Geschäftsbericht 2005, komplette Version pdf

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Geschäftsbericht 2005, komplette Version pdf
|>| Geschäftsbericht 2005
Fünf Gründe für swb
|>| Kennzahlenübersicht
> Kennzahlenübersicht
Konzern
Absatz
Strom in Mio. kWh
Erdgas in Mio. kWh
Wärme in Mio. kWh
Trinkwasser in Mio. m3
Abwasser in Mio. m3
Klärschlamm in Mg
Abfallverwertung in Mg (MHW)
Abfalltransport in Mg
Organische Abfälle in Mg
Personal
Mitarbeiter*
Auszubildende
gesamter Personalaufwand in Mio. Euro
Finanzkennzahlen in Mio. Euro
Umsatz**
EBIT
Jahresüberschuss
Cashflow (aus lfd. Geschäftstätigkeit)
Bilanzsumme
Gez. Kapital
Liquide Mittel
Investitionen
Capital Employed (Jahresendwert)
ROIC (in %)
*
**
1
Konzern 1
Gruppe 2
Gruppe 2
2005
2004
2005
2004
5.607
9.510,6
1.083,7
38,9
4.643
9.878,5
1.129,0
39,9
9.383,8
12.654,7
2.123,4
60,2
55,1
18.300
462.000
229.305
62.900
7.520,3
13.634,7
1.822
60,7
54,4
20.000
336.000
322.416
64.400
2.309
167
149,6
2.282
149
155,7
4.840
331
4.861
357
999,2
101,9
86,6
89,9
1.424,6
117,5
69,9
77,4
771,0
13,2
878,5
98,4
34,7
60,8
1.371,2
117,5
83,5
50,2
769,4
12,4
Mitarbeiter in Köpfen inkl. Teilzeit ohne Ruhende, Auszubildende und Geschäftsführung zum 31.12.
Netto-Umsatzerlöse
1
swb-Konzern
> swb AG > swb Vertrieb Bremen > swb Netze > swb Erzeugung > swb Bremerhaven
> swb Vertrieb Bremerhaven > swb Netze Bremerhaven > swb Messung und Abrechnung
> swb Services > swb Beleuchtung > kgu Kommunale Gasunion > GfV (Inhome)
2
swb-Gruppe
Konzerngesellschaften zuzüglich > hanseWasser Ver- und Entsorgung > hanseWasser Bremen
> HBE Holding Bremer Entsorgung > Stadtwerke Bielefeld > Stadtwerke Soltau
> Gemeindewerke Ritterhude > Gemeindewerke Lilienthal > swb Weserwind > Getifix > nordIT
|>| Beteiligungsübersicht
> Energie
und Trinkwasser
swb Vertrieb Bremen GmbH
100 %
swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG
100 %
swb Netze GmbH & Co. KG
100 %
swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG
100 %
swb Erzeugung GmbH & Co. KG
100 %
> Entsorgung
swb Entsorgung GmbH
Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH
HBE Holding Bremer Entsorgung GmbH & Co. KG
> Technische
100 %
51 %
50 %
Dienstleistungen
swb Services GmbH & Co. KG
swb Messung und Abrechnung GmbH
swb Beleuchtung GmbH
GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen mbH (Inhome)
> Wesentliche
100 %
100 %
100 %
100 %
Beteiligungen
Stadtwerke Bielefeld GmbH
Stadtwerke Soltau GmbH
Gemeindewerke Lilienthal GmbH
Gemeindewerke Ritterhude GmbH
kgu Kommunale Gasunion GmbH & Co. KG
49,9 %
49,5 %
49,0 %
48,7 %
100 %
|>| Fünf Gründe für swb
Kundennähe.
Ve ra nt w o r t u n g f ü r d i e Re g i o n .
Zuverlässigkeit.
Alles aus einer Hand.
Faire Par tnerschaft .
|>| Unternehmensprofil
Mit unseren Angeboten der Ver- und Entsorgung leisten wir einen wichtigen Beitrag
für die Menschen und Unternehmen in unserer Region. Unser Alles-aus-einer-Hand-
Angebot umfasst alle Leistungen im Bereich Energie (Strom, Erdgas,
Fernwärme) und Trinkwasser, die Abwasser- und Abfallentsorgung
sowie Dienstleistungen rund um Haus und Unternehmen. Verläss-
lichkeit, Kompetenz und Nachhaltigkeit sind unsere tragenden Prinzipien. Dies gilt für die Erbringung unserer
Leistungen ebenso wie für unseren Umgang mit Kunden,
Geschäftspartnern und untereinander. Wir
bieten ein überzeugendes Preis-LeistungsVerhältnis, stehen für Qualität bei Produkten
und Service und wir suchen uns
Geschäftspartner, die wie wir denken und handeln. Mit all unseren
Partnern kooperieren wir im
Sinne der Grundwerte Fairness,
Dialog und Nähe. Die fachliche
und soziale Kompetenz unserer Mitarbeiter ist die Basis
unseres Erfolgs.
(Auszug aus dem swb-Leitbild)
|1|
|>| Inhaltsverzeichnis
|2|
4
Brief des Vorstandes
7
Bericht des Aufsichtsrates
12
Über swb
12
Kundenorientierung
16
Regulierung und Wettbewerb
18
Unsere Mitarbeiter
22
Unsere Strategie
26
Unsere Leistungen
26
Vertrieb von Energie und Trinkwasser
28
Erzeugung
30
Netze
36
Entsorgung
42
Technische Dienstleistungen
44
72
Lagebericht swb-Konzern
46
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
48
Unternehmensorganisation und Struktur
49
Investitionen und Desinvestitionen
50
Ertragslage
54
Vermögenslage
56
ROIC
57
Finanzlage
58
Wertschöpfung
59
Umweltschutz
62
Forschung und Entwicklung – Energiegewinnung aus Abfall
63
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
65
Portfoliomanagement / Beschaffung
67
Risikobericht
70
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
70
Bericht des Vorstandes gemäß § 312 Aktiengesetz
70
Ausblick
Jahresabschluss 2005
74
Jahresabschluss swb-Konzern
144 Jahresabschluss swb AG
148
Service
148 Glossar
150 Stichwortverzeichnis
151 Unternehmenskalender
152 Konzerngesellschaften/Versorgungsgebiet
Impressum
|3|
|>| Brief des Vorstandes
2005 war ein gutes Jahr für swb: In einem
Marktumfeld, das so bewegt und anspruchsvoll war wie kaum ein Jahr seit Beginn der
Liberalisierung, haben wir uns mit einem
beachtlichen operativen Ergebnis behauptet. In einigen wichtigen Kennzahlen konnten wir uns erneut verbessern. Das zeigt
uns, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Jahre gelohnt haben. Wir haben
rechtzeitig unsere Kräfte gebündelt, unsere
internen Prozesse neu organisiert, unsere
Kostenstruktur optimiert und sehen uns
damit – auch über das Jahr 2005 hinaus –
für den schärfer werdenden Wettbewerb
gut gerüstet.
Lassen Sie uns kurz auf die Schwerpunkte
des vergangenen Geschäftsjahres eingehen.
2005 hat das Thema Energie immer wieder
für Schlagzeilen gesorgt. Weltweit stiegen
die Rohstoff- und Energiepreise. Erdgas und
Strom, Heizöl und Benzin waren so teuer
wie nie zuvor. Das Thema bewegt die Menschen: Der Umgang mit Energie ist zu einer
politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Schlüsselfrage geworden. In Deutschland greifen zudem neue Gesetze tief in die
Strukturen der Energiewirtschaft ein.
swb ist ein regionaler Energieversorger, wir
beliefern Endkunden. Entsprechend wichtig
ist uns der Dialog mit unseren Kunden. Kontinuierlich fragen wir uns, was unsere Märkte
beeinflusst und welche Weichen wir „heute
für morgen“ stellen müssen. Vor allem aber
erkunden wir, wie wir den Bedürfnissen
unserer Kundinnen und Kunden weiterhin,
|4|
und vielleicht sogar noch besser, gerecht
werden können. Das Thema „Kundenorientierung“ hat uns 2005 in mehr als einer Hinsicht beschäftigt.
Kundenzufriedenheit und Kundenbindung
sind in unseren Märkten von zentraler
Bedeutung. Was unsere Kunden von uns
erwarten, lässt sich auf einen einfachen
Nenner bringen: eine zuverlässige Energieversorgung, einen überzeugenden Service
und faire Preise. An allen drei Themen
haben wir 2005 gearbeitet. Ein besonderes
Augenmerk galt 2005 unseren Prozessen
und Leistungen im kundennahen Bereich.
In einem konzernweiten 10-MaßnahmenProjekt haben wir Ansatzpunkte dafür entwickelt, wie wir uns künftig noch kundennäher aufstellen können. Erste Erfolge sind
zum Beispiel ein effizienteres Beschwerdemanagement und eine nachweisbar bessere
telefonische Erreichbarkeit. Für unsere Kundencenter wurden neue Fachberatungskonzepte erarbeitet, die zum bewussten Umgang
mit Energie anregen sollen. swb will den
Kunden ein klares Leistungsversprechen
bieten – unter anderem durch ein klares
Markenprofil. Die Strategie der gemeinsamen Dachmarke „swb“, die wir 2004 eingeführt haben, hat sich schon jetzt bewährt:
Binnen nur eines Jahres stieg der Bekanntheitswert der Marke in unseren Zielmärkten
von 29 auf 43 Prozent.
Unser Energiegeschäft ist kostenintensiv:
Im vergangenen Jahr hat swb 77,4 Millionen
Euro investiert, um Netze und Anlagen in-
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
V.l.n.r.:
Gerhard Harder, Vorsitzender, Vorstand Markt und Controlling
Uwe Schramm, Vorstand Technik und Personal
Dr. Torsten Köhne, Vorstand Entsorgung und Recht
stand zu halten und zu modernisieren. An
diesen Beträgen wird deutlich, welch hohen
Stellenwert wir der Versorgungssicherheit
beimessen. Ein aktuelles Großprojekt ist der
Bau einer zweiten Anbindung des Bremer
Stromnetzes an das überregionale Verbundnetz, das Ende dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden soll. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Optimierung unserer
Kraftwerke: An mehreren Standorten investiert swb in so genannte Retrofit-Maßnahmen, um ihren Wirkungsgrad zu erhöhen.
2005 brachte eine Vielzahl organisatorischer Veränderungen mit sich, die mit der
gesellschaftsrechtlichen Entflechtung zusammenhängen, also der Trennung des
Netzbetriebs vom Energievertrieb. Das neue
Energiewirtschaftsgesetz fordert diese Trennung, wir haben sie 2005 abgeschlossen.
Aus der Neustrukturierung am Standort
Bremerhaven gingen eine eigenständige
Netzgesellschaft und eine getrennte Vertriebsgesellschaft hervor. Die Vertriebsgesellschaft wird nun gemeinsam mit dem
Vertrieb in Bremen geführt, der bereits seit
1999 als rechtlich eigenständige Gesellschaft agiert. Von den Synergiepotenzialen
versprechen wir uns ein Gegengewicht zu
den generell durch die Entflechtung verursachten Mehrbelastungen.
Unsere Preisgestaltung hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Zielsetzung:
alles zu tun, um die Preissteigerungen für
die Kunden so weit wie möglich abzufedern,
ohne dadurch eine solide und nachhaltige
kaufmännische Kalkulation zu unterlaufen.
Im Januar 2005 haben wir deshalb bei Strom
und Erdgas nur Teile der uns entstandenen
Kosten an die Privatkunden weitergegeben.
Die Strompreise konnten wir im weiteren
Verlauf des Jahres stabil halten. Beim Erdgas hingegen stiegen die Bezugskosten
über das Jahr derart an, dass wir sie eins zu
eins an unsere Kunden weitergeben mussten. Eine Margenverbesserung war damit
nicht verbunden.
Trotz hoher Primärenergiepreise und einer
deutlichen Wettbewerbsintensivierung
konnten wir unsere Ertragskraft auf dem
|5|
|>| Brief des Vorstandes
guten Niveau des Vorjahres halten. Das
operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich
um 3,5 Prozent auf 101,9 Millionen Euro. Der
Konzernüberschuss stieg deutlich von 34,7
auf 86,6 Millionen Euro. Ausschlaggebend
waren vor allem Buchgewinne aus der Auflösung der Put-Option Bielefeld sowie ein
verbessertes Beteiligungsergebnis aus der
swb-Gruppe.
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital
(ROIC) stieg von 12,4 auf 13,2 Prozent. Die
erneute Verbesserung ist ein überzeugender Gradmesser für die Effizienz unserer
Unternehmensgruppe. Das Eigenkapital
haben wir von 35,1 auf 39,1 Prozent erhöht.
Auf Basis dieser soliden Finanzstruktur
blicken wir zuversichtlich auf die vor uns liegenden Wachstumsprojekte.
Im November 2005 fiel die Grundsatzentscheidung für eines der größten technischen Projekte in der swb-Geschichte. Der
Aufsichtsrat des Unternehmens erteilte den
Planungsbeschluss zum Bau eines neuen
Kraftwerksblocks, der langfristig die heutigen Kraftwerkskapazitäten von swb in
Bremen ersetzen könnte. Aus ökologischer
Sicht ein wesentlicher Fortschritt: Die neue
Anlage würde über einen um sieben Prozentpunkte höheren Wirkungsgrad verfügen als es dem derzeitigen bundesweiten
Durchschnitt entspricht und dadurch im
Vergleich zum bestehenden Kraftwerkspark
jährlich rund 800.000 Tonnen weniger CO2
emittieren. Mit dem Einsatzstoff Steinkohle
haben wir uns zudem für die wirtschaftlich
sinnvollste Variante eines Kraftwerkneubaus entschieden.
Die Eigenerzeugung ist eines unserer
wesentlichen strategischen Standbeine.
Dabei betrachten wir es als eine unserer
Hauptaufgaben, die Balance zu wahren
zwischen einer ökonomisch wie ökologisch
vernünftigen Ausrichtung der Erzeugungsanlagen. Ein besonders zeitgemäßer Ansatz
der Energiegewinnung ist der Einsatz von
Ersatzbrennstoffen. Heizwertreiche Gewerbeabfälle beispielsweise lassen sich energetisch verwerten und sparen dadurch wertvolle Energieträger wie Kohle und Gas ein.
2006 starten wir deshalb mit den Vorbereitungen für den Bau eines so genannten
Mittelkalorik-Kraftwerks an unserem Kraftwerkstandort Hafen, in dem diese Ersatzbrennstoffe künftig zur Energieerzeugung
eingesetzt werden könnten.
Nach einem ereignisreichen Jahr 2005
möchten wir uns bei unseren Geschäftspartnern, Kunden und Anteilseignern für
ihr Vertrauen in unser Unternehmen bedanken. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für ihre Tatkraft und
Einsatzfreude. Ihre Leistung hat wiederum
maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens
beigetragen.
Bremen, im April 2006
Der Vorstand
Gerhard Harder
|6|
Dr. Torsten Köhne
Uwe Schramm
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
|>| Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat der swb AG ist vom Vorstand über die Entwicklung und die Lage
des Unternehmens sowie über wesentliche
Geschäftsvorgänge regelmäßig unterrichtet
worden. Anhand der Berichte und der erteilten Auskünfte hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende erörterte neben den Beratungen in Aufsichtsratssitzungen regelmäßig mit dem Vorstand die den
Aufsichtsrat betreffenden wesentlichen Fragen der Unternehmensentwicklung.
Gegenstand der Erörterungen in den vier
Sitzungen des Aufsichtsrates waren grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik, insbesondere die Ausrichtung des Unternehmens an die neuen energierechtlichen und
energiewirtschaftlichen Anforderungen
des neuen Energiewirtschaftsgesetzes, die
Organisation des Energie-Portfoliomanagements mit den erforderlichen Veränderungen der Geschäftsordnung des Vorstandes
und der Satzung, die Umstrukturierung der
swb Bremerhaven, Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch
Effizienzsteigerung, die Freigabe der Planungsmittel für einen 800-MW-Kohleblock
im Kraftwerk Mittelsbüren, Erneuerungsinvestitionen in die Linie 4 des Müllheizwerks
Bremen und in die Erneuerung des Blocks 14
im Kraftwerk Hastedt, die Absatz- und Beschaffungssituation auf den Märkten für
Energie-, Umwelt- und Infrastrukturdienstleistungen, Maßnahmen zur Verbesserung
der Erlös- und Kostensituation, wesentliche
geschäftliche Vorgänge in verbundenen
Unternehmen sowie Fragestellungen aus
dem Bereich Risikomanagement. Des Weiteren wurden wichtige Einzelvorgänge der
Konzerngesellschaften, die Umsatz- und
Margenentwicklung, die Ergebnissituation
sowie die Investitions-, Wirtschafts-, Finanzund Personalplanung des Unternehmens
ausführlich erörtert.
Der für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2005 vorgelegte Jahresabschluss, der Lagebericht der swb AG, der
Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der durch die Hauptversammlung am 28. April 2005 als Abschlussprüfer
gewählten PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Bremen, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen
worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis
genommen.
Michiel Boersma
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss, den Lagebericht
der swb AG, den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht sowie den Vorschlag für
die Verwendung des Bilanzergebnisses abschließend geprüft. Der Abschlussprüfer hat
an den Sitzungen des Finanz- und Investitionsausschusses und des Aufsichtsrates über
diese Vorlagen teilgenommen und über die
wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat erklärt, dass nach
dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung
keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den
Lagebericht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten
Konzernabschluss sowie den Jahresabschluss
der Gesellschaft, der damit gemäß § 172
Abs.1 AktG festgestellt ist. Dem Vorschlag
des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an.
Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufzustellende Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen liegt vor. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft
|7|
|>| Bericht des Aufsichtsrates
und gemäß § 313 Abs. 3 AktG mit folgendem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und
Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts
richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft
nicht unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine
wesentlich andere Beurteilung als die
durch den Vorstand sprechen.“
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner
Prüfung erklärt der Aufsichtsrat, dass Einwendungen gegen den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen einschließlich der Erklärung
am Schluss des Berichts sowie gegen das
Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer nicht zu erheben sind.
Der aus 20 Mitgliedern bestehende Aufsichtsrat blieb in seiner Besetzung während
des gesamten Geschäftsjahres unverändert.
In der Aufsichtsratssitzung am 30. Juni 2005
wurde Herr Senator für Wirtschaft, Häfen
und Kultur, Jörg Kastendiek, für Herrn Bürgermeister a.D. Dr. Peter Gloystein zum
Gastmitglied des Aufsichtsrates als Vertreter der Freien Hansestadt Bremen ernannt.
Herr Dr. Torsten Köhne ist mit Wirkung zum
1. Januar 2005 für drei Jahre zum Mitglied
des Vorstandes der Gesellschaft bestellt
worden. Herr Dr. Köhne ist für die Bereiche
Recht und Liegenschaften, die IT-Organisation und den Unternehmensbereich Entsorgung zuständig.
Die Deutsche Essent GmbH, Düsseldorf, verfügt weiterhin über die Stimmenmehrheit
mit 51 Prozent der Aktien, während die EWE
AG, Oldenburg, unverändert über 49 Prozent der Aktien verfügt. Eine Aktie wird von
der Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH gehalten.
Die Gesellschaft konnte ihr Ergebnis dank
außerordentlicher Erträge gegenüber den
Vorjahren erneut operativ verbessern. Die
2005 eingeleiteten Investitionsmaßnahmen, insbesondere im Stromerzeugungsund Abfallbereich, stellen für das Unternehmen wichtige Schritte hin zur Umsetzung
der integrierten Erzeugungs- und Abfallverwertungsstrategie am Standort Bremen
dar. Sie werden nach Überzeugung des Aufsichtsrates und des Vorstandes zu einer
deutlichen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit führen und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragskraft des Konzerns
ebenso beitragen wie die eingeleiteten Maßnahmen zur weiteren Effizienzsteigerung.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Konzern, den Betriebsräten sowie dem Vorstand für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und spricht allen
Beteiligten seine Anerkennung für ihre Leistungen und ihren Einsatz im Wirtschaftsjahr 2005 aus.
Bremen, im April 2006
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates
Michiel Boersma
In der Aktionärsstruktur ist im Geschäftsjahr 2005 keine Veränderung eingetreten.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Aufsichtsrat
• Michiel Boersma, Arnheim/Niederlande,
Vorstandsvorsitzender der Essent N.V.,
Arnheim/Niederlande
– Vorsitzender des Aufsichtsrates –
• Dr. Werner Brinker, Rastede, Vorstandsvorsitzender der EWE Aktiengesellschaft,
Oldenburg
• Ulrich Meyer, Lilienthal, Industriemeister
der swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
• Marc van’t Noordende, Amsterdam,
Mitglied des Vorstandes der Essent N.V.,
Arnheim/Niederlande
• Emile Rijcken, Essen, selbstständiger
Unternehmensberater
• Herbert Detharding, Hamburg, ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der Wintershall AG und Aufsichtsratsmitglied der
Wintershall AG, Hamburg
• Dr. Hans Christoph von Rohr, Mülheim,
selbstständiger Rechtsanwalt
• Peter Flegel, Bremen, Elektromeister der
swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen
• Marita Rosenow, Wiefelstede, Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft ver.di,
Landesbezirk Niedersachsen-Bremen,
Bremen
• Hans-Dieter von Friedrichs, OsterholzScharmbeck, ehemaliger Oberkreisdirektor des Landkreises Osterholz-Scharmbeck
• Dietmar Schütz, Oldenburg, Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Oldenburg
• Wolfgang Hackmann, Bremen, Industriemechaniker der swb Netze GmbH & Co. KG,
Bremen
• Paul van Son, Deventer/Niederlande,
Geschäftsführer der Deutsche Essent
GmbH, Düsseldorf
• Günther Hermann, Grasberg, stellv. Vorsitzender, Kaufm. Angestellter der swb
Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
• Reinhard Spöring, Bremen, Kaufmännischer Angestellter der swb Vertrieb
Bremen GmbH, Bremen
• Jürgen Humer, Verden, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft ver.di, Bezirk
Osnabrück-Emsland, Osnabrück
• Axel F. Waschmann, Oldenburg, Mitglied
des Vorstandes der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg
• Sigrid Leidereiter, Bremen, Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft ver.di, Landesbezirk Niedersachsen/Bremen, Bremen
• Alexandra Wendorff, Grasberg, Prokuristin
der swb Messung und Abrechnung
GmbH, Bremen
• Peter Marrek, Wilhelmshaven, technischer
Angestellter der swb Netze GmbH & Co. KG,
Bremen
Stichtag: 31.12.2005
|9|
Wir sind nah.
Strom ist anonym und Kunden sind deshalb
Vertragsnummern? Nicht bei uns.
Wir sind persönlich. Und wir sind nah.
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swb-Kundencenter in Bremen
|>| Über swb I Kundenorientierung
Eine Beziehung neu aufzubauen, ist manchmal einfacher als eine langjährige Beziehung aufrecht zu erhalten. Bestehende
Kundenbeziehungen zu festigen und zu
pflegen, ist deshalb ein Kernfaktor für den
nachhaltigen Geschäftserfolg eines Marktführers wie swb. Die sich laufend verändernden Erwartungen der Kunden zu erfüllen oder in Teilen sogar noch zu übertreffen,
ist für uns ein Dreh- und Angelpunkt im
intensiver werdenden Verdrängungswettbewerb im Energiemarkt. Wir verfolgen
dabei einen umfassenden Ansatz: An erster
Stelle steht unsere grundsätzliche Haltung
gegenüber dem Kunden. Und aus diesem
Geist entwickeln wir unsere konkreten
Maßnahmen.
24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr
liefert die swb-Gruppe Strom, Erdgas, Wärme und Wasser – zuverlässig und sicher.
Diese Leistung wird als selbstverständlich
vorausgesetzt wie bei jedem kompetenten
Energieanbieter. Unsere Kundinnen und
Kunden erwarten noch mehr. Dieses „Mehr“
lässt sich mit einem einzigen Wort ausdrücken, hinter dem jedoch eine Vielfalt von
Einstellungen und Aktivitäten steckt: Kundenorientierung. Die swb-Gruppe hat auch
2005 viel geleistet, um die Wünsche der
Kundinnen und Kunden aufzugreifen und
sie noch besser zu erfüllen.
Beschwerdemanagement: Kritik
erwünscht
Wie kann man am besten auf die Wünsche
der Kunden eingehen? Indem man weiß,
was Kunden schätzen, aber auch indem
man genaue Kenntnis hat von dem, was
Kunden stört. Ein modernes Beschwerde-
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management ist deshalb zusätzlich zu vielen anderen Instrumenten ein wichtiger
Bestandteil der Kundenbetreuung. Beschwerdemanagement hat für uns zwei Aspekte:
die Haltung aller Menschen im Unternehmen zu diesem Thema und die dazu gehörenden Prozesse. 2005 haben wir ein neu
strukturiertes, konzernweites Beschwerdemanagement eingeführt. Management
und Mitarbeiter befassen sich seitdem
regelmäßig und nach festen Kriterien mit
Beschwerden mit dem Ziel: Am besten ist
es, dem Kunden erst gar keinen Anlass für
eine Beschwerde zu geben. Beschwerden
gehen alle im Unternehmen an und sind
nicht ein Thema, das man beim Kundenoder Servicecenter „parkt“. Alle swb-Gesellschaften sind seit 2005 in das Beschwerdemanagement einbezogen und bearbeiten
Beschwerden nach einheitlichen Verfahren
und mit einer einheitlichen Einstellung: Wir
wollen auch auf diesem Weg nah beim Kunden sein und wissen, wo es Unstimmigkeiten gibt und wir noch etwas verbessern
können. Warum? Man kennt es aus eigener
Erfahrung: Kaum etwas überzeugt so sehr
wie eine ernst genommene Beschwerde, die
bearbeitet wird, und das gute Gefühl, dass
ein Problem nicht ausgeblendet, sondern
gelöst wird. Im Juni 2005 wurde der Katalog, was unter einer „Beschwerde“ zu verstehen ist, deutlich erweitert, um möglichst
viele Ansatzpunkte für Verbesserungen zu
erfassen. Durch diese Maßnahmen bekommen wir erheblich mehr Hinweise, wo noch
nicht alles ideal läuft aus Sicht unserer Kunden. Wir werten dies als Erfolg, da wir damit
näher am Kunden sind. Damit auch der neu
aufgestellte Kunden-Prozess „Beschwerdemanagement“ optimal funktioniert, haben
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
wir von Juni bis Oktober 350 Mitarbeiter
geschult in den kundennahen Bereichen
bei swb Vertrieb Bremen und swb Vertrieb
Bremerhaven, swb Messung und Abrechnung, swb Netze und swb Netze Bremerhaven sowie swb Services. Eine Software
unterstützt das Beschwerdemanagement,
und „Beschwerdekarten“ erleichtern den
Kunden, Unzufriedenheit mitzuteilen. Die
beteiligten Gesellschaften der swb-Gruppe
haben Qualitätsmanager benannt, um die
Qualitätsstandards zu gewährleisten.
Servicecenter – auch
Sekunden entscheiden über die
Kundenzufriedenheit
Schneller ins Gespräch kommen – das war
das Ziel für das Servicecenter der swb
Vertrieb Bremen. Messungen haben ergeben: 98 Prozent der Anrufer erreichen uns,
74 Prozent bereits im ersten Versuch. An diesem Thema haben wir in den letzten Jahren
intensiv gearbeitet, da uns eine Systemumstellung 2001 bei der telefonischen Erreichbarkeit zurückgeworfen hatte. Damals kam
nur noch jeder vierte Anrufer zu uns durch –
eine Erfahrung, die auch andere Energieunternehmen mit einer solchen Systemumstellung machen mussten. Die swb Vertrieb
Bremen hat inzwischen alle Prozesse und
Systeme optimiert, und zu Spitzenzeiten
sind mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Einsatz. Wird der Andrang sehr groß, tritt
zusätzlich ein externes Callcenter in Aktion.
Neben der Schnelligkeit ist es die Kompetenz des Gesprächspartners, die über die
Kundenzufriedenheit entscheidet. Im swbServicecenter arbeiten speziell ausgebildete
Mitarbeiter, die fortlaufend geschult werden,
um möglichst alle Fragen sofort, richtig und
freundlich beantworten zu können. Auch
unter Stress und Zeitdruck und bei schwierigen Themen, wie sie unser Geschäft manchmal mit sich bringt.
Online-Service: Schneller Kontakt
im Netz
Eine guter Online-Service wird immer wichtiger: Viele Kunden wollen heute lieber über
Internet und E-Mail mit uns kommunizieren
als telefonisch oder brieflich. Der swb-OnlineService im Internet ermöglicht ihnen dies –
ob es darum geht, eine neue Adresse durchzugeben, eine Frage zur Stromrechnung zu
stellen, den Zählerstand an swb zu senden
oder auch eine Beschwerde loszuwerden.
Dabei hat die Sicherheit der Kundendaten
höchste Priorität. Sie ist bei uns zertifiziert.
Das Zertifikat ist von Landesdatenschutzbehörden anerkannt.
Auch eine niedrige Rechnung sollte
keinen Anlass zum Ärgern bieten
Unsere Kunden lernen uns in erster Linie
über unsere Rechnung kennen. Sie ist der
häufigste Berührungspunkt mit unseren
Kunden. Und auch hier gilt: Manchmal ist
gar nicht der Inhalt Anlass zu Irritation, sondern die Form. Die Rechnung eines Energieunternehmens muss aufgrund gesetzlicher
Vorschriften eine Menge Informationen enthalten; und es werden immer mehr. Wir
meinen, dass trotz dieser vielen Informationen die Rechnung für den Kunden übersichtlich und verständlich sein muss. Die
Gestaltung des Rechnungsformulars ist deshalb eine echte Herausforderung und ein
wichtiger Faktor der gelebten Kundenorientierung. swb hat sich 2005 deshalb die
|13|
|>| Über swb I Kundenorientierung
Überarbeitung des Rechnungsformulars auf
die Fahnen geschrieben. Das Ergebnis werden die Kunden 2006 zu sehen bekommen.
Es signalisiert: Kunde und swb sind gleichberechtigt, wir wollen uns gegenseitig verstehen. Auch Standardbriefe an Kunden sollen 2006 optimiert werden, um die Kundenorientierung von swb zu beweisen.
Kundencenter
Brief, Telefon, Internet – wichtige Kanäle der
Kommunikation, am wichtigsten ist uns
jedoch der persönliche Kontakt. Deshalb
stehen wir voll hinter unserem Konzept
eines Kundencenters und entwickeln es
ständig weiter. Ob ein Unternehmen sein
eigenes Wohlergehen als Maßstab für sein
Handeln nimmt oder das der Kunden, zeigt
sich vor allem daran, wie ernst es den Kundenbedarf nimmt: Soll der Kunde möglichst
viel kaufen oder nur das, was er benötigt?
Die swb-Kundencenter in Bremen und Bremerhaven wollen den Kundinnen und Kunden dabei helfen, den eigenen Bedarf optimal zu decken. Deshalb empfehlen sie den
stromsparenden Kühlschrank und beraten
herstellerunabhängig, welche Heizung umweltfreundlich und sparsam ist. Fachberater
erklären, wie sich der Verbrauch an Heizenergie und Strom senken lässt, bei gleichem Komfort. Und swb unterstützt seine
Kunden auch mit Fördergeldern, beispiels-
|14|
weise beim Kauf eines Erdgasautos oder
einer Solaranlage. Computerterminals in
den Kundencentern erlauben es den Kunden, ohne Zeitdruck Informationen selbst
zusammenzustellen. Die Kundencenter sind
die Schaufenster von swb, sie lassen den
Kunden direkt teilhaben an der Kompetenz
der swb-Gruppe in den Bereichen Energie
und Trinkwasser in Bremen und Bremerhaven. Da der Kunde Zeit aufwendet, wenn
er ins Kundencenter geht, wollen wir ihm
natürlich helfen, diese Zeit möglichst effizient zu nutzen. 2005 haben wir daher ein
neues Zeitmanagement eingeführt: Schon
am Eingang zum Kundencenter ermitteln
wir den Kundenwunsch und erstellen danach einen Zeitplan. So weiß der Kunde, wie
lange es dauert, bis die Beratung beginnen
kann, und kann kurze Wartezeiten zum Beispiel zu einem Einkauf im Geschäft gegenüber nutzen.
Messinstrumente – Wahrnehmung
der Kundenwünsche
Umsatz und Gewinn sind zwei wesentliche
Daten, an denen man den Erfolg eines Unternehmens misst. Die swb-Gruppe hat
weitere Kriterien dafür, den eigenen Erfolg
zu bewerten. Eines der wichtigsten ist die
Kundenzufriedenheit. Im Rahmen unserer
Marktforschung befragen wir die Kunden,
beispielsweise im Rahmen des VDEW-Kun-
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
denfokus Haushalte sowie des Kundenfokus
Gewerbe. An diesen jährlich durchgeführten
Studien beteiligt sich swb, um Stärken und
Schwächen zu ermitteln, Kundeninteressen
zu erfassen und Wettbewerbsentwicklungen frühzeitig wahrzunehmen. Das „swb
Werbetracking“, eine Repräsentativstudie
mit jeweils 500 Befragten, liefert swb drei
bis vier Mal pro Jahr weitere Informationen
über Bekanntheit, Zufriedenheit, Image und
Wechselbereitschaft. Intern erfassen wir
beispielsweise, wie termintreu unsere Leistungen erbracht werden oder wie lange es
dauert, bis Anfragen beantwortet sind.
24h-Entstörungsdienst
Rund um die Uhr für die Kunden da und
erreichbar ist der Entstörungsdienst in Bremen und Bremerhaven. Zu jeder Tages- und
Nachtzeit nehmen sich die Mitarbeiter in
den Netzleitstellen der Meldungen von Kunden an, die Netzstörungen entdeckt haben.
Das geschieht allerdings selten, denn die
Mitarbeiter haben selbst über Monitore die
wichtigsten Funktionen der Strom-, Gas-,
Wasser- und Fernwärmenetze und -anlagen
im Blick. Sie sehen, ob alle Pumpen des Wasserwerks sicher laufen und registrieren den
richtigen Druck in den Erdgasleitungen. Diese Leistungen werden als selbstverständlich
wahrgenommen, dahinter steckt jedoch
eine Menge Kompetenz und Engagement
für eine zuverlässige Energie- und Wasserversorgung der Kunden.
Sponsoring: Gesellschaftliche
Verantwortung wahrnehmen
Warum engagiert sich swb in Projekten
rund um Sport, Kultur, Bildung, Umwelt und
Stadtentwicklung? Diese Fragen beantworten wir so: swb-Produkte und -Dienstleistungen begleiten die Einwohner des Landes
Bremen jeden Tag rund um die Uhr, vom
Wasser für die erste Dusche am Morgen bis
zum Strom für die Leselampe am Bett. Wir
sind damit im eigentlichen Wortsinn „bürgernah“ wie kein anderes Unternehmen.
Daraus ergibt sich eine hohe gesellschaftliche Verantwortung: Wer so eng zusammenlebt, muss gut miteinander auskommen.
swb sieht sich in der Verantwortung für
eine lebenswerte Stadt über die reinen Verund Entsorgungsleistungen hinaus. Deshalb
unterstützen wir Einrichtungen und Projekte, die möglichst vielen Bürgerinnen und
Bürgern zugute kommen, und leisten damit
unseren Beitrag für ein vielfältiges und
lebendiges Gemeinwesen.
|15|
|>| Über swb I Regulierung und Wettbewerb
Mehr Wettbewerb, Effizienz und Dynamik
auf dem Strom- und Gasmarkt soll das
neue Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)
mit sich bringen. Mit den zugehörigen Verordnungen ist es am 13. Juli 2005 in Kraft
getreten. Es führt eine Reihe von Neuerungen ein, die Versorgungsunternehmen betreffen. Wesentliche Eckpunkte sind die
Einrichtung einer Regulierungsbehörde, die
Entflechtung von Querverbundunternehmen, die Überwachung von Netzzugang
und Netzentgelten und die so genannte
„Anreizregulierung“.
von „Entflechtung“ oder verwendet den
englischen Begriff „Unbundling“. Die Betreiber der Netze, in Bremen und Bremerhaven
sind das die swb Netze und die swb Netze
Bremerhaven, stellen ihre eigenen Netze
allen Strom- und Gaslieferanten zur Verfügung. Die Konditionen für Wettbewerber
müssen dabei dieselben sein wie für Unternehmen, mit denen die Netzbetreiber verbunden sind. Das soll Quersubventionen
zwischen einzelnen Geschäftsbereichen,
etwa zwischen Netzbetrieb und Vertrieb,
verhindern.
Hintergrund für die EnWG-Novelle ist das
europäische Reformpaket zum Energiebinnenmarkt (Beschleunigungsrichtlinie vom
26. Juni 2003), in dem die bisher bestehende Möglichkeit des verhandelten Netzzugangs gestrichen wurde. Damit sind auch in
Deutschland entsprechende Regulierungsstrukturen einzurichten.
Das Unbundling erfasst vier Ebenen: die
operationelle, die informationelle, die buchhalterische und die rechtliche Entflechtung.
Ziel der operationellen Entflechtung ist es
unter anderem, personelle Verknüpfungen
zwischen den netzbetreibenden und den
energieerzeugenden und energievertreibenden Unternehmensbereichen einzuschränken. So dürfen Mitarbeiter, die mit Leitungsaufgaben für den Netzbetreiber betraut
sind, nicht den betrieblichen Einrichtungen
eines Versorgungsunternehmens angehören, die Energie erzeugen oder vermarkten.
Die informationelle Entflechtung verlangt
vom Netzbetreiber einen diskriminierungsfreien Umgang mit wirtschaftlich sensiblen
Daten. Insbesondere soll verhindert werden,
dass der Vertriebsbereich des eigenen Unternehmens einen Informationsvorsprung
gegenüber Wettbewerbern erhält. Die buchhalterische Entflechtung muss gewährleisten, dass getrennte Konten für die verschiedenen Tätigkeitsbereiche geführt
werden. Die am weitesten reichende Form
des Unbundling ist die gesellschaftsrechtliche Entflechtung. Bis zum 1. Juli 2007 müssen alle Energieunternehmen mit mehr als
100.000 Kunden auch diese letzte Stufe der
Abtrennung des Netzbetriebs umgesetzt
Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des
EnWG hat eine neue Regulierungsbehörde
ihre Arbeit aufgenommen: die „Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen“, kurz
Bundesnetzagentur. Sie soll eine „möglichst
sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität
und Gas“ gewährleisten (§ 1 EnWG). Ihre
zentrale Aufgabe ist es, den diskriminierungsfreien Zugang zu den Netzen und die
Angemessenheit der Netzentgelte zu überwachen.
Netzbetreiber werden zu
eigenständigen Unternehmen
Das EnWG schreibt vor, die Lieferung von
Energie und den Betrieb der Netze zu trennen. Die Versorgungsbranche spricht dabei
|16|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
haben. swb hat diese Anforderungen mit
Einführung der Gruppenstruktur 1999 in
Bremen und durch Ausgründung der swb
Netze Bremerhaven 2005 (hierzu mehr im
Kapitel Unsere Leistungen / Netze auf den
Seiten 30–33) bereits weitgehend umgesetzt.
Freie Wahl des Gaslieferanten
Die Netzzugangsverordnung Strom, die auf
Grundlage des EnWG erlassen wurde, greift
die Vertragspraxis auf, die sich im Rahmen
des verhandelten Netzzugangs (Verbändevereinbarung Strom) bereits bewährt hat.
Danach muss ein Stromlieferant für die
Belieferung seines Kunden in einem Netzgebiet nur mit einem Netzbetreiber einen
Vertrag abschließen. Den Kunden ermöglicht dies den zügigen und reibungslosen
Wechsel zu einem anderen Versorger. Neu
hingegen ist das Modell des Netzzugangs
im Gasmarkt. Bisher mussten Gaslieferanten für jeden Transportvorgang einen festen
Transportpfad festlegen. Dafür waren die
konkreten Einspeise- und Entnahmepunkte
der in Anspruch genommen Netze zu benennen. Die Netzzugangsverordnung Gas
markiert hier einen Systemwechsel und
führt das so genannte Entry-Exit-Modell
ein. Die Preise für die Ein- und Ausspeisekapazitäten sind danach unabhängig von
der Entfernung festzulegen. So soll künftig
jeder Gasverbraucher in Deutschland von
dem Anbieter seiner Wahl versorgt werden
können. Voraussichtlich im Herbst 2006 sollen die Voraussetzungen hierfür geschaffen
sein.
Entgeltregulierung in zwei Phasen
Die Netzentgeltverordnungen Strom und
Gas regeln die Preise, die für das Durchleiten von Elektrizität und Erdgas an die Netzbetreiber zu zahlen sind. Netzbetreiber
haben ein Anrecht auf eine angemessene,
wettbewerbsfähige und risikoangepasste
Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals. Die
Höhe der Entgelte müssen sie sich von der
Bundesnetzagentur genehmigen lassen. Um
die Angemessenheit der Netzentgelte beurteilen zu können, vergleicht die Behörde
die Kosten aller Netzgesellschaften, dabei
berücksichtigt sie auch die Erfahrungen in
anderen EU-Ländern. Netzbetreiber wie die
swb Netze und die swb Netze Bremerhaven
sind daher zu weitreichenden Offenlegungen von Daten ihrer Geschäftstätigkeit verpflichtet.
Gemäß § 112 a EnWG hat die Bundesnetzagentur die Aufgabe, noch 2006 ein Konzept
zur so genannten Anreizregulierung vorzulegen. Die Anreizregulierung soll Netzbetreiber zu weiteren Effizienzsteigerungen
anspornen. Die Grundidee: Kostensenkungen, die Netzbetreiber innerhalb einer Regulierungsperiode realisieren, sollen sie als
Zusatzgewinne verbuchen können. Das
EnWG regelt nur die Grundzüge der Anreizregulierung. Die Bundesnetzagentur hat
daher den Auftrag, ein auf die spezifischen
Anforderungen des deutschen Erdgas- und
Strommarkts zugeschnittenes Konzept für
ein Anreizsystem zu entwickeln.
|17|
|>| Über swb I Unsere Mitarbeiter
Ob Strom, Trinkwasser oder Dienstleistung:
Dahinter steckt immer ein Mensch. Und
erst in zweiter Linie Technik. Deshalb sind
nicht Kraftwerke oder Netze die eigentliche
Stärke von swb. Es sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre – und damit
unsere – Stärke weiter auszubauen, ist
einer der wichtigsten Teile unserer Unternehmensstrategie.
Eine für alle: die neue Personalstrategie
Wie das Know-how im Unternehmen für
die Zukunft zu sichern ist, das ist einer der
Eckpunkte unserer neuen Personalstrategie.
Die Eckpunkte wurden Ende 2005 von swbFührungskräften, Personalmanagern und
Betriebsräten beschlossen. Die neue „Lenkungsgruppe Personalstrategie“ steuert die
einzelnen Aktivitäten.
Ein weiteres wesentliches Element der Personalstrategie sind die Beschlüsse zu tariflichen Entwicklungen und zur Beschäftigungspolitik: Hier kommt es uns darauf an,
die vorhandene Wertschöpfungstiefe durch
eigene Mitarbeiter zu erhalten. Dazu brauchen wir eine Tarifpolitik, die unsere Wettbewerbsfähigkeit sichert. Die Personalstrategie sieht daher vor, dieses Thema aufzugreifen und es in Verhandlungen mit
Betriebsräten und Gewerkschaften zu gestalten.
Die Schätze hüten – das Wissen
bewahren
Nicht nur unsere Gesellschaft wird älter,
auch der Altersdurchschnitt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt. Je länger jemand bei uns arbeitet, desto mehr Erfahrungen und Wissen hat er gesammelt –
ein Schatz eigener Art. Aber er kann verloren gehen, etwa durch die Angebote für
Altersteilzeit, die ein früheres Ausscheiden
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aus dem aktiven Berufsleben mit sich bringen können. Wie kann das wertvolle Wissen
im Unternehmen erhalten bleiben, wer
übernimmt und poliert solche Schätze weiter? Wie sorgen wir dafür, dass wir nicht
nur neues Know-how aufbauen, sondern
auch das alte nicht verlieren, das sich in
manchen Bereichen bei nur einigen wenigen Personen konzentriert? Solchen Fragen
stellt sich eine Projektgruppe, die an Konzepten arbeitet zu den Themen „Konzernweiter Pool an Nachwuchskräften“ sowie
„Assistenzstellen für eine geordnete Nachfolgeregelung“.
Leistungskultur entwickeln
Leistung und ihre Beurteilung diskutieren
wir seit langem. Wie wir eine Leistungskultur ausbauen, auch das ist Thema der
neuen Personalstrategie. Dabei ist der zweite Wortteil nicht zu unterschlagen: Es geht
nicht allein darum, wie hoch eine Leistung
ist – vielmehr ist es wichtig, sie zu kultivieren. Zur Leistungskultur zählt auch die
genannte Leistungsbeurteilung im Mitarbeiter-Gespräch. Motivation, Fehlzeiten, der
Mut und der Wille – oder auch Unwille –
zur Veränderung, Zufriedenheit und Unzufriedenheit im Arbeitsleben sind andere
Aspekte der Leistungskultur, die wir erfassen, fördern und gegebenenfalls verändern
wollen.
Das Navigationssystem für die
berufliche Weiterentwicklung
swb will die bestehenden Führungsleitlinien stärker als bisher im Alltag umsetzen
und ein Konzept entwickeln, mit dem sich
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Konzern mehr als bisher beruflich entfalten
können. Ein separates Programm soll den
Führungskräften helfen, ihr Potenzial noch
besser auszuschöpfen.
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Mitarbeiter vergeben Schulnoten:
die jährliche Mitarbeiterbefragung
Fast die Hälfte aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter haben sich 2005 an der jährlichen Mitarbeiterbefragung beteiligt – knapp
fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Jeder
Fragebogen enthält 58 Fragen zum Arbeitsumfeld der swb-Mitarbeiter. 1783 Fragebögen mit insgesamt 103 414 Fragen wertete
die Universität Wien in unserem Auftrag
aus, damit wir unsere Stärken und Schwächen klarer analysieren können. Die Fragen
griffen wiederum Themen aus der so genannten Balanced Score Card auf, einem
zentralen Instrument zur Steuerung der
Unternehmensgruppe. In den Fragen ging
es um konsequentes Handeln bei swb, um
Führung, Entscheidung, Gruppenzusammenarbeit und vieles mehr. In den Antworten drücken Werte von 1 bis 6 wie bei Schulnoten Zustimmung bis Ablehnung aus.
Werte ab etwa 3,0 gelten als erstes Warnsignal, schlechtere Werte erfordern unmittelbar Ursachenanalysen und Verbesserung.
Das Ergebnis dieser sechsten anonymen
Befragung bestärkt den leicht positiven
Trend der letzten Befragungen.
Aus der Praxis für die Praxis: die
swb-Weiterbildung
211 Veranstaltungen, 1.172 Teilnehmer der
swb-Gruppe: die Jahresbilanz unseres hauseigenen Weiterbildungszentrums in der
Kurzformel. Milliarden grauer Zellen sind in
Bewegung durch das umfangreiche Bildungsangebot, zugeschnitten auf unser
Haus, direkt auf die Praxis bezogen. Auf
dem Programm steht zum Beispiel ein speziell für neue Mitarbeiter entwickeltes energiewirtschaftliches Planspiel, in dem die
Teilnehmer das Zusammenspiel von technischen und betriebswirtschaftlichen Abläufen erleben können. Dazu SAP-Schulungen
oder die Qualifizierung zum Kabelmonteur
ebenso wie Zeitmanagement und Präsentationstechniken.
Verantwortung und Zukunftssicherung: 167 Ausbildungsplätze
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am
1. September 2005 stellte swb in Bremen
und Bremerhaven zu den 36 zunächst geplanten Auszubildenden 18 weitere ein.
167 junge Menschen bildete swb Ende 2005
insgesamt aus. Die Auszubildenden erlernen bei swb nicht nur Berufsspezifisches,
sie sorgen sogar selbst für neue Auszubildende: Ein Messeteam aus Ausbildern und
Auszubildenden konzipiert, realisiert und
betreut den Messestand von swb bei der
Top Job im Weserpark, einer Ausbildungsmesse. Auch 2005 standen die swb-Auszubildenden den Interessenten für swb-Ausbildungsplätze genauso Rede und Antwort
wie Radio-Journalisten, die bei uns junge
und kompetente Interviewpartner fanden.
> Verteilung der Konzern-Beschäftigten nach Gesellschaften
|19|
Fair Play
... auch wenn der Schiedsrichter gerade nicht hinguckt.
Regulierungsbehörde, Preisaufsicht und
Verbraucherschützer kontrollieren unsere
Märkte. Wir setzen in allen Bereichen auf
faire Partnerschaft.
|20|
1. swb-Marathon 2005
|>| Unsere Strategie
Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser –
was die swb-Gruppe den Bürgern in ihren
angestammten Regionen, dem Land Bremen und dem Bremer Umland, liefert, gehört zu den Grundvoraussetzungen des
modernen Lebens. Unseren sehr hohen
Marktanteil verstehen wir als große Verantwortung, der wir in sympathischer
Art und Weise gerecht werden möchten.
Wachstumsfelder sind für uns Energieerzeugung und Abfallentsorgung sowie
Dienstleistungen rund um Haus und Unternehmen.
Die swb-Gruppe steht „mitten im Leben“:
Sie ist den Kunden nah, hält moderne technische Standards ein und sieht Arbeits- und
Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz als
besondere Schwerpunkte ihrer Tätigkeit an.
Ihre 150-jährige Unternehmenstradition ist
die Grundlage für den weiteren Unternehmenserfolg.
Energie und Trinkwasser
Beim Strombezug vertrauen 95 Prozent
der Privatkunden unserer Leistungsfähigkeit – ein beachtlicher Wert in einem Markt,
der von zunehmendem Wettbewerb geprägt ist. Die swb-Gruppe versorgt die
Bürgerinnen und Bürger in Bremen und
Bremerhaven außerdem mit Erdgas, (Fern-)
Wärme und Trinkwasser. Erdgas liefert sie
auch in einige Nachbargemeinden, nach
Stuhr, Weyhe und Thedinghausen.
Beteiligungen an Energieversorgungsunternehmen in Bielefeld, Soltau, Ritterhude und
Lilienthal stärken die wirtschaftliche Basis im
Kerngeschäft. Sie sind wichtige Plattformen
für Kooperationen und den Austausch von
Know-how. Alle Unternehmen der swb-Gruppe streben an, ihre langjährigen Kundenbeziehungen zu pflegen und auszubauen.
|22|
Wachstumsfelder: Stromerzeugung,
Entsorgung und Technische Dienstleistungen
Mit einer installierten Nettoleistung von
über 1.000 Megawatt ist swb eines der
größten regional tätigen Energieversorgungsunternehmen in Deutschland mit
eigener Erzeugung und eines der wenigen
Energieversorgungsunternehmen kommunalen Ursprungs, das im größeren Umfang
mit eigenen Kraftwerken Strom erzeugt.
Der deutsche Kraftwerkspark hat ein Durchschnittsalter erreicht, das in wenigen Jahren Ersatzinvestitionen in großem Umfang
erforderlich macht – ansonsten entstünde
eine gravierende Versorgungslücke. Auch
swb stellt sich dieser Herausforderung,
denn wir wollen langfristig eigene Kraftwerke betreiben und daraus Renditen erzielen, die den Produktions- und Absatzrisiken
angemessen sind. Beim Kraftwerksbetrieb
nutzen wir unsere 100-jährige Erfahrung
auf diesem Gebiet und kombinieren sie mit
einem modernen, straffen und effizienten
Kostenmanagement. Fortlaufend optimieren wir die Anlagentechnik und passen den
Brennstoffeinsatz den verschiedenen Erfordernissen an. Wir verwenden Kohle, Erdgas,
Gichtgas und zunehmend Ersatzbrennstoffe. Der breite Brennstoffmix erlaubt es uns,
flexibel auf alle Marktsituationen zu reagieren, wobei wir günstige Preissituationen am
Strom-Großhandelsmarkt nutzen.
Weil wir die Stromerzeugung als Wachstumsgeschäftsfeld ansehen, erhöhen wir
die Leistung unserer Kraftwerke, verlängern
ihre Lebensdauer und planen derzeit auch
den Bau neuer Anlagen. Voraussetzung
hierfür sind jedoch berechenbare energiepolitische Rahmenbedingungen.
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Als ein weiteres Wachstumsgeschäftsfeld
sehen wir die Entsorgung an, mit Leistungen wie Abfallbehandlung, Abfalllogistik,
Kompostierung, Reinigungsservice und
Abwasserbeseitigung. So weit wie möglich
verbinden wir die Erzeugung von Energie
mit der Abfallentsorgung. Denn Abfall ist
ein Energieträger, der sich zu so genannten
Ersatzbrennstoffen verarbeiten lässt. Unser
Ziel ist es, weiterhin neue Technologien in
den Geschäftsfeldern „Entsorgung“ und
„Erzeugung“ zu erschließen. Denn „Sekundärrohstoffe“ wie Haus- und Gewerbeabfälle verringern den Verbrauch von Gas, Kohle
und Öl und schonen damit Umwelt und Klima. Deshalb haben wir unsere Kapazitäten
für die Abfallbehandlung am Standort Bremen in den vergangenen Jahren ausgebaut
und nutzen dort seit 2005 Abfälle mit hohen Heizwerten, um daraus Ersatzbrennstoffe für Kraftwerke und andere Industrieanlagen herzustellen. Parallel arbeiten wir
an der Entwicklung von verschiedenen Verfahren zur Nutzung dieser Stoffe für die
Energiegewinnung.
Zum Geschäftsbereich Entsorgung der swbGruppe zählt mit der hanseWasser der Spezialist für Abwasser. Die Gesellschaft ist
eines der ersten privatisierten kommunalen
Abwasserunternehmen. Sie reinigt das Abwasser in Bremen und in den Nachbargemeinden; zudem bietet die hanseWasser
ihre Kompetenz weiteren Kommunen in Norddeutschland an.
Im Geschäftsbereich Technische Dienstleistungen sind die Serviceeinheiten der swbGruppe zusammengefasst. Sie alle liegen
nahe am Kerngeschäft:
• Betriebsführung von Industrieversorgungsnetzen, Contracting und technisches Objektmanagement für Unternehmen und
Kommunen
• Technische Dienstleistungen und Produkte für private Haushalte, wie Heizungsumstellungsservice
• Zählpunktbetrieb, Zählerablesung,
Abrechnung, Forderungsmanagement
• Straßenbeleuchtung in Bremen und Bremerhaven sowie Betreiberlösungen (Kauf
und Betrieb) für kommunale Auftraggeber
In allen diesen Marktsegmenten bestehen
Wachstumschancen, die wir in unserer Region nutzen werden. Mit unseren Leistungen ermöglichen wir es den Kunden, sich
auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren, Kosten
zu senken und gleichzeitig weniger Kapital
zu binden. Vor allem Kundennähe, Kompetenz und leistungsgerechte Preise sind die
Pluspunkte für uns in diesem wettbewerbsintensiven Geschäftsfeld.
|23|
Regional
... und verantwortungsbewusst statt global und egal.
Sie schneiden uns die Haare und backen uns
das Brot. Wir liefern Ihnen Strom, Wasser
und noch viel mehr. Wir sind Teil der Region
und nehmen unsere Verantwortung wahr.
|24|
Bremer Spezialitätenbäckerei
Wilfried Schnaare im Bremer Schnoor
|>| Unsere Leistungen | Vertrieb von Energie und Trinkwasser
Seit Mai 2005 vertreiben swb Vertrieb Bremen
und swb Vertrieb Bremerhaven gemeinsam
Energie und Trinkwasser in Bremen und
Bremerhaven. Es handelt eine gemeinsame
Führung für beide Standorte; sie gleicht die
Geschäftsabläufe schrittweise aneinander
an. Für die Kunden ändert sich durch die
neue Organisation nichts: In den Kundencentern stehen ihnen auch künftig kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Die
Vorteile der neuen Struktur: Sie nutzt Synergien bei gleichzeitiger Beibehaltung der
gewohnten Kundennähe.
Mit deutlichem Vorsprung sind die swb Vertrieb Bremen und die swb Vertrieb Bremerhaven in ihrem Bereich Marktführer beim
Vertrieb von Strom, Erdgas, Trinkwasser und
Wärme. Die Nähe zum Kunden sorgt dafür,
dass die Gesellschaften die Bedürfnisse
ihrer Kunden erkennen und mit spezifischen Angeboten bedienen können. Dienstleistungen rund um die Energie- und Trinkwasserlieferung komplettieren den Service.
deutlich an. Zusätzlich verteuerten sich die
Emissionszertifikate. Als Konsequenz kletterten bundesweit die Strompreise an den
Strombörsen und im OTC („Over the Counter“)-Handel. Trotz des 2005 kontinuierlich
wachsenden Kostendrucks setzten swb Vertrieb Bremen und swb Vertrieb Bremerhaven nur die 2004 beschlossene Strompreiserhöhung für Tarifkunden um; sie wurde
zum 1. Januar 2005 wirksam. Bis Jahresende
2005 bewegten sich die Endkundenpreise
auf konstantem Niveau, und auch zum Jahreswechsel 2006 wurde beschlossen, die
Tarife nicht zu erhöhen.
Die Energiekosten verteuern die
Stromerzeugung – die Preise für
Kunden bleiben konstant
Die swb Vertrieb Bremen hat in ihrem Vertriebsgebiet einen Anteil von 94 Prozent am
Strommarkt für Privatkunden, die swb Vertrieb Bremerhaven 98 Prozent. Die Wechselquote beider Gesellschaften zusammen lag
2005 mit rund 5 Prozent über der des Vorjahres von rund 3 Prozent. Sie entspricht damit
dem Bundesdurchschnitt. Mit verschiedenen
Aktivitäten gelang es unserem Vertrieb in dieser Phase aber auch, über 1.000 Privatkunden
zurückzugewinnen. Die Preiskonstanz zum
Jahreswechsel 2006 nahm der Markt positiv
auf.
2005 stiegen die Rohölpreise auf historische Höchststände. Die Ursachen dafür
waren einerseits die starke Nachfrage nach
Rohöl, vor allem aus dem asiatischen Raum,
andererseits knappe Raffineriekapazitäten:
In den USA hatten Naturkatastrophen zu
Produktionsausfällen geführt. Auch die Kosten für andere Energieträger zogen 2005
Im Bereich der Geschäftskunden war das Geschäftsjahr 2005 von einer hohen Wechselbereitschaft geprägt. Trotz des starken Wettbewerbs in diesem Segment konnten die
swb Vertrieb Bremen und die swb Vertrieb
Bremerhaven durch erfolgreiche Kundengewinne ihren Marktanteil leicht steigern.
> Strom-, Wärme- und Trinkwasserabsatz
8,01
|26|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Weil Strom nicht gleich Strom ist:
Mehr Transparenz für unsere Kunden
Wie viel Anteil haben Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Kohle, Gas und Kernkraft
am Strom der swb-Kunden? Das ist erstmals
in der Jahresabschlussrechnung 2005 abzulesen. Damit hat swb die neuen gesetzlichen Anforderungen verwirklicht. Ebenfalls
erkennen können die Kunden, wie sich der
swb-Energiemix auf den Ausstoß von Kohlendioxid und auf den radioaktiven Abfall
auswirkt. Entsprechende Durchschnittswerte für Deutschland ermöglichen einen Vergleich. Zur Transparenz wird künftig auch
beitragen, dass wir ab Juni 2006 angeben,
welchen Anteil der Stromnetzzugang am
Strompreis hat.
Erdgas
swb Vertrieb Bremen und swb Vertrieb
Bremerhaven setzten 2005 zusammen
8.925 Millionen Kilowattstunden Erdgas
ab, etwa 5 Prozent weniger als im Jahr
zuvor. Der Rückgang ist auf die vergleichsweise milden Temperaturen in der Heizperiode und ein sparsameres Abnahmeverhalten der Kunden zurückzuführen. 526 Millionen Kilowattstunden Erdgas wurden zusätzlich über den Weiterverteiler kgu
Kommunale Gasunion im Bremer Umland
abgesetzt. Die Kundenzahl blieb mit rund
170.000 weitgehend konstant.
swb bezieht das Erdgas von E.ON Ruhrgas,
Exxon, Wingas und Shell. In den Lieferverträgen ist ein Mechanismus für Preisanpassungen festgeschrieben: Er koppelt den
jeweils gültigen Erdgasbezugspreis an den
Preis für leichtes Heizöl. Wie erwähnt, stiegen die Ölpreise 2005 drastisch an. Entsprechend erhöhten sich die Preise für Erdgas,
die swb an seine Lieferanten zahlen musste.
Preissteigerungen dieser Art kann swb nicht
auffangen, sie hat sie deshalb zum 1. Januar
2005 und zum 1. Oktober 2005 an ihre eigenen Kunden weitergegeben.
Bundesweit kritisierten Verbraucherverbände, Politik und Medien die aufgrund der
Ölpreisbindung steigenden Erdgaspreise
und riefen dazu auf, den Preiserhöhungen
zu widersprechen. Die Widerspruchsquote
lag in Bremen bei 13 Prozent, in Bremerhaven
bei 6,5 Prozent.
Erdgas fix – die Versicherung gegen
steigende Preise
Der Erdgasmarkt für Privatkunden ist seit
Herbst 2004 liberalisiert. Noch hat aber
kein dem Strommarkt vergleichbarer Wettbewerb eingesetzt. Ändern soll sich das ab
Oktober 2006: Dann soll ein neues Netzzugangsmodell es allen Anbietern ermöglichen, ihr Erdgas bundesweit zu vertreiben.
Wie zuvor beim Strom ist auch im Erdgasmarkt künftig mit einer zunehmenden Differenzierung der Produktangebote zu rechnen. swb hat frühzeitig agiert und 2005 das
Produkt „Erdgas fix“ eingeführt. Fixiert ist
dabei der Preis: Er bleibt für ein Jahr stabil,
auch wenn die Öl- bzw. Gaspreise ansonsten steigen. Das Festpreis-Produkt ist eine
Zusatzvereinbarung zum bestehenden Erdgasvertrag.
> Erdgasabsatz
|27|
|>| Unsere Leistungen | Erzeugung
Die Kraftwerke der swb Erzeugung verbrennen Steinkohle, Erd- und Gichtgas. Daraus
produzieren sie Strom – die Nettoleistung
beträgt über 1.000 Megawatt – sowie 600
Megawatt Wärme. Der Bau eines neuen
Kraftwerksblocks und die Modernisierung
bestehender Anlagen sollen dazu beitragen,
die Position von swb im Energieerzeugungsmarkt langfristig zu sichern.
Altersvorsorge für den Energiemarkt: Neue Kraftwerke sollen eine
Versorgungslücke vermeiden
Damit das Licht in Deutschland nicht ausgeht,
stehen bundesweit 1.200 unterschiedliche
Kraftwerke ab ein Megawatt Leistung zur
Verfügung. Die Gesamtkapazität liegt bei
120.000 Megawatt. Ein enormer Kraftwerkspark, der außerdem noch eingebettet ist in
das europäische Verbundnetz. Über die Hälfte der konventionellen deutschen Kraftwerke
sind jedoch älter als 25 Jahre, knapp 60 Prozent
der Steinkohlekraftwerke gar über 30. Ihre
durchschnittliche technische Lebensdauer liegt
bei 35 Jahren; Öl- und Gaskraftwerke werden
normalerweise nicht älter als 25 bis 30 Jahre.
Da die Hälfte des deutschen Kraftwerksparks
zwischen 1960 und 1980 in Betrieb genommen
wurde, haben diese Anlagen nur noch 5 bis 15
Jahre Betrieb vor sich. Bis 2030 wird der größte Teil aller konventionellen Kraftwerke das
Ende der Lebensdauer erreicht haben. Die Konsequenz: Eine immer größere Versorgungslücke entsteht. Nach einer Berechnung des
Fachverbandes der Strom- und Wärmeerzeuger VGB werden 2020 in Deutschland Kraftwerke mit 40.000 Megawatt Leistung fehlen,
wenn keine neuen Anlagen gebaut werden.
Die Windenergie wird diese Lücke auch mit
Offshore-Anlagen nicht ausgleichen können,
da die Benutzungsstunden pro Jahr geringer
sind als die konventioneller Kraftwerke. Das
letzte Atomkraftwerk wird, wenn sich die bisherige Planung nicht ändert, 2021 vom Netz
gehen. In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, welche Unternehmen künftig einen nennenswerten Anteil am Energieerzeugungsmarkt haben werden. Alle großen und
auch zahlreiche kleinere Energieerzeuger starten daher nun neue Kraftwerksprojekte. swb
hat die heutigen Kosten- und Marktstrukturen grundlegend bewertet, eine Erzeugungsstrategie erarbeitet und mit der Umsetzung
begonnen. Die folgenden Planungen und
Maßnahmen fußen sämtlich auf dieser Strategie. Ihr Kern: Die swb Erzeugung will große
Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen langfristig rentabel betreiben, wobei die Produktions- und Absatzrisiken in einem angemessenen Chancen- und Risiko-Verhältnis stehen
sollen. Ersatzbrennstoffe sollen die Wirtschaftlichkeit langfristig stärken; gemeinsam
mit weiteren Unternehmen der swb-Gruppe
soll dieser Bereich ausgebaut werden.
Block 21: Die Zukunft der Stromerzeugung in Bremen
Ende der neunziger Jahre schienen die Kraftwerke in Bremen keine große Zukunft mehr
zu haben – ihre Schließung war vorgesehen.
Die Situation hat sich grundlegend gewandelt: Seit 2005 plant swb den Ausbau der
Kapazität. Konkret geht es um eine 800-Millionen-Euro-Investition für den Neubau eines
weiteren Kraftwerksblocks. Die zu planende
Anlage mit dem Namen „Block 21“ könnte
> Netto Kraftwerksleistung nach Standorten in Megawatt
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
auf dem swb-Gelände in Mittelsbüren neben
den Stahlwerken Bremen errichtet werden.
Ihre Bruttoleistung soll bei rund 800 Megawatt liegen – die sieben bisherigen swbAnlagen erreichen zusammen 1.100 Megawatt. Langfristig kann Block 21 die alten
Kraftwerke ersetzen. Denn größere Kraftwerke sind wettbewerbsfähiger, insbesondere
durch ihren höheren Wirkungsgrad, der nicht
nur den Brennstoffverbrauch, sondern auch
den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid reduziert. Aufgrund der Standortvoraussetzungen erfüllt Steinkohle die meisten
Anforderungen an den künftigen Brennstoff,
daher geht die Planung vom Bau eines Steinkohleblocks aus. Nach Abschluss der Projektierung will der swb-Aufsichtsrat endgültig
über den Neubau entscheiden. Zwei Jahre
würde dann die konkrete Planung dauern,
weitere drei Jahre die Bauzeit, so dass die Anlage 2011 in Betrieb gehen könnte. swb stimmt
alle Schritte eng mit seinen beiden Aktionären Deutsche Essent GmbH und EWE AG
ab; beide übernehmen Teilkapazitäten des
neuen Blocks und ermöglichen einen noch
rentableren Betrieb und eine Risikoteilung.
Fitnessprogramm für Block 5
In den Steinkohleblock 5 im Hafen in Bremen
hat swb 2005 rund fünf Millionen Euro investiert. Erneuert und überarbeitet wurden verschiedene Bereiche des Kraftwerkskessels,
der Turbine und der Elektro- und Leittechnik.
Weitere 21 Millionen Euro werden in den
nächsten Jahren in die umfassende Modernisierung des Blocks 5 fließen. Das Gesamtprojekt trägt den Namen „Retrofit Block 5“ und
hat zum Ziel, die Laufzeit der Anlage um rund
15 Jahre zu verlängern. Schon 2006 sollen die
bisherigen Maßnahmen die Stillstandszeiten
verkürzen und ihre Rentabilität erhöhen.
Block 14
Eine Tochtergesellschaft der niederländischen
Essent N.V., der swb-Hauptanteilseignerin,
übernimmt ab 2007 einen Teil der Stromlieferung des Erdgasblocks 14 am Standort
Hastedt. Die Essent Energy Trading B.V., eine
hundertprozentige Tochter der Essent N.V.,
hat eine so genannte „Leistungsscheibe“ des
Kraftwerks von 75 Megawatt gekauft. Die
Gesamtleistung von Block 14 liegt bei 162
Megawatt. Die Deutsche Essent-Tochter
KOM-Strom wird den Strom vermarkten.
Block 14 wird in den Jahren 2006 und 2007
mit einem Aufwand von rund 20 Millionen
Euro umfassend modernisiert und soll dann
bis voraussichtlich 2021 betrieben werden.
Zertifizierung
Der Bereich „Technischer Industrie- und Kraftwerksservice“ der swb Erzeugung, der eigene
und externe Kraftwerke in Stand hält, ist seit
Juli 2005 nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. Aufbauend auf dem Benchmark von
2004, in dem die Unternehmensberatung
McKinsey die Bremer Kraftwerksblöcke als
hervorragend gemanagt eingestuft hatte,
hat swb Erzeugung 2005 weitere Effizienzsteigerungsprojekte in Angriff genommen.
Beispielsweise werden im Rahmen des
Instandhaltungsmanagements die Prozesse
und Strukturen neu geordnet. Ziel ist es, eine
hohe Anlagenverfügbarkeit bei minimalen
Instandhaltungskosten zu erreichen.
> Gesamterzeugung Strom und Wärme
2.796,2*
|29|
|>| Unsere Leistungen | Netze
Über 13.000 Kilometer lang ist das gesamte
Versorgungsnetz für Strom, Erdgas, Wärme
und Trinkwasser von swb. Das Netz steht
allen Stromanbietern und Erdgaslieferanten
zur Verfügung. Es wird mit erheblichen Investitionen kontinuierlich auf dem neuesten technischen Stand gehalten, um die
Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Neben diesem Netz betreiben die Gesellschaften swb Netze und swb Netze Bremerhaven im Bremer und Bremerhavener Stadtgebiet mehrere Anlagen, um Trinkwasser zu
fördern und aufzubereiten. In Bremen Lesum
betreibt swb Netze zudem einen Erdgasspeicher.
Netz und Vertrieb in Bremerhaven
getrennt
Das gesellschaftsrechtliche Unbundling, also
die Entflechtung der verschiedenen Geschäftsbereiche eines Energieversorgers vom Netzbetrieb, ist eine Kernvorschrift des neuen
Energiewirtschaftsgesetzes, das seit Juli
2005 in Kraft ist. Bis zum 1. Juli 2007 müssen
alle Energieversorger ihre Netzbetriebe vom
Vertrieb trennen, wenn an das jeweilige Netz
mehr als 100.000 Kunden angeschlossen
sind. Konzernunternehmen müssen sich
dabei die Kundenanschlüsse wechselseitig
zurechnen lassen. Die swb Bremerhaven hat
zum 1. Mai 2005 die Aufgaben, die bisher verschiedene Abteilungen ausführten, an zwei
eigenständige Unternehmen übertragen: die
swb Netze Bremerhaven und die swb Vertrieb
Bremerhaven.
|30|
Neben der rechtlichen Entflechtung, die
swb damit konzernweit vollzogen hat,
schreibt der Gesetzgeber eine Entflechtung
auf drei weiteren Ebenen vor: die operationelle, die informationelle und die buchhalterische Entflechtung. Die Entflechtung soll
dem Wettbewerb im Energiemarkt zugute
kommen. Die neue Bundesnetzagentur
überwacht die Einhaltung der Vorschriften
und stellt sicher, dass kein Energieanbieter
beim Netzzugang diskriminiert wird. Die
Unternehmen haben dazu einen Gleichbehandlungsbeauftragten zu bestellen, der
jährlich der Bundesnetzagentur berichtet.
Zweite Verbundeinspeisung für
Bremen
Das europäische Strom-Verbundnetz verbindet Stromerzeuger und -verbraucher
über unseren gesamten Kontinent, von Portugal bis Polen. Nur eine Brücke gibt es bisher aus diesem Netz in das Bremer Stromnetz: Über das Umspannwerk im Bremer
Blockland ist swb mit dem Hochspannungsnetz von E.ON-Netz verknüpft. Mit einer
Investitionssumme von 57 Millionen Euro
entsteht nun im Bremer Südwesten ein
zweiter Anschluss an das E.ON-Netz. Der
Grundstein dafür wurde am 1. Dezember
2005 gelegt. Die zweite Einspeisung wird
es swb erlauben, die Vorteile des liberalisierten Strommarktes besser zu nutzen. So
kann es sich bei niedrigen Preisen am
Strom-Großmarkt beispielsweise lohnen,
die Leistung der eigenen Kraftwerke zu
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
drosseln und fremden Strom nach Bremen
zu führen. Ebenso sinnvoll kann es zeitweise
sein, das erhebliche eigene Stromerzeugungspotenzial auszuschöpfen und den
Strom nach außerhalb zu verkaufen. 2005
erzeugte Bremen 89 Prozent (2004: 87 Prozent) des verbrauchten Stroms selbst. Weil
über die zweite Einspeisung der gesamte
Bremer Strombedarf zu decken ist, ergibt
sich gemeinsam mit der bestehenden Einspeisestelle und der Eigenerzeugung eine
dreifache Sicherheit für die Bremer Stromversorgung. Für das neue Umspannwerk
werden 21 neue Schaltfelder errichtet. Zwei
Transformatoren, jeder 330 Tonnen schwer,
wandeln den Höchstspannungsstrom mit
380 Kilovolt (kV) für den Weitertransport in
das Bremer Netz um in Hochspannungsstrom mit 110 kV. Ende 2006 soll das Großprojekt abgeschlossen sein.
Sanierung der
Versorgungsnetze
Erdgas: swb Netze optimiert
Transportleistung
Ob Hochdruck- oder Niederdrucknetz: swb
Netze sorgt seit 2005 für mehr Druck in den
Erdgasleitungen. Denn immer mehr swbKunden beziehen Erdgas, und die Erdgasleitungen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen.
Deshalb hat swb Netze im bestehenden
Hochdrucknetz Bremen-Nord ein Verfahren
getestet, das die Transportleistung erhöht –
ohne dabei neue Erdgasleitungen verlegen
zu müssen, was kostensparend war und
Behinderungen durch Baustellen vermieden
hat. Die Nachfrage im Bereich des Netzes
Bremen-Nord war in fünf Jahren um 15 Prozent gestiegen. Nun transportiert das Hochdrucknetz 25 bis 40 Prozent mehr Erdgas.
Weitere 15 Prozent Kapazität sind schon
jetzt als Reserve für künftige Nachfragesteigerungen vorhanden.
Auch im Niederdrucknetz in Bremen, Weyhe,
Stuhr und Ritterhude wird seit 2005 eine
Druckanhebung zur Verbesserung der Transportleistung vorgenommen. Höhere Abnahmemengen wie auch neue Vorschriften
erforderten das – ansonsten hätten in Zukunft Versorgungsengpässe gedroht. Eine
Erweiterung des Hochdrucknetzes mit entsprechenden Regelstationen hätte zu hohen
Kosten geführt. Als alternative Lösung hat
swb Netze daher zunächst in Brinkum im
Rahmen eines Pilotprojektes ein Verfahren
zur Druckerhöhung realisiert. Im Anschluss
an das Pilotprojekt in Brinkum wurde im
September 2005 der Druck in den Teilnetzen
Bremen-Nord, Ritterhude, Weyhe und Stuhr
ebenfalls angehoben. Im Frühjahr 2006 soll
der Druck im Netz des Bremer Stadtgebietes
steigen. Für Herbst 2006 und Frühjahr 2007
ist geplant, den Druck im gesamten Niederdrucknetz noch einmal um eine Stufe zu
erhöhen.
|31|
|>| Unsere Leistungen | Netze
Fernwärme: Bremerhaven stellt um
auf Heißwasser
In Bremerhaven versorgt swb seit den 60er
Jahren über ein historisch gewachsenes
Dampfnetz etliche Unternehmen und Institutionen mit Fernwärme. Diese entsteht in
einem umweltschonenden Kraft-WärmeKopplungsverfahren, bei dem durch die
Verbrennung von Müll Strom und Wärme
erzeugt werden.
Das Dampfnetz hat jedoch verschiedene
Nachteile. Beispielsweise geht verhältnismäßig viel Wärme verloren, es verursacht
hohe Betriebs- und Instandhaltungskosten,
und es ist schwierig regelbar. Deshalb stellt
swb Netze Bremerhaven in den nächsten
vier Jahren um auf eine Wärmeverteilung
mit heißem Wasser. Die derzeit installierten
Dampf-Übergabestationen werden durch
deutlich kleinere und vor allem kostengünstigere Heißwasserstationen ersetzt werden.
Fernwärmerohre mit deutlich besseren
Dämmeigenschaften sorgen zudem dafür,
dass sich der Wärmeverlust erheblich reduziert – nicht nur ein ökonomischer, sondern
|32|
auch ein ökologischer Pluspunkt. Im ersten
Bauabschnitt (Beginn: Frühjahr 2006) wird
der engere Innenstadtbereich umgestellt.
Netzstrukturanalyse
Wer eine Region langfristig und sicher mit
Strom versorgen will, muss weit voraus
planen – und dafür Vorsorge treffen, auch
steigende Nachfrage nach Strom jederzeit
bedienen zu können. 1974 hat swb in Bremerhaven das Netz untersucht, den erwarteten steigenden Stromverbrauch kalkuliert
und entsprechende Netzreserven eingeplant. Die Einwohnerzahl dieses Versorgungsgebietes und der Stromverbrauch seiner gewerblich-industriellen Kunden gingen
jedoch – anders als Experten prognostiziert
hatten – zurück. swb Netze Bremerhaven
hat daher das Bremerhavener Stromversorgungsnetz in den vergangenen zwei Jahren
erneut analysiert. Die Analyse wird es erlauben, die Kosten für Investitionen und Instandhaltung zu verringern. Das Potenzial
dazu ergibt sich, weil die bestehende Netzstruktur einfacher und effizienter werden
kann. Ein neues Netzkonzept liegt seit Juli
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
2005 vor. Es ist die Planungsgrundlage für
Investitionen und einen kostengünstigen
Netzbetrieb. Erste Maßnahmen sind beispielsweise die Reduzierung der 20-Kilovolt-Schaltanlagen und die Umstellung von
Maschen- auf Ringnetze.
Wasserrechte Bremerhaven
sche Gutachten und eine Umweltverträglichkeitsstudie, die erfasste, wie sich eine
eventuelle Grundwasserabsenkung auf
Boden und Pflanzen auswirken würde. Für
die Werke Langen und Wulsdorf hat swb im
Rahmen der Neubeantragung auch neue
Wassergewinnungsgebiete in Ahnthammsmoor und Debstedt erschlossen.
Neue Wasserrechte, die bis ins Jahr 2035
reichen, hat die swb Netze Bremerhaven
erhalten. Sie versorgt in den Städten Bremerhaven und Langen sowie den Ortschaften Bexhövede und Imsum 137.000 Einwohner in 69.000 Haushalten mit Trinkwasser.
Es stammt aus den vier Wasserwerken in
Langen, Leherheide, Wulsdorf und Bexhövede. 2005 lag die abgegebene Wassermenge
bei 8,01 Millionen Kubikmeter (2004 waren
es 8,15 Millionen). Die alten Wasserrechte
von 1975 liefen bis zum 30. Juni 2005, zum
31. Mai 2005 erteilte die Bezirksregierung
Lüneburg die neuen Wasserrechte. Sie erlauben der swb Netze Bremerhaven, pro Jahr
bis zu 14 Millionen Kubikmeter Grundwasser zu entnehmen. Grundlage für die Erteilung der Wasserrechte waren hydrogeologi-
|33|
Niemand ist perfekt:
Unsere Fehlerquote liegt bei 0,00436 Prozent.
Bei einer einprozentigen Quote hätten Sie
jedes Jahr dreieinhalb Tage weder Strom
noch Wasser. Unsere Zuverlässigkeit ist
lebenswichtig.
|34|
St. Joseph-Hospital in Bremerhaven
|>| Unsere Leistungen | Entsorgung
Die Entsorgung von Abfall und Abwasser
ist verglichen mit der mehr als 150-jährigen
Tradition von swb als Versorgungsunternehmen ein noch relativ junger Geschäftszweig,
der seit 1998 aktiv entwickelt wird. Das Engagement in der Entsorgung ist durch hohe Dynamik und Wachstum gekennzeichnet. Die Entsorgungsmärkte bieten für die
Zukunft ein erhebliches Entwicklungspotenzial und sind sowohl im Bereich thermische
Abfallbehandlung – Betrieb von großtechnischen Verbrennungsanlagen – als auch in der
Abwasserentsorgung – Betrieb von Abwassernetzen und Kläranlagen – gut mit dem
traditionellen Versorgungsgeschäft von
swb in Verbindung zu bringen. Deshalb positioniert sich swb bewusst auch als Entsorgungsunternehmen.
Die Entsorgungsaktivitäten bündelt swb
seit 1998 in ihrer Tochtergesellschaft swb
Entsorgung, die Holdinggesellschaft für
die Beteiligungen im Abfallsektor – HBE
Holding Bremer Entsorgung GmbH & Co. KG
– und Abwassersektor – hanseWasser Verund Entsorgungs-GmbH – ist. Parallel dazu
bearbeitet swb Entsorgung die Schnittstellen
zwischen den Geschäftsfeldern Energieerzeugung und Abfallentsorgung, indem
sie Projekte zur effizienten Regelung dieser
Schnittstellen initiiert und begleitet.
Abfall: Gut auf Veränderungen im
Markt vorbereitet
Abfall ist für swb ein Wachstumsgeschäftsfeld. Unter anderem, weil in Abfall viel
Energie steckt. Innerhalb der swb-Gruppe
ist die HBE Holding Bremer Entsorgung
|36|
auf Abfall spezialisiert. An ihr ist die swb
Entsorgung zusammen mit ihrem Partner,
der Nehlsen AG, beteiligt. Eine große Anzahl
an Dienstleistungen für Kommunen und
Landkreise, Gewerbe- und Industriekunden
erbringen die HBE-Tochtergesellschaften
Abfallbehandlung Nord (ANO), Entsorgung
Nord (ENO), Kompostierung Nord (KNO)
und Reinigungs- und Entsorgungsservice
Nord (RNO).
ANO: Fit für die Zukunft – Modernisierung des Müllheizwerks Bremen
2005 erfolgreich abgeschlossen
Seit die neue Abfallablagerungsverordnung
im Juni 2005 in Kraft getreten ist, hat sich
der Abfallmarkt verändert. Unter dem Motto „Fit für die Zukunft“ hat sich ANO darauf
vorbereitet. Unter anderem hat ANO von
2001 bis 2005 für Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen 94 Millionen Euro
in modernste Technik für das Müllheizwerk
Bremen investiert und seine Leistung damit
deutlich gesteigert.
Die Energie, die beim Verbrennen des Mülls
freigesetzt wird, reicht aus, um 20.000
Haushalte mit Strom zu versorgen und
14.000 mit Fernwärme. Damit werden
beachtliche Mengen an Kohle und Heizöl
eingespart.
Neben dem Müllheizwerk betreibt ANO seit
Ende 2005 eine so genannte „SekundärBrennstoff-Aufbereitungsanlage“ (SBA).
In ihr werden Abfälle mit hohem Energiegehalt und geringem Schadstoffpotenzial zu
verschiedenen hochwertigen Ersatzbrenn-
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
stoffen aufbereitet, die den Wünschen der
Kunden angepasst sind. Für die Zementindustrie, für Spezialkraftwerke und industrielle Feuerungsanlagen beispielsweise sind
Ersatzbrennstoffe angesichts steigender
Preise für Öl, Kohle und Gas eine wirtschaftliche Alternative. Holz, etwa aus Sperrmüllsammlungen, wird in der SBA ausgesondert,
denn es ist als erneuerbare Energie anerkannt. Biomasse-Kraftwerke haben hier eine
hohe Nachfrage. Angesichts knapper Rohstoff-Ressourcen sind Ersatzbrennstoffe und
Biomasse sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll.
Die Entsorgung Nord GmbH (ENO) hat ihren
Konsolidierungskurs erfolgreich beibehalten
und auch 2005 mit hoher Zuverlässigkeit
die Abfallsammlung, die Stadtreinigung
und den Winterdienst erledigt. Gemeinsame
Überlegungen mit der Stadt Bremen sollen
zu einer noch effizienteren Form der Stadtreinigung führen. Hierzu wurden geeignete
Testgebiete festgelegt, welche die ENO 2006
in neuer Weise bearbeitet.
Die Reinigungs- und Entsorgungsservice
Nord GmbH (RNO) entwickelte sich auch
2005 dynamisch weiter und verbuchte eine
Reihe zusätzlicher Aufträge, beispielsweise
die Reinigung und Abfallentsorgung von
Autobahnrastplätzen entlang der A1 und
A27. Der Bereich Logistik erhielt ab Mitte
2005 zahlreiche neue Aufträge für AbfallStreckentransporte in Norddeutschland.
Die Kompostierung Nord GmbH (KNO)
erzielte auch 2005 die angestrebten Erträge. Erstmals seit ihrer Gründung verkaufte
KNO mehr als 80.000 Säcke mit Bremer
Kompost. Die KNO unterstützt das Forschungsprojekt „ReviTec®“ der Universität
Bremen, das sich mit der Problematik der
„Desertifikation“ in Nordafrika befasst, also
der Ausbreitung der Wüsten. Bremer Wissenschaftler untersuchen die Bodenent500000
wicklung und Methoden, um die Ausbreitung der Wüsten zu stoppen. Die KNO hat
400000
hierzu verschiedene Substrate entwickelt,
hergestellt und geliefert und gängige Kom300000
poste zur Verfügung gestellt.
200000
100000
> Mengen (MHW, Transport, Kompost)
0
|37|
|>| Unsere Leistungen | Entsorgung
Abwasser: Wirtschaftlich stabil
gearbeitet
Die hanseWasser Bremen GmbH ist der
Abwasserspezialist im Geschäftsbereich
Entsorgung der swb-Gruppe. Sie ist ein
privatisiertes kommunales Abwasserunternehmen, tätig in Bremen und ganz Norddeutschland. Ihre Gesellschafter sind die Freie
Hansestadt Bremen (25,1 Prozent) und die
hanseWasser Ver- und Entsorgungs-GmbH
(74,9 Prozent). An ihr ist die swb Entsorgung
zusammen mit ihrem Partner, der Gelsenwasser AG, beteiligt.
hanseWasser hat auch 2005 stabil wirtschaftlich gearbeitet. Sie hat 53,5 Millionen
Kubikmeter (m3) Schmutz- und Niederschlagswasser gereinigt (2004: 52,6 Millionen m3). Positiv entwickelte sich das Dienstleistungsgeschäft mit Dritten und die Abwasserübernahme für die Gemeinde Ritterhude. Im Projekt „Enterprise“ haben die
hanseWasser-Mitarbeiter 2005 Möglichkeiten entwickelt, um mittelfristig eine höhere
Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
|38|
Seit Jahren legt hanseWasser besonderen
Wert darauf, die Prozesse bei der Abwasserbehandlung zu optimieren. Auch 2005 hat
hanseWasser die gesetzlichen Grenzwerte
bei den Ablaufwerten der Kläranlagen eingehalten. Deutlich höhere Ziele als gesetzlich vorgegeben verfolgt hanseWasser bei
der Klärschlammentsorgung: Als erste Anlage bundesweit wurde die Kläranlage Bremen-Seehausen mit dem QLA-Gütesiegel
für die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung ausgezeichnet.
Mit modernster Technik sorgt hanseWasser
in Bremen dafür, dass das Abwasser über
die Kanalisation sicher abgeleitet und in
Kläranlagen gereinigt wird. Allein im Jahr
2005 hat hanseWasser in Bremen 12,5 Millionen Euro in das Abwassernetz investiert.
Die Abnahme der Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme nach DIN ISO EN
9001 und 14001 war 2005 für die Kernbereiche Kanal und Abwasserwerke wieder
erfolgreich. Erstmals wurden auch die Planungs- und Projektleitungsprozesse der
Ingenieurdienste des Bereichs Abwasser-
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
werke nach ISO 9000 zertifiziert – ein weiterer wichtiger Schritt, um die Lebensqualität in Bremen und der Region zu erhalten.
Die Grundlage der Leistungsstärke des
Unternehmens ist die Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter. Sie nehmen an
zahlreichen Weiterbildungsmaßnahmen
teil und lassen sich berufsbegleitend qualifizieren.
hanseWasser will die positive Entwicklung
der letzten Jahre trotz rückläufiger Abwassermengen festigen. Durch Maßnahmen,
die die Wirtschaftlichkeit steigern, etwa das
Projekt Enterprise, ist hanseWasser auf
einem guten Weg.
> Abwasser- und Klärschlammentsorgung
|39|
Wir konzentrieren uns auf
Ihre Wünsche.
Genau: Mehrzahl, nicht Einzahl.
Manche bieten den Käufern nur das, was
ihnen selbst den höchsten Gewinn bringt.
Wir sind Komplettanbieter und maximieren auch einen Nutzen: Ihren nämlich.
|40|
Flughafen Bremen Elektrik GmbH
|41|
|>| Unsere Leistungen | Technische Dienstleistungen
Lösungen von A bis Z: Das bietet swb im Geschäftsbereich Technische Dienstleistungen
an. Ob A wie Anlagen- und Netzbetrieb,
Energie- und Medienversorgung, Service für
Gebäude und Liegenschaften oder Z wie
Zählpunktbetrieb – das Leistungsspektrum
ist komplett.
Ordnung in der Dreiecksbeziehung:
Auswirkungen des Unbundling auf
Abrechnung und IT
Auch das Geschäftsfeld Messung und Abrechnung war 2005 von den Auswirkungen
des neuen Energiewirtschaftsgesetzes betroffen: Mit dem Projekt „Herstellung der
Unbundling-Konformität im SAP IS-U“ setzt
swb die Anforderungen des informationellen Unbundlings um. Jeder Verteilnetzbetreiber besitzt detaillierte Daten über den Energieverbrauch seiner Kunden. In einem liberalisierten Markt kommt diesen Informationen eine kritische Bedeutung zu, da der eigene Vertrieb sich einen Wettbewerbsvorteil
gegenüber konkurrierenden Energielieferanten verschaffen könnte. Deshalb verpflichtet
das informatorische Unbundling den Netzbetreiber, diese wirtschaftlich sensiblen Informationen vertraulich zu behandeln. Trotz
dieser geforderten Trennung müssen die
Abrechnungssysteme aus wirtschaftlichen
Gesichtspunkten möglichst einheitlich gestaltet werden. Kernstück der Umsetzung ist
das so genannte Zwei-Vertragsmodell, mit
dem swb ab Juni 2006 seine Prozesse im
Kundenkontakt diskriminierungsfrei und
für den Kunden schlank organisieren wird.
Das Zwei-Vertragsmodell ordnet die Dreiecksbeziehung zwischen Energielieferant,
Netzbetreiber und Kunde und bildet sie sauber in zwei Verträgen ab. Den einen Vertrag
schließt der Kunde mit dem Energielieferanten seiner Wahl, zum Beispiel einer swbVertriebsgesellschaft oder einem Wettbewerber. Den zweiten Vertrag über die Benutzung des Netzes schließt der jeweilige Lieferant mit der örtlichen Netzgesellschaft. Ein
neues Berechtigungskonzept im Abrechnungssystem SAP IS-U soll gewährleisten,
dass jede swb-Gesellschaft nur auf die
Daten Zugriff hat, die sie für ihr Geschäft
|42|
benötigt. Der Kunde wird von diesem administrativen Kraftakt nichts bemerken, außer
dass künftig die Netznutzungsentgelte auf
seiner Rechnung ausgewiesen sind.
Das Geschäftsfeld Messung und Abrechnung ist noch in einem anderen Punkt von
den gesetzlichen Änderungen betroffen: Die
Stromkunden dürfen nun frei wählen, wer
ihre Messeinrichtung einbaut, betreibt und
wartet. Ob und wie sich dieser Markt für
swb Messung und Abrechnung entwickeln
wird, kann sich frühestens im Lauf des Jahres 2006 herausstellen.
Fliegen ja, heizen und beleuchten
nein: mit swb Services können sich
die Kunden auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren
Im zweiten Jahr ihres Bestehens hat swb
Services eine Reihe von Großaufträgen
akquiriert. Die Strategie, komplette Dienstleistungspakete für Industrie und kommunale Betriebe anzubieten, so dass die Kunden
sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, erweist sich als erfolgreich.
Beispielsweise führt swb Services nun für
den Flughafen Bremen die Netze und diejenigen Anlagen, die der Stromversorgung,
der Beleuchtung, Befeuerung, Nachrichtenund Kommunikationstechnik dienen. Der
entsprechende Vertrag läuft bis 2019. swb
Services kümmert sich mit ihrer Beteiligungsgesellschaft „Flughafen Bremen Elektrik GmbH“
täglich 24 Stunden um die beschriebene
Technik, von der Beleuchtung der Landebahn
bis zum Parkleitsystem.
Gegen 15 Mitbewerber innerhalb einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt hat
sich swb Services beim Energieliefer-Contracting für das Ausbesserungswerk der
Deutschen Bahn in Bremen. Hier wird swb
Services in den nächsten zehn Jahren 17.000
Megawattstunden Wärme pro Jahr liefern
und das komplette Management der Heizanlage übernehmen.
Ein Contracting-Großprojekt ist auch die Wärme- und Warmwasserversorgung der Simon
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Grundbesitz Zehnder & Partner AG & Co. KG,
Eigentümerin des ehemaligen Martin-Brinkmann-Geländes in Bremen-Woltmershausen. swb Services stellt hier die Wärmeversorgung einzelner Gebäude um von einem
vorhandenen zentralen Heizwerk mit angeschlossenem Dampf- und Heißwassernetz
auf moderne, dezentrale Heizungsanlagen.
Der Vertrag beinhaltet die Planung, Finanzierung und Errichtung von acht Heizungsanlagen sowie die Betriebsführung über 15
Jahre. Darüber hinaus wurde ein neues Erdgasversorgungsnetz für den Kunden erstellt.
Das gesamte Gebäudemanagement hat swb
Services für das Hanse Carré übernommen.
Dieser Gebäudekomplex, das frühere Horten-Kaufhaus in Bremerhaven, besteht nun
unter anderem aus einer Shopping-Mall, der
Stadtbibliothek und einem Medizinischen
Zentrum. Von der Reinigung bis hin zur Verwaltung des Mietobjektes reichen die Leistungen der swb Services.
Wie hochwertig die Leistungen der swb
Services sind, bezeugt die Zertifizierung ihres Qualitätsmanagementsystems nach der
DIN EN ISO 9001. Der TÜV Industrie Services
hat das System auditiert und im Mai 2005
geprüft.
Ein GreenLight in der Finsternis:
mehr Licht, aber weniger Stromverbrauch in der Straßenbeleuchtung
Die europäische Kommission hat die swb
Bremerhaven als „GreenLight-Partner“ ausgezeichnet, weil sie dazu beiträgt, das KyotoProtokoll zum Klimaschutz zu erfüllen. Denn
im Stadtteil Leherheide hat die swb Bremerhaven die Straßenbeleuchtung saniert und
die Lichtqualität verbessert, gleichzeitig aber
den Stromverbrauch um rund 30 Prozent gesenkt. Das vermeidet den Ausstoß von 46
Tonnen Kohlendioxid. Auch an anderen Stellen in Bremerhaven setzt swb auf effizientere Beleuchtung und spart damit zwischen
27 und 56 Prozent Strom ein.
Auch im Bremer Stadtgebiet ersetzt swb
ältere Leuchten durch neue mit gleicher
oder besserer Lichtqualität aber weniger
Energieverbrauch. 2006 sollen weitere 8.000
sparsame so genannte „Kompaktstoffleuchten“ die Bremer Nächte erhellen.
Alpha-Syn: Prozessleittechnik aus
Bremen für Mitsubishi in Bielefeld
Der größte Kunde der Stadtwerke Bielefeld,
an der die swb AG zu 49,9 Prozent beteiligt
ist, ist die Mitsubishi HiTec Paper Bielefeld
GmbH, ein Papierhersteller. Ein neues Gasund Dampfturbinenkraftwerk deckt seit
Januar 2005 seinen enormen Energiebedarf.
Der besteht vor allem aus heißem Dampf für
die Papierproduktion. Den Strom speist das
Kraftwerk in das Stadtwerke-Netz ein. Das
ganze ist ein komplizierter Prozess, der vielfältiger Steuermechanismen bedarf: Zum
Einsatz kommt Alpha-Syn, die swb-eigene
Automatisierungstechnologie. swb Erzeugung hat diese Prozessleittechnik für Bielefeld angepasst und installiert. Aufgrund der
detaillierten Planung konnte die Anlage ein
halbes Jahr früher als geplant ihre Produktion aufnehmen.
Technische Dienstleistungen für
private Haushalte
Die Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen („Inhome“) hat sich auch 2005 auf
ihr Kerngeschäft Heizservice konzentriert,
dabei aber neue Kundensegmente (Wohnungsbauunternehmen) erschlossen. Ein intensives Marketing ermöglichte Inhome in
einem gegenläufigen Markt den Verkauf von
451 Heizungen. Die Anzahl der bestehenden
Service- und Wartungsschutzbriefe wuchs
auf 4.434 (2004: 4.139). 2006 will Inhome
mit weiteren Maßnahmen Absatz und Ergebnis verbessern. Neue Produkte sollen den
Kunden schon ab dem ersten Quartal 2006
attraktive Alternativen bei der Energieversorgung bieten und damit helfen, die steigenden Energiepreise auszugleichen. „swb Wärme pro“, ein Wärme-Contracting, versorgt
private Hauseigentümer und Bauherren mit
einem alternativen Heizservice. Ebenfalls neu
ist „Solarthermi“, eine Solaranlage, die den
Kunden eine energiesparende Alternative bei
der Warmwasserbereitung bietet.
|43|
|>| Lagebericht swb-Konzern
|44|
44
Lagebericht swb-Konzern
46
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
48
Unternehmensorganisation und Struktur
49
Investitionen und Desinvestitionen
50
Ertragslage
54
Vermögenslage
56
ROIC
57
Finanzlage
58
Wertschöpfung
59
Umweltschutz
62
Forschung und Entwicklung – Energiegewinnung aus Abfall
63
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
65
Portfoliomanagement / Beschaffung
67
Risikobericht
70
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
70
Bericht des Vorstandes gemäß § 312 Aktiengesetz
70
Ausblick
|45|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Erholung der deutschen Wirtschaft ist im Jahr 2005 sehr langsam verlaufen. Die konjunkturellen Impulse waren hauptsächlich außenwirtschaftlicher Natur, die nur in einem
sehr begrenzten Umfang auf die Binnenwirtschaft wirken. Im Vergleich zum Vorjahr hat
sich der Exportanstieg aufgrund der Aufwertung des Euro und der schwächeren Weltkonjunktur etwas verlangsamt, zudem dämpfte die spürbare Verteuerung von Rohstoffen. Die
Binnennachfrage stagnierte weiterhin. Schwach blieb insbesondere der private Konsum.
Die stagnierende Binnenkonjunktur hat im Jahr 2005 nicht zu einer Besserung der Lage
am Arbeitsmarkt geführt. Die Zahl der Erwerbstätigen hat zwar seit dem Frühjahr 2005
langsam zugenommen, was vor allem auf neue Instrumente der Arbeitsmarktpolitik, wie
Minijobs und Ich-AG’s, zurückzuführen ist. Jedoch blieb die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bis zuletzt rückläufig. Die Arbeitslosigkeit ist von 4,4 Millionen auf
rund 4,9 Millionen Menschen weiter gestiegen. Der deutliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn war dabei überwiegend eine Folge der Einbeziehung der erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger in die Arbeitslosenstatistik.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Bundesland Bremen ist analog zur bundesdeutschen
Gesamtwirtschaft verlaufen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen weist eine weitgehend befriedigende Geschäftslage auf. Wie das statistische Landesamt mitteilt, erhöhte
sich das Bruttoinlandsprodukt in Bremen in der ersten Jahreshälfte um (preisbereinigt)
0,6 Prozent gegenüber dem Stand des ersten Halbjahres 2004. Damit konnte die bremische
Wirtschaft wieder Anschluss finden an den Wachstumsprozess früherer Jahre, der in 2003
unterbrochen war. Dies wird insbesondere bei den Geschäftserwartungen deutlich, die sich
im Jahresverlauf stabilisiert haben und auf eine Fortsetzung der moderaten Erholung der
Konjunktur in 2006 schließen lassen.
Die regionalen Standortbedingungen Bremens haben sich im Jahr 2005 weiter verbessert.
Durch die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die Bündelung von regionalen Kompetenzen ist es dem Bundesland Bremen gelungen, sich im Wettbewerb der Regionen gut zu
positionieren.
|46|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Branchenentwicklung
Mit Inkrafttreten des neuen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) am 13. Juli 2005 hat die
Regulierungsbehörde, die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post
und Eisenbahnen (BNetzA), ihre Arbeit aufgenommen. Aufgabe der BNetzA ist es, den Energieversorgungsunternehmen (EVU) im Rahmen der ihr gesetzlich zugewiesenen Aufgaben
die entsprechenden Anforderungen aus der Regulierung vorzugeben und die Einhaltung des
EnWG, die dazu erlassenen Rechtsverordnungen und weiteren Rechtsvorschriften durch die
EVU zu überwachen.
Im Zuge umfangreicher Datenabfragen und der beginnenden Überwachung unterliegen
die EVU einer Vielzahl neuer Berichts-, Dokumentations- und Auskunftspflichten, mit denen
die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben für einen transparenten und diskriminierungsfreien Netzbetrieb und dessen Unabhängigkeit von Energievertrieb und Energieerzeugung
gewährleistet und gegenüber der BNetzA dokumentiert werden soll. Alle wesentlichen
Unbundling-Anforderungen sind bzw. werden im swb-Konzern termingerecht erfüllt.
Der Stromerzeugungsmarkt befindet sich nach Jahren vergleichsweise geringer Investitionstätigkeit im Umbruch. Mit Blick auf die Altersstruktur des bestehenden Kraftwerksparks
in Deutschland und Europa sind in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen in
den Bau neuer Kraftwerke bzw. die Modernisierung bestehender Anlagen (Retrofit) notwendig. Zahlreiche Gas- und Kohlekraftwerksprojekte befinden sich derzeit in der Projektierung
bzw. Umsetzung. Dabei beteiligen sich über Gemeinschaftskraftwerke auch zunehmend
mittlere und kleinere EVU am Stromerzeugungsmarkt.
Um seine Erzeugungsposition in Deutschland langfristig zu sichern und zu stärken, plant
der swb-Konzern in Kooperation mit den Aktionären Essent und EWE den Neubau eines
Steinkohlekraftwerks mit einer Bruttoleistung von ca. 800 MW am Bremer Standort Mittelsbüren. Zusätzlich wird die Laufzeit bestehender Anlagen vom swb-Konzern über Retrofit-Maßnahmen verlängert.
Die Strompreise an der Börse und am OTC-Markt haben sich insbesondere durch die stetig
gestiegenen CO2-Zertifikatspreise und durch den Anstieg der Einsatzstoffkosten stark erhöht. Die Diskussion über die aktuelle Strompreisentwicklung wird zunehmend im Hinblick
auf die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland geführt. Vor diesem
Hintergrund haben die Preisprüfer der Bundesländer für den Tarifkundenbereich bereits eine
sehr restriktive Genehmigung von Preiserhöhungen angekündigt.
|47|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Im Jahr 2005 sind die Rohölpreise drastisch gestiegen. Die weiterhin starke Nachfrage nach
Rohöl sowie knappe Raffineriekapazitäten in den USA infolge mehrerer Naturkatastrophen
haben die Ölpreise zu historischen Höchstständen geführt.
Dabei sind die infolge der Ölpreisbindung bundesweit gestiegenen Erdgaspreise in das
Kreuzfeuer der Kritik geraten. Verbraucherverbände, Politik und Medien riefen flächendeckend zu Widersprüchen gegen Gaspreiserhöhungen auf. Des Weiteren sind zahlreiche
gerichtliche Verfahren zur Offenlegung der Preiskalkulation anhängig. Einige Gasversorger
haben in diesem Zusammenhang bereits ihre Gaspreiskalkulation offen gelegt bzw. die
Offenlegung angekündigt. Zusätzlich prüfen die Landeskartellbehörden verstärkt die Gaspreisentwicklung im Tarifkundensegment und haben 2005 die Rücknahme oder Verringerung einiger von den EVU angestrebten Preiserhöhungen erwirkt.
Unternehmensorganisation und Struktur
Die Deutsche Essent GmbH, ein Tochterunternehmen der Essent N.V., ist mit 51 Prozent der
Stimmrechte Mehrheitsgesellschafterin. Neben dem niederländischen Hauptaktionär hält
die EWE Aktiengesellschaft seit dem 9. August 2004 mittelbar und unmittelbar 49 Prozent
und seit dem 4. Oktober 2004 unmittelbar 49 Prozent der Anteile. Eine Stimme verbleibt bei
der Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (BVV), einem Unternehmen der
Freien Hansestadt Bremen.
Die wesentlichen Geschäftsfelder des Konzerns liegen in der Vermarktung von Energie
und Trinkwasser, der Netzlogistik für Energie und Trinkwasser, der Energieerzeugung, der
Erbringung energienaher Dienstleistungen sowie in der Abfall- und Abwasserentsorgung.
Die Aktivitäten des Konzerns konzentrieren sich auf das Land Bremen und die umliegenden Gemeinden. Über das assoziierte Unternehmen Stadtwerke Bielefeld GmbH werden
in größerem Umfang Lieferungen und Leistungen in Ostwestfalen erbracht.
Marktbeschreibung
Die Bereitschaft der Privatkunden, den Stromanbieter zu wechseln, ist gegenüber dem
Vorjahr deutlich gewachsen. Die kumulierte Wechselquote liegt im Land Bremen (Stadt
Bremen und Stadt Bremerhaven) mit durchschnittlich 4,9 Prozent über der des Vorjahres
(2,8 Prozent) und entspricht damit dem Bundesdurchschnitt von ca. 5 Prozent. Die Preise
für Industrie- und Gewerbekunden mit mittelspannungsseitiger Stromversorgung sind
2005 entsprechend des bundesweiten Trends deutlich gestiegen und waren dabei weiterhin einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Der Marktanteil bei Industrie- und Gewerbekunden im Land Bremen liegt jedoch mit 97 Prozent etwa auf dem Niveau des
Vorjahres. Die zur Strom- und Wärmeerzeugung installierte Leistung beträgt mehr als
1.000 MW und wird zurzeit fast ausschließlich zur Versorgung der Region Bremen vorgehalten.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Auf dem Gasmarkt beträgt der Marktanteil im Bereich der Privatkunden gegenwärtig
100 Prozent. Die Auswirkungen der einsetzenden Regulierung des Netzzuganges und der
Netzentgelte sowie der daraus erwarteten fortschreitenden Wettbewerbsintensität im Gasmarkt sind, bezogen auf das Wechselverhalten der Privatkunden, noch nicht abzusehen.
Die Wechselrate dieser Gaskunden wird jedoch in der Anfangsphase auf geringerem Niveau
als im Strombereich erwartet. Im Bereich der Industrie- und Gewerbekunden herrscht dagegen schon jetzt ein spürbarer Wettbewerb, der sich im Jahr 2006 weiter intensivieren wird.
Veränderungen in der Konzernstruktur
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es zu folgenden gesellschaftsrechtlichen Veränderungen
gekommen:
Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 hat die Deutsche Essent GmbH ihren 50-Prozent-Anteil an
der GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen mbH [Inhome] auf die swb Vertrieb
Bremen GmbH übertragen. Die ehemals als Joint-Venture angelegte Gesellschaft vertreibt
technische Produkte und Dienstleistungen für Ein- und Zweifamilienhäuser im Gebiet Bremen, Bremerhaven und im Bremer Umland. Der Tätigkeitsschwerpunkt umfasst derzeit den
Heizungssektor. Die Gesellschaft wurde per 1. Januar 2005 erstmals als vollkonsolidiertes
Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen.
Zum 1. Mai 2005 sind die Gesellschaften swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG und swb
Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG aus der swb Bremerhaven GmbH ausgegliedert worden.
Ziel der Neustrukturierung in Bremerhaven ist es, die swb Bremerhaven gemäß den Unbundling-Vorgaben zukunftsfähig auszurichten.
Investitionen und Desinvestitionen
Um bei der Optimierung des Einsatzes der Kraftwerksblöcke die Versorgungssicherheit aufrechterhalten zu können, wird derzeit eine zweite Verbundnetzeinspeisung errichtet, deren
Inbetriebnahme für Ende 2006 geplant ist. Die ursprünglich für Ende 2006 geplante Stilllegung des Gaskraftwerksblocks 14 (Standort Hastedt) wird nicht durchgeführt. Dieser Block
wird nun mit dem Gesellschafter Essent im Rahmen einer energiewirtschaftlichen Kooperation bis ca. 2020 weiterbetrieben, wobei Essent gegen eine entsprechende Kostenbeteiligung auf 50 Prozent der Kapazität des Blockes zugreifen kann. Für den Block 5 (Standort
Hafen) wurden umfangreiche Retrofit-Maßnahmen 2005 begonnen, die 2006 abgeschlossen
werden und die Lebensdauer des Blocks langfristig verlängern. Für den Kraftwerksstandort
Hafen wird derzeit ein Konzept zur energetischen Nutzung von Abfallstoffen erarbeitet. Die
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|>| Lagebericht swb-Konzern
konkreten Planungen laufen auf ein „Mittelkalorik-Kraftwerk“ zur Verwertung von heizwertreichen Abfällen hinaus. Das Projekt ist ein wesentlicher Wachstumsschritt im Rahmen der
Erzeugungs- und Abfallstrategie, weil durch die Ausnutzung der derzeit vorhandenen
Wachstumschancen auf dem Gebiet „thermische Abfallverwertung“ die Wettbewerbsfähigkeit des Kraftwerkstandortes gesichert werden kann. Über die Investition soll noch im Jahr
2006 entschieden werden. Darauf gerichtet sind auch die anstehenden Planungen für einen
neuen Kohlekraftwerksblock in Bremen (Standort Mittelsbüren).
Ertragslage
> Ertragslage in TEUR
2005
TEUR
Umsatzerlöse
Veränderungen
TEUR
999.240
878.516
120.724
Herstellkosten des Umsatzes
-815.165
-710.038
-105.127
a. Material und Dienstleistungsaufwand
-133.508
-660.534
-527.026
b. Personalkosten
-85.899
-93.871
7.972
c. Abschreibungen
-45.705
-61.117
15.412
d. Sonstige Herstellkosten des Umsatzes
-23.027
-28.024
4.997
Bruttoergebnis vom Umsatz
184.075
168.478
15.597
Übrige Aufwendungen und Erträge
-107.130
-79.851
-27.279
Betriebsergebnis
76.945
88.627
-11.682
Finanzergebnis
14.600
-30.625
45.225
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
24.968
9.823
15.145
Ergebnis vor Steuern
116.513
67.825
48.688
Steuern auf Einkommen und Ertrag
-29.874
-33.167
3.293
86.639
34.658
51.981
Konzernjahresüberschuss
|50|
2004
TEUR
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Im Geschäftsjahr 2005 erwirtschaftete der Konzern einen Gesamtumsatz von 999.240 TEUR.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse damit um 120.724 TEUR gestiegen. Die Erlöse
der einzelnen Geschäftsfelder haben sich wie folgt entwickelt:
> Umsatzerlöse in TEUR
Die Stromvermarktung weist im Berichtsjahr aufgrund von Mehrmengen und die Gasvermarktung bedingt durch Preiseffekte deutliche Umsatzsteigerungen aus. Die Erlössituation
der Wärmevermarktung verbessert sich leicht aufgrund gestiegener Durchschnittspreise.
Die Umsatzerlöse der Wasservermarktung belaufen sich auf Vorjahresniveau.
Die Erhöhung der Herstellkosten des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr um 105.127 TEUR
wurde durch die Zunahme des Material- und Dienstleistungsaufwandes in Höhe von
133.508 TEUR verursacht. Gegenläufig wirkten sich die gesunkenen Personalkosten (7.972 TEUR),
Abschreibungen (15.412 TEUR) und sonstigen Herstellkosten des Umsatzes (4.997 TEUR) aus.
Die Zunahme des Material- und Dienstleistungsaufwandes um 133.508 TEUR ergibt sich
hauptsächlich aus der Erhöhung des Aufwandes für Elektrizitäts- und Gasbezug. Dabei
sind insbesondere die Gasbezugskosten überproportional zu den Umsatzerlösen gestiegen.
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|>| Lagebericht swb-Konzern
Die operativen Personalkosten des Funktionsbereiches Herstellkosten des Umsatzes reduzieren sich im Vergleich zum Vorjahr um 7.972 TEUR. Dies ergibt sich im Wesentlichen durch
geringeren Aufwand für Vorruhestandsregelungen und durch geringere Renten- und Pensionsbeiträge.
Die gesamten Personalkosten aller Funktionsbereiche entwickelten sich gemäß der nachstehenden Abbildung:
> Personalaufwendungen in TEUR
Die Verminderung der Abschreibungen resultiert aus dem zurückhaltenden Investitionsverhalten im Geschäftsjahr 2005 und in den Vorjahren sowie aus den auslaufenden Abschreibungen von Erzeugungsblöcken. Des Weiteren resultiert aus der Summe der Zu- und
Abschreibungen zu den Cash Generating Units ein Verbesserungseffekt.
Die Sonstigen Herstellkosten des Umsatzes reduzieren sich aufgrund eines verminderten
sonstigen Erzeugungsaufwands um 4.997 TEUR.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Der Anstieg der Summenposition Übrige Aufwendungen und Erträge ergibt sich aus niedriger ausfallenden Erträgen und zunehmenden Aufwendungen. Die Erträge reduzieren sich
unter anderem durch die 2004 enthaltenen Abfindungszahlungen für den AEP-Kohleliefervertrag, die 2005 entfallen. Die übrigen Aufwendungen nehmen insbesondere wegen der
Einzelwertberichtigung der KWK-Forderung zu. Kompensierend wirken unter anderem niedrigere Projektkosten, insbesondere wegen der 2004 vorgenommenen IFRS-Einführung.
Das Finanzergebnis ist geprägt durch die Auflösung der Put-Option der Stadtwerke Bielefeld GmbH, die der Stadt Bielefeld gewährt wurde. Nach IFRS musste die Put-Option als
„Financial Instrument“ in der Rechnungslegung berücksichtigt werden. Des Weiteren erhöhten sich die Erträge aus den Fonds.
Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen fällt im Geschäftsjahr 2005 um 15.145 TEUR
höher als im Vorjahr aus. Ursächlich hierfür ist hauptsächlich das gestiegene Jahresergebnis
der Stadtwerke Bielefeld. Die Verbesserung des Ergebnisses aus Bielefeld resultiert im
Wesentlichen aus IFRS-Umbewertungseffekten, die zu einer Minderung der latenten Steuern
geführt haben.
Die Steuern auf Einkommen und Ertrag werden durch die Aufwendungen für latente
Steuern, insbesondere für die Put-Option der Stadtwerke Bielefeld, die Auflösung von
Rückstellungen für Betriebsprüfungsrisiken sowie durch die verbesserte Ergebnissituation
beeinflusst.
Die Verbesserung des Jahresüberschusses resultiert im Wesentlichen aus neutralen Effekten,
wie z. B. aus der Auflösung der Put-Option der Stadtwerke Bielefeld, aus der Veränderung von
periodenfremden Steuererträgen (im Vorjahr periodenfremde Steueraufwendungen) sowie
außerplanmäßigen Zuschreibungen auf Cash-Generating-Units. Dagegen laufen neutrale
Aufwendungen aus der Einzelwertberichtigung der KWK-Forderungen sowie im Vergleich
zum Vorjahr geringere Auflösungen von Rückstellungen und geringere Erträge aus Anlagenabgängen.
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|>| Lagebericht swb-Konzern
Vermögenslage
Das Gesamtvermögen in Höhe von 1.427.078 TEUR entfällt mit 73,4 Prozent (Vorjahr: 73,9 Prozent) auf langfristige Vermögenswerte und mit 26,6 Prozent (Vorjahr: 26,1 Prozent) auf kurzfristige Vermögenswerte.
> Bilanzstruktur swb-Konzern in TEUR
Der überwiegende Teil des langfristigen Vermögens besteht aus dem Sachanlagevermögen
mit einem Anteil von 60,9 Prozent (Vorjahr: 62,6 Prozent). Immaterielle Vermögensgegenstände (im Wesentlichen Netznutzungsrechte) stehen mit einem Anteil von 3,4 Prozent
(Vorjahr: 2,1 Prozent) zu Buche. Der Anteil der assoziierten Unternehmen liegt bei 31,5 Prozent (Vorjahr: 31,2 Prozent). Der bedeutendste Einzelposten innerhalb der assoziierten Unternehmen ist weiterhin die Beteiligung an der Stadtwerke Bielefeld GmbH.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Die kurzfristigen Vermögenswerte bestehen hauptsächlich aus finanziellen Vermögenswerten (Fondsvermögen) mit einem Anteil von 42,2 Prozent (Vorjahr: 37,6 Prozent), Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen mit einem Anteil von 26,5 Prozent (Vorjahr: 20,4 Prozent),
Zahlungsmitteln mit einem Anteil von 18,5 Prozent (Vorjahr: 25,1 Prozent) und Vorräten mit
einem Anteil von 8,5 Prozent (Vorjahr: 8,2 Prozent) sowie sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten.
Auf der Passivseite der Bilanz erhöht sich das Eigenkapital um 77.743 TEUR. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich damit auf 39,1 Prozent (Vorjahr: 35,1 Prozent). Der Anstieg resultiert
im Wesentlichen aus dem deutlich verbesserten Jahresergebnis 2005. Die Gewinnrücklagen
erhöhen sich zum einen aufgrund des separaten Ausweises der eigenen Anteile um 10.157
TEUR sowie aufgrund der erstmaligen Anwendung von IAS 39 in Höhe von 3.847 TEUR. Der
nicht ausgeschüttete Jahresüberschuss 2004 in Höhe von 12.864 TEUR wurde in die Gewinnrücklagen eingestellt. Die IAS-39-Rücklage hat das Eigenkapital aufgrund der erstmaligen
Anwendung von IAS 39 in 2005 um 8.963 TEUR erhöht.
Die Verminderung der langfristigen Verbindlichkeiten um 68.555 TEUR ist im Wesentlichen
bedingt durch die Ablösung von Darlehen sowie die Auflösung der Put-Option Bielefeld. Darüber hinaus sinken die langfristigen Rückstellungen für Leistungen gegenüber Arbeitnehmern aufgrund eines neuen Pensionsgutachtens.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten steigen gegenüber dem Vorjahr um 46.721 TEUR an. Der
Anstieg in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen begründet sich in den
höheren Verbindlichkeiten für Energie- und Wasserbezug sowie durch verlängerte Zahlungsziele gegenüber Dritten. Die Finanzschulden steigen ebenfalls bedingt durch IAS-39-Bilanzierungseffekte an.
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|>| Lagebericht swb-Konzern
ROIC
Der swb-Konzern nutzt als Kernkennzahl zur Steuerung und Bewertung der Ertragskraft des
Unternehmens den ROIC (Return On Invested Capital). Der ROIC ist ein Maßstab zur Bemessung der Unternehmenseffizienz. Durch ihn wird ermittelt, inwieweit das zur Verfügung stehende Kapital zur Erwirtschaftung von Unternehmensüberschüssen genutzt wird. Als Berechnungsgrundlage dient das erzielte Ergebnis (EBIT = Earnings Before Interest and Taxes), dem
das gebundene Kapital (Capital Employed) gegenüberzustellen ist. Die Berechnung des ROIC
sowie die Veränderungen der einzelnen Posten stellen sich wie folgt dar:
> ROIC – swb-Konzern
2005
JA
2004
JA
Delta
Betriebsergebnis
76,9
88,6
-11,7
Erträge aus assoziierten Unternehmen
25,0
9,8
15,1
101,9
98,4
3,5
905,7
875,2
30,5
35,9
21,2
14,7
Sachanlagen
638,4
633,9
4,5
Anteile an assoziierten Unternehmen
330,1
316,2
13,8
in Mio. EUR
EBIT:
EBIT
Capital Employed:
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögensgegenstände
Reduzierung Goodwill Essent
zzgl. Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Steuern
Sonstige kurzfristige Forderungen
abzgl. Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen für latente Steuern
abzgl. Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
-98,7
-96,1
-2,6
149,0
133,4
15,6
32,3
29,3
3,0
100,3
72,9
27,4
5,6
0,0
5,6
10,7
31,2
-20,5
42,9
30,6
12,3
42,9
30,6
12,3
241,1
208,9
32,2
19,0
100,1
81,1
Rückstellungen
39,3
37,4
2,0
Verbindlichkeiten aus Steuern
28,8
35,7
-6,9
Sonstige Verbindlichkeiten
72,9
54,8
18,1
Capital Employed (Jahres-Endwert)
770,8
769,2
1,6
101,9
98,4
ROIC
EBIT
zu Capital Employed (Durchschnitt aus
zwei Jahren)
|56|
770,0
795,2
13,2 %
12,4 %
20000
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
0
-38.093
Finanzlage
Die Bestände an flüssigen Mitteln haben sich in den letzten zwei Jahren wie folgt entwickelt:
> Cashflow-Entwicklung in TEUR
-38.093
Der Nettoabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR 43.364, der im Wesentlichen
durch den Erwerb von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten begründet ist, konnte voll aus dem Nettozufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt werden. Der Nettozufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 61.777 lag
insbesondere aufgrund der stark verbesserten Ertragslage leicht über dem Vorjahr. Der Nettoabfluss aus der Finanzierungstätigkeit entstand durch gezahlte Dividenden und die vorzeitige Rückzahlung von Bankverbindlichkeiten.
Aufgrund des hohen Nettozuflusses aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte die Finanzkraft weiter gestärkt werden. Die zahlungswirksamen Veränderungen führten insgesamt
zwar zu einer leichten Reduktion der flüssigen Mittel – bestehend aus Kasse und Bankguthaben – um 19.680 TEUR auf 70.124 TEUR; demgegenüber standen jedoch die gesunkenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 45.848 TEUR (Vorjahr: 77.322 TEUR).
|57|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Zusammengefasst verbesserte sich die Finanzierungssituation des swb-Konzerns im
Berichtsjahr wiederum aufgrund der weiterhin starken Innenfinanzierungskraft, wie auch
aus den Finanzkennzahlen der folgenden Tabelle ersichtlich ist:
Netto-Verschuldung
Zinstragende Verbindlichkeiten
abzgl. Liquide Mittel (ohne Wertpapiere)
=
=
2005
2004
3,1
2,9
28,7 %
21,6 %
3,5
2,9
49,5 %
54,2 %
EBITDA (EDIT zzgl. Abschreibungen)
Dynamischer
Verschuldungsgrad
=
ZinsDeckungsgrad
=
Statischer
Verschuldungsgrad
(Gearing)
=
Cashflow (Jahresüberschuss zzgl. Abschreibung)
Zinstragende Verbindlichkeiten
abzgl. Liquide Mittel (ohne Wertpapiere)
EBIT
Zinsaufwand zzgl. Aufzinsung Rückstellungen
Zinstragende Verbindlichkeiten
=
=
=
Zinstragende Verbindlichkeiten zzgl. Eigenkapital
Wertschöpfung
In der Wertschöpfungsrechnung wird das im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit
erwirtschaftete Unternehmenseinkommen ermittelt. Die Rechnung zeigt, wie sich dieses
Unternehmenseinkommen auf die einzelnen am Unternehmen beteiligten Gruppen verteilt.
Die Wertschöpfung im Jahr 2005 beläuft sich auf 380.444 TEUR, davon finden 127.193 TEUR
Verwendung als Personalaufwand für Mitarbeiter und Pensionäre sowie deren Hinterbliebene, weitere 6.330 TEUR fließen den Kreditgebern zu, und die öffentliche Hand erhält einen
Steuer- und Abgabenanteil in Höhe von 160.282 TEUR. Auf die Kapitaleigner entfällt ein
Anteil an der Wertschöpfung von 86.639 TEUR.
|58|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
> Wertschöpfung in TEUR
Umweltschutz
Der swb-Konzern versteht sich als ein Unternehmen, das mit und von den Ressourcen im
kommunalen und regionalen Raum lebt und darum eine Verantwortung für den Standort
trägt. Verlässlichkeit, Kompetenz und Nachhaltigkeit sind tragende Prinzipien unserer
Geschäftstätigkeit. Daraus abgeleitet verfolgen wir auf dem Gebiet des Umweltschutzes
folgende strategischen Ziele:
• Wir wollen einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Entlastung der
Umwelt durch Schadstoff-Emissionsminderung leisten. Ressourcen setzen wir dabei gleichermaßen wirtschaftlich und umweltgerecht ein.
• Im Umgang mit ökologischen Themen demonstrieren wir Kompetenz und Selbstbewusstsein und kooperieren mit den wesentlichen regionalen Akteuren in diesem Feld.
• Unsere Aktivitäten und unser Image im Bereich Umweltschutz stützen Kerngeschäft und
neue Produkte.
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|>| Lagebericht swb-Konzern
Zur Umsetzung dieser Strategie setzen wir ein breites Spektrum produktions- und kundenorientierter Maßnahmen ein, deren konkrete Ausgestaltung zu einem wesentlichen Teil in
der Verantwortung der Konzerngesellschaften liegt.
Produktionsorientierte Umweltschutzmaßnahmen im Jahr 2005
Seit dem 1. Januar 2005 ist der swb-Konzern verpflichtet, im Rahmen des Emissionshandels
für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) Emissionszertifikate vorzulegen. Die anlagenspezifische Zuteilung für die Emissionszertifikate erfolgte im Dezember 2004 auf Grundlage historischer Emissionen in den Jahren 2000 bis 2002.
Gegen die Zuteilungsentscheidung durch die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt),
die bei der Ausstattung der Gichtgasverstromung eine Kürzung der beantragten Menge
beinhaltet, wurde Widerspruch eingelegt. Sollten die Zuteilungsentscheidungen nicht nachgebessert werden, geht der swb-Konzern davon aus, Zertifikate am Markt beschaffen zu
müssen.
Bis Ende Februar 2006 müssen die Emissionen des Jahres 2005 in verifizierter Form bei der
Länderbehörde gemeldet werden. Bis Ende März 2006 erfolgt der Abgleich der tatsächlichen
Emissionen aus 2005 mit den vorhandenen Zertifikaten und die verbrauchten Zertifikate
werden gelöscht.
2005 wurde das Umweltmanagementsystem (UMS) eines Tochterunternehmens des swbKonzerns erfolgreich nach DIN EN ISO 14001 rezertifiziert. Im Rahmen des Managementsystems Health-Safety-Environment (HSE) plant der swb-Konzern für 2006 die Einführung
eines konzernweiten Umweltmanagementsystems. Die vorbereitenden Arbeiten sind abgeschlossen, so dass eine rasche Umsetzung in den Gesellschaften stattfinden kann.
Das im Jahre 2004 durch ein Tochterunternehmen des swb-Konzerns aufgenommene Fahrtraining zur Reduzierung von Emissionen durch den Fuhrpark wurde auf alle Gesellschaften
ausgeweitet. Im Jahre 2005 nahmen rund 450 Mitarbeiter des swb-Konzerns an dem Training „Fahr und Spar“ des DVR (Deutschen Verkehrssicherheitsrat) teil. Durch das Training
soll eine Reduzierung der Emissionen von ca. acht Prozent erreicht werden, was rund 200 Tonnen CO2 entspricht.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Durch das Gefahrstoffmanagement des swb-Konzerns konnte die Anzahl der eingesetzten
Gefahrstoffe im Jahr 2005 um 15 Prozent reduziert werden. Weiterhin hat der swb-Konzern
2005 wieder verwendbare Putztücher in der Praxis erprobt. Der Test lief erfolgreich, so dass
die Einführung 2006 zu einer Verringerung des Sondermülls von jährlich drei bis vier Tonnen
führen wird.
Kundenorientierte Umweltschutzmaßnahmen im Jahr 2005
Für den swb-Konzern hat der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen einen großen Stellenwert. Im Rahmen der Bremer Klimaschutzerklärung hat sich der swb-Konzern bereits 1997
verpflichtet, jedes Jahr einen bestimmten Anteil der Umsatzerlöse aus den Energielieferungen an Endverbraucher für Umweltschutzmaßnahmen bereitzustellen. Die finanziellen Mittel werden in neue Technologien investiert, die zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen
führen und die natürlichen Energiequellen wie Sonne und Wind nutzbar machen. Der swbKonzern unterstützt darüber hinaus die gemeinnützige Arbeit der Klimaschutzagentur
„Bremer-Energie-Konsens GmbH“ zur Entwicklung und Verbreitung von Kenntnissen der
rationellen Energieverwendung und des Klimaschutzes.
Das Produktkonzept „swb Strom proNatur“ wurde 2005 erweitert. Neben der Förderung des
Zubaus von Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung werden seit Januar 2005 die Ökostromkunden, die einen Beitrag zur Förderung neuer Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom
in Bremen und in der Region leisten möchten, auch mit regenerativ erzeugtem Strom aus
einer Kooperation mit der EWE Naturwatt beliefert.
Die Kampagne „Bremer Offensive: Das Erdgasfahrzeug“ wurde Ende 2005 erfolgreich beendet. Im Zuge der Kampagne konnten innerhalb von zweieinhalb Jahren Förderzusagen für
330 Erdgasfahrzeuge gemacht werden. Aufgrund des deutlichen Anstiegs von Erdgasfahrzeugen ist die Tankstellensituation im Land Bremen nicht mehr ausreichend. Das Tankstellennetz für Erdgasfahrzeuge soll deshalb ab 2006 ausgebaut werden.
|61|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Von den Kunden wurden die Beratungs- und Serviceleistungen wie auch die Förderprogramme der swb-Kundencenter erneut sehr gut angenommen. Die Angebote zielen auf die
Verbesserung der Energieeffizienz in privaten Haushalten und die Reduktion von CO2-Emissionen, z. B. durch Förderung des Erdgaseinsatzes und den Einsatz von energieeffizienten
Haushaltsgeräten. Allein in Bremen wurden über sieben verschiedene Förderprogramme
mit insgesamt rund 2.600 Förderanträgen bearbeitet. Dies entspricht einer Reduzierung der
CO2-Emissionen von rund 1.500 Tonnen. Zudem verbesserte der Umbau der Beratungsetage
des Bremer Kundencenters die Möglichkeiten einer modernen und zeitgemäßen Kundeninformation.
Forschung und Entwicklung – Energiegewinnung
aus Abfall
Die „waste-to-energy“-Strategie („Energie aus Abfall“) des swb-Konzerns wird weiter konsequent umgesetzt:
Im Geschäftsbereich Entsorgung wurde bei dem assoziierten Unternehmen ANO erfolgreich
die Modernisierung des Müllheizwerks (MHW) Bremen abgeschlossen. Damit kann jetzt mit
Hilfe einer zusätzlichen Turbine noch mehr Energie ausgekoppelt werden. Außerdem wurde
eine Aufbereitungsanlage zur Gewinnung von heizwertreichen Sekundärbrennstoffen aus
Abfällen in Betrieb genommen. Diese werden zukünftig nicht mehr im MHW Bremen verwertet, sondern können an andere Energieerzeugungsanlagen geliefert werden.
Das unter den Investitionen beschriebene Projekt „Mittelkalorik-Kraftwerk“ fügt sich ebenfalls in die „waste-to-energy“-Strategie ein, deren Umsetzbarkeit hinsichtlich des Einsatzes
von Primärbrennstoffen bzw. Erhöhung der Energieerzeugung an allen Kraftwerkstandorten
geprüft wird.
Aus der Realisierung dieser Konzepte ergeben sich nachhaltige Synergiepotenziale zwischen
den Geschäftsfeldern Entsorgung und Erzeugung.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Personalbestand
Zum Stichtag 31.12.2005 betrug der Gesamtpersonalbestand im swb-Konzern 2.309 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 2.282).
> Anzahl der Mitarbeiter
Neues Führungsmodell im swb-Konzern
Im Zeitraum April bis Juni wurde in der swb AG ein Benchmarking-Projekt durchgeführt. Ziel
war es, eine strategiegerechte und leistungsorientierte Zielorganisation für die Holding und
alle Holdingbereiche zu erarbeiten.
Neben einer neuen Dimensionierung der Personalstärke der Holding wurde auch der Führungsanspruch der Holding überprüft und das bestehende Führungsmodell weiterentwickelt.
Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass die Holding-Bereichsleiter künftig gemeinsam mit
den Geschäftsführern eine größere Verantwortung für die Entwicklung und den unternehmerischen Erfolg des swb-Konzerns tragen. Im Zusammenspiel zwischen Holding und Gesellschaften sind die Holding-Bereichsleiter für die Steuerungs- und Serviceaufgaben zuständig und nehmen eine funktionale Verantwortung für Querschnittsfunktionen wie Personal
und Controlling wahr. Die Geschäftsführer sind für die operativen Kernprozesse verantwortlich und besitzen die operative Ergebnisverantwortung.
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|>| Lagebericht swb-Konzern
Personalstrategie
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde unter Beteiligung aller Konzerngesellschaften eine
Personalstrategie entwickelt. Diese Personalstrategie leitet sich aus den künftigen Anforderungen der Märkte, der Anteilseigner, der Balanced Score Card und den Unternehmens- und
Führungsleitlinien ab. Der Schwerpunkt liegt auf einer weiteren Verbesserung in den Handlungsfeldern Know-how, Leistungskultur, Führungsverständnis sowie der Tarifpolitik.
Tarifverhandlungen 2005
Die swb AG und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben am 8. März 2005 die Verhandlungen über den Vergütungstarifvertrag mit folgendem Ergebnis abgeschlossen:
Rückwirkend zum 1. Januar 2005 steigen die Tariflöhne und -gehälter um 2,4 Prozent. Der
Abschluss gilt für die Gesellschaften swb AG, swb Vertrieb Bremen, swb Netze, swb Erzeugung und swb Messung und Abrechnung. Der Vergütungstarifvertrag hat eine Laufzeit bis
28. Februar 2006, gilt also für 14 Monate.
Ein weiteres Verhandlungsergebnis betrifft die Übernahme von Auszubildenden, gültig
ebenfalls für die genannten Gesellschaften. Die swb AG wird sicherstellen, dass 40 Prozent
der Auszubildenden der genannten Gesellschaften, die 2005 ihre Ausbildung erfolgreich
beendet haben, bei entsprechender Eignung für mindestens zwei Jahre übernommen werden.
Verbesserung der Leistungsfähigkeit unserer Führungskräfte und
Mitarbeiter
Qualifikation und Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind grundlegende
Voraussetzungen für das Handeln des swb-Konzerns als kunden- und leistungsorientiertes
Ver- und Entsorgungsunternehmen in der Region. Das hohe Leistungsniveau zu halten und
auszubauen, ist die zentrale Aufgabe unseres Personalmanagements. Daher sind wir bestrebt, zukunftsorientierte Qualifikationsmaßnahmen für unsere Mitarbeiter anzubieten
und unsere Anstrengungen zur Führungskräfteentwicklung zu intensivieren.
Neben den vielfältigen Aktivitäten in den Konzerngesellschaften bietet der swb-Konzern
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein umfangreiches Bildungsangebot mit hohem
Praxisbezug im hauseigenen Weiterbildungszentrum an. Die angebotenen Veranstaltungen
in unserem Weiterbildungszentrum wurden von insgesamt 1.257 Teilnehmern besucht.
|64|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Ausbildung im swb-Konzern
Der swb-Konzern ist seiner gesellschaftspolitischen Verpflichtung zur Schaffung von Ausbildungsplätzen auch im Jahr 2005 nachgekommen. Eine fundierte Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft junger Menschen und damit in die Zukunft des swb-Konzerns. Insgesamt
beschäftigte der swb-Konzern zum Jahresende 167 Auszubildende, das entspricht einer Ausbildungsquote von 6,7 Prozent (Vorjahr: 6,0 Prozent).
Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Das Geschäftsjahr stellte wiederum große Anforderungen an die Einsatzfreude und die Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir danken allen, die durch ihre
Leistung, ihre Tatkraft und ihre Ideen zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben. Den
Arbeitnehmervertretungen danken wir für eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
Portfoliomanagement /Beschaffung
Nachdem der swb-Konzern die Aufgaben der Energie- und Wasserbeschaffung im Jahr
2004 organisatorisch im Bereich Portfoliomanagement neu aufgestellt hat, wurde im Frühjahr des Jahres 2005 im Konzern eine neue Risikorichtlinie erarbeitet. Für die zentralen Beschaffungs- und Verkaufsvorgänge auf Großhandelsebene in den Portfolien für die Produkte
Strom, Erdgas und Wasser wurden Buchstrukturen entwickelt. In den einzelnen Büchern werden jeweils die Teilpositionen auf der Beschaffungs- und Absatzseite geführt und nachgehalten. Für die einzelnen Bücher wurden Risikolimite festgelegt, deren Überschreitungen
vom Aufsichtsrat der swb AG genehmigt werden müssen. Dabei wurden die Buchstrukturen
auch in Hinblick auf die Bilanzierungsanforderungen nach IFRS, insbesondere dem Standard
IAS 39, ausgerichtet.
Der Aufsichtsrat der swb AG hat diese Risikorichtlinie im Sommer 2005 genehmigt.
Das Jahr 2005 war im Energiebereich stark geprägt durch steigende Preise im Großhandelsmarkt. Dies gilt sowohl für die kurzfristige Beschaffung im Jahr 2005 wie für die Terminnotierungen der Folgejahre 2006 bis 2008.
|65|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Im Strommarkt spielen für die Preiserhöhungen die gestiegenen Preise für die Brennstoffe
Kohle, Gas und Öl und die unerwartet hohen Preise für die nicht unentgeltlich zugeteilten
Emissionszertifikate eine Rolle. Bei der Stromproduktion mit Gas- und Steinkohlekraftwerken, wie sie im swb-Konzern vorherrscht, schlagen die deutlich erhöhten Beschaffungskosten nachteilig zu Buche.
> CO2-Preis in EUR/t
Im Gasmarkt sind mit dem Inkrafttreten des neuen Energiewirtschaftsgesetzes und der
Arbeitsaufnahme der Bundesnetzagentur erste Strukturlinien für die Neuausrichtung des
Marktes zu erkennen. Über die Europäische Union und die Bundesnetzagentur wurden im
Jahr 2005 umfangreiche Fragenkataloge erstellt, die von den Energieversorgungsunternehmen relativ kurzfristig zu beantworten waren. Begleitet wird die Neuregulierung von einer
Kartellrechtsdiskussion über die Wettbewerbskonformität langfristiger Gaslieferverträge
und deren Zulässigkeit. Zurzeit werden Modelle für den diskriminierungsfreien Netzzugang
für das Produkt Gas weiterentwickelt. In der Diskussion sind Punkt-zu-Punkt-Modelle, bei
denen der Netznutzer den kompletten Durchleitungspfad mit dem jeweiligen Netzbetreiber
abstimmt. Als einen den Netzzugang vereinfachenden Schritt werden die so genannten
„entry-exit-Modelle“ betrachtet, bei denen der Netznutzer nur noch den Einspeisepunkt
(entry) und den Ausspeisepunkt (exit) für die jeweilige Gaslieferung mit dem Netzbetreiber
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
festlegt. Die Gasbeschaffung kann sich weiter vereinfachen, wenn die heute unterschiedlichen entry-exit-Modelle der verschiedenen Ferngasgesellschaften in Deutschland vereinheitlicht werden. Zurzeit sind die Systeme noch nicht vollständig synchronisiert, so dass
auch noch kein liquider Gasmarkt auf Großhandelsebene entstehen konnte.
Risikobericht
Der Erfolg unternehmerischer Entscheidungen hängt wesentlich von einer zuverlässigen
Beurteilung strategischer, marktbedingter und regulatorischer Risiken ab. Risiken stellen
mögliche negative Abweichungen von der geplanten Entwicklung des Konzerns dar. Das
Risikomanagementsystem des swb-Konzerns stellt eine umfassende und frühzeitige Erkennung, Bewertung sowie die Steuerung und Bewältigung der Risiken in den Geschäftsbereichen sicher. Es entspricht den durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) beschriebenen Vorstandspflichten.
Risikomanagement
Pro Quartal wird konzernweit bei allen Tochtergesellschaften sowie wesentlichen Beteiligungen eine Risikoinventur durchgeführt. Das Ziel der Risikoinventur ist die regelmäßige
Überprüfung bzw. Aktualisierung der Daten von bereits erkannten Risiken sowie die Identifikation und Bewertung von neuen Risiken. Die Risiken werden nach ihrer potenziellen
Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und analysiert. Zusätzlich ist festgelegt, dass der Vorstand der swb AG über bestandsgefährdende Risiken unmittelbar und
unverzüglich zu informieren ist.
Das zentrale Konzernrisikomanagement nimmt die Steuerungsfunktion im Risikomanagementprozess und Berichtsfunktion an den Vorstand wahr. Dieser berichtet entsprechend
regelmäßig dem Aufsichtsrat im Rahmen der Berichterstattung über die Geschäftsentwicklung und über die wesentlichen Risiken.
Marktrisiken
Das Stromgeschäft ist auf dem liberalisierten Markt Preis- und Absatzrisiken ausgesetzt.
Diesen Risiken wird im Geschäfts- und Privatkundenbereich mit aktiven Vertriebs- und
Marketingtätigkeiten begegnet.
Zur Absicherung von Preisrisiken im Strombereich werden am Markt Gegengeschäfte
getätigt, die zur mittel- bis langfristigen Absicherung von Einkaufs- und Verkaufspreisen
dienen.
|67|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Zur Absicherung von Preisrisiken im Kohlebezug werden Devisentermingeschäfte, Optionen
und Kohle-Swaps eingesetzt.
Das Gasgeschäft wird über die Koppelung der Einkaufspreise für Erdgas an die Entwicklung
der Ölpreise auch beeinflusst von der Entwicklung des Rohölpreises auf dem Weltmarkt.
Hieraus könnte ein Ergebnisrisiko resultieren.
Daneben besteht das Risiko, dass bei negativem Ausgang der anhängigen Gaspreisklage
von Bremer Kunden die Preiserhöhungen vom 1. Oktober 2004 und 1. Januar 2005 ganz oder
teilweise zurückgenommen werden müssen, was auch langfristig zu einem deutlichen
Abfall der Marge aus der Gasvermarktung führen würde.
Operative Risiken
Der swb-Konzern ist durch den Einsatz technologisch komplexer Produktionsanlagen Risiken
aus Betriebsstörungen und Produktionsausfällen ausgesetzt. Diese sichert der swb-Konzern
mit langjährig erfahrenen Mitarbeitern im Anlagenbetrieb ab, die durch Weiterbildungsprogramme systematisch geschult werden. Zudem werden die Anlagen und Netze regelmäßig
gewartet. Darüber hinaus begrenzt der swb-Konzern die Auswirkungen potenzieller Schadenseintritte im Wesentlichen durch entsprechende Versicherungen. Ferner wird mit der
Fertigstellung der zweiten Verbundeinspeisung die Möglichkeit geschaffen, zusätzlich benötigte Strommengen von anderen Energieversorgungsunternehmen zu erwerben. Damit
wird die Versorgungssicherheit weiter verbessert.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der Stadtwerke Bielefeld GmbH wurde der
Stadt Bielefeld das Recht eingeräumt, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus der
Stadtwerke Bielefeld GmbH auszugliedern. Die sich bei einer Ausübung des Rechtes ergebende finanzielle Verpflichtung wurde als Liquiditätsrisiko identifiziert und wird überwacht.
Zinsänderungsrisiken sowie Kursänderungsrisiken aus der Anlage von Finanzmitteln werden
regelmäßig überwacht und gesteuert.
|68|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Umfeldrisiken
Aus Veränderungen des rechtlich-politischen Umfeldes in der Bundesrepublik Deutschland
und in Europa können für die Energiewirtschaft und damit auch für unser Unternehmen
Einflüsse auf die Ergebnisentwicklung entstehen. So könnten aus der Tätigkeit der Bundesnetzagentur Ertragsrisiken bei den Netznutzungsentgelten Strom und Gas resultieren. Der
Beobachtung des rechtlich-politischen Umfeldes wird deshalb besondere Bedeutung beigemessen.
Marktchancen
An den sich ändernden Marktgegebenheiten im Strommarkt will der swb-Konzern im
Erzeugungsbereich weiterhin profitieren. Dies geschieht im Rahmen der beschriebenen
Sicherungsstrategie aus einer strukturierten Vermarktung des Erzeugungsportfolios am
externen Strommarkt. Für die Vertriebsbereiche des swb-Konzerns ergeben sich dagegen bei
einer fortschreitenden Liberalisierung der Energiemärkte aufgrund des beschränkten Versorgungsgebietes keine wesentlichen Chancen. Der swb-Konzern wird die bestehende gute
Position im Markt nutzen, um bestehende Kunden zu halten und drittversorgte Abnehmer
wieder zu binden.
Operative Chancen
Unter Berücksichtigung des nachhaltig steigenden Wettbewerbs sieht sich der swb-Konzern
mit der ständigen Herausforderung konfrontiert, die eigenen Strukturen und Prozesse zu
optimieren. Beispielhaft dafür ist die Umstrukturierung der swb Bremerhaven, aus der auch
2006 weitere Qualitäts- und Effizienzsteigerungen erwartet werden. Zusätzlich wird der
swb-Konzern vor dem Hintergrund der bestehenden Unternehmensstrategie erneut die Zuordnung von Marktaktivitäten und Verantwortlichkeiten sowie die konzerninternen Prozesse
untersuchen, um die Chancen aus alternativen Strukturen und Prozessen zu ermitteln und
realisieren zu können.
Bewertung der Gesamtrisikoposition
Für die einzelnen Risikopositionen, die mögliche und quantifizierbare Risiken beinhalten,
wurde vom swb-Konzern Risikovorsorge betrieben. Abschließend beurteilt bestehen derzeit
keine Risiken, die den Fortbestand des swb-Konzerns gefährden könnten.
|69|
|>| Lagebericht swb-Konzern
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.
Bericht des Vorstandes gemäß § 312 Aktiengesetz
Die swb AG hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die dem Vorstand zu
dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.
Ausblick
Die mittel- bis langfristige Strategie des swb-Konzerns steht im Wesentlichen auf zwei Säulen: Eine Säule bildet die Stabilisierung des Kerngeschäfts durch die Erwirtschaftung einer
branchenüblichen Rendite in allen Geschäftsfeldern. Der swb-Konzern wird hierzu den Weg
kontinuierlicher Effizienzsteigerungen z. B. auf Basis des unternehmensweiten Geschäftsprozessmanagements fortsetzen. Der Vorstand erwartet in allen „Kostenblöcken“ des Unternehmens weitere signifikante Kostensenkungen. Eine verbesserte Kundenorientierung als
Basis einer weiteren Steigerung der Kundenzufriedenheit, die Nutzung konzerninterner und
-externer Synergiepotenziale aber auch der Vollzug einer entsprechenden Personalstrategie
sind weitere Kernelemente der Strategie des swb-Konzerns.
|70|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Nach formaler Inkraftsetzung des Energiewirtschaftsgesetzes und erster zugehöriger Verordnungen über den Zugang zu den Strom- und Gasnetzen hat die zuständige Regulierungsbehörde, die Bundesnetzagentur (BNetzA), ihre Tätigkeit im Sommer 2005 aufgenommen.
Die BNetzA hat erste Anforderungen formuliert, nach denen die Netzbetreiber sowohl
allgemeine Daten als auch die Kalkulationsgrundlagen für Strom-Netznutzungsentgelte zu
erheben hatten. Es wird bundesweit mit einer starken Auswirkung auf das Niveau der Netznutzungsentgelte gerechnet. Der swb-Konzern hat sich mit dem Einsetzen interner Regulierungsmanagement-Funktionen frühzeitig auf diese Situation eingestellt und sieht aufbauend auf diesem Know-how Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Netzbetreibern.
Zudem wird der swb-Konzern seine Aktivitäten in der Strombeschaffung durch die Realisierung von Synergieeffekten aus Erzeugung und Absatz weiter optimieren. Darin enthalten
sind auch die Entwicklung und Risikobewertung entsprechender Absatzstrategien.
Die aktuelle Marktentwicklung von Beschaffungskosten und Vermarktungspreisen im Strombereich lässt eine weiterhin günstige Position von Energieversorgern mit eigenen Stromerzeugungskapazitäten erwarten. Die sich aus der 2006 einsetzenden Regulierung der
Netzentgelte im Strom- und Gasbereich ergebenden Liberalisierungstendenzen stellen das
Unternehmen hingegen vor neue Herausforderungen, denen durch eine strukturierte Preisgestaltung begegnet werden soll.
In der zweiten Säule der Strategie wird ein rentierliches Wachstum in den Geschäftsfeldern
Erzeugung, Abwasser, Abfall und den Technischen Dienstleistungen angestrebt. Hierzu wurden auf Basis der zugehörigen Geschäftsfeldstrategien als wichtigste Maßnahmen Projekte
zur Planung eines neuen Steinkohle-Kraftwerksblocks sowie eines Mittelkalorikkraftwerks in
Bremen gestartet, die in den Folgejahren bei entsprechender Wirtschaftlichkeit zu Bauentscheidungen geführt werden sollen.
Der Vorstand der swb AG erwartet im Rahmen der Mittelfristplanung eine stabile Umsatzund weiter ansteigende Ergebnisentwicklung des swb-Konzerns.
|71|
|>| Jahresabschluss 2005
|72|
72
Jahresabschluss 2005
74
Jahresabschluss swb-Konzern
144 Jahresabschluss swb AG
148
Service
148 Glossar
150 Stichwortverzeichnis
151 Unternehmenskalender
152 Konzerngesellschaften/Versorgungsgebiet
153 Impressum
|73|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern
> Bilanz swb-Konzern
31.12.2005
31.12.2004
Anhang
TEUR
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
5
35.934
21.191
Sachanlagen
6
638.411
633.867
Investment Property
7
2.584
2.710
Anteile an assoziierten Unternehmen
8
330.086
316.245
Finanzielle Vermögenswerte
9
41.118
39.282
1.048.133
1.013.295
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
10
32.308
29.275
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
11
100.320
72.933
Finanzielle Vermögenswerte
12
159.827
134.635
5.625
0
Forderungen aus Steuern
Sonstige Forderungen
13
10.741
31.227
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
14
70.124
89.804
378.945
357.874
1.427.078
1.371.169
Summe Vermögenswerte
|74|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
> Bilanz swb-Konzern
31.12.2005
31.12.2004
Anhang
TEUR
TEUR
Gezeichnetes Kapital
15
117.459
117.459
Kapitalrücklage
16
173.658
173.658
IAS-39-Rücklage
17
8.963
0
Gewinnrücklagen
18
182.091
165.292
-10.157
-10.157
86.639
34.658
558.653
480.910
Passiva
Eigenkapital
Eigene Anteile
Jahresüberschuss
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzschulden
19
43.829
74.498
Rückstellungen
20
35.698
81.098
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
21
485.332
489.865
Passive latente Steuern
22
42.854
30.581
Sonstige Verbindlichkeiten
23
819
1.045
608.532
677.087
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
24
100.057
81.097
Finanzschulden
19
18.787
4.280
Rückstellungen
20
11.091
9.814
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
21
28.259
27.551
Verbindlichkeiten aus Steuern
25
28.818
35.675
Sonstige Verbindlichkeiten
23
Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten
72.881
54.755
259.893
213.172
1.427.078
1.371.169
|75|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern
> Gewinn- und Verlustrechnung swb-Konzern
Anhang
Erlöse
Stromsteuer
Umsatzerlöse
26
Herstellkosten des Umsatzes
Material und Dienstleistungen
Personalaufwendungen
31.12.2005
31.12.2004
TEUR
TEUR
1.061.881
941.080
-62.641
-62.564
999.240
878.516
-815.165
-710.038
-660.534
-527.026
-85.899
-93.871
Abschreibungen, Wertberichtigungen und
Wertminderungen von langfristigen Vermögenswerten
-45.705
-61.117
Sonstige Herstellkosten des Umsatzes
-23.027
-28.024
184.075
168.478
Bruttoergebnis vom Umsatz
Sonstige betriebliche Erträge
27
Marketing- und Vertriebsaufwendungen
Verwaltungsaufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
30
Betriebsergebnis
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Finanzergebnis (netto)
31
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
32
Jahresüberschuss
davon entfallen auf Gesellschafter des Mutterunternehmens:
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
|76|
34
42.648
55.359
-25.112
-28.351
-80.643
-82.302
-44.023
-24.557
76.945
88.627
47.633
9.143
-33.033
-39.768
14.600
-30.625
24.968
9.823
116.513
67.825
-29.874
-33.167
86.639
34.658
86.639
34.658
412,83
165,14
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode ermittelt, wobei nach dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit und
dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit unterschieden wird.
Zur Herleitung vom Jahresüberschuss zum „aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow“ verweisen wir auf Nr. 35 „Zahlungsmittelzuflüsse aus der Geschäftstätigkeit“.
> Kapitalflussrechnung swb-Konzern
2005
2004
TEUR
TEUR
Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschafteter Cashflow
gezahlte Zinsen
gezahlte Ertragssteuern
I. Nettozufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
94.361
-6.362
-26.221
61.778
99.694
-9.292
-32.271
58.131
Desinvestition von Tochterunternehmen abzgl. Zahlungsmittel
Erwerb von Sachanlagen
Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen
Erwerb immaterieller Vermögenswerte
Erlöse aus dem Verkauf immaterieller Vermögenswerte
Veräußerung zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte
erhaltene Zinsen
erhaltene Dividenden
II. Nettoabfluss aus Investitionstätigkeit
156
-56.170
1.383
-15.544
12
1.838
3.747
21.213
-43.365
0
-44.280
528
-1.827
412
5.776
2.786
20.509
-16.096
Aufnahme von Finanzschulden
Rückzahlung von Finanzschulden
gezahlte Dividenden
sonstige Eigenkapitalveränderungen
III. Nettoabfluss aus Finanzierungstätigkeit
14.566
-30.953
-21.826
120
-38.093
0
-42.528
0
-160
-42.688
Nettoabnahme an Zahlungsmitteln (Summe I. bis III.)
-19.680
-653
89.804
70.124
90.457
89.804
Zahlungsmittel und -äquivalente zum Geschäftsjahresanfang
Zahlungsmittel und -äquivalente zum Geschäftsjahresende
Von den Bankguthaben war ein Teilbetrag in Höhe von 1.503 TEUR (Vorjahr: 712 TEUR) zum
Zwecke der Sicherung von Altersteilzeitguthaben verpfändet, während über die restlichen
Kassenbestände und Bankguthaben keinerlei Verfügungsbeschränkungen bestanden.
Bei der Berechnung des Cashflows wurden die sonstigen Eigenkapitalveränderungen gemäß
IAS 39 bei den betreffenden Bilanzposten in Abzug gebracht.
|77|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern
> Eigenkapitalveränderungsrechnung swb-Konzern
Stand am 01.01.2004
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
IAS 39
Rücklage
TEUR
TEUR
TEUR
117.459
173.658
117.459
173.658
117.459
173.658
Einstellung in die Gewinnrücklagen
Veränderung Konsolidierungskreis
Sonstiges
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31.12.2004
Anwendung von IAS 32 und IAS 39 (inklusive latenter Steuern)
Stand am 01.01.2005
1.952
1.952
Umgliederung Jahresüberschuss
Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung
verfügbaren Finanzinvestitionen
10.793
Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken
eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten
712
Latente Steuern auf Veränderung beizulegender Zeitwert
-4.494
Dividendenzahlung für 2004
Veränderung Konsolidierungskreis
Konzernjahresüberschuss
Stand am 31.12.2005
|78|
117.459
173.658
8.963
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Gewinnrücklagen
Eigene
Anteile
Jahresüberschuss
Konzerneigenkapital
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
165.452
-10.157
446.412
-247
-247
87
165.292
87
34.658
34.658
-10.157
34.658
480.910
-10.157
34.658
486.709
3.847
169.139
5.799
34.658
-34.658
10.793
712
-4.494
-21.826
-21.826
120
182.091
120
-10.157
86.639
86.639
86.639
558.653
|79|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
1 Grundlegende Informationen zum Konzern
Die Geschäftsaktivitäten der swb AG und ihrer Tochtergesellschaften konzentrieren sich auf
die Erbringung von Energie- und Wasserdienstleistungen, insbesondere die Versorgung mit
Energie und Wasser in dem Gebiet von Bremen und Umgebung. Dazu gehören:
•
die Erzeugung, die Gewinnung, der Bezug, die Fortleitung und der Verkauf von elektrischer Energie, Wärme, Gas und Wasser,
•
die Errichtung und der Betrieb der hierfür erforderlichen Anlagen,
•
die Beratung, Förderung und kooperative Errichtung und der Betrieb von Anlagen
oder Einrichtungen zur Verminderung des Bedarfs an Energie und Wasser und
•
die Verwertung der durch die Geschäftstätigkeit gebildeten besonderen Kenntnisse.
Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Aktiengesellschaft mit Sitz in der TheodorHeuss-Allee 20, 28215 Bremen. Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht
Bremen unter HRB 4428 eingetragen.
Die Gesellschaft stellt zum 31. Dezember 2005 gemäß § 315a Abs. 3 HGB erstmals einen Konzernabschluss nach IFRS auf. Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 1. Februar 2006
vom Vorstand zur Veröffentlichung genehmigt.
Der Konzernabschluss wird in der Währung Euro (EUR) aufgestellt, welche sowohl die funktionale als auch die Berichtswährung ist. Die Betragsangaben im Anhang erfolgen grundsätzlich in Tausend Euro (TEUR), sofern nichts anderes angegeben ist.
Der Konzernabschluss wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU verabschiedet sind, aufgestellt.
Das Unternehmen hat IFRIC 4: Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, vorfristig ab dem 1. Januar 2004 angewendet.
Der von der Gesellschaft ab dem 1. Januar 2007 verpflichtend anzuwendende und vom IASB
verabschiedete Standard IFRS 7: Finanzinstrumente: Angaben, wurde nicht vorfristig angewendet. Aus der Nichtanwendung ergeben sich keine materiellen Auswirkungen. Auswirkungen ergeben sich hinsichtlich der Gliederung der Bilanz und des Umfangs der Angaben
im Anhang.
|80|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Die nachfolgend aufgeführten Gesellschaften haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3
bzw. § 264b HGB (Inanspruchnahme der Erleichterungen bei der Aufstellung und Offenlegung von Jahresabschlüssen) Gebrauch gemacht:
swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen
swb Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG, Bremerhaven
swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG, Bremerhaven
2 Zusammenfassung wichtiger Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet wurden, sind im Folgenden dargestellt. Die Überleitung der Rechnungslegung erfolgte nach den Vorschriften des IFRS 1: Erstmalige Anwendung
der International Financial Reporting Standards.
Die in IFRS 1 enthaltene Ausnahmeregel, wonach die Vorschriften des IAS 32: Finanzinstrumente: Angaben und Darstellungen, und IAS 39: Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung, wahlweise ab dem 1. Januar 2005 angewandt werden können, wurde in Anspruch
genommen.
Sofern die Anwendung von IAS 39 2004 zu einem abweichenden Wertansatz geführt hätte,
ist dies im Folgenden zu jeder Position vermerkt.
2.1 Grundlagen der Abschlusserstellung
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Kosten, eingeschränkt durch zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzte finanzielle
Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten (inklusive derivativer Finanzinstrumente).
Die Aufstellung von im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert die
Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und damit
Wertungen des Managements. Bereiche mit höherer Komplexität oder Bereiche, bei denen
Annahmen von entscheidender Bedeutung für den Konzernabschluss sind, sind unter den
Erläuterungen zu Nr. 4 „Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung“ aufgeführt.
|81|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
2.2 Auswirkungen des Übergangs auf IFRS
Der Konzernabschluss der swb AG wurde letztmals zum 31. Dezember 2004 nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Soweit Unterschiede zwischen den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden nach HGB und IFRS bestehen, wurden
entsprechende Anpassungen an die Vorschriften nach IFRS vorgenommen. Dies betrifft sowohl die Berichts- als auch die Vergleichsperiode.
Die Umstellung auf IFRS erfolgt unter der Annahme, dass schon immer nach IFRS bilanziert
worden ist. Die nach IFRS 1 geforderten Überleitungsrechnungen und Erläuterungen der Auswirkungen sind im Folgenden dargestellt.
> Überleitung Eigenkapital
01.01.2004
TEUR
31.12.2004
TEUR
Eigenkapital gem. HGB
373.843
423.806
Immaterielle Vermögenswerte
-21.361
-19.252
Sachanlagen
301.204
311.629
Anteile an assoziierten Unternehmen
-56.897
-61.121
Kurzfristige Vermögenswerte
-72.089
-82.571
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
-55.895
-58.371
Rückstellungen
11.973
40
-38.408
-30.457
Sonstige Verbindlichkeiten
-149
-2.805
Änderung Konsolidierungskreis
3.784
492
408
-480
446.413
480.910
Passive latente Steuern
Sonstige Posten
Eigenkapital gem. IFRS
> Überleitung Periodenergebnis
2004
TEUR
Konzerngewinn lt. GuV HGB
54.678
Umsatzerlöse
-1.752
Material und Dienstleistungen
-7.637
Personalaufwendungen
Abschreibungen
Sonstige Erträge/Aufwendungen
Finanzergebnis
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Änderung Konsolidierungskreis
Sonstige Posten
Konzerngewinn lt. GuV IFRS
|82|
17.496
-14.915
-5.673
-24.911
12.523
7.825
-3.517
542
34.658
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Wesentliche Anpassungen der Kapitalflussrechnung
Obschon die Kapitalflussrechnung 2004 sowohl nach HGB als auch nach IFRS nach der indirekten Methode erstellt wurde, ergeben sich wesentliche Veränderungen insbesondere
durch die Entkonsolidierung des HVE-Teilkonzerns nach IFRS und die unterschiedliche Behandlung der Wertpapierspezialfonds der swb AG.
Während die Wertpapierspezialfonds nach HGB insgesamt zum Finanzmittelfonds gerechnet
wurden, gilt dies nach IFRS nur noch für die in den Wertspezialfonds enthaltenen Bankguthaben. Die Wertpapiere und Aktien der Fonds werden hingegen unter den „Kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten“ ausgewiesen und sind als solche nicht Bestandteil des Finanzmittelfonds.
In Bezug auf die Auszahlungen für Investitionen ergeben sich die wesentlichen Unterschiede
durch die Entkonsolidierung des HVE-Teilkonzerns und im Bereich der Abschreibungen
(HGB: 90.134 TEUR / IFRS: 68.947 TEUR) ergibt sich ein gemischter Effekt aus Entkonsolidierung und nach IFRS veränderten regulären Abschreibungsdauern sowie den außerplanmäßigen Zu- und Abschreibungen auf das Anlagevermögen.
Die nach HGB dargestellten Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten (18.926 TEUR)
entfielen vollständig auf den nach IFRS entkonsolidierten HVE-Teilkonzern. Die im HGB-Jahresabschluss 2004 getätigte Kernaussage, dass der Finanzierungsbedarf voll aus dem Mittelzufluss
aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt werden konnte, gilt vollumfänglich auch für die
Kapitalflussrechnung 2004 nach IFRS. Zudem ist in beiden Kapitalflussrechnungen eine Verringerung der Finanzschulden und eine damit verbundene Verbesserung der Finanzlage des
Konzerns ersichtlich.
Im Einzelnen liegen den Änderungen folgende Sachverhalte zugrunde:
Geschäfts- oder Firmenwerte
Auf das im IFRS 1 enthaltene Wahlrecht, wonach die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen wahlweise prospektiv anzuwenden ist, wurde hinsichtlich des Erwerbs der
Anteile an der swb Bremerhaven auf den 1. Oktober 1999 und den nachfolgenden Erwerb der
Anteile an den Stadtwerken Bielefeld auf den 1. Januar 2002 verzichtet. Diese beiden Unternehmenszusammenschlüsse wurden retrospektiv nach den Vorschriften der IFRS angepasst.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden sowohl nach HGB als
auch nach IFRS aktiviert. Im HGB werden sie über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Gemäß
IFRS 3 wird ab dem 1. Januar 2004 ein Geschäfts- oder Firmenwert nicht planmäßig abgeschrieben, sondern auf Wertminderung nach IAS 36 getestet.
Sachanlagen
Die bisher im Wesentlichen nach steuerlichen Gesichtspunkten abgeschriebenen Sachanlagen werden nunmehr grundsätzlich über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer
linear abgeschrieben.
|83|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Zur Bestimmung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände des
Sachanlagevermögens erfolgte im HGB eine Orientierung an den steuerlichen Abschreibungstabellen. Als Abschreibungsmethode wurde die degressive Methode gewählt. Nach
IFRS erfolgte in Abstimmung mit dem Mehrheitsgesellschafter eine neue Einschätzung der
wirtschaftlichen Nutzungsdauern. Als Abschreibungsmethode wurde die lineare Methode
gewählt.
Rückstellungen
Nach IFRS werden Rückstellungen angesetzt, wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit mehr als
50 Prozent beträgt. Rückstellungen dürfen nur angesetzt werden, wenn eine Verpflichtung
gegenüber Dritten besteht. Bewertet werden die Rückstellungen mit dem Erfüllungsbetrag.
Bei langfristigen Rückstellungen sind künftige Ereignisse, die den Erfüllungsbetrag beeinflussen können, zu berücksichtigen. Langfristige Rückstellungen sind mit einem laufzeitadäquaten und risikoadjustierten Zinssatz zu diskontieren.
Nach HGB dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch Rückstellungen für Aufwendungen gebildet werden, bei denen eine Verpflichtung gegenüber Dritten nicht vorliegt (so genannte Aufwandsrückstellungen). Rückstellungen sind in der Höhe des Betrages anzusetzen,
der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung am Bilanzstichtag notwendig ist. Eine
Abzinsung darf nur vorgenommen werden, soweit die zugrunde liegende Verbindlichkeit
einen Zinsteil enthält.
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
Nach IFRS sind die Pensionsrückstellungen nach der Project-Unit-Credit-Method zu bewerten. Zusätzlich zu den am Stichtag erworbenen Rentenbeträgen und Anwartschaften werden
auch die künftig erwarteten Steigerungen berücksichtigt. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen nach HGB sind nur die Verhältnisse am Bilanzstichtag maßgeblich; zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen dürfen nicht berücksichtigt werden. Als Diskontierungszinssatz wurde sechs Prozent in Ansatz gebracht. In der Eröffnungsbilanz wurden die bis
zu diesem Zeitpunkt kumulierten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfasst.
Es wurde keine Rückstellung für Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, die über
die Versorgungskasse des Bundes und der Länder abgesichert sind, passiviert. Sollte die
offizielle Interpretation zum IAS 39 geändert werden, besteht die Gefahr, dass eine Rückstellung für die Pensionsverpflichtungen gebildet werden muss.
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten
Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen Grundsätzen und den Bestimmungen nach
IAS 17 ergeben sich sowohl aus der Zurechnung von Leasingobjekten als auch aus der Bilanzierung beim Leasingnehmer und Leasinggeber. Die Zuordnung von Leasingobjekten in der
|84|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Handelsbilanz richtet sich, mangels handelsrechtlicher Regelungen, nach den auf der BFHRechtsprechung basierenden steuerlichen Leasingerlassen der Finanzverwaltung. Unterschiede in der Bilanzierung ergeben sich bei Vorliegen von Finanzierungsleasing nach IFRS
durch die Aktivierung der Vermögenswerte mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem
Zeitwert des Leasingobjektes und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen; die Leasingverbindlichkeit wird, ohne Berücksichtigung von Zinszahlungen, als sonstige langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen.
2.3 Konsolidierung
Tochterunternehmen
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen der Konzern die Kontrolle über die
Finanz- und Geschäftspolitik innehat, regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von
mehr als 50 Prozent. Bei der Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden die Existenz und die
Auswirkungen von Stimmrechtsvereinbarungen berücksichtigt. Im Einzelfall kann trotz vorliegender Stimmrechtsmehrheit aufgrund vertraglicher Vereinbarungen keine Kontrolle ausgeübt werden. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der
Beherrschung besteht; sie endet, wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist. In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2005 der swb AG sind neben der swb AG sechzehn Tochterunternehmen einbezogen.
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen
Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw.
übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt zuzüglich der dem Erwerb direkt zurechenbaren Kosten. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare
Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung
mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet, unabhängig vom
Umfang der Minderheitsanteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über
den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen
wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das
zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach
einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Konzerninterne
Transaktionen und unrealisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen
werden eliminiert. Unrealisierte Verluste werden ebenso eliminiert, es sei denn, es liegen
Anzeichen für eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes vor.
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
> Anteilsliste swb-Konzern zum 31. Dezember 2005
Verbundene Unternehmen
(Vollkonsolidierte Unternehmen)
gesamt
in %
Anteil
am Kapital
mittelbar
in %
über
Eigenkapital
TEUR
Jahresergebnis
TEUR
23.708
13.541
5.630
888
001 swb AG
VERSORGUNGS- UND
ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN
002 swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
100,00
003 Kommunale Gasunion GmbH Co. KG,
Stuhr
100,00
100,00
002
004 GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen mbH, Bremen
100,00
50,00
002
-2.514
-215
005 swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
100,00
328.649
25.963
006 swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen
100,00
67.222
4.073
007 swb Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
100,00
23.398
2.817
008 swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG,
Bremerhaven
100,00
100,00
007
53.571
2.788
009 swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co.
KG, Bremerhaven
100,00
100,00
007
472
32
010 swb Immobilien GmbH, Bremen
100,00
100,00
-645
111
5.583
3.906
ENTSORGUNG
011 swb Entsorgung GmbH, Bremen
100,00
SERVICE / DIENSTLEISTUNGEN
012 swb Messung und Abrechnung GmbH,
Bremen
100,00
013 swb Services GmbH, Bremen
100,00
2,10
005
2,10
006
542
4.393
6.969
404
FONDS
|86|
014 WFB FONDS
100,00
55.962
2.636
015 WFW 1 FONDS
100,00
34.787
1.878
016 swb universal Fonds
100,00
12.756
1.209
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Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der swb-Konzern maßgeblichen
Einfluss ausübt, aber keine Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 Prozent und 50 Prozent. Im Konzern sind die assoziierten Unternehmen ab
dem Erwerbszeitpunkt nach der Equity-Methode bilanziert und erstmalig mit ihren
Anschaffungskosten erfasst. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet
auch den beim Erwerb entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert nach Berücksichtigung
kumulierter Wertminderungen.
Trotz Stimmrechtsmehrheit ist es dem Konzern nicht möglich, bei der Hansewasser Ver- und
Entsorgungs-GmbH, Bremen (HVE), und der hanseWasser Bremen GmbH, Bremen (HWB), die
Kontrolle auszuüben. Der Grund dafür ist, dass die Minderheitsrechte der Stadt Bremen so
weit reichend sind, dass die beherrschende Stellung der HVE und somit auch der swb AG
gehemmt sind. Da jedoch ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, wird die HVE als
assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Die HWB wiederum wird als
assoziiertes Unternehmen in den Jahresabschluss der HVE einbezogen.
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen
werden nach einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil des Konzerns an den assoziierten Unternehmen eliminiert. Unrealisierte Verluste werden ebenso eliminiert, es sei denn, es liegen
Anzeichen für eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes vor.
> Anteilsliste swb-Konzern zum 31. Dezember 2005
Assoziierte Unternehmen
gesamt
in %
Anteil
am Kapital
mittelbar
in %
über
47,56
002
Anteil
am lfd.
Ergebnis
TEUR
VERSORGUNGS- UND ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN
017 swb Weserwind GmbH & Co. KG, Bremen
50,00
018 Stadtwerke Bielefeld GmbH, Bielefeld
49,90
55
20.473
ENTSORGUNG
019 Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH, Bremen
51,00
51,00
011
4.336
020 HBE Holding Bremer Entsorgung GmbH & Co. KG,
Bremen
50,00
39,50
011
140
21,00
021
37
021 HGU Hanseatische Gesellschaft für
Umweltdienstleistungen mbH & Co. KG, Bremen
50,00
-72
|87|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten von assoziierten Unternehmen wird vom
Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; der Anteil an Veränderungen der Rücklagen gem. IAS 39 wird in den Konzernrücklagen gem. IAS 39 berücksichtigt.
Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden mit dem Beteiligungsbuchwert verrechnet. Sofern Verlustanteile des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des
Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entsprechen
bzw. diesen übersteigen, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das
assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet.
Kann kein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden, sind die Anteile an Unternehmen in
Übereinstimmung mit IAS 39 zu bilanzieren.
2.4 Währungsumrechnung
Die Umrechnung von Transaktionen in Fremdwährung erfolgt zum jeweiligen Umrechnungskurs am Transaktionstag. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen
sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Zur Währungsumrechung wurde ein Devisenkurs (Mittelkurs per 31.12.2005) von
1 EUR = 1,1834 USD (Vorjahr: 1,3636 USD) angewandt.
Die Währungsdifferenzen sind in Höhe von 21 TEUR (Vorjahr: 53 TEUR) in den Herstellkosten
sowie in Höhe von -1 TEUR (Vorjahr: 2 TEUR) im Finanzergebnis enthalten.
2.5 Immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte sind ausschließlich entgeltlich erworben worden und
werden mit ihren Anschaffungskosten erfasst.
Sämtliche immaterielle Vermögenswerte – mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten – weisen eine bestimmbare Nutzungsdauer auf und werden deshalb planmäßig linear
über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Nutzungsdauer von Software beträgt vier Jahre. Die Nutzungsdauer von Konzessionen
und sonstigen Nutzungsrechten orientiert sich an wirtschaftlichen Aspekten oder vertraglichen Gegebenheiten und liegt in der Regel bei zwanzig Jahren.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen und mit ihren ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Dazu werden die Geschäfts- oder Firmenwerte auf Cash Generating Units verteilt.
|88|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Forschungskosten werden als laufender Aufwand gebucht. Entwicklungskosten werden, sofern die Voraussetzungen für eine Aktivierung als Vermögenswerte nicht erfüllt sind, im Jahr
des Anfalls erfolgswirksam erfasst.
2.6 Sachanlagen
Bewertung
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungen. Die Anschaffungskosten umfassen den Kaufpreis einschließlich direkt zurechenbarer
Anschaffungsnebenkosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten
Zustand zu versetzen. Rabatte, Boni und Skonti werden vom Kaufpreis abgezogen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten werden um die Kundenzahlungen für Bau- und Hausanschlusskosten bei Neuanschlüssen, Anschlusserneuerungen oder
Anschlusserweiterungen gekürzt.
Bei selbst erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten und Gemeinkosten ermittelt. Fremdkapitalzinsen zur Anschaffung oder
Herstellung des Sachanlagevermögens werden nicht aktiviert.
Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes oder – sofern einschlägig – als separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig
wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig
ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der GuV erfasst, in dem sie angefallen sind.
Gewinne und Verluste aus den Abgängen von Vermögenswerten werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und dem Buchwert ermittelt und erfolgswirksam
erfasst.
Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Bei allen weiteren Vermögenswerten werden die
planmäßigen Abschreibungen linear pro rata temporis vorgenommen. Die Nutzungsdauer
orientiert sich an der Art des Vermögenswertes sowie an rechtlichen oder vertraglichen Beschränkungen.
Gebäude
Anlagen und Maschinen
Leitungsnetze und Hausanschlüsse
Betriebs- und Geschäftsausstattung
30
10–30
15–55
3–20
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
|89|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den
fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen außerplanmäßig abgeschrieben. Sind die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen,
werden Zuschreibungen vorgenommen.
Wertminderungen von Sachanlagen
Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, werden nicht planmäßig abgeschrieben; sie werden jährlich auf Wertminderungsbedarf geprüft. Vermögenswerte, die
einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden nur auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der
Buchwert ggf. nicht mehr erzielbar ist. Eine Wertminderung wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwertes erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag
aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und
dem Nutzungswert.
Zur Durchführung des Werthaltigkeitstests im Sachanlagevermögen wird der Konzern in zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units) zerlegt, d. h. die Vermögenswerte
werden auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat ermittelt
werden können. Dabei handelt es sich um die den Segmenten (Strom, Gas, Wasser und Wärme) zuzuordnenden Vermögenswerte. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird dabei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet. Anschließend wird der Barwert der zukünftigen Nettozahlungsmittelströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwerten
aller Vermögenswerte inklusive Geschäfts- oder Firmenwert gegenübergestellt. Ist der Barwert niedriger als diese Buchwerte, wird zunächst der Geschäfts- oder Firmenwert abgeschrieben. Ein nach vollständiger außerplanmäßiger Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts verbleibender Betrag wird proportional auf die anderen Vermögenswerte der
zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf Basis der Buchwerte jedes einzelnen Vermögenswertes verteilt. Zu jedem Bilanzstichtag erfolgt eine Überprüfung, ob die Gründe für in Vorperioden vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen weiterhin bestehen. Die Pflicht
zur Wertaufholung ergibt sich, wenn der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes, abgesehen vom ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwert, gestiegen ist. Die Wertaufholungsobergrenze wird durch die Höhe der Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger
Abschreibungen bestimmt, die sich ergeben hätten, wenn keine außerplanmäßige Abschreibung in Vorperioden erfasst worden wäre. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den
Geschäfts- oder Firmenwert können in Folgeperioden nicht zurückgenommen werden.
Stetigkeit bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
Die Zusammenfassung von Vermögenswerten für die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten hat sich gegenüber dem letzten Bilanzstichtag nicht verändert.
|90|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Beihilfen
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn
mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllen wird. Öffentliche
und private Zuwendungen für Investitionen werden von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abgesetzt.
Im Geschäftsjahr wurden 180 TEUR verrechnet (Vorjahr: 1.351 TEUR).
2.7 Investment Property
Als Investment Property werden solche Immobilien behandelt, die zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten und nicht zur Erbringung von
Dienstleistungen oder für Verwaltungszwecke genutzt werden. Im Konzern dienen derzeit
alle Investment Properties ausschließlich der Erzielung von Mieteinnahmen.
Die Bewertung erfolgt mit den historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen. Grundstücke werden
nicht abgeschrieben. Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Gebäude werden linear über
dreißig Jahre abgeschrieben.
Die im Anhang angegebenen beizulegenden Zeitwerte für die Investment Properties der swb
AG basieren für das Gebäude B Theodor-Heuss-Allee auf einem Verkehrswertgutachten, das
von dem Gutachterausschuss für Grundstücke des Landes Bremen (Geoinformation ehemals
Katasteramt) am 14. Dezember 2004 erstellt wurde. Dieser Gutachterausschuss ist als unabhängiger Gutachter anerkannt. Das vorgenannte Gutachten wurde nach der Ertragswertmethode erstellt und wird alle fünf Jahre aktualisiert.
Für das Grundstück Südweststraße ergibt sich der beizulegende Zeitwert aus dem im Kaufvertrag ECL vom 20. Dezember 2002 angegebenen Marktwert, der nach der Ertragswertmethode ermittelt wurde.
Für die im Anhang angegebenen beizulegenden Zeitwerte für die Investment Properties der
swb Bremerhaven GmbH sowie der swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG liegen keine Verkehrswertgutachten vor. Die entsprechenden Werte wurden nach der Ertragswertmethode
gemäß der Verordnung über Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Grundstücken (Wertermittlungsverordnung mit den Anlagen Wert V und Wert R) durch den Fachbereich Liegenschaften der swb AG ermittelt. Die Bewertung wird jährlich durchgeführt.
|91|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
2.8 Finanzielle Vermögenswerte
Langfristige finanzielle Vermögenswerte umfassen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 Anteile an Unternehmen, die nicht Tochterunternehmen oder assoziierte Unternehmen sind,
finanzielle Vermögenswerte, die mit Beteiligungsabsicht gehalten werden sowie sonstige
Wertpapiere. Ihr Ansatz erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zu direkt zurechenbaren Kosten.
Dauernde Wertminderungen werden aktivisch abgesetzt.
Kurzfristige Vermögenswerte umfassen Wertpapiere, die als vorübergehende Investition erworben werden. Diese werden zum niedrigeren Wert von Anschaffungskosten und Marktpreis bilanziert.
Finanzielle Vermögenswerte werden ab dem 1. Januar 2005 in die folgenden Kategorien unterteilt: Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte,
Darlehen und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte und
zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Klassifizierung hängt von dem
jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen
Ansatz und überprüft die Klassifizierung zu jedem Stichtag.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte
Diese Kategorie hat zwei Unterkategorien: Finanzielle Vermögenswerte, die von Beginn an
als „zu Handelszwecken gehalten“ eingeordnet wurden, und solche, die von Beginn an als
„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ klassifiziert wurden. Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategorie zugeordnet, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurde oder der finanzielle Vermögenswert vom Management entsprechend
designiert wurde. Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern sie nicht als Sicherungsgeschäfte qualifiziert sind. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige
Vermögenswerte ausgewiesen, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag veräußert werden.
Darlehen und Forderungen
Darlehen und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw.
bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie entstehen, wenn
der Konzern Geld, Güter oder Dienstleistungen direkt einem Schuldner bereitstellt, ohne die
Absicht, diese Forderungen zu handeln. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten,
soweit deren Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt. Letztere werden als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen und festen Laufzeiten, bei denen das
Konzernmanagement die Absicht und Fähigkeit besitzt, diese bis zur Endfälligkeit zu halten.
In diesem Geschäftsjahr hatte der Konzern keine Investments dieser Kategorie.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Vermögenswerte dieser Kategorie sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte, die als
zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind und nicht einer anderen Kategorie zugeordnet
werden. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet, sofern das Management
nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern.
Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag angesetzt. Dieses ist der Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf bzw. Verkauf des Vermögenswertes verpflichtet.
Bewertung
Finanzielle Vermögenswerte, die nicht der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete Vermögenswerte“ angehören, werden anfänglich zu ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Sie werden ausgebucht, wenn die
Rechte auf Zahlungen aus dem Investment erloschen sind oder übertragen werden und der
Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind,
überträgt. Vermögenswerte der Kategorien „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte“
werden nach ihrem erstmaligen Ansatz zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Darlehen und Forderungen und bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bilanziert.
Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Änderung des beizulegenden
Zeitwerts von Vermögenswerten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertete Vermögenswerte“ werden in der Periode, in der sie entstehen, erfolgswirksam erfasst. Unrealisierte Gewinne oder Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts
von nichtmonetären Wertpapieren der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ werden – sofern keine dauernde Wertminderung vorliegt – im Eigenkapital
erfasst. Wenn Wertpapiere dieser Kategorie veräußert werden, sind die im Eigenkapital enthaltenen kumulierten Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam als Gewinne bzw. Verluste aus finanziellen Vermögenswerten in der Gewinn- und Verlustrechnung zu
erfassen.
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Die beizulegenden Zeitwerte notierter Anteile bemessen sich nach dem aktuellen Angebotspreis. Soweit Beteiligungen in Übereinstimmung mit IAS 39 bilanziert werden und der beizulegende Zeitwert nicht ermittelt werden kann, wird die Wertminderung als Differenz zwischen dem Buchwert des finanziellen Vermögenswertes und dem Barwert der zukünftigen
Cashflows, die mit der aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren Vermögenswertes abgezinst werden, ermittelt.
Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten
Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung
eines finanziellen Vermögenswertes bzw. einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind – bis auf Wertberichtigungen – zunächst in einer gesonderten Position
im Eigenkapital zu erfassen. Beim Abgang oder einer bonitätsbedingten dauernden Wertminderung wird ein entsprechender Betrag aus der gesonderten Position im Eigenkapital in
die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Einmal in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasste Wertminderungen von Eigenkapitalinstrumenten werden nicht ergebniswirksam
rückgängig gemacht.
Sofern kein öffentlicher Marktwert für einen Vermögenswert besteht, wird auf der Basis bestimmter Annahmen – mindestens jährlich – sowie bei Vorliegen spezieller Gründe dafür ein
Werthaltigkeitstest für Vermögenswerte durchgeführt. Dabei wird mit Hilfe der DCF-Methode auf Grundlage mehrperiodiger Planwerte für die zu diskontierenden Cashflows sowie
unter der Annahme einer nachhaltigen Ewigen Rente der beizulegende Wert für den Vermögensgegenstand bzw. die zahlungsmittelgenerierende Einheit errechnet. Es wird in der Regel
kein Wachstum in der Ewigen Rente unterstellt. Der Diskontierungszinssatz ist die Summe
aus dem risikolosen Basiszins und dem Risikozuschlag, der über einen individuellen Risikofaktor (beta-Faktor) an die speziellen Gegebenheiten des zu bewertenden Vermögensgegenstandes angepasst wird.
2.9 Leasingverhältnisse
Der Konzern ist sowohl Leasingnehmer als auch Leasinggeber.
Ein Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn im Wesentlichen alle
mit dem Eigentum des Leasingobjektes verbundenen Risiken und Chancen aus der Nutzung
des Leasingobjektes auf den Konzern übertragen werden. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing werden mit dem niedrigeren Wert aus dem beizulegenden Zeitwert des
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Leasinggegenstandes und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgespalten, so dass sich eine konstante
Verzinsung der Leasingverbindlichkeiten ergibt. Die Leasingverbindlichkeit wird ohne Berücksichtigung von Zinsen unter den langfristigen Verbindlichkeiten erfasst. Das unter Finanzierungsleasing erfasste Sachanlagevermögen wird über den kürzeren der beiden Zeiträume der
wirtschaftlichen Nutzungsdauer bzw. Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben.
Wenn Vermögenswerte in einem Finanzierungsleasing verleast werden, wird der Barwert der
Leasingzahlungen als Forderung angesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen Bruttoforderung und dem Barwert der Forderung wird als unrealisierter Finanzertrag erfasst. Leasingerträge werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses anhand der Annuitätenmethode
erfasst.
Alle Leasingverhältnisse, die die Kriterien des Finanzierungsleasings nicht erfüllen, werden als
Operating-Leasing qualifiziert, so dass die Bilanzierung beim Leasinggeber erfolgt.
2.10 Vorräte
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Nettoveräußerungswerten am Abschlussstichtag angesetzt. Einsatzstoffe und Handelswaren
werden grundsätzlich nach der Durchschnittskostenmethode bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Wertberichtigungen werden für veraltete Vorräte sowie Bestände mit geringer Umschlagshäufigkeit vorgenommen. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der notwendigen variablen Veräußerungskosten. In den Geschäftsjahren lagen die Nettoveräußerungswerte über den Anschaffungsund Herstellungskosten.
2.11 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der
Effektivzinsmethode sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Eine Wertminderung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dann erfasst, wenn objektive Hinweise dafür vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich sind.
Die Höhe der Wertminderung bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus dieser Forderung, diskontiert mit dem Effektivzinssatz. Die Wertminderung wird erfolgswirksam erfasst.
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
2.12 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Bankguthaben und Termingelder, deren Gesamtlaufzeit weniger als drei Monate beträgt und die keiner
Verfügungsbeschränkung unterliegen. Fremdwährungsbestände sind zum Stichtagsbriefkurs
bewertet. In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.
2.13 Finanzschulden
Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach
Abzug von Transaktionskosten, angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet. Jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug
von Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Ausleihung
unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und
erhöht den Buchwert des Instrumentes insoweit, als sie nicht zum Zeitpunkt ihres Entstehens
beglichen wird. Im Falle unverzinslicher, langfristiger Verbindlichkeiten erfolgt eine Abzinsung.
Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten klassifiziert, sofern der
Konzern nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.
2.14 Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende
Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Rückstellungen für die Behebung von Umweltschäden und Rekultivierung wurden auf Basis gutachterlicher Stellungnahmen und eigener Kostenermittlungen gebildet.
Alle langfristigen Rückstellungen werden zum Barwert angesetzt. Die Aufzinsung der Rückstellungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
2.15 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
Pensionsverpflichtungen
Der Konzern hat sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Pläne. Ein leistungsorientierter Plan ist ein Pensionsplan, der den Betrag an Pensionsleistungen festschreibt, den
ein Mitarbeiter bei Renteneintritt erhalten wird. Im Konzern bestehen unmittelbare Pen-
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sionsverpflichtungen aus zwei Zusatzversorgungstarifverträgen sowie mehreren Einzelzusagen. Für die Höhe der individuellen Versorgungsleistungen sind grundsätzlich die Höhe der
Vergütung und die Dauer der Dienstzugehörigkeit maßgeblich.
Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am Bilanzstichtag, angepasst um kumulierte
nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste. Der Barwert der Verpflichtung wird jährlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Gutachter
unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche sich aus Abweichungen zwischen der rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich eingetretenen Veränderungen
der Berechnungsprämissen ergeben, werden, soweit sie zehn Prozent des Verpflichtungsumfangs überschreiten, über die durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der Belegschaft erfolgswirksam erfasst. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die innerhalb eines Jahres nach dem Bilanzstichtag fälligen Pensionsleistungen werden als
kurzfristig ausgewiesen.
Die Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen sind durch den Pensionssicherungsverein aG (PSVaG) gegen Insolvenz geschützt. Die zukünftigen Beiträge an den PSVaG
werden durch Bildung einer Rückstellung entsprechend berücksichtigt.
Ferner bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, die über die Versorgungskasse des Bundes und der Länder (VBL) abgesichert sind. Aufgrund der verursachungsunabhängigen Schlüsselung der Umlage ist eine eindeutige Zuordnung der von einem Beteiligten
zu zahlenden Umlage auf seine versicherten Mitarbeiter ebenso nicht möglich, wie die
zukünftigen Zahlungen, die sich am relativen zusatzversorgungspflichtigen Entgelt der einzelnen Beteiligten orientieren, versicherungsmathematisch hinreichend sicher zu schätzen,
so dass der Plan nicht als leistungsorientierter, sondern als beitragsorientierter Plan behandelt werden muss. Im Falle einer Unterdeckung des Plans ist der Arbeitgeber verpflichtet, diese Unterdeckung auszugleichen. Die Nachschusspflicht wird von der VBL ermittelt und verursachungsunabhängig per Umlage auf die Mitglieder verteilt. Nachschussbeträge wurden im
Geschäftsjahr von der VBL nicht erhoben; Aussagen zu eventuellen zukünftigen Unterdeckungen sind nicht ermittelbar. Die VBL erhebt allerdings noch bis zum Jahre 2007 ein Sanierungsgeld, das verursachungsunabhängig ermittelt wird und dazu dient, Fehlbeträge auszugleichen, die durch laufende Umlagen nicht gedeckt sind. Die Beiträge an die VBL werden sofort
erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Sie betrugen im Geschäftsjahr einschließlich
Sanierungsgeld 1.339 TEUR (Vorjahr: 1.337 TEUR).
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
2.16 Passive latente Steuern
Auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der IFRS-Bilanz und der Steuerbilanz
werden aktive bzw. passive latente Steuern gebildet. Die Ermittlung der latenten Steuern
beruht auf der Anwendung der zum Realisierungszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der
im Konzern angewandte Steuersatz in Höhe von 40 Prozent setzt sich aus der durchschnittlichen Gewerbesteuer und der Körperschaftsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag zusammen.
Passive latente Steuern werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst.
Aktive latente Steuern werden in dem Umfang erfasst, in dem wahrscheinlich ist, dass
zukünftig die höheren steuerrechtlichen Wertansätze den Ertragsteueraufwand mindern
werden.
Latente Steuern werden als Steuerertrag oder Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste
Posten; in diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital
erfasst.
Eine Verrechnung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt, sofern der Konzern ein
Recht auf die Aufrechnung tatsächlicher Steuerforderungen und tatsächlicher Steuerschulden hat und sich die aktiven latenten Steuern und passiven latenten Steuern auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
2.17 Ertragsrealisierung
Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Leistung erbracht wurde und der Gefahrenübergang
auf den Kunden erfolgt ist.
Erträge aus Nutzungsentgelten werden gemäß dem wirtschaftlichen Gehalt der zugrunde
liegenden Vereinbarung zeitanteilig erfasst.
Zinserträge werden unter Verwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Wenn bei einer Forderung eine Wertminderung vorliegt, schreibt der Konzern den Buchwert auf den erzielbaren
Betrag ab.
2.18 Dividendenausschüttungen
Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als
Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist. Gleiches gilt für
die Vereinnahmung von Dividenden.
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3 Finanzrisikomanagement
Durch seine Geschäftstätigkeit ist der Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt: Dem Marktrisiko (beinhaltet das Fremdwährungsrisiko, das Fair-Value-Zinsrisiko und
das Marktpreisrisiko), dem Kreditrisiko, dem Liquiditätsrisiko und dem Cashflow-Zinsrisiko.
Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns ist auf die Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen an den Finanzmärkten fokussiert und zielt darauf ab, die potenziell negativen
Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern nutzt derivative
Finanzinstrumente, um sich gegen bestimmte Risiken abzusichern.
Das Risikomanagement erfolgt durch die zentrale Finanzabteilung (Konzernfinanzabteilung)
und das Portfoliomanagement entsprechend der vom Vorstand verabschiedeten Leitlinien.
Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger
Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns. Der Vorstand gibt in Schriftform
sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement vor als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche, wie z. B. den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko, dem
Zins- und Kreditrisiko, dem Einsatz derivativer und nicht-derivativer Finanzinstrumente sowie
der Investition von Liquiditätsüberschüssen.
Der Konzern ist international tätig und infolgedessen einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert, hauptsächlich des US-Dollars. Fremdwährungsrisiken entstehen aus erwarteten zukünftigen Transaktionen, bilanzierten Vermögenswerten und Schulden. Ein Fremdwährungsrisiko entsteht,
wenn zukünftige Geschäftstransaktionen, bilanzierte Vermögenswerte und Schulden auf eine
Währung lauten, die nicht der funktionalen Währung des Unternehmens entspricht.
Der Konzern betreibt zur Absicherung der Preisrisiken im Zins- und Währungsbereich sowie
im Strombereich ein aktives Risikomanagement durch den Einsatz von Finanzinstrumenten
und Derivaten. Der Einsatz von Derivaten ist immer an ein bestehendes oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretendes Grundgeschäft gekoppelt.
Generelles Ziel des Risikomanagements ist es, die Auswirkungen zukünftiger Preisschwankungen auf das Ergebnis zu vermindern und die Ergebnisse zu verstetigen, indem ein hoher
Anteil der für die nächsten Geschäftsjahre geplanten Grundgeschäfte abgesichert wird.
Zur Absicherung von Preisrisiken im Kohlebezug werden Devisentermingeschäfte, Optionen
und Kohle-Swaps eingesetzt. Dabei wird – sofern die Voraussetzungen für Hedge Accounting
nach IAS 39 eingehalten werden – von der Möglichkeit der Bilanzierung als Sicherungszusammenhang Gebrauch gemacht.
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Vereinnahmung von Gewinnen und Verlusten bei Cashflow Hedges
Die Vereinnahmung von Ergebnissen aus Cashflow Hedges in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Abwicklung des Grundgeschäftes, zu dessen Absicherung die
ursprüngliche Designierung erfolgte. Bei Wegfall des Grundgeschäftes oder Vorliegen eines
Umstandes, der das künftige Eintreten des Grundgeschäftes unwahrscheinlich werden lässt,
erfolgt die sofortige Verbuchung des Ergebnisses in die Gewinn- und Verlustrechnung.
Zinsrisiken aus langfristigen Darlehen
Der swb-Gruppe entstehen Zinsrisiken aus langfristig verzinslichen Verbindlichkeiten. Der
Konzern hat ausschließlich langfristige Verbindlichkeiten mit Festzinskrediten aufgenommen. Aus den festverzinslichen Verbindlichkeiten entsteht ein Fair-Value-Zinsrisiko, das der
Konzern gelegentlich mit Zins-Swaps sichert, die eine feste Verzinsung in eine variable Verzinsung umwandeln.
Die Zeitpunkte der Rückzahlung der langfristigen Darlehen ergeben sich aus den Tilgungsplänen, Zinsänderungstermine gelten als Tilgungstermine.
Zinsänderungsrisiko und Kursänderungsrisiko bei finanziellen Vermögenswerten
Der Konzern hält in mehreren Spezialfonds unter anderem ein Portfolio aus festverzinslichen,
langläufigen Wertpapieren und liquiden Aktien. Diese Wertpapiere unterliegen einem permanenten Kursrisiko. Diese Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet,
die Veränderungen erfolgswirksam erfasst.
Liquiditätsrisiko
Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an
flüssigen Mitteln und handelbaren Wertpapieren, die Möglichkeit zur Finanzierung durch
einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien und mittelfristig die Fähigkeit zur Emission am Markt ein. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfelds, in dem der Konzern operiert,
ist es Ziel der Konzernfinanzabteilung, die notwendige Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend ungenutzte Kreditlinien bestehen.
3.1 Finanzrisikofaktoren
Die wesentlichen Finanzrisikofaktoren im operativen Geschäft des swb-Konzerns liegen in der
Entwicklung der Rohstoffpreise, der Wechselkurse sowie der Strompreise.
Über die Konzernfinanzabteilung, das Portfoliomanagement sowie das regelmäßig tagende
Risikokomitee erfolgt eine aktive Beobachtung, Berichterstattung und Steuerung der Finanzrisikofaktoren mit dem Ziel der kurz-, mittel- und langfristigen Erreichung der Unternehmensziele.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Im nicht-operativen Geschäft des Konzerns unterliegen insbesondere die in Spezialfonds angelegten Wertpapiere einem permanenten Zinsänderungs- und Kursrisiko, dem durch eine
ständige Beobachtung, ein regelmäßiges internes Berichtswesen, den punktuellen Einsatz
von Absicherungsinstrumenten sowie eine Diversifikationsstrategie begegnet wird.
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften im Rahmen des Portfoliomanagements
Im Rahmen des Portfoliomanagements kommen Finanzinstrumente zur Absicherung von
Preisrisiken für Rohstoffe, Währungen und Strom zur Anwendung.
Termingeschäfte auf Währungen sowie Swaps auf Rohstoffe werden, sofern sie die Voraussetzungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllen, als Sicherungsgeschäfte bilanziert, so
dass die Erfassung der Wertveränderungen im Eigenkapital erfolgt.
Physische Forwards im Strombereich, welche alle Kriterien für eine Behandlung als Warentermingeschäfte erfüllen, werden bis zu ihrer Erfüllung als schwebende Geschäfte behandelt.
Sofern diese Bedingungen nicht erfüllt sind, werden diese Verträge als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting eingesetzt oder mit dem beizulegenden Zeitwert
ergebniswirksam erfasst.
3.2 Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und
Sicherungsgeschäften
Die Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt bei Kauf oder Verkauf zum Handelstag, d. h. zu dem Tag, an dem eine Verpflichtung zum Kauf bzw. Verkauf eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit eingegangen wurde.
Wertveränderungen von Finanzinstrumenten
Derivative Finanzinstrumente werden am Tag des Vertragsabschlusses mit ihren Anschaffungskosten zuzüglich Transaktionskosten angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen oder Verlusten
hängt davon ab, ob das Derivat als Sicherungsinstrument qualifiziert wurde und, wenn dies
der Fall ist, von dem abgesicherten Posten.
Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen
Sicherungsinstrument und Grundgeschäft sowie das Ziel seines Risikomanagements und
die zugrunde liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Der Konzern
dokumentiert während der Dauer der Sicherungsbeziehung die hoch wirksame Sicherungsbeziehung der eingesetzten Derivate. Der Konzern designiert die eingesetzten Derivate als
Fair Value Hedge oder als Cashflow Hedge.
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Fair Value Hedge
Hierunter wird die Sicherung des beizulegenden Zeitwertes eines bilanzierten Vermögenswertes, einer Verbindlichkeit oder einer festen Unternehmensverpflichtung verstanden.
Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten, die für eine Sicherung des beizulegenden Zeitwerts designiert wurden und als Fair Value Hedge qualifizieren, werden in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zugleich erfolgt eine Erfassung der Änderungen
der beizulegenden Zeitwerte hierdurch gesicherter Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
Cashflow Hedge
Hierdurch erfolgt die Sicherung einer höchstwahrscheinlich vorgesehenen Transaktion. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten werden in Höhe des effektiven Teils im
Eigenkapital sowie in Höhe des ineffektiven Teils in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Im Eigenkapital erfasste Beträge werden in der Periode der erfolgswirksamen Erfassung des
abgesicherten Grundgeschäfts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Resultiert
eine abgesicherte zukünftige Transaktion jedoch im Ansatz eines nicht-finanziellen Vermögenswerts (z. B. Vorratsvermögen) oder einer Verbindlichkeit, werden die zuvor im Eigenkapital erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten des
Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit mit einbezogen.
Derivate, die sich nicht für Hedge Accounting qualifizieren
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die sich nicht
für Hedge Accounting qualifizieren, werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Wenn eine Sicherungsbeziehung nicht mehr die Kriterien für die Anwendung des Cashflow
Hedge erfüllt, verbleibt der kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst
dann in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die zugrunde liegende Transaktion
eintritt. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die kumulierten Gewinne oder Verluste, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden, sofort in die
Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.
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Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Wenn ein Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert wird oder das Sicherungsgeschäft nicht
mehr die Kriterien für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt, verbleibt der kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die zugrunde liegende Transaktion eintritt. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die kumulierten Gewinne oder Verluste, die direkt
im Eigenkapital erfasst wurden, sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.
Erfassung und Folgebewertung von Finanzinstrumenten
Die erstmalige Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt mit dem beizulegenden
Zeitwert. Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit der ursprünglichen Klassifizierung zu
fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bzw. zum beizulegenden Zeitwert.
Der beizulegende Zeitwert entspricht, sofern vorhanden, dem Markt- oder Börsenwert. Ein
Markt- oder Börsenwert ist insbesondere bei derivativen Finanzinstrumenten und den zur
Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten identifizierbar. Soweit Beteiligungen in Übereinstimmung mit IAS 39 bilanziert werden, weil der beizulegende Zeitwert nicht
ermittelt werden kann, wird die Wertminderung als Differenz zwischen dem Buchwert des
finanziellen Vermögenswertes und dem Barwert der zukünftigen Cashflows, die mit der
aktuellen Marktrendite eines vergleichbaren Vermögenswertes abgezinst werden, ermittelt.
Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten dem beizulegenden Zeitwert.
Die Gesellschaft bucht finanzielle Vermögenswerte aus, sobald die vertraglichen Rechte auf
die Zahlungsströme erloschen sind oder diese Rechte von der Gesellschaft dergestalt auf
einen Dritten übertragen wurden, so dass die Kriterien für eine Ausbuchung erfüllt sind.
Finanzielle Schulden werden dann aus der Bilanz ausgebucht, wenn diese getilgt sind, d. h.
wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder abgelaufen sind.
Erfassung und Bewertung von Erträgen und Aufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden
Erträge und Aufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden in der
Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen, es sei denn, es handelt sich um Finanzinstrumente, die Teil eines Sicherungsgeschäfts sind.
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|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
> IAS 39 – Erträge und Aufwendungen
2005
TEUR
2004
TEUR
Umsatzerlöse
2.232
0
Ergebnisse (Ertrag) aus Kohlepreissicherung
5.619
0
0
0
Erträge aus Finanzinstrumenten zu Sicherungszwecken
Aufwand aus Finanzinstrumenten zu Sicherungszwecken
-938
0
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten
32.951
0
Aufwand aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten
-1.275
0
259
0
38.848
0
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
427
0
Veränderung unrealisierte Gewinne und Verluste aus Wertpapieren
IAS 39 – Erträge und Aufwendungen
> IAS 39 – Hedge Reserve im Eigenkapital
zu Sicherungszwecken eingesetzte Finanzinstrumente
zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente
8.536
0
IAS 39 – Hedge Reserve im Eigenkapital
8.963
0
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Forderungen aus Finanzinstrumenten zu Sicherungszwecken
16.257
0
Verbindlichkeiten aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten
13.720
0
Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten zu Sicherungszwecken
13.430
0
> IAS 39 – Forderungen und Verbindlichkeiten
Im Rahmen des Hedge Accounting belaufen sich die abgeschlossenen Geschäfte im Fremdwährungsbereich auf 149.500 TUSD, davon 119.500 TUSD Devisentermingeschäfte und
30.000 TUSD Call-Optionen mit einer maximalen Laufzeit bis 2008. Im Stromhandelsbereich
beträgt das Nominalvolumen der Geschäfte, die im Hedge Accounting geführt werden,
9.061 TEUR (Laufzeit bis 2006) und das Volumen der abgeschlossenen finanziellen KohleSwaps 149.090 TUSD (Laufzeit bis 2008).
|104|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
3.3 Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die in einem aktiven Markt gehandelt
werden, basiert auf dem Börsenkurs am Bilanzstichtag. Der relevante Börsenkurs für finanzielle Vermögenswerte ist der Geldkurs, für finanzielle Verbindlichkeiten der Briefkurs.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden (z. B. im Freiverkehr gehandelte Wertpapiere), wird durch die Anwendung von
Bewertungsmodellen ermittelt. Der Konzern verwendet unterschiedliche Bewertungsmodelle
und trifft hierfür Annahmen, die auf den Marktgegebenheiten am Bilanzstichtag basieren.
Für langfristige Verbindlichkeiten werden die Börsenkurse oder die Kurse im Freiverkehr für
gleichartige Instrumente verwendet. Andere Bewertungsmodelle, wie z. B. die DCF-Methode,
werden zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der übrigen Finanzinstrumente angewendet. Der beizulegende Zeitwert von Zins-Swaps berechnet sich aus dem Barwert der
geschätzten zukünftigen Zahlungsströme. Der beizulegende Zeitwert von Fremdwährungstermingeschäften wird unter Anwendung der Devisenterminkurse am Bilanzstichtag ermittelt.
4 Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung
Die Aufstellung von im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert
Annahmen. Des Weiteren macht die Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden Wertungen des Managements erforderlich.
Sämtliche Annahmen und Beurteilungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf
historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich
zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen.
Der Konzern trifft Annahmen, welche die Zukunft betreffen. Die Annahmen, welche Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten
Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden erörtert.
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten
Der Konzern untersucht jährlich, in Einklang mit der unter Nr. 2.5 dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethode, ob eine Wertminderung von Vermögenswerten vorliegt. Zur
Ermittlung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden die
abdiskontierten Zahlungsströme aus der vom Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanung
zugrunde gelegt. Jeder Planung liegen Annahmen bezüglich der Umfeldbedingungen
zugrunde, die durch zukünftige Chancen und Risiken beeinflusst werden können und damit
Auswirkungen auf die zu diskontierenden Zahlungsströme entfalten.
|105|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Ertragsteuern
Der Konzern ermittelt die Ertragsteuern anhand aufgestellter Steuerbilanzen, welche aus geprüften Handelsbilanzen der Konzerngesellschaften fortentwickelt werden. Die bei der handelsrechtlichen Bilanzierung zu treffenden Annahmen entfalten zumeist auch steuerliche
Wirkungen. Sofern Sachverhalte nach dem Bilanzstichtag abweichend als angenommen eintreten, erwachsen hieraus entsprechende steuerrechtliche Folgewirkungen.
Des Weiteren können bei der Beurteilung komplexer Sachverhalte mit unklarer Rechtslage
zur Finanzverwaltung abweichende Auffassungen hinsichtlich Umfang und Zeitraum steuerrechtlicher Folgewirkungen bestehen. Der Konzern bemisst die Höhe der Rückstellungen für
erwartete Steuerprüfungen auf Basis von Annahmen, ob und in welcher Höhe zusätzliche
Steuern fällig werden können. Sofern die endgültige Besteuerung dieser Geschäftsvorfälle
von der anfänglich angenommenen abweicht, wird dies in der Periode, in der die Besteuerung abschließend ermittelt wird, Auswirkungen auf die tatsächlichen und die latenten Steuern haben.
Rückstellungen
Die Rückstellung für die Rekultivierung der Flugaschedeponien basiert auf den zu erwartenden Kosten. Der Ermittlung der zu erwartenden Kosten liegt ein externes Fachgutachten
einer Umweltberatungsgesellschaft zugrunde, welches in mehreren Varianten und in Abhängigkeit von unterschiedlichen Laufzeiten die kostenmäßigen Auswirkungen der Auffüllungsgrade berücksichtigt.
Erlösabgrenzungen
Die Netzeinspeisungen über alle Segmente und damit die Bezugskosten für die ermittelten
Absatzmengen werden monatlich physisch gemessen. Durch die dem Monatsabschluss vorgezogene Ermittlung der periodischen Bezugsmengen kann in der Folgeperiode ein periodenfremder Mengeneffekt eintreten. Da einige mengenabhängige Belastungen zum Abschlussstichtag auch preislich nicht endgültig feststehen (z. B. EEG-Belastungen), können auch
daraus noch nachgelagerte Preiseffekte entstehen.
Aufgrund der nur jährlich erfolgenden Abrechnung einzelner Kundengruppen wird in den
unterjährigen Abschlüssen und im Jahresabschluss ein erheblicher Anteil der periodischen
Absatzmengen (Netzentnahme) hochgerechnet. Hieraus kann sich – bezogen auf die in
Folgeperioden ermittelbaren effektiven Werte – ein Mengeneffekt und – durch die Zuordnung
der Absatzmengen auf verschiedene Kundengruppen – ein Preismixeffekt ergeben.
|106|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
5 Immaterielle Vermögenswerte
Lizenzen,
Rechte
und Patente
TEUR
Geschäftsoder
Firmenwerte
TEUR
Sonstige
immaterielle
VermögensSoftware
werte
TEUR
TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
11.054
11.521
10.941
8.159
41.675
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen
-4.879
-311
-7.744
-4.965
-17.899
6.175
11.210
3.197
3.194
23.776
Gesamt
TEUR
Zum 01. Januar 2004
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2004
Eröffnungsbuchwert netto
6.175
11.210
3.197
3.194
23.776
Zugänge
217
0
1.416
196
1.829
Abgänge
-3
0
0
-409
-412
-737
0
-2.130
0
-2.867
-1.358
0
0
0
-1.358
0
0
223
0
223
4.294
11.210
2.706
2.981
21.191
Anschaffungs-/Herstellungskosten
11.057
11.521
11.960
5.826
40.364
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen
-6.763
-311
-9.254
-2.845
-19.173
4.294
11.210
2.706
2.981
21.191
Abschreibungen
Wertminderungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2004
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2005
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
4.294
11.210
2.706
2.981
21.191
15.000
0
544
0
15.544
0
0
-12
0
-12
-773
0
-1.152
-89
-2.014
Wertaufholungen
0
0
0
740
740
Wertminderungen
0
0
0
-231
-231
Abschreibungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
2.157
0
106
-1.547
716
20.678
11.210
2.192
1.854
35.934
26.054
11.521
12.305
6.437
56.317
Zum 31. Dezember 2005
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen
-5.376
-311
-10.113
-4.583
-20.383
Buchwert netto
20.678
11.210
2.192
1.854
35.934
|107|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Geschäfts- oder Firmenwert
Im Rahmen der Erstkonsolidierung der swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG (vormals:
swb Bremerhaven AG) wurde ein Firmenwert in Höhe von 10.391 TEUR der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Gasnetz Bremerhaven“ zugeordnet. Dieser Geschäfts- oder Firmenwert besteht weiterhin. Für die Kommunale Gasunion KG besteht weiterhin ein Geschäftsund Firmenwert von 819 TEUR.
Wertminderungen
In 2005 wurden außerplanmäßige Abschreibungen (Wertminderungen) in Höhe von 231 TEUR
und Aufwertungen in Höhe von 740 TEUR vorgenommen. Im Vorjahr sind Wertminderungen
in Höhe von 1.358 TEUR für Immaterielle Vermögenswerte enthalten.
Weitere Angaben
Forschungs- und Entwicklungskosten sind weder in 2005 noch in 2004 angefallen. Für die
ausgewiesenen Immateriellen Vermögenswerte bestehen weder Verfügungsbeschränkungen
noch wurden diese als Sicherheiten für Verbindlichkeiten ausgereicht.
Der Zugang im Bereich der Lizenzen, Rechte und Patente in Höhe von 15.000 TEUR resultiert
aus dem erworbenen Recht zum Betrieb der Bremer Beleuchtungsanlagen. Das Nutzungsrecht hat eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von sechzig Jahren, die Vertragslaufzeit beträgt
zwanzig Jahre. Bei Vertragsablauf ist das Nutzungsrecht zurückzugeben. Es besteht keine
Kauf- oder Verlängerungsoption. Der Betreiber der Bremer Beleuchtungsanlagen ist zur
Erweiterung und Erhaltung der Infrastruktur verpflichtet.
|108|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
6 Sachanlagen
Grundstücke
TEUR
Maschinen,
technische
Betriebsgeleistete
Anlagen,
und Anzahlungen
Netze Geschäfts- und Anlagen
Gebäude und Zähler ausstattung
im Bau
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Gesamt
TEUR
Zum 01. Januar 2004
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
-17.580
28.108
Geschäftsjahr 2004
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Wertminderungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
28.108
0
-1.807
-410
0
0
25.891
51.649
3.593
0
-3.867
46
367
51.788
545.657
27.268
0
-49.915
-4.677
6.508
524.841
21.520
4.308
-338
-5.763
0
416
20.143
10.014
9.111
-407
0
0
-7.514
11.204
44.237
170.317
2.060.381
95.834
11.204 2.381.973
-118.529 -1.535.540
51.788
524.841
-75.691
20.143
0 -1.748.106
11.204
633.867
Zum 31. Dezember 2004
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2005
Eröffnungsbuchwert netto
Änderungen des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Wertaufholungen
Wertminderungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2005
Anschaffungs-/
Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
45.688
-18.346
25.891
179.260
2.146.221
92.270
10.014 2.473.453
-127.611 -1.600.564
51.649
545.657
-70.750
21.520
0 -1.816.505
10.014
656.948
656.948
44.280
-2.552
-59.955
-4.631
-223
633.867
25.891
51.788
524.841
20.143
11.204
633.867
0
1.081
-20
-275
0
0
322
26.999
0
676
-28
-3.724
0
0
121
48.833
68
30.250
-383
-41.747
7.660
-5.364
4.609
519.934
23
5.899
-295
-5.626
0
0
248
20.392
0
18.173
-1.108
0
0
0
-6.016
22.253
91
56.079
-1.834
-51.372
7.660
-5.364
-716
638.411
45.448
170.461
2.083.525
96.486
22.253 2.418.173
-121.628 -1.563.589
48.833
519.935
-76.094
20.392
0 -1.779.761
22.253
638.412
-18.449
26.999
|109|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Abschreibungen
Der Abschreibungsaufwand wurde mit 45.705 TEUR (Vorjahr: 61.117 TEUR) in den Umsatzkosten, mit 424 TEUR (Vorjahr: 844 TEUR) in den Vertriebsaufwendungen, mit 2.798 TEUR (Vorjahr: 2.829 TEUR) in den Verwaltungsaufwendungen und in Höhe von 1.780 TEUR (Vorjahr:
4.157 TEUR) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Wertminderungen
In 2005 wurden außerplanmäßige Abschreibungen (Wertminderungen) in Höhe von
5.364 TEUR und Wertaufholungen in Höhe von 7.660 TEUR vorgenommen. Im Vorjahr sind
in den Herstellungskosten Wertminderungen in Höhe von 4.631 TEUR enthalten.
Investitionsverpflichtungen
Die Investitionsausgaben, für die zum Bilanzstichtag vertragliche Verpflichtungen bestehen,
die aber noch nicht angefallen sind, betragen 31.216 TEUR (Vorjahr: 4.553 TEUR).
Weitere Angaben
Für die ausgewiesenen Sachanlagen bestehen weder Verfügungsbeschränkungen noch wurden diese als Sicherheiten für Verbindlichkeiten ausgereicht.
Wertaufholungen und Wertminderungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im
Geschäftsjahr
Im Jahresabschluss 2005 kam es zu Wertaufholungen auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Stromnetz Bremerhaven) in Höhe von 8.400 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Damit wurden im
Rahmen der IFRS-Eröffnungsbilanz vorgenommene Abschreibungen aufgrund veränderter
Rahmenbedingungen und der durchgeführten Trennung des Netzbetriebs vom Vertrieb in
Bremerhaven teilweise rückgängig gemacht.
Die Wertminderungen auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten beliefen sich auf 5.595 TEUR
(Vorjahr: 5.989 TEUR) und entfielen in Höhe von 5.100 TEUR auf das Wassernetz Bremerhaven
sowie in Höhe von 495 TEUR auf das Wärmenetz KGU. Die Abschreibungen ergeben sich aufgrund einer veränderten Einschätzung der wirtschaftlichen bzw. technischen Bedingungen
für diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.
Die Wertaufholungen und Wertminderungen basieren auf Anpassungen der fortentwickelten Buchwerte an die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die
erzielbaren Beträge reflektieren die aktuelle Einschätzung des technischen Zustands der jeweiligen Anlagen sowie aktuelle Annahmen bezüglich der gegenwärtigen und zukünftigen
Entwicklung der jeweils relevanten Märkte. Zur Berechnung der erzielbaren Beträge wird die
DCF-Methode (siehe auch Nr. 2.8 „Finanzielle Vermögenswerte“ hier „Wertminderungen von
finanziellen Vermögenswerten“) angewandt.
|110|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Aktivierte Leasingobjekte aus Finanzierungsleasing
Die Betriebs- und Geschäftsausstattung schließt die folgenden Beträge ein, bei denen der
Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing ist:
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
Buchwert netto
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
432
560
-227
-316
205
244
Hierbei handelt es sich ausschließlich um Leasingverhältnisse für Telekommunikationsanlagen. Der Rückgang beruht auf dem Auslaufen der meisten Verträge zum 30. Juni 2005.
Leasinggeber – Operating-Leasing
Die Technischen Anlagen schließen die folgenden Beträge ein, bei denen der Konzern Leasinggeber in einem Operating Leasing ist:
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
231.191
230.694
-224.759
-223.608
Kumulierte Wertminderungen
-281
-281
Buchwert netto
6.151
6.805
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
-223.608
-220.728
Abschreibungen der Vorjahre
Abschreibungen der Periode
-1.151
-2.880
Kumulierte Abschreibungen
-224.759
-223.608
Wertminderungen der Vorjahre
-281
-281
Kumulierte Wertminderungen
-281
-281
|111|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
7 Investment Property
Investment
Property
Grundstücke
Investment
Property
Gebäude
Gesamt
TEUR
TEUR
TEUR
Zum 01. Januar 2004
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Buchwert netto
1.531
3.775
5.306
0
-2.461
-2.461
1.531
1.314
2.845
1.531
1.314
2.845
0
-135
-135
1.531
1.179
2.710
Geschäftsjahr 2004
Eröffnungsbuchwert netto
Abschreibungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2004
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Buchwert netto
1.531
2.651
4.182
0
-1.472
-1.472
1.531
1.179
2.710
1.531
1.179
2.710
Geschäftsjahr 2005
Eröffnungsbuchwert netto
Abschreibungen
Endbuchwert netto
0
-126
-126
1.531
1.053
2.584
Zum 31. Dezember 2005
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Buchwert netto
|112|
1.531
2.651
4.182
0
-1.598
-1.598
1.531
1.053
2.584
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Mieterträge Investment Property
Die Mieterträge für die im Konzern als Investment Property klassifizierten Immobilien belaufen sich im Geschäftsjahr auf 1.080 TEUR (Vorjahr: 1.074 TEUR).
Direkt zurechenbare Aufwendungen Investment Property
Die direkt zurechenbaren betrieblichen Aufwendungen für die im Konzern ausgewiesenen
Investment Property betragen im Geschäftsjahr 773 TEUR (Vorjahr: 768 TEUR). Davon entfallen
450 TEUR (Vorjahr: 535 TEUR) auf Reparaturen und Instandhaltung und 126 TEUR auf planmäßige
Abschreibungen (Vorjahr: 126 TEUR).
Beizulegender Zeitwert Investment Property
Der beizulegende Zeitwert der Immobilien, die als Investment Property zu klassifizieren sind,
beträgt zum Bilanzstichtag 3.817 TEUR (Vorjahr: 3.886 TEUR).
Für die im Konzern als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien bestehen derzeit keine
Beschränkungen hinsichtlich der Veräußerbarkeit oder der Überweisung von Erträgen und
Veräußerungserlösen.
8 Anteile an assoziierten Unternehmen
Beginn des Jahres
Anteil am Gewinn/Verlust
Erhaltene Gewinnausschüttungen
Wertminderung
Andere Eigenkapitalveränderungen
Ende des Jahres
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
316.245
324.239
25.003
13.815
-17.587
-17.548
0
-4.261
6.425
0
330.086
316.245
Der Konzern hat für die HGU Hanseatische Gesellschaft für Umweltdienstleistungen mbH & Co. KG über den Beteiligungsbuchwert hinaus durch Wertminderung eines
Darlehens Verluste in Höhe von -35 TEUR (Vorjahr: -578 TEUR) berücksichtigt.
|113|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Zum 31. Dezember 2005 umfassen die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen einen
Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 80.806 TEUR (Vorjahr: 80.806 TEUR).
Bei Anwendung von IAS 39 in 2004 wäre der Beteiligungsansatz an assoziierten Unternehmen um 3 TEUR niedriger auszuweisen.
Das gesamte Eigenkapital und der gesamte Jahresüberschuss der assoziierten Unternehmen
stellen sich kumuliert wie folgt dar:
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Langfristige Vermögenswerte
1.019.899
966.520
Kurzfristige Vermögenswerte
377.288
347.582
Langfristige Verbindlichkeiten
572.392
586.938
Kurzfristige Verbindlichkeiten
349.220
279.275
Eigenkapital
475.575
447.889
Umsatzerlöse
596.886
525.266
-520.539
-456.685
Übrige Aufwendungen und Erträge
Ergebnis vor Steuern
76.347
68.581
Steuern vom Einkommen und Ertrag
-26.034
-42.240
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
50.313
26.341
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
33.244
31.439
241
267
9 Finanzielle Vermögenswerte
> Langfristige finanzielle Vermögenswerte
„at-cost“-Beteiligungen (zur Veräußerung verfügbar)
Anteile an verbundenen Unternehmen
Darlehen an Dritte
Darlehen an Personal
Darlehen an verbundene Unternehmen
Darlehen an assoziierte Unternehmen
Finanzleasing langfristig
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
|114|
0
32
2.044
1.951
409
489
2.252
2.252
2.928
2.852
41.118
39.282
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Im Geschäftsjahr 2005 wurden Wertminderungen auf „at-cost“-Beteiligungen in Höhe von
1.866 TEUR (Vorjahr: 4.193 TEUR) vorgenommen. Zur Bewertung anhand der DCF-Methode siehe auch Nr. 2.8 „Finanzielle Vermögenswerte“; Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten. Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 wäre auf die ausgewiesenen „at-cost“-Beteiligungen eine
Wertaufholung in Höhe von 3.675 TEUR vorgenommen worden.
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Bei den hierunter ausgewiesenen Forderungen handelt es sich um Leasingverhältnisse, bei
denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswertes übertragen wurden. Es handelt sich hierbei insbesondere um Geschäfte im
Bereich des Wärmecontractings. Die Forderungen resultieren ab Mitte 2005 vollständig aus
den vorgenannten Verträgen.
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Bruttoforderungen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
487
546
1.907
1.726
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
1.914
2.052
Summe der Bruttoforderungen
4.307
4.324
abzüglich noch nicht realisierter Finanzertrag
1.069
1.092
Nettoinvestition
3.238
3.232
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Nettoinvestition
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
311
380
1.369
1.206
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
1.559
1.646
Nettoinvestition
3.238
3.232
|115|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Forderungen aus Operating-Leasing
Bei den Operating-Leasing-Verhältnissen handelt es sich um Anlagen, welche im Rahmen von
Wärmedirektserviceverträgen, Elektroanlagencontracting und Wärmecontracting als Operating-Leasing nach IAS 17 zu klassifizieren sind.
Die zukünftigen kumulierten Mindestleasingzahlungen aus unkündbarem Operating-Leasing
betragen:
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Mindestleasingzahlungen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
4.192
4.065
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
5.653
5.234
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Mindestleasingzahlungen
4.153
4.501
13.998
13.799
Die kurzfristigen Forderungen resultieren im Wesentlichen aus dem Pachtverhältnis mit der
Stahlwerke Bremen GmbH in Höhe von 2,5 Mio. EUR (Vorjahr: 2,5 Mio. EUR). Das jährliche Volumen des Vertrages beträgt 5 Mio. EUR. Der Pachtvertrag läuft unbefristet und kann mit einer
Frist von drei Monaten zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres gekündigt werden.
10 Vorräte
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Handelswaren
11.433
11.016
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
16.579
18.091
Unfertige Leistungen
1.307
0
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte
2.989
169
32.308
29.275
Vorräte
11 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die zum Nominalwert bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten
keine Zinsen. Einzelwertberichtigungen für uneinbringliche Forderungen wurden angesetzt.
|116|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
93.389
68.707
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3.462
1.159
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
3.468
3.067
100.320
72.933
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Zu den Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen verweisen wir auf unsere Erläuterungen unter Nr. 38 „Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“.
Bei Anwendung der IAS 39 in 2004 wären die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
um 1.039 TEUR höher ausgewiesen worden.
Im Geschäftsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie folgt abgeschrieben:
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
6.121
7.812
-1.103
-1.713
5.017
6.099
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Rentenpapiere zu Handelszwecken
71.491
75.452
Aktien zu Handelszwecken
24.017
17.003
Sonstige Wertpapiere zu Handelszwecken
40.450
33.856
6.869
7.434
Wertberichtigungen auf Forderungen
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen
Wertberichtigungen auf Forderungen
12 Finanzielle Vermögenswerte
> Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Verpfändete Wertpapiere
Forderungen aus Finanzinstrumenten
16.257
0
Darlehen an Dritte
134
133
Darlehen an Personal
298
377
Kurzfristige Leasingforderungen
311
380
159.827
134.635
6.869
7.434
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
davon verpfändet
|117|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Zu den kurzfristigen Leasingforderungen vgl. auch Nr. 9 „Finanzielle Vermögenswerte“.
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 wäre auf die sonstigen Wertpapiere zu Handelszwecken
eine Wertminderung in Höhe von 87 TEUR vorgenommen worden.
In den finanziellen Vermögenswerten sind variabel und fest verzinsliche Rentenpapiere und
Aktien enthalten, die alle als „held-for-trading“ – als kurzfristige finanzielle Vermögenswerte –
klassifiziert und zum Marktwert bewertet werden.
Die Fälligkeitsstruktur des Rentenportfolios zum Stichtag ist wie folgt:
TEUR
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
22.713
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
29.105
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
19.673
gesamt
71.491
Von den Wertpapieren sind Rentenpapiere in Höhe von 5.036 TEUR (Vorjahr: 5.739 TEUR)
sowie ein Aktienbestand in Höhe von 1.833 TEUR (Vorjahr: 1.695 TEUR) für Zwecke der Sicherung von Altersteilzeitguthaben verpfändet.
In den sonstigen Wertpapieren zu Handelszwecken ist ein kurzfristiges Commercial Paper in
Höhe von 24.943 TEUR enthalten.
13 Sonstige Forderungen
31.12.2005
TEUR
Vorauszahlungen an Arbeitnehmer
Kautionen
1
9
475
21
Erworbene Emissionsrechte
2.466
0
Sonstige geleistete Anzahlungen
3.547
4.048
Sonstige Forderungen
4.253
27.149
Sonstige Forderungen
10.741
31.227
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
|118|
31.12.2004
TEUR
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Der Rückgang der sonstigen Forderungen ist im Wesentlichen auf die außerplanmäßige Abschreibung der KWK-Forderung in Höhe von 20.081 TEUR zurückzuführen.
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 wären die sonstigen Forderungen um 3.095 TEUR höher
ausgewiesen worden.
14 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel
Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
69.925
83.489
199
6.315
70.124
89.804
Neben den oben ausgewiesenen Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten bestanden zum Bilanzstichtag nicht ausgenutzte, unbesicherte, kurzfristige Kreditlinien in Höhe von
89.330 TEUR (Vorjahr: 102.679 TEUR).
15 Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital der swb AG besteht seit dem Jahr 2001 unverändert aus 229.730
auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 511,29 EUR. Der
Bilanzansatz beträgt zum Bilanzstichtag 117.459.083,90 EUR. Genehmigtes Kapital besteht
zum Bilanzstichtag nicht.
Die Anteilseigner sind:
Anteil am
Grundkapital
TEUR
Stimmrechte
Deutsche Essent GmbH, Düsseldorf
54.724
51,00 %
EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg
52.578
49,00 %
Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Bremen
1 Aktie
1 Aktie
107.302
100,00 %
Eigene Anteile
Gezeichnetes Kapital
10.157
117.459
|119|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Zum Bilanzstichtag hält die swb AG 19.865 eigene Aktien mit einem Konzernbuchwert von
10.156.813,22 EUR.
16 Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage betrifft im Wesentlichen aufzunehmende externe Mittelzuflüsse.
17 IAS-39-Rücklage
In den Rücklagen nach IAS 39 werden erfolgsneutrale Veränderungen der Finanzinstrumente
sowie die hierauf erfolgsneutral gebildeten latenten Steuern erfasst.
18 Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen enthalten die nach § 150 AktG zu bildende gesetzliche Rücklage, Gewinnthesaurierungen sowie die Effekte aus der erstmaligen Umbewertung von HGB auf IFRS.
19 Finanzschulden
> Langfristige Finanzschulden
Verzinsliche Darlehen
davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre
Finanzleasing
Langfristige Finanzschulden
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
43.580
74.235
41.418
53.349
249
263
43.829
74.498
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
2.268
3.087
> Kurzfristige Finanzschulden
Verzinsliche Darlehen kurzfristiger Anteil
Kontokorrentkredite Banken
52
0
Finanzleasing kurzfristiger Anteil
14
72
Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten
Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Beteiligungen
Kurzfristige Finanzschulden
13.430
0
1.646
1.121
1.377
0
18.787
4.280
Für einen Teil der Darlehen (insgesamt 10.506 TEUR) stehen den Kreditgebern kommunale
Bürgschaften als Sicherheit zur Verfügung. Seitens des swb-Konzerns wurden den Kreditgebern darüber hinausgehend keine Sicherheiten gestellt.
|120|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Die Zinsänderungsrisiken der langfristigen Darlehen ergeben sich aus der nachfolgenden
Tabelle und bestehen im Wesentlichen aus einem in 2008 endfälligen Darlehen in Höhe von
30.078 TEUR. Insgesamt sind die Zinsänderungsrisiken jedoch im Hinblick auf das Gesamtergebnis des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.
> Zinsbindungsfristen verzinslicher Darlehen
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Verzinsliche Darlehen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Verzinsliche Darlehen
2.268
3.087
41.418
53.349
2.162
20.886
45.848
77.322
Der durchschnittliche Zinssatz der Darlehen beträgt zum Stichtag 4,77 Prozent p. a. Es bestehen zum Stichtag bis auf weiteres zugesagte, nicht ausgenutzte kurzfristige Kreditfazilitäten
in Höhe von 89.330 TEUR, die nicht besichert sind.
> Aus Leasingverhältnissen resultierende Verpflichtungen
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
34
104
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
134
134
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
235
268
Summe der Mindestleasingzahlungen
403
507
-140
-172
263
335
Mindestleasingzahlungen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
abzüglich noch nicht realisierter Finanzaufwand
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Die Leasingverträge betreffen insbesondere Telekommunikationsanlagen. Hierbei handelt es
sich um Sale-and-Lease-Back-Geschäfte. Die Verträge sind teilweise zur Mitte des Geschäftsjahres ausgelaufen.
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
14
72
Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
67
62
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
181
200
Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
263
335
|121|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Bedingte Mietzahlungen existieren nicht. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen ist mit den vorgenannten Positionen identisch, da eine vorzeitige ordnungsgemäße Kündigung in der Regel nicht vorgesehen ist. Untermietverhältnisse existieren in der Regel nicht
im Konzern.
Verbindlichkeiten aus Operating-Leasing
Der wesentliche Anteil besteht aus der Anmietung von Immobilien. Die Verträge haben Laufzeiten von fünf bis zu 20 Jahren. Ein weiterer Bestandteil umfasst die Hardware-Leasing-Beträge für den swb-Konzern. Der Bedarf wird größtenteils im Rahmen eines Leasingvertrages
abgedeckt. Die weiteren Operating-Leasingverträge beruhen auf Verträgen, wie sie üblicherweise im normalen Geschäftsverkehr abgeschlossen werden, wie dem Leasing von Pkw, vereinzelten Lkw, Kopiergeräten und Büroeinrichtungen.
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
3.648
2.854
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
9.757
8.228
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
12.322
11.330
Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasing
25.726
22.412
Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasing
20 Rückstellungen
> Rückstellungsspiegel
Zinsanteil/
Änderung
Stand:
des Zins31.12.2004 Zuführung Auflösung
satzes
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
InanspruchStand:
nahme 31.12.2005
TEUR
TEUR
1.824
0
0
630
2.492
0
4.947
14.463
0
-500
1.253
-2.492
0
12.723
1.405
695
-34
0
0
-130
1.935
577
0
0
-2
153
0
728
Ungewisse Verpflichtungen aus
schwebenden Geschäften
51.914
1.598
-1.623
-232
-46.298
-1.421
3.938
Übrige sonstige Rückstellungen
20.729
8.326
-796
79
-1.976
-5.416
22.517
90.912
10.619
-2.954
1.728
-48.121
-6.967
46.788
Rekultivierung
Umweltsanierungsmaßnahmen
Prozesskosten
Verkaufsverpflichtungen
davon mit einer Laufzeit bis zu
einem Jahr
davon Veränderung des
Konsolidierungskreises
|122|
Änderungen
Konsolidierungskreis/
Umbuchungen
TEUR
9.814
11.091
41
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Rekultivierung
Rekultivierungsrückstellungen sind für zwei Flugaschedeponien und die Abrüstung von Anlagen einschließlich der Rekultivierung von zwei Gaskavernen gebildet worden. Die Rückstellungen basieren auf vertraglichen Verpflichtungen zum Ablauf des Pacht- bzw. Nutzungsvertrages. Für die Kavernen gilt das Jahr 2032 als wahrscheinlicher Rekultivierungszeitpunkt.
Umweltsanierungsmaßnahmen
Die Rückstellungen für Umweltsanierungsmaßnahmen beinhalten die Kosten für Rekultivierung inklusive Altlastenentsorgung für ein Grundstück mit Bodenkontamination durch den
ehemaligen Betrieb eines Gaswerkes. Des Weiteren wird von dem Eintritt der Rückbauverpflichtung des Kraftwerks Hafen im Jahr 2050 ausgegangen.
Prozesskosten
Der Betrag stellt eine Rückstellung für bestimmte Rechtsstreitigkeiten dar, die vom Konzern
gegen Lieferanten eingereicht wurden. Die Prozesse befinden sich in der ersten und zweiten
Instanz. Ein endgültiges Urteil wird nach rechtlichen Einschätzungen nicht in den nächsten
zwei Jahren erfolgen.
Ungewisse Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften
Der Vorjahresbetrag enthält eine der Stadt Bielefeld gegenüber eingeräumte Option zur
Ausgliederung des ÖPNV aus der Stadtwerke Bielefeld GmbH bzw. die Möglichkeit zur
dauerhaften Verlustübernahme durch die Stadt Bielefeld sowie eine Option zur Übernahme
zusätzlicher Geschäftsanteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH. Beide Optionen sind im
Geschäftsjahr in die sonstigen Verbindlichkeiten (siehe Nr. 23 „Sonstige Verbindlichkeiten“)
umgegliedert worden.
21 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Rückstellungen für Pensionen
477.086
474.760
abzüglich kurzfristiger Anteil
-28.259
-27.551
Langfristiger Anteil der Rückstellungen für Pensionen
448.827
447.209
Rückstellungen für Insolvenzsicherung
4.068
4.088
Rückstellungen für Beihilfen
1.428
1.491
Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen
7.537
7.568
Rückstellungen für Altersteilzeit
16.861
18.266
Rückstellungen für Vorruhestand
5.266
8.400
Rückstellungen für Sozialplan
1.345
2.842
485.332
489.865
Langfristiger Anteil der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
|123|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
> Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Barwert der Verpflichtungen (DBO)
555.395
516.298
Nicht realisierte versicherungsmathematische Verluste/Gewinne
-78.309
-41.538
Rückstellungen für Pensionen
477.086
474.760
Der kurzfristige Anteil der bilanzierten Rückstellung betrug im Geschäftsjahr 28.259 TEUR
(Vorjahr: 27.551 TEUR) und ist unter den kurzfristigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer ausgewiesen.
2005
TEUR
2004
TEUR
7.346
5.949
Aufwand für Pensionsrückstellungen
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Im Personalaufwand erfasster Betrag
195
0
7.541
5.949
Zinsaufwand
22.911
24.883
Aufwand für Pensionsrückstellungen
30.452
30.831
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
474.760
471.526
Rückstellungen für Pensionen
Stand zum 1. Januar
Zugänge durch Erweiterung des Konsolidierungskreises
137
0
30.452
30.831
Geleistete Zahlungen
-28.263
-27.597
Rückstellungen für Pensionen
477.086
474.760
Gesamter in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Aufwand
Die folgenden wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurden getroffen:
|124|
31.12.2005
31.12.2004
Zinssatz
4,00 %
4,50 %
Zukünftige Gehaltssteigerungen
1,80 %
2,00 %
Zukünftige Rentensteigerungen
1,80 %
2,00 %
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Für die Aufstellung der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2004 wurde mit einem Zinssatz von
5,25 Prozent gerechnet.
22 Passive Latente Steuern
Die Ermittlung der latenten Steuern beruht auf der Anwendung der zum Realisierungszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der angewandte Steuersatz in Höhe von 40 Prozent setzt
sich aus dem durchschnittlichen Gewerbesteuersatz und der Körperschaftsteuer zuzüglich
Solidaritätszuschlag zusammen.
Ausweis und Zuordnung der latenten Steuern
Eine Verrechnung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität von
Steuergläubiger und Steuerschuldner besteht. Die Zuordnung der latenten Steuern ergibt sich
aus nachstehender Tabelle.
31.12.2005
aktiv
TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
31.12.2005
passiv
TEUR
31.12.2004
aktiv
TEUR
31.12.2004
passiv
TEUR
891
28
2.987
6
Sachanlagen
4.635
85.182
3.232
82.783
Finanzanlagen
9.168
5.156
9.397
5.348
Vorräte
308
1.599
364
862
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1.127
883
7.791
1.402
Sonstiges
0
1.821
0
628
Erhaltene Zuschüsse
0
26.822
0
30.335
Rückstellungen für Pensionen
29.262
7
29.371
0
Sonstige Rückstellungen
14.647
3.665
18.442
1.747
Verbindlichkeiten
12.002
209
19.587
256
2
0
3
0
Außerbilanzielle Nebenrechnung
gem. § 60 EStDV
17.628
0
7.726
0
Latente Steuern vor Saldierung
89.426
132.280
92.511
123.092
davon kurzfristig
16.362
13.774
31.070
3.037
-89.426
-89.426
-92.511
-92.511
Rechnungsabgrenzungsposten
Saldierung
Latente Steuern (Bilanzausweis)
42.854
30.581
|125|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Die passiven latenten Steuern entwickeln sich entsprechend der folgenden Tabelle:
Beginn des Jahres
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
30.581
38.406
3.114
-8.933
37
1.667
793
2.003
Als Aufwand in der GuV erfasst
- Steuerliche Abschreibungen
- Finanzanlagen
- Vorräte
- Forderungen
7.183
656
- Zuschüsse
-3.513
-3.174
- Steuerlicher Ausgleichsposten
-9.902
7.536
- Rückstellungen
5.829
-8.323
- Verbindlichkeiten
7.538
2.296
1
-1.553
- Sonstiges
Im Eigenkapital erfasste Steuern
Ende des Jahres
1.193
0
42.854
30.581
Bei Anwendung von IAS 39 in 2004 wäre die Position „Passive latente Steuern gesamt“ um
912 TEUR vermindert auszuweisen.
23 Sonstige Verbindlichkeiten
31.12.2005
TEUR
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
31.12.2004
TEUR
3.132
3.053
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
70.568
52.747
Summe
73.700
55.800
819
1.045
Davon langfristig
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten. Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen ausschließlich übrige sonstige Verbindlichkeiten. Zudem
enthalten die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten eine der Stadt Bielefeld gegenüber eingeräumte Put-Option. Diese Option zur Ausgliederung des ÖPNV aus der Stadtwerke Bielefeld GmbH bzw. die Möglichkeit zur dauerhaften Verlustübernahme durch die Stadt Bielefeld
wurde unverändert mit 13.720 TEUR bewertet. Die Option ist nicht befristet und verpflichtet
die swb AG im Fall der Ausübung zur Zahlung von 102.258 TEUR an die Stadt Bielefeld.
|126|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Die im Vorjahr noch bestehende Option zur Übernahme zusätzlicher Geschäftsanteile an der
Stadtwerke Bielefeld GmbH ist zum 31. Dezember 2005 ausgelaufen, ohne dass die Stadt Bielefeld von ihrem Recht zur Ausübung Gebrauch gemacht hat. Durch den Verfall der Option
wurde ein Betrag in Höhe von 32.578 TEUR als Ertrag im Finanzergebnis erfasst.
Beide Optionen sind im Vorjahr unter den Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen aus
schwebenden Geschäften ausgewiesen und im Geschäftsjahr in die sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert worden (siehe auch Nr. 20 „Rückstellungen“).
24 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten
11.447
11.918
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
10.631
1.669
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
13.883
20.785
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Beteiligungen
Abgegrenzter Aufwand
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1.796
0
62.300
46.724
100.057
81.097
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Zu den Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen verweisen wir auf unsere
Erläuterungen unter Nr. 38 „Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“.
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 wäre in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen eine zusätzliche Verbindlichkeit in Höhe von 1.006 TEUR ausgewiesen worden.
25 Verbindlichkeiten aus Steuern
Die Verbindlichkeiten aus Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
Ertragsteuern Vorjahre
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
12.593
21.384
Energiesteuern Geschäftsjahr
7.902
7.079
Umsatzsteuer Geschäftsjahr
5.521
4.374
Lohnsteuer Geschäftsjahr
1.721
1.688
Ertragsteuern Geschäftsjahr
1.081
1.150
28.818
35.675
Verbindlichkeiten aus Steuern
|127|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
26 Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse des Konzerns teilen sich entsprechend der beigefügten Tabelle auf die einzelnen Produkte auf:
2005
TEUR
2004
TEUR
Erlöse Elektrizität
574.509
491.848
Stromsteuer
-62.641
-62.564
Umsatzerlöse Elektrizität
511.868
429.284
Umsatzerlöse Gas
327.398
293.855
Umsatzerlöse Wärme
57.149
51.925
Umsatzerlöse Wasser
76.287
77.233
Umsatzerlöse Sonstiges
Umsatzerlöse (nach Produkten)
26.539
26.220
999.240
878.516
Die Umsatzerlöse der Sparte Elektrizität enthalten sowohl den Aufwand in Höhe von
62.641 TEUR (Vorjahr: 62.564 TEUR) als auch den Ertrag in Höhe von 61.304 TEUR (Vorjahr:
60.789 TEUR) aus der Stromsteuer.
27 Sonstige betriebliche Erträge
In den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 42.648 TEUR (Vorjahr: 55.359 TEUR) sind
folgende wesentliche Positionen enthalten:
Auflösung von Rückstellungen
2004
TEUR
6.193
11.877
16.041
8.352
Ablösung langfristiger Kohleliefervertrag
0
8.033
Verkauf Beteiligung (BreBe)
0
7.845
Vermietung und Verpachtung
5.468
5.606
Erträge aus Investment Property
1.080
1.074
793
3.418
Zahlungseingänge auf abgeschriebene Forderungen
1.103
1.713
Schadenersatz/Versicherungsleistungen
2.820
1.467
Ertrag aus dem Verkauf von Call-Optionen
1.128
0
Kaufmännische Dienstleistungen
1.400
1.199
Übrige
6.622
4.775
42.648
55.359
Erhaltene Zuschüsse
Kostenerstattungen Vorjahre
Sonstige betriebliche Erträge
|128|
2005
TEUR
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Die Beteiligungserträge werden im Finanzergebnis ausgewiesen, siehe auch Nr. 31 „Finanzergebnis (netto)“.
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 wären die sonstigen betrieblichen Erträge um 2.179 TEUR
höher auszuweisen.
28 Aufwendungen nach Aufwandsarten
Eine Aufgliederung der Aufwendungen nach Aufwandsarten ist aus der folgenden Tabelle zu
ersehen:
2005
TEUR
2004
TEUR
Materialaufwand und bezogene Leistungen
670.138
539.933
Personalaufwand
149.600
155.697
Prüfungs- und Beratungsaufwand
14.222
11.085
IT-Infrastrukturkosten, Telefon- und Raumkosten
26.158
25.421
Marketing und Werbung
Abschreibungen und Wertberichtigungen
Allgemeiner Verwaltungsaufwand
Übrige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen nach Aufwandsarten
6.948
7.140
50.708
68.947
376
236
46.794
36.789
964.944
845.248
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 wären die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um
105 TEUR höher ausgewiesen worden.
29 Personalaufwand
In der folgenden Tabelle wird der gesamte Personalaufwand (über alle Funktionsbereiche)
dargestellt.
Löhne und Gehälter
2005
TEUR
2004
TEUR
116.275
123.385
davon Restrukturierungskosten
1.425
356
davon Abfindungsleistungen
2.613
1.452
Sozialversicherungsausgaben
22.407
22.529
Pensionsaufwand – beitragsorientierte Pläne
1.329
1.327
Pensionsaufwand – laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
7.541
5.949
Pensionsaufwand – leistungsorientierte Pläne sonstiges
2.100
2.072
Sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Personalaufwand (über alle Funktionsbereiche)
-52
437
149.600
155.697
|129|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Im Durchschnitt waren während des Geschäftsjahres 759 (Vorjahr: 972) gewerbliche Arbeitnehmer und 1.556 (Vorjahr: 1.719) Angestellte beschäftigt.
Eine Aufteilung des gesamten Personalaufwandes auf die einzelnen Funktionsbereiche des
Konzerns ergibt sich wie folgt:
2005
TEUR
2004
TEUR
Herstellkosten des Umsatzes
85.899
93.872
Marketing und Vertriebsaufwendungen
16.293
17.310
Verwaltungsaufwendungen
42.831
40.524
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Personalaufwand (nach Funktionsbereichen)
4.577
3.991
149.600
155.697
30 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2005
TEUR
2004
TEUR
Material und bezogene Leistungen
2.284
2.055
Personalaufwand
4.577
3.991
985
2.505
Beratungsaufwand
Büro- und Geschäftsausstattung
253
5.302
Marketingaufwand
-387
2.525
Abschreibungen und Wertminderungen
1.780
4.157
41
23
Übriger Aufwand
34.491
3.999
Sonstige betriebliche Aufwendungen
44.023
24.557
Bankgebühren
|130|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
31 Finanzergebnis (netto)
Das Finanzergebnis gliedert sich entsprechend der folgenden Tabellen in Finanzerträge und
Finanzaufwendungen.
> Finanzerträge
Zinserträge von Dritten
Sonstige Zinserträge
2005
TEUR
2004
TEUR
3.510
2.524
237
263
Erträge aus „at-cost“-Beteiligungen
3.663
2.080
Erträge aus Wertpapierspezialfonds
7.386
3.736
14.796
8.602
259
542
Zwischensumme
Nettoveränderung unrealisierte Gewinne Wertpapierspezialfonds IAS 39
Erträge aus IAS 39 (Put-Option Stadtwerke Bielefeld GmbH)
32.578
0
Finanzerträge
47.633
9.143
2005
TEUR
2004
TEUR
Zinsaufwand an Dritte
6.330
9.228
Sonstiger Zinsaufwand
60
91
22.969
24.883
Aufwendungen aus Wertpapierspezialfonds
1.667
1.038
Sonstiges Finanzergebnis
1.068
4.528
32.093
39.768
> Finanzaufwendungen
Aufzinsung Rückstellungen
Zwischensumme
Aufwendungen aus IAS 39 (Hedge Accounting)
Finanzaufwendungen
937
0
33.031
39.768
Bei Anwendung des IAS 39 in 2004 hätte sich das Finanzergebnis um 1.054 TEUR verbessert.
|131|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten werden der Benchmark-Methode des IAS 23 folgend in der Periode als
Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
32 Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
2005
TEUR
2004
TEUR
Ertragsteuern
18.798
40.992
Latente Steuern
11.076
-7.825
Steuern vom Einkommen und Ertrag
29.874
33.167
2005
TEUR
2004
TEUR
Ertragsteuern Veranlagungszeitraum
28.345
32.787
Ertragsteuern Vorjahre
-9.547
8.205
Ertragsteuern
18.798
40.992
Die Ertragsteuern Vorjahre betreffen hauptsächlich die Rückstellungsbildung in 2004 bzw. die
Rückstellungsauflösung in 2005 für Steuerrisiken aus der laufenden Betriebsprüfung.
Der anzuwendende gewichtete durchschnittliche Steuersatz beträgt unverändert gegenüber
dem Vorjahr 40 Prozent.
Bei Anwendung von IAS 39 in 2004 wären die latenten Steuern in Höhe von 912 TEUR vermindert auszuweisen.
Die tatsächliche Steuer weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei Anwendung des durchschnittlichen Steuersatzes auf das Ergebnis vor Steuern ergibt, wie folgt ab:
|132|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
> Überleitungsrechnung Steueraufwand
2005
TEUR
2004
TEUR
116.513
67.825
Gewerbesteuer
21.436
12.475
Körperschaftsteuer
23.766
13.831
IFRS-Ergebnis vor Steuern
Fiktiver Steueraufwand
Solidaritätszuschlag
1.307
761
46.509
27.067
Ertragsteuerliche Korrekturen
Nichtabziehbare Aufwendungen
Steuerlich permanente Differenzen
Steuerfreie Beteiligungserträge
Andere Sachverhalte
Steueraufwand für das laufende Jahr
746
537
2.544
3.472
-11.322
-6.973
944
859
39.421
24.962
Steueraufwand für Vorjahre
-9.547
8.205
Steueraufwand Summe
29.874
33.167
33 Nettowährungsgewinne/-verluste
Die Gewinne bzw. Verluste aus der Umrechnung von Kontensalden in Fremdwährung betrugen im Geschäftsjahr 0 TEUR (Vorjahr: 5 TEUR).
Devisentermingeschäfte fließen zur Fälligkeit mit dem Terminkurs in die Bewertung der Vorräte bzw. der Herstellungskosten ein.
34 Ergebnis und Dividende je Aktie
Bei Ermittlung des Ergebnisses je Aktie nach IAS 33 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des den
Eigenkapitalgebern zustehenden Gewinns und der durchschnittlichen Anzahl der während
des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktien (bereinigt um die Anzahl der eigenen Anteile).
> Jahresüberschuss – Ergebnis je Aktie
31.12.2005
Jahresüberschuss in TEUR
31.12.2004
86.639
34.658
209.865
209.865
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
412,83
165,14
Dividende je Aktie in EUR
272,00
104,00
Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien
|133|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Die Dividende des Geschäftsjahres entspricht dem Vorschlag des Vorstandes und ist vorbehaltlich der Hauptversammlung am 26.04.2006. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Geschäftsjahres 2004 wurde von der Hauptversammlung angenommen.
35 Zahlungsmittelzuflüsse aus der Geschäftstätigkeit
Die Überleitung des Jahresüberschusses vor Steuern zum aus der laufenden Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung.
Jahresüberschuss
Veränderung Vorräte
2004
TEUR
86.639
34.658
-3.033
-15.199
-27.387
25.388
Veränderung Sonstige Forderungen
-1.868
-56.032
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
18.960
-6.448
Veränderung Sonstige Verbindlichkeiten
18.126
6.289
-12.482
6.953
Veränderung Latente Steuern
11.988
-7.825
Veränderung Rückstellungen
-47.948
14.068
Erträge aus assoziierten Unternehmen
-24.966
-9.824
451
2.024
26.221
32.271
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Veränderung Steuerforderungen und -verbindlichkeiten
Verluste aus Anlagenabgängen
gezahlte Ertragsteuern
|134|
2005
TEUR
gezahlte Zinsen
6.362
9.292
erhaltene Zinsen
-3.747
-2.787
erhaltene Dividenden „at-cost“-Beteiligungen
-3.663
-2.080
Wertaufholungen
-8.400
0
Wertminderungen
5.595
5.989
Abschreibungen
53.513
62.957
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
94.361
99.694
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
36 Bürgschaften, Eventualschulden und Sonstige Verpflichtungen
Bürgschaften
Der Konzern verbürgt Darlehen in Höhe von 61.359 TEUR für Darlehensnehmer außerhalb des
Konsolidierungskreises. Davon entfallen 40.339 TEUR auf die Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH.
Eventualschulden
Eventualschulden sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist. Sie werden
in der Bilanz nicht erfasst, es sei denn, sie sind im Rahmen eines Unternehmenserwerbs
übernommen worden. Die angegebenen Verpflichtungsvolumina bei den Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.
Sonstige Verpflichtungen
Es besteht eine gesamtschuldnerische Liquiditätsverpflichtung der swb AG vom 16.09.2002
für die HBE-Gruppe im Zusammenhang mit Finanzierungsverträgen der HBE-Gruppe (insbesondere Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen der ANO) bis zu einem Betrag
von maximal 50.000 TEUR.
Darüber hinaus besteht eine Verpflichtung zur erhöhten Kaufpreisnachzahlung in Höhe von
102.258 TEUR (nach 31.12.2005) bei Ausgliederung des ÖPNV aus der Stadtwerke Bielefeld
GmbH bzw. dauerhafte Übernahme der ÖPNV-Verluste durch die Stadt Bielefeld.
37 Unternehmenserwerbe
Mit Vertrag vom 21.12.2004 und Wirkung zum 01.01.2005 hat der Konzern 50 Prozent der Anteile
und Stimmrechte an der GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen mbH, Bremen,
einem Unternehmen, das Dienstleistungen auf dem Gebiet der Versorgung (Energie und
Wasser) erbringt, erworben. Das Unternehmen trug im Zeitraum 01.01.2005 bis zum 31.12.2005
zum Umsatz 2.334 TEUR und zum Gewinn des Konzerns -215 TEUR bei. Mit dem Erwerb wurden 35 TEUR Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente übernommen.
|135|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Das erworbene Nettovermögen und der negative Unterschiedsbetrag stellen sich wie folgt dar:
01.01.2005
TEUR
Kaufpreis
0
Beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens
264
Im Finanzergebnis erfasster negativer Unterschiedsbetrag
-264
Die folgenden Vermögenswerte und Schulden wurden erworben:
Beizulegender
Zeitwert
TEUR
Buchwert beim
erworbenen
Unternehmen
TEUR
Langfristige Vermögenswerte
90
90
Kurzfristige Vermögenswerte
7.078
7.078
Langfristige Schulden
-149
-149
Kurzfristige Schulden
-6.491
-9.318
Nettovermögen
528
-2.299
Minderheitsanteile (50 %)
264
Erworbenes Nettovermögen
264
38 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Die Deutsche Essent GmbH, Düsseldorf, die als Muttergesellschaft mit 51 Prozent, sowie die
EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, die mit 49 Prozent am Grundkapital der swb AG beteiligt
sind, gelten jeweils mit den ihnen verbundenen Unternehmen als nahe stehende Unternehmen. Mit der Essent-Gruppe bestehen im Wesentlichen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen von elektrischer Energie und Erdgas, von der EWE-Gruppe werden im Wesentlichen neben
elektrischer Energie auch Telekommunikationsdienstleistungen bezogen.
|136|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Weitere bedeutende nahe stehende Unternehmen sind aus dem Kreis der assoziierten Gesellschaften die HBE Holding Bremer Entsorgung GmbH & Co. KG, Bremen, die Stadtwerke
Bielefeld GmbH, Bielefeld, und die HVE Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH, Bremen,
jeweils mit den ihnen verbundenen Unternehmen. Während mit der HBE-Gruppe im Wesentlichen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen von elektrischer Energie, Wärme und Trinkwasser
sowie Entsorgungs- und technischen Dienstleistungen bestehen, gibt es zu den Stadtwerken
Bielefeld neben der Lieferung von elektrischer Energie überwiegend Finanzbeziehungen. Mit
der HVE-Gruppe bestehen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen von elektrischer Energie,
Erdgas, Trinkwasser, Entsorgungs- sowie kaufmännischen Dienstleistungen.
Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden.
Die folgenden Geschäfte wurden mit nahe stehenden Personen getätigt:
> Verkauf von Energie, Wasser und Wärme sowie Material
Essent-Gruppe
2005
TEUR
2004
TEUR
34.238
13.510
HBE-Gruppe
436
644
HVE-Gruppe
1.938
1.578
Stadtwerke Bielefeld
846
99
37.458
15.831
2005
TEUR
2004
TEUR
Essent-Gruppe
313
849
EWE-Gruppe
487
378
HBE-Gruppe
1.186
947
HVE-Gruppe
2.406
1.821
860
211
5.252
4.206
Verkauf von Energie, Wasser und Wärme sowie Material
> Verkauf von Dienstleistungen
Stadtwerke Bielefeld
Verkauf von Dienstleistungen
|137|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
> Kauf von Energie, Wasser und Wärme sowie Material
2005
TEUR
2004
TEUR
Essent-Gruppe
40.083
5.462
EWE-Gruppe
25.115
23.167
HBE-Gruppe
2.571
1.116
HVE-Gruppe
968
942
1
0
68.738
30.687
2005
TEUR
2004
TEUR
172
1.275
EWE-Gruppe
2.179
2.170
HBE-Gruppe
226
71
HVE-Gruppe
58
633
Stadtwerke Bielefeld
Kauf von Energie, Wasser und Wärme sowie Material
> Kauf von Dienstleistungen
Essent-Gruppe
Stadtwerke Bielefeld
Kauf von Dienstleistungen
49
77
2.684
4.226
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
2.221
1.777
> Forderungen
Essent-Gruppe
|138|
EWE-Gruppe
84
70
HVE-Gruppe
3.079
661
Forderungen
5.384
2.508
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
> Verbindlichkeiten
31.12.2005
TEUR
31.12.2004
TEUR
8.827
2.645
Essent-Gruppe
EWE-Gruppe
207
70
HBE-Gruppe
66
29
HVE-Gruppe
2.326
9.845
Stadtwerke Bielefeld
13.802
13.802
Verbindlichkeiten
25.228
26.391
Zu den nahe stehenden Personen gehören unter anderem auch die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen. Das sind für den Konzern neben den Vorstandsmitgliedern und
Bereichsleitern der swb AG auch die Geschäftsführer und leitenden Angestellten der Konzerngesellschaften. Die Vergütung für diesen Personenkreis, die aus einem fixen und einem variablen Anteil, der sich nach der Entwicklung des Konzern-EBIT und des Konzern-ROIC richtet,
sowie sonstigen Entgeltbestandteilen besteht, betrug im Geschäftsjahr insgesamt 6.821 TEUR.
Davon entfielen 5.539 TEUR auf den fixen und 1.174 TEUR auf den variablen Anteil. Die sonstigen Entgeltbestandteile beliefen sich auf 108 TEUR. Darüber hinaus wurden an Mitglieder aus
diesem Personenkreis einmalige Abfindungen in Höhe von 313 TEUR gezahlt. Die für diesen
Personenkreis bestehenden Pensionsverpflichtungen erhöhten sich im Geschäftsjahr um
1.971 TEUR auf 11.608 TEUR.
An die Mitglieder des Aufsichtsrates, die ebenfalls den nahe stehenden Personen zugerechnet
werden, wurden im Geschäftsjahr 66 TEUR ausgezahlt, die sich aus der satzungsmäßigen
Grundvergütung und der Erstattung von Barauslagen, die in direktem Zusammenhang mit
der Ausübung des Aufsichtsratsmandates stehen, zusammensetzen.
Lieferungen der swb-Gruppe von elektrischer Energie, Erdgas, Wasser und/oder Wärme an
nahe stehende Personen erfolgen stets zu den Konditionen, wie sie auch mit vergleichbaren
fremden Dritten vereinbart werden. Darüber hinaus hat die swb-Gruppe mit keiner nahe
stehenden Person wesentliche Geschäfte abgeschlossen.
39 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.
|139|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
40 Anteilsbesitzliste
Firma und Sitz der Gesellschaft
gesamt
in %
VERSORGUNGS- UND ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN
001 swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
100,00
002
KGU Beteiligungs-GmbH, Stuhr
100,00
003
Kommunale Gasunion
GmbH & Co. KG, Stuhr
100,00
004
Kommunale Gasunion Netze
GmbH & Co. KG, Bremen
100,00
005
Kommunale EnergieSpargesellschaft
Stuhr mbH, Stuhr
100,00
006
proNatur GmbH, Bremen
100,00
007
Wohnergie Dienstleistungen für die
Wohnungswirtschaft GmbH, Bremen
100,00
008
Energie-Agentur Weyhe GmbH, Weyhe
50,00
009
Gemeindewerke Lilienthal GmbH,
Lilienthal
49,00
010
Gemeindewerke Ritterhude GmbH,
Ritterhude
48,72
011
swb Weserwind GmbH & Co. KG, Bremen
50,00
(023 ist Komplementärin ohne Einlage)
012
Getifix Franchise GmbH, Bremen
40,00
013
Getifix Gebäudesanierungs und
Systemreinigungs GmbH, Bremen
56,00
014
Red Stone GmbH Bremen
015 swb Netze BeteiligungsGesellschaft mbH, Bremen
016 swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
017
swb Beleuchtung GmbH, Bremen
018
BEA Bremerhavener Beteiligungs-GmbH,
Bremerhaven
019 swb Netze Bremerhaven
Beteiligungs-GmbH, Bremerhaven
020 swb Erzeugung BeteiligungsGesellschaft mbH, Bremen
021 swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen
022
Bohn GmbH, München
023
swb Weserwind Energie Projekte GmbH,
Komplementärin, Bremen
024
INGAVER Innovative GasverwertungsGmbH, Bremen
025 swb Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
026
swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG,
Bremerhaven
027
CREA Center für rationelle Energieanwendung GmbH, Bremerhaven
028
swb Vertrieb Bremerhaven
GmbH & Co. KG, Bremerhaven
(001 ist Komplementärin ohne Einlage)
029 Stadtwerke Bielefeld GmbH, Bielefeld
030 Stadtwerke Soltau GmbH, Soltau
|140|
40,00
Anteil am Kapital
mittelbar
in %
über
Berücksichtigung
im Konzernabschluss
V
100,00
001
100,00
001
100,00
001
TU
100,00
100,00
003
001
TU
TU
100,00
50,00
001
001
TU
49,00
001
48,72
47,56
2,44
40,00
001
001
006
001
40,00
16,00
40,00
001
012
001
100,00
100,00
100,00
100,00
016
100,00
100,00
016
TU
V
cost
cost
cost
Eq
cost
cost
cost
TU
V
V
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
021
TU
100,00
100,00
021
TU
50,00
100,00
50,00
021
100,00
100,00
025
74,80
74,80
026
100,00
100,00
025
49,90
49,50
TU
V
cost
V
V
TU
V
Eq
cost
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
031 WN Windnutzungsgesellschaft mbH,
Bremen
032 Bremer Energie-Konsens GmbH, Bremen
033 Stromversorgung Greifswald GmbH,
Greifswald
ENTSORGUNG
034 swb Entsorgung GmbH, Bremen
035
Hansewasser Ver- und EntsorgungsGmbH, Bremen
036
hanseWasser Bremen GmbH, Bremen
037
HBE Holding Bremer Entsorgung
Beteiligungs-GmbH, Bremen
038
HBE Holding Bremer Entsorgung
GmbH & Co. KG, Bremen
039 HGU Hanseatische Gesellschaft für Umweltdienstleistung Verwaltung-mbH, Bremen
040 HGU Hanseatische Gesellschaft für Umweltdienstleistung mbH & Co. KG, Bremen
SERVICE / DIENSTLEISTUNGEN
041 swb Immobilien GmbH, Bremen
042 swb Messung und Abrechnung GmbH,
Bremen
043 swb Services GmbH & Co. KG, Bremen
044 Flughafen Bremen Elektrik GmbH, Bremen
045 swb Assekuranz Vermittlungs-GmbH,
Bremen
046 GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen mbH, Bremen
047 nordIT GmbH, Bremen
=
=
=
=
=
cost
cost
40,00
cost
100,00
V
51,00
38,20
51,00
74,90
034
035
50,00
50,00
038
50,00
39,50
21,00
034
040
Eq
Eq
cost
Eq
50,00
cost
50,00
Eq
100,00
100,00
100,00
49,00
V
2,10
2,10
016
021
49,00
043
V
V
TU
60,00
100,00
TU
50,00
50,00
V
001
24,50
FONDS
048 WFB FONDS
049 WFW 1 FONDS
050 swb universal Fonds
V
TU
Eq
Q
cost
49,00
40,00
cost
100,00
100,00
100,00
V
V
V
vollkonsolidierte Unternehmen
Tochterunternehmen, die nach § 296 Abs. 2 HGB (untergeordnete Bedeutung) nicht einbezogen worden sind
assoziierte Unternehmen, bewertet nach der Equity-Methode
quotal einbezogene Gemeinschaftsunternehmen
Beteiligungen, Bewertung at cost
Bremen, den 3. Februar 2006
(Harder)
(Dr. Köhne)
(Schramm)
|141|
|>| Jahresabschluss swb-Konzern I Anhang
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der swb AG, Bremen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht
nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB
anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
|142|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden
Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bremen, den 3. Februar 2006
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Dräger)
Wirtschaftsprüfer
(ppa. Engelhardt)
Wirtschaftsprüfer
|143|
> Jahresabschluss swb AG
|144|
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
|>| Jahresabschluss swb AG
> Gewinn- und Verlustrechnung swb AG
1. Sonstige betriebliche Erträge
31.12.2005
31.12.2004
TEUR
TEUR
+
38.233
+
39.505
+
38.233
+
39.505
2. Materialaufwand:
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
1.464
1.411
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
9.513
6.806
a) Löhne und Gehälter
16.553
16.375
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung: 16.388 TEUR (Vorjahr: 20.349 TEUR)
18.910
22.731
1.866
2.048
3. Personalaufwand:
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
6. Zwischenergebnis
16.602
18.687
64.908
68.058
26.675
28.553
7. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: 56.686 TEUR (Vorjahr: 71.246 TEUR)
davon aus Steuerumlagen: 22.018 TEUR (Vorjahr: 27.019 TEUR)
davon aus Aufwendungen für Steuerumlagen: TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 295)
+
72.530
8. Erträge aus Gewinn- / Teilgewinnabführungsverträgen
davon aus verbundenen Unternehmen: 31.639 TEUR (Vorjahr: 56.129 TEUR)
davon aus Steuerumlagen: 10.416 TEUR (Vorjahr: 16.218 TEUR)
davon aus Aufwendungen für Steuerumlagen: 41 TEUR (Vorjahr: 84 TEUR)
+
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
+
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: 1.296 TEUR (Vorjahr: 809 TEUR)
+
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen
+
85.868
31.639
+
56.793
7
+
0
6.979
+
687
5.028
51.814
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen: 4.584 TEUR (Vorjahr: 5.248 TEUR)
+
4.654
105.814
+
6.908
88.967
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
+
79.139
+
60.414
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
davon aus Aufwendungen aus Steuerumlagen: 2.519 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR)
15. Sonstige Steuern
21.754
38.620
313
314
38.934
22.067
16. Jahresüberschuss
+
57.072
+
21.480
17. Gewinnvortrag
+
46.358
+
46.704
18. Einstellung in Gewinnrücklagen
19. Bilanzgewinn
+
24.000
0
79.430
68.184
|145|
|>| Jahresabschluss swb AG
> Bilanz der swb AG
Aktiva
A.
Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sonstige Rechte
II.
31.12.2005
31.12.2004
TEUR
TEUR
427
428
23.767
25.207
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
15
19
1.654
840
135
8
25.571
26.074
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
362.209
361.817
2. Beteiligungen
314.854
315.541
III. Finanzanlagen
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen
B.
I.
1
265
286
677.329
677.645
703.327
704.147
34
36
Umlaufvermögen
Vorräte
1. Waren
2. Geleistete Anzahlungen
II.
1
228
91
262
127
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
354
50
166.809
175.289
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
4.333
4.268
4. Sonstige Vermögensgegenstände
2.462
248
173.958
179.855
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
III. Wertpapiere
1. Eigene Anteile
2. Sonstige Wertpapiere
IV.
C.
|146|
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Rechnungsabgrenzungsposten
71.434
71.434
109.679
107.829
181.113
179.263
64.835
73.960
420.168
433.205
1.808
1.771
1.125.303
1.139.123
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
> Bilanz der swb AG
Passiva
31.12.2005
31.12.2004
TEUR
TEUR
A.
Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
117.459
117.459
II.
Kapitalrücklage
181.359
181.359
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
405
405
2. Rücklage für eigene Anteile
71.434
71.434
3. Andere Gewinnrücklagen
24.000
0
3.572
3.572
99.411
75.411
4. Rücklage für Anlagenerhaltung
IV.
B.
Bilanzgewinn
68.184
442.413
291.364
302.268
Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
C
79.430
477.659
2. Steuerrückstellungen
12.229
19.910
3. Sonstige Rückstellungen
19.693
22.398
323.286
344.576
Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
715
798
303.078
329.325
15.325
18.754
5.240
3.257
324.358
352.134
1.125.303
1.139.123
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: 3.433 TEUR (Vorjahr: 1.242 TEUR)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 349 TEUR (Vorjahr: 346 TEUR)
|147|
|>|
|>| Glossar
> Finanzen
>A
> Energie
At cost
Methode zur Einbeziehung von Unternehmen in den Konzern-Abschluss. Basis sind die Anschaffungskosten der Beteiligung.
At Equity
Assoziierte Unternehmen, die at equity in den Konzernabschluss einbezogen sind, werden im Gegensatz zu vollkonsoliderten Unternehmen nur mit ihrem anteiligen Ergebnis
einbezogen.
>B
>D
Balanced Score Card / BSC
Im Unternehmensmanagement ein Steuerungsansatz für
die Herstellung eines Gleichgewichts zwischen langfristigen
Geschäftsstrategien und erforderlichen kurzfristigen Veränderungen in und zwischen den Unternehmensbereichen
Finanzwirtschaft, Kundenperspektive, Geschäftsprozesse,
Mitarbeiterentwicklung. Auf einer Übersichtstafel (Score
Card) wird für das einzelne Element ein strategischer Handlungsrahmen entworfen, der in Einzelgrößen und Ausprägungen verfeinert wird und mit der Geschäftsstrategie
abgestimmt wird.
nierten Preis zu verkaufen. Der Verkäufer einer Put-Option ist
in der Stillhalterposition, d. h. er muss die (Nicht-)Ausübung
des Rechtes gegen sich gelten lassen.
>R
ROIC
Return on Invested Capital; definiert als das erzielte Ergebnis (EBIT = Earings Before Interest and Taxes) im Verhältnis
zum durchschnittlich investierten Kapital.
>S
Swap
Der Swap ist eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, in der Zukunft Zahlungsströme (Cashflows) auszutauschen. Die Vereinbarung definiert, wie die Zahlungen berechnet werden und wann sie fließen. In der Regel müssen ein
oder mehrere zukünftige Marktwerte in die Rechnung miteinbezogen werden. Swaps können der langfristigen Preisabsicherung dienen. Grundsätzlich können sowohl feste Zahlungsströme in variable umgewandelt werden als auch
umgekehrt.
>B
Biomasse
Mit Biomasse bezeichnet man organische Stoffe, die von
Pflanzen oder Tieren gebildet wurden (biogene Stoffe)
und bei ihrer Entstehung Kohlendioxid gebunden haben
(z. B. Holz oder Gülle). Aus Biomasse lässt sich Energie gewinnen; dabei wird nur das bei der Entstehung gebundene
Kohlendioxid wieder freigesetzt. Daher ist Biomasse im
Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas
klimaneutral.
>C
Contracting
Contracting umfasst die Planung, Finanzierung, Errichtung
und auch das Betreiben von Energieerzeugungsanlagen
(Anlagencontracting) oder die Realisierung von Energiesparmaßnahmen (Einsparcontracting) durch den Contractor. Das
wirtschaftliche Risiko liegt beim Contractor, während der
Kunde keine eigenen Investitionen vornimmt. Die Maßnahmen refinanzieren sich über die erzeugte Energie bzw. über
die eingesparten Energiekosten.
>E
Einspeisepunkt
Am Einspeisepunkt wird Strom oder Erdgas physisch ins
Netz eingespeist.
Derivate
Derivate (auch: derivative Finanzinstrumente) sind Produkte,
deren Marktwert sich von den klassischen Basisinstrumenten (wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Gold) ableitet. Zu
den Derivaten zählen handelbare Finanzprodukte wie Futures,
Optionen, Zertifikate sowie nicht standardisierte Finanzprodukte wie Termingeschäfte (Forwards) oder Swaps.
Discounted Cashflow-Verfahren (DCF)
DCF-Verfahren werden zur Bestimmung von Unternehmenswerten angewendet. Dabei werden zukünftige Zahlungsüberschüsse (Cashflow) mit Hilfe von Kapitalkosten auf
einen Bewertungsstichtag abgezinst.
>I
IFRS – International Financial Reporting Standards
Verbindliche Vereinbarungen über die Rechnungslegung,
erarbeitet von einem internationalen Gremium, um eine
weltweite Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse zu ermöglichen. Jahresabschlüsse nach IFRS sollen Informationen über
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Sinne der „true
and fair view“ vermitteln.
>J
Joint Venture
Kooperationsvereinbarung über den gemeinsamen Betrieb
von Unternehmen, die einzubringenden Kapitalien, das zu
liefernde Know-how, die aufzuteilenden Gewinne usw.
>P
Put-Option
Der Käufer einer Put-Option erwirbt das Recht, einen bestimmten Bezugswert innerhalb eines festgelegten Zeitraums
bzw. zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem vorab defi-
|148|
Emissionszertifikate
Der Emissionshandel ist ein System marktwirtschaftlicher
Regulierung von Emissionen durch handelbare Emissionsrechts-Zertifikate. Demnach erhält jeder Marktteilnehmer
eine eingeschränkte und mit der Zeit zu verringernde Zahl
an Zertifikaten. Ein Unternehmen, das zuviel CO2 emittiert,
kann also selbst in Einsparungen investieren oder einer
anderen Firma Zertifikate abkaufen. Der Preis regelt sich am
Emissionsmarkt nach Angebot und Nachfrage.
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
Erneuerbare-Energien-Gesetz / EEG
Das EEG regelt den Anschluss, die vorrangige Aufnahme und
die Vergütungssätze von Strom aus erneuerbaren Energien.
Ziel dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima-, Natur- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus
Erneuerbaren Energien zu fördern. Das EEG will die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung verringern
und zur Vermeidung von Konflikten um fossile Energieressourcen beitragen. Der Anteil Erneuerbarer Energien an der
Stromversorgung soll bis zum Jahr 2010 auf mindestens 12,5
Prozent und bis 2020 auf mindestens 20 Prozent ansteigen.
Ersatzbrennstoffe
Für die Herstellung von Ersatzbrennstoffen werden heizwertreiche Fraktionen des Hausmülls, des Sperrmülls und des
Gewerbeabfalls, Reste aus der Wertstoffsortierung, produktionsspezifische Gewerbe- aber auch Industrieabfälle durch
spezielle Sortierungsverfahren / Aufbereitungsverfahren genutzt. Einen Mengenanteil besitzt dabei die Biomasse in
Form von Holz, z. B. Sperrmüll aus Privathaushalten, Schnittholz aus der Landschaftspflege, Schlagholz aus der Forstwirtschaft, Abfall aus Sägereien, der Möbel- oder Lebensmittelindustrie, aber auch Reste aus der Bauwirtschaft.
>I
Installierte Leistung
Kennzeichnet die maximale elektrische Leistung der in
einem Kraftwerk installierten Generatoren. Sie wird in
Megawatt (MW) angegeben.
>K
Kraft-Wärme-Kopplung
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden elektrische
Energie und Wärme in einem gemeinsamen Prozess erzeugt.
Mit der KWK wird beispielsweise in einem Blockheizkraftwerk ein höherer Wirkungsgrad erreicht als bei der ausschließlichen Stromerzeugung.
>M
Mittelkalorik
Ist ein Begriff aus der Abfallwirtschaft, die Abfälle immer
mehr als Rohstoff für neue Produkte oder für die Energieherstellung begreift. Mittelkalorische Abfälle sind Abfälle zum
Beispiel aus Gewerbebetrieben und Sortieranlagen mit einem höheren spezifischen Heizwert von ca. 12–18 MJ/kg, als
Hausmüll (ca. 8–9 MJ/kg). Der Heizwert liegt damit in der
Größenordnung des Heizwertes von Braunkohle. Mittelkalorik kann in speziellen Müllheizwerken, die über eine aufwändige Rauchgasreinigung verfügen, zu Strom und Dampf umgewandelt werden. Da etwa die Hälfte des Abfalls biogener
Natur ist, ist Energieerzeugung aus Abfall zu 50 Prozent klimaneutral.
>N
Netzbetreiber
Betreiber eines Energieübertragungs- oder -verteilungsnetzes.
Netznutzer
Jede natürliche oder juristische Person, die in einem Nutzungsverhältnis zum Netz steht und demgemäß auf vertraglicher Basis Leistungen des Netzbetreibers in Anspruch
nimmt.
>O
Over The Counter-Handel
Außerhalb von Börsen stattfindender Freiverkehrshandel.
Die dort gehandelten Kontrakte sind sowohl Standardprodukte als auch nicht standardisierte Geschäfte. Es werden
Geschäfte auch durch Broker vermittelt. Im OTC-Markt
existieren Spot- und Terminmarkt.
>S
Schaltfelder / -anlage
Der Teil einer Station, in dem elektrische Leitungen und
andere elektrische Betriebsmittel wahlweise miteinander
verbunden oder voneinander getrennt werden können. Eine
Schaltanlage kann entsprechend ihrer Bauweise näher
gekennzeichnet werden.
Spotmarkt
Der Markt, auf dem kurzfristige Ungleichgewichte bei der
Strombeschaffung bzw. Stromvermarktung über materielle
Verträge ausgeglichen oder auf dem Positionen aus Termingeschäften glattgestellt werden.
>T
Terminmarkt
Markt für die im Termingeschäft gehandelten Waren. Termingeschäfte haben nicht die sofortige Vertragserfüllung
zum Gegenstand, sondern werden erst zu einem Zeitpunkt
in der Zukunft erfüllt. Die Vertragsspezifikationen wie Menge, Preis, Erfüllungsort und -zeitraum werden aber schon
beim Geschäftsabschluss festgelegt.
>V
Verbundeinspeisung
Bietet die Möglichkeit, über den Anschluss an das überregionale Höchstspannungs-Verbundnetz zusätzlich benötigte
Strommengen von anderen Energieversorgungsunternehmen zu erhalten.
>W
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad eines Kraftwerks ist das Verhältnis von
eingesetzter Primärenergie zu erzeugter Nutzenergie.
|149|
|>| Stichwortverzeichnis
|150|
Abschreibungen
Anlagevermögen
Assoziierte Unternehmen
Aufsichtsrat
S. 50 ff., 58, 76, 82, 83, 89, 90, 91, 107 ff., 126, 129, 130, 134
S. 54, 57, 83, 84, 89, 90, 95, 145, 146
S. 48, 87, 88, 92, 114, 141, 148
S. 8, 9, 29, 65, 105, 139
Beschaffung
Bilanz
S. 65
S. 55, 74, 75, 80, 96 ff., 103, 135, 142, 146, 147
Cashflow
S. 57, 58, 77, 99 ff., 134, 148
Eigenkapitalveränderungsrechnung
S. 78, 142
Finanzanlagen
Forschung und Entwicklung
S. 125, 126, 145, 146
S. 62
Gewinn- und Verlustrechnung
S. 76, 85, 88, 93, 94, 96, 100 ff., 124, 142, 145
Investitionen
S. 32, 33, 47, 49, 62, 83, 91
Jahresüberschuss
S. 50, 53, 55, 58, 75 ff., 114, 133, 134, 145, Umschlag Innenseite
Kapitalflussrechnung
Konsolidierungskreis
Konzernstruktur
S. 77, 83, 142
S. 78, 82, 109, 122, 124, 135, 142
S. 49
Markt
Mitarbeiter
S. 22, 23, 26, 36, 42, 43, 47, 60, 66, 67, 69, 71, 92, 100, 103, 105
S. 9, 12 ff., 38, 39, 58, 60, 63 ff., 68, 84, 96, 97, 148,
Umschlag Innenseite
Risikobericht
S. 67
Umsatz
Umweltschutz
S. 8, 14, 50 ff., 61, 71, 76, 98, 104, 110, 130, 135, Umschlag Innenseite
S. 22, 59 ff., 149
Vorstand
S. 4, 8, 67, 70, 71, 80, 99, 134, 139, 142
Wertberichtigung
Wertschöpfung
S. 53, 76, 94, 95, 116, 117, 129
S. 18, 58, 59
Brief Vorstand I Bericht Aufsichtsrat I Über swb I Strategie I Leistungen I Lagebericht I Jahresabschluss I Service
|>| Unternehmenskalender
Terminübersicht 2006*
> Februar
14.–16.02.2006
E-World energy & water 2006
Messe Essen und CCE Congress Center Essen
Messehalle 1–3
Essen
> Mai
02.05.2006
Bilanzpressekonferenz
Theodor-Heuss-Alle 20
Hauptverwaltung swb AG
Bremen
> März
04.–05.03.2006
KSK-Immobilia
Kassenhalle Kreissparkasse Bremerhaven
Bremerhaven
11.–12.03.2006
Bremer Immobilientage
FinanzCentrum Am Brill/Sparkasse Bremen
Bremen
> April
21.–23.04.2006
BreNor
Kreinsloger/Ermlandstraße
Bremen-Blumenthal
24.–28.04.2006
Energy 2006
Hannover Messe
Halle 11–13 + 24/26
Hannover
Veröffentlichung Geschäftsbericht 2005
> Juni
10.06.2006
„Kraftwerke bei Nacht“
Hastedter Osterdeich
Bremen
> Juli
23.07.2006
City Marathon
Bremerhaven
> September
09.–17.09.2006
hafa
Bauen Bremen 2006
Messe Centrum Bremen/Halle 5
Bürgerweide
24.09.2006
swb-Marathon
Bremen
* Änderungen möglich
|151|
|>| Konzerngesellschaften / Versorgungsgebiet
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-0
Telefax 0421 359-2499
info@swb-gruppe.de
swb Netze GmbH & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3333
Telefax 0421 359-4733
netze@swb-gruppe.de
swb Services GmbH & Co. KG
Dötlinger Straße 12
28197 Bremen
Telefon 0421 224 80-0
Telefax 0421 224 80-11
geschaeftskunden@swb-gruppe.de
swb Vertrieb Bremen GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-0
Telefax 0421 359-2499
kundenservice-hb@swb-gruppe.de
swb Netze Bremerhaven
GmbH & Co. KG
Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 477-0
Telefax 0471 477-2111
netze-bhv@swb-gruppe.de
swb Messung und
Abrechnung GmbH
Kurfürstenallee 130
28211 Bremen
Telefon 0421 988 68-0
Telefax 0421 988 68-197
info@metacount.de
swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3351
Telefax 0421 359-3350
info.erzeugung@swb-gruppe.de
swb Entsorgung GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3140
thomas.grommes@swb-gruppe.de
swb Vertrieb Bremerhaven
GmbH & Co. KG
Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 477-0
Telefax 0471 477-2111
kundenservice-bhv@swb-gruppe.de
Schleswig - Holstein
> swb-Versorgungsgebiet
Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremerhaven
Ritterhude
Lilienthal
EWE AG
Bremen
Oldenburg
Niederlande
Stuhr
Niedersachsen
Soltau
Brandenburg
Weyhe
Thedinghausen
Berl
Essent N.V.
Arnhem
Deutsche Essent GmbH
Bielefeld
Sachsen-Anhalt
Düsseldorf
Nordrhein-Westfalen
Kernversorgungsgebiet von swb
Von swb versorgte Umlandgemeinden (Erdgas)
Wesentliche Beteiligungen an Energieversorgern
Anteilseigner der swb AG
Aktionärsstruktur (Stimmrechte)
Deutsche Essent GmbH, Düsseldorf, 51 %
EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, 49 %
Hessen
Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (BVV) 1 Aktie
Thüringen
|152|
Rheinland - Pfalz
Sachsen
|>| Impressum
Herausgeber
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Redaktion
swb AG
Unternehmenskommunikation
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-2061
Telefax 0421 359-2022
www.swb-gruppe.de
Konzept & Gestaltung
IR-One AG & Co. KG
www.ir-1.com
Fotos
fotoetage (Tristan Vankann)
Stader Straße 35
28205 Bremen
Florian Bertzbach
Druck
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Druckerei und Verlag, Bremen
swb AG
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28215 Bremen
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