Weser Kurier vom 10.09.2015: Die Heizung unter die Lupe nehmen
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Weser Kurier vom 10.09.2015: Die Heizung unter die Lupe nehmen
TAGESZEITUNG FÜR STUHR · WEYHE · LANDKREIS DIEPHOLZ DONNERSTAG, 10. SEPTEMBER 2015 | NR. 211 | REGIONALAUSGABE Ein Blick hinter oft verschlossene Türen Tag des offenen Denkmals am 13. September: Zahlreiche Stätten im Diepholzer Nordkreis nehmen teil IN DIESER AUSGABE UNTERNEHMEN IN STUHR Gelungener Neustart Stuhr-Brinkum. So einfach wollten sich Horst Sievers und drei seiner Kollegen nicht geschlagen geben. Als ihr Arbeitgeber, das Azetylenwerk Ernst Schulz, 2003 Insolvenz anmelden musste, haben sie die Firma zusammen mit zwei externen Gesellschaftern übernommen – ofSeite 2 fenbar mit Erfolg. WEYHE TOTAL Nur ein Mal nicht am Mikro Weyhe. Einen Auftritt von Tina Turner hat er schon angesagt – allerdings nur eine Kopie des Superstars. Am Wochenende steht für Heiner Wittrock alias DJ Heiner, das 16. Mal „Weyhe Total“ – nur die Premiere verpasste er – als Moderator an. Den Posten hat er übrigens seinem Cousin zu verdanken. Seite 3 SYKER WALDFRIEDHOF Geburtstag mit Geschichten Syke. Märchen und Geschichten sollen am Sonnabend, 19. September, auf dem Syker Waldfriedhof zu hören sein. Eher ungewöhnlich – oder auch nicht. An dem Tag wird der 100. Geburtstages des Friedhofes gefeiert. Kaffee und Kuchen solle es auch geben, so die Veranstalter. Seite 4 Nicht nur Gebäude können Denkmäler sein – auch die Weyher Lok öffnet am Sonntag ihre Türen. Der Fördervereinsvorsitzende Karl-Heinz Stickan zeigt und erklärt Besuchern dann gern, wie die Dampflok früher funktioniert hat. SPORT Viel hat nicht gefehlt FOTO: JANINA RAHN V ON EDYTA BR ÜM MER Landkreis Diepholz. In seinem Grußwort zum Denkmaltag stellt Bundespräsident Joachim Gauck die Frage, „was wir bewahren möchten und welche Lehren und Botschaften wir damit verbinden.“ Antworten auf diese Frage können Besucher im Diepholzer Landkreis finden, indem sie die zahlreichen teilnehmenden Stätten aufsuchen und mit denjenigen ins Gespräch kommen, die sich um die Pflege der erhaltenswerten Denkmäler kümmern. Oftmals steckt im Erhalt viel mehr Arbeit, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. So ist es auch bei der Instandhaltung der Dampflok in Weyhe, die derzeit zum zweiten Mal aufgearbeitet wird. „1998, kurz nach ihrem Kauf, wurde die Lok von der Firma RBS gesandstrahlt, grundiert und komplett neu lackiert – das hat sie damals auch dringend nötig gehabt“, erinnert sich Karl-Hein Stickan, Vorsitzender des Fördervereins Dampflok Weyhe, und zeigt dabei auf Bilder, auf denen die Lok in einem matten Grau-Braun zu sehen ist. Der Lack an der Zugmaschine sei in einem derart schlechten Zustand gewesen, dass sofort gehandelt werden musste, um schlimmere Rostschäden zu verhindern, so Stickan. Damals hätte die Sparkasse dem Verein 50 000 Mark zum Kauf, Transport und der Renovierung der Lok gespendet. Derzeit, nach 17 Jahren bei Wind und Wetter auf den Gleisen stehend, sei es wieder notwendig, die Lok auf Vordermann zu bringen. „Allerdings ist die Spendenbereitschaft bei Weitem nicht mehr so gut, wie damals“, sagt Stickan. Und deshalb würden Diakonie hilft bei Einschulung Landkreis Diepholz (abu). Auf die erste Euphorie nach der Einschulung folgt in vielen Familien schnell Ernüchterung. Bei den Eltern. Denn Schultaschen gibt es nicht geschenkt, dazu Bücher, Hefte, Ordner und so weiter. Da wird das Konto ordentlich strapaziert. Der Verein für Schülerhilfen kann für Entlastung sorgen, lässt Miriam Unger, Pressesprecherin des Kirchenkreises SykeHoya, wissen. Er unterstütze Familien mit geringem Einkommen bei der Anschaffung der Grundausstattung für die Schule. „Schülerhilfsfonds“ nennt Diakonie-Geschäftsführerin Marlis Winkler das. Dafür haben die evangelischen Kirchenkreise Diepholz und Syke-Hoya mit ihren Diakonischen Werken in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Diepholz sowie den Sparkassen Syke und Grafschaft Diepholz vor fünf Jahren den Verein für Schülerhilfen gegründet. Voraussetzung für die Förderung ist ein Nachweis der finanziellen Bedürftigkeit, sagt Lena Vornhusen von der Kirchenkreissozialarbeit. „Bis zum 30. September können wir bei der Diakonie noch Anträge für die Unterstützung stellen.“ Mehr Informationen gibt es beim Diakonischen Werk Syke unter Telefon 0 42 42 / 16 87 20 und in Bassum unter 0 42 41 / 47 42. die Vereinsmitglieder – von denen viele aus dem Handwerk kämen – dieses Mal die Arbeiten in die eigenen Hände nehmen. Der Verein zählt 60 Mitglieder, aktiv am Vereinsleben beteiligt seien allerdings nur zehn bis 15. „Hilfe von jungen Menschen ist immer willkommen“, sagt der Vorsitzende in Hinblick auf die immer älter werdenden Mitglieder. Einen umfassenden Einblick in die Lok, den Beruf des Lokführers, aber auch in die Vereinsaktivitäten erhalten Besucher am Sonntag, 13. September, zwischen 11 und 17 Uhr, beim Tag des offenen Denkmals. „Da machen wir schon seit 2000 mit, und wenn das Wetter mitspielt, haben wir immer ein paar Hundert Gäste hier“, weiß Jutta Stickan, die sich ebenfalls im Verein engagiert. Sie schenkt am Sonntag Kaffee im Speisewagen aus und verkauft Kuchen. Obwohl der Speisewagen nur 30 Sitzplätze hat, würden dank eines Pavillons vor der Lok genügend Plätze zur Verfügung stehen. „Vor allem am Nachmittag kommen viele, um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Für eine Gruppe ist das schon Tradition geworden – die kommen immer“, sagt Jutta Stickan. Und auch das Platt-Schna- cken würde für viele dazu gehören, erzählt die 68-jährige. Erfahrungsgemäß würden am Vormittag viele Familien mit Kindern kommen, die sich alles genau von Lokführern zeigen und erklären lassen. „Und Storys aus der Vergangenheit gibt’s auch“, fügt Karl-Hein Stickan hinzu. Neben der Dampflok in Weyhe öffnen am Sonntag zahlreiche weitere Denkmäler und Kirchen in Diepholz ihre Tore, einige von ihnen bieten zudem ein Rahmenprogramm an. Eine Übersicht teilnehmender Denkmäler ist auch online abrufbar unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Diese Denkmäler und Kirchen öffnen am Sonntag ihre Pforten n Klosterkirche St. Marien, Auf dem Kloster 5, Heiligenrode, 11 bis 18 Uhr n Alte Schusterwerkstatt, Auf dem Kloster 2A, Heiligenrode, 11 bis 18 Uhr n Mühlenensemble Heiligenrode, An der Wassermühle, Heiligenrode, 11 bis 18 Uhr n Kirche zum Heiligen Kreuz, Bremer Straße 41, Brinkum, 11 bis 17 Uhr n Gut Varrel, An der Graft, Varrel, 10 bis 18 Uhr n Rauchhaus Varrel, Grüne Straße 8, Varrel, 10 bis 18 Uhr n St. Pankratius-Kirche, Stuhrer Landstraße 142, Stuhr, 11 bis 16 Uhr n Evangelische Kirche, Hauptstraße 16, Heiligenloh, Orgelkonzert: „Barocker Klangzauber“, 13 Uhr n Christuskirche Harpstedt, I. Kirchstraße 2, Harpstedt, Orgelkonzert: „Vorhang auf für Filmmusik und Musical“, 14 Uhr n Marienkirche, Henry-Wetjen-Platz , Leeste, Orgelkonzert: „Geschichtenkonzert für Groß und Klein: Der Katzenkrimi“, 15 Uhr n Felicianus-Kirche, Kirchweg 24, Weyhe, Orgelkonzert: „Ebbe und Flut im Pfeifenwald – Romantische Leckerbissen“, 16 Uhr n Bartholomäuskirche Barrien, Glockenstraße 14, Barrien, Orgelkonzert: „Die Königin swingt“, 17 Uhr n Christuskirche Syke, Kirchstraße 3, Syke, Orgelkonzert: „Die Königin im Duett – vierhändige Orgelmusik“, 18 Uhr n Stiftskirche Bassum, Stift 6, Bassum, Orgelkonzert „Virtuose Orgelmusik“ n Wassermühle Sudweyhe, Im Mühlengrunde 15, Sudweyhe, 11 bis 17 Uhr n Abtei des Stiftes, Stift 1, Bassum, 14 bis 18 Uhr n Alte Oberförsterei, Sudwalder Straße 17, Bassum, 14 bis 18 Uhr n Die Scheune, Brautstraße 16, Bruchhau- sen-Vilsen, 12 bis 18 Uhr n Hofanlage, Arbste 7, Asendorf, 14 bis 18 Uhr n Freudenburg, Amtsfreiheit 1a, Bassum, 14 bis 18 Uhr n Niedersächsisches Kleinbahn-Museum, Bahnhof Bruchhausen-Vilsen, 10 bis 18 Uhr n Kreismuseum Syke, Herrlichkeit 65, Syke, Ausstellung Dampfmaschinenmodelle, 10 bis 18 Uhr n Behlmer Mühle, Sulinger Straße, Bruchhausen-Vilsen, Programm unter dem Titel „Historischer Ernetag“ mit Vorführungen und Musik, 10 bis 18 Uhr n Spieker der Alten Posthalterei Syke, Waldstraße 3, Syke, Fotoausstellung „Umnutzung statt Abriss“, 11 bis 18 Uhr n Strohmuseum, Kapellenweg 2 in Twistringen, offene Führung, 14 bis 17.30 Uhr n Stift, Stiftskirche und Freudenburg, Bassum, Führungen, 14 bis 18 Uhr Die Heizung unter die Lupe nehmen Neues Förderprogramm in Stuhr und Weyhe: Berater prüfen vor Ort, ob die Anlage effizient arbeitet V ON C L A U D I A I HM E L S Stuhr·Weyhe. „Mehr als 70 Prozent der Heizungen in Deutschland arbeiten nicht effizient, 90 Prozent sind nicht richtig eingestellt“, sagt Markus Krämer vom Energieversorger SWB. Um das zumindest in Stuhr, Weyhe und Thedinghausen zu ändern, bietet die SWB ab Montag, 14. September, zusammen mit der Klimaschutzund Energieagentur Niedersachsen (KEAN) und den drei Gemeinden das Förderprogramm „Clever heizen“ an. Es richtet sich ausdrücklich nicht nur an SWBKunden und soll den Teilnehmern dabei helfen, ihren Energiebrauch zu optimieren, um Kosten zu sparen und das Klima zu schützen, betonen die Initiatoren. Das ehemalige Gebiet der Kommunalen Gasunion (KGU) – die Gemeinden Stuhr, Weyhe und Thedinghausen – fungieren dabei als „Pilotregion“ auf dem Land, so Gerhard Krenz von der KEAN. In Hannover und Bremen habe es das Förderprogramm schon unter dem Namen „Heizungsvisite“ gegeben. Das Programm richtet sich an Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern mit einer mindestens fünf Jahre alten Hei- zungsanlage. Wer teilnimmt, erhält Besuch von einem Berater, der sich die Heizungsanlage ganz genau anschaut. Auf seinem Prüfplan stehen die Heizungsregelung, die Wärmeversorgung, die Verbrauchsmengen, die Heizungs- und Wasserrohrleitungen sowie weitere Anlagenelemente. „Die Berater sind von uns geschult worden“, sagt KEAN-Vertreter Krenz. Es handele sich um eine „unabhängige Beratung“. In Stuhr gehört zum Beispiel der Stuhr plus-Vorsitzende Hans-Jörg Becker zu den Beratern. Er hat auch gleich den Prüfbogen zur Hand und zeigt, dass er dort zu den einzelnen Punkten auf einer Skala dokumentiert, wie es um die Heizung und ihre Effizienz bestellt ist. „Es ist eine Kurzanalyse“, sagt Becker. Er werde eine Empfehlung geben, handwerklich tätig werde man dagegen nicht. „Oft kann man schon durch die Einstellungen etwas ändern“, sagt Krenz. Längst nicht immer müsse gleich eine neue Heizung her, um die Energiebilanz zu verbessern. „Kombiniert mit einigen praktischen Tipps zum Heiz- und Lüftungsverhalten lassen sich große Einspareffekte erzielen“, so die Initiatoren. Man wolle den Bürgern dabei helfen, sich „einen qualifizierten und herstellerunabhängigen Überblick in Sachen optimale Heizungseinstellungen, Zustand der Anlage und einzelner Anlagenteile machen“. Auch die Information über weitere Förderprogramme gehöre dazu. Umsonst ist die Teilnahme allerdings nicht, der Besuch des Beraters im Aktionszeitraum vom 14. September bis zum 30. November kostet 25 Euro. „Anstatt etwa 150 Euro für eine vergleichbare Beratungsleistung vor Ort“, sagen die Initiatoren des Förderprogramms. Mehr Informationen erhalten Interessierte ebenfalls vor Ort. Während des Aktionszeitraumes wurden zwei Büros eingerichtet. Für Stuhr und Weyhe befindet sich dieses im Gebäude B des Abwasserverbandes an der Leester Straße 139 in Weyhe. Das Büro ist dienstags von 14 bis 17 Uhr besetzt. In Thedinghausen ist montags von 14 bis 17 Uhr im Rathaus (Braunschweiger Straße 10, Zimmer 5) ein Ansprechpartner erreichbar. Auskünfte gibt es für potenzielle Teilnehmer auch direkt bei der SWB unter der Telefonnummer 0421/359-2656. Per E-Mail kann man mit einer Nachricht an die Adresse waerme@swb-gruppe.de seine Frage loswerden. Stuhr. Die Verteilung der Rollen war klar. Auf der einen Seite der Bezirksligist TV Stuhr, auf der anderen der Landesligist TuS Sulingen. Beide trafen im Achtelfinale des Fußball-Bezirkspokals aufeinander, von einem einseitigen Spielverlauf konnte hinterher indes keine Rede sein. Zwar musste der Außenseiter am Ende mit 1:3 die Segel streichen, allerdings boten die Stuhrer ordentlich Paroli. Seite 10 Hindernisse auf Straßen Polizei bittet Zeugen um Hinweise Stuhr-Brinkum (edy). Die Polizei Diepholz bittet Zeugen um Hinweise, die folgende Vorfälle beobachtet haben: Am 1. September gegen 0.55 Uhr ist es zu zwei Unfällen auf der Bundesstraße, Ortsumgehung Brinkum, gekommen. Dabei haben Polizeiangaben zufolge die Autofahrer versucht, Steinen auf der Fahrbahn auszuweichen. Einem 70-jährigen Twistringer sei es gelungen, auf dem Seitenstreifen anzuhalten – es entstand lediglich ein Blechschaden. Die Weyherin erlitt bei dem Unfall leichte Verletzungen, so die Polizei. Wenige Tage zuvor, in der Nacht des 25. August, haben auf der selben Straße, in Höhe der Gleisquerung, Autofahrer aufgrund von Hindernissen notbremsen müssen. Auch am 31. August ist ein Gegenstand auf eine Fahrbahn gelegt worden. Zwischen 1.30 und 2 Uhr konnte eine 22-jährige Weyherin auf der Kirchweyher Straße, in Höhe Südumgehung Dreye, dem Hindernis nicht ausweichen. Es kam zum Zusammenstoß, bei dem das Auto der Fahrerin beschädigt wurde. Das teilte die Polizei jetzt mit. Die Polizei geht davon aus, dass die Vorfälle in Zusammenhang zueinander stehen. Wer Verdächtiges in Tatortnähe gesehen hat, möge sich bei der Polizei unter 0 54 41 / 97 10 melden. Ballon fliegt 670 Kilometer weit Bassum (tön). Post aus der Tschechischen Republik haben die Bassumer DelmeWerkstätten nun bekommen – bei der Feier zum 40-jährigen Bestehen am 10. Juli in Bassum wurden nämlich Hunderte Luftballons zu einem Weitflugwettbewerb in die Luft gelassen. Nun stehen die drei Sieger fest, wie die Delme-Werkstätten mitteilten. Der Ballon der Mitarbeiterin Steffi Rechtern hatte es bis in die Tschechische Republik geschafft, dort ging er in dem Ort Sevétin runter – rund 670 Kilometer von Bassum entfernt. Die angehängte Karte kam jetzt per Post zurück, ein klarer erster Platz. Auf dem zweiten Platz fand sich der Mitarbeiter Hans-Heinrich Ohm wieder. Sein Ballon schaffte es bis nach Wolkramshausen, welches etwa 230 Kilometer entfernt liegt. Der Luftballon von Sozialdienstmitarbeiterin Claudia Gorr aus Delmenhorst flog immerhin 170 Kilometer weit nach Northeim. Um sich zu bedanken, wollen die DelmeWerkstätten nun ein kleines Präsent in die Tschechische Republik schicken.