Ausgabe Neun Februar 2015
Transcription
Ausgabe Neun Februar 2015
Magazin für Hafen, Schifffahrt und Logistik Gut verladen Schwerpunktthema: Breakbulk Optimierung von Schiffsrouten 16 | Fahrer aus Leidenschaft 22 Februar 2015 Wenn Break Bulk, dann Bremen! www.via-bremen.com www.bremenports.de/standort PREFACE & CONTENT AUSGABE FEBRUAR 2015 Laden Sie sich die LOGISTICS PILOT-Kiosk-App herunter und lesen Sie unser Magazin offline auf Ihrem Smartphone oder Tablet. HEBEFAHRZEUGE A3 ZEUGE HEBEFAHR HEBEFAHRZEUGE A4 A2 n Hafenmobilkra Universeller Kran Impression 4 hlag für den Hafenumsc XXX t Hublast/Tragfähigkeit XXXXt Leergewicht XX km/h Geschwindigkeit XX m Höhe kran Schiffs Umschlag Höhe „Unterweserraum besser vermarkten“ ran lation ore Instal und Offsh gfähigkeit A1 Hublast/Tra t Leergewich gkeit Geschwindi Portalk Ladung/Schwergut XXX t Verladung von Breakbulkchiff RZEUGE t HEBEFAH auf ein Containers XXXX 75 t Hublast/Tragfähigkeit (12 kn) 1.900 t 22,22 km/h Leergewicht 78,4 m 3,3 km/h (55 m/min) Geschwindigkeit 80 m Höhe Schwimmkran Verladung von Schwergut Hublast/Tragfähigkeit Leergewicht Geschwindigkeit auf dem Wasser 600 t 1.701 t 9,26 km/h (5 kn) 55 m Höhe Jan Müller, Vorstand (Vors.)/President & CEO, J. Müller Aktiengesellschaft Main Topic 10 IGOR CHAIKOVSKIY & SEAMRTINI GRAPHICS/FOTOLIA, PHOTOGRAPHIE MARTIN ELSEN, MÖLLER SURVEY MARINE, BREMENPORTS/BLG, J. MÜLLER, RHENUS MIDGARD, MATTHIAS BENING UND REINHARD DIEGNER Liebe Leserin, lieber Leser, aus der globalen Perspektive unserer Kunden liegen die Umschlagsterminals von Bremerhaven, Nordenham, Brake und den stadtbremischen Häfen nahe beieinander. Wir können mit einiger Berechtigung von einem Universalhafen Unterweser sprechen. Schwerpunkte dieses Universalhafens sind: der Containerumschlag in Bremerhaven und Wilhelmshaven, der Automobilumschlag, konzentriert im Wesentlichen auf Bremerhaven, und der Umschlag unterschiedlichster Schüttgüter in Brake und Nordenham. Daneben bildet der Umschlag von massenhaftem Stückgut (Breakbulk) in der gegebenen Vielfalt und Menge ein hervorzuhebendes Alleinstellungsmerkmal. Die auf diese Güter spezialisierten Terminalbetriebe – gelegen insbesondere in Brake und Bremen – sind im Wettbewerbsvergleich der Hamburg-Antwerpen-Range sehr gut aufgestellt und, bezogen auf Leistungsfähigkeit, Qualität und Flexibilität, führend. Eine Schwäche ist die nach wie vor zu geringe Nutzung dieser Anlagen durch die klassischen Stückgutreedereien. Diese konzentrieren ihre Abfahrten auf die ARA-Häfen – vor allem Antwerpen – und Hamburg. Vor diesem Hintergrund wünsche ich mir eine stärkere gemeinsame Vermarktung unserer BreakbulkAnlagen und Ressourcen bei der Verladerschaft – über Landesgrenzen hinweg! Unser Ziel muss es dabei sein, mehr konventionelle Stückgutreeder für das Anlaufen des Unterweserraums zu gewinnen. Sustainability 16 Ihr Jan Müller Safety & Security 20 Logistics Story 22 Portrait 24 News 6 People 26 Appointments 28 Preview 30 Imprint 30 LOGISTICS PILOT Februar 2015 3 IMPRESSION E HEBEFAHRZEUG A1 Kraft ist Trumpf E HRZEUG HEBEFA A2 Breakbulk, auch Massenstückgut genannt, ist oftmals schwer und erfordert für eine sichere Verladung spezielle Hebe-, Flurförderfahrzeuge, Transportmittel oder Ladehilfsmittel. Schwimmkran ut auf dem Wasser hwerg Verladung von Sc higkeit Hublast/Tragfä E HEBEFAHRZEUG A3 GE EU AHRZ EBEF kran Schiffs nd Offshore In H gu Umschla A4 n ergut Hafenmobilkra n Hafenumschlag /Schw n dung a de a r für L an Kr k r l lk lle Universe akbu PortaXX n Bre chiff ngXvto Leergewicht Geschwindigkeit Höhe rs du Verla Containe auf einXXXXt ähigkeit Tragf st//h blakm HuXX t ewich LeergXX m igkeit d in hw Gesc Höhe 4 it igke Tragfäh Hublast/ icht Leergew indigkeit Geschw Höhe higkeit Hublast/Tragfä Leergewicht onschwindigkeit ti a ll sta Ge LOGISTICS PILOT Februar 2015 75 t t 1.900 in) 5 m/m /h (5 m k 3,3 80 m XXX t Höhe /h 22,22 km XXXXt (12 kn) 78,4 m 600 t 1.701 t ) 9,26 km/h (5 kn 55 m IMPRESSION B1 TRANSPORTM ITTEL TEL LADEHILFSMIT C1 D1 ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR FLURFÖRDERFAHRZEUGE Mafi-/Rolltraile Terminal- und Se r etransporte Hublast/Tragfä higkeit B2 Geschwindigkeit Höhe tool) Elefantenfuß (S Lasten XXX t t für hohe Abstützelemen TRANSPORTMITTEL XXXXt keit hig Hublast/Tragfä XX km/h Leergewicht XX m Geschwindigkeit Höhe D2 FLURFÖ RDERFA XXX t Stapler XX km/h Hublast/Tragfähigkeit XX m Leergewicht XXXXt XX km/h Höhe TRANS E XXX t Geschwindigkeit B3 HRZEUG Be-XXund XXtEntladung von Transportmitteln XX m PORTM ITTEL ReachS Umschla SPMT Transport und Umschlag von Schwergut Hublast/ Geschwindigkeit Höhe ntainer Tragfäh ig Hublast/Tragfähigkeit Leergewicht tacker g von Co Leergew ic XXX t ht Geschw indigkeit Höhe XXXXt XX km/h PontoXXn m keit und Pro jektladu ng 40 t 67,4 t ILLUSTRATION: SEAMARTINI GRAPHICS/FOTOLIA FOTOS: SEAPORTS/PHOTOGRAPHIE MARTIN ELSEN, MÖLLER SURVEY MARINE, BREMENPORTS/BLG, CUXPORT, GLOBAL HIRE Leergewicht 6 km/h 14 m Seetran sport vo n Schwe rgut Hublast/ Tragfäh ig keit Leergew ic ht Geschw indigkeit Höhe 8.848 t 2.900 t 0 km/h 7m LOGISTICS PILOT Februar 2015 5 10 NEWS KOMPAKT FOTOS: JADEWESERPORT/BJÖRN LÜBBE, BLG LOGISTICS, L.I.T. AG, EPAS, BREMENPORTS/BLG, ÜBERSEE-MUSEUM BREMEN, PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG WILHELMSHAVEN. Die in Wilhelmshaven ansässige JadeWeser Logistik (JWL) hat zur Erweiterung ihrer Umschlagskapazitäten einen Mobilbagger mit einem „Banana-Boom“ (gekrümmter Ausleger) angeschafft. Der Kran kann für Breakbulkverladungen sowohl mit einem 2,2 Kubikmeter Zweischalengreifer als auch mit einem Polypgreifer ausgerüstet werden. Für Stückgutverladungen steht auch ein Kranlasthaken zur Verfügung. N IE D E RSAC H S E N . Auf die Anfrage niedersächsischer FDP-Abgeordneter zum Status der norddeutschen Hafenkooperation betonte der Minister für Wirschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, dass es sinnvoll sei, die Hafenpolitik der norddeutschen Länder aufeinander abzustimmen. „Nur durch Kooperation können die Länder ihre Interessen gegenüber dem Bund und auch der EU-Kommission vertreten und verdeutlichen.“ HAMBURG/BREMEN. Der Hamburger Bahndienstleister ZigsXpress und die brandenburgische Gesellschaft Deutsche Eisenbahn Service haben das Eisenbahnverkehrsunternehmen Hanseatisches Bahn Contor gegründet. Das neue Unternehmen hat im Januar seinen Betrieb mit der Übernahme aller derzeitigen Rangiertätigkeiten der Anhaltinisch-Brandenburgischen Eisenbahngesellschaft aufgenommen und konzentriert sich auf die Bahnhöfe der deutschen Seehäfen. 6 Drei Überseedienste für den JadeWeserPort WI LH E LMSH AVE N. Das Container Terminal Wilhelmshaven wird ab 2015 von drei Überseediensten angelaufen. Zunächst hatten im Dezember bereits die beiden weltweit größten Containerreedereien Maersk Line und MSC angekündigt, mit ihrem neuen Netzwerk 2 M den JadeWeserPort von diesem Frühjahr an mit zwei Asiendiensten pro Woche zu bedienen. Bereits ab Februar steuert auch die Linie ME 1 (Mittlerer Osten) Wilhelmshaven regelmäßig an. Ebenfalls ab 2015 wird der Tiefseehafen von vier Feederlinien bedient, die die drei bereits im Fahrplan angekündigten Überseediens- te ergänzen sollen. Der JadeWeserPort kann durch den vermehrten Umschlag künftig seine Kapazität von 2,7 Millionen TEU erheblich besser ausnutzen und die Beschäftigung sichern. Durch die neuen Schiffsanläufe in Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen rechnet die BLG Logistics Group im Jahr 2017 erstmals mit einer schwarzen Null. Mit den außerplanmäßigen wetterbedingten Anläufen der Schiffe Morten und Matz Maersk mit einer Ladekapazität von jeweils 18.270 TEU ist das Container Terminal Wilhelmshaven gut in das neue Jahr gestartet. BLG kooperiert mit Port of Sunderland BRE ME N . Der Hafendienstleister BLG hat mit dem britischen Port of Sunderland eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel ist es, durch eine geeignete Hafeninfrastruktur und optimierte Logistiklösungen gemeinsam effektive Rahmenbedingungen für die Offshore-Branche zu schaffen. Großbritannien ist weltweit Vorreiter bei der Offshore-Windenergie: Bis zum Jahr 2020 sollen Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 32,2 Gigawatt installiert sein. LOGISTICS PILOT Februar 2015 L.I.T.-Gruppe bietet neue Relationen an BRAKE. Der Logistikdienstleister L.I.T. baut seine Verbindungen im Skandinavienverkehr aus. Ab dem Gateway Lübeck bietet das niedersächsische Unternehmen mit europaweit insgesamt 1.300 Mitarbeitern mehrere Full-Truckload (FTL)und Less-than-Truckload (LTL)-Transportlösungen von und nach Skandinavien an. Über die Ostseehäfen Kiel und Travemünde werden zudem begleitete und unbegleitete Verkehre nach Schweden und Finnland realisiert. Erst vor Kurzem hatte der Logistikdienstleister einen neuen Standort in Tschechien eröffnet. NEWS Neues Buch: „Die Zukunft der Bremischen Häfen“ EPAS schlägt Tiefbohranlage um Zehn Jahre MSC Gate Bremerhaven E M D E N . Die EPAS Ems Ports Agency & Stevedoring Beteiligungsgesellschaft hat erfolgreich eine Tiefbohranlage aus Albanien am Nordkai im Emder Hafen umgeschlagen. Verschifft wurde die Anlage durch das Leeraner Logistikunternehmen EMS Chartering mit der „Vectis Castle“. Das Schiff traf am 26. Dezember in Emden ein. Der Umschlag der rund 400 Packstücke mit einem Gewicht von insgesamt 2.336 Tonnen erfolgte auf die neue Lagerfläche der EPAS, die rechtzeitig zur Anlieferung der Tiefbohranlage fertiggestellt wurde. BREMERHAVEN. Das von einem Joint Venture zwischen Eurogate und einer Beteiligungsgesellschaft der Reederei MSC betriebene „MSC Gate Bremerhaven“ hat sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Als „Dedicated Terminal“ dient es ausschließlich der Abfertigung von reedereieigenen Schiffen und Schiffen von Partnerreedereien. Seit dem Start hat sich der Containerumschlag des Terminals vervierfacht. Die ersten Containerschiffe verfügten über Transportkapazitäten zwischen 2.000 und 5.000 TEU. Heute haben sie ein Ladevolumen von 16.000 TEU und mehr. B R EMEN. Im neu erschienenen Buch „Die Zukunft der Bremischen Häfen“ in der Schriftenreihe TenDenZen des Übersee-Museums Bremen liefern 23 Fachleute, Journalisten und Wissenschaftler eine Bestandsaufnahme, werfen einen Blick auf die Historie und die Zukunft der bremischen Hafenwirtschaft, den Handel und die Häfen in all ihren Facetten. Die beiden Herausgeber, Hartmut Roder (Übersee-Museum Bremen) und Hartmut Schwerdtfeger (BLG Logistics Group), spannen den Bogen von der Historie bis zur Rolle der bremischen Häfen im internationalen Wettbewerb. Neue Herausforderungen für Großunternehmen in puncto Energieeffizienz BE RLIN. Die Energiewende und das damit verbundene Energiekonzept 2010 der Bundesregierung konzentrieren sich auf die Steigerung der Energieeffizienz als zweiten Schwerpunkt. Auch die EU-Mitgliedsstaaten haben 2007 beschlossen, ihren Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 Prozent zu reduzieren. Um dies zu erreichen, wurde 2012 die EU-Energieeffizienzrichtlinie (Energy Efficiency Directive) verabschiedet. Ihre Ziele sind die Steigerung der Energieeffizienz und die Ausschöpfung von Energieeffizienzpotenzialen in den EU-Mitgliedsstaaten. Die geplante Richtlinie betrifft neben dem produzierenden auch das nichtproduzierende Gewerbe wie Transport- und Logistikunternehmen oder Dienstleister, vorausgesetzt sie haben mehr als 250 Vollzeitmitarbeiter beziehungsweise einen Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro. In Deutschland soll die Richtlinie innerhalb eines neuen Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) ihre Umsetzung finden. Der Entwurf der Teilumsetzung wurde vom Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, bereits im November 2014 vorgestellt. Die Verabschiedung der Richtlinie in national geltendes Recht soll voraussichtlich im Frühjahr 2015 erfolgen. „Mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurf streben wir eine vollständige Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie an, ohne damit unnötige Bürokratie für die Unternehmen zu schaffen. Die Umsetzung der Richtlinie ist wichtig, um die deutschen und die europäischen Einsparziele zu erreichen. Diesen Weg beschreiten wir weiter mit dem kürzlich beschlossenen Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz, mit dem wir Energieeffizienz zu einem Renditemodell für Unternehmen machen wollen“, so Gabriel. LOGISTICS PILOT Februar 2015 7 NEWS Liefervertrag für Flüssiggas LNG geschlossen KOMPAKT FOTOS: WIND MW, REEDEREI CASSEN EILS, BREMENPORTS/BLG, NPORTS, WOLFHARD SCHEER, IDH/ISL,AG EMS BREMEN. Die Logistikgruppe Kieserling hat zum 1. Januar 2015 eine 50-prozentige Beteiligung an der Ipsen Contract Logistics erworben. Damit bündeln die beiden Unternehmen ab dem kommenden Jahr ihre Kräfte in Bremen. Ipsen Logistics ist Teil der weltweit tätigen Organisation Ipsen Logistics. Das Kontraktlogistikunternehmen ist Spezialist für Dienstleistungen im Bereich des Supply Chain Management. Das Bremer Unternehmen Kieserling zählt zur Unternehmensgruppe Compass Logistics International, die mit 1.500 Mitarbeitern in 18 Ländern aktiv ist. EMDEN. Nach jahrhundertelangem Streit hat ein Staatsvertrag den Streit um den Grenzverlauf in der Emsmündung beendet. Ende Oktober unterzeichneten Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Bert Koenders den entsprechenden Vertrag. Er enthält Regelungen für die wirtschaftliche Nutzung und Verwaltung des Küstenmeeres zwischen der Drei- und der Zwölf-Seemeilen-Grenze. Zuvor hatte es wegen der unklaren Rechtslage unter anderem Probleme bei der Planung von Offshore-Windparks gegeben. Die Minister unterschrieben das Dokument während einer Fahrt vom ostfriesischen Emden ins niederländische Delfzijl an Bord des Schiffes „Neuwerk“. 8 Windpark „Meerwind Süd/Ost“ gestartet HAMBURG/CUXHAVEN. Die Reederei Cassen Eils und Bomin Linde LNG haben einen Vertrag über die Lieferung von Flüssiggas LNG (Liquified Natural Gas) für ein im Bau befindliches Helgolandschiff unterzeichnet. Die Fähre wird ab Mai 2015 Personen und Fracht mithilfe des umweltfreundlichen Treibstoffs LNG befördern. Nach Aussage der beiden Unternehmen ist das Projekt deutschlandweit der erste Schiffsneubau mit LNG-Antrieb. Das von Bomin Linde gelieferte Flüssiggas wird jährlich über 1,2 Millionen Liter Marinediesel ersetzen, die bei einem vergleichbaren konventionellen Schiff als Treibstoff benötigt werden. BRE ME RH AV E N . Am 18. Oktober 2014 wurde der Offshore-Windpark „Meerwind Süd/Ost“, 20 Kilometer südlich der Insel Helgoland gelegen, nach 18 Monaten Bauzeit in Bremerhaven offiziell eingeweiht. Der Windpark besteht aus 80 Offshore-Windturbinen mit einer Kapazität von insgesamt 288 Megawatt, die Energie für 360.00 Haushalte erzeugen können. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro sind in das Offshore-Projekt geflossen, das erstmals allein mit privatem Eigenkapital finanziert wurde. LOGISTICS PILOT Februar 2015 Hafenkonzept 2020/25 für bremische Häfen präsentiert B R EMEN/B R EMER HAVEN. Das „Bremische Hafenkonzept 2020/25“, das im Dezember 2014 von Martin Günthner, Bremens Wirtschafts- und Häfensenator, vorgelegt wurde, soll Antworten auf aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen rund um die bremischen Häfen geben. Die Aufgaben, die daraus resultieren, sind umfangreich: vom Bau des Offshore-Terminals Bremerhaven über den Ausbau der Infrastruktur im Eisenbahnhafen bis hin zum Einsatz für mehr Nachhaltigkeit. Das Hafenkonzept wurde in den vergangenen Monaten unter Federführung der Hafengesellschaft bremenports erarbeitet. Ausschreibung: 30 Jahre Laufzeit für OTB Gleis 71 fertig gestellt CUXHAVEN. Niedersachsen Ports (NPorts) investiert weiter in die Bahninfrastruktur. Rund 280 Meter Gleis wurden innerhalb kurzer Zeit gebaut. Künftig kann so eine Nutzlänge von maximal 700 Metern sichergestellt werden. Damit stehen im Bahnhof Cuxhaven Gleise für insgesamt drei Ganzzüge zur Verfügung. Mit dem Ausbau des bestehenden Gleises 71 in Cuxhaven sei nunmehr auch die Aufstellung von Ganzzügen im Hafen möglich, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts. BREMERHAVEN. Mit einer europaweiten Ausschreibung sucht das Land Bremen nach einem Betreiber für das Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB). Der Zuschlag für den Betreibervertrag, der eine Laufzeit von 30 Jahren haben soll, wird nach Angaben des Landes voraussichtlich im vierten Quartal 2015 erteilt werden. Die Bewerber müssen im Rahmen des Verfahrens ihre wirtschaftliche, technische und finanzielle Leistungsfähigkeit sowie vergleichbare Referenzprojekte der vergangenen drei Jahre nachweisen. Zudem muss ein Grobkonzept für den Betrieb des OTB und die Einbindung in das Windenergiecluster Bremerhaven vorgelegt werden. Der Bau der OTB-Infrastruktur wird in einem separaten Vergabeverfahren ausgeschrieben. Die neue Hafenanlage soll bei optimalem Verlauf des Ausschreibungs- und Planungsfeststellungsverfahrens 2018 in Betrieb genommen werden. Neues Forschungsvorhaben für Datenerfassungssysteme U-Unterstützung für Umbau- Deutsche Bahn und Land E projekt „MS Ostfriesland“ Bremen investieren BREMEN. In Dortmund fiel Ende Oktober der Startschuss für das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Forschungsvorhaben „NOTIERT“, das sich mit der Entwicklung einer Normvorlage für die Applikation und den Betrieb sensorbasierter Datenerfassungssysteme bei temperaturgeführten Transporten in der Logistik befasst. Die Normvorlage soll bis Mitte 2016 entwickelt werden. Projektkoordinator ist Jochen Schneider (Dritter von links) vom Institut für Distributions- und Handelslogistik (IDH) des VVL. EMDEN. Die Aktiengesellschaft Ems freut sich gemeinsam mit den Projektpartnern Energy Valley, Groningen Seaports und Niedersachsen Ports über eine EU-Förderung des Umbaus der Borkumfähre „MS Ostfriesland“. Insgesamt 3,07 Millionen Euro werden für das Pilotprojekt bereitgestellt, um die Umrüstung des Seeschiffs zur LNG-Fähre zu realisieren und die damit verbundene Implementierung einer LNG-Infrastruktur auszubauen. Die EU-Mittel werden aus dem TEN-T-Programm zum Bau und Ausbau von Verkehrsinfrastruktur im Rahmen des Konzepts MoS II (Motorways of the Seas) bereitgestellt. B R EMEN/B R EMER HAVEN. Mit Investitionen in Höhe von 138 Millionen Euro soll die Bahninfrastruktur in Bremen weiter verbessert werden. Das gaben der Präsident des Senats und Bürgermeister Jens Böhmsen sowie Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn (DB), auf dem zweiten Bahngipfel Anfang Dezember bekannt. Schwerpunkt war der Schieneninfrastrukturausbau, denn aus Sicht der DB und des Landes sei die Schienenanbindung existenziell für eine erfolgreiche Hafenentwicklung. Auch das Thema Lärm soll intensiv angegangen und Lärmschutzmaßnahmen verstärkt werden. LOGISTICS PILOT Februar 2015 9 MAIN TOPIC Nischenmarkt im Fokus: Breakbulk Außer Deutschland exportiert kein anderes Land so viel mehr Waren, als es importiert. Dennoch: Auch die Bundesrepublik importiert Rohstoffe aus der ganzen Welt. Diese werden nur partiell in Containern transportiert. Ein Großteil wird nach wie vor als Massenstückgut, auch Breakbulk genannt, über die deutschen Seehäfen ganz konventionell verladen. Ein Blick auf einen Nischenmarkt. 10 LOGISTICS PILOT Februar 2015 MAIN TOPIC FOTOS: J. MÜLLER, RHENUS LOGISTICS, EVAG A uch wenn der Anteil von Breakbulk mit der zunehmenden Containerisierung abgenommen hat, ist der konventionelle Umschlag für Hafenstandorte wie Bremen, Brake, Cuxhaven und Emden nach wie vor von großer Bedeutung. Einkommend sind das beispielsweise Halbfertigware für die Eisen- und Stahlindustrie (Brammen), Waldprodukte und Zellulose für die Papier- und weiterverarbeitende Industrie. Im Wesentlichen zählen zu Breakbulk also Eisen- und Stahlprodukte, Schwergut- und Projektladung, Sackgut und Forsterzeugnisse. Der Neustädter Hafen in Bremen ist Europas größtes Terminal für konventionelle Ladung. Wer sich allerdings einen genauen Überblick über den Massenstückgut-Markt in Deutschland, Europa und der Welt verschaffen möchte, hat es nicht leicht. Breakbulk ist ein sehr facettenreicher Markt, der zugleich ein Nischenmarkt ist, innerhalb dessen es wiederum weitere Nischen gibt. Deshalb ist es nicht leicht, aktuelle, übergreifende Zahlen über den Markt zu erhalten. Neuere Erhebungen nach Abschluss der Studie „Breakbulk III“ der niederländischen Unternehmensberatung Dynamar aus dem Jahr 2013 sind nicht verfügbar. Es ist auch kaum möglich, die Zahlen selbst zusammenzustellen, denn die Hafenstatistiken unterscheiden oft nicht zwischen containerisierter Fracht und Massenstückgut. Einige Zahlen werden nicht mehr erhoben: Hamburg beispielsweise erfasst Sackgut als Ladegutkategorie überhaupt nicht mehr. Insgesamt hat der globale Breakbulk-Markt wohl ebenso viele Nischen wie Operateure. Bedeutung für die deutschen Seehäfen Auf lokaler Ebene und hinsichtlich des Ladeguts gibt es zum Glück mehr Transparenz: Die deutschen Seehäfen in Bremen und Bremerhaven, Hamburg und Niedersachsen haben dem LOGISTICS PILOT ihre Zahlen zur Verfügung gestellt. Bei Eisen- und Stahlprodukten lagen die bremischen Häfen 2013 mit zwei Millionen Tonnen ganz vorn. Mit 1,6 Millionen Tonnen (bremische Häfen) und 1,69 Millionen Tonnen (Niedersachsen) Schwergut und Projektladung behaupten sich beide Bundesländer deutlich vor Hamburg mit lediglich 642.000 Tonnen. Auch beim sogenannten Sackgut (zum Beispiel Zement, Kaffee oder Kakao) waren die bremischen Häfen mit 1,7 Millionen Tonnen führend. Was eine ganzheitliche Betrachtung des BreakbulkMarktes erschwert, ist vor allem das Ladegut: Massenstückgut ist eine Mischform zwischen Massen- und Stückgut. Es ist in der Regel verpackte, gebündelte oder in Ladeeinheiten zusammengefasste Fracht, die nicht in Containern transportiert wird. Die Ladung, die sich aus vielen Gütergruppen zusammensetzt, kann dabei auf unterschiedlichen Schiffstypen und nicht nur auf Multipurpose-Schiffen transportiert werden. Viele Schiffe haben sowohl Stück- und Schüttgut als auch Container an Bord. Deshalb ist auch eine Betrachtung des Multipurpose-Schiffsmarkts nicht deckungsgleich mit der Betrachtung von Breakbulk. Während es bei Containern mehrere große Ladungsströme und Märkte gibt, fehlt genau dieses stetige Aufkommen beim Breakbulk, denn ein Großteil der Ladung ist Projektladung. Projektladung Als Segment von Breakbulk-Ladung gewinnt Projektladung zunehmend an Bedeutung. Ein imposantes Beispiel war die Verladung der Containerbrücken für den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven im Jahr 2012. Vier Stahlkräne mit einem Gewicht von jeweils rund 1.800 Tonnen und Auslegern mit einer Länge von 69 Metern wurden auf dem Seeweg von Shanghai über Hongkong und Singapur um die Südspitze Afrikas herum bis an die deutsche Nordseeküste verschifft. Der Umschlag von Breakbulk erfordert hoch qualifiziertes Personal. LOGISTICS PILOT Februar 2015 11 MAIN TOPIC Die Breakbulk-Schifffahrt ist nach Ansicht der Branchenexperten von Dynamar entscheidend für die Globalisierung. Komplette Fabrikanlagen oder schwere und große Teile von Anlagen können nur auf Spezialschiffen transportiert werden. Traditionell werden auch viele hochwertige Produkte wie Windenergieanlagen, Stromerzeugungsaggregate und Stahlprodukte als Breakbulk verladen. Ein weiterer Trend sind die immer größeren Gewichte und Volumina. Generatoren sind beispielsweise extrem schwer und bedürfen hoher Leistungskapazitäten beim Umschlag, in der Projekt- und Schwergutschifffahrt sowie im Vor- und Nachlauf. Marktentwicklung Logistik ist ein Derivat der Gesellschaft, das heißt ihrer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Das gilt insbesondere auch für den Nischenmarkt Breakbulk. Mit weiterhin steigender Arbeitsteilung und zunehmender Globalisierung gewinnt der Transport auf dem Seeweg weiter an Bedeutung für die globale Vernetzung. Nur so lässt sich erklären, dass beispielsweise für die Onshore-Windkraft Turmsegmente in China bestellt werden, obwohl es auch lokale Hersteller in Deutschland dafür gibt. Wie in vielen Märkten hat die Globalisierung auch den Transportbereich verändert: Mehr Transparenz und Wettbewerbsdruck haben kurzfristigere Verladungen als früher zur Folge. Wer jederzeit weiß, wo wie viel wovon verfügbar ist, wartet ab, bis er die Ware wirklich braucht, und ermittelt das für ihn attraktivste Angebot inklusive Transportkosten. Obwohl für die Rohstahlproduktion ein erheblicher Zuwachs prognostiziert wird, lassen sich Ladungsmengen heute nur noch schwer planen. Einen regelmäßigen Waren- 12 LOGISTICS PILOT Februar 2015 fluss von Eisen- und Stahlwerken – wie in der Vergangenheit – gibt es so nicht mehr. Zugleich geht allerdings der Verladung von kompletten Anlagen und Projekten nach wie vor ein langer zeitlicher Vorlauf voraus, der durchaus auch einige Jahre betragen kann. Da Investitionsgüter überwiegend im Rahmen langfristiger Projekte, beispielsweise für den Bau von Kraftwerken, transportiert werden, sind die Ausschläge im Vergleich zu anderen Märkten verhältnismäßig gering. Insgesamt reagiert der Breakbulk-Markt im Vergleich zum Containermarkt zeitlich verzögert. Dies gilt ebenso im Fall von Krisen. Versorgungsfunktion Die deutsche Wirtschaft ist von den deutschen Seehäfen abhängig. Wie groß die Bedeutung der Häfen ist, wird auch dadurch ersichtlich, dass es für die Vernetzung des Landes mit der Welt keine Alternative gibt. Es gibt schlicht keine andere Möglichkeit, beispielsweise Rohstoffe in großen Mengen zu importieren oder große Anlagen über längere Distanzen zu transportieren. Logistik Das Handling und der Transport von Breakbulk stellen sehr hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Metalle wie Aluminium, Kupfer und Zinn sowie Ladegut in Säcken, Bällen oder Bigbags werden lose im Schiffsladeraum verstaut. Für die sichere Abwicklung der oft tonnenschweren und großvolumigen Fracht sind Hafenanlagen mit hochmoderner Ausstattung erforderlich. Die Arbeit steckt im Detail: Umfangreiche Logistikkonzepte müssen im Vorwege erstellt werden. Aufgrund fehlender Standards muss oftmals für jedes Ladegut individuell berechnet werden, wie es an Bord des Schiffes gesichert, in der Fachsprache gelascht, werden soll. FOTOS: EPAS EMDEN, J. MÜLLER, IPSEN LOGISTICS Trends MAIN TOPIC Die zunehmende Spezialisierung erfordert bei den Hafendienstleistern immer mehr besonders ausgestattetes Gerät. Hierzu zählen beispielsweise Reach-Stacker mit Spezialvorsatz für Bleche und besondere Rohrzangen für Pipelinerohre. Viele Hafendienstleister beschränken sich längst nicht mehr auf den reinen Umschlag als ihre Kernkompetenz und ergänzen ihr Geschäft um speditionelle Komponenten: Sie bieten die gesamte Transportkette aus einer Hand an. Kundenanforderungen Auch die Bedürfnisse der Kunden haben sich in den vergangenen Jahren verändert. „Insgesamt bemerken wir, dass die Kundenwünsche komplexer werden und wir als Dienstleister immer flexibler sein müssen“, so Jörg Kaplan, Prokurist für Windkraft- und Projektlogistik beim Breabulk-Terminal von J. Müller in Brake. Die ständige Verfügbarkeit der Dienstleistung müsse gewährleistet sein. Anmeldezeiten von einem Tag zum nächsten für Schwergutumschlag seien an der Tagesordnung. Eine Abwicklung am Wochenende sei selbstverständlich. Lediglich an fünf hohen Feiertagen pro Jahr werde in den Häfen nicht gearbeitet. Vor- und Nachlauf Zum Teil erfordert der Transport auf der Straße von oder zu den Häfen Schwergut- und Großraumtransporte auf der Straße. Oftmals sind dann komplexe und teils langwierige Genehmigungsverfahren für die Durchführung von Sondertransporten ein Hemmnis. Auch die zum Teil marode Straßeninfrastruktur erfordert einige Umwege. Zusätzlich sind die Zeitfenster für Nachttransporte oft sehr kurz. Immer öfter werden daher neben der Straße auch die Verkehrsträger Schiene und Binnenschiff in die Planung des Transportes einbezogen. Verkehrsanbindung Die Hinterlandanbindung eines Hafens steht heute bei jeder Art von Ladungsgut im Fokus der Verlader. Wer eine trimodale Vernetzung anbieten kann, ist klar im Vorteil. In Brake beispielsweise wird etwa die Hälfte des am Breakbulk-Terminal umgeschlagenen Volumens per Eisenbahn angeliefert. Aber auch der Binnenschifffahrt kommt eine große Bedeutung zu. Hier liegen neben der Bahn die größten Kapazitätsreserven, während der An- und Abtransport per Lkw in den deutschen Seehäfen zunehmend an seine Limits stößt. Grenzen beim Schienentransport gibt das Lichtraumprofil vor, welches die maximalen Maße des Ladeguts bestimmt. Beim Binnenschiff können schwankende Wasserstände dazu führen, dass schwere und große Ladung nicht pünktlich ihr Ziel erreicht. Der Trend ist insgesamt jedoch eindeutig: Für den Transport von Breakbulk wird das Binnenschiff immer attraktiver. Häfen als Logistikhubs Manche Ladung ist allerdings im Ganzen für viele Transportmittel zu groß und zu schwer. Großanlagen mit Gewichten von mehreren Hundert Tonnen wie Rohranlagen können oftmals nur in Einzelteilen transportiert werden. Die Montage erfolgt erst in den Häfen direkt vor der Verladung auf ein Seeschiff oder einen Ponton. Die deutschen Seehäfen nutzen für Ladung dieser Größenordnung ihre Logistikarreale und ihr qualifiziertes Personal. Standorte wie Bremen/Bremerhaven, Brake, Cuxhaven, Emden, Nordenham, Papenburg und Wilhelmshaven bieten ihren Kunden Montageflächen direkt am seeschiffstiefen Wasser und unterstützen auf diese Weise die Produktionsprozesse und den Export der deutschen Wirtschaft. (cb) Für die sichere Abwicklung sind Hafenanlagen mit hochmoderner Ausstattung erforderlich. LOGISTICS PILOT Februar 2015 13 MAIN TOPIC Der Hafen- und Logistikstandort Bremen/Bremerhaven ist vom 19. bis zum 21. Oktober erstmals Gastgeber des PPI (Pulp and Paper International)-Transportsymposium. „Wir freuen uns sehr, dass wir uns gegen mehrere Bewerber durchgesetzt haben und das Symposium dieses Jahr in Bremen stattfindet“, sagt Michael Skiba, Marketingleiter von bremenports. Die Idee für die Bewerbung sei von Bremer Unternehmen gekommen, die im Umschlagund Transportgeschäft mit Papier und Zellulose tätig sind. Die Kombination aus Messe und Konferenz ist eine der weltweit wichtigsten Branchenveranstaltungen der Papierund Zellstoffindustrie. Sie wird gemeinsam von Risi, einem Brancheninformationsdienst, und dem Verband International Forest Products Transport Association (IFPTA) ausgerichtet. Inhaltlich geht es um innovative technische Entwicklungen im Umgang mit dem sehr empfindlichen Zellulosestoff. 2015 organisiert bremenports die Veranstaltung in Kooperation mit der Messe Bremen, dem Bremen Convention Bureau und in Zusammenarbeit mit den Bremer Logistikdienstleistern Alexander Global Logistics, Fr. Meyer’s Sohn und BLG Cargo Logistics. Das Symposium findet alle zwei Jahre im Wechsel in Europa oder in Nordamerika statt. Dem Bundesland Bremen/Bremerhaven bietet das Symposium die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit des Hafen- und Logistikstandorts in diesem Bereich einem großen Fachpublikum zu präsentieren. bremenports und Seaports of Niedersachsen werden mit Messeständen vertreten sein. Zusätzlich zu einer Keynote-Präsentation besteht das Programm aus fünf Foren zu unterschiedlichen regionalen und thematischen Aspekten der Industrie. Zum Branchentreffen werden rund 700 Konferenzteilnehmer erwartet. 14 LOGISTICS PILOT Februar 2015 FOTOS: J.MÜLLER, ANKER PPI-Symposium: Branchentreff in Bremen Zellstofflogistik an der Ems Die Anker Schiffahrts-Gesellschaft in Emden, eine 100-prozentige Tochter der Bremer Leschaco Gruppe, ist in die Zellstofflogistik für die Papierfabrik von UPM Nordland Papier im emsländischen Dörpen eingebunden. Die Versorgung des Werkes mit Zellstoff erfolgt seit Jahrzehnten zu einem großen Teil über den Seehafen Emden. Jan Remmers, Prokurist und Betriebsleiter der Firma Anker, berichtet dem LOGISTICS PILOT über die Zusammenarbeit. MAIN TOPIC Was genau schlagen Sie an Ihrem Forstproduktenterminal in welcher Menge um? Wir arbeiten seit 1983 für unseren finnischen Auftraggeber UPM und haben seitdem mehr als zwölf Millionen Tonnen Zellstoff, Papier, Sperrholz- und Hartfaserplatten sowie Schnittholz in Emden umgeschlagen. Das derzeitige Jahresvolumen liegt bei rund 400.000 Tonnen. Für Zellstoff verkehren seit 22 Jahren neben von UPM gecharterten Linienschiffen zwischen den finnischen Häfen Pietarsaari, Kotka (Halla) und Emden auch Trampschiffe. Jan Remmers, Prokurist und Betriebsleiter der Anker Schiffahrtsgesellschaft LOG IST I CS P I LOT: Herr Remmers, welche Bedeutung haben die Breakbulk-Häfen für die Papierversorgung der deutschen Industrie? JAN REMMERS: Führende Konzerne wie UPM benötigen leistungsfähige und mit dem Handling von Forstprodukten vertraute Eingangshäfen und Terminals an Nord- und Ostseeküste, um ihre Importe aus Europa und zunehmend auch aus Übersee rechtzeitig zur Produktion zu den Papiermaschinen zu bekommen. Sie schlagen seit 30 Jahren Forstprodukte um. Worin unterscheidet sich der Umschlag von Forstprodukten im Vergleich zu anderem Breakbulk? Aufgrund seiner späteren Bestimmung – vornehmlich zur Papierherstellung, aber auch für den Bereich Lebensmittel und Hygiene – bedarf beispielsweise Zellstoff eines speziellen Handlings. Sauberkeit und Reinheit sind dabei oberstes Gebot. Die Ware muss außerdem trocken, geruchsfrei und frei von jeglichen Rückständen sein. In Emden wird unter anderem der ankommende Zellstoff direkt vom See- auf ein Binnenschiff umgeschlagen, um zum Werk weitertransportiert zu werden. Was ist der Hintergrund dafür und was ist die Besonderheit an diesem Umschlag? Den Großteil dieser Menge schlagen wir von See- auf Binnenschiffe für UPM Nordland Papier um. Aus unserer Sicht liegt ein Vorteil in der Kostenersparnis. Ein zusätzliches Handling im Lager und damit verbundene Beschädigungsrisiken entfallen. Seit über 30 Jahren arbeiten wir sehr eng und gut mit unseren Partnern, der Spedition UPM nortrans in Dörpen und dem Logistikdienstleister Rhenus in Leer, zusammen. Mit bis zu sieben fest im Pendelverkehr eingesetzten Binnenschiffen bieten wir gemeinsam für unseren Kunden ab Emden einen die Umwelt schonenden Nachlauf bis Dörpen an. Welches spezielle Terminalequipment oder Spezialgeschirr ist für den Umschlag von Zellstoff vom See- auf das Binnenschiff erforderlich? Für das direkte Handling der Zellstoffunits vom Seeschiff auf das Binnenschiff benötigen wir spezielle Umschlaggeschirre, im Fachjargon „Pulp Frames“ genannt. Hiervon halten wir etwa zehn verschiedene als eigenes StauereiEquipment für die jeweiligen Schiffsabfertigungen vor. Daneben schlagen Sie Forstprodukte über Ihr Terminal am Emskai um. Wie läuft der Umschlag genau ab? Die Forstprodukte werden zunächst in unseren drei speziell für diese Warenart konzipierten Lagerhallen eingelagert und nach erfolgter Freistellung und Kundenanweisung trimodal auf unserem Terminal im Emder Außenhafen weiterverladen. Dafür halten wir über 20 Flurförderfahrzeuge (Gabelstapler) in einer Größenordnung von 2 bis 13 Tonnen mit entsprechenden speziellen Anbaugeräten wie Ballenklammern für den Zellstoffumschlag und Rollenklammern für den Papierumschlag vor. Daneben haben wir einen großen Fuhrpark: Terminalzugmaschinen mit Schwerlasttrailern transportieren die nässeempfindlichen Waren vom und zum Schiff beziehungsweise in und aus den Lagerhallen. Die Ware, speziell der Zellstoff, wird dann über unser Terminal mit dem Binnenschiff, der Bahn und dem Lkw europaweit an verschiedene Empfänger ausgeliefert. (cb) Weitere Informationen: www.leschaco.com LOGISTICS PILOT Februar 2015 15 SUSTA I N A B I L I T Y FAKTEN Forschungsprojekt Projektstart zur Schiffsroutenoptimierung: 2010 Teil des Forschungsschwerpunkts ROBUST (Routen-, Befrachtungsplanung und -steuerung für die Seeschifffahrt) am Hochschulinstitut HILOG Unterstützung durch das Institut für Umwelttechnik (EUTEC) und den Fachbereich Seefahrt an der Hochschule in Emden/Leer Beteiligung der Fachhochschule Osnabrück Weitere Partner: Reederei Briese, Deutscher Wetterdienst (DWD), Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb der TU Braunschweig sowie Technologie-Zentrum Informatik (TZI) der Uni Bremen Budget: eine knappe Million Euro 16 LOGISTICS PILOT Februar 2015 SUSTA I N A B I L I T Y Wer heutzutage wirtschaftlich und umweltfreundlich ein Schiff betreiben möchte, muss den Treibstoffverbrauch im Auge behalten. Ob Optimierungen von Schiffsrouten dabei helfen können, untersuchen derzeit das Hochschul-Institut Logistik an der Hochschule Emden/Leer und die Leeraner Reederei Briese in einem gemeinsamen Forschungsprojekt. M FOTO: IGOR CHAIKOVSKIY/FOTOLIA it rund 60 Prozent tragen die Treibstoffkosten bei normalen Witterungsbedingungen zu den Transportkosten bei. „Auf den Routen im Nordatlantik wird durch das hier häufig auftretende schlechte Wetter allerdings um etwa 20 bis 25 Prozent mehr Treibstoff verbraucht“, berichtet Michael Schlaak, Professor am Institut für Umwelttechnik (EUTEC) an der Hochschule Emden/Leer. Zwar kann der Verbrauch durch Maßnahmen wie das Herabsenken der Fahrgeschwindigkeit (Slow Steaming) reduziert werden, allerdings haben die Reeder diese Möglichkeit bereits weitestgehend ausgeschöpft. Insbesondere auf den langen Strecken suchen sie dringend nach weiterem Einsparungspotenzial. Mehr Treibstoffverbrauch bei schlechtem Wetter Bislang war nicht genau erforscht, wie ein Schiff gefahren werden muss, damit es möglichst wenig Bunker verbraucht: „Ob und wann es sich für einen Kapitän lohnt, aufgrund der Wellen- und Windverhältnisse den Kurs zu ändern, wussten wir nicht“, berichtet Schlaak. Zwar wurde anhand von Modellen in der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt unterLOGISTICS PILOT Februar 2015 17 SUSTA I N A B I L I T Y sucht, welche Einflüsse Wind und Wellen auf Schiffe haben. Exakte Werte von einem seegängigen realen Schiff lagen jedoch nicht vor. installiert. Sie sollen den Einfluss von Wind und Wellen auf das Schiffsverhalten, zum Beispiel auf den Treibstoffverbrauch, auf den verschiedenen Weltmeeren erfassen. Aufwendige Messvorrichtungen auf Forschungsschiff Messung alle zehn Minuten Hier setzt das Forschungsprojekt zur Routenoptimierung unter Koordination von Professor Schlaak an: Auf der „BBC Hudson“, einem Schiff der Reederei Briese aus dem ostfriesischen Leer, wurden während eines Dockaufenthalts in der Bremerhavener Bredo-Werft im April 2014 eine Reihe von Messvorrichtungen 18 LOGISTICS PILOT Februar 2015 Dazu werden kontinuierlich die Antriebsleistung und der tatsächliche Verbrauch für den Schiffsantrieb gemessen. Zudem kommt ein Wellenradarsystem zum Einsatz. Es nutzt die Reflexion der Wellen, die bei einem normalen Radarsystem gerade ausgeblendet werden. Gemessen werden die Höhe, die Frequenz und die Richtung der Wellen. Neben den FOTOS: BRIESE,HILOG/HOCHSCHULE EMDEN/LEER Die „BBC Hudson“ ist ein Mehrzweckfrachter der Reederei Briese, befrachtet durch die zur Briese Gruppe gehörende Befrachtungsfirma BBC Chartering. Für das Forschungsprojekt wurde das Schiff mit Messgeräten ausgestattet, die über einen Zeitraum von einem Jahr die Zusammenhänge zwischen Wind und Wellen und deren Einfluss auf das Schiffsverhalten auf verschiedenen Weltmeeren erfassen sollen. SUSTA I N A B I L I T Y Messwerten über Wind, Wellen, Leistung auf der Welle und Schiffsbewegungen wird eine Vielzahl von weiteren Informationen zum Schiffsbetrieb generiert. Insgesamt werden alle zehn Minuten 64 Werte erfasst und in einem Messschrank, in dem die Werte auf einem Rechner zusammenlaufen, auf der Brücke des Schiffes zwischengespeichert. Einmal pro Tag werden alle Daten über eine Satellitenverbindung an die Hochschule Emden/Leer gesendet und dort von einem Forschungsteam ausgewertet. Herausforderungen bei der Installation der Messgeräte Für die Betreuung der Messanlagen auf der „BBC Hudson“ wurde Lennart Seifert eingestellt. Der Seeoffizier, der bereits zur Installation der Geräte hinzugezogen worden war, betreute etwa fünf Monate lang die Messungen auf dem Schiff: „An Bord musste eine Vielzahl von Problemen gelöst werden. Selbst Standardmessungen zur Erfassung der Winddaten haben zeitweise Probleme verursacht.“ Eine besondere Herausforderung war beispielsweise die Suche nach einem geeigneten Ort für die Installation eines Ultraschall-Anemometers. Das Gerät, das sehr präzise die Windgeschwindigkeit misst, ist sehr empfindlich. „Die Eigenvibration auf der Reling der Brücke des Schiffes verfälschte die Messung und erforderte eine erste Umsetzung des Geräts. Dann stellte sich heraus, dass auch die Abgase des Schornsteins die Strömungsverhältnisse verändern, sobald sie mit achterlichem Wind zum Messsensor gelangen“, so Seifert. Schließlich wurde ein geeigneter Standort am Signalmast des Schiffes gefunden. Abgleich von Messwerten mit theoretischen Berechnungen Aufwendiger als erwartet war auch die Überprüfung der Genauigkeit der Geräte. „Dazu mussten wir die von den Messgeräten erfassten Werte mit vorhandenen Informationen und Beobachtungen abgleichen und Geräte nachkalibrieren“, so Seifert. Zurück an Land arbeitet er nun im Forschungsteam von Professor Schlaak, das die Messergebnisse mit den theoretischen Berechnungen an der Hochschule vergleicht, um diese zu evaluieren. Komplexität der Datenanalyse Auch das ist eine sehr komplexe Aufgabe: „Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt sind die ständigen Veränderungen aller Parameter“, berichtet Seifert. Alle Bedingungen variierten permanent: die Position des Schiffes, der Wind und die Wellen. „Wir hatten auch nicht erwartet, dass die Informationen durch ihre Kopplung eine so große Unschärfe haben“, ergänzt Schlaak. Dennoch ist er optimistisch: „Die Datenlage wird immer besser.“ In einem zweiten Projektabschnitt geht es aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Projektphase um die Routenoptimierung bei Einsatz eines Segelhilfsantriebs auf dem Schiff. „Wind und Wetter begleiten mich also noch länger“, freut sich Schlaak. (cb) Weitere Informationen: www.hs-emden-leer.de www.briese.de Die kostenlose App zum Logistikmagazin deutscher Seehäfen Schnell und einfach: Laden Sie die LOGISTICS PILOTApp kostenlos aus dem Store. Jederzeit und überall: Mit Ihrem Smartphone oder Tablet können Sie jederzeit auf alle Ausgaben zugreifen. Komfortabel und funktionell: Mit praktischem Textmodus und effizienter Textsuchfunktion über alle geladenen Ausgaben. Im Apple App Store und in Google Play erhältlich. Aktuell und umfassend: In jeder Ausgabe finden Sie aktuelle Informationen von den verschiedenen Hafenstandorten unseres Hafenund LogistikFachmagazins. LOGISTICS PILOT Februar 2015 19 SAFETY & SECURITY Auf der sicheren Seite Reinhard Diegner und Matthias Bening vom Bremer Assekuradeur Lampe & Schwartze haben das gleiche Ziel wie ihre Kunden: Projektladung soll heil ankommen. Im Gespräch mit dem LOGISTICS PILOT erläutern sie, wie sie als Versicherungsvermittler dazu beitragen. FAKTEN Lampe & Schwartze KG 1858 in Bremen gegründet Zeichnungsvollmacht und Schadensabwicklung im eigenen Namen für etwa 30 Versicherungsunternehmen Mittelständisch und inhabergeführt Über 200 Mitarbeiter in der Gruppe Gehört zu den zehn größten deutschen Versicherungsvermittlern 20 LOG I ST I CS PI LOT: Was ist die Besonderheit bei der Versicherung von Projektladung? R E I N H A R D D I EG N E R : Zunächst einmal ist es wichtig, zu differenzieren: Geht es um die Ladungsversicherung, also die Versicherung der Ladung als solche, oder um die Verkehrshaftungsversicherung, kurzum die Haftung des Spediteurs? Wir bieten in jedem Fall beides an. M AT T H I AS B E N I N G : Die großen Herausforderungen bei Projektladung sind die Einschätzung der Risiken für die Ware, die Haftung, aber auch mögliche Folgekosten bei einem Schaden oder einer Verzögerung. Anders als bei standardisierter Ladung sind dafür ein Expertenteam und ein gutes Netzwerk sowohl bei unserer Kundschaft als auch bei den Risikoträgern erforderlich. In unserer Abteilung arbeiten beispielsweise neben Versicherungskaufleuten und Nautikern auch Ingenieure, Juristen und Speditions- und Schifffahrtskaufleute. Nur im Zusammenspiel aller können wir ganzheitliche Versicherungskonzepte erstellen. Wie groß ist der zeitliche Aufwand für eine solche Evaluierung? B E N I N G : Grundsätzlich gehört zu unserer Arbeit viel Informations- und Abstimmungsbedarf. Das macht unseren Job auch so abwechslungsreich. Beim Transport der Tripoden (Fundamente) für Offshore-Windparks per Schwerlastponton zur ABC-Halbinsel in Bremerhaven hat es, obwohl die Transporte sozusagen direkt vor der Haustür stattfanden, mehrere Tage gedauert, bis wir das Versicherungskonzept erstellt hatten. In der Regel geht es natürlich viel schneller. LOGISTICS PILOT Februar 2015 DIEG NE R : Wichtig ist, dass wir ein umfassendes und ge- meinsames Verständnis für das Projekt entwickeln, um das grundsätzliche Risiko zu erkennen. Das umfasst technische ebenso wie rechtliche Fragen. Alle Beteiligten müssen eine Beziehung zum Projekt haben – unser Kunde wie auch wir als Berater und Risikoträger. Wie gehen Sie bei der Erstellung eines solchen Versicherungskonzepts vor? B E N I N G : Bereits in der Angebotsphase sollte uns ein Vertragsentwurf vorliegen. Dieser Matthias Bening (r.), Teamleiter Transport/ Verkehrshaftung Reinhard Diegner (l.), Head of Marine Cargo wird sowohl unter juristischen als auch unter logistischen Gesichtspunkten geprüft. Wichtig ist zudem, dass uns das dahinterstehende logistische Konzept vor seiner Unterzeichnung vorgelegt wird. Für die Ermittlung des Risikos benötigen wir wichtige Eckdaten wie die genaue Bezeichnung der Ladung, der Maße und der Gewichte sowie des Warenwerts. Zudem müssen uns Informationen über die Frachtkosten, die Transportwege und die Beförderungsmittel zur Einsicht gegeben werden. Neben dem reinen Warenschadensrisiko müssen wir auch die Wahrscheinlichkeit möglicher Folgeschäden oder sogar drohender Vertragsstrafen abschätzen. D I EG N E R : Wichtiger Bestandteil ist oft das sogenannte Method Statement. Darunter verstehen wir die Detailaufnahme der technischen Abwicklung. In diesem Papier haben Logistiker bereits im Einzelnen die Prozesse dargestellt und in der Regel auch viele oder sogar alle erforderlichen Berechnungen und Prüfungen vorgenommen. BENING: Manchmal haben wir trotzdem noch Fragen oder sehen kritische Punkte. Wir fordern dann zum Beispiel eine zusätzliche Überwachung oder weitere Sachverständige an. Hierfür greifen wir ebenfalls auf unser Netzwerk zurück. Wie werden die Kosten für Schadensverhütungsmaßnahmen zwischen Versicherer und Kunden aufgeteilt? D I EG N ER : In aller Regel ist hier vor allem Transparenz wichtig. Im Fall kleinerer Aufwendungen übernehmen die Versicherungen die FOTOS: BREMENPORTS/BLG, M. BENING/R. DIEGNER SAFETY & SECURITY Der Transport der Tripoden für Offshore-Windparks ist sowohl logistisch anspruchsvoll als auch eine Herausforderung für den Versicherer. Kosten. Für Beratung oder Sachverständige liegt die Verantwortung für die Kosten je nach Absprache beim Versicherungsnehmer. Wie ist es möglich, im Fall von Einzelpolicen eine solide Risikoanalyse zu erstellen, wenn keine vergleichbaren Erfahrungen vorliegen? DIEGNER: Auch hierfür sind Teamarbeit und unterschiedliche fachliche Erfahrungen unverzichtbar. Diese Situation haben wir immer wieder. BENING: Bei den Tripoden mussten wir uns beispielsweise die Frage stellen, ob aufgrund der Konstruktion, der Größe und des Gewichts überhaupt Risiken während der Zwischenlagerung auf der ABC-Halbinsel bestanden. Das macht unsere Arbeit sehr spannend und abwechslungsreich. Wir können auf unsere vielfältigen Erfahrungen zurückgreifen und sie dann in neuen Konstellationen abstrahiert anwenden. Wovon hängt es ab, ob Sie ein Projekt versichern oder nicht? BENING: Voraussetzung ist zunächst immer unser Verständnis vom Projekt. Erst dann geben wir ein Angebot ab. Das ist auch für unsere Kunden von Bedeutung: Denn je qualifiziertere Risikoinformationen wir bekommen, desto besser können wir einen Preis kalkulieren, den wir ihnen anbieten können. DIEG NE R : Letztlich ist es eine kaufmännische Entscheidung, ob die Voraussetzungen oder Konditionen für eine Versicherung gegeben sind oder auch nicht. Denn unser vorrangiges Ziel ist immer, dass die Ladung heil ankommt und das Projekt zur Zufriedenheit aller abgewickelt wird. Das bleibt das Wichtigste! (cb) Weitere Informationen: www.lampe-schwartze.de LOGISTICS PILOT Februar 2015 21 LOGISTICS STORY Lasterfahren aus Leidenschaft Wer als Kraftfahrer Schwergut- oder Großraumtransporte fährt, trägt viel Verantwortung. Achim Schneider ist mit seinem Truck europaweit unterwegs und gewährt einen Blick über seine Schulter. 22 LOGISTICS PILOT Februar 2015 Schneider ist stolz darauf, ein „festes“ Fahrzeug zu haben. E s ist kalt, sehr kalt. Achim Schneider hat in Helsinki noch einmal 350 Liter Diesel getankt und macht sich in winterlicher Dunkelheit auf den Weg ins 450 Kilometer entfernte Joensuu an der finnischen Seenplatte. Über Stunden kommt er an keinem Ort oder auch nur einem bewohnten Haus vorbei. Erst kurz bevor der Tank leer ist, erreicht er endlich den Rand der klitzekleinen Ortschaft. Fast am Ziel biegt er versehentlich falsch ab – und kann nicht mehr wenden: Auf der winterglatten Straße kommt sein Lkw mit Überlänge und Überbreite nicht mehr vorwärts oder rückwärts und versperrt um sieben Uhr morgens die einzige Zufahrt zur Hauptstraße. Es hilft nur eins, Schneider LOGISTICS STORY muss die Schneeketten anlegen. Das dauert ein paar Minuten. Und dennoch: „Die Einheimischen haben friedlich gewartet, niemand hat gehupt, ein paar haben ihre Hilfe angeboten und einer hat mir sogar Tee gebracht“, begeistert er sich noch heute über die freundlichen Finnen. „Und als ich weiterfahren konnte, hat mich ein Taxifahrer, obwohl er einen Fahrgast hatte, bis zu der Firma begleitet, zu der ich musste. Dafür mag ich meinen Beruf.“ Kindheitstraum Lastkraftfahrer Dass Schneider Kraftfahrer werden wollte, wusste er schon als kleiner Junge. Nach seiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und einigen Jahren bei der Bundeswehr fing er mit 26 Jahren beim Fuhrunternehmen Morof an, zunächst als Aushilfsfahrer im Sommer. „Es passte alles: ein guter Verdienst, die Erfüllung meines Kindheitstraums und mein Fernweh.“ Kurze Zeit später saß er auf Dauer hinterm Steuer. Rund 3,5 Millionen Kilometer hat er seitdem zurückgelegt mit „seinem“ Truck. „Wir Mitarbeiter haben das Glück, ein festes Fahrzeug zu fahren“, berichtet der heute 59-Jährige. Bei der Bestellung der Zugmaschine durfte er ein paar Wünsche anbringen: ein zwei oder drei Stunden verspäteten. Oder er trifft auf eine Baustelle, die nicht angekündigt ist. „Und dann stehe ich in der Baustelle und der Verkehr hinter mir staut sich.“ Die Polizei zu rufen, sei oft gar nicht sinnvoll, da für sie kein Durchkommen sei. Oft helfen ihm dann die Menschen im Begleitfahrzeug, schieben eine Absperrung erst ein wenig zur Seite und nach dem Passieren wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. „Flexibilität und die Ruhe zu bewahren – das ist wichtig“, findet Schneider. Oft nachts unterwegs Mit den unterschiedlichen Schichten kommt Schneider gut klar. „Ich nutze nachts jede Minute, um zu schlafen. Sonst bekommt man eine Art Jetlag, da spielt dann der Kreislauf verrückt.“ Sehr unangenehm sei das. Nachts unterwegs ist er oft. Das bringt die Ladung mit sich: 70 Prozent seiner Touren sind Großraumtransporte, also Fahrten mit Übermaßen in der Breite, Länge oder Höhe. Und die finden vorwiegend zwischen 22 und 6 Uhr statt. Bei etwa der Hälfte der Fahrten ist er mit einem Begleitfahrzeug unterwegs. In Deutschland ist dies vorgeschrieben bei Transporten mit einer Breite von über drei Metern. Besondere Prüfungen für Fahrer von Schwergut- und Großtraumtransporten gibt es nicht. Die in der EU verbindliche Führerscheinzusatzprüfung zur Ladungssicherung hilft ihm ebenfalls nicht. „Wenn ich allerdings in Spanien oder Osteuropa unterwegs bin, wundere ich mich manchmal schon sehr über die mangelnde Sicherung der Ladung“, sagt Schneider. Das Fachwissen dafür hat er sich anfangs selbst angeeignet, denn die betrieblichen Schulungen zur Ladungssicherung gibt es erst seit 20 Jahren. Selten zu Hause FOTOS: MOROF, ACHIM SCHNEIDER Transport einer Laseranlage nach Rumänien Armaturenbrett aus Wurzelholz und einen Kühlschrank mit Gefrierfach. Darin lagern vorgekochte, eingefrorene Speisen von zu Hause. „Ich wechsle aber ab; zwei- bis dreimal pro Woche esse ich in meiner Kabine, an den anderen Tagen gehe ich essen.“ Mit Äpfeln und Nüssen könne er sich auch nachts gut wach halten, berichtet er. „Wer kaut, schläft nicht.“ Meist muss sich Schneider aber gar nicht aufputschen. Denn irgendetwas passiert eigentlich immer. Oft weiß er erst wenige Tage im Voraus, wohin seine nächste Tour geht. Manchmal liegen auch bei Fahrtantritt noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vor. Bei der Begleitung durch die Polizei komme es schon vor, dass die Beamten sich um Rund vier bis sechs Tage ist Schneider zu Hause – pro Monat. Sehr viel Zeit verbringt er hingegen am Steuer. „Natürlich bleibt das Privatleben unter der Woche manchmal etwas auf der Strecke“, so Schneider. Und dennoch: Sein Zuhause sei seine Wohnung, nicht seine Kabine. „Der Spruch ‚Wer nicht fortkommt, kommt nicht heim‘, der passt ziemlich gut zu mir.“ Im Urlaub hingegen vermeidet er das Lenkrad. „Entweder meine Lebensgefährtin und ich steigen direkt in ein Flugzeug oder sie muss fahren“, erzählt Schneider. Er möge es auch nicht, wenn seine Lebensgefährtin seinen Fahrstil kritisiere. „Ich bin schon so viel selbst gefahren, da möchte ich im Urlaub endlich mal in aller Ruhe aus dem Fenster gucken.“ (cb) Weitere Informationen: www.morof.de LOGISTICS PILOT Februar 2015 23 PORTRAIT Ein Hafen in privater Hand Deutschlands größter öffentlich zugänglicher Privathafen befindet sich in Nordenham. Im Gespräch mit dem LOGISTICS PILOT berichtet Uwe Oppitz, Niederlassungsleiter des vom Logistikdienstleister Rhenus betriebenen Standorts, über die Schwerpunkte und Besonderheiten des Hafens. 24 LOGISTICS PILOT Februar 2015 PORTRAIT „Der Seekabelumschlag ist sehr anspruchsvoll.“ Uwe Oppitz, Niederlassungsleiter Rhenus Midgard FOTOS: RHENUS MIDGARD Herr Oppitz, Sie sind seit 2006 für den Standort Nordenham verantwortlich. Was macht Ihren Hafen besonders? Unsere beiden Multipurpose-Terminals geben uns die erforderliche Flexibilität, um uns auf Güter jeglicher Art einzustellen – und das auch recht kurzfristig. Dafür greifen wir auf unser eigenes Know-how zurück oder auf das in der Unternehmensgruppe. Wir haben schon so gut wie alle Produkte umgeschlagen. Zudem bieten wir eine große Bandbreite an Dienstleistungen: vom Umschlag über die Lagerung bis hin zum Weitertransport. Sie bieten den Umschlag und die Zwischenlagerung von Gütern aller Art (Massengut, Stückgut, Projektladung, Container und RoRo) an. Haben Sie bei Ihren Dienstleistungen auch einen Schwerpunkt? Wir haben nicht nur einen Schwerpunkt, sondern mehrere. Nach wie vor spielt der Umschlag von Kohle eine große Rolle für uns. Von der Unterweser aus versorgen wir Kraftwerke entlang der Weser bis in den Großraum Hannover. Allerdings nimmt die Bedeutung für den Standort aufgrund der sich ändernden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Ähnliches gilt für Tropenholz. Baustoffe sind als weiteres Ladegut hinzugekommen. Bei Flüssigladung wie Gasöl für Binnenschiffe und Heiz- oder Schweröl sind wir ebenfalls stark. Vor einigen Jahren ist das Segment Offshore hinzugekommen. Zusammen mit Ihrem Nachbarn, den Norddeutschen Seekabelwerken, haben Sie sich auf den Seekabelumschlag spezialisiert. War das die Basis dafür, sich im Offshore-Markt zu etablieren? Auf jeden Fall war es eine sehr gute Vorbereitung. Der Seekabelumschlag ist sehr anspruchsvoll: Da gilt es, Biegeradien zu kennen und zu beachten, oder auch Temperaturrestriktionen. Für das Handling ist große Sorgfalt erforderlich, insbesondere beim Umschlag zwischen verschiedenen Verkehrsträgern. Auf dieses Know-how konnten wir für den Umschlag von Offshore-Windenergieanlagen aufbauen. Wie wichtig ist dieser Bereich für Sie? Mit dem Umschlag von Seekabeln für Offshore-Windkraftanlagen haben wir erst vor drei Jahren begonnen. Seit eineinhalb Jahren beschäftigen wir uns intensiver damit. Die Entwicklung von Nischen im Offshore-Markt ist weiterhin sehr attraktiv für uns. Aber auch vom konventionellen Energieträger Kohle wenden wir uns nicht ab. Energieversorgungsunternehmen und ihre Zulieferer sind und bleiben unsere Partner. Auch bei der Wahl Ihres Arbeitgebers mögen Sie offensichtlich Kontinuität. Sie arbeiten seit fast 20 Jahren für die Rhenus-Gruppe. Warum? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Die Größe der Unternehmensgruppe erlaubt es mir, mich zu entwickeln. Zugleich bin ich Unternehmer im Unternehmen. Das bedeutet, dass ich viel Freiheit habe und mir zum Beispiel die Zeit nehmen kann, mich mit den Dingen, die wichtig sind, zu beschäftigen: Strategieentwicklung, Neukundenakquise und natürlich unseren Mitarbeitern. Die Reportingprozesse sind bei uns eher schlank und wir sprechen viel miteinander. Das gefällt mir. (cb) FAKTEN Nordenham Rund 180 Anläufe von Seeschiffen pro Jahr Kailänge im Stadthafen: 1.068 Meter Schiffsgrößen (voll abgeladen) bis 80.000 Bruttotragfähigkeit Schiffsgrößen (teilabgeladen) bis 180.000 Bruttotragfähigkeit Tiefgang im Frischwasser bis 13,1 Meter Betriebsgelände Stadthafen: 250.000 Quadratmeter Gleisanlagen mit einer Länge von 5.000 Metern Weitere Informationen: www.rhenus.com LOGISTICS PILOT Februar 2015 25 PEOPLE KOMPAKT Hafenexperte im Ruhestand WIEDERWAHL. RUHESTAND. Die Ära von Hans-Joachim Uhlendorf an der Spitze von Niedersachsen Ports (NPorts) ist beendet. Mit einer stimmungsvollen Feier wurde der langjährige Geschäftsführer der niedersächsischen Hafeninfrastrukturgesellschaft in den Ruhestand verabschiedet. Der 65-Jährige verantwortete bei NPorts als Zentralbereichsleiter Technik und Hafenplanung unter anderem die strategische Hafenentwicklung der NPorts-Häfen und gilt als Experte für Wasser- und Hafenbau. Der studierte Bauingenieur für Wasserbau war seit 1980 für die Hafen- und Schifffahrtsverwaltung in Niedersachsen tätig. Im September 2009 erfolgte seine Bestellung zum Geschäftsführer. Seit Oktober 2014 wird Folker Kielgast als Nachfolger in Themen und Projekte eingeführt. Holger Banik bleibt kaufmännischer Geschäftsführer. Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Wirtschaft, Verkehr und Logistik wurde Jochen Quick erneut zum Präsidenten gewählt. Die bisherigen Vizepräsidenten Klaus Hartmann und Günter Badenhop sowie als weitere Präsidiumsmitglieder Jörg Eichhorn und Willi Stollenwerk wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Präsidium ist Andreas Ott. BESTELLUNG. In Bremen ist Albert Kohlmann zum weiteren Geschäftsführer der B. Dettmer Reederei bestellt worden. Die Mannschaft um FOTOS: TFG, DETTMAR, BWVL, ANDREAS BURMANN/BURMANN NPORTS, PWL, PIZ MARINE, AUTOPORT EMDEN, ESPO, ANTJE BOETIUS, ALFRED-WEGENER-INSTITUT Albert Kohlmann wird sich nach Freigabe durch die zuständige Kartellbehörde vom Stammsitz in Bremen um die Verschiffung von Trockengütern kümmern. VERSTÄRKUNG. Zum 1. Dezember Übergabe von Schiffslisten an Bremer Hafenarchiv SCH E N KU N G. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Firma Peter W. Lampke hat der Prokurist Andree Brinkmann (rechts) drei zum Teil über 100 Jahre alte Lloyd’s-Registerbücher für das Bremer Hafenarchiv an Winfried Brandes vom Hafenmuseum Speicher XI übergeben. Das Unternehmen wurde 1964 als Schiffsmakler und Linienagent in Bremen gegründet. Es folgten Büros in Hamburg, Bremerhaven und Duisburg. Mittlerweile ist die Gesellschaft Peter W. Lampke (PWL) zu einer Firmengruppe gewachsen. Zur Palette von Dienstleitungen der PWL Gruppe gehört die Agenturtätigkeit für rund 15 Linienreedereien. 2014 ist Berit Börke in die Geschäftsführung der TFG Transfracht aufgerückt und übernimmt die Führung des Vertriebsressorts. Börke verfügt über langjährige Erfahrungen in der Seehafen-Hinterlandlogistik und ist seit 2004 bei der TFG Transfracht tätig. 26 LOGISTICS PILOT Februar 2015 Zwei Polizeihauptkommissare werden Bürgermeister VER ABSCHIED UNG. Der Polizeipräsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD), Uwe Lührig (links), hat in Brake die Leiter der Wasserschutzpolizeistandorte Brake und Stade verabschiedet. Erster Polizeihauptkommissar Klaus Rübesamen (Brake) (Dritter von links) und Polizeihauptkommissar Michael Kurz (Stade) (Zweiter von links) stellen sich als Bürgermeister der Gemeinde Stadland und der Stadt Brake neuen Herausforderungen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der Wasserschutzpolizei, Polizeioberrat Jörg Beensen (Vierter von links), ließ Lührig das Wirken von Rübesamen und Kurz in einer Laudatio Revue passieren. CARL GLUUD Garcia-Milà als ESPO-Vorsitzender wiedergewählt E IN ST I M M I G K E I T. Auf der Generalversammlung der European Ports Association (ESPO) ist Santiago Garcia-Milà für seine zweite Amtszeit als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt worden. Garcia-Milà ist Deputy General Manager des Hafens in Barcelona. Annaleena Mäkilä und Eamonn O’Reilly wurden zu Stellvertretern gewählt. O’Reilly ist Geschäftsführer der Dublin Port Company und übernimmt die Aufgabe zum zweiten Mal. Mäkilä ist Geschäftsführerin des finnischen Hafenverbands Finnish Ports Association. Bremer Meeresforscherin ausgezeichnet M E DA I L L E . Die Professorin an der Universität Bremen und Tiefseeforscherin am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Antje Boetius, ist auf der Konferenz GeoFrankfurt in Frankfurt am Main mit der GustavSteinmann-Medaille ausgezeichnet worden. Der Wissenschaftspreis wird von der Geologischen Vereinigung vergeben. Diese ehrt damit einmal jährlich einen Wissenschaftler, der sich in besonderer Weise um die Förderung der allgemeinen und regionalen Geowissenschaften verdient gemacht hat. Neuer Geschäftsführer bei Autoport Emden E RN E N N UNG. Mit Wirkung zum 6. November 2014 hat Manfred de Vries die Geschäftsführung der Gesellschaft Autoport Emden übernommen und verantwortet die Fahrzeuglogistik für den Imund Export von Neufahrzeugen des Volkswagen Konzerns im Emder Hafen. Er übernimmt die Aufgaben von Hans-Wilhelm Wildeboer, der die Geschäftsführung von 1995 bis 2014 innehatte und das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. Autoport Emden ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen Logistics, der Emder Verkehrs und Automotive Gesellschaft und der Anker Schiffahrtsgesellschaft. Mit seiner Abwicklung von täglich rund 6.000 Fahrzeugen ist der Emder Hafen der drittgrößte Automobilumschlaghafen in Europa. re r Sie unse fü t r fo o s Neu: Ab lette Produktpa te r e it e w er • Wareneinlagerung • Kommissionierung • Container- und Luftfrachtabwicklung Auf unserem eigenen Betriebsgelände mit über 50.000 m2 Lager- und Umschlagsfläche führen wir ein Kommissionslager inkl. Containerstau. Just-in-Time Konzepte beinhalten Ent- und Beladungen von Verkehrsträgern sowie das fachgerechte Verpacken nach „HPE-Standard“. Das garantiert Ihnen einen reibungslosen Produktionsablauf und Versand Ihrer Güter. Als zugelassener „Reglementierter Beauftragter“ des LBA Braunschweig können wir gleichzeitig Ihre Luftfrachtsendungen sicher händeln und verpacken. Ihr Ansprechpartner: Jens Dörken +49 421 5499830 Mail: doerken@gluud.de CARL GLUUD GmbH & Co. KG Holzpackmittel · Holzverarbeitung Ladestraße 29-31 · 28197 Bremen www.gluud.de APPOINTMENTS Save the Date! Zum Ausklang des Winters präsentieren sich die deutschen Seehäfen international wie national auf einer Vielzahl von Veranstaltungen und Fachmessen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den nördlichen Bundesländern wird fortgesetzt. V om 10. bis 12. März findet in der dänischen Metropole Kopenhagen die Messe „EWEA Offshore“ statt. Die nach eigenen Angaben weltweit größte Ausstellungsmesse für die gesamte Offshore-Branche hat in den vergangenen Jahren jeweils über 8.000 Besucher und mehr als 450 Aussteller angezogen. Seaports of Niedersachsen wird hier auf einem eigenen Messestand die OffshoreKompetenzen der niedersächsischen Seehäfen präsentieren. Auf dem von der Windenergie-Agentur WAB organisierten Gemeinschaftsstand wird die Hafengesellschaft bremenports das Projekt Offshore Terminal Bremerhaven (OTB) vorstellen. Zeitgleich lädt bremenports am 12. März zum „logistics talk“ in den Westen Deutschlands ein. Die Reihe findet mehrmals im Jahr in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik und im benachbarten europäischen Ausland statt. Unternehmen der bremischen Seehafenverkehrswirtschaft wird die Möglichkeit gegeben, sowohl bestehende Kundenbeziehungen in den für sie relevanten Regionen zu pflegen und zu vertiefen als auch neue Kontakte zu erschließen. Die Veranstaltung, die mit wechselnden Kooperationspartnern durchgeführt wird, beginnt in der Regel mit einer Podiumsdiskussion oder interessanten Vorträgen und ermöglicht den Teilnehmern, mit den Vortragenden zu diskutieren. Ein Schwerpunkt des Branchentreffs liegt auf dem abschließenden Get-together, das eine Plattform bietet, um Kundenkontakte zu pflegen oder neu aufzubauen. Direkt im Anschluss findet vom 17. bis 20. März die Messe „Breakbulk China“ statt. Die international besetzte Konferenz in Shanghai versammelt einmal im Jahr ein fachkundiges Publikum und bietet ein optimales Forum zur Diskussion von Trends und Neuigkeiten im Stückgut- und Projektladungsgeschäft. Gleichzeitig präsentieren sich Verlader, Hafendienstleister und Reeder auf einer Begleitausstellung. Aufgrund der hochklassigen, internationalen Besucherstruktur und der sehr guten Besucherzahlen sind die Seaports of Niedersachsen sowie bremischen Häfen gemeinsam mit dem Hamburger Hafen auch in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand unter der Marke „German Ports“ in China vertreten. 28 LOGISTICS PILOT Februar 2015 Veranstaltungsauswahl 2015 (Änderungen vorbehalten) fruit logistica 4. – 6. 2. 2015 transport logistic 5. – 8. 5. 2015 Husum Wind 15. – 18. 9. 2015 Berlin, Deutschland www.fruitlogistica.de München, Deutschland www.transportlogistic.de Husum, Deutschland www.husumwind.com EWEA Offshore 10. – 12. 3. 2015 Bremen-Empfang transport logistic 7. 5. 2015 Maritime Woche 18. – 25. 9. 2015 Kopenhagen, Dänemark www.ewea.org/ offshore2015 logistics talk 12. 3. 2015 Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender Breakbulk China 17. – 20. 3. 2015 Shanghai, China www.breakbulk.com Intermodal South America 7. – 9. 4. 2015 São Paulo, Brasilien www.intermodal.com.br Tag der Logistik 16. 4. 2015 In- und Ausland www.tag-der-logistik.de transrussia 21. – 24. 4. 2015 Moskau, Russland www.transrussia.ru/en-GB München, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender Breakbulk Europe 19. – 21. 5. 2015 Antwerpen, Belgien www.breakbulk.com IAPH World Port Conference 1. – 5. 6. 2015 Hamburg, Deutschland www.iaphworldports.org 25. Niedersächsischer Hafentag 4. 9. 2015 Oldenburg, Deutschland www.seaports.de Kapitänstag 4. 9. 2015 Bremen, Deutschland www.bhv-bremen.de HTG-Kongress 9. – 11. 9. 2015 Bremen, Deutschland www.htg-online.de Bremen/Bremerhaven, Deutschland www.maritimewoche.de Welt der Logistik 24. 9. 2015 Bremen, Deutschland www.via-bremen.com Breakbulk Americas 5. – 8. 10. 2015 Houston, USA www.breakbulk.com Nationale Maritime Konferenz 19. – 20. 10. 2015 Bremerhaven, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender PPI Transport Symposium 19. – 21. 10. 2015 Bremen, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender APPOINTMENTS FOTO: VIA BREMEN Gut 140 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung folgten der Einladung zum ersten VIA-BREMEN-Fachforum Projektlogistik ins Haus der Bremischen Bürgerschaft. Veranstaltungsrückblick „VIA BREMEN-Fachforum Projektlogistik“ am 12. Januar 2015 in Bremen R ESO N A N Z . Die bremischen Häfen sind im XXL-Segment der Logistik sowohl infrastrukturell als auch organisatorisch gut aufgestellt. Dies wurde beim ersten VIA BREMEN-Fachforum deutlich, an dem im Haus der Bürgerschaft gut 140 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung teilgenommen haben. Unter dem Motto „Erfolgreiche Projektlogistik in Zeiten wachsender Komplexität und steigender Dynamik“ fanden Industrievertreter, Logistiker und Schifffahrtsleute aus ganz Deutschland, aber auch aus Dänemark, Luxemburg und den Niederlanden den Weg an die Weser, um sich über die Anforderungen und die Zukunftstrends beim Transport von Großanlagen auszutauschen. Uwe Will, Vorstand und Geschäftsführer von VIA BREMEN, resümierte: „Die Bandbreite der Vortragsthemen fand großen Zuspruch bei den Teilnehmern und wir begreifen das als Aufforderung für den Start einer Reihe von Fachforen zum Thema Logistik.“ „Intermodal Europe“ vom 11. bis 13. November 2014 in Rotterdam „Maritimer Gipfel“ am 1. Dezember 2014 in Berlin „Neujahrsempfang“ am 29. Januar 2015 in Berlin N E T Z W E R K . Auf der diesjährigen Messe für Containertransport und Logistik, der „Intermodal Europe“, haben sich rund 5.000 Verlader, Reedereien, Containerprofis und Vertreter aller Verkehrsträger und der Transportwirtschaft getroffen. An den Ständen des niederländischen Unternehmens Ecorys Intermodal Links und des Container Terminals Wilhelmshaven wurde auch ein neu entwickelter Intermodalplaner vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste unabhängige Online-Suchmaschine, die Auskunft über Fahrtrouten für Containertransporte auf der Schiene von und zu fast jedem Ort in Europa gibt. Über ein Netzwerk von rund 160 Terminals in 27 Ländern stehen schienen-seitige Hinterlandverbindungen von und nach Wilhelmshaven zur Verfügung. E RFO LG. Knapp 100 Logistikakteure folgten der Einladung der DVV Media Group zum Maritimen Gipfel nach Berlin. Sebastian Reimann, Mitglied der Chefredaktion der Deutschen Verkehrs-Zeitung DVZ, und der Verlagsleiter für Logistik und Transport, Oliver Detje, führten durch ein abwechslungsreiches Tagesprogramm mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen, um der Lage des Hafenstandorts Deutschland auf den Puls zu fühlen. Der Eröffnungsrede von Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, folgten unter anderem Professor Burkhard Lemper vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik in Bremen sowie der Vizepräsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbands, Willem van der Schalk, als weitere Topspeaker. JAHR EST R EF F EN. Das neue Kalenderjahr hat für die Hansestadt an der Weser mit dem traditionellen „Neujahrsempfang“ von bremenports in Berlin begonnen. Rund 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung folgten der Einladung von bremenports, VIA BREMEN und der TFG Transfracht in die Bremer Landesvertretung in Berlin. Die Begrüßungsrede hielt der Geschäftsführer von VIA BREMEN, Uwe Will. Im Anschluss sprachen Horst Rehberg, Geschäftsführer von bremenports, Berit Börke, Geschäftsführerin der TFG Transfracht, und Heiner Heseler, Staatsrat beim Senator für Wirtschaft und Häfen in Bremen, ihre Grußworte. Alexander Tebbe, Inhaber der Hamburger Reederei Auerbach Schifffahrt, hielt einen Vortrag zum Thema „Die Gründungsgeschichte der Auerbach Reederei – ein Start-up auf Hanseatisch!“. LOGISTICS PILOT Februar 2015 29 PREVIEW Alle Ausgaben sind auch als E-Paper auf Deutsch und Englisch verfügbar. Scannen Sie den Code oder gehen Sie auf www.bremenports.de/logisticspilot AUSGABE IMPRINT APRIL LOGISTICS PILOT ISSN 2195-8548 2015 Herausgeber: bremenports GmbH & Co. KG Hafenstraße 49, 28217 Bremen www.bremenports.de Michael Skiba Telefon: +49 421 30901-610 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: marketing@bremenports.de Schwerpunktthema Intermodal: Besonderheiten, Herausforderungen und Potenziale beim intermodalen Transport Anzeigen- und Projektleitung: Anastasia Lenz Telefon: +49 421 30901-602 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: marketing@bremenports.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5, gültig ab 12. November 2014 www.bremenports.de/logisticspilot Verlag: DVV Kundenmagazine GmbH Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg www.dvv-kundenmagazine.de Projektmanagement: Karin Kennedy Telefon: +49 40 23714-338 E-Mail: karin.kennedy@dvvmedia.com Save the Space Februar 2015 Schwerpunktthemen der nächsten Ausgaben: Gut verladen Schwerpunktthema: Breakbulk Optimierung von Schiffsrouten 16 | Fahrer aus Leidenschaft 22 April 2015: Intermodal Anzeigenschluss 20. 2. 2015 Juni 2015: Windenergie Anzeigenschluss 24. 4. 2015 August 2015: Green Logistics Anzeigenschluss 26. 6. 2015 VIA BREMEN BLG Seaports of Niedersachsen Gluud 30 Seite 2 Seite 31 Seite 32 Seite 27 LOGISTICS PILOT Februar 2015 Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven www.muellerditzen.de LOGISTICS PILOT e rscheint sechsmal im Jahr in einer Auflage von 5.000 Exemplaren (Deutsch). Ein englisch sprachiges E-Paper finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Ihre Ansprechpartnerin: Anastasia Lenz, Marketing – bremenports GmbH & Co. KG, Telefon: +49 421 30901-602, E-Mail: marketing@bremenports.de Anzeigenverzeichnis Layout, Fotos und Illustrationen: Gestaltung: Christine Zander, www.artldesign.de Titelmontage: Fotolia/kichigin19, bremenports/BLG weitere Bilder: siehe Bildverweise Die Publikation, ihre Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung oder Verbreitung muss vom Verlag oder Herausgeber genehmigt werden. Dies gilt auch für die elektronische Verwertung wie die Übernahme in Datenbanken, Onlinemedien (Internet), Intranets oder sonstige elektronische Speichermedien. Co. KG Herausgeber und Verlag schließen bremenports GmbH & eine Haftung für unverlangt ein. V e. g tun gesandte Fotos, Manuskripte und Bremische Hafenvertre Co. KG sonstige Datenträger aus. t-Marketing GmbH & t Dieses Magazin is ts ein Gemeinschaf n projekt vo JadeWeserPor hsen GmbH Seaports of Niedersac n VIA BREMEN Foundatio FOTO: BREMENPORTS/BLG Magazin für Hafen, Schifffahrt und Logistik Redaktion: Claudia Behrend (cb) verantwortlich Mitarbeit: Eva Schilling E-Mail: redaktion.logisticspilot@ dvvmedia.com Sichern Sie sich den Platz für Ihre Anzeigenwerbung im internationalen Logistikmagazin der deutschen Häfen: LOGISTICS PILOT. Die Mediainformationen finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot – Beschaffungslogistik – Produktionslogistik – distributionslogistik – reverselogistik – transportlogistik – umschlagslogistik Kurze Wege, lAnge erfAHrung Bereit für groSSe AufgABen. Jeder- entfernungen verringern und grenzen überwinden: unsere zeit. üBerAll. BLGWeltweites engagement, durch das Mission seit 138 Jahren. sich für unsere Kunden völlig neue Perspektiven ergeben … www.blg.de Breakbulk? Seaports of Niedersachsen! Phone+49 441 361 888-88 Fax+49 441 361 888-89 E-Mail i n f o @ s e a p o r t s . d e Web w w w. s e a p o r t s . d e BRAKE · CUXHAVEN · EMDEN · LEER · NORDENHAM · OLDENBURG · PAPENBURG · STADE · WILHELMSHAVEN