PERS-Umweltbericht 2015 JadeWeserPort Realisierungs GmbH

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PERS-Umweltbericht 2015 JadeWeserPort Realisierungs GmbH
PERS-Umweltbericht 2015
JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG
(JWPR)
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Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind
wirtschaftlichen Sektoren von wachsender Bedeutung.
in
allen
Heute trägt jedes Unternehmen die Verantwortung, sein Handeln so
auszurichten, dass ein Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und
ökologischen Gesichtspunkten gefunden wird und dabei möglichst
Vorteile für Umwelt und Wirtschaft geschaffen werden.
Wir, die JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG, sehen uns als
Hafenbetreiber in der Pflicht, Umweltbelastungen zu vermeiden und
über gesetzliche Umweltstandards hinaus den Schutz der Natur als
einen maßgeblichen Gesichtspunkt des Hafenbetriebs und der
Hafenentwicklung des JadeWeserPort zu betrachten. Stellvertretend
stehen wir dabei auch für die Container Terminal Wilhelmshaven
JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG.
Holger Banik,
Geschäftsführer
Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung und richten unser Handeln am Nachhaltigkeitsprinzip aus.
So setzen wir nicht nur gesetzliche Standards um, sondern bemühen uns darüber hinaus, ökonomische,
ökologische und soziale Interessen aufeinander abzustimmen.
Durch Kooperationen und Mitgliedschaften in Netzwerken wie der International Association of Ports and
Harbours (IAPH) und der World Ports Climate Initiative (WPCI) stehen wir in engem Austausch mit
unseren Partnern und entwickeln gemeinsam mit ihnen Anforderungen und Lösungen für einen
nachhaltigen Hafenbetrieb.
Anfang 2015 haben wir zusammen mit Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) und Seaports of
Niedersachsen GmbH das Label hafen+ gegründet, welches das Umwelt- und Energiemanagement der
Gesellschaften darlegt. Wir setzen uns selbst hohe Anforderungen, zu deren Einhaltung wir uns
verpflichtet haben.
Durch optimale Nutzung der örtlichen Gegebenheiten und ein vorausschauendes Engagement für
innovative, umweltschonende Lösungen leisten wir unseren Beitrag zur Verbesserung der
Umweltqualität, ohne dabei den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens aus den
Augen zu verlieren.
Als relativ junger Hafen hat das Thema Umweltschutz den JadeWeserPort bereits in den Phasen seiner
Entstehung intensiv beeinflusst, und unser Handeln ist bis heute von diesem Bewusstsein geprägt.
Die JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG hat zusammen mit NPorts eine Umweltstrategie
entwickelt und Umweltziele definiert. Dazu gehören neben dem Umweltcontrolling auch die langfristige
Planung von ökologischen Ausgleichsflächen, Reduktion der CO₂-Emission sowie Zertifizierung des
Hafens nach dem Umweltmanagementsystem PERS (Port Environmental Review System).
Die Einflussbereiche der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG umfassen Planungs- und
Hafenmanagement, Verwaltungs- und Liegenschaftsangelegenheiten sowie (Aus-)Bauprozesse von
Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen. Dazu gehören in erster Linie die Abrechnung des
Hafengeldes gegenüber den Schiffen, Vermietung und Verpachtung der Hafenflächen, Verwaltung und
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Instandhaltung der Hafeninfrastruktur und der Betrieb der Hafenbahn. Der Betrieb des Terminals, der
Umschlag sowie die Lagerhaltung erfolgen durch andere private Unternehmen, mit denen wir
partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Die JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG hat erstmals einen Umweltbericht ausgearbeitet.
Dieser Umweltbericht dient der transparenten Veröffentlichung unserer Umweltpolitik im Unternehmen.
Er schildert sowohl die bereits erzielten Erfolge als auch die weiteren Bestrebungen zur Realisierung
der selbstgesteckten Umweltziele.
Dieser Bericht ist kein unüberschaubares Zahlenwerk, das lediglich der Pflichterfüllung dient, sondern
soll einen Einblick in unser Tun und Handeln bei Umweltbelangen geben. Der Bericht richtet sich an
Fachleute und Nichtfachleute gleichermaßen.
Es sind anspruchsvolle Aufgaben und ein langer Weg, doch die ersten Schritte sind gemacht.
Holger Banik
Geschäftsführer
Jan-Hinnerk Faida
Umweltkoordinator
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................. 5
1 Einführung .................................................................................................. 6
1.1
1.2
Porträt des JadeWeserPort ........................................................................... 6
Verantwortungs- und Einflussbereich ............................................................ 8
1.2.1
1.2.2
2
Die Umweltstrategie des JadeWeserPort .............................................. 13
2.1
2.2
Umweltschutz durch nautische Vorteile ....................................................... 16
Die Transportlogistik des JadeWeserPort - ................................................. 18
2.2.1
2.3
2.4
Dienstleistungszentrum ...................................................................................28
Pool-Dienstwagen ...........................................................................................29
LED-Technik ...................................................................................................29
Best Practice: Senkelektranten .......................................................................30
Gewässerunterhaltung ............................................................................ 31
Kompensation und Ausgleichsflächen ................................................. 32
4.1
Für den Bau des Hafens.............................................................................. 32
4.1.1
4.1.2
4.1.3
4.2
Warnsath und Möns ........................................................................................33
Langwarder Groden ........................................................................................34
Amphibienschutzzäune ...................................................................................34
Heute schon für morgen planen .................................................................. 35
Soziales Arbeitsklima .............................................................................. 37
5.1
5.2
6
7
Environmental Ship Index (ESI) ......................................................................24
Liquified Natural Gas (LNG) ............................................................................25
Landstromversorgung (Onshore Power Supply - OPS) ...................................26
Umweltgerechte Abfallentsorgung ...................................................................27
Energieverbräuche minimieren .................................................................... 28
2.4.1
2.4.2
2.4.3
2.4.4
5
Best Practice: SMART Supply Chain (SMART SC) .........................................21
Reduzierung von Luft- und Meeresverschmutzung ..................................... 23
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.3.4
3
4
Der Hafenbereich ............................................................................................. 9
Hafenanlagen ..................................................................................................11
Beruf und Familie vereinbaren .................................................................... 37
Aus- und Weiterbildung ............................................................................... 37
Kooperationen, Partnerschaften, Netzwerke ........................................ 38
Ausblick .................................................................................................... 39
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Abkürzungsverzeichnis
CO₂
DGPS
DIN
DLZ
DRL
EMAS
ESI
ESPO
EU
EUROGATE
g
GmbH
GVZ
h
IAPH
IMO
ISO
ISPS
IT
JWPM
JWPR
KG
kg
KV
KWh
l
LAT
LED
LKW
LNG
m
m²
MThw
NN
NOx
OPS
PERS
PKW
PO
SECA
Smart-SC
SOx
tkm
TSC
ULCS
WPCI
Kohlenstoffdioxid
Differential Global Positioning System
Deutsches Institut für Normung
Dienstleistungszentrum
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Eco-Management and Audit Scheme
Environmental Ship Index
European Sea Ports Organization
Europäische Union
EUROGATE Container Terminal GmbH & Co. KGaA, KG
Gramm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Güterverkehrszentrum
Stunde
International Association of Ports and Harbors
Internationale Seeschifffahrtsorganisation
Internationale Organisation für Normung
International Ship and Port Facility Security Code
Informationstechnologie
Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG
JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG
Kommanditgesellschaft
Kilogramm
Kombinierter Verkehr
Kilowattstunde
Liter
lowest astronomical tide
light-emitting diode (Leuchtmittel)
Lastkraftwagen
Liquified Natural Gas
Meter
Quadratmeter
mittleres Tidehochwasser
Normalnull
Stickstoff-Oxide
Onshore Power Supply
Port Environmental Review System
Personenkraftwagen
Port Office
Sulphur Emission Control Area
Smart Supply Chain
Schwefeloxide
Tonnenkilometer
Truck Service Center
Ultra Large Container Ships
World Ports Climate Initiative
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1
1.1
Einführung
Porträt des JadeWeserPort
Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven ist eines der größten Infrastrukturprojekte an der norddeutschen
Küste in den letzten Jahren. Geplant und gebaut, um den logistischen Anforderungen des wachsenden
Welthandels zu begegnen, finden Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen am
JadeWeserPort einen Hafenstandort mit herausragenden Vorteilen und vielen Potenzialen.
Deutschlands einziger Tiefwasserhafen bietet optimale Bedingungen für die größten Containerschiffe
der Welt und viele Ansiedlungspotenziale für Gewerbe und Industrie.
Unter dem Namen JadeWeserPort wurden in Wilhelmshaven, Deutschlands drittgrößtem Hafen, ein
tideunabhängiger Containerhafen und ein Güterverkehrszentrum mit ausgezeichneter Hinterlandanbindung gebaut.
In den letzen Jahren sind die Containerschiffsgrößen stetig gewachsen, und ein Ende dieser
Größenentwicklung ist nicht in Sicht. Die neuen Containerriesen stellen die Häfen aufgrund ihrer
Abmessungen vor immer neue Herausforderungen. Es kommt aber nicht nur auf eine höhere
Umschlagsproduktivität, größere Containerbrücken, schnelleres Verladen und verbesserte Infrastrukturen an.
Kurze, sichere und flexible Verkehrswege zum Hafen stellen bei immer größer werdenden Schiffen und
steigenden Bunkerpreisen einen sehr wichtigen Faktor für die maritime Wirtschaft dar. Damit ist die
nautische Erreichbarkeit eines Hafens ein entscheidendes Kriterium geworden, um die ökonomische,
aber auch die ökologische Wertigkeit eines Standortes zu bestimmen.
Der JadeWeserPort hat mit seinen kurzen Wegen für Schiffe, Bahn und LKW eine ökonomische,
zeitsparende Infrastruktur, die zum einen bestehende sowie zukünftige Anforderungen der
Containerschiffe erfüllt und zum anderen gleichzeitig dazu beiträgt, Emission zu reduzieren.
Die Vorteile des Hafens sind die gute geografische Lage am 18 Meter tiefen Jadefahrwasser, eine kurze
Revierfahrt von 23 Seemeilen, ein Wendebereich von 700 Metern und die exzellente Verbindung mit
dem Hinterland, zu der eine direkte Anbindung des Terminals und des Güterverkehrszentrums an das
europäische Straßen- und Schienennetz gehört. Dadurch können eine erhöhte Verkehrsbelastung
durch den JadeWeserPort und ein dadurch entstehendes erhöhtes CO₂-Aufkommen sowie Zeitverluste
weitestgehend vermieden werden.
Aber auch wasserseitig lassen sich durch die gute Erreichbarkeit des JadeWeserPort ökonomische und
ökologische Belastungen minimieren. Durch die Wassertiefe von 18 Metern kann der JadeWeserPort
von Reedereien tideunabhängig auch als End- oder Ausgangshafen von den größten Containerschiffen
heutiger und kommender Generationen genutzt werden, die voll abgeladen nur wenige Häfen anlaufen
können. Dabei sind gerade diese voll abgeladenen Containerschiffe besonders wirtschaftlich und
umweltschonend. Die kurze Revierfahrt und die Breite des Jadefahrwassers tragen ihr Übriges dazu
bei, Engpässe und Wartezeiten zu vermeiden und somit Kraftstoff und Zeit zu sparen.
Weitere Grundlage für die leistungsfähige Transportlogistik ist die zweigleisige Anbindung des
JadeWeserPort an das Schienennetz der Deutschen Bahn. Eine 16-gleisige Vorstellgruppe, in der Züge
bis zur Vollzuglänge zusammengestellt werden können, und das angeschlossene Terminal für den
kombinierten Verkehr verhindern auch hier Engpässe und ermöglichen einen unkomplizierten Wechsel
der Container von der Straße auf die Schienen und umgekehrt.
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Das Güterverkehrszentrum des Hafens ist so konzipiert, dass ein direkter Schienenanschluss der
Logistikflächen möglich ist. Diese Anschlussmöglichkeit wurde ebenfalls nicht nur aus wirtschaftlichen
Gründen in die Hafenplanung integriert, sondern auch als Schlussfolgerung aus der Tatsache, dass
Güterzüge pro transportierter Tonne auf einen Kilometer rund zwei Drittel weniger CO₂ ausstoßen als
LKW. Durch die unkomplizierte Umsetzbarkeit ist der Gütertransport via Schienennetz am
JadeWeserPort daher eine reelle Alternative zum Transport via Straßennetz.
In Deutschlands drittgrößtem Hafengebiet gelegen, ist der JadeWeserPort als Containerhafen eine
konsequente Ergänzung der Hafenlandschaft der Stadt Wilhelmshaven mit Raum für Ausbau und
Entwicklung. Ein langfristiges Naturraummanagement spielt für das Management des Hafens, der
benachbarten industriellen Entwicklung und des gesamten Standortes jetzt und in Zukunft eine zentrale
Rolle für Planung, Bau und Betrieb.
Merete Maersk vor der Kaje des JadeWeserPort
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1.2
Verantwortungs- und Einflussbereich
Der Hafen steht unter der Verwaltung der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG (nachstehend
„JWPR“ genannt) mit Sitz in Wilhelmshaven. Daneben existiert die Container Terminal Wilhelmshaven
JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG (nachstehend „JWPM“ genannt), die als 100-prozentige
Tochter des Landes Niedersachsen für die Vermarktung und das Management der im
Güterverkehrszentrum gelegenen Industrie- und Logistikflächen zuständig ist. Die Hafenbahn und das
Truck Service Center (TSC) als wichtige Leistungsträger des Güterverkehrszentrums (GVZ) sowie die
Flächen des Güterverkehrszentrums (GVZ) und die sonstigen Liegenschaften der JWPM werden im
Rahmen der Geschäftsbesorgungsvertrag von der JWPR gemanaget.
50 Mitarbeiter (37 JWPR, 13 JWPM) sind hier insgesamt für den reibungslosen, operativen und
technischen Betrieb sowie die wirtschaftliche Nutzung der Infrastruktur zuständig.
Das Container Terminal wird von der EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG
(nachstehend „EUROGATE“ genannt) betrieben.
JWPR ist die für den Betrieb der Hafeninfrastruktur zuständige Gesellschaft, deren Anteile durch die
Länder Niedersachsen (50,1 %) und Bremen (49,9 %) gehalten werden.
Als Hafenbetreiber des JadeWeserPort
übernimmt JWPR die typischen Aufgaben
einer Hafeninfrastrukturgesellschaft. Dazu
gehören unter anderem die Erhebung von
Hafennutzungsentgelten, Verwaltung der
eigenen Flächen, Ausschreibung und
Vergabe von Konzessionen maritimer
Dienstleistungen, Unterhaltung und Überwachung der Hafenanlagen einschließlich
der nautischen Messeinrichtungen sowie
Erstellung
eines
Schiffsabfallbewirtschaftungsplans und der damit verbundenen Erhebung und Erstattung einer
Entsorgungspauschale. Des Weiteren
umfasst das Aufgabenfeld das Aufstellen
und Durchsetzen von Benutzungsregeln in
Form einer Hafenbenutzungsordnung, der
Allgemeinen Nutzungsbedingungen sowie
eines Alarm- und Notfallplanes. Im Zuge
der Umsetzung des Planfeststellungsbeschlusses hat JWPR darüber hinaus
einen Hafenmanagementplan aufgestellt,
der das behördliche Hafenmanagement
darlegt und den funktionsfähigen und
sicheren Hafenbetrieb gewährleistet.
Beteiligungsverhältnisse der Gesellschafter
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1.2.1
Der Hafenbereich
I. Der Hafenbereich ist gemäß der „Allgemeinverfügung zur Festlegung des Hafenbereichs
Wilhelmshaven, Containerterminal Wilhelmshaven – JadeWeserPort – und Niedersachsenbrücke“ wie
folgt festgelegt:
a)
„Die Grenze der zum Hafenbereich gehörenden Wasserflächen verläuft vom nördlichsten
Punkt – 100 m nördlich des Kajenanfangs und 100 m östlich der Kajenlinie – in südlicher
Richtung im Abstand von 100 m parallel zum Kajenverlauf des Containerterminals bis 100 m
über das südlichste Ende der Niedersachsenbrücke. Von dort im Winkel von 90 Grad 200 m
nach Westen und von diesem Punkt nach Norden bis zum Fuß des Süddammes (MThwLinie) des JadeWeserPort Terminalgeländes. Im Norden verläuft die Grenze vom
nördlichsten Punkt in westlicher Richtung bis zur Mole des Schlepperhafens (= Servicehafen)
und folgt von dort der MThw-Linie bis zur westlichen Terminalgrenze.“
b)
„Die landseitige Grenze folgt im Norden, beginnend mit dem Verlauf des westlichen
Terminalzaunes bis zur Gateanlage der Zufahrt zum Terminal. Über das Gate führt sie weiter
dem Zaun und der östlichen Mauer des Betriebsgebäudes folgend bis zum nördlichen Rand
des Deichsicherungsweges des Süddamms. Von hier folgt sie dem Wegeverlauf in
westlicher Richtung bis zur Deichkrone des neuen Rüstersieler Seedeichs und verschwenkt
nach Süden bis zum Fahrbahnrand der Zufahrt der Niedersachsenbrücke. Sie folgt dem
Straßenverlauf in westlicher Richtung bis 30 m westlich der Toranlage der
Niedersachsenbrücke und quert dann nach Süden abknickend den Niedersachsendamm. Am
südlichen Fahrbahnrand verläuft sie wieder in östlicher Richtung und nach Querung des
Seedeiches folgt sie der MThw-Linie des Süddamms bis zur wasserseitigen Grenze.“
II. Die Wasserflächen und Anlagen des Hafens (in der nachstehenden Darstellung durch eine rote
Umrandung markiert) werden von JWPR als Betreiber der terminalnahen Infrastruktur (insbesondere
der Kaje) unterhalten und bewirtschaftet.
III. Darüber hinaus zählt im Rahmen des Geschäftsbesorgungsvertrages mit JWPM das direkt an das
Terminalgelände angrenzende Güterverkehrszentrum mit Hafenbahn und Truck Service Center zum
Zuständigkeits- und Einflussbereich der JWPR (in der nachstehenden Darstellung durch eine grüne
Umrandung markiert).
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Zuständigkeits- und Einflussbereiche der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG
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1.2.2 Hafenanlagen
Das Hafengebiet des JadeWeserPort
Zwischen der Bundeswasserstraße Jade mit einer Fahrwassertiefe von 18 Meter unter Seekartennull
und der Kaje des JadeWeserPort liegt der Zufahrtsbereich/die Liegewanne des Hafens. Schiffe mit einer
Länge von 430 Metern und einem Tiefgang von bis zu 16 Metern können den JadeWeserPort
tideunabhängig nutzen.
Die Kaje des JadeWeserPort umfasst das wasserseitige Betonbauwerk einschließlich Fender, Poller
und sonstiger funktionaler beweglicher oder unbeweglicher Bestandteile mit Ausnahme des
Kranbahnbalkens. Auf der Landseite endet die Kaje mit Beginn der Asphaltdecke. Bei einer Länge von
1.725 Metern können an der Kaje zeitgleich vier Großcontainerschiffe oder maximal zwölf Feederschiffe
mit bislang acht Containerbrücken abgefertigt werden.
Angrenzend an die Kaje beginnt der Terminalbereich, betrieben durch EUROGATE. Er umfasst den
Bereich bis zum Betriebs-/ISPS-Zaun des Terminalbetreibers sowie die Flächen (Gate und
Zollabfertigungsfläche) im südwestlichen Bereich. Auf dem Container Terminal erfolgen der Umschlag
und die Lagerung von ISO-Standard- und Gefahrgut- sowie Reefercontainern. Für den bahnseitigen
Umschlag befindet sich am westlichen Rand des Terminals ebenfalls eine Umschlagsanlage mit sechs
Gleisen für den kombinierten Verkehr (KV-Anlage) sowie Transferareas für den LKW-seitigen Umschlag
mit direkter Anbindung an die Autobahn A29. Weitere Anlagen sind im Wesentlichen ein
Betriebsgebäude, ein Sozialgebäude, ein Werkstattgebäude und eine Gateanlage für die LKWAbfertigung.
Am nördlichen Ende des Hafens liegen der Servicehafen, der über mehrere Liegeplätze für
Wasserfahrzeuge nautischer Dienstleister verfügt, und die 65 Meter lange Project Pier, die mit einer
maximalen Transportlast von 2.000 Tonnen und einer Verladefläche von 1.200 m2 auf ein Handling von
großer und schwerer Ladung ausgelegt ist.
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Verladen von Projektladung per Schwimmkran an der Schwerlastkaje
Unmittelbar an das Containerterminal angrenzend befindet sich das trimodale Güterverkehrszentrum
(GVZ) des JadeWeserPort. Dort sind neben einem Truck-Service-Center und dem Dienstleistungszentrum auch die 16-gleisige Vorstellgruppe und das Stellwerksgebäude angesiedelt. Des Weiteren
befindet sich dort eine 115 Hektar große, bislang frei verfügbare Ansiedlungsfläche.
Die 16-gleisige Vorstellgruppe übernimmt eine Pufferfunktion zwischen dem Containerhafen und dem
Hinterland. Dort können Containerzüge bis zur maximalen Ganzzuglänge zusammengestellt und
abgefahren werden. Vom Stellwerk aus wird die gesamte Gleis- und Signaltechnik gesteuert.
Um einen möglichst reibungslosen und sicheren Hafenbetrieb am JadeWeserPort zu gewährleisten, hat
der JadeWeserPort ein Port Office im Dienstleistungszentrum, Pazifik 1, 26388 Wilhelmshaven,
eingerichtet, das in Kooperation mit dem Hafenkapitän als Kontaktstelle rund um die Uhr für Reeder,
Agenten und Behörden als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
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2
Die Umweltstrategie des JadeWeserPort
Die Europäische Union gibt mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie eine eindeutige umweltpolitische Richtung
vor. Richtlinienpakete und Normen, wie beispielsweise zur Steigerung der Energieeffizienz oder zur
Emissionsreduktion, legen dabei einen verbindlichen Handlungsrahmen fest. Um sich diesen
Anforderungen zu stellen und die globale Zielumsetzung zu unterstützen, hat der JadeWeserPort seine
eigenen Umweltziele aus den vier nachstehenden umweltpolitischen Schwerpunkten der EU abgeleitet:
•
•
•
•
Klimaschutz
Natur und biologische Vielfalt
Umwelt und Gesundheit
natürliche Ressourcen und Abfälle
Die Umweltzielsetzung und die aktive Umsetzung erfolgen dabei innerhalb des eigenen
Einflussbereiches bei JWPR durch alle Unternehmensbereiche. Nachhaltigkeit bedeutet für den
JadeWeserPort, ökologische, ökonomische und soziale Interessen in Einklang zu bringen. Im Laufe
dieses Umweltberichtes werden die unternehmenseigenen Umweltziele eingehend erörtert. Die
nachstehende Grundsatzerklärung soll dabei als erste Orientierung dienen:
Grundsatzerklärung der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG
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Darüber hinaus gehört die Zertifizierung des Hafens nach dem Umweltmanagementsystem PERS (Port
Environmental Review System) bis Ende 2015 zur Umweltstrategie der JWPR. Bei der Zertifizierung
geht es unter anderem darum, die ökologischen Auswirkungen des JadeWeserPort zu untersuchen und
Umweltbelastungen durch das Umweltmanagement zu reduzieren, um so eine Bemessungsgrundlage
für die Umweltzielerreichung zu schaffen. Die Identifizierung von wesentlichen Umweltaspekten ist
dabei ein wichtiger Schritt, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu erkennen und Umweltziele und
Lösungen formulieren zu können. Am JadeWeserPort sind dabei folgende Umweltaspekte signifikant
und werden in der Umweltstrategie des Hafens aufgegriffen:
•
•
•
•
•
•
Luftschadstoffemission
Wasseremission und Wasserqualität
Abfallmanagement
Verschmutzung des Erdreiches
Auswirkungen auf Lebensräume und Biotope
Lärmemission
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2.1
Umweltschutz durch nautische Vorteile
Bei Planung, Bau und Betrieb des JadeWeserPort spielten und spielen Gesichtspunkte des
Umweltschutzes und der nachhaltigen Planung eine entscheidende Rolle.
Da die weltweite Nachfrage nach Gütern nicht nur in der Masse, sondern auch in der Vielfalt steigt und
sich das Handelsnetz immer weiter ausbreitet, wachsen parallel die Anforderungen an den
Gütertransport. Um dem steigenden Aufkommen von Transportgütern auf den etablierten Routen
gerecht werden zu können und gleichzeitig Kraftstoffe und Emissionen einzusparen, werden immer
größere Schiffe gebaut.
Mit zunehmender Schiffsgröße steigt der Kostendegressionseffekt, sodass die Preise pro transportierter
Ladeeinheit sinken. Dies liegt u. a. daran, dass kleinere Schiffe wesentlich früher ihre maximale Abladetiefe erreichen und sich der Fixkostenanteil bei größeren Schiffen auf ein größeres Ladungsvolumen
verteilt.
Schiffsgenerationen
Des Weiteren sorgt eine Drosselung des Reisetempos dafür, dass auf eine zweite Maschine verzichtet
werden kann und sich der Treibstoffverbrauch der sogenannten Ultra Large Container Ships (ULCS)
reduziert. Durch den verringerten Treibstoffverbrauch pro Container kann bei den Großcontainerschiffen
von einer deutlichen Treibstoffersparnis und damit auch einer deutlichen CO₂-Einsparung ausgegangen
werden. Die hohe Wirtschaftlichkeit dieser Schiffe spricht dafür, dass sich der Trend zum ULCS
fortsetzen wird.
Die Entwicklung der Schiffsgrößen hat jedoch zur Folge, dass auch eine Entwicklung innerhalb der
Häfen selbst stattfinden muss, weil sich die Anforderungen an diese verändert haben. Die Häfen mit
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keinerlei nautischen Restriktionen sind dabei im Vorteil, wenn es um Tiefe, Zufahrtsbereiche und
Wendebecken geht, da große Containerschiffe diese ohne Einschränkungen anlaufen können.
Die günstige Lage des JadeWeserPort ist daher optimal für die aktuellen und zukünftigen
Containerverkehre mit den immer größeren Containerschiffen. Die mit 23 Seemeilen sehr kurze Distanz
zur offenen See sowie das 300 Meter breite und 18 Meter tiefe Fahrwasser und die idealen
Wendemöglichkeiten (700 Meter) sind unschlagbare nautische Vorteile des JadeWeserPort. Er bietet
damit perfekte Voraussetzungen für eine schnelle und sichere Abfertigung von Containerschiffen
jeglicher Größe.
Unabhängig von Ebbe und Flut können im einzigen Tiefwasserhafen unseres Landes Containerschiffe
der neuesten Generation festmachen, die durch ihre Größe voll abgeladen nicht nur wirtschaftlicher sind
als ihre kleineren Vorgänger, sondern auch zusätzliche Transporte ersparen und damit letztlich auch
die CO₂-Emissionen verringern.
Kurze Revierfahrt, Tiefgang und eine schnelle und unkomplizierte Erreichbarkeit des Hafens sind somit
Faktoren, die sich unmittelbar klimaschonend auswirken.
Zeit- und Tiefgangsverluste lassen sich am JadeWeserPort vermeiden und gehören damit zu seinen
natürlichen Vorteilen, die auch dazu beitragen können, Schiffsverkehre zukünftig umweltverträglicher
zu gestalten.
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2.2
Die Transportlogistik des JadeWeserPort leistungsfähig und umweltschonend
Der weltweit wachsende Gütertransportbedarf erfordert auch landseitig eine Optimierung innerhalb der
Transportketten. Jeder Prozess eines Hafenbetriebes und beim Containertransport muss sorgfältig
geplant, kontrolliert und optimiert werden, um einen reibungslosen Betrieb zu garantieren und auch bei
engen Zeitfenstern den unkomplizierten, zügigen Weitertransport der Container zu gewährleisten.
Zuverlässigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren in der Transportlogistik.
Die verkehrsgünstige Lage des JadeWeserPort und eine moderne, leistungsfähige Infrastruktur sorgen
für schnelle, störungsfreie Transporte. Da der Hafen aufgrund der einmaligen Gelegenheit, das
Hafenareal nach neuesten Erkenntnissen zu planen und zu gestalten, von vornherein bedarfsgerecht
gebaut wurde, sind Infra- und Suprastruktur nach den Anforderungen des zunehmenden Güterverkehrs
konzipiert worden, um eine optimale Erreichbarkeit gewährleisten zu können. Der JadeWeserPort bietet
zudem größtmögliche Flexibilität bei Erweiterungen.
Beim Weitertransport der Container ins Hinterland setzt der JadeWeserPort einen neuen Standard in
Sachen Erreichbarkeit. Die in Kapitel 2.1 erläuterte sichere seeseitige Erreichbarkeit wird dabei
landseitig nahtlos fortgesetzt.
Mit dem LKW, dem wichtigsten Transportmittel für die deutsche Güterlogistik, geht
es vom Terminal aus ampellos direkt auf
die angrenzende Autobahn. Dadurch hat
der Wilhelmshavener Stadtverkehr keinerlei hindernden Einfluss auf den Gütertransport und umgekehrt – Transportengpässe werden vermieden. Denn gerade
in Städten, in denen bereits ein hohes
Verkehrsaufkommen herrscht, ist das
Straßennetz oft überlastet, zu Hauptverkehrszeiten umso mehr. Daher sind bei
Gütertransporten über das Straßennetz die
Hemmnisse und zeitlichen Verzögerungen
oft besonders groß und die daraus
resultierenden
zusätzlichen
Abgasemissionen eine enorme Belastung für die
Schild: Ende der Bundesautobahn 29/JadeWeserPort
Umwelt. Aufgrund der unmittelbaren
Autobahnanbindung des JadeWeserPort werden eine erhöhte Verkehrsbelastung durch den Hafen und
das damit erhöhte CO₂-Aufkommen sowie Zeitverluste vermieden.
Auch bahnseitig ist der JadeWeserPort direkt mit dem Hinterland verbunden. Eine 16-gleisige
Vorstellgruppe, in der Züge bis zur Vollzuglänge zusammengestellt werden können, und der
zweigleisige Schienenanschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn sorgen dafür, dass auch
hier Engpässe verhindert und Züge optimal ausgelastet werden können.
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Mit der Bahn sind es vom Hafen
aus nur wenige Stunden in die
bevölkerungsreichsten Regionen
Deutschlands, wie z. B. NordrheinWestfalen oder die europäischen
Nachbarländer. So können auf der
Strecke Wilhelmshaven – Dortmund ca. 200 kg CO₂ pro
Container mit der Bahn im
Vergleich zum LKW gespart
werden. Besonders umweltfreundlichen Zügen werden zusätzliche
Rabatte für die Infrastrukturnutzung gewährt. Somit wird auch
hier ein Beitrag zur Nachhaltigkeit
Güterzug in der Vorstellgruppe des JadeWeserPort
und zum Klimaschutz geleistet.
Neben einer Rabattierung für Dieselloks mit Filtern reduziert sich das Entgelt auch für Züge, deren
Wagen vollständig mit Verbundstoffbremsen, sogenannten Flüsterbremsen, ausgestattet sind. Da die
Bremssohlen die Hauptlärmquellen von Schienenfahrzeugen sind und mit jedem Bremsvorgang Lärm
entsteht, bringt die Förderung des Einsatzes von Flüsterbremsen Vorteile für das gesamte
Streckennetz.
Da Güterzüge pro transportierter Tonne auf einen Kilometer rund zwei Drittel weniger CO₂ ausstoßen
als LKW, werden diese Ansätze am JadeWeserPort als besonders sinnvoller Anreiz weiter verfolgt, um
den Gütertransport per Schiene noch mehr zu etablieren. Die Grundkonzeption des
Güterverkehrszentrums des Hafens sieht außerdem vor, dass die Logistikflächen bei Bedarf der
Ansiedler direkt an das Schienennetz angebunden werden können. Dadurch wird der umweltschonendere Gütertransport per Bahn am JadeWeserPort zur reellen Alternative, die auch wirtschaftlich
umsetzbar ist.
Durch die verkehrstechnischen Vorteile können die Waren besonders effektiv, zeit- und
ressourcenschonend vom und zum JadeWeserPort transportiert werden.
Die Eisenbahninfrastruktur der JWPM
verbindet zum einen die Umschlagsanlagen des JadeWeserPort mit dem
Schienennetz der DB Netz AG und
enthält zum anderen eine 16-gleisige
Vorstellgruppe, an die wiederum die
Eisenbahninfrastruktur der EUROGATE
KV-Anlage Wilhelmshaven GmbH (KVUmschlagsanlage) anschließt. Die KVAnlage wird von der Rail Terminal
Wilhelmshaven GmbH betrieben.
KV-Anlage mit Zug
Die KV-Anlage des Hafens ermöglicht es, besonders effiziente, multimodale Transporte zu organisieren,
die Straße und Schiene miteinander verknüpfen. Die sechsgleisige KV-Anlage mit drei
schienenfahrbaren Portalbrücken hat dabei eine Kapazität von 240.000 Ladeeinheiten pro Jahr.
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Überhaupt sind das Umschlagsequipment und die Prozessstrukturen des JadeWeserPort auf die Anforderungen des wachsenden Gütertransportbedarfs abgestimmt.
Auf dem EUROGATE Container
Terminal sorgen acht an der geraden
Kaje
entlang
frei
bewegliche
Containerbrücken gemeinsam mit
den Portalhubwagen (sogenannten
„Van Carriern“) als Transportmittel
auf dem Terminalgelände für ein
schnelles und effizientes Verladen
der Container.
Seeseitige Sicht auf die Kaje des JadeWeserPort mit
Containerbrücken
Ebenfalls positiv für die Transportkette ist die unmittelbare Nähe zu relevanten Behörden wie Zoll- und
Grenzkontrollstellen. Der kurze Weg vereinfacht die Kommunikation zwischen den Beteiligten und begrenzt auch hier Zeitverluste enorm.
Ziel des JadeWeserPort ist eine enge Zusammenarbeit von Reedereien, Hafenbetreibern, Behörden
und privaten Unternehmen, um Geschäftsabläufe zu optimieren.
Im Bereich der Hafenbahn erfolgt die
gesamte
Prozesssteuerung
der
Logistikkette zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen
(EVU)
und dem JadeWeserPort über eine
gemeinsam
genutzte
Software,
wodurch der Containerumschlag
effizient abgewickelt wird.
Van Carrier beim Verladen eines Container auf einen LKW
Das Hafenbahnsystem HASY ermöglicht die optimale zeitliche Abstimmung der Containerzüge seitens des
Stellwerks. Die Anmeldung der Züge
erfolgt ausschließlich elektronisch,
sodass durch Auswertung aller
transport- und abrechnungsrelevanten Daten eine schnelle und
reibungslose Abfertigung gewährleistet werden kann.
Über eine Verknüpfung mit dem Portal Dispo Track wird die Gleisbelegung sowohl für die 16-gleisige
Vorstellgruppe als auch für die sechs Gleise der KV-Anlage optimal verwaltet.
Das im folgenden Abschnitt erläuterte System SMART Supply Chain-System geht dabei sogar noch um
Einiges weiter.
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2.2.1
Best Practice: SMART Supply Chain (SMART SC)
Darstellung der Funktionsweise der SMART SC
Als Drehscheibe für Containerverkehre wird am JadeWeserPort kontinuierlich an einer Optimierung der
Logistikprozesse gearbeitet. Die effizienten Infra- und Suprastrukturen des Hafens bilden dafür die
perfekte Grundlage.
Eine Optimierung der Streckenplanung und damit verbunden auch die Vermeidung von Staus ist dabei
ein priorisiertes Ziel der JWPR.
Um die Auslastung von Ladungs- und Verkehrsträgern sowie Terminalkapazitäten zu verbessern, wurde
am JadeWeserPort in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) eine
ganzheitliche Lösung zur Abwicklung elektronischer Kommunikationsprozesse geplant und
implementiert. Die sogenannte SMART Supply Chain optimiert die Planungsprozesse entlang der
gesamten Transportkette und die Zulaufkontrolle zum Container Terminal Wilhelmshaven.
Das System dokumentiert dabei nicht nur alle Abläufe, sondern steuert und verbindet diese auch. Durch
einen ständigen Abgleich der Soll- und Ist-Daten können unmittelbar Handlungsempfehlungen gegeben
werden, sodass ein optimaler Güterfluss gewährleistet, Staus verhindert und die Effizienz der
Abfertigung gesteigert werden können.
Das System verbindet sämtliche Akteure der Logistikkette und sorgt dafür, dass alle notwendigen
Informationen für diese jederzeit und aktuell verfügbar sind. So kann umgehend auf Veränderungen in
den Abläufen reagiert werden, ohne dass unnötig Zeit durch fehlende Informationen verloren geht.
Empfänger sind in der Lage, kurzfristig umzudisponieren. Für LKW-Fahrer bedeutet dies, dass sie den
Auftrag und alle damit verbundenen Daten ständig mobil über eine entsprechende App für Smartphones
im Blick haben. Ein auf SMART SC aufbauendes Leitsystem sorgt dabei für ein einfaches Navigieren
zu Übergabeplätzen und Bestimmungsorten.
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JadeWeserPort | PERS Umweltbericht
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Diese Effizienzsteigerung ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern bringt auch Vorteile für die Umwelt mit
sich, da unnötige Wege, Staus und sonstige Verzögerungen und ein darauf beruhender CO₂-Ausstoß
vermieden oder zumindest verringert werden können.
Das Interesse an einer solchen Logistiklösung ist weltweit groß.
Beleg dafür ist die Prämierung der SMART SC beim diesjährigen IAPH IT Award mit der bronze plaque.
Dieser Award dient der Anerkennung der innovativen Nutzung von IT-Anwendungen im
Hafenmanagement und im Hafenbetrieb und der Vorteile, die solche Projekte für Häfen und die gesamte
Logistikkette mit sich bringen.
Grant Garfillan, Präsident der IAPH bei der Übergabe des IAPH-Awards an Holger Banik, Geschäftsführer
des JadeWeserPort
Foto: Hinrich Franck
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2.3
Reduzierung von Luft- und Meeresverschmutzung
Die Seeschifffahrt ist im Vergleich zu den entsprechenden Landverkehren ein CO₂-armer
Verkehrsträger - pro Tonnenkilometer fallen hier die Emissionen niedriger aus.
Dennoch belasten die Abgase der Schiffsmotoren die Umwelt, da Seeschiffe größtenteils mit Schweröl
betrieben werden, worin deutlich mehr Schwefeloxide und andere Schadstoffe (z. B. Schwermetalle,
Stickoxide, Partikel) enthalten sind als in Kraftstoffen, die an Land eingesetzt werden.
Die Politik verfolgt das Ziel, Umweltbelastungen durch Schiffsverkehre zu verringern. Die Internationale
Seeschifffahrtsorganisation IMO hat zum 1. Januar 2012 den zulässigen Schwefelgehalt von Bunkeröl
auf 3,5 % begrenzt. Ab 1. Januar 2020 wird der Grenzwert auf 0,5 % gesenkt.
Noch strengere Grenzwerte wurden für einige besonders schutzbedürftige Gebiete, sogenannte
„Sulphur Emission Control Areas (SECA’s)“, festgelegt. Dazu zählen Ostsee, Nordsee, der Englische
Kanal, große Teile der Küste Nordamerikas sowie seit dem 1. Januar 2013 die Karibik. Weitere Gebiete
werden aller Voraussicht nachfolgen. Innerhalb dieser Gebiete gilt seit dem 1. Januar 2015 ein
Schwefelhöchstgehalt von 0,1 %. Ab 2021 sollen Stickoxid-Grenzwerte folgen.
Neben den Kohlendioxid-Emissionen soll auch der Schwefeldioxid- und Stickoxidausstoß von Schiffen
erheblich gesenkt werden, um die Übersäuerung und Überdüngung der Böden und Gewässer zu
begrenzen.
Am JadeWeserPort wird die Verantwortung gegenüber der Umwelt im Rahmen der Herausforderung
als wachsender Containerhafen wahrgenommen, indem die Reeder in ihren Bemühungen zur
Reduzierung der Schiffsemissionen unterstützt werden. Hierauf wird im Folgenden detaillierter
eingegangen.
Als Transshipment-Hafen unterstützt der JadeWeserPort die Schifffahrt bei der Reduzierung ihrer
Emissionen. Dazu wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, wiederum andere sind geplant und
werden vorbereitet.
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JadeWeserPort | PERS Umweltbericht
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2.3.1
Environmental Ship Index (ESI)
Um die Ökobilanz in der Schifffahrt zu verbessern, sind neue Initiativen zum Klimaschutz und zur
Reinhaltung der Meere gefragt, da der Schadstoffausstoß durch die Verbrennung von Schwerölen
immer noch zu hoch ist.
Der JadeWeserPort ist Mitglied der World Port Climate Initiative (WPCI) und gewährt seit Betriebsbeginn
im Jahr 2012 einen ESI-Rabatt für besonders emissionsarme Schiffe.
Zudem ist der JadeWeserPort Mitglied der International Association of Ports and Harbours (IAPH),
welche die Kriterien, nach denen Schiffe im ESI bewertet werden, festlegt und im Austausch mit den
Reedern Änderungen und Anregungen zum Index diskutiert.
Seit dem 1. Januar 2011 wird das ESI-Zertifikat auf Antrag des Schiffes von der World Port Climate
Initiative (WPCI) ausgestellt. Der Index gibt Auskunft über die Umweltleistung von Schiffen, was
luftverunreinigende Emissionen (NOx und SOx) und CO₂ anbelangt. Häfen und andere nautische
Dienstleister auf der ganzen Welt können den Index zur Entlohnung von Schiffen und somit zur
Förderung der Nachhaltigkeit in der Schifffahrt heranziehen.
Ziel ist es, mit den Rabatten die Bemühungen der Reeder um besonders umweltfreundliche
Technologien und den Einsatz sauberer Brennstoffe zu honorieren.
Der ESI stellt fest, welche Schiffe bessere Emissionswerte aufweisen als die von der IMO (International
Maritime Organisation) festgelegten Richtwerte für Stickstoff- und Schwefeloxide. Die Höhe der
Einstufung (ESI-Punkte) richtet sich dann nach den ermittelten Werten.
Merete Maersk mit Lotsenversetzschiff „Warnemünde“
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2.3.2
Liquified Natural Gas (LNG)
Vor dem Hintergrund, die Schifffahrt umweltfreundlicher zu gestalten, spielt LNG eine wichtige Rolle, da
mit LNG der Ausstoß von Stickoxiden im Vergleich zum Diesel um knapp 90 % und der von Kohlendioxid
um bis zu 20 % verringert werden kann. Schwefeldioxid- und Feinstaubemissionen entfallen beim LNGBetrieb nahezu komplett, zudem verringert sich der Verschleiß der Motoren und senkt damit die
Betriebskosten.
Der JadeWeserPort unterstützt eine Initiative der WPCI, die Informationen und konkrete Beispiele für
die Bereitstellung von LNG in Häfen austauscht und entwickelt. Diese Initiative wird ebenfalls von einer
internationalen Arbeitsgruppe getragen, die in mehreren Untergruppen die Anforderungen an Häfen für
das Lagern und Bunkern (Betanken) von LNG definiert hat. Die Ergebnisse können unter der
Internetadresse www.lngbunkering.org eingesehen werden.
Zudem ist der JadeWeserPort Mitglied in der LNG-Arbeitsgruppe des Maritimen Kompetenzzentrums
Leer. Weiterhin wurden bereits im Sommer 2013 in einer Studie die Möglichkeiten einer LNGBebunkerung im Seehafen Wilhelmshaven analysiert.
Auf Arbeitsebene haben bereits erste Treffen mit anderen Häfen stattgefunden. Eine Ausweitung der
Kooperation wird von allen Seiten begrüßt und angestrebt.
Mit dem heutzutage verwendeten Schweröl können die strengeren Emissionsgrenzwerte nur schwer
erreicht werden. Alternativen zum Schweröl in der Schifffahrt sind das teure Marinegasöl oder eben
Liquified Natural Gas (LNG).
Es wird erwartet, dass die Flotte LNG-betriebener Schiffe bis zum Jahr 2025 weltweit auf 1.500 steigt.
Allerdings ist für die Bebunkerung von Schiffen mit LNG eine besondere LNG-Infrastruktur erforderlich,
an der es in vielen Häfen noch mangelt.
Der JadeWeserPort prüft in Kooperation mit anderen Häfen, welcher Beitrag für die Errichtung einer
Infrastruktur zur Beladung von LNG-Schiffen am jeweiligen Standort durch den Hafenbetreiber geleistet
werden kann.
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2.3.3
Landstromversorgung (Onshore Power Supply - OPS)
Durch die Einspeisung von Landstrom in das Bordnetz können Emissionen von Luftschadstoffen und
Lärm vermieden und von Kohlendioxid reduziert werden. An der Kaje und an Bord müssen hierzu
Anschlüsse und Umformer errichtet werden, die Strom mit den im Bordnetz der Schiffe verwendeten
Spannungen und Frequenzen bereitstellen. Mit der 2009 erfolgten Veröffentlichung der ISO-Norm
IEC/PAS 60092-510:2009 wurde ein wichtiger Schritt in Richtung der vielfach geforderten
Standardisierung getan.
Aus Sicht eines Hafens kann die Subventionierung des Landstroms zur Minderung der Emissionsbelastung sinnvoll sein. Die Effektivität einer bestimmten Emissionsminderung wurde bereits in Long
Beach untersucht. Unter 15 kennzeichnenden Schiffstypen wurde für fünf der Landstromanschluss als
effektiv ermittelt – mit einem Kreuzfahrtschiff an der Spitze, gefolgt von einem Kühlschiff, einem
Kühlcontainerschiff, Containerschiff und einem Spezialtanker. Gemeinsam waren den Schiffen der
deutlich überdurchschnittliche Leistungsbedarf, längere Hafenliegezeiten (in der Summe der Anläufe)
und relativ häufige Hafenanläufe, was diese Schiffstypen für eine Nutzung von Landstrom prädestiniert.
Derzeit sind die Containerschiffe in Europa noch nicht darauf eingestellt, Landstrom zu nutzen. Am
JadeWeserPort ist jedoch planerisch alles berücksichtigt und baulich vorbereitet worden, sodass
kurzfristig OPS (Landstrom) verfügbar gemacht werden kann, sollte von Seiten der Reeder eine
Nachfrage entstehen.
Der Servicehafen am JadeWeserPort, der vornehmlich für Schlepper und kleinere Versorgungsboote
errichtet wurde, ist mit zahlreichen Stromanschlüssen ausgerüstet, sodass an allen regulären
Liegeplätzen im Servicehafen eine Landstromversorgung gegeben ist.
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2.3.4
Umweltgerechte Abfallentsorgung
Der JadeWeserPort ist bemüht, mögliche Auswirkungen auf die Umwelt durch Schiffsabfälle so gering
wie möglich zu halten. Die abfallrechtliche Trias (Vermeidung vor Verwertung und Verwertung vor
Beseitigung) wird auch am JadeWeserPort beachtet. Dazu hat der JadeWeserPort die Maßnahmen zur
Schiffsabfallentsorgung in einem Schiffsabfallbewirtschaftungsplan festgehalten.
Anlaufende Schiffe werden im Rahmen der Allgemeinen Nutzungsbedingungen vom JadeWeserPort
zur Zahlung einer Entsorgungspauschale verpflichtet. Nur wenn sie auch tatsächlich Abfälle in die
Hafenauffangeinrichtung entsorgen, erhalten sie eine Rückerstattung von den Entsorgungskosten.
Damit setzt der JadeWeserPort einen Anreiz, den Schiffsmüll nicht auf hoher See zu entsorgen, sondern
an ein zertifiziertes und professionelles Unternehmen im Hafen abzugeben.
Die Entsorgung muss im Hafen angemeldet werden und wird behördlich überwacht. Die in
Wilhelmshaven und Umgebung ansässigen Beseitigungs-/Verwertungsbetriebe verfügen über
ausreichende Kapazitäten in den Bereichen Tankwagen, Containern und sonstigen
Auffangeinrichtungen, um den Schiffsmüll abzunehmen.
Schiffsabfälle nach MARPOL Anlage I (Öl) werden in der Regel landseitig durch einen Tank-LKW oder
seeseitig durch eine Barge entgegengenommen und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt.
Schiffsabfälle nach MARPOL Anlage V (z. B. Hausmüll) werden in der Regel durch einen
Containerdienst vom Schiff abgeholt.
Der Schiffsabfallbewirtschaftungsplan wird streng überwacht und alle zwei Jahre vom JadeWeserPort
neu aufgestellt.
Da am JadeWeserPort Container umgeschlagen werden, fallen in der Regel keine Ladungsrückstände
an, die es zusätzlich zu entsorgen gilt.
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2.4
Energieverbräuche minimieren
Um Nachhaltigkeit im Unternehmen erfolgreich zu verankern, ist ein gutes Energiemanagement
unerlässlich. Verbräuche werden überwacht, Energiesparpotenziale ausgelotet, und wo es geht, werden
intelligente Lösungen eingesetzt.
Auch bei der Anschaffung und Investition in neue Infra- und Suprastruktur wird ein besonderes
Augenmerk auf die Nachhaltigkeit gelegt.
2.4.1
Dienstleistungszentrum
Die Büroflächen im Dienstleistungszentrum (DLZ) sind nach den neusten Niedrigenergiestandards
konzipiert worden. Der hohe Dämmungsgrad, eine automatische Beschattungsanlage und
Wärmerückführung ermöglichen es, auf eine Klimaanlage zu verzichten. Aufgrund der Nutzung von
Erdwärme ist es zudem möglich, das DLZ mittels einer sehr kleinen Heizungsanlage, vergleichbar mit
der eines Zweifamilienhauses, zu beheizen.
Auch in der IT wird nachhaltig gehandelt. Müssen neue Geräte angeschafft werden, spielt die
Energieeffizienz eine große Rolle. Bei Bildschirmen und Druckern wird Wert auf hohe Umweltstandards
gelegt. Überwiegend handelt es sich bei den eingesetzten Geräten um solche mit der Auszeichnung
„Energy Star“. Diese Geräte verbrauchen etwa 10 % weniger Strom als die Standardmodelle. Durch
Virtualisierung konnte zudem der Hardwareeinsatz minimiert werden.
An fast allen Arbeitsplätzen gibt es inzwischen keine Drucker mehr. Sie wurden durch Netzwerkdrucker
und Multifunktionsgeräte ersetzt. Das verbessert die Energiebilanz, spart Kosten und Platz. Weiterhin
sorgt ein modernes Druckerkonzept für einen reduzierten Papier- und Tonerverbrauch.
Dienstleistungszentrum Pazifik One
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2.4.2
Pool-Dienstwagen
Der JadeWeserPort setzt auf Carsharing. Die Pool-Dienstwagen stehen allen Beschäftigten zur
Verfügung und können online gebucht werden. Die Wagen werden unter anderem zur Wahrnehmung
von Terminen bei Dienstleistern und Kunden eingesetzt.
Mobilität ist für das Team wichtig, doch der Faktor Umwelt wird dabei nicht vernachlässigt. Es wird
versucht, Einzelfahrten zu vermeiden und die Dienstwagen optimal auszulasten. Zudem wurden die
Pool-Dienstwagen nach ökologischen Gesichtspunkten beschafft und weisen einen reduzierten CO₂Ausstoß und Kraftstoffverbrauch auf.
2.4.3
LED-Technik
Die Beleuchtung des Güterverkehrszentrums erfolgt mittels besonders sparsamer LED-Technik. Zum
einen bietet die LED-Technik eine wesentlich längere Lebensdauer als die handelsüblichen NatriumHochdrucklampen, und zum anderen benötigen die LED-Leuchten weniger Energie, sodass sich auch
hier durch den Einsatz einfachster Mittel der Strombedarf von Grund auf senkt. Weiteres Argument für
die Nutzung von LEDs war für den JadeWeserPort die hohe Recycling-Quote der Lampen, die ohne
schädliche Substanzen wie Quecksilber oder Blei auskommen und damit eine einfache Entsorgung
ermöglichen.
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2.4.4
Best Practice: Senkelektranten
Das Truck Service Center (TSC) ist mit
Senkelektranten für Kühlcontainer ausgestattet. Dies spart CO2, Lärm und Kraftstoff
ein, da die LKW ihren Motor während der
Standzeit nicht laufen lassen müssen.
Problemdarstellung:
22 % der Container weltweit sind sogenannte
Reefer (Kühlcontainer). Diese werden z. B. für
den Transport von Lebensmitteln verwendet.
Um die Waren zu schützen, werden die
Container auf der ganzen Reise durchgehend
gekühlt. Dies gilt auch für den Transport per
LKW. Bei längeren Standzeiten müssen die
Maschinen der Zugmaschinen daher laufen,
um den für die Kühlung der Container
benötigten Strom zu produzieren.
Senkelektrant
Senkelektrant im TSC
Damit beim (Zwischen-)Lagern von Kühlcontainern am JadeWeserPort die Kühlung nicht auf den
Motorbetrieb von LKW angewiesen ist, sind im Truck Service Center 28 Senkelektranten installiert,
welche die Container mit Strom versorgen.
Obwohl der Strom am JadeWeserPort derzeit noch nicht komplett regenerativ bezogen wird, ist der
CO₂-Ausstoß durch die Nutzung der Senkelektranten dennoch deutlich geringer als die Emissionswerte
der LKW-Dieselmotoren.
Bei einer Auslastung der Elektranten von 25 % ergibt sich dadurch bereits ein Einsparpotenzial von
1.106.335,44 kg CO₂ pro Jahr, was einer Verringerung der CO₂-Emission bei der (Zwischen-) Lagerung
von Kühlcontainern um 86,74 % gleichkommt.
Die Kraftstoffersparnis durch den verringerten Motorenbetrieb ist zudem nicht nur umwelttechnisch ein
Vorteil, sondern auch ein finanzielles Argument.
Da ein LKW zur Kühlung eines 40-Fuß-Standardcontainers ungefähr acht Liter Diesel in der Stunde
verbraucht, belaufen sich die Kraftstoffkosten in diesem Zeitraum bei einem durchschnittlichen Literpreis
von 1,20 € auf 9,60 €. Bei einem Stromverbrauch von 7 kWh kostet die Kühlung desselben Containers
bei einem Preis von 0,25 € pro kWh 1,75 €. Somit werden pro Stunde 7,85 € für den Betrieb eines
Kühlcontainers gespart.
Ein weiterer Vorteil der Elektranten, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist zudem die verringerte
Lärmemission.
Denn obwohl die Geräuschemission des JadeWeserPort durch die Entfernung des Hafens zum
nächsten Siedlungsgebiet weitestgehend unbeachtet bleiben kann, ist dies ein Vorteil, den vornehmlich
die hafeneigenen Mitarbeiter, aber insbesondere die LKW-Fahrer, spüren.
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3
Gewässerunterhaltung
Als Hafeninfrastrukturunternehmen ist der JadeWeserPort für die Unterhaltung der sich in seinem
Zuständigkeitsbereich befindlichen Gewässer verantwortlich, damit verlässliche Bedingungen
geschaffen werden. Am JadeWeserPort erstreckt sich dieser Verantwortungsbereich auf den
Servicehafen und den Zufahrts- und Liegebereich vor der Kaje. JWPR hat nicht nur ein wirtschaftliches
Interesse an der Unterhaltung, sondern auch an einer sicheren Nutzbarkeit.
Die Zufahrt zum JadeWeserPort verbindet die parallel zur Kaje des JadeWeserPort verlaufende
Fahrrinne der Jade mit den Liegeplätzen an der Kaje. Die zu unterhaltende Gesamtfläche beträgt rd.
130 Hektar. Die planfestgestellte Solltiefe beträgt Normalnull (NN) -20,10 Meter. Dieses entspricht der
in der Seefahrt verwendeten auf LAT (lowest astronomical tide) bezogenen Fahrwassertiefe von 18
Metern. Somit haben z. B. tiefgehende Containerschiffe mit 16,50 Meter Tiefgang die aus
Sicherheitsgründen zu fordernde Kielfreiheit (under-keel-clearance) von 1,00 Meter.
Die im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses angestellten Untersuchungen haben im
Wesentlichen ergeben, dass vor der Kaje zwar mit Sedimentationen zu rechnen ist, die jedoch aufgrund
schiffserzeugter Turbulenzen weniger stark ausgeprägt sind und durch den natürlichen Abtrag im
Bereich des neuen Fahrwassers und des Zufahrtsbereiches großenteils neutralisiert werden. Mit
umfangreichen Unterhaltungsbaggerungen wird hier nicht gerechnet.
Auch die an der Jade starke Pendelströmung der Gezeiten trägt bereits eine Menge Baggergut ab.
Während des Tidenzyklus strömt fast die gesamte Wassermenge des Jadebusens durch das JadeFahrwasser bei Flut ein und bei Ebbe wieder aus, was einen Teil der Sandablagerungen bereits
fortspült.
JWPR führt zur Überprüfung
ausreichender Fahrwassertiefen regelmäßig Echolotpeilungen durch. Um notwendige
Arbeiten möglichst schonend
durchzuführen,
wird
am
JadeWeserPort vorrangig das
sogenannte Wasserinjektionsverfahren angewendet. Dabei
wird Wasser in die Gewässersohle injiziert, wo es in die
Hohlräume im Sediment eindringt und Sedimentpartikel
löst. Die Partikel mischen sich
mit dem Wasser, und auf der
Gewässersohle bildet sich eine
Suspensionsschicht, welche
Versorgungs- und Peilschiff „Harle Priel“
durch die natürliche Strömung
abgetragen wird. Dieses stellt gegenüber der Baggerung mit Hopperbaggern das wirtschaftlichere und
zugleich auch schonendere Verfahren dar.
Durch kontinuierliche Überwachung und sorgfältige Planung können die Eingriffe auf das Notwendigste
beschränkt werden. So wird die Umwelt geschont, und unnötige Kosten können vermieden werden.
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4
Kompensation und Ausgleichsflächen
Was der Umwelt genommen wird, wenn Hafenanlagen gebaut werden, muss ihr an anderer Stelle
zurückgegeben werden. Um die Eingriffe in die Natur funktional auszugleichen, werden durch JWPR,
stellvertretend für JWPM, im Zuge der Geschäftsbesorgung sogenannte Ausgleichsflächen geschaffen,
wodurch Veränderungen an anderer Stelle kompensiert und gleichwertige Ersatzflächen entstehen.
4.1
Für den Bau des Hafens
Bereits in der Planung musste der JadeWeserPort nachweisen, dass alle zumutbaren und
erfolgversprechenden Maßnahmen zur Verminderung möglicher Eingriffe unternommen wurden. Diese
wurden nicht nur theoretisch festgesetzt, sondern schon während der Baumaßnahmen durch
umfangreiche Beweissicherungsprogramme begleitet, die den Eintritt der gutachterlichen Prognosen
überwachten und sicherstellten, sodass die angenommenen Beeinträchtigungen in der Realität nicht
über das prognostizierte Maß hinausgingen.
Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass die für die unvermeidlichen Eingriffe in den Naturhaushalt
erforderliche Kompensation möglichst zeitnah und effektiv gestellt wurde. Die Durchführung dieser
Projekte wurde bereits in einem frühen Planungsstadium mit erheblichem Aufwand vorangetrieben.
Die Schaffung ausreichender Kompensationsflächen war von vornherein Bedingung für den Bau des
Hafens. Die Umsetzung dieser Verpflichtungen ist inzwischen weit fortgeschritten, und die wesentlichen
baulichen Maßnahmen sind abgeschlossen. Die geschuldete ökologische Aufwertung dieser Flächen
ist bereits heute nachgewiesen. Insgesamt hat der JadeWeserPort rund 143 Hektar Flächen durch
bauliche Umwandlung ökologisch aufgewertet. Zusätzlich werden durch das Land Niedersachsen
flächendeckend Maßnahmen und Projekte unterstützt, die auch aus Ersatzgeldzahlungen vom
JadeWeserPort finanziert sind.
Im Folgenden werden die Maßnahmen für Kompensation und Kohärenz vorgestellt.
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4.1.1
Warnsath und Möns
JWPM hat in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven
im Landkreis Wittmund zwei Flächenkomplexe in Warnsath und Möns mit insgesamt 64 Hektar
erworben, um den durch den Bau der Bahntrasse entstandenen Flächenverlust auszugleichen.
Umweltstrategisches Ziel war dabei, mit diesen großzügig dimensionierten Flächen zum einen
Ersatzhabitate für Wiesenbrutvögel zu schaffen und zum anderen ein landwirtschaftlich weitgehend
ungenutztes Feuchtgebiet mit landschaftstypisch wassergebundenen Oberflächenstrukturen zu
entwickeln.
Hierfür wurden vormals als Acker- und Grünland intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen nachhaltig
extensiviert. Darüber hinaus wurden bauliche Maßnahmen mit dem Ziel der Vernässung durchgeführt,
um die geplante ökologische Veränderung zu forcieren.
Ein in regelmäßigen Abständen durchgeführtes Monitoring dokumentiert die umweltfachliche gute
Entwicklung der Flächen.
So kann schon heute festgestellt werden, dass sich die Umstellung auf eine extensive Bewirtschaftung
der Grünlandflächen sehr positiv auf die floristische Artenzusammensetzung auswirkt. Das einstige sehr
artenarme Intensivgrünland entwickelt sich seit 2007 zu einem Extensivgrünland feuchter Standorte mit
dem Vorkommen entsprechender Pflanzenarten. Auch die Vogelwelt konnte davon erheblich profitieren.
Es wurde eine deutliche Zunahme der Artenvielfalt, insbesondere gefährdeter Arten, festgestellt.
•
Auf den Flächen in Möns findet man inzwischen u. a. vier typische Pflanzenarten der Moore
und Sümpfe, wie das Schmalblättrige Wollgras, den Wassernabel, die Wiesensegge und das
Pfeifengras. Auch die Vogelwelt findet Gefallen an den Flächen, wie Vertreter der offenen
Feldflur, z. B. Kiebitz, Blaukelchen, Feldlerche, Feldschwirl und Goldammer zeigen. Auch Arten
der halboffenen, gebüschreichen Feldflur wie Gartengrasmücke, Zilpzalp, Fitis und Buchfink
sind zu finden. Ebenfalls zu beobachten ist die Zunahme gefährdeter Vogelarten (z. B. Kiebitz,
Feldlerche u. Feldschwirl).
•
In Warnsath hingegen breiten sich insbesondere Arten des nährstoffarmen Grünlandes aus wie
das Gemeine Ruchgras, das Wiesenkammergras und die Kleine Braunelle. Als floristische
Besonderheit konnte dort erstmalig der Große Klappertopf im Grünland nachgewiesen werden.
Von den zwischenzeitlich dokumentierten Vogelarten befinden sich vier Arten (Feldlerche,
Kiebitz, Wachtel und Wiesenpieper) auf der Liste der gefährdeten Brutvögel Niedersachsens.
Verantwortlich betreut werden die Flächen von der Naturschutzstiftung Friesland-WittmundWilhelmshaven. Von dort aus werden auch Maßnahmen durchgeführt, die als Resultat des Monitorings
die weitere ökologische Aufwertung der Flächen fördern.
Resultierend aus den umweltfachlichen Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses hat der
JadeWeserPort auch maßgeblich daran mitgewirkt, gemeinsam mit den regionalen Deichbänden in
einem Flächenpool im Langwarder Groden (Landkreis Wesermarsch) einen wertvollen
Salzwiesenkomplex zur Verbesserung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes herzustellen.
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4.1.2
Langwarder Groden
Kompensationsgebiet Langwarder Groden
Der Langwarder Groden ist ein etwa 140 Hektar großes Gebiet, das zum Festland hin durch den
Hauptdeich und zur See hin durch einen Sommerdeich begrenzt ist. Durch teilweise Öffnung des
Sommerdeiches wird ein Bereich des Langwarder Groden wieder dem Gezeitenstrom ausgesetzt. Dort
soll sich eine wertvolle Salzwiesen-Landschaft entwickeln. Der Bau eines fünf Kilometer langen Rundweges mit Aussichtsplattform und Beobachtungshütten gibt darüber hinaus künftig Naturinteressierten
die Möglichkeit zur Erkundung des Naturerlebnisparks, ohne die Tier- und Pflanzenwelt zu stören.
Seit 2013 wurden die hierfür erforderlichen umfangreichen Baumaßnahmen unter der Regie des
JadeWeserPort zur Umgestaltung des Langwarder Grodens durchgeführt.
Bereits heute, lediglich zwei Jahre nach Beginn der Aufwertungsmaßnahmen, bestätigt sich der Erfolg
der Planung und Umsetzung des Projektes. Die IAPH hat das Projekt in diesem Jahr (2015) mit einem
Silbernen Port Environment Award ausgezeichnet. Diese Anerkennung kommt Organisationen zuteil,
die sich durch hervorragende Umweltmanagement-, Umweltschutz- oder Nachhaltigkeitsprojekte
hervorheben.
4.1.3
Amphibienschutzzäune
Auf Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses werden vor Ort in Wilhelmshaven zudem seit 2008 in
Abstimmung mit der Naturschutzbehörde der Stadt Wilhelmshaven entlang der verlängerten
Bundesautobahn A29 sowie der Verkehrsanbindung zum JadeWeserPort Amphibienschutzmaßnahmen durch vom JadeWeserPort beauftragte Firmen durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr werden
regelmäßig im Frühjahr mobile Schutzzäune entlang dieser Straßen aufgestellt. Diese Zäune
unterbinden in Einzelfällen die bisherigen Wanderbewegungen der Amphibien. Wo dieses nicht der Fall
ist, werden die Amphibien entlang dieser Zäune in Eimern gesammelt und im Norden des Gebiets
Voslapper Groden Süd (nördlich in ca. 5 km Entfernung) in geeigneten Lebensräumen wieder
ausgesetzt. Gleichzeitig werden Art und Anzahl dieser Amphibien bestimmt.
In den kommenden Jahren ist geplant, die bislang mobilen Amphibienschutzzäune durch ein stationäres
Konzept zu ersetzen, um auch langfristig den Schutz der Amphibien zu gewährleisten.
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4.2
Heute schon für morgen planen
Um der Entwicklung des Hafens langfristig Raum zu bieten und den wachsenden logistischen
Anforderungen gerecht zu werden, setzt der JadeWeserPort schon jetzt darauf, weitere
Ausgleichsflächen zu schaffen.
Da sich der an den Hafen angrenzende 380 Hektar große Voslapper Groden Süd als mögliches
Expansionsgebiet anbietet, gilt es, hierfür anderweitige ausreichende Ersatzflächen zu finden und
herzurichten, um den Fortbestand der Großen Rohrdommel und anderer dort angesiedelter und
bedrohter Arten zu sichern.
Das Land Niedersachsen und der JadeWeserPort haben sich mit der Europäischen Kommission
abgestimmt, dass schon heute, also weit vor dem Beginn konkreter Planungen für das Gebiet, Flächen
erworben und hergerichtet werden können, die im Falle künftigen Bedarfs als Kohärenzflächen
herangezogen werden können. Daher arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon heute daran, für
die Große Rohrdommel und die anderen geschützten Arten des Naturschutzgebietes Voslapper Groden
Süd ausreichende Ersatzflächen zu finden und diese herzurichten, sodass der Fortbestand des Netzes
„Natura 2000“ gesichert sein wird, wenn es zur beabsichtigten industriell-gewerblichen Nutzung des
Geländes kommt und die dann erforderlichen Genehmigungsverfahren beginnen.
Insgesamt 100 Hektar Fläche sind bereits für diese Zwecke erworben worden. Davon liegen rund 40
Hektar im Landkreis Wesermarsch auf dem Gebiet der Stadt Elsfleth. Der JadeWeserPort hat hier im
Ortsteil Oberhammelwarden eine ehemalige Tonkuhle erworben und diese in den Jahren 2012 und
2013 hergerichtet mit dem Ziel, dort die Leitart des „Voslapper Groden Süd“, die Große Rohrdommel,
anzusiedeln.
Wie das unmittelbar im Anschluss an die Baumaßnahmen durchgeführte Monitoring in 2013 gezeigt
hat, entwickelt sich die Fläche den Prognosen gemäß hervorragend. So konnten bereits jetzt fünf
gefährdete Pflanzenarten festgestellt werden, die in der Roten Liste der gefährdeten Gefäßpflanzenarten für Niedersachsen und Bremen aufgeführt werden, u. a. der Gewöhnliche Frauenmantel
und die Schwanenblume.
Dem Brutvogellebensraum in Oberhammelwarden kommt eine landesweite Bedeutung zu. Hier sind
Rohrweihe, Wasserralle, Schilfrohrsänger und Feldschwirl anzutreffen. Aus dem Amphibienbereich ist
der Moorfrosch hervorzuheben, der inzwischen einen sehr großen Bestand ausweist und dem als Leitart
von daher eine besonders große Bedeutung für den Naturschutz beigemessen wird. In enger
Zusammenarbeit mit dem örtlichen Naturschutzbund wird die weitere Entwicklung der Fläche ökologisch
begleitet. Dies alles lässt hoffen, dass die auf Feuchtbiotope spezialisierte Große Rohrdommel den Ort
als Brutbiotop annehmen wird.
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Ausgleichsfläche in Oberhammelwarden
Weitere rund 60 Hektar Fläche liegen im Landkreis Cuxhaven in der Samtgemeinde Hemmoor.
Zusammen mit dem dortigen Deichverband werden in den kommenden Jahren Kleiabbaumaßnahmen
mit vorweggenommenen Kohärenzsicherungsmaßnahmen verbunden. Flächen, auf denen Kleiboden
abgebaut wird, werden vorsorglich für die wertbestimmenden Arten hergerichtet.
Alle Maßnahmen werden von regelmäßigen Monitorings begleitet, um die Entwicklung der Flächen zu
dokumentieren. Ebenso werden die Flächen gepflegt, um den Ausgleich für den qualitativen
Zusammenhang des „Natura 2000“-Netzes zu gewährleisten.
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5
5.1
Soziales Arbeitsklima
Beruf und Familie vereinbaren
Der JadeWeserPort hat sich zum Ziel gesetzt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter effektiv dabei zu
unterstützen, die Berufstätigkeit mit familiären Aufgaben und Bedürfnissen optimal in Einklang zu
bringen. Unsere Beschäftigten gehören sämtlichen berufstätigen Generationen an: junge Menschen
beim Einstieg ins Berufsleben, Berufserfahrene sowie Kollegen, die sich bereits am Ende des
Berufslebens befinden. Für uns ist es selbstverständlich, ihnen eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie
zu bieten.
Dies lässt sich jedoch nicht in ein festes Schema pressen, da die Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sehr unterschiedlich sind.
Den Anforderungen von Säuglingseltern wollen wir ebenso gerecht werden wie denen einer Großfamilie
oder denjenigen, die pflegebedürftige Angehörige oder ein Enkelkind betreuen. Daher wird mit
jeder/jedem Betreffenden ein individuelles Konzept erarbeitet, um den persönlichen Umständen gerecht
zu werden. Die Möglichkeiten reichen von stufenweisem Wiedereinstieg nach einer Elternpause und
flexibler Arbeitszeit über Homeoffice bis zu Teilzeitkonzepten, die für die persönlichen Bedürfnisse
maßgeschneidert werden. Auch Männer nutzen diese Möglichkeiten zunehmend.
Um Veränderungen in den persönlichen Verhältnissen gerecht werden zu können, stehen wir mit
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern laufend im Gespräch, denn wir wollen die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie immer weiter entwickeln und optimieren.
5.2
Aus- und Weiterbildung
Besonderen Wert legt das Unternehmen auf die Unterstützung von Aus- und Weiterbildung seiner
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Rahmen von fachspezifischen Fortbildungen und berufsbegleitenden Studien und Ausbildungen wird
die Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert. Eine Weiterbildung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter erfolgt je nach den individuellen Bedürfnissen des Einsatzbereiches innerhalb der Firma.
Die Qualifikationen und Einsatzmöglichkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden somit ständig
gesteigert.
Außerdem bietet der JadeWeserPort Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, Bachelor- oder
Masterarbeiten im Unternehmen zu schreiben, wodurch Kontakte geknüpft und durch die Thesis
praxisnahe Bezüge erarbeitet werden können. Eine Integration in die Mitarbeitergemeinschaft ist dabei
für den JadeWeserPort selbstverständlich.
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6
Kooperationen, Partnerschaften, Netzwerke
Um als Containerhafen erfolgreich zu sein, braucht man starke Partner und gute Beziehungen vor Ort
und rund um den Globus. Für das Projekt eines Containerhafens und eines Güterverkehrszentrums in
Wilhelmshaven treten die JadeWeserPort-Gesellschaften nicht nur regional, sondern auch auf
nationaler und internationaler Ebene ein.
Da ganzheitliche Ergebnisse ökologischen Handelns am besten durch Kooperation erreicht werden, hat
der JadeWeserPort gemeinsam mit Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und Seaports of
Niedersachsen GmbH das Nachhaltigkeitsprojekt hafen+ ins Leben gerufen. hafen+ steht für die
gemeinsame Umweltstrategie der niedersächsischen Häfen, in der die Umweltaktivitäten der
Hafengesellschaften konzentriert und neue Denkanstöße gegeben werden.
Der JadeWeserPort ist aktives Mitglied der International Association of Ports and Harbours (IAPH) und
der World Ports Climate Initiative (WPCI) sowie Mitglied in der Ecoports Foundation.
Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hat sich der Herausforderung angenommen, eine kontinuierliche Verbesserung seiner Umweltleistungen über die gesetzlichen Vorschriften hinaus zu erfüllen und
transparent nachzuweisen. Mit Hilfe der EcoPorts Tools ist der Hafen an der Jade auf dem besten
Wege, ein nachhaltiges Umweltmanagement einzuführen.
EcoPorts stellt den Hafenverwaltungen allgemeinnützliche Tools zur Verfügung, um deren Umweltleistungen systematisch zu verbessern: die Self Diagnosis Method (SDM) und das Port Environmental
Review System (PERS).
Den ersten Schritt zur Selbstdiagnose der gegenwärtigen Umweltleistungen hat der Tiefwasserhafen
mittels der SDM bereits im Jahr 2011 vollzogen.
Des Weiteren ist dieser Bericht Teil der Zertifizierung des JadeWeserPort nach PERS, womit der
JadeWeserPort als erster niedersächsischer und, nach bremenports, als zweiter deutscher Hafen diese
Klassifizierung erhält und sich damit neben 16 weiteren europäischen Seehäfen in die Liste der PERSzertifizierten Häfen einreiht.
Auch Organisationen, wie z. B. die Handelskammern oder der Wirtschaftsverband Weser, greifen
Umweltaspekte immer wieder auf. Hier werden rechtliche Entwicklungen und Planungen, die zu einer
Gefährdung von elementaren Hafeninteressen führen könnten, analysiert und bewertet.
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7
Ausblick
Unser Ziel ist es, im Dialog mit Reedern, Verladern und Spediteuren die besonderen Vorteile, die der
JadeWeserPort Unternehmen und Kunden bieten kann, darzulegen, um den nachhaltigen Nutzen des
Hafens durch neue Verkehre zu stärken.
Der JadeWeserPort ist als Deutschlands einziger Tiefwasserhafen eine wichtige Ergänzung für den
Wirtschaftsstandort Deutschland und damit ein Schlüsselelement, um zukünftig international wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Schiffsgrößenentwicklung, die für Umwelt und Wirtschaft durchweg Vorzüge mit sich bringt, wird für viele Häfen und Wasserstraßen aufgrund deren begrenzter Tiefe und Breite
zum Problem, welches sich am JadeWeserPort vermeiden lässt. Diese Tatsache wird für Reeder
zusehends interessanter.
Für die Zukunft hat sich JWPR vorgenommen, das nachhaltige Hafenmanagement weiter zu intensivieren. Dies bedeutet, dass der JadeWeserPort weiter umfassend daran arbeiten wird, seine Leistungen
an den Maßstäben eines umweltgerechten und nachhaltigen Wirtschaftens zu messen und danach auszurichten. Zu diesem Zweck wird am JadeWeserPort auch an der Bestimmung von Kennzahlen gearbeitet, die kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst werden, um eine Bemessungsgrundlage zu
schaffen.
Es ist uns wichtig, die bereits begonnene nachhaltige Arbeit im Bereich der Kompensation und Kohärenz
weiterzuführen und ein Umweltmanagementsystem zu etablieren, indem die Bemühungen des
JadeWeserPort dokumentiert und anhand der hafeneigenen Indikatoren und regelmäßigen Berichten
messbar werden. Dazu zählt auch die Durchführung eines Energieaudits (nach DIN EN 16247-1) zur
grundlegenden Analyse der energetischen Ausgangssituation.
Einlauf der Eugen Maersk in den JadeWeserPort (Foto: Hartmut Janetzky)
Des Weiteren sollen die begonnenen Projekte fortgeführt und forciert werden. Gleichzeitig wird der Dialog mit den Partnern und Interessengruppen des JadeWeserPort verstärkt, um Themen des Umweltschutzes und die nachhaltige Entwicklung des Standortes gemeinsam voranzubringen. Die Initiative
hafen+ dient dabei als Multiplikator für die Umweltaktivitäten der handelseigenen niedersächsischen
Häfen.
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8 Kontaktdaten
Port:
Contact name:
Job title/position:
Postal address:
JadeWeserPort, Wilhelmshaven
Herr Faida
JWP Umweltkoordinator
Pacific 1, 26388 Wilhelmshaven, Germany
Telephone:
Fax:
E-Mail:
Website:
+49 (0) 4421 – 409 80 – 98
+49 (0) 4421 – 409 80 – 88
j-h.faida@jadeweserport.de
http://www.jadeweserport.de/
Port:
Contact name:
Job title/position:
Postal address:
JadeWeserPort, Wilhelmshaven
Herr Helten
Leiter Hafenmanagement
Pacific 1. 26388 Wilhelmshaven, Germany
Telephone:
Fax:
E-Mail:
Website:
+49 (0) 4421 – 409 80 – 55
+49 (0) 4421 – 409 80 – 88
c.helten@jadeweserport.de
http://www.jadeweserport.de/
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