigt sich mit dem Projekt sehr
zufrieden und hat die Zahlen parat, die
den Erfolg belegen: „Bislang hatten wir
auf unseren Prüfständen eine Kapazität von 21 Motoren pro Stunde. Allein
durch die Verkürzung der Einfahrzeit
konnten wir diese Zahl bereits auf 25
steigern. Wenn wir in einem nächsten
Teilprojekt den Bestand an führerlosen
Motorentransportern
modernisieren,
was voraussichtlich im ersten Quartal
2015 der Fall sein wird, können wir eine
Kapazität von 31 Motoren pro Stunde
erreichen.“ Legt man 240 Arbeitstage
pro Jahr im Dreischichtbetrieb zu Grunde, so hat DEUTZ durch die Reduzierung der Abnahmezeit die Möglichkeit,
mehr als 7.200 zusätzliche Motoren per
anno in seinem Prüffeld zu testen. Auch
der voraussichtliche Wert in Sachen
Ressourceneinsparung kann sich sehen
lassen. Alfred Jaeger: „Auf der Basis
von 70.000 geprüften Motoren im Jahr
können wir damit rechnen, rund 50.000
Liter Diesel einzusparen.“ Vor allem
aber gilt: Das Unternehmen spart an
der richtigen Stelle. Die Kunden können
sich auch weiterhin auf die bewährte
DEUTZ-Qualität verlassen und darauf,
dass jedes einzelne Produkt sorgfältig
getestet, abgenommen und dokumentiert wird. Mit der Verkürzung des Einfahrzyklus hat DEUTZ einen wichtigen
Schritt unternommen, bei steigender
Nachfrage auch weiterhin seine Kunden
termingerecht beliefern zu können.
25
TEAM & CHANCEN
TEAM & CHANCEN
Spanischer Besuch
für unsere Azubis
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27
SICHERHEIT & QUALITÄT
Ökologisches und
wirtschaftliches
Handeln im Einklang
DEUTZ AG mit zertifiziertem Energiemanagementsystem nach ISO 50001
Wer wirtschaftlich produziert, handelt nicht nur im Eigeninte­
resse, sondern auch
im ­Sinne seiner Kunden. Ressourcenknapp­heit und steigende Umweltanforderun­
gen ­haben unter anderem die elektrische Energie zum Kostentreiber werden lassen.
DEUTZ steuert mit seinem Energiemanagementsystem gegen.
28 DEUTZINSIDE 2 I 2014
SICHERHEIT & QUALITÄT
Insbesondere den DEUTZ INSIDE-Lesern
aus Deutschland dürfte die Thematik
wohlbekannt sein: Es gibt hierzulande
ein „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer
Energien“, kurz EEG, das die bevorzugte
Einspeisung von Strom aus erneuerbaren
Quellen in die Netze regelt und dessen
Erzeugern feste Einspeisevergütungen
garantiert. Prinzipiell ist das nicht nur eine
gute Sache, sondern auch dringend geboten: Erstens findet in Deutschland die
Nutzung der Atomenergie nicht mehr
den nötigen Konsens in Politik und Gesellschaft. Und zweitens sind die fossilen
Energieträger knapp, ganz zu schweigen
von dem hohen Emissionsaufkommen,
das beim „Verstromen“ von Bodenschätzen entsteht. Ökologisch betrachtet führt
also an den erneuerbaren Energieträgern
kein Weg vorbei. In ökonomischer Hinsicht dagegen ist das EEG zum Gegenstand hitziger Debatten geworden. Da der
so genannte Ökostrom vergleichsweise
teuer in der Erzeugung ist, wird er über die
EEG-Umlage bezuschusst, die – grundsätzlich – von allen Stromverbrauchern,
also Haushalten wie auch Betrieben, zu
bezahlen ist. Für stromintensive Unternehmen wie beispielsweise Gießereien
sieht der deutsche Gesetzgeber eine
weitgehende Befreiung von der EEG-Umlage vor, um diese Betriebe im internationalen Wettbewerb nicht zu benachteiligen
und um Arbeitsplätze in Deutschland zu
sichern. Regelmäßig wird in den Medien
sehr kritisch darüber berichtet, dass verschiedene Unternehmen unabhängig von
Branchenzugehörigkeit und Geschäftsfeld danach streben, als „stromintensiv“
eingestuft zu werden. DEUTZ sucht dieses Schlupfloch bewusst nicht und setzt
statt dessen auf den Grundsatz „Made in
Germany“ sowie auf die Verantwortung
für Gesellschaft, Umwelt und Arbeitsplätze auch ohne den Anspruch zu erheben,
dass der Standort Deutschland ausschließlich betriebswirtschaftliche Vorteile
bringen müsste.
Energiemanagement und Energiemonitoring
Da die DEUTZ-Standorte nicht als strom­
intensive Betriebe eingestuft sind, war das
Unternehmen in den letzten Jahren von
der laufend steigenden EEG-Umlage betroffen, die inzwischen einen großen Anteil
am Strompreis hat. Der Weg zur Kostenreduktion kann also nur über das Energiesparen führen. Und das macht DEUTZ
nicht irgendwie, sondern strukturiert, institutionalisiert und dokumentierbar über
ein Energiemanagementsystem (EnMS)
nach ISO 50001:2011. Die erstmalige
Zertifizierung nach dieser Norm erlangte
die DEUTZ AG im November 2013 für ihren Standort im Kölner Stadtteil Deutz. Im
April 2014 wurde das ISO-Zertifikat auf
alle deutschen Standorte ausgeweitet.
Nach mehreren Monaten positiver Erfahrungen mit dem Energiemanagementsystem fasst Ulrike Fitz, EnMS-Beauftragte
bei DEUTZ, zusammen: „Im Vorfeld der
Zertifizierung fand eine systematische
Analyse unserer Energieerzeuger, -verbraucher und -versorgungsstrukturen
statt. Kernfrage: Wer verbraucht wann
wie viel wofür? Ebenso wurden in Zusammenarbeit mit den intern gebildeten
Energiemanagementteams Aktionspläne
zur Erreichung unserer Energieziele aufgestellt. Ein Beispiel: Künftig wird die bezifferbare Energieeffizienz als Vorgabe bei der
Beschaffung von Maschinen und Anlagen
eine große Rolle spielen.“ Ganz zentral
ist: Das Energiemanagement endet nicht
mit der Erteilung des Zertifikats. Vielmehr
hat DEUTZ ein Energiemonitoringsystem
zur fortlaufenden Erfassung und Analyse
der Verbräuche aufgebaut. Dies geschah
beispielsweise durch die Installation von
zusätzlichen Strom- und Wärmezählern.
Der Weg zum integrierten Managementsystem
DEUTZ verfügt heute über drei unterschiedliche ISO-Zertifikate. Abgesehen
vom EnMS sind dies die Zertifikation nach
der Norm ISO 9001 für das Qualitätsmanagement sowie gemäß ISO 14001 für
das Umweltmanagement. Bereits im Jahr
2011 wurden die Zertifizierungstermine
für die ISO 9001 und 14001 zusammengelegt, um die Ressourcen der auditierten
Bereiche zu entlasten. Bis dahin fand die
Zertifizierung jährlich zu unterschiedlichen
Terminen statt. Dadurch waren Führungskräfte und Mitarbeiter doppelt belastet.
Auch die Harmonisierung der Regelwerke, wie etwa der Handbücher und Verfahrensanweisungen, wurde bei dieser
Zusammenlegung berücksichtigt. Als im
Jahr 2013 die ISO 50001 für das EnMS
hinzu kam, erhielt die Idee eines integrierten Managementsystems (IMS) zusätzlichen Auftrieb. Unter seinem Dach bündelt
DEUTZ alle Zertifizierungsanforderungen.
Das heißt: Es gibt einen Standard, ein
gemeinsames Handbuch, einen Termin
für die Zertifizierung und eine Zertifizierungsgesellschaft. Die Vorteile liegen klar
auf der Hand: Schon allein die Kosten für
die Zertifizierungen selbst lassen sich mit
Hilfe des IMS senken, ganz zu schweigen von den Effizienzsteigerungen, die
als Folge entstehen. Mit der gemeinsamen Erarbeitung eines integrierten Managementsystems haben die Abteilung
Unternehmensqualität unter der Leitung
von Bernd Kodinger sowie das FacilityManagement unter Michael Biendara einen Prozess angestoßen, in dem
weitere Schritte anstehen: Nach den
bestehenden Zertifizierungen soll die
OHSAS 18001 für die Arbeitsicherheit
folgen.
NEU: DER GREEN BUILDING MONITOR
Energiesparen im Unternehmen – das
geht jeden etwas an. Und alle Mitarbeiter können ihren Beitrag dazu leisten.
Um die Kolleginnen und Kollegen für
dieses Thema weiter zu sensibilisieren,
hat das EnMS-Team von DEUTZ das
Projekt „Green Building Monitor“ (GBM)
gestartet. Dieses computergestützte
Infosystem macht es möglich, aktuelle
Energiedaten und weitere Informationen
aus dem DEUTZ-Energiemonitoring zu
kommunizieren, was auch einer Norm­
anforderung aus der ISO 50001 entspricht. Und so sieht die Umsetzung
aus: Künftig erfahren die Mitarbeiter über
den Flatscreen des GBM im Eingangsbereich der Kantine im DEUTZ-Stammwerk Köln-Porz unter anderem aktuelle
Energieverbräuche des Unternehmens,
sie erhalten Tipps zum Energiesparen
am Arbeitsplatz sowie Hinweise zu bereits umgesetzten Maßnahmen aus dem
EnMS. Auf diese Weise wird deutlich:
Das Energiesparen bei DEUTZ wirkt –
und es lohnt sich!
29
SICHERHEIT & QUALITÄT
SICHERHEIT & QUALITÄT
Matthias Kesting ist tätig im
Prüfzentrum der Entwicklung
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bei der DEUTZ AG. Hier macht
er ­
gleichzeitig seinen Techniker
für Elektrotechnik, Datenverarbeitung und Prozessautomatisierung.
Für DEUTZ INSIDE erklärt er die
Entwicklung einer automatischen
PLU-Kalibrieranlage.
Das Hauptaugenmerk der Abteilung
liegt im Prüfstandsservice. So werden
hier
Kraftstoffdurchflussmessgeräte,
kurz PLU, in bestimmten Intervallen kalibriert. PLUs haben ihren Einsatzzweck
an allen Entwicklungsprüfständen, um
kontinuierliche Durchflussraten an den
Dieselmotoren zu messen. Hierbei ist es
wichtig, hochgenaue Angaben über den
Kraftstoffverbrauch eines Motors zu machen, denn dies ist ein entscheidender
Schlüssel zur erfolgreichen Entwicklung
eines DEUTZ Motors!
Matthias Kesting im Prüfzentrum der Entwicklung.
Jeder Tropfen zählt
Entwicklung einer ­automatischen PLU-Kalibrieranlage
Um unvorhergesehenen Ausfällen, Qualitätsminderungen und Produktrückrufaktionen durch ungenaue Kraftstoffverbrauchsangaben entgegen zu wirken,
ist es wichtig, regelmäßige Kalibrierungen der Kraftstoffdurchflussmessgeräte
(PLUs) durchzuführen, um so nachhaltig
für eine bessere Qualität und Kundenzufriedenheit zu sorgen. Viele Faktoren,
beispielsweise die Einsatzzeit, die Umgebungsbedingungen und die Belastung
des PLUs führen im Laufe der Zeit zu
Ungenauigkeiten bei Messungen. Um flexibler und kostengünstiger zu kalibrieren,
wurde schon früh damit begonnen eine
eigene Kalibriereinrichtung im Bereich
Prüffeld-Service der Entwicklung für PLUs
zu entwickeln. Im Zuge der Beschaffung
neuer Kraftstoffdurchflussmessgeräte mit
erhöhtem Durchfluss und des manuellen,
zeitintensiven Betriebs, war es notwendig
die vorhandene Kalibriereinheit zu erweitern. Da ein Umbau der 15 Jahre alten
Anlage fast genauso kostenintensiv geworden wäre wie ein Neubau, wurde die
Anschaffung einer neuen PLU-Kalibriereinrichtung beschlossen.
Kurzfassung Funktionsprinzip:
Die neue PLU-Kalibrieranlage ist in einem
geschlossenen System untergebracht,
um Kraftstoffdämpfe und Wärme gezielt
abzusaugen. Bei dieser Anlage ist sowohl
ein Handbetrieb als auch ein voll automatischer Betrieb möglich. Die Programmierung wurde mit einer wissenschaftlichen
graphischen Entwicklungsumgebung für
30 DEUTZINSIDE 2 I 2014
Mess- und Steueraufgaben durchgeführt.
Durch den Einsatz dieser neuesten Technik und einer optimierten Programmstruktur ist es möglich, noch genauere Messergebnisse zu erzielen. Um während des
Messvorgangs hochkonstante Temperaturen mit einer
Abweichung
von 0°C zu erhalten, kommt
ein Temperierbad zum Einsatz, das an
einem Rippenkühler
angeschlossen ist.
Die konstante
Temperatur ist
wichtig, da die Dichte abhängig von der
Temperatur des Kraftstoffes ist.
Im Gegensatz zur Dichte von Wasser,
hat die Dichte von Kraftstoff eine wesentlich höhere Temperaturabhängigkeit. Über eine Kleinkreiselpumpe, wird
der Kraftstoff durch das System gefördert. Ein Dichtemesser erfasst kontinuierlich die aktuelle Dichte des Kraftstoffes. Die Regelung der zu fahrenden
Kraftstoffmengen erfolgt über zwei Proportionalventile im Zusammenspiel mit
der Pumpe. Um die Kraftstofftemperatur auch vor Einlass in den PLU konstant zu halten, ist ein doppelwandiges
Rohr entwickelt worden. Dieses wird
zuerst im äußeren Kreislauf vom gekühlten Kraftstoff durchflossen, um die zum
PLU hinfließende Kraftstofftemperatur,
die durch Proportionalventile und die
Umgebungstemperatur maßgeblich beeinflusst wird, konstant zu halten. Über
einen speziell für diese Aufgabe entwickelten Hebelarm, der mit einem Hubmagneten verbunden ist, wird das Medium bei Beginn der Messung in einen
auf einer hochgenauen Laborwaage
befindlichen Behälter, tropfgenau befördert. Das nun im Behälter aufgefangene
Volumen, wird
mit den während der Messung aufaddierten
Impulsen
berechnet. Zu­
dem
werden
Kraftstofftemperatur
und
Dichte mit in
die Berechnung
einbezogen.
Das Speichern
der
MesserAnwenderoberfläche
MESSPRINZIP PLU
Das Messgerät (PLU) arbeitet nach dem
Mess- und Funktionsprinzip eines servogeregelten Verdrängerzählers. Mit Hilfe
einer optischen Abtastung werden die
Bewegung
und die Position eines
Kolbens ermittelt. Das
Signal vom
Lichtsensor
wird in eine
Spannung
umgesetzt,
die in Verbindung mit der
Elektronik die Drehzahl des Servoantriebes regelt. Gleichzeitig wird die Drehzahl
des Volumenzählers in Abhängigkeit der
Kolbenlage so geregelt, dass der integrale Durchfluss der Drehzahl des Volumenzählers proportional erfolgt. Die Drehzahl
wird vom Impulsgeber erfasst und dient
als Signal für die Durchflussmenge.
gebnisse erfolgt automatisch in einem
dafür entwickelten Programm. Bei der
Kalibrierung wird dann der tatsächlich
gemessene Wert mit einer vorgegebenen Referenzgröße verglichen und das
Ergebnis als Anpassung oder Justierung
des
Kraftstoffdurchflussmessgerätes
genutzt. Die so kalibrierten Messgeräte
kommen zurück an den Entwicklungsprüfstand und stellen die hohe Qualität
der Kraftstoff-Messungen sicher.
Durch die automatische PLU-Kalibrieranlage konnte die Kalibriergenauigkeit
dank verbesserter Messtechnik und
höherer Unabhängigkeit vom Faktor
Mensch deutlich erhöht werden. Ein
weiterer Beitrag des Prüfzentrums zur
Steigerung von Qualität und Effizienz in
der Motorenentwicklung der DEUTZ AG.
Einsatzort eines PLUs
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FASZINATION & VISION
FASZINATION & VISION
Winfried Langner aus dem niedersächsischen Lauenförde ist als „DEUTZ-Willi“ berühmt geworden. Zahlreiche
Fernsehsender berichteten über den Rentner, Tüftler und Weltenbummler. Bei Günther Jauch war er auch schon.
DEUTZ INSIDE besuchte ihn zu Hause, um sich von seiner Reise-Begeisterung anstecken zu lassen.
„So geht dat!“
Drinnen sieht es aus wie in einem Heimatmuseum. Vitrinen, Schränke, Regale
sind übervoll mit Modellfahrzeugen und
Miniaturfiguren. Jeder Gegenstand steht
sorgfältig und ordentlich positioniert
auf seinem Platz. Eine genau getaktete Schau eines ereignisreichen Lebens.
Doch diese findet nicht in den Innenräu-
men des gutsähnlichen Gehöfts statt.
Krachender Lärm und Dieselschwaden
ziehen einen nach draußen. Hier stehen
sie: der alte Mann und Robert. Liebevoll
streicht Winfried Langner über die Rundungen des DEUTZ Schleppers D15,
genannt Robert, und inspiziert streng
und akkurat das Fahrzeug mit der zierli-
chen Formensprache. Es muss eben alles seinen Platz haben und funktionieren,
schließlich sind Langner und Robert viel
unterwegs. Der fast 80-jährige Langner
war mit dem über 50-jährigen Schlepper
schon am Großglockner, in Frankreich,
Spanien und 2014 in Bayern. 2015 ist
eine Tour zum Nordkap geplant.
ÜBER DEN DEUTZ D15
„Der vollwertige
Alleinschlepper
für kleinere landwirtschaftliche
Betriebe. Einfache und robuste
Konstruktion,
qualitativ hervorragende Ausführung,
höchste
W irtschaftlichkeit durch den
bewährten
DEUTZ-ViertaktDieselmotor“, so wurde der D15 vor über 50 Jahren in den Prospekten beworben. Der letzte Einzylinder-Schlepper, den DEUTZ gebaut hat, war der D15 mit
14 PS. Er wurde von 1959 bis 1964 gebaut und hatte ein ZF Getriebe mit 6
Vorwärtsgängen und 2 Rückwärtsgängen.
„Ganz einfach: Leidenschaft und Liebe“
Wie kam das alles? Wie kommt ein Rentner aus dem gemütlichen Lauenförde im
Landkreis Holzminden im Süden Niedersachsens auf diese Reisen mit einem
Oldtimer der Landtechnik?
„Ganz einfach: Leidenschaft und Liebe“,
erklärt Langner im Gespräch mit DEUTZ
INSIDE. „Ich bin als Baumaschinenmonteur viel unterwegs gewesen, bin überallhin gefahren. Das war meine Lebensaufgabe. Ob Bagger oder Laster, ich habe
alles gewartet, geschraubt und repariert.
Als Rentner habe ich weitergemacht und
mir den alten Schlepper gekauft. Das
war vielleicht eine Arbeit!“, ruft Langner
laut aus. 2006 war es dann so weit: die
Maschine war einsatzbereit und Winfried
Langner wurde „DEUTZ-Willi“ getauft.
Seine Frau Annemarie Langner war
ebenfalls gerne unterwegs, vor allem
gen Süden auf ihre Lieblingsinsel Mallorca. 2012 verstarb sie, nachdem sie zwei
Jahre zuvor erkrankt war. Annemarie und
Winfried waren über 50 Jahre verheiratet.
Jetzt, da seine geliebte Frau verstorben
war, entschloss sich er sich, ihren Lieblingsort zu besuchen. Zusammen mit
dem Trecker-Fan Erwin Stahlmann aus
Hildesheim machte er sich auf den Weg.
Mehrere Kamerateams und noch mehr
Zuschauer waren da, um die beiden zu
verabschieden. Dem NDR war die Reise
32 DEUTZINSIDE 2 I 2014
Motor Typ: F1 L 712
Kühlung: Luft
Zylinder: 1
Hubraum: 850 cm³
Leistung: 14 PS bei 2.400 Umdrehungen
Bohrung: 95 mm
Hub: 120 mm
Eigengewicht: 920 kg
eine Reportage wert. Dem Spiegel-Magazin erzählte Langner, dass „die Oma
oben mitfliegt“. Eine Camperin spricht
ihn auf der Reise an: „Jetzt machen Sie
das ihrer Frau zuliebe.“ Langner weint
leise und antwortet: „Ja“.
Erst Spanien, dann Bayern und 2015
folgt das Nordkap
Trotz einer Verletzung in Spanien brachte
er die Reise mit Hilfe seiner Tochter Sabine zu Ende. Zu Hause brauchte er einige
Zeit, um sich erholen. Zum Glück hat er
seine Kinder und die zahlreichen Enkel
um sich, so Langner.
2014 führte ihn die längste Reise nach
Bayern, „nur“ etwas über 1.200 Kilometer
hin und zurück. Nächstes Jahr werden es
deutlich mehr Kilometer, da will Langner in
den hohen Norden: zum Nordkap.
„Das ist mein Leben, das muss ich machen. Zusammen mit meiner Maschine.“ Auf seinen „Robert“ ist Langner
sehr stolz. „Das ist was Besonderes!
Der braucht keinen Frostschutz, der ist
luftgekühlt und ist sommers wie winters
da. Die Maschine ist einfach immer da!“
Begeistert erläutert er die Vorzüge des
D15, vor allem vom Baukastensystem ist
er angetan und schwärmt im schönsten
Plattdeutsch: „Wenn mal etwas ausfällt,
dann kann man dat problemlos austauschen. So einfach geht dat!“
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KURZ NOTIERT
Wussten Sie, dass...
… es heute noch ein einziges Bugatti-Automobil gibt, das bei DEUTZ in
Köln gefertigt wurde?
DEUTZ oder genauer gesagt die Gasmotoren-Fabrik Deutz war auch einmal Pkw-Hersteller, wenngleich es sich dabei angesichts von 150 Jahren Unternehmensgeschichte
um eine eher kurze Episode handelt. Rund 60 Fahrzeuge wurden zwischen 1907 und
1912 gebaut, bevor man das Geschäftsfeld wegen Unrentabilität aufgab. Ein einziges
dieser Automobile überlebte, wenn auch nur knapp: Es tauchte irgendwann auf einem
belgischen Schrottplatz auf, entging jedoch seinem vorhersehbaren Schicksal, wurde
restauriert und befindet sich heute fahrbereit in den Händen eines US-amerikanischen
Privatmanns.
Die Vorgeschichte: Als DEUTZ seinen Einstieg in den Automobilbau plante, steckte
diese Industrie fast noch in den Kinderschuhen. Vorgesehen war, das Berliner Zweigwerk auf das neue Fertigungsfeld umzustellen. Dort sollte der Chassisbau angesiedelt
werden, während die Motoren aus Köln zugeliefert werden sollten. Als Konstrukteur
und Leiter holte man 1907 den hochtalentierten jungen Mailänder Ettore Bugatti in die
Domstadt am Rhein. Und der machte bald von sich reden: Für DEUTZ entwickelte er
einen Vierzylinder-Viertakt-Motor mit einer obenliegenden, per Königswelle angetriebenen Nockenwelle und hängenden Ventilen. Damit waren die Kölner Motorenbauer ihrer
Zeit weit voraus und der Bau erster Automobile unter der Regie von Ettore Bugatti lief
vielversprechend an.
Dann allerdings scheidet der exzentrische Ingenieur schon 1909 nach Unstimmigkeiten mit
der Geschäftsleitung aus dem Unternehmen aus. Bugatti geht nach Molsheim im Elsass,
wo er sich als Hersteller von Renn-, Sport- und Luxuswagen niederlässt. Das ovale Markenemblem der DEUTZ-Automobile adaptiert er kurzerhand für seine eigene Firma, indem
er den Schriftzug „DEUTZ“ durch „BUGATTI“ ersetzt und seine Initialen „EB“ hinzufügt.
Jubilare
DEUTZ
Taghi Akbarian
Frank Bechen
Damian Bella
Burhan Bingöl
Ralf Gründer
Tahsin Güllüdag
Günter van Hoben
Bedri Ilgün
Klaus-Peter Klöppel
Peter-Günter Klumb
Joseph Kramer
Gottfried Laengert
Andreas Meier
Samet Mihci
Horst-Josef Nenno
Muammer Önder
Krzysztof Przeczewski
Axel Ruschen
Ahmed Sahraoui
Andreas Tengler
Erdogan Toprak
Burkhard Wickenkamp
Paul Wilden
Jürgen Wunderlich
Abdurrahman Yildiz
Udo Zimmermann
40
Monika Breuer
Eva-Maria Kleinke
Manfred Klever
Ragip Marković
Bernd Moneta
Ulrich Speck
Josip Tilk
Sonderausstellung im
­Kölner ­anläss­lich
des 150-jährigen DEUTZ
­Jubiläums im Juli 2014
34 DEUTZINSIDE 2 I 2014
1867 stellte Nicolaus August Otto auf
der Weltausstellung in Paris eine neue
Motorenkonstruktion vor: Die atmosphä­
rische Gaskraftmaschine. Aufgrund der
sensationell niedrigen Betriebskosten
wurde die Maschine mit einer Goldmedaille
ausgezeichnet und die atmosphärische
Gaskraftmaschine zum ersten in größeren
Stückzahlen verkauften Verbrennungsmotor der Welt. Ein Drehmoment, das
das gesellschaftliche und wirtschaftliche
Leben entscheidend verändern sollte.
Jedes Gerät ist nur so gut wie sein Motor. Deshalb haben sich führende Gerätehersteller
für modernste Spitzentechnologie von DEUTZ entschieden: ob bei mobilen Arbeitsmaschinen, in der Landtechnik, bei Schiffen, im Aggregatebereich oder bei Nutzfahrzeugen.
Das bedeutet zum Beispiel: DEUTZ- Motoren treiben weltweit jährlich mehr als 100.000
neue mobile Arbeitsmaschinen an, jedes zweite Flugfeldgerät wird mit DEUTZ Motoren
ausgerüstet und jeder dritte Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland
wird von DEUTZ betriebenen Geräten bewirtschaftet.
DEUTZ ist einer der weltweit größten unabhängigen Motorenhersteller mit einem durchgängigen Leistungsspektrum von 25 bis 520 kW. Von der ersten Einbauberatung bis zum
motorlebenslangen Service engagieren wir uns mit allen Kräften für unsere Kunden. Damit
Sie Produkte und Dienstleistungen zu Ihrer Zufriedenheit erhalten.
DEUTZ AG · Ottostr. 1 · 51149 Köln · Deutschland · Telefon +49 (0) 221 822-0 · Telefax +49 (0) 221 822-3525 · www.deutz.com · E-Mail: info@deutz.com