Aus den Mitgliederkreisen - Verein der Schiffs
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Aus den Mitgliederkreisen - Verein der Schiffs
60. Jahrgang, Nr. 352 Mai / Juni 2014 C 13 903 ISSN 1432-9891 Gebühr bezahlt Schiffs-Ingenieur Journal Mitteilungen für die Mitglieder des Vereins der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. und der „Wieland“ – Vereinigung der Schiffsingenieure Bremerhaven e.V. Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. „Wir fahren weiter!“ Scandlines-Chef: Fehmarnbelt-Tunnelprojekt basiert auf falschen Annahmen Animation: Scandlines Søren Poulsgaard Jensen, seit 2012 Geschäftsführer der deutsch-dänischen Fährreederei Scandlines, zur aktuellen Debatte über die angedachte feste Fehmarnbeltquerung. (Siehe Seite 18) Aus den Mitgliederkreisen Geburtstage Verein der Schiffsingenieure zu Hamburg e.V. (VSIH) angeschlossen der Vereinigung Deutscher Schiffs-Ingenieure (VDSI) und der Hamburger Gesellschaft zur Förderung des Schiffs-Ingenieurwesens (HGFS) Der Vorstand gratuliert herzlich folgenden Kollegen zum Geburtstag Gurlittstraße 32 · 20099 Hamburg Telefon (040) 2 80 38 83 Fax (040) 2 80 35 65 E-Mail: vsih-vdsi@t-online.de Internet: www.schiffsingenieure.de Feste Büro-Sprechzeiten: montags und mittwochs von 9.30 bis 13 Uhr Voranmeldung erwünscht Konten: Hamburger Sparkasse: IBAN: DE58200505501280112838 BIC: HASPDEHHXXX Postbank Hamburg IBAN: DE16200100200008155205 BIC: PBNKDEFF200 70 Jahre Hark-Ocke Dieterichs am 05.05. Rolf Schnell am 05.05. Tilo H. Winter am 05.05. Dieter Fullrich am 05.06. In Rostock: Udo Josupeit am 28.05. Egon Deutsch am 11.06. Lothar Deppner am 24.06. 75 Jahre Bernhard Grell v. Liliencron am 06.05. Jürgen Seyfert am 06.05. Karl Dieter Hohoff am 31.05. Johannes Steen am 18.06. Peter-Arndt Wülfing am 27.06. In Rostock: Gerhard Kleist am 19.06. Waldemar Krampff am 24.06. 80 Jahre und mehr: Hans Semmelhack(83) am 05.05. Ulrich Harder (83) am 12.05. Rolf Schwirner (84) am 15.05. Robert Puchta (81) am 19.05. Gerd Peters (80) am 21.05. Gerd Laske (84) am 23.05. Heiko Hillig (81) am 26.05. Johannes Erdmann (83) am 06.06. Gernoth Geisler (81) am 10.06. Bernhard Kuball (80) am 10.06. Klaus Siegmund (82) am 10.06. Werner Alicke (93) am 11.06. Werner Gebert (86) am 17.06. Fouad Hamdy (81) am 19.06. Hans Wilhelm Beißner (80) am 20.06. Detlef Sager (82) am 22.06. In Rostock: Alfred Strauch (80) am 22.05. Rudi Leupold (81) am 06.06. Eckhard Moeck (80) am 23.06. Bernhard Gleß (80) am 24.06. Wir wünschen allen Mitgliedern weiterhin alles Gute und noch viel Freude in unserer Gemeinschaft. Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. (VSIR) Richard-Wagner-Straße 31 18119 Rostock-Warnemünde Internet: www.vsir.de Bankverbindung: Ostseesparkasse IBAN: DE70130500000450001202 BIC: NOLADE21ROS Schiffs-Ingenieur Journal – Mitteilungen für die Mitglieder des Vereins. Herausgeber der Verein der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V., vertreten durch den Vorstand: Dipl.-Ing. Jürgen Witte, Dipl.-Ing. Klaus Meerjanßen und Dipl.-Ing. Klaus Kowalsky. Chefredakteur: Dipl.-Ing. Joachim Ortlepp. Verantwortlicher Redakteur für den Teil Rostock: Dipl.-Ing. R. Griffel , für den Teil Bremerhaven: Dipl.-Ing. U. Grüber und für den Teil Bremen: Dipl.-Ing. Herwig Pollem. Anzeigenteil: Die Geschäftsleitung. Telefon (040) 2 80 38 83. Inserate gemäß gültiger Preisliste, die auf Anforderung übersandt wird. Druck: Neue Repro Druck + Produktions GmbH, 22844 Norderstedt, Stormarnstraße 25. Layout: Satztechnik Günther Köhler, 22848 Norderstedt, Scharpenmoor 38. Der Bezugspreis des Schiffs-Ingenieur Journals ist im Mitgliedsbeitrag inbegriffen. Einzelpreis: 4,50 Euro, Jahresabonnement: 22,50 Euro. Nachdruck in allen Teilen auch auszugsweise ohne Genehmigung der Schriftleitung und ohne Quellenangabe nicht gestattet. Gerichtsstand: Hamburg. ISSN Uns erreichte jetzt erst die traurige Nachricht, dass unser langjähriges Mitglied Dipl.-Ing. Michael Berger am 8. September 2013 im Alter von erst 54 Jahren verstorben ist. Herr Berger gehörte unserem Verein seit 1984 an. Wir werden Herrn Berger in Ehren gedenken.. Der Vorstand Neumitglied Hamburg Wir freuen uns, folgendes Neumitglied in unserem Kreis begrüßen zu können: Herrn Ing. Jürgen Gerdes 20535 Hamburg Wir wünschen unserem neuen Mitglied viel Erfolg im Berufsleben und in der Zusammenarbeit mit unserem Verein. Der Vorstand des VSIH Der Schatzmeister erinnert: Bitte überweisen Sie ausstehende Beiträge in den nächsten Tagen, damit eventuelle Mahnungen verhindert werden. Vielen Dank im Voraus. Inhaltsverzeichnis Seite Geburtstage / Nachruf Neumitglied Ehrung für langjährige Mitglieder Mein etwas getrübtes Verhältnis zum Zoll (2) Protokoll der Jahreshauptversammlung 2014 des VSIH Protokoll der Jahreshauptversammlung 2014 des VSIR Umweltschutz auf See und im Hafen Wärtsilä führt eigene Zweitakt-DualFuel-Motorentechnologie ein 2 2 2 3 3 4 9 13 16 Seite „Wir fahren weiter!” Drei maritime wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet Hybridschlepper braucht 30 Prozent weniger Treibstoff Helgolandfähre erhält Dual-FuelAntrieb „Norwegian Getaway abgeliefert Achterschiff für LNG-Fähre auf Kiel gelegt „Pedro Álvares Cabral komplettiert Quartett für Hamburg Süd-Tochter „Independence” in Ulsan getauft 18 21 21 22 22 23 24 25 Seite Kiellegung Mein Schiff 4” Erfolgreicher Stapellauf für RoPax-Fähre Die Borkumfähre MS „Ostfriesland” wird ab Mitte 2014 mit LNG fahren Colfax Fluid handling bietet neue Option für die intelligente Pumpenregelung CM-1000 Jahreshauptversammlung 2014 der Wieland Kurzfassung des Protokolls der Mitglieder-Hauptversammlung des VSIB Schiffsreparaturen in Vietnam Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 25 25 26 26 28 30 32 Aus den Mitgliederkreisen Ehrung für langjährige Mitgliedschaft im Verein der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. Nachstehend aufgeführte Herren bzw. Firmen gehören in diesem Jahr 49 bzw. 50, 39 bzw. 40 Jahre, sowie 24 bzw. 25 Jahre unserer Gemeinschaft an. Die genannten Herren bzw. Firmen sind in den Jahren 64/65, 74/75 bzw. 89/90 unserem Verein beigetreten. Wir danken ihnen für ihre Treue ünd wünschen ihnen, dass sie noch lange in bester Gesundheit bei uns sein können. Auf vielfachen Wunsch unserer Mitglieder findet die Ehrung in diesem Jahr außerhalb der „SMM 2014“ statt und zwar am 18. 9. 2014, 19.00 Uhr, wieder im Remter der Gaststätte „Parlament“, ex „Ratsweinkeller“, am Hamburger Rathaus. Soweit wir feststellen konnten, haben die nachstehenden Herren und Firmen eine Mitgliedschaft von: 50 Jahre (15 Mitglieder) 39 Jahre (9 Mitglieder) Behnke, Hans-Jürgen Brüll, Joachim Bunde, Jürgen Felskowski, Günther Greve, Klaus Lemcke, Klaus Markhoff, Herbert Matzdorf, Klaus Meerjanßen, Klaus Miesner, Klaus Schön, Bernd Steen, Johannes Tietz, Jonny-Axel Wegener, Wilhelm Welter, Victor Becker, Horst Benda, Klaus IRUS (ex Karl Leich) Jurgeit, Ernst Körle, Paul-Gerhar Peters, Werner Reuter, Andreas Schlulfer, Peter Trierweiler, Wolfgang 25 Jahre (6 Mitglieder) Krackhardt, Emst-Christoph Redecker, Frank Reiser, Albert Rieger, Hans-Peter Rohde, Helmut Tecmo Schiffstechnik GmbH 49 Jahre (10 Mitglieder) Appelbaum-Gerhard Blechschmidt, Wolfgang Hinz, Hilbert Josepeit, Wilfried Klüver, Wolfgang Möller, Rainer Pries, Claus Dieter Räthling, Burkhard Tacke, Reiner Wärtsllä NSD Deutschland GmbH 40 Jahre (13 Mitglieder) Delp, Diete Endres, Heinz Hatje, Diete Hennig, Rainer Kudalla, Werner Kiel, Friedrich Kothe, Harry Maack, John Rainer Rettberg, Max Scheel, Günter Thomsen & Co. GmbH Thomsen, Claus-Peter Wegener, Peter 24 Jahre (10 Mitglieder) Benecke, Ernst-Georg Cunow, Dietrich Engemann, Bernd Ivombo, Arthur Köppel, Andreas Mahrt, Jan-Dirk Malakowski, Ralf Röckemann, Bernd Schulte, Frank Witt, Carsten Eine Bitte hierzu: Sollten Sie 49/50, 39/40 oder 24/25 Jahre dem Verein angehören, also in den oben aufgeführten Jahren beigetreten und in der nachfolgenden Aufstellung nicht aufgeführt sein, so melden Sie sich bitte umgehend im Vereinsbüro. Zur Verleihung der Ehrennadel und Überreichung der Ehrenurkunde ergeht eine gesonderte Einladung. Mein etwas getrübtes Verhältnis zum Zoll (2) Unter Seeleuten ist der plakative Spruch: „Unsere ärgsten Feinde sind der Nebel und der Zoll!” hinreichend bekannt. Die durchbohrten Münzen Das erste von der DSR 1962 in Dienst gestellte Frucht- und Kühlschiff „Fritz Reuter“ wurde in Antwerpen auf der Mercantile-Werft umfangreich instand gesetzt und von dort in Fahrt gesetzt. Das Schiff war anfangs vorwiegend in den Relationen Westafrika bzw. Kuba gut beschäftigt. Die von der Bevölkerung begehrten Südfrüchte wurden meist im Überseehafen Rostock, so auch Mitte März 1962, gelöscht. Bei der durch Grenzer und Zöllner durchgeführten Einlaufprozedur wurde der Autor zur Kammer beordert. Ein junger Zöllner erkundigte sich im harschen Ton, ob ich der Besitzer eines im Schapp hängenden Anzugs sei. Als dieses bejaht wurde griff er in eine Tasche und holte mit sichtlicher Freude an der Verhinderung von erheblichem Devisenschmuggel eine Hand voll Münzen hervor. Befragt gab ich ohne Umschweife zu, diese Münzen vor mehreren Reisen in Belgien vom Landgang mit an Bord gebracht zu haben. Auf die Frage: „Dann haben Sie das Geld in Rostock viermal ein- und dann wieder ausgeführt?” nickte ich. Streng wurde ich belehrt: „Wissen Sie nicht, dass nur auf eine einmal erfolgte Ein- bzw. Ausfuhr eine strenge Gefängnisstrafe steht?“ „ Jetzt rechnen Sie sich einmal aus, was das bei viermaligem Vergehen ausmacht!“ Da ich mich immer nebenberuflich mit juristischen Problemen befasst hatte, wusste ich natürlich, dass es bei der Sanktion von Vergehen auch im DDRRecht keine Addition der Einzelstrafen gab. Mir, aber offensichtlich keineswegs dem vor mir stehenden Zöllner, war bekannt, dass die Gesamtstrafenbildung eigenen Grundsätzen unterliegt. Leider war meine Reaktion auf diese unqualifizierte Drohung sehr impulsiv. Ich sagte: „Von uns ist einer doof!“ Und nach einer Zeit des Grübelns des Zöllners fügte ich hinzu: „Ich nicht!“. Das war Beamtenbe- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 3 Zum Schmunzeln re Inhaftierung vorlägen, da der Sachverhalt unstrittig war und eine Fluchtgefahr nicht bestünde. Trutzig kündigte ich zudem an, bei einer Bestrafung mich gerichtlich wehren zu wollen. Und auch den Begriff der Verhältnismäßigkeit wusste ich zu nutzen. Auf meine Frage, ob der Zoll sich dann nicht lächerlich machen würde, folgte Einsicht und Verständnis für die zunehmend peinlicher werdende Situation. Hätte ich bloß nach letztem Landgang in Belgien die verbliebenen Münzen in die Schelde geworfen. leidigung! Sofortiger Gang zum ZollGruppen-Chef, der beim Kapitän seinen wichtigen Amtshandlungen nachkam. Ich durfte mich nach Wachablösung umziehen, um mich dann im Zoll-Dienstgebäude einzufinden. Ein etwas ergrauter Offizier ließ sich den Sachverhalt schildern, den ich im Wesentlichen in gebotener Ruhe vollinhaltlich bestätigte. Nach einiger Zeit wurde mir ein Protokoll zur Unterschrift vorgelegt. Weil dort von einer „erheblichen Menge von westlichen Devisen“ die Rede war, verweigerte ich zum offensichtlichen Verdruss des Protokollanten die Unterschrift. Ich verlangte, die Summe der belgischen Centimes und deren Wert in Franc und D-Mark aufzuführen. Damit waren die Diensthabenden offensichtlich überfordert. Mir wurde unter Androhung von sofortiger Gefängnisstrafe dringend angeraten, das Schriftstück zu unterzeichnen. Nun war es an der Zeit, Standfestigkeit und juristisches Laienwissen zu beweisen. Unter Hinweis auf unzulässiger Nötigung und versuchter Erpressung verweigerte ich weitere Aussagen. Mein bisheriger Vernehmer war ratlos und verschwand für einige Zeit. Nun tauchte wohl der gegenwärtig in der Dienststelle diensthabende Ober-Chef auf. Der ließ sich nochmals alles schildern und bat ganz freundlich, doch erstmals das Protokoll zu unterschreiben. Man wäre gegenwärtig nicht in der Lage meinem Wunsch nachzukommen. In diesen Kinken durfte ich nicht hineintreten. Mein Argument war, dass es sehr bedauerlich ist, wenn selbst berufserfahrene Zöllner weder fachliche Erfahrungen noch dienstliche Unterlagen haben, um den finanziellen Wert einer Hand voll Münzen sicher bestimmen zu können. Zu bedenken gab ich auch, dass keinerlei Veranlassungen für eine länge- 4 Langsam zurückrudernd wurde auf nicht vorhandene Seefahrtspraxis der jungen Zöllner und mangelnde Unterlagen seitens der Staatsbank der DDR verwiesen. Ganz nebenbei wurde mir der Vorschlag unterbreitet, gleich oder später eine Tätigkeit beim Zoll aufzunehmen. Empört wies ich das Angebot zurück, was sicherlich nicht besonders diplomatisch war. Letztendlich wurde eine lange fällige Entscheidung getroffen: Gleich am nächsten Tag sind die gesamten gefundenen Münzen der Deutschen Notenbank anzubieten. Die Belege sind vorzulegen. Endlich konnte ich zuerst an Bord, dann nach Haus gehen. Da mir wegen anstehender Reparaturen kein freier Tag gewährt werden konnte, übertrug ich diese sehr delikate Mission meiner nicht begeisterten Gattin. Auf dem Weg gab es den wertvollen Hinweis, notfalls alle Münzen der Bank zu schenken. Jedoch muss auf eine Empfangsbestätigung gedrungen werden. Abends berichtete meine gestresste Ehefrau, dass anfangs kein Bankangestellter die Münzen entgegen nehmen wollte. Schon gar nicht die mit einem Loch in der Mitte. Meine Frau, immer sehr ruhig, beteuerte, dass sie sich kaum vorstellen könnte, dass ihr seefahrender Ehemann Zeit und Lust gehabt haben könnte, Bohrungen in belgischen Münzen anzubringen. Nur auf Hinweis, dass der Zoll unbedingt eine Übergabe angewiesen hat, wurde widerstrebend und nach Beratungen bzw. Suchen in Handbüchern bestätigt, dass 45 belgische Franc, davon 25 Münzen im Wert von 3,53 DM sowie eine Münze bfrs 0,25 unbewertet einbehalten worden sind. Wie verlangt, meldete ich mich darauf wieder beim Chef der Zolldienststelle an. Das vorgetragene Ergebnis war ihm offensichtlich äußerst peinlich. Die Forderung nach Aushändigung der Quittungen wies ich energisch zurück. Es wurde aber zur gewünschten Vervollständigung der Akten??? angeboten, eine von einem Rechtsanwalt bestätigte Kopie anfertigen zu lassen. Darauf wurde flugs verzichtet. Bei einer der 25-Centime-Münzen waren selbst die Bankfachleute überfordert. Foto: Marnau Wie nicht anders zu erwarten, bekam ich noch eine ausführliche, in väterlichem Ton gehaltene Belehrung verpasst. Der Kern bestand aus der realitätsfremden Forderung, alle im Ausland erhaltenen Devisen entweder restlos auszugeben oder auch lächerliche Restbeträge auf den Zollunterlagen beim Anlaufen von DDR-Häfen zu vermerken. Mein abschließender Kommentar. „Ich behalte mir vor, diese Belege der Notenbank mitreisenden Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft als Beweis für den unermüdlichen Eifer der Zöllner zur Rettung des DDR-Staatshaushaltes zu zeigen!” rief augenblicklich einen finsteren Gesichtsausdruck hervor. Auch den diensthabenden Zöllnern war bekannt, dass auf dem MS „Fritz Reuter” 12 Passagierplätze vorhanden waren und sowohl auslaufend als auch heimkehrend Prominente mitreisten. Mir war bewusst, dass von nun ab das scharfe Auge des Gesetzes nicht nur wohlwollend auf mich gerichtet sein würde. Schiffsingenieur Heinz-Jürgen Marnau Blamabel: Die offensichtlich schwierige Umrechnung. Foto: Marnau In einer der nächsten Ausgaben können Sie weitere amüsante Begebenheiten aus meiner Fahrenszeit erfahren. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Aus den Mitgliederkreisen Protokoll der Jahreshauptversammlung 2014 am Donnerstag, den 20. März 2014 TOP. 1 Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vorstandes Dipl. Ing. J. Witte. Der Vorstandsvorsitzende, Herr Dipl.-Ing. Jürgen Witte, begrüßte die anwesenden Teilnehmer mit folgenden Worten: Liebe Mitglieder, zu der heute stattfindenden Jahreshauptversammlung des Verein der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg e.V. begrüße ich Sie sehr herzlich. Ich freue mich, dass zahlreiche Mitglieder gekommen sind, immerhin ist die Jahreshauptversammlung das wichtigste Organ unseres eingetragenen Vereins Die Einladung erfolgte frist- und formgerecht in unserem Journal Nr. 350 Januar/Februar Ausgabe 2014. Die Be- schlussfähigkeit der Versammlung wurde festgestellt. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich. Er hat nach bestem Wissen die Belange des VSIH vertreten. In diesem Jahr findet vom 9. bis 12. September wieder die SMM in den Messehallen statt und am 18. September dann die Ehrung langjähriger Mitglieder im Remter des Parlaments. 2015 stehen wieder die Vorstandswahlen an. Kandidaten können sich schon jetzt melden oder vorgeschlagen werden. Der VSIH braucht jüngere Mitglieder im Vorstand. Ich möchte noch auf den nächsten Vortragsabend hinweisen. Am 10. April 2014 referiert Herr Kai Paschen von TX Marine Messsysteme über Umschalten von HFO – DFO und Blenden von Kraftstoffen. Am 29. Mai, Himmelfahrt, findet die Delegierten-Versammlung aller fünf Vereine, dieses Mal in Rostock, statt. Zum TOP 2 unserer Tagesordnung bitte ich nun unseren Schriftführer, Herrn Klaus Kowalsky, den Rechenschaftsbericht des Vorstandes vorzutragen. Vielen Dank Anwesende Vorstandsmitglieder: J. Witte, K. Meerjanßen, G. Scheel, K. Kowalsky, O. Facklam, D. Lensch, E. A. Neumann, B. Röckemann, M. Skomrock. Vom Ältestenrat: K.G. Gosch, F. Berg, J. Ortlepp, C. D. Pries, H. J. Wagner. Anwesende Vereinsmitglieder: F. Arp, E. Beling, K. Benda, H. Hansen, W. Heer, H. Hemesath, H. Hinz K.J. Kiemer, H. Lucklum, R. Mandl, O. Marquard, S. Riedel, E. Scharbau, F. Schild, W. Schmidt, H. Schütt. Als Gast Frau R. Heer. R H Since 1911 Measuring Instruments LEMAG LEHMANN & MICHELS GmbH Siemensstraße 9 | 25 462 Rellingen Tel.: + 49 4101 58 8 0 0 Fa x.: + 49 4101 588 0 129 Email: lemag@lemag.de LEMAG Engineering GmbH Siemensstraße 9 | 25 462 Rellingen Tel.: + 49 4101 58 8 0 0 Email: egc s@lemag.de visit us at www.lemag.de Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 5 Aus den Mitgliederkreisen TOP. 2 Rechenschaftsbericht des Vorstandes Vorgetragen vom Schriftführer des VSIH, Herrn Dipl.-Ing. Klaus Kowalsky. Thema „Mitgliederwesen“ Im Jahre 2013 sind 8 Mitglieder verstorben, 6 ausgetreten, 9 konnten als Neu-Mitglieder begrüßt werden. 14 + 9 ergeben leider –5 Mitglieder. Durch Eintritt der Firmen Walter Stauffenberg GmbH & Co KG, Motcom GmbH und LUKOIL Marine Lubricants, wurde der Verlust des einen korporativen Mitgliedes Firma MFT Mikrofiltertechnik kompensiert, sodass wir am 1. 1. 2014 leider nur noch 563 Mitglieder zählten, davon sind 81 korporative Mitglieder. Bitte denken Sie daran, am Jahresanfang ihren Mitgliedsbeitrag zu überweisen, oder noch einfacher, geben Sie unserem Büro eine Einzugsermächtigung, Sie ersparen sich und uns Arbeit und Kosten. Jedes Jahr wieder die traurige Pflicht: Von 8 Mitgliedern, Freunden, Kollegen mussten wir uns leider für immer verabschieden, zum Angedenken bitte ich Sie sich zu erheben, es sind dies die Herren Walter Oberfell Klaus Kasch Egon Griem Claus Brügge Heinz-Günther Ediger Ernst Hohengarten Peter Thost Peter Mohrmann (Bitte nehmen Sie wieder Platz.) Wir kommen zum Thema „Vortragswesen“ Im Rahmen unserer technischen Vortragsabende jeweils am 2. Donnerstag des Monats, waren folgende Vorträge im Angebot: Januar: Kein Vortrag. Februar: ISO 8217 Einfluss niedrigschwefliger Kraftstoffe bei 4-Takt-Motoren Ref. Herren Rontke und Novak, Deutsche Castrol Marine Hamburg März: Jahreshauptversammlung des VSIH April: Exkursion zum Kraftwerk-Neubau Moorburg 6 Ref. : Frau Bode, Fa. Vattenfall und unser Mitglied Herr Marquard Mai: Filtration von Hydraulikanlagen Ref. : Fa. HYDAG Im Juni, Juli und August gab es zur Sommerpause keine Vorträge. September: An diesem Termin fand unser ICSTKongress statt, auf den ich gleich noch speziell eingehen möchte. Oktober: Entöler und die Mär von 5 ppm-Zulassungen Ref. : Herr E. Runge, Fa. E.R. Consulting November: Erfahrungen beim Umbau eines Produkt- und Chemikalienkers auf LNGBrennstoff Ref. : Herr H. Gerkens, Firma DNV GL Dezember: Kein Vortrag wegen Ball und Kinderweihnachtsfeier. Im Durchschnitt nahmen 29 Personen teil, min 13, max 39, d.h. ca 5% der Mitglieder. Es ist schade, dass diese 4 Abende und die Moorburg-Exkursion nicht besser besucht wurden. Wir danken unserem Vorstandskollegen Torsten Radtke für seine Arbeit als „Vortrags-Besorger“ und Referentenbetreuer. Die Einladungen dazu erschienen meistens rechtzeitig im Schiffs-Ingenieur Journal, das nach wie vor 6 mal im Jahr erscheint und unserem Hobby-Redakteur Jochen Ortlepp jedesmal viel Arbeit bereitet. Mittlerweile wird das Journal per world wide web an unsere Mitglieder im Ausland geliefert. Bei dieser Gelegenheit nochmals die Bitte ans Publikum: unterstützen Sie unseren Kollegen, senden Sie Döntjes, Stories, Begebenheiten von Bord, Land oder Binnensee an das Journal!! Auch Leserbriefe sind stets willkommen. 12. ICST-Kongress (seit 1991) Am 5. 9. 2013 fand der Internationale Congress für Schiffstechnik statt. Ein Großteil der aufwändigen Vorarbeit, wie Referentensuche bzw. Firmen ansprechen zwecks Referentengestellung zum Thema „Erfahrungen mit LNG-Antrieb, Bunkerung, Vorschriften,“ über deren spezielle Themen, Vortragslänge und Einreichungs-Ter- mine, wurde von nur wenigen Vorstandsmitgliedern bewerkstelligt! Die Hauptlast lag auf den Schultern unseres Vorsitzenden Jürgen Witte. Um die Verpflegung, Räumlichkeiten und deren Kosten kümmerte sich wieder unser bewährtes Festkomitee Günter Scheel und Edmund Neumann. Erstmalig konnte eine Kostendeckung erzielt werden. Dank auch an die Damen des morgendlichen Empfangskomitees. 8 Vorträge von exklusiven Referenten wurden von 175 Interessenten erlebt. Sie sind in schriftlicher Form nachzulesen in unserem Journal und auf der VDSI-website www. Schiffsingenieure.de/aktuelles. Das allgemein sehr positive Echo zwingt uns, schon bald wieder über den nächsten Kongress nachzudenken! Zumal in diesem Herbst wieder die SMM stattfindet, die viele hochkarätige „Eventuel-Referenten“ mitbringt. Nur zu welchem Thema? Vorschläge sind erwünscht ! HGFS Die Herren Röckemann und Hemesath waren auch wieder fleißig: Zwei Studentenzimmer mussten überholt werden. Außerdem wurden weitere Netzwerkkabel im Haus erneuert. VDSI – Jahreshauptversammlung Am 9. Mai fand in Hamburg-Harburg die Jahreshauptversammlung der Vereinigung Deutscher Schiffs-Ingenieure statt. Hierzu wird gleich ein Verwaltungs-Ausschuss-Mitglied sprechen, das gelbe Sitzungsprotokoll wird im Journal nachlesbar sein. Fest der Schiffsingenieure Auch hier sind Vorarbeiten nötig, die nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen: Gleich nach dem letzten Fest und kurz vor dem nächsten „Event“ ist unser „Team Fest-Komitee“ in Verhandlungen wegen Terminen, Abrechnungen, Kosten, Aufwendungen für das letzte und das nächste Mal. Die bunten Tischflaggen müssen auch jedes Jahr wieder aufgebügelt werden, sehen dann gut aus, deshalb verschwinden wohl auch so manche. Wie gewohnt wurde am 1. Sonnabend im Dezember, diesmal am 7. 12. wieder im „Festsaal“ des „Grand Elysee“ gefeiert. Anfängliche Musik- und Lautstärke-Differenzen gibt es immer wieder. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Aus den Mitgliederkreisen Die Teilnehmerzahl mit 340 Personen war um 10 Leute niedriger, gemessen am Vorjahr. Die Rock`n Roll-Einlage der 2 jungen Paare kam gut an, wenn auch Stimmen laut wurden; die zukünftig auf Einlagen verzichten wollten. So war auch dieses Fest ein voller Erfolg! Dank an diverse Sponsoren !! Ein Appell an das Publikum: Machen Sie Werbung für unseren, für Ihren Verein, für die Branche, für den Berufsstand, bringen Sie Freunde, Verwandte, Kollegen, Kunden und Nachbarn mit zum Ball! Die Kinderweihnachtsfeier am 15.12. wurde erstmalig im Mozartsaal des Logenhauses durchgeführt und fand großen Anklang, zumal „Der Froschkönig" vom „Tournee-Theater“ toll inszeniert dargeboten wurde. Kaffee und Kuchen, Gedichtaufsagen beim Weihnachtsmann mit Sonderbelohnung und der Weihnachtstütenempfang taten ihr Übriges. Die Idee, jedem begleitendem Elternteil eine CD der Vorjahresaufführung zu schenken, wurde dankbar honoriert durch große Freu- de. 70 Kinder und 60 Begleitpersonen entsprachen nicht ganz der Anzahl Vorjahresbesucher. Im vergangenen Jahr wurden 11 normale Vorstands-Sitzungen und 2 außerordentliche abgehalten, auf denen wir über die obigen Themen und auch über viele andere beraten und beschlossen haben. Ein besonderer Dank gebührt auch unserem J. Witte, der neben den repräsentativen Aufgaben eines Vorsitzenden auch noch als Bürochef und Ansprechpartner aller Kommunikationsmedien zur Verfügung steht ! Hiermit endet mein Vortrag, es folgt der Kassenbericht unseres Schatzmeisters K. Meerjanßen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Klaus Kowalsky Der Schatzmeister, K. Meerjanßen erläuterte anschließend den finanziellen Teil des Rechenschaftsberichtes, den Kassenbericht: Es wurden per Dia-Projektor die Charts des Kassenberichtes vorgetragen. Herr Meerjanßen gibt Auskunft über die wesentlichen Ausgabe- und Einnahme-Posten: Druckkosten des „Schiffs-Ingenieur Journals”, Kosten des „ICST“, (Internationaler Congress für Schiffstechnik), des Vereinshauses nebst Büropersonal, das Fest der Schiffsingenieure und die KinderWeihnachtsfeier. Der nächste Ball wird wieder im Hotel „Grand Elysee“ stattfinden und zwar dieses mal wieder am traditionellen 1. Sonnabend im Dezember: 6. 12. 2014. Die Kinderweihnachtsfeier fand nicht im CCH, sondern in den „Mozartsälen“ an der Moorweide statt. Die günstigeren Kosten zeigten ihre Wirkung. Die engagierte Arbeit des Festkomitees und seine Ideen bringt Erfolg und Applaus! Es wurde den Mitgliedern freigestellt, hier oder später den Kassenbericht einzusehen und Fragen zu stellen. Es ergaben sich keine Wortmeldungen. TOP. 3 Bericht der Kassenprüfer Als Kassenprüfer sprach Herr K. J. Kiemer über seine Arbeit und die des Herrn K. Schmitz und stellte fest, dass die Überprüfung der Kasse am 24. 2. 2014 keine Unstimmigkeiten ergab. Die Kasse ist in Ordnung, und es erga- E Engine Perfo orman a ce Monitoring Since 1911 Measuring Instruments LEMAG LEHMANN & MICHELS GmbH Siemensstraße 9 | 25 462 Relling gen Tel.: + 49 4101 588 0 0 Fa x.: + 49 4101 58 8 0 129 Email: lemag@lemag.de visit us at www.lemag.de Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 7 Aus den Mitgliederkreisen ben sich keine Beanstandungen. Er legte der Hauptversammlung nahe, dem Vorstand die Entlastung zu erteilen. TOP. 4 Entlastung des Vorstandes Das Mitglied, Herr C.D. Pries, stellte den Antrag auf Entlastung des Vorstandes. Diese wurde von der H.V. mit 0 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen (9 Vorstände, 1 Mitglied) erteilt. Herr J. Witte bedankte sich für das Vertrauen der Mitglieder. TOP. 5 Festsetzung des Mitgliederbeitrages 2014 Der Beitrag wird nicht angehoben. TOP. 6 Behandlung fristgemäß eingereichter Anträge und Anfragen Es waren keine Anträge oder Anfragen eingegangen. TOP. 7 Bericht aus der Tätigkeit der VDSI K. Kowalsky verlas die Ausarbeitung des Prof. Dr.-Ing. H. Watter, stellvertretender Sprecher des VDSI, über die Arbeit im VA. Das Protokoll der letzten Jahreshaupt- und Delegiertenversammlung wird mit den nächsten Journalen verteilt. Bericht aus dem Verwaltungsausschuss (VA) der VDSI Zusammenfassung: Auch diesem Jahr waren die Ortsvereine der VDSI bei einer Vielzahl der Aktivitäten der „martimen Community“ präsent und haben „Flagge gezeigt“. Für die interne Abstimmung hat sich der Verwaltungsausschuss (VA) der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) im Berichtsjahr zu 5 Sitzungen getroffen. Dabei wurden insbesondere die nachfolgenden Punkte eingehender erörtert: Berichte aus den Ortsvereinen (VSIB Bremen, STGF Flensburg, VSIH Hamburg, Wieland Bremerhaven, VSIR Rostock, Deutscher Nautischer Verein DNV), Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (VDKS,VER.DI), Begutachtung und Beratungen zu aktuellen Gesetzgebungsverfahren und Verwaltungsverfahrensvorschriften sowie Begutachtung und Beratungen zu den 8 Aktivitäten der Schifffahrtsverwaltung (BG Verkehr – ex SeeBG - und Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung BSU, IMO, EU); die betrieblichen Rückwirkungen von Gas als Schiffsbrennstoff (IGF-Code und STW-Aktivitäten) bildeten hier einen besonderen Schwerpunkt. vom ICST. Es wird der aktuelle Diskussionsstand (BLG 17 - 2013) vorgestellt und insbesondere auf betriebliche und operative Aspekte eingegangen. Rückschlüsse für die zukünftigen Ausbildungsanforderungen von Schiffsingenieuren und Besatzungsmitgliedern werden vorgestellt. Mitwirkung in Arbeitskreisen der „Ständigen Arbeitsgemeinschaft der Küstenländer für das Seefahrtsbildungswesen“ (StAK); Änderungen des STCW-Übereinkommens 2010 und Einführung des elektrotechnischen Offizier (ETO) waren Schwerpunkte. Mögliche weitere Themenschwerpunkte sollten u.a. alle Maßnahmen zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung darstellen. Hier sieht sich die Seeschifffahrt einem zunehmenden gesellschaftlichen Druck ausgesetzt. Entwicklung einer eigenen Internetpräsenz für die VDSI: www.schiffsingenieursvereinigung.de Neben dem traditionellen Informationsaustausch zu den Aktivitäten der Ortsvereine und berufsständischen Fragestellungen bildete die Überarbeitung des STCW-Abkommens, hier die Einführung des Elektrotechnik-Ingenieurs (ETO) und die Anpassungen im Rahmen des sogenannten „Manila Amendments STCW 2010“ einen besonderen Schwerpunkt. Mitglieder des VA nahmen dazu an den Arbeitsgruppensitzungen der StAK (Ständige Arbeitsgemeinschaft der Küstenländer für das Seefahrtsbildungswesen) teil. Einen weiteren Schwerpunkt bildete das Thema „Gas als Schiffsbrennstoff – neue Anforderungen an die Besatzung“: Bei der aktuellen Diskussion zur Reduzierung von Schiffsemissionen könnte Gas als zukünftiger Schifffahrtsbrennstoff einen wesentlichen Beitrag leisten. Wegen der besonderen Explosions- und Brandgefahren war dieser Betriebsstoff jedoch bisher nach den internationalen SOLAS-Vorschriften zur Sicherheit an Bord von Seeschiffen (außer als Ladung) verboten. Durch Anpassung der internationalen Vorschriften werden zzt. die Grundlagen zur Realisierung gasbetriebener Schiffe in der internationalen Fahrt geschaffen. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO erarbeitet dazu zzt. den IGF-Code. Eine deutsche Arbeitsgruppe bestehend aus Klassifikationsgesellschaften, Werften, Zulieferbetrieben, Verbände, Behörden und Hochschulen hat den Prozess auf nationaler Ebene begleitet. Die neue VDSI-Web-Seite enthält dazu informative Beiträge u.a. Im Mai fand die traditionelle Jahreshaupt- und Delegiertenversammlung in Hamburg statt, dort wechselte der VA-Vorsitz vom VSIH auf den VSIR. Das Protokoll (Report 45) ist bereits an die Ortsvereine und deren Mitglieder verteilt worden. Die Fertigstellung des Reports hat sich leider derart verzögert, dass eine Veröffentlichung auf der VDSI-Web-Seite nicht mehr geboten ist. Das Internet ist ein sehr schnelles Medium. Beiträge die älter als ½Jahr sind gelten als „veraltet“. Der VA der VDSI sollte sich hier um schnellere Prozesse bemühen. Besonders hilfreich für die Arbeit des VA der VDSI waren die guten Beziehungen zu anderen Arbeitsgruppen, Verbänden und Vereinigungen (VDKS, STG, VER.DI, StAK, DNV) sowie der Dialog der Ortsvereine untereinander. Weitere Informationen zu den Ortsvereinen der VDSI sind im Internet mit Verlinkungen auf die Ortsvereine verfügbar unter www.schiffsingenieursvereinigung.de Prof. Dr.-Ing. Holger Watter VA-Mitglied und Stellv. Sprecher VDSI TOP. 8 Verschiedenes J. Witte informiert die Mitglieder über unseren Beitritt zum „Maritimen Cluster Norddeutschland.“ Für das Protokoll: Klaus Kowalsky Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Aus den Mitgliederkreisen Verein der Schiffsingenieure zu Rostock e. V. angeschlossen der „Vereinigung Deutscher Schiffs-Ingenieure“ (VDSI) Protokoll der Jahreshauptversammlung 2014 Die Jahreshauptversammlung (JHV) für das Geschäftsjahr 2013 wurde durch eine Veröffentlichung im „Schiffs-Ingenieur-Journal“ Nr. 349 in der November/Dezember-Ausgabe 2013 und ein persönliches Einladungsschreiben vom 1. 12. 2013 an alle Mitglieder angekündigt. Die Jahreshauptversammlung fand am Sonnabend, den 25. 1. 2014 in der Zeit von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr im Raum 2361 des Hauses 2 des Bereiches Seefahrt der Hochschule Wismar, University of Technology, Business and Design, in Rostock-Warnemünde statt. Erschienen waren 54 Mitglieder und 2 Gäste (Anlage 1). Die Mitglieder wurden durch den Versammlungsleiter, Herrn Bernhardt, herzlich begrüßt und die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt. Herr Bernhardt begrüßte außerdem Herrn Kapitän Pressentin vom Verein der Kapitäne und Schiffsoffiziere Rostock und Herrn Wehner vom Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar. Die nachfolgend aufgeführte Tagesordnung wurde einstimmig gebilligt. 1. Rechenschaftsbericht des Vorstandes 2. Bericht der Kassenprüfer 3. Bericht zur Arbeit in der VDSI 4. Bericht über den Bereich Seefahrt 5. Diskussion zu den Berichten 6. Behandlung fristgemäß eingereichter Anfragen und Anträge 7. Entlastung des Vorstandes 8. Bestätigung des Vorstandes 9. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages 2014 10. Verschiedenes Zu Top 1 Der Vorsitzende des Vereins, Herr Junge, gab einen ausführlichen Überblick über das Vereinsleben, die Mitgliederentwicklung und das im letzten Geschäftsjahr Geleistete. Der Vorstand führte im Berichtszeitraum 2013 insgesamt sechs Vorstandssitzungen durch, auf denen das Vereinsleben organisiert und über Probleme in der deutschen Seeschifffahrt diskutiert wurde. Es konnten drei neue Mitglieder gewonnen werden. Auf der anderen Seite sind aber fünf Mitglieder ausgetreten, 2 Mitglieder mussten wegen nicht gezahlter Jahresbeiträge ausgeschlossen werden. Es wurde dem im Berichtszeitraum verstorbenen Mitglied mit einer Schweige- minute gedacht. Der gegenwärtige Mitgliederstand des VSIR beträgt 142 persönliche Mitglieder und 11 korporative Mitglieder. Somit ist eine sinkende Zahl der persönlichen Mitglieder zu verzeichnen. Herr Junge musste, wie auch in den vergangenen Jahren, mit Nachdruck die säumigen Zahler auffordern, ihre Mitgliedsbeiträge zu entrichten. Es wurde auf das neue SEPA-Zahlungsverfahren bei den Banken hingewiesen. Dabei wurde empfohlen, den Jahresbeitrag über einen Dauerauftrag bei der Bank automatisch abbuchen zu lassen, da ein Abbuchungsverfahren durch den Verein zu kompliziert wird. Es wurden im Jahr 2013 insgesamt drei „Treff's Schiffsbetriebstechniker“ (SBT) durchgeführt, die alle mit Erfolg und hoher Teilnehmerzahl stattgefunden haben. Der Vorstand erhofft sich von seinen Mitgliedern Vorschläge zur Gestaltung der nächsten Treffs. Im Jahr 2013 fanden vier Exkursionen statt, die wieder sehr gelungen waren. Anlässlich der „Hanse Sail 2013“ in Rostock wurde vom VSIR das „Engineer's Reception“ zum 19. Mal wieder mit Erfolg im „Klock 8“ mit vielen Gästen organisiert. Herr Junge dankte namentlich zahlreichen Vereinsmitgliedern, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen hatten. Probleme gab es nach wie vor bei der Zusammenarbeit mit dem Hanse Sail Büro. Viele Vereinsmitglieder engagierten sich beim Engineer’s Recep- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 9 Aus den Mitgliederkreisen tion, um die Schiffe zu besuchen und die Einladungen an die Schiffsbesatzungen zu überreichen. Es erfolgte wiederholt ein Aufruf an jüngere Mitglieder, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen. Der Verein hat auch im vergangenen Berichtszeitraum wieder viele Einladungen von Vereinen und Institutionen zu interessanten Veranstaltungen erhalten, die von Vereinsmitgliedern wahrgenommen wurden. Der Vortragende berichtete über die gute Zusammenarbeit mit maritimen Vereinen und Institutionen der Region. Bewährt hat sich auch die Möglichkeit, Informationen über den VSIR über das Internet unter „www.vsir.de“ zu beziehen, von der schon viele Besucher Gebrauch gemacht haben. In den örtlichen Zeitungen, insbesondere der NNN, fand die Arbeit des VSIR ebenfalls Interesse. Beiträge von Vereinsmitgliedern erschienen auch im Schiffs-IngenieurJournal. Es wurde insbesondere Herrn Marnau für das Erstellen seiner Textbeiträge zur Veröffentlichung in den Zeitungen gedankt. Sehr beliebt ist auch der vom VSIR organisierte monatliche Stammtisch in der Rostocker Gaststätte „Stralsunder“, was die hohe Teilnehmerzahl belegt. Auf diesen Veranstaltungen sind im Jahr 2013 auch neue Mitglieder gewonnen worden. Allein am Dezemberstammtisch waren 58 Teilnehmer anwesend. Der Heizerball als VSIR-Traditionsveranstaltung fand wieder mit Erfolg in der Gaststätte „Klock 8“ statt. Im Anschluss gab Herr Junge einen Überblick über die geplanten Veranstaltungen. Im Jahr 2014 werden wiederum vier „Treff’s Schiffsbetriebstechniker“ stattfinden, von denen bis jetzt zwei mit Thema und Praxispartner bekannt gegeben werden konnten. Weiterhin sind Exkursionen bzw. Besichtigungen für das Jahr 2014 geplant, von denen ebenfalls drei Termine bekannt gegeben wurden. Es wurde darauf hingewiesen, dass bei der Anmeldung an geplanten Exkursionen, jetzt immer eine Vorkasse von 5– e pro Person gezahlt werden muss. Herr Junge informierte über den Maritimen Rat Rostock, dem auch der VSIR beigetreten ist. Zurzeit hat dieser Rat 13 Mitglieder, die das Anliegen verfolgen, die maritime Kultur in Rostock zu fördern. Man hofft, auf diese Weise entsprechenden Einfluss auf die Politik nehmen zu können. 10 Es wurde der Hinweis gegeben, dass die Jahreshauptversammlung der VDSI, dem Dachverband des VSIR, in diesem Jahr in Rostock in der Gaststätte „Hopfenkeller“ stattfinden wird und dass Gäste daran teilnehmen können. Der Vortragende stellte fest, dass sich der Verein auf der Grundlage seiner Satzung erfolgreich weiterentwickelt hat. Das Vereinsleben war dank des aktiven Mitwirkens vieler Mitglieder ereignisreich und interessant. Der Vorstand dankte allen Vereinsmitgliedern, die durch ihre Aktivitäten und ihr Engagement zu dieser positiven Entwicklung des Vereins beigetragen haben. Im Anschluss wurde langjährigen Vereinsmitgliedern eine Urkunde über die 10-jährige, 20-jährige Mitgliedschaft im VSIR und an drei Mitglieder die Ehrennadel (den Herren Jürgen Seier, Eberhard Wagner, Detlef Junge) überreicht. Weitere Einzelheiten können dem schriftlich vorliegenden Rechenschaftsbericht entnommen werden. Zu Top 2 Die beiden Kassenprüfer, die Herren Grüschow und Beier, erstellten per 25. 1. 2014 den Kassenprüfungsbericht für das Geschäftsjahr 2013. Alle Einnahmen und Ausgaben wurden auf rechnerische Richtigkeit sowie auf die satzungsgemäße Verwendung der Mittel geprüft. Herr Grüschow informierte die Anwesenden über alle Einnahmen und Ausgaben. Er sprach die Empfehlung aus, den Vorstand für das Jahr 2013 zu entlasten. Zu Top 3 Der Rostocker Ortsverein wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die Herren Bernhardt und Rachow im Verwaltungsausschuss (VA) der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) vertreten. Im Geschäftsjahr 2013/2014 wechselte der Vorsitz im Verwaltungsausschuss der VDSI turnusmäßig an den Verein der Schiffsingenieure zu Rostock. Die Funktion des Sprechers und seines Stellvertreters nahmen unverändert die Herren Dr. Boy und Dr. Watter war. Im Jahr 2014 wird der VSIR dann auch die Jahreshaupt- und Delegiertenversammlung ausrichten, an der neben Delegierten auch Gäste des Vereins teilnehmen können. Insgesamt fanden im Jahr 2013 fünf Sitzungen des Verwaltungsausschusses statt, an denen der Rostocker Ortsverein teilnahm. Neben der gegenseitigen Information über Aktivitäten in den jeweiligen Ortsvereinen nahmen die nationale und internationale Entwicklung im Bereich der Ausbildung, Schiffsbesetzung, Nachwuchsförderung sowie der aktuellen Gesetzgebungsverfahren breiten Raum in der Arbeit der VDSI ein. Die technische und inhaltliche Umsetzung der auf der Jahreshauptversammlung 2012 beschlossenen gemeinsamen Homepage für alle Ortsvereine steht jetzt unter dieser Internetadresse zur Verfügung: www.schiffsingenieursvereinigung.de. Folgende Schwerpunkte ergaben sich bei der Arbeit der VDSI im vergangen Jahr: die Nachwuchsförderung innerhalb des maritimen Bündnisses, die Weiterentwicklung des STCW-Übereinkommens und aktuelle Entwicklungen innerhalb der BG Verkehr. Die Bundesregierung hatte beschlossen, das maritime Bündnis weiter fortzuführen und zu stärken. Es wurde dazu eine Stiftung Schifffahrtsstandort Deutschland geschaffen, in der Gelder zur Sicherung der Ausbildung und Beschäftigung flossen. Es wurden die teilweise Kompensation von Lohnnebenkosten, die Ausbildung zum Schiffsmechaniker und Offiziersassistenten und das Ausfahren des Befähigungszeugnisses unterstützt. Leider ist es trotz dieses Aufwandes nicht gelungen, alle jungen Absolventen in Fahrt zu bringen. Es sind zahlreiche junge Menschen, die zu Zeiten des hohen Bedarfs in die Seefahrt eingestiegen waren, ohne eine Anstellung nach dem Studium geblieben. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, damit gut ausgebildete Absolventen in der Seefahrt verbleiben und nicht eine Anstellung an Land anstreben. Herr Rachow hat an der Vorbereitungssitzung der deutschen Delegation für die 44. Sitzung des „IMO-Sub-Committees Standard of Training and Watchkeeping“ (STW 44) in London im Jahr 2013 als Vertreter der VDSI teilgenommen. Zu den entsprechenden Vorlagen der IMO-Model-Kurse für den technischen Schiffsoffizier und den elektrotechnischen Offizier hat die VDSI Stellung bezogen und diese der deutschen Delegation zur Berücksichtigung übergeben. Es war festzustellen, dass ingenieurtechnische Grundlagen in den Kur- Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Aus den Mitgliederkreisen . - 254 COSCO Blue Ocean Shield sen nur wenig berücksichtigt wurden. Kurz vor Sitzungsbeginn wurden zahlreiche Vorlagen zum Thema Gas als Schiffsbrennstoff durch Frankreich eingebracht. Die eingebrachten Ausbildungsanforderungen sollten für die Betriebsund Managementebene gelten. Im Ergebnis hat sich eine Gruppe gebildet, die eine Vorlage zur Ausbildungsanforderung für den Betrieb mit niedrig entzündbaren Brennstoffen erarbeiten soll. An der Arbeitsgruppe ist Herr Rachow beteiligt. Telekommunikation“ wird im Jahr 2016 erfolgen. Es bleibt abzuwarten, in wieweit die Belange der Seeschifffahrt in der fusionierten BG wiederzufinden sind. Zu Top 4 Bereich Nautik zur Verfügung, so dass insgesamt 4 neue Kollegen zur Ausbildungsabsicherung eingestellt werden konnten. Trotzdem gibt es im nautischen Bereich eine 160%-Belastung der Kollegen und deshalb wurde für das nautische Studium der Numerus Clausus wieder eingeführt. Es gibt 150 neue Studenten und damit insgesamt 567 Studenten am Bereich Seefahrt, davon 42 im Ausland. An der Fachschule gibt es 175 Fachschüler, so dass insgesamt 737 Menschen in der Ausbildung auf dem Campus stehen. Nach wie vor gibt es viele Studienabbrecher auf Grund schlechter Leistungen in den wissenschaftlichen Grundlagenfächern. Deshalb ist der Vorkurs für Mathematik und Physik für die Studienanfänger sehr zu empfehlen. Die neue Unfallverhütungsvorschrift See befindet sich noch in der Abstimmung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Dem BundesunfallkassenNeuorganisationsgesetz (BUK-NOG) hat der Bundesrat zugestimmt. Das Gesetz regelt die Fusion der Eisenbahnunfallkasse und der Unfallkasse Post und Telekom (UKPT) mit der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr). Herr Prof. Wehner informierte über den Stand, die Entwicklungen und die Probleme bei der Schiffsoffiziersausbildung am Bereich Seefahrt der Hochschule Wismar. Zunächst gab er die Mitglieder der Bereichsleitung bekannt. Die Grundsanierung von Haus 3 wurde 2013 abgeschlossen. Jetzt steht die Sanierung von Haus 2 an, womit Anfang 2014 begonnen werden soll. Für das Haus 5 ist ein Neubau geplant, mit dem 2015 angefangen werden soll. Inzwischen ist die Heizungsanlage des Campus an die Fernwärme in Warnemünde angeschlossen worden. Das Labor im Haus 5 FILTRATION TECHNOLOGY hat einen neuen Seewasserverdampfer für $XVWDXVFK)LOWHUHOHPHQWH Ausbildungszwecke IÙU(LQIDFK'RSSHO erhalten. Weiterhin XQG$XWRPDWLNƂOWHU wurden Abgasmess für Hydraulik- und systeme am neuen Schmieröle, Brennstoffe, Motor installiert und Wasser, Chemikalien und Kühlschmierstoffe Abgasmesstechnik aus eigener Entwicklung angeschafft. und Herstellung Die eigentliche Fusion der BG Verkehr mit der UKPT zur „Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Es stehen zusätzliche Gelder für die Grundlagenausbildung im Die erste Sitzung des „IMO Sub-Committee on Human Element, Training and Watchkeeping“ (HTW 1) findet im Jahr 2014 in London statt. Auch hier wird es eine Vorbesprechung der deutschen Delegation geben, an der Herr Rachow als Vertreter der VDSI teilnehmen wird. Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG Im Ehrenfeld 4 58791 Werdohl Tel.: (02392) 916-0 Fax: (02392) 916-220 ƂOWUDWLRQWHFKQRORJ\#VWDXIIFRP ZZZVWDXIIFRP Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 11 Aus den Mitgliederkreisen Dem Bereich wurde ein neuer Motor für das Haus 5 zwar geschenkt, es waren aber hohe Zusatzkosten für dessen Anschluss notwendig. Einen neuen Abgaskessel wird es erst für das neue Laborgebäude geben. Der Verkehrsführungssimulator im MSCW ist immer noch in der Erneuerungsphase. Schon jetzt muss über ein Update/Upgrade der anderen beiden Simulatoren im MSCW-Gebäude nachgedacht werden. Es gibt am Bereich natürlich auch die Ausbildung zum Master, die in englischer Sprache durchgeführt wird, damit auch ausländische Studenten daran teilnehmen können. Mit der Seefahrtsschule in Istanbul gibt es eine Kooperation, so dass im Jahr 2014 die ersten Studenten am Bereich Seefahrt studieren werden. Beim dualen Studiengang Schiffsbetriebstechnik gab es Probleme. Die Reederei AIDA hat sich aus dieser Ausbildungsvariante zurückgezogen, womit es am Ende gar keine neuen Studienanfänger für diesen Studiengang mehr gab. Damit auch Elektrotechniker für den Bordbetrieb ein Befähigungszeugnis erhalten können, wurde ein neuer Studiengang geschaffen. Dabei gab es aber keine Hilfe von außerhalb. Der Bereich hat es aber trotzdem geschafft, diesen Studiengang einzurichten, der im September 2014 beginnen und für den es eine neue Professur geben wird. Der maritime Studiengang in Surabaja/Indonesien wurde mit Hilfe des Bereiches Seefahrt im Jahr 2013 akkreditiert. Die Hilfe beim Umbau des Weiterbildungszentrums Polimarin/Indonesien zu einer Hochschule ist noch nicht abgeschlossen und wird im Rahmen der Weiterbildung am Bereich Seefahrt mit organisiert. Die nationale und internationale Entwicklung am Bereich Seefahrt schreitet damit weiter erfolgreich voran. Herr Wehner antwortete, dass die Zusammenarbeit mit AIDA weiterhin sehr gut sei, dass aber AIDA jetzt eigene Studienangebote hat und selber einen Simulator betreibt. Das Haus 1 soll langfristig an den Bereich Seefahrt übergeben werden, wenn dieses nicht mehr von der Universität Rostock benötigt wird. Herr Marnau wollte wissen, ob es einen Weiterbildungskurs für Schiffsmaschinenbetriebstechniker von der Fachschule zum Bachelor/Master gibt. Herr Wehner verneinte dies, wies aber darauf hin, dass leistungsstarken Fachschülern über die Anerkennung von Prüfungsergebnissen ein Wechsel zum Bachelor und damit auch zum Master ermöglicht wird. Herr Pressentin lobte die gute Zusammenarbeit beider Vereine und überbrachte die Glückwünsche des VDKS Rostock an die Jahreshauptversammlung des VSIR. Er wies darauf hin, dass der VDKS Rostock und der VSIR im Maritimen Rat Rostock vertreten sind und hier gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Man trifft sich auf vielen Veranstaltungen, z.B. auch bei den Rostocker Hafenstammtischen. Der VDKS ist Stiftungsmitglied des in Deutschland gebildeten Fonds zur Unterstützung der maritimen Ausbildung. Der VDKS wird im Gegensatz zur VDSI am European Maritime Day in Bremen teilnehmen und auf die- ser Veranstaltung auch die Belange des VSIR vertreten. Zu Top 6 Es gab keine Anträge an die Jahreshauptversammlung. Top 7 Die Berichte wurden von den Anwesenden der Jahreshauptversammlung genehmigt. In einer Abstimmung wurde der Vorstand für das Geschäftsjahr 2013 einstimmig entlastet. Top 8 Der Vorstand und die Kassenprüfer wurden für das Jahr 2014 bestätigt. Zu Top 9 Der Vorschlag des Vorstandes, die Mitgliedsbeiträge 2014 wie in den Vorjahren so zu belassen, wurde durch die Versammlung einstimmig angenommen. Damit gilt weiterhin: Jahresbeitrag persönliche Mitglieder Jahresbeitrag studentische Mitglieder Jahresbeitrag korporative Mitglieder mind. Eintrittsgebühr (außer Studenten) 36– Euro 12– Euro 60,– Euro 20,– Euro Zu Top 10 Herr Bernhardt wünschte allen Anwesenden einen angenehmen Heizerball. Rostock, den 25. Januar 2014 Wir erhielten die traurige Nachricht, dass unser Vereinsmitglied seine letzte, große Reise angetreten hat. Schiffsingenieur Hans Kunert Zu Top 5 Diskussion Herr Rachow informierte noch einmal detaillierter über die nächsten beiden geplanten Treffs Schiffsbetriebstechniker. Fragen Herr Köster lobte die interessanten Beiträge. Er stellte an Herrn Wehner die Frage, wie es um die Zusammenarbeit des Bereiches Seefahrt mit der Reederei AIDA bestellt sei. In diesen Zusammen- 12 hang wurde von Herrn Jürchott nach einem ehemals auf dem Gelände des Bereichs Seefahrt projektierten Gebäude von AIDA gefragt. Herr von Zweydorff wollte wissen, was mit dem Haus 1 weiter geplant ist. ist am 28. März 2014 kurz vor Vollendung seines 78. Lebensjahr von uns gegangen. Herr Kunert gehörte mit der Mitgliedsnummer 76 zu den Gründungsmitgliedern unseres Vereins und hat aktiv an der Gestaltung des Vereinslebens mitgewirkt. Wir werden Herrn Kunert in Ehren gedenken. Der Vorstand des Vereins der Schiffsingenieure zu Rostock e.V. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Umweltschutz auf See Umweltschutz auf See und im Hafen SECA-Grenzwerte steigern Betriebskosten Reedereien fragen nach Landstrom Stichtag 1. Januar 2015. Dann müssen die Dieselmotoren aller Seeschiffe im Bereich der gesamten Ostsee, der Nordsee und im Englischen Kanal entweder mit Kraftstoffen betrieben werden, deren Schwefelgehalt gleich oder kleiner als 0,1 Gewichts-Prozent beträgt, oder mit Abgasnachbehandlungsanlagen ausgerüstet sein, die eine entsprechend geringe Emission von Schwefeloxiden sicherstellen. Im Gegensatz zu den meisten von der IMO verabschiedeten Regelwerken zu von Schiffsantrieben ausgehenden Emissionen, gilt diese Regelung nicht nur für neue, sondern auch für alle bereits im Einsatz befindlichen Seeschiffe. Weltweit ist der Schwefelgehalt in Schiffskraftstoffen gegenwärtig auf 3,5 Prozent festgelegt und soll 2020 auf 0,5 Prozent sinken. Im Hinblick auf die „Verfügbarkeit” ist für die Mineralölindustrie noch ein Hintertürchen offen, in dem der Zeitpunkt für die verbindliche Einführung dieser Grenze auf 2025 verschoben werden kann. Wie sich bei anderen viel problematischeren technischen Vorgängen des Umweltschutzes zeigt, eine unnötige Rücksichtnahme. Regional gilt ab Jahresbeginn 2015 in den SECAS, das sind die oben genannten Gebiete und der Seeraum von 200 Seemeilen um Nordamerika herum, die sogenannten Schwefelemissions-Überwachungsgebiete (engl.: sulphur emission control areas) der bereits 2008 beschlossene Grenzwert von 0,1 Gewichts-Prozent Schwefel im Kraftstoff. Die daraus resultierenden technischen Konsequenzen für die Dieselmotoren sind in den letzten Jahren bei vielen Gelegenheiten von Fachleuten dargelegt und erörtert worden. Ob und in welchem Umfang die Reedereien sich inzwischen darauf eingestellt haben, darüber ist bislang wenig bekannt geworden. Fest steht, gleichgültig welche technische Lösung im Einzelfall gewählt wird, der Schiffsbetrieb wird in den SECAS deutlich teurer. Versuch einer Folgekostenabschätzung Der Verband Deutscher Reeder (VDR) und der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hatten zunächst im August 2009 gemeinsam eine Studie zur Folgekostenabschätzung in Auftrag gegeben, die jedoch „nicht zum Abschluss gebracht werden konnte”. Der zweite Auftrag ging dann im Juni 2010 an das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen und wurde noch im selben Jahr mit einem Endbericht abgeschlossen. Damals wie heute wird das größte Problem in einer Verlagerung des Transportaufkommens vom Wasser auf die Straße gesehen wegen der unvermeidlich steigenden Kosten für den Schiffsbetrieb. Im Vorwort zur Studie des ISL machten VDR und ZDS dann auch ihrem Unmut mit folgendem Satz Luft: „Die Mitgliedsstaaten der IMO versäumten es, besonders die SECA-Regelungen rechtzeitig vor deren Beschluss einer fundierten Folgeabschätzung zu unterziehen.” Und zur Bundesregierung heißt es dort, sie habe „die Entwicklung der IMO-Regularien grundsätzlich unterstützt und zugleich das Verlagerungsrisiko zulasten des Kurzstreckenseeverkehrs in SECA anerkannt”. Allerdings hatte die Bundesregierung zugesagt, mit geeigneten Maßnahmen einer Verlagerung entgegen wirken zu wollen, so VDR und ZDS. Erkennbar ist dazu bislang nichts. Die in der SECA-Studie des ISL betrachteten technischen Lösungen sollen hier nicht behandelt werden, da sie inzwischen teilweise überholt sind. Rund vier Jahre nach Abschluss der Studie ist sowohl bei Abgaswaschanlagen wie bei der Verwendung von Flüssigerdgas als Schiffskraftstoff ein technischer Stand erreicht, der eine völlig andere Beurteilung zulässt. Das zeigen auch die inzwischen angelaufenen Maßnahmen einzelner Reedereien. So stellten kürzlich die norwegische Fährschiffreederei Color Line und Wärtsilä in Kiel gemeinsam die Nachrüstung der Flotte mit Scrubbern zur Senkung der Schwefelemissionen vor. Da die Schiffe der Reederei ausschließlich auf der Ostsee im Einsatz sind, stand sie vor folgenden Alternativen, bevor sie den Auftrag zur Nachrüstung ihrer Schiffe mit den Abgaswaschanlagen von Wärtsilä vergab: • Umstellung des Motorbetriebs von Schweröl auf Gasöl: die einfachste, Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 13 Umwelt auf See aber wegen des deutlich höheren Kraftstoffpreises recht teure Lösung, • Umstellung des Motorbetriebs von Schweröl auf Flüssigerdgas: verfügbare Technik und keine Probleme der Verfügbarkeit von Erdgas in Norwegen, aber hohe Investitionen für den Umbau der Motoren und die Infrastruktur an Bord, • Weiterhin Betrieb der Motoren mit preiswertem Schweröl: Einbau von Abgaswaschanlagen in die Abgasführung der Motoren erforderlich. Langfristige solide Vergleiche dieser Alternativen sind kaum möglich, da die von verschiedenen Seiten immer wieder aufgestellten Prognosen zur Preisentwicklung der Kraftstoffe für tragfähige betriebswirtschaftliche Planungen in den meisten Fällen nicht brauchbar sind. Soviel zum Kraftstoffpreis, der einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung hat. Zur dritten oben genannten Lösung sagt Wärtsilä, diese führe zu den niedrigsten Lebensdauerkosten, allerdings sei die Amortisation abhängig von der Preisdifferenz zwischen Schweröl und Gasöl mit dem niedrigen Schwefelgehalt von 0,1 Prozent. Entwicklung von Abgaswaschanlagen bei Wärtsilä Wärtsilä hat ursprünglich mit der Entwicklung von Scrubbern, die in einem geschlossenen System mit Frischwasser und Natronlauge arbeiten, begonnen und war 2009 weltweit der erste Motorenhersteller, der über ein für den Einsatz an Bord von Schiffen zertifiziertes Gerät verfügte. Nachdem Wärtsilä das englische Unternehmen Hamworthy übernommen hatte, verfügte man auch über eine Entwicklung von Abgaswaschanlagen, die in einem offenen System, ohne Zusatz von Chemikalien, mit ausreichend alkalischem Seewasser arbeiten. Entscheidend für die Verwendung des offenen Systems sind die basischen Eigenschaften des jeweiligen Seewassers. Reichen sie nicht aus, muss ein hybrides System zum Einsatz kommen. Das ist zwar eine flexible, aber gleichzeitig auch eine komplexe und entsprechend teure Lösung, die nur für Schiffe in Frage kommt, deren Fahrtgebiete große Unterschiede hinsichtlich des Seewassers aufweisen. Wärtsilä hatte im März 2014 einen Auftragsbestand zur Ausrüstung von 45 Schiffen mit Scrubbern, der mehr als eine Jahresproduktion umfasst. Daraus läßt sich ableiten, dass bis zum Stichtag längst nicht alle in Frage kommenden Schiffe mit Abgaswaschanlagen nachgerüstet werden können, deren Motoren weiterhin mit Schweröl betrieben werden sollen. Die Entscheidung von Color Line: Seewasser Color Line hat sich für Scrubber entschieden, die im offenen System mit Seewasser arbeiten und wird dafür bis Anfang nächsten Jahres rund 30 Millionen Euro ausgeben. Ziel ist eine Verminderung der schädlichen Emissionen. Das erste Schiff wird die „Color Line SuperSpeed 2” sein, die im April dieses Jahres nachgerüstet wird. Im Januar 2015 folgen dann „Color Line SuperSpeed 1”, „Color Magic” und „Color Fantasy”. Alle Arbeiten sollen auf einer dänischen Werft ausgeführt werden. Einbau eines Scrubbers von Wärtsilä in den Abgasstrang eines Schiffes dessen Hauptmaschine eine Leistung von 15.000 kW abgeben kann. Foto: Wärtsilä 14 Hier noch ein kurzer Blick auf die Maschinenanlagen der Schiffe, die mit Scrubbern nachgerüstet werden sollen. Color Fantasy und Color Magic sind je- Maschinenraum der „Color Fantasy” Foto: Reuß weils mit vier Achtzylinder-Motoren der Baureihe 46B (Leistung 4x7.800 kW bei 500 min-1) von Wärtsilä als Hauptmaschinen ausgerüstet, von denen immer zwei über ein Doppeleingangsgetriebe von Renk und schaltbare Kupplungen auf einen Verstellpropeller arbeiten. Jeder dieser Motoren wird einen eigenen Scrubber erhalten. Die Antriebsmaschinen der Bordaggregate werden dagegen keine Abgaswaschanlagen erhalten. Sie müssen daher künftig nicht nur in den Häfen, soweit kein Landstrom bezogen werden kann, sondern auch auf See mit Gasöl gefahren werden. Die Fähren SuperSpeed 1 und 2 haben ebenfalls je zwei Doppelmotorenanlagen mit Dieselmotoren von Wärtsilä desselben Typs. Die beiden ältesten Schiffe der Color-Line-Flotte, die „Bohus” mit 43 Jahren und die "Color Viking” mit 29 Jahren, werden nicht mit Scrubbern nachgerüstet, sondern ab Januar 2015 mit Gasöl <0,1 Prozent Schwefel gefahren. Der Hauptantrieb der „Bohus” besteht aus acht Nohab-Motoren mit einer Gesamtleistung von rund 11.500 kW und die „Color Viking” wird von zwei Burmeister & Wain-Motoren mit rund 12.500 kW angetrieben. Strom vom Land statt an Bord erzeugen? Was in Oslo schon seit 2011/12 praktiziert wird, ist in Kiel noch lange nicht möglich. Der Hintergrund: Am 7. November 2012 unterzeichneten Reederei und die Seehafen Kiel GmbH & Co. ein zehn Jahre laufendes Rahmenabkommen. Dabei äußerte die Reederei den Wunsch nach einer Landstromanlage, wie sie in Oslo, dem Heimathafen ihrer Schiffe, bereits genutzt werden konnte. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co., stellte, wie in den Zeitungen zu lesen war, bei dieser Gelegenheit eine Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Umwelt auf See Lösung bis Ende 2013 in Aussicht. Gemeint war, die technische Umsetzunq für eine derartige Lösung benötiqe etwa ein Jahr. Wie es heißt, scheitern bislang alle Ansätze zur Realisierung an den Kosten. Da sind einerseits die Investitionen für ein knapp vier Kilometer langes 11-kV-Kabel, das zum Norwegenkai, dem traditionellen Kieler Liegeplatz im Stadtteil Gaarden, verlegt werden muss, dann die dort zu errichtende Übergabestation und der bislang, soweit zu hören ist, in keiner Weise zu fixierende Arbeitspreis. In Oslo zahlt die Reederei für eine Kilowattstunde nur 8 Euro-Cent. In Kiel wird der Strom derzeit mit 36 Cent/kWh bezahlt. Da dieser Preis deutlich oberhalb der Kosten einer Kilowattstunde liegt, die von den Bordaggregaten mit Dieselmotorenantrieb geliefert wird, muss ein Preis gefunden werden, der den wirtschaftlichen Interessen beider Seiten entspricht oder, wie es bei der Hafengesellschaft sinngemäß heißt, auf eine hoheitliche Regelung gewartet werden. Eingeräumt wird dabei allerdings, dass eine Lösung für die täglich verkehrenden Fährschiffe nicht nur technisch wesentlich einfacher, sondern auch im betriebswirtschaftlichen Sinne kalkulierbar wäre, da im Gegensatz zu den Kiel anlaufenden Kreuzfahrtschiffen, auch eine re- gelmäßige Abnahme von Sauer Compressors Strom gesichert wäre. Hinsichtlich der Investitionen hält sich die Hafenverwaltung t e os ur in Kiel bedeckt ec c at an und spricht nur en int a von einer siesm ost tion c a l l b e n s t e l l i ge n a t ss ins Summe. Die Versorgung der Schiffe mit Strom von Land ist sowohl aus Sicht von Städten wie Kiel, deren Seehafen mitten in www.sauercompressors.com der Stadt liegt, als auch von Seiten umweltbewusster Reedereien und den Frachtraten getragen werden. wünschenswert. Dennoch bleibt die Color Line will jedoch den PassagierbeFrage, wie wird der Strom erzeugt? reich damit nicht belasten und nur die Heute ist es üblich, darauf mit „Wind- Preise im Frachtbereich erhöhen. Die kraft” zu antworten, besonders an der Jahresrechnungen der kommenden JahKüste. Doch es wird noch viel Zeit ver- re werden zeigen, ob die Rechnung aufgehen, bis die Megawattstunden zur geht, oder einer Verlagerung der Fracht Verfügung stehen und der Wind weht. auf die Straße damit Vorschub geleistet Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Reuß Was nun die Kosten für den Umwelt- wird. schutz an Bord von Schiffen angeht, Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des müssten diese mit den Passagepreisen Verlages aus „Schiffahrt und Technik”, Heft 3 - 2014 smm-hamburg.com keeping the course 9 – 12 september 2014 hamburg buy your SMM ticket online – save 10% and waiting time at the cash desk the leading international maritime trade fair 8 sept finance day 9 sept environmental protection day 10 sept security and defence day 11 sept offshore day 12 sept recruiting day smm-hamburg.com/visit FREE ADMISSION Looking for a career in the maritime business? Gather all of the information that you need and discuss it under one roof – SMM! for pupils and Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure students – Heft 3 – Mai / Juni 2014 15 Umwelt Wärtsilä führt eigene ZweitaktDual-Fuel-Motorentechnologie ein Der Anbieter von Gesamtlösungen für die Schifffahrtsindustrie Wärtsilä hat kürzlich seinen neu entwickelten Zweitakt-Dual-Fuel-Motor vorgestellt. Dabei wurde den Kunden und der Fachpresse am Wärtsilä's Entwicklungsund Produktionsstandort in Triest, Italien, der Betrieb eines Versuchsmotors vom Typ 6RT-flex50DF mit Diesel und Gas demonstriert sowie technische Details des neuen Produktes erläutert. Gas als Brennstoff für große ZweitaktMotoren ist rein technisch nichts Neues. Die Abteilung Dieselmotoren der Gebr. Sulzer AG, die später in Wärtsilä aufgegangen ist, hat bereits in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre einen ersten Labormotor mit einer Niederdruck-Gaseinrichtung getestet und zu einem Produkt entwickelt, das 1973 in Form eines Sulzer-7RNM90-Dual-Fuel-Motors in den LNG-Tanker M/V „Venator” eingebaut wurde. Einige Jahre später, in 1986, wurde außerdem eine damals neuartige Hochdruck-Gaseindüsung an einem Zylinder eines RTA84 getestet, die allerdings nie in Serie gegangen ist. In den 90er Jahren wurde die Niederdruck-Dual-Fuel-Motorentechnologie für Viertakt-Motoren für Kraftwerke an Land eingeführt und bald danach auch für maritime Anwendungen. Mit der Einführung derselben, auf dem OttoBrennverfahren beruhenden Niederdruck-Gastechnologie für ZweitaktMotoren, weitet Wärtsilä nun sein Angebot an Dual-Fuel-Motoren und die Verwendung von Gas als Brennstoff auf sein Zweitakt-Motoren-Portfolio aus. Der erste Motor mit dieser Technologie, der Wärtsilä RT-flex50DF, wird ab dem dritten Quartal 2014 lieferbar sein. Andere Motoren aus der neuen Generation der X-Baureihe werden folgen und ab 2015 und 2016 erhältlich sein. Niederdrucktechnologie Hauptmerkmal des Wärtsilä-ZweitaktDual-Fuel-Motors ist die Anwendung Arbeitszyklen des Dual-Fuel-Motors. 16 eines magermotorischen Otto-Brennverfahrens im Gasbetrieb, wobei das Gaszuführsystem für einen maximalen Gasdruck von 16 bar ausgelegt ist. Der am Motor vorliegende Druck ist tiefer und wird lastabhängig geregelt. Die Motoren erfüllen dabei im Gasbetrieb die IMO-Tier-III-NOX-Emissionsvorschriften, wobei zudem der Ausstoß von Schwefeloxiden und Partikeln praktisch eliminiert wird. Im Betrieb mit flüssigen Brennstoffen werden die Grenzwerte der Tier-II-Richtlinien eingehalten. Mit dem Ziel, eine optimale Durchmischung von Spülluft und Brenngas zu erreichen, wurde in der Entwicklungsphase des Motors besondere Aufmerksamkeit auf die Gemischbildung gelegt. Dementsprechend wurde eine Anzahl Varianten für die Gaseindüsung mithilfe moderner Software zur Strömungssimulation theoretisch ausgelegt und später auf dem Versuchsmotor getestet. Auch die Dimensionierung der neu entwickelten Gaseinblasventile wurde aus Simulationen hergeleitet. Die zwei Gasventile pro Zylinder werden elektronisch angesteuert und hydraulisch betätigt, woraus sich eine Flexibilität sowohl bezüglich Einblaszeitpunkt als auch Einblasmenge ergibt. Angetrieben werden die Ventile durch Hydrauliköl aus dem bestehenden Servoölkreislauf, der bereits bei den Dieselmotoren standardmäßig zum Antrieb der Auslassventile dient. Das Brenngas wird kurz nach dem Spültakt durch den Zylindereinsatz direkt in den Zylinder eingeblasen, wo es sich mit der frischen Spülluft während der Kompressionsphase vermischt. Da die Wärtsilä-DF-Motoren im Gasbetrieb die Grenzwerte für die IMO-TierIII-NOX-Emissionsvorschriften einhalten, ist beim Befahren von Emission Control Areas (ECAS) mit Gas als Brennstoff keine weitere NOX-Reduktion durch einen Katalysator erforderlich. Die Motoren weisen dabei einen stabilen Motorbetrieb mit Gas im gesamten Last- und Drehzahlbereich auf und können auch bei niedriger Motorlast und damit auch von Hafen zu Hafen mit Gas betrieben werden. Vorkammerzündsystem Ein spezielles Vorkammerzündsystem ermöglicht, die Zündölmenge auf ein Prozent des Energieeintrages bei Volllast zu beschränken. Das Zündölsystem beinhaltet eine zusätzliche Hochdruckpumpe, die Dieselöl mit einem Druck von über 1.000 bar über doppelwandige Leitungen an die Zündölinjektoren pro Zylinder liefert. Zwei dieser Injektorenprozylinder beschicken die Vorkammern mit Zündöl, das in der Vorkammer kompressionsgezündet wird. Durch die Verbrennung erhöht sich der Druck in der Vorkammer, wodurch eine kräftige Flammenkeule in den Hauptbrennraum expandiert und dort die Zylinderladung entzündet. Diese Zündverstärkerfunktion ermöglicht eine hohe Zündstabilität mit entsprechend kleinen Mengen an flüssigem Brennstoff im Gasbetrieb. Ansicht eines Wärtsilä-6RT-flex50DF. Klopfregelung und Motorkontrollsystem Wie bei gemischverdichtenden Motoren üblich, ist die maximal erreichbare Leistung durch Klopferscheinungen begrenzt. Um einen stabilen und sicheren Motorbetrieb bei den zu erwartenden Gasqualitäten zu gewährleisten, ist deshalb der maximal erreichbare effektive Mitteldruck gegenüber einem entsprechenden Dieselmotor um rund 15 Prozent reduziert worden. Eine Klopfregelung, die in das Motorkontrollsystem integriert ist, passt die entsprechenden Motorparameter bei zunehmender Klopfneigung zylinderselektiv an die entsprechenden Bedingungen an und trägt damit bei Bedarf zum Erreichen einer möglichst hohen Leistung bei. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Umwelt Das Motorkontrollsystem basiert auf dem bei Viertakt-Motoren bewährten modularen Wärtsilä UNIC (Unified Controls)-System. Neben der Klopfregelung beinhaltet das Kontrollsystem für den Dual-Fuel-Motor auch einige weitere Funktionalitäten, wie Lambda-Regelung, druckbasierter Zylinderausgleich sowie die nötigen sicherheitsrelevanten Funktionen. An dem Versuchsmotor in Triest wurde demonstriert, dass der Betriebsmodus nahtlos, also mit vernachlässigbar geringer Abweichung von Leistung und Drehzahl zwischen Diesel- und Gasbetrieb umgeschaltet werden kann. Um unter allen Bedingungen einen si- Arbeitszyklen des Dual-Fuel-Motors. cheren Betrieb des Motors zu gewährleisten, kann innerhalb von einer Motorumdrehung von Gas- auf Dieselbetrieb gewechselt werden, unabhängig von der gerade vorliegenden Motorlast. Dabei wird die Befeuerung der Zylinder unmittelbar von den Common-Rail-Hauptinjektoren übernommen und die Gasleitungen werden entlüftet. Bruno Dabelstein Stahl- und Maschinenbau GmbH Telefon (040) 7 32 33 48 Telefax (040) 7 32 95 12 e-mail: bruno.dabelstein@t-online.de Internet: www.bruno-dabelstein.de Billbrookdeich 151 22113 Hamburg Sicherheitsanforderungen Das Niederdruck-Gassystem von Wärtsilä erfüllt alle geltenden Sicherheitsanforderungen. Identisch zu Viertakt-DualFuel-MarineInstallationen wird der Maschinenraum als „gas safe area” nach IMORichtlinien betrachtet, in dem nach Definition beim Auftreten eines Einzelfehlers kein Gas austreten darf. Dies wird am Motor mit doppelwandigen Gasleitungen realisiert, bei denen die Zwischenräume zwischen innerem und äußerem Rohr zwangsbelüftet ausgeführt sind. Tritt eine Gasleckage auf, wird das Gas durch die vorbeiströmende Luft verdünnt und an einem Gasdetektor vorbeigeführt. Sobald die Gaskonzentration an einem Detektor einen definierten Grenzwert überschreitet, wird ein Alarm ausgelöst und der Motor schaltet automatisch auf Dieselbetrieb um, sodass die gasführenden Leitungen sofort entlüftet werden können. Wärtsilä arbeitet derzeit an den Vorbereitungen für die Zulassungen der Klassifikationsgesellschaften und plant, 2014, einen ersten Typentest durchzuführen. Erster Auftrag Kurz nach der Vorstellung des neuen Motors konnte Wärtsilä die erste Bestellung für die Zweitakt-NiederdruckDual-Fuel-Motoren verbuchen. Die dä- nische Terntank Rederi A/S wird ihre zwei neuen umweltfreundlichen 15.000-tdw-Tanker mit Wärtsilä-RTflex50DF-Motoren antreiben. Wärtsilä RT-flex50DF Zylinderdurchmesser [mm] 500 Kolbenhub [mm] 2.050 Leistung/Zylinder, R1 MCR [kW] 1.440 Drehzahlbereich RI-R3 [min-1] 99–124 Mitteldruck (BMEP) bei R1 [bar] 17,3 Mittlere Kolbengeschwindigkeit bei R1 [m/s] 8,5 Die Wahl des Motors ist ein zentraler Punkt innerhalb des „Terntank's Into the future – Baltic SO2lution”-Projekts. Dieses Projekt ist eine Antwort auf den Aufruf der „European Commission's TEN-T" von 2013. Demnach weisen sich „Motorways of the sea actions” durch Nachhaltigkeit und Transportsicherheit aus. Das Projekt unterstützt die Entwicklung einer besonders umweltfreundlichen und energieeffizienten Schifffahrt in der Ostseeregion und den Ausbau einer LNG-Infrastruktur. Service around the clock • Anfertigung von Container-Spreadern und Zubehör, Reparaturund Instandhaltungs• arbeiten für Schiffbau und Industrie, Aufpanzern • Schweißkonstruktionen, von Maschinenteilen, • Rohrleitungs- und Behälterbau, • Dreh-, Fräs- und Bohrwerksarbeiten, • Sonderanfertigungen von Ersatzteilen, • Montagearbeiten Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 17 Schiffbau Ausblick Die Wärtsilä-Zweitakt-Dual-Fuel-Technologie kommt für das gesamte Portfolio der langsam laufenden Wärtsilä Generation-X-Motoren zum Einsatz. Die Wärtsilä-RT-flex50-, Wärtsilä-X62- und Wärtsilä-X72-Motoren werden mit einer Dual-Fuel (DF)-Vorbereitung bestellt werden können, was eine spätere Nachrüstung mit einem DF-Kit deutlich vereinfacht. Wärtsilä erwartet, dass um 2020 mehr als 25 Prozent der bestellten Schiffe für den Gasbetrieb ausgelegt sind. Eine Herausforderung, die bis dahin bewältigt werden muss, ist die Bereitstellung der benötigten Bunkerinfrastruktur in den wichtigsten Häfen. Die geplanten oder sich gegenwärtig im Bau befindlichen Gasversorgungsanlagen verdeutlichen, dass in der Industrie derzeit Anstrengungen unternommen werden, um diesen Engpass zu vermeiden. Schiffe mit DualFuel-Antrieben verfügen zudem über die nötige Flexibilität, um gegebenenfalls auch Teilstrecken im Flüssigbrennstoffbetrieb zurücklegen zu können. Der Autor: Marcel Ott, Senior Project Manager, Wärtsilä Switzerland Ltd., Winterthur (aus „Schiff & Hafen” 2-2014) „Wir fahren weiter!“ Scandlines-Chef: Fehmarnbelt-Tunnelprojekt basiert auf falschen Annahmen Deutliche Worte zu möglichen Wettbewerbsverzerrungen durch feste Querungen im Öresund und Fehmarnbelt sowie ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Fährschifffahrt: „Ob es zukünftig einen Tunnel zwischen Dänemark und Deutschland geben wird, liegt nicht in unserer Entscheidung. Was wir aber entscheiden können, ist: Wir fahren weiter!“ Das stellte Søren Poulsgaard Jensen, seit 2012 Geschäftsführer der deutsch-dänischen Fährreederei Scandlines, zur aktuellen Debatte über die angedachte feste Fehmarnbeltquerung klar. Gegen ein Tunnelprojekt wäre nichts einzuwenden, wenn die volkswirtschaftliche Notwendigkeit nachgewiesen und das Projekt wettbewerbsneutral verwirklicht würde, Søren Poulsgaard Jen- meinte der Scandlisen. Foto: Jens P. Meyer nes-Chef als Festredner des Nautischen Essens 2014 des Nautischen Vereins Vogelfluglinie an Bord der gerade für zwei Millionen Euro renovierten Doppelend-Fähre „Schleswig-Holstein“ am 21. März in Puttgarden. Allerdings hapere es massiv an beiden Faktoren. „Das Projekt soll verwirklicht werden ohne überzeugende Nutzen-Kosten-Kennziffern, auf Basis einseitig ausgereichter Staatsgarantien und EU-Subventionen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Zudem soll durch eine entsprechende Verkehrsplanung Wettbewerb von vornherein ausgeschaltet werden“, kritisierte Poulsgaard Jensen. Er sehe darin ein klares Zeichen dafür, „dass man Angst vor dem Wettbewerb der wesentlich effiziente- Alternative für die eine feste Fehmarnbeltquerung: Zero Emission Ship. 18 ren Fährlösung hat“. Scandlines habe sich bereits im dänischen Planungsverfahren kritisch zur festen Fehmarnbeltquerung positioniert und prüfe derzeit im Entwurf vorliegende deutschen Planfeststellungsunterlagen. Nach Scandlines-Einschätzung basiere das Tunnelprojekt teilweise auf unrichtigen und irreführenden Annahmen, was Einfluss auf Schlussfolgerungen und Lösungsvorschläge der vorliegenden Planungsunterlagen habe. „Wir fordern deshalb, dass die Femern A/S die vorliegenden Unterlagen so schnell wie möglich korrigiert und anpasst, um der Öffentlichkeit, den deutschen Planfeststellungsbehörden und dem dänischen Parlament eine effektive und adäquate Basis zu bieten, auf der eine richtige Entscheidung getroffen werden kann, und um Scandlines als Unternehmen faire Wettbewerbsbedingungen einzuräumen!“. Mit dem gemeinsam mit der GL-Tochter Future Ship entwickelten Zero-Emission-Fährschiff-Antriebskonzept habe man bereits eine Alternative zur festen Fehmarnbeltquerung in der Schublade Damit könne durch Windenergie erzeugten Wasserstoff und diesen in elektrische Energie umwandelnde Brennstoffzellen eine effiziente Verkehrsmaschine entstehen, ohne jegliche Emissionen abzugeben. Noch bleibe das Projekt eine Vision, doch sei man überzeugt, dass dies die bessere Lösung sowohl für die Umwelt als auch für den Steuerzahler wäre. Zugleich würde der Fortbestand des Fährverkehrs langfristig Scandlines-Arbeitsplätze in Ostholstein und auf Lolland sowie bei Zulieferern sichern. „Wir sind bereit, 500 Millionen Euro zu investieren. Dafür braucht Scandlines aber Planungssicherheit. Wir werden immer moderner, preiswerter und umweltfreundlicher als der Tunnel sein“, so Søren Poulsgaard Jensen. Wettbewerbsnachteile sieht die Reederei, die sich nach der im Dezember 2013 erfolgten Übernahme der restlichen Allianz Capital Partners (ACP)-Anteile nunmehr vollständig in Händen des britischen Finanzinvestors 3 i befindet und auch im vergangenen Jahr zwar leichte Rückgänge beim Passagier- und Pkw- Animation: Scandlines Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Schiffbau Aufkommen hinnehmen musste, jedoch ihr Verkehrsvolumen im Frachtbereich trotz des insgesamt verhaltenen Wirtschaftswachtums erneut steigern konnte, auch mit Blick auf die Øresundbrücke: Da man festgestellt habe, dass das Konsortium, das die Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö betreibt, Zugang zu einer extrem günstigen Finanzierung erhalten hat, habe Scandlines 2013 eine Beschwerde gegen staatliche Beihilfen für das Konsortium eingereicht. Der Sachverhalt werde jetzt durch die EU zusammen mit dem dänischen und schwedischen Verkehrsministerium geprüft und man erwarte die Entscheidung mit großem Interesse, so der Scandlines-Chef. Ende 2013 renoviert und als erste Scandlines Fähre mit Scrubber ausgerüstet: „SchleswigHolstein“. Hinweis: Schiff hat deswegen auch neuen Schornstein. Foto: Jens P. Meyer Von Anfang an ein Erfolg gewesen sei und rasant entwickelt habe sich die Vogelfluglinie, deren 50-jähriges Bestehen man im vergangen Jahr gefeiert habe. In den nunmehr fast 51 Jahren seit Eröffnung seien auf der 19 km langen Fährverbindung zwischen Puttgarden und Rødby mehr als 270 Millionen Passagiere befördert worden. Täglich biete man 100 Abfahrten, womit die Fähren einen sehr effizienten Transportweg ohne Kosten für die Öffentlichkeit zwischen Deutschland und Dänemark böten. Der- zeit würden sämtliche Fährschiffe der betriebenen Routen modernisiert und neue Catering-Konzepte eingeführt. Nach dem Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten auf der „Schleswig-Holstein“ Ende letzten Jahres sollen die Renovierungen im Herbst dieses Jahres an Bord der „Deutschland“ als zweiter der vier seit 1997 auf der Vogelfluglinie eingesetzen Doppelendfähren fortgesetzt werden. Zudem werden sowohl für die Schiffe auf derVogelfluglinie als auch im Verkehr zwischen Rostock und Gedser insgesamt mehr als 40 Millionen Euro in nachhaltige Technologien für eine saubere Umwelt investiert. Dazu gehöre, dass die „Prinsesse Benedikte „seit 2013 mit einem „bahnbrechenden“ Hybrid-Antriebssystem auf der Vogelfluglinie unterwegs ist, welches den traditionellen Dieselantrieb mit elektrischem Batteriebetrieb kombiniert. Als weltweit erste Fährreederei könne Scandlines damit an Bord so viel überschüssige Leistung in Batterien speichern, wie sie der Speichermenge von 600 Hybridautos entspricht. Das auf diesem Schiff getestete System funktioniere so gut, dass auch die drei anderen Passagierfähren auf dieser Route in Laufe des Jahres 2014 entsprechend umgebaut werden. Zusammen mit der Installation von Abgaswäschern (Scrubbern), die die Schwefelemissionen auf fast Null reduzieren, werde das Projekt als Pilotvorhaben von der EU gefördert. Damit sei man auf die Anforderungen für die niedrigeren Schwefelgrenzwerte vorbereitet, die ab 1. Januar 2015 in den Emissionskontrollgebieten (ECAs) in Kraft treten. Nachdem die „Schleswig-Holstein“ schon bei ihrer Renovierung Ende letzten Jahres mit einem Scrubber nachgerüstet worden ist, sollen die drei übrigen Passagierfähren der Vogelfluglinie in diesem Jahr folgen. Die auf der Route Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 19 Schiffbau Helsingør–Helsingborg eingesetzten Fähren fahren schon seit Jahren mit Gasöl und erfüllen damit bereits die neuen Anforderungen. Mit umweltfreundlichen Hybridanlagen und Scrubbern sollen auch die neuen Fähren für die Route Rostock–Gedser nach entsprechendem Umbau in Fahrt kommen. Bekanntlich hatte Scandlines im Juli 2013 mit der finnischen STXWerft im Juli eine Absichtserklärung zum Bau zweier neuer Schiffe mit Lieferung im Frühjahr 2015 unterzeichnet und war im November 2013 von der STX-Geschäftsführung informiert worden, dass man sich aufgrund der finanziellen Situation nicht in der Lage sehe, den Auftrag zu erfüllen. Deshalb habe man Ende 2013 erneut Interesse auf die beiden für Scandlines in Stralsund erstellten und wegen der Probleme der dortigen Werft nicht vertragsgemäß komplettierten und abgenommenen Fährenkaskos bekundet. Nachdem der Kaufvertrag Ende Februar dieses Jahres unterschrieben worden war, habe man die beiden noch in guter Verfassung befindlichen Schiffskörper am 12. März aus der Insolvenzmasse der P + S Werften übernommen. Derzeit arbeite das Projektteam mit Hochdruck an der Fertigstellung der Spezifikationen und führe Gespräche mit mehreren nordeuropäischen Werften, die Angebote für den Umbau und die Fertigstellung der beiden Schiffe abgeben wollen. Angeblich sollen auch Blohm + Voss in Hamburg, wo 2008 die Vogelfluglinie-Fähren zur Reduzierung des Brennstoffverbrauches mit Strömungsblechen im Bereich der Propeller nachgerüstet worden waren, und die Lloyd-Werft in Bremerhaven im Rennen sein, die Anzahl und Namen der an der Ausschreibung beteiligten Werften wollte der Scandlines-Chef jedoch nicht nennen. Er hofft jedoch, noch im April einen Vertrag mit einer der Werften unterzeichnen und die erste Fähre in etwa einem Jahr in Dienst stellen zu können. Die Inneneinrichtung der Schiffe fehle komplett. Um Gewicht zu sparen, müsse vermutlich das oberste Passagierdeck weggeschnitten und die Brücke sowie die Besatzungsbereiche durch Aluminiumkonstruktionen ersetzt werden. Diese zwingend erforderlichen umfangreichen Umbaumaßnahmen, durch die sich die Passagierkapazität der Schiffe zwar von 1.500 auf 1.300 reduziert, die Ladekapazität jedoch mit 96 Lkws oder 480 Pkw unverändert bleibt, würden mit weit mehr als 100 So sollen die aus der P+S Werften-Insolvenz erworbenen beiden Kaskos umgebaut M i l l i o n e n werden. Hinweis: unten ist die heutige, dann die Zwischenschritte und oben die Euro verankünftige Silhouette des abgespeckten Schiffes zu sehen. Animation: Scandlines schlagt. 20 Premiere auf der Vogelfluglinie: „Prinsesse Benedikte“ mit Hybrid-Antrieb. Foto: Jens P. Meyer „Wir sind optimistisch und hoffen, dass es Scandlines gelingt, mit neuen und passenden Einheiten endlich auf den Markt zu kommen“, betonte der Vorsitzende des NV Vogelfluglinie, Kapitän Johannes Wasmuth, in seiner Begrüßungsansprache. Vor dem Hintergrund zunehmender Verkehre, größerer Schiffe und mehr Tankern in der westlichen Ostsee erwarte man eine funktionierende Verkehrsüberwachung im Fehmarnbelt. Im Zuge der festen Fehmarnbeltquerung laufe das Raumordnungsverfahren für die Hinterlandanbindung und das Planfestsellungsverfahren an und solle bald eröffnet werden. Die ersten Bilder von einem Arbeitshafen östlich der Mole und der künftigen Großbaustelle seien am Vortag veröffentlicht worden. Der NV Vogelfluglinie werde sich im Verbund mit den Vereinen Lübecker Bucht zu dem Planfeststellungsverfahren äußern und Argumente vorbrigen, kündigte Wasmuth an. Dabei gehe es insbesondere um die Sicherheit und Leichtigkeit des Seeverkehrs in den betroffenen Gebieten. Dies wurde auch auf auf einem Symposium am 24. April auf der „Schleswig-Holstein“ thematisiert, zu dem Politiker aus Bund und Ländern sowie Vertreter von Behörden, Lotsenkammern und betroffenen Reedereien geladen waren. „Wir werden aber auch Partei ergreifen, wenn durch angedachte Maßnahmen bestehende Reedereien oder Häfen benachteiligt werden. Hier meine ich die geplante Zuwegung zum Fährterminal und Hafen Puttgarden“, versprach Wasmuth. Dass sich die Hafenanbindung nicht verschlechtern dürfe, bekräftigte auch Fehmarns Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt unter Hinweis darauf, dass die feste Fehmarnbeltquerung erst nach einem Kilometer auf der Insel ende. Hier habe man eine feste Position bezogen. „Wir fahren weiter! Die Anbindung muss passen – es geht um mehr als 600 Arbeitsplätze“. J. P. Meyer Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Schiffbau Leckabdichtende Schiffswände und bessere Ruder: Drei maritime wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet Gleich drei Nachwuchswissenschaftler der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sind mit dem von der Unternehmensgruppe Schümann und Blohm+Voss ausgelobten und von der Vattenfall GmbH sowie Navis AG unterstützten „Hamburger Kompass 2014“ ausgezeichnet worden. Turbinen & Motoren Service G m b H Laser Schweißtechnik Reparaturen von Turbinen Laserbeschichtung von Maschinen- und Motorteilen GL-Zulassung zum Laser-Pulver-Auftragsschweißen Reparaturen von Schiffshaupt- und Hilfsmotoren weltweit Lieferung von Ersatzteilen für Turbinen und Motoren 24 hour service, wherever and whenever you need us Büro/Werkstatt: Kleiner Westring 7 · 27572 Bremerhaven 24 hour phone +49-471-97 20 20 · Fax +49-471-97 20 239 info@turbinen-motoren.de · www.turbinen-motoren.de beispielweise an der Außenhaut von Schiffen – selbst Jürgen Nimz +49 (0171) 490 77 01 verschließen und Rico Kiel +49 (0160) 532 96 82 die ursprünglichen authorized workshop for: Eigenschaften wieKompressorenbau derherstellen. Mit Bannewitz GmbH KBB dem dritten Platz und 1.000 Euro beISO 9001 BUREAU VERITAS ZERTIFIZIERT dacht wurde Arne Certification Falkenhorst, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der des Arbeitsschiffs, das in drei AntriebsTUHH, für seine Arbeit zum Thema modi betrieben werden kann: „Entwicklung eines schnellen Verfahrens zur Bestimmung der Grenzschicht und Für den mechanischen Antrieb leisten ihrer Einflüsse auf einem Schiffsruder“. die beiden 16V-4000-Motoren je 1.840 Darin zeigt er praxisnah auf, wie mit sei- kW und liefern die nötige Kraft für den ner Methode bessere Ruder bereits vor Schleppbetrieb. Für den diesel-elektrischen Antrieb hat der Hybrid-Schlepper dem Bau entworfen werden können. außerdem einen Dieselgenerator mit einem 12V-2000-Motor von MTU (695 kW). Das Genset hat ein spezielles Abgasnachbehandlungssystem, das den Abgasausstoß deutlich reduziert. BenöDie niederländische Werft Damen Shipyards baut derzeit ihren ersten Schlep- tigt das Schiff nur geringe Antriebskraft, per mit Hybridantrieb. Vier Jahre lang forschte das Unternehmen gemeinsam beispielsweise für den Cruise- oder Pamit weiteren Firmen und Forschungseinrichtungen an dem neuen Antriebskonzept für Schleppschiffe. Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis wird für innovative, maritime und wissenschaftliche Arbeiten aus Hamburg vergeben. Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz belegte Dr.-Ing. Henrik Dankowski für seine Promotionsarbeit „Ein schnelles und explizites Verfahren zur Simulation von Flutungsund Sinkvorgängen von Schiffen“, die die von ihm entwickelte Berechnungsmethode zur Analysierung von Flutungsvorgängen beschreibt. 2.000 Euro erhielt der mit dem zweiten Preis bedachte gelernte Modellbauer und TUHH-Masterstudent für seine Projektarbeit „Untersuchungen und Ideenentwicklung zu einer Beschädigungen verschließenden Schiffswand“. Entstanden sind hierbei Systemkonzepte für Schiffswände, die Beschädigungen – GL Schweißfachbetrieb Schiffbau Hybridschlepper braucht 30 Prozent weniger Treibstoff Die Studie ergab, dass das beliebte Damen-Schleppschiff „ASD Tug 2810“ bei Arbeiten im Hafen kaum unter Höchstlast oder kaum mit hohen Geschwindigkeiten arbeitet. Aus diesem Grund entwickelte Damen Shipyards eine Hybrid-Variante ihres „ASD Tug 2810“ mit einem modularen Antriebskonzept und einem Pfahlzug (Maximalleistung) von 60 Tonnen. Im Vergleich zu herkömmlichen Schleppschiffen verbraucht der neue Hybridschlepper bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff und stößt 40 Prozent weniger Abgase aus. MTU lieferte das System aus Hauptantrieben und Generator Ausschläger Billdeich 32 · D-20539 Hamburg Phone: (040) 31 78 30-0 · Fax: (040) 31 68 51 · E-Mail: hts@hts-hamburg.de Deliveries: 2 + 4 STROKE ENGINE PARTS · CYLINDER LINER · PISTON COVER · PISTON RINGS AIR COMPRESSORS AND SPARE PARTS – TURBOCHARGER PARTS – REPAIR SERVICE Branch Offices: HTS Korea Co. Ltd. (Korea-Pusan) · Phone: 0082 51 466070 · Fax: 0082 51 4663182 HTS Poland: Phone: 0048 59 8221291 · Fax: 0048 59 8221292 OTS (Kobe): Phone: 0081 78 681 21 73 · Fax: 0081 78 681 21 99 HTS BRANCH OFFICE SHANGHAI (CHINA) Sole Agent for: ELMOR S.A. – P.Z.U.O. WARMA – Z.U.O. HYDROSTER – RUMIA – TOWIMOR S.A. Schweißwerk und Maschinenbau OTTO SCHUCHMACHER GmbH gegr. 1918 Elektro - Autogen - Reparaturschweißwerk Compound - Riegelverfahren Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Ausschläger Billdeich 32 20539 Hamburg Telefon: (040) 78 08 91-0 Fax: (040) 78 08 91-20 21 Schiffbau trouillenbetrieb, können die größeren 16V-4000-Motoren abgeschaltet werden und das 12V-2000-Genset geht in Betrieb. Es treibt dann zwei Elektromotoren (je 230 kW) an. Außerdem kann das Genset zwei Batteriebänke (120 kWh) im Schiff aufladen. Diese Batterien liefern dann die Energie für die Elektromotoren, wodurch das Schiff für kurze Zeit ohne Verbrennungsmotoren betrieben werden kann. Der 12V-2000-Motor hat ein SCR-System (Selective Catalytic Reduction), einen Dieseloxidationskatalysator (DOC) und einen Dieselpartikelfilter. Durch das SCR-System wird der Stickoxid-Ausstoß reduziert und somit die Abgasvorschriften IMO III (International Maritime Organisation) erfüllt. Diese treten voraussichtlich 2016 in Kraft. Der erste Hybridschlepper von Damen Shipyards wird für das niederländische Unternehmen Iskes Towage & Salvage aus IJmuiden gebaut. Es wurde im April ausgeliefert und im Mai in Betrieb gehen. Helgolandfähre erhält Dual-Fuel-Antrieb Antriebsspezialist Wärtsilä wird das gesamte Propulsionspaket für die kürzlich bestellte LNG-Fähre der zur AG EMS gehörenden Cuxhavener Reederei Cassen Eils GmbH liefern. Der Neubau, der zwischen Cuxhaven und der Insel Helgoland eingesetzt werden soll wird von der Werft Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Berne/Motzen, gebaut. stoffverbrauchs um sieben Prozent im Gasbetrieb. Zusätzlich liefert Wärtsilä sein Gasbunker- und Tanksystem „LNGPac” mit 53 m3 Tankinhalt, inklusive der dazugehörigen Sicherheitsund Regelungssysteme. Im Lieferumfang ist darüber hinaus Wärtsiläs patentiertes Zwei Wärtsilä-Hauptmotoren vom Typ 9L20DF sollen die Kälterückgewinnungssysneue Helgolandfähre, die bei Fassmer gebaut wird, an- tem (Cold Recovery System) treiben. enthalten, welches die latenUm den hohen Anforderungen an die te Wärme des ca. –162 °C kalten Minimierung des Schadstoffaussto- LNG nutzt, um die Klimaanlagen an ßes im Fahrtgebiet gerecht zu wer- Bord mit Kälte zu versorgen und so den, soll die Passagierfähre überwie- den Energieverbrauch der Kältekompressoren senkt. Dies trägt entscheigend mit LNG betrieben werden. dend zur Verringerung der BetriebsDie Antriebsanlage besteht aus zwei kosten bei, steigert den Gesamtwirje 1.665 kW leistenden 9-Zylinder- kungsgrad des Schiffes und erhöht Dual-Fuel-Hauptmotoren der Wärt- dadurch auch die Umweltfreundlichsilä-20DF-Serie, zwei Wärtsilä-Ge- keit der Gesamtanlage. trieben mit jeweils einem 700-kWPTO/PTI (Power Take Out/Power Ta- Die Auslieferung und Indienststelke In)-System und zwei Verstellpro- lung der Helgolandfähre ist für die pelleranlagen mit je 2.600 mm erste Hälfte 2015 geplant. Im April letzten Jahres hatte Wärtsilä bereits Durchmesser. den Auftrag zum Umbau der AnIm Vergleich zur vorhergehenden triebsanlage der Autofähre „OstMotorengeneration bietet die neu- friesland” auf LNG erhalten. Die este Baureihe der Wärtsilä- 20DF- „Ostfriesland” wird von der ReedeSerie Herstellerangaben zufolge eine rei AG EMS ebenfalls im Wattenum fünf Prozent höhere Leistung bei meer zwischen Emden und Borkum gleichzeitiger Reduzierung des Kraft- betrieben. 22 „Norwegian Getaway” abgeliefert Nach nur 15-monatiger Bauzeit ist das 146.600 BRZ-Kreuzfahrtschiff „Norwegian Getaway” in Bremerhaven von der Meyer Werft an die US-amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line (NCL), Miami, abgeliefert worden. Bei der „Norwegian Getaway”, dem Schwesterschiff der im April 2013 in Dienst gestellten „Norwegian Breakaway”, handelt es sich um das zehnte Schiff, das die Papenburger Werft für NCL gebaut hat. Der 325,70 m lange, 39,70 m breite und 8,30 m tiefgehende Neubau mit insgesamt 18 Decks verfügt über 2014 Kabinen mit Platz für 4028 Passagiere. Rund 75 Prozent der Kabinen sind Außenkabinen, der größte Teil hat einen eigenen Balkon. Das Kreuzfahrtschiff ist für eine Crew von 1.640 Personen ausgelegt. Im Rahmen des „Freestyle Cruising Konzeptes” von NCL gibt es an Bord viele neue Freizeitangebote, wie z.B. einem Klettergarten und Freifallrutschen. Für die Leistungserzeugung des Schiffes sorgen vier MAN-Dieselgeneratoren vom Typ 12V48/60CR bzw. 14V48/ 60CR mit einer installierten Gesamtleistung von 62.400 kW (2x 14.400 kW und 2x16.800 kW). Mit einer Antriebsleistung von 35.000 kW erreicht der Neubau eine Geschwindigkeit von 21,5 kn. (aus „Schiff & Hafen” 2-2014) Das 325,70 m lange und 39,70 m breite Kreuzfahrtschiff wird von NCL in der östlichen Karibik eingesetzt. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Schiffbau Achterschiff für LNG-Nordseefähre auf Kiel gelegt Die zwischen Emden und der Insel Borkum im zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden niedersächsischen Wattenmeer eingesetzte Passagier-/Autofähre „Ostfriesland“ der Reederei AG „Ems“ wird verlängert und als erstes Seeschiff unter deutscher Flagge auf den Betrieb mit verflüssigtem Erdgas (LNG) als primären Brennstoff umgestellt. Servicepartner und Systemlieferant für Schifffahrt, Werften, On- und Offshore, Industrie, Baugewerbe und Handwerk Basté & Lange GmbH Am Genter Ufer 4a | 21129 Hamburg Telefon: 040 - 781109-0 | hamburg@kloska.com ISO 9001/14001 BUREAU VERITAS Certification Alles was ein Schiff braucht: Technische Ausrüstung Proviant & Catering Maritimes Umweltmanagement Netze & Fischereiausrüstung Motorenersatzteil-Service Windkraft Ausrüstung & Service Segelmacherei & Taklerei Logistik & Airfreight Bremen · Bremerhaven · Helgoland · Cuxhaven · Wilhelmshaven · Leer · Emden · Beesten · Meppen · Dessau Hamburg · Lübeck · Rostock · Stralsund · Mukran · Gdynia · Gdansk · Szczecin · Nachodka · Rotterdam · Antwerp Cadiz · Istanbul · Izmir · Cape Town · Durban · Dubai · Blumenau · Singapore · Shanghai · Hong Kong zufertigen, für die am 23. April die Kiellegung in Bremen stattfand. Kiellegung (Quelle: AG „Ems“) Durch die 13-Mio.-Euro-Investition erhöhen sich nicht nur die Umweltfreundlichkeit, die Ladekapazität des Autodecks um ca. 20 Prozent und die Die Lieferung der neuen Motorenanlage hat BVT an den finnischen Antriebsspezialisten Wärtsilä vergeben. Er wird die neuen 6-Zylinder-Wärtsilä-W20DFGeneratorensätze sowie einen Wärtsilä-LNG-Pac-Gastank für das 1985 in Leer erbaute 78,70-m-Schiff liefern, das für 1.200 Fahrgäste und max. 70 Pkw ausgelegt ist. Die Dual-Fuel-Motoren werden primär mit Gas betrieben, können bei Bedarf aber auch herkömmliche, fossile flüssige Brennstoffe verbrennen. Das von Wärtsilä entwickelte Tanksystem umfasst eine Tankeinheit für ver- Foto von heutigem Schiff flüssigtes Erdgas, den eigentlichen Speichertank sowie die Gasregulierungseinheit mit entsprechenden Sicherheits- und Steuerungselementen. Zum Auftragsvolumen gehört auch die von Wärtsilä patentierte Cold-Revovery-Einheit, bei der das Temperaturniveau des LNG für den Betrieb der Klimaanlage genutzt wird. Dies trägt zur weiteren Einsparung von elektrischer Leistung und damit verbesserten Umweltbilanz wie auch zur Verringerung der Betriebskosten bei. Zum neuen Diesel-Gas-ElektrischenMaschinenkonzept gehören auch zwei um 360 Grad drehbare und elektrisch betriebene Schottel-Podantriebe mit Doppel-Propellern. (Quelle: AG „Ems“) Schiffsgeschwindigkeit, sondern auch der Raum an Oberdeck für die Passagiere, für die dann dort 75 Prozent mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Der nach Reedereiangaben erste europaweite Fährenumbau dieser Art war im vergangenen Jahr nach einer Ausschreibung an die BVT Brennund Verformtechnik Bremen GmbH vergeben worden, die das Projekt als Generalunternehmer schlüsselfertig abwickeln wird. Dafür ist von BVT eine neue ca. 14,5 m lange Achterschiffsektion mit Salon und Antriebstechnik vor- Schemazeichnung nach Umbau Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 (Quelle: AG „Ems“) 23 Schiffbau Im September soll die Montage des neuen Achterschiffes abgeschlossen werden. Anschließend wird es nach Bremerhaven verholt, wo dann auch die „Ostfriesland zur Abtrennung des vorhandenen Achterschiffes und anschließenden Montage des neuen Hecks eingedockt wird. Der Abschluss der schiffbaulichen Maßnahmen ist für Mitte November dieses Jahres vorgesehen. Den unverändert 1.200 Gästen wird nach der Wiederindienststellung sowohl unter als auch an Deck ein größeres Raumgefühl geboten. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird dann auch ein Fahrstuhl zur Verfügung stehen. Zugleich erhöht sich durch den Umbau neben der Effizienzsteigerung durch niedrigeren Verbrauch und die größere Umweltfreundlichkeit auch die bisher 15,5 kn betragende Geschwindigkeit des Schiffes um ca. 10 Prozent, was eine größere Fahrplansicherheit auch bei ungünstigen Seebedingungen ermöglicht. Wenn sich das Konzept einschließlich der Versorgungslogistik – gebunkert wird während der Ruhezeiten des Schiffes – bewährt, seien weitere Projekte dieser Art möglich, stellt AG „Ems“-Chef Brons in Aussicht. Schon seit zwei Jahren beschäftige sich die Reederei intensiv mit dem Einsatz von LNG zum Antrieb ihrer Fähren, u.a. „Pedro Álvares Cabral“ komplettiert Quartett für Hamburg Süd-Tochter Bereits im Mai 2013 von der zur CSSC-Gruppe gehörenden Shanghai Shipyard an die Hamburg Süd-Tochter Aliança abgeliefert worden war der Containerfrachter „Pedro Álvares Cabral“, dessen Taufe am 24. Mai d.J. im Hafen von Itapoá nachgeholt wurde. Als Taufpatin fungierte Elisabeth von Krüger de Freitas, Ehefrau von Humberto Ramos de Freitas, Executive Officer for Logistics and Mineral Exploration der Vale S.A., einem wichtigen Kunden von Aliança Bulk. An der Zeremonie nahmen auch Dr. Arnt Vespermann, Mitglied der Geschäftsführung der Hamburg Süd und Julian Thomas, General Manager Region South America East Coast der Hamburg Süd und Aliança, teil. Bei dem Täufling handelt es sich um die letzte Einheit einer Serie von vier in China bestellten Schiffen des Typs SDARI 3800 (Explorer-Klasse), mit denen die Aliança ihre Cabotage-Flotte modernisiert und erwei- Schiffsbild: Archiv J. P. Meyer 24 tert. Das im Januar 2013 gelieferte Typschiff „Sebastiao Caboto“ war bereits am 15. Mai 2013 in Santos, die am 19.Juli 2013 gelieferte Schwester „Fernao de Magalhaes“ am 26. September 2013 in Manaus und die am im Projekt MariTIM (Maritime Technologien und Innovationen-Modellregion Deutschland/Niederlande. „Mit ihrer Investition löst die AG ,Ems‘ eine Initialzündung für die Einführung von LNG in den niedersächsischen Häfen aus“, betonte Werner Repenning, Leiter Strategische Unternehmensentwicklung von Niedersachsen Ports als der für den Erhalt und Ausbau der landeseigenen Seehafenanlagen zuständigen Infrastrukturgesellschaft, anlässlich der jetzt erfolgten Achterschiff-Kiellegung. Damit werde das Bewusstsein für einen neuen Umweltschutz in der Schifffahrt aktiviert. J. P. Meyer lichkeit. Die nominale Stellplatzkapazität wird mit 3.800 Standardcontainern (TEU) angegeben, wobei für 500 Behälter Kühlanschlüsse zur Verfügung stehen. Als Hauptantrieb sorgt ein 22.890 kW leistender 7-Zylinder-MAN-B&W-Diesel des Typs S70ME-C für eine Dienstgeschwindigkeit von 19,5 kn. Der Verbesserung der Manöverierfähigkeit dient ein 1.500 kW leistendes Bugstrahlruder. Alle vom Germanischen Lloyd klassifizierten Schiffe tragen den Namen von für Südamerika bedeutenden Entdeckern. Taufe „Pedro Álvares Cabral“ Die „Pedro Álvares Cabral“ wurde nach dem berühmten portugiesischen Seefahrer benannt, der am 22. April 1500 Brasilien entdeckte. Mit der Taufe der „Pedro Álvares Cabral“ in Itapoá (Bundesstaat Santa Catarina) hat die Reedereigruppe auch deutlich gemacht, wie stark der Hafen als „Hub“ bereits in das internationale Liniennetzwerk und in den Cabotage- und Mercosur-Verkehr eingebunden ist. 23. August 2013 gelieferte „Americo Vespucio“ am 22. Oktober in Pecém getauft worden. Die bei einer Länge von 228 bzw. 217,5 m, einer Breite von 37, 20 m und einem Tiefgang von max. 12,5 m 52.065 Tonnen tragenden 42.564-BRZ-Neubauten setzen nach Hamburg Süd-Angaben im Cabotage-Dienst nicht nur neue Maßstäbe hinsichtlich der Tragfähigkeit, sondern auch mit Blick auf die Umweltfreund- Mit dem Terminal im einzigen Tiefwasserhafen in Südbrasilien hat die Aliança zusammen mit der Grupo Battistella und LogZ Logistica Brasil ein bedeutendes Infrastrukturprojekt erfolgreich umgesetzt. Porto Itapoá ging Mitte 2011 in Betrieb, verfügt zurzeit über eine Umschlagskapazität von 500.000 TEU im Jahr und beschäftigt rund 650 Mitarbeiter. Jens P. Meyer Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Schiffbau „Independence“ in Ulsan getauft Die „Independence“ soll als LNG- Terminal genutzt werden und eintreffende LNG-Ladungen regasifiziert an Land befördern. Die schwimmende LNG-Lager- und Regasifizierungsanlage (FRSU Floating Storage and Regasification Unit) „Independence“ ist kürzlich bei der südkoreanischen Werft Hyundai Heavy Industries (HHI) in Ulsan getauft worden. Das Schiff, das im Juni 2011 von der norwegischen Reederei Höegh LNG in Auftrag gegeben worden war, soll zunächst im litauischen Hafen Klaipeda als LNG-Terminal eingesetzt werden. Das 294 m lange und 46 m breite Schiff, bei dem es sich Werftangaben zufolge um den weltweit ersten FRSU-Neubau handelt, verfügt über eine LNG-Lagerkapazität von 70.000 t. An Bord der „Independence“ sollen die LNG-Ladungen von anlegenden Tankschiffen regasifiziert und über spezielle Pipelines an Land befördert werden. Bei Bedarf kann das Schiff auch an anderen Standorten zum Einsatz kommen. Langfristiger Charterer ist das Unternehmen Klaipedos Nafta. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Ende 2014 vorgesehen. Höegh LNG hat bei HHI noch weitere drei FRSU-Neubauten geordert. (aus „Schiff & Hafen”) Kiellegung „Mein Schiff 4“ Rund neun Monate nach der Kiellegung des ersten TUI Cruises-Neubaus, der „Mein Schiff 3“, hat das Kreuzfahrtunternehmen auf der finnischen Werft STX Finland Oy in Turku die Kiellegung der „Mein Schiff 4“ gefeiert. Während der Zeremonie wurde das erste fertig montierte Bauteil – 20 m lang, 18 m breit und circa 390 t schwer – im Baudock der Werft auf die Pallungen gestellt. Die zwei baugleichen 99.700- BRZ-Schwesterschiffe werden jeweils eine Länge von 295 m und eine Breite von 36 m aufweisen. Auf 15 Decks wird es für die Kreuzfahrtpassagiere je 1.253 Der erste Block der „Mein Schiff 4“ bei der Kiellegung in Finnland. Foto: STX Finland Kabinen mit 2.506 Betten geben. Laut TUI Cruises werden die Neubauten rund 30 Prozent weniger Energie als vergleichbare Schiffe verbrauchen und werden mit einem kombinierten Abgasnachbehandlungssystem zur Reduzierung von Emissionen ausgerüstet. Die Indienststellung der „Mein Schiff 4“ ist für das Frühjahr 2015 geplant. „Wir sind sehr glücklich, dass der erste Block des Schiffs wie geplant gelegt werden konnte. Der Bau der „Mein Schiff 3“ und der „Mein Schiff 4“ ist sehr eng getaktet – alle Erwartungen punktgenau zu erfüllen, macht uns sehr stolz. Diese beiden Schiffe sind nach dem allerneusten Stand der Umwelttechnik gebaut“, so Jari Anttila, CEO von STX Finland. (aus Schiff & Hafen) Erfolgreicher Stapellauf für RoPax-Fähre Bei der Flensburger SchiffbauGesellschaft (FSG) ist die RoPax-Fähre „Loch Seaforth“ für das schottische Unternehmen Caledonian Maritime Assets Limited (CMAL) vom Stapel gelaufen. Dabei handelt sich nach Werftangaben um einen modernen und komplexen Neubau, der für die Beförderung von bis zu 700 Passagieren sowie 143 Pkw oder 20 Lkw ausgelegt ist. Die Ablieferung der 116 m langen „Loch Seaforth“ ist für den Sommer vorgesehen. Im Juli soll das Schiff in Dienst gestellt werden und auf der Route von Stornoway nach Ullapool das Festland im Nordwesten Schottlands mit der Hebriden-Insel Lewis verbinden. Aufgrund der Konstruktion und Bauweise ist die Fähre für den 24-Stunden-Einsatz geeignet und soll damit vor Ort gleich zwei ältere Fähren ersetzen. Die FSG hatte den Auftrag zum Bau des Schiffes von CMAL im Sommer 2012 erhalten. Die Werft hatte sich dabei gegen große internationale Konkurrenz durchgesetzt. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 25 Aus Betrieb und Technik Bomin Linde LNG und AG EMS schließen deutschlandweit ersten Liefervertrag über Flüssigerdgas als Schiffstreibstoff ab Die Borkumfähre MS „Ostfriesland” wird ab Mitte 2014 mit LNG fahren (v.l.n.r.) Claus Hirsch (Marine Superintendent AG EMS), Jann-Klaas Vißer (Kapitän der MS Ostfriesland AG EMS), Dr. Bernhard Brons (Vorstand AG EMS), Ruben Benders (Managing Director Bomin Linde LNG), Mahinde Abeynaike (Managing Director Bomin Linde LNG), Dr. Richard Schröder (Director Commercial Operations Bomin Linde LNG). Die Reederei Aktien-Gesellschaft EMS (AG EMS) und Bomin Linde LNG haben den ersten Vertrag zur Lieferung von Liquefied Natural Gas (LNG) in Deutschland unterzeichnet. Er sieht vor, die von AG EMS betriebene Personenfähre MS „Ostfriesland” nach ihrem Umbau ab Mitte 2014 mit dem umweltfreundlichen Treibstoff LNG zu versorgen. AG EMS-Vorstand Dr. Bernhard Brons erklärt dazu: „Wir freuen uns, mit Bomin Linde LNG einen führenden Anbieter von flüssigem Erdgas ins Boot geholt zu haben. Damit sind wir die ersten Nutzer von LNG im deutschen Fährschiffsverkehr.“ „Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Nutzung von LNG als Schiffstreibstoff in Deutschland. Ich freue mich, dass AG EMS und Bomin Linde LNG diesen Weg gemeinsam beschreiten“, sagt Mahinde Abeynaike, Geschäftsführer Bomin Linde LNG. Ruben Benders, ebenfalls Geschäftsführer von Bomin Linde LNG, fügt hinzu: „Mit der Versorgung ihrer Fähre mit LNG ist die AG EMS Vorreiter in Deutschland und sendet ein klares Signal, dass dieser emissionsarme Antrieb auch hier angekommen ist.“ 26 Die Betankung erfolgt in einem von der Klassifikationsgesellschaft sowie vom Flaggenstaat zertifizierten Bunkerverfahren. „Der technische Ablauf ist vergleichbar mit dem Prozess der Bebunkerung von traditionellen Treibstoffen. Da das Flüssigerdgas auf ca. –163° C heruntergekühlt ist, sind jedoch entsprechende Schulungen des Personals erforderlich“, erläutert Claus Hirsch, Technischer Inspektor der AG EMS. „Maßgeblich fur die Zu- sammenarbeit mit Bomin Linde LNG als Lieferant ist der Bau von zwei LNGTanklägern ab 2015 in den Häfen von Hamburg und Bremerhaven. Das deckt sich mit unseren Projekten für Emden und Cuxhaven. Die Lieferung an den Hafenstandort Emden soll zunächst aus dem Ausland erfolgen und später von einem deutschen Hafenstandort gewährleistet werden“, erläutert Dr. Bernhard Brons. Bomin Linde LNG schließt derzeit die letzten planerischen Vorbereitungen ab, um die LNG-Tankläger in Hamburg und Bremerhaven zu errichten. Von diesen strategisch wichtigen Knotenpunkten aus lassen sich auch benachbarte Häfen zuverlässig bedienen. „Wir liegen mit unserem Projekt voll im Plan und werden ab 2015 Schiffe in allen deutschen Häfen entlang der Nordund Ostseekuste mit dem sauberen Treibstoff LNG versorgen können“, sagt Bomin Linde LNG Geschäftsfu ̈hrer Mahinde Abeynaike. • Colfax Fluid handling bietet neue Optionen für die intelligente Pumpenregelung CM-1000 Mit der optimalen aktiven Ventilsteuerung kann die intelliegente Regelung für Seewasserkühlsysteme den Energieverbrauch sowie die Wartungs- und Ausrüstungskosten noch weiter reduzieren. Colfax Fluid Handling, ein Geschäftsbereich der Colfax Corporation (NYSE: CFX) und ein weltweit führender Hersteller von Produkten und Lösungen für den Umgang mit Flüssigkeiten für anspruchsvolle Anwendungen, bietet als Option für die Baureihe CM-1000 ab sofort eine aktive Ventilsteuerung (Active Valve Control) an. Die Baureihe CM-1000 ist eine intelligente Regelung für Seewasserkühlsysteme, die sich sowohl beim im neuen Schiff als auch nachträglich installieren lässt. Die Baureihe CM-1000 wurde im April 2013 auf den Markt gebracht und auf der Nor-Shipping in Oslo erstmals präsentiert. Sie verbessert die Pumpeffizienz von Seewasserkühlsystemen auf Schiffen, reduziert die Betriebs- und Wartungskosten und verlängert die Wartungsintervalle. Insgesamt wird so ein ökologischerer und nachhaltigerer Betrieb derartiger Systeme erreicht. Die Baureihe CM-1000 mit der neuen aktiven Ventilsteuerung ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 85% und macht damit eine deutlich günstigere CO2-Bilanz eines Schiffs möglich. Außerdem reduziert sie den Wartungsaufwand um bis zu 50%, erhöht die Betriebssicherheit sowie den ROI und verringert langfristig die Gesamtbetriebskosten. Diese neue Version wurde am 28. 11. 2013 in Hamburg weltweit erstmals auf einer speziellen Veranstaltung Reedern vorgestellt. Weitere Veranstaltungen unter dem Motto „CM-1000 Road to Savings“ sind im Laufe des nächsten Jahres weltweit geplant. Die nächste Veranstaltung wird im Frühjahr in Athen stattfinden. Die Baureihe CM-1000 mit aktiver Ventilsteuerung überwacht in Echtzeit Betriebsbedingungen wie die Temperatur des Frischwassers sowie den Ansaugund Förderdruck der Pumpen. Auch die Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Aus Betrieb und Technik Temperatur des Motors wird überwacht und der Seewasser-Zustrom zu den Kühlern wird automatisch entsprechend reguliert. Christian Martin, bei Colfax für die Produkte der Commercial Marine verantwortlich, erläutert: „Die Baureihe CM1000 sorgt in Verbindung mit der aktiven Ventilsteuerung und der integrierten Kaskadierbarkeit dafür, dass die Pumpen jederzeit mit maximaler Effizienz arbeiten – unabhängig von den Betriebsbedingungen und Systemanforderungen. Es handelt sich nicht nur um eine Überwachung des Betriebs, sondern um eine vollständige Betriebssteuerung. Wenn eine Pumpe sich außerhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte bewegt, geht nicht einfach eine Warnlampe an, auf die man reagieren muss. Vielmehr veranlasst die Logik der aktiven Ventilsteuerung automatisch eine Anpassung des Betriebspunkts durch den CM-1000-Controller. Das Risiko einer Pumpenkavitation wird ausgeschaltet. Das bedeutet, dass die gesamte Anlage eine längere Lebensdauer erreicht und weniger gewartet werden muss. Die höhere Effizienz im Betrieb führt zu Einsparungen bei Ausrüstung, Personal und Energiekosten.“ sung von Motorund Pumpendrehzahl – für Energieeinsparungen zwischen 40 und 80% sowie eine Reduzierung der Belastungen, was wiederum zu einer längeren Lebensdauer der Anlage und einem geringeren Wartungsaufwand führt. Dieser Modus ersetzt das herkömmliche System aus Pumpen, die kontinuierlich bei voller Dreh„Ob Sie Metalle schneiden, schweißen, sägen oder bohren zahl laufen, und – wir haben die passende Metallbearbeitungslösung mit einer By-Passinnovativer Schmierstofftechnologie (aus Oerlinghausen) Leitung. Die und das seit mehr als 50 Jahren – verfügbar rund um die Worst-Case-BeUhr über unseren Internetshop … garantiert.“ dingungen (Temperatur des SeeKühlschmierstoffe . Schneidöle . Schweißtrennmittel wassers 32 °C, Rostschutzmittel höchste AnfordeJokisch GmbH rung an das geFabrik für Schmier- u. Kühlmittelspezialitäten samte KühlsysIndustriestraße 5-10, 33813 Oerlinghausen tem) können www.jokisch-fluids.de weiterhin erfüllt werden. Aktive Ventilsteuerung (Active Valve penregelung bietet unseren Kunden – Control) für zusätzliche SystemeffiSchiffseignern ebenso wie Werften – eizienz (Reduzierung des Energievernen echten Mehrwert. Unserer Ansicht brauchs insgesamt um bis zu 85%). nach ist die Baureihe CM-1000 mit diesen neuen Optionen mehr denn je eines Die Zustandsüberwachung („Conditider flexibelsten Systeme auf dem Markt on Monitoring“) erkennt Hinweise auf – für optimierte Verfügbarkeitszeit und Abnutzung und Defekte wie Lagerhöhere Leistung.“ schäden, Ausrichtungsfehler oder Kupplungsschäden, Beschädigungen Weitere Informationen sind im Internet der Gleitringdichtungen und Trockenunter smart.colfaxcorp.com/CM1000 laufen. So können unerwartete Schäverfügbar. Dort können mit Hilfe eines den vermieden und die Ausfallzeiten CM-1000-Simulators die tatsächlichen reduziert werden. Energie- und CO2-Einsparungen für spezifische Routen über den Atlantik, den Das Operation Monitoring verlängert Pazifik und den indischen Ozean berechdie Mean Time Between Failures net werden. Dabei werden Schiffstyp (MTBF), weil der Betrieb im Teillastund –größe, Wassertemperatur, Eneroder Überlastbereich vermieden wird. giekosten und Druckanforderungen präDie Belastung der Lager sowie das Risizise berücksichtigt. ko einer Pumpenkavitation sinken, die Betriebssicherheit erhöht sich und die Pumpenleistung wird konsistenter. Die Baureihe CM-1000 mit aktiver Ventilsteuerung ist für ein Szenario mit zwei Pumpen à 100 % ebenso geeignet wie für ein Szenario mit drei Pumpen à 50% und bietet dabei folgende Vorteile: Betrieb mit variabler Drehzahl, d. h. Anpas- Karl-Johan Brinck, Vice President Commercial Marine bei Colfax Fluid Handling, sagt mit Blick auf diese Vorteile: „Bei der Baureihe CM-1000 von Colfax Fluid Handling steht der ROI im Mittelpunkt. Die intelligente Pum- Die Pumpenregelung CM-1000 überprüft den Pumpenstatus anhand der Leistungskurve der Pumpen und öffnet und schließt die Ventile im Seewasserkühlsystem so, dass die Pumpen möglichst immer im optimalen Betriebspunkt fördern. Bei einem Szenario mit drei Pumpen à 50% ermöglicht die aktive Ventilsteuerung einen intelligenten kaskadierenden Pumpenbetrieb. Da die Ventilanpassungen automatisch erfolgen, entfällt das Risiko fehlerhafter manueller Eingriffe. So kann zusätzliche Energie eingespart werden, und die Gesamteffizienz des Systems erhöht sich. Außerdem reduziert die aktive Ventilsteuerung die Systemkomplexität auf der Frischwasserseite des Kühlers, da aufgrund geringerer Rohrturbulenzen das Drei-Wege-Ventil und die By-PassLeitung nicht mehr notwendig sind. So sinken die Anschaffungs- und auch die Wartungskosten. Für jedes Problem die passende Lösung. Ihr Partner bei der Metallbearbeitung. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 27 Wieland Hauptversammlung 2014 „Wieland“ – Vereinigung der Schiffsingenieure Bremerhaven e.V. von 1927 Angeschlossen der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) Postanschrift: Am Ostermoor 21, 27578 Bremerhaven www.schiffsingenieure-bremerhaven.de | email: wieland@schiffsingenieure-bremerhaven.de Bankverbindung: IBAN: DE 15 2925 0000 0001 6028 96 BIC : BRLADE21BRS Geschäftsführer Vorstand: Vorsitzender: Dipl.-Ing. Klaus Ehlen Telefon 0471 - 6 63 82 Schriftführer: Dipl.-Ing. Gustav Schlag, Tel. 04741 - 75 04 Schatzmeister: Dipl.-Ing. Jürgen Armbrust Telefon 0172 - 8 15 55 87 Verantwortlicher Redakteur für Zeitungsteil „Wieland“: Dipl.-Ing. U. Grüber, Tel. 0421 - 65 13 96 E-Mail: uwe.grueber@t-online.de Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur Journal“ ist im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen. Der Vorstand gratuliert folgenden Mitgliedern herzlich zum Geburtstag: 65 Jahre Ingo Schlüter 2. 5. 75 Jahre Dieter Behnholz 20. 6. Ein schöner Anlass – Für das neue Lebensjahr wünschen wir alles Gute, vor allem Gesundheit und persönliches Wohlergehen. Der Vorstand Die „Montagsrunde“ der Wieland-SchiffsingenieureStammtisch „Maschine genug“ trifft sich jeden Dienstag von 10.30 bis 12.00 Uhr im Restaurant „Schiffergilde“ Obere Bürger zum Klönschnack 28 Die Jahreshauptversammlung der „Wieland“, am Freitag, dem 25. April 2014, im „Weser-Yacht-Club“, war sehr gut besucht. Es waren 39 Mitglieder anwesend, darunter eine Reihe von Studenten, die von dem 1. Vorsitzenden, Herrn Klaus Ehlen, besonders begrüßt und willkommen geheißen wurden. Besonders begrüßt wurde auch unser Ehrenmitglied Herr Gerd Wiese. Die diesjährige Hauptversammlung hatte als Schwerpunkte die Neubesetzung von Vorstandspositionen, und die Unterrichtung der Mitglieder über die geplante Veranstaltung eines gemeinsamen Winterfestes, zusammen mit dem VDI Ortsverein Bremerhaven, und der Ingenieurvereinigung Cuxhaven. Die üblichen Tagesordnungspunkte wurden von der Hauptversammlung zügig abgearbeitet. Der Kassenbericht wurde genehmigt, dem Gesamtvorstand Entlastung erteilt, und dem geschäftsführenden Vorstand, bestehend aus dem 1. Vorsitzenden Klaus Ehlen, dem Schatzmeister und Geschäftsführer Jürgen Armbrust und dem 1. Schriftführer Gustav Schlag, für ein weiteres Jahr das Vertrauen ausgesprochen. Hierzu ist zu bemerken, dass die Entlastung des Vorstandes nur durch den besonderen Einsatz von Herrn Dieter Schwarzwald möglich gemacht wurde. Da unser neuer Schatzmeister und Geschäftsführer, Herr Jürgen Armbrust erkrankt war, wozu auch ein wiederholter Krankenhausaufenthalt gehörte, war es ihm nicht möglich, den Kassenbericht 2013 fristgerecht zu erstellen. Herr Schwarzwald ist hier kommissarisch eingesprungen und hat die Kassenabrechnung für den Geschäfts-Jahresabschluss 2013 erstellt. Außerdem hat er die Kassenprüfung durch die Rechnungsprüfer vornehmen lassen. Das ist alles zu unserer größten Zufriedenheit verlaufen. Der Jahresabschluss weist ein deutliches Plus auf und wir sind Herrn Schwarzwald für seinen besonderen Einsatz zu größtem Dank verpflichtet. Herr Armbrust befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung, und wir wünschen ihm eine baldige, vollständige Genesung. In seinem Jahresbericht als 1. Vorsitzender berichtete Herr Ehlen über die Vereinsaktivitäten. Das Matjesessen in der Seebeck-Villa und die Jubilarehrung im Auswandererhaus waren gelungene Veranstaltungen. Die Werbeveranstaltung für Studenten der Hochschule Bremerhaven war erfolgreich. Es sind 9 Studierende neu in die „Wieland“ eingetreten. Die geplante Werbeveranstaltung für die Studierenden der Seefahrtsschule Cuxhaven, wurde, wegen des noch andauernden Umbaus der Schule, aufgeschoben. Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen, soll der Werbeabend in den neuen Räumlichkeiten stattfinden. Herr Rothe, als Direktor der Schule, wird die „Wieland“ auch zu der Einweihungsfeier des Erweiterungsanbaus einladen. Auch die Berichte der Sprecher der Ausschüsse waren überwiegend positiv, und der Mitgliederstand ist nahezu konstant geblieben. Wir haben derzeit insgesamt 306 Mitglieder. Herr Armbrust berichtete von Schwierigkeiten mit der Sparkasse Bremerhaven, bei der Umstellung der Lastschriftvollmachten auf die neuen IBAN und BIC Daten. Zur Erlangung dieser Daten war es notwendig, ein Rundschreiben an alle Mitglieder zu versenden. Der Rücklauf dieser Aktion war überaus erfolgreich und ist bereits nahezu abgeschlossen. Änderungen im Gesamtvorstand Unser ehemaliger, langjähriger 1. Vorsitzende, Herr Prof. Horst Könnecke wurde auf Vorschlag des Vorstandes von der Hauptversammlung in das Amt des Alterspräsiden gewählt. Die Wahl war einstimmig, es gab keine Gegenstimmen. Die Herren Schöning und Schulz, die seit 2001 im Vorstand und Festausschuss engagiert mitgearbeitet haben, äußerten den Wunsch, aus der aktiven Vorstandsarbeit auszuscheiden. Die Hauptversammlung bedankte sich bei den Herren für viele Jahre erfolgreiche Arbeit. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Wieland Als Nachfolger im Festausschuss wurden die Vorstandsmitglieder Dieter Kreitz und Jörn Richter vom Vorstand vorgeschlagen, und von der Hauptversammlung bestätigt. Bei den Rechnungsprüfern musste Herr Klaus Grochowski satzungsgemäß ausscheiden. Als sein Nachfolger wurde Herr Heiko Kräft gewählt. Herr Hans-Gerd Stoll wurde für ein weiteres Jahr als Rechnungsprüfer bestätigt. Herr Prof. Hermann Solbrig möchte nach der nächsten VDSI-Jahreshauptund Delegiertenversammlung am 29. Mai 2014 (Himmelfahrt) in Rostock sein Amt als VA-Mitglied abgeben. Als Nachfolger im Verwaltungsausschuss (VA) steht Herr Gustav Schlag zur Verfügung. Da Herr Bastian Gruschka sein Studium bald abschließen, und wieder zur See fahren wird, möchte er das Amt des 2. Vorsitzenden abgeben, verbleibt aber vorläufig als Beisitzer im Vorstand Zum Zeitpunkt dieser HV war er im Rahmen eines Praxissemesters auf See. Herr Gruschka hat als Verbindungsmann zwischen der Studentenschaft und der „Wieland“ sehr gute Arbeit geleistet. Für seine berufliche Zukunft wünscht ihm die „Wieland“ alles Gute und viel Erfolg. Als Nachfolger für die studentische Belange, hat sich Frau Franciska Handschuch bereiterklärt, für den Vorstand zu kandidieren. Frau Handschuch stellte sich der Hauptversammlung vor. Sie ist 24 Jahre alt und Studentin im 3. Semester SBT an der Hochschule Bremerhaven. Frau Handschuch wurde von der HV einstimmig als 2. Vorsitzende in den Vorstand gewählt. Herr MarcThaden, auch SBT-Student im 3. Semester, hat sich ebenfalls bereit erklärt, sich in den Vorstand wählen zu lassen. Eine Mitwirkung von Studenten z.B. im Vortragswesen, bei Themen- und Werbeabenden, und auch bei der Betreuung der „Wieland“Webpage und Facebook-Seite, ist für den Verein von Vorteil. Herr Thaden stellte sich der Versammlung vor, und wurde von der HV einstimmig als Beisitzer in den Vorstand gewählt. Gemeinsames Winterfest VDI, IVC und „Wieland”, Stand der Diskussion Es haben mehrere Treffen mit dem VDI Ortsverein Bremerhaven und der Ingenieur-Vereinigung Cuxhaven stattgefunden. Zweck der Zusammenkünfte ist die Förderung der Zusammenarbeit, und die Veranstaltung eines gemeinsames Winterfestes. Der VDI hat für die Planung eines gemeinsamen Festes schon einige Vorarbeit geleistet. Für ein Ingenieurs-Dinner in festlicher Kleidung mit Büfett, wird das Forum im Fischereihafen bevorzugt ins Visier genommen. Das Forum wird allerdings zur Zeit umgebaut, und soll nach der Fertigstellung für derartige Veranstaltungen bestens geeignet sein. Aus heutiger Sicht, sollen die Umbaumaßnahmen im Februar/März 2015 abgeschlossen sein. Unsere Planungen sind also dementsprechend anzupassen. Außerdem können wir zu diesem Fest auch die befreundeten Ortsvereine der VDSI einladen. Im Anschluss an den offiziellen Teil der „Wieland“-Jahreshauptversammlung fand das traditionelle Curry-Reis-Essen statt, was wieder sehr gut war. Gustav Schlag Das Blaue Band Das Blaue Band steht im europäisch-nordamerikanischen Kulturkreis für die Ehrung, die das schnellste Schiff für bezahlende Passagiere auf der Transatlantik-Route Europa–New York erhalten hat. Der Beginn der transatlantischen Dampfschifffahrt ist somit auch den Beginn der Geschichte des Kampfes um das Blaue Band, evtl. ist es der Blauen Schleife für das schnellste Pferd beim Derby für die Schifffahrt entlehnt worden. Die ersten Schiffe waren britische und amerikanische Schiffe. 1897 eroberte Kaiser Wilhelm der Große das Blaue Band. Nicht nur dass das schnellste Schiff einer deutschen Reederei, dem Norddeutschen Lloyd Bremen, gehörte, sondern es war auch auf einer deutschen Werft, der Stettiner Vulkan Werft, gebaut worden. Dieses war eine kleine Sensation, bis dahin hatten britische Schiffe dominiert. Es folgten noch die Deutschland, von der HAPAG, die „Kronprinz Wilhelm” und die „Kaiser Wilhelm II”, beide vom Norddeutschen Lloyd. Lange hielt die „Mauretania” mit 78.000 PSw und 31.938 BRT das Blaue Band, dass sie im September 1909 auf dem Westkurs und im Dezember 1907 auf dem Ostkurs mit einer Geschwindigkeit von 26,06 bzw. 23,69 Kn. erreichte. 1929 löste die „Bremen” mit 130.000 PSw und 51.656 BRT die „Mauretania” ab. Sie war im Juli 1929 mit 27,83 Kn auf dem Westkurs und sogar mit 27,91 Kn auf dem Ostkurs das schnellste Schiff unter Mitwirkung des Bremerhaveners Chiefingineur Hundt. Jedoch ließ die „Konkurrenz“ nicht lange auf sich warten. Das Schwesterschiff, die „Europa” mit ebenfalls 130.000 PSw und 49.746 BRT übernahm das Blaue Band im März 1930 mit 27,91 kn auf dem Westkurs. Die Fahrt von Southampton nach New York dauerte 4 Tage, 14 Stunden und 30 Minuten. Wieder hatte ein Bremerhavener Chiefingeneur, H. Eints, seine Hände im Spiel. Über drei Jahre später, August 1933, zeigt die „Rex” (Italien) mit 142.000 PSw und 51.062 BRT dass es noch schneller geht, mit 28,92 Kn. Mit immer höherer PS Leitung übernahm im Juni 1935 die „Normandie” (Frankreich) mit 165.000 PSw und 79.280 BRT mit 29,98 bzw. 30,31 kn die Herrschaft. Der Wettlauf nahm kein Ende. Die „Queen Mary” (UK) mit 200.000 PSw und 80.774 BRT legte im August 1936 noch zu und erreichte 30,14 bzw. 30,63 kn. Den Schlusspunkt setzte dann im Juli 1952 die „United States” (USA) mit 240.000 PSw und 53.329 BRT mit 34,51 bzw 35,59 kn., dass bedeutete in 3 Tage, 12 Stunden und 12 Minuten von Southampton nach New York. Auf der 1. Probefahrt hatte sie sogar 40 kn geschafft, das aus militärischen Gründen lange geheim gehalten wurde. 29 Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V., angeschlossen der Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) Am Haßkamp 15, 28259 Bremen Tel. 0421 - 5 28 83 14 E-Mail: vdsibremen@t-online.de im Internet: www.vdsi-bremen.wix.com/vdsi Geschäftszeiten: montags 9.00 Uhr bis ca. 12.00 Uhr Konten: Sparkasse in Bremen IBAN: DE30 2905 0101 0001 0162 52 BIC: SBREDE22XXX Geschäftsführender Vorstand: Vorsitzender Prof. Dipl.-Ing. Heinz-Hermann Albers Tel. + Fax 0421 - 58 56 34 Schriftführer: Schiffsingenieur Alfred Seif Tel. 04401 - 7 25 19 Kassenwart: Dipl.-Ing. Heinz-Hermann Große Tel. 0421 - 6 36 42 02 Verantwortlicher Redakteur für Zeitungsteil Bremen: Dipl.-Ing. Herwig Pollem Telefon 0160 - 8 04 94 58 E-Mail: Herwig@Pollem.de Der Bezugspreis für die Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur Journal“ ist im Mitgliedsbeitrag eingeschlossen. Der Vorstand wünscht allen nachfolgend aufgeführten Mitgliedern zu ihrem Geburtstag alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit. 70 Jahre Teunis Rolf Peter-Paul Scholz Lehmann Grüttner 16. 5. 4. 6. 21. 6. 75 Jahre Axe Kurt Oehler Satow 6. 5. 20. 6. 80 Jahre Paul-Wolfgang Arnold Cichy Haesihus 28. 5. 5. 6. 82 Jahre Germuth von Rolf Hoffmann Blume 3. 6. 28. 6. 84 Jahre Rudolf Meenen 18. 6. Wir wünschen Ihnen noch viel Freude an und in unserem Verein. 30 Kurzfassung des Protokolls der Mitglieder-Hauptversammlung, am Donnerstag, dem 20. März 2014, um 17.00 Uhr, im Haus der „Tritonia“, Leinestraße 5, 28199 Bremen Die Einladung zur Mitglieder-Hauptversammlung erfolgte in der Fachzeitschrift „Schiffs-Ingenieur Journal”, Ausgabe 1/2014, auf unserer Vereinsseite fristgerecht. Zusammen mit der Einladung wurde die vorgeschlagene Tagesordnung angekündigt. Teilnehmer: Die Namen der teilnehmenden Mitglieder und die Mitgliedsnummern wurden in einer Anwesenheitsliste dokumentiert. Nach Prüfung der Anwesenheitsliste wurde festgestellt, dass entsprechend der Satzung, die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung gegeben war. Beginn: 17.07 Uhr, Ende: 18.22 Uhr Vorsitz: Herrn Heinz-Hermann Albers TOP 1 Begrüßung und anschließende Verabschiedung des letzten Protokolls Von unserem 1.Vorsitzenden Herrn Albers, wurde die Mitgliederhauptversammlung um 17.07 Uhr eröffnet. Herr Albers begrüßte die anwesenden Mitglieder, dankte für das Erscheinen und wünschte einen guten und harmonischen Verlauf der heutigen Versammlung. Die im „Schiffs-Ingenieur Journal" angekündigte und vorgeschlagene Tagesordnung wurde zur Diskussion gestellt. Da es keine Einwände gab, wurde entsprechend der vorgeschlagenen Tagesordnung verfahren. Das Protokoll der letzten MitgliederHauptversammlung vom 14. März 2013 lag zur Einsichtnahme in unserer Geschäftsstelle aus. Durch einen Unfall haben wir unser Mitglied Detlef Warns im März 2014 verloren. Wir trauern mit seiner Familie und werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Verein der Schiffsingenieur in Bremen e.V. Der Vorstand Da es keine Änderungs- oder Ergänzungswünsche gab, wurde das Protokoll zur Genehmigung und zur Abstimmung gebracht. Das vorliegende Protokoll von 14. März 2013 wurde einstimmig genehmigt. TOP 2 Jahresberichte des Vorstandes und der Ausschüsse 2.1 Bericht des Vorstandes Bericht durch Herrn Albers Neben Mitteilungen aus dem Verein wurden in dem Bericht des Vorstandes auch die Mitgliederbewegungen im Berichtszeitraum erläutert. Der Mitgliederstand am Ende des Berichtsjahres stellt sich wie folgt dar: Mitgliederstand am 31. 12. 2013: 214 Leider musste mitgeteilt werden, dass im letzten Jahr nachstehende Mitglieder verstorben sind: Herr Hans Becker, Herr Henning Michaelis, Herr Herrmann Miedtank. Zur Trauer und zur Ehrung der verstorbenen Mitglieder bat Herr Albers, dass sich die Versammlungsteilnehmer von ihren Plätzen erheben möchten. Nach einer Gedenkminute wurde die Versammlung fortgesetzt. Es musste aber auch mitgeteilt werden, dass im letzten Jahr leider wieder sieben Mitglieder ihre Mitgliedschaft in unserem Verein gekündigt haben. In der Versammlung wurde darauf hingewiesen, dass eine Werbung neuer Mitglieder schwierig ist, da durch das Fehlen von Schiffsingenieursausbildung entsprechende Möglichkeiten, Werbung von Schiffsingenieursstudenten, nicht vorhanden sind. Nach einem weiteren, kurzen Überblick über die allgemeinen Vereinstätigkeiten, setzte Herr Albers mit den Berichten über die Tätigkeit im Verwaltungsausschuss des VDSI die Unterrichtung der Versammlung fort. 2.1 VA-Ausschuss des VDSI: Den Vorsitz im Verwaltungsausschuss (VA) hat zzt. der Rostocker Ortsverein. Die nächste Jahreshaupt- und Delegiertenversammlung der VDSI findet am Himmelfahrtstag, dem 29. Mai 2014 in Rostock statt. Dort wechselt der Vorsitz im VA zu dem Bremer Ortsverein. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Verein der Schiffsingenieure in Bremen e.V. Durch diesen Wechsel wird einige zusätzliche Arbeit auf unseren Verein zukommen. Herr Albers bittet die Mitglieder um rege Mitarbeit dafür. Auch in dem vorliegenden Berichtszeitraum waren die Ortsvereine und der VDSI bei einer Vielzahl von Veranstaltungen der „maritimen Community” präsent und haben „Flagge gezeigt”. In diesem Jahr werden es Veranstaltungen wie Maritimer Dialog, Parlamentarischer Abend in Berlin und verschiedene Arbeitssitzungen der IMO sein. In Bremen wird am 13. 5. 2014 ein Maritimer Tag stattfinden, mit Kongress und Ausstellungen im Kongresszentrum sowie eine Ausstellung auch als touristische Messe an der Schlachte. Der VDSI wird an keiner Ausstellung teilnehmen. Für die internen Abstimmungen hat sich der VA der VDSI im Berichtszeitraum zu fünf Sitzungen im Vereinshaus des Hamburger Ortsvereins getroffen. Von unserem Verein sind Herr Albers und Herr Große als ständige Mitglieder im VA dabei. Herr Albers berichtete über die verschiedenen Aktivitäten. 2.2 Schiffsingenieur Journal Die Pflege der zwei Seiten in der neuen Vereinszeitung tätigt Herr Pollem. Auch hier können Vereinsmitglieder mit eignen Beiträgen mitarbeiten. Top 3 Jahresbericht der Finanzverwaltung 3.1 Bericht des Kassenwartes, Herr Große Der Kassenbericht-Jahresabschluss 2013 lag vor. Er wurde im Vereinsbüro durch Herrn Saschek und Herrn Schön am 3. 2. 2014 geprüft. Hierzu die Ausführungen von Herrn Schön unter Punkt 3.2. Die einzelnen Punkte wurden kurz durchgesprochen. Die Reduzierung unserer Mitgliederzahlen spiegelt sich natürlich auch in den Beitrags-Einnahmen des Vereins wieder. 3.2 Bericht der Kassenprüfer, vorgetragen von Herrn Schön Kassenprüfung für das Geschäftsjahr 2013 in der Geschäftsstelle Huchting am 3. Februar 2014. Anwesend waren: die Herren: HeinzHermann Große als 1. Kassenwart, Rolf Schön als Kassenprüfer und Jürgen Saschek als Kassenprüfer. Im Geschäftsjahr 2013 wurden 169 Geld-Eingänge und 84 Geld-Ausgänge verbucht. Hiervon wurden sporadisch ca. 10% der Belege mit den Eintragungen in den Journalbüchern kontrolliert. Es wurden einwandfreie Aufzeichnungen vorgefunden, die Einnahmen und Ausgaben entsprachen den Belegen. Das verbleibende Guthaben wurde durch die Auszüge des Girokontos bei der Sparkasse Bremen sowie des Sparbuches und der Bargeldbestände bis auf den letzten Cent exakt belegt. Top 4 Bereitschaft zur Mitarbeit im Verein, Bereitschaft zur Mitarbeit nach Aufforderung. Der Vorstand stellte klar, dass die Mitarbeit im Verein für den Verein lebenswichtig sei. Durch die Übernahme des Vorsitzes im Verwaltungsausschuss des VDSI entsteht zusätzliche Arbeit im Besonderen bei der Ausrichtung der Haupt- und Delegierten Versammlung am Himmelfahrt-Tag im Jahr 2015. Alle Mitglieder sind aufgefordert zur Mitarbeit in diesem besonderen Fall. TOP 5 Entlastung des Vorstandes Aus dem Teilnehmerkreis der Mitgliederhauptversammlung wurde von dem Mitglied Herrn Beckmann der Antrag auf die Entlastung des gesamten Vorstandes gesteIlt, einschließlich der Finanzverwaltung. Der Antrag wurde zur Abstimmung gebracht. Dem Antrag wurde zugestimmt und dem gesamten Vorstand die Entlastung erteilt. TOP 6 Wahl des Vorstandes Der gesamte Vorstand, bestehend aus Herrn Albers, 1. Vorsitzender, Herr Seif, 1. Schriftführer und Herr Große, Kassenwart stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig gewählt. Herr Albers war von Herrn Seif bevollmächtigt worden, in seinem Namen, für seine Wiederwahl zusprechen. Top 7 Diskussion über zukünftige Vereinsaktivitäten und Veranstaltungen Zur Diskussion stand die Wiederholung des Vereinsfestes im Februar 2015 mit Reis- und Curry-Essen und der gleichen diesjährigen Musikaufführung sowie der Nadelverleihung der langjährigen Mitglieder. Die anwesenden Mitglieder sprachen sich einstimmig für die Wiederholung des Vereinsfestes im Februar 2015 aus. Der Raum im „Tritonia“ wurde für den 21. Februar 2015 vorreserviert und der Beginn auf 17.00 Uhr festgelegt. Nochmals wurde von allen Teilnehmern das diesjährige Fest als Erfolg in der Form der Geselligkeit und der Tanzmusik sowie das schmackhafte Essen hervor gehoben. TOP 8 Behandlung von Anträgen Behandelt wurde ein Antrag, fristgerecht eingereicht von Herrn Schön, mit dem Thema: „Zukunft des Vereins der Schiffsingenieure in Bremen e. V.“. Der Antrag wurde diskutiert und einstimmig angenommen und der Vorstand wurde beauftragt in der Mitgliederversammlung 2015 unter dem Tagesordnungspunkt: „Bericht über die Zukunft des Schiffsingenieurvereins in Bremen e.V.“ den Bericht vorzutragen und zu diskutieren. Der schriftliche Antrag wird dem Protokoll als Bestandteil beigefügt. TOP 9 Verschiedenes Da von verschiedenen Mitgliedern der Wunsch geäußert wurde, den Termin für das Vereinsfest bei dem Wirt sofort zu buchen, wurde dem nachgegeben und der Termin auf den 21. Februar 2015 festgelegt (siehe auch TOP.7). Da es keine weiteren Wortmeldungen von den Anwesenden gab, schloss Herr Albers die Versammlung um 18.22 Uhr mit dem Dank für die Teilnahme sowie dem Wunsch auf einen guten Nachhauseweg und ein gesundes Wiedersehen zur nächsten Mitgliederversammlung März 2015. Protokoll aufgestellt: Kurt Satow Das vollständige Protokoll liegt, zur Einsichtnahme für alle Mitglieder, in der Geschäftsstelle aus. Es wird darauf hingewiesen, dass für die Erhebung des Mitgliedsbeitrages keine schriftliche Aufforderung mit dem Überweisungsschein mehr erfolgt. Es ergeht die Bitte, die fälligen Mitgliedsbeiträge zügig zu überweisen. Um unnötige Verzögerungen zu vermeiden, empfiehlt sich unter Umständen die Einrichtung eines Dauerauftrages. Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014 Der Kassenwart 31 Raum für Adressaufkleber Schiffsreparaturen in Vietnam – Eine Geschichte in mehreren Fortsetzungen, Teil 1 Einführung Leider bin und war ich kein Seemann wie angenommen, sondern nur der zuständige Reparaturingenieur für Schiffsreparaturen in der Bason-Werft vom Beginn bis zum Ende der achtziger Jahre. So werden meine Erinnerungen aus meiner Sicht geprägt sein und nicht zu sehr die Freuden und Ärgernisse aus der Sicht der Seeleute darstellen. Auf Grund der lange vergangenen Zeit ist es mir auch nicht möglich, die weiter unten zu erzählenden Stories den jeweiligen Schiffen und schon gar nicht beteiligten Personen zu zuordenen. Wer zu der jeweiligen Zeit oder Situation anwesend war, wird sich sicher erinnern. Die ersten Reparaturen dieser Art sind in Saigon bereits 1976 ausgeführt worden und vor meiner Zeit waren bereits drei andere Reparaturingenieure dort tätig. Generell basierte die Ausführung von Werftreparaturen auf langfristigen außenhandelspolitischen Vereinbarungen zwischen der DDR und der Republik Vietnam, d.h. die kommerzielle Seite lag mehr oder weniger in den Händen der jeweiligen Außenhandelspartner Schiffscommerz und Machinoimport aber immer mit Unterstützung oder in enger Kooperation mit der DSR. Die technische und logistische Vorbereitung und Durchführung dieser Instandhaltungsmaßnahmen war in Verantwortung der DSR, Abteilung Instandhaltung, TFI-1, zu der ich seit etwa 1966 gehörte. Dies erfolgte natürlich jeweils in enger Zusammenarbeit mit den betreffenden Ingenieuren, speziell den Chiefingenieurs, den technischen Offizieren und für die deckseitige materielle Absicherung am Anfang noch vielfach mit den Chief Mates. Diese Werftzeiten dienten dazu, den Schiffen von Typ X und später auch bzw. nur noch Typ XD, die in der Fernostfahrt eingesetzt waren, die erforderlichen Dockbesichtgungen zweijährlichen durch die Klassifikation zur Bestätigung der Schiffsklasse abzusichern und wie üblich bei Schiffen die immer notwendigen Reparaturen und kosmetischen Instandhaltungen am Schiffskörper vorzunehmen, wie Stahlarbeiten an der Außen- 32 haut, an Deck und Lukenabdeckungen, Entrostungsund Konservierungsmaßnahmen, Überholung der Propellerwellenlagerung (Pockholz), Arbeiten an den Rohrsystemen, am Ladegeschirr, mitunter auch an Maschinenanlagen, also spezielle Arbeiten, die von der Besatzung nicht selbst ausgeführt werden konnten. Die Werft selbst stand unter Obhut der vietnamesischen Marine, und war schon während der französischen Kolonialzeit erbaut. Viele Anlagen stammten noch aus dieser Zeit wie zum Beispiel das Trockendock mit den für schlanke Kriegsschiffe typischen nach unten enger werdenden Seitenwänden. Vorrichtungen für Zugfestigkeitsversuche mit fast metergroßen Anzeigeinstrumenten, aber wie auch Hallen schon aus der amerikanische Besatzungszeit mit der typischen Polyuretanschaumauflage auf den Dächern. Ein entsprechend veralteter Maschinenpark für mechanische Arbeiten, aber alle Möglichkeiten eben für Schiffsreparaturen wie Maschinen und Ausrüstungen zum E-Schweißen, Schmiedeöfen, Dampfhämmer, Elektrowerkstatt, Ankerwickelei, Gießerei, Rohrwerkstatt und ähnliches. Die Ausrüstung der Werft und die personelle Qualifikationen für erforderliche Arbeiten waren eigentlich soweit abgesichert, aber es gab keine materielle Basis für diese Instandhaltungsarbeiten in Vietnam. Alle notwendigen Materialien und Ersatzteile mussten von den Schiffen mitgebracht werden wie Stahlplatten, Elektroden zum Schweißen, Farben für sämtliche Konservierungsarbeiten, spezielle Ersatzteile, wie entfernen für Lukenabdeckungen, Rohrleitungen, Armaturen, Elektroartikel sowie Verbrauchsmaterial wie Flansche, Schrauben, Muttern, Isoliermaterialien.Wir hatten bereits einen ansehlichen Lagerbestand in einer dieser Hallen. Saigon war zu diesen Zeiten noch eine gesperrte Stadt, keine Touristen und eigentlich kein Landgang. Aber auf Grund der guten Zusammenarbeit wurde doch vieles an Unterhaltung ermöglicht, Fahrten zu Keramikfabriken, Gärtnereien, kulturelle Veranstaltungen über Saigontourist und ähnliches. Wenn ich mich recht erinnere, war so etwa ab Mitte der achtziger Jahre dann Landgang kein Problem mehr und jeder konnte nach Feierabend selbständig shoppen gehen unter Beachtung relevanter Vorkehrungen wie Seefahrtsbücher an Bord zu belassen, Geld sicher am Körper aufzubewahren, Fotogeräte nicht aus der Hand zu geben, besondere Vorsicht bei größeren, immer sehr aufgeweckten Kindergruppen und vieles mehr. Es gab ja doch eine Menge Ereignisse, die zu solchen Sicherheitsmaßnahmen führten und beileibe nicht nur bei Landgängen, sondern auch an Bord in Bezug auf wertvolle Materialien, von Kugellagern bis hin zu einem kompletten Landanschlusskabel. Kleinere Dinge konnten eventuell auf dem Schwarzmarkt wieder erworben werden. Soweit zur Einführung und allgemeinen Verständigung über diesen Zeitraum in Vietnam. Besonders erinnerliche Geschehnisse werden in den folgenden Absätzen beschrieben, zeitlich nicht chronologisch, gesehen mit meinen Augen und erfasst mit meinem Kenntnissen und Erfahrungen, also für Ergänzungen, Berichtigungen und weitere Begebenheiten dieser Art sind keine Grenzen gesetzt. Waldemar Krampff Fortsetzung im nächsten Journal Vereinsjournal deutscher Schiffsingenieure – Heft 3 – Mai / Juni 2014