Schiffs-Ingenieur Journal - Verein der Schiffs
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Schiffs-Ingenieur Journal - Verein der Schiffs
61. Jahrgang, Nr. 356 Januar / Februar 2015 C 13 903 ISSN 1432-9891 Gebühr bezahlt Schiffs-Ingenieur Journal Mitteilungen für die Mitglieder des Vereins der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. und der „Wieland“ – Vereinigung der Schiffsingenieure Bremerhaven e.V. Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. Allen unseren Mitgliedern und Freunden wünschen wir ein erfolgreiches und gesundes 2015 Übergabe des Forschungsschiffs „Sonne“ Nach einer Bauzeit von etwa 20 Monaten hat das Bundesforschungsministerium das neue Tiefseeforschungsschiff „Sonne” in Wilhelmshaven übernommen. (siehe Seite 11) Aus den Mitgliederkreisen Geburtstage Verein der Schiffsingenieure zu Hamburg e.V. (VSIH) angeschlossen der Vereinigung Deutscher Schiffs-Ingenieure (VDSI) und der Hamburger Gesellschaft zur Förderung des Schiffs-Ingenieurwesens (HGFS) Der Vorstand gratuliert herzlich folgenden Kollegen zum Geburtstag Gurlittstraße 32 · 20099 Hamburg Telefon (040) 2 80 38 83 Fax (040) 2 80 35 65 E-Mail: vsih-vdsi@t-online.de Internet: www.schiffsingenieure.de Feste Büro-Sprechzeiten: montags und mittwochs von 9.30 bis 13 Uhr Voranmeldung erwünscht Konten: Hamburger Sparkasse: IBAN: DE58200505501280112838 BIC: HASPDEHHXXX Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. (VSIR) Richard-Wagner-Straße 31 18119 Rostock-Warnemünde Internet: www.vsir.de Bankverbindung: Ostseesparkasse IBAN: DE70130500000450001202 BIC: NOLADE21ROS Schiffs-Ingenieur Journal – Mitteilungen für die Mitglieder des Vereins. Herausgeber der Verein der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V., vertreten durch den Vorstand: Dipl.-Ing. Jürgen Witte, Dipl.-Ing. Klaus Meerjanßen und Dipl.-Ing. Klaus Kowalsky. Chefredakteur: Dipl.-Ing. Joachim Ortlepp. Verantwortlicher Redakteur für den Teil Rostock: Dipl.-Ing. R. Griffel , für den Teil Bremerhaven: Dipl.-Ing. U. Grüber und für den Teil Bremen: Dipl.-Ing. Herwig Pollem. Anzeigenteil: Die Geschäftsleitung. Telefon (040) 2 80 38 83. Inserate gemäß gültiger Preisliste, die auf Anforderung übersandt wird. Druck: Neue Repro Druck + Produktions GmbH, 22844 Norderstedt, Stormarnstraße 25. Satz und Layout: Satztechnik Günther Köhler, 22848 Norderstedt, Scharpenmoor 38. Der Bezugspreis des Schiffs-Ingenieur Journals ist im Mitgliedsbeitrag inbegriffen. Einzelpreis: 4,50 Euro, Jahresabonnement: 22,50 Euro. Nachdruck in allen Teilen auch auszugsweise ohne Genehmigung der Schriftleitung und ohne Quellenangabe nicht gestattet. Gerichtsstand: Hamburg. ISSN In Rostock: Peter Schaufel am 27. 01. In Hamburg: 75 Jahre Helmut Wolf Dieter Delp Peter Neugebauer Claus Carstens Peter Räcker am 03. 01. am 04. 01. am 06. 01. am 11. 01. am 27. 02. 80 Jahre und mehr: Gerhard Stender (81) am 04. 01. Gerhard Weber (81) am 17. 01. Lothar Kyburg (80) am 18. 01. Karl Glade (81) am 25. 01. Rudolf Mandl (88) am 26. 01. Günther Burmeister (80) am 12. 02. Horst Suckow (81) am 12. 02. Rudolf Trede (81) am 15. 02. Max Hauschild (88) am 22. 02. Hans Terhöner (82) am 24. 02. Edith Radtke (86) am 20. 02. In Rostock: Hans Rudolf Werner Siegfried Kamalla (82) am 14. 02. Jaksch (83) am 27. 01. Streeck (80) am 15. 02. John (84) sam 16. 02. Wir wünschen allen Mitgliedern weiterhin alles Gute und noch viel Freude in unserer Gemeinschaft. Ein weiteres, treues Mitglied hat seine letzte, große Reise angetreten. Unser langjähriges Mitglied Dipl.-Ing. Peter Dieckmann ist am 18. Dezember 2014 im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit von uns gegangen. Herr Dieckmann gehörte unserem Verein seit 1959 an und war somit über 55 Jahre unser treues Mitglied. Wir werden Herrn Dieckmann in Ehren gedenken. Der Vorstand Nachruf Wir erhielten die traurige Nachricht, dass unser Vereinsmitglied Schiffsingenieur Rudolf Röhn am 19. November 2014 im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Herr Röhn gehörte dem Verein seit 1997 an und hat in dieser Zeit aktiv an der Gestaltung des Vereinsleben teilgenommen. Wir werden Herrn Röhn ein ehrendes Andenken bewahren Der Vorstand des Vereins der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. Neumitglieder Wir freuen uns, folgende Neumitglieder in unserem Kreis begrüßen zu können: Herrn K. H. van Dy Wegmann 24937 Flensburg Herr Martin Thegler 18107 Rostock Wir wünschen den neuen Mitgliedern viel Erfolg im Berufsleben und in der Zusammenarbeit mit unseren Vereinen. Der Vorstand des VSIH und des VSIR Inhaltsverzeichnis Seite Geburtstage / Trauer Einladungen Hamburg Prof. Watter wird neuer Präsident an der FH Flensburg Offshore – aber sicher Umstellvorgang bei Eintritt in die Emissionsschutzgebiete Design für die nächste Generation Short Sea Shipping Übergabe des Forschungsschiffs „Sonne” Neue Umrichter-Funktionen per Software Stena-Fähre nutzt Fernwärme aus städtischer Müllverbrennung Schaller Automation eröffnet neues Schulungs- und Trainingszentrum 2 2 3 4 4 6 10 11 11 12 12 Seite IMO Type Approval für GEA Westfalia Separator BallastMaster ultraV 500 Neubauprogramm abgeschlossen GEA Westfalia Separator stattet 28 Schiffe von BP aus DNV GL beleuchtet Trends in der Containerund Bulkschifffahrt Großer Innovationstag bei DNV GL in Hamburg Hausaufgaben für die deutsche Schifffahrt E.R. Schiffahrt erhält den neue DNV GL „Modification Excellence Award” Weiteres Kreuzfahrtschiff bei Meyer bestellt Erstes Float Out bei Meyer Turku Oy TUI Cruises expandiert bis 2017 auf sechs Schiffe 13 14 14 15 16 17 18 18 19 20 Seite Kreuzfahrtschiffe bei Fincantieri bestellt 21 Erstes Schiff unter deutscher Flagge 21 Auszeichnung für AIDA 21 Was sind Cat Fines? 22 LNG-Carrier mit Dual-Fuel-Motoren 23 „Mehr Umweltschutz mit besserer Technik“ 24 Der Schutz der Meere 24 „CSCL Globe”-Großcontainerschiff 26 Blockpumpen überarbeitet 27 KSB-Motor mit Energieeffizienzpreis ausgezeichnet 27 Wieland-Seiten 28-29 Bremen-Seiten 30-31 Literatur 31 Fest der Schiffs-Ingenieure 2014 32 Hinweis 32 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Aus den Mitgliederkreisen HAMBURG 19. März 2015 EINLADUNG (Statt Karten) Hiermit laden wir alle unsere Mitglieder zu der am Donnerstag, dem 19.März 2015, um 18.00 Uhr, in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ex FH Hamburg), Hörsaal 1.10, Berliner Tor 5, 20099 Hamburg, stattfindenden JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG ein Tagesordnung 1. Begrüßung durch den Vorsitzenden 2. Rechenschaftsbericht des Vorstandes 3. Bericht der Kassenprüfer 4. Entlastung des Vorstandes 5. Festsetzung des Mitgliederbeitrages 2015 6. Einsetzen eines Wahlausschusses und Vorschläge von Kandidaten für die VSIH-Vorstandswahl 7. Behandlung fristgemäß eingereichter Anträge*) 8. Bericht aus der Tätigkeit der VDSI (Vereinigung Deutscher Schiffs-Ingenieure) 9. Verschiedenes *) Anträge und Anfragen, die auf der Jahreshauptversammlung unter TOP 6 behandelt werden sollen, sowie Anträge und Änderung der vorgesehenen Tagesordnung, sind dem VSIH-Vorstand schriftlich mit Begründung bis spätestens zum 5. März 2015 vorzulegen. Verein der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. (VSIH) gez. Witte Der Vorstand gez. Meerjanßen gez. Kowalsky HAMBURG 12. Februar 2015 EINLADUNG (Statt Karten) Sehr geehrte Mitglieder und Freunde! Zur Vortragsveranstaltung im Rahmen unserer Vortrags-Saison 2014 am Donnerstag, dem 12. Februar 2015, um 18.00 Uhr, in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ex FH Hamburg), Hörsaal 1.12, Berliner Tor 5, 20099 Hamburg Hören Sie nach einem kurz gehaltenen geschäftlichen Teil den Vortrag Thema: Performance Monitoring – Wunsch und Wirklichkeit Referent: Herr Michael vom Baur, Hoppe Marine GmbH Mit freundlichen Grüßen Verein der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. (VSIH) Hamburger Gesellschaft zur Förderung des Schiffsingenieurwesens e.V. Gurlittstraße 32, 20999 Hamburg, Telefon 280 38 83 Der Vorstand Eventuelle Änderungen finden Sie auf unserer Internetseite: www.schiffsingenieure.de Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 3 Aus den Mitgliederkreisen / Offshore Prof. Watter wird neuer Präsident der FH Flensburg Die Fachhochschule Flensburg wird ab 1. Februar 2015 von Prof. Dr.-Ing. Holger Watter (51) geleitet Der Senat der Hochschule wählte den promovierten Diplom-Ingenieur für Maschinenbau zum neuen Präsidenten. Watter wird Nachfolger von Prof. Dr. Herbert Zickfeld, der aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl angetreten war. Watter setzte sich im 2. Wahlgang gegen zwei weitere Kandidaten durch. Nach seiner Wahl dankte er der Findungskommission und den Senatsmitgliedern für das Prof. Watter ab Februar 2015 neuer Präsident e n t g e g e n g e der FH Flensburg. brachte Vertrauen. „Ich freue mich auf interessante Aufgaben und neue Herausforderungen mit einem starken, kollegialen und leistungsfähigen Team“, so Watter. Prof. Dr.-Ing. Holger Watter ist seit 1997 Hochschullehrer. Zunächst war er an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW Hamburg) in den Bereichen Schiffstechnik, Fluidtechnik und Erneuerbare Energien tätig, u.a. als Stellvertreten- der Geschäftsführender Direktor. Seit 2005 verantwortete er als Prodekan der Fakultät Technik und Informatik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg die Weiterentwicklung der anwendungsorientierten Forschung. Watter verfasste mehrere Fachbücher und diverse Fachpublikationen zum Thema. In nationalen und europäischen Forschungsprojekten sammelte er umfangreiche Drittmittel-Erfahrungen, so dass er regelmäßig auch für die Europäische Kommission in Brüssel als Gutachter zu länderübergreifenden Forschungsanträgen tätig ist. Durch die aktive Mitarbeit in diversen Hochschulgremien verfügt Watter über Leitungs-, Budget- und Führungserfahrungen in verschiedenen Hochschulebenen in unterschiedlichen Hochschulsystemen. Seit 2010 ist der Korvettenkapitän der Reserve an der Fachhochschule Flensburg in verschiedenen Studiengängen tätig. Zurzeit ist er auch Leiter des Maritimen Zentrums (www.fh-flensburg.de/mz). Seine Themenschwerpunkte sind systemtechnische Fragestellungen auf den Gebieten der Schiffstechnik, der Erneuerbaren Energien und der Fluidtechnik. Fragen der Systemoptimierung, der Energieeffizienz und Ressourcenschonung bilden seine besonderen Interessenschwerpunkte. Ehrenamtlich ist er unter anderem bei der Normenstelle für Schiffs- und Meerestechnik, bei der Schiffbautechnischen Gesellschaft und der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure tätig. Am 8. Januar 2015, wurde in einer Feierstunde Herrn Prof. Dr.-Ing. Watter die Ernennungsurkunde übergeben. Weitere Informationen unter www.fhflensburg.de/watter Fachtagung: Offshore – aber sicher 130 Experten aus der maritimen Wirtschaft konnte der Präsident der Fachhochschule Flensburg, Prof. Dr. Herbert Zickfeld am 28. März zur Fachtagung „Offshore – aber sicher” auf dem Campus der Flensburger Hochschulen begrüßen. 1. Zielsetzung Offshore-Windparks werden als eine wichtige Zukunftsoption der regenerativen Energieversorgung gehandelt. Ihr weiterer Ausbau, auch in seeverkehrstechnisch kritischen Zonen, wie der Deutschen Bucht, ist energetisch und versorgungstechnisch sinnvoll. Damit resultieren aber auch Herausforderungen für die Sicherheit des Seeverkehrs in und um solche Areale. Auf dem Campus der Flensburger Hochschulen wurde am 28. 3. 2014 im Rahmen eines Symposiums über bereits existierende und potentielle Probleme sowie mögliche Lösungen informiert. Die Veranstaltung richtete sich an Entscheidungsträger, Anlagenplaner, interessierte Kreise, Verbände und Behörden. Experten aus der Praxis von Pla- 4 nung und Betrieb derart komplexer Anlagen informierten und diskutierten die Pro und Contra sowie die Herausforderungen in diesem Kontext: Sicherheitsaspekte hinsichtlich Rettung, Bergung, Verkehrslage und Routenführung, regionale und ökologische Aspekte, Ausfallund Redundanzbetrachtungen, Zertifizierungs- und Betriebsgenehmigungen u.a. waren Themenschwerpunkte der Tagung. Ziel der Veranstaltung war es, eine Übersicht zu den komplexen und vielschichtigen Randbedingungen dieser relativ jungen Industrie zu erhalten und zum sachlichen Dialog beizutragen. 2. Einführung Neben dem Landrat des Kreises Nordfriesland, Dieter Harrsen, und dem Ab- teilungsleiter für „Technologie, Tourismus und Verbraucherschutz“ im Wirtschaftsministerium des Landes Schleswig-Holstein, Dr.-Ing. Hartmut Euler, wurden zahlreiche Experten aus dem MARITIMEN CLUSTER NORDDEUTSCHLAND sowie Branchenvertreter auf der Veranstaltung begrüßt. 3. Sicherheitsaspekte in OffshoreWindparks Zur Einführung stellte Hans-Werner Monsees, Leiter des Havariekommandos, das Leistungs- und Tätigkeitsprofil seiner Behörde und die Herausforderungen „mit den neuen Hindernissen zur Ölbekämpfung“ (wie er mit Augenzwinkern die Windparks bezeichnete) vor. Es wurden Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Offshore die aktuellen Aktivitäten zu den neuen Einsatzbedingungen, den Rettungs- und Meldewegen sowie den Strategie- und Fachkonzepten vorgestellt. Insbesondere die Aufgabenteilung zwischen unternehmerischer Verantwortung und staatlichen Fürsorgepflichten sowie die anstehenden Optimierungsaufgaben wurden ausführlich dargestellt. 4. Nautische Simulationsstudien zur Verkehrssicherheit shore-Windparks vor. Anhand von Simulationsstudien im Rahmen von Abschlussarbeiten an der Fachhochschule Flensburg wurden fahrpraktische Fragestellungen auf den wichtigsten Hauptverkehrswegen in der Nordsee erörtert und untersucht. Diskussionen zu widersprüchlichen Zielkonflikten, unterschiedlichen nationalen Regelwerken zu Befahrensregeln von Sportfahrzeugen, praktische Probleme beim Radarbetrieb und zur Befeuerungssituation waren Kernthemen des Vortrages. Es wird die Einrichtung eines internationalen Verkehrstrennungsgebietes durch die IMO empfohlen. 5. Zertifizierungund Genehmigungsmanagement Gerald Immens - 2. Vorsitzender des Nautischen Vereins zu Kiel von 1869 e.V., Nautiker, Lotse und Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Flensburg – stellte die Aspekte der nautischen Schiffsführung zur Beurteilung von Off- Die „Risiken und Nebenwirkungen“ aus Betreibersicht stellte Hans-Gerd Knoop vor, Naval Achitect & Marine Engineer aus Bremen: Offshore-Windparks stellen eine relativ junge Industrie mit vielschichtigen Herausforderungen und neuartigen Erfahrungen dar. Dass dies auch für den administrativen Prozess gilt, musste der kommerzielle Windparkbetrieber BARD (vgl. www.bardoffshore.de) teilweise leidvoll erfahren. In dem Vortrag wurden der sehr umfangreiche Zertifizierungsprozess und das Genehmigungsverfahren sowie die dazugehörigen Regelwerke beschrieben. Erstaunlich dabei war, dass zu Beginn des Genehmigungsverfahrens eine Projektzertifizierung gefordert, aber nicht definiert war. Dies führte zu sehr hohen Ressourcenbindungen und Kosten (10 Mio. nur für ZertifizierungsgeOptimising Performance & Reducing Emissions LEMAG LEHMANN & MICHELS GmbH has manufactured performance measuring instruments for the marine industry since 1911. Today´s product range includes state of the art systems to PRQLWRU HQJLQH HI¿FLHQF\ LEMAG LEHMANN & MICHELS also specialise in fuel systems. Since 1911 Measuring Instruments Engine Performance Monitoring LEMAG PREMET® LEMAG LEHMANN & MICHELS GmbH Siemensstraße 9 | 25462 Rellingen Tel.: + 49 4101 5880 0 Fax.: + 49 4101 5880 129 Email: lemag@lemag.de Emission Reducing Technologies LEMAG Slashpol® E WiF Ship Performance Monitoring LEMAG SEEAmag® LEMAG Engineering GmbH is the local agent and contact point for the entire German market for Clean Marine. Clean Marine offers Exhaust Gas Cleaning Systems (EGCS), also known as scrubbers, for the marine industry. The EGCS removes sulfur and harmful particulate matter (PM) from WKH VKLSV ÀXH JDV )RU IXUWKHU information please contact us. Exhaust Gas Cleaning Systems - Scrubbers - LEMAG Engineering GmbH Siemensstraße 9 | 25462 Rellingen Tel.: + 49 4101 5880 0 Email: egcs@lemag.de visit us at www.lemag.de Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 5 Emission bühren), umfangreiche Prüf- und Inspektionsberichte sowie Konformitätsbescheinigungen, ohne dass im Konfliktfall eine Beschwerde- oder Schlichtungsstelle angerufen werden konnte. Planungssicherheit ist so nicht gegeben. 6. Offshore-Anforderungen aus Sicht kommunaler Küstenanrainer kobewertung sowie die Anforderungen an Redundanzen im technischen Schiffsbetrieb gab Prof. Dr.-Ing. Michael Thiemke, Experte für Schiffsantriebsanlagen am Maritimen Zentrum der Fachhochschule Flensburg. Anhand von exemplarischen Beispielen wurden Maschinenausfälle und Einschränkungen der Manövrierfähigkeit im Kontext der Offshore-Windparks erörtert. Es wurden Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen im Dialog mit der Auditorium diskutiert. 9. Rettungsverfahren zur Rettungskette im Offshore-Windpark Das Leistungs- und Tätigkeitsprofil der Firma OFFTEC (www.offtec.de) sowie einen Einblick in die laufenden Projekte gab Andreas Rauschelbach. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen Beratung, Begutachtung sowie Schulungs- und Betriebskonzepte rund um das Themenfeld „Rettungskonzeption und Rettungskette im Offshore-Bereich“. Besondere Anforderungen wie Weg-, Zeit-, Wetter-, Kosten- und Kommunikationsfragestellungen wurden in der Präsentation ausführlich erörtert. 10. Zusammenfassung/ Bewertung Der Dekan des Fachbereiches Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Maritime Technologie (MVM), Prof. Dr.-Ing. Axel Krapoth zog eine positive Bilanz der Veranstaltung und stellte im Dialog mit den anwesenden Fachpraktikern eine praxisorientierte Folgeveranstaltung in Aussicht. Die Belange des Küsten- und Umweltschutzes wurden durch Rudolf-Eugen Kelch, Vorstand der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN), zusammengefasst und vorgetragen. Ausgehend von historischen Betrachtungen (Unfall der PALLAS) wurden aktuelle Forderungen aus der Perspektive der Küstenanrainer umfassend dargelegt. 7. Freiheit der Meere gefährdet? Eine juristische Bewertung zum völkerrechtlich verbrieften Recht auf die „Freiheit der Navigation versus Windparks in der Allgemeinen Wirtschaftzone“ gab Prof. Sander Limant LL.M., Reserveoffizier, Nautiker und Jurist am Maritimen Zentrum der Fachhochschule Flensburg. Er konnte dabei aufzeichnen, in welchen Fällen ein privates, berufliches oder staatliches Einspruchsrecht zu den laufenden Offshore-Aktivitäten und -Planungen aussichtsreich oder aussichtslos sein könnten. 8. Ausfallwahrscheinlichkeiten von Schiffsantriebsanlagen Eine Einführung in die ingenieurwissenschaftliche Ermittlung von Ausfallwahrscheinlichkeiten, Sicherheits- und Risi- 6 Umstellvorgang bei Eintritt in die Emissionsschutzgebiete Kay Paschen TX-Marine Messsysteme GmbH, www.txmarine.com Prof. Dr.-Ing. Holger Watter Maritimes Zentrum der Fachhochschule Flensburg; www.fh-flensburg.de/mz 1. Einführung Am 1. Januar 2015 tritt eine weitere Stufe zur Verschärfung der Emissionsvorschriften der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) in Kraft. Durch betriebliche Maßnahmen ist sicherzustellen, dass bei Eintritt in die Emission Control Areas (ECA) Ostsee und Nordsee nur noch Kraft- und Brennstoffe mit einem Schwefelanteil von max. 0,1% verwendet werden. Die Überprüfung erfolgt im Rahmen der Hafenstaatkontrollen; vgl. Abb. 1. Aufgrund der Mischungsvorgänge im System kann dieser Umstellvorgang mehrere Stunden andauern und zu betrieblichen Problemen führen. Dazu liegen erste Erfahrungen in den North American Emissions Control Areas (NAECA) seit dem 1. August 2012 vor; die US COAST GUARD berichtet regelmäßig über „fuel switch related loss of propulsion incidents“ [1]. Hier hat es in jüngster Zeit Verunsicherung bei einigen Betreibern gegeben, es stehen kommerzielle Assistenzsysteme zur Verfügung. Die nachfolgenden Ausführungen zeigen Abbildung 1: Absenkung der Schwefelgrenzwert nach RULFS [2] [3]. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Emission nes Brennstoffsystems. Nach dem Umstellvorgang von Heavy Fuel Oil (HFO) zu niedrigschwefligem Marine Diesel Öl (MDO) ändert sich die Konzentration im Mischrohr (Mixing Unit) von 100% HFO zu 100% MDO in Abhängigkeit vom Brennstoffverbrauch des Motors. Die zeitliche Änderung der Konzentration im Mischrohr ist nichtlinear, weil sich die Zusammensetzung des Abflusses nach dem Umstellen mit der Konzentration ändert. Die mathematiAbbildung 2: Aufbau eines üblichen Brennstoffsystems an Bord von Seeschiffen am Beispiel der Schiffsmaschinensimulation des Maritimen sche Beschreibung führt Zentrums der Fachhochschule Flensburg. auf eine Differentialgleichung, die auch für ausgewählte Wirkmechanismen auf und die Beschreibung der Konzentration in geben betriebliche Hinweise für das Ballastwassertanks bei der DurchflussBordpersonal und den Reedereibetrieb. methoede (Flow-Through-Methode) [4] oder die Reaktionskinetik von chemi2. Mischungsvorgänge beim Umstellschen Prozessen (z.B. im Scrubber) angevorgang wendet werden kann. Die Komponenten Abb. 2 zeigt den Prinzipiellen Aufbau ei- werden daher hier allgemein „A“ und „B“ genannt; der Eintritt wird mit „1“, der Austritt mit „2“ bezeichnet. Die instationäre Kontinuitätsgleichung der Strömungslehre liefert für die Eintrittskomponente A zwiscnen dem Eintritt 1 und dem Austritt 2 (hier z.B. MDO nach dem Umstellvorgang): (1a) Die zeitliche Konzentrationsänderung von A im Tank ist abhängig vom Zu- und Abfluss der Komponente A. Die Gleichung kann umgestellt werden zu (1b) Die Komponente B (hier das HFO) wird nicht zugeführt, sondern „verbraucht“: (2a) In infinitesimaler Schreibweise bedeutet dies (2b) Die Addition der Gleichungen (1) und (2) liefert die banale Aussage (3) E Engine Perfo orman a ce Monitoring Since 1911 Measuring Instruments LEMAG LEHMANN & MICHELS GmbH Siemensstraße 9 | 25 462 Relling gen Tel.: + 49 4101 588 0 0 Fa x.: + 49 4101 58 8 0 129 Email: lemag@lemag.de visit us at www.lemag.de Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 7 Emission Abbildung 4: Schematische Darstellung von Abbaurate und Zeitkonstante des Mischrohrbehälters. Es zeigt sich also, dass eine vollAbbildung 3: Bilanzgleichungen für die Konzentrationsänderung in einem ständige EntleeBehälter und am Abfluss [5]. rung nicht mögDie Konzentrationen beider Stoffe än- lich ist, weil dies unendlich viel Zeit bedern sich in gleichem Maße: Der Abbau nötigen würde. Nachdem das Behältervon B entspricht dem Zuwachs von A im volumen dreimal ausgetauscht wurde Behälter. Die Gleichungen lassen sich beträgt der Restgehalt ca. 5%; es wurde analytisch lösen [5]: Die Abbaurate von dann zu 95% auf MDO umgestellt. B (hier also HFO) ergibt sich mit (4a) Darin ist τ die Laufzeit des Umstellvorganges. T die Zeitkonstante des Systems (4b) und V das Behältervolumen (hier des Mischrohres) sowie . VN der Volumenstrom des Zuflusses (hier MDO). Die Visualisierung der tatsächlichen Verhältnisse kann durch numerische Integrationsrechnung z.B. in MATLAB SIMULINK oder durch Open Source Software (wie SCILAB) in einfacher Weise erfolgen. Komplizierter ist die Berechnung in EXCEL, weil dann schrittweise numerisch integriert werden muss. Da EXCEL jedoch als Bürosoftware weit verbreitet ist, enthält Abb. 5 ein Rechenbeispiel für einen 1 m³ Tank aus dem 50 Ltr/Min. entnommen werden. Dargestellt ist der Rechenalgorithmus (mit der numerischen Integration) und den exemplarischen Rechenergebnissen. 3. Betriebliche Besonderheiten Die Umstellung des Brennstoffes beim Eintritt in die Emission-Control-Area (ECA) hat einige betriebliche Nebeneffekte, die nachfolgend kurz dargestellt werden sollen. 3.1 Wärmegradient Abbildung 5: Simlationsrechnung und –ergebnisse für ein einfaches Beispiel. 8 Für die geeignete und optimierte Verbrennung ist eine Viskosität von ca. 10 bis 15 mm²/s erforderlich. Für Schweröle sind dazu Temperaturen am Endvorwärmer von ca. 130°C erforderlich (Viskosi- mat). Bei MDO sind deutlich kleinere Temperaturen erforderlich. Zur Vermeidung von Wärmespannungen, Leckagen und unzulässigen Dehnungen sind motorenspezifische Temperaturgradienten nicht zu unterschreiben (z.B. 2°C pro Minute). Das „Ausgasen“ von MDO oberhalb von 60°C ist zu vermeiden. Besonders gefährdet ist die metallische Abdichtungen von Einspritzpumpe und Einspritznadel deren Spiel im µm-Bereich liegen. Abbildung 6: Viskositätsanforderungen für MDO und HFO schematisch. 3.2 Unverträglichkeit Rückstandbrennstoffe unterscheiden sich nach Fördergebiet und Raffinerieprozess teilweise sehr stark [4] [5]. Die Produkte werden teilweise bis an die Löslichkeitsgrenze für den maritimen Markt durch Zumischung „konfektioniert“. Durch Mischung unterschiedlicher (formal auch gleichnamiger) Schifffahrtsbrennstoffe kann es daher zu Unverträglichkeiten kommen: Es kommt zu schlammartigen Ausfällungen von Asphaltenen und nicht löslichen Stoffen, die im ungünstigsten Fall den Filter vor Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Emission . - 254 COSCO Blue Ocean Shield der Maschine verstopfen und zum Motorenausfall führen können. Traditionell leitet der Betriebsingenieur daraus die nachfolgenden Regeln ab: 3 Brennstoffe NIE mischen! 3 Besonders gefährdet sind Mischungen mit • hohem Dichte- und/oder • hohem Viskositätsunterschied bzw. • hohem Sedimentgehalt. 3 Kritisch ist insbesondere das Mischungsverhältnis bei ca. 50/50 sowie 3 bei hohen Temperaturen (z.B. in den Endvorwärmern). Gerade diese Verhältnisse werden aber im Laufe des Umstellvorgangs im Mischrohr erreicht. Die Verträglichkeit kann vorab durch einen Tüpfeltest oder Verträglichkeitstest prognostiziert werden [4] [5] [6]. unterschied mit dem Fluid und werden daher auch nicht vom Separator ausreichend zurückgehalten), • hart und abrasiv (verursachen also gerade bei kleinem Spiel in Einspritzpumpe, Einspritzventil und zwischen Kolben und Laufbuchse Verschleißspuren). Der Gehalt an Cat Fines (Al-Si) wird durch die Vorgaben der ISO 8217 für Schifffahrtsbrennstoffe begrenzt. Dies sollte durch regelmäßige Brennstoffuntersuchungen im Labor kontrolliert werden, da die Folgeschäden erheblich sein können. 3.5 TBN-Umstellung Die bisher relativ hohen Schwefelwerte führen nach der Verbrennung zusam- men mit dem kondensierenden Wasserdampf aggressive Schwefelsäure und schweflige Säure. Zur Vermeidung von Korrosionsschäden ist der Basengehalt des Schmierstoffes auf den Brennstoff abzustimmen. Zu niedrige Basenzahlen führen zu Korrosionsangriffen, zu hohe Basenzahlen können zu CaCO3-Ablagerunge („Deposits“) mit entsprechenden Nebenwirkungen für die Honriefen und das Schmierölspeichervermögen (Laufbuchsenverlackung) führen. 4. Technische Hilfsmittel Für den Umstellvorgang sind kommerzielle Assistenzsysteme verfügbar [8] [9] [10]. Grundsätzlich wird zwischen zeitgesteuerten und temperatur/visko- 3.3 Cat Fines Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach niedrigschwefligem Kraftstoff ist in jüngster Zeit wieder ein Anstieg der Cat Fines in Schifffahrtsbrennstoffen zu beobachten [2] [7]. Cat Fines sind Begleitstoffe aus dem katalytischen FließbettCracker im Raffinerieprozess. Sie bestehen aus Aluminium und Silizium und sind • sehr klein (werden daher vom Filter nicht vollständig zurückgehalten), • verfügen über eine poröse Struktur (und haben dadurch keinen Dichte- Abbildung 7: Zumischung an die Löslichkeitgrenze am Ende des Raffinerieprozesses. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 9 Emission sitätsgeführten Systemen unterschieden. Aufgrund der o.g. Randbedingungen können zeitgesteuerte Systeme nur suboptimale Lösungen liefern, insbesondere weil die Motorenhersteller Temperaturgradienten von max. 2…3°C pro Min. vorschreiben. sichtigung unter Berücksichtigung räumlichen Gegebenheiten, Abgleich von Zeichnungssätzen zur Klassenfreigabe, Baumusterprüfung der Komponenten und Nachweis zertifizierter Schweißbedingungen. Bei den temperatur/viskositätsgesteuerten Systemen werden diese Parameter ständig überwacht. Die Regelparameter werden so gewählt, dass die o.g. Gradienten eingehalten werden. Hierzu ist es hilfreich, wenn das Umschaltsystem die Kühler („Chiller“) adäquat ansprechen können. 5. Zusammenfassung/Bewertung Zusätzlich sind durch eine Mischfunktion („Blending“) die räumlich spezifischen Schwefelgrenzwerte oder die Zündeigenschaften bei zündunwilligen Kraftstoffen durch Mischung in Grenzen beeinflussbar. Hier wird der Einsatz eines Homogenisators empfohlen [8]. Unbeschadet dieser techn. Hilfsmittel wird ein Verträglichkeitstest (z.B. in Form der Tüpfelprobe) jedoch dringend empfohlen. Bei der Inbetriebnahme der Neuanlage sind zu beachten: Inbetriebnahmebe- Die Ausführungen zeigen, dass beim Umstellvorgang zahlreiche komplexe betriebliche Aspekte zu berücksichtigen sind, wenn Folgeschäden oder Betriebsbeeinträchtigungen vermieden werden sollen. Für den Umstellvorgang sind kommerzielle Assistenzsysteme verfügbar [8] [9] [10]. Der verantwortungsbewusste und planerische Umgang mit der anvertrauten Technik durch das technische Schiffsführungspersonal und den Reedereibetrieb ist nicht nur nach ISMVorgaben geboten [11]. Literatur- und Quellenverweise [ 1] N.N.: Options to meet ECA requirements, SHIP & OFFSHORE, 04/2014, page 18 – 20. [ 2] Rulfs, R.: Zukünftige Schifffahrtsbrennstoffe - ein Ausblick, STG-Reedereisprechtag “ Schiffsantriebsanlagen der Zukunft”, Flensburg, 05.04.2011. ReVolt: Design für die nächste Generation Short Sea Shipping Angesichts der zunehmenden Belastung von Logistiknetzwerken an Land gilt die Kurzstreckenseefahrt als mögliche und vielversprechende Transportalternative. Mit „ReVolt” liegt jetzt das Konzept für ein batteriebetriebenes und unbemanntes Schiff vor. Die Idee stammt von Forschern der Klassifizierungsgesellschaft DNV GL. Statt des üblichen Dieselkraftstoffes nutzt das „ReVolt”Schiff eine 3.000-kWh-Batterie als Antrieb. Da sich hierdurch die Anzahl wartungsintensiver Teile – wie etwa rotierender Komponenten – verringert, sinken zudem die Betriebskosten. Die Reichweite beträgt laut DNV GL 100 sm, dann müsse die Batterie wieder aufgeladen werden. 10 Für den Fall, dass die benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, entfallen auch die KohlendioxidEmissionen. Der Schiffsentwurf ist für eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 kn ausgelegt und habe zudem einen geringeren Wasserwiderstand als andere Schiffe, die normalerweise mit einem Tempo von 8,7 Knoten unterwegs sind. Dank dieser leichten Geschwindigkeitsreduzierung konnten die Ingenieure das Schiff mit einem geraden, senkrechten Bug ausstatten, wodurch das Strömungsprofil des gesamten Rumpfes weiter verbessert und Energie gespart werden kann. „ReVolt” soll unbemannt operieren und könnte eine gravierende Schwäche der Schifffahrtsbranche verringern – die Sicherheit. Mit durchschnittlich 900 To- [ 3] International Maritime Organisation (IMO): Air Pollution, Energy Efficiency and Greenhouse Gas Emissions; Sulphur oxides (SOx) – Regulation 14, http://www.imo.org/OurWork/Environment/PollutionPrevention/ AirPollution/Pages/Sulphur-oxides-(SOx)-% E2%80%93-Regulation-14.aspx (Stand: Okt. 2014). [ 4] Bernhardt, Frank; Meier-Peter, Hansheinrich (Hrsg.): Handbuch Schiffsbetriebstechnik – Betrieb – Überwachung – Instandhaltung (2. Aufl.), Seehafen Verlag, Hamburg, 2012. [ 5] Watter, Holger: Betriebsstoffe (Vorlesungsmanuskript), Fachhochschule Flensburg, http://www.fh-flensburg.de/ watter/lehre.htm#BetrSt (Stand: Okt. 2014). [ 6] KITTIWAKE: Fuel and Lube Oil Training Manual, Littlehampton/West Sussex (GB). [ 7] Schlapmann, Wolfrad: Schwerölaufbereitung unter besonderer Berücksichtigung von Catfines, 36. Informationstagung zur Schiffsbetriebsforschung (ISF-Tagung), Flensburg, 23.05.2014. [ 8] TXMARINE: Diesel Switch, http://www.txmarine.com/marinetechnik/ dieselswitch (Stand: Okt. 2014). [ 9] LEMAG: LEMAG CONTROLmag / DIESEL Switch, http://www.lemag.de/ dieselswitch.html (Stand: Okt. 2014). [10] MAN DIESEL: Diesel Switch, http://www.mandiesel.com.cn/files/news/ filesof11363/1-5%20Diesel%20Switch.pdf (Stand: Okt. 2014). [11] Thiemke, M.; Watter, H.: Seefahrt = Leidenschaft + Technik, INGENIEURSPIEGEL 1/2012, S. 75 bis 77; http://www.fh-flensburg.de/mz/2012_ Ingenieurspiegel_SBT.pdf desfällen pro Jahr liegt die Mortalität auf See laut DNV GL immerhin um 90% höher als in vergleichbaren Branchen an Land. Studien zufolge ist menschliches Versagen die Hauptursache dieser tödlichen Unfälle. Auf unbemannten Schiffen kommt dieser Faktor erst gar nicht zum Tragen. Auch die entfallenden Personalausgaben senken die Betriebskosten. Zudem entfielen Crew-Einrichtungen wie die Kommandobrücke – die Ladefläche wird größer. Alle diese Faktoren könnten dafür sorgen, dass ein „ReVolt”-Schiff während seine rund 30-jährigen Lebensdauer im Vergleich zu einem diesel-betriebenen Schiff bis zu 34 Mio. $ einsparen kann. Derzeit sei dieses Konzeptschiff noch in der Testphase. „Der Bau und Betrieb dieses Schiffes wäre aber schon mit heutiger Technik möglich”, sag Hans Anton Tvete, Senior Researcher bei DNV GL. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 (aus „HANSA” 10-2014) Aus Betrieb und Technik ZumTitelbild Übergabe des Forschungsschiffs „Sonne“ Nach einer Bauzeit von etwa 20 Monaten bei der Meyer Werft in Papenburg haben Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil das neue Tiefseeforschungsschiff „Sonne“ in Wilhelmshaven übernommen. Während der Übergabe der „Sonne“: (von links) Bernard Meyer, Geschäftsführer Meyer Werft, Johanna Wanka, Bundesforschungsministerin, Stephan Weil, niedersächsischer Ministerpräsident, und Kapitän Oliver Meyer, Reederei Briese. Die „Sonne“ soll dazu beitragen, wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Forschungsfragen der Tiefsee zu beantworten, vor allem hinsichtlich des Klimawandels, der Versorgung mit marinen Rohstoffen und der Folgen des Eingreifens in die Ökosysteme. Der mit 8.554 BRZ vermessene 116 m lange und 20,6 m breite Neubau zeichnet sich nach Angaben der Werft durch eine besonders hohe Energieeffizienz aus. Neben einer Besatzung von bis zu 35 Personen bietet das Schiff Platz für 40 Wissenschaftler. Heimathafen der „Sonne“ ist Wilhelmshaven, Heimatinstitut das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Das neue Schiff löst seinen gleichnamigen Vorgänger nach 35 Jahren ab. Haupteinsatzgebiete werden der Indische und Pazifische Ozean sein. Der Baupreis für das Forschungsschiff in Höhe von 124,4 Millionen Euro wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (90 Prozent) sowie den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen getragen. Neue Umrichter-Funktionen per Software Siemens baut Angebot softwaregestützter Funktionen für Sinamics S120 Umrichter aus Advanced Technology Functions ermöglichen die applikationsspezifische Auslegung oder Nachrüstung von Umrichtern Schnelle und einfache Installation der Funktionen auf dem Umrichter über den DCC-Editor Mit neuen softwaregestützten Advanced Technology Functions erweitert Siemens das Anwendungsspektrum seiner Umrichter-Familie Sinamics S120. Im Einzelnen handelt es sich um die Motion-Funktionen Gleichlauf (1:1 oder mit Getriebefaktor), Kurvenscheiben sowie Positionieren der Gleichlaufachsen. Die neuen Funktionen sind Bestandteil der DCB (Drive Control Block)-Extension-Bausteinbibliothek General Motion Control (GMC), die auf den Webseiten des Siemens Industry Support zum Download verfügbar sind. Mit den Advanced Technology Functions können Anwender bereits in Betrieb befindliche oder neue Sinamics-S120Umrichter um applikationsspezifische Funktionen erweitern. Zudem lassen sich damit antriebsnahe Steuerungsund Regelungsaufgaben von der Steuerung in den Antrieb verlagern und so kritisches Prozess-Know-how effektiv vor unberechtigtem Zugriff schützen. Die Installation der DCB-Extension-Bausteinbibliothek und der neuen Funktionen auf den Sinamics S120-Umrichtern erfolgt schnell und einfach über die grafische Oberfläche des DCC (Drive Control Chart)-Editors. Der DCC-Editor ist Bestandteil der Inbetriebnahmesoftware Starter. Für eine vollumfängliche Nutzung der Advanced Technology Functions ist die Aktivierung einer kostenpflichtigen Lizenz am Umrichter erforderlich. Zusätzlich zu den jetzt vorgestellten Motion-Funktionen wird Siemens das Angebot der Advanced Technology Functions für seine Sinamics-S120-Umrichter weiter ausbauen. Vorgesehen sind weitere DCB-Extension-Bausteinbibliotheken bis zu einer Open-Architecture-Schnittstelle sowie applikationsspezifischen Funktionen für HydraulikServopumpen oder Pendeldämpfungen. Die DCB-Extension-Bausteinbibliotheken werden mit der Software DCB-Studio erstellt. Kunden können das DCBStudio für die Entwicklung eigener Funktionen erwerben oder Siemens mit der Erstellung spezifischer Bausteinbibliotheken und Funktionen beauftragen. FILTRATION TECHNOLOGY $XVWDXVFK)LOWHUHOHPHQWH IÙU(LQIDFK'RSSHO XQG$XWRPDWLNƂOWHU für Hydraulik- und Schmieröle, Brennstoffe, Wasser, Chemikalien und Kühlschmierstoffe aus eigener Entwicklung und Herstellung Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG Im Ehrenfeld 4 58791 Werdohl Tel.: (02392) 916-0 Fax: (02392) 916-220 ƂOWUDWLRQWHFKQRORJ\#VWDXIIFRP ZZZVWDXIIFRP Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 11 Aus Betrieb und Technik Stena-Fähre nutzt Fernwärme aus städtischer Müllverbrennung Eine geringere Abhängigkeit von teurem Bunkeröl und eine signifikante Reduktion der Schadstoffemissionen während der Hafenliegezeit – das sind die wesentlichen Vorteile, die die schwedische Fährreederei Stena Line durch die Nutzung der vorwiegend durch die Verbrennung von Abfall generierte und bisher zur Beheizung von Gebäuden eingesetzten Fernwärme der Stadt Göteborg realisieren kann. Foto: Stena Line Dank eines bisher einzigartigen Gemeinschaftsprojektes zwischen dem städtischen Energieversorgungsunternehmen Göteborg Energi und der schwedischen Reederei ist ihre für fast 2.300 Gäste und ca. 630 Fahrzeuge ausgelegte RoPax „Stena Danica“ (BRZ: 28.727) nach Umstellung der Beheizung von Dieselkraftstoff auf die externe Wärmeversorgung jetzt die erste täglich verkehrende Fähre, die umweltfreundlich durch Fernwärme beheizt wird. Vor einem Jahr war Ingemar Sörensson von der Abteilung Ship Management der Stena Line von Göteborg Energi mit einem entsprechenden Vorschlag konfrontiert worden. Göteborg ist eine von fünf ausgewählten EUStädten, die im Rahmen des EU-Projekts Celsius Smat Cities neue Vorschläge zur Verwendung überschüssiger Wärme entwickelt. Die Göteborger wollten diese Idee mit etwas für ihre Stadt Typischem verbinden und kamen so auf die Stena Line als bedeutenden Kunden ihres das Stadtbild und die Wirtschaft prägenden Fährhafens, der zugleich Heimathafen der 1983 in Dünkirchen erbauten und u.a. 2009 von der Lloyd Werft in Bremerhaven umgebauten „Stena Danica“ ist. „Generell werden Fähren wie alle großen Gebäude beheizt. Aufgrund ihrer „Isolierung“ bedarf es jedoch sehr viel Energie, um sie warm zu halten, vor allem im Winter. Als sich Göteborg Energi mit der Idee zur 12 Nutzung von Fernwärme an uns wandte, waren wir natürlich sehr interessiert,“ erläutert Ingemar Sörensson. Die Schiffe werden in der Regel mit Öl beheizt. Idee war, die zwischen Göteborg und dem dänischen Frederikshavn eingesetzte „Stena Danica“ während der nächtlichen Hafenliegezeit mit der Fernwämeleitung der Stadt und des Masthuget Terminals zu versorgen. Auf diese Weise würden sowohl die Heizkosten als auch die Kohlendioxid-Emission auf einzigartige und innovative Weise reduziert werden. Die dafür nötigen Installationen, die von der EU finanziert wurden, begannen diesen Sommer. Ein Teil des Heizwassers wird nun von einem separaten Behälter mit Wärmetauscher bezogen. Von dort fließt das Wasser durch Schläuche, die wiederum mit der Fähre von 2.00 Uhr bis 9.15 Uhr verbunden sind. Im Inneren des Schiffes wurde die interne Heizungsanlage umgebaut, um die neue Wärmequelle unterzubringen. Es wird erwartet, dass durch das System voraussichtlich bis zu 200 Kilogramm Dieselkraftstoff pro Stunde eingespart werden können und sich die Kohlendioxid-Emissionen bis zu 172 Tonnen pro Jahr und Schiff reduzieren. „Diese Initiative spart uns zwar nicht signifikant Kosten ein, aber sie hat den positiven Effekt, dass wir uns unabhängiger von Öl machen und unsere Kohlendioxid-Emissionen auf innovative Weise reduzieren und die Umwelt entlasten. Die Kosten für den Einbau des neuenSystems liegen voraussichtlich bei einer halben Million SEK, zugleich erwarten wir aber einen positiven Effekt über die nächsten 15 Monate durch den Einsatz dieser günstigeren Methode.“ Schaller Automation eröffnet neues Schulungs- und Trainingszentrum Die SCHALLER AUTOMATION GmbH & Co. KG hat an ihrem Hauptsitz in Blieskastel ein neues Schulungs- und Trainingszentrum eröffnet. Mit diesem Projekt hat SCHALLER AUTOMATION auf den steigenden Schulungsbedarf bei Kunden und Anwendern von Sicherheitssystemen im Bereich Groß-Dieselmotoren reagiert. Die komplexen Systeme, die in Blieskastel entwickelt und produziert werden, tragen direkt zur Sicherheit von großen Diesel-, Gas- und Dual Fuelmotoren in Kraftwerken und auf Schiffen bei. Absolute Zuverlässigkeit und weltweite Verfügbarkeit zeichnen die Produkte von SCHALLER AUTOMATION dabei ebenso aus, wie die Zertifizierung durch alle weltweit relevanten Klassengesellschaften. Die größte Fehlerquelle bei technischen Systemen ist jedoch immer noch der Mensch. Darum setzt SCHALLER AUTOMATION schon immer auf die Qualifikation und das Training der Anwender dieser Systeme. Aber auch Entwickler und Konstrukteure von Motorherstel- lern, die neben Reedereien und Kraftwerksbetreibern zu den Kunden von SCHALLER AUTOMATION gehören, können schon im Vorfeld der Entwicklungsarbeit für die besonderen Risiken von großen Motoren sensibilisiert und mit den zur Verfügung stehenden Sicherheitssystemen vertraut gemacht werden. Schulungszentrum Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Aus Betrieb und Technik Individuelle Schulungen in Theorie und Praxis werden somit für Kunden, Mitarbeiter, Service – und Vertriebspartner aus aller Welt zentral im Headquarter von SCHALLER AUTOMATION angeboten. Der Schwerpunkt der Schulungen liegt im Produkt Knowhow und dabei besonders im Bereich von Service und Wartung der Geräte. Die neuen Schulungsräume sind mit Original-Installationen ausgestattet, so wie sie auch im realen Betrieb an großen Diesel-, Gas- und Dual Fuelmotoren in Kraftwerken und auf Schiffen vorzufinden sind. Neben modernstem Schulungsequipment bietet das Schulungs- und Trainingszentrum den Teilnehmern einen ebenfalls neu gestalteten Loungebereich. „Die Voraussetzungen für konzentriertes und effizientes Lernen zu schaffen, war Verbrennungsmotoren Wer hat Lust in einer Interessengemeinschaft mitzuwirken, um alte, große und kleine Benzin-/Diesel-/Gas-Motoren instand zu setzen, zu pflegen und in Betrieb zu nehmen? Sich am Kulturerhalt zu beteiligen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen? Komplette Infrastruktur mit Werkstatt und vielen Motoren für diese Ausübung befinden sich im Motoren-Museum Schleswig-Holstein e.V. 22952 Lütjensee in der Nähe von Ahrensburg www.motoren-museum.com. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Telefon 0171 - 436 18 18 uns bei der Gestaltung der Räume ebenso wichtig, wie eine angenehme Atmosphäre, in der sich die Schulungsteilnehmer, die teilweise aus Asien und Südamerika zu uns kommen, wohlfühlen können“, berichtet Michael Theobald, Manager Business Development und Verantwortlicher für das Schulungs- und Trainingszentrum. IMO Type Approval fu ̈r GEA Westfalia Separator BallastMaster ultraV 500 Der GEA Westfalia Separator BallastMaster ultraV 500 erhielt im September 2014 das IMO Type Approval durch das Bundesamt fu ̈r Seeschifffahrt und Hydrographie. Bei der 500m³-Anlage handelt es sich um ein Upscaling der 250m³-Variante, die bereits im Dezember 2011 mit dem IMO Type Approval zertifiziert worden war. Pu ̈nktlich zur Marine-Leitmesse SMM 2014 erhielt die GEA Westfalia Separator Group das IMO Type Approval des Bundesamtes fu ̈r Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) fu ̈r den BallastMaster ultraV 500. Das Dokument wurde von Vertretern des BSH offiziell auf der SMM in Hamburg an die Projektmanager des Ballastwassersystems ̈ uberreicht. Bei der 500m³-Anlage handelt es sich um ein Upscaling der 250m³-Variante, die bereits im Dezember 2011 mit dem IMO Type Approval zertifiziert worden war. Das GEA System bietet eine hocheffiziente Aufbereitung von Ballastwasser mit Hilfe von mechanischer Filtration und ultravioletter Bestrahlung. v.l.n.r: Tilo Pfu ̈tzke (GEA), Sabine Reuland (BSH), Birte Clason (GEA) und Ralf Dieter Preuß (BSH). Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 13 Aus Betrieb und Technik Neubauprogramm abgeschlossen Anfang November ist mit der „Helgoland“ die letzte Einheit des vor neun Jahren angelaufenen Neubauprogramms der Wasserschutzpolizei (WSP) Schleswig-Holstein offiziell in Dienst gestellt worden. Das 34,20 m lange, 7,20 m breite und 3,60 m seitenhohe WSP-Boot mit einem maximalen Tiefgang von 1,60 m wurde bei der Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Berne, geDas WSP-Boot „Helgoland“ wurde bei der Fassbaut. Mit zwei je 1440 kW leistenmer Werft gebaut. den MTU-Motoren des Typs 16V 2000 M 72 erreicht das Polizeiboot eine Geschwindigkeit von 25 kn. Der Neubau wird auf der Station Büsum/Nordsee stationiert und wird für Überwachungsaufgaben im Seegebiet Dänische Grenze/Helgoland/Elbmündung eingesetzt. Seit 2006 hat das Land insgesamt 34,6 Mio. Euro in die Erneuerung seiner Flotte investiert, darunter fünf neue Küsten-, zwei Strecken- und elf Streifenboote. GEA Westfalia Separator stattet 28 Schiffe von BP aus Megaauftrag ̈ uber 168 Separatoren fu ̈r neue Flotte von BP Shipping Ltd. Zur Erweiterung ihrer Flotte vergab die britische BP Shipping Ltd. ju ̈ngst zwei Großprojekte an die su ̈dkoreanischen Werften Hyundai Mipo Dockyard und STX Offshore & Shipbuilding. Bis zum Jahresende 2017 werden in beiden Werften insgesamt 28 neue Tankerschiffe vom Stapel laufen. Die Projekte sind eine der größten Aufträge von BP zur Flottenverju ̈ngung. Damit hisst das Unternehmen eine eindeutige Flagge: Die neue Schiffsflotte soll mit innovativsten Technologien, größtmöglicher Sicherheit und bestmöglicher Umweltbilanz betrieben werden. Daru ̈ber hinaus möchte BP die Betriebskosten deutlich senken. Zur Erfu ̈llung dieser hoch gesteckten Ziele ist vor allem das Equipment im Maschinenraum entscheidend: Die GEA Westfalia Separator Group ̈ uberzeugte als kompetenter Partner und wurde fu ̈r die Ausstattung der Schiffe mit der Schweröl und Schmierölseparation, sowie der Aufbereitung von Schlammund Bilgewasser ausgewählt. Fu ̈r die neuen Schiffe wurden damit insgesamt 168 Separatoren geordert, die die hohen Erwartungen von BP in vollem Maße erfu ̈llen. Der Auftragswert fu ̈r beide Projekte beläuft sich dabei auf etwa 6 Mio. Euro. Die Neubauten von BP sind mit eagleclass-Separatoren vom Typ OSE fu ̈r die Aufbereitung von Schweröl und Schmieröl ausgestattet. 14 me der Reihe BilgeMaster®, die Ölschlammreduzierung erledigt der SludgeMaster® zuverlässig und effizient. Die Neubauten von BP fu ̈r die STX Werft sind mit dem CatFine Master-System von GEA zur Schwerölaufbereitung ausgestattet. Das System steigert die Separiereffizienz und schu ̈tzt die Motoren vor potenziellen schädigenden Cat Fines (katalytischen Ru ̈ckständen). Die CatFineMaster-Anlagen sind zudem mit eagleclass-Separatoren vom Typ OSE ausgestattet. Sie ̈ uberzeugen mit einem reduzierten Stromverbrauch um 30 Prozent, einem geringen Platzbedarf und bestmöglichem KostenLeistungsverhältnis und tragen so zur Effizienz und Umweltfreundlichkeit der neuen Tanker bei. Dank ihrer höheren Leistung mit nochmals verbesserter Separiereffizienz sorgen die OSE-Typen dafu ̈r, dass weniger Separatoren an Bord benötigt werden, mit der Folge, dass auch weniger Ersatzteile gelagert werden mu ̈ssen, weniger Wartung anfällt und weniger Platz benötigt wird. Die Standardisierung der OSE-Typenreihe trägt mit der möglichen Verwendung gleicher Ersatzteile ebenfalls zu einer Verringerung der Teilelagerung bei. Durch unitrolplus sind die GEA Separatoren außerdem in der Lage, die Ölaufbereitung vollautomatisch zu ̈ uberwachen und zu steuern. Diese neue Sensorengeneration regelt eine präzise Volumenzufuhr von Verdrängungswasser zur letztmaligen Ölverdrängung vor der Entleerung, was zu einer weiteren Minimierung der Ölverluste und höchster Trennschärfe, weniger Entleerungen und geringerer Schlammtankbelastung fu ̈hrt. Das Equipment der GEA Westfalia Separator Group nimmt dabei mit Sicherheit eine der stärksten Stellungen in der Kette des hochkomplexen Schiffsbaus fu ̈r die neue Flotte von BP ein. Die Aufbereitung des Bilgewassers an Bord ̈ ubernehmen IMOzertifizierte Zentrifugensyste- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Veranstaltungen DNV GL beleuchtet Trends in der Containerund Bulkschifffahrt Sauer Compressors Eine breite Themenpalette von aktuellen Fragestellungen aus der maritimen Wirtschaft wurde kürzlich auf zwei Fachveranstaltungen zu Containerschiffen und Massengutfrachtern der Klassifikationsgesellschaft DNV GL diskutiert. Im Zentrum standen unter anderem Abgasemissionsauflagen, Trends im Schiffbau und das neue Regelwerk von DNV GL. Insgesamt nahmen rund 150 Branchenvertreter am Container Ship Forum und dem Bulk Carrier Forum in Hamburg teil. Mit dem Bau von Großcontainerschiffen beschäftigte sich Business-Direktor Jost Bergmann. Weil mit steigenden Skaleneffekten die Transportkosten pro Container sinken, hält die Nachfrage der Reeder nach immer größeren Schiffen an. Aus schiffbaulicher Sicht wäre es kein Problem, in Kürze bereits 24.000TEU-Frachter zu bauen, so Bergmann. Auf einem aktuellen 19.000-TEU-Design basierend, könnten solche Schiffe am ehesten um einen Containerstellplatz länger und höher sowie um zwei Reihen breiter werden. Aus Stabilitätsgründen und wegen Anforderungen an die Stahldicke sei die Verbreiterung grundsätzlich einfacher umzusetzen als eine Verlängerung, sagte Bergmann. Allerdings stoßen die immer breiteren Schiffe bereits an Beschränkungen in der Wasserstraßenund Seehafeninfrastruktur. So gelten beispielsweise im Suez-Kanal Auflagen für die Querschnittsfläche eines Schiffes. Eine Schiffsbreite von 65 Metern erlaubt dadurch nur einen Tiefgang von 15 Metern. Dies sei ein akzeptabler De- Bruno Dabelstein Stahl- und Maschinenbau GmbH Telefon (040) 75 11 49 30 + (040) 7 32 33 48 Telefax (040) 75 11 49 33 + (040) 7 32 95 12 e-mail: bruno.dabelstein@t-online.de Internet: www.bruno-dabelstein.de Otto-Hahn-Str. 2 • 21509 Glinde at ur e c an o ec st ten ain t sm n cos llatio a t s n ss i sign-Tiefgang, aber für den maximalen Tiefgang (Scantling www.sauercompressors.com Draft) eines Großcontainerschiffes über 20.000 TEU eine schwieri- nerstaupläne und Laschrechner bereits ge Auflage. „Wir kommen bei der von DNV GL zertifiziert – die VoraussetSchiffsgrößenentwicklung langsam an zung, um das im Mai 2013 eingeführte Grenzen“, schlussfolgerte Bergmann Klassezeichen zu erhalten. Ferner erläudaher auf dem Container Ship Forum. terte Ihms die Vorteile der kostenfreien Marcus Ihms, Containerschiffsexperte Laschsoftware StowLash. Sie überprüft bei DNV GL, erklärte die Vorteile der und optimiert die Containerstauung an routenspezifischen Containerstauung Bord, berücksichtigt dabei interne wie RSCS (Route Specific Container Stowa- externe Sicherungsarten und verschiege). Mittels RSCS kann das Beschleuni- dene Verfahren wie Twistlocks, Laschgungsverhalten von Containern in un- stangen oder Brückenfittings. terschiedlichen Wetter- und Seegangs- Ein Update zur Abgasemissionsregulieverhältnissen berechnet werden, wo- rung gab Senior-Projektingenieur Jörg durch die Beladung an Deck optimiert Lampe. Er erwartet, dass die meisten und die Ladekapazität insgesamt er- Reeder zur Erfüllung der verschärften höht werden kann. „RSCS ist nicht mehr Schwefelauflagen in Nord- und Ostsee nur ein Trend, es hat sich zu einem In- ab Januar 2015 Marinegasöl (MGO) dustriestandard entwickelt“, sagte Ihms nutzen werden. Der neue Fuel Changeauf dem Container Ship Forum. Auf Over Calculator von DNV GL hilft, beim mehr als 400 Schiffen wurden Contai- Umstellen von Schweröl- auf MGO-Ver- Service around the clock • Anfertigung von Container-Spreadern und Zubehör, Reparatur- und Instandhaltungs• arbeiten für Schiffbau und Industrie, Schweißkonstruktionen, Aufpanzern • von Maschinenteilen, • Rohrleitungs- und Behälterbau, • Dreh-, Fräs- und Bohrwerksarbeiten, • Sonderanfertigungen von Ersatzteilen, • Montagearbeiten Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 15 Veranstaltungen brennung die optimale Vorlaufzeit zu ermitteln, wenn das Schiff eine Schwefelemissionskontrollzone (SECA) ansteuert. Die Rechensoftware betrachtet dabei Bunkerspezifikationen, Kraftstofftemperaturen, Motorenverbrauch und Tanklayout. So werden Effizienz und Sicherheit beim Kraftstoffwechsel erhöht. Zum Thema SECA führte Wolf Rehder von Veritas Petroleum Services in neue Kraftstoffe mit geringem Schwefelanteil ein, die eine Alternative zu MGO darstellen sollen. Bei ihrer Anwendung sollten jedoch Aspekte wie mikrobiologische Kontamination, Flammpunkt, Schlüpfrigkeit, Stabilität oder auch die Notwendigkeit zur Tankreinigung berücksichtigt werden, sagte er. Andererseits seien die schwefelarmen Destillate rund 20 bis 50 US-Dollar günstiger als Marinegasöl. Ein weiteres drängendes Umweltthema ist die Ballastwasserreinigung. „Schifffahrt ist der größte Verursacher invasiver Unterwasserarten, deren Ausbreitung weltweit zu geschätzten Schäden von jährlich sieben Milliarden Euro führt“, sagte Ralf Plump, Emissionsexperte bei DNV GL. Er erklärte die aktuelle regulatorische Situation in US-Gewässern aufgrund der Auflagen der amerikanischen Küstenwache und beschrieb den Ratifizierungsstand der IMO Ballast Water Management Convention. 43 Staaten haben diese bis dato unterzeichnet – das entspricht 32,54% der Weltflotte, wobei das erforderliche Quorum bei 35% liegt. Zwar warten wichtige Seefahrtsnationen wie Panama, Griechenland oder China noch ab. Italien und Indonesien haben gegenüber der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) jedoch erklärt, dass sie die Konvention in naher Zukunft unterzeichnen wollen – damit würde sie in Kraft treten. Ferner gab Plump einen Überblick über marktreife Ballastwasser-Reinigungsanlagen. 53 Systeme haben bislang ein volles Type Approval der IMO erhalten. Über das Potenzial von Vettings für Trockenfrachtschiffe sprach DNV GLs Bulker-Experte Sönke Pohl auf dem Bulker Carrier Forum. Das aus der Tankschifffahrt bekannte Vetting ist ein Risikomanagementverfahren, das von Charterern und Terminalbetreibern durchgeführt wird und den technischen Zustand sowie das Management eines Schiffes beurteilen soll. „Anders als Zertifizierung und Klassifikation ist Vetting ein privates, freiwilliges Verfahren, dem sich Schiffsbetreiber unterziehen können“, sagte Pohl. Dabei helfen kann das sogenannte Condition Assessment Programme (CAP) von DNV GL, welches in der Tankschifffahrt bereits lange etabliert ist und auch für das Risikomanagement in der Trockenfracht künftig eine größere Rolle spielen könnte. CAP bewertet unter anderem die Schiffshülle, Ballasttanks, Schiffsmaschinen und Laderaumvorrichtungen. Abschließend sprach Holger Jefferies, bei DNV GL Program Manager Class Development, über das neue gemeinsame Regelwerk. Es soll im Juli 2015 veröffentlicht werden und im Januar 2016 in Kraft treten. „Es wird ein umfangreiches Regelwerk sein, das einfach und intuitiv anzuwenden ist. Schiffstypenspezifische Regeln sind nach Schiffsgruppen zusammengefasst, während zusätzliche Klassezeichen separat aufgeführt sind, um diese transparenter zu machen“, erklärte Jefferies. Schiffsmanager können sich durch die Teilnahme an technische Arbeitsgruppen, Anhörungen sowie Schulungen zum Regelwerk am Einführungsprozess beteiligen. Großer Innovationstag bei DNV GL in Hamburg DNV GL feiert im Juni sein 150-jähriges Jubiläum und gleichzeitig das erste Jahr nach dem Merger zur größten Klassifikationsgesellschaft sowie zu einem weltweit führenden Zertifizierungsunternehmen. Aus diesem Anlass lud das Unternehmen am 25. 6. 2014 zum großen „Innovation Day“ an seinem maritimen Hauptsitz in Hamburg ein. Wie sieht die Welt in 2050 aus? Welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklungen und Herausforderungen bahnen sich bereits jetzt weltweit an und wie werden sie die maritime Industrie beeinflussen? Und wie kann die Branche ihre Zukunft hin zu mehr Nachhaltigkeit, Sicherheit und wirtschaftlicher Stärke gestalten? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich 200 DNV GLExperten im Rahmen von umfassenden Studien über einen Zeitraum von zwei Jahren befasst, deren Ergebnisse nun auf dem „Innovation Day“ erstmals vorgestellt wurden. Die Präsentationen befassten sich neben innovativen Technologien der Zukunft auch 16 mit Themen wie fortschrittliches Schiffsdesign, nachhaltige und umweltfreundliche Materialien, Sicherheit, Effizienz sowie mit den Risiken und Potenzialen der Arktis für die internationale Schifffahrt und weiteren zukunftsrelevanten Themen. „Unsere Studien sollen die Basis bilden für einen intensiven Dialog mit unseren Kunden über erfolgreiche Business-Modelle in einem Umfeld, das sich zunehmend an ökologischen Faktoren orientiert“, erklärte Tor E. Svensen, CEO DNV GL Maritime. „Deshalb laden wir alle Zukunftsinteressierten herzlich zu unserem Innovation Day in Hamburg ein.“ Mit seinem zukunftsweisenden Innovationstag will DNV GL wirtschaftliche und politische Entscheidungsträger der maritimen Wirtschaft sowie der Energiebranche, DNV GL-Experten und Interessierte im Rahmen von Präsentationen, Vorträgen und Diskussionsrunden miteinander ins Gespräch bringen und zu einem nachhaltigen und interaktiven Dialog ̈ uber die zentralen Themen und Trends der maritimen Branche mit Blick auf das Jahr 2050 beitragen. Detaillierte Informationen ̈ uber den „Innovation Day“ finden Sie auf der DNV GL Webseite unter: https://innovation-day.events-dnvgl.com/de/ Hier können Sie sich auch fu ̈r die verschiedenen Präsentationen registrieren. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Veranstaltungen Hausaufgaben für die deutsche Schifffahrt Durch einige Fehleinschätzungen der Vorkrisenund Krisenjahre ist die deutsche Schifffahrt auf den Kapitalmärkten ins Hintertreffen geraten. Doch in der Finanzierung und im Schiffsbetrieb gibt es Chancen, die Herausforderungen zu bewältigen. So lautete das Fazit des diesjährigen HANSA-Forums Schifffahrt I Finanzierung. Bereits zum 18. Mal fand die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland statt. Unter dem Motto „Schifffahrt 2.0 – Die neue Realität” diskutierten rund 500 Experten im Hamburger Hotel Grand Elysée über Wege und neue Chancen deutscher Reeder im hart umkämpften Wettbewerb. Die drei hochrangig besetzten Panels thematisierten Finanzierungsprojekte, Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung der Bestandsflotte sowie Beispiele von den boomenden Schifffahrtsmärkten Oslo und Griechenland. Die in der Vergangenheit wurzelnden Probleme sind noch nicht bewältigt. Zu lange haben deutsche Reeder auf das KGModell zur Finanzierung ihrer Flotte gesetzt und dabei Alternativen außer Acht gelassen, hieß es auf dem vom Schiffahrts-Verlag „Hansa” veranstalteten Forum. Auch waren und sind nur wenige bereit oder in der Lage, ein Stück Kontrolle an potentielle Partner abzugeben und sich den strukturellen Anforderungen der Kapitalmärkte anzupassen. Kein maritimes Zentrum wird so viel Veränderung erfahren wie Hamburg und Deutschland, sagte Christoph Toepfer, CEO von Borealis Maritime. Ein rigoroser Umbau sei zwingend notwendig. „Das Stillhalten der Banken hat das Problem möglicherweise nur verschärft”, kritisierte er. Dass Private Equity-Kapital hierzulande nicht wie zum Teil erwartet eingestiegen ist, liegt seiner Meinung nach unter anderem daran, dass Ansichten und Strukturen („cultural fit”) mit deutschen Unternehmen oft nicht passten. Einige Redner argumentierten, dass die deutsche Reedereilandschaft zum Teil zu kleinteilig ist. „Size matters”, um im harten Wettbewerb bestehen zu können und das Interesse bei Investoren zu wecken. Eine aktuelle und auf dem Forum vorgestellte Studie, die vom Fachmagazin „HANSA International Maritime Journal” und der Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft PKF erstellt wurde, zeigte ein differenziertes Bild. „Bei kleineren Schiffen konnten wir durch das gute Know-how durchaus Kostenvorteile von kleineren Reedereien feststellen. Ab der Panamax-Größe gibt es dann Kostenvorteile für größere Unternehmen”, sagte Experte Robert Brückner. Als spezifisch deutsches Problem machte Alfred Hartmann, Reeder und Inhaber der Leeraner Hartman-Gruppe, die derzeit verschobene Versicherungssteuer auf Pools aus, die die Bundesregierung einführen will. Kleinere Reeder würden das nicht überleben. „Ansonsten müssen wir uns überlegen, ob wir nicht ins Ausland abwandern”, so Hartmann. Weil das Kapital für effiziente und damit wettbewerbsfähige Neubauten oft fehlt, setzen einige Reeder auf Retrofit- ein Sortiment leistungsfähiger Beschichtungen zur dauerhaften oder temporären Konservierung minimal vorbereiteter Öberflächen in Tanks und Vorrichtungen an Deck und Drahtseile. 1 komponentige Beschichtung mit hervorragenden Korrosionsschutz Eigenschaften, GL-zugelassen, direkt auf feuchte und verrostete Oberflächen auftragbar, auch im System mit Fluid Film als Pre-Primer. Maßnahmen. Lutz Müller von der Reederei NSB stellte einige Projekte wie der Verbreiterung von Containerschiffen vor. Sie sollen ebenso Einsparungen ermöglichen wie Bugwulstoptimierungen oder Propellerumbauten. Hermann Klein, CEO der Reederei E.R. Schiffahrt, bezifferte das Einsparpotential daraus auf 7 bis 12%. Durch moderne Anstriche und Beschichtungen des Rumpfes könnten ebenfalls 10 bis 15% erreicht werden. Mit einem Blick über den Tellerrand hinaus wurden auf dem HANSA-Forum Projektmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt Oslo diskutiert. Dort sind deutsche Reeder – noch – nicht aktiv. Kapital ist vorhanden, man müsse es aber auch angehen, hieß es. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 17 Schifffahrt E.R. Schiffahrt erhält den neuen DNV GL „Modification Excellence Award” Die Klassifizierungsgesellschaft DNV GL hat den neuen „Modification Excellence Award” an E.R. Schiffahrt verliehen. Damit honoriert DNV GL die Umrüstung von sieben Großcontainerschiffen, die nun den höchsten Standards für Energieeffizienz entsprechen und eine bessere Ladekapazität aufweisen. Jörg Lampe, Senior Project Engineer Risk & Safety and Systems Engineering bei DNV GL, übergab die Auszeichnung in Hamburg an Jürgen Kudritzki, Technischer Direktor bei E.R. Schiffahrt. Die deutsche Schifffahrtsgesellschaft ist die erste, die den "Modification Excellence Award" erhält. .„E.R. Schiffahrt hat sich auf nachhaltige und intensive Art und Weise dafür engagiert, die Energieeffizienz ihres operativen Geschäftes zu erhöhen. Unsere Analyse zeigt, dass diese Schiffe 15 Prozent weniger Energie verbrauchen, was zu jährlichen Einsparungen von rund 3,8 Millionen USD führt“, erklärte Jörg Lampe. E.R. Schiffahrt hat bereits sieben Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 13.100 TEU umgerüstet, das achte wird in Kürze fertig sein. Zu den Modifizierungen gehören neue Wulstbuge, energieeffiziente Propeller, Veränderungen am Motor und die Erhöhung der Ladekapazität. Neben der Implementierung des Klassenzusatzzeichens für routenspezifische Containerstauung (RSCS) wurde der Tiefgang um 0,5 m erhöht, was zu einer Steigerung der Bruttotragfähigkeit um 7.591 t führt – das entspricht bei jedem Schiff 542 TEU mit jeweils 14 Tonnen Gewicht. DNV GL hat die Energieeffizienz der Schiffe mithilfe von Ergebnissen aus CFD-Kalkulationen, Prüfberichten und der technischen Dokumentation beurteilt und somit die Kraftstoff- und die Stromeinsparungen für ein bestimmtes Betriebsprofil ermittelt. Im nächsten Schritt wurden diese Daten mit Infor- Jörg Lampe (Rechts), Senior Project Engineer Risk & Safety and Systems Engineering bei DNV GL, übergab die Auszeichnung in Hamburg an Jürgen Kudritzki (Links), Technischer Direktor bei E.R. Schiffahrt. mationen verglichen, die über einen repräsentativen Zeitraum vor und nach der Umrüstung erfasst worden waren. „Wir freuen uns sehr über diesen Preis, da er bestätigt, dass wir mit unserem Umrüstungskonzept den richtigen Weg eingeschlagen haben. Es gewährleistet eine höhere Effizienz, mehr Umsatz pro Schiff bei größerer Flexibilität und trägt dazu bei, die Stellplatzkosten erheblich zu senken“, erklärte Jürgen Kudritzki. Weiteres Kreuzfahrtschiff bei Meyer bestellt Die Reederei Star Cruises hat die Meyer Werft mit dem Bau eines weiteren Kreuzfahrtschiffes betraut. Damit befinden sich nun zwei Schiffe von Star Cruises bei dem in Papenburg beheimateten Schiffbaubetrieb im Auftrag. Die neue Order steht allerdings noch unter einem Finanzierungsvorbehalt. fangreiche Unterhaltungsangebot an Bord sind auf den asiatischen Markt ausgerichtet, teilte die Meyer Werft mit. Bei dem Neubau handelt es sich um ein rund 330 m langes und mit 150.000 BRZ vermessenes Kreuzfahrtschiff mit der Baunummer 712. Der Luxusliner soll 3.300 Passagieren in 1.680 Kabinen Platz bieten. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 24 kn soll das neue Schiff Ziele im asiatischen Raum anlaufen. Die Ablieferung des Schiffes ist für den Herbst 2017 vorgesehen. Das Fahrzeug ist ein Schwesterschiff des von Star Cruises bereits im Oktober vergangenen Jahres bestellten Schiffstyps. Die Innenarchitektur der Schiffe, die Vielzahl von Restaurants und Casinos, das Design der Kabinen sowie das um- 18 Tan Sri Lim (CEO Star Cruises, li.) und Bernard Meyer (Geschäftsführer Meyer Werft) Als Trendsetter galten seinerzeit bereits die ersten Schiffe für Star Cruises, die „Superstar Leo” und „Superstar Virgo”, die 1998/99 von der Meyer Werft geliefert wurden. Durch den Auftrag wächst das Orderbuch des Papenburger Unternehmens auf sieben Kreuzfahrtschiffe, die bis zum Herbst 2017 abgeliefert werden sollen. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Schifffahrt Weitere Neubauten für Hamburger Reederei Erstes Float Out bei Meyer Turku Oy Als historischer Tag ist der 10 . Oktober 2014 in die Annalen der traditionsreichen Schiffswerft im finnischen Turku eingegangen: Nur drei Wochen nach der Übernahme einer Anteilsmehrheit von 70 Prozent an dem ehemaligen STX Finland Oy-Werftstandort durch die dadurch zum Weltmarktführer im Bau von Kreuzfahrtschiffen avancierte Papenburger Meyer Werft und Umbenennung im Meyer Turku Oy öffneten der neue Werftchef Dr. Jan Meyer und Wybcke Meier, neue Chefin der jungen Hamburger Reederei TUI Cruises, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am Freitag gemeinsam die Ventile des 365 m langen und 80 m breiten FelsenBaudocks. Durch dessen Flutung machte das darin in Sektionsbauweise entstandene „Mein Schiff 4“ erstmals mit seinem künftigen Element Bekanntschaft. Nachdem bis zum frühen Samstagmorgen rd. 300 Millionen Liter Seewasser in das Dock eingeströmt waren, konnte der darin aufgeschwommene Neubau durch das geöffnete Docktor zur Komplettierung an den vorgelagerten Ausrüstungskai verschleppt werden. Erst vor rd. 17 Monaten – im Mai 2013 – war in diesem Dock „Mein Schiff 3“ als erster Neubau der Hamburger Reederei, ein Joint Venture des TUI-Konzerns und der US-Reederei Royal Caribbean, auf Kiel gelegt und mit der Produktion des Schwesterschiffes „Mein Schiff 4“ begonnen worden. Der am 10.10.2014 zu Wasser gebrachte jüngste Neubau wird als viertes Schiff der Hamburger Reederei im Frühjahr 2015 abgeliefert und nach seiner Taufe am 5. Juni in Kiel und der am nächsten Tag dort startenden Jungfern-Rundreise nach St. Petersburg zunächst zu Kreuzfahrten in der Ostsee nach den Baltischen Staaten sowie in Nordeuropa in den Gewässern um Norwegen eingesetzt. Im Winter sollen von dem unter Malta-Flagge in Fahrt kommenden Schiff , das über 15 Decks verfügt 7-Tage-Kreuzfahrten nach den Kanarischen Inseln mit Marokko oder Madeira geboten werden. Brennstart für den Folgebau „Mein Schiff 5“ ist für November dieses Jahres vorgesehen und die Produktion von „Mein Schiff 6“ startet ein Jahr später. Neben diesen beiden 2016 bzw. 2017 zu liefernden Neubauten haben sich Werft und Reederei über die Option zur Lieferung von zwei weiteren Schiffen- „Mein Schiff 7“ und „Mein Schiff 8“ zur Lieferung 2018 bzw. 2019 verständigt. Die innovativen, energieeffizienten und umweltfreundlichen Neubauten kommen bei einer Länge von rd. 294 Metern und einer Breite von rd. 36 Metern auf eine Bruttoraumzahl (BRZ) von ca. 99.500. In 1.253 Kabinen (davon 82 Prozent mit Balkon) können mehr 2.506 Gäste untergebracht werden Die Besatzung wird rd. 1.000 Personen umfassen.Jedes dieser Schiffe bedeutet 5.000-Mann-Jahre Beschäftigung für die Werft und erhebliche Aufträge für die heimische Zulieferindustrie, deren Anteil am Schiffswert bei ca. 80 Prozent liegt. „Ein Wohlfühl-Schiff zu Wasser zu bringen ist ein phantastischer Auftakt“, freute sich Wybcke Meier über ihre erste offizielle Aktion als neue TUI Cruises Chefin. „Dies ist in vieler Hinsicht ein besonderer Tag. Wir haben Gelegenheit, Zeuge des Aufschwimmens des ersten Neubaus der Meyer Turku Oy zu sein Bis zu vier Nachbauten könnten bis 2019 folgen: „Mein Schiff 4“ ist am 10.10.2014 im Baudock aufgeschwommen. (Foto: Meyer Turku Oy) Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 19 Schifffahrt und ich bin sehr glücklich, dass sich „Mein Schiff 4“ mit der 65-prozentigen Fertigstellung genau im Zeitplan befindet “, freute sich Dr. Jan Meyer der auch zur Geschäftsführung der Papenburger Meyer Werft gehört, die sich in siebter Generation in Familienbesitz befindet und auf mehr als 200 Jahre Schiffbauerfahrung zurückblicken kann. Der Sohn des geschäftsführenden Gesellschafters Bernard Meyer hatte den Deal mit den Finnen und STX Europe Ltd. weitgehend umgesetzt und ist inzwischen auch Geschäftsführer der finnischen Werft, die 1.350 Mitarbeiter beschäftigt. Zu den Tochtergesellschaften von Meyer Turku gehören sowohl die Kabinenfabrik Piikkio Works Oy, die Shipbuilding CompletionOy, die schlüsselfertige Lösungen für öffentliche Räume auf Schiffen bietet, und die Engineering-Firma ENG'nD Oy, die Dienstleis- tungen für den Schiffbau und die Offshore-Industrie erbringt. Obwohl die Werft in Turku Schiffe aller Typen bauen kann, wird sie ihre Fertigung auf Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Spezialschiffe fokussieren. Die über eine eigene Tochtergesellschaft mit 30 Prozent an Meyer Turku Oy beteiligte Regierung Finnlands und die Meyer Werft hatten die Übernahme des gesamten Anteilskapitals der STX Finland Oy von der STX Europe Ltd. abgeschlossen und die Ankaufsvereinbarung am 4. August veröffentlicht. Die Hauptverantwortung für den Betrieb und die weitere Entwicklung liegt bei dem Mehrheitseigner Meyer Werft, zu dem neben diesem Standort und der Stammwerft in Papenburg auch die Neptun Werft in Warnemünde gehört, womit jetzt fast 5.000 Mitarbeiter zu dieser Gruppe gehören. Jens Meyer TUI Cruises expandiert bis 2017 auf sechs Schiffe Die TUI AG und Royal Caribbean Cruises konkretisieren die Expansionspläne für das gemeinsame Joint Venture TUI Cruises: Bis 2017 soll die „Mein Schiff”Flotte von aktuell drei auf sechs Schiffe und dann 14.000 Betten wachsen. Vorstand und Aufsichtsrat der TUI AG sowie das Board der Royal Caribbean Cruises haben die Bestellung von zwei neuen Schiffen entschieden. Im Bau ist bereits die Mein Schiff 4", mit den jetzt beschlossenen Neubestellungen folgen die „Mein Schiff 5” und „Mein Schiff 6”. Die Muttergesellschaften der von Hamburg aus operierenden TUI Cruises setzen laut eigenen Angaben auf eine anhaltend hohe Nachfrage im Geschäft mit Kreuzfahrten und haben deshalb frühzeitig die Entscheidung für das weitere Wachstum getroffen. Friedrich Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI AG: „In Deutschland und Europa steigt das Interesse an Kreuzfahrten. Mit der ,Mein Schiff ‘-Flotte hat TUI Cruises einen eigenen Premi- um-Standard im Markt gesetzt und neue Zielgruppen für Kreuzfahrten erschlossen. Die Schiffe sind hervorragend ausgelastet und das Unternehmen wächst. TUI Cruises und ihre Schiffe sind damit eine entscheidende Säule für die Differenzierungs- und Wachstumsstrategie der TUI Gruppe. Kreuzfahrten liegen im Trend und werden von neuen Zielgruppen entdeckt.” Joussen hatte bereits bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen die Aussichten für das Kreuzfahrtgeschäft als sehr attraktiv bewertet und eine weitere Expansion der „Mein Schiff”-Flotte in Aussicht gestellt. Diese Expansion werde mit den jetzigen Neubestellungen in die Tat umgesetzt. Im vergangenen Juni wurde mit der „Mein Schiff 3” der erste Schiffsneubau von TUI Cruises in Dienst gestellt. Bereits vor der Taufe am 12. Juni war die „Mein Schiff 3” TUI Cruises zufolge nahezu ausgebucht. Die beiden neu beschlossenen Schiffe sollen 2016 und 2017 abgeliefert werden. Die neuen Kreuzfahrtschiffe werden Schwesterschiffe der beiden vorangegangenen Neubauten „Mein Schiff 3” und „Mein Schiff 4”; sie sind 295 m lang und weisen 15 Decks mit 1.250 Kabinen auf 90 Prozent der Kabinen sind Außenkabinen, 82 Prozent haben einen Balkon. Auf den neuen Kreuzfahrtschiffen mit 97.000 BRZ haben bei einer Kabinenbelegung mit zwei Personen insgesamt 2.500 Passagiere Platz. Beide Neubauten entstehen in der STX Werft im finnischen Turku, deren mehrheitliche Übernahme durch die Meyer Werft vereinbart ist. Eine kartellrechtliche Bestätigung der Akquisition steht noch aus. Richard J. Vogel, CEO TUI Cruises: „Wir freuen uns sehr, dass es zu einem positiven Abschluss der Verhandlungen zwischen STX und der Meyer Werft gekommen ist. Dieser Schritt sichert TUI Cruises das wertvolle Knowhow der Werft. Damit ist auch die Basis gelegt, die einzigartigen Kreuzfahrtprodukte der Mein Schiff-Flotte auf hohem Niveau erfolgreich auszubauen. Richard J. Vogel hat den Aufbau der TUI Cruises von Beginn als Vorsitzender Geschäftsführung verantwortet. Zum 1. Oktober trat Wybcke Meier seine Nachfolge als CEO der Hamburger Kreuzfahrtgesellschaft an. Der im Juni getauften „Mein Schiff 3” folgen noch drei Schwesterschiffe. 20 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 (aus „Schiff & Hafen” 10-2014) Schifffahrt Kreuzfahrtschiffe bei Fincantieri bestellt Auszeichnung für AIDA Die italienische Werft Fincantieri hat von MSC Cruises den Auftrag zum Bau von zwei Kreuzfahrtschiffen inklusive der Option eines weiteren Neubaus erhalten. hung der Schiffssicherheit. Ca. 8.600 Schiffe mit einer Gesamttonnage von mehr als 225 Mio. BRZ haben bisher die ClassNK-Klasse, teilte das Unternehmen mit, das sich seit einiger Zeit intensiv im deutschen Markt engagiert. „Top Arbeitgeber Deutschland 2014" Die Kreuzfahrtreederei AIDA Cruises, Rostock, ist vom internationalen Research-Unternehmen Top Employers Institute als „Top Arbeitgeber Deutschland 2014” ausgezeichnet worden. Das Institut zertifiziert weltweit Arbeitgeber mit herausragenden Arbeitsbedingungen, die zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter beitragen. Im Rahmen einer dreimonatigen Evaluierung wurde das Personalmanagement der teilnehmenden Unternehmen anhand folgender Kriterien bewertet: Karrieremöglichkeiten, primäre Benefits, sekundäre Benefits & Work-LifeBalance, Training & Entwicklung sowie Unternehmenskultur. Um die Validität des Untersuchungsverfahrens zu garantieren, erfolgte zusätzlich eine unabhängige Prüfung durch das CRF-Institut und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton. AIDA Cruises beschäftigt aktuell 6.900 Mitarbeiter, 6.000 davon an Bord. Im Januar 2014 war AIDA Cruises bereits mit dem Focus-Siegel „Bester Arbeitgeber 2014” in der Tourismusbranche ausgezeichnet worden. (aus Hansa” 7-2014) (aus „Schiff & Hafen” 5-2014) Das 323 m lange, 41 m breite und 70 m seitenhohe 154.000B R Z -Ty p „Seaside”-Typschiff. schiff der Illustration: MSC Crociere neuen „Seaside”-Klasse wird das größte je bei Fincantieri gebaute Kreuzfahrtschiff sein und soll sich Reedereiangaben zufolge durch innovative Einrichtungen und ein zukunftsweisendes Design auszeichnen. An Bord findet sich Platz für die Unterbringung von 5.300 Passagieren in 2.070 Kabi- nen. 759 Crew-Unterkünfte stehen für 1.413 Mitarbeiter zur Verfügung. Zur geplanten Ausstattung zählen u.a. eine Promenade mit Outdoor-Bereichen, Shops und Restaurants, ein großzügiges Theater, Kabinen mit Balkonterrassen sowie Panoralifte mit Seeblick. Darüber hinaus wird das Schiff mit zahlreichen technologischen Innovationen und hochentwickelten Sicherheitssystemen ausgestattet. Das erste Schiff soll im November 2017, das zweite im Mai 2018 abgeliefert werden und die aus zwölf Schiffen bestehende MSC-Flotte ergänzen. (aus „Schiff & Hafen” 9-2014) Erstes Schiff unter deutscher Flagge Die „Bremer Fortuna” der Reederei Rörd Braren ist das erste Schiff unter deutscher Flagge, das von der japanischen Klassifikationsgesellschaft ClassNK klassifiziert worden ist. Das 2012 gebaute Multipurpose-Schiff ist mit rund 6.600 BRZ vermessen. Rörd Braren, CEO und Owner der Reederei, zeigte sich zufrieden mit der neuen Klassifikation. Nach eigenen Angaben waren für ihn der Preis und die guten Erfahrungen, die Kollegen von ihm mit dem japanischen Unternehmen gemacht haben, ausschlaggebende Kriterien, sich für ClassNK zu entscheiden. Darüber hinaus hat ClassNK von der deutschen Regierung die Genehmigung erhalten, Besichtigungen und Prüfungen auf Schiffen unter deutscher Flagge durchzuführen. Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte die Klassifikationsgesellschaft die Erlaubnis erhalten, Schiffe unter deutscher Flagge zu klassifizieren. Diese Genehmigung wurde nun hinsichtlich Prüfungen und Zertifizierungen für den ISPS-Code erweitert, einem wichtigen Faktor der SOLAS-Konvention zur Erhö- Servicepartner und Systemlieferant für Schifffahrt, Werften, On- und Offshore, Industrie, Baugewerbe und Handwerk Basté & Lange GmbH Am Genter Ufer 4a | 21129 Hamburg Telefon: 040 - 781109-0 | hamburg@kloska.com ISO 9001/14001 BUREAU VERITAS Certification Alles was ein Schiff braucht: Technische Ausrüstung Proviant & Catering Maritimes Umweltmanagement Netze & Fischereiausrüstung Motorenersatzteil-Service Windkraft Ausrüstung & Service Segelmacherei & Taklerei Logistik & Airfreight Bremen · Bremerhaven · Helgoland · Cuxhaven · Wilhelmshaven · Leer · Emden · Beesten · Meppen · Dessau Hamburg · Lübeck · Rostock · Stralsund · Mukran · Gdynia · Gdansk · Szczecin · Nachodka · Rotterdam · Antwerp Cadiz · Istanbul · Izmir · Cape Town · Durban · Dubai · Blumenau · Singapore · Shanghai · Hong Kong Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 21 Aus Betrieb und Technik Cat Fines – ein großes Risiko Was sind Cat Fines? Es handelt sich hierbei um Katalysatoren, die beim Raffinerieprozess des Catalytic Cracking dem Erdöl zugesetzt werden. Dieses Verfahren ermöglicht das Spalten großer, schwersiedender Kohlenwasserstoff-Moleküle in viele kleinere, leichtsiedende. Erst dadurch können Treibstoffe wie Diesel, Benzin etc. gewonnen werden. Die Cat Fines sind aus Aluminium- und Siliziumverbindungen, die eine Größenordnung von ~10–50 µ haben. Katalytisches Fließbett-Cracken Rauchgas Reaktor Fraktionierturm x CrackGase x Regenerator Reakt.Dämpfe x x x CrackCrackBenzin mit Koks belad. Kataly. Mitteldest. Öl-DampfKat.Gemisch regen. Kataly. schwerer Rückstand x x x x x x Luft x x Chemische Zusammensetzung: AL2O3, SiO2 Größe: 10 – 50 µm Gewicht trocken: 1,2 bis 2,3 g/cm3 Gewicht der Cat Fines: 2,5 bis 3,5 Mechanischer Zustand: hart, abrasiv Vakuum-Gasöl und niedrigmetallige Vakuumrückstände Nach unseren Untersuchungen liegt der größte Anteil bei ~10 µ. Die Beschaffenheit der Oberfläche ist sehr porös und daher nur sehr schwer von dem aufzubereitenden Kraftstoff zu trennen. Durch verschärfte Umweltvorgaben darf in bestimmten Fahrtgebieten laut IMO der Ausstoss an NO2 und SO2 bereits heute nur noch 0,1 Gewichtsprozent betragen. Dies gilt ab 2015 auch für die Nord- und Ostsee. Durch diese Forderung wird Aluminiumsulfat dem Mineralöl in großem Umfang bzw. in hoher Dosierung zugesetzt. Die Raffinerien sind u.a. aus Kostengründen daran interessiert, das Mineral aus dem Kraftstoff zu entfernen, um es dem Raffinationsprozess wieder zuführen zu können. Zudem wirken Cat Fines in den Endprodukten hoch abrasiv und stellen somit ein großes Risiko für die Motoren dar. Mit der Vorgabe von max. 15–20 ppm stellen die Motorenhersteller einzuhaltende Richtlinien auf. 22 Ein wesentlich besseres Umwandlungsergebnis als beim thermischen erreicht man mit dem katalytischen Cracken. Hierbei verwendet man einen staubförmigen Katalysator, der sich in einem Dampf-Gas-Strom wie eine Flüssigkeit verhält. Katalysatoren sind Stoffe, die allein durch ihre Anwesenheit wirken und chemische Reaktionen fördern, beschleunigen oder in eine bestimmte Richtung lenken, ohne sich dabei selbst zu verändern. Während des CrackVorgangs setzt sich auf dem Katalysator Kohlenstoff als Koks ab und nimmt dem Katalysator seine Wirkung. Deshalb wird der Koks im nachgeschalteten Regenerator abgebrannt, so dass der Katalysator erneut verwendet werden kann. Beim Überschreiten dieser Werte treten in oft nur sehr kurzer Zeit hohe Verschleiße an Einspritzorganen wie Pumpen und Düsen auf, aber auch Kolbenringe und Buchsen können in kürzester Zeit über das zulässige Verschleißmaß hinausgehen. Fälle haben gezeigt, dass dies in weniger als 200–300 Betriebsstunden geschehen kann. Was ist zu tun, um diesen hohen Verschleiß und die damit verbundenen Kosten nebst Ausfallzeit zu reduzieren? Unter der Federführung von Herrn Dipl.-Ing. Fritz Rixen beschäftigt sich die Firma Fil-Tec Rixen GmbH bereits seit 30 Jahren mit dieser Problematik. Im Verlauf der Entwicklung wurden auf etlichen Schiffen sogenannte „Filtratoren“ eingebaut (der Name setzt sich aus Filter + Separatoren zusammen). Aus Kostengründen und durch die Verbesserung von Filteranlagen werden die Filtratoren in nur geringem Umfang noch eingebaut. Eintritt Filtergewebe mit 10 µm Gleiches Filtergewebe 10 µm, gereinigt Eine optimale Reduzierung der Cat Fines ist jedoch nur über ein Filtersystem beherrschbar. Alle anderen Optionen können das Ergebnis nur im Ansatz erreichen. Ein Filter wird über einen sogenannten Differenzdruckanzeiger überwacht. Der Differenzdruck zwischen Ein- und Austritt misst präzise diesen Wert und reinigt den Automatikfilter selbstständig. Bei Doppelfiltern muss diese Reinigung von Hand bzw. optional in einem Ultraschallgerät vollzogen werden. Alle anderen Systeme arbeiten auf Zeit und diese ist einstellbar. Partikelentfernung durch 1 Zentrifugieren 2 Filtration (25 µ Filter) 3 Zentrifugieren und Filtration 3a: Zentrifugieren + 10 µm Filtration 2a: 10 µm 660/63 Filtergewebe Partikelgröße Der Filter kann im Schwerölbetrieb oder auch im MDO-Betrieb eingesetzt werden und hält diese Verunreinigung mit 100%iger Sicherheit zurück. Vor rund 30 Jahren wurde speziell für diese Fälle ein Gewebe entwickelt, welches diese Anforderungen auch heute erfüllt. Das Gewebe hat eine absolute Filterfeinheit von 10 µ, bei einer nominellen Filterfeinheit von 5 µ. Sehr wichtig ist, dass trotz dieser extremen Filterfeinheit noch ein freier Querschnitt von ~20% erreicht wird. Diese hochwertigen Gewebe werden nur in Deutschland hergestellt und nur von Spezialisten verwendet, nicht von lowcost-Herstellern. Diese Gewebe für Filterelemente werden zum Teil von Motoren-Herstellern empfohlen, sind aber Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Schiffsmotoren Leider finden den Service-Einsätzen oftmals mangelhafte Filterelemente von low-cost-Herstellern im Filtrationseinsatz, sowohl in Automatik Brennstoff-Filtern, als auch in danach geschalteten sogenannten Polizei-Filtern oder Indikator-Filtern. Die Filterkerzen wurden als erstes gereinigt und anschließend mit Hochdruck von innen nach außen gesäubert. Nachdem festgestellt wurde, dass an bestimmten Stellen mehr Reinigungsflüssigkeit als üblich austrat, haben wir uns entschlossen die Kerze in Ihre Bestandteile zu zerlegen um die Ursache zu finden. Wie in Bild 1 deutlich wird ist der Grund für den erhöhten Durchfluss, die in den Falten des Feingewebes entstandenen Längsrisse. Zur besseren Einsicht hier noch eine Nahaufnahme der zerlegten Filterkerze. Der Grund für den Schaden hervorgerufen durch Catfines am Motor liegt eindeutig in der Beschädigung der Kerzen. Durch den Aufbau der Filterkerze wird dies im eingebauten Zustand jedoch verschleiert, nach eigenen Aussagen waren weder das Bordpersonal noch Monteure des Motorenherstellers in der Lage diese Beschädigungen zu erkennen. Erst durch Reinigung mit Ultraschall und insbesondere durch das ausspülen unter Hochdruck ist es möglich Indizien für diesen Zustand zu erkennen. Diese dargestellten, abgewickelten Plissees zeigen große Risse, die die Anforderungen des Ausscheidens von Cat Fines von 10 µ nicht mehr gewährleisten und damit enormen Schaden verursachen können. Ein Differenzdruck wird sich somit nicht aufbauen. nicht zwingend vorgeschrieben. Gewebebezeichnung: 660/63 Die Firma Fil-Tec Rixen GmbH, hat die Möglichkeit, zusammen mit dem Betreiber eventuelle Brennstoffaufbereitungen vor der Maschine so zu konfigu- rieren, dass diese den heutigen und künftigen Anforderungen entsprechen. Als Spezialisten mit eigener Fertigung in Deutschland, ist Fil-Tec Rixen GmbH gern behilflich, um Schaden und Kosten zu vermeiden. Diesen Service bieten nur Firmen mit entsprechender Erfahrung und großem, langjährigen Knowhow. Diverse Handelsfirmen sind hierzu nicht in der Lage. LNG-Carrier mit Dual-Fuel-Motoren Die südkoreanische Werft STX Offshore & Shipbuilding hat den LNG-Carrier „Velikiy Novgorod an Russlands größte Reederei, Sovcomflot, abgeliefert. Das Schiff ist mit einem diesel-elektrischen Dual-Fuel-Antrieb ausgerüstet, der aus zwei MAN-Motoren des Typs 8L51 /60DF und zwei des Typs MAN 9L51/60DF besteht. Die Motoren, die am MAN Diesel & TurboStandort in Augsburg konstruiert wurden, liefern eine Leistung von insgesamt 34 MW. Den Angaben zufolge zeichnet sich die Antriebsanlage durch eine hohe Effizienz sowie durch einen geringen Ausstoß von Emissionen, insbesondere im Gas-Modus, aus. Aufgrund der verschiedenen Wahlmöglichkeiten des Brennstoffs bietet sie ferner eine hohe Flexibilität. konzipiert und verfügt über eine entsprechende Klassifikation. Das Schiff weist eine Länge von 300 m und eine Ladekapazität von 170.200 m3 auf. Es handelt sich um das erste Schiff einer Serie, die bei der südkoreanischen Werft STX Offshore & Shipbuilding gebaut wird. Die „Velikiy Novgorod” befindet sich als fünfter LNG-Carrier in einer Langzeitcharter in der Gazprom-Flotte. (aus „Schiff & Hafen” 5-2014) Wie MAN Diesel & Turbo mitteilt, markiert die Lieferung des Antriebs für die „Velikiy Novgorod” einen Meilenstein in der Unternehmensstrategie, die den Ausbau der umweltfreundlichen Dual-Fuel-Technologie umfasst. Die „Velikiy Novgorod” ist für den Die Dual-Fuel-Motoren des Neubaus stamEinsatz in arktischen Gebieten men von MAN Diesel. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 23 Umweltschutz „Mehr Umweltschutz mit besserer Technik“ Abwasser aus den Schiffen sind neben Mu ̈ll und Abgasen die am häufigsten genannten Ursachen fu ̈r die Umweltverschmutzungen der Meere. Die IMO (International Maritime Organization) mit Sitz in London, berät und beschließt alle möglichen Resolutionen zum Schutz der Umwelt, allerdings immer nach einem Abstimmungsmodus, der von den Flaggenstaaten und Lobbyisten abhängig ist. Somit können Bestimmungen verhindert oder zumindest verzögert werden. Sind Resolutionen verabschiedet, sind diese häufig nicht deutlich genug und lassen den Herstellern von Anlagen und Geräten, wie auch den pru ̈fenden Institutionen zu viel Spielraum. Das gilt z.B. fu ̈r OWS (Öl Wasser Separatoren), wie auch fu ̈r BWT (Ballast Water Treatment), um nur diese Beispiele zu nennen. Investitionen in Anlagen fu ̈r mehr Umweltschutz, die von der IMO vorgeschrieben sind, fu ̈hren dann bei mancher Werft und auch bei Reedern aus „wirtschaftlichen Gru ̈nden“ zur „billigsten“ Lösung. Das ist bei den bestehenden und nicht klaren Vorschriften der IMO nicht der beste Weg fu ̈r den Umweltschutz, wie auch fu ̈r die Sicherheit der Schiffsbesatzungen. Viele Unternehmen und ihre Ingenieure haben die besten technischen Lösungen zur Hand oder im zumindest im Kopf, scheuen sich aber aus unverständlichen Gru ̈nden eines falschen Wettbewerbs, diese auch zu realisieren. Bei identischen Bedingungen wäre auch ein fairer Wettbewerb möglich. Die etwas höheren Investitionskosten, die von Werften und Reedern den Anbietern guter Technologien vorgehalten werden, nicht in die besten Technologien zu investieren, wird immer mit den zu hohen Betriebskosten in der Schifffahrt (an 1. Stelle die Brennstoffkosten) argumentiert. Ein Argument, welches durch kostendeckende Frachtraten (das gilt welt- Der Schutz der Meere Nicht nur die 50.000 seegehenden Schiffe sind die Ursache der Verschmutzung unserer Meere, sondern die Menschheit, die nicht den nötigen Respekt vor der Ressource Wasser hat. Wasser wird zur größten Herausforderung dieses Jahrhunderts: • Bei der Versorgung der Weltbevölkerung mit Trinkwasser • Bei der Lösung der weltweiten Abwasserprobleme • Speziell bei der Lösung der Abwasserfragen in der Schifffahrt Rund 70 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt; aber 97,5% davon ist Salzwasser und nur 2,5% Süßwasser; von diesen wiederum sind 68,9% Gletscher und ewiger Schnee; 30,8% ist Grundwasser und 0,3% sind Seenspeicher. Derzeit haben 1,2 Milliarden Menschen keine sichere Wasserversorgung und im Jahr 2023 könnten 2,3 Milliarden Menschen keinen Zugang zu trinkbarem Wasser haben. Das Szenario der Sterberaten für Mensch und Tier soll jetzt nicht weiter betrachtet werden. 24 Ich kann allerdings den Roman, „Der Schwarm“ von Frank Schätzing sehr empfehlen, der zwar etwas futuristisch, aber sehr gut recherchiert ist. Saubere und gesunde Meere sind die Quelle fu ̈r Ernährung, Beschäftigung und Wohlstand der Menschen. Gleichzeitig sind die Meere auch ein wichtiger Lebensraum fu ̈r Pflanzen und Tiere und ein ganz bestimmendes Element fu ̈r das Klima der Welt. Wasser ist Leben weit), nicht mehr angefu ̈hrt werden könnte, wenn nicht unter den Reedern teilweise ein ruinöser Wettbewerb herrschen wu ̈rde. Das soll nicht heißen, dass es keinen Wettbewerb in der Schifffahrt geben soll, aber billig ist nicht gut und „Geiz ist schon gar nicht geil“, nicht fu ̈r die Reeder und schon gar nicht fu ̈r den Umweltschutz und die Meere und somit fu ̈r die Zukunft der Menschheit. Was wu ̈rde ein T-Shirt, oder ein TVGerät, oder… – oder… schon mehr Kosten, wenn auskömmliche Frachtraten auf die transportierten Produkte umgelegt wu ̈rden. Wir Menschen wu ̈rden damit etwas fu ̈r die Meere und den Umweltschutz leisten. Wer hat den Mut diesen einfachen Weg zu beschreiten??? Eberhard Runge www.erunge-consulting.de (70.000) Kilometern Ku ̈ste, ̈ ubrigens länger als die Ku ̈sten der Vereinigten Staaten oder die Russlands. Die Verantwortung der Schifffahrt Der maritime Bereich ist ein bedeutender Wirtschaftszweig der europäischen Volkswirtschaften. Der Seetransport ist der wirtschaftlichste ̈ uberhaupt, denn ca.50.000 Schiffe transportieren rund 90% aller Wirtschaftsgu ̈ter und fu ̈r Deutschland gilt, dass fast 100% des Außenhandels ̈ uber die Häfen und den Seeweg transportiert wird und fu ̈r den Binnenmarkt sind es rund 50%. Deutschland lebt von seinem erfolgreichen Außenhandel – weltweit sind wir gar noch Vize-Exportweltmeister. Bei einem Blick auf die Karte Deutschlands wird einem deutlich, dass unsere Grenzen zu zwei Dritteln aus Ku ̈sten bestehen. Die Hoheitsgewässer aller EU-Mitgliedstaaten sind sogar umfangreicher als unser kontinentales Hoheitsgebiet. Die Europäische Union ist damit im Grunde eine Halbinsel mit tausenden Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Umweltschutz Mit ̈ uber 54 Milliarden Euro Gesamtumsatz hat die deutsche maritime Wirtschaft im Jahr 2013 einen ganz wesentlichen Beitrag zum Titel des Vize-Exportweltmeisters geleistet. Europa und Deutschland im Besonderen sind daher auf eine nachhaltige Meerespolitik angewiesen. Dies haben auch die EU-Entscheidungsträger in Bru ̈ssel erkannt und haben sich daher des Themas Meer in den vergangenen Jahren immer stärker angenommen. Vielfältige Regelungen sind in diesem Segment bereits getroffen worden. Das Thema Umweltschutz ist dabei immer stärker in den Fokus der europäischen Meerespolitik geru ̈ckt. Worum geht es im Einzelnen wenn man ̈ uber dieses Thema spricht? Welche legislativen Initiativen plant Europa? Wo liegen die Probleme? Die EU-Kommission hat ein Blaubuch zur Europäischen Meerespolitik vorgelegt und daraus zahlreiche Maßnahmen abgeleitet. Derzeit wird unter anderem ̈ uber • einen Leitfaden fu ̈r die Anwendung der EU-Umweltgesetzgebung in Häfen • eine Richtlinie ̈ uber Meeresverschmutzung durch Schiffe • Regelungen zu Schiffsemissionen und die Einbeziehung des Schiffsverkehrs in den CO2-Emissionshandel verhandelt. Dies macht deutlich, Bru ̈ssel ist in diesem Themenfeld sehr aktiv. Besonders deutlich wird, dass der Schiffsverkehr ein wichtiges Thema in Bru ̈ssel ist. In verschiedenen Dokumenten fordern EUKommission und EU-Parlament die Reduzierung der CO2-Emissionen durch die Schifffahrt. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass die Seeschifffahrt im Verhältnis zu ihrer hohen Transportleistung das klima- und umweltfreundlichste Transportmittel der Welt ist. Nur rund 3 Prozent aller weltweiten CO2-Emissionen werden durch die Schifffahrt verursacht. Gleichzeitig werden aber ̈ uber 90 Prozent aller weltweit gehandelten Waren mit dem Schiff transportiert. Eine solche Klimabilanz ist mit keinem anderen Transportmittel möglich. Natu ̈rlich darf man sich auf dieser Bilanz nicht ausruhen. Wissen sollte man aber, dass der weltweite Raubbau am Wald mit 13%, ̈ uber viermal mehr als die Schifffahrt, an den weltweiten Emissionen beteiligt ist. Nach China und den USA ist Indonesien durch Abholzung von Wäldern zum drittgrößten Treibhausgasverursacher der Welt geworden. Gelänge es den Waldbestand der Erde zu vergrößern, hätten wir das CO2Problem im Griff. Das ist keine Utopie, denn Deutschland macht es mit seinen Wäldern vor, die fu ̈nfmal so viel CO2 binden, wie wir emittieren. Neben dem Kohlendioxid spielt aber auch der Schwefel im Treibstoff eine maßgebliche Rolle, wenn es um den Schutz der Meere geht. Viele Unternehmen haben verstanden, dass Ökonomie und Ökologie kein Widerspruch sein muss. Nur wer effizient mit seinen Ressourcen umgeht, wird langfristig auch wirtschaftlichen Erfolg haben. Wichtig ist jedoch, dass die Wettbewerbschancen auf dem internationalen Markt gerecht bleiben. Nur wenige Schiffe sind heutzutage allein in europäischen Gewässern unterwegs. Der Großteil des Schiffsverkehrs ist international. Die politische Rahmensetzung im globalen Schiffsverkehr ist daher international zu gestalten, um wirkungsvollen maritimen Umweltschutz weltweit zu ermöglichen. Dafu ̈r ist die IMO (International Maritime Organization) mit Hauptsitz in London zuständig, deren Entscheidungsträger aber häufig Lobbyisten sind, die nationale und Verbandsinteressen repräsentieren. Erwähnt werden sollte, dass die NSMT (DIN Normenstelle fu ̈r Schiffs- und Meerestechnik e.V.) in Hamburg, einen Arbeitsausschuss fu ̈r Meeres-Umweltschutz unterhält, die gerade in den letzten Jahren Erfolge fu ̈r den Umweltschutz erreicht hat. Diese Erfolge sind dadurch gekennzeichnet, dass die NSMT ̈ uber die ISO (International Organization for Standardization) und dann bei der IMO (International Maritime Organization) internationale, weltweit gu ̈ltige Regeln in der Schifffahrt implementiert hat. Die Resolution MEPC* 107 (49) fu ̈r OWS (Oil Water Separator) die Bilgewasser-Entöler oder die Vorschläge fu ̈r BWT (Ballast Water Treatment) die Ballastwasser-Aufbereitungssysteme sind auf die Arbeit der Gremien in der NSMT zuru ̈ck zu fu ̈hren. Zum Thema der Ölverschmutzung hat die ISO die NSMT und deren Mitglieder aufgefordert, neuere und bessere Standards zu erarbeiten. Regelungen, also deutsche oder europäische, die zu regionalen Verzerrungen fu ̈hren und zu Lasten europäischer und deutscher Marktteilnehmer gehen, dienen weder dem Wirtschaftsstandort Europa noch dem Meeresumweltschutz, wenn sie nicht Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 25 Schifffahrt international greifen. Das gilt auch fu ̈r die Bestrafung von Umweltsu ̈ndern. Es wundert allerdings sehr, dass die notwendigen und berechtigten Umweltstrafen in Deutschland nicht angemessen zur Anwendung kommen und andere europäische Länder und die USA hier restriktiver vorgehen. In Deutschland wurden in einem Jahr 221 Ölunfälle auf See festgestellt, davon hat man 131 weiter verfolgt und 90 Bußgelder verhängt. Insgesamt wurden in einem Jahr Strafen von e 91.615 verhängt, also im Durchschnitt e 1.000. Im gleichen Jahr hat ein Strafgericht in Brest, bei einer einzigen Meeresverschmutzung durch Öl, eine Strafe von e 500.000 verhängt. Die europäische Gesetzgebung lässt sogar Strafen im Einzelfall von e 1,5 Mio. zu. In den USA sind Strafen bis zu 4 Mio. Dollar gängige Praxis; Mitglieder der Bordbesatzungen die ihre Schiffsfu ̈hrung bei Umweltverschmutzungen verraten (Whistleblower), werden sogar von der USCG (US Coast Guard) mit 200.000 bis 300.000 Dollar belohnt. In vielen Seegebieten NSA (national special areas), gilt bereits eine Öleinleitbegrenzung <5ppm (parts per million/ca. mg/l), statt der weltweit gu ̈ltigen Richtlinie von <15ppm. Fakt ist, dass die IMO-Richtlinie nur den Restölgehalt von <15ppm vorgibt. Die OWS-Entölertechnik fu ̈r <5ppm, sogar fu ̈r <>0ppm ist auf dem Markt verfu ̈gbar. Immer häufiger entscheiden sich Reeder bei Neu- wie bei Umbauten freiwillig fu ̈r die technisch bessere und umweltfreundlichere Lösung (OWS <5ppm) um sich damit auch den immer höheren Strafen zu entziehen. Da viele Entöler-Hersteller ein Zertifikat nach MEPC* 107 (49) besitzen, diese Entöler nicht 100%ig den Pru ̈fkriterien entsprechen, hatte die IMO auf einer ihrer letzten Sitzungen in London einem Antrag Deutschlands Recht gegeben, „CSCL Globe” – Großcontainerschiff mit DNV GL-Klasse Die „CSCL Globe” ist das größte Containerschiff, das jemals den Hamburger Hafen angelaufen hat. Der Frachter ist der erste in einer Serie von fünf 19.100-TEU-Containerschiffen, die China Shipping Container Lines (CSCL) im Jahr 2013 bestellt hat. Im November 2014 erhielt die „CSCL in der Entwicklung sehr großer ContaiGlobe” auf der Werft von Hyundai nerschiffe erzielt haben“, sagt Tommy Heavy Industries (HHI) in Ulsan, Südko- Bjørnsen, DNV GL‘s Regional Manager rea, offiziell ihren Namen. Alle Schiffe für Korea und Japan. DNV GL ist weltder Serie werden nach Regeln der Klassi- weit führend im Containersegment und fikationsgesellschaft DNV GL gebaut. hat bei Großcontainerschiffen einen „Es ist eine Ehre für DNV GL, an diesem Marktanteil von mehr als 50 Prozent: 26 Projekt mitzuwirken. Die „CSCL Globe” der 49 Schiffe mit mehr als 18.000 TEU ist nicht nur das größte Containerschiff, Ladekapazität, die aktuell in Dienst gedas jemals Hamburg angelaufen hat, stellt sind beziehungsweise geordert sondern auch eines der energieeffizien- wurden, tragen die DNV GL-Klasse. testen der Welt. Ich möchte sowohl Die „CSCL Globe” ist 400 m lang, 58,6 m CSCL als auch Hyundai Heavy Industries breit und hat einen maximalen Tiefgang gratulieren, dass sie diesen Durchbruch von 16 m. Somit ist sie annähernd so 26 die Pru ̈fungen noch einmal zu ̈ uberpru ̈fen. Das Resultat, wieder von Lobbyisten beeinflusst war keine klare Lösung sondern ein Kompromiss zum Nachteil besserer Techniken und der Sicherheit an Bord der Schiffe. Der AK (Arbeitskreis) der ISO( International Organization for Standardization) arbeitet zurzeit an einem neuen Standard zur Pru ̈fung von OWS mit einem Restölgehalt <5ppm, dieser ISO-Standard soll den Pru ̈fern von OWS die fachliche und juristische Sicherheit geben, korrekt gepru ̈ft zu haben. Parallel wird auch im AA (Arbeits-Ausschuss) der NSMT(DIN Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik) und in deren AK dieses Thema mit den beteiligten Fachleuten behandelt. * = Maritime Environmental Protection Commitee Eberhard Runge www.erunge-consulting.de groß wie vier Fußballfelder. Das Schiff ist mit einem 56.800 kW starken, elektronisch gesteuerten Hauptmotor ausgestattet, der die Kraftstoffeffizienz durch automatische Steuerung des Verbrauchs verbessert, um der aktuellen Geschwindigkeit des Schiffes und den Bedingungen auf See zu entsprechen. Folglich verbrennt das Containerschiff 20 Prozent weniger Treibstoff pro TEU, verglichen mit dem Profil eines 10.000-TEUContainerschiffs. Die „CSCL Globe” verfügt auch über das Klassezeichen RSCS (Route Specific Container Stowage). Dieses wurde von DNV GL entwickelt, um eine noch effizientere Nutzung der Ladekapazität mit mehr Flexibilität und mehr beladenen Containern an Bord auf bestimmten Strecken bereitzustellen, und zwar ohne Kompromisse bei der Sicherheit. Entsprechend ihrer Umweltfreundlichkeit erhalten alle Schiffe ferner das Klassezeichen EP-D (Environmental Passport Design). Dieses dokumentiert die Einhaltung aller einschlägigen MARPOL-Vorschriften und anderer umweltbezogener Konventionen der Internationalen Maritimen Organisation IMO. Das Klassezeichen zeigt auch, dass das Schiff künftige Anforderungen wie Ballastwasser-Management, umweltfreundliches Recycling, BilgewasserTrennung und die Rückgewinnung von Kältemitteln erfüllt. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Aus Betrieb und Technik Blockpumpen überarbeitet Mitte 2014 brachte die KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal, die neueste Ausführung ihrer seit Jahrzehnten erfolgreich produzierten Etabloc auf den Markt. Die überarbeitete Version umfasst 43 Baugrößen, die entweder mit 2- oder 4-poligen Motoren angetrieben werden. Das gegenüber der Vorgängerbaureihe erweiterte Raster erlaubt eine noch bessere Abstimmung der Aggregatgröße auf den sparsamsten Betriebspunkt. Mit ihrer effizienten Hydraulik erfüllen Etabloc Pumpen die ErP-Richtlinie der Durchführungsverordnung 547/2012/EU für Wasserpumpen, die 2015 in Kraft tritt. Die jüngste Generation der Etabloc-Baureihe erfüllt die EU-Anforderungen der Durchführungsverordnung 547/2012/EU für Wasserpumpen, die 2015 in Kraft tritt. (KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal) Als Werkstoffe stehen Gusseisen und Bronze sowie Sphäroguss zur Verfügung. Dank dieser Materialvielfalt und einer großen Anzahl an Abdichtungsvarianten eröffnet sich für die neue Baureihe ein Anwendungsspektrum, das weit über den Einsatz in Wasseranwendungen hinausgeht. Die Druckstutzen verfügen standardmäßig über erweiterte Anschlussoptionen für den Anbau von Manometern. So bieten sie die Möglichkeit zur gleichzeitigen Durchführung verschiedener Messungen. Die Flansche von Saug- und Druckstutzen sind entweder nach EN 1092 oder nach ASME-Abmessungen gebohrt und für alle Werkstoffe lieferbar. Eine große Varianz bei Position und Einbau wird durch verschiedene Stutzenstellungen ermöglicht. Gekammerte Dichtungen sorgen auch bei stark wechselnden Betriebsbedingungen für eine zuverlässige Dichtheit zwischen Pumpengehäuse und Gehäusedeckel. Ein vergrößerter Raum für die Gleitringdichtung sorgt für eine verbesserte Entlüftung dieses Bereiches. Standardmäßig kommen Einzel- oder Doppelgleit- ringdichtung nach EN 12756 zum Einsatz. Für besondere Anwendungen sind aber auch Sonderausführungen, wie Gleitringdichtungen in Tandem oder in Rücken-an-Rücken-Ausführung lieferbar. Hilfreich ist auch die servicefreundliche Gestaltung der neuen Baureihe. So ist der Dichtungsraum konisch geformt, um einen guten Zugang und mehr Platz bei Wartungsarbeiten zu bieten. Die verbesserten Platzverhältnisse erleichtern die Montage sowie die Demontage der Gleitringdichtungen. Abdrückschrauben an der Laterne vereinfachen die Demontage des Antriebsstranges deutlich. Leicht austauschbare Spaltringe schützen das Laufrad und den Gehäusedeckel vor Verschleiß. Die Antriebslaterne hat standardisierte Anschlussmaße und bietet so dem Betreiber viele Möglichkeiten bei der Wahl seines Elektromotors. Wie bei allen Industriepumpen von KSB üblich, erhält jeder Kunde seine Pumpe mit einem exakt auf den Betriebspunkt abgestimmten Laufraddurchmesser. Nur auf diese Weise und durch die vielen zur Verfügung stehenden Baugrößen kann man sicherstellen, dass die Aggregate möglichst wenig Energie verbrauchen. KSB-Motor mit Energieeffizienzpreis ausgezeichnet miert, dass der Energieverbrauch bei gleicher Anwendung und gleichen Randbedingungen drastisch abgesenkt wird.“ Anfang 2014 zeichnete die Deutsche Unternehmensinitiative DENEFF auf ihrer Jahresauftaktkonferenz in Berlin die KSB Aktiengesellschaft mit dem Jurypreis aus. Vor rund 250 Teilnehmern lobte das Expertengremium den von dem Frankenthaler Pumpenhersteller entwickelten Synchron-Reluktanzmotor „SuPremE“ als überzeugendste Energieeffizienzinnovation. „Alle Finalisten haben bewiesen, dass Innovation eine nie versiegende Energiequelle ist, um die Einsparung von Energie noch attraktiver und einfacher zu machen“, sagte Carsten Müller (MdB), Vorstandsvorsitzender der DENEFF. „KSB demonstrierte dabei besonders beindruckend, auf welch großartigen Unternehmer- und Erfindergeist die Energiewende bauen kann.“ Im Unterschied zu konventionellen Synchronmotoren enthält der Antrieb kei- Preisübergabe (von links): Jurymitglied Dr. Ursula Weidenfeld, DENEFF-Vorstandsvorsitzender Carsten Müller und Heinrich Schuster von KSB (© DENEFF). ne Magnetwerkstoffe aus Seltenen Erden, die als kritische Rohstoffe eingestuft sind und deren Gewinnung in den Ursprungsländern eine große Umweltbelastung darstellt. Im Gegensatz zum Asynchronmotor hat er auch noch einen hohen Wirkungsgrad, wenn er mit abgesenkter Drehzahl arbeitet. Die Jury begründet ihre Entscheidung so: „Durch einen neuen technischen Ansatz (Konstruktion) wird ein im Markt positioniertes/eingesetztes hochvolumiges Standardmassenprodukt (Niederspannungselektromotor) so verändert und effizienzseitig so opti- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 27 Wieland „Wieland“ – Vereinigung der Schiffsingenieure Bremerhaven e.V. von 1927 Angeschlossen der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) Postanschrift: Am Ostermoor 21, 27578 Bremerhaven www.schiffsingenieure-bremerhaven.de | email: wieland@schiffsingenieure-bremerhaven.de Bankverbindung: IBAN: DE 15 2925 0000 0001 6028 96 BIC : BRLADE21BRS Geschäftsführer Vorstand: Vorsitzender: Dipl.-Ing. Klaus Ehlen, Tel. 0471 - 6 63 82 Schriftführer: Dipl.-Ing. Gustav Schlag, Tel. 04741 - 75 04 Schatzmeister: Dipl.-Ing. Jürgen Armbrust, Tel. 0172 - 8 15 55 87 Verantwortlicher Redakteur für Zeitungsteil „Wieland“: Dipl.-Ing. U. Grüber, Tel. 0421 - 65 13 96 E-Mail: uwe.grueber@t-online.de Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur Journal“ ist im Mitgliedsbeitrageingeschlossen. Der Vorstand gratuliert folgenden Mitgliedern herzlich zum Geburtstag: 70 Jahre Reinhard 75 Jahre Dieter Werner 85 Jahre Rolf Masuhr 22.02.45 Oelkers Jerusel 6.01.40 31.01.40 Tschernernjack 14.02.30 Ein schöner Anlass – Für das neue Lebensjahr wünschen wir alles Gute, vor allem Gesundheit und persönliches Wohlergehen. Die „Montagsrunde“ der Wieland-SchiffsingenieureStammtisch „Maschine genug“ trifft sich jeden Dienstag von 10.30 bis 12.00 Uhr im Restaurant „Schiffergilde“ Obere Bürger zum Klönschnack 28 Vitamine sind für den Seemann lebenswichtig Es gibt eine ausgeprägte Rivalität z.B. zwischen Bayern und Norddeutschen, zwischen Hamburgern und Bremern und an Bord besonders zwischen Deck und Maschine. Es ist schon etwas Erhabenes, wenn man der anderen Fakultät verbal einen auswischen kann. Nur der innere Triumpf hält meisten nicht lange an, die Retourkutsche folgt prompt. Anfang der 70er Jahre beendete ich meine schulische Ausbildung zum Schiffsingenieur. Als Hapag-Fahrer stieg ich wenige Monate später auf einem Großcontainerschiff ein. Das war zu der Zeit, als die Hapag mit dem Norddeutschen Lloyd zur heutigen Hapag Lloyd AG fusionierte. Auf diesem Schiff fuhren keine Passagiere mehr mit. Somit nahmen auch alle Offiziere die Mahlzeiten gemeinsam in einer Messe ein. Das Essen servierte standesgemäß ein Steward. Auf See gab es häufiger frisches Obst. Dieses wurde jedem persönlich auf einem Teller gereicht. Dem Apfel lag stets ein Schälmesser zum Herausschneiden des Kernes bei. Für die Obstabfälle stand auf dem Tisch zudem ein Porzellanbehälter bereit. Auf meiner 2. Reise musterte ein Elektriker (Blitz) bei uns neu an. Das Besondere an ihm war, er wohnte in Ostfriesland und kam vom Norddeutschen Lloyd. Er war der erste Lloydfahrer mit dem wir es zu tun hatten. Der arme Kerl musste anfangs einiges über sich ergehen lassen. Der Blitz ertrug jedoch alles mit störrischer Gelassenheit. Am zweiten Tag auf See bekamen wir alle einen großen Apfel als Nachtisch zum Mittagessen gereicht. Der Blitz nahm seinen vom Teller und fing an, diesen zu schälen. Der 1. Offizier, der gerade sein Obst viertelte um den Kern herauszuschneiden, sah dies und hielt inne. Mit lautem Räuspern machte er auf sich Aufmerksam. Dann sagte er mit dunkler, honoriger Stimme: „Meine Herren, schauen sie sich mal den Elektriker an. Er schält doch tatsächlich seinen Apfel. Eigentlich müsste jeder Seemann wissen, dass die meisten Vitamine eines Apfels direkt unter der Schale sitzen. Naja, er kommt aber vom Norddeutschen Lloyd. Dann fährt er auch noch in der Maschine, ist Elektriker und drüber hinaus Ostfriese. Somit ist es nicht verwunderlich, dass eine solche Person davon noch nichts gehört hat.“ Dem folgte ein kurzer Monolog über die Wichtigkeit von Vitaminen und die Auswirkungen des Skorbuts. Der Blitz lies alles wortlos über sich ergehen und schälte mit gesenktem Kopf seelenruhig seinen Apfel weiter. Dann sah er den 1. Offizier an, legte den geschälten Apfel aufreizend langsam in den Porzellanbehälter, nahm die Schale von seinem Teller und steckte diese in den Mund. Danach stand er schweigend auf und ging. Der 1. Offizier schaute ihn sprachlos mit großen Augen ungläubig nach. Wir von der „Maschine“ fingen alle lauthals an zu lachen. Dem Blitz ist der Versuch des 1. Offiziers, ihm vor den anderen bloßzustellen, doch sehr nahegegangen. „Das zahle ich ihm heim. Aber ich weiß noch nicht wie“, sagte er kurze Zeit später zu mir. Dann hatte er eine geniale Idee. Er ging in seinen Store und steckte 2 Bambusrohre auf eine Länge von ca. 3 Meter zusammen. Dadurch zog er ein Kabel. Am dem einen Ende befestigte er eine Taschenlampenfassung. In diese schraubte er eine Birne. Diese malte er mit gelber Farbe an, so dass diese beim Anklemmen einer Batterie nur ganz schwaches Licht abgab. Dann wartete er die passende Gelegenheit ab. Tage später, in einer klaren, dunklen Tropennacht stieg er während der Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 Wieland Wache des 1. Offiziers unbemerkt aufs Peildeck. Das Bambusrohr hielt er vors Brückenfenster und brachte die Taschenlampenbirne ab und zu unter Wechsel der Position zum Leuchten. Auf der Brücke bemerkten sie diesen schwachen Lichtpunkt kurz darauf am „Himmel“. Danach wurde es dort hektischer. Am nächsten Morgen beim Frühstück berichtete der 1. Offizier in theatralischer Art von einer rätselhaften Erscheinung während der Nachtwache. Diese hätte er nicht zuordnen können, Auf einmal wäre dieser Lichtpunkt weg gewesen und ist nicht wieder aufgetaucht. Der Blitz lächelte nur verschmitzt und kommentierte das Gesagte mit den Worten: „Das kann das ja nur der Klabautermann gewesen sein.“ „Jetzt bin ich mit ihm quitt“ meinte er wenig später lachend zu mir. Die „Montagsrunde“ der Schiffsingenieure-Stammtisch organisiert ein Grünkohlessen am 10. 2. 2015, 12.00 Uhr (Treffen 11.00 Uhr) „zum Bootshaus“ Stresemannstraße 51, 27570 Bremerhaven Nicht nur „Stammtischbrüder“ auch alle anderen Mitglieder der „Wieland“ sowie deren Begleitung sind gern gesehene Gäste Anmeldungen bis 1. 2. 2015 bei Herrn Dieter Kreitz Telefon 04744 - 5245, eMail: allgemeines@schraubendampfer. de Schiff im Dock Wieder konnte der Vorstand eine Runde interessierter Studenten des Studienganges Schiffsbetriebstechnik der Hochschule Bremerhaven im Weser Yacht Club zu einem Informationsabend mit Erfahrungsaustausch begrüßen. Das Thema „Schiff im Dock“ wurde auf Wunsch der angehenden Schiffsingenieure ein weiteres Mal ausgewählt. Der bzw. die eine oder andere Student(-in) hatte schon im Vorfeld des Studiums mit einem Schiff einen Werftaufenthalt inklusive Dockung erlebt. Nichtsdestotrotz wurden den Alten Hasen des Vorstandes, unter ihnen ein ehemaliger Werftingenieur, ein Chief Ingenieur, zwei Klasse Besichtiger, ein Inspektor, Löcher in den Bauch gefragt, um in diesem unerschöpflichen Thema weitere Informationen zu sammeln, die im theoretischen Studium schwerlich zu erlangen sind. Als erstes wurde Fragen in den Raum gestellt: Warum dockt ein Schiff überhaupt? Wann und wie oft ist eine Dockung fällig? Der Termin, es kann schnell mal eine Woche oder länger dauern, sollte in den Reiseablauf des Schiffes passen, möglichst günstig sein, des Weiteren sollte die Werft für die geplanten Arbeiten über ausreichende Kompetenz und Ausrüstung verfügen. Eine Schiffsdockung verlangt eine sehr gründliche Vorbereitung und Zusammenarbeit der Reederei mit der Bordbesatzung, um reibungslos und termingerecht abgewickelt werden zu können. Fragen wie: Gibt es ausreichend Energie, um den Bordbetrieb und erforderliche Anlagen wie Kräne oder Hydraulik zu betreiben? oder: Ist die Ver- und Entsorgung gesichert? sollten im Vorfeld beantwortet werden können. Es wurden die Pflichtprogramme wie Bodenbesichtigung, Ketten- und Ankerinspektion, Ruder- und Wellenlose mit Stichmaß, Wellenabdichtung, Wangenatmung der Hauptmaschinen, Überholung der Außenbordsventile angesprochen ebenso wie die Kür mit Reparaturen am Rumpf, Umbauten und anderen nicht von den Klassen vorgeschrieben Inspektionen. Oft ist das Dock nur für eine bestimmte Zeit re- serviert und somit sollte das Programm gut durchdacht sein, dennoch mit Option für kleine Überraschungen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Stabilität des Schiffes im Dock und das genaue Platzieren des Schiffes (den Vorgaben des Dockplans entsprechend) auf den Pallen. Eindrucksvoll waren Bilder, die einen im Dock umgekippten Frachter zeigten, ein Zeichen von nicht ausreichender Planung. Begrifflichkeiten wie das Stichmaß und die Reparatur der Chromlaufbuchse wurden sehr ausführlich besprochen. Es wurde wieder ausschweifend diskutiert, und es zeigte sich ein weiteres Mal, dass dieses Thema in der Kürze nur angerissen und an einem Abend nicht abschließend behandelt werden kann. Der nächste Termin mit Erfahrungsaustauch (das Thema war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt) ist für den 7. Januar 2015 um 19 Uhr im Weser Yacht Club festgelegt worden. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 29 Verein der Schiffsingenieure Schiffbau in Bremen e.V. Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V., angeschlossen der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. co H.H. Große, Poelitzer Straße 17 28717 Bremen, Telefon 0421-5 28 83 14 E-Mail: vdsibremen@web.de im Internet: www.vdsi-bremen.wix.com/vdsi Geschäftszeiten: montags 9.00 Uhr bis ca. 12.00 Uhr Konten: Sparkasse in Bremen IBAN: DE30 2905 0101 0001 0162 52 BIC: SBREDE22XXX Geschäftsführender Vorstand: Die Position des Vorsitzenden wird vorübergehend vom Schriftführer und vom Kassenwart wahrgenommen. Schriftführer: Schiffsingenieur Alfred Seif Tel. 04401 - 7 25 19 Kassenwart: Dipl.-Ing. Heinz-Hermann Große Tel. 0421 - 6 36 42 02 Verantwortlicher Redakteur für Zeitungsteil Bremen: Dipl.-Ing. Herwig Pollem Telefon 0160 - 8 04 94 58 E-Mail: Herwig@Pollem.de Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur Journal“ ist im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen. Der Vorstand wünscht allen nachfolgend aufgeführten Mitgliedern zu ihrem Geburtstag alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit. 60 Jahre Manfred 70 Jahre Hans-Jörg 75 Jahre Reinhard Siegfried Horst-Johann Frieder Heinz-Hermann 81 Jahre Detlef Wolfgang Robert Heinz Schulte 19.2. Wüsthoff 30.1. Geffers Barthel Schnittger Diederichs Albers 8.1. 16.1. 18.1. 9.2. 11.2. Schröder Klages Boschen Funda 1.1. 15.1. 28.1. 17.2. Wegen eines Übertragungsfehlers wurde 2014 ein Geburtstag vergessen. Wir bitten das zu entschuldigen. Nachträgliche Glückwünsche: 70 Jahre Jochen Leverenz 19.11. Wir wünschen Ihnen noch viel Freude an und in unserem Verein. 30 Am 2. Dezember 2014 verstarb unser Mitglied Georg Blanke Bereits 1955, im zweiten Jahr der Vereinsgründung, trat Georg Blanke unserer Gemeinschaft bei, nun musste er im Alter von 85 Jahren seine letzte Reise antreten. Seiner Familie gehört unser Mitgefühl. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. Der Vorstand Bitte nicht vergessen ! Am 21. Februar 2015 findet in der „Tritonia“ die Ehrung unserer Jubilare, verbunden mit einem Reis- und Curryessen, statt. Erstmals haben wir Mitglieder mit einer 60-jährigen Mitgliedschaft dabei. Beginn der Veranstaltung ist 18 Uhr Einladung für die Mitglieder-Hauptversammlung 2014 Unsere diesjährige Mitglieder-Hauptversammlung findet am Donnerstag, dem 19. März 2015, um 17.00 Uhr, im Haus der „Tritonia”, Leinestraße 5, in 28199 Bremen, statt. Vorgeschlagene Tagesordnung : 1. Begrüßung und anschließend Verabschiedung der 6. Wahlen zum Vorstand Protokolle der Mitglieder-Hauptversammlung 2014. 7. Auflösung des „Vereins der Schiffsingenieure 2. Jahresberichte des Vorstandes und der Ausschüsse in Bremen e.V.” 3. Jahresbericht der Finanzverwaltung 8. Diskussion über zukünftige Vereinsaktivitäten 4. Bereitschaft zur Mitarbeit im Verein und Veranstaltungen 5. Entlastung des Vorstandes 9. Verschiedenes Der Vorstand weist darauf hin, dass die Mitglieder-Hauptversammlung das höchste Beschlussorgan unseres Vereins ist und daher alle Mitglieder gebeten werden, an der Versammlung teilzunehmen. Anträge aus der Mitgliedschaft, über die in der Hauptversammlung entschieden werden sollen, müssen entsprechend unserer Satzung spätestens acht (8)Tage vor der Versammlung bei der Geschäftsstelle eingereicht werden. Wir hoffen auf eine rege und aktive Beteiligung an der Versammlung. Verein der Schiffsingenieure zu Bremen e.V. Der Vorstand Auflieger in der Geltinger Bucht Bei der Kosmos Bulkschiffahrt waren wir u. a. für drei ULCC zuständig. Zwei davon, der TI "Bremen" und der TI "Bonn", beide jeweils ca. 395.000 Ladetonnen, wurden vorübergehend in der Geltinger Bucht geparkt. Mit den beiden Tankern befanden sich dort, während der Ölkrise, noch weitere 11 aufgelegte Tanker. Die Schiffe waren jeweils mit "einem" Dieselmotor ausgerüstet, da im Normalbetrieb die Stromversorgung mit einem Turbogenerator erfolgte. Der Dieselmotor wurde nur zum Anfahren der Dampfanlage benötigt. Die beiden aufgeleg- ten Tanker lagen im Päckchen Bug/Heck. Die Stromversorgung für beide Schiffe erfolgte jeweils von einem Schiff, da ein entsprechend langes Stromkabel verlegt worden war. Im Jahre 1978 wurde der TI "Bonn", nach einer relativ kurzen Aufliegerzeit, wieder in Fahrt gesetzt und der TI "Bremen" lag dann alleine vor Anker und wartete auf bessere Zeiten. Anfang 1979 erreichte uns von dem TI "Bremen" die Schreckensnachricht, dass im Schmierölfilter des Dieselmotors ge- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 L L Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. ringe Spuren von metallischen Elementen festgestellt worden waren . Was nun??? Umgehend wurde ein kleiner Dieselmotor in Bremen angekauft, damit wir genügend Beleuchtung hatten um Untersuchungen und Reparaturen am Dieselmotor durchführen zu können. Weiterhin könnten wir damit noch Suppe warm machen und evtl. noch einige Heizkörper in Betrieb nehmen. Der kleine Dieselmotor (italienischer Hersteller) wurde dann sofort getauft, und hieß fortan unser "Kleiner Italiener". Der Motor wurde zum Cafe Seeblick (Geltinger Bucht) gefahren und von dort mit dem Eisenschlitten, gezogen vom Pony Tinka, zum Tanker gebracht, denn zu diesem Zeitpunkt war die Geltinger Bucht zugefroren. Gleichzeitig wurde Plan B erörtert. Was passiert wenn der Dieselmotor einen größeren Schaden hat und nicht sofort repariert werden kann? Ein Stromaggregat anmieten - kein Problem. Ein entsprechendes 50/60 Hz Aggregat mit ca. 150 kVA stand bei Zeppelin in Achim zur Verfügung. Stromaggregat mit einem Hubschrauber an Bord fliegen entsprechende Hubschrauber standen nicht zur Verfügung. Barge/Schlepper chartern, der das Stromaggregat zum Schiff bringt. Bedingt durch die hohe Eisdicke standen keine Fahrzeuge zur Verfügung. Aber nach langen Diskussionen wollte uns die Marine in dieser Notsituation einen Marineschlepper zur Verfügung stellen. Nach der teilweisen Demontage des Dieselmotors teilte uns der Monteur mit, dass der Dieselmotor nicht in kurzer Zeit repariert werden könnte, da sich ein Lagerschaden angebahnt hatte und daher unter keinen Umständen, auch nicht mehr vorübergehend in Betrieb gehen könnte. Also Plan B. Nach insgesamt vier stromlosen Tagen erreichte uns dann Marineschlepper mit dem an Bord befindlichen Stromaggregat. Wir baten den Schlepper, uns mit Strom zu versorgen, damit wir das Stromaggregat mit unserem Bordkran an Bord hieven könnten. Der Schlepper Literatur Hansekogge in Sicht – „Ubena von Bremen” zeigt Flagge“ Dies ist das Logbuch einer Seereise von 15 langjährigen KoggeFreunden aus Ostfriesland, die seit 1993 mit dem origin a l ge t r e u e n Nachbau einer Hanse-Kogge aus dem Jahr 1380 (gefunden 1986 in der Weser bei Bremen) in Nord- und Ostsee alljährlich für rund zehn Tage unterwegs sind. Der Törn führte von Bremerhaven über Helgoland nach Nord-Dänemark, durch den Limfjord und auf der östlichen Seite Dänemarks südwärts bis nach Kiel. Die vorliegende informative und fachkundige Reportage bietet Hintergrundinformationen zur Kogge und dem Fahrtgebiet, zu passierten Leuchttürmen auf der Weser und angelaufenen Häfen ebenso wie Rezepte von Gerichten (zum Nachkochen), die von HobbyKöchen der Crew während der Reise zubereitet wurden. Der Autor – selbst ehemaliger Schiffsingenieur und einer der wenigen befahrenen Schifffahrtsjournalisten – betreute während der Reise die Bordtechnik. Er erzählt auch von Geschichten der einzelnen Crew-Mitglieder sowie von ehemaligen und noch heute existierenden Bräuchen an Bord. Eine ferne Zeit wird lebendig in diesem ungewöhnlichen „Logbuch" einer ereignisreichen Seereise an Bord der „Ubena von Bremen”. Autor Peter Pospiech: Hansekogge in Sicht – „Ubena von Bremen zeigt Flagge”; 152 Seiten, mit 133 Abbildungen, davon 36 farbig; Abmessungen: 220 x 170 mm; Bindung: Paperback; Verlag Edition-Falkenberg, www.edition-falkenberg.de; ISBN 978-3-95494-056-1; 25,90 EUR; hatte aber keine Einrichtung uns mit Strom zu versorgen. Entsetzte Augen, da es ja keinen Plan C gab. Was tun?? Das Stromaggregat wurde auf dem Schlepper inspiziert. Der Kapitän auf dem Schlepper signalisierte, dass er bereit wäre noch ca. 1 Stunde zu warten, da sein Schlepper, bedingt durch die Eisfahrt, noch im Hellen seinen Heimathafen erreichen müsste. Und nun?? Es wurde die Idee vorgebracht vom Stromaggregat ein E-Kabel zum Bordkran zu verlegen, den Dieselmotor zu starten und dann das laufende Stromaggregat mit dem Bordkran an Bord zu hieven. Wir guckten uns erst alle etwas ungläubig an, aber dann schritten wir zur Tat. Nachdem die notwendigen Arbeiten abgeschlossen waren, wurde das laufende Stromaggregat mit dem Bordkran an Deck gehievt und dort an den Landanschluss angeschlossen. Endlich hatten wir wieder eine ausreichende Stromversorgung und mir fielen Baggersteine vom Herzen !! Der Alte Elbtunnel Ein schönes Stück Hamburg Geschichte und Geschichten Im September 2011 ist die Eröffnung des alten Hamburger Elbtunnels 100 Jahre her – ein Bauwerk, das in seiner Entstehungszeit häufig als „eines der eigenartigsten“ betitelt wurde. Heute ist der alte Elbtunnel eines der interessantesten Baudenkmäler Hamburgs und ihn zu durchwandern ist sowohl für Touristen als auch für Einheimische ein besonderes Gefühl. Auch wenn der alte Elbtunnel mittlerweile 100 Jahre alt ist und auch der Zusatz „alter“ impliziert, dass es bereits einen neuen gibt, steht der alte Elbtunnel längst noch nicht auf dem Abstellgleis. Auch heute noch durchqueren täglich viele Einheimische und Touristen den unterirdischen Verkehrsweg zwischen den Stadtteilen St. Pauli und Steinwer- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015 31 Raum für Adressaufkleber schichte, welches Einheimische und Touristen gleichermaßen fasziniert! Hans Jürgen Witthöft – Der Alte Elbtunnel– Ein schönes Stück Hamburg – Geschichte und Geschichten. Erscheinungsdatum September 2011, 160 Seiten, 21 x 27 cm, zahlreiche Farb-Abbildungen, Pappband mit Schutzumschlag, EUR (D) 24,95, EUR (A) 25,60 ·Sfr* 34,90, ISBN 978-3-7822-1044-7. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg. Ein Unternehmen der Tamm Media GmbH. * unverbindliche Preisempfehlung. Hinweis Fest als Kontaktbörse VSIH feierte zum 60. Mal das „Fest der Schiffs-Ingenieure” Knapp 400 Gäste konnte Jürgen Witte, Vorstand des Vereins der SchiffsIngenieure zu Hamburg e.V. (VSIH), am 6. Dezember 2014 im Ballsaal des Hotels Grand Elysee zum jähriichen „Fest der Schiffs-Ingenieure” begrüßen. Das bereits zum 60. Mal als kleines Jubiläum veranstaltete traditionelle Winterfest dient vor allem der gesellschaftlichen Kontaktpflege und weniger dem fachlichen Erfahrungsaustausch. Bei der kurzen Begrüßung der Teilnehmer wies Herr Witte auf die regelmäßigen Vorträge hin. Die Thematik steht im Mittelpunkt der monatlichen Fachvorträge des zu den Begründern der Schiffbauleitmesse SMM gehöFortsetzung von Seite 31 der, das belegen aktuelle Nutzerzahlen. Nutzt man den Tunnel nicht als schlichte Durchgangsröhre, sondern schaut sich aufmerksam um, entdeckt man viele Detailschönheiten, mit denen beide Röhren und Einfahrtschächte im Stil ihrer Zeit liebevoll ausgestattet worden sind. Autor Hans Jürgen Witthöft, selbst bekennender Tunnel-Nutzer, hat mit seinem Buch eine Art Hommage auf einen „alten Freund“ geschaffen. Neben seinen Erläuterungen zu Geschichte, Bau, Entwicklung und Werdegang des Tunnels lässt er auch Zeitzeugen zu Wort kommen, so dass damalige Eindrücke und Stimmungen eingefangen werden und mit in das Buch einfließen konnten. Wunderschöne, historische Fotos sowie 32 renden Vereins, der zudem alle zwei Jahre einen internationalen Kongress (ICST) ausrichtet, dessen Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung der Schiffstechnik und Umweltverträglichkeit liegt. Der Reinerlös des Festes war wie immer für die Stiftung „Hamburger Gesellschaft zur Förderung des SchiffsIngenieurwesens (HCFS) e.V. und die Kinderweihnachtsfeier bestimmt. An der Aufführung des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten” durch das Tournee Theater Hamburg, am 14. Dezember, im großen Mozartsaal im Logenhaus, nahmen rd. 70 Kinder und Enkel aus dem VSIH-Mitgliederkreis teil. aufschlussreiche Baupläne und -zeichnungen bereichern dieses Buch. Ein zusätzliches Highlight: eine separate Panorama-Klappkarte, die den alten Elbtunnel im Querschnitt zeigt. Ein ganz besonderes Stück Hamburger Ge- Wie Sie aus der Einladung zur Jahreshauptversammlung des VSIH zum 19.03.2015 entnehmen können, findet in diesem Jahr wieder die Wahl zum Vorstand statt, der ab März 2016 seine Arbeit aufnehmen wird. Jedes Vereinsmitglied kann sich als Kandidat für ein Vorstandsamt aufstellen lassen und sich entweder schriftlich im Vereinsbüro bewerben oder persönlich auf der Jahreshauptversammlung vorstellen. Weiterhin möchten wir nochmals darauf hinweisen, Ihren Wohnungswechsel schnellstmöglich dem Vereinsbüro mitzuteilen, damit auch das Vereinsjournal rechtzeitig zugestellt werden kann. In diesem Jahr veranstalten wir am 10. September, wie immer zwischen den Messejahren, wieder einen ICST-Congress mit dem Thema: „Emissionsreduzierte Antriebe – alternative Energieerzeugung an Bord – Status Brennstoffzellentechnologie“. Bitte denken Sie auch an die Überweisung Ihres Mitgliedsbeitrags für 2015. Hierzu möchten wir darauf aufmerksam machen, dass nur noch unser HASPAKonto, gemäß Impressum auf Seite 2, aktuell ist. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 1 – Januar / Februar 2015